The Project Gutenberg EBook of Die Versuchung, by Franz Werfel

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Title: Die Versuchung
       Ein Gespräch des Dichters mit dem Erzengel und Luzifer

Author: Franz Werfel

Release Date: July 8, 2012 [EBook #40165]

Language: German

Character set encoding: ISO-8859-1

*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DIE VERSUCHUNG ***




Produced by Jens Sadowski





FRANZ WERFEL
DIE VERSUCHUNG

EIN GESPRÄCH DES DICHTERS
MIT DEM
ERZENGEL UND LUZIFER

*

KURT WOLFF VERLAG • LEIPZIG

BÜCHEREI „DER JÜNGSTE TAG“ • BAND 1
GEDRUCKT BEI POESCHEL & TREPTE • LEIPZIG

DEM ANDENKEN
GUISEPPE VERDIS

*

Wüste

Der Dichter:

Sie haben vor den Pyramiden Aida aufgeführt. Ich jauchzte, als ich die superbe Auffahrt vor den berühmten Jahrtausenden sah.

Und diese Beleuchtungen, diese Fanfaren, diese Musik, die all die liebgewonnenen Theaterschicksale in luxuriös unsterbliche Melodien setzt. Ich war diesen Nachmittag so glücklich. Nichts als ein Kultus, ein ewiger Kniefall für dich, Miß Olivia. Warum hast du mir das getan? Wo ich doch jenes glückliche Lachen hatte, das in mir Tribünen und Automobile, Fellachen und Ladies, Sphynxe und Statistenbäuche, Kamele und Wiener Kaffees tanzen ließ.

Warum mußtest du sagen, daß ich jenem braunen, o-beinigen Baritonisten ähnlich sehe! Weißt du denn nicht, wie eitel ich bin? Mußt du mich täglich zerschmettern? Das erstemal, als wir uns in Luzern auf der Reunion im Hotel National sahen und ich dich bebend, wie kein Kaiser vor einem Staatsstreich, zum Twostep aufforderte . . . schweige, Mensch! Unsäglicher Schlemihl. Alles um dich siegt.

Nur du bist dumpf und zitterst vor jedem bißchen Leben, das du großartig das äußere nennst, und das dich, wenn du sicher bist, so seltsam gleichgültig läßt. Jeder Kellner unterjocht dich, jede Dirne blamiert dich.

Apropos, peinige nur dein Herz. In einem Münchener Weinlokal, hat nicht ein Herr aus Magdeburg, ein Statistiker des jährlichen Niederschlages, ein Wetterprophet, ein Kerl wie Weißbier, die süße Erika, die du wie ein Legendenwesen behandeltest, von deiner Seite gerissen?

Womit? Gott, ich muß zu meiner Schande gestehen, ich war die bessere Wurzen. —Womit? Mit welchem Heroentum? Er bestellte bei der Musik das Lied „Zeppelin kommt nach Berlin“, schlug mit den Fäusten den Takt, sprühte hinter seinem Zwicker, war eine durchwärmte, anschmelzende Büste von Vertraulichkeit und lustigem Wohlwollen . . . und hin war alles.

Das ist das Gesicht der Sieger!

Und du, Miß Olivia. Wie nenn’ ich dich?

Du Element, du Abend, du leiblos Üppige, du Regen im Saal!

Ich, ich sollte eifersüchtig sein!

Haha, hätt’ ich doch wenigstens die menschliche Kraft dazu.

Aber im Grunde verehre ich die anderen.

Das sind große Herren, in sich, voll Ruhe, Gemessenheit und Mittelpunkt. Sie haben das Leben wie sie’s wollen. Heute und morgen ist ihnen ein Ziel. Was daneben geht ein Malheur. Und du, Miß Olivia, was bist du ihnen? Etwas, was man erreichen und besitzen kann.

Begreift dich denn einer?

„Gemach,“ falle ich mir selbst ins Wort, „willst du denn etwas anderes als erreicht und besessen werden? Du rechnest nur zu gut. Alles, was du tust, ist Rechnung.“ Und ich fühle in diesem Moment wieder bis ins Mark, wie ich Narr des Zufalls dir fremd und widerlich sein muß.

Und doch, nur ich empfinde dich, nur ich empfinde deine Seele, nur ich deine metaphysische Erscheinung zur Welt.

Warum, wenn du die Hotel-Hall betrittst und in die Hände klatschend ausrufst „Kinder, das war schön, den ganzen Vormittag sind wir im Segelboot gesessen und haben uns treiben lassen“, warum werde ich dann so müde und traurig?

Warum muß ich an einen ganz bestimmten schwindsüchtigen, todbleichen Lehrer aus dem Erzgebirge denken, wie er aus seinem engbrüstigen Häuschen tritt und aus dem dünnen Vorbeet einen Salatkopf zieht? Warum habe ich diese Vision vom Aztekenkönig Montezuma? Wie dieser in überirdischer Märtyrerheiterkeit, goldgepanzert und konradinblond auf der Freitreppe seines brennenden Palastes steht? Sehe ich dich in Balltoilette, warum habe ich das rasche überwältigende Gefühl von Hochtouren, Durst, Ahnung von Quellensturz und jauchzende Glieder?

Gott, Gott, bin ich das Medium, das dich ahnungslos in dir Beruhende mit der Welt verbindet, bin ich jener leitende bewußte Stoff zwischen dir und der Unendlichkeit?

Das ist es ja. Die Andern sind Menschen!

Schon was sie wollen, gehört ihnen. Sie bemessen ja einander nach Willen und Erfolg.

Meine Sehnsucht ist Flucht, mein Streben ein Wegstreben.

O ich Midas. Was ich berühre, wird unnahbar, fern und heilig und läßt mich allein.

Und warum mir gerade dies fürchterliche Geschenk der Poesie? Es leben noch durchdringendere unwiderrufliche Geister, es leben schwellendere, wirksamere, umfassendere Herzen.

Warum mir ein Schicksal, das ich nicht zu ertragen vermag?

Ich kann diesen irdischen Vergnügen, an denen ich täglich strande, nicht entsagen.

Ich brauche diese Atmosphäre von Welt, die mich ewig beschämt. Ich brauche die Rennplätze, die Strandkasinos, diesen kosmopolitischen Jargon, den ich durchschaue. Ich brauche diese glänzenden Terrassen, auf denen ich mich minderwertig erzeige.

Warum, warum dieser Dämon, der mich immer zur Demütigung treibt?

O du verhaßtes, geliebtes Menschentum.

Du angebetet, wohlerwogenes Handeln aus Gründen, du bespien ersehntes Beschränktsein!

Satan:

Was jammerst du? Ich will dir helfen.

Der Dichter:

O Satan!

So krümme ich mich zu deinen Füßen.

Zermalmter, von den Dingen verzehrter, hochmütiger von den Stunden behandelt ist auf dieser ganzen Welt kein Wesen, als ich. Ich wanke erhaben zwischen den konstanten Naturen. Jeder Gegenstand ruft mir zu: „Schau mal an, wie fest ich bin. Versuch’s doch, mach mir’s nach. Ich pfeife auf den Auf- und Abschwung deiner Seele. Damit kommt man nicht weit. Und das Leben ist doch plausibel, und manches wäre zu erringen. Was mein Teil ist, wird mein sein. Hörst du? Ich fühle mich wohl in mir; dann streck ich bloß die Hand aus und was ich will, habe ich. Aber eins, Väterchen, ist nötig. Festigkeit, ein Charakter!“

So flüstert’s um mich.

Und erst die Verzweiflung in mir.

Schwächling, nicht fähig ein Schicksal zu ertragen. Du Unsittlicher! Du erkennst das Gute, dich empört die Niedrigkeit, manchmal schwillt es in dir empor, die verfaulte Welt niederzurennen und in deinem Innern Ordnung und Gesetz zu schaffen, vermagst du nicht. Satan, Satan, was soll mir die Kraft, im Banalen das Ewige zu sehen, was soll mir die Wonne, Entzücken in der Vernichtung zu fühlen?

Ich habe niemals ein festes Ja gesagt! Ich war niemals Mensch!

Mein Wunsch macht mich lächerlich, Satan, gib mir einen Charakter!

Satan:

Sieh’ hin, was ich dir geben will, Sterblicher.

Der Dichter:

Was ich erblicke, sind die Reiche dieser Welt.

Satan:

Und mehr als die Reiche dieser Welt sollen dein sein.

Ich will dir unschätzbare Eigenschaften verleihen. Ich will dir die Eigenschaft verleihen, daß niemals dein Frackhemd ermatte, daß niemals die klare Eleganz deines Smokings sich trübe. Begreife wohl, das sind Eigenschaften, die ich nicht etwa nur zu deinem Äußeren füge, nein, in dein Gemüt senke ich geheime geschlossene Kräfte. Um deinen Mund lebe ein Lächeln, das dich fürchterlich macht. Quintessenz der Diplomatie spiegle der Glanz deiner gestrafften Stirnhaut. Eine Kälte sei dein, die Menschen zum Spielzeug macht. Die Stunde sei deine Sklavin. Spürst du schon deine unabwendbaren Schritte in den Spielsälen? Spürst du schon den Rausch finanziell wahnsinniger Machinationen? Ahnst du deine neue Welt? In den Hallen des Verwaltungsrats, im Direktionszimmer enormer Opernunternehmungen?

Und über allem Sicherheit der Macht. Dein Weg geht weiter. Ein Thron ist nicht nur ein Wort. Dynastien sind Puppenspiel. Sei Herr der Haupt- und Staatsaktion! Fühlst du im Taumel jagender Überlegenheit schon bewimpelte Perrons und die Trommelwirbel der Ehrenkompanie?

Der Dichter:

Für wie unkompliziert mußt du mich halten, Satan, um mir mit Konträrem zu kommen. Kann meine vom Unendlichen verwöhnte Brust ausfüllen dieses kindische Herrsein über kindische Institutionen? Vielleicht bebt manchmal mein weltzerrissenes Herz nach innerer Autokratie. Aber deines Bürgertums im Verwegenen, deiner scharfen Mundwinkel, deiner Potentaten-Triumphe spotte ich.

Satan:

Überlege es wohl, ehe du diesen meinen ersten Vorschlag verwirfst. Wonach ihr Menschen strebt, was ist es anderes, als Leidlosigkeit? Leidloses Leben biete ich dir.

Der Dichter:

Das Leid, das Leid gerade ist es, was ich suche.

Satan, Satan, ewiger Geist, blamiere dich nicht! Haben dich meine wirren Klagen so getäuscht, daß du mich auf diese Formel bringen willst? Deine Aussichten sind gut für ungeschickte Schullehrer, für giftige Bezirksrichter und enttäuschte Oberleutnants; nicht für mich.

Satan:

Eins vergißt du, ewig Ungeliebter! Von Stund an wärst du der Geliebteste des Erdkreises.

Der Dichter:

Glaubst du, lächerliches Wesen, ich gäbe einen Heller drum, wenn mich Miß Olivia liebte?

. . . . Doch darüber erkundige dich in meinem dramatischen Gedicht „Der Besuch aus dem Elysium“.

Und schließlich, was ist aller Besitz, alle Wollust gegen das metaphysische Vergnügen bei der Betrachtung der in sich wandelnden Geliebten mit Sonnenschirm?

Satan:

Du verschmähst meinen Vorschlag, weil er das Wichtigste in dir nicht berechnet hat. Die Poesie.

Hier mein zweites Wort!

Ich will dir eine berückende Biographie geben, ein Leben voll süßer weinender Abenteuer. Ich will in dein Schicksal wunderbar geheimnisvolle Wesen mischen. Schauspielerinnen. Dann sollst du schön sein und mit den Frauen dich selbst anbeten. Dem Schwung deiner Züge sollen sich die Abende und Nächte, die dir geschenkt sind, die Arme, die dich je halten und die Worte, die deinem Mund entsinken, anschmiegen.

Dein trauriger, leidenschaftlicher Genius soll Verse haben, daß knöchrige Monarchen und Kindermädchen in dem erfüllten, verdunkelten Raum heulen. Triumphe seien dein, vor denen Könige und Tenöre erblassen. Wenn du nach der Apotheose deiner Premiere ins Proszenium trittst, überrasen dich Kavallerieattacken des Applauses aus den Hinterhälten der Galerie. Leitartikler lässest du antichambrieren. Doch auch die ruhigen, ernsten, bedeutendsten Geister sollen sich deinem Zauber beugen. Premierminister bestimmst du durch die Hölle eines Wortes zu paradoxen Umwälzungen, hundert Seiten von dir, und das Wahnsinnige wird Ereignis. Der besonnte Flug eines rhetorischen Vogelschwarms, und das zynische Zeitalter schlägt sich an die Brust und explosive Güte wird Mode. Wildes brillante Geste sei gegen dein Furioso ein Salonwalzer gegen eine Bach’sche Fuge, Pindars olympische Krönung von minder mythischer Gewalt als deine verzehnfachten Nobelpreise, Byron das Erdenwallen eines krämrigen Poseurs angesichts deines rührend erhabenen Dahinschwebens, und krachten aus Missolounghis morschen Balkanscharten 21 Kanonenschüsse, sollen nach deinem Tod die Flotten der Nationen, von Pol zu Pol, diesem Tag den Trauersalut bringen. So gebe ich dir den Ruhm im Leben.

Und nachher das höchste, was ich verleihen kann, Unsterblichkeit.

Der Dichter:

Ruhm! Ruhm! Du Vision über meiner Schulbank.

Wer gibt mir den Ehrgeiz des Ungedruckten zurück? Wer den Tag, da ich dich ausschöpfte bis zum letzten Nachgeruch des letzten Tropfens dich einatmete, Ruhm!

Ich sehe mich noch, wie ich Gymnasiast, zitternd von Vorahnung, meinen Freund zu seiner Wohnung begleitete.

Zu jenem gelben, bestaubten Haus des Ledergeruchs. Ich fühle noch seine Bewegung, mit der er die Treppe hinaufzulaufen pflegt.

Eine Schicksalserwartung im Hausflur. Und doch wollte er sich nur ein Taschentuch holen. Ach, da kommt er atemlos, springt drei Stufen auf einmal und hat in der Hand die kleine rosa Sonntagsbeilage einer Residenzzeitung. Und die Besinnung verbleicht, die Augen werden machtlos, das Herz verliert die Fassung, eine tiefe Übelkeit schraubt alle Nerven tief . . . Gott, auf der ersten Seite wohlgereiht, ungeträumt, unverrückbar, da, und doch vor Ohnmacht nicht erkannt, das kleine, steife Gedicht, das Wochen hindurch, dreimal während jeder Speise, auf dumpfen Schulwegen, ja bei jedem Stuhlgang dreimal mein Traum sich aufsagte.

Den Tag eines kaum mehr Irdischen verlebte ich. Meine Schritte bekamen einen anderen, tieferen Klang. Ich ging ausstrahlender, furchtloser, unverletzter durch die Straßen und drängte mit meinem Körper, der mir antik gewandet vorkam, mit meinem Kopfe, den ich als etwas marmorn umlocktes empfand, Wind und Gespräch, Fluch und Wagengerassel zur Seite. Vor Warenhäusern, Wagenreihen, Kaffees blieb ich stehen und war erstaunt, als ich erkannte, wie tief das Ereignis meines gedruckten Werkes in die Welt gegriffen hatte; etwas schien an allem vorgegangen zu sein, alles schien auf mich zu deuten mit einem achtungsvoll schielenden „Aha“. Und dieses Wissen der Dinge machte mich geradezu frech. Ich sagte zu einem Polizisten „Sie da, wo kommt man auf den Castulusplatz“ und bat einen Feldmarschall-Leutnant verdrießlich um Feuer.

Ja, damals ward Ruhm erlebt. Von meinem Ruhm ward jedes Auge, jeder Mund voll. Ich schlug mit Sicherheit jede Zeitung auf, und als ich meinen Namen nicht fand, war das selbstverständlich, denn das gewohnte Ohr hört auch nicht den Ton des Meeres und der Luft, und gar das ewige Geräusch der Sterne, und so war auch mein großes Dasein als schon natürlich und alles ausfüllend übergangen worden.

O, daß der irdische Genuß nur einmal genossen wird.

Was ist mir jetzt mein ärmlicher Ruhm? Klatsch dreier Kaffees und lächerliche Politik dreizehn übelgeratener Literaten?

Und was wäre ein großer Ruhm? Mehr unsachlich, weniger böswillig, doch einfältigerer Klatsch der befestigten Gesellschaft.

Unsterblichkeit? Das Argument dagegen liegt auf der Hand.

Gewiß, gewiß. Oft sehe ich mich im Traum. Wie ich jahrelang in der Nähe einer Frau diese floh. Sie lachte über mich weg den Diabolokreisel spielender Kinder an. Und da komme ich auf gezäumtem, festlichem Pferd die Straße herab. Und das Spalier wirft toll die Hüte in die Luft und aus offenen Fenstern streut man langsame Blumen um mich. Und da ist auch die Schöne. Ich halte mein Pferd an, und mein fast schon steinerner Mund spricht ein Wort, das langsam wie die Ehrenblumen rings niederfällt. Da schaut mir die Frau in die Augen und streichelt mein Pferd, und rasend jubelt, wie ich weiterreite, das Volk um uns mit Tambourins und Tschinellen.

Aber das ist ein Traum, wie ein Bub die Geliebte aus dem brennenden Hause zu retten träumt.

Ruhm, Unsterblichkeit. Nein, nein, nein! Ich halte mir die Ohren zu, Satan.

Satan, Satan, bist du ein Quacksalber? Hast du in deinem Feuersack nur Medizinflaschen? Um mich zu vergessen oder zu erweitern, gab Gott uns Haschisch und Opium.

Satan, Satan, bist du ein Theaterfriseur? Hast du in deinem Feuersack Perücken und Schminkstifte? Willst du meinem Inwendigen und Äußeren eine schneidig geringschätzige Treumannmaske anmalen und mit ein paar höllischen Kohlenstrichen ein brutal fernes Lächeln mir um die Lippen ziehen, oder mit fachmännischem Zu- und Wegspringen mir einen melancholisch hinreißenden Lockenkopf von säkularer Gültigkeit anordnen?

Ich will, ich will keine Metamorphose.

Ich will meine Wahrheit kennen. Mein innerlichstes Licht oben haben.

Wenn ich um einen Charakter flehte, so meinte ich nichts als die Kraft, durch den Urwald des Selbst durchzukönnen nach einer erkannten, mit den Schlüssen des Zuendedenkens und den Blitzen des Nach-allen-Seiten-hin-Fühlens übereinstimmenden Richtung.

Satan:

Es ehrt dich, Mensch, daß du es verschmähst, von mir ein neues Leben anzunehmen! Es hätten sich Naturen, die du für stärker hältst, durch weit geringeren Bauernsang erwischen lassen.

Wisse es, so oft du auch dumpf, weinerlich und unfähig zu leben bist, deine Seele, Mensch, deine Seele ist stark. Sie sollen nur höhnen, Ästhet! Dich hat der Teufel, verwirrt Ehrlicher, durch kein Raffinement gefangen.

Erkenne nun, was ich für die besten Temperamente bewahre, und wähle!

Kein neues Leben gebe ich dir. Aber ein neues Schicksal. Und zwar, mein Unersättlicher, das schmerzlichste aller Schicksale und das triumphalste: Den Kampf!

Der Dichter:

Kampf! Verzeih’ Satan, wenn ich skeptisch werde, an mir skeptisch werde. Es ist etwas Unpolemisches in mir. Etwas, was einem irdischen Übel ein ironisch transzendentales Gewicht entgegenhält. Einen vielleicht billigen Trost in der ewigen Ordnung.

Satan:

Ich habe dein Herz beim Lesen mancher Notiz aus dem Gerichtssaal belauscht. Du unterschätzest deine Vehemenz. Bisher warst du wohl allzu gesättigt. Das irdische Übel erschien dir in derselben Distanz wie die ewige Ordnung. Aber ich will dir das irdische Übel naherücken, ich will’s um dich gruppieren.

Du sollst das Leben nicht mehr aushalten, wird mein Geschenk sein. Du wirst verwandt werden meinem Geschlecht. Dein Schmerz wird ein Luzifer-Schmerz sein. Schweig’. Du wirst dich nicht umbringen. Du bist ein Dichter. Du wirst brausen.

Nicht mehr werde ich, wenn ich vielleicht als Hauswirtin dir früh den Kaffee bringe, dich bei jenen uns bekannten Monologen ertappen.

„So, da stehe ich nun auf und bin voll von einem Vers, den auszudrücken ich zwei Tage brauchen werde. Warum kommt dies Erschrecken über mich und diese verächtliche Frage, wozu dies alles? Soll dies schön Fühlen und schön Reden wirklich der Ersatz sein für all die Erbärmlichkeit? Warum bin ich gerade dazu verdammt, mein Leben an eine Lüge hinzuwerfen, die nur dadurch in mir gehalten werden kann, daß sie die anderen, das Publikum, scheinbar aufrecht erhalten. Wenn dieser Abgeordnete gestern nicht zitiert hätte „Es soll der Dichter mit dem Fürsten gehn“ (wie ist im Herzen des Abgeordneten dieses Wort leer), so hätte ich gestern vielleicht nicht so tief an Wert und Wichtigkeit der Poesie geglaubt!

Wie gemein bin ich doch im Grunde. Ich freue mich ja zuschauend über das Gute und Böse, das mir passiert, um nachher nur darüber innerlich herzufallen. Plausibel wäre vielleicht einzig noch „Selbstmord durch Kunst“. Sich aufgeben, aber gestalten. Oder — oder. Ein Wirkender zu sein. Ein unerforschlicher Gigant der eigenen Idee. In dem Scheiterhaufen der Sätze verbrennen die schnöden Gesinnungen, die gleichgültigen Taten, Systeme und Menschen, Kunst als Revolution. In Tyrannos!“

Siehst du, Dichter, ich will dir ein Schicksal geben, daß du dieser herjagende Erfüller sein wirst. Ich will dich mit Ekel und Mitleid bis oben anfüllen, daß du über Parlamenten, Kongressen und Weltversammlungen wie ein Samum dahinfährst. Ich will dich durch Wahnsinn des dir Begegnenden aufreißen zu unerhörtem Mut, zu unerhörten Taten. Du sollst die Wonne fühlen! Einer gegen Millionen. Und den Tod aller Tode sollst du sterben. Im Triumph, im Sieg, während eines Bombenattentats oder durch die Kugel eines ohnmächtigen Feindes nach dem Erdbeben einer deiner Reden.

Der Dichter:

Halt ein, halt ein! Alles, was du versprichst, ist Rausch. Alles ist Rausch! Auch deinen Kampf will ich nicht. Ich will mich nicht vergessen. Haschisch und Opium nannte ich schon. Ich gebe nicht meine Zweifel der Geschäftigkeit hin. Nicht ein Aufwachen, wo man noch Verse des Traumes im Ohr hat, gegen ein intrigantes Pathos. Wer sich der Richtigkeit entgegenwirft, wird selbst nichtig. Wer in der kleinen Misere Leid der Ewigkeit spürt, singt, aber kämpft nicht. Nein, nein, dein Kampf gegen Dynastien, Parlamente, Dummheit, Verbrechen, ist nicht mein Kampf. Häufe Hunger und Unglück auf mich, du täuschest dich, wenn du meinst, ich würde zum rhetorischen Parteigänger, zum dialektischen Anarchisten.

Dies Herz weiß zuviel, es hat zu sehr die Trostlosigkeit, die Einsamkeit, die Einsamkeit jedes Grashalms und jedes Lämpchens erfahren, hat zu heiß über verlassene Bänke bei Sonnenuntergang im Park geweint, als daß es den Unsinn der Wehrmacht und der Gesetzgebung überschätzen würde.

Satan, Satan, du bist mir nicht gewachsen. Ahnst nicht die Zartheit, die Demut in mir. Ich brauche nicht den Rausch des Außerordentlichen. Mich berauschen ja all die lieben Wiesen, die Bienen, und ein gütiger Weltblick einer zahnlos ordinären Hexe zum Kruzifix oder zu den Wolken versöhnt mich mit der entsetzlichsten Verleumdung aus ihrem Munde.

Ha, ich fühle, wie in mir all die Qualen so klein und niedrig werden, wenn das Leben, das Leben wieder unendlich an meine Brust greift.

Satan:

Ehe du mich verstößt, ehe ich entfliehe, vernimm noch. Schlag nicht aus die Hand Luzifers, des zur Erde Gefallenen, dem Gott das nahm, was jetzt aus deinen Augen bricht.

Die Menschen, höre, sind dein Untergang. Du sprichst nicht ihre Sprache, sie werden dich wegwerfen. Dein sei die Einsamkeit! Trage deine Liebe in die Wildnis! Ich will die Welt um dich bezaubern. Die Flüsse, die Lerchen, Vulkane und Bestien seien Träger deiner Stimme, Behälter deines Schmerzes. Die sieben Farben sollen beglückt um dich tanzen. Dein Leid harmonisiert sich. Du kraftvoller Widerstrahl Gottes, Orpheus, süßes, seliges Abbild, Erinnerung meiner selbst, ehe ich schuldig worden.

Ich wollte dich vernichten, als ich dich dreimal unter die Menschen verwies. Meine Erinnerung vernichten. Jetzt aber beugt mich Sehnsucht, Sehnsucht nach der alten Reinheit. Bleibe, o Klang des Kosmos, bleibe mir.

Der Dichter:

Satan, Satan, du auch mein Bruder.

Jetzt weiß ich, daß ich unter die Menschen muß. Alle meine Zweifel, meine Anklagen gegen mich, schrumpfen nun ein, wo urplötzlich eine ungeheure Sonne aufging, und ich sehe, daß all das, was ich für Mangel hielt, Schicksal ist, mein einziges Schicksal, das keinem, keinem Wesen angeglichen werden kann. Ich werde nicht mehr zetern über chaotisches Gemüt, Unstandhaftigkeit, Unsittlichkeit. Die Gesetze des Menschen, auch seine Moralgesetze, sind nicht die meinigen, weil ich in Beziehung zu ganz anderen, höheren Gewalten stehe.

Ich werde nicht mehr weinen, weil nichts Menschliches an mir ist außer Hunger, Durst, Schlaf und Wollust. Und doch, so ich nun mein unmenschliches Schicksal erkenne, treibt es mich wieder, unsäglich treibt es mich zu den Menschen.

Satan

(hebt sich dunkel auf und verschwindet).

Der Erzengel mit dem Flammenschwert in der Rechten steht feurig über dem ganzen Himmel.

Der Erzengel:

Nun der unselige Bruder versank, blicke in dieses Auge, Mensch.

Der Dichter:

Was überwältigt mich so wonnig?

Es stürzen Lawinen in meiner Seele und goldene Bäche nieder. Heimat, Heimat! Ist auf den seligen Gefilden deines strahlenden Kleides, die Heimat, die so oft nach dem Schmerze wirr empfunden und beweint wurde?

Ich will nicht mehr fort.

Laß mich sterben. Zu dir, in dich einziehen. Bist du das, was ich Kindheit, Unbewußtheit nannte, bist du das, was ich Bai des Entschluchzens, Tod nennen will? Nicht mehr zurück, nicht mehr zurück in das Leben, wo die entsetzlichen Schimären, Arbeit, Ehrgeiz und Gleichgültigkeit den Jammer der Seele verhöhnen. Sei das Eichenbett zur Winterszeit, in dem ich mich klein machen will, sei das vergehende Firmament des Frühlings, unter dem beruhigend die tausend ersten Schwalben taumeln, sei das Antlitz der Geliebten, in dem ich schlafen gehe, sei die vergangene Stimme der Mutter bei einer Kinderausfahrt im Landauer!

Der Erzengel:

Du wirst nicht sterben! Dein Geburtstag ist heute, o Sohn! Was siehst du?

Der Dichter:

Ich bin in einer Dorfkirche.

In groben Bänken grobe Gestalten mit harten, unversöhnlichen Gesichtszügen. Der Pfarrer liest die Messe. Eine Orgel höre ich nicht. Das Trippeln, Knixen und Klingeln der Ministranten ist mir ebenso widerlich, wie das falsche, salbungsvolle Sichumdrehen des Geistlichen und sein kastriertes Dominus vobiscum und saecula saeculorum.

Ein hoher, hohler, öder Chor macht mich verdrießlich. Da, auf einmal bewegt sich ein komischer, farbiger fahnenbewehrter Zug vom Hauptportal zum Altar. Voran eine Musik, zehn Männer mit ungeheuren, gelb verschlungenen Instrumenten, dann mit kurzen Schritten Feuerwehr, nachher ein Veteranenverein und zuletzt weiße Firmkinder. Mädchen mit langen, schlenkernden Armen und kurzen Zwirnhandschuhen, an dem rührend flachen Busen allerhand Blumen; Buben, die halblange Hosen und ungewohnte Scheitel tragen, und denen von verwegenen Spielen schwere und derb zerrissene Hände allzu groß und unbeherrscht ruhig aus runden Ärmeln hängen. Mütter drängen sich, Weisungen erteilend und mit Blicken dirigierend an die Schar.

Da beginnt die Musik. Hörner und Klarinetten setzen falsch nacheinander ein und haben Mühe, sich zu finden, während unten und oben jedes für sich und unbeirrt Bombardon und Flöte ihres Weges gehn.

Und jetzt, jetzt ist es doch Musik. Süß, einfach wie Atem, wie Wind, ineinander Thema und Baß. Ist es ein Stück aus der Schöpfung Haydns, ist es Pergolese oder ein simpler ländlicher Choral?

Das Einzige ist auf einmal da, was alle, alle Geschöpfe vereint, Musik. Das Unbegreiflichste und Sicherste dieser Welt. Wie auch Lärm um uns ist, der langsame Viervierteltakt hebt an, und jedes Gemüt hört unbewußt den Takt seines eigenen Wandelns und empfindet die große Brüderschaft der Wesen, fühlt wie sein Gang der Gang der Planeten ist, der Tanz der Sonnen und der kleine Lauf eines Wiesels.

Die ruhige, schreitende Melodie ist da und mich erfaßt ein erhabenes Allerbarmen.

Ihr sitzet da mit rauhen, verlorenen Gesichtern. Du dort, Wucherer, mit dem Glasauge, und du dort, Frau, aufgedunsen von vielen Geburten. Jener denkt an einen Pferdehandel, dieser an die Versicherung seines Hauses. Die schmächtige Frau träumt davon, daß ihr Mann Gemeinderat wird und die üppige von der Brutalität ihres Liebhabers.

Kennt ihr euch denn, ihr Menschen?

Ihr Armen, Armen, einfältig Schlauen!

Und du, überlegener Herr Professor, wackerer Monist, was weißt du denn von dir und Welt? Armer, einfältig Schlauer!

Nur ich, nur ich verstehe euch!

Nur ich schöpfe von eurem Antlitz eine Grimasse ab und habe ein Stück flatternde Seele in der Hand. Ihr seid Handelnde, Mitwirkende dieses großen Balletts, — ich bin der ferne, der schmerzliche Outsider.

Der Erzengel:

Nun hast du dich erkannt. Nun weißt du ganz, daß dein Reich von dieser Welt nicht von dieser Welt ist. Das ist, o Dichter, dein Geburtstag. Und in dieser Welt, der Gesandte, der Mittler, der Verschmähte zu sein, ist dein Schicksal. Kein Gesetz, keine Moral gilt für dich, denn du bist der unsrigen, der unendlichen Geister einer.

Der Dichter:

Welch unbekannter Stolz durchrollt mich, welch neue Stärke faltet meine Stirne?

Die Welt braucht mich.

Ja, ich höre eure Stimmen alle.

Der blonde verprügelte Soldat ruft mich an, ein kaum getötetes Häslein, das fröhliche Jäger mit in die Stube brachten, wartet, daß ich fühle, wie anmutig mädchenhaft sein kleiner Körper erstarrt. Die große Zigarre eines Börseaners sieht mich seltsam an, und ich allein, ich allein empfinde für sie, daß sie nun bald nicht mehr sein wird, nicht einmal mehr Rauch. Eine kleine energische Frau sagt: „Ja, als dann mein Bruder selig starb, war ich ganz allein.“ Und meine Seele umarmt sie und weiß alles, das Abstauben bei fremden Leuten am Morgen, das Mittagessen in der Küche (sehr viel Zimmet und Zucker), den Hausherrn in Pantoffeln, seine großen, roten, haarigen Hände, wie sie nach dem runden, festen Busen tasten.

Auch dein Ärger spricht zu mir, heute, unvorteilhaft gekleidetes Mädchen auf dem Kränzchen, und deinen Mut schöpfe ich aus, Minister, wenn du ruhig dem Wirbel der Tintenfässer und Lineale standhältst.

Bronislawa, Barmaid, du tanzest mit einem schlanken Idioten.

Und ich vergehe vor Schmerz und Jubel, denn bald, bald wird dein wunderbarer, zarter Körper erlöst sein. Du bist nicht mehr. Mit dem Walzer der Damenkapelle, mit dem Weingeruch, mit der langsamen Höflichkeit der Kellner stürzest du ein. Dein silbriges Skelett faßt ein Sarg. Doch dein unsterblicher Augenaufschlag, der harte Tanzschritt deines Fußes, dein flatternder Alt, die Hingabe durch den Mann hindurch an dich selbst, deine unsinnigen Redensarten, dies alles, alles entschwebt und ist überall da, und ich Glücklicher finde es, wenn der Mond aufgeht und Mädchen den Eimer aus dem Brunnen emporkurbeln.

Engel, mein Engel, jetzt fühle ich, daß ich von deinem Geschlechte bin. Ich bewundere mich. Ich bin groß.

Der Erzengel:

Wie du’s erkennst, bist du es schon. Aber, mein Sohn und Bruder, sage, was hörst du jetzt für Stimmen?

Der Dichter:

Stimmen der Lästerung und des Unverstands. Ich will mich auf eine Steinbank setzen und himmlisch lachen. Nein, nicht mehr glaube ich von meinem Erdenwallen, daß es nutzlos und unfruchtbar sei.

Mögen sie nur rufen und achselzucken: Schwächling, Weichtier!

Ich führe und leite sie doch.

Die ganze grüne Erde liegt da und schweigt.

Ich werde sie ihnen schenken und sie werden reich von meiner Armut sein.

Denn siehe, ich bin die Verkündigung!






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If you paid a fee for obtaining a copy of or access to a Project
Gutenberg-tm electronic work and you do not agree to be bound by the
terms of this agreement, you may obtain a refund from the person or
entity to whom you paid the fee as set forth in paragraph 1.E.8.

1.B.  "Project Gutenberg" is a registered trademark.  It may only be
used on or associated in any way with an electronic work by people who
agree to be bound by the terms of this agreement.  There are a few
things that you can do with most Project Gutenberg-tm electronic works
even without complying with the full terms of this agreement.  See
paragraph 1.C below.  There are a lot of things you can do with Project
Gutenberg-tm electronic works if you follow the terms of this agreement
and help preserve free future access to Project Gutenberg-tm electronic
works.  See paragraph 1.E below.

1.C.  The Project Gutenberg Literary Archive Foundation ("the Foundation"
or PGLAF), owns a compilation copyright in the collection of Project
Gutenberg-tm electronic works.  Nearly all the individual works in the
collection are in the public domain in the United States.  If an
individual work is in the public domain in the United States and you are
located in the United States, we do not claim a right to prevent you from
copying, distributing, performing, displaying or creating derivative
works based on the work as long as all references to Project Gutenberg
are removed.  Of course, we hope that you will support the Project
Gutenberg-tm mission of promoting free access to electronic works by
freely sharing Project Gutenberg-tm works in compliance with the terms of
this agreement for keeping the Project Gutenberg-tm name associated with
the work.  You can easily comply with the terms of this agreement by
keeping this work in the same format with its attached full Project
Gutenberg-tm License when you share it without charge with others.

1.D.  The copyright laws of the place where you are located also govern
what you can do with this work.  Copyright laws in most countries are in
a constant state of change.  If you are outside the United States, check
the laws of your country in addition to the terms of this agreement
before downloading, copying, displaying, performing, distributing or
creating derivative works based on this work or any other Project
Gutenberg-tm work.  The Foundation makes no representations concerning
the copyright status of any work in any country outside the United
States.

1.E.  Unless you have removed all references to Project Gutenberg:

1.E.1.  The following sentence, with active links to, or other immediate
access to, the full Project Gutenberg-tm License must appear prominently
whenever any copy of a Project Gutenberg-tm work (any work on which the
phrase "Project Gutenberg" appears, or with which the phrase "Project
Gutenberg" is associated) is accessed, displayed, performed, viewed,
copied or distributed:

This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with
almost no restrictions whatsoever.  You may copy it, give it away or
re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included
with this eBook or online at www.gutenberg.org/license

1.E.2.  If an individual Project Gutenberg-tm electronic work is derived
from the public domain (does not contain a notice indicating that it is
posted with permission of the copyright holder), the work can be copied
and distributed to anyone in the United States without paying any fees
or charges.  If you are redistributing or providing access to a work
with the phrase "Project Gutenberg" associated with or appearing on the
work, you must comply either with the requirements of paragraphs 1.E.1
through 1.E.7 or obtain permission for the use of the work and the
Project Gutenberg-tm trademark as set forth in paragraphs 1.E.8 or
1.E.9.

1.E.3.  If an individual Project Gutenberg-tm electronic work is posted
with the permission of the copyright holder, your use and distribution
must comply with both paragraphs 1.E.1 through 1.E.7 and any additional
terms imposed by the copyright holder.  Additional terms will be linked
to the Project Gutenberg-tm License for all works posted with the
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1.E.4.  Do not unlink or detach or remove the full Project Gutenberg-tm
License terms from this work, or any files containing a part of this
work or any other work associated with Project Gutenberg-tm.

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electronic work, or any part of this electronic work, without
prominently displaying the sentence set forth in paragraph 1.E.1 with
active links or immediate access to the full terms of the Project
Gutenberg-tm License.

1.E.6.  You may convert to and distribute this work in any binary,
compressed, marked up, nonproprietary or proprietary form, including any
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"Plain Vanilla ASCII" or other format used in the official version
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request, of the work in its original "Plain Vanilla ASCII" or other
form.  Any alternate format must include the full Project Gutenberg-tm
License as specified in paragraph 1.E.1.

1.E.7.  Do not charge a fee for access to, viewing, displaying,
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- You pay a royalty fee of 20% of the gross profits you derive from
     the use of Project Gutenberg-tm works calculated using the method
     you already use to calculate your applicable taxes.  The fee is
     owed to the owner of the Project Gutenberg-tm trademark, but he
     has agreed to donate royalties under this paragraph to the
     Project Gutenberg Literary Archive Foundation.  Royalty payments
     must be paid within 60 days following each date on which you
     prepare (or are legally required to prepare) your periodic tax
     returns.  Royalty payments should be clearly marked as such and
     sent to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation at the
     address specified in Section 4, "Information about donations to
     the Project Gutenberg Literary Archive Foundation."

- You provide a full refund of any money paid by a user who notifies
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     License.  You must require such a user to return or
     destroy all copies of the works possessed in a physical medium
     and discontinue all use of and all access to other copies of
     Project Gutenberg-tm works.

- You provide, in accordance with paragraph 1.F.3, a full refund of any
     money paid for a work or a replacement copy, if a defect in the
     electronic work is discovered and reported to you within 90 days
     of receipt of the work.

- You comply with all other terms of this agreement for free
     distribution of Project Gutenberg-tm works.

1.E.9.  If you wish to charge a fee or distribute a Project Gutenberg-tm
electronic work or group of works on different terms than are set
forth in this agreement, you must obtain permission in writing from
both the Project Gutenberg Literary Archive Foundation and Michael
Hart, the owner of the Project Gutenberg-tm trademark.  Contact the
Foundation as set forth in Section 3 below.

1.F.

1.F.1.  Project Gutenberg volunteers and employees expend considerable
effort to identify, do copyright research on, transcribe and proofread
public domain works in creating the Project Gutenberg-tm
collection.  Despite these efforts, Project Gutenberg-tm electronic
works, and the medium on which they may be stored, may contain
"Defects," such as, but not limited to, incomplete, inaccurate or
corrupt data, transcription errors, a copyright or other intellectual
property infringement, a defective or damaged disk or other medium, a
computer virus, or computer codes that damage or cannot be read by
your equipment.

1.F.2.  LIMITED WARRANTY, DISCLAIMER OF DAMAGES - Except for the "Right
of Replacement or Refund" described in paragraph 1.F.3, the Project
Gutenberg Literary Archive Foundation, the owner of the Project
Gutenberg-tm trademark, and any other party distributing a Project
Gutenberg-tm electronic work under this agreement, disclaim all
liability to you for damages, costs and expenses, including legal
fees.  YOU AGREE THAT YOU HAVE NO REMEDIES FOR NEGLIGENCE, STRICT
LIABILITY, BREACH OF WARRANTY OR BREACH OF CONTRACT EXCEPT THOSE
PROVIDED IN PARAGRAPH 1.F.3.  YOU AGREE THAT THE FOUNDATION, THE
TRADEMARK OWNER, AND ANY DISTRIBUTOR UNDER THIS AGREEMENT WILL NOT BE
LIABLE TO YOU FOR ACTUAL, DIRECT, INDIRECT, CONSEQUENTIAL, PUNITIVE OR
INCIDENTAL DAMAGES EVEN IF YOU GIVE NOTICE OF THE POSSIBILITY OF SUCH
DAMAGE.

1.F.3.  LIMITED RIGHT OF REPLACEMENT OR REFUND - If you discover a
defect in this electronic work within 90 days of receiving it, you can
receive a refund of the money (if any) you paid for it by sending a
written explanation to the person you received the work from.  If you
received the work on a physical medium, you must return the medium with
your written explanation.  The person or entity that provided you with
the defective work may elect to provide a replacement copy in lieu of a
refund.  If you received the work electronically, the person or entity
providing it to you may choose to give you a second opportunity to
receive the work electronically in lieu of a refund.  If the second copy
is also defective, you may demand a refund in writing without further
opportunities to fix the problem.

1.F.4.  Except for the limited right of replacement or refund set forth
in paragraph 1.F.3, this work is provided to you 'AS-IS' WITH NO OTHER
WARRANTIES OF ANY KIND, EXPRESS OR IMPLIED, INCLUDING BUT NOT LIMITED TO
WARRANTIES OF MERCHANTABILITY OR FITNESS FOR ANY PURPOSE.

1.F.5.  Some states do not allow disclaimers of certain implied
warranties or the exclusion or limitation of certain types of damages.
If any disclaimer or limitation set forth in this agreement violates the
law of the state applicable to this agreement, the agreement shall be
interpreted to make the maximum disclaimer or limitation permitted by
the applicable state law.  The invalidity or unenforceability of any
provision of this agreement shall not void the remaining provisions.

1.F.6.  INDEMNITY - You agree to indemnify and hold the Foundation, the
trademark owner, any agent or employee of the Foundation, anyone
providing copies of Project Gutenberg-tm electronic works in accordance
with this agreement, and any volunteers associated with the production,
promotion and distribution of Project Gutenberg-tm electronic works,
harmless from all liability, costs and expenses, including legal fees,
that arise directly or indirectly from any of the following which you do
or cause to occur: (a) distribution of this or any Project Gutenberg-tm
work, (b) alteration, modification, or additions or deletions to any
Project Gutenberg-tm work, and (c) any Defect you cause.


Section  2.  Information about the Mission of Project Gutenberg-tm

Project Gutenberg-tm is synonymous with the free distribution of
electronic works in formats readable by the widest variety of computers
including obsolete, old, middle-aged and new computers.  It exists
because of the efforts of hundreds of volunteers and donations from
people in all walks of life.

Volunteers and financial support to provide volunteers with the
assistance they need, are critical to reaching Project Gutenberg-tm's
goals and ensuring that the Project Gutenberg-tm collection will
remain freely available for generations to come.  In 2001, the Project
Gutenberg Literary Archive Foundation was created to provide a secure
and permanent future for Project Gutenberg-tm and future generations.
To learn more about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation
and how your efforts and donations can help, see Sections 3 and 4
and the Foundation web page at http://www.pglaf.org.


Section 3.  Information about the Project Gutenberg Literary Archive
Foundation

The Project Gutenberg Literary Archive Foundation is a non profit
501(c)(3) educational corporation organized under the laws of the
state of Mississippi and granted tax exempt status by the Internal
Revenue Service.  The Foundation's EIN or federal tax identification
number is 64-6221541.  Its 501(c)(3) letter is posted at
http://pglaf.org/fundraising.  Contributions to the Project Gutenberg
Literary Archive Foundation are tax deductible to the full extent
permitted by U.S. federal laws and your state's laws.

The Foundation's principal office is located at 4557 Melan Dr. S.
Fairbanks, AK, 99712., but its volunteers and employees are scattered
throughout numerous locations.  Its business office is located at
809 North 1500 West, Salt Lake City, UT 84116, (801) 596-1887, email
business@pglaf.org.  Email contact links and up to date contact
information can be found at the Foundation's web site and official
page at http://pglaf.org

For additional contact information:
     Dr. Gregory B. Newby
     Chief Executive and Director
     gbnewby@pglaf.org


Section 4.  Information about Donations to the Project Gutenberg
Literary Archive Foundation

Project Gutenberg-tm depends upon and cannot survive without wide
spread public support and donations to carry out its mission of
increasing the number of public domain and licensed works that can be
freely distributed in machine readable form accessible by the widest
array of equipment including outdated equipment.  Many small donations
($1 to $5,000) are particularly important to maintaining tax exempt
status with the IRS.

The Foundation is committed to complying with the laws regulating
charities and charitable donations in all 50 states of the United
States.  Compliance requirements are not uniform and it takes a
considerable effort, much paperwork and many fees to meet and keep up
with these requirements.  We do not solicit donations in locations
where we have not received written confirmation of compliance.  To
SEND DONATIONS or determine the status of compliance for any
particular state visit http://pglaf.org

While we cannot and do not solicit contributions from states where we
have not met the solicitation requirements, we know of no prohibition
against accepting unsolicited donations from donors in such states who
approach us with offers to donate.

International donations are gratefully accepted, but we cannot make
any statements concerning tax treatment of donations received from
outside the United States.  U.S. laws alone swamp our small staff.

Please check the Project Gutenberg Web pages for current donation
methods and addresses.  Donations are accepted in a number of other
ways including checks, online payments and credit card donations.
To donate, please visit: http://pglaf.org/donate


Section 5.  General Information About Project Gutenberg-tm electronic
works.

Professor Michael S. Hart is the originator of the Project Gutenberg-tm
concept of a library of electronic works that could be freely shared
with anyone.  For thirty years, he produced and distributed Project
Gutenberg-tm eBooks with only a loose network of volunteer support.


Project Gutenberg-tm eBooks are often created from several printed
editions, all of which are confirmed as Public Domain in the U.S.
unless a copyright notice is included.  Thus, we do not necessarily
keep eBooks in compliance with any particular paper edition.


Most people start at our Web site which has the main PG search facility:

     http://www.gutenberg.org

This Web site includes information about Project Gutenberg-tm,
including how to make donations to the Project Gutenberg Literary
Archive Foundation, how to help produce our new eBooks, and how to
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