Title: Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit, 27. Band, 1880
Author: Various
Release date: December 7, 2016 [eBook #53689]
Most recently updated: October 23, 2024
Language: German
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Anmerkungen zur Transkription
Der vorliegende Text wurde anhand der 1880 erschienenen Ausgabe der Zeitschrift so weit wie möglich originalgetreu wiedergegeben. Zeichensetzung und offensichtliche typographische Fehler wurden stillschweigend korrigiert. Ungewöhnliche sowie inkonsistente Schreibweisen wurden beibehalten, insbesondere wenn diese in der damaligen Zeit üblich waren oder im Text mehrfach auftreten. Historische Zitate sowie fremdsprachliche Passagen wurden nicht verändert.
Im Originaltext wird die Kombination ‚ſs‘ (ſ: ‚langes s‘) meist für das Schriftzeichen ‚ß‘ (Eszett, scharfes s) verwendet; dieses Zeichen wird in historischen Zitaten aber auch direkt verwendet. Die Buchstabenkombination ‚ſs‘ wird im vorliegenden Text durchgehend durch ‚ß‘ ersetzt, wobei darauf hingewisen werden muss, dass die Verwendung des Eszett teilweise stark von dessen heutigem Gebrauch abweicht. Umlaute in Großbuchstaben werden im Text stets umschrieben (Ae, Oe, Ue), mit Ausnahme des Titelkopfs der Zeitschrift.
Die fortlaufende Seitennummerierung in der vorliegenden elektronischen Version dient lediglich der Orientierung. Das Original verwendet eine Spaltennummerierung, jedoch wurden einige Beiträge über zwei Spalten hinweg gedruckt, so dass in Einzelfällen beide Nummerierungen geringfügig voneinander abweichen können. Außerdem wurden einige Abbildungen dem Textfluss entsprechend verschoben, so dass diese auf einer anderen Seite erscheinen können, als dies im Text angemerkt wurde.
Das im alphabetischen Register angeführte 'Statut der Kürschnerzunft zu Brunneck' ist im Jahrgang 1880 nicht vorhanden. Im Beitrag 'Zur mittellateinischen Spruchpoesie', II. Teil (Juli 1880; Sp. 215) ist die Zeilennummerierung inkonsistent, oder es fehlt im Originaltext eine Zeile. Da die Fehlerquelle nicht bestimmt werden konnte, wurde die (falsche) Nummerierung beibehalten.
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Neue Folge.
ORGAN DES GERMANISCHEN MUSEUMS.
Siebenundzwanzigster Band.
Jahrgang 1880.
Nürnberg, im Verlag der literarisch-artistischen Anstalt des germanischen Museums.
August Essenwein, Dr. phil., I. Direktor des germanischen Museums.
Georg Karl Frommann, Dr. phil., II. Direktor und Vorstand der Bibliothek.
zum
siebenundzwanzigsten Bande des Anzeigers für Kunde der deutschen Vorzeit.
I. Aufsätze und Notizen.
II. Literatur-Anzeigen.
Nürnberg. Das Abonnement des Blattes, welches alle Monate erscheint, wird ganzjährig angenommen und beträgt nach der neuesten Postconvention bei allen Postämtern und Buchhandlungen Deutschlands incl. Oesterreichs 3 fl. 36 kr. im 24 fl.-Fuss oder 6 M.
Für Frankreich abonniert man in Paris bei der deutschen Buchhandlung von F. Klincksieck, Nr. 11 rue de Lille; für England bei Williams & Norgate, 14 Henrietta-Street Covent-Garden in London; für Nord-Amerika bei den Postämtern Bremen und Hamburg.
Alle für das german. Museum bestimmten Sendungen auf dem Wege des Buchhandels werden durch den Commissionär der literar.-artist. Anstalt des Museums, F. A. Brockhaus in Leipzig, befördert.
Neue Folge. Siebenundzwanzigster Jahrgang.
ORGAN DES GERMANISCHEN MUSEUMS.
1880.
Nº 1.
Januar.
Die Bibliothek des germanischen Museums enthält unter Nr. 7121 ein hebräisches Pergamentmanuscript von 42 Blättern, welches reich mit Illustrationen versehen ist, die, mit Tinte gezeichnet, mit Lokaltönen koloriert unter seltener Anwendung von Schattierung, dagegen reich mit Gold und Silber ausgestattet, die breiten unteren und die ähnlich breiten äußeren Seitenränder der Blätter ausfüllen, theilweise ganze Seiten bedecken. Die Schrift ist mit äußerster Sorgfalt hergestellt, theilweise mit Ueberschriften in Gold und Farbe geziert. Die Illustrationen haben das Mißgeschick erlitten, daß später in ziemlich derber Weise die Konturen mit schwarzer Farbe nachgefahren, auch einige Schattierungen in Schwarz angegeben wurden, wodurch die Malereien, die ursprünglich auf die feinste Miniaturausführung angelegt worden sein mögen, roh geworden und nicht mehr der sorgfältigen Durchführung der Schrift ebenbürtig sind. Dabei läßt sich auch nicht mehr feststellen, ob allenthalben die ehemalige Vorzeichnung genau beibehalten ist. Diese Frage ist für die Zeitbestimmung der Malereien aber wichtig. Ein zur Zeit hier sich aufhaltender Hebraist, Herr Epstein, behauptet, daß das Buch den Schriftzügen nach nicht später entstanden sein könne, als im 13. Jahrh. Auch zeigt sich da und dort in der Ornamentik der romanische Stil mit Entschiedenheit festgehalten, während der Hauptsache nach doch schon der gothische in seiner früheren Ausbildung erscheint. Einzelheiten aber, insbesondere die Bewaffnung, gehören so[S. 2] entschieden der zweiten Hälfte des 15. Jahrh. an, daß nur die Annahme der späteren Ueberarbeitung es möglich erscheinen läßt, an eine frühere Entstehung der Illustrationen zu denken. Ohne solche müßte das Buch in die Zeit von etwa 1480–1500 gesetzt werden. Und doch wäre es kaum denkbar, daß so viele Ueberbleibsel der früheren Zeit sich finden sollten, wenn das ganze Werk erst so spät entstanden wäre. Freilich, in welchen Kreisen ist es entstanden? Welchen Kreisen der Gesellschaft sind die Vorbilder entnommen, nach denen der Maler sich richtete? Da tritt uns denn auch ein Zwiespalt entgegen. Man wird naturgemäß zuerst an einen Juden als Maler denken, wie ja wohl nur ein Jude als Schreiber anzunehmen und die Verbindung zwischen der Miniaturmalerei und der Schreibkunst eine so natürliche ist, daß wir recht wohl auch dem israelitischen Schreiber selbst die Kunst des Zeichnens und Kolorierens zutrauen müssen. Daß ein Israelite die Bilder gezeichnet, wird nach der Ansicht des Herrn Epstein noch wahrscheinlicher durch die Thatsache, daß die Bilder einzelne, dem Talmud entnommene Züge wiedergeben, die zwar an den Text anschließen, aber in demselben nicht enthalten sind, so daß wir den Maler von jüdischer Gelehrsamkeit beeinflußt sehen. Aber er war auch von christlichen Bildern so weit beeinflußt, daß theilweise seine Orthodoxie Schaden gelitten hat. Die Engel z. B. stellt er ganz in christlicher Weise, ohne Rücksicht auf israelitische Traditionen, dar. Im Stile der Zeichnung, in der Art der Behandlung zeigt sich kein Unterschied von christlichen Malereien. War er also auch Jude, so stand er nicht isoliert; er hatte seine geistige Verbindung mit der christlichen Kunst. Daß[S. 3] natürlich in einem Werke, das für einen jüdischen Besitzer hergestellt wurde, die Juden nicht in der von der christlichen Kunst ihnen zugewiesenen typischen Kleidung mit dem bekannten Spitzhute dargestellt sind, daß sie vielmehr ein allgemeines, auch von den Christen getragenes Zeitkostüm tragen, ist nicht zu verwundern. Aber, wenn der Maler Jude war und deshalb vielleicht, wie sich auch in anderen hebräischen Manuscripten findet, einzelne ältere, in der hebräischen Schule zurückgebliebene Motive gewohnheitsgemäß noch später verwenden konnte, als sie in der christlichen Kunst heimisch blieben, so ist doch wiederum nicht zu denken, daß die Juden, wo sie keine spezifische Judentracht tragen mußten, eine hundert Jahre ältere Tracht getragen hätten. Gerade, weil sie ein Zeitkostüm tragen, kann es nur das Kostüm der Zeit der Entstehung des Werkes sein. Und da haben wir so viele Anknüpfungspunkte an den Schluß des 14. und Beginn des 15. Jahrhunderts, daß wir die Entstehung eben jener Zeit zuweisen müssen.
Diese Vorbemerkung schien uns nöthig, um unsere Zeitbestimmung zu rechtfertigen, nachdem wir schon auf Sp. 268 des vorigen Jahrganges auf das Buch hingewiesen und in Fig. 1 eine Anzahl Figuren abgebildet haben.
Was nun den Inhalt betrifft, so enthält die Schrift Gebete[S. 4] und Betrachtungen biblischer Erzählungen, insbesondere für Festzeiten, die bei verschiedenen Gelegenheiten, theilweise beim Mahle selbst, verlesen wurden, so daß das Buch noch Reste von Speisen an Flecken mancher Blätter aufzuweisen hat. Die Illustrationen stellen nun die biblischen Erzählungen dar, die, gleichwie bei der christlichen Kunst, in das Zeitkostüm eingekleidet sind und eine ganze Reihe von Scenen aus dem Leben wiedergeben, wie es sich vor den Augen des Malers, vor den Augen der Andächtigen abspielte, die das Buch lasen.
Es würde sicher für das Studium der historischen Entwickelung von israelitischer Gelehrsamkeit von Interesse sein, den ganzen Codex publiciert und erklärt zu sehen. Wir greifen inzwischen Einiges heraus, was uns das Leben im Hause, in Küche und Keller vor Augen führt, soweit die stark mitgenommenen Bilder sich überhaupt wiedergeben lassen. Dies ist leider bezüglich des ersten Blattes, eines der interessantesten, nicht mehr der Fall. Den Anfang des Buches (von rückwärts) bildet nämlich die Herstellung der ungesäuerten Brote, und als erstes Bild sehen wir, eine ganze Seite füllend, die Windmühle dargestellt, zu welcher ein Esel mit Getreidesäcken geführt wird. Es ist aber derart beschmutzt und verwischt, daß nur eben noch ein[S. 5] Schein desselben vorhanden ist und eine Wiedergabe uns nicht räthlich erschien; die folgende Seite zeigt in 7 Gruppen, von denen wir hier 5 wiedergeben (Fig. 1–5) den Brunnen, von welchem das Wasser genommen wird, und das Tragen des Wassers (1) oben, wobei das Wasser in den Gefäßen vergoldet ist, wol um anzudeuten, daß es kein gewöhnliches Wasser sei; das Herbeitragen (2) und Oeffnen des Mehlsackes unten, die Bereitung des Teiges in 3 Gruppen in der Mitte (3–5). Es sind die Sack- und Wasserträger, wie sie damals ihre Dienste für jedermann ausübten, in dessen Hause sie dienten; es ist die Hausfrau, wie sie ihr Mehl in die Schüssel füllt und ihren Teig knetet; eben so sah eine christliche Hausfrau aus, wenn sie Dampfnudeln buk, wie die Jüdin, welche ihr Osterbrot bereitete.
Auch der Backofen auf der folgenden Seite (Fig. 6) sah wol allenthalben so aus, ob das schwarze Hausbrot, ob die Osterbrote darin gebacken wurden. Auch mögen christliche Knaben eben so frisches Brot oder Anderes genascht haben, wenn die Mutter eine besondere Speise aus dem Backofen brachte, wie[S. 6] hier die beiden, denen die Mutter das Verbot des verfrühten Genusses von Osterbrot einschärft.
Wiederholt finden wir die Gesellschaft bei Speise und Trank am Tische. Wir können aber nicht alles wiedergeben; doch sind wir es wol unsern Lesern schuldig, denselben die Darstellung einer Köchin zu geben, die auf freiem Feuer in einer Nische des geplatteten Bodens einen Topf stehen hat, bei welchem sie, der Hitze wegen möglichst entfernt, mit vorgebundener Schürze steht und mit dem Kochlöffel rührt, während ein anderer Topf am Haken von oben herabhängt (Fig. 7).
Zur Speise fehlt der Wein nicht. Im Keller wird er (Fig. 8) aus dem Hahn des Fasses in einen großen Krug gefüllt.
Wie sehr der Maler das Genrehafte liebte, geht daraus hervor, daß er auch als Kellerscene auf einem anderen Blatte eine Katze dargestellt hat, welche die reichlich vorhandenen Mäuse fängt. Wir werden nächstens noch andere interessante Darstellungen aus diesem Codex bringen.
Nürnberg.
A. Essenwein.
In Nr. 10, Sp. 288 ff. des Anzeigers v. J. wünscht Johannes Müller Auskunft über den Ursprung jener Tischgebete zu erhalten, welche Luther seinem Katechismus beigegeben hat. Zunächst wird ganz zutreffend die Vermuthung ausgesprochen, daß die fraglichen Gebetsformeln nicht, wie allen Zeugnißen entgegen mehrfach konnte behauptet werden, „Luthers eigenste Produkte“, sondern daß dieselben „älteren Datums“ und „alte in Klöstern oder Gelehrtenschulen angewendete Formeln“ seien. Dem humanistischen Juristen Marschalk, der diese Tischgebete seinem Hülfsbuche für den griechischen Unterricht beifügte, kommt kein anderes Verdienst zu, als daß er die in aller Mund lebenden Gebete ins Griechische übertrug, um den Schülern mit dem geläufigen Inhalte die Ausdrucksweise in der fremden Sprache leichter beizubringen[1].
Dem a. a. O. bereits erbrachten Nachweise, daß die fraglichen Gebete schon vier Jahre vor der Drucklegung des Lutherschen Katechismus in dem Laienbüchlein von 1525 in deutscher Sprache vorkommen, ist hinzuzufügen, daß u. a. das zwischen 1471–1494 zuerst gedruckte und dann wiederholt aufgelegte Volksbuch „Kerstenspiegel“ von Dietrich von Münster diese Tischgebete bereits enthält. Die Amsterdamer Ausgabe (s. a.), betitelt: „Den kersten spiegel van broeder Diederick van Munster“, gibt dieselben also: „F II ad calcem: Hier na volcht die duytsche benedictie | die men overtafelen lesen sal. | Ghebenedijt den heere... O heere gebenedijt ons ende dijn gaven die wij | van dijn miltheyt sullen in nemen etc. — Die gracie volghet hier na | De tali convivio | Laet ons den here dancken van dese | maeltijt. Godt danchen wij. Wij | dancken dij o here Jhesu Christe voor alle | die weldaden die leves en̄ regneers Godt | inder ewicheijt. Amen. Laudate dominum etc.“
Offenbar gehörten diese Gebete zur Reihe jener auf Glauben und christliches Leben sich beziehenden Stücke, welche während des Mittelalters Gemeingut des Volkes waren und darum die weiteste Verbreitung hatten. Ursprünglich jedoch gehören sie zu den liturgischen Gebeten und finden sich als solche in der Sprache der Kirche, in lateinischer Faßung in den liturgischen Formularien des Mittelalters; sie lassen sich Jahrhunderte hinauf verfolgen. Es mögen einige, eben zur Hand stehende Belege hier Platz finden.
Das Manuale ad usum insignis Ecclesiae Sarum (Append. Manuale et Processionale ad usum insignis Ecclesiae Eboracensis, Publicat. of the Surtees Society, 1874, vol. 63) p. 33 enthält die benedictio mensae in folgender Form: „Benedicite — (dicat Sacerdos). Respond.: Deus. — Ps.: Oculi[S. 8] omnium... Gloria Patri... Kyrie eleison... Pater noster. Sacerdos: Benedic, Domine, nos et dona tua quae de tua largitate sumus sumpturi. Per Christum Dom. nostr. Lector: Jube Domne benedicere“ etc. und dann post prandium: „Sacerdos: Deus pacis et dilectionis maneat semper nobiscum. Tu autem Domine miserere nostri. Deo gratias. Ps.: Confiteantur... Deinde dicit Sacerdos Capitulum: Agimus tibi gratias, omnipotens Deus, pro universis beneficiis tuis, qui vivis.. etc. Ps.: Laudate, VV. RR. Retribuere dignare etc.“ Das in Rede stehende Manuale ist der Abdruck einer Ausgabe vom Jahre 1506, welcher ein Manuscript aus dem Anfange des 15. Jahrh. zu Grunde lag.
Der Mönch Udalricus schickte von Clugny dem Abte Wilhelm von Hirsau eine Abhandlung über die Consuetudines Cluniacenses (Migne, Patrol. lat. tom. CXLIX, fol. 711). Das Cap. 23, lib. II bespricht: „Qua disciplina maneat in refectorio“. Hier findet sich das liturgische Tischgebet bereits ganz in der später üblichen Weise; insbesondere heißt es daselbst: „... erectus manu et ore ita benedicit: Benedic, domine etc.“ und nachher: „.. erectus: Agimus tibi gratias...“ Das Schreiben Udalrici mon. ist aus dem Jahre 1086.
Ein Zeugniß aus dem 9. Jahrhundert bietet das Sacramentarium des Abtes Grimaldus von St. Gallen (Migne, Patrol. lat. tom. CXXI, fol. 850, Nr. 127), welches der Substanz und selbst bereits theilweise dem Wortlaute nach das Tischgebet enthält: „Benedicantur nobis, Domine, dona tua, quae de tua largitate nobis ad remedium deducta sunt, qui es Deus benedictus in saecula“.
Die Gallicanische Liturgie (Sacramentar. Gallican. ed. Mabillon, Paris 1729), welche bereits in der Karolingischen Zeit außer Uebung kam, hat folgendes Gebetsformular: „ad mensam: Benedicantur nobis, Domine, dona tua, quae de tua largitate sumturi sumus, qui vivis et regnas etc. Post mensam: Gratias tibi agimus, omnipotens aeterne Deus, qui nos de tuis donis satiare dignatus es, per famulos illos.“
Das Formular, welches aus Psalmversen, anderweitig in der Liturgie vorkommenden Stücken und besonders gewählten Gebeten besteht und wechselsweise gesprochen wird, hat sich ohne Zweifel in den Klöstern herausgebildet. Die oben erwähnte Stelle aus den Gewohnheiten der Cluniacenser-Mönche beweist dafür. Aber auch die Regel des Patriarchen der abendländischen Mönche, des heil. Benedict, welche bereits im Anfange des 6. Jahrhunderts geschrieben wurde, bietet einen Anklang, wenn es daselbst heißt: cap. 43. „Ad mensam qui ante versum non occurrerit, ut simul omnes dicant versum et orent...“ und weiter unten: „qui ad illum versum non praesens fuerit, qui post cibum dicitur“. Merkwürdiger Weise ist jedoch die Geschichte des liturgischen Tischgebetes von den liturgischen Schriftstellern fast nicht behandelt, und eben so wenig finden sich genügende literarische Nachweise auf Grund älterer handschriftlicher oder gedruckter Formulare.
Das Gebet selbst ist durch das ganze Mittelalter bis auf die Neuzeit ununterbrochen in kirchlichem Gebrauche geblieben; es bedienen sich dessen ebensowohl der Weltklerus, wie die Ordensgeistlichen. Seit der durch das Concil von Trient angeordneten Revision der liturgischen Bücher ist die Benedictio mensae in den Anhang des Breviers aufgenommen, wo sie sich zwischen die Commendatio animae und das Itinerarium clericorum mit den nach den kirchlichen Festzeiten wechselnden Versikeln und Responsorien eingeschaltet findet.
Mainz.
Friedrich Schneider.
„Ick Johan thon Broyle[2] richter bynnen Statlon van weggene myns leyven gnedigen hern von Monster (be)[3]kenne vnd betuge (bezeuge) in dessen apenen (offenen) besegelden breue dat ick sat (saß) in eynem gehegheden gerichte des h(oues) to Statloen dat dar vor my ghekommen ys Albert Bernynck myt Johanne Tegeder[4] thon Broyle synen g(ewune)nen vorspreken vnd vraggede dar eyn recht ordel dar eyn man vnd eyn frouwe weren vnde weren bey(de) eynweldich[5] in den hoff vnde de frouwe storue vnd hadde gyne (keine) kynder, de ze na leyte (die sie nachließe, hinterließe) wes m(yn) her (meinem Herren) daran voruallen were bestedet an Ludeken Kampes de dar vb wysede vngesmedet golt[6] buckene schoe vnde kleyder de myt syden beneyt (benähet) weren vnde den schulten syn vordel[7]. Went (da, weil) dyt (ge)richtliken vor my gescheyn ys so hebbe ick Johan ton Broyle richter vorg. myn ingesegel an d(essen) breff doͤn hangen. Datum anno domini MCCCClxxix des Frygdages na des hillighen cruce(s) dage invencionis“ (1479, Mai 7).
Da dieses Urtheil, dessen Kenntniß ich der Güte des Gutsbesitzers Herrn A. Krampe in Nordwalde bei Münster i. W. verdanke, am Gericht des Hofes zu Loen gefragt und gewiesen wurde, so stand zu vermuthen, daß das Loener Hofrecht v. J. 1363 einige Anhaltspunkte gewähren würde. Artikel 12 desselben[8] enthält denn auch eine ähnliche Bestimmung:
„Item vortmehr (ferner) storue eyne frouwe, de des ampts recht hadde vnd hedde sie eyne dochter, die men mochte hören doer (durch) eyne eikene planke, de engeue noch erue noch gerade, mer hedde sie gelt oft (oder) buntwerk offte buckene scho offte syden wandt, dat geue sie tho recht vnd enhadde sie gene dochter, so gyfft sie eyn gerade, den hove syn vordel oer kleidunge vnd wat die natel begaen“...
Das Weisthum vom Jahre 1479 unterscheidet sich dadurch, daß es gemünztes Gold, bockslederne Schuhe in den Sterbefall der kinderlosen Hofesfrau aufnimmt, dagegen die Gerade, Kleidung und was die Nadel begangen, nicht erwähnt, während das Loener Hofrecht Geld, Buntwerk, bocklederne Schuhe und[S. 10] Seidengewand als Sterbefall einer Frau bestimmt, deren Tochter man durch eine eichene Planke hören kann.
Wie die Verschiedenheit des Mortuariums in den vorgeführten zwei Fällen zu erklären ist, vermag ich nicht zu sagen. Man könnte meinen, sie sei dadurch begründet, daß das eine Mal von einem Hof mit Amtsrecht, das andere von einem Hofe schlechthin die Rede ist. Aber bei dem letzteren verfällt nach Art. 35 des Loener Rechts die Gerade dem Hofschulten.
Das in der Urkunde von 1479 ausgesprochene Urtheil ist im Loener Hofrecht nicht enthalten. Unerklärlich bleibt immer, warum für zwei gleiche Fälle zwei verschiedene Urtheile von demselben Hofgericht — allerdings in einem Zwischenraum von mehr als 100 Jahren — gewiesen werden.
Nürnberg.
Mummenhoff.
an Sebald Rieter zu Nürnberg, 30. Januar 1487.
Fridrich von gottes gnaden marggrave zu Brandenburg.
Unsern grus zuvor. Lieber getreuer, wir sein jetz ettlich teg bei unsern lieben oheimen von Sachsen etc. gewest. Haben uns ir lieb vnder anderm gebeten, mit inen auf irer swester und mumen eelichs beiligen[9], hinein gein Braunsweigk zu reiten. des sein wir zu thon also in willen und nachdem wir uns versehen, das auf solichem eelichen beiligen das ritterspill, rennen und stechen geubt werde, bitten wir dich gar gutlich, hast du ein aigen stechzeug, du wollest uns den leihen. Wo du aber kein aigen zeug hetest, so wollest uns ein entlehen und den unserm hernaschmaister dem Knechtlin antworten. So wir dann von solichen eelichen beiligen wider anheims komen, wollen wir dir den von stund wider schicken. Wo auch der verloren oder was daran zerbrochen wurd, wollen wir gar gütlich bezalen und es in gnaden gein dir erkennen. Datum Culmbach am Dinstag nach conversionis Pauli anno etc. lxxxvii.
(Aus dem k. Kreisarchive zu Nürnberg.)
Nürnberg.
Mummenhoff.
In der Zeitschrift: „der deutsche Herold,“ Nr. 8 und 9 vom September v. J. wurde die hier folgende Abbildung (Fig. 1) des Siegels Hugonis de Lapide aus den Jahren 1286 und 1292 mitgetheilt und dazu bemerkt, es zeige „2 vollständig isolierte und durch ein dazwischen gelegtes Ritterschwert von einander getrennte Adlerhälften“.
Da eine langjährige Erfahrung mich gegen alle Abbildungen mittelalterlicher Siegel mißtrauisch gemacht hat, und da meinem Stilgefühle dieses „Ritterschwert“ in der angegebenen Verwendung — als heraldisches, wie als sphragistisches Novum — etwas verdächtig vorkam, war ich äußerst begierig, das Originalsiegel kennen zu lernen. Durch die liebenswürdige Bereitwilligkeit des Magistrates der alten Reichsstadt Mühlhausen in Thüringen erhielt ich die betreffende Pergamenturkunde, datiert „in crastino Palmarum 1292“, mit dem Siegel Hugonis de Lapide, zur Einsicht, und theile hier (Fig. 2) eine diplomatisch getreue Abbildung dieses in mehrfacher Beziehung sehr interessanten Siegels mit.
Der Vergleich dieser beiden Abbildungen zeigt, daß mein Zweifel in die Richtigkeit der obigen Abbildung (Fig. 1) gerechtfertigt war. Von einem „Ritterschwert“ zwischen den beiden halben Adlern ist keine Spur vorhanden; was für das Kreuz (die Parierstange) des Schwertes angesehen worden, sind nur die, bei mittelalterlichen heraldischen Adlern so häufig vorkommenden, hier nur halben, Knöpfe oder Kugeln an den Schwänzen.
Die Theilungslinie, welche die beiden halben Adler des Wappens trennt, ist auf diesem Siegel, im Verhältniß zu anderen ähnlichen gespaltenen Wappenschilden auf Siegeln jener Zeit, ausnahmsweise stark angegeben. Von einem Doppeladler ist daher hier keine Rede; das Wappen besteht vielmehr aus zwei halben Adlern, und zwar mit versetzten Tinkturen (welchen? ist natürlich aus dem Siegel mit Sicherheit nicht zu bestimmen), ganz ähnlich dem Wappen der Badwegen, Nr. 446 der Züricher Wappenrolle[10].
Für die versetzten Tinkturen in dem Wappen Hugonis de Lapide spricht die zu jener Zeit noch willkürliche, d. h. die Farbe nicht bestimmt bezeichnende, Schraffierung, hier Punktierung, des rechten Feldes und des halben Adlers im linken, glatten Felde, welche noch zum Theil deutlich zu erkennen ist.
Dieser Umstand macht dieses Siegel für die Sphragistik noch besonders interessant; denn nach meiner bisherigen Erfahrung ist die Schraffierung eines Wappenthieres auf mittel[S. 13]alterlichen Siegeln eine äußerst seltene Ausnahme (mir ist im Augenblick kein zweites Beispiel bekannt); wogegen andere Wappenbilder, z. B. die sog. Heroldstücke, und die Felder häufig schraffiert oder damisciert graviert wurden.[11]
Der Holzschnitt Fig. 1 ist wieder ein neuer Beweis, wie vorsichtig man bei Beurtheilung von Abbildungen mittelalterlicher Siegel sein muß, zumal wenn dieselben, wie im vorliegenden Falle, in heraldischer und sphragistischer Beziehung dem Kenner ganz Ungewöhnliches darstellen, und daß in solchen Fällen die Autopsie des Originals, oder doch wenigstens eines guten Gipsabgusses, für den Forscher durchaus geboten ist, wenn er ein gründliches Urtheil darüber abgeben will.
Kupferzell.
F.-K.
Herzog Adolf August von Holstein-Plön, welcher in kaiserlichen Kriegsdiensten 1704 in Liegnitz stand, überschickte am 2. October selben Jahres in seine Heimat nachfolgendes Pasquill, welches ihm von Wien zugegangen war: Beschreibung eines (fingierten) Kupferstiches, welche die damalige politische Weltlage (spanischer Erbfolgekrieg) in der beliebten allegorischen Manier des Rococo zeichnet.
(Staatsarchiv Schleswig A. VII, Nr. 534.)
„Auf einem Kupferstich welcher aus London arrivirt, war folgendes zu sehen.“
„Erstlich präsentirte sich ein kostbarer Triumph-Wagen, auf welchem der so gemeinte König in Spanien Duc d’Anjou saß, auf selbigem kutschierte der König in Frankreich Ludovicus XIV. Die Leitseile waren lauter Gold und Silber. An diesen Wagen waren 6 Pferde gespannt, das erste präsentirte den Churfürsten von Bayern, das zweite den Churfürsten von Cölln, das dritte den Herzog von Parma, das vierte den Her[S. 14]zog von Mantua, das fünfte den Ragazzi, das sechste den Pabst mit einer Larve wegen der verdächtigen Neutralität. Auf beiden Seiten liefen mit brennenden Fackeln der Cardinal Portocarero im Spanischen, der Cardinal d’Estrée und Cardinal Janson im Französischen und drittens der Cardinal Radzicofsky im Polnischen Habit wegen der Faction mit Schweden. Bei Abfahrung des Triumph-Wagens zeigte sich ein Portal, darinnen ein kostbarer Herr zu sehen war, über welchen an einem Faden eine Krone hing, darüber sah man 5 österreichische Larven mit dieser Ueberschrift: Bonis Omnibus. Neben dem Portal saßen bei einem Tische unter dem Schatten eines verdorrten Lorbeerbaumes der Prinz von Wallis und der Prinz von Conti à l’ombre spielend. Der Prinz von Wallis hatte in seiner Hand den Schellenkönig andeutend was ihm sein Vater für eine so große Schelle durch Verlust seines Königreiches angeleget habe. Der Prinz von Conti hielt in der Hand s. v. die Eichel-Sau andeutend was er für eine große Sau in Polen aufgehoben habe, welche beide den vorbeigehenden Duc d’Anjou zu dem darbeistehenden leeren Sessel auf ein Spiel einladeten. Bei Herannäherung des Triumph-Wagens war vor diesem ein Schlagbaum, welchen England, Holland, Portugal und Savoyen zuzogen. Nach diesem aber zeigte sich in seinem geheimen Cabinet der Kaiser, nebst ihm der Römische König, vor denen der itzige Kriegs-Präsident (Prinz Eugenius) aufwartete. Bei der Thür aber zeigten sich 3 sehr fromm und einfältig stellende Patres Societatis mit Bettel-Säcken auf den Puckeln. Der Kammer-Präsident hatte auch einen leeren Sack in der Hand, und in bemeltem Cabinet hingen auf allen Seiten an den Wänden lauter leere Säcke, mit der Ueberschrift Capitation-Steuer, Vermögen-Steuer, der Herren Stände Gelder, der Prälaten Gelder, des gemeinen Mannes Gelder. Worauf Ihre Majestät der König auf die Jesuiten zeigend zu dem Kammer-Präsidenten sagte: Hi sunt qui multa bona habent, posita in annos plurimos. Auch (Auf?) dieses sagte gedachter Herr Kammer-Präsident zu denen Patribus: Dum tempus est operandi bonum, saltem animus noster est, ut reddatis Caesari, quod fuit Caesaris. Hierauf antworteten die dabeistehenden Patres; der erste sagte: Dominus providebit. Der andere: Aurum et argentum non est nobis. Der dritte: Ex inferno nulla est redemptio. Worauf Ihro Majestät der Kaiser sie tröstend, sagte: Cadent a latere vestro mille et decem millia a dextris vestris ad vos autem non appropinquabit malum. Nach diesem zeigte sich der Kaiser in seiner Retirade schlafend, hinter welchem stund Pater Müller Ihro Majestät der Kaiserin Beichtvater, dem Kaiser die Prophezeiung des Patris Aretoni vorlesend. Nächst darbei hielt P. Bischof das Licht. Vor dem Kaiser aber stund Pater Meregati mit einem großen Fliegen-Wedel, dem Kaiser die Spanischen Mücken zu vertreiben. Dieses alles beschloß Pater Wolff der, wie es schien, eine große Menge Hunde nach sich zog.“
Schleswig.
R. Göcke.
Unter den Handzeichnungen des germanischen Museums befindet sich eine Reihe von Entwürfen für Goldschmiede zu den Gefäßen, wie sie vom 15.-17. Jahrhundert so beliebt waren. Wir haben daraus auf Sp. 267 u. 268 des vorigen Jahrganges unseres Blattes einen gothischen Doppelpokal veröffentlicht und lassen heute eine Zeichnung folgen, die nach dem Stile der Darstellung etwa der Mitte des 16. Jahrh. angehören muß. Leider ist das Papier fast dicht rings um die Zeichnung abgeschnitten und diese auf neues Papier aufgeklebt, so daß etwaige Angaben über den Meister oder ein Monogramm weggeschnitten sind. Das Wiener Museum hat seiner Zeit eine Reihe solcher Gefäßzeichnungen publiciert, die als Entwürfe des Meisters Hans Brosamer gelten. Eine gewisse Verwandtschaft zwischen unserer Zeichnung und jenen Werken ist nicht zu läugnen; aber der Entwurf steht auch anderen Meistern der Zeit kaum weniger nahe.
Nürnberg.
A. Essenwein.
Dieser Brief ist in ein Aufschreibbuch des 16. Jahrhunderts, über das ich ein anderes Mal genauer zu berichten gedenke, eingetragen. Die leeren Blätter sind nämlich in späterer Zeit zu verschiedenen Einzeichnungen benützt worden, und zu diesen gehört auch nachfolgendes Schreiben. Dasselbe ist besonders deswegen interessant, weil wir daraus ersehen, mit welchem[S. 16] Siegesbewußtsein man damals die Einnahme von Ofen erwartete, eine Hoffnung, die aber nicht erfüllt wurde. Unser Berichterstatter schreibt:
„Den 11ten dito seindt wür aus der Insul St. andre über die Schifbrugen gerucket, alda wir den Feindt in völliger Patalia angetroffen, welcher mit großer Furia und unbeschreiblichen geschrey auf unsere Leith loßgangen, in Mainung selbige zu umbringen[12], und weilen der Paß etwas eng in das Waßer zu sprengen, ist aber der Gestalten von uns empfangen worden, das er mit hinterlaßung vieler Todten, das feld also raumen und sich bis hinter Ofen würcklich berendt, und seindt vnsere Leith schon in den Stadtgraben an die Mauren kommen. sobald vnsere Patarien verfertiget, wird man mit 22 halbe kardaunen beschießen. wann sich die Belagerten nit beßer defendieren, so hoft man deßen innerhalb 8 Tägen mit der Hilf Gottes Maister zu werden. Der Feind hat sich, so er unseren Marsch und Belagerung vernummen, 3 Meil wegs von Ofen hinwerths begeben. Allhier will man sagen das der General Leßla die Esecker Brugen abgebrendt habe; wo deme also were, so kamme kein Bain von dem Feind daruon. Gästern ist der Herr Paladinus Regni mit seinen Vngern auch zu uns kammen[13].“
Innsbruck.
Oswald Zingerle.
(Mit einer Beilage.)
Verantwortliche Redaction: Dr. A. Essenwein. Dr. G. K. Frommann.
Verlag der literarisch-artistischen Anstalt des germanischen Museums in Nürnberg.
Gedruckt bei U. E. Sebald in Nürnberg.
1880.
Nº 1.
Januar.
Nürnberg, den 15. Januar 1880.
Unsere Münzsammlung hat zum Jahresschlusse eine höchst werthvolle Bereicherung erhalten. Die reuß’schen Münzen waren bis jetzt nur in der neueren Abtheilung vertreten; einige kleine Stücke der älteren Abtheilung dienten nur eben dazu, zu zeigen, wie groß die Lücke sei. Um sie zu füllen, hat Se. Durchlaucht Fürst Heinrich XIV. Reuß j. L. dem Museum eine Sammlung von 122 Gold-, größeren und kleineren Silber- und Kupfermünzen vom 17. bis zum Beginne des 19. Jahrhunderts übersenden lassen, nur Stücke, die fast ohne Ausnahme selten sind, zum Theile zu den höchsten Seltenheiten gehören, daß wir also wol in dieser Reichhaltigkeit die Serie nie hätten erwerben können, auch wenn die Mittel uns zur Verfügung gestanden hätten.
Die Angelegenheit unseres Handelsmuseums hat, wie schon in der letzten Nummer des vergangenen Jahres angedeutet wurde, in Bremen dankenswerthe Förderung erhalten, indem durch freundliche Bemühungen der Herren Kaufmann H. Jungk und des Architekten H. Müller eine Subscriptionsliste in Umlauf gesetzt wurde, welche die Betheiligung der Herren und Firmen: J. H. Bachmann, H. Bischoff u. Co., Leopold Engelhardt u. Biermann, Theodor Fischer u. Co., H. Jungk, Dr. jur. H. H. Meier, Gebrüder Melchers u. Co., Migault u. Ruyter, Heinrich Müller, Natermann u. Hurm, Ferdinand Nielsen, Chr. Papendiek u. Co., E. Pavenstedt, Julius Quentell, J. Schultze u. Wolde, Alb. Nic. Schütte u. Sohn, kaufmännischer Verein „Union“, C. H. Wätjen und D. Heinr. Wätjen mit je 1 Antheilschein zur Folge hatte. Die Handelskammer in Lübeck betheiligte sich mit 2 Scheinen. Eine Anzahl interessanter Geschenke ist gleichfalls eingelaufen und wird im Jahresberichte des Handelsmuseums Erwähnung finden. Wir hoffen in den nächsten Monaten auch aus andern Städten günstige Berichte bringen zu können, nachdem erfreulicher Weise das Interesse für die Sache immer weiter in die Kreise der Kaufleute vordringt.
Im Pflegschaftswesen haben sich seit unseren Mittheilungen in Nr. 8 des vorigen Jahrganges folgende Veränderungen zugetragen.
Eine neue Pflegschaft wurde gegründet in Hildesheim. Pfleger: Fr. Küsthardt, Bildhauer, seit 18. Oktober v. J. Als weitere Pfleger wurden aufgestellt in Görlitz: v. Keszycki, k. preuß. Kammerherr, seit 1. April v. J. Leipzig: Frhr. v. Seckendorff, k. Regierungsrath, seit 22. November v. J. Potsdam: Professor Heinr. v. Dehn-Rotfelser, k. Regierungs- und Baurath, seit 1. November v. J.; Gottgetreu, k. Hofbaurath, seit 15. Oktober v. J.; Haushoff, Direktor der Gewerbeschule, seit Oktober v. J.; Bernh. Ragotzky, emer. Pfarrer, seit 1. November v. J. und Max Wellmann, k. Bauführer und Sec.-Lieutenant der Landwehr, seit 15. Oktober v. J.
Nachstehende Pflegschaften wurden neu besetzt: Bautzen. Pfleger: Dr. Hugo Helbig, Gymnasiallehrer, seit 1. Januar d. J.[S. 18] Bergzabern. Pfleger: M. Lang, Pfarrer, seit 19. Dezember v. J. Dinkelsbühl. Pfleger: Dr. G. Schepß, k. Studienlehrer, seit 10. Okt. v. J. Donauwörth. Pfleger: M. Rösle, Buchhalter, seit 5. November v. J. Dortmund. Pfleger: Otto Uhlig, Buchhändler, seit 1. September v. J. Eßlingen. Pfleger: C. Weychardt’sche Buchhandlung seit 1. Januar d. J. Frankfurt a. M. Pfleger: Hugo Freiherr v. Bethmann, seit 7. Dezember v. J.; Ferd. Günther, Kunsthändler, seit 15. Oktober v. J. und L. Ricard-Abenheimer, Wechselsensal, seit 7. Dezember v. J. Kitzingen. Pfleger: Christian Fertig, k. Notar, seit 10. Oktober v. J. Lohr. J. Koch, Rechtsanwalt, seit 8. Oktober v. J. Marktbreit. Pfleger: Richard Plochmann, Stadtpfarrer, seit 1. November v. J. Mediasch. Pfleger: Fr. Karl Heinrich, Gymnasialrektor, seit 1. Oktober v. J. Mellrichstadt. Pfleger: Friedr. Kehr, k. Bahnexpeditor und Stationsvorstand, seit 1. Oktober v. J. Osnabrück. Pfleger: C. A. Hartmann, Prorektor am Rathsgymnasium, seit 1. Januar d. J. Tauberbischofsheim. Pfleger: Dr. Oster, Direktor des Progymnasiums, seit 15. Oktober v. J. Ulm. Pfleger: Ludwig Frey, Buchhändler, seit August v. J. Werneck. Pfleger: Alfons Söder, Curatus an d. k. Kreis-Irrenanstalt, seit 1. Januar d. J. Windsheim. Pfleger: Karl v. Linck, Apotheker, seit 18. Oktober v. J.
Seit Veröffentlichung des Verzeichnisses in der vorhergehenden Nummer wurden folgende neue Jahresbeiträge bewilligt:
Von Vereinen: Landshut. Liberaler Verein 20 m.
Von Privaten: Altenburg. Dr. Löbe, Professor, (statt früher 3 m.) 4 m. Alt-Ranft. Graf Hacke, Gutsbesitzer u. Landtagsabgeordneter, 3 m. Amberg. Anton Geyer, k. Professor, 2 m. Biberach. Angele, Kaufmann, 2 m. Bremen. Dr. Wilh. v. Bippen 3 m.; Aug. Töpfer 3 m. Büdingen. Dr. Geist, Gymnasiallehrer, 1 m.; Hechler, Amtsanwalt, 2 m.; Dr. Hoffmann, Gymnasiallehrer, 2 m.; Koch, Oekonom, 2 m.; Schäfer, Fabrikant, 2 m. Coburg. Fräulein Bertha Kästner 2 m. 6 pf. Dresden. Dr. Karl Friederich, Stabsarzt, 4 m.; B. Jolles 15 m.; Dr. Gg. Müller, Oberlehrer, 3 m.; E. F. Spinner, Kaufmann, 10 m. Forchheim. Drausnik, geistl. Rath, (statt früher 2 m.) 3 m.; Dürig, k. Forstmeister, (statt früher 2 m.) 3 m.; Ebbinghaus, Fabrikbesitzer, (statt früher 2 m.) 3 m.; Otto Hauer, k. Bezirksamtmann, (statt früher 2 m.) 3 m. Fürth. Meißner, k. Landgerichtsrath, 2 m. Hannover. Phil. Cohen 3 m.; Schweger, Hofgoldschmied, 3 m. Landshut. Adolf Böhm, Banquier, 2 m.; Theod. Böhme, Kaufmann, 2 m.; Aloys Fahrmbacher, Kaufmann, 2 m.; G. Fischer, Cafétier, 2 m.; Friedrich, Kaufmann, 2 m.; Haindl, Schullehrer, 2 m.; A. Hansladen, Schullehrer, 2 m.; Chr. Holzhausen, Kaufmann, 2 m.; Jackermeyer, Kaufmann, 2 m.; Koller, Brauereibesitzer, 2 m.; Metzger, Schullehrer, 2 m.; Joseph Nideröcker, Bautechniker, 2 m.; Ludw. Oberpauer, Kaufmann, 2 m.; J. Paur, Kaufmann, 2 m.; Frhr. v. Podewils, Oberstlieutenant a. D., 2 m.; J. Rietsch, Buchdruckereibesitzer, 2 m.; Schmuckermair, Professor, 2 m.; Dr. Schreyer, prakt. Arzt, 2 m.; Karl Wittmann, Brauereibesitzer, 2 m. Lohr a. M. Ferdin. Brand, Ingenieurpraktikant, 4 m. Metz. Otto I., Hauptmann im braunschw. Inf.-Regt. Nr. 92, 3 m. Nürnberg. G. Linnartz, Gravieranstalt-, Schrift- u. Steinschneidereibesitzer, 4 m.; Ernst Nister, Kunstanstaltsbesitzer, 5 m.; Paul Riecker, k. Schloßgärtner, 5 m. Prenzlau. Camp, Amtsrichter, 3 m. Ribnitz. Hupe, Lehrer,[S. 19]1 m.; Rühe, Conrektor, 1 m. Weissenburg a. S. Emil Fick, k. Oberamtsrichter, 2 m.
Unsern Sammlungen giengen ferner folgende Geschenke zu:
I. Für die kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen.
(Nr. 8219–8232.)
Dresden. Streit u. Neidhardt, Verlagsbuchh.: Das Reich der Töne. (Porträte von Musikern). Die deutschen Fürsten, Mitglieder des Bundesrathes und des Reichstages, 1878–81. 2 Blätter Lichtdruck. — Fürth. Röder, Pfarrer: Zwei Verdienstkreuze, 19. Jahrh. 3 kleine Silbermünzen, 18. Jahrh. — Gera. Se. Durchl. Fürst Heinrich XIV. Reuß j. L.: 122 größere u. kleinere Gold-, Silber- und Kupfermünzen und Medaillen reuß’schen Gepräges, 17.-19. Jahrh. — Karlsruhe. Se. Königl. Hoheit Friedrich Großherzog von Baden: Gipsabgüsse zweier antiken Bronzefigürchen. — Kissingen. Aus dem Nachlasse des k. Hofrathes Dr. Erhard: Eine umfangreiche Sammlung von Porträten in Kupferstich, Holzschnitt und Lithographie. — Nürnberg. Frau Bosch, Expeditorsgattin: Ein mit altem gemusterten Stoffe überzogener Strohsack. Dammer, k. Landesgerichtsrath: Einige Radierungen des Hrn. Geschenkgebers. Heinrich, Schuhmachermeister: Fürer’sches Siegel in einer Holzkapsel, 17. Jahrh. — W. Kohlmann, Handlungscommis: Kleine Silbermünzen und mehrere Zinnmedaillen des 18. Jahrh. Küchenhoff, Lehrer an der Handelsschule: Graburne, gefunden bei Röderen an der Elbe. Meyer, Einsammler: Karte des Kurfürstenthums Bayern, 18. Jahrh. Freiherr v. Stromer, I. Bürgermeister: Großer Topf von Steingut mit Reliefs, 17.-18. Jahrh. O. Zimmermann, Zeichner: 2 mittelalterliche Stoffmuster. Bruchstücke eines Crucifixes aus Alabaster.
II. Für die Bibliothek.
(Nr. 40,163–40,219.)
Berlin. Franz Lipperheide, Verlagsbuchh.: Blätter für Kostümkunde, hrsgeg. v. A. v. Heyden; n. F. 8. Heft. 1879. 8. Carl Robert: Ders., Thanatos. 1879. 4. Ad. Stubenrauch, Verlagshandlung: Oberbreyer, Abriß der deutschen Literaturgeschichte. 1876. 8. — Bonn. Verein von Alterthumsfreunden im Rheinlande: Ders., Jahrbücher etc.; Heft LXVI. 1879. 8. — Bremen. Dr. H. v. Eelking: Katalog der IV. kunstgewerblichen Weihnachts-Ausstellung im Gewerbehause zu Bremen. 1879. 8. — Donaueschingen. Karl Egon Fürst zu Fürstenberg: Fürstenbergisches Urkundenbuch; IV. Band. 1879. 4. — Dresden. Louis Ferd. Freih. von Eberstein, k. pr. Ingenieur-Hauptm. a. D.: Ders., Fehde Mangold’s von Eberstein zum Brandenstein gegen die Reichsstadt Nürnberg, 1516–1522. 2. Aufl. 1879. 8. Rath der k. Haupt- und Residenzstadt: Ders., Verwaltungs-Bericht etc. für d. J. 1878. 1879. 4. — Emden. Naturforschende Gesellschaft: Dies., 64. Jahresbericht, 1878. 1879. 8. Dies., kleine Schriften etc. XVIII. 1879. 4. — Essen. G. D. Bädeker, Verlagshdlg.: Meyer, Atlas zur deutschen Geschichte. 1880. 8. — Frankfurt a. M. Jos. Bär & Cie., Buchhändler: Mathieu, Minnesänger aus der Zeit der Hohenstaufen, im XIV. Jahrh. gesammelt von Rüdger Maness von Maneck. Facsimile der Pariser Handschrift. 1850. 2. Sugenheim, Geschichte der Aufhebung der Leibeigenschaft und Hörigkeit in Europa. 1861. 8. Wetter, Geschichte und Beschreibung des Domes zu Mainz. 1835. 8. — Gotha. Justus Perthes’ geogr. Anstalt: v. Spruner’s Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neuern Zeit; 3. Aufl., bearb. von Menke, 22. u. 23. Liefg. (Schluß.) 1879. qu. 2. — Hamburg. Administratoren der Bürgermeister Kellinghusen’s Stiftung: Stöter, die ehemalige Marien-Kirche oder der Dom zu Hamburg in Bildern mit erläut. Texte. 1879. 4. Verein für hamburgische Geschichte: Ders., Zeitschrift etc.; n. F. IV. Bd., 1. Hft. 1879. 8. Mittheilungen etc.; 2. Jhg. Nr. 10–12. 1879. 8. Koppmann, Verzeichniß der in der Zeitschrift etc. Bd. I[S. 20]-VI enthaltenen Aufsätze. 1880. 8. — Hannover. Schmorl und von Seefeld, Buchhandlung: Mocatta, die Juden in Spanien und Portugal und die Inquisition. 1878. 8. Günther, die Königl. Thierarzneischule zu Hannover in den ersten Hundert Jahren ihres Bestehens. 1878. 8. Michaelis, Bad Rehburg; 2. Aufl. 1880. 8. — Innsbruck. Wagner’sche Universitäts-Buchhandlung: Mittheilungen des Instituts für österr. Geschichtsforschung, redig. von Mühlbacher; Bd. I, H. 1. 1880. 8. — Köln. J. P. Bachem, Verlagshandlung: Röckerath, die preuss. Volksschule unter Dr. Falk. 1877. 8. Sonderabdr. Haffner, eine Studie über Gotth. Ephr. Lessing; 2. Aufl. 1878. 8. — Leipzig. Bernhard Tauchnitz, Verlagshandlung: Flathe, St. Afra. Geschichte der k. sächs. Fürstenschule zu Meißen. 1879. 8. Körner, die Kursächs. Staatsregierung dem Grafen Zinzendorf u. Herrnhut bis 1760 gegenüber. 1878. 8. — Lübeck. W. Gläser, Verlagshndlg.: Ders., Aug. Michael Gläser, Schullehrer. 1879. 8. Verein für Lübeckische Geschichte: Ders., Bericht etc.; über das Jahr 1877 u. 1878. 4. u. 8. Verzeichniß von Abhandlungen und Notizen zur Geschichte Lübeck’s aus lübeckischen u. hansischen Blättern. 1879. 8. — Mainz. Friedr. Schneider, Dompräbendat u. Subcustos: Faits d’armes de l’armée Française en Espagne. (1823.) 1824. 2. — Meinberg bei Detmold. G. A. B. Schierenberg: Ders., der Externstein zur Zeit des Heidenthums in Westfalen. 1879. 8. — Meuselwitz bei Altenburg. Ungenannter: Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung. Jahrg. 1878. 1879. 8. — München. Friedr. Hektor Graf Hundt: Ders., Regesten ungedruckter Urkunden zur bayr. Orts-, Familien- und Landesgeschichte; 25. Reihe: Urkunden des Klosters Altomünster, 2. Reihe. 1879. 8. Sonderabdr. Literar. Institut von Dr. M. Huttler: Die vier Bücher von der Nachfolge Christi. 1880. 8. Oppre, das neue Kochbuch für das deutsche Haus. 1879. kl. 4. von Schauß, historischer u. beschreibender Catalog der kgl. bayer. Schatzkammer in München. 1879. 8. — Nürnberg. Dr. A. Barthelmeß, prakt. Arzt: Muster-, Spruch- u. Receptbuch eines Hafners. Pap. Hs. 18. Jahrh. 8. Heinlein, Pfarrer bei St. Aegidien: Binsfeldius, Tractat von Bekanntnuß der Zauberer u. Hexen. 1592. 4. Küchenhoff, Lehrer an der Handelsschule: Osiander, psalmi Davidis juxta vulgatam translationem etc. 1579. 8. Decimator, secunda pars sylvae vocabulorum et phrasium etc. 1586. 8. Mößel, Antiquar: Jäck, Bamberg und dessen Umgebungen. (1812) 12. Sigm. Soldan, Hof-Buch- u. Kunsthandlung: Hiltl, die Waffensammlung Sr. K. H. des Prinzen Carl von Preußen; Liefg. III-V. Imp. 2. — Ohrdruff. Kämmerer, Fabrikbesitzer: Stammbuch des stud. medic. Joh. Georg Stöberlin. 1642–54. qu. 8. — Poppenreuth. Gg. Muck, Pfarrer †: Ders., Geschichte von Kloster Heilsbronn; 2. u. 3. Bd. 1879 u. 1880. 8. Rudolstadt. Fürstl. privil. Hofbuchdruckerei u. Verlagsbuchhandlung: Schwartz, Landgraf Friedrich V. von Hessen-Homburg u. s. Familie; 3 Bde. 1878. 8. Weiß, Preussisch Littauen u. Masuren; 1.-3. Thl. 1879. 8. — Sigmaringen. Eugen Schnell, fürstl. Archivar: Ders., neue Beiträge zur Geschichte u. Literatur des h. Fidelis von Sigmaringen. 1879. 8. — Stuttgart. v. Holder, Obermedizinalrath: Neue Apothecker-Taxa der Stadt Basel. 1701. 4. Paul Neff, Verlagshandlung: Gutekunst, die Kunst für Alle; Lfg. 38–41. Imp. 2. — Wien. Heraldisch-genealog. Verein „Adler“: Ders., Jahrbuch etc.; 5. Jhg. 1878. 4. Wissenschaftlicher Club: Ders., Monatsblätter etc.; I. Jhg. Nr. 1–3. 1879. 8. M. Gottlieb’s Buchhandlung: Leo, die gesammte Literatur Walther’s von der Vogelweide. 1880. 8. — Wiesbaden. C. W. Kreidel’s Verlag: Schliephake, Geschichte von Nassau; 9. Halbband. 1879. 8. — Wolfenbüttel. Gustav Milchsack: Ders., die Oster- u. Passionsspiele. I. Die latein. Osterfeiern. 1880. 4. — Zittau. G. Korschelt, Oberlehrer: Festschrift zur Feier des 25jähr. Amtsjubiläums des Hrn. Prof. Heinr. Jul. Kämmel. 1879. 8.
Nachstehende Zeitungen und Zeitschriften sind uns im Jahre 1879 theils als Geschenke, theils im Austausche gegen unseren Anzeiger zugekommen:
Annalen van den oudheitskundigen Kring van het Land van Waas.
Anzeiger der k. Akademie der Wissenschaften (philos.-histor. Classe) in Wien.
Anzeiger für schweizer. Alterthumskunde.
„ für schweizer. Geschichte (Indicateur etc.)
„ für Bibliographie und Bibliothekwissenschaft (von Petzholdt).
„ numismatisch-sphragistischer (v. Walte u. Bahrfeldt).
„ Nürnberger.
Archief voor nederlandsche Kunstgeschiedenis.
Archiv für kirchliche Baukunst und Kirchenschmuck (v. Prüfer).
Archiv, neues, der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde (v. Wattenbach).
„ für Stenografie (v. Rindermann).
Archives, Néerlandaises des sciences exactes et naturelles.
Bär, der (Berlin). Blätter f. vaterl. Gesch. u. Alterthumsk.
Bauzeitung, deutsche (v. Fritsch u. Büsing).
Bazar, der.
Beilage, wissenschaftliche, der Leipziger Zeitung.
Bericht des Vereins für das Museum schles. Alterthümer.
Bibliographie, allgemeine, f. Deutschland (Hinrichs).
Bibliotheca historica (v. Müldener).
Blätter für Kunstgewerbe (v. Teirich).
„ für Münzfreunde (v. H. Grote) und: numism. Verkehr.
„ numismatische (v. Nentwich).
„ für literar. Unterhaltung (v. R. v. Gottschall).
„ zur näheren Kunde Westfalens (v. Tücking).
Bulletin archéologique et historique de la société archéologique de Tarn-et-Garonne.
„ de la société pour la conserv. des monum. hist. d’Alsace.
„ de la société Belge de géographie.
Carinthia. Zeitschrift für Vaterlandskunde etc.
Centralblatt, literarisches (v. Zarncke).
Correspondenz, allgemeine literar. (v. Foltz).
Correspondenzblatt des Gesammtvereins d. deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine.
„ der deutschen Archive (v. Burkhardt).
Daheim. Familienblatt mit Illustrationen.
Evkönyvei, az Erdélyi Muzeum Eygylet.
Formenschatz (v. G. Hirth).
Forschungen zur deutschen Geschichte.
Gartenlaube. Illustr. Familienblatt.
Gemeindezeitung, deutsche (v. Stolp).
Geschichtsblätter für Stadt und Land Magdeburg.
Gewerbehalle (v. Schill).
Handweiser, literar. (v. Hülskamp).
Herold, der deutsche. Zeitschrift für Heraldik etc.
L’investigateur (Paris).
Jahrbuch, statistisches, der k. k. statist. Centralcommision (Wien).
Jahrbücher, württembergische, für Statistik und Landeskunde.
Journal, Nürnberger (v. Kirsch).
Kirchenschmuck, der. Blätter des christlichen Kunstvereins der Diöcese Seckau.
Kirchenzeitung, neue evangelische (v. Meßner.)
Korrespondent von und für Deutschland.
Korrespondenzblatt d. Ver. für siebenb. Landeskunde.
Kunst und Gewerbe. Wochenschrift des bayerischen Gewerbemuseums in Nürnberg, u.: Mittheilungen dieses Museums.
Kunstchronik, österreichische (v. Kábdebo.)
Künste, die graphischen (von Berggrün).
Kurier, fränkischer.
Land und Meer, über.
Magazin für die Literatur des Auslandes.
„ neues Lausitzisches.
Mittheilungen der anthropologischen Gesellschaft in Wien.
„ der k. k. Centralcommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- u. historischen Denkmale.
„ des Vereins für anhaltische Geschichte und Alterthumskunde.
„ des Vereins f. Gesch. der Deutschen in Böhmen.
„ des Vereins für hamburgische Geschichte.
„ „ „ für hess. Geschichte u. Landeskunde.
Mittheilungen des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich.
„ des k. k. Museums für Kunst u. Industrie in Wien.
„ und Nachrichten für die evang. Kirche in Rußland.
Monatsbericht der k. preuß. Akademie der Wissenschaften zu Berlin.
Monatsblatt, ostfriesisches (v. Zwitzers).
Monatsblätter des wissenschaftl. Club in Wien.
Monatshefte für Musikgeschichte (v. Eitner).
„ zur Statistik d. deutschen Reiches.
Monatsschrift, altpreußische (v. Reicke u. Wichert).
Monatsschrift f. rhein.-westfälische Geschichte (v. Pick).
Monatsschrift, conservative.
Muzéum, Erdélyi (Klausenburg).
Natur, die (v. Uhle).
Postzeitung, Augsburger.
Presse, Nürnberger.
Quartalbericht des Vereins f. mecklenb. Geschichte u. Alterthumskunde.
Quartalschrift, theologische (Tübingen).
Reform. Zeitšrift, des algem. fereins für deutše rechtšreibung.
Reichs-Anzeiger, deutscher, u. k. preuß. Staats-Anzeiger.
Reise-Journal, internationales.
Revue d’Alsace.
„ bibliographique universelle.
„ celtique.
Rivista Europea (aus Florenz).
Rundschau, deutsche (v. Rodenberg).
„ literarische (v. Köhler).
Saxonia (v. Moschkau).
Sitzungsberichte der Münchener Akademie die Wissenschaften, (philos.-philol. u. histor. Classe; mathemat.-physikal. Cl.)
Sprech-Saal. Organ der Porzellan-, Glas- und Thonwaaren-Industrie.
Staats-Anzeiger für Württemberg.
Stadtzeitung, Nürnberger.
Statistik des deutschen Reiches.
Statistik, preußische.
Streffleur’s österr. militär. Zeitschrift. Nebst: Mittheilungen des k. k. Kriegsarchivs.
Studien, baltische.
Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin.
Vierteljahrschrift für Heraldik, Sphragistik u. Genealogie.
„ f. Volkswirthschaft, Politik u. Kulturgeschichte.
Viestnik hrvatskoga, arkeolog. dražtva (Agram).
Wartburg, die. Organ des Münchener Alterthumsvereins.
Welt, die illustrirte.
Wochenblatt der Johanniter-Ordens-Balley Brandenburg.
Wochenschrift, gemeinnützige (Würzburger).
Zeit, unsere (v. R. v. Gottschall).
Zeitschrift für deutsches Alterthum u. deutsche Literatur (von Steinmeyer).
„ des Anwaltvereins für Bayern;
„ des Architekten- und Ingenieur-Vereins in Hannover.
„ des hist. Vereins für Schwaben und Neuburg.
„ des Vereins f. hessische Gesch. u. Landeskunde.
„ „ „ f. thüringische Gesch. u. Landeskunde.
„ für Ethnologie (v. Bastian u. Hartmann.)
„ für d. Geschichte des Oberrheins.
„ des deutschen Graveur-Vereins zu Berlin.
„ für bildende Kunst. Mit d. Beiblatt Kunst-Chronik.
„ für Museologie u. Antiquitätenkunde (v. Gräße).
„ numismatische (Wiener).
„ für deutsche Philologie (v. Zacher).
„ des k. preuß. statist. Bureaus.
„ des k. sächs. statist. Bureaus.
Zeitung, fränkische.
„ neue illustrirte (Wiener).
„ norddeutsche allgemeine.
Korrespondenzblatt des Vereines für siebenbürgische Landeskunde. Redigirt von Franz Zimmermann. Hermannstadt, 5. December 1879. Nr. 12. 8.
Handschriftliche Urkunden-Sammlungen. (Anfrage u. Bitte). von F. Zimmermann. — ch für f im Siebenbürg.-Sächsischen. von Dr. J. Roth. — Kropbusch. Von J. Wolff. — Zu „Siebenbürgen“ als Bezeichnung des Sachsenlandes. Von R. Brandsch. — Literatur. — Bibliographie. — Kleine Mittheilungen. — Vereinsangelegenheiten.
Mittheilungen der anthropologischen Gesellschaft in Wien. IX. Bd. Nr. 9–10.
Der Tumulus bei Pillichsdorf in Niederösterreich. Von Fr. Heger. (Mit Abbild.) — Fundplätze aus vorhistorischer Zeit in der chemischen Fabrik zu Aussig. Von dems. (Mit Abbild.) — Zur Anthropologie der Briten und Iren. Ein Beitrag zur Keltenfrage. Von Dr. Fligier. — Kleinere Mittheilungen. — Literatur-Bericht. — Vereinsnachrichten.
Jahrbuch des herald.-genealog. Vereines Adler in Wien. V. Jahrgang. Mit 27 Bildtafeln und 11 in den Text gedruckten Illustrationen. Wien,... 1878. 4. XX u. 110 Seiten.
Vereinsangelegenheiten. — Die Waffen auf der heraldischen Ausstellung in Wien im Jahre 1878. Von Wendelin Böheim. — Die heraldischen Kunstblätter auf der Wiener Ausstellung des Frühjahrs 1878. Von Alfr. Grenser. — Die Sphragistik auf ders. Ausstellung. Von Mor. M. Edlen von Weittenhiller. — Die Linde in der Heraldik, in der Sphragistik und als Ornament. Vom Fürsten F. K. zu Hohenlohe-Waldenburg. — Zu den „Memoirs of the family of Taaffe.“ Von v. Hartmann-Franzenshuld. — Die Grabmäler und Wappenfenster der Freiherren von Vaux aus dem Hause Longueval. Von A. v. Weyhe-Eimcke. — Genealogisches Verzeichniß zu „Gabr. Bucelinus Weingartensis Germania topo-chrono-stemmato-graphica sacra et prophana. Ulmae apud Joh. Gorlinum bibliopolam 1655.“ — Nachrichten über die Familie de Raët. — Schauplatz des niederösterr. landsäßigen Adels vom Herren- u. Ritterstande vom XI. bis zum Ende des XVIII. Jahrhunderts. Von Franz Karl Wißgrill. Forts. — Standeserhöhungen und Gnadenacte unter der Regierung.. des Kaisers Franz Josef I. Fortges. v. Albert Heilmann... Literatur.
Der Kirchenschmuck. Blätter des christlichen Kunstvereines der Diöcese Seckau. X. Jahrg. 1879. Nr. 12. Graz, 1879. 8.
Altarleuchter und ihre Bedeutung. — Etwas über kirchliche Monumente in Krain. — Notizen etc.
Correspondenzblatt des Gesammtvereins der deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine. Herausgegeben von dem Verwaltungsausschuß des Gesammtvereins in Darmstadt. Siebenundzwanzigster Jahrgang. 1879. Nr. 11, November. 4.
Erinnerungen an Landshut. Von v. Cohausen. (Mit Abbild.) — Der Gold und Bronzefund aus Dorotheenhof, Kreis Flatow. — Zur Biographie des Würdtwein, Stefan Alexander... Von Falk. — Zur Biographie des Reuter, Joh. Gg. Von dems. — Ausgrabungen auf Sylt. — Wirksamkeit der einzelnen Vereine. — Literarisches etc.
Zeitschrift des histor. Vereins für den Reg.-Bezirk[S. 24] Marienwerder. Im Auftrage des Vorstandes herausgegeben von G. von Hirschfeld... Drittes Heft. Marienwerder. 8.
Zwei Funde aus dem Flußbett und Ufer des Pilo bei Kramske. (Mit Abb.) Von v. Hirschfeld. — Steinkistengräber aus Friedrichshof bei Konitz. (Mit Abb.) Von Dr. Prätorius. — Die sogen. Auflandungen u. Bodenerhöhungen im Laufe der Jahrhunderte. Von v. Hirschfeld. — Die Entwickelung des Kulturlebens in dem Lande zwischen Küddow und Drage. Von L. Schmidt. — Steinkistengräber aus Wittkau, Kreis Flatow. Mitgetheilt von v. Hirschfeld. — Beiträge zur Geschichte der Niederlassungen des deutschen Ordens in Westpreußen. I. Zur Geschichte von Schlochau. (Mit Abbild.) Von Frz. Schmidt. — Eine Ziegelei aus der Deutsch-Ordenszeit zu Marienwerder im 14. Jahrhundert. (Mit Abb.) Von v. Hirschfeld. — Archäologische Ausgrabung von Slavoszewo, Kreis Mogilno... Von A. Kohn. — Zur Geschichte Westpreußens. — Chronik der archäologischen und historischen Funde von 1875–1877. Zusammengestellt von Wacker. — Fundberichte über einige im Gutsbezirk Sypniewo entdeckte Alterthümer. (Mit Abb.) Von Fr. Wilckens. — Römermünze aus Rogalin. (Mit Abb.) Rathschläge der Herzogin Marie Eleonore von Preußen an ihre Tochter bei deren Vermählung mit dem Kurfürsten Joachim Friedrich von Brandenburg (1603). — Steinkistengräber zu Cramsowo bei Vandsburg. (Mit Abb.) — Vereinsangelegenheiten.
Monatsbericht der königl. preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Juli u. August 1879. Berlin, 1879. 8. Mit 6 Tafeln.
Zwei Lehrer Friedrich Wilhelms III. in der Philosophie. Von v. Sybel.
Der deutsche Herold. Zeitschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie. Organ des Vereins „Herold“ in Berlin, X. Jahrg. 1879, Nr. 8–10. Berlin, 1879. 4.
Vereinsangelegenheiten. — Heraldische Briefe. Von Tilesius von Tilenau. (Mit Abb.) — Der Grabstein Philipps von Aubigni vor der heil. Grabeskirche. Von W. von Tümpling. (Mit Abb.) — Außereuropäische Wappen. V. u. VI. Von A. Clericus. — Das Reichenbach’sche Stammbuch. Von dems. — Ueber den Ursprung der Familien von Both und von Bothmer. Von Seyler. — Die Heraldik auf der Berliner Gewerbe-Ausstellung von 1879. — Heraldische Ausstellung in Arnheim. Von v. G. — Das Bruderschaftsbuch zu Unkel. Von Seyler. — Mützenwappen. Von L. Clericus. — Literatur. — Miscellen.
Vierteljahrsschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie. Herausgeg. von dems. Verein, redigirt von L. A. Clericus. 1879. III. Heft. Berlin, 1879. 8.
Heraldische Terminologie. Von A. M. F. Gritzner. Forts. — Eine Waldmann-Reliquie. Von L. Clericus. (Mit Abb.) — Die Schirach und von Schirach. Von K. H. Eggers. — Regesten zur Genealogie der Freiherren von Müllenheim. Von H. Frh. v. M.-R.
Monatshefte für Musik-Geschichte, herausgegeben von der Gesellschaft für Musikforschung. XI. Jahrgang, 1879. Nr. 11. Berlin, 1879. 8.
Michael Altenburg, 1584–1640. Ein Beitrag zu seiner Biographie. Von Ad. Auberlen. — Verzeichniß von Altenburg’s Druckwerken. — Mittheilungen.
Die Musikwerke der kgl. Universitäts-Bibliothek in Göttingen. Verzeichnet von Albert Quanz. Ste. 1–8. 8.
Johann Adolf Hasse’s Werke auf der kgl. Bibliothek in Berlin. 4 Seiten.
Geschichts-Blätter für Stadt und Land Magdeburg. Mittheilungen des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde des Herzogthums und Erzstifts Magdeburg. 14. Jahrg., 1879. 3. Heft. Magdeburg, 1879. 8.
Straßen- und Häusernamen von Magdeburg. Von Dr. G. Hertel. (Schl.) — Urkunden zur Geschichte des Klosters U. L. Fr. zu Magdeburg im 16. Jahrhdt. Von dems. — Urkunden und Urkunden-Regesten zur Geschichte des Klosters Ammensleben, nebst einer Reihe der Aebte. Mitgeth. von Prof. Dr. Holstein. — Magdeburger und deren Nachbarn auf der Universität Heidelberg in den Jahren 1386–1662. Von Dr. Gustav Töpke. — Miscellen. Von F. Winter. — Literatur. — Vereinschronik.
Mittheilungen des Vereins für Anhaltische Geschichte und Alterthumskunde. Zweiter Band. 6. Heft. Dessau, 1879. 8.
Urkundliches zur Geschichte des Dorfes Bullenstedt. Von Th. Stenzel. — Zustände im Amte Warmsdorf um das Jahr 1600. Von A. Salzmann. — Aus den Erinnerungen des fürstlich Anhalt-Dessauischen Hof- und Amtsraths Johann August Rode. Von W. Hosäus. — Zur Geschichte der Familie von Bodenhausen. — Sagen der Stadt Zerbst. Von Dr. Kühne. — Ueber anhaltische Volksmundarten. Von Dr. H. Wäschke. — Die chalkograph. Gesellschaft zu Dessau 1796–1806. Von W. Hosäus. — Prospect zur Herausgabe eines Anhaltischen Künstler-Lexicons.
Quartal- und Schlußbericht des Vereins für meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde. XLIV, 4.; u. Quartalbericht dess. Vereines. XLV, 1. Schwerin, 1879. 8.
Zeitschrift des Vereins für hamburgische Geschichte. Neue Folge. Vierten Bandes erstes Heft. Hamburg, 1879. 8.
Die lutherische Kirche in Moskau, eine Tochter der Hamburgischen Kirche. Von Dr. C. Mönckeberg. — Ordnung des Gelages der Repergesellen am Johannis Krugtage. Mitgeth. von Dr. K. Koppmann. — Die Statuen der Neun Besten im alten Rathhause Von dems. — Napoleon und die Hansestädte im Herbst 1809. Von Dr. Ad. Wohlwill. — Die Entstehung der Stadt Altona. Von E. H. Wichmann. — Historisch-topogr. Beschreibung des Kirchspieles St. Petri. Von K. J. W. Wolters. — Das Rathhaus in der Neustadt in Hamburg. Von Dr. C. Mönckeberg. — Nachträge zur Geschichte des Eimbeck’schen Hauses nebst biographischen Mittheilungen über den Dichter Karl Gottlieb Prätzel. — Von Dr. Ed. Meyer. — Weitere Nachträge zur Geschichte des Eimbeck’schen Hauses. Von Dr. O. Benecke. — Vereinsangelegenheiten.
Verzeichniß der in der Zeitschrift dess. Vereins Band I-VI enthaltenen Aufsätze. Im Auftrage des Vorstandes zusammengestellt von Dr. K. Koppmann. Hamburg, 1880. 8.
Mittheilungen dess. Vereines. 2. Jahrgang. Nr. 10–12. August-October, 1879. 8.
Pfahlwerk am Anfange des ehemaligen Alster-Trave-Canals. Von J. F. Voigt u. J. Mestorf. — Alte Pfahlsetzungen in Nordalbingien. Von ders. — Die Drucker der Hamburger Drehorgellieder. Von F. A. Cropp. — Johann Christian Cuno. I. Von K. Koppmann. II. Von F. A. Cropp. — Die Winnungsbriefe im Hamburgischen Amte Ritzebüttel. Von J. F. Voigt. — Zur Biographie[S. 26] des hansestädtischen Ministerresidenten Abel. Von Ad. Wohlwill. — Weinzinse. Von K. Koppmann. — Millernthor. Von dems. — Der Feldzug der Schweden nach Holstein i. J. 1700. — Zur hamburgischen Kunstgeschichte. Von C. Walther. — Bücheranzeigen.
Bericht des Vereins für lübeck’sche Geschichte und Alterthumskunde über das Jahr 1877 und 1878. Lübeck. 4. u. 8.
Verzeichniß von Abhandlungen und Notizen zur Geschichte Lübecks aus lübeckischen und hansischen Blättern, seinem Mitgliede Carl Friedr. Wehrmann, Staatsarchivar zu Lübeck ... zum Tage fünfundzwanzigjähriger Amtsthätigkeit.... überreicht von demselben Vereine... Lübeck, 1879. 8.
Verzeichniß der Bibliothek und handschriftlichen Sammlungen des Vereins für Geschichte und Landeskunde von Osnabrück, in dessen Auftrage herausgegeben durch den Vereinssecretär Dr. H. Veltmann... Osnabrück... 1879. 8. 120 Seiten.
Blätter zur näheren Kunde Westfalens. Organ des histor. Vereins für das Herzogthum Westfalen. Herausgegeben von Dr. K. Tücking. XVII. Jahrg. 1879. 1.-4. Heft. Meschede,... A. Harmann. 8.
Die Rittersitze des Herzogthums Westfalen. Von Pieler. — Zur Geschichte der Salinen und Erbsälzer zu Werl. Von Tücking. — Das Richtergut bei Arnsberg. Von dems. — Gut Allehof bei Freientrop im Amte Balve. — Zur Geschichte des Stifts Geseke. — Accise zu Schmalenberg. — Burg und Stadt Neheim. Von Tücking. — Studienstiftungen. — Notizen. — Der Churfürst und Erzbischof Maximilian Heinrich erlaubt den Kapuzinern in Rüden, eine Residenz und... einen vollständigen Convent ihres Ordens anzulegen. — Bürgermeister und Rath zu Marsberg erneuern die ihm Jahre 1646 verbrannten älteren Statuten ihrer Stadt.
Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande. Heft LXVI. Bonn, 1879. 8.
Römische Heerstraßen zwischen Maas und Rhein. (Taf. I.) Von J. Schneider. (Schl.) — Die Römerstraße von Mainz nach Coblenz. Von Eltester. — Zum römischen Grenzwall in Deutschland. I. Nachtrag. Von E. Hübner. — Antike Todtenmasken. I. Von dems. — Beiträge zur vergleichenden Mythologie. Von K. Christ. — Datirbare Inschriften aus dem Odenwalde und Mainthal. Von dems. — Zwei Votivtafeln der Dea Icovellauna. (Taf. IV.) Von C. Bone. — Die Grabsteine der legio secunda in Ober-Germanien. (Taf. II.) Von dems. — Neue Römische Inschriften. (Taf. V.) Von J. Asbach. — Römerstrassen. Von E. auss’m Weerth. — Verschluß-Deckel röm. Gefäße. (Taf. IV.) Von dems. — Ein Fund neuerer Münzen bei Bonn. Von F. v. Vleuten. — Kleine Beiträge zur Numismatik. Von dems. — Cornelimünster. Von E. Pauls. — Literatur. — Miscellen.
Anzeiger für schweizerische Geschichte. Herausgegeben von der allgemeinen geschichtsforschenden Gesellschaft der Schweiz. Zehnter Jahrgang, (N. F.) 1879. Nr. 4. Solothurn, 1879. 8.
Gesellschaftsangelegenheiten. — Zwei Notizen zur Continuatio Casuum s. Galli. Von Dr. G. Meyer von Knonau. — Questions d’exégèse et d’histoire. Par P. Vaucher. — Zur Basler Chronik des Nikolaus Gerung, genannt Blauenstein. I. Von Dr. Th. von Liebenau. — Der Ring Karls des Kühnen. Geschenk des Chorherrn Schoch[S. 27] von Luzern an den Herzog Johann Galeazzo Maria Sforza von Mailand. I. II. Von Emil Motta. — Die bürgerliche Reformation in Zürich. Von Dr. E. von Muralt. — Histor. Preisaufgabe.
Anzeiger für schweizerische Alterthumskunde. Indicateur d’antiquités Suisses. Zürich, Juli 1879. Nr. 3.
Gesellschaftsangelegenheiten. — Münzfund im Rennweg, Zürich. Von Dr. Ferd. Keller. — Ein Grabfund in Nidwalden. Von P. Martin Niederberger. — Zur Baugeschichte des Basler Münsters. Von Dr. A. Burckhardt. — Das Kreuz von Engelberg. Von J. R. Rahn. (Mit Abbild.). — Façadenmalerei in der Schweiz. — Kupferstecher Martin Martini. (Schl.) Von Dr. Th. v. Liebenau. — Der Glasmaler-Monogrammist A. H. II. Hälfte des XVI. Jahrhunderts. Von Dr. H. Meyer-Zeller. — Miscellen. — Kleinere Nachrichten. — Literatur.
Jahrbuch des historischen Vereins des Kantons Glarus. Sechszehntes Heft. Zürich und Glarus, 1879. 8.
Vereinsangelegenheit. — Die Gründung des Kapuzinerklosters in Näfels. Von Dr. N. Tschudi. — Pasquill vom Jahre 1598. — Die Wasserverherungen des 18. Jahrhunderts im Canton Glarus und die in denselben untergegangene evangelische Kirche in Linthal. Von D. Legler. — Der alte Spital zu Glarus, seine Entstehung und seine Wirksamkeit bis zur Auflösung im Jahre 1852. Von Dr. N. Tschudi. — Urkundensammlung zur Geschichte des Kantons Glarus Von Dr. J. Blumer. (Forts., Nr. 233 bis und mit Nr. 235).
1) Noch immer birgt unser Boden eine Fülle von Schätzen, und wer die alle hätte, die im Schooße der Erde, sowie auf dem Grunde des Wassers ruhen, der hätte wohl das reichhaltigste Museum, das die Erde ziert! Allmonatlich suchen wir eine Chronik der gemachten Funde an dieser Stelle zu geben, die freilich höchst unvollständig ist, da so Vieles sich unserer Kenntnißnahme entzieht. Aber die Zahl der Funde wird nicht geringer, noch der Werth relativ unbedeutender. Wie groß ist nicht die Zahl der fort und fort gefundenen Münzen; wie viele Waffen und Hausgeräthe treten zu Tage, die einst unsere Vorfahren und deren Vorgänger auf dem heimischen Boden ihren geliebten Todten mit in das Grab gegeben haben! Wir bitten daher auch beim Beginne dieses Jahres alle Freunde des Museums, alle Leser dieses Blattes, sobald irgend ein Fund zu ihrer Kenntniß gelangt um gütige Mittheilung, sei es schriftliche ganz kurze Nachricht, sei es Uebersendung irgend einer Nummer eines Lokalblattes, das Kunde gibt. Es handelt sich für diese kurze Chronik nicht sowohl um eingehende wissenschaftliche Würdigung, welche vielmehr anderen Orten vorbehalten bleiben muß, als um kurze Andeutungen. Es ist uns nichts zu unbedeutend, und sollte irgend eine solche freundliche Nachricht nicht genügendes allgemeines Interesse haben, um sie im Anzeiger zum Abdrucke zu bringen, so ist sie uns doch willkommen genug, um die eigene Kenntniß zu mehren.
So lange solche freundliche Nachrichten uns nur vereinzelt zugehen, müssen sich die geehrten Leser mit der Fundchronik, auch unvollständig, wie sie ist, begnügen und entschuldigen, wenn wir dann und wann erst durch Nachträge sie über einzelne Funde in Kenntniß setzen. So bilden wir hier ein Bronzeschwert ab,[S. 28] welches im Frühjahre 1879 im Inn bei Kraiburg gefunden worden sein soll, und von dessen Auffindung wir erst durch einen Münchener Antiquitätenhändler Kenntniß erhielten. Das Stück, das sich durch besondere Länge — 89 cm. — auszeichnet, wurde für unsere Sammlung erworben.
2) Bizfeld, Oberamts Weinsberg, den 15. Jan. Vorigen Herbst machte ein hiesiger Bürger einen interessanten Fund. Auf seinem Acker (ca. 4 km westlich von Oehringen, nahe an der von da nach Heilbronn führenden Straße gelegen) schaffte er beim Pflügen ein Schwert ans Tageslicht. Dieses ist zweischneidig, 4 cm breit und sammt dem Griff 61 cm lang. Lezterer allein ist 10 cm lang und hat 8 Nieten mittelst deren die Schale angeheftet war. Das Schwert ist mit Grünspan überzogen und zeigt an abgeschliffenen oder angefeilten Stellen einen schönen goldgelben Glanz.
(Schwarzw. Bote, Nr. 15.)
3) Zürich, 8. Januar. Auf der „Hafner“ geheißenen Untiefe im Zürichsee, welche ein paar tausend Fuß von den Stadthausanlagen entfernt ist und sich, von einer Anhöhe gesehen, durch eine weißliche Farbe und ein Schifferzeichen (Boje) bemerkbar macht, wird gegenwärtig unter Anwendung einer Baggermaschine auf Anordnung der städtischen Bauverwaltung der Boden untersucht. Es ist sehr auffallend, wenn schon nicht ganz unerwartet, daß bei dieser Stelle Reste einer alten Pfahlbauansiedlung zum Vorschein kommen, welche in einer Menge von Scherben grober und feiner Thongefäße, Kohlen etc., auch einzelnen Bronzegeräthen bestehen und das jahrhundertelange Dasein einer Ansiedlung außer Zweifel setzen. Eine Unmasse von Pfählen bilden die Unterlage, auf welcher die Hütten errichtet waren.
(D. Reichsanz., Nr. 9.)
4) Nach einer Mittheilung des Conservators Jenny an die k. k. Cent.-Comm. f. K. u. hist. Denkm. zu Wien, wurde in Nüziders in Vorarlberg ein Bronzecelt gefunden.
5) Conservator Hraše berichtet derselben Commission über Fund und Eröffnung heidnischer Grabhügel im Walde Sáka bei Opočno und von 4 erhaltenen Gräbern bei Přepich.
6) Im Schlußhefte des 5. Bandes der Mittheilungen der k. k. Cent.-Commission f. K. und hist. Denkmale gibt E. Richter Notizen über die seit 1823 am Dürenberge bei Hallein gemachten keltischen Funde, worin auch neuerer dort gemachter Funde Erwähnung geschieht. Wenn auch einzelnes zersplittert worden sein mag, so ist doch die Mehrzahl in das Museum zu Salzburg gekommen und von dem genannten Berichterstatter daselbst geordnet worden. Derselbe erhofft von systematischen Ausgrabungen wichtige Ergebnisse.
7) Zu Salzburg wurde nach einer Nachricht desselben Berichterstatters ein römischer Votivstein gefunden, welcher die Inschrift trägt: I(ovi) O(ptimo) M(aximo) et om(nibus) dibus (sic statt diis) M(arcus) Ulp(ius) Philippius B(eneficiarius) Egnati(i) Prisci proc(uratoris) Aug(usti) v(otum) so(lvit) l(ibens).
8) Conservator Hauser hat der genannten Commission über Aufdeckung von Mauerresten zu Wartmannstetten, unweit Neunkirchen berichtet, die den Eindruck des Profurniums eines römischen Hauses machten.
9) Xanten, 15. Januar. Dem hiesigen, seit drei Jahren bestehenden niederrheinischen Alterthums-Verein ist es gelungen, an der Nordseite der Stadt, vor dem Clever Thore, wichtige Aufdeckungen zu machen. Auf dem sogenannten Steinacker sind nämlich großartige Fundamente bloßgelegt worden, auf denen noch Mauerreste von 0,5 bis 1 Mtr. Höhe stehen. An einer Stelle, an der man bis auf das Ende des Fundaments gehen wollte, reicht dasselbe in eine Tiefe von fast 5 Mtrn. Eine Längsmauer, in der mehrere Thoröffnungen bemerkbar sind, erreicht bis dahin schon die Länge von 60 Mtrn.; die Dicke dieser Mauer, welche nicht überall gleichmäßig ist, beträgt 1,5 Mtr., die des Fundaments 2 Mtr. Dabei ziehen sich gewaltige Quermauern nach beiden Seiten hin. Das Mauerwerk selbst scheint römischen Ursprungs zu sein. Davon zeugen die im Schutte massenhaft vorkommenden quadratischen Dachziegel, sowie drei römische Münzen aus der Zeit der Antonine. Das Baumaterial ist ein harter Schiefer, welcher durch einen mit Ziegelmehl oder zerstoßenem Tuffstein gemengten Kalk verbunden ist. Die Maurerarbeit ist vortrefflich. Vielfach findet man die Wände mit einem steinharten Beton beworfen, fein geglättet und tapetenartig bemalt. Jetzt hat durch den Frost die Aufdeckungsarbeit eingestellt werden müssen; aber allen, welche sich dabei betheiligten, wird es klar, daß diese gewaltigen Substruktionen sich sehr weit erstrecken werden und der Schwerpunkt der Colonia Trajana sich demnach weniger am Fuße des Fürstenberges, sondern vielmehr im Norden der Stadt Xanten befunden habe. Auffallend ist es, daß kein Ziegel, wie sonst, ein römisches Legionszeichen an sich trägt, vielmehr vielfach auf der einen Seite Wellenlinien zeigt, welche dem Ziegel in seinem nassen Zustande etwa mit einem scharfen Besen beigebracht worden sind. Hoffentlich werden bald kundige Männer die Fragen nach Ursprung und Zweck dieser großartigen Mauerreste zu lösen wissen, auch die Frage, welche schon aufgetaucht ist, ob wir es hier nicht vielleicht mit einem germanischen Werke zu thun haben, das aber nach römischer Art gebaut ist. Das Nibelungenlied und der Volksglaube, daß im Norden Xantens die Sigfriedsburg gestanden habe, rückt diese Frage nahe.
(Voßische Ztg., Nr. 21. nach d. Köln. Ztg.)
10) Ueber die gelungene Erneuerung des mit Mosaiken der altchristlichen Periode geschmückten Gewölbes der Domkirche zu Triest enthält dasselbe Heft der Mittheilungen eine, den technischen Vorgang beschreibende kurze Notiz, in welcher Weise erst durch eine innere Lage von Papier und Gips auf einer Unterlage das Mosaikgemälde festgehalten, hierauf das Gewölbe Stein um Stein weggenommen und erneuert, sodann durch einen Cementguß eine feste Verbindung des neuen Gewölbes mit dem Mosaikbild hergestellt, dann die innere Stütze nebst Gips und Papier weggenommen wurde.
11) Im Monate Oktober v. J. wurden in Wien an der Ecke des Bauernmarktes und der Goldschmiedgasse Baureste einer spätro[S. 30]manischen Kirche gefunden, Pfeilerstücke, Kapitäle u. A., theilweise mit der ehemaligen Bemalung. Auch eine freigelegte Feuermauer eines Hauses zeigte romanische Technik.
12) Die interessante romanische Paulskirche in Worms, welche gegenwärtig Ruine ist, wird wiederhergestellt und im Innern entsprechend ausgestattet werden, da sie der dortige Geschichts- und Alterthumsverein auf 30 Jahre gemiethet hat und in derselben eine Sammlung von Alterthümern und Geschichtsdenkmalen aufstellen wird. Wir begrüßen mit Freude dieses Unternehmen, durch welches sowohl der fernere Bestand der Paulskirche gesichert ist, als auch für die zahlreichen in Worms befindlichen und daselbst und in der Umgegend fortwährend zu Tage tretenden Gegenstände ein passender Zufluchtsort gegründet wird.
13) Das k. k. österr. Unterrichtsministerium hat einige bauliche Restaurierungen des Domes zu Trient, insbesondere die Erneuerung des Dachstuhles, auf Grund der Aeußerungen der k. k. Cent.-Comm. f. K. u. hist. Denkm. und des Hochbaudepartements des Ministeriums des Innern genehmigt.
14) Die Verhandlungen über den Abbruch des Rathhauses zu Alsfeld in Hessen, eines gothischen Holzbaues von 1512 sind nun wohl definitiv zu Ende und das Bauwerk gerettet. Es war nicht eine administrative Behörde, sondern eine parlamentarische Versammlung, der Provinzialausschuß der Provinz Oberhessen, worin auch die Stadt Alsfeld vertreten war, welcher die Entscheidung in Händen hatte und, nach eingeholtem Gutachten von 4 Sachverständigen, nicht blos der Gemeinde das Recht absprach, das seit einigen Jahren durch Vernachlässigung schadhaft gewordene Rathhaus zu zerstören, sondern ihr auch die Pflicht auferlegte, das Versäumte nachzuholen und das Gebäude dauernd in gutem Stande zu erhalten, so daß der Stadt und dem Lande ein historisch denkwürdiges Kunstwerk und eine hervorragende Zierde erhalten bleibt, deren Werth nicht einmal der Vertreter der Stadt im Provinzialausschusse anzufechten gewagt hatte, da in der That kein anderes Motiv von der Stadtgemeinde geltend gemacht worden war, als die Absicht, jetzt die nur wenige hundert Mark betragenden Herstellungskosten, in Zukunft aber die Erhaltungskosten, zu sparen, und die deshalb erst das Kreisamt, nach dessen Weigerung den Kreisausschuß und zuletzt den Provinzialausschuß zur Behandlung der Angelegenheit genöthigt hatte.
15) Im Hafen von Chatham ist kürzlich bei den Arbeiten zur Erweiterung der dortigen Werfte der Ueberrest eines alten holländischen Kriegsschiffes aufgefunden worden, und es hat sich herausgestellt, daß dies der Rest eines jener Schiffe ist, welche zur Zeit Karls II. unter Trump und Ruyter die Themse hinaufsegelten und die Londoner in Schrecken setzten. Von den auf dem Schiffe gefundenen Geschützen sollen einige in nachbarlicher Höflichkeit der niederländischen Regierung als historische Andenken zum Geschenk gemacht werden; die übrigen dürften im Arsenal zu Woolwich bleibende Aufstellung finden.
(Staatsanz. f. Württemberg., Nr. 4.)
16) Bei Lehmke, Amt Oldenstadt, in einer Gegend, die den Archäologen durch Funde schöner heidnischer Alterthümer sehr bekannt ist, wurde, so wird dem „Hann. Cour.“ geschrieben, vor einiger Zeit auch ein werthvoller mittelalterlicher Fund gemacht. Ein Knecht, mit Kulturarbeit beschäftigt, stieß auf ein Gefäß mit s. g. Bracteaten, dünnen und nur einseitig geprägten Silbermünzen, die für den Numismatiker großes Interesse haben. Der Schatz[S. 31] soll ursprünglich aus ca. 1600 Stück derselben bestanden haben; über 1200 Stück wurden dem Herrn Kreishauptmann zu Oldenstadt eingeliefert. Dieselben zeigen meistens das Bild eines Löwen, theils von der rechten, theils von der linken Seite, stehend oder über einen Thurm hinwegsetzend, über Mauerzinnen stehend etc. Andere Gepräge sind im Funde nur durch wenige Stücke vertreten, so einige mit einem Brustbilde, das in den Händen Schwert und Fahne hält, und unter dem ein horizontal liegender Schlüssel sich befindet.
Vorstehende Notiz findet sich nebst Beschreibung der einzelnen Typen von M. Bahrfeldt in Nr. 12. des numismatisch-sphragistischen Anzeigers.
17) Die Blätter für Münzfreunde bringen in Nr. 81 Nachrichten über folgende, in jüngster Zeit in Franken gemachte Münzfunde: Aus Kulmbach wird die Auffindung einer Anzahl Goldmünzen vom 11.-15. Jhdt., aus Abtsweier die Auffindung von 6 Goldmünzen des 14. Jhdts., aus Stübach bei Neustadt a. A. ein Fund von 19 Gold- und 157 Silbermünzen der ersten Hälfte des 16. Jahrh., aus Neumarkt die Auffindung von 75 Kipperzwanzigern und einigen Thalern des 17. Jhdts. gemeldet; in Bruckberg wurden 250 Gulden oder Zweidrittelsthaler von 1660–1700 gefunden, worunter große Raritäten sich befunden haben sollen, in Ansbach ein Schatz von Zwanzigern, Zehnern, Fünfern und Batzen des 18. Jhdts.
18) Moskau. Wie seiner Zeit berichtet, fand der Moskauer deutsche Konsul bei einem Antiquar einen seltenen Pokal aus dem 17. Jahrhundert, einen sogenannten Thalerhumpen, aus verschiedenartigen Münzen zusammengesetzt. Einzelne der Münzen bieten durch ihr Alter und die Beziehungen zur deutschen und brandenburgischen Geschichte ein besonderes Interesse. Dieser Umstand war es besonders, der in mehreren deutschen Reichsangehörigen den Wunsch weckte, ihren Kaiser durch diesen Fund zu erfreuen. Durch die Vermittelung der deutschen Botschaft gelangte der Pokal trotz der Kürze der Frist noch rechtzeitig auf den kaiserlichen Weihnachtstisch. Der Pokal besteht aus 24 Thalerstücken, während eine große Denkmünze aus der Zeit des großen Kurfürsten den Deckel bildet. Die Vorderseite derselben zeigt den gewaltigen Herrscher in einer so vorzüglich scharfen Prägung, wie wir sie bei deutschen Denkmünzen der letzten Jahrzehnte leider vergeblich suchen. Sie ist geschlagen im Jahre 1663, um die Besitzergreifung Preußens, und zwar des unabhängigen Herzogthums, zu feiern; wir finden deshalb in der Umschrift bereits den Titel: Superior Dominus, dux Prussiae. Der Revers der Medaille ist ebenfalls diesem Ereigniß gewidmet. Wir sehen den kurbrandenburgischen Adler, auf dessen Flügeln sich zwei kleinere erheben, wahrscheinlich um auf Erwerbungen der Jahre 1637 und 1648 hinzudeuten. Brandenburg weiß zu vertheidigen, was es einmal erworben, das besagt das Schwert in der rechten Adlerklaue mit der Devise: „defendit“; es versteht aber auch Neues zu erwerben „et auget“; deshalb hält die Linke eine Krone mit der obigen Inschrift: „Dom. sup. Prussiae“ fest umspannt. Der äußeren Form nach zu schließen scheint es die sogenannte kaiserliche Hauskrone zu sein; ob und welcher Gedanke[S. 32] jedoch dadurch ausgedrückt werden soll, lassen wir dahin gestellt. Um das Ganze schlingt sich der Vers:
Es ist dieselbe Inschrift, die, wenn wir nicht irren, vor wenigen Jahren in dem Knopfe des Nikolaikirchthurms zu Berlin gefunden wurde. In der oberen und unteren Reihe sehen wir zwölf Münzen von Ferdinand II., als Erzherzog von Oesterreich; in der mittleren dagegen acht mit dem Bildniß Leopolds aus den Jahren 1620–1624. Daran schließen sich je zwei Münzen von Christian und Johann Georg von Sachsen; Ersteren wählten die Protestanten nicht zum Haupte der Union, und er stand deshalb zu Oesterreich; Letzterer hat während des dreißigjährigen Krieges, wenige Jahre abgerechnet, treu zu Ferdinand II. und III. gehalten.
Wie aber der Pokal seinen Weg nach Moskau gefunden, darüber lassen sich kaum Vermuthungen, geschweige denn ein sicherer Nachweis aufstellen.
(Nordd. Allg. Ztg. Nr. 43.)
19) Als König Friedrich I. am 18. Januar 1701 den hohen Orden vom Schwarzen Adler stiftete, bestimmte er zugleich, daß die alte Kapelle im königlichen Schlosse als Ordenskapelle für die Ceremonien des Ordens benutzt werden sollte. Diese Kapelle und die Schloßkirche zu Königsberg in Preußen werden auch in den Statuten des Ordens ausdrücklich als Ordenskapellen bezeichnet. Bis zum Tode des Königs Friedrich I. sind auch, wenn nicht bauliche Veränderungen daran hinderten, die Ordenscermonieen darin gehalten worden. Unter den folgenden Königen hatten weder Investituren, noch Kapitel des Ordens statt; erst König Friedrich Wilhelm IV. belebte den Orden aufs neue. In den revidierten Statuten blieb die frühere Bestimmung in Kraft, daß die alte Kapelle Ordenskapelle sein solle; die Einrichtung derselben zu diesem Zweck unterblieb aber zunächst, während die Paradekammern an der Lustgartenseite sämmtlich wieder in Stand gesetzt wurden. Auf besonderen Befehl seiner Majestät des Kaisers und Königs ist nun im verflossenen Jahre die Restauration der Kapelle vorgenommen worden. Die Stuckarbeiten, die Vergoldungen, die Anstreicherarbeiten u. s. w. wurden auf das sorgfältigste wiederhergestellt. Alles Vorhandene ist dabei unverändert beibehalten, nur die Seite gegen die Bildergallerie, deren Architektur und Ornamentierung früher nur gemalt war, ist plastisch, den drei anderen Seiten entsprechend, und unter Verwendung gleicher Materialien ausgeführt worden. Zum Schmuck des Frieses über den Säulen ist en relief vergoldet die Kette des schwarzen Adlerordens angebracht worden. Das Deckenbild der Laterne ist restauriert, die Deckenbilder der Voute aber sind, da die vorhandenen zerstört und ganz unkenntlich waren, vom Professor E. Ewald neu gemalt worden. Den Statuten des Ordens gemäß, sind nach Angabe des Ober-Ceremonienmeisters Grafen Stillfried-Alcantara die Wappen der lebenden Ritter des Ordens in dem Fries zwischen den Kapitälen der Wandpilaster angebracht worden. Zur weiteren Charakterisierung der Kapelle soll ein Bild des Stifters über dem Kamin und ein großes Bild der Stiftung des Ordens unter Benutzung einer vorhandenen Skizze von Pesne den Fenstern gegenüber an der Wand seine Stelle finden.
(D. Reichsanz., Nr. 9.)
Verantwortliche Redaction: Dr. A. Essenwein. Dr. G. K. Frommann.
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Neue Folge. Siebenundzwanzigster Jahrgang.
ORGAN DES GERMANISCHEN MUSEUMS.
1880.
Nº 2.
Februar.
Im 16. Jahrhundert pflegte man ausschließlich nur Adelige in die Domkapitel zu Würzburg und Bamberg aufzunehmen. Auch von dem fränkischen Geschlechte der Freiherrn zu Schwarzenberg traten mehrere in dieselben ein. Zu diesen gehörte auch Paulus II., ein Sohn des bayerischen Landhofmeisters Christoph Freiherrn zu Schwarzenberg, von welchem uns das weiter unten abgedruckte Inventar seines Domherrnhofes zu Würzburg noch im fürstl. Archive zu Schwarzenberg erhalten ist.
Paulus II. ward geboren im Februar 1523. Schon am 29. Oktober 1534 wurde er ins Würzburger Domkapitel aufgenommen, und zwar erhielt er die Präbende, auf welche Graf Thomas von Rieneck soeben resigniert hatte. Seine Aufschwörer waren: Wilhelm Freiherr von Schwarzenberg, Chorherr zu St. Burkhard in Würzburg, ferner die Würzburger Domherren Hieronymus Fuchs, Jakob von Bibra und Peter von Randersacker.
Selbstverständlich konnte Paulus II. in einem noch so jugendlichen Alter — er war ja 1534 erst 11 Jahre alt — seinen Sitz im Domkapitel nicht wirklich einnehmen, sondern er lag noch seinen Studien ob. So finden wir ihn im Jahre 1537 an der Ingolstadter Universität als Studiengenossen des Herzogs Albrecht von Bayern.
Im Jahre 1542 verwendete sich die römische Königin Anna, die Gemahlin König Ferdinands I., mittelst Schreibens d. d. Wien den 24. September für ihn beim Bamberger Dom[S. 34]kapitel, damit er auch eine Domherrnpfründe erlange. Königin Anna war vom Bruder des Domherrn Paulus, dem Freiherrn Wilhelm zu Schwarzenberg, welcher Truchseß des römischen Königs Ferdinand war, darum ersucht worden.
Ihre Bitte scheint aber nicht erfüllt worden zu sein. Freiherr Paulus II. erreichte kein hohes Alter; er starb schon den 16. Juni 1557 und hinterließ in Würzburg einen prächtig eingerichteten Domherrnhof, dessen Lage sich aber heute leider nicht mehr näher bestimmen läßt.[14] Das Inventar dieses Hofes wurde am 27. Juli 1557 durch den Notar und geistlichen Gerichtsschreiber Johann Dentzer in Würzburg aufgenommen. Da es von großem, kulturhistorischem Interesse ist, so lassen wir es seinem vollen Wortlaute nach hier folgen:
Erstlich an ligenden guettern: Ein thumherrnhoff hinder dem thumstifft zu Wurtzburg gelegen, darinnen sein gnaden gewonet. Sechs morgen weingartten in Gerbrunner markung gelegen.
An fahrender haab vnnd erstlich in der grossen stuben: Ein tisch darauff ein thurn geschnitz, ein tisch mit einer schubladen, ein lotterbettlein daran des herrn wappen, darinnen ein stroesackh, ein lidere bolster, ein lidere kuessen, ein klein deckbethlein mit gestraifften ziehen, ein wullene deckh; ein gießbehaltter mit zin beschlagen sampt einem gießfaß in gestalt einer aicheln; ein schub karren darinnen ein stroesackh mit Colischen ziehen, ein pfulb mit Colischen ziehen, zwey kussen one ziehen; ein vorbanck, ein dribaineter stuel, ein[S. 35] grosser sessel mit schwartzem leder vberzogen, ein leichten von hirschgehorn mit der Judith vnnd einem schwartzenbergischen wappen vnnd sechs leuchtern, ein messinge sprutzen, drey merbelsteine weisse teffelein, ein bildt s. Franciscus vff einem tuch, ein zwifach gemalet teffelein daran M. Anthonius vnnd Cleopatra gemalet sampt einem grunen furhenglein, ein gemallte daffel daran des herrn abcontrafactur, ein eingefast tuch darauff der verlorn sun gemaltt, ein eingefast gemalt tuch darauff die evangellischen history von dem herrn vnd Petro als er in aus dem schiff fordert, ein eingefast gemalt tuch darauff conuersio Pauli, ein kleiner wecker, ein eingefast tuch darauf die evangelische history Marcj ame eylfften, ein gemallt tuch darauf der verloren sun gemalet, ein gemalt tuch darauff Adam vnnd Eua gemalet, ein gemalt tuch daran ein bloß weiber bildt vnnd der thodt, ein handtswellen[15] holtz mit einer junckfrawen daran des herrn wappen, ein gemaldtt tuch darauff Maria Magdalena, ein gemalt tuch darauff die euangelische historia von den jungern, so gen Ehemaus gangen, ein gemaltt tuch darauff die histori von S. Christophero, ein gemaltt tuch darauff die histori von Abraham vnnd seinem son Isaac, ein groß gemalt tuch darauff die histori do Christus 5000 menschen speiste, ein gemalte verschlossene taffel, darauff des herrn annaten gemalet, ein alter banckpfulben.
In der kammern neben der großen stuben: Ein spanbeth mit einem gantzen himel sampt zweyen antritten, darinnen ein deckbeth mit einer weißen ziehen, drey furheng ploe vnnd weis, — ein eingefast tuch darinnen die histori vom heydtnischen freulein; ein großer verschlossener schrank darinnen ein fuetter mit zwelff messern, allerley specerey vnnd appedeckerey, ein gantzer hutt zucker, ein messing vhr in einem fuetter, ein dutzet loffeln mit peinen stilen in einem weißen hultz fuetter; — ein verschlossen schrancklein mit vier schubladen darinnen allerley specerey von wurtz, mer acht disch tuecher, ein badtmantel, zwey zwach tuecher, ein weiß badtsecklein, ein vmblege, ein confect schachtel, drey hembder das ein mit einem schwartzen kragen zwey mit weißer arbeyt; — ein große verschlossene truhen darinnen ein dolchen mit einer sammeten scheid mit silber beschlagen, ein schwartz zwilliche fallichs, — ein bar grune socken, ein zwifacher schwartzer reidrockh, ein leinwater kittel mit samet verbrembt, ein schwartz borschete[16] leybrocklein mit samet verbrembt, ein schwartz borset leybrocklein one samet, ein schwartz barchete wames, ein negelfarb[17] daffete wames mit samet verbrembt, ein schwartz damascate wammes mit sammeten knopffen, ein lidere wammes, ein lidere bare hosen mit schwartzem borschtet vnterfuttert, ein schwartz wulle bar hosen, ein hesen[18] leybeltz, zwey[S. 36] alte lidere bare hosen vnten mit wullen stumpffen, zwen brustfleck, ein schwartzer schamlotte vnnd ein weißer gestepter, ein negelfarb schamlotte schauben mit schwartzen mosch gefüttert, ein weiß barchete zerschnitten wammes, ein einfacher schwartzer schamlott mit leynwatt vnterfuttert, ein schwartz samete baret, drey schlaplein vnter deren eines gefuettert, ein ottere hauben, zwen corrock, drey kuttentucher, funff facilettlein,[19] ein schlaffhauben, ein schwartzer braunschweiger manttl; ein klein geuierneust[20] verschlossen truhelein darinnen ein schoner grosser vergultter becher auff dreyen fueßen mit dreyen wappen sampt einem deckel, ein zwifach silbere scheuerlein[21] mit schwartzenbergischen wappen, acht silbere mackollein[22] in einander das vnterst mit einem fueß ganntz vergullt sampt einem deckel darauff des schwartzenbergischen wappen, ein hoher vergultter becher darauff ein Schwartzenburgisch wappen, ein silbere kandtlein[23] mit Schwartzenburgisch wappen, ein indianische nus vneingefast, ein buchsbaume loffel mit einem landtsknecht, ein christalline loffel in einem fuettter, ein gelb aigsteiner[24] patternoster mit funff silberen bollen[25], ein halber bisamsknopff darauf ein crucifix, ein schwartz aigsteiner patternoster mit sieben kornern, ein cristalline gefäß an ein dolchen gehorig, ein patternoster mit kornern, ein ametisten paternoster; ein große altte vnuerschlossene truhen darinnen ein lautten, ein geygen, zehen kleuen garens[26] in einem korblein; — ein verschlossener beheltter mit zweyen vachen darinnen mancherlei gleser.
Volgt ane (an) zinwerckh: Ein große schenk kandel, zwue viertel kandel, zwey dreiseidleins kandel, vier maßkandel, vier seidleinskandel, zwey viermaß kandlein, ein viertheil flaschen, ein mas flaschlein, zwey seidleins flaschlein, ein zwifach kandlein, ein kupfferling[27] ein groß zine saltzfaß, drey kleine zine becherlein, sechs zine hoffbecher, zwen zineteller, zwey große zine, achzehen zillig vnnd kleine zine, ein zine tischblat, funff kleine zine zerleg deller, siebenzehen zinene tischdeller, vier senfft zinlein, acht schone saltzfesslein, ein gemalte auffhebschussel, neun zilliger ausgestochener zine, zwolff ausgestochene erbeszine mit handthaben, sechtzehen ausgestochene kleine senfftzinlein mit öhrlein, vier ausgegrabene senffzinle gar cleine, ein ziner kammerscherben,[28] vier pleche schussel, ein pleche bierkandel, ein pleche triechter, ein pleche auffheb schusselein.
Ane messing: Ein messinger bock vff ein tisch, ein messing pfannenholtz, ein messing kandel sampt einem becken, ein messing rauchfaß, zwen messing leuchter auff ein altar, ein messing leuchter mit dreyen roren, zwen messing leuchter mit zwuen roren, acht leuchter mit einen roren, ein klein leuchterlein mit zweyen roren, neun badkopff,[29] ein klein beckellein, ein messing ampelein[30] ein messing kesselein, ein messing kolpfannen, ein messing blutdigelein, ein messing schussel ane (an) ein wage, eine messingen morscher[31] mit einem strempffel.[32]
Ane kupffergeschirr: Ein große neue flaschen ongeuerlich vff zehen mas, ein kupffere handtbecken, ein eisere bock vff einen tisch, zwo sackteln[33], ein roer.
Ane tuchich:[34] Acht tischtucher, vier bar grober leilacher,[35] vier bar flachser leilacher, sieben hembder, vier kussen ziehen, sieben handtswelen, drey faciletlein, ein schlaffhauben.
Schwarzenberg.
A. Mörath.
(Schluß folgt.)
Der Papiercodex Nr. 973 unserer Bibliothek enthält eine Handschrift des trojanischen Krieges in deutscher prosaischer Bearbeitung des 14. Jahrh., die mit einer großen Zahl flüchtig gezeichneter Bilder ausgestattet ist, welche, roh koloriert, nicht als hervorragende künstlerische Leistungen bezeichnet werden können, die aber doch, sehr lebendig dargestellt, viele Einzelheiten zeigen, die dem Leben abgelauscht sind.
Derartige Handschriften wurden nebst ihrem Bilderschmuck mitunter handwerklich kopiert, und so mag auch unser Codex vielleicht irgend einem anderen Originale nachgebildet worden sein; vielleicht ist er selber Original, vielleicht sind die Bilder Skizzen für eine sorgfältigere Ausführung an anderem Orte. Interessant ist nur, daß die Bilder und der Text nicht gleichzeitig von derselben Hand hergestellt sind, indem der Text eine bräunliche, etwas verblaßte Tinte zeigt, während die Bilder mit rein schwarzer Farbe gezeichnet sind. Sie müs[S. 38]sen vor Niederschreibung des Textes auf die Blätter gezeichnet worden sein; denn derselbe schließt sich, theilweise mit ungleicher Zeilenlänge, an die Bilder seitlich in einer Weise an, daß er nicht vor denselben dagewesen sein kann; aber es hat auch der Schreiber des Textes mit seiner braunen Tinte Einzelnes verbessert und mehr hervorgehoben, was ihm der Maler nicht charakteristisch genug gezeichnet hatte. Besonders ist dafür der Kampf auf fol. 35 v. und 36 r. zu nennen, wo er beiden Anführern mit heller Tinte noch Kronen auf die Helme gezeichnet hat, um sie als Könige zu bezeichnen.
Was die Zeit betrifft, der die Bilder entstammen, so zeigt die Bewaffnung bei den vielen dargestellten Kämpfern Arme und Beine in Schienen, den Körper in farbigen Lendnern oder mit buntem Wollkleide bedeckt, den Hals mit den Halsbergen aus Kettengeflecht, die Häupter theils mit Eisenhüten, theils mit der oben spitzen Beckenhaube (Bassinet)[S. 39] bedeckt. Die Handschuhe haben die charakteristische Form des 14. Jahrh.; Schellenschmuck am Gürtel wird theilweise zur Bewaffnung getragen, ebenso aber auch an den Zotteltrachten der Hauskleidung, so daß das Kostüm dem Ende des 14. und Beginn des 15. Jahrh. angehört. Auch die Schriftzeichen des Textes weisen auf den Beginn des 15. Jahrh., vielleicht noch Schluß des 14. hin. Wenn also nicht unser Codex selbst, so ist jedenfalls das Original, nach welchem er kopiert ist, gegen das Jahr 1400 entstanden. Wir werden aus demselben noch Einiges zu entnehmen haben. Heute führen wir den Lesern daraus zunächst in Fig. 1 ein echtes Genrebild vor. Es ist wol Kirchweihe; an der Kirche hat ein Händler seine Bude aufgeschlagen und bietet allerlei zum Verkaufe aus. Da[S. 40] kommen die Herren und Damen der benachbarten Burg, um einzukaufen. Daß die eine Dame bärtig ist, erklärt sich aus der Sache selbst; es ist die Scene gemeint, wo Achilles unter den Jungfrauen sich als Mann verräth, indem er aus den Herrlichkeiten des bunten Trödelkrames für sich den Schild herausgreift. Der Maler wollte uns sagen, was natürlich (wie so oft auf der Bühne von heute) keiner der Mitspielenden merkt, daß diese angebliche Prinzessin kein Weib, sondern Achilles ist. Der Kaufmann unterscheidet sich in seiner einfachen Kleidung von den herrschaftlichen Käufern. Die Art, wie die Bude zusammengestellt ist, hat sich bis heute noch erhalten, und der hiesige Weihnachtsmarkt zeigt deren alljährlich in ziemlicher Anzahl. Auch die Händler bleiben, obwohl aufmerk[S. 41]sam auf ihre Besucher und Waaren, sitzen, wie jener unseres Bildes, höchstens durch einzelne Worte die Waaren anpreisend, bis die Besucher gewählt haben und der Handel beginnt; dann erst stehen sie auf. Wir können also wohl glauben, daß der Zeichner seine Scene der Natur abgelauscht und sie, mit Ausnahme des Bartes, genau so wiedergegeben hat, wie er selbst sie oft im Leben gesehen.
Es würde hier Anlaß gegeben sein, auf einige Gewohnheiten der mittelalterlichen Künstler im allgemeinen hinzuweisen und zu untersuchen, wie weit überhaupt der Grad der Glaubwürdigkeit mittelalterlicher Bilder geht; denn es tritt hier in dem Barte des Achilles derselbe Zug hervor, welcher den Schreiber des Textes unseres Codex veranlaßt hat, bei dem Kampfe auf fol. 35 v. und 36 r. die Helme der Könige mit Kronen noch auszustatten, welche der Zeichner vergessen, und die sie doch sicherlich im Kampfe nicht trugen. Mag es auch im Sinne des Mittelalters wie der antiken Welt gelegen haben, anzunehmen, daß sich die Heerführer, die Könige und Fürsten durch besondere Tapferkeit auszeichneten, so lag es doch sicher nicht mehr in der Taktik des 14. und 15. Jahrh. begrün[S. 42]det, daß ein äußerlich sichtbares Zeichen den Feldherrn im Kampfe jedem Knechte der Gegner verrieth, und daß er ihren Geschossen und den Angriffen aus der Ferne ebenso ausgesetzt war, wie den ritterlichen Waffen der ebenbürtigen Gegner. Er durfte also kein Zeichen auf dem Helm tragen, so wenig als es irgend einer List bedurft hätte, den Achilles zu erkennen, wenn er so aus den Jungfrauen sich herausgehoben hätte, wie auf unserem Bilde. Wir gehen jedoch auf diese Frage besser erst später ein, wenn die Betrachtung der Bewaffnung dieses Codex sowie jenes zweiten, von welchem sofort die Rede sein wird, uns noch eine Reihe ähnlicher Züge vor Augen geführt hat, die uns veranlassen, zu untersuchen, wie weit wir berechtigt sind, sichere Schlüsse zu ziehen, und wie gerade ein Theil der Mängel jener Abbildungen daraus hervorgeht, daß deutlich zu verstehendes Sprechen in der Absicht der Maler und Zeichner lag.
Das Museum besitzt in einem, höchstens ein halbes Jahrh. jüngeren Codex einen überaus interessanten Schatz, nämlich eine Reihe ganz paralleler Darstellungen in dem Codex Nr. 998, welcher des Konrad von Würzburg trojanischen Krieg enthält, aus dem wir auf Sp. 265, 266 des vorigen Jahrgangs die Befrachtung eines im Hafen liegenden Schiffes wiedergegeben haben. Dieser zweite Codex reiht sich den merkwürdigsten Bilderzyklen des Mittelalters an.
Auf vortreffliches Papier in groß Folio-Format geschrieben, enthält er viele Illustrationen, die zum Theil über zwei Seiten weggehen. Was das Buch besonders werthvoll für die Kulturgeschichte macht, ist einerseits der reiche Inhalt, anderseits aber die genaue Datierung. Dasselbe enthält, unmittelbar an den trojanischen Krieg anschließend, als zweites Stück den Wilhelm von Orlens des Rudolf von Montfort, als drittes den Herzog Ernst und trägt am Schlusse die Worte: Schriptum et completum est per me Heinricum de Steynfurt, Clericum Osnaburgensum Anno domini Moccccoxljmo Sabbato ante festum Purificacionis gloriose virginis Marie. Deo gracias.
Wir haben also genaue Daten, welche sowohl nach Ort als Zeit Vieles feststellen lassen, was in anderen Darstellungen unbestimmt bleiben würde, und es ist deshalb ganz besonders[S. 43] gerechtfertigt, daß wir heute und später eine Reihe der Darstellungen aus diesem Bande veröffentlichen.
Die Illustrationen des Bandes begleiten nur die beiden ersten Stücke. Die phantastischen Erzählungen des dritten Stückes haben den Zeichner, der allen seinen Bildern Erscheinungen aus dem Leben zu Grunde gelegt hat, nicht gereizt. Die Zeichnungen sind leicht hingeworfen, aber feiner als im vorhin erwähnten Codex. Es sind meist sehr dünne, leichte Striche. Sicherheit der Hand bildet nicht des Künstlers vorzüglichste Begabung; denn eine gewisse Aengstlichkeit tritt in[S. 44] den feinen Strichen da und dort zu Tage. Er hat oft angesetzt, ohne große, lange Linien zu ziehen, manche Linie nochmals überzeichnet, da, wo sie krumm geworden, durch eine zweite daneben gestellte verbessert. Aber es ist auch hier keine Spur von Vorzeichnung mit Bleistift oder sonst einem vertilgbarem Materiale zu sehen. Der Illustrator hat offenbar die Sachen erst während des Aufzeichnens mit der Feder erdacht. Dadurch haben, trotz ängstlicher Kleinlichkeit der Linienführung in vielen Einzelheiten, die Bilder im Ganzen eine große Frische. Man sieht, daß die Unsicherheit nur die Führung der[S. 45] ersten Linien jeden Bildes beeinträchtigte. Sobald einmal etwas auf dem Papiere stand und der Künstler daran anknüpfen konnte, gieng das Weitere ihm leicht von der Hand; er zeichnete die eigenthümlichsten perspektivischen Verkürzungen des menschlichen Körpers mit Verständniß. Er brachte selbst da und dort trotz der Einfachheit der Behandlung, Gefühl und Harmonie in den Ausdruck der Gesichter wie in die Linienführung des Faltenwurfes. Aber der Strich bleibt immer dünn; wo er in einzelnen Bildern stärker auftritt, scheint der Grund mehr an stumpf gewordener Feder zu liegen, als an kräftige[S. 46]rer Führung derselben. Dagegen hat der Zeichner, wenn das Bild nach und nach entstanden war, die Schraffierung zu Hilfe genommen, um einzelne Flächen von einander abzuheben, oder eine Form, die durch die Zeichnung allein nicht genügend sich abgerundet hätte, noch mehr abzurunden. Auf die Zeichnung legte der Meister leichte Töne als Schattierung und Kolorierung, zunächst einen Tuschton, der die Tiefen und Theile der Färbung hervorheben mußte, wie die Streifung des Pelzes u. A., aber ziemlich leichthin aufgetragen ist. Ebenso leichthin aufgetragen, aber auch in ganz leichten, dünnen Tönen gehalten[S. 47] erscheint der Auftrag der übrigen Farben, ebenfalls wie eine Schattierung behandelt; nirgends ist auf den Figuren ein Lokalton der Gewänder oder dergl. angelegt, selbst nicht des Fleisches. Wie der graue Tuschton als Schattenton erscheint, so auch alle andern Farbtöne. Das lichte Blau deckt nur einen dünnen Schattenton auf die Tiefen der Falten eines blauen Kleides, ebenso das lichte Karminroth oder Gelb. Das oft vorkommende Eisen der Bewaffnung ist ebenfalls blau schattiert, wie die blauen Gewänder. Nur ein Olivgrün ist als Färbung der Masse sowohl für Bäume, als für den Boden benützt und tritt energischer auf, als alle andern Farbtöne. Wirklich energisch aber tritt der Zinnober bei dem vielen Blute auf, welches im trojanischen Kriege vergossen wird, zu dessen Anbringung aber der Künstler keiner Vorzeichnung mehr bedurfte, da es als letzte Vollendung zu den Bildern hinzutrat, nachdem er mittlerweile die Sicherheit gefunden, die ihm bei den ersten Linien der Zeichnung jedes Bildes fehlte.
Daß der Schreiber des Codex auch die Bilder gezeichnet hat, geht wol aus der eben angeführten Schlußschrift hervor; aber sie sind nicht mit dem Texte zugleich, mindestens nicht mit derselben Tinte, sondern mit einer verschieden stark verwendeten Tusche gezeichnet. Auch finden wir keinen Anhaltspunkt, daß sie vorher auf dem Papiere standen und der Text sich erst anschloß, vielmehr dürfte jedes Bild erst nach Fertigstellung des Textes der betreffenden Seite gezeichnet und koloriert worden sein.
Wenn auch die Erzählung einen ganz andern Wortlaut hat als im erstgenannten Codex, so sind doch die Scenen theilweise ganz ähnlich dargestellt, und ein Vergleich auch in dieser Richtung ist nicht ohne Interesse.
Heinrich von Steinfurt hat jener Scene, wie Ulisses den Achilles erkennt, zwei Bilder gewidmet. Im ersten ist er und Diomedes soeben angekommen. Ihr Schiff mit Waaren liegt am Ufer, und König Lycomedes kommt mit seinen Töchtern, unter denen Achilles verkleidet sich befindet. Wie hier bei uns, so geht auch im Original das Bild über zwei Seiten weg (Fig. 2, 3). Im folgenden, Fig. 4, ist der Krämer bei seiner Bude, und Achilles, durch kriegerische Musik angeregt, greift nach dem Harnisch.
Aber nicht nur der wandernde Kaufmann brachte Waaren zum Jahrmarkte. In den Städten selbst waren Kaufleute angesiedelt, in deren Gewölben die verschiedensten Waaren aufgestapelt lagen. Da mag der Künstler ähnliche Bilder gesehen haben, wie Fig. 5 ein solches darstellt, wenn die Jugend der Stadt, beiderlei Geschlechtes, sich Geschenke einkaufte. Allerdings ist hier die Scene anders gemeint. Die Paare sind nicht[S. 48] Liebespaare, wenn sie auch so erscheinen. Es ist die Theilung der trojanischen Beute dargestellt, und auch die Jungfrauen sind Beutestücke, welche den Helden zugetheilt werden, gleichwie das Geld, die Töpfe und Tücher, die Pokale und Kästchen. Mit solcher Beute wurde das Schiff beladen (Sp. 265 des vor. Jahrg.), das sie mit sammt dem Erworbenen in die Heimat zurücktragen soll.
Da wir noch eine Reihe von Bildern aus den beiden hier angeführten Codices zu veröffentlichen gedenken, so haben wir noch Gelegenheit, auf die Verwandtschaft, wie auf die Unterschiede der Kostüme und Waffen hinzuweisen von denen insbesondere letztere eine für die kurze Zeit, welche zwischen der Entstehung beider Bände liegt, höchst beträchtliche Entwicklung zeigen.
Nürnberg.
A. Essenwein.
1. Neujahrswunsch der Kinder.
2. Wunschsprüche der sog. Dreikönigssinger.
Stockerau in Niederösterreich.
C. M. Blaas.
Verantwortliche Redaction: Dr. A. Essenwein. Dr. G. K. Frommann.
Verlag der literarisch-artistischen Anstalt des germanischen Museums in Nürnberg.
Gedruckt bei U. E. Sebald in Nürnberg.
(Mit einer Beilage.)
1880.
Nº 2.
Februar.
Nürnberg, den 15. Februar 1880.
Nachdem wir vor einigen Jahren die Meldung hatten bringen dürfen, daß die meklenburgische Ritterschaft einen namhaften Betrag zur Ausstattung eines mit den Wappen ihrer Mitglieder zu schmückenden Saales gespendet, ist uns jüngst als weiterer freundlicher Beitrag dazu die Summe von 2500 m. durch Herrn Landmarschall Freih. von Maltzan auf Burg Penzlin übersendet worden.
Auf Veranlassung Sr. Excellenz des kgl. preuß. Gesandten in München, Freih. von Werthern-Beichlingen, haben die alten thüringischen Geschlechter von Wangenheim, von Werthern und von Witzleben je 300 Mark zur Ausführung gemalter Fenster zur Verfügung gestellt, in der Hoffnung, daß noch fernere thüringische Geschlechter sich ihnen anschließen werden, so daß wir Aussicht haben, unsern Bau abermals mit einer zusammenhängenden Reihe schöner Wappenfenster zu schmücken.
Den Bemühungen des Mitgliedes unseres Verwaltungsausschusses, Professor v. Lübke, sowie der Herren Konsul Federer und Kaufmann Barth verdanken wir den Umlauf einer Subscriptionsliste für das Handelsmuseum in Stuttgart, welche folgende neue Zeichnungen von Antheilscheinen brachte: Arnold u. Gutmann 1, Gebrüder Barth 1, G. H. Beringer 1, Böhringer u. Geyer 2, Ad. Bonz u. Comp. 1, Karl Freiherr v. Cotta 10, Konsul Georg Dörtenbach 1, Karl Dörtenbach 1, Alfred Enke 1, Gasbeleuchtungsgesellschaft 1, Gebrüder Gutmann 1, Theodor Happel 1, Karl Jobst 1, C. Kirchhofer 1, Gebrüder Kröner 1, Hotelbesitzer Marquardt 1, Emil Mittler 1, Mohr u. Großmann 1, Joh. Gottlieb Müller u. Cie. 1, Adolf Neef 1, Friedrich Nopper 1, Pflaum u. Co. 1, Schiedmayer, Pianofortefabrik, 1, Schiedmayer u. Söhne, Hofpianofortefabrik, 1, J. F. Schill u. Co. 1, Schmid u. Dihlmann 1, Hermann Schönlein 1, Friedr. G. Schulz 1, Gebr. Schweitzer 1, Fabrikant Gustav Siegle 10, W. Spemann 1, Dr. K. Steiner 5, W. Storr 1, Zahn u. Comp. 1 und Georg Zorn 1. Ferner hat Herr Adalbert, Ritter von Lanna in Prag, welcher schon früher zwei Antheilscheine zeichnete, auf weitere zwei subscribiert, und ferner haben je einen Antheilschein genommen die Herren Gebrüder Friedländer und Mohr und Speyer zu Berlin. Auch in Frankfurt circuliert, angeregt durch die Herren H. v. Bethmann und Leop. Sonnemann, eine Liste, auf der, nach jüngster Mittheilung, bereits 55 Antheilscheine gezeichnet waren; es sind uns jedoch nur einzelne Namen bekannt, so daß wir die Mittheilung bis zur Vorlage der ganzen Liste verschieben. Hoffentlich folgen andere Städte recht bald diesem Beispiele.
Leider hat der Verwaltungsausschuß unserer Anstalt einen großen Verlust zu beklagen, indem ihm ein Mitglied, der kgl. Hofrath Föringer in München, durch den Tod entrissen wurde.
Seit Veröffentlichung des Verzeichnisses in der vorhergehenden Nummer wurden folgende neue Jahresbeiträge angemeldet:
Von Privaten: Aalen. Dieterle, Präceptor, 2 m. Berlin. Th. Prüfer, Architekt, 6 m. Brandenburg a. H. H. v. Cappeln, Leh[S. 50]rer an der Töchterschule, 3 m.; Köhler, kgl. Bauinspektor, 2 m.; Dr. Rasmus, k. Gymnasialdirektor, 2 m. Colditz. Bendixen, Diaconus, 1 m.; Bergmann, Oberpfarrer, 50 pf. Collmen. Hoppe, Pfarrer, 1 m. Crailsheim. Waaser, Amtsrichter, 2 m. Dornreichenbach. Lic. Harig, Pfarrer, 50 pf. Dortmund. Frau Essellen, Rechtsanwaltswittwe, 3 m. Dresden. A. Bake, Ingenieur, 3 m.; E. Bake, Baurath, 5 m.; A. Vetter, Ingenieur, 5 m. Fürth. Edelmann, Professor, 2 m.; Glaser, k. Bezirksamtmann, 2 m.; Anton Friedrich Götz, Büttnermeister, 2 m.; Türkheim, Professor, 2 m. Grimma. Reinstein, Oberlehrer am Schullehrerseminar, 2 m.; Walter, Bürgermeister, (statt früher 1 m.) 2 m. Halberstadt. Gödicke, Baurath, 3 m. Heilsbronn. Jakob Hahn, Rothgerbereibes., 2 m. Hersfeld. Friedrich Braun, Fabrikant, 3 m.; Konr. Gesing, Kaufmann, 1 m. 50 pf.; Hafner, Gymnasiallehrer, 3 m.; Schenkheld, Gymnasiallehrer, 3 m. Hohburg. Hornickel, Pfarrer, 50 pf. Immenstadt. Joseph Ammann, Geometer, 2 m.; Robert Chevery, k. Bahnamtsgehilfe, 2 m.; Wilhelm Mönch, k. Rentbeamter, 2 m.; Philipp Schafsteck, k. Eisenbahnassistent, 2 m. Kühren. Sterzel, Pfarrer, 30 pf. Lohr. Pfirsch, Professor, 2 m. Lüptitz. Bormann, Pfarrer, 1 m. Mellrichstadt. Dr. Braun, k. Bezirksarzt, 2 m.; Joseph Büttner, k. Notar, 2 m.; Franz Emmerling, k. Amtsrichter, 1 m.; Hans Oswald Schmitt, Kaufmann, 2 m. Nemt. Größel, Pfarrer, 1 m. Nürnberg. Karl Geng, Kaufmann, 3 m.; J. W. Köbler, Glaser und Glashändler, 3 m.; Joh. Leonh. Raum, Kaufmann, 3 m.; Christoph Schöner, Gymnasialassistent, 3 m.; Franz Seeger, Kaufmann, 2 m.; J. D. Wörndl, Kaufmann, 2 m. Pausitz. Bach, Pfarrer, 1 m. Pleinfeld. Fr. Usselmann, k. Post- und Bahnverwalter, 3 m. Püchau. Florey, Pfarrer, 50 pf. Röcknitz. Naumann, Pfarrer, 1 m. Schellenberg. Freyer, Pfarrer, 50 pf. Thallwitz. Lehmann, Pfarrer, 50 pf. Wurzen. Schindler, Pfarrer, 1 m. Zschirla. Roßbach, Pfarrer, 50 pf.
Als einmalige Beiträge wurden folgende gegeben:
Von Privaten: Edenkoben. Franck, Subrektor, 2 m. Mellrichstadt. Erhard, k. Oberamtsrichter, 3 m.; Kienle, k. Bezirksamtmann, 3 m.; Kölbel, k. Rentamtmann, 3 m.; Schreiber, k. Bezirksamtsassessor, 3 m. Rothenburg a. d. T. Sammlung des Rechtsanwaltes Gleim, 18 m. Wörth a. D. Freiherr von Lützelburg, kgl. Amtsrichter, 2 m.
Unsern Sammlungen giengen ferner folgende Geschenke zu:
I. Für die kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen.
(Nr. 8233–8254.)
Berlin. Dietrich Reimer (Reimer u. Höfer), Verlagsbuchhandlung: Kartographische Uebersicht der k. deutschen Konsulate. Bonn. Prof. Dr. E. aus’m Weerth: Eine Anzahl Porträte in Kupferstich u. Lithographie. Eine Partie Farbendrucke nach italienischen Majoliken u. Arbeiten von B. Palissy. De rechten van den Menschen Burger, 1795; Kupferstich. Der Garten von Versailles; Kupferstich. Dresden. Streit u. Neidhardt, Verlagshandlung: 4 Blätter Porträtgruppen in Lichtdruck. Fürth. Eugen Augustin: 2 gußeiserne Ofenplatten von 1664. Hamburg. C. W. Lüders, Vorsteher des Museums für Völkerkunde: 2 Silbermünzen des 16. Jahrh. Herbolzheim b. Uffenheim. Ch. Blümlein: Drei Gußformen für Knöpfe aus Schieferstein; 17.-18. Jahrh. Mittelalterliche Lanzenspitze. Kleine Silbermünze; 17. Jahrh. Iserlohn. Jul. Bädecker, Verlagshandl.: Karte des Reg.-Bezirks Arnsberg von Emmerich. Kupferzell. F.-K. Fürst zu Hohenlohe-Waldenburg: Photographie eines Trinkgefäßes in Gestalt eines Buches, 1560. Magdeburg. E. F. Grünert: 3 Goldmünzen, 27 sil[S. 51]berne Doppelthaler, Thaler u. Medaillen, 1 Kupfermedaille nürnbergischen Gepräges vom 17. u. 18. Jahrhdt. München. Albert Gräfle, großh. bad. Hofmaler: Proklamation des Kaisers Franz an die Bewohner der vorderösterreichischen Lande, 1803. Drei Proklamationen an dieselben von dem französ. Generaldirektor Parcus aus dem 4. Jahre der Republik. Nürnberg. G. Benda, Antiquar: Spielkarte vom 16. Jahrh. Frau Bromig, Badeanstaltbesitzerin: Skulptur in Solenhofer Stein, 2 Knaben auf Pferden u. ein Wappen mit gekröntem Löwen, nach H. S. Beham. Drittler, Bankbuchhalter: Eine größere Anzahl von Kinderspielsachen, Bilderbüchern u. a. vom 18. Jahrh. Gebert, Numismatiker: 2 gepreßte Puchdeckel, 16.-17. Jahrh. Ein hölzerner Kuchenmodel, 18. Jahrh. G. Kamann, Realienlehrer: Römische Silbermünze. Frhr. v. Mettingh: Mehrere Fibulae, Armringe u. a. prähistorische Bronzegegenstände. Mittelalterlicher Schlüssel. Bleimedaille auf Calvin. Rehlen, Fabrikbesitzer: Römische Bronzemünze. H. u. Chr. Reich, Fabrikbesitzer: Wandkalender in Farbendruck für 1880. Ludwig Robock, Maler: Partie aus der Franziskanerkirche zu Rothenburg o. d. T., Aquarell, und 2 Ansichten von Kissingen, Radierungen des Hrn. Geschenkgebers. Rotermund, Bildhauer: Bruchstück eines Flugblattes des 16. Jahrh. U. E. Sebald’sche Buchdruckerei: Mehrere ältere Druckrequisiten.
II. Für die Bibliothek.
(Nr. 40,220–40,462.)
Aarau. H. R. Sauerländer, Verlagsbuchhandlung: Haßler, die Petrus-Sage. 1877. 8. Sutermeister, der Schulmeister im deutschen Sprichwort. 1878. 8. Götz, die deutsche Dichtung in ihren lebensvollsten Erscheinungen. 8. Vulliemin, Geschichte der schweizerischen Eidgenossenschaft. 1878. 8. Die letzten Tage des Sonderbundes. 1877. 8. Guhl, summarische Kirchengeschichte. 1876. 8. Vetter, neue Mittheilungen aus Konrad’s von Ammenhausen Schachzabelbuch. 1877. 4. Rochholtz, Aargauer Weisthümer. 1877. 8. Feierabend, Geschichte der eidgenösischen Schützenfeste. 1876. 8. — Basel. C. Detloff’s Buchhandlung: Pellikan, Chronikon, hrsg. von Riggenbach. 1877. 8. Seiler, die Basler Mundart. 1879. 8. Bagge, über das Verhältniß der Musik zur Religion und zum christlichen Kultus. 1876. 8. Bernoulli, die Schlacht bei St. Jakob an der Birs. 1877. 8. Bächtold, Hans Salat, ein schweizerischer Chronist und Dichter aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. 1876. 8. Boos, Geschichte Basels. I. Band. 1878. 8. Boos, kurze Beschreibung des Münsters zu Basel. 1875. 8. — Berlin. Ferd. Dümmler’s Verlagsbuchhdlg.: Schwartz, Leben des Generals Carl von Clausewitz etc.; 2 Bde. 1878. 8. Fischer, Friedrich d. Gr. und die Volkserziehung. 1877. 8. Theob. Grieben, Verlagsbuchhandlung: Hocker, Kaiser Wilhelm und Fürst Bismarck; 2. Aufl. 1879. 8. Wolff, die Geheimsprache der Handelsleute. 1879. 8. Carl Heymann’s Verlag: Uetterodt, zur Geschichte der Heilkunde. Darstellungen aus dem Bereiche der Volkskrankheiten und des Sanitätswesens im deutschen Mittelalter. 1875. 8. Schottmüller, Fehrbellin. 1875. 8. Suarez, Bornemann und Koch, die drei Männer des preuß. Rechtes. 1875. 8. Schmolke, Philipp’s II. Abschied von den Niederlanden. 1878. 8. Leesenberg, über Ursprung und erstes Vorkommen der heutigen Wappen. 1877. 4. v. Redern, zur Geschichte der Familie von der Marwitz. 1879. 8. Dr. A. Mahn, Universitätsprofessor: Ders., die Biographieen der Troubadours, in provenzalischer Sprache; 2. Aufl. 1878. 8. Franz Vahlen, Verlagshandlung: Müller, Geschichte des deutschen Volkes. 1880. 8. — Bielefeld. Velhagen u. Klasing, Verlagshandlung: Leistner, des schlesischen Ritters Hans v. Schweinichen abenteuerlicher Lebenslauf. 1878. 8. Altdeutscher Witz u. Verstand. 4. Aufl. 1880. 8. Altdeutscher Schwank u. Scherz; 2. Aufl. 1880. 8. Der Feldzug der preuß. Main-Armee im Sommer 1866; 3. Aufl. 1868. 8. Mieg, holländ.-deutsches und deutsch-holländ. Taschen-Wörterbuch; 3. Auflage. 1878. 8. Kritik der „Quintessenz des Socialismus“ von Schäffle. 1878. 8. Jensen, aus dem 16. Jahrhundert. 1877. 8. König, deutsche Literaturgeschichte; 3. Aufl. 1879. 8. — Braunschweig. C. A. Schwetschke u. Sohn: Lind[S. 52]ner, Geschichte des deutschen Reiches vom Ende des XIV. Jahrhunderts bis zur Reformation; Bd. II, 1. 1876. 8. Plank, das deutsche Gerichtsverfahren im Mittelalter. Bd. I. II. 1879. 8. — Breslau. Schlesische Gesellschaft für vaterländ. Cultur: Dies., 56. Jahres-Bericht etc.; f. d. J. 1878. 1879. 8. General-Sachregister der in den Schriften etc. von 1804–1876 incl. enthaltenen Aufsätze. 1878. 8. Statut etc. 1879. 4. — Dresden. G. Schönfeld, Verlagsbuchhandlung: Grässe, guide de l’amateur de porcelaines et de poteries; 6me edit. 1880. 8. — Düsseldorf. L. Schwann, Verlagshandlung: Ennen, Geschichte der Stadt Köln. 4. u. 5. Bd. 1875 u. 1880. 8. Hessel, geschichtl. Mittheilungen über die Heiligthümer der Stiftskirche zu Aachen. 1874. 8. Drouven, die Reformation in der Kölnischen Kirchenprovinz zur Zeit des Erzbischofes und Kurfürsten Hermann V., Graf zu Wied. 1876. 8. Kessel, Geschichte der Stadt Ratingen; 2. Bd. 1877. 8. — Elberfeld. R. L. Friderichs, Buchhandlung: Siebert, Grundvorstellungen in der altdeutschen Götter-Sagenwelt. 1877. 8. — Erlangen. Eduard Besold, Verlagshandlung: Lüder, die Genfer Convention. 1876. 8. Herzog, Abriß der gesammten Kirchengeschichte. I. II. Bd. 1876. 79. 8. v. Poschinger, die Banken im deutschen Reiche, Oesterreich u. der Schweiz. I. Bd. 1876. 8. — A. Deichert, Verlagshandlung: Schmidt, Wittenberg unter Kurfürst Friedrich dem Weisen. 1877. 8. Kraußold, die Sage vom heil. Graal und Parceval. 1878. 8. Physikalisch-medicinische Societät: Dies., Sitzungsberichte etc.; 11. Heft. 1879. 8. — Giessen. Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde: Dies., 18. Bericht etc.; 1879. 8. — Görlitz. C. A. Starke, Buch- und Kunsthandlung: Grünenberg, Wappenpuch, hrsg. von v. Stillfried und Hildebrand; 26. Lfg. Imp. 2. — Heidelberg. K. Winter, Universit.-Buchhdlg.: Kleinschmidt, Karl Friedrich v. Baden. 1878. 8. Geffcken, Staat u. Kirche nach Anschauung der Reformatoren. 1879. 8. Rieger, die Gottesfreunde im deutschen Mittelalter. 1879. 8. — Helsingfors. Finnländische Gesellschaft der Wissenschaften: Dies., Öfversigt etc., XXI, 1878–79. 1879. 8. — Hermannstadt. Verein für siebenbürgische Landeskunde: Ders., Jahresbericht etc. für das Vereinsjahr 1878/79. 8. Archiv etc.; n. F. 15. Bd. 2. Heft. 1879. 8. — Ingolstadt. Histor. Verein in und für Ingolstadt: Ders., Sammelblatt; V. Heft. 1880. 8. — Innsbruck. Ferdinandeum für Tirol u. Vorarlberg: Dass., Zeitschrift etc.; III. Folge, 23. Heft. 1879. 8. — Jena. Gustav Fischer, Verlagshandlung: Häser, Lehrbuch der Geschichte der Medicin. III. Aufl. II. Bd. 6. Lfg. und III. Bd. 6. Lfg. 1879. 8. — Karlsruhe. A. Bielefeld, Hofbuchhandlung: Becker, deutsche Reiterei in den Kriegen der Urzeit und des frühen Mittelalters bis zu Ende des 11. Jahrhunderts. 1876. 8. Ders., aus der Jugendzeit der stehenden Heere Deutschlands u. Oesterreichs. 1877. 8. v. Weech, Baden in den Jahren 1852 bis 1877. 1877. 8. — Kassel. J. Bacmeister, Verlagshandlung: Hanschmann, Friedr. Fröbel, 2. Ausg. 8. Helmsing, übersichtl. Darstellung des Wichtigsten aus der Kirchengeschichte der russischen Ostseeprovinzen 8. Tiegs, Biographien deutscher Dichter. 8. Krauße, Erpho von Nithardishusen. 8. Weber, die Geschichte der Volksschulpädagogik u. der Kleinkindererziehung 8. Fricke, kurzer Abriß der deutschen Dichtkunst. 8. Merle, Reimchronik von Eisenach, Thüringen u. Hessen. 8. Becker, Maler Schönbart; 2. Aufl. 8. — Kiel. Gesellschaft für schlesw.-holstein-lauenburgische Geschichte: Dies., Zeitschrift etc.; 9. Bd. 1879. 8. Universität: Dies., Schriften etc. aus dem Jahre 1878; Bd. XXV. 1879. 4. — Kissingen. Dr. D. Friedrich Erhard, k. Hofrath u. qu. Bezirksarzt †: Augspurgisches evangelisches Ministerium. Pap.-Hs. 18. Jhdt. 2. Mit 241 Bildnissen. Die russischen Kaiser von Rurik I. bis Peter III. in 61 Bildnissen. 4. — Köln. Histor. Verein für den Niederrhein: Ders., Annalen etc.; Heft 33. 34. 1879. 8. — Leiden. Maatschappij der nederlandsche Letterkunde: Dies., Handelingen etc. over het J. 1879. 8. Levensberichten etc. 1879. 8. — Leipzig. Baumgärtner’s Buchhandlung: Baumgärtner, Hermann von Stahleck, Pfalzgraf bei Rhein. 1877. 8. Schleiden, die Bedeutung der Juden für Erhaltung und Wiederbelebung der Wissenschaften im Mittelalter; 4. Aufl. 1879. 8. — F. A. Brockhaus, Verlagshandlung: Deutsche Dichter des 16. Jahrhdts.; 12. 13. Bd. 1880. 8. Histor. Taschenbuch, hrsg. von Riehl; V. Folge, 9. Jhg.[S. 53] 1879. 8. Wander deutsches Sprichwörter-Lexicon; 71. Lfg. 1879. 8. v. Raumer, Geschichte der Hohenstaufen; 6 Bde. 4. Aufl. 1873. 8. Das Papstthum in seiner allmählichen Entwickelung bis auf die Gegenwart. 1876. 8. von der Wengen, die Kämpfe vor Belfort im Januar 1871. 1875. 8. Heinsius, allgemeines Bücherlexikon. 15. Bd., 1. u. 2. Abth. 1876.-78. 4. S. Hirzel, Verlagshdlg.: Schultz, das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger; I. Bd. 1879. 8. E. A. Seemann, Verlagshandlung: Textbuch zu Seemann’s kunsthistor. Bilderbogen; 3. Heft 1879. 8. Otto Spamer, Verlagshandlung: Thomas, die denkwürdigsten Erfindungen bis zu Ende des XVIII. Jahrhdts., 2 Bde. 1877. 8. v. Köppen, Fürst Bismarck, der deutsche Reichskanzler; 2. Aufl. 1878. 8. Göpel, illustrirte Kunstgeschichte. 1879. 8. v. Leixner, illustrirte Literaturgeschichte der vornehmsten Kulturvölker. I. Bd. 1880. 8. Das neue Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien; Bd. 1–6, siebente Aufl. u. Ergänzungsband, Abth. 1 u. 2. 1876–80. 8. Otto, das Buch merkwürdiger Kinder. 1878. 8. Klöden u. Köppen, unser deutsches Land und Volk; I. II. 1878 u. 79. 8. Oppel, Abenteuer des Kapitän Mago. 1878. 8. Weinland, Rulaman. 1878. 8. Ders., Kuning Hartfest. 1879. 8. Schöner, der letzte Hortensier. 1880. 8. Paul, die versunkene Stadt. 1879. 8. Ohorn, der Eisenkönig. 1879. 8. Schmidt, illustrirte Geschichte von Preußen; 1.-11. Heft. 8. Carl, die schönsten griechischen Sagen aus dem Alterthum. 1880. 8. Lausch, das Buch der schönsten Kinder- und Volksmärchen, Sagen und Schwänke; 11. Aufl. 1880. 8. Glaß, Wörterbuch der Mythologie. 1880. 8. Otto, Alruna. Der Jugend Lieblings-Märchenschatz. 4. Aufl. 1880. 8. Knortz, aus dem Wigwam. Uralte Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer. 1880. 8. Bär u. v. Hellwald, der vorgeschichtl. Mensch; 2. Aufl. 1880. 8. Christmann und Oberländer, Australien, Geschichte der Entdeckung und Kolonisation; 2. Aufl. 1880. 8. Czerwinski, Brevier der Tanzkunst. 8. Otto, das Tabakskollegium und die Zeit des Zopfes. 1880. 8. Michael, Opfer des Aberglaubens, Irrthume u. des Wahns. 8. Cüppers, Hermann der Cherusker. 1880. 8. Roth, Heinrich Pestalozzi. 1880. 8. Schröder, de plattdütsche Bismark. 1878. 8. Oberländer, berühmte Reisende, Geographen und Länderentdecker im 19. Jahrhundert. 1880. 8. Rothschild, Taschenbuch für Kaufleute; 21. Aufl. 1880. 8. Wägner, die Nibelungen nach nordischer und deutscher Sage. 8. Pfeil, deutsche Sagen. 1879. 8. Roth, Kaiser — König u. Papst. 1875. 8. de Foë, Robinson Crusoë des Aelteren Reisen, wunderbare Abenteuer und Erlebnisse; 6. Aufl. 1879. 8. Roth, der Burggraf und sein Schildknappe. 1874. 8. Höcker, aus Moltke’s Leben. Unterm Halbmonde. 1873. 8. Otto, der große König und sein Rekrut; 5. Aufl. 1877. 8. Volkmar, der Waffenschmied von Frankfurt. 1877. 8. Pfeil, kleine Musikanten-Geschichten. 1878. 8. Wägner, unsere Vorzeit; II. Band: deutsche Heldensagen. 1878. 8. Wägner, Rom. Anfang, Fortgang, Ausbreitung und Verfall des Weltreiches der Römer; 3. Aufl. 3 Bände. 1876–77. 8. Otto, deutsche Dichter, Denker und Wissensfürsten im 18. u. 19. Jahrh. 1877. 8. Ders., auf hohen Thronen. Große Herrscher und Kriegsfürsten im 18. u. 19. Jahrh. 2. Aufl. 1880. 8. Ders, Wohlthäter der Menschheit. 2. Aufl. 1876. 8. Ders., Männer eigner Kraft. 1875. 8. Klencke, Alex. v. Humboldt’s Leben und Wirken, Reisen und Wissen; 7. Aufl. 1876. 8. Otto, ältere deutsche Geschichten für die Kinderstube. 2. (4.) Aufl. 1876–77. 8. von Corvin und Held, illustr. Weltgeschichte für das Volk; Bd. I. II; Geschichte des Alterthums; 2. Aufl. 1880. 8. Schmidt und Otto, Kaiser Wilhelm: I. u. II. Abthlg. 1878–79. 8. Villamaria, Elfenreigen. Deutsche und nordische Märchen; 3. Aufl. 1877. 8. Paul, vom Frühling zum Winter. 8. Thomas, die denkwürdigsten Erfindungen. I. II. 6. Aufl. 1877. 8. Ders., Buch der denkwürdigsten Entdeckungen auf dem Gebiete der Länder- und Völkerkunde; II. 1878. 8. Roth, in den Werkstätten. I. II. 1879. 8. Göpel, illustr. Kunstgeschichte. 1879. 8. Andree, wirkliche u. wahrhafte Robinsonaden, Fahrten und Reiseerlebnisse aus allen Zonen. 2. Aufl. 1877. 8. Dietlein, Deutschland über Alles! Deutsches Land und Volk in Charakterbildern. 1877. 8. Oberländer, der Mensch vormals und heute. 1878. 8. v. Lankenau u. v. d. Oelsnitz, das heutige Rußland; 2 Bände. 1876. 8. Schwarz, Brevier der Weltliteratur. 8. Spamer’s illustr. Handels-Lexikon. 1.-4. Bd. 1876–79. 8. Mothes, Illustr. Bau-[S. 54]Lexikon; 4 Bde. 3. Aufl. 1874–77. 8. Illustriertes Conversations-Lexikon; 5.-8. Bd. 1876–80. 4. — Leeuwarden. Friesch Genootschap van Geschied-, Oudheid- en Taalkunde: Dies., 51. Verslag der Handelingen etc., 1878–79. 8. Gesta abbatum orti sancte Marie. Gedenkschriften van de Abtij Mariengaarde in Friesland. 1879. 8. — Ludwigslust. Hinstorffsche Hofbuchhandlung: Fritzsche, das Monogramm Christi in seiner kulturgeschichtlichen Bedeutung. 1877. 8. — Luzern. Histor. Verein der fünf Orte etc.: Ders., der Geschichtsfreund; XXXIV. Bd. 1879. 8. — Mittenwald. J. Baader, qu. kgl. Reichsarchivrath: Ders., Chronik des Marktes Mittenwald. 1880. 8. — München. Kgl. Akademie der Wissenschaften: v. Liliencron, Mittheilungen aus dem Gebiete der öffentl. Meinung in Deutschland während der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts.; I-III. 1874. 75. 4. Sonderabdr. Kluckhohn, Beiträge zur Geschichte des Schulwesens in Bayern vom 16.-18. Jahrh. 1875. 4. Sonderabdr. Preger, Beiträge zur Geschichte der Waldesier im Mittelalter. 1875. 4. Sonderabdr. v. Bezold, die letzten Jahre der Pfalzgräfin Elisabeth, Gemahlin Joh. Casimirs. 1879. 4. Sonderabdr. Dies., Abhandlungen der philosoph.-philolog. Classe. Bd. XIV, 3; 1879. 4. Abhandlungen der mathemat.-physik. Classe. Bd. XIII, 2. 1879. 4. Meyer, über Calderons Sibylle des Orients. 1879. 4. G. Franz’sche Buch- u. Kunsthandl.: Schmölzl, die baierische Artillerie. 1879. 8. Histor. Commission bei der k. Akademie der Wissenschaften: Dies., allgemeine deutsche Biographie; Lfg. 41–45. 1879. 8. Albert Gräfle, großh. bad. Hofmaler: Das ist die guldin pull. Pap.-Hs. 15. Jhdt. 4. Christian Kaiser, Verlagshdlg.: Brenner, über die Kristni-Saga. 1878. 8. Ders., Nord- und Mitteleuropa in den Schriften der Alten. 1877. 8. Ders., angelsächsische Sprachproben mit Glossar. 1879. 8. — Maurer, das älteste Hofrecht des Nordens. 1877. 8. — Münster. Dr. Gg. Hüffer, Privatdozent a. d. Akademie: Historisches Jahrbuch, redig. v. Dr. G. Hüffer; I. Bd. 1. Hft. 1880. 8. — Norden. J. ten Doornkaat-Koolmann, Kommerzienrath; Ders., Wörterbuch der ostfries. Sprache; I. Bd. 1879. 8. — Nürnberg. Drittler, Bankbuchhalter: Brechtl, künstliche vnnd artliche fürweisung vielerley verwanndlung Teutscher schriefften. 1588; Pgm.-Hs. qu. 8. Saubertus, emblematum sacrorum 1.-4. Theill. (1630). kl. 2. Frank, bey dem v. Schückherischen u. Merklischen ... Hochzeitfeste etc. 1772. 2. Seidel, Gedächtnißrede bei der Gruft des... Herrn Georg Christoph Oelhafen. 1780. 2. Ehrfurchtsvolles Denkmal an dem fünfzigjähr. Jubelfeste der senatorischen Würde des Herrn Christoph Friedr. Stromers von Reichenbach. 1787. 2. u. 8 weitere kleinere Schriften verschiedenen Inhaltes. Elise Schmidt, Magisterswittwe: Nürnberg’s untergegangene Baudenkmale. 1846. qu. 4. Lochner, der Stadt Nürnberg Entstehung u. erste Geschichte. 1853. 8. Schultheiss, die Reichsburg zu Nürnberg. 1868. 8. Dr. Franz Schultheiß, Realienlehrer: Ders., Hans Sachs, in seinem Verhältnisse zur Reformation. 1879. 8. — Oberweiling. Al. Lang, Dekan: Graf, Helfenberg, die Burg u. Herrschaft. 1875. 8. — Oldenburg. Gerh. Stalling, Verlagshandlung: v. Alten, die Bohlwege (Römerwege) im Herzogthum Oldenburg. 1879. 4. Oldenburger Landesverein für Alterthumkunde: Ders., Bericht etc., v. 1. März 1877 bis 1. Januar 1878. 1879. 8. — Oels. Hans von Prittwitz und Gaffron, Hauptmann: Ders., Breslauer Rathsfamilien. 8. Sonderabdr. — Reichenberg. Gewerbe-Verein, Ders., Jahresbericht des Gewerbe-Vereines, des Gewerbe-Museums und der kunstgewerblichen Fachzeichnenschule für d. J. 1879. 1880. 8. — Salzburg. Gesellschaft für Salzburger Landeskunde: Dies., Mittheilungen etc., XIX. Vereinsjahr, 1879. 8. — Schwerin. Friedr. Latendorf, Gymnasiallehrer: Ders., zur Erinnerung an Fritz Reuter. 1879. 8. Stiller’sche Hofbuchhandlung: Wigger, Feldmarschall Fürst Blücher von Wahlstatt. 1878. 8. — Stade. Verein f. Geschichte u. Alterthumskunde d. Herzogthümer Bremen und Verden und des Landes Hadeln: Ders., Archiv etc.; 7. 1880. 8. Bahrfeldt, die Münzen der Stadt Stade. 1879. 8. — St. Gallen. Histor. Verein des Kantons St. Gallen: Ders., aus der alten und neuen Zeit. 1879. 4. Wartmann, Urkundenbuch der Abtei St. Gallen. Th. III. Liefg. 4 u. 5. 1878. 4. Mittheilungen zur vaterländ. Geschichte; Bd. XVII. (N. F. VII). 1879. 8. — Stuttgart. H. G. Gutekunst, Kunsthändler: Die Kunst für Alle; Lfg. 42–45. Imp. 2. G. Lemppenau, Verlagshandlung: Sauter, die Klöster Württembergs. 1879. 8. — Weimar. Herm. Böhlau, Verlagsbuchhandlung: Sohr u. Reifferscheid, Heinr. Rückert in seinem Leben und seinen kleineren Schriften. Bd. I. II. 1877. 8. Bechtel, über die Bezeichnung der sinnlichen Wahrnehmungen in den indogermanischen Sprachen. 1879. 8. Haiser, zur Genealogie der Schwabenspiegelhandschriften; I. II. 1876 u. 77. 8. B. F. Voigt, Verlagsbuchhandlung: Die besten und beliebtesten Zimmermannssprüche u. Kranzreden; 7. Aufl. 8. — Wien. Verein für Landeskunde von Niederösterreich: Ders., Topographie von Niederösterreich; II. Bd., 4. u. 5. Hft. 1879. 4. — Würzburg. Stahel’sche Buch- u. Kunsthandlung: Eulenhaupt, kurze Beschreibung des k. Bezirksamtes Kitzingen; 2. Aufl. 1877. 8. Meyer, zur Geschichte der Herkunft Caspar Hauser’s. 1878. 8. Nidermaier, Gestaltung der rechtlichen Verhältniße der kathol. Kirchengesellschaft in Bayern. 1875. 8. Fick, Grundriß der deutschen und bayerischen Geschichte. 1878. 8. — Zwickau. Verein für Naturkunde: Ders., Jahresbericht, 1878. 1879. 8.
Archiv des Vereines für siebenbürgische Landeskunde. Neue Folge. Fünfzehnter Band, 2. Heft. Herausgegeben vom Vereins-Ausschuß. Hermannstadt, 1879. 8.
Urkundenbuch zur Geschichte der Stadt und des Stuhles Broos bis zum Uebergang Siebenbürgens unter Erbfürsten aus dem Hause Oesterreich (1690), Forts. Von Dr. Albert Amlacher. — Daniel Georg Neugeboren. Ein Lebens- und Charakterbild. Von Heinr. Neugeboren. —
Jahresbericht dess. Vereines für das Vereinsjahr 1878/79, das ist vom ersten August 1878 bis letzten Juli 1879. Redig. vom Vereins-Sekretär. Hermannstadt, 1879. 8.
Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen. XVIII. Jahrg. Nr. II. Nebst der literar. Beilage. Redigirt von Dr. Ludwig Schlesinger. Prag, 1879. 8.
Das Archiv der Stadt Fulnek. Materialien zur Geschichte der deutschen Ansiedlungen im nördlichen Mähren. Von Dr. J. Loserth. — Anton Fürnstein und seine Gedichte. Von Dr. L. Schlesinger. — Zur Geschichte der Zittau-Prager Straße. Von Wilh. Feistner. — Segensformeln. Von A. Benedict.
Mittheilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung. Unter Mitwirkung von Th. Sickel, M. Thausing und H. R. von Zeißberg redigirt von E. Mühlbacher. I. Bd., 1. Heft. Innsbruck, 1880. 8.
Das k. k. Institut für österreichische Geschichtsforschung. Von Th. Sickel. — Neue Beiträge zur Urkundenlehre. I. Von J. Ficker. — Die Urkunden K. Heinrichs II. für das Kloster Michelsberg bei Bamberg. Von K. Rieger. — Zur Gründungsgeschichte des Klosters Stams in Tirol. Von H. R. von Zeißberg. — Das goldene Buch von Prüm. Von M. Thausing und K. Foltz (mit Abbild). — Die Sage von Susanna und König Wenzel. Von Ad. Horcicka. — Kleine Mittheilungen: Instruction für Archivare aus dem XIV. Jahrh. Von J. Ficker. — Literatur. — Personalien.
Mittheilungen der k. k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale. Neue Folge der Mittheilungen... Fünfter Band. Viertes (Schluß-)Heft. Mit 1 Tafel und 10 in den Text gedruckten Illustrationen. Wien, 1879. 4.
Die St. Agatha-Kapelle auf Christberg. Von S. Jenny. — Meister Michael Pacher von Brunecken und Meister Rueland. Von Albert Ilg. — Anticaglien in Judendorf bei Grätz. Von Gustav Budinsky. — Archäologische Excurse nach Südsteiermark. Von Alfr. Müllner. — Zur Geschichte der Schatz-, Kunst- und Rüstkammer in der k. k. Burg zu Grätz. Von Jos. Wastler. — Kanzel im Franciscaner-Kloster zu Pilsen. Von Lauzil. — Kunstgeschicht[S. 56]liche Notizen aus Vorarlberg. II. Von B. Grueber. — Reise-Notizen über Denkmale in Steiermark und Kärnten. Von Dr. Karl Lind. — Das Muttergottesbild in der Pfarrkirche zu Bruneck. Von G. Dahlke. — Die St. Oswald-Kirche in Eisenerz. Von Dr. Albert Ilg. — Notizen.
Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich. Neue Folge. XII. Jahrgang. Nr. 1–12. Wien, 1878. 8.
Die kaiserliche Landesschule in Wien unter Kaiser Maximilian II. Von G. Wolf. — Aus dem Tagebuche eines österreichischen Edlen. Von M. A. Becker. — Die verschollene civitas Trebensee. Von Dr. A. Kerschbaumer. — Die Herren von Schwarzenburg-Nöstach, Stifter von (Klein)Mariazell. Forts. und Schluß. Von Joh. Wendrinsky. — Hardegg, eine historische Studie. Forts. und Schluß. Von W. Kopal. — Ueber den historischen Werth der Grundbücher. Von Dr. Alois Fuka. — Zur Erklärung des Ausdruckes „die Huet dauschen“. Von Wilh. Grassel. — Das Wappen der Dewin. Von Joh. Wendrinsky. — Zur Specialgeschichte der Diöcese St. Pölten. — Die Grafen Raabs. Von Joh. Wendrinsky. — Einige Beiträge zur Geschichte Niederösterreichs in den Jahren 1460–1480. Von G. E. Frieß. — Aichbühel bei Wiener Neustadt. Von Friedr. Freih. von Waldbott-Bassenheim. — Urkundliches zu dem großen Brande in Wien am 18. Juli 1525. Von A. Camesina, R. von Sanvittore. — Der neueste Stand der Frage über die räumliche Entwicklung Wiens von der ältesten Zeit an bis zum Schlusse des XIII. Jahrhunderts. (Schluß.) Von Dr. Anton Mayer. — Scheibbs und die Eisenindustrie des Oetschergebietes. Von G. E. Frieß. — Die Karthause von Gaming. Von Dr. Karl Haselbach. — Ueber die Topographie des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich. Von M. A. Becker. — Zur Schweden-Invasion in Niederösterreich. Von Dr. Karl Haselbach. — Der fiscus regius unter den fränkischen Königen mit besonderer Rücksicht auf das heutige Niederösterreich. Von Dr. Jos. Bauer. — Gedanken über Wien vom V.-X. Jahrh. Von Joh. Wendrinsky. — Das Musikantengehäge nächst Wien. Von V. Reuterer. — Aufruf und Bitte. Von Dr. Much. — Vereinsangelegenheiten. etc.
Topographie für Niederösterreich. Herausgegeben von dems. Vereine. Zweiter Band. Viertes und fünftes Heft. (Bogen 33–49.) Wien, 1879. 4.
Mittheilungen des k. k. Oesterreichischen Museums für Kunst und Industrie. (Monatsschrift für Kunst und Kunstgewerbe). XV. Jahrg. Nr. 172. Wien, 1. Januar 1880.
Gottfried Semper in seinen Beziehungen zum Kunstgewerbe... Von Bruno Bucher. — Literaturbericht. — Kleinere Mittheilungen.
Carinthia. Zeitschrift für Vaterlandskunde, Belehrung und Unterhaltung. Herausgegeben vom Geschichtsvereine und naturhistor. Landesmuseum in Kärnten.... Neunundsechzigster Jahrgang, 1879. Klagenfurt. 8.
Münzenfund (in Leifling). Von M. Frhr. von Jabornegg. — Chronik. Von Rudolf. R. von Hauer. — Die inneren Verhältnisse der deutsch-österreichischen Länder im 16. und 17. Jahrhdt. Von L. Schmued. — Zur Geschichte Kärntens im 16. u. 17. Jahrh. — Das Herzogthum Kärnten unter den ersten Herzogen aus dem Hause Habsburg. 1335–1519. Von Beda Schroll. — Culturzustände in Kärnten. — Mittheilungen aus dem Geschichtsvereine. — Biographien. — Nekrologe.
Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg. Herausgegeben von dem Verwaltungs-Ausschusse desselben. Dritte Folge. Dreiundzwanzigstes Heft. Innsbruck, 1879. 8.
Franz Freiherr von Hausmann. Sein Leben und Wirken. Von Conr. Fischnaler. — Graf Benedikt Giovanelli. Von L. — Dr. Quarinoni’s Wallfahrt nach Rom 1613. Von Cölestin Stampfer. — Der Münzfund im Spitalwalde bei Bruneck. Von Friedr. von Vintler. — Vereinsnachrichten.
Mittheilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. XIX. Vereinsjahr 1879. Redigirt von E. Richter. Salzburg. 8. (Mit 2 lithogr. Tafeln).
Salzburgische Geschlechterstudien. II. Izling-Fischach-Bergheim-Radeck. Von Dr. F. V. Zillner. — Die Faistelau und Kuchl-Georgenberg. Von Dr. Grinzinger. Mit Bemerkungen über die geognostischen Verhältnisse der Faistelau und ihrer Umgebung von Dr. C. Aberle. — Ignaz von Kürsinger, k. k. landesfürstlicher Pfleger. Von Dr. Carl Ozlberger. — Die Widemgüter in Salzburg. Von Dr. F. V. Zillner. — Zur Geschichte des Erzbischofes Friedrich III. Von P. W. Hauthaler. — Die Funde auf dem Dürenberg bei Hallein. Von Ed. Richter. — Literaturbericht. — Gesellschaftsangelegenheiten.
Sitzungsberichte der philosophisch-philologischen und historischen Classe der k. b. Akademie der Wissenschaften zu München. 1879. Heft II-IV. München, 1879. 8.
Aufzeichnung Georg Schwartzerdt’s über den Bauernkrieg um Brettheim 1525. Von Würdinger. — Kurprinz Josef Ferdinand von Bayern und die spanische Erbfolge. Von Heigel. — Bemerkungen über Aventin’s Schrift „Türkenwarnung“ und „Römisches Kriegsregiment.“ Von v. Druffel. — Zu Aventin’s Arbeiten in deutscher Sprache imgeh. Hausarchive. Von Rockinger.
Sitzungsbericht der mathematisch-physikalischen Classe ders. Akademie. 1879. Heft II. München, 1879. 8.
Abhandlungen der philosophisch-philologischen Classe ders. Akademie. Fünfzehnten Bandes erste Abtheilung. In der Reihe der Denkschriften der LII. Band. München, 1879. 4. 236 Seiten.
Zwei antike Elfenbeintafeln der k. Staats-Bibliothek in München. Von Wilhelm Meyer. (Mit Abbild.) — Zur Quellenkunde des venezianischen Handels und Verkehrs... Von Gg. Martin Thomas.
Abhandlungen der historischen Classe ders. Akademie. Vierzehnten Bandes dritte Abtheilung. In der Reihe der Denkschriften der LI. Band. München. 1879. 4.
Die letzten Jahre der Pfalzgräfin Elisabeth, Gemahlin Johann Casimirs. Von Dr. F. von Bezold. — Ueber ältere Arbeiten zur[S. 58] baierischen und pfälzischen Geschichte im geheimen, Haus- und Staatsarchive. Von Dr. L. Rockinger. — Cartular des Klosters Ebersberg. Aus dem Fundationsbuche des Klosters unter Erörterung der Abtreihe... herausg. von Friedr. Hector Grafen Hundt.
Abhandlungen der mathematisch-physikalischen Classe ders. Akademie. Dreizehnten Bandes zweite Abtheilung. In der Reihe der Denkschriften der XLVIII. Band. München, 1879. 4.
Allgemeine Deutsche Biographie. Herausgegeben durch die historische Commission bei ders. Akademie. Einundvierzigste bis fünfundvierzigste Lieferung. Leipzig, 1879. 8. Geringswald — Gruber. 796 Seiten.
Ueber Calderons Sibylle des Orients. Festrede, gehalten in der öffentlichen Sitzung der k. b. Akademie der W.... zur Feier ihres einhundertundzwanzigsten Stiftungstages am 28. März 1879 von Wilh. Meyer. München, 1879. 4.
Sammel-Blatt des historischen Vereines in und für Ingolstadt. V. Heft. Ingolstadt. 1880. 8.
Regesten. Gesammelt von Fr. X. Ostermair. — Beiträge zur Geschichte der Stadt Ingolstadt.
Kunst und Gewerbe. Wochenschrift zur Förderung deutscher Kunst-Industrie. Herausgegeben vom Bayrischen Gewerbemuseum zu Nürnberg. Redigirt von Dr. O. von Schorn. Vierzehnter Jahrgang, 1880; Nr. 1–4. Nürnberg, 1880. 8.
Hans Vredeman de Vries. Von O. von S. — Entstehung und Entwickelung der Kunstindustrie in Dänemark. — Die Kunstarbeiten in Leder. — Kleine Nachrichten. — Literatur etc. — Abbildungen: Entwürfe von Vredeman de Vries. — Aus der Sammlung der Handzeichnungen der Ufficien in Florenz. Silberner vergoldeter Pokal aus dem 16. Jhdt. — Buchdecke vom 16. Jhdt. — Doppel-Pokal von G. Wechter. — Entwurf eines Wandleuchters vom Ende des 17. Jhdts. — Pokal von Virgil Solis. — Gewandmuster. Nach einem Gemälde von J. Burgmair. — Flasche von Gg. Wechter. —
Mittheilungen des Bayrischen Gewerbemuseums zu Nürnberg. Beiblatt zur Wochenschrift: Kunst und Gewerbe. Redigirt von Dr. O. von Schorn. Siebenter Jahrgang, 1880, Nr. 1 und 2. Bekanntmachungen. — Anzeigen etc.
Blätter für Münzfreunde. Numismatische Zeitung. Organ des Münzforscher-Vereins. Herausgegeben von H. Grote. Sechzehnter Jahrgang. Nr. 81. 1. Januar 1880. 8.
Gemeinschafts-Münzen König Sigmunds und Herzog Adolfs von Berg. — Schlüsselheller des Grafen Ludwig von Stolberg zu Königstein. Von Paul Joseph. — Literatur etc.
Baltische Studien. Herausgegeben von der Gesellschaft für pommerische Geschichte und Alterthumskunde. Dreißigster Jahrgang. Erstes Heft. Stettin, 1880. 8.
Cöslin und die letzten Caminer Bischöfe aus herzoglichem Stamme. Von Dr. Rudolf Hanncke. — Wanderung eines fahrenden Schülers durch Pommern und Meklenburg. Von von Bülow. — 42. Jahresbericht der Gesellschaft.
Neu erschienene Werke.
1) Historischer und beschreibender Catalog der königlich Bayerischen Schatzkammer zu München von Dr. Emil v. Schauß, Schatzmeister des kgl. Hausschatzes ... München, 1879. Druck des lit. Instituts von Dr. M. Huttler. IX u. 441 Stn. 8.
Das Buch, welches hier vor uns liegt, ist so vortrefflich, daß eine lange Einleitung zur Besprechung desselben ungerechtfertigt erscheint; und doch kann Referent dieselbe ohne eine solche um persönlicher Gründe willen nicht vor den Leser bringen, indem gerade dieses Buch ihn an so manches andere erinnert, das er nicht besprochen, und ihn nöthigt, die Gründe anzuführen, weshalb letzteres nicht geschehen ist. Ein schlechtes Buch wird nicht besser, wenn es auch von freundlicher Kritik noch so rasch und ausgiebig gelobt wird, ein gutes verliert nicht, wenn es auch zu eingehender Studien bedürfte, als daß die Kritik so leichtweg darauf eingehen könnte, wie dies gemeinhin geschieht, ja geschehen muß, wenn der Kritiker allen neuen Erscheinungen auch nur der speciellen Fachliteratur rasch genug nachkommen soll, um Autoren und vor allem Verleger zu befriedigen, denen freilich meist mit wenigen Worten genügt ist, die geschäftlich zu verwerthen sind. Deshalb ist es Sitte geworden, nur über die neuesten Erscheinungen der Literatur zu sprechen, und doch wie Vieles bleibt unerwähnt, weil zu eingehenden Studien keine Zeit ist, wie Vieles könnte über ältere Bücher geschrieben werden, wenn es Sitte wäre, auf dieselben einzugehen, und sie ihrem Inhalte, wie ihrer Form nach zum Gegenstande literarischer Abhandlungen zu machen.
Wir kommen zu diesen Betrachtungen, indem wir die Leser dieses Blattes auf einige Kataloge neueren Datums von historischen, Kunst- und kunstgewerblichen Werken aufmerksam machen wollen und uns dabei sagen müssen, daß wir dies auch schon früher bei so manchem andern hätten thun können, ja daß ein Rückblick auf die gesammte Katalogliteratur der beiden letzten Jahrzehnte wol uns mancher Arbeit gerecht werden lassen müßte, die nicht blos für den Tag ihren Werth hatte, an welchem sie ans Licht trat. Die Katalogliteratur hat in der That Werke aufzuweisen, die mehr Belehrung geben, als viele wissenschaftliche Werke, abgesehen davon, daß sie die treueste und sicherste Statistik der Kunstdenkmale aufstellt und uns die Fülle des Werkes so recht zeigt, die wir als Belege für kunstgeschichtliche Thesen und Hypothesen vorführen können, die Fülle der Originalquellen, an denen wir unsere Studien machen können.
Wiederholt schon dachten wir daran, im Zusammenhange über die Katalogliteratur zu sprechen, wenn einzelne schöne und interessante Kataloge auf unserem Tische lagen; aber ehe jemand, der nicht blos seinen Studien zu leben hat, sondern mannigfaltig ins Leben eingreifen und in seinem Berufe thätig sein muß, auch nur ernstlich darüber nachdenken kann, sind die neuen Erscheinungen durch andere neuere auf dem Tische bedeckt, das Material mehrt sich, nicht aber die Arbeitskraft zur Bewältigung desselben; man will die neuen nicht behandeln ohne die vorhergehenden, um auch diesen gerecht zu werden, und endlich werden sie alle zur Seite gestellt. Wie lange lagen seiner Zeit die interessanten Kataloge auf unserem Tische, welche Hofrath Lehner in Sigmaringen über die einzelnen Abtheilungen der fürstlich hohenzoller’schen Kunstsammlungen ausgearbeitet hatte, und in denen der Reichthum derselben, ins Einzelne aufgezählt, sich spiegelte. Wie oft sind dieselben inzwischen zur Hand genommen worden, um Einzelnes zum Vergleiche zu suchen und zu finden, wenn die Arbeit[S. 60] uns auf irgend welches Feld führte, weil ja stets Parallelen in der fürstlichen Sammlung zu finden waren. Aber weil es an Zeit zu jener beabsichtigten zusammenhängenden Arbeit gebrach, blieben sie liegen, um endlich in der Bibliothek ihren Platz zu finden, ohne daß wir auf sie aufmerksam gemacht hätten. Und ähnlich bei vielen anderen. Wenn wir heute den Katalog der Schatzkammer zu München besprechen, so fällt uns der zwar kurz, aber vortrefflich abgefaßte und mit lehrreichen Erläuterungen versehene der Wiener Schatzkammer ein, der lange auf unserem Tische lag, weil er in dem Gange der betreffenden Literatur eine hervorragende Stelle einnimmt. Wir können aber nicht fortdauernd über die neueren Erscheinungen schweigen, blos, um nicht den Schein auf uns zu laden, daß wir seiner Zeit frühere nicht gewürdigt hätten, weil wir nicht darüber geschrieben.
Es ist freilich eine lange Einleitung geworden, sie mag indessen für manchen andern Fall auch gelten. Wir müßten nun eingehender und weitläufiger über das Buch sprechen, dessen Titel als Ueberschrift für diese Zeilen zu gelten hat, als der Raum unseres Blattes gestattet, wenn wir unser Referat mit der langen Einleitung in richtiges Verhältniß bringen wollten. In der That würde dazu auch der Inhalt einladen, denn das Buch nimmt unter den Katalogen eine hervorragende Stellung ein, sowohl durch den kostbaren Inhalt der Schatzkammer, wie durch die gediegene Behandlung.
Der Verfasser gibt zunächst in der Einleitung eine Geschichte der Schatzkammer von dem Dekrete Herzog Albrecht’s IV. und seiner Gemahlin Anna vom Jahre 1565 an, worin diese über die Erb- und Hauskleinodien Verfügung treffen, bis zur neuesten Zeit, indem er insbesondere auch der hervorragenden Kunstthätigkeit am bayerischen Hofe zur Zeit des 16. und 17. Jahrhdts. eingehende Schilderung, auf urkundliche Forschungen gegründet, zu Theil werden läßt und mehrere wichtige Schriftstücke ihrem ganzen Umfange nach mittheilt, auch durch Auszüge aus den Rechnungen alle Namen von ungefähr 180 Goldschmieden aufführt, die für den bayerischen Hof gearbeitet haben und, mit wenigen dem Schlusse des 17. und dem 18. Jahrhundert angehörigen Ausnahmen, in die Zeit von 1550–1650 fallen. Meist waren es in München ansäßige Meister, sowohl zünftige, als zum Hofgesinde gehörige, deren Geburtsstätten weit in der Welt zerstreut sind, ein Beweis, daß jede tüchtige Kraft in München ihr Fortkommen fand. Aber auch die Augsburger Meister lieferten manches schöne Stück; mehr als ein Drittel der genannten sind Augsburger Meister, während von Nürnberg außer Wenzel Jamitzer nur noch einer, Hans Lenker, genannt wird.
Den Inhalt der Schatzkammer beschreibt sodann der Verfasser Stück um Stück nach den 12 Schränken und 3 Kästchen, in denen sie aufbewahrt sind, um mit den wenigen größeren Stücken zu schließen, die nicht in besonderen Behältern verschlossen sind. Es ist nur zu bedauern, daß von den vielen Stücken, die in den alten Inventarien, in Schenkungsurkunden und Rechnungen erwähnt sind, so wenige sich heute noch unter den vorhandenen Stücken nachweisen lassen. Doch genügen diese wenigen, um interessante kunstgeschichtliche Schlüsse zu ziehen. Der Verfasser begnügt sich jedoch damit nicht. Anknüpfend an einzelne Stücke gibt er auch die vollständige Geschichte des Entwicklungsganges jeder Technik, wie die Geschichte der Kenntniß und Werthschätzung der kostbaren Materialien, ja selbst des Gebrauches[S. 61] solcher Geräthe und Gefäße, von denen die Schatzkammer einzelne Stücke besitzt.
Dem inneren Werth des Buches entspricht die Ausstattung. Aus der Huttlerschen Offizin hervorgegangen, ist sie musterhaft in Bezug auf sorgfältige Ausführung, wie geschmackvolles Arrangement.
A. E.
2) Gruppe X der Mustersammlung des Bayrischen Gewerbemuseums zu Nürnberg. Arbeiten aus Metall mit den Rohprodukten und Werkzeugen. Nürnberg, Fr. Korn’sche Verlagsbuchhandlung. 1880.
Die Mustersammlung des bayrischen Gewerbemuseums umfaßt kunstgewerbliche Arbeiten aller Art aus den verschiedenen Zeiten und Ländern. Sie ist in 12 Gruppen gegliedert, deren jede zugleich die Rohprodukte, die in den Handel kommenden Halbfabrikate, die Werkzeuge und das Verfahren der Herstellung ihrer Arbeiten enthalten soll. Die zehnte dieser Gruppen enthält sämmtliche Arbeiten aus Metall. Eine Einleitung gibt zunächst eine kurzgefaßte Geschichte der Metalle, eine Uebersicht über Vorkommen und Gewinnung derselben und ihre Bearbeitung. Hierauf folgt die Beschreibung der Werkzeuge zur Bearbeitung. Das Verzeichniß der Gegenstände ist gegliedert nach den Unterabtheilungen: Gefäße, Geräthe, Waffen, Uhren und Glocken, Schmuck, Architektur, Bildnerarbeiten. Jede Gruppe ist wiederum durch eine kursorisch alle Zeiten und Länder umfassende historische Abhandlung eingeleitet, sodann folgen die Gegenstände nach den einzelnen Metallen, in jeder solchen Reihe aber chronologisch, geordnet. Den Schluß bildet die Serie der Halbfabrikate und Rohprodukte, sowie jene der Werkzeuge. Jeder einzelne Gegenstand ist sorgfältig und genau beschrieben, wichtige Stücke sind abgebildet. Schöne Typen, reiche Ausstattung mit Kopfleisten und Schlußvignetten und sorgfältiger Druck zeichnen auch diesen Katalog, wie alle vom bayrischen Gewerbemuseum herausgegebenen Druckschriften aus.
A. E.
3) Die vier Bücher von der Nachfolge Christi. Aus dem Lateinischen nach der besten Ausgabe der ehrwürdigen Väter Mauriner, Benedictiner-Ordens, neu übersetzt von Pater Cölestin Wolfsgruber ..... Gedruckt und verlegt vom literarischen Institut von Dr. M. Huttler in Augsburg. 1880. VII u. 547 Stn. kl. 8.
4) Das neue Kochbuch für das deutsche Haus von Frau Anna Oppre. Verlag der Kranzfelder’schen Buchhandlung. Augsburg, 1879. Druck des literarischen Instituts von Dr. M. Huttler in München. 386 Stn. 8.
Die Zusammenstellung der beiden Titel ebenso, wie des Inhalts der Bücher macht sofort klar, daß, wer an dieser Stelle darüber sprechen will, nicht den Inhalt ins Auge faßt; in der That könnten wir den Lobpreisungen, deren sich die Nachfolge Christi seit Jahrhunderten erfreut, nichts beifügen und über den Werth moderner Kochrezepte steht uns kein Urtheil zu. Wir wollen gar nicht über den Inhalt der Bücher sprechen, noch unsere Leser auf diesen aufmerksam machen, sondern fassen ausschließlich nur die Ausstattung ins Auge. Noch vor nicht langer Zeit war es allerdings unmöglich, über solche bei irgend einem Preßerzeugnisse zu sprechen, und als dann bei Recensionen die Sitte aufkam, am Schlusse mit wenigen Worten der anständigen Ausstattung[S. 62] zu gedenken, da schüttelten Manche den Kopf in der Meinung, daß die Ausstattung vollkommen gleichgültig wäre. Dieser Gleichgültigkeit hatten wir es zu danken, daß das Druckergewerbe sich so lange nicht aufraffen konnte, um wieder Druckerkunst zu werden, was es im ersten Jahrhunderte seines Daseins in solch hohem Grade war. Allerdings ist in Bezug auf die Vorzüge des Inhalts die Ausstattung gleichgültig, nicht aber in Bezug auf die Pflicht gegen den Leser. Wir dürfen nicht sagen, daß blos ein gutes Buch das Recht auf gute äußere Erscheinung hat; was sich einem Leser nähert, hat die Pflicht, in anständigem Gewande zu ihm zu kommen. Nichts kann mehr zur künstlerischen Erziehung der Menschen beitragen als künstlerisch gelungene Ausstattung dessen, was die Massen am meisten zur Hand nehmen. Da nun dazu die Erzeugnisse der Presse gehören, so hat diese die Aufgabe, dahin mitzuwirken, daß Geschmack und Schönheitssinn der Menge angeregt und gehoben werde. Es liegt darin ein Stück Volkserziehung, und von diesem Standpunkte aus hat nicht blos der Leser ein Recht zu verlangen, daß sein Auge nicht durch Geschmacklosigkeit beleidigt werde, es hat die öffentliche Wohlfahrt ein Recht, schöne Ausstattung jener Druckerzeugnisse zu fordern, die den Volksmassen in die Hände gegeben werden und charakteristische Theile unserer ganzen Kultur sind. Wie auf allen Gebieten dies heute verlangt wird, wie ja auch thatsächlich auf allen Gebieten sich das Bestreben da und dort, freilich noch immer mehr oder weniger vereinzelt, kund gibt, solchen Anforderungen zu entsprechen, ist bekannt. Den anfangs sehr vereinzelten Bestrebungen auf dem Gebiete des Buchdruckes folgen immer mehrere, und es ist die Huttler’sche Druckerei, die gegenwärtig neben der Hirt’schen in München sich viele Mühe gibt. So auch in der Ausstattung der beiden oben genannten Werke. Das Kochbuch, in kräftiger Schwabacher Schrift auf gelbliches Papier gedruckt, mit rothen Ueberschriften und Initialen, ist mit einem dazu passenden Titelblatte in Barockstil ausgestattet und bietet so den Damen aller Stände Anregung, zu der der elegante Einband nicht wenig beiträgt, welcher mit Benützung der Zeichnung des Titelblattes hergestellt ist.
Die Schrift des Gebetbuches knüpft an die Missalschriften vom Ende des 15. Jahrhunderts an und ist zwischen rothe Linien gedruckt. Diese Schrift macht einen ebenso ruhig ernsten als echt künstlerischen Eindruck durch die Kraft und Gleichmäßigkeit des Schriftkörpers und das Verhältniß des Körpers zu den Zwischenräumen, so daß in der That, auch ohne den Schmuck der Initialen und trotz der Schwierigkeit, welche die durch das kleine Format bedingte Kürze der Zeilen dem regelmäßigen Satz mit großen Typen bereitet, ein wirklicher Genuß bei Betrachtung des schönen, gleichmäßigen Druckes geboten wird. Der innern Ausstattung entspricht auch der einfach schöne Lederband und das nach einem Muster des Mittelalters hergestellte Vorsetzpapier.
Wenn wir aber uns freuen dürfen, daß das Buchdruckergewerbe sich wieder zur Kunst erhebt, so danken wir dies den geschichtlichen Studien und ihrer Vertiefung, die sich nun nicht mehr begnügen, an der Vorzeit nur gewisse Seiten zu erforschen, sondern alle Beziehungen, insbesondere auch die Formen der äußeren Erscheinung beachten und auf diese Weise auch den Bestrebungen zur Veredelung unserer Gegenwart durch das mächtig wirkende Element des Schönen den Boden bereiten.
A. E.
20) Herr Maler Bracht zu Carlsruhe ist in diesem Herbst bei archäologischer Durchsuchung einer Höhle bei Gerolstein in der Eifel, des sogenannten Buchenlochs, auf interessante Verhältnisse und Funde gestoßen. Die 18 Meter tiefe Höhle mit 2 Zugängen, mehreren Winkeln, Pfeilern und Gängen erwies sich als zur römischen Zeit andauernd bewohnt. Diese Benutzung hat eine Kulturschicht von 7–10 Centimeter Stärke hervorgebracht, welche erfüllt ist mit den Scherben aller Arten römischen Geschirres und kleiner Geräthe und durch die Zeit mit einer ganz ebenen, ebenso dicken Lehmschicht überdeckt worden ist. Die geringen Funde dieser Periode, Bronzering, Knochennadel, eiserne Zange und Nägel etc., werfen nur ein spärliches Licht auf die damaligen Bewohner der Höhle, und es wird dies dadurch nicht klarer, daß neben dem römischen Geschirr auch massenhafte Scherben anderen Charakters vorkommen — rohe und feinere — theils mit germanischer Verzierungsweise.
Wichtiger sind indessen die Zeugnisse aus den tieferen Bodenschichten, rothem Lehm mit Stücken des anstehenden Dolomitkalks und mit Dolomitsand vermengt; dieselben stellen den Menschen dar als gleichzeitigen Bewohner der Eifel mit dem Elephanten, Nashorn, Höhlenbären, Riesenhirsch, Rennthier, Pferd und anderen, welche aus dem Knochenmaterial erst durch sachkundige Hand festgestellt werden können. Herr Bracht fand in unberührter Lage die Knochen, Zähne, Geweihe und Hufknochen zusammen mit den Zerklopfsteinen von Quarz, welche zum Zerschlagen der Röhrknochen gedient haben; dabei als einziges, sorgfältig von Menschenhand hergestelltes Werkzeug mehrere knöcherne Pfriemen, wozu noch allenfalls zu rechnen sind einige rohe Geräthe, welche theils als Messer, theils als Marklöffel gedient zu haben scheinen.
Aus der Lage und den Verhältnissen der Höhle geht unzweifelhaft hervor, daß die Theile der betreffenden Thiere nur direct in die Höhle gelangt sein können, daß der Mensch sie zu seiner Nahrung oder Benutzung hineinbrachte und dann die Reste in die Winkel warf, nachdem die Markknochen mit wenigen Ausnahmen aufgeschlagen worden waren. Die Fundstücke gelangen in das Provinzialmuseum zu Trier, dessen Direktor, Herr Dr. Hettner, es übernommen hat, die Ausgrabung ganz zu Ende zu führen, da Herr Bracht nicht länger in Gerolstein bleiben konnte.
(Correspondenzblatt d. Ges.-Ver. d. d. Geschichts- und Alterthumsvereine, Nr. 12.)
21) Auf der Feldmark von Groß-Lichterfelde haben die Herren Professor Dr. Schottmüller und Baumeister Schuffenheimer aus Zehlendorf altwendische Begräbnißplätze aufgefunden. Die Ausgrabungen fanden unter Aufsicht genannter beiden Herren statt; leider waren nur noch wenige Gräber vollkommen erhalten. Einige waren von einem Steinwall umgeben, bei anderen war derselbe zertrümmert; man hatte die Steine bereits vor sieben Jahren behufs Pflasterung der Straßenanlagen von Lichterfelde ausgegraben. Es fanden sich Bronzeringe und Pfeilspitzen vor, außerdem mit Asche und Knochenresten angefüllte Urnen, die jedoch an der Luft zerbröckelten. Neuerdings ist man einem anderen Begräb[S. 64]nißplatz auf der Spur, und sollen die eventuellen Nachgrabungen in der nächsten Woche stattfinden. Die gefundenen Gegenstände sind dem märkischen Museum überwiesen worden.
(Correspondenzblatt d. Ges.-Ver. d. d. Geschichts- u. Alterthumsvereine, Nr. 12.)
22) Fr. Plaut berichtet in seinem „Führer durch Meran und dessen Umgebung“ (Meran, 1879), Seite 119: „Auf dem Sinnichkopf seien uralte, äußerst interessante Reste eines Befestigungsbaues deutlich sichtbar. Die Cyclopenmauern deuten vorrömische Zeit an.“ Eine genauere Besichtigung ergab, daß wir es mit einem wirklichen Bauwerke dieser Art zu thun haben. Es ist diese Entdeckung um so werthvoller, da wir in Tirol wol römische Grabstätten und Hünengräber besitzen, aber nur einen vorrömischen Bau auf dem Sinnichkopf. Wir hoffen, daß weitere Nachforschungen gepflogen und Nachgrabungen veranlaßt werden.
Z.
23) In der Pfarrkirche Partschins bei Meran sind werthvolle Fresken aus dem 16. Jahrh. entdeckt worden. Ein sehr gut componiertes Bild, das letzte Gericht vorstellend, wurde aber wieder übertüncht.
Z.
24) Donaueschingen. Beim Sprengen eines Felsens, auf dem die Kirnberger Burgruine steht, wurde ein Verlies geöffnet, in welchem sich viele Menschenknochen und eine Anzahl von Folterwerkzeugen vorfanden.
(Schwarzw. Bote, Nr. 39.)
25) In der Bibliothek des kärntnerischen Geschichtsvereins zu Klagenfurt ist durch den Archivar Janku ein interessanter Fund gemacht worden. Ein Pergamentblatt, das bisher die Außenseite eines Buchdeckels bildete, zeigte sich, nachdem es sorgfältig von der Pappe losgelöst worden war, auf beiden Seiten beschrieben und weist in je vier Colonnen gegen 330 Verszeilen auf. Sie enthalten zwei Abschnitte aus Ottokar’s von Horneck (Ottokar von Steiermark) Reimchronik.
(Augsbg. Postztg., Nr. 12.)
26) Dr. Oswald Zingerle fand in Brixen eine Papierhandschrift des 15. Jahrhunderts, die unter Anderem ein Gedicht „Der sêlen rât“ enthält. Dies Lehrgedicht gehört aber noch dem 13. Jahrhundert an und zählt zu dem Besten der didaktischen Dichtung jener Zeit. Leider ist es nur Fragment, zählt jedoch 6000 Verse. Als Verfasser nennt sich am Schlusse „Bruoder Heinrich von Burgûs“ (Burgeis im Vinstgau). Aus den Stellen, worin er gegen das üppige Leben der Klöster, sowie gegen die Gleisnerei und Erwerbsucht der Einsiedler eifert, geht hervor, daß Heinrich dem Orden des heiligen Franciscus angehört habe. Oswald Zingerle wird eine kritische Ausgabe veranstalten.
(Beilage z. Augsb. Postzeit., Nr. 10.)
27) In der St. Moriz-Kirche zu Naumburg a/S wurde bei den im Gange befindlichen Reparaturarbeiten gegen Ende des vergangenen Jahres unter dem Fußboden ein verwitterter kleiner Lederbeutel ausgegraben, in dem sich 204 Silbermünzen befanden. Soweit die Legenden sich entziffern lassen, gehören fast alle Münzen in die Jahre von 1620 bis 1639, doch ist auch eine unbedeutende Anzahl früherer darunter; die älteste datiert von 1558. Das einzige große Stück ist ein vollwichtiger nürnbergischer Thaler von 1633.
(Zeitschr. f. Museologie u. Antiquitätenkunde, Nr. 2.)
Verantwortliche Redaction: Dr. A. Essenwein. Dr. G. K. Frommann.
Verlag der literarisch-artistischen Anstalt des germanischen Museums in Nürnberg.
Gedruckt bei U. E. Sebald in Nürnberg.
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Neue Folge. Siebenundzwanzigster Jahrgang.
ORGAN DES GERMANISCHEN MUSEUMS.
1880.
Nº 3.
März.
(Schluß.)
Im kemmerlein neben der grossen kammern: Ein tisch deppich, ein altter tisch, ein kuessen one ziechen.
Ime dem hindtern klein stublein: Ein schefflin, funff schweinspieß, ein liechtharnisch sampt einer sturmhauben vnnd faustkolben, ein seidener schwartzer huet mit einer gulden schnuer, ein schwartz harnisch ruck vnnd krebs schurtz vnnd ermel, ein schwartzer taffeter huet mit einer gulden schnur, zwey bar flanckert, zwen dürckische bogen sampt kechern in einem fuetter, ein rudenhornlein mit zweyen windtstricken, ein turckisch rott bar stiffel, ein weis turckisch huetlein, ein turckischer sebel, zwey fecht schwerdt, ein sewschwerdt, vier langer reitling, drey reitschwerdt, ein rapier, ein handdegen, ein otterzunglein, drey dolchen, ein geetzt turckisch sebelein, vier buchsen hulfftern, vier buechsen, ein feuer zeug mit einem hanen, drey daschlein darinnen kugel vnnd rustung zu den puxen, ein puluerflaschen, zwen stiffel vnnd sporn, ein feuerspiegel soll 5 fl. costen, ein Marie pilde, ein pilde darinnen das kindle Jhesus, ein fuetter darinn ein barbirzeugkh, ein fuetter mit zwolff messern mit messe platten, ein fuetter mit sechs messern alle von eisen, ein perspectiue taffel. Ane buechern: Ein missalbuch, ein teutsch geschichtbuech des Tewerdancke, ein Titus Liuius, Chronica Munstry, Seneca, ein teutsch thurnierbuch, epistolæ Ciceronis eiusdemque philosophica opera, rethorica Ciceronis et forensia offitia, Aristoteles, descriptio nouy[S. 66] orbis, offitia Ciceronis teutsch, Calepinus, Plutarchus teutsch, commentaria Cæsaris, adagia Erasmy, offitia Ciceronis teutsch mit illuminirten figuren, Vergilius cum commentariis, notariatbuch, commentaria Cæsaris, Laurentius Valla de lingna latina, chronographia Mintzers, ein teutscher psalterium, Linacrj grammatica, Jordanus de ponderibus, rethorica Ciceronis, von klaffern Lucianj, sechs vnnd dreissig stuck kleiner buecher, ein psalterium, ein sandt vhrlein in einem schwartz fuetter; ein verschlossener disch, darinnen zwue presentz rechnung des 53 vnnd 54 jare, ein adiunctrechnung des 54 jars, ein schwartzer sammeter beuttel, darinnen ein gulden ketten mit einem anhangendem rhehpfeifflein mit des herrn wappen, eine silbere loffel, ein glader gedenckring, ein gulden ring mit einem achat stein, ein gulden ring mit einem turckas, ein gedenckh ring mit einem rubin vnnd einem demut, ein gulden ring mit einem rubin, ein silbere insigel.
In der gast kammer bey der stiegen: Ein gemallt verschlossene truhen mit zweyen wappen, darinnen sieben neuer tischduecher, ein bar neuer grober laylacher; eine altte verschlossene truhen darinnen sechs bar flachs leylacher, ein einigs neue leylach, drey grober bar leylacher, drey schoner tischtuecher, funff tischtuecher, acht fatscheinlein trischefftig, sechs schlechte fatscheinlein, zwue vmblege, sechzehen handtswelen, vier kussen ziechen, ein grosse wulle tapet mit byldtnuß; ein sponbeth mit einem gantzen himel vnnd zweien antritten, darinnen ein stroesackh, ein vnterbeth mit colischen ziehen, ein deckbeth mit weissen ziehen, ein pfulben mit colischen ziehen; ein spanbeth mit einem halben himel sampt zweyen antrytten, darinnen ein stroe[S. 67]sack, ein vnterbeth mit colischen ziehen, ein deckbeth mit einer zwilichen ziehen, ein pfulben mit colischen ziechen; ein schlecht sponbeth darinn ein vnterbeth mit schlechten colischen ziechen, ein deckbeth mit einer zwilichen ziehen, ein einig schlecht deckbettlein mit gestraichten ziehen, ein kuß mit einer schlechten ziechen: drey zine kammerscherben.
Vor der stuben: ein altter tisch, ein altter behaltter mit zwey vachen, nichts darinnen.
In der hindtern kammern: Ein ausgestochene altte bethladen mit einem halben himel, nichts darinnen, ein schlechte bethladen mit einem halben himel sampt zweyen antritten, darinnen ein stroesack, ein vnterbeth mit barcheten ziechen, zwey kussen mit ziehen, zwey kussen one ziehen, ein pfulb mit barcheten ziechen.
In der obern stuben ob dem thor: Ein tisch mit einem kunstreichen blat von neun vachen, darinen schon schnitzwerck versetzt sampt einem gryen gemalten plat, ein giesbeheltter verschlossen, nichts darinnen, drey wullener vmbhengk vm einen tisch, funff schoner gewirckten tapeten von schonen zugen, mit goldt schon belegt, ein pappiere zusamengeleimbt stuck vom marggrauisch krieg, ein schlechter tisch, ein altter vmbgehender schwaitzer stuel.
In der kammer ob dem thoer: Eylff neue pfannen groß vnd klein, ein dribainter stuel.
In der kuchen: Funffzehen pfannen groß vnnd klein, zwue kupffere schussel, drey durchschleg, ein kupffere beckelein ein kupffere stendtener, ein bretter (sic) sampt vier bratspiessen, zwey vogelspießlein, drey hackmesser, drey riebeysen, ein roest, neun eisene loffel, ein brottpfannen, vier zine, zwey zine tellerlein, zwen kupffere heffen, ein kupfferling, ein stuckmesser, ein eisere pfannenholtz, ein altter kuchenbehaltter, ein altte fleischbeyhel.
In der vntern hoffstuben: Ein schlechten tisch mit einer schubladen, ein altt loderbettlein, ein vorbanck mit einem glender, ein beheltterlein an der wandt, ein eingefast mappen.
In der kammern bey der stuben: Zwen kessel, ein grosser trifueß, eine altte kisten, zwoe metzen, ein neu kaltter seil.
Ime hoff: Ein lange eichene rinnen, ein kurtze eichene rinnen, 600 ziegel ongeuerlich, ein heufflein kalchs in einem kemmerlein, ein schleuffstein.
Ime kaltterhauß: Ein neue kaltter hat der herr seliger lassen machen, ettliche altte vaß.
Ime summerhaus: Ein lange schießtaffel, ein schießtisch mit einer grunen deckh, darauff man mit kugeln scheubt, ein herrlich mansbildt, auff ein tuch gemalet, ein eingefast tuch, darauff die histori vom Lott, ein eingefast tuch, darauff die histori vom heydnischen weyblein, ein eingefast tuch, darauff die histori von Sodom vnnd Gomorra, ein zine giesfas vnnd ein kupfere becken, ein kupffere kuelkessel, ein tisch, zwue vorbenck mit gelendter, ein grosser altter schranck, nichts darinnen, ein zehen eimerich vas, zwue vorbanck one glender.
Ime Keller: Ongeuerlich funff fuetter weins in sechs vassen, ein achzehen eimerig leer vas, sieben halb fuetterige vas, sieben vesslein ongeuerlich 2. 3. oder 4 eimer, ein grosser ablashanne.
Schwarzenberg.
A. Mörath.
In der Miniaturensammlung des germanischen Museums befindet sich als Nr. 22 ein Pergamentblatt eines Kleinfoliomanuscriptes, welches auf der Rückseite einen zweispaltigen Text in Schriftzeichen des 11. Jhdts., auf der Vorderseite aber in einer Umrahmung einen großen Anfangsbuchstaben B trägt, an welchen sich in kleiner Schrift die Widmung (B) „eatissimo pape Stephano Ambrosius Autbertus presbiter“ anschließt. Die äußeren Linien des Rahmens haben eine Länge von 17,8 bei einer Höhe von 24,7 cm. Der Rand sowie der Buchstabe B sind mit Minium gezeichnet, vier Brustbilder in den Eckfeldern, hinter welchen der Grund grün angelegt ist, mit schwarzer Tinte,[S. 69] ebenso die vier Brustbilder von Heiligen mit goldenem Nimbus in silbernen Kreiseinfassungen auf blauem Grunde; rothe Punkte auf den Wangen, sowie bei dreien unter den letzteren Brustbildern goldene Gewandsäume und Spangen vervollständigen den Farbenschmuck. Auch im Initial selbst ist das Grüne und Blaue, theilweise Gelb, verwendet, um den Hintergrund zwischen den Ornamenten auszufüllen. Goldene Bänder sowie zwei Goldrosetten halten die Ranken zusammen. Der Grund hinter dem Initial ist rothbraun gefärbt, wovon sich die Majuskeln der Schrift in weißem Auftrage abheben. Die Figürchen in den Ecken, welche keine Nimben tragen, sind bezeichnet: G. E. G. (radiert), Engelo, Cunr̄, Teodor̄; sämmtliche sind durch die Tonsur als Kleriker bezeichnet. Welchem Kloster sie entstammen und welcher Zeit, geht jedoch daraus nichts hervor. Das obere Brustbild in Mitte ist als Sanctus Vitus, das untere als Sancta Maria bezeichnet. Die beiden Heiligen zur Seite, von welchen der eine durch die Tiare als Papst charaktrisiert ist, haben keine Beischrift. Auch die Spruchbänder sind leer. Der Charakter des Ornaments erinnert noch an die zur Zeit der Ottonen übliche Ornamentik der Initialen; ebenso der Hintergrund, der sicher nur schlechter und deshalb verschossener Purpur ist. Die um den senkrechten Stamm des B kriechenden Drachen, der aus Ornament gebildete Mensch und das Fratzenhafte mit Thierklauen sind aus anderen ähnlichen Werken des Mittelalters bekannt genug; das ganze Blatt zeigt kaum etwas Neues, aber es ist ein gutes Beispiel der Buchverzierung des 11. Jhdts.
Der Text der Rückseite beginnt mit einem kleinen Initial S, gleich dem großen mit Mennig gezeichnet, und theils blauer, theils gelber Bemalung des Grundes. Er lautet, in Majuskeln fortgesetzt: Sanctorum ecclesia, que corpus redemptoris sui est, cujus tu quoque pontificalis ordinis primatum sortitus es inter cetera sua miracula verbo, (worauf in Minuskeln der Text sich fortsetzt) predicationis eminet. Vt enim........
Das Blatt kam mit der frhrl. v. Aufseß’schen Sammlung in das Museum und enthält von der Hand des Herrn v. Aufseß die Notiz mit Bleistift: Ambrosius Autbertus † 778, Abt zu St. Vincenz in Abruzzo. Homelien. Sind gesammelt Martène Tom. IX., Zeit K. Heinrichs II. Mit letzterer Angabe als Zeitbestimmung für die Herstellung des Codex, dem das Blatt angehörte, stimmen auch wir vollständig überein. Die Notiz über den Verfasser genügt, um diejenigen Leser, welche sich für dieselbe interessieren, auf den richtigen Weg zu lenken, ihn zu suchen. Wir haben blos die Absicht, in der beistehenden Abbildung die charakteristische Zeichnung, wenn auch zur Hälfte verkleinert, als Beitrag zur Buchverzierung der romanischen Kunstperiode wiederzugeben, die uns so viele kostbare Schöpfungen hinterlassen hat. Auf einige ältere Initialen, die das Museum besitzt, werden wir gelegentlich hinzuweisen haben; auch jüngere sollen folgen.
Nürnberg.
A. Essenwein.
Zwei Abbildungen des 14. Jahrhunderts.
Die Naturanschauung des Mittelalters beruhte wesentlich auf der Antike, deren Lehren als solche sich fortpflanzten, was freilich nicht verhinderte, daß das Bild, das man sich vom Ganzen wie von den Einzeltheilen machte, in formaler Beziehung sich soweit von der Antike entfernte, als eben die Kunst und Kunstideale des Mittelalters, von ihr losgelöst, selbständigen Bahnen folgten.
Dies ist insbesondere in Bezug auf das Bild der Fall, das man sich von verschiedenen angeblichen Geschöpfen machte. Letztere spielen, wie in der Antike, eine wesentliche Rolle. Aber die Kentauren und Sirenen haben im Mittelalter ganz andere Formen als in der klassischen Zeit, ebenso die Greife und Harpyien und so manches Andere. Sie finden sich aber nicht blos in Buchillustrationen, sie haben auch in die monumentale Kunst durch die Kirche Aufnahme gefunden und gehören zum christlichen Bilderkreise, entweder als Repräsentanten des Bösen, als Dämonen, oder als Repräsentanten der wunderbaren Schöpferkraft Gottes. Wenn auch die Betrachtung der[S. 71] Natur nicht mit der heutigen Genauigkeit erfolgte, wenn man die Tausende von Arten und Gattungen nicht kannte, die heute der Wissenschaft geläufig sind, so sah man doch die unendliche Mannigfaltigkeit und nahm ebenso wenig Anstand, fabelhafte Geschöpfe als wirklich existierend zu betrachten, als man Bedenken trug, existierenden fabelhafte Eigenschaften anzudichten. Wie weit hier jene Männer, welche wirklich die Natur zu erforschen suchten, auf anderem Standpunkte standen, als die Mehrzahl der Zeitgenossen, und wie groß oder gering ihre Anzahl war, kommt hier nicht in Betracht, weil sie auf die Volksanschauung keinen Einfluß hatten. Diese aber gab der bildenden Kunst wie der Dichtung ihre Richtung. Die Volksanschauung beschäftigte sich viel damit, die Menschen auch in großer Mannigfaltigkeit sich zu denken, und wenn man wußte, daß im fernen Afrika unter heißer Sonne Menschen von schwarzer Farbe lebten, so malte man sich gerne das Bild der in weit entfernten fremden Ländern wohnenden Menschen noch phantastischer aus, wozu ja die Ueberlieferungen der klassischen Zeit viel beitrugen. So finden wir den Einfuß, die einäugigen Menschen (Kyklopen), jene mit dem Gesichte auf der Brust, mit Hundsköpfen, mit Kranichleibern u. s. w. sowohl in steinernen Bildwerken, als in Miniaturgemälden, und später[S. 72] im Holzschnitt nicht selten dargestellt, am schönsten wol, zu einer ganzen Serie vereinigt, in Wohlgemuths Darstellungen zur Schedel’schen Weltchronik und nach ihm noch das ganze 16. Jahrhundert hindurch in den verschiedenen Ausgaben der Münsterschen Kosmographie.
Die Dichtung läßt den Herzog Ernst alle jene Länder bereisen, in denen diese merkwürdigen Menschen, die Riesen und Zwerge wohnten, und noch Jonathan Swift hat in „Gullivers Reisen“ seinen Helden dieselben Wege geschickt. Es ist sehr schade, daß der Codex 998 des german. Museums, der ja in sehr reicher Weise den trojanischen Krieg und Wilhelm von Orlens illustriert, den Herzog Ernst ohne Illustrationen gibt. Vielleicht mochte gerade dem Osnabrücker Kleriker, der so treu alles dem Leben seines Landes und seiner Zeit nachzeichnete, der Sinn für Phantasiegebilde gefehlt haben, für die er in seiner Umgebung keine Vorbilder fand.
Indessen haben wir im Museum eine ältere Darstellung wenigstens von einigen dieser wunderbaren Menschen, des Einfußes und der Kyklopen, in einem Bruchstücke von Enenkels Weltchronik, einer Papierhandschrift des 14. Jahrhunderts, Nr. 7217 unserer Bibliothek.
Nürnberg.
A. Essenwein.
Abbildung von 1441.
Weniger um der Lieblichkeit des Paares willen, als um die Tracht der höheren Stände jener Zeit zu charakterisieren, geben wir aus dem Codex des trojanischen Krieges von 1441 die Liebesscene zwischen Paris und Helena wieder, wobei wir auf seine Kopfbedeckung und seinen auf der rechten Schulter gehefteten Mantel, die Schellen, sowie die Zaddeln an ihren Aermeln aufmerksam machen. Es läßt sich manche ähnliche undatierte Darstellung durch den Vergleich mit dieser Zeichnung bestimmen. Das Interessanteste am Bild ist die Rasenbank, auf welcher sie sitzen. Eine aus Brettern zusammengenagelte, mit Erde gefüllte Kiste, deren obere Fläche mit Rasen bewachsen ist, im Schatten einiger, hier klein dargestellten Bäume zeigt, wie einfach im 15. Jahrhunderte die Gärten vornehmer Besitzer gewesen sein müssen, während wir die Nachklänge der Antike noch in den Dichtungen des 12. und 13. Jahrh. finden.
Nürnberg.
A. Essenwein.
Zeichnung des 14. und 15. Jahrhunderts.
Den Wundermenschen reihen wir füglich die hier folgende Darstellung an, welche nicht blos den sich denselben anschließenden Kentauern Nessus zeigt, sondern auch die Auffassung im allgemeinen wiedergibt, in der sich das zu Ende gehende Mittelalter, bevor die humanistischen Studien einen Einfluß auf die Volksanschauung und damit auf die Künstler ausüben konnten, die Antike dachte. Herkules und Dejanira sind ebenso, wie die Trojaner und Trojanerinnen, Gestalten des 14. Jhdts. in der Tracht der vornehmen Welt jener Zeit; selbst der Kentauer ist in seinen menschlichen Theilen bekleidet.
Das Bild ist dem Codex 973 des germanischen Museums entnommen, welcher die Geschichte der Zerstörung Trojas in deutscher Prosa enthält, und aus dem wir schon oben, Sp. 37 ff. eine Abbildung gegeben haben, bei welcher Gelegenheit über die Entstehungszeit gesprochen ist, auf die wir auch bei Mittheilung einer Reihe von Beiträgen zur Waffenkunde, die wir ihm zu entnehmen haben, wieder zurückkommen werden, da in der Bewaffnung sich die Zeit deutlicher ausspricht, als in der Gesellschaftstracht.
Nürnberg.
A. Essenwein.
Abbildung von 1441.
Der mehrerwähnte Codex von 1441 zeigt die Mitglieder der ritterlichen Gesellschaft nur in jenen Scenen in Waffen, in denen sie kämpfen. Sobald der Kampf zu Ende ist, legen sie die Waffen ab und erscheinen in Gesellschaftstracht. So erscheint auch auf diesem Bild Wilhelm von Orlens, dem ein Bote die Ladung zum Turniere bringt. Das Pferd ist nicht anders ausgestattet als in der Kampfscene. Auch der Sattel erscheint dort ganz ähnlich wie hier. Der Fuß steht ebenso stramm im Bügel, wie im Augenblicke des Kampfes. Die kurze Tunika des Jünglings ist unten mit Zaddeln besetzt und reicht mit diesen bis zum Knie. Auch der Bote trägt eine einfache, bis zum Knie reichende Tunika, ein Kleidungsstück, das sich bis jetzt in manchen Gegenden als Bluse, auch Staubkittel bezeichnet, beim Volke erhalten hat, wenn auch jetzt nicht mehr um die Hüften mit dem Gürtel zusammengehalten, wie sie heute wol nur noch Kinder tragen. Der Bote trägt als Zeichen seines Amtes ein Schild auf der Brust und den Spieß in der Hand, wie seine Kollegen auch noch im 17. Jhdt. ausgestattet abgebildet werden. Die offenbar pelzüberzogene Mütze ist gleichfalls beachtenswerth und ein Beitrag zur Mannigfaltigkeit, in welcher im 15. Jhdt. die Kopfbedeckungen gebildet wurden.
Nürnberg.
A. Essenwein.
Ueber die beiden Frauen des Minnesängers Oswald von Wolkenstein ist äußerst wenig Zuverlässiges bekannt. Bis vor kurzem wußte man nicht einmal bestimmt, ob Margareta von Schwangau seine erste Frau gewesen, wofür sich Beda Weber in dem Werke: „Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche“ (Innsbruck, 1850) aussprach, oder Anna von Hohenems, für die von Hormayr in seinen verschiedenen Arbeiten über die Wolkensteiner und Schwangauer die erste Stelle in Anspruch nahm. Die Quellen, aus welchen die genannten Autoren schöpften, sind — abgesehen von Oswalds Gedich[S. 77]ten — theils nicht bekannt, theils nicht mehr aufzufinden, so daß in Ermangelung bestimmter urkundlichen Nachrichten auch Ign. Zingerle in seiner Abhandlung: „Zur älteren tirolischen Literatur I“[37] der Behauptung Beda Webers sich anschloß, bis es ihm gelang, aus, dem gräflich Trapp’schen Archive zu Churburg eine undatierte Urkunde zu erhalten, aus welcher hervorgeht, daß Margareta von Schwangau ihren Gemahl Oswald überlebte; denn in derselben — durch welche Margareta, geb. von Schwangau, und Michel von Wolkenstein, Domherr zu Brixen, ihrem Sohne und Bruder Oswald von Wolkenstein das Schloß Hauenstein sammt Inventar abtreten, an ihrer und ihrer Söhne, resp. Brüder, Gotthart, Leo und Friedrich statt — wird Margareta Herrn Oswalds seligen Wittib genannt.[38]
Das gräflich Wolkenstein’sche Archiv, früher zu Rodenegg, nun Eigenthum des germanischen Museums, enthält eine Anzahl von Stücken, durch welche gleichfalls der Beweis gebracht wird, daß Margareta ihren Gemahl Oswald überlebte und also dessen zweite Frau gewesen sein muß, wenn er überhaupt zwei Frauen hatte. Sie bilden mit der in der Germania abgedruckten Urkunde die einzigen authentischen Nachrichten über Margareta von Schwangau — über Anna von Hohenems sind unseres Wissens solche nicht bekannt —; sie lassen uns Margareta in vortheilhaftem Lichte sehen und bereichern zugleich unsere Kenntnisse über das Leben Oswalds. Beinahe sämmtliche Stücke gehören dem Todesjahre Oswalds (1445) oder dem Jahre 1447 an; nur eine Urkunde führt uns in eine frühere Zeit zurück.
Durch diese letztere, welche wir unter I hier zum Abdruck bringen, überträgt Margareta am St. Jörgentage (24. April) des Jahres 1426 all ihre Rechte, Forderungen und Ansprüche, die ihr von ihrem Vater seligen, Ulrich von Schwangau (dessen Tod wahrscheinlich kurz vorher erfolgt sein dürfte), und von künftigen Sachen noch anfallen möchten, ihrem lieben Mann Oswald von Wolkenstein.
Außer dieser Urkunde finden sich aus der Zeit, da Oswald lebte, nur noch zwei Margareta betreffende Stücke, und zwar zwei Briefe derselben vor, die sie beide im letzten Lebensjahre Oswalds, wenige Monate vor seinem Tode, schrieb. Von dem ersteren, an ihren Diener Jörg gerichtet (abgedruckt unter II), ist der Tag der Ausfertigung nicht genau zu bestimmen, da eine vorgenommene Korrektur es unmöglich macht, den Namen des Heiligen des betreffenden Tages zu entziffern; doch geht aus dem Briefe hervor, daß er vor Ostern (28. März) 1445 geschrieben wurde, da Margareta darin mittheilt, sie habe vernommen, daß sie in den Osterfeiertagen heim solle gen Hauenstein, und sei bereit, dem auch nachzukommen. Der übrige Inhalt des Briefes betrifft häusliche Geschäfte; namentlich wird dem Diener Jörg noch anbefohlen, sich das Wohl seines Herrn angelegen sein zu lassen.
Der zweite Brief, vom 28. Mai 1445, von Margareta an Oswald selbst gerichtet (s. III), läßt uns dieselbe gleichfalls als tüchtige Hausfrau und als eine um das Wohl ihres Mannes zärtlich besorgte Gattin erkennen, die demselben auch in Sachen der Politik mit ihrem Rathe zur Seite stehen durfte. Die in dem Briefe enthaltenen, auf politische Angelegenheiten sich beziehenden Stellen beweisen, daß die Behauptung Webers, Oswald habe seine letzten Lebensjahre in vollständiger Zurückgezogenheit und zerfallen mit der Welt auf Hauenstein zugebracht, auf Irrthum beruht, der wol hauptsächlich dadurch entstand, daß es Weber nicht gelang, entsprechende urkundliche Nachrichten über Oswald aus jener Zeit aufzufinden. — In der interessanten Abbhandlung Albert Jägers: „Der Streit der Tiroler Landschaft mit Kaiser Friedrich III. wegen der Vormundschaft über Herzog Sigmund von Oesterreich von 1439–1446“[39] wird zwar mitgetheilt, daß der Landtag zu Meran (zusammengetreten am 3. November 1443) Oswald von Wolkenstein die Verwesung des Eisak- und Pusterthales übertrug, die Frage jedoch, welcher von den beiden Oswalden mit diesem Vertrauensposten beehrt wurde, unerörtert gelassen. Da ein solcher einem jüngeren Manne, der noch nicht Gelegenheit hatte, sich hervorragendes Ansehen zu erwerben, gewiß nicht anvertraut wurde, so ist darüber wol kein Zweifel statthaft, daß es Oswald I., der Minnesänger, selbst war, der hochbetagt — er stand 1443 im 76. Lebensjahre — noch seine Kräfte dem Vaterlande widmete und treu auf Seite des Herzogs Sigmund aushielt.
Eine Bestätigung findet diese Annahme durch die unter IV abgedruckte Bescheinigung vom 2. August 1445 (dem Todestage Oswalds) für Margareta von Wolkenstein, geb. von Schwangau, über zwei Schlüssel, ausgestellt vom Vogt Ulrich von Matsch, dem ältern Grafen zu Kirchberg und dem Rathe zu Meran, als oberste Verweser des Herzogs Sigmund und seiner Landschaft. Oswald war nämlich Mitglied der aus fünf Personen bestehenden Kommission, welche das Original der von Friedrich V. von Oesterreich 1439 zu Hall ausgestellten Verschreibung und das Inventar des von Sigmunds Vater hinterlassenen Schatzes unter gemeinsamem Verschluß hatte.[40]
Margareta wohnte auch nach dem Tode ihres Gemahles Oswald auf Schloß Hauenstein, wie aus der unter V abgedruckten Urkunde vom 10. September 1445 hervorgeht, durch welche die Söhne Oswalds I. ihrer Mutter Hauenstein nebst allen Einkünften übergeben.
Außer diesen bisher erwähnten Stücken finden sich in dem ehem. Rodenegger Archive noch zwei an Margareta gerichtete Briefe aus dem Jahre 1447. Den ersten, vom 24. Januar, hat Matthäus Mochinger, Bürger zu Brixen, geschrieben, der hiedurch Mittheilung über verschiedene für Margareta besorgte Geschäfte macht. Da er Neues über dieselbe nicht enthält, unterlassen wir dessen Abdruck. Diesem Briefe liegt die Ab[S. 79]schrift einer Empfangsbescheinigung bei, durch welche „ritter viczencz von der guldein rosen“ bestätigt, von Frau Margareta, weiland Herrn Oswalds seligen Wittib von Wolkenstein, mancherlei Gegenstände und einzelne Geldbeträge, darunter 10 Pfund seines verdienten Soldes, erhalten zu haben.
Der zweite Brief, vom 10. Febr. 1447, ist gleichfalls ein reiner Geschäftsbrief, und zwar von Hanns Krafft, Richter in Taufers, geschrieben, welcher von Margareta Wein gekauft hat und ihr meist auf dieses Geschäft bezügliche Nachrichten mittheilt. Wir erfahren durch den Inhalt dieses und des vorher erwähnten Briefes, daß Margareta damals Hauenstein sammt den Einkünften höchst wahrscheinlich noch besaß, und daß sie erst im weiteren Verlaufe des Jahres 1447, vielleicht durch zunehmendes Alter und Gebrechlichkeit veranlaßt, Hauenstein an Oswald abtrat, so daß die in der Germania a. a. O. mitgetheilte Urkunde in die Zeit nach dem 15. Februar 1447 zu setzen sein dürfte. Hiemit stimmt auch, daß Margaretas Tod jedenfalls in den ersten Tagen des Jahres 1448 erfolgt ist. In einer Urkunde vom 26. Februar 1448 (Original auf Pergament) verzichtet nämlich Michael von Wolkenstein, Domherr zu Brixen, zu Gunsten seiner Brüder Oswald, Leo und Friedrich (seltsamer Weise fehlt Gotthart) auf das gesammte väterliche Erbe und was ihm von seiner lieben Mutter seligen im Rückfall zukommen sollte, behält sich jedoch die lebenslängliche Nutznießung einiger Gült und Zinsen, nämlich 2 Ctr. Käs auf dem Hofe genannt Pilatus, gelegen in Greden, und 18 Pfund Berner Geldes aus dem Haus, gelegen zu St. Lorenzen, das jetzt der Schaider inne hat, und zwei Pfund Geldes, aus dem Hofe zu Mastrol, alles Meraner Münze, vor, sowie drei Fuder Wein, Clausner Maß, welche ihm seine Brüder jährlich liefern müssen, endlich das Recht, im Falle es nothwendig, sich auf der Veste Hauenstein mit seinen Dienern aufhalten zu dürfen. Zins und Gült sollen nach Michels Tod wieder an seine Brüder oder ihre Erben fallen. Was ihm jedoch an Erbe von mütterlicher Seite anfallen möchte, darauf verzichtet er nicht, sondern will mit seinen Brüdern zu gleichen Theilen erben. Offenbar ist diese Urkunde kurze Zeit nach dem Tode Margaretas ausgestellt worden, so daß die obige Annahme bezüglich des Zeitpunktes desselben gerechtfertigt erscheint.
I.
Ich Margret von Wolkchenstain geborn von Swangaw, vergich (bekenne) offenleich mit gegenwaͤrtikchait dicz briefs allermaͤnkchleich, die in ansehend hoͤrend oder lesen fuͤr mich vnd all mein erben das jch recht vnd redleich, mit gesundtem leib, vernuͤftikchlich vnd vnbetwungenlich, so es aller pest kraft vnd macht gehaben mag, geordnet, geaichnet,[41] vnd willikchleich[S. 80] vͤbergeben hab, alle meine recht, vordrung vnd ansprach, die mich dann von meinem lieben Vater seligen Vlreichen von Swangaw, vnd von künftigen sachen, noch angeuallen moͤcht Es sey hêwser, vesten, Vrbar,[42] aygen, lehen, zoͤll, wildpan, vischwayd, gelayt, lêwt oder guͤt, varendts vnd vnuarends, parschaft, wie die hab genant vnd gehaissen ist, nicht dauon ausgenomen, vnd alles das Ich jm von rechts wegen nach dem landsrechten, schaffen vnd geaichen mag, dem edeln vnd vesten, meinem lieben mann Oswalden von Wolkchenstain, vnd allen vnsern paiden erben, vnd soll vnd mag, mein obgenanter wirt,[43] das also voraus sein lebtag nuͤtzen vnd niessen, nach seiner notdurft, nach dem landsrechten von mir vnd allen meinen erben vnd von mênikchleichen vngeengt vnd vngehindert an alles widerruͤffen, Wêr aber[44] das mein obgenanter wirt vnd man vor mein mit dem tod abgieng, vnd jch mein leben mit ainem andern man nicht vercheret,[45] so sol die obgeschriben hab vnd erbschaft gentzleichen widerumb auf mich geuallen, vor mênickleich vnd mein lebtag das jnnetzehalten nuͤtzen und niessen nach meins leibs notdurft vngeuerleich, vnd darnach nach meinem tod, von mir an den rechten stam meiner nachsten erben widerumb geuallen. wêr aber das jch vor meinem obgenanten wirt, mit dem tod abgieng an (ohne) vͦnser payder leiberben so sol die obgenant hab, aber so[46] darnach, nach seinem tod auch widerumb geuallen an den rechten stamm dannen[47] es her koͤmen ist nach dem landsrechten vnd ob jch mich obgenante Margret in disem gegenwuͤrtigen brief in kainen sachen oder artikeln wider landsrecht verschriben hett, so soll doch alles das pey kraft beleiben, was sich nach dem landsrechten pilleichen vergeen sol vnd mag, Mit vrchunt diß briefs den jch obgenante Margret darumb gib. Versigelten, mit des edelen und vesten Hannsen von Vilanders vnd darnach mit des edeln vnd vesten Hainreichen des Liechtenstainers paider anhangenden jnsigeln, die das durch meiner fleissigen pete willen an disen brief gehengt haben jn vnd jren erben an (ohne) schaden, des sind geczewgen die erbern vnd weysen, der edel vnd vest paul welsperger Chuͦnrat Gayser. vlreich Hofsteter. Niklas Aichner. Hanns Messrer. all vier purger zu Braunegk. Das ist geschehen nach Christi gepurt vierczehen hundert jar vnd darnach in dem Sechs vnd zwaynczigisten jar an sand jörgentag.
Gleichzeitige Abschrift auf Papier.
Nürnberg.
Hans Bösch.
(Schluß folgt.)
Verantwortliche Redaction: Dr. A. Essenwein. Dr. G. K. Frommann.
Verlag der literarisch-artistischen Anstalt des germanischen Museums in Nürnberg.
Gedruckt bei U. E. Sebald in Nürnberg.
(Mit einer Beilage.)
1880.
Nº 3.
März.
Nürnberg, den 15. März 1880.
Seine Königliche Hoheit Prinz Otto von Bayern hat die Gnade gehabt, dem schon im Vorjahr zur Herstellung der monumentalen Uhr bewilligten Beitrage von 1000 m. neuerdings eine Gabe von 600 m. folgen zu lassen, so daß nunmehr bald das Werk fertig gestellt werden kann.
Der Anregung Sr. Excellenz des kgl. preuß. Gesandten Grafen von Werthern in München, die hervorragenden thüringischen Adelsgeschlechter zu Stiftungen zu veranlassen, haben neuerdings die Herren Graf Brühl in Pförten, Graf Marschall in Dresden und die Herren von Wurmb Folge gegeben und je 300 m. zur Stiftung von Fenstern zur Verfügung gestellt.
Es fehlt uns noch die in Frankfurt cirkulierende Liste der für das Handelsmuseum gezeichneten Antheilscheine, von der uns nur bekannt ist, daß die Herren H. von Bethmann, L. von Erlanger und Leopold Sonnemann je 10 Antheilscheine gezeichnet haben; die Namen der übrigen werden wir bekannt geben, sobald uns die Liste zukommt. Außerdem haben sich betheiligt Herr Gustav Deetjen in Bremen mit 1 und Herr Albert Hertel in Augsburg mit 2 Antheilscheinen.
Einen großen Verlust haben unsere Sammlungen zu beklagen, indem der der Wolfg. Paul Merkel’schen Familienstiftung angehörige Tafelaufsatz von Wenzel Jamnitzer, welcher seit mehreren Jahren im Museum ausgestellt war, von der Familie des Stifters zurückgenommen wurde. Dem Vernehmen nach wurde er, ohne daß wir eine Ahnung von dem beabsichtigten Verkaufe gehabt hätten, um 600,000 m. an die Kunsthändler Gebr. Löwenstein in Frankfurt a. M. verkauft.
Seit Veröffentlichung des Verzeichnisses in der vorhergehenden Nummer wurden folgende neue Jahresbeiträge angemeldet:
Von Privaten: Dinkelsbühl. C. Fischer, k. Reallehrer, 2 m.; Dr. J. Stadler, prakt. Arzt, 2 m. Eger. Heinrich Gradl, Stadtarchivar, 2 m. Fürth. Nathan Strauß, Kaufmann, 3 m. Homburg i. d. Pf. Jacoby, Bierbrauer, (statt früher 5 m.) 6 m. Lübz. Grube, Amtsverwalter, (statt früher 1 m.) 2 m. Meiningen. Constantin Bechmann, Assessor, 3 m.; von Bibra, Major a. D., 3 m.; Cronacher, Professor, 2 m.; H. Dreysigacker, Bankdirektor, 5 m.; Freyburg, Obersteuerkontroleur, 1 m.; August Göckel, Hofglaser, 2 m.; Dr. Ludwig Grobe, Professor, (statt früher 2 m. 57 pf.) 3 m.; B. Heßner, Bankbeamter, 2 m.; Dr. Heynisch, Gymnasiallehrer, 2 m.; Rudolf Koch, Steueramtsassistent, 2 m.; H. Köhler, Bankbeamter, 2 m.; Kriebisch, Katasterassistent, 1 m.; Liebermann, Lehrer, 2 m.; Lindemann, Hofsekretär, 3 m.; Meininger, Commissionsrath, 2 m.; Renner, Hofbuchhändler, 3 m.; Rittweger, Gymnasiallehrer, 2 m.; Dr. Rückert, Schuldirektor, 1 m.; Adolf Schaubach, Professor, 2 m.; von Schweder, Major a. D., 10 m.; Weber, Maurermeister, 2 m.; Wolf, Ingenieur, 1 m.; Frau Zapf, Krankenhausverwaltersgattin, 1 m.; Zapf, Krankenhausverwalter, 1 m.; Zehrung, Kassier, 2 m.; Ziller, Oberbürgermeister, 3 m. Nürnberg. Lampert, Gymnasialassistent, 3 m.; Freiherrlich von Tucher’sche Familie (statt früher 25 m.) 50 m. Würzburg. Dr. H. Frhr. von Weißenbach 6 m.
Als einmalige Beiträge wurden folgende gegeben:
Von Privaten: Meiningen. Emil Frank, Kaufmann, 2 m.; G.[S. 82] Köcke, Hauptbuchhalter an der mitteldeutschen Kreditbank, 1 m.; Heinrich Luther, Hofmetzger, 5 m.
Unsern Sammlungen giengen ferner folgende Geschenke zu
I. Für die kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen.
(Nr. 8255–8267.)
Bremen. Dr. H. von Eelking, prakt. Arzt: Taschenkompaß. 18. Jahrh. — Frankfurt a. M. Gebrüder Löwenstein: 2 mit Seidenmosaik beklebte Schachteln. Hamburg. Otto Schultze: Hamburger Thaler von 1694. — Lüneburg. Heuermann, Färbermeister: 2 Holzstöcke für Zeugdruck. 18. Jahrh. — Nürnberg. G. Benda, Antiquar: 2 Hornkämme, 18.-19. Jahrh. Ein Stück Brüsseler Spitzen. G. Götz, Feilenhauer: Glasfläschchen mit bunter Emailmalerei. 1815. von Hörmann, qu. kgl. Bez.-Ger.-Rath: Verschiedene Formulare u. a. des 19. Jahrh. M. Schüßler, Polizeioffiziant: Schlüssel vom 14. Jahrh. Thein, Steinhauer: Kaminhund aus gebranntem Thone von 1569 u. ein Bund kleiner Schlüssel vom 17. Jahrh. Ungenannter: Drei Wachsporträte vom Schlusse des 18. und Beginn des 19. Jahrh. Zimmermann, Zeichner: Seidenband und Silberborte vom 17.-18. Jahrh. — Stuttgart. E. Rupfer, Verlagshandl.: Ewiger Kalender für die Jahre 1–2300 nach Chr.
II. Für die Bibliothek.
(Nr. 40,463–40,672.)
Aachen. Aachener Geschichtsverein: Ders., Zeitschrift etc.; I. Bd., 1.-4. Heft. 1879. 8. — Berlin. B. Brigl, Verlagshdlg.: Streckfuß, 500 Jahre Berliner Geschichte; 2. Aufl. 8. Otto Janke, Verlagshdlg.: Reißmann, leichtfaßliche Musikgeschichte. 1877. 8. Brachvogel, Geschichte des k. Theaters zu Berlin; 2 Bde. 1877 u. 78. 8. Fulda, Leben Charlottens von Schiller, geb. v. Lengenfeld. 1878. 8. Gebrüder Pätel, Verlagshandl.: Wernicke, die Geschichte der Welt; 6. Aufl. I. Theil. 1878. 8. Dietrich Reimer, Verlagshandl.: Wolff, historischer Atlas. 1877. 2. Beiträge zur Entdeckungsgeschichte Afrika’s. II. Heft. 1874. 8. Sonderabdr. — Bonn. Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaften im katholischen Deutschland: Franz, die gemischten Ehen in Schlesien. 1878. 8. Falk, die Druckschrift im Dienste der Kirche. 1878. 8. Historisches Jahrbuch; I. Bd., I. Heft. 1880. 8. Universität: Gildemeister, acta S. Pelagiae Syriace edita. 1879. 4. Stintzing, Georg Tanners Briefe an Bonifacius und Basilius Amerbach. 1554–1567. 1879. 8. Aymeric, dialecte Rouergat. 1879. 8. Förster, de fide Flavii Vegetii Renati. 1879. 8. Hochgürtel, Beiträge zur geschichtlichen Entwicklung der kirchlichen Zehnten im fränk. Reiche. 8. Napp, de rebus imperatore M. Aurelio Antonio in oriente gestis. 1879. 8. Schmitz, die französische Politik und die Unionsverhandlungen des Concils von Constanz. 1879. 8. Usener, Legenden der Pelagia. 1878. 8. u. 43 weitere akademische Gelegenheitsschriften. — Braunschweig. Friedrich Vieweg und Sohn, Verlagshdlg.: Globus, illustr. Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde; 28.-36. Bd. 1875–79. 4. Archiv für Anthropologie; 8.-11. Bd. 1875–79. 4. Aßmann, Abriß der Geschichte der neuern Zeit. 1879. 8. Ders., Handbuch der allgemeinen Geschichte; II. Thl. Abth. 1 u. 2. 2. Aufl. 1875 u. 79. 8. Hettner, Göthe und Schiller; I. II. 3. Aufl. 1876. 8. Dropisch, die Papiermaschine. 1878. 8. Friedr. Wagner’s Hofbuchhandlung: Hänselmann, Feuerpolizei und Feuerhilfe im alten[S. 83] Braunschweig. 1878. 8. Sonderabdr. — Ders., der Tod Herzog Leopolds von Braunschweig. 1878. 8. Sonderabdr. — Brody. J. Rosenheim’s Verlag: Rischka, Verhältniß der polnischen Sage von Walgierz Wdaly zu den deutschen Sagen von Walter von Aquitanien. 1880. 8. — Darmstadt. Literarisch-artistische Anstalt: v. Köppen, die Hohenzollern und das Reich; Lfg. 1–5. 1879. 8. Dieffenbach, Graf Franz von Erbach-Erbach. 1879. 8. — Dresden. G. Schönfeld’s Verlagsbuchhdlg.: Meltzer, Papst Gregor VII. und die Bischofswahlen; 2. Aufl. 1876. 8. Verein für Geschichte und Topographie Dresdens: Ders., Mittheilungen etc.; 3. Heft. Hantzsch, Geschichte des Dorfes Plauen bei Dresden. 1880. 8. — Emden. Woldemar Haynel, Verlagshdlg.: Babucke, Geschichte des k. Progymnasiums in Norden. 1877. 8. — Erfurt. C. Villaret, Verlagshdlg.: Jaraczewski, zur Geschichte der Hexenprozesse in Erfurt und Umgegend. 1876. 8. — Frankfurt a. M. Gebrüder Löwenstein, Hofjuweliere: Biblia, dat is: de gantsche h. Schrifture. 1644. 4. Wilh. Rommel, Verlagsh.: Grenser, die National- und Landesfarben von 130 Staten der Erde. 1877. 8. J. D. Sauerländer’s Verlag: Hennes, aus Friedr. Leopold v. Stolberg’s Jugendjahren. 1876. 8. — Freiburg i. Br. Universität: Kraus, Gedächtnißrede auf Joh. Alzog. 1879. 4. Warburg, Gedächtnißrede auf Joh. Heinr. Jac. Müller. 1877. 4. u. 31 weitere akademische Gelegenheitsschriften. Fr. Wagner’sche Buchhandlung: Rullmann, über die Herstellung eines gedruckten Generalkataloges der großen Manuscriptenschätze im deutschen Reiche. 1875. 8. Die Urkunden über die der Universität Freiburg i. Br. zugehörigen Stiftungen. 1875. 8. — Gera. A. Reisewitz, Verlagsbuchhandlung: Becker, die Darstellung Jesu Christi unter dem Bilde des Fisches; 2. Aufl. 1876. 8. Ders., das Spottcrucifix der römischen Kaiserpaläste; 2. Ausg. 1876. 8. v. Freycinet, der Krieg in den Provinzen während der Belagerung von Paris. 1870–71. 3. Aufl. 1876. 8. Meuß, das Weihnachtsfest und die Kunst; 2. Aufl. 1876. 8. Resch, über den Ursprung des dynastischen Namens Reuß. 1874. 8. Reinkens, Martin von Tours, der wunderthätige Mönch und Bichof; 3. Ausg. 1876. 8. — Göttingen. Vandenhoeck u. Rupprecht’s Verlag: Müldener, bibliotheca historica; 27. Jahrg. I. Heft. 1879. 8. — Graz. Akadem. Lese-Verein: Ders., 12. Jahresbericht etc., im Vereinsjahr 1879. 8. — Halle. G. Schwetschke’s Verlag: Bauer, Geschichte der Philosophie; 2. Aufl. 1876. 8. Elm, das goldene Weihnachtsbuch. 8. Sonntag, die Todtenbestattung. 1878. 8. Krause, die Eroberungen von Konstantinopel i. 13. u. 15. Jahrh. 1870. 8. Ders., die Byzantiner des Mittelalters in ihrem Staats-, Hof- und Privatleben. 1869. 8. Schwetschke, zur Geschichte des Gaudeamus igitur. 1877. 8. Merzdorf, die Geheimstatuten des Ordens der Tempelherren. 1877. 8. — Hannover. Hahn’sche Verlagsbuchhandlung: Münzstudien, herausgeg. von Grote; Nr. XX.-XXIV. 1868–77. 8. — Innsbruck. Leopold Freiherr von Borch: Ders., Reise des kais. Kanzler Konrad, erwählter Bischof von Hildesheim. 4. — Iserlohn. Jul. Bädeker, Verlagshandlung: von Hirschfeld, Statistik des Regierungsbezirks Düsseldorf; I. Heft. 1874. 8. Heppe, die presbyteriale Synodalverfassung der evangel. Kirche in Norddeutschland; 2. Aufl. 1874. 8. Natorp, Ruhr und Lenne. 1871. 8. — Kiel. Ernst Homann, Verlagshdlg.: Waitz, deutsche Verfassungsgeschichte; I. Bd. 3. Aufl. 1880. 8. Naturwissensch. Verein für Schleswig-Holstein: Ders., Schriften etc.; Band III, 2. Heft. 1880. 8. Kristiania. Forening til Norske fortidsmindesmerkers bevaring: Norske bygninger fra fortiden, x. hefte. 1879. 2. Aarsberetning for 1878. 1879. 8. — Langensalza. F. G. L. Greßler, Schulbuchhandlung: Looff, Geschichte der Astronomie. 1875. 8. Fischer, Geschichte des preußischen Staates. 1878. 8. Wunderlich, deutsche Sprichwörter; 2 Bändchen. 1878. 8. — Leeuwarden. Friesch Genootschap etc.: Dies., 50. Verslag etc., 1877–78. 8. — Leipzig. F. A. Brockhaus, Verlagshdlg.: Deutsche Dichter des 16. Jahrh.; 14. Bd. 1880. 8. Der neue Plutarch, herausgeg. v. Gottschall; VII. Thl. 1880. 8. C. E. Kollmann, Buchhandlung: Lunadoro und Zaccaria, das Konclave. 8. Gustav Körner, Verlagshandlung: v. Linden, der Sieg des Judenthums über das Germanenthum; 2. Aufl. 1879. 8. Ders., allerhand Flegeleien; 2. Aufl. 1879. 8. Oskar Leiner, Verlagshdlg.: Brandrupp, Wilhelm I. König von Preußen, in Wort und Bild;[S. 84] 4. Aufl. 1870. 8. Ders., der Krieg mit Frankreich 1870–71. 1871. 8. Mothes, deutsches Kunstgewerbe und der Münchner Congreß. 1876. 8. B. G. Teubner, Verlagshdlg.: Günther, vermischte Untersuchungen zur Geschichte der mathemat. Wissenschaften. 1876. 8. Duden, die Zukunftsorthographie. 1876. 8. Heydenreich, kurze Geschichte des Kirchspieles Leybnitz bei Dresden. 1878. 8. Kuhn, über die Entstehung der Städte der Alten. 1878. 8. Fabretti, paläographische Studien. 1877. 8. Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik: I. II. Heft. 1877 u. 78. 8. Leop. Voß, Verlagshandlung: Erdmann, Martin Knutzen und seine Zeit. 1876. 8. — Marburg. Universität: Cäsar, catalogi studiosorum scholae Marpurgensis partic. VII. 1878. 4. Freudenstein, Geschichte des Waldeigenthums in der vorm. Grafschaft Schaumburg. 1879. 8. Wigand, zur Charakteristik des Stiles Walthers von der Vogelweide. 1879. 8. u. 8 weitere akademische Gelegenheitschriften. — Moskau. B. de Daschkof, Directeur des musées: Compte rendu des musées public et Roumiantzow; années 1876–1878. 1879. 8. — München. Fr. Bruckmann’s Verlag: Semper, der Stil in den technischen und tectonischen Künsten; I. II. Bd., 2. Aufl. 1878 u. 79. 8. Dr. G. M. Thomas, Univers.-Professor: Geschichte des Levantehandels im Mittelalter von Dr. Wilhelm Heyd. 1880. 8. — Münster. Ad. Russell’s Verlag: Tophoff, Westphalens Bauernhöfe und Bauernstand. 1870. 8. Hergenröther, die Marienverehrung in den zehn ersten Jahrhunderten der Kirche. 1870. 8. Gutberlet, die Pfahlbauten. 1871. 8. Die Papstwahl. 1872. 8. Hülskamp, die Siege der Kirche im 13. Jahrh. 1871. 8. Spencer-Northcote, Geschichte des Johanniter-Ordens. 1874. 8. Hülskamp u. Molitor, Piusbuch. Papst Pius IX. in seinem Leben und Wirken; 4. Aufl. 1877. 8. — Nürnberg. Kern, k. Bauamtmann: Lotterus und Lobeck, atlas geographicus portatilis. qu. 8. — Offenburg. H. Hambrecht und K. Walter: Walter, Beiträge zu einer Geschichte der Stadt Offenburg; I. Heft. 1880. 8. — Oldenburg. Gerh. Stalling, Verlagshdl.: Stacke, Abriß der Geschichte d. preuß. Monarchie; 2. Aufl. 1878. 8. Sander, Beiträge z. Geschichte d. großh. Seminars in Oldenburg. 1877. 8. Meinardus, Geschichte des großherz. Gymnasiums in Oldenburg. 1877. Lübben, Wörterbuch zu der Nibelunge Not; 3. Aufl. 1877. 8. Meinardus, die Succession des Hauses Hannover in England. 1878. 8. — Prag. F. Tempsky, Verlagsbuchh.: Beer, d. Finanzen Oesterreichs im 19. Jahrh. 1877. 8. von Höfler, der Aufstand der castillianischen Städte gegen Kaiser Karl V. 1879. 6. Gindely, Geschichte des dreißigjahrigen Krieges; II. u. III. Bd. 1878. 8. — Regensburg. Friedr. Pustet, Verlagshdlg.: von Seeburg, die Fugger und ihre Zeit. 1879. 8. Bonaventura, Leben des heil. Franziskus von Assisi. 1874. 8. Anna Katharina Emmerich, Maria von Mörl und Domenika Lazzaris. 1874. 8. — Strassburg. Universität: Danker, die Laut- und Flexionslehre der mittelkentischen Denkmäler. 1879. 8. Eheberg, die Münzerhausgenossenschaften, hauptsächlich im 13. Jahrh. 1879. 8. Sonderabdr. Harseim, Vocalismus u. Consonantismus im Oxforder Psalter. 1879. 8. Sonderabdr. Ingenbleek, über den Einfluß des Reimes auf die Sprache Otfried’s. Michel, Heinrich von Morungen u. die Troubadours. 1879. 8. Stehle, über ein Hildesheimer Formelbuch. 1878. 8. — Stuttgart. K. württ. statist.-topograph. Bureau: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. 1880. 8. Württemb. Jahrbücher etc.; Bd. I, 2. u. II. 2. 1879. 8. Dr. Ernst Ludw. Jäger, Privatdozent: Ders., die ältesten Banken u. der Ursprung des Wechsels. 1879. 8. E. Rupfer, Verlagsbuchh.: Knapp, hellauf und glattaweg! Gedichte in schwäb. Mundart. 1873. 8. Ders., aus meinem Gärtlein. 1878. 8. Frölich, Knospen u. Blüthen. 1875. 8. Lange, Ernst u. Humor. 1879. 8. Spundle, das Stuttgarter Schützenfest im August 1875. 8. Ders., das Kaiserfest in Stuttgart im Sept. 1876. 8. Frölich, die Festungsruinen Hohentwiel. 8. Ders., Führer auf den württemb. Eisenbahnen. 8. J. F. Steinkopf, Buchhandlung: Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule und Haus. Jahrg. 1868–79. 8. — Teschen. K. Prochaska’s Verlag: Peter, Volksthümliches aus österr. Schlesien; III. 1873. 8. Ders., Teschen; I. Thl. 1878. 8. — Treuchtlingen. von Pernwerth, k. Eisenbahninspektor: Iterumque vivat academia! 1878. 8. — Wien. Kais. Akademie der Wissenschaften: Dies., Denkschriften etc.; philosoph.-histor. Classe; Bd. 28 u. 29. 1878 u. 79. 4. Sitzungsberichte etc.; philosophisch-historische Classe. Bd. 90–93. Nebst Register zu Bd. 81–90. IX. 1878–79. 8. Archiv für österr. Geschichte; Bd. 57,2 u. 58,1.2. 1879. 8. Fontes rerum Austriacarum; II. Abth. Bd. 41, 1–2. 1879. 8. Almanach etc.; 29. Jahrg. 1879. 8. Wendelin Böheim, k. k. Custos: Ders., die Waffen auf der herald.-sphrag.-genealog. Ausstellung in Wien i. J. 1878. 1880. 4. Sonderabdr. Wissenschaftlicher Club: Ders., Jahresbericht etc., IV. Vereinsjahr 1879–80. 1880. 8. Numismat. Gesellschaft: Dies., Jahres-Bericht etc. über d. J. 1879. 1880. 8. Dr. Karl Stellwag von Carion, k. k. o.ö. Univ.-Prof.: Ders., Stammtafel der Familie Stellwag von Carion. 1879. 8.
III. Für das Archiv.
(Nr. 4694 u. 4695.)
München. Albert Gräfle, großh. bad. Hofmaler: Schuldschein der Kaiserin Maria Theresia an den breisgauischen Prälatenstand über ein Kapital von 2297 fl. 18 kr. 1. November 1763. Pap. Orig. — Wiesbaden. Anton Frhr. von Froben, kaiserl. Major: Rückschein Konrad Aunsorg’s von Augsburg an den Bischof Marquart daselbst, über den Wiederkauf der Burg von Pfersee. 1. Febr. 1349. Perg.
Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Herausgegeben von dem großherzogl. General-Landesarchive zu Karlsruhe. XXXI. Bd., 4. Heft und XXXII. Bd., 1. und 2. Heft. Karlsruhe, 1879. 8.
Beiträge zur Geschichte der Schlacht bei Wimpfen. (Forts. und Schl.) Von Gmelin. — Kulturgeschichtliche Miscellen. Sondersiechenhaus der Gemeinden Stolhofen, Schwarzach und Vimbuch. Von v. Weech. — Aus dem Select der älteren Urkunden. II. Von Roth von Schreckenstein. — Zwei fürstliche Knabenbriefe. Von Dr. J. Wille. — Ein Humpissisches Copialbuch des fünfzehnten Jahrhunderts. Von Dr. L. Baumann. — Die Johanniter- (Maltheser-) Kommende in Ueberlingen (Nachtrag). Von Roth von Schreckenstein. — Personal-Status des Klosters Neuburg bei Heidelberg am Ende des 16. Jhdts. Von v. Weech. — Die Romreise des Salemer Conventuals und späteren Abtes Matthäus Rot. Von Gmelin.
Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift. 42. u. 43. Bericht des.... Vereins für das Museum schlesischer Alterthümer. Breslau, November 1879 u. Januar 1880. 8.
Schlesische Münzmeisterzeichen. Von Hugo Frhr. von Saurma-Jeltsch. — Breslauer Rathsfamilien. Von H. von Prittwitz und Gaffron. — Die prähistorischen Funde in Schlesien vom Jahre 1878. Von Dr. R. Biefel. — Publication über ältere schlesische Siegel. Von Dr. Pfotenhauer. — Schlesische Fayence- u. Steingut-Fabriken. Von Dr. A. Schultz. — Der Gniechwitzer Münzfund (Ende des X. Jahrhunderts). Vortrag von Friedensburg. — Ueber den Gebrauch der sogen. Richtschwerter. Mitgeth. von Heinrich. — Neue Beiträge zur Geschichte der Renaissance in Brieg. Von E. Wernicke. — Zur Künstlergeschichte von Görlitz, Schweidnitz, Goldberg und Breslau. Von dems. — Inventarium der Pfarr zu Patschkau 1572. Mitgeth. von Dr. Luchs.
Sechsundfünfzigster Jahres-Bericht der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur..... Breslau, 1879. 8. VIII und 331 Seiten.
General-Sachregister der in den Schriften ders. Gesellschaft von 1804 bis 1876 incl. enthaltenen Aufsätze, geordnet in alphabet. Folge. Breslau, 1878. 8. XII und 162 Seiten.
Statut ders. Gesellschaft. Breslau, 1879. 4.
Monatsbericht der königl. preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. September, October u. November. 1879. Mit 6 Tafeln. Berlin, 1879 u. 1880. 8.
Monatshefte für Musikgeschichte, herausgegeben von der Gesellschaft für Musikforschung. XI. Jahrg., 1879, Nr. 12, und XII. Jahrg., 1880, Nr. 1 u. 2. Berlin, 1879 u. 80. 8.[S. 86] Meister Anthonius, Orgelbauer in Dresden, 1477. Von C. Kade. — Berg und Neuber’s Liederbuch. — Ein unbekanntes Sammelwerk. Von Eitner. — Ein Vergleich zwischen Italienern und Deutschen im 17. Jahrhdt. Von A. — Unbekannte Sammlungen deutscher Lieder des XVI. Jahrhunderts. Von Jul. Jos. Maier. Mit einer Musikbeilage. — Aus meiner Bibliothek. Von G. Becker. — Das deutsche Sanctus von Luther. Mitgetheilt von W. Bäumker. — Oddo’s von Cluny Dialog. Von P. Bohn. — Das Münchener Liederbuch. Von Rob. Eitner. — Mittheilungen. — Register zu den ersten zehn Jahrgängen (1869–1878) der Monatshefte.
Der deutsche Herold. Zeitschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie. Organ des Vereins „Herold“ in Berlin. X. Jahrg. 1879, Nr. 11 u. 12, u. XI. Jahrg. 1880, Nr. 1. Berlin, 1879 u. 1880. 4.
Vereinsangelegenheiten. — Auszug aus dem Kirchenbuche der Dörfer Priort und Cartzow im Ost-Havellande. Von v. Diericke. — Einige Bemerkungen zu den heraldischen Briefen. Von F. K. — Zum Liechtensteinischen Kleinod. Von Karl Ritter von Mayerfels. — Die Höe von Höenegg. Von V. Weißbach. — Die Heimat des Dichters Friedrich von Hausen. Von Emil Henrici. — Verzeichniß von Grabsteinen. Mitgetheilt von Dr. G. Schmidt. — Genealogische Beiträge. Von Joh. Holtmanns. — Wappen des Gonfalonieri del Popolo zu Bologna aus dem Jahre 1591. — Familien, aus denen Frauen von Trotha hervorgegangen sind. Familien, in welche Fräuleins von Trotha hineingeheiratet haben. Von v. Trotha. — Kleinere Mittheilungen. — Miscellen etc.
Vierteljahrsschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie. Herausgegeben von dems. Vereine, redigirt von Ludwig A. Clericus. 1879, IV. Heft. Berlin, 1879. 8.
Heraldische Terminologie von Ad. Maxim. Ferd. Gritzner. (Schl.) — Heraldisch-sphragistische Notizen über das Wappen der Herren von Torgau. Von C. Jacob. — Die Abzeichen der Religion in den Wappen. Von J. A. M. Mensinger. — Der hamburgische Zweig des altmärkischen Geschlechts von Jügert. — Domini Bartoli de Saxoferrato, Legum doctoris, Tractatus de insigniis et armis. Von G. A. Seyler.
Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Band VI. Nr. 8–10. Berlin, 1879. 8.
Gesellschaftsangelegenheiten. — Geographische und Literatur-Notizen.
Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holstein-Lauenburgische Geschichte. Neunter Band. Kiel, 1879. 8.
Anna von Buchwald. Von Dr. G. von Buchwald. — Johann Wulff, Dompropst in Hadersleben. Von Prof. Chr. Jessen. — Spanische Bestallungen für Herzog Franz II. von Lauenburg. Von Dr. Rud. Göcke. — Christian Ulrich Detlev Freiherr von Eggers. Von H. K. Eggers. — Antiquarische Miscellen. Von H. Handelmann. — Ueber die Privilegienlade der Schleswig-Holsteinischen Ritterschaft in Preetz. Von Dr. G. von Buchwald. — Verzeichniß Schleswiger Amtsleute. Mitgeth. von Dr. G. Hille. — Das Lornsen-Denkmal und die Gedenktafel an Claus Harms. Von Dr. K. Jansen. — Repertorium zur Geschichte der altadeligen Familie Brockdorf. I. Von Cay Graf von Brockdorff. — Dr. Claus Harms Schriften.. nebst Literatur über ihn. Von C. E. Carstens. — Schleswig-Holstein in der allgemeinen deutschen Biographie. Von dems. — Uebersicht der die Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg betreffenden Literatur aus dem Jahre 1878. Von Dr. Ed. Alberti. — Gesellschaftsangelegenheiten.
Archiv des Vereins für Geschichte und Alterthümer der Herzogthümer Bremen und Verden und des Landes Hadeln zu Stade. Herausgegeben im Auftrage des Ausschusses von.... Dr. E. Wynecken,.. J. Bartsch... und M. Bahrfeld. 7. 1880. Stade, 1880. 8.
Vereinsangelegenheiten. — Lagerbuch der Herzogthümer Bremen und Verden zur Special-Karte, ausgefertigt durch G. J. H. von Bonn 1762, aus der Handschrift herausgegeben von K. E. H. Krause. — Der Oberdeichinspector Jacob Owens, ein Beitrag zur Geschichte der Sturmflut vom J. 1717 und der Entstehung des Königl. Amtes Wischhafen im Lande Kehdingen. Von W. H. Jobelmann. — Eine Stoteler Urkunde. Mitgeth. von dem Pastor Wiedemann.. und erklärt von dem Pastor Fromme. — Die Aebte Dietrich von Zeven und der Abt Dietrich von Stade. Von K. E. H. Krause. — Aus Hinrich Boger’s Eterologium. Von dems. — Bernhard von Welpe, erwählter Erzbischof von Bremen. Von dems. — Manövererlebnisse eines Dilettanten in der Alterthumswissenschaft. Von Dr. Weiß. — Die steinernen Schiffsanker der Stader Sammlung. Von dems. — Ein merkwürdiges Hünengrab. Mitgetheilt von Pastor Wittkopf. — Kataloge der Sammlungen des Vereins.
Die Münzen der Stadt Stade. Von M. Bahrfeldt. Beilage zum Archiv des obengenannten Vereins. Wien, 1879. 8. Mit vier Tafeln. VI und 82 Seiten.
Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde zur Beförderung einer Gesammtausgabe der Quellenschriften deutscher Geschichten des Mittelalters. Fünfter Band. Erstes Heft. Hannover, 1879. 8.
Bericht über die fünfte Plenarversammlung der Centraldirection des Monuments Germaniae 1879. — Bericht über eine Reise nach Italien 1878. Von E. Winkelmann. — Reise nach Holland zum Behuf einer Ausgabe der älteren deutschen Stadtrechte. Von F. Frensdorff. — Die Quellen der Langobardengeschichte des Paulus Diaconus. Von Th. Mommsen. (Mit einer Karte). — Ueber die gesta Ludovici VIII. Francorum regis und verwandte französische Geschichtsquellen. Von G. Waitz. — Wiener Handschriften zur bayerischen Geschichte. Von Martin Mayr. — Ueber die dem Jacob von Mainz zugeschriebenen Werke. Von Dietrich König. — Miscellen. — Nachrichten.
Zeitschrift des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover. Herausgegeben von dem Vorstande des[S. 88] Vereins. Redigirt von Keck. Band XXV, Heft 3 und 4. (Jahrg. 1879), u. Band XXVI, Heft 1. (Jahrg. 1880). Hannover, 1879. 2.
Bericht über die Thätigkeit des Oldenburger Landesvereins für Alterthumskunde vom 1. März 1877 bis 1. Januar 1878. Zweiter... Abdruck. Oldenburg, 1879. 8. Mit 9 lithographirten Tafeln.
Die Burgwälle im Münsterlande. Von Dr. Niemann. — Die Ruinen des Klosters Hude. Von.. A. Lasius.
Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein, insbesondere die alte Erzdiöcese Köln. Dreiunddreißigstes und vierunddreißigstes Heft. Köln, 1879. 8.
Die Festungswerke von Köln und Deutz. Von Dr. L. Ennen. — Aufzeichnungen des Kölner Bürgers Hilbrant Sudermann 1489–1504. Mitgetheilt von Dr. H. Cardauns. — Die Geburtsstätte des Kaisers Otto III. Von V. Huyskens. — Zur Geschichte des Kottenforstes bei Bonn. Von Graf von Mirbach. — Wenceslaus Hollar und sein Aufenthalt zu Köln in den Jahren 1632–1636. Von J. J. Merlo. — Die Homilien des Cäsarius von Heisterbach, ihre Bedeutung für die Cultur- und Sittengeschichte des zwölften und dreizehnten Jahrhunderts. Von Karl Unkel. — Das Lütticher Stift St. Martin und dessen Güter und Einkünfte am Rhein. — Nekrologium und Memorienbuch der Franziskaner zu Brühl, nebst urkundlichen Nachrichten über die Gründung und Geschichte de. dortigen Franziskanerklosters „Maria von den Engeln“. Mitgeth. von Dr. Winand Virnich in Bonn. — Miscellen. — Vereinsangelegenheiten.
Historisches Jahrbuch. Herausgegeben von der historischen Section der Görres-Gesellschaft. Redigirt von Dr. Gg. Hüffer. I. Band, 1. Heft. Münster, 1880. 8.
Gesellschaftsangelegenheiten. — Aus den Papieren des Cardinals von York. Von v. Reumont. — Horatio Nelson im Juni 1799 vor Neapel. Von v. Helfert. — Der Patriarchat- und Metropolitansprengel Constantinopel und die bulgarische Kirche zur Zeit der Lateinherrschaft in Byzanz. Von P. D. Rattinger. — Die Entwickelung des christlichen Ritterthums. Von P. A. M. Weiß. — Die Wahldecrete Stephan III. und Stephan IV. — Recensionen und Referate.
Mittheilungen zur vaterländischen Geschichte. Herausgegeben vom historischen Verein in St. Gallen. Neue Folge. 7. Heft. Der ganzen Folge XVII. St. Gallische Geschichtsquellen. Neu herausgegeben durch G. Meyer von Knonau. IV. Continuatio Casuum sancti Galli.... St. Gallen, 1879. 8. 270 Seiten.
Urkundenbuch der Abtei Sanct Gallen. Teil III. Liefg. IV und V, 1296–1330. Herausgeg. von dems. Verein. Bearbeitet von Hermann Wartmann. Sct. Gallen. Mit einem Plänchen. 1878. 4.
Aus alten und neuen Zeiten. Culturgeschichtliche Skizzen. Herausgegeben von dems. Verein. Mit einer Tafel. St. Gallen, 1879. 4.
Der Geschichtsfreund. Mittheilungen des historischen Vereins der fünf Orte Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug. XXXIV. Band. (Mit zwei artist. Tafeln). Einsiedeln, New-York, Cincinnati und St. Louis. 1879. 8.
Vereinsangelegenheiten. — Zur Geschichte des Landkapitels Zürich. Von Joh. Gg. Meyer. — Die Familie Muos von Zug. Von Albert Keiser. — Die Antonier und ihr Ordenshaus zu Uznach. Von P. Anselm Schubiger. — Das Feudenbuch der Stift Bero-[S. 89]Münster. Von Melchior Estermann. — Römische und Alamannische Funde bei Kottwill. Von B. Amberg. — Kleine Mittheilungen. — Urkundenverzeichniß. — Berichtigungen.
L’investigateur. Journal de la société des études historiques, ancien institut historique. Quarante-cinquième année. Novembre-Décembre 1879. Paris, 1879. 8.
Raimbaud de Vacqueiras. Par Meunier. — Extraits des procès-verbaux des séances de la société etc.
Société Belge de géographie. Bulletin. Troisième année. 1879. Nr. 6. Novembre-Décembre. Bruxelles, 1879. 8.
La commune de Carnières. Par Delacollette. — Bibliographie. — Compte rendu des actes de la société.
Handelingen en Mededeelingen van de Maatschapij der Nederlandsche Letterkunde te Leiden over het Jaar 1879. Leiden, 1879. 8.
Het Journal de la Haye. Door W. P. Sautijn. — Magdalena Moons en haar verhouding tot Valdes. Door R. Fruin. — Kleine bijdrage tet de geschiedenis der Reinaertsage. Door Dr. M. J. de Goeje. — Nog iets over den Reinaert. Door H. Broese van Groenu. — Aanteekeningen.
Levensberichten der afgestorbene Medeleden van de Maatschapij etc.... Bijlage tot de Handelingen van 1879. Leiden, 1879. 8.
Een-en-vijftigste verslag der handelingen van het friesch-genootschap van geschied-, oudheid- en taalkunde te Leeuwarden over het jaar 1878–1879. 8.
Gesta abbatum orti sancte Marie. Gedenkschriften van de abdij Mariengaarde in Friesland. Uitgegeven voor rekening van het friesch genootschap etc. 1879. 8. XXXIV. u. 275 Seiten nebst Register.
Foreningen til Norske fortidsmindesmerkers bevaring. Aarsberetning for 1878. Kristiania, 1879. 8. Mit 7 lithogr. Tafeln.
Arkäologiske Undersögelser i Nordlands og Tromsö Amter i 1877. Af H. Horst. — Fornlevninger i Nordmore og Romsdal. Af D. E. Bendixen. — Undersögelser paa en Gravplads fra äldre Jernalder i Holme Sogn ved Mandal. Af O. Rygh. — Udgravninger i Holt, Vardel og Ringsaker 1878. Af N. Nicolaysen.
Norske Bygninger fra Fortiden. Udgivne af foreningen .... med Text af N. Nicolaysen. Tiende Hefte. Pl. XIV.-XXI. Kristiania, 1879. 2.
Öfversicht af Finska Vetenskaps-Societetens Förhandlingar. XXI. 1878–1879. Helsingfors, 1879. 8.
Om möjligheten af ett finsk-ugriskt etymologiskt lexikon och om Donners komparativa ordbok. Af A. Ahlquist. — Coup d’oeil sur les peuplades finnoises occidentales dans l’antiquité. Rédigé d’après le discours fait en suédois. Par G. Frosterus.
Korrespondenzblatt des Vereins für siebenbürgische Landeskunde. Redig. von Johann Wolff. III. Jahrg. Nr. 1 u. 2. Hermannstadt, 15. Januar u. 15. Februar 1880. 8.
Noch einmal der muerlef. Von J. Wolff. — Schwund des Sprachgefühls (frêzen gefrêss — fressen gefrêss). Von Roth. — Der älteste Hermannstädter Druck. Von Fr. Deutsch. — Publication neuer röm. Inschriftenfunde aus Siebenbürgen. Von Carl Torma. — Volksthümliches: Aberglauben. Von G. Heinrich. — Kleinere Mittheilungen. — Literatur. — Miscellen.
Denkschriften der kaiserlichen Akademie der[S. 90] Wissenschaften. Philosophisch-historische Classe. Achtundzwanzigster und neunundzwanzigster Band. Mit 31 Tafeln u. 13 Figuren im Texte. Wien, 1878 u. 1879. 4.
Heinrich von Gent als Repräsentant des christlichen Platonismus im dreizehnten Jahrhundert. Von Werner. — Zur Kritik u. Quellenkunde der ersten Regierungsjahre K. Karl V. Von Höfler. — Lambert, der Vorgänger Kant’s. Ein Beitrag zur Vorgeschichte der Kritik der reinen Vernunft. Von Zimmermann.
Sitzungsberichte ders. Akademie. Philosoph.-historische Classe. XC-XCIII. Band. Jahrg. 1878 u. 79. Wien, 1878 u. 79. 8.
Deutsche Studien. III. Von Scherer. — Beiträge zur Kenntniß der Zigeunermundarten. Von Miklosich. — Bericht über Weisthümer-Forschungen im k. bayer. Reichsarchiv zu München. Von Inama-Sternegg. — Nachtrag zur Abhandlung: die Guttural-Laute der indogermanischen Sprachen. Von Müller. — Untersuchungen und Excurse zur Geschichte und Kritik der deutschen Heldensage und Volksepik. Von Muth. — Die romanische Welt und ihr Verhältniß zu den Reformideen des Mittelalters. Von Höfler. — Die Römerorte zwischen der Traun und dem Inn. Von Kenner. — Lafayette in Oesterreich. Von Büdinger. — Die Urkunden Karl’s III. Von Mühlbacher. — Eine burgundische Synode vom Jahr 855. Von Maaßen. — Die Basler Bearbeitung von Lambrechts Alexander. Von Werner. — Briefe des Claudius Cantiuncula und Ulrich Zasius. Von 1521–1533. Von Horawitz. — Beiträge zur Diplomatik. Von Sickel.
Register zu den Bänden 81 bis 90 der Sitzungsberichte...
Almanach der kais. Akademie d. Wissensch. Neunundzwanzigster Jahrgang. 1879. Wien, 1879. 8.
Archiv für österreichische Geschichte. Herausgegeben von der zur Pflege vaterländischer Geschichte aufgestellten Commission ders. Akademie. Siebenundfünfzigster Band, zweite Hälfte, und achtundfünfzigster Band. Wien, 1879. 8.
Friaulische Studien. I. Von Jos. v. Zahn. — Raimund Montecuccoli. Ein Beitrag zur österreichischen Geschichte des siebzehnten Jahrhunderts, vornehmlich der Jahre 1672–1673. Von Jul. Großmann. — Fragmente eines Formelbuches Wenzels II. von Böhmen. Mitgetheilt von J. Loserth.
Der österreichische Erbfolgestreit nach dem Tode des Könige Ladislaus Postumus (1457–1458) im Lichte der habsburgischen Hausverträge. Von H. R. von Zeißberg. — Die Obedienz-Gesandtschaften der deutschen Kaiser an den römischen Hof im 16. und 17. Jahrh. Von H. v. Zwiedineck-Südenhorst. — Fragmente eines Nekrologs des Klosters Reun in Steiermark. Mitgetheilt von H. R. v. Zeißberg. — Zeugenverhör über Maria Karoline von Oesterreich, Königin von Neapel und Sicilien, aus der Zeit vor der großen französischen Revolution. (1768–1790.) Von v. Helfert. — Beiträge zur Geschichte der Leopoldiner. Von A. Steinwenter.
Fontes rerum Austriacarum. Oesterreichische Geschichtsquellen. Herausgegeben von der historischen Commission ders. Akademie. Zweite Abtheilung. Diplomataria et acta. XLI. Band. Erste Hälfte: Das Todtenbuch des Cisterzienser-Stiftes Lilienfeld in Oesterreich unter der Enns. Mitgetheilt von H. von Zeißberg. — Zweite Hälfte: Briefe Albrechts von Waldstein an Karl von Harrach. 1625–1627... Herausg. von Ferd. Tadra. Wien. 1879. 8.
Numismatische Zeitschrift herausgegeben von der Numismatischen Gesellschaft in Wien durch deren Redactions-Comité. Eilfter Jahrgang. Zweites Halbjahr, Juli-December 1879. Mit VI Tafeln und 4 Holzschnitten. Wien, 1880. 8.
Ueber die angeblichen Münzprägungen der Venetianer in Accon, Tyrus und Tripolis. Von A. Heyd. — Beiträge zur Münzgeschichte der Steiermark im Mittelalter. Von A. Luschin von Ebengreuth. — Der Münzfuß der Wiener Pfenninge vor der Reform Herzogs Albrecht IV. vom J. 1399. Von C. Schalk. — Versuch einer systematischen Beschreibung der Venezianer Münzen nach ihren Typen. (Schluß.) Von C. Wachter. — Zur fränkischen Münzkunde. Von Hans Riggauer. — Die Münzen der Stadt Stade. Von M. Bahrfeldt. — Die Münzen und Medaillen der Familie Eggenberg. Von A. Luschin von Ebengreuth.
Mittheilungen des k. k. Oesterreichischen Museums für Kunst und Industrie. (Monatsschrift für Kunst u. Kunstgewerbe.) XV. Jhg. Nr. 173 u. 174. Wien, 1. Febr. u. 1. März 1880. 8.
Gottfried Semper in seinen Beziehungen zum Kunstgewerbe. Von Bruno Bucher. (Forts. u. Schl.) — Literaturbericht. — Kleinere Mittheilungen etc.
Der Kirchenschmuck. Blätter des christlichen Kunstvereines der Diöcese Seckau. XI. Jahrg. 1880. Nr. 1 u. 2. Graz, 1879. 8.
Ueber kirchliche Kunstdenkmale — aus der Ferne. — Altarleuchter und ihre Bedeutung. (Schl.) — Glasmosaik. Von Dr. A. Jele. — Glocken-Inschriften in Eisenerz. Von Joh. Krainz. Vom Erbauer der ersten gothischen Kirche Italiens. — Notizen. — Vereinsangelegenheiten.
Die Wartburg. Organ des Münchener Alterthumsvereins. Zeitschrift für Kunst und Kunstgewerbe mit Berücksichtigung der Neuzeit. Redacteur: Dr. Carl Förster. VII. Jahrgang, 1880. Nr. 1. München, 1880. 8.
Vereinsangelegenheiten. — Das städtische Geschichts- und Alterthumsmuseum in Frankfurt a. M. — Ein Blick in die Vergangenheit. In Bezug auf Augsburgs Kunstgewerbe. — Literatur. — Kleine Mittheilungen etc.
Kunst und Gewerbe. Wochenschrift zur Förderung deutscher Kunst-Industrie. Herausgegeben vom Bayrischen Gewerbemuseum zu Nürnberg. Redigirt von O. von Schorn. Vierzehnter Jahrgang. Nr. 5–12. Nürnberg. 1880. 8.
Die Kunstarbeiten in Leder. (Forts. u. Schl.) — Die Porzellanfabrik von Buen Retiro. — Kleine Nachrichten. — Literatur etc. Abbildungen: Bronzen im Bargello zu Florenz. — Füllung aus der Kirche St. Giorgio maggiore zu Venedig, von 1597. — Pokal von Virgil Solis. — Gravirte Verzierung eines eisernen Kästchens aus dem 17. Jahrh. — Pokal der Nürnberger Schützengilde vom 17. Jahrh. — Silberner vergoldeter Pokal vom 16. Jahrh. — Candelaber nach der Handzeichnung eines unbekannten Meisters in der Sammlung der Uffizien zu Florenz. — Pokal von G. Wechter. — Kanne nach einer Zeichnung von Polidoro Caravaggio in den Uff. zu Florenz. — Gitter aus dem Münster zu Konstanz.
Mittheilungen des Bayrischen Gewerbemuseums zu Nürnberg. Beiblatt zur Wochenschrift: Kunst und Gewerbe. Redigirt von Dr. O. von Schorn. Siebenter Jahrgang. 1880. Nr. 3–6.
Bekanntmachungen. — Anzeigen etc.
Correspondenzblatt des Gesammtvereins der deutschen Geschichte- und Alterthumsvereine. Herausgegeben von dem Verwaltungsausschuß des Gesammtvereins in Darmstadt. Siebenundzwanzigster Jahrg. 1879. Nr. 12, December. 4.
Die „Steiner-Straße“ (Stein-Straße) zwischen Neuschloß und Gernsheim, Prov. Starkenburg, Großherzogthum Hessen. Von Frohnhäuser. — Eine römisch-barbarische Goldmünze. Von H. Handelmann. — Wirksamkeit der einzelnen Vereine. — Literatur. — Notizen.
Neu erschienene Werke.
5) Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger von Dr. Alwin Schultz..... I. Bd. XVIII und 520 Stn. mit 111 Holzschnitten. 8. Leipzig, S. Hirzel. 1879.
Die Thatsache, daß den Denkmälern der Profankunst des Mittelalters bis jetzt nicht jene Aufmerksamkeit zu Theil geworden, wie jenen der kirchlichen Kunst ist einerseits erklärlich, da ja im Original nur verhältnißmäßig wenig sich auf unsere Zeit erhalten, andrerseits aber sehr bedauerlich, weil ja das geistige wie materielle Leben des gesammten Volkes doch unser hohes Interesse in Anspruch nehmen muß. Der Verfasser vorliegenden Buches hat es versucht, aus einer größeren Reihe der mittelalterlichen Schriftquellen, sowohl Prosaiker als Dichter, alle auf das Leben in Freude und Leid, in Krieg und Frieden, alle auf die Wohnung und Geräthe bezügliche Stellen auszuziehen, die ihm zugänglichen Abbildungen in Miniaturen, sowie die wenigen bekannten Originaldenkmäler für das 12. und 13. Jhdt. damit zusammenzustellen. Alle diese Denkmäler berücksichtigen aber, gleich dem Dichter und Prosaschriftsteller, in solch hervorragender Weise das Leben der vornehmen Welt und lassen nur leichte Streiflichter auf die andern Klassen fallen, daß der Verfasser glaubte, obigen Titel für seine Arbeit wählen zu müssen. Der vorliegende erste Band behandelt das Leben im Frieden. Er zeigt uns zuerst eine befestigte Burg mit ihren Wohnräumen, deren Einrichtung und Ausstattung, begleitet sodann die darin Wohnenden von der Geburt an durch das ganze Leben, sowohl darstellend, was täglich sich wiederholte, als die vereinzelten Handlungen, Freuden und Genüsse. Der Inhalt ist so reich, daß es schwer hält, Einzelnes hier anzudeuten, wo in der That alles berührt und, soweit die Quellen es zulassen, aufgeführt ist: die Kostüme, die Lebensgewohnheiten, die Beschäftigungen der Männer und Frauen, die Erziehung der Kinder, die Zubereitung und Auswahl der Speisen, die Spiele, Anstandsregeln, Jagd, das Reisen, die Musik, die Kunstfertigkeiten aller Art, Schauspiele und Turniere, die Einholung von Fürsten, die Krönung. Es würde wohl schwer sein, zu sagen, welche Abtheilung die interessanteste sei; für den Referenten war es die Tracht, worin der Verfasser eine kaum glaubliche Anzahl von Notizen über Schnitt und Form, wie über die verwendeten Stoffe, deren Herkunft, Musterung und Bezeichnung gibt, sowie jene über die Tafel und die Tafelgeräthe. Der zweite Band soll das Leben im Kriege und die Bewaffnung in derselben Periode bringen.
A. E.
28) In Genf wurde bei Aufstellung einer hydraulischen Maschine in der Rhone bei der Coulouvrenière ein kleines scharfes Schabmesser aus Jade gefunden.
(Anz. f. schweiz. Alterthumsk., Nr. 1.)
29) Im vorigen Herbste fand ein Fischer bei Locras (Lüscherz) im Bielersee eine aus reinem Kupfer bestehende zweischneidige Streitaxt von 0,42 m. Länge und einem Gewicht von mehr als 5 kg. In der Mitte dick und massiv, breitet sie sich gegen die beiden Ende zur elegant gearbeiteten Schneide von 0,12 m. aus.
(Daselbst.)
30) Die Mittheilungen der k. k. Central-Commission für Kunst- u. histor. Denkmale veröffentlichen im 1. Hefte des 6. Bandes Berichte des Conserv. Hrase über neuere Gräberfunde zu Hoch-Oujezd und Jaroměř; in Böhmen und des Oberingenieurs Leinmüller über solche bei Sajovic in Krain.
31) In der Versammlung des historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg am 3. März 1880 zeigte Herr Pfarrer Dahlem einige merkwürdige Alterthümer aus Bronze namentlich einen interessanten breiten Armreif, zwei Haarnadeln und Zieraten vor, welche auf dem Gute Ankofen des Vereinsmitgliedes Herrn Hamminger gefunden wurden.
Sodann referierte der nämliche über ein neu aufgefundenes Reihen-Gräberfeld zwischen Regensburg und Prüfening, gegenüber von Winzer. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß dasselbe aus merovingischer Zeit stammt, und daß hier die Bewohner des jenseits der Donau liegenden uralten, im Jahre 680 schon urkundlich genannten Ortes Winzer ihre Todten begruben, da das jenseitige, steil ansteigende Terrain für die Anlegung einer Begräbnissstätte keinen Raum bot. Bisher wurden 37 Beerdigungen bloßgelegt; dieselben gruppieren sich in fünf ungefähr parallele Reihen; die Leichen blicken ostwärts, die Tiefe der Gräber wechselt zwischen 5–8 Fuss; bei tieferen Beerdigungen finden sich mehrfach Doppelgräber; letztere scheinen nach der Gesichtsähnlichkeit in der Regel Verwandte zu bergen.
Sämmtliche Leichen lagen in Holzsärgen, wovon sich noch regelmässig Holzmoder erhalten hat; Eisennägel fanden sich an denselben im Gegensatze zu den zahlreichen römischen, die wir hier früher aufdeckten, niemals vor. Ueber Funde und Beigaben ist zu bemerken, dass sich Kohlen häufig, öfter auch Thierreste vorfanden; von Artefakten kommen häufig eiserne Messer, einige Eisenschnallen, Kammüberreste und eine Bronzepincette vor.
Die Schädel tragen durchgehends den Charakter der Dolichokephalie, indem der mittlere Schädelindex etwas unter 73 beträgt; sohin gehören sie der nahezu unvermischten altgermanischen Race der Merovingerzeit an und dürften aus dem 6. oder 7. Jahrhundert stammen und ungefähr Zeitgenossen der berühmten Lombardenkönigin Theodelinde aus dem Agilolfingischen Hause sein.
(Autogr. Sitzungsbericht.)
32) In Gnigl bei Salzburg wurden durch das Salzburger Museum Reste eines Mosaikfußbodens ausgegraben.
33) Rottenburg. Wie früher, so wurden auch in den letztvergangenen Jahren beim Rigolieren von Hopfengärten und Graben von Kellern etc. verschiedene, meistens bronzene römische Münzen aufgefunden. Im vorigen Jahre aber wurde ein guter Fund gemacht: es kam nämlich beim Umgraben eines Grundstücks[S. 94] im Kalkweiler Feld (wo überhaupt schon verschiedene Alterthümer entdeckt wurden und wol noch zu finden sein werden) eine echt goldene römische Münze mit vorzüglichem Gepräge vom Jahre 163 (nach Christi Geburt) zum Vorschein, welche nun für 40 Mark an einen Alterthumsfreund, Freih. Rich. v. König-Warthausen, veräußert wurde. Dieselbe hatte allein einen Goldwerth von 20 M.
(Schwarzw. Bote, Nr. 49.)
34) Heinrichs des Löwen Burg Tanquarderode zu Braunschweig, die ehemals einen Gebäudekomplex mit dem Dome bildete, hat sich, zu großem Theile eingebaut, in der spätern Burgkaserne zu Braunschweig erhalten. Eine große Bogenstellung im Erdgeschosse gab sich als zum Palas gehörig zu erkennen. In letzter Zeit hat man leider begonnen, diese Reste abzutragen, nachdem sie in Besitz der Stadt übergegangen waren. Es ist auch hier das alte Lied, so oft da und dort gesungen. Mangel an Pietät schiebt Verkehrsrücksichten vor, wo es sich doch nur um eine dem modernen Auge willkommene Liniierung der Stadtanlage handelt, und das schief dastehende, alte Gebäude soll fallen, weil äußerlich besondere Architekturformen nicht vorhanden sind, dasselbe also „unschön“ ist. Bei den Abbruchsarbeiten haben sich nun aber jene Bogenfenster mit Säulchen gefunden, wie beim Kaiserhause zu Goslar, der Wartburg, im Palaste Kaisers Friedrich I. zu Gelnhausen u. s. w., so daß auch die Umfassungsmauern sich aus der Zeit Heinrichs des Löwen herrührend zeigen; nach einer uns vorliegenden autographisch vervielfältigten Aufnahme läßt sich die ganze Langseite des alten Palas ohne Mühe und Aufwand wieder herstellen.
Hoffentlich wird dieser Fund Veranlassung geben, daß der merkwürdige Bau, statt demoliert zu werden, einer entsprechenden Restauration unterzogen wird und neben dem Dome in ursprünglicher Gestalt als Zierde der Stadt wieder ersteht.
35) In Basel hat sich nach dem Anzeiger für schweizerische Alterthumskunde (Nr. 1) ein Komité gebildet, welches die Begründung eines Münsterbauvereins bezweckt, dessen Streben darauf gerichtet sein soll, das Aeußere des Münsters, das von den 1854–1856 und 1871 vorgenommenen Restaurationen unberührt geblieben ist und einem zunehmenden Verfalle entgegensieht, in würdiger Weise wiederherzustellen.
36) Die malerisch hoch auf dem Berge oberhalb Eichstätt gelegene ehemalige Residenz der Bischöfe von Eichstätt, die uralte, allerdings wiederholt, zuletzt im 17. Jahrh., umgebaute Willibaldsburg sollte, nachdem sie in letzter Zeit als Kaserne gedient, am 1. März d. J. versteigert werden. Es fanden sich jedoch keine Kaufliebhaber für das riesige Gebäude, so daß später dortige Bürger die Summe von 500 Mark boten. Zu den Ankaufsbedingungen gehört auch die, das Hauptgebäude im baulichen Zustande zu erhalten.
37) Im Verein für Geschichte der Mark Brandenburg legte Herr Stadtrath Friedel die Proben eines zu Klementinenhof bei Sonnenwalde gemachten Münzfundes vor, der aus Wendenpfennigen der Zeit von 1000–1030 im Gesammtgewichte von mehr als zwei Pfund Silber besteht und besonders dadurch merkwürdig ist, dass die einzelnen Stücke so neu, wie sie aus der Pfanne gekommen, vergraben worden sind, und daß nicht nur die irdenen Töpfe, sondern auch die Reste der Leinenbeutel, in denen seiner Zeit der Besitzer seinen Schatz geborgen hat, noch vorhanden sind.
(Nordd. Allgem. Ztg., Nr. 93.)
38) Nach der „Karlsruher Zeitung“ wurde in den letzten Tagen des Monats Februar ein für die Wissenschaft interessanter Fund gemacht, der mit Recht die Aufmerksamkeit der Philologen und Theologen auf sich zieht. Bekanntlich wurden im 8., 9. und noch im 10. Jahrh. in folgenden Klöstern (bis jetzt wenigstens nachgewiesen): Bobbio in Italien, Verona, Reichenau, Lorsch, Trier, Weißenburg i. E. und andern Orten alte Pergamenthandschriften, welche Werke des Cicero, Sallustius, des Granius Licinianus, Livius oder lateinische und gothische Bibelübersetzungen etc. enthielten, von den Mönchen abgewaschen oder abgeschabt und hierauf zum zweiten Male geglättet und wiederum beschrieben. Dies geschah, weil das Pergament damals sehr theuer war und die Technik der Bereitung dieses werthvollen Materials Rückschritte gemacht hatte. Auf diese Weise wurden die interessanten und wichtigen Funde von Gaius’ Kommentaren zum römischen Rechte, Cicero’s Werke über den Staat, die gothische Bibelübersetzung etc. in den reskribierten Handschriften wieder aufgefunden. Es ist kaum ein Land in Europa so reich an derartigen reskribierten, d. h. zum zweiten Male beschriebenen, Handschriften, als gerade das Ober-Rheinland. In Weißenburg i. E., in der Reichenau und in der Lorsch haben sich eine Anzahl solcher Handschriften erhalten und zu den werthvollsten Bereicherungen der Philologie Veranlassung gegeben. Im städtischen Archive in Freiburg i. Br. fand neuerdings der städtische Archivar Poinsignon ein reskribiertes Blatt oder einen Palimpsesten, wie man diese Pergamentblätter nennt. Dasselbe wird von Sachkennern in die zweite Hälfte des 8. Jahrhunderts verlegt. Es umfaßt Psalmen Davids und ist, da es alle Merkmale merowingischer, bezw. karolingischer Schrift trägt, wol aus einem überrheinischen Kloster nach Freiburg gekommen.
(Deutscher Reichs-Anzeiger, Nr. 64.)
39) Der steiermärkische Landesausschuß beabsichtigt vom nächsten Landtage einen Kredit von 6000 fl. zu verlangen, um das Landeszeughaus mit historischer Treue in jenen Zustand wieder zu versetzen, in welchem es sich als Waffenmagazin für 30000 Streiter vor zwei Jahrhunderten befand. Der Gedanke, dasselbe durch Ausmusterung der zu Tausenden vorhandenen ordinären Piken, Lunten und Radschloß-Musketen u. s. w. in ein Waffenmuseum umzuwandeln, wurde aufgegeben; es sollen vielmehr die Waffen genau so aufgestellt und geordnet bleiben, wie sie vor 200 Jahren[S. 96] zum Kriegsgebrauche bereit standen. Wenn die Ordnung und Reinigung des Waffenhauses durchgeführt und dasselbe den Fremden entsprechend zugänglich gemacht sein wird, dann wird niemand, der Graz berührt, versäumen, das Unicum eines completen historischen Zeughauses sich anzusehen. Der Landesausschuß beabsichtigt auch, zur Verwaltung und Beaufsichtigung des Zeughauses einen eigenen Zeughauswart anzustellen.
(Oesterreich.-Ungarische Kunst-Chronik, Nr. 8.)
40) In Pritzwalk und in der Umgegend hat sich ein Komité gebildet, um in der Stadt Pritzwalk in den Tagen vom 15. bis 23. Mai eine Ausstellung von Alterthümern aus der Priegnitz und den angrenzenden Kreisen zu veranstalten. Die Ausstellung soll in den Sälen des Garnatzschen Lokals stattfinden und sich erstrecken auf das kulturgeschichtliche Gebiet des Alterthums, des Mittelalters und der Neuzeit; auf Fundstücke aller Art; auf kirchliche Gegenstände; auf Waffen- und Rüststücke; auf Haus- und Wirthschaftsgeräthe; auf Richt-, Straf- und Folterwerkzeuge; auf Raritäten jeder Art; endlich auf das naturgeschichtliche Gebiet der Mineralogie und Geologie, der Botanik und Zoologie. Das Komité richtet an die Freunde des Alterthums, an Behörden, Kirchen, Schulen, Korporationen, Vereine, Innungen und Familien, besonders an die Rittergutsbesitzer, die Bitte, es durch leihweise Hergabe der in ihrem Besitz befindlichen Gegenstände der obenbezeichneten Arten zu unterstützen. Die Kosten für den Transport werden nach Maßgabe der bei der Ausstellung zu erwartenden Einnahmen auf Wunsch gerne vergütet, auch ist das Komité erbötig, die Gegenstände selbst abholen zu lassen und nach Schluß der Ausstellung den Eigenthümern unversehrt wieder zuzustellen. Der Reinertrag des Unternehmens dient der Unterstützung des Johanniter-Kreiskrankenhauses in Pritzwalk. Anmeldungen von Gegenständen mögen unter Bezeichnung des Ursprungs, soweit dies eben möglich ist, an den Schriftführer, Bürgermeister Beyer in Pritzwalk, gerichtet werden.
(Deutscher Reichs-Anzeiger, Nr. 55.)
41) Die Société Dunkerquoise pour l’encouragement des sciences hat je eine goldene Medaille von 200 Fcs. Werth für die beste Studie über das Leben und die Arbeiten des Charles Coquellin, sowie die Geschichte der Wissenschaften, Literatur und Künste in Seeflandern ausgeschrieben. Einreichungstermin 1. Okt. 1880.
Oeffentliche Bitte an Bibliothekvorstände. Im Begriffe, den in genauer, von dem Bibliothekar des Prämonstratenser-Stiftes Tepl, Hrn. Philipp Klimês, besorgter, Abschrift vorliegenden Tepler Pergament-Codex s. a. (1350?) (sig. ψ VI. 139), welcher eine Deutsche Uebersetzung des Neuen Testaments enthält, herauszugeben, gestattet sich die Unterfertigte an die TT. HH. Bibliothekvorstände und B.-Besitzer die ergebene Bitte zu richten, ihr von dem Vorhandensein weiterer, vor der ersten gedruckten deutschen Bibel geschriebener deutscher Uebersetzungen des Neuen Testaments gefälligst Kenntniß zu geben, damit dadurch der Entscheidung der Frage, ob es mehrere selbständige oder nur eine deutsche Hauptübersetzung gewesen, welche den vor Luther gedruckten deutschen Bibelübersetzungen zu Grunde gelegen, von der die übrigen nur als mit mannigfachen Veränderungen im Ausdrucke gefertigte Abschriften sich erweisen dürften, näher getreten werden könne. Für eine genauere Beschreibung der fraglichen Codd. würden wir ganz besonders dankbar sein.
Die Verlagshandlung des Literar. Instituts von Dr. M. Huttler in Augsburg.
Verantwortliche Redaction: Dr. A. Essenwein. Dr. G. K. Frommann.
Verlag der literarisch-artistischen Anstalt des germanischen Museums in Nürnberg.
Gedruckt bei U. E. Sebald in Nürnberg.
Nürnberg. Das Abonnement des Blattes, welches alle Monate erscheint, wird ganzjährig angenommen und beträgt nach der neuesten Postconvention bei allen Postämtern und Buchhandlungen Deutschlands incl. Oesterreichs 3 fl. 36 kr. im 24 fl.-Fuss oder 6 M.
Für Frankreich abonniert man in Paris bei der deutschen Buchhandlung von F. Klincksieck, Nr. 11 rue de Lille; für England bei Williams & Norgate, 14 Henrietta-Street Covent-Garden in London; für Nord-Amerika bei den Postämtern Bremen und Hamburg.
Alle für das german. Museum bestimmten Sendungen auf dem Wege des Buchhandels werden durch den Commissionär der literar.-artist. Anstalt des Museums, F. A. Brockhaus in Leipzig, befördert.
Neue Folge. Siebenundzwanzigster Jahrgang.
ORGAN DES GERMANISCHEN MUSEUMS.
1880.
Nº 4.
April.
(Schluß.)
II.
Mein dinst wist Lieber Jorig, ich han vernummen wye ich in den ostern feiertagen haim hyn sol gan (gen) Hawenstain nu wais du wol das mir nit wissenleichen ist was man von yeder man entlehent hat da mit doch yettlesch an sein stat kaͤm da mit das wir kain nach ret haͤtten. Vnd ich waͤr wol daran dich schikaͤt dein herr selbert herain da mit das als an sein stat kam vnd was deines herren maynung sein was ich tuen sol hye alder (oder) czu hawenstain des wil ich also willig sein cze tuen Vnd sag mir deinem herren ich hab anders kain vorgeer wenn[48] denn christel narren wenn[49] der sneider nyemer hinen wolt peleiben Vnd der geier hacht vast das holcz auf. Vnd wenn des weins nyemer sey ob ich denn roten sol anczäpfen das liest du mich ouch her wider ein wissen lieber jörig vnd la dir deinen herren enpholchen sein das wil ich trewleich vmb dich verdienen Vnd schick mir denn ring der da ist von dem oswolt goltswit (!) vnd sichk (!) mir pein dem[50] richter von meran Vnd la dirs enpholchen gen dem pächlen des solt du genyessen Ouch las ich dich wissen das mir der purgkraff ab tyrol dye pharet[51] nit geleichen mag in den ostern feiertag wenn[52] er vnd sein weib auf nös wellen vnd möcht er mir den maul[53] geschiken wer der klain oder[S. 98] gros das säch ich vast[54] gerne vnd lieber jorig vnd last es mich agenkleich[55] alsant wissen wye ich mich halten sol das wil ich also tuͤen pein dem richter her wider ein Geben an meran des nagsten eritag[56] vor sand (......)tag ann domini xliiiiio.
Dem erberen vnd weisen Margret von wolchen stain.
jorigen meinem diener.
Original auf Papier.
III.
Mein freuntlichen willigen dienst wist allczeit beuor herczen liebster herr. das ir wol möcht[57] vnd wol ging das wer mir ein grosse frauͤd vnd las euch wissen wie etlich zu kastelrutt geredt haben vnd euch darczu v̈bel geflucht haben wie ir alle kümernuß vnd jrrsal die yeczunt in dem land sey vnd das man für Triendt geczogen sei vnd das man dem prettlein gefangen hab vnd das sein genommen hab vnd des geleichen dem Gerhart auch Mer haben si gesprochen es sey nyemant als schuldig an den sachen das man her Tibolten[58] nicht verschri[S. 99]ben hab dann ir vnd wa ir jn gehindern möcht das tät ir gern vnd sei das euch die sach zu gutem gedeyhen werd das nem si ymmer wunder vnd hoffen ir sult hinfür in dem Rat nymer beleiben So werd es nicht acht tag darnach gesten[59] wenn ir aus dem Rat kombt man werd newer märe jnne wie es euch ergen werd Auch hat her Tibolt geredt E er euch richten well lassen v̈ber seine pawläut[60] als dann die brief aus weysent. E well ers der herschafft oder der lantschafft v̈ber geben zu lösen vnd pitt euch herczen liebster herr ir welt euch in allen sachen für sehen damit das euch kayn Smachait noch schad wider var wan (denn) ir euch wol dürfft für zesehen lieber her getraut dem Gufidawner nicht wann (denn) er vnd der Tunner vnd her Tibolt ain ding ist Auch las ich euch wissen wie man geredt hat ir habt laider der schintl zu vil auf dem dach[61] wer aber dasselb nicht So wolt man wol ainen weg treffen damit das ir die läut pei ainer geleichen liesset peleiben tut als wol herczen liebster herr wert ir lenger in dem Rat peleiben So schickt nach mir das wil ich jm mer vmb euch verdienen wann ich doch von euch nicht sein wil es sei da oder anderswa lieber herr ich hab vernommen wie mein herr von Brichsen an Meran nicht kommen sei nu han ich wol verstanden an seinen gnaden Möcht ir zu jm nicht komen das ir euch mit jm vnderrett hiet von der brief wegen wenn jm dann der Rat darumb verschrib das er euch die brief antworten sol des will er also willig sein zu tun auf ewr versorgnüss lieber herr möcht ir mit dem jösen gereden das er herwider käm oder vmb ainen andern frumen knecht damit das ir (eur) versorgt wert des pedörfften wir wol auf dem haus Auch las ich euch wissen das ich zwen ochsen kaufft han vmb 10 ducaten vnd j vnd hat der pasayer die viiij ducaten daran aus gericht Auch will der probst noch der hawß das smalcz nicht haben welt irs aber dem größ kopf geben der wils gern nemen 1 vmb viiij fierer vnd nicht höcher. Doch maynt der fräl er wolts zu Tramyn gar wol an werden wolt ir ims geben vnd was ewr wolgefallen sey das lat mich in geschrift her wider wissen vmb das vnd vmb ander sach wie es euch ergee oder wie ir mügt pei (durch) dem Geyr vnd schickt mir den zu stund her wider wann (da) ich sein nicht enpern mag zu dem haus vnd wais nicht anders oder es stond wol zu hawenstein Damit so phleg eur der allmächtig got. Geben zu Hawenstain am freitag nach gots leichnams tag Anno domini xlv.
Dem Edlen Strengen Ritter Margret von wolkenstain.
herrn Oswalt von wolkenstain
meinem lieben gemaheln etc.
Original auf Papier.
IV.
Ich vogt vlreich von matsch der Elter graue zu Kirchbergk Haubtmann an der Etsch vnd wir der gesworen Ratt an Meran edel vnd ander yecz an Stat vnd als Oebrist verweser des durchleuchtigen Hochgeboren fuͤrsten vnd herrn herczog Sigmunds Herczog zu Oesterreich vnd grauen zu tirol etc. vnsers gnaͤdigen lieben Hern vnd seiner lanndschafft der Egenannten graffschafft Bekennen als weilendt der edel Strenng Ritter Herr Oswalt von wolkenstain zwen slussel dy zu vnsers benanten gnaͤdigen Herrn Herczog Sigmunds etc. vnd seiner lanndtschaft verschreibung vnd ander etc. gehören dy selben sluͤssel vns nach abgang seines lebens widervmb In Ratt schon verpetschatt geben vnd geantwurtt sindt, von seiner gemahel Margarethen geboren von Swongew Also sagen wir dye benanten witib vnd alle ir vnd des benanten Herrn Oswaltz säligen Irs gemahels Erben Quitt ledig vnd loß getreulich vnd vngeuarlich zu vrchundt versigelt mit der Stat an Meran Insiegel vnd mein des Hawptmans petschatt Geben an Meran Am Montag Nach petri ad vincula nachster Anno etc. Im xlvto
Original auf Papier.
V.
Wir Nachgeschriben Michel Tuͦmherr ze Brichsen, Oswaldt, Gotthardt, Leo vnd Fridreich von Wolkchenstein gebruder Bechennen vnd tun kundt mit disem brief, Als wir mit der edeln, vnserr lieben frawn und Muͤter, Frawen Margreten von Swangow, wittib, weylendt des edeln vnd vesten Ritters, herrn Oswaldts von Wolkchenstein seͤligen, vnsers lieben herren vnd vaters, vmb soleich vermachen vnd geschêfft so jr derselb vnser lieber herr vnd Vater getan vnd vermacht hat, miteinander gantz geaynt sein, nach Rat vnserr besundern herren freund vnd guͤnner, vnd nach laut der brief, so wir paiderseyt darumb haben, vnd nach soleicher aynung haben wir Sy, mitsambt denselben vnsern herren vnd freunden, mit fleisse vnd ernst gebeten, sich vmb das Haws Hawenstain anczenemen, vnd an vnserr stat ze vnderwinden, des Sy sich also, von solher vnser bete wegen, gewilligt hat, Darauf haben wir jr, dasselb Geslos Hawenstain, mit allen den Rênnten, Nutzen vnd guͤlten, so der vorgenannt vnser lieber herr vnd vater sêlig gelassen hat, vnd mit aller zugehoͤrd, Ingeben vnd empholhen, in mas als hernach geschriben stet, Also das Sy, dasselb haws hawenstain, geweltikchleich, an vnserr stat Innhaben, vnd in allen sachen getrewleichen, versorgen ausrichten vnd verwesen sol, als wir jr des vor mênikchleich getrawen Auch das Sy all Nuͤtz vnd guͤlt, vnuerrayt,[62] mit vollem gewalt jnnemen vnd inbringen sol, das doch dieselbigen Nuͤtz und guͤlt, angeslagen werden suͤllen, nach gemayner rechter herren guͤlt, vnd hoͤher nicht, vnd was die, nach soͤlhem anslag jn gelt bringen, vber die Nuͤtz vnd guͤlt, so jr denn jr lebtag voraus zugehort vnd nach ausweysung jrer geschefftbrief vnd vermachbrief geordent vnd geschaffen sind, dieselb Summ gelts, sol Sy vns obgenantten gepruedern, austayln,[S. 101] vnd vnser jgleichem yeds jars als lang Sy das haws Innhat, raichen vnd herausgeben, ainem als dem andern, als verr das yeds Jars geraichen vnd gelangen mag, getrewleichen angeuerd, doch zu gelegenleichen zeyten vnd fristen, das Sy zu dem gelt koͤmen muͤg, auch angeverd, vnd was jr von den obgenannten Nuͤtzen vnd guͤlten, vͤber dieselb vnser Summ geltz Nach herren guͤlt angeslagen, zu vͤberschatz zustet, vnd geuallen mag von demselben vͤberschatz sol Sy von vnseren wegen, Hawenstain jnnhaben versorgen vnd ausrichten, vnd darczu sol Sy von jrem tail, jrer obgenanten vermachung, all die weil Sy das Haws Innhat, zu notdurfft desselben hawses zu pessrung darlegen vnd sich gestoen[63] lassen, zwaynczig Markch perner Meraner Muͤnz vnd zal, zu hilf vnd stewr, damit Sy das haws dester pas bewaren und nach notdurfft ausrichten muͤg. Aber all ander vͤbertewr[64] derselben angeslagen Nuͤtz, stillen jr volgen vnd beleiben, vnuerrait damit ze tuͤn vnd ze lassen allen jren willen Nutz vnd frumen, von vns vnd allen vͤnsern erben ungehindert angeuerd, Wenn auch Ir das voergenannte haws jnneczehaben ze swer wurd, oder selber das nicht verwesen wolt, so stillen wir das guͤtleichen von jr ausnemen, Wêr auch, das wir obgenannte gepruder, der merer tail, das Haws an Sy eruordretten, so sol Sy ez denselben auch also guͤtleich an alles intragen, mitsambt den Nutzen und guͤlten ausserthalben jrer vermachung, abtreten vnd in antwurten, getrewleichen angeuerd, vnd ist vns auch nicht schuldig kaynerlay Raytung ze tuͤn,[65] von des obgemeltten anslags wegen, sunder wie oben begriffen ist, da sol ez bey besteen Auch sol sich, darnach yeder tail halten. Soleicher taidung[66] vnd verschreibung, so denn, vor diser obgenanten taîding zwischen vnser paiderseit beschehen vnd verschriben ist, vnd also geloben wir obgenante paide tail, jch Margret von Swangow wittib, vnd wir offtgemeldten gepruder jr Suͤn, alles vnd jgleichs wie oben geschriben stet fuͤr vns vnd all vnser erben veste vnd stete ze halten getrewleichen angeuerd, Des zu vrchunt der warheit haben wir payder seit fur vns vnd all vͤnser erben fleissikchleichen gebeten, den Hochwirdigen herren, herren Tybolden, erwelten vnd bestêtten Bischof ze Triendt vnsern lieben herren vnd vetteren das er sein aigen insigl an disen brief gedrukcht hat, jm, seinen erben vnd nachkommen an allen schaden, der pete Des versigelens sein geczewgen, der ersam her Hanns Nawpp vͤnser kaplan der Obern kapellen jm Tum ze Brichsen, Harms fraͤl vnd lienhardt von Lafay, vnd ander erber lewt mer, Das ist geschehen zu Castellrutt, am Freytag nach vͤnser lieben Frawen tag, als Sij geboren ist Nach Cristi gepurt vierczehn hundert jar vnd darnach in dem fuͤnf vnd vierczigisten jare.
Original auf Papier.
Nürnberg.
Hans Bösch
Folgendes kulturgeschichtliche Curiosum, das wir der zuvorkommenden Mittheilung des Herrn Pastor Lohde verdanken, befindet sich im Kirchenbuche zu Machern, unweit Leipzig, und ist auch an anderer Stelle desselben Buches bestätigt:
„Ao 1621 den 20 July ist Hanß Fritzschen weib Catharina alhier zu Machern wohnende von Ihrer eigen Mietkuhe[67], da sie gleich hochleibß schwanger gang, auff Ihren Eigenen hofe zu Tode gestoßen worden. Vber welch vnerhörten Fall der Juncker Friederich von Lindenau, alß Erbsaß dieseß ortes, in der Jurißtischen Facultet zu Leipzig sich darüber deß Rechtes belernet, Welche am Ende deß Vrtelß diese wort also außgesprochen: So wird die Kuhe, alß abschewlich thier, an Einen abgelegenen öden ort billig geführet, daselbst Erschlagen oder Erschoßen, vnnd vnabgedeckt begraben, Christoph Hain domalß zu Selstad wohnend hat sie hinder der Schäfferey Erschlagen vnd begraben, welcheß geschehen den 5. Augusti auff den Abend, nach Eintreibung deß Hirtenß zwischen 8 vnd 9 vhren.“
Man sieht, daß die Fakultäten im 17. Jahrhundert mit ihrem Gutachten rascher vorgiengen und weniger vorsichtig waren, als gegenwärtig. Zu bedauern, wenn auch nicht zu verwundern, ist, daß das ohne Zweifel sehr weitläufig und gründlich motivierte Urtheil nicht vollständig mitgetheilt worden. Beachtenswerth ist im Eintrage des damaligen Pfarrers der ungetrennte Gebrauch der lateinischen und deutschen Buchstaben.
Dresden.
A. von Eye.
Zwei Abbildungen vom Jahre 1441.
Derselbe Codex, welcher Konrads von Würzburg trojanischen Krieg enthält, aus dessen Federzeichnungen wir verschiedene Darstellungen wiedergegeben haben, begreift auf Blatt 201 bis 266 als zweites Stück, ebenfalls reich illustriert, den Wilhelm von Orlens des Rudolf von Montfort. Sind die Abbildungen des Trojanerkrieges einem Gebiete entnommen, welches doch der Künstler als ein fremdes betrachten mußte, auf dem wir also neben den Beiträgen zur Geschichte der Tracht und Waffen nur wenige dem wirklichen Leben entnommene Bilder finden, weil er ja nicht jede Scene, die zu seiner Zeit sich ereignete, im Liede angedeutet finden konnte, so bewegt sich alles im zweiten Stücke Darzustellende für den Künstler auf dem Gebiete des damaligen Lebens, und wir können deshalb auch einige Darstellungen daraus entnehmen, die ihres Inhaltes wie der sichern Datierung wegen von besonderer Wichtigkeit sind. Auch hier bewegt sich der Künstler auf dem Gebiete des ritterlichen Lebens, wie im trojanischen Kriege; aber hier[S. 103] weiß jeder von uns, daß er die Helden als seiner eigenen Kultur angehörig betrachtet, daß er hier die Ritter seiner Zeit genau wiedergibt, ohne Zuthaten und ohne Weglassungen, wie wir bei den Illustrationen des ersten Stückes solche fürchten und etwa durch solche Furcht das Vertrauen in die unbedingte Sicherheit seiner Darstellungen verlieren könnten.
Es ist deshalb für uns ganz besonders interessant, daß er die Ritterspiele in den Kreis seiner Darstellungen zieht. Es[S. 105] sind an mehreren Stellen Turniere gegeben, und zwar sowohl das Rennen mit dem Stechzeug, als der Kampf mit Kolben.
Wir müssen hier, da wir bei den Turnieren die Helmzierden sehen, ein wenig auf die Frage des wirklichen Tragens derselben insoweit eingehen, daß wir davor warnen, aus unsern Bildern Schlüsse zu ziehen. Wo eine größere Zahl von Kämpfenden beisammen ist, fehlt im ernsten Kampfe der Mehrzahl die Helmzier. Nur einzelne tragen sie; dies aber deshalb,[S. 107] um sie als ganz bestimmte Person, etwa als Hektor oder Achilles im trojanischen Kriege, als Wilhelm von Orlens oder A. im zweiten Stücke zu bezeichnen. Es war dies um so nothwendiger, als öfter mehrere Scenen in ein Bild zusammengedrängt sind und demgemäß dieselbe Person mehr als einmal auf demselben Bilde erscheint. Man könnte nun ebenso behaupten, daß die Könige ihre Kronen nie abgelegt haben, weil der Illustrator sie in jeder Situation gekrönt zeichnet. Sie haben auch hier in den Kampfscenen kein Kleinod, wohl aber die Krone auf dem Helme, wie wenn sie nackt im Bette liegen, weil sie eben dadurch als Könige bezeichnet werden. So wenig der König seine Krone thatsächlich im Bette trug, so wenig wol auf dem Helme; so wenig aber trugen wol auch die auf dem Bilde durch das Zeichen bestimmten Ritter beim ernsten Kampf solches thatsächlich auf dem Kopfe.
Dasselbe Verhältniß sehen wir aber auch beim Turniere. In Fig. 1 tragen drei der Kämpfenden zu ihrer Bezeichnung als bestimmte Figuren Helmzierden; der König trägt nur die Krone auf dem Helme, die ihn als solchen bezeichnet, in Fig. 2 trägt außer dem Könige nur Wilhelm seine Helmzier; die übrigen haben keine.
Die Pferde sind in beiden Figuren gerüstet, was in den Kampfscenen nie der Fall ist, und zwar tragen sie eine den Kopf schützende metallene Stirne, welche auch in eigenen Behältern die Ohren umschließt. Ferner tragen sie vorne geschweifte, polygon angelegte eiserne Schürzen, während über den hintern Theil vom Sattel aus eine Decke herabhängt. Auf dem Sattel ist ein Aufsatz auf Stangen derartig hoch, daß der Ritter gar nicht sitzen kann, sondern im Bügel steht; eine geschweifte Wand an der Vorderseite des Sattels deckt den Ritter bis zur Brust.
Beim Rennen Fig. 1 sind Schranken nicht zu sehen; beim Kolbenturniere dagegen ist ein Kreis durch solche abgeschlossen und eine Fahne auf den Schranken aufgepflanzt. Außerhalb der Schranken steht der Bote, welchem Wilhelm seinen Brief zeigt, auf Grund desselben Einlaß begehrend. Dem Stil entsprechend, ist er innerhalb, unter den Kämpfenden, noch einmal dargestellt. Wie hätte man, wenn er nicht bestimmt durch Schild und Kleinod, also sein Wappen, charakterisiert wäre, erkennen können, daß er nicht blos in einer, sondern in zwei Figuren dargestellt ist; aber die Ansicht, daß bei Turnieren jeder sein Zimier getragen, muß durch Anblick unserer Bilder schwankend werden, wenn nicht angenommen werden soll, daß der Künstler gerade durch Weglassen der Zimiere zeigen wollte, daß nicht irgend welche bestimmte Ritter, sondern nur eben Ritter im allgemeinen neben den besonders herausgehobenen am Turniere Theil genommen, was freilich sodann auch wieder für die Darstellungen des Ernstkampfes gelten müßte.
Nürnberg.
A. Essenwein.
Die folgenden Briefe, dem von Wattenbach (Zeitschrift f. Gesch. des Oberrheins, XXII) benützten und besprochenen Cod. Lat. Monac. 466 entnommen, behandeln vorwiegend Streitigkeiten zwischen Studenten und Bürgerschaft, die in Leipzig, wie in andern Universitätsstädten, während des ausgehenden Mittelalters keine Seltenheit waren und zeitweilig, wie in den hier erzählten Fällen (1458 und 1462), größere Dimensionen annahmen. In Leipzig selbst machte wenige Jahre später die sogenannte „Schusterfehde“ ein gewisses Aufsehen (1471). Heidelberg hatte seinen Studentenkrieg, Wien seinen lateinischen Krieg, größere oder geringere Analogieen zeigen sich überall; (vgl. Hautz, Gesch. der Univ. Heidelberg I, 244 ff. 283 ff. 317. Aschbach, Gesch. der Wiener Univ. II, 131 ff. Kampschulte, die Universität Erfurt I, 141. Prantl, Gesch. der Ludw.-Max.- Univ. in Ingolstadt I, 140). — Der zweite Brief bietet außerdem noch ein besonderes Interesse durch seinen Ueberblick der gleichzeitigen großen Verfolgungen des Klerus durch die Laien, sowie durch die Bezugnahme des Schreibens auf jene deterministischen Anschauungen, die im späteren Mittelalter eine so bedeutsame Rolle spielen (res fatate; über die populären Prophezeiungen von einem Strafgericht über den Klerus vgl. z. B. Döllinger, im histor. Taschenbuch V, 1, 350. 357; Zarncke, Brants Narrenschiff, S. X, Anm. 1).
München.
Dr. F. v. Bezold.
I.
Cogit me multimode vestre dileccionis commissio, quatenus, si quid novitatis meis foret allatum auribus, huius vos inscias (!) non sinerem, set scriptis vestris favoribus transmittere dignarer. Vestris igitur cupitis in omnibus obtemperans ea, que nunc occurrunt, vobis stilo rudi breviter insinuare curavi. Inaudita quidam (!) a nostri studii exordio acciderunt noviter hactenusque in dubio ventilantur. Errant etenim studentes ut grex solus in agris pastoris neglecto regimine ocio continuo intenti. Nam nec lecciones nec exercicia nec disputaciones nec resumpciones habebantur publice a qui(n)dena hucusque. Accidit forte quinta feria de sero in hac sillaba Fus Arnolphus Prax Mag. etc.[68] anno 1458, quod aliqui studentum (!) ex fecundis caliditatibus plus solito lascivi quosdam laycos messores eis molestos crebris ictibus graviter vulneraverunt. Eo facto unus reliquo fugam captante ad consocios cerevisie insudantes subito refugium quesivit, quos vicina rusticitas clamoribus excitata in domum vallavit, eandem cum fustibus et gladiis, cultris et phalangis obsidendo. Deinde famuli civitatis presidio fulti iudicis domum subiverunt et eos quamvis multipliciter renitentes, ymmo durissime ferientes captivos ad locum vinculi traducere conabantur. Set studencium affluens tumultus extra domum prestolatur, et (!) cum eductirentur (!) captivi, liberi fo[S. 109]rent laycis a ianua fugatis. Interea civitatis famuli metu perculsi domum exire non audentes sine periculo magistrum civium nunctiis vocaverunt, qui veniens cum vicinis studentes propellere laborabat. Set ipsi non ignavi exemptis gladiis et cultris laycos acriter invaserunt, invasos prostraverant (!) et prostratos feriebant durissime. Layci vero pretorium accedentes campanulam pulsant, que in magnis consuevit pulsari disturbiis, qua (!) reliquarum campanarum sonus assequebatur. Pene tota in civitate commota tum ex campanarum tinnitu tum ex ictuum fragore et populi murmure in arma quilibet prorupit. Accurrente igitur armatorum multitudine studentes inermes et pauci laycos innumeros et armatos sustinere non poterant, set fugam accelarabant (!), quorum aliqui in fuga conversa (!) laycorum plerosque terram invitos osculare (!) coegerunt. Studencium insuper reliqui versus cimiterium sancti Nicolai, ut collegium subirent, gressum maturantes ante bursam nostram, que ecclesie vicina est, se in laycos converterunt et nos e bursa vocantes in auxilium laycis viriliter restiterunt. Sapientes vero burse nostre castrensium foraciam (!) ac multitudinem cernentes illud attendunt: Nil potiter (!) iusta tucius esse fuga; bursam firmis clauserunt obicibus. Nos autem ad fenestras cucurrimus spectatum, aliqui vero e nostris iniuriam consociorum forinsecus feriencium dedignati lapidibus laycos obruunt et eos quasi mortuos in vico civitatis relinquerunt (!) prostratos. Quo facto isti ribaldi furore succensi arcus tendentes unum ex nostris aspicientem duntaxat per nasi acuciem in maxillam trajecerunt, quod nos egre valde sustulimus, attamen extra bursam venire non poteramus velantibus magistris. Rursus laici in foro congregati cum quibusdam consulibus in bursam nostram, deinceps in alias irruant (!) maturant, set vix quorundam discretorum sedati prohibitu. In captos, quorum prius est mencio (!), quilibet suam profuderat rabiem, hic ferit, hic pungit, pungnis hic percutit, iste crines evellit; et tandem captos in locum detencionis recluserunt, quorum x erat numerus. Alii vero studentes illesi a periculis abierunt, saltem sine vulneribus, licet non sine ictibus. Set laicorum plures in terram prostrati, ni armati fuissent, gladiis, interiissent, qui plura arma dimiserunt territi fuga, que studentes ceperant et ad collegia asportaverunt. Vale.
Ex Pliczk (!) etc.[69]
II.
Gratum obsequium dicit et se commendatum facit. Si nunquam ea, que rara sunt et per auditum miranda, tum ex cronicis tum aliis antiquitatum libris lectitassem, duceret forsitan me egra mens mea, ut non nihil fidei preberem hiis, qui asserunt, quoniam res fatate sunt, ideo aventuras necessarium, presertim hoc tempore, cum rei, que longe ante fatata est, plurimum astipuletur veritas. Scimus vulgo dictum et latere neminem annos, qui post sexagesimum numerantur, iacture cleri de[S. 110]putandos esse, quod et Sibillam et alios quam (?) complures, quorum per vos scripta lecta sunt, a longi temporis evo commeminisse ferunt. Quantum nunc ea recte eveniant, in operis patet evidencia. Fluctuat cleros in orbi toto, in omni gente nec est provinciola vel minima quidem, que clerum sineret inconfusum. Ordiamur a capite. Quis iam apostolicum ut (!) eos, qui penes ipsum sunt, fratres curat? Cui accepta sunt eius mandata? Quis non fastidiat censuras ecclesie? Nil de vobis meque loquor, qui privati sumus. Videamus primores populi, quorum acta, ut brevior sim, partim ex hiis, que transmisi, scriptis, partim ex auditis vobis nota coniectandum est. Adeo iacet Romana curia, ut vix paucis familiaribus surroget victum, ut referunt, quibus ex orbe (!) est iter. Set parum est, ut sic dixerim, si cleri iacturam ex hiis, qui in Italia sunt, clericis comprobari (!) velim, cum ibidem terni episcopi cum familia tota vix numerum senarium reddant. Alemannia est, que clerum hucusque fovit, in qua et nunc eum subsidere necesse est, cum tot simultates, tot odia, tot bella adversa sint. Omitto Franciam et eas, que externe sunt, partes. Metensis episcopus cum Burgundionum duce, qui fratrem spurium presulem vult esse, bella gerit; fortis in fortem conatur; non est tuta eorum audacia (!). Rem quidem perniciosam ecclesie agunt. Non alia res Maguncie agitur. Ei, qui per papam datus est, auxilio sunt Trevirensis et Coloniensis episcopi, comites plures ex Reno cum provinciola, quam. Rincaw vocant, muitissima. Fertur eciam principem Wilhelmum[70] ea, que ad victum conducunt, undequaque coemere, exercitum parare eaque mente esse, ut electo per Romanum principem (!) ferat auxilium. Set non minus potens est per capitulum electus. Castra, civitates et forcias firmiores optinet, Palatino comite ut fratre utitur et ex Rheno potenciorum comitum habet assistenciam. Quid in his speratur malis, nisi Maguntine ecclesie, que pre diviciis, pre dignitate, pre fama cunctis in Theutonia ecclesiis prelata est, subversio atque destruccio? Mar. Alb.[71] ille tirannus uno episcopo iam lacero in altero grassatur; nulli penitus (?), set neque sanctorum sanctis (!) parcens villas exurit, cimiteria ac ecclesias, que in his partibus munite sunt, expugnat, spoliat, incendit. Nil inactum (!) relinquit, omnia dissipat effrenis eius furor. Ea sunt, fautorum optime, que me unum ex vulgo pene facerent, ut crederem, que predicta sunt, eventura necessario, nisi ex cronicis et antiquorum gestis legissem ea et prius et sepius evenisse, presertim tempore quo Heinricus cognomento quartus sua tyrannide exercuit imperium; qua tempestate adeo diversus dispersusque fuit clerus, ut vix duo mutuo consentirent. Non est contenta iactura ista in locis, que (?) magnus (!) et clerus insignis dominatur; fervet ut credo ubique terrarum. Increbescit (!) Erfordie, ubi magistri, quorum nomen quondam erat venerabile, nunc vinculis mancipantur, dum liberiore in laicos utuntur li(n)gua. Neque est minus odium in nostra ci[S. 111]vitate, qua tucior quisque foret in Bohemorum silva. Fuit quidem nec adhuc plene mitigatus est furor ac inmortalis simultas, cum nulli ad domum vicini secerum (!) datur accedere, cum nec famuli, quorum est opus, potagia ferre vel clara luce tuti sunt, quin pocius ledantur, spoliantur (!) mutilenturque. Hec res quomodo exordium sumpserit scribam. Accidit in transactis nundinis, quas autumnales vocant, cum quidam studens ex sutoribus quendam gladio necavit; quo in fugam recepto universitas, quod potuit, fecit, exclusit eumque de nostro numero deletum esse voluit. Affecit dolor iste quosdam de mechanicis, quia impunitus evaserit, qui cum liberi essent ab uxoribus, se nocte quadam colligunt et quos studentes reperriunt, sternunt, angulos quosque perlustrant et eum, quem solum reperiunt, vulnerant, ledunt, potus vel epotant vel effundunt, pecunias capiunt, urnas confringunt cantarosque observant (!). Ita res paulatim succrevit, ut minus minusque foret tutum; omnis cum (?) sermo de sutoribus erat culpaque omnis eis imputabatur. Erat iam in transactis civitatibus communis cervisia mechanicis, qua plus soliti (!) poti sese in vicos diversos recipiunt utque potum meliorem potent, famulos nostros expectant. Hos dum invadunt, oritur clamor, assunt domini resque cultris et gladiis agitur. Eorum, qui circa frena operantur et seras, duo gravissime lesi sunt, ut de unius vita, alterius defidant (!) sanitate. In parte alia pelliparii quosdam e domibus vocant, a quibus post proba (!) ad gladios arcusque tensas ventum. Utrumque (!) igitur mortes commisse essent, nisi beneficio cuiusdam femine et nobilis cuiusdam fortuitu res incepta fuisset. Colligunt se de nostris complurimi (!) perque plateas cursitant quidque reperiunt, aut in fugam vertunt, aut bene quassatos noctis vigilibus tradunt. Erant enim hii, qui vigilias vigilant, cum eis timore forsitan ducti. Sic quoque vario turbine prima pars noctis acta est; in ceteris mirum est habitum silencium. Die sequenti querele varie et a civibus et a nostris facte sunt. Res apud maiores nostros agitatur est (!), ubi concorditer placuit, principem adeundum fore, qui nisi nos pace debita fovere voluerit, suspendi lecciones debere eaque et omnia omittere, ut universitas desoletur. Qui ad principem missi sunt, iam primum venere; quid novitatis afferant, sciemus. Valete et me, qui, cum longe vobis cordi fuerim, ut modo sim, precor, efficite.
Ex Lipczk, die lune quarta Januarii anno LXII.[72]
Das äußerst reichhaltige Archiv des ehemaligen Jesuiten-Collegii zu Schweidnitz, wohin ich erst nach besonderer Empfehlung der kirchlichen Behörde den Zutritt auf die Dauer erhalten konnte, enthält an kunsthistorischem Material aus dem 17. Jahrh. noch außerordentlich viel. Eine Probe der dort[S. 112] noch zu hebenden Schätze möge der im Folgenden wiedergegebene Briefwechsel liefern. Nachträglich kann ich indeß bestätigen, dass Herr Stadtpfarrer und bischöflicher Kommissar Simon mir in liberalster Weise seine archivalischen Schätze zugänglich gemacht hat.
I. Contract zwischen dem P. Knittel und dem Hofjuwelier Littigen wegen Kirchenleuchter.
Itzund zu entgesetztem Dato ist zwischen Ihro Hochwürden Herrn Pater Casparus Knittel an einem und dann Herrn Conrad Rudolf Littigen, Kaiserlichem Hof-Juwelier anderntheils folgender Contract aufgericht und beschlossen worden. Als nämlich bestellten Ihro Hochwürden bei ihm 6 weißgetriebene Kirchenleuchter sammt dem dazu gehörigen Crucifix, zusammen im Gewicht auf 56 Mark, und versprechen ihm für jede Mark, wenn das Geld davon allhier in Wien erlegt würde, 25 Gulden zu bezahlen. Sollte aber das Geld in Augsburg erlegt werden, für jede Mark 24 Floren.
Dagegen verspricht Herr Littigen, solche besagte 6 Leuchter sammt dem Crucifix innerhalb vier Monate von Augsburg anhero zu machen, rein, schön, sauber verfertigt nach der dargezeigten Visirung und Höhe des Spagats,[73] allzeit zwei und zwei Leuchter zu liefern. Dessen zu wahrer Urkund sind dieses Contractes zwei gleichlautende Exemplaria[74] aufgericht und jedem Theil eins zugestellt worden,
Geschehen in Wien den 4. Febr. 1696.
II. Briefe für reverendo in Christo patri Wenc. Hartmann Soc. Jesu-Coll. Rectori Schwidnitii.
a) Reverende pater in Christo.
Lampas argentea... habetur apud dominum, qui non amplius vocatur Littingen, sed Fritsch, cum Littingen nuper defunctus fuerit, primaris Fritschii in commercio collega, a quo ipse Fritsch denominabatur. Lampadis circumfer(enc)iam mitto in filo per totum; altitudinem à basi usque sursum ad os foraminis, in quo debet oleum collocari, exhibet brachium fili longius à nodulo. Pretium leget R. Va in charta adjecta. Habet lampas solum tres prostantias cum capitibus angelorum, unde catenula sursum; alias nulla ornamenta exstantia sunt addita. — Lampas autem nidite elaborata ab eodem artifice qui candelabra fecit, et habet apparentiam magnificam satis...... Vienna 15. Sept. A. (16)96.
servus in Christo Knittel.[75]
b) Spezial-Rechnung des Juweliers.[76]
6 Weißgetriebene Altar Leichter — die Höhe iedtweders paar Leichter zeiget der Spagat — sambt dem Crucifix, wogen 21 March 7⅛ Lot Wienner Gewicht, die March per 25 : Betragt in Geldt 536 fl. 9 Xr. Im Fall aber größere verlangt würden, in der Höhe von 3 biß 4 Spannen hoch, kommen 6 Leichter sambt dem Crucifix gegen 1300 Fl.; aber es brauchet 4 Monat Zeit, biß ichs von Augspurg[77] kommen lasse: primo: Wenn das Gelt mir in ordinari corrent könnte zu Augspurg erlegt werden, were mir lieb, wo aber nicht, so kans in Wien bezahlt werden. 2do solche Leichter sambt dem Crucifix laß ich auf mein Unkosten anhero nacher Wien kommen, daran es kostet den Kauffer weiter nichts mehrer, als jede March 25 und waß selbiges wiegen wirdt, rechnet man nach dem Gewicht auß. 3o werden auch solche Leichter sambt dem Crucifix innerhalb 4 Monat Frist unfehlbar alhier zu Wienn geliefert werden. 4to Keinen fertigen Abriß hab ich anitzo nicht bey Handen; denn ich hab in erst mit der jüngst abgegangenen Post nachher Augspurg geschickt, weilen ich vor einen gewissen Praelathen (Prälaten) auch dergleichen machen lasse. Soll aber einer verlangt werden, so wiel ich einen zeichnen und dem hiesigen Herrn P. Procurator einhendigen. Jedoch versichere ich, daß sie recht sauber und nach der neuersten Façon wohl ins Gesicht gemacht werden sollen. 5to, wanns beliebt, so kan ein Contract gemacht werden (cf. vorhin). NB. die Höhe begehre ich zu wissen just.
c) Rechnungs-Abschluß.
Actum 1696 den 15. Juni in Wien.
6 Weißgetribene Kirchen-Leichter sambt dem Crucifix
wäget zu sambt M. 58: 14: 2 p. 25 fl. | 1472: | 41 |
pro daß Eysern werch | 7: | 30 |
„ den Kasten | 1: | 30 |
fl. 1481; | Xr. 41 |
Quittung; Den 14. Augusty ist dieses ime (ihm) sambt dem embalagio mit 1484 fl. 11 Xr. paar bezahlt worden.
Conrad Rud. Littigen, Kays. Hoff-Juwelirer.
Bunzlau.
Dr. Ewald Wernicke.
Ein kurzer Artikel im Daheim (Jahrg. 1880, S. 11): „Die Oedipussage im christlichen Gewande,“ veranlaßt mich, eine Mittheilung über eine Maihinger Handschrift zu machen, in welcher derselbe Stoff, welchen Franz Pfeiffer in Frommanns Zeitschrift für die d. Mundarten, II. Jahrg., S. 291 ff. als Probe altkölnischen Dialektes (saec. XV.) nach einer Stuttgarter Handschrift herausgab, und worauf der Daheimkorrespondent fußt, in lateinischen Versen behandelt ist.
Ich habe z. Z. weder den Maihinger Codex, noch Frommanns Zeitschrift vor mir; es mögen folgende Notate genügen, die ich mir ehedem über den Maiingensis machte.
Der Cod. Maiing. II. Lat. 1. fol. nro. 94 enthält auf Bl. 1a ein Gedicht, welches beginnt:
Blatt 1b schließt, mit Vers 191 abbrechend:
Blatt 2a folgt ein anderes lat. Gedicht (Viri fratres servi dei, s. Du Méril 1847, p. 136); aber die Fortsetzung des Ischariothgedichtes kommt Bl. 18a in 61 Hexametern, so daß sich die Gesammtzahl der Verse auf 252 beläuft. Bl. 18a die Unterschrift: 1475.
Der Cod. Monacensis 12,262, saec. XV. enthält Bl. 206–208 eine Vita Judae Ischarioth und der Cod. Monac. 21,259 saec XIII.-XIV. Bl. 228 ein Opusculum de ortu Pilati und Bl. 231 f. de ortu Judae Scariothis. Aus letzterer Fassung wird die altkölnische Uebersetzung stammen.
Dinkelsbühl.
Dr. Schepß.
Weder in Lübke’s Geschichte der deutschen Renaissance II, S. 908, noch in den „Baudenkmälern im Regierungsbezirk Cassel“ von „Dehn-Rotfelser und W. Lotz“, wo über die Stadt selbst gehandelt wird, wird eines beim Schloßbau beschäftigten Künstlers Erwähnung gethan. Ich habe nunmehr Notizen über einen solchen an einer Stelle wiedergefunden, wo man sie nicht erwarten sollte, nämlich in den Jocoseria von Otho Melander (editio auctior, Frankfurt 1626) p. 665 ff. Die dortige Erzählung (DCXXX) hat die Ueberschrift: De Joanne Schwertero latomo Heluetio. Ihr wesentlicher Inhalt ist folgender: Als im Jahre 1556 Landgraf Philipp I. von Hessen einen Theil seines Schlosses in Cassel von Grund aus neu errichten ließ, vertraute er die Oberleitung des Baues seinem Sohne Wilhelm (IV) an. Eine Masse von Bildhauern und anderen Künstlern aus fast allen Weltgegenden (!) wanderte in Folge dessen nach der Stadt, um Arbeit zu finden, unter ihnen der Schweizer Hans Schwerter, welcher daselbst die Tochter einer Witwe, eine Großnichte des Justus Didamarus, zur Ehe nahm. Als nun Prinz Wilhelm nach seiner Gewohnheit die Arbeiter besichtigte, fiel ihm Schwerter wegen procera statura und vastum corpus auf. Kaum hatte er auf die Frage nach dessen Herkunft Bescheid erhalten, so fragte er weiter, welcher Religion er angehöre. Der Steinmetz erklärte, er bekenne sich ebensosehr zum Papstthum, als zu Luthers und Zwinglis Lehre: zum Katholicismus wegen der vielen Feiertage, an denen er sonst arbeiten müßte; zum Lutherthum, weil es alle Fleischsorten zu essen erlaube, die er sich bei seinen beschränkten Mitteln billiger als Fische verschaffen könne; an Zwinglis oder Calvins Lehre aber halte er darum fest, weil sie die wenigsten Feste zu beachten vorschreibe und somit ihn, den etwas Arbeitsscheuen, zu angestrengter Beschäftigung nöthige, wolle er nicht hungern und dürsten. Lachend über diese launige Antwort, gieng der Prinz von dannen. — Diese Anekdote, welche in ihrer, dem klassischen Stile trefflich nachgebildeten Fassung ungemein erheiternder wirkt, als es eine wortgetreue Uebertragung vermöchte, ist in dreifacher Weise interessant, indem sie uns den Namen eines verschollenen Baukünstlers und die Jahrzahl der Erbauung eines Schloßtheils in Cassel aufbewahrt hat und schließlich eine Andeutung davon gibt, daß baulustigen Fürsten das religiöse Bekenntniß der von ihnen Beschäftigten nicht gerade gleichgültig gewesen sei. Was den Bau selbst anbelangt, so dürfte damit nur der alte Marstall (Altstadt) gemeint sein, ein einfacher Renaissancebau mit Schnörkelgiebeln, an den Ecken mit Löwen, auf den Gipfeln mit Statuen geschmückt, welcher 1585 fertig wurde. (Dehn-Lotz, a. a. O. S. 26.)
Bunzlau.
Dr. Ewald Wernicke.
Gelegentlich eines Besuches der seiner Fresken wegen berühmten Burg schenkte ich auch ganz unscheinbarem Gekritzel an den Mauerflächen etwas Aufmerksamkeit. Wir finden da eine Menge von Namen und Sprüchen, welche aber zum Theil nicht mehr leserlich sind, eingeritzt. Bewohner und Besucher des Schlosses wollten sich auf diese Weise verewigen, oder irgend eine momentane Stimmung veranlaßte sie, einen oder den andern Vers in die Wand einzugraben. Von Interesse sind für uns selbstverständlich nur solche älteren Datums.
Aus der Reihe der Namen notierte ich mir damals nur Hanns Rebwein 1494, dessen beistehender Wappenschild eine Traube zeigt. Einen Spruch weist die hinzugeschriebene Jahreszahl bereits ins Jahr 1406; er lautet:
Außerdem mögen noch verzeichnet werden:
Einige Verse, wahrscheinlich einem Minneliede angehörig, die sammt der Melodie mit rothem Stift geschrieben sind, wurden schon im „Freskencyclus des Schlosses Runkelstein bei Bozen“ Blatt 1b mitgetheilt.
An der Erkerwand im sogenannten Badezimmer fand ich ein dem 15. Jahrhundert angehöriges Ausgabenverzeichniß eingeritzt. Es vollständig zu lesen, ist unmöglich.
„umb cho.. v . — ij der chochin. — iiij .... iij — dem pinter iij — dem peter rawter ij — ich ij dem rawter — mir ij — aber xvi hern kitheisch vii g. — mir i — dem marx ij zins — mir 1 — aber 1 ducaten vnd ij — aber 1 den frawn von garten vnd haben ...... iij — aber xvj g. vmb pant (?) — aber dem haintrich 1 — aber x hern hansen dem chaplan........ aber XLVIj vmb wein — dem.... LI (?) — mir vi g. — aber iiij von des weins wegen — aber ij ..... aber xviij g. dem. . lasch — aber umb daz mal (?) viij viiij g. — aber iij umb ij (?) ster gersten..... aber vi (?) g. — aber ij der ammen unt iiij (?) g.
xvj dem pfaff — slosser (?) i ducaten — mir iij.
.. am ersten viij m. — darnach xj (?) m...... v ducaten. — 1 ducaten.“
Auf der nämlichen Wandfläche steht noch: hic pro oculis alter pro capite.
Ueber Wandgemälde, die bisher theils wegen der argen Verwitterung, theils wegen der schweren Zugänglichkeit nicht beachtet worden sind, zu reden, behalte ich mir für später vor. Zugleich werde ich mich dann über die Ansicht Dr. D. Schönherrs äußern, der in der „harnasch kamer, gnannt Neythart“ jenes Gemach im obersten Stockwerke der Baumannswohnung zu erkennen glaubt, dessen Malereien unter anderen einen Reihentanz und ein Ballspiel zur Darstellung bringen; (s. seine Schrift: das Schloß Runkelstein bei Bozen. Mit einem Inventar des Schlosses von 1493, S. 16). Ich kann mich derselben nicht anschließen.
Innsbruck.
Oswald Zingerle.
So lautet eine nicht seltene Glockeninschrift. Die meisten Glocken, auf welcher sich dieser Anruf an die Mutter der Gnade und Barmherzigkeit findet, gehören Kirchen an, welche in der Diöcese Osnabrück oder Minden belegen sind. So steht er auf einer Glocke von 1540 in Barnstorf in der Grafschaft Diepholz, früher zur Diöcese Osnabrück gehörig; ferner in der gleichen Diöcese aus einer Glocke zu Holte von 1509, zu Lage von 1503, zu Oesede, Amts Iburg, von 1498, zu Riemsloh von 1522, zu Rulle von 1504, zu Sögel von 1516 und von 1518, zu Wallenhorst von 1515, auch zu Varrel in der Diöcese Minden auf einer Glocke von 1506.[78]
Alle ebengenannten Glocken zeigen die Inschrift vollständig so, wie sie oben mitgetheilt ist. Es kommen aber auch Abweichungen davon vor, indem in einigen Fällen nur ein Bruchtheil jener Strophe als Inschrift verwandt ist, theilweise auch noch unter Abänderungen des Wortlautes. So heißt z. B. die Inschrift einer Glocke zu Ostercappeln (in der Diöcese Osnabrück) vom Jahre 1502:[79]
Es ist also die erste Zeile der Strophe fortgelassen. Dagegen fehlen die zwei letzten Zeilen derselben in der Inschrift einer Glocke der in der gleichen Diöcese belegenen Kirche zu Beesten von 1507, in der es heißt:[80]
Die größte Kürzung zeigt die Glocke zu Bramsche, welche außer der Jahreszahl 1513 nur den Spruch enthält:[81]
Theilweise gehört hieher auch die Inschrift der Glocke zu Twistringen (früher der Diöcese Minden unterstehend), in der man den Spruch liest:[82]
Endlich sei auch noch der Glocke zu Wichmannsburg (im Lüneburgischen) gedacht, welche vom Jahre 1512 den Spruch zeigt:[83]
Fragen wir nun, woher stammt denn die oben mitgetheilte Strophe, so findet sich die Antwort darauf bei Morel: „Lateinische Hymnen des Mittelalters.“ Dort wird auf S. 81 unter Nr. 131 ein „Hymnus in S. Mariae praesentatione“ aufgeführt, und zwar als „hymnus in matutinum“, beginnend:
Die vierte Strophe dieses Hymnus wird nun aus der uns beschäftigenden Glockeninschrift gebildet. Als Quelle für diesen Hymnus, dessen Verfasser unbekannt ist, führt Morel das „Breviarium secundum usum Gallicanum (Venetiis 1627. 12.)“ an. Daß schon 1498 jener Hymnus bekannt und beliebt war, zeigt die obenerwähnte Glocke zu Oesede.
Aber nicht nur in den Diöcesen Osnabrück und Minden erfreute sich jener Hymnus und speciell diese Strophe mit dem Anrufe der Maria großer Verbreitung und Beliebtheit, sondern wir begegnen derselben gleichzeitig auch in von dort sehr entfernten Orten. In den „Mittheilungen“ der Wiener Central-Commission etc. sind neuerdings[84] unter der Rubrik „Zinngußwerke in Böhmen“ verschiedene Taufbecken aus Zinn besprochen, von denen das zu Nezamyslic bei Schüttenhofen zwei Inschriften zeigt, deren obere lauten soll:
„die untere ist jedoch nicht mehr ganz zu entziffern.“
Betrachtet man indeß die a. a. O. S. LXXIII, fig. 1. gegebene Abbildung dieses Taufbeckens, so erkennt man in der unteren Inschriftreihe noch deutlich die Buchstaben tu no ...., und es kann kein Zweifel bestehen, daß diese untere Inschriftreihe den Schluß unserer Hymnenstrophe enthält:
Die in gothischen Minuskeln ausgeführte Inschrift scheint keine Jahreszahl zu enthalten; doch wird man das Taufbecken keineswegs später als in das erste Viertel des 16. Jhdts. versetzen dürfen. Es sind also — (die Glocke zu Barnstorf von 1540 ausgenommen) — alle Glocken, wie auch das Taufgefäß, auf denen sich diese Strophe aus dem Hymnus findet, älter, als die einzige bisher für denselben bekannte Quelle, nämlich das Breviarium von 1527. Vielleicht ist jener Hymnus deutschen Ursprunges. Da der Hymnus „ad matutinum“ bestimmt war, so läßt sich das Vorkommen gerade dieser 4. Strophe desselben auf Glocken wohl erklären aus der in Capitel II des Concils zu Mainz von 1423 getroffenen Bestimmung, durch welche vorgeschrieben ward, „ut deinceps singulis Ecclesiis predictis omni die circa solis ortum in memoriam compassionis gloriosissimae et intemeratae semper virginis Mariae, quae stans juxta crucem sui dilectissimi filii cruciebatur anxietate et moerore plena, pulsetur tribus vicibus campana ipsius ecclesiae, quae et prout hactenus circa occasum solis pro salutatione ejusdem Virginis pulsari consuevit, ad hortandum Christi fideles, ut tunc in laude ipsius Virginis incipientes, eam cum salutatione Angelica devote venerentur, ut ipsa quam Filius ejus nihil negans semper honorat, pro nobis et omni necessitate nostra apud Dominum intercedat.“[85]
Die mit jenem Anruf der Maria als der Mutter der Gnade und als Mittlerin versehenen Glocken waren also Marien-Betglocken und auf ihnen die an die Gottesmutter gerichtete Bitte: „tu nos ab hoste protege, in hora mortis suscipe“ ganz anpassend. Wie aber erklärt sich letztere Bitte auf einem Tauffasse, da doch zur Taufe ein Anruf der Maria in keinerlei Beziehung steht?
Dr. Th. Hach.
Bild des 14.-15. Jahrhunderts.
Während die Mehrzahl der Hagadabilder, die wir bisher im Anzeiger gegeben haben, uns nicht die Eigenthümlichkeiten des Lebens der Israeliten des Mittelalters wiedergeben sollten, kommen wir hier auf eine der Scenen, die specifisch israelitisch sind. Es ist die Vermählung Isaaks mit Rebekka. Die Tracht des Brautpaares soll zwar sicher auch hier die der vornehmen Welt zur Entstehungszeit des Buches wiedergeben. Die lang herabhängenden Haare der Braut und der Kranz auf der Stirne sind sicher nicht israelitisch. Heute mindestens verlangt der Gebrauch in orthodoxen Kreisen noch das Scheeren des Haupthaares der Frau. Aber das Tuch, welches beider Häupter bedeckt, ist israelitisch. Der Vater des Bräutigams mit erhobenem Becher und der Lautenspieler repräsentieren die Festlichkeit.
Nürnberg.
A. Essenwein.
Verantwortliche Redaction: Dr. A. Essenwein. Dr. G. K. Frommann.
Verlag der literarisch-artistischen Anstalt des germanischen Museums in Nürnberg.
Gedruckt bei U. E. Sebald in Nürnberg.
(Mit einer Beilage.)
1880.
Nº 4.
April.
Nürnberg, den 15. April 1880.
Im Anschlusse an die früher gemeldeten thüringischen Adelsfamilien haben die Grafen und Herren v. Helldorf 300 m. für ein Fenster bestimmt; ebenso hat Herr Fabrikbesitzer Heimstädt in Nürnberg 350 m. für ein solches gespendet.
Im Erdgeschosse unseres Victoriabaues sollen Gipsabgüsse der hervorragendsten deutschen Skulpturen aus der romanischen Periode aufgestellt werden; es finden dazu an verschiedenen Orten Abformungen statt. Bereits ist das große Relief der Externsteine, welches wir einer Sammlung verdanken, die seiner Zeit in Detmold eingeleitet wurde, durch Bildhauer Maßler in Hannover angefertigt, hier eingetroffen und aufgestellt. Wir freuen uns, daß auch diese Angelegenheit, wie die meisten unserer einzelnen Unternehmungen, freundliche Theilnahme findet, und daß uns zu diesem Zwecke Unterstützungen zugehen. Schon im vergangenen Jahre hat Herr Prof. Kinkel den Ertrag einer von ihm hier gehaltenen Vorlesung für diesen Zweck bestimmt. Jetzt haben mehrere Herren die Kosten je eines Abgusses übernommen, und zwar die Herren Fabrikbesitzer Distel mit 300 m. und Falk mit 500 m., G. H. mit 50 m., Kaufmann Rieß mit 30 m. und Fabrikbesitzer Reich mit 50 m. Auf Kosten der von Sr. Maj. dem Kaiser begründeten Hohenzollernstiftung wurde das Tympanon der Klosterkirche zu Alpirsbach mit den ältesten monumentalen Darstellungen von Mitgliedern des Hauses Hohenzollern geformt.
Im weiteren Fortgange unserer Bauten, bezüglich deren wir einem schon längere Zeit festgestellten, auch bereits allgemein bekannten Plane folgen, haben wir einer mehrfach an uns herangetretenen Anregung Folge gegeben und Anstalten getroffen, einen großen Saal als Parallele zum Saale der deutschen Reichsstädte, als Erinnerungsdenkmal der ehemals landesfürstlichen Städte zu bauen. Wir haben diesen Städten die Bitte zugehen lassen, die Kosten dieses Saales ebenso zu tragen, wie seiner Zeit die vormaligen Reichsstädte die Kosten des Reichsstädtesaales getragen haben. Bereits vielseitig ist uns die Geneigtheit freundlicher Betheiligung, theils im allgemeinen, theils unter Bezeichnung bestimmter Summen zugegangen. Wir werden in nächster Nummer eine ziemlich beträchtliche Reihe von Städten aufführen können, welche diese Angelegenheit zu fördern bereit sind.
Die Subscription für das Handelsmuseum macht ihre Fortschritte, und es haben sich in dem abgelaufenen Monate durch Uebernahme von je einem Antheilscheine à 50 M. betheiligt die Herren und Firmen: C. F. Autenrieth, Hofkunsthandlung, in Stuttgart; Ed. L. Behrens in Hamburg; Kommerzienrath Aug. Bembé in Mainz; Arthur Bohnenberger in Stuttgart; Meyer Cohn, Bankhaus in Berlin; Georg Goldberger, Banquier, in Berlin; Wilhelm Heidenheimer in Nürnberg; Stadtrath Rud. Heydemann, Inhaber der Bankfirma G. E. Heydemann in Bautzen und Löbau, in Bautzen; Theodor G. Hofmann in Bremen; C. A. Heinrich Müller in Nürnberg; J. Tafel, Fabrikbesitzer, in Nürnberg; Tröltsch und Hanselmann, Gold-[S. 122] und Silbertressenfabrik, in Weißenburg a. S. und Robert Warschauer, geh. Kommerzienrath, in Berlin.
Herr G. Hacker hat dem Museum eine Anzahl interessanter Petrefakten mit der Bestimmung zum Geschenke gemacht, dieselben zu verwerthen und den Erlös für das Museum zu verwenden.
Seit Veröffentlichung des Verzeichnisses in der vorhergehenden Nummer wurden folgende neue Jahresbeiträge angemeldet:
Von öffentlichen Kassen:
Bamberg. Stadtgemeinde (statt früher 12 m.) 20 m. Greifswald. Stadtgemeinde 20 m. Grossenhain. Stadtgemeinde 15 m. Kamenz. Stadtgemeinde 6 m. Lauingen. Stadtgemeinde (statt früher 6 m. 90 pf.) 10 m. Ludwigsburg. Stadtgemeinde (statt früher 8 m. 57 pf.) 10 m. Pfarrkirchen. Stadtgemeinde 5 m.
Von Privaten:
Aurich. Kettler, Lieutenant im 78. Infanterieregiment, 3 m. Bayreuth. J. Moritz, Inspektor des Bühnenfestspielhauses, 1 m. Berlin. Dr. Paul Nerrlich, Gymnasialoberlehrer, 3 m. Bromberg. Selcke, Rechtsanwalt, 2 m. Calw. Dr. med. Eberh. Müller 2 m.; Zöppritz, Fabrikant, 3 m. Cleve. Kolligs, Staatsprokurator a. D., 3 m. Dinkelsbühl. Spetzler, städt. Offiziant, 1 m. 75 pf. Donndorf. August Dieckmann 2 m.; Gertrud Frankenberg, Privatière, 2 m. Dresden. Flohr, Landgerichtsassessor, 3 m.; E. H. Heydenreich, Finanzrath, 3 m.; H. Mau, Juwelier, 5 m. Ebermannstadt. Joseph Rothmund, Bezirksamtsassessor, 2 m. Erlangen. Bernh. Dombart, Gymnasialprofessor, 5 m. Gera. R. Eisel, Kaufmann, 3 m.; Engelhardt, Obersteuerinspektor, (statt früher 50 pf.) 1 m. Kork (Baden). Dr. Reinhard, Oberamtmann, 3 m. Kronach. George, Grubendirektor, 2 m.; Otto Greiner, k. Oberamtsrichter, 2 m.; Jacob, kgl. Realschuldirektor, 1 m.; Hermann Schellhorn, Kaufmann, 3 m.; Eduard Weiß, kgl. Amtsrichter, 2 m. Nürnberg. G. A. Glafey, Nachtlichterfabrikant, 5 m.; Hase, Architekt, 3 m.; Paul Krieger, Tuchmacher, 3 m.; Dr. Neukirch, prakt. Arzt, 5 m.; David Röhm, Architekt, 5 m.; Ed. Röschel, Kaufmann, 5 m.; Gustav Sick, Kaufmann 5 m.; Friedr. Streit, kgl. Postoffizial, 2 m.; Th. Widmann, Kaufmann, 5 m. Rostock. Dr. Crumbiegel, Bürgermeister, 3 m. Segringen. Dollhopf, prot. Pfarrer, 2 m.
Unsern Sammlungen giengen ferner folgende Geschenke zu:
I. Für die kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen.
(Nr. 8268–8278.)
Bamberg. Schmitt-Friderich, Professor: Hölzerner Altarleuchter, 16–17. Jahrh. — Görlitz. Ottomar Vierling, Verlagshandlung: Ansicht der Stadt Görlitz im Jahre 1565. Neuer Abdruck, 1879. — Lindau. Joh. Thom. Stettner: Verlagshdlg.: Album von Lindau. — Nürnberg. G. Heimstädt, Fabrikbesitzer: Braunschweig’scher Thaler, 1712. J. Mesthaler, Fabrikbesitzer: 6 ungarische Säbel der Revolutionsarmee, 1848–49. Wiener Studentenschwert, 1848. Scharfrichterschwert, 19. Jahrh. L. Meyer: 8 Silbermünzen des 16. Jahrhunderts. M. Meyer, Direktor der Vereinsbank: Basler Schützenfestthaler, 1879. J. v. Schwarz, Fabrikbesitzer: Petschaft mit einem in Bergkristall geschnittenen Wappen, 18. Jahrh. J. L. Stich, Buchdruckereibesitzer: Ein Päckchen geschlagenes Gold, 18. Jahrh. Setzwinkelhaken. Gestochener Wappenbrief, 18. Jahrh. — Tübingen. Osiander’sche Buchhandlung: Tübingen im IV. Jubeljahre. Photographische Ansichten.
II. Für die Bibliothek.
(Nr. 40,673–40,964.)
Aarau. Histor. Gesellschaft des Kantons Aargau: Dies., Augovia; XI. Band: Urkundenbuch der Stadt Aarau, herausg. v. Boos. 1880. 8. — Augsburg. Lampart u. Comp.: Witz, Versuch einer Geschichte der theatralischen Vorstellungen in Augsburg. 8. Von Hellwald, der Islam. Türken und Slaven. 1877. 8. Dobel, Memmingen im Reformationszeitalter. 1878. 8. Rothenbücher, der kurmainzer Landsturm in den Jahren 1799 und 1800. 1878. 8. v. Hellwald, die Umgestaltung des Orients als Culturfrage. 1878. 8. — Berlin. Kais. stat. Amt; Dass., statist. Jahrbuch; 1. Jahrg. 1880. 8. S. Calvary, Verlagsbuchhandlung: Jahresbericht über die Erscheinungen auf dem Gebiete der german. Philologie; I. Heft. 1880. 8. Ernst und Korn, Buch- und Kunsthandlung: Tuckermann, Schinkel’s literar. Thätigkeit. 1879. 8. von Dehn-Rotfelser, das Gemäldegalerie-Gebäude in Cassel. 1879. 2. Hermann und Reichert: Schloß und Domkirche zu Marienwerder. 1878. 2. Adler, baugeschichtliche Forschungen; II. 1879. 2. Franz Lipperheide, Verlagsbuchhandlung: Ethé, Jul. Grosse als epischer Dichter. 1874. 8. Grosse, der Wasunger Not. 1872 8. Leibing, deutscher Frühling 1871. 1871. 8. Rodenberg, Lorbeer und Palme. 1872. 4. Scherer und Lipperheide, die Wacht am Rhein. 1871. 8. Wolff, aus dem Felde. 1871. 8. Jul. Springer, Verlagsbuchhandlung: Nationalliberale Partei, nationalliberale Presse und höheres Gentlemanthum; 3. Aufl. 1876. 8. von Etzel, aus dem Reichslande. 1876. 8. Brockhaus, Jeremias Gotthelf, der Volksschriftsteller. 1877. 8. Müller, Kaiser Wilhelm 1797–1877. 1877. 8. v. Kirchmann, die parlamentarischen Formen in der evangel. Kirche. 1878. 8. Müller, politische Geschichte der Gegenwart; IX-XII, 1875–1878. 1876–1879. 8. Verein für die Geschichte der Stadt Berlin: Ders., Schriften etc.; Heft XVI. 1880. 8. Vossische Buchhandlung (Strikker): Grieben, der Schultze von Bülo. 1873. 8. Müller, die Belagerung von Soissons i. J. 1870. 1875. 8. Castenholz, die Belagerung von Belfort im J. 1870–71; I.-IV. Theil. 1875–78. 8. von Hellfeld, die Cernierung und Beschießung von Verdun im Jahre 1870. 1875. 8. von Werder, die Unternehmungen der deutschen Armeen gegen Toul i. J. 1870. 1876. 8. Wolf, die Belagerung von Longwy im Jahre 1870. 1875. 8. Spohr, die Cernierung, Belagerung und Beschießung von Thionville. 1875. 8. Neumann, die Eroberung von Schlettstadt und Neu-Breisach im J. 1870. 1876. 8. Dr. F. Wagner, Gymnasialprofessor: Ders., die Aufnahme der fränkischen Hohenzollern in den schwäb. Bund. 1880. 4. Pr. — Bremen. Archiv der fr. Hansestadt: Ehmck und von Bippen, bremisches Urkundenbuch, Bd. III, 3. 1880. 4. — Breslau. Constantin Graf von der Recke-Volmerstein: Ders. u. Otto, Baron von der Recke, Geschichte der Herren von der Recke. 1878. 4. — Brünn. K. k. mähr. schles. Gesellschaft z. Beförd. des Ackerbaues, der Natur- u. Landeskunde: Trapp, Catalog des Franzens-Museums. I. II. 1868 und 79. 8. — Brüssel. J. Palmarts: Ders., projet d’exploration au pôle nord. 1880. 8. — Budapest. Ungar. akademie der Wissenschaften: Dies., Almanach etc. 1879 und 1880. 8. Ertesitö, akademiai; 1878. 1–7. und 1879. 1–6. 8. Archaeologiai ertesitö, XII. kötot. 1878. 8. Evkönyvek; XVI. köt. 2.-5. Dar 1878–79. 8. Ertekezések a tarsad. tudomanyok Köréböl; köt. V, 1–8. Szám. 1878–79. 8. Ertekezések a történelmi tudományok köréböl; k. VII, 5–10. szam, k. VIII, 1–9. szám 1878–79 8. Monumenta Hungariae historica; I. osz. Diplomataria XVI. 1879. 8. Magyar törtenelmi tár XXV. 1878. 8. Archivum Rákozianum; I. osz., VI. VII. 1878–79. 8. Literar. Berichte aus Ungarn, hrsg. v. P. Hunvalfy; Bd. II, 1.-4. Heft. u. III. 1.-4. Heft 1878 u. 79. 8. Monumenta archeaologica; vol. III, pars 2 et vol. IV, p. 1. 1878 u. 79. 2. — Celle. Aug. Schulze, literar. Anstalt: Niu lustert mol! 2. Aufl. 1877. 8. Lähm up. 1877. 8. Nix för ungud. 1878. 8. Sackmann’s plattdeutsche Predigten. 1878. 8. Zimmern, Lessing’s Leben und Werke; I. u. II. Bd. 1880. 8. und 12 weitere kleinere Schriften. — Dresden. Gymnasium zum heil. Kreuz: Meltzer, Mittheilungen über die Bibliothek der Kreuzschule. 1880. 4. Pr. Vitzthumsches Gymnasium: Wiclif, de[S. 124] Christo et adversario suo Antichristo. 1880. 4. Pr. — Elbing. Gymnasium: Reusch, Wilhelm Gnapheus, der erste Rector des Elbinger Gymnasiums; II. 1877. 4. Volckmann, die Originalurkunden des Elbinger Stadtarchivs v. 1501–1617. 1880. 4. — Erlangen. Dr. Steinmeyer, Universitätsprofessor: Williram, deutsche Paraphrase des hohen Liedes, herausg. v. Seemüller. 1878. 8. Seemüller, die Handschriften und Quellen von Willirams deutscher Paraphrase des hohen Liedes. 1877. 8. Denifle, Taulers Bekehrung. 1879. 8. — Frankfurt a. M. Gebrüder Löwenstein, Hofjuweliere: Biblia. Deutsch. Dr. Mart. Luther. Wittenberg, 1665. gr. 2. Israel. Real- und Volksschule: Blum, der Rechneigraben in den städtischen Anlagen zu Frankfurt a. M. in botanischer Beziehung. 1880. 4. Pr. — Freiburg. i.Br. Herder’sche Verlagsbuchhandlung: Real-Encyklopädie der christlichen Alterthümer, hrsg. v. Kraus. 2. Liefg. 1880. 8. Kirchl. histor. Verein der Erzdiöcese Freiburg: Ders., Freiburger Diöcesan-Archiv. 13. Bd. 1880. 8. — Görlitz. C. A. Starke, Kunstverlag: Grünenberg, Wappenbuch; Lfg. 25–27. gr. 2. Warnecke, heraldisches Handbuch. 1880. 4. Ottomar Vierling, Buchhandlung: Görlitz u. seine Umgegend. 2. Aufl. 1875. 8. — Göttingen. K. Gesellschaft der Wissenschaften: Dies., Nachrichten etc. aus d. J. 1879. 1879. 8. Göttingische gelehrte Anzeigen; 1879, I. II. Bnd. 1879. 8. — Greifswald. Universität: Index scholarum etc. 1880. 4. Verzeichniß der Vorlesungen etc. 1880. 4. — Gütersloh. C. Bertelsmann, Verlagshandlung: Strack, Geschichte der weiblichen Bildung in Deutschland. 1879. 8. Dörpfeld, der didaktische Materialismus. 1879. 8. Zöckler, die Lehre vom Urstand des Menschen. 1879. 8. Hammerich, älteste christliche Epik der Angelsachsen, Deutschen und Nordländer. 1874. 8. v. Raumer, Geschichte der Pädagogik; I.-IV. Th. 5. (4.) Aufl. 1878. 8. Rau, Ursprünge u. Ziele unserer Kulturentwickelung. 1875 8. Roos, Augustin und Luther. 1876. 8. Lyra, Andreas Ornithoparthus. 1877. 8. Bachmann, Ernst Wilhelm Hengstenberg. 2 Bde. 1876 u. 79. 8. Barthel, Vorlesungen über die deutsche Nationalliteratur der Neuzeit. 9. Aufl. 1879. 8. Scharling, Humanität und Christenthum; 2 Thle. 1874 und 75. 8. Zöckler, das Kreuz Christi. 1875. 8. Germann, die Kirche der Thomaschristen. 1877. 8. Rathgeber, die handschriftlichen Schätze der früheren Straßburger Stadtbibliothek. 1876. 8. Hochhuth, Heinrich Horche und die philadelphischen Gemeinden in Hessen. 1876. 8. Arnold, der Islam nach Geschichte, Charakter und Beziehung zum Christenthum. 1878. 8. Wieseler, die Christenverfolgungen bis zum 3. Jhrhdt. 1878. 8. Krabbe, aus deutscher Vergangenheit. 1878. 8. Bikélas, die Griechen des Mittelalters und ihr Einfluß auf die europäische Cultur. 1878. 8. Freybe, der Karfreitag in der deutschen Dichtung. 1877. 8. Wieseler, die deutsche Nationalität der kleinasiatischen Galater. 1875. 8. Stromberger, Berthold von Regensburg, der größte Volksredner des deutschen Mittelalters. 1877. 8. Freybe, Claus, der Bauer, ein Meklenburger Fastnachtsspiel. 1879. 8. — Halle. Buchhandlung des Waisenhauses: Flückiger, Documente zur Geschichte der Pharmacie. 1876. 8. Sonderabdr. Danneil, Geschichte des evangelischen Dorfschulwesens im Herzogtum Magdeburg. 1876. 8. Erdmann, Untersuchungen über die Syntax der Sprache Otfrieds. I. u. II. Th. 1874 u. 76. 8. Schulze, kleine Heimathskunde des Herzogthums Gotha; 3. Aufl. 1875. 8. Kramer, neue Beiträge zur Geschichte Aug. Herm. Francke’s 1875. 8. Sach, Schleswig-Holstein in geschichtl. u. geographischen Bildern. 8. Aufl. 1878. 8. Größler, urkundliche Geschichte Eislebens bis zum Ende des 12. Jhhdt. 1875. 8. Rättig, zur Heimathskunde. Die Herzogthümer Meklenburg in geschichtl. u. geograph. Bildern. 3. Aufl. 1876. 8. Cramer, M. Johannes Rhenanus, d. Pfarrherr und Salzgräfe zu Allendorf. 1879. 8. Dietlein, die Provinz Sachsen. 2. Aufl. 1877. 8. Saran, die schwedische Invasion in Kursachsen u. d. Friede zu Altranstädt. 1878. 8. — Hamburg. Verein für hamburgische Geschichte: Kämmereirechnungen der Stadt Hamburg; IV. Bd. 1880. 8. — Hannover. Histor. Verein für Niedersachsen: Ders., Zeitschrift etc.; Jahrg. 1879. u. 41. Nachricht etc. 8. — Hildesheim. Fr. Küsthardt, Bildhauer: Bugenhagen, der Erbarn Stadt Braunschwygg Christenliche Ordenung. 1531. 8. De Kerken ordeninge. Magdeborch. 1534. 8. Ein Bedeböklin, nye uth der hilligen schrifft. 1534. 8. — Jena. Universität: Althof, Lautstand altsächsischer[S. 125] Eigennamen etc. 1879. 8. Chabozy, über das Jugendleben Adelb. v. Chamisso. 1879. 8. Gottsched, die pädagogischen Grundgedanken des Amos Comenius. 1879. 8. Hobbing, die Laute der Mundart von Greetsiel in Ostfriesland. 1879. 4. Nathan, Kants logische Ansichten und Leistungen. 1878. 8. Rothlauf, die Mathematik zu Platons Zeiten. 1878. 8. u. 37 weitere akad. Schriften. — Karlsruhe. Großherz. Ministerium des Innern: Schäfer, Ausgrabungen römischer Reste in Heidelberg etc. 1878. 2. Mit 4 Blättern Abbildungen. — Kassel. Städt. Realschule I. O.: Schantz, Abriß der Kirchengeschichte. II. Thl. 1880. 4. Pr. — Köln. K. kathol. Gymnasium an der Apostelkirche: Bone, Bilder vom Rhein aus alter Zeit. 1880. 4. Pr. — Königsberg. Universität: von Frisch, Eintheilung Ostpreußens im XVIII. saecl. in administrativer und jurist. Beziehung. 1879. 4. Kühl, der Verkehr Karls d. Gr. mit Papst Hadrian I. in Betreff der italienischen Angelegenheiten. 1879. 8. Mendthal, die Städtebünde und Landfrieden in Westphalen bis z. J. 1371. 1879. 8. v. Poblocki, Britische Beiträge zur ältesten Geschichte Litauens; I. Thl. 1879. 8. Posseldt, quae Asiae minoris orae occidentalis sub Dareo, Hystaspis filio, fuerit condicio. 1879. 8. Wisotzki, die Vertheilung von Wasser und Land an der Erdoberfläche. 1879. 8. und 5 weitere akad. Schriften. — Krakau. Akademie der Wissenschaften: Rozprawy i sprawozdania z posiedzen wydzéalu histor.-filozof.; t. XI. 1879. 8. Sprawozdania komisyi do badania historyi sztuki w Polsce; z. IV. 1879. 4. Zabytki prezdhistorzczne ziem Polskich: monuments préhistoriques de l’acienne Pologne; I. série. 1879. 4. — Lausanne. Société d’histoire de la Suisse romande: Dies., mémoires et documents etc.; XXXII. 1880. 8. — Leipzig. Eugen Felix: v. Eye und Börner, die Kunstsammlung von Eugen Felix in Leipzig. 1880. 8. Nebst Atlas von 36 Tafeln in Lichtdruck. 1880. gr. 2. Museum für Völkerkunde: Dass., 7. Bericht etc. 1879. 8. Moriz Ruhl, Verlagsbuchhandlung: Die Uniformen der deutschen Armee; 4. Aufl. 8. O. Spamer, Verlagshandlung: Schmidt, illustr. Geschichte von Preußen. 3. Aufl. 12. Heft. 8. — F. C. Vogel, Verlagshdlg.: Fischer, Dorf Floing und Schloß Versailles. 1872. 8. Sonderabdr. — Ders., Chirurgie vor 100 Jahren. 1876. 8. Fischer, die Forschungen über das Nibelungenlied seit K. Lachmann. 1874. 8. Gurlt, zur Geschichte der internationalen und freiwilligen Krankenpflege im Kriege. 1873. 8. Ebert, Geschichte der christl.-lateinischen Literatur. 1874. 8. Schröer, die deutsche Dichtung des 19. Jahrh. 1875. 8. Birch-Hirschfeld, die Sage vom Gral. 1877. 8. Stade, über die alttestamentlichen Vorstellungen vom Zustande nach dem Tode. 1877. 8. Koberstein’s Grundriß der Geschichte der deutschen Nationalliteratur, umgearbeitet von Bartsch; 5. Aufl. 1.-5. Band und General-Register. 1872 u. 73. 8. — Lindau. J. Thomas Stettner, Verlagshdlg.: Der Bodensee und seine Umgebungen. 1876. 8. Koch, Lindau. 1879. 8. Martin, Heiligenberg einst und jetzt. 1876. 8. — Linz. K. Progymnasium: Pohl, Statutenbuch der Stadt Linz. 1840. 4. Pr, — Luxemburg. V. Bück, Verlagshdlg.: Weicherding, der St. Pirminsberg. 1875. 8. Section historique de l’institut royal-grand-ducal: Dies., Publications etc.; année, 1879, vol XXXIII. (XI.) 1879. 8. — Magdeburg. Hinrichshofen’sche Verlagshdlg.: Reichau, Williram, Abt zu Ebersberg in Oberbaiern. 4. Wangemann, Grundriß der Musik-Geschichte. 1878. 8. Kunstgewerbe-Verein: Ders., Jahres-Bericht etc. über d. J. 1878 u. 1879. 1880. 8. — Meissen. Dr. W. Loose, Direktor der Realschule: Ders., Briefe eines Leipziger Studenten aus d. J. 1572 bis 1574. 1880. 4. Pr. — Metz. Verein für Erdkunde: Ders., 2. Jahresbericht etc. pro 1879. 1880. 8. — München. Histor. Commission bei der k. Akademie d. Wissensch.: Allgemeine deutsche Biographie; X. Band. 1879. 8. Marie Therese, Prinzessin von Bayern, königl. Hoheit: Haushofer, Lehr- und Handbuch der Statistik. 1872. 8. Ilg, über den kunsthistorischen Werth der Hypnerotomachia Poliphili. 1872. 8. Rollet, die drei Meister der Gemmoglyptik Antonio, Giovanni und Luigi Pichler. 1874. 8. v. Kudriaffsky, Japan. 1874. 8. Quellenschriften für Kunstgeschichte, hrsg. v. Eitelberger von Edelberg. 1.-10. Bd. 1871–75. 8. v. Sacken, die Sammlungen des k. k. Münz- und Antiken-Cabinets. 1866. 8. v. Sachen, die antiken Bronzen des k. k. Münz- und Antiken-Cabinetes in Wien; I. 1871. gr. 2. Ders., die[S. 126] antiken Sculpturen des k. k. Münz- und Antiken-Cabinetes 1873. gr. 2. Waagen, die vornehmsten Kunstdenkmäler in Wien. I. II. Theil. 1866 u. 67. 8. — Neuwied. J. H. Heuser’sche Buchhdlg.: Kunz, der Kreis St. Goar. 1877. 8. Thomassen, das älteste Menschen-Geschlecht. 8. Hermes, die Neuerburg an der Wied und ihre ersten Besitzer. 1879. 8. — Nürnberg. F. Gebert, Numismatiker: Podestà, verdolmetschter Türkischer Chronik erster Theil. 1617. 8. Spon und Wheler, italienische, dalmatische, griechische, und orientalische Reisebeschreibung. 1690. 2. Christoph Hofmann, Kaufmann: Deß Hertzogthumbs Würtemberg ernewert gemein Land-Recht. 1680. B. Des Hertzogthums Würtemberg gemeine Lands-Ordnungen. 1698. 8. — Offenbach. Realschule: Dies., Programm etc., 1880. 4. Volckmar, die fossilen Wirbelthiere. 1880. 4. Pr. — Plauen. Gymnasial- u. Realschul-Anstalt: Jahresbericht etc.; 1879–80. 1880. 4. Günther, Beiträge zur Geschichte und Aesthetik der antiken Tragödie. 1880. 4. Pr. — Prag. Verein für Geschichte der Deutschen in Böhmen: Schlesinger, die Chronik der Stadt Elbogen (1471–1504.) 1879. 8. — Rostock. Gymnasium und Realschule I. O.: Krause, van der Rostocker Veide, 1487–91. 1880. 4. Pr. — Sigmaringen. Verein für Geschichte und Alterthumskunde in Hohenzollern: Ders., Mittheilungen etc.; XII. Jahrg. 1878–79. 8. — St. Gallen. Historischer Verein: v. Watt, deutsche historische Schriften; III. Bd. 1879. 8. Wartmann, Urkundenbuch der Abtei St. Gallen; T. III, Lief. VI. u. VII, 1879. 4. Peter Scheitlein, der „Professor“ zu St. Gallen. 1880. 4. — Stuttgart. Adolf Bonz u. Comp., Verlagshdlg.: v. Breitschwert, Aquileja, das Emporium an der Adria. 1880. 8. H. G. Gutekunst, Kunsthändler: Die Kunst für Alle; Liefg. 46 u. 47. 2. Gebr. Kröner, Verlagsbuchhdlg.: Grisebach, die deutsche Literatur seit 1770. 2. Aufl. 1877. 8. Unser Vaterland in Wort und Bild geschildert; hersg. von H. v. Schmid. Lief. 1–46. (II.-III. Bd.) 2. Menzel, Geschichte der Neuzeit. 1789–1871. 13 Bde. 1866–1871. 8. Gustav Weise, Verlagshdlg.: Hottenroth, Trachten, Haus-, Feld- und Kriegsgeräthschaften der Völker alter und neuer Zeit. 3. u. 4. Liefg. 4. — Torgau. Dr. C. Knabe: Ders., Geschichte der Stadt Torgau bis zur Reformation. 1880. 8. — Tübingen. J. J. Heckenhauer, Verlagshdlg.: Knapp, Gustav Friedrich Oehler. 1876. 8. Commersbuch der Tübinger Hochschule. 1878. 8. Osiander’sche Buchhdlg.: Erhardus, Tuwingia illustrata. 1878. 8. Helfferich, Magisterbuch; 23. Folge. 1879. 8. Eifert, das Wahrzeichen von Tübingen; 3. Aufl. 1863. 8. Tübingen im Munde der Dichter 1477–1877. 1877. 8. Pilgram, der historische Festzug. qu. 8. Holzammer, zur Geschichte der Briefportoreform in den Culturstaaten. 1879. 8. Universität: Tübinger Universitätsschriften aus d. J. 1877 u. 1879. 1877 u. 1879. 4. Systemat.-alphabetischer Hauptkatalog der k. Universitätsbibliothek. C. Philologie (Schluß.) 1880. 4. u. 31 weitere akademische Schriften. — Utrecht. Historisch Genootschap: Dies., Werken etc.; N. S. Nr. 29 u. 31. 1879. 8. Bidragen en mededeelingen etc.; III. Deel. 1880. 8. — Wien. Alterthumsverein: Ders., Berichte und Mittheilungen. Bd. XVIII. 1879. 4. — Würzburg. A. Stuber’s Buchhandlung: Güterbock, die Entstehungsgeschichte der Karolina. 1876. 8. Wegele, Göthe als Historiker. 1876. 8. Marty, über den Ursprung der Sprache. 1876. 8. Merkens, Friedrich d. Gr. Philosophie, Religion und Moral. 1876. 8. Ders., Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung, neu herausgegeben. 1877. 8. Kram, Kraut und Arbes. 5. Aufl. 1879. 8. Umpfenbach, das Kapital in seiner Kulturbedeutung. 1879. 8. Merkens, deutscher Humor alter Zeit. 1879. 8.
III. Für das Archiv.
(Nr. 4696–4715.)
Münchberg. Paul Haas, Pfarrer: Zwei Kaufbriefe über das Haus zu Nürnberg in der Brunnengasse L. 483 alte Nummer. 1624, Juli 19 und 1702, August 14. Perg. — Nürnberg. J. Mesthaler & Comp., Maschinenfabrik und Eisengießerei: Kaufbriefe über das Haus S. 1161 in der Tucherstraße von: 1406, März 4, 1425, Juli 18, 1447, Februar 10, 1453, Juli 12, 1458, November 20, 1488, Mai 13 u. 15, 1507, August 28, 1544, Mai 26, 1602, November 22, 1604, Juni 1 (doppelt), 1655, April 9, 1655, Mai 10, 1661, Februar 2, 1701, Juli 15, 1801, Mai 30 (doppelt), 1828, November 19, 1835, August 10–29 (doppelt). Dazu zwei Verzeichnisse, zusammen 23 Stück. Perg.- und Pap.-Orig. und Abschr.
Geschichte des Dorfes Plauen bei Dresden. Nach den Quellen bearbeitet von Adolf Hantzsch. Herausgegeben vom Verein für Geschichte und Topographie Dresdens und seiner Umgegend. 3. Heft der Mittheilungen etc. Dresden. 1880. 8.
Der deutsche Herold. Zeitschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie. Organ des Vereins „Herold“ in Berlin. XI. Jahrg. 1880. Nr. 2. Berlin, 1880. 4.
Vereinsangelegenheiten. — Verzeichniß von Leichensteinen. Zusammengestellt von Dr. G. Schmid. (Forts.) — Ueber die Wæle als Helmschmuck. Von W. Crecelius. — Die Geschichte des Geschlechts von Schönberg. Von L. Clericus. — Literatur. — Berichtigungen.
Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Band VII. Nr. 1. Berlin, 1879. 8.
Gesellschaftsangelegenheiten. — Geographische und Literatur-Notizen.
Kämmereirechnungen der Stadt Hamburg. Herausgegeben vom Verein für Hamburgische Geschichte. IV. Band. Kämmereirechnungen von 1482–1500. Von Karl Koppmann. Hamburg, 1880. 8. IV. und 468 Seiten.
Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde zur Beförderung einer Gesammtausgabe der Quellenschriften deutscher Geschichten des Mittelalters. Fünfter Band. Zweites Heft. Hannover, 1879. 8.
Lateinische Handschriften in St. Petersburg. Von K. Gillert. — Die Kaiserurkunden des Bisthums Utrecht. Von K. Foltz. — Die Papstbriefe der Brittischen Sammlung. Von P. Ewald. — Zur Frage nach den Quellen der Historia Langobardorum. Von G. Waitz. — Miscellen. — Nachrichten.
Anzeiger für Schweizerische Geschichte. Herausgegeben von der allgemeinen geschichtsforschenden Gesellschaft der Schweiz. Zehnter Jahrgang. (N. F.) 1879. Nr. 5. Solothurn, 1879. 8.
Ueber das Schlachtfeld von Wangen. Von J. Amiet. — Fragment einer Luzerner Urkunde vom Jahre 918. Von Th. v. Liebenau. — Conrad’s von Mure Schrift de Sacramentis. Von F. Fiala. — Elisabeth, die Gemahlin des Grafen Hartmann I. († vor 1271, 24. September) von Werdenberg-Sargans. Von Frz. Jos. Schiffmann. — Der Chronist Mathias von Neuenburg. Von J. J. Merian. — Zwei Judenbriefe von Zürich 1332 und 1345. Von C. Brunner. — Zur Basler Chronik des Nikolaus Gerung, genannt Blauenstein. II. Die Fortsetzung. Von Dr. Th. v. Liebenau. — Ludovic Steiner, Greffier à Fribourg en Uechtland et Secrétaire de Ville à Bienne (1496–1540). Von Alex. Daguet. — Eine Chronik von Altenrief und Freiburg. Von E. v. M. — Wer sind die Bildschneider der Chorstühle in Wettingen? Von M. Estermann. Louis Vulliemin. Von P. Vaucher.
Anzeiger für schweizerische Alterthumskunde. In[S. 128]dicateur d’antiquités Suisses. Zürich, October 1879. Nr. 4. und Januar 1880, Nr. 1. 8.
Cimetière burgonde à Bassecourt. Par Quiquerez. — Das älteste Stadtsiegel von Basel. (Mit Abbild.) Von R. Wackernagel. — Zwei Grabmäler aus dem Fraumünster in Zürich. (Mit Abbild.) Von J. R. Rahn. — Petite cloche de la Tour-de-Peilz. Von H. O. Wirz. — Die Saluxer Tafel. Von Chr. Kind. — Façadenmalerei in der Schweiz. Forts. Von Sal. Vögelin. — Schalenstein im Bagnethal (Wallis). Von H. O. Wirz. — Une double hache en cuivre de Locras. Par V. Gross. — Ruines d’un etablissement romain à Cheseaux près Lausanne. Par Julien Cornu. — Römische Alterthümer und Töpfernamen aus Solothurn. Mit Abbild. Von J. Amiet. — Ueber die Stadtmauer von Augusta Raurica. — Zur Legende des heil. Ambrosius. Mit Abbild. Von J. R. Rahn. — Maler Jacob von Wyl von Luzern. Von Dr. Th. v. Liebenau. — Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. Zweite Abtheilung. Gothische Monumente. — Miscellen. — Kleinere Nachrichten. — Literatur.
Mémoires et documents, publiés par la Société d’histoire de la Suisse romande. Tome XXXII. Documents relatifs à l’histoire du Vallais recueillis et publiés par l’abbé J. Grenaud. Tome IV, 1331–1350. Lausanne. 1880. 8. 648 Stn.
Publication de la Section historique de l’Institut Royal Grand-Ducal de Luxembourg. Année 1879. XXXII. (XI).
Chartes de la famille de Reinach... Nr. 1674–4399. Table généalogique de la famille Mohr de Wald.
Bydragen en mededelingen van het historisch genootschap, gevestigd te Utrecht. Derde deel. Utrecht, Kemink & zoon. 1880. 8.
Gesellschaftsangelegenheiten. — De rekeningen van de Kerkmeesters der Buurkerk te Utrecht in de 15e eeuw. Door.. F. A. L. van Rappard. — Stukken uit het Archief van Hilten. — Brieven van den Generaal-Major W. G. van der Hoop an den Hertog van Brunswijk-Wolfenbuttel. Medegedeeld door.. P. A. Leupe.
Werken uitgegeven door het historisch genootschap gevestigd te Utrecht. Nieuwe serie. Nr. 29 & 31. De rekeningen der Grafelijkheit van Zeeland onder het Henegouw’sche huis uitgeg. door Dr. G. H. Hamaker. 1. deel. Utrecht, Kemink & zoon. 1879. 8. 542 Seiten.
Neu erschienene Werke.
6) Wandmalereien des christlichen Mittelalters in den Rheinlanden. Herausgegeben von Ernst aus’m Weerth. Zugleich als II. Abtheilung, Band 4 und 5 der[S. 129] Kunstdenkmäler des christlichen Mittelalters in den Rheinlanden. Leipzig, 1879. T. O. Weigel. Imp. 2. 21 Stn. und 46 Tafeln.
Der reiche, farbige Schmuck, welcher ehemals die Wände der mittelalterlichen Kirchen bedeckte, ist im Laufe der Zeit großentheils verschwunden. Die Tünche hat in jener Zeit, als man die Kunstwerke des Mittelalters nicht mehr „schön“ fand und glücklicher Weise verblichene Malereien lieber zudeckte, als auffrischte, den bunten Schmuck meist überweißt, so daß allenthalben reiche Schätze von Gemälden unter der Tünche schlummern. Unserer Zeit war es vorbehalten, einen großen Theil derselben von der deckenden Hülle zu befreien. Leider nur haben dieselben kaum irgendwo solche Frische, noch sind sie in ihren Farbtönen so wohl erhalten, in ihrer Zeichnung so unverletzt, daß sie in demselben Zustande erhalten werden könnten, in welchem sie aus der Tünche herausgeschält werden. Was nicht vorher schon beschädigt war, wird beim Entfernen der Kalkkruste durch die Arbeiter zerstoßen. Wenn nun auch der Kunstfreund sich mit solchen Resten begnügen würde, so gestattet meistens der fromme Sinn nicht, daß die Wände des Heiligthums sich in dieser Gestalt zeigen, in welcher allerdings auch kein profaner Mensch die Wände seines Wohnzimmers belassen würde. Die Gemälde sollen restauriert werden. Restaurieren ist aber da nichts Anderes als Uebermalung. Wir bekommen neue Gemälde, bei denen mehr oder weniger gut die alte Zeichnung zu Grunde liegt und die alte Farbe in ursprünglicher(?) Frische wieder erscheint. Ist nun auch die Kirche in würdiger Weise wieder ausgestattet, so sind doch an Stelle der Originale Kopieen getreten, die eine kunstgeschichtliche Beweiskraft nur mehr in geringem Grade haben. Darin liegt eine der Hauptschwierigkeiten der Publikation solcher Wandgemälde, deren Lösung nur ein Mann wie der Herausgeber des Werkes versuchen konnte, dessen Titel an der Spitze dieses Aufsatzes steht. Als sich das Interesse für die kirchliche Kunst des Mittelalters in den Rheinlanden in jener Tiefe entwickelt hatte, daß alle Zweige derselben Beachtung fanden, waren auch, wol zuerst in Deutschland, dort mehrere umfassende Wandmalereien aufgedeckt worden, die nicht nur das Dekorationssystem aus verschiedenen Zeiten vor Augen führten, sondern auch heute noch, wenn auch inzwischen viel Anderes gefunden wurde, zu dem Schönsten in ihrer Art gehören. Es war der Maler Hohe in Bonn, welcher schon im Beginn der fünfziger Jahre die Aufdeckung verschiedener solcher Wandgemälde durchgeführt und solche restauriert hat, nachdem er erst Pausen der Originale genommen, die auch für das vorliegende Werk die Zeichnungen liefern sollten. Sein 1868 erfolgter Tod brachte Störung, noch größere der Umstand, daß sich bei Vergleichung seiner Zeichnungen mit den Wandgemälden selbst Abweichungen ergaben, die zu großem Theile Neuzeichnungen nothwendig machten. So konnte das Werk erst jetzt erscheinen, das sich als Fortsetzung des allen Alterthumsfreunden rühmlichst bekannten großen Werkes desselben Verfassers darstellt, dessen erster Band schon 1857 erschienen ist.
Es sind im Wesentlichen 3 Reihen, die uns hier gegeben werden: die ältesten jene des Kapitelsaales zu Brauweiler, der Mitte des 12. Jahrhunderts angehörend und die Illustration der Märtyrergeschichten des Hebräerbriefes darstellend, sodann die der Ober- und Unterkirche von Schwarzrheindorf, deren letztere die letzten Visionen des Propheten Ezechiel darstellt, während die Oberkirche[S. 130] Stellen aus der Offenbarung Johannis zur Darstellung bringt, die wol gleichzeitig mit der ersteren sind, sodann die bereits dem gothischen Stile angehörigen Malereien der Deutschordenskapelle zu Ramersdorf, ein Cyklus von hoher Schönheit, welcher leider heute nicht mehr existiert. Ihnen schließt sich sodann an, was an Resten der Malerei in der Kirche zu Brauweiler, frei restauriert, noch vorhanden ist, im Buche nach Hohes alten Zeichnungen wiedergegeben. Dann folgen die Gemälde der jetzt abgebrochenen Kirche zu Bergheim an der Sieg. Den Schluß bildet die Darstellung eines steinernen Altars aus Küdinghoven, dem Schlusse des 14. Jhdts. angehörig.
Der Kunstgeschichte ist auch durch diese neue Publikation des verdienten Verfassers reiches Material zugeflossen. Es ist deshalb um so lebhafter zu bedauern, daß die Schwierigkeiten, welche sich der Herausgabe entgegenstellten, und die nicht blos den Eingangs geschilderten inneren Gründen ihre Entstehung verdanken, sondern auch äußeren, den Verfasser entmuthigt zu haben scheinen, so daß er es in Frage stellt, ob überhaupt noch Fortsetzungen folgen, ob der reiche Schatz an Werken aller Art, den die Rheinlande noch bergen, in solch sachgemäßer Weise zur Publikation gelangen und eine Kunstgeschichte der Rheinlande, welche seit frühester Zeit eine in sich zusammenhängende, abgeschlossene Kunstschule in sich gebildet, als Krönung des Werkes folgen werde.
A. E.
7) Die Kunstsammlung von Eugen Felix in Leipzig. Katalogisirt von Dr. A. v. Eye und P. E. Börner. Leipzig. In Commission bei T. O. Weigel. 1880. gr. 8. Mit einem Atlas von 36 Tafeln in Lichtdruck von A. Naumann.
Die Sammlung des Herrn E. Felix zu Leipzig gehört ohne Zweifel zu den bedeutendsten Privatsammlungen, welche gegenwärtig noch in Deutschland existieren. Sie nahm bekanntlich den ganzen Regensburger Silberfund in sich auf, wurde später durch Ankauf der Milanischen Sammlung in Frankfurt a. M. erweitert, enthält in ihrer kleinen, aber gewählten Kupferstichsammlung Seltenheiten, welche auf den Versteigerungen der letzten Jahrzehnte selbst königlichen Kabineten wegen ihrer hohen Preise unerreichbar erschienen, hat namentlich aber durch Erwerbung höchst kostbarer Stücke, wie der in einem Grabgewölbe zu Rositz im Herzogthum Altenburg gefundenen sächsischen Ordenskette, italienischer Bronzen, limousiner Emails, deutscher Goldschmiedearbeiten u. s. w., in letzter Zeit solche Belege früherer Kunstfertigkeit in sich vereinigt, daß über die Befriedigung bloßer Liebhaberei hinaus darin auch der Freude am Vollendeten und Schönen, wie dem Studium reiche Nahrung geboten wird. Es kann deshalb nur beifällig aufgenommen werden, daß ein streng wissenschaftlich durchgeführter Katalog dieser Sammlung ihren Bestand feststellt und weitere Kreise damit bekannt macht. Der beigegebene und reich ausgestattete Atlas kommt dabei der Anschauung in ergiebigster Weise zu Hülfe.
8) Heraldisches Handbuch, für Freunde der Wappenkunst, sowie für Künstler und Gewerbtreibende bearbeitet und mit Beihülfe des kgl. Preuß. Cultus-Ministeriums herausgegeben von F. Warnecke mit 313 Handzeichnungen von E. Döpler d. J. und sonstigen Abbildungen in Lichtdruck von S. Kovácsek. Görlitz, C. A. Starke. 1880. 4. IV und 52 Seiten und 33 Tafeln.
Die Absicht des Verfassers war hier nicht, der Wissenschaft neues Material zuzuführen, noch durch entsprechende Verarbeitung Bekanntes in das rechte Licht zu setzen. Sein Buch hat ausschließlich einen praktischen Zweck. Es soll in möglichster Kürze alles zusammenfassen, was der Künstler wissen muß, welcher Wappen zeichnen soll, und was etwa der Besteller einer solchen Wappenzeichnung zu wissen nöthig hat, um beurtheilen zu können, wie weit der Auftrag, den er gegeben, auch richtig ausgeführt ist. Denn es läßt sich nicht leugnen, daß trotz aller Publikationen von Seite der Fachmänner das richtige Verständniß noch immer auf enge Kreise beschränkt ist. Es mag dies zum Theil seinen Grund darin haben, daß ein kurzes Handbuch bisher fehlte, welches, populär im besten Sinne, uns das gibt, was der Laie brauchen kann, und denselben nicht durch zu große Vertiefung abschreckt. Das in Kürze und dabei in größter Zuverlässigkeit zu bieten, ist dem Verfasser gelungen; der Zeichner hat aber durch die vollendete, echt künstlerische Auffassung und die Feinheit der Empfindung, welche er mit der Energie und Strenge der heraldischen Darstellung zu verbinden wußte, durch gute Auswahl alter Muster und treffliche Komposition neuer, im alten Geiste gedachter Vorlagen den Verfasser auf das beste unterstützt.
Daß das Werk die Unterstützung der kgl. preuß. Regierung gefunden, ist ein Beweis seiner praktischen Brauchbarkeit.
42) Auf dem Felde des Gutsbesitzers Schäfer in Kl.-Gollnisch bei Eichberg (Kreis Bunzlau) war man bereits seit mehreren Jahren wiederholt auf Spuren einer ehemaligen heidnischen Begräbnißstätte gestoßen; auch beim diesjährigen Pflügen wurden einige solcher Ueberreste bloßgelegt. Durch den Inhaber des Territoriums freundlichst aufmerksam gemacht, begab sich Berichterstatter an die interessante Stelle. Ein oberflächlicher Blick genügte, um das Vorhandensein eines ausgedehnten vorgeschichtlichen Beerdigungsplatzes zu erkennen, da zahlreiche Feuerstätten bekundeten, daß heidnische Ansiedler unbekannter Zeit und Nationalität daselbst ihre Todten verbrannt hätten, und diverse Topfscherben und zerstreute Knochenreste bezeugten, daß bereits Neugier oder Wissenstrieb geschäftig gewesen. In meiner Gegenwart wurden nunmehr von den Herren Schäfer und Gastwirth E. Freude in Eichberg unter Beobachtung aller Vorsichtsmaßregeln systematische Ausgrabungen angestellt. Man fand vorläufig hinter je einer Kohlenstätte genau orientiert, in einer Entfernung von etwa 10 Schritt von einander, ungefähr 1 Fuß unter der tiefgehenden Furche, zwei große Urnen mit zerkleinerten, erst verbrannten Gebeinen, welche bis auf geringe Beschädigungen — nur die Deckel waren meist von den Pferden eingetreten — wohlerhalten herausbefördert wurden, ebenso in unmittelbarer Nähe der Töpfe je zwei kleinere sogenannte Thränennäpfe. Alle diese Gegenstände sind nach deutlichen Spuren auf der Drehscheibe gearbeitet. Eine der Urnen zeichnete sich durch gefälligere Behandlung aus; sie zeigte außen drei buckelartige Handhaben, unterbrochen von je zwei langgezogenen Vorsprüngen. Ganz besonders interessant — weil seltener — war ein, leider nur fragmentarisch erhaltener, niedriger, breiter Napf mit strichförmigen, rothgemalten Ornamenten. Zu bedauern ist, daß keine Geräthschaften zugleich entdeckt[S. 132] wurden, welche annähernd das Alter der Funde bestimmen ließen; nur ein pfundschweres Stück geschmolzenes Eisen, welches mir als früher gefunden bezeichnet wurde, möchte für eine späte Periode der Grabstätte sprechen. Die Umgegend von Eichberg ist schon mehrfach durch heidnische Funde bekannt; auf Zimmermanns vorgeschichtlicher Karte von Schlesien sind die Ortschaften Kromnitz und Gr.-Gollnisch als Stätten von Flachgräbern markiert. — Das Museum schlesischer Alterthümer wird voraussichtlich die Mehrzahl der gefundenen Gegenstände für sich erwerben.
Dr. E. Wernicke im niederschles. Courier, Nr. 40.
43) Aus Marburg in Hessen erfährt die „Köln. Zeitung“: An dem Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers wurde am Goldberge zu Mardorf bei Marburg ein Fund seltener Goldmünzen u. s. w. gemacht. Nachdem an dem Abhange des Berges einige Tage zuvor 2 Goldmünzen gefunden worden, begannen darauf am Montag einige Hundert Dorfbewohner mit Hacken und Spaten an der bezeichneten Stelle den Boden weiter zu untersuchen. Infolge dessen wurden über 100 Goldstücke zu Tage gefördert, und in den folgenden Tagen noch immer weitere Funde gemacht. Neben Münzen fand man auch sonstige Goldsachen, als ein Kreuz, eine Spange und einen Armring. Die Münzen selbst sind Hohlmünzen, auf der Hohlseite mit dem erhöhten Bilde eines schlangenartigen Thieres und mit 3, 5, 7 oder 9 erhöhten Punkten versehen, während die erhabene Seite in der Mitte eine birnförmige Erhöhung zeigt, welche von 2 oder 3 Punkten und einem Blätterkranze umgeben ist. An Größe kommen die Stücke dem Zehnmarkstücke gleich, sind aber dicker, haben in der Regel 7¼ Gramm an Gewicht und demnach ungefähr den Goldwerth eines Zwanzigmarkstückes.
(Nordd. Allg. Ztg., Nr. 149.)
44) Dem Geschichtsverein in Hanau, welcher in den letzten Jahren für die Spezialgeschichte der Provinz Hessen eine rege Thätigkeit entfaltet hat, ist es gelungen, ein Römerkastell in der Nähe von Hanau, am Einfluß der Kinzing in den Main, zu entdecken. Viele Urnen und Geräthe, sowie Reste von Gebäuden der alten Römerzeit sind aufgefunden und bereits dem Museum des Hanauer Geschichtsvereins einverleibt worden. Leider konnten die Grundmauern des Kastells, welche mit einer Ackerkrume von kaum 1½-2 Fuß bedeckt sind, nicht sämmtlich bloßgelegt werden, weil die Ackerbestellung solches hinderte. Es wird beabsichtigt, diesen Herbst nach der Ernte die Ausgrabungen fortzusetzen.
(Fränk. Kurier, Nr. 176.)
45) Trier, 11. April. (Cöln. Ztg.) In den letzten Wochen sind in unserm Bezirke wieder wichtige Funde an römischen Alterthümern gemacht worden. Unmittelbar bei Trier, auf der linken Moselseite, wurde eine große Masse eiserner Geräthschaften als Wagenreife, Schwerter und Ackergeräthe gefunden, ferner ein Bronzerelief, welches in getriebener Arbeit einen Krieger darstellt, der von einer neben ihm stehenden Victoria bekränzt wird. Nicht weit von dieser Stelle kamen bei Anlage eines Weinberges Säulentrommeln, korinthische Kapitäle und Architrave aus den seltensten Marmorsorten und von vorzüglicher Erhaltung zum Vorschein. Noch wichtiger, die hohe Stufe der römischen Kultur in unserer Gegend aufs neue bezeugend, ist die Entdeckung einer römischen Glasfabrik auf der Hochmark bei Cordel in der Eifel. Ausgrabungen, welche seit Beginn des Frühjahrs seitens des hiesigen Provinzialmuseums daselbst vorgenommen worden sind, haben zur Auffindung einer großen Masse von Resten der Glashäfen,[S. 133] Glasschlacken und Glasfragmenten geführt. Unter den Glasfragmenten nehmen namentlich einige mehrfarbige Stücke (sogenannte Millefiores) besonderes Interesse für sich in Anspruch; denn sie zeigen, daß die mehrfarbigen Glasgefäße nicht, wie man bis jetzt annahm, aus Italien eingeführt worden, sondern einheimische Fabrikate sind.
(Deutscher Reichsanzeiger, Nr. 89.)
46) Ueber die an der Nordseite der Stadt Xanten gemachten Ausgrabungen wird der „Cöln. Ztg.“ geschrieben: Die Aufdeckungsarbeiten sind nach dem Froste wieder aufgenommen worden und haben ein überraschendes, großartig zu nennendes Ergebniß gehabt. Die große, zuerst gefundene Mauer ist in der Länge bis 105 m. gewachsen in gleicher, gewaltiger Dicke von 3 m. Der Alterthumsverein beschloß, nur nach der einen Seite hin die Anlagen weiter zu verfolgen, und hat es ermöglicht, daß nunmehr die 4 Ecken eines Gebäudes klar zu erkennen sind, dessen Lang- und dessen Breitseite je 105 m. betrugen. Innerhalb des Gebäudes sind Abtheilungen zum Vorschein gekommen von 6 m. Breite und 20 m. Länge. Das in seinen Umrissen erkennbare Bauwerk ist aber nur ein Flügel eines Gebäudes, welches allem Anschein nach sechsmal größer als der benannte Theil ist. Das Baumaterial ist hauptsächlich ein fester Thonschiefer, nach den Außenmauern zu Basalt, dabei höchst sorgfältig gemauert, mit trefflichstem Mörtel zusammengefügt. Wozu diente dieser gewaltige Bau, dessen Fundament 4 m. tief noch im Grunde steckt? Ist er von Römern oder von Franken errichtet? Das sind Fragen, welche nur von gewiegten Sachkennern annähernd beantwortet werden mögen. Alterthumskundige und Bautechniker müssen sich hierbei die Hand reichen. Besondere Funde sind bei den Ausgrabungen bis jetzt nicht gemacht worden, etliche römische Münzen aus den Zeiten der Antonine und des Alex. Severus und ein zierliches Löffelchen aus Bronze ausgenommen. Dieselben könnten für den römischen Ursprung des Gebäudes sprechen; aber auch bei den Franken sind römische Münzen lange in Umlauf gewesen. Dem Volke, das hier gebaut hat, haben jedenfalls bedeutende Transportmittel zu Gebote gestanden, da mit Ausnahme der wenigen Dachziegel sämmtliches Baumaterial vom Oberrhein her hierhin geschafft werden mußte; außerdem aber muß die Technik des Mauerns bei denselben in hohem Grade ausgebildet gewesen sein. All dieses kann eben so gut auf die Römer als auf das Reich der Nibelungen passen. Eben so gut ist ein solches Bauwerk für die casta veterna mit ihren 3 Legionen Besatzung nöthig gewesen, als für den festungsartigen Palast eines alten Germanenkönigs. Schließlich sei bemerkt, daß der Alterthumsforscher Hr. Prof. Schneider aus Düsseldorf diese Aufdeckungen als die im Rheinlande in jüngster Zeit bei weitem bedeutendsten bezeichnet hat. Es ist schade, daß nach Jahresfrist die aufgedeckte Fläche wieder eingeebnet und als Ackerfeld benutzt werden muß.
(Deutscher Reichsanzeiger, Nr. 79.)
47) Aus dem Ried, 30. März. Bekanntlich zerstörte die durch den Eisgang verursachte Hochfluth Anfangs dieses Jahres die Dämme der Gemarkung Groß-Rohrheim an verschiedenen Stellen, und man ist soeben damit beschäftigt, die beschädigten Stellen wieder herzustellen. Zu diesem Zwecke wurden vom Staate auf beiden Seiten der Landstraße zwischen Groß- und Kleinrohrheim einige Morgen Feld angekauft, um ausgehoben zu werden, damit die nöthige Erde zum Ausbessern der Dämme an Ort und Stelle gewonnen wird. Bei dieser Gelegenheit nun fanden die[S. 134] Arbeiter antike Scherben und Knochenreste (was übrigens in diesem Felde schon öfter vorkam, von den betreffenden Findern aber nicht weiter beachtet wurde) und wurde dies alsbald dem Herrn Lehrer Gölz aus Klein-Rohrheim mitgetheilt, welcher sofort die nöthigen Schritte einleitete, um allenfallsige werthvolle Funde nicht verloren gehen zu lassen. Der historische Verein für Hessen beauftragte sofort sein Mitglied, Herrn Rentner Kofler (?) aus Darmstadt, mit der Nachgrabung, welche am Samstag vor Ostern auch in Angriff genommen wurde. Es fand sich, daß man wahrscheinlich hier auf einen fränkischen Begräbnißplatz (400–500 Jahre nach Christi) gestoßen ist; es waren bis heute Vormittag 14 Gräber aufgefunden mit männlichen und weiblichen Skeletten. Auch fand man in den Gräbern Schwerter, Lanzen, Ringe von Eisen, knöcherne Kämme und Mosaikkugeln, von Perlenschmuck herrührend. Die Todten liegen alle mit dem Gesichte nach Osten gewandt und den meisten derselben sind Urnen und sonstige Geschirre beigegeben; auch soll man heute Mittag Goldmünzen gefunden haben, welch Letzteres ich jedoch nicht verbürgen kann, da ich dieselben nicht gesehen habe.
(Wormser Ztg., Nr. 76.)
48) Aus Kowno erfährt die „Neue Zeit“, daß daselbst der Plan besteht, in einiger Zeit sich an die Restauration eines werthvollen Baudenkmals aus dem 14. Jahrhundert, der bis auf den heutigen Tag noch erhaltenen Ruinen des Schlosses der deutschen Ordensritter, zu machen. Die Ruine liegt in der „Altstadt“, am Ufer der Wilia. Nach überlieferten Nachrichten war Kowno bereits in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts befestigt, da um jene Zeit der Großmeister Kniprode die Burg zu Kowno mit stürmender Hand eingenommen hat. Hinsichtlich des Schlosses, von dem ein Thurm und Theile einer Mauer dem zerstörenden Einfluß der Zeit bis jetzt getrotzt haben, nimmt man an, daß dasselbe von dem Orden errichtet sei, der nach dem Fall Kownos im Jahre 1383 auf den Trümmern neue Befestigungen aufführte und ihnen den Namen „Ritterswerder“, d. h. Ritterinsel, beilegte, weil die Burg in der That von dem Fluß Wilia und einem zum Niemen durchgelegten Kanal ganz umschlossen war. Spuren dieses Kanals, der gegen 6 Faden Breite gehabt hat, haben sich bis zur Stunde noch erkennbar erhalten.
(D. Reichsanz., Nr. 80.)
49) Am 15. März fand eine fachmännische Eröffnung der in der zur Demolierung bestimmten St. Adalbertskapelle auf dem Hradschin befindlichen Gruft statt, bei welcher Gelegenheit nicht nur der Sarkophag mit den Ueberresten des Heiligen selbst, sondern auch mehrere auf die Beisetzung derselben an diesem Orte bezügliche Inschriften aufgefunden wurden, deren authentische Abschrift ich mir mitzutheilen erlaube.
Im Sarge lag eine mit Blei überzogene Schachtel, deren Deckel durch eine Schnur, an welcher sich das wohlerhaltene Siegel des ersten Erzbischofs von Prag, Arnest von Pardubitz, befand, geschlossen war. Auf diesem, die Reliquien des hl. Adalbert bergenden Behältnisse lagen zwei Bleitafeln, wovon die kleinere folgende Inschrift trug:
„Anno dni MCCCIXVIo in festo Sancti Adalberti dominica die jubilate, quae fuit dies vicesima secunda mensis aprilis translata est haec capsa cum corpore seu reliquiis Sancti Adalberti episcopi et martyris patroni regni Bohemiae praedicti de antiqua ecclesia in istud medium novae ecclesiae Pragensis cum reliquiis Sanctorum quinque fratrum et multis variis reliquiis aliorum sanctorum, quorum nomina ignoramus.“
Auf der zweiten, ziemlich beschädigten Tafel ist zu lesen:
„Anno Domini MCCCXLVI, Die XI. Mense Januarii Ego Arnestus Primus Archiepiscopus Pragensis in praesencia Serenissimi Principis Domini KaroIi, marchionis Moraviae nec non primogeniti Domini Johannis regis Bohemiae, qui ipsam ecclesiam Pragensem in archiepiscopalem aput (d) sedem apostolicam erigi procuravit, aperiri fecit hanc capsam repertam in tumba beati Adalberti episcopi et martyris, in qua una cum reliquiis in ea reconditis erat carta tenore infra scripti: hic sunt cineres Sancti Adalberti episcopi et martyris et pan(n)iculi qui circa ossa fuerunt et quinque fratrum et sunt reliquiae plurimorum sanctorum, quorum nomina ignoramus, que pridie Kalendas Octobris sunt reconditae.“
Im Innern der capsa lag endlich eine dritte Bleitafel, deren sehr beschädigte Inschrift mit der obigen gleichlautend ist.
Prag.
Bruno Bischoff.
50) Sindelfingen, den 22. März. Bei der Ausgrabung eines Fundaments an der Böblinger Straße wurden jüngst einige Gerippe von Menschen und mehrere Alterthümer gefunden. Die Skelette lagen mit den Füßen nach Osten und ca. 5 Schuh von einander entfernt. Bei allen befanden sich Lanzen, Degen oder Dolche. Wahrscheinlich stammt der Fund aus dem Jahre 1525, der Zeit der Bauernkriege.
(Schwarzwälder Bote, Nr. 73.)
51) Vor einigen Monaten wurde nach einer Notiz von R. Serrure (Brüssel) in den Blättern für Münzfreunde bei Venlo ein Münzfund gemacht, welcher Goldmünzen Karls VI. v. Frankreich (1380–1422), Wilhelm VI. von Holland (1404–17), Rudolfs v. Diepholz Bischofs von Utrecht (1431–55), Reinhards von Geldern (1402–20), Arnolds von Geldern (1423–73), Johanns von Heinsberg, Bischofs von Lüttich (1419–56) und der Stadt Frankfurt mit dem Namen des Kaisers Sigismund, sowie Groschen Heinrichs VI. von England, geschlagen zu Calais, und Rudolfs von Diepholz (1426–31) enthalten waren.
52) Billenhausen bei Krumbach, 14. März. Vor einigen Tagen wurde hier ein auch historisch interessanter Fund gemacht. Es kamen nämlich beim Ausheben einer Düngerstätte über 5000 Münzen verschiedenen Gepräges, größtentheils aus dem 14. und 15. Jahrhundert stammend, zu Tage. Sicherem Vernehmen nach ist der Fund bereits in den Besitz der Staatssammlung übergegangen.
(Fränk. Kurier, Nr. 142.)
53) Zwickau, den 30. März. (Dresd. J.) Auf den in den Jahren 1875 und 1879 zu Dresden, beziehentlich Leipzig, veranstalteten Kunstgewerbeausstellungen befanden sich unter anderen, der hiesigen Stadt gehörigen kunstgewerblichen Gegenständen auch 2 alterthümliche silberne Pokale, deren Werth für die hiesige Stadt sich hauptsächlich erst infolge jener Ausstellungen herausgestellt hat. Beide Trinkgefäße, von denen das eine aus dem Jahre 1475 herrührt, sind gothischen Stils von ebenso seltener, als geschmackvoller Form, und es war der Stadt für käufliche Ueberlassung derselben an einen auswärtigen Juwelier und Anti[S. 136]quitätenhändler eine verhältnißmäßig sehr hohe Summe als Kaufpreis geboten worden. Es waren jedoch von Seiten der Stadt zunächst über den Kunstwerth der Becher eingehende Ermittelungen angestellt worden, und nachdem neuerdings die Generaldirektion der königlich sächsischen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, zu deren Kenntniß die Angelegenheit gelangt war, unter Hinweis darauf, daß es sich hier um künstlerisch höchst werthvolle und für die kunstgeschichtliche Forschung interessante Werke handle und es jedenfalls in den weitesten Kreisen ein schmerzliches Bedauern erregen würde, wenn sich die Stadt eines solchen Besitzes, auf welchen sie stolz sein könne, entäußern und diese kostbaren Kleinodien in Gefahr bringen wollte, in Privatbesitz überzugehen und vielleicht gar ins Ausland zu wandern, dem Stadtrathe die nochmalige Erwägung der Sache anheimgestellt hat, hat der Rath, da er es nicht mit der Ehre der Stadt für vereinbar zu erachten vermag, sich jenes aus alter Zeit überkommenen Besitzes ohne ganz dringende Noth zu entäußern, beschlossen, von einem Verkauf der Trinkgefäße definitiv abzusehen.
(Deutscher Reichsanzeiger, Nr. 78.)
54) Durch den Ankauf der Destailleur’schen Ornamentenstichsammlung für das Berliner Kunstgewerbe-Museum wurde der Kunstbesitz der deutschen Reichshauptstadt wieder um eine kostbare Sammlung vermehrt. Die Kunstgewerbe-Museen Englands und des Kontinents haben sich stets bemüht, neben ausgeführten Arbeiten kunstgewerblicher Art auch alle ornamentalen Zeichnungen, Ornamentstiche, Dekorations- und architektonische Werke zu sammeln. Fast alle großen Künstler der verschiedenen Kunstepochen haben in Zeichnungen und Entwürfen einen großen und wichtigen Theil ihrer Erfindung niedergelegt, und diese Arbeiten sind unentbehrlich zur Ergänzung der Sammlungen ausgeführter Gegenstände. Das Berliner Kunstgewerbe-Museum besaß bisher keine solche Sammlung, weil es an der Gelegenheit zum Erwerbe einer schon bestehenden gefehlt hat, die allmähliche Bildung einer solchen aber bei der heutigen Lage des Kunstmarktes weit größere Mittel erfordert und nach manchen Richtungen überhaupt unmöglich sein würde. Als nun im vorigen Jahre die Sammlung des Architekten Destailleur in Paris, welche unter allen bekannten den größten Ruf genießt, nach England verkauft war und die Gelegenheit sich darbot, dieselbe zu einem mäßigen Preise zu erwerben, haben einige Kunstfreunde in Berlin die Sammlung gekauft, um deren Erwerb für das hiesige Kunstgewerbe-Museum möglich zu machen, und sie der Staatsregierung für den Selbstkostenpreis angeboten. Da keine öffentliche oder private Sammlung bekannt ist, welche einen solchen Reichthum an Original-Zeichnungen, Kupferstichen und Holzschnitten kunstgewerblichen Inhalts von deutschen, niederländischen, französischen, italienischen und englischen Meistern des 16., 17. 18. Jahrhunderts besitzt, so hat die Staatsregierung nicht gezögert, den Ankauf zu betreiben. Der Kaufpreis beträgt 381,000 m.
(Beiblatt zur Zeitschr. f. bild. Kunst, Nr. 24.)
Verantwortliche Redaction: Dr. A. Essenwein. Dr. G. K. Frommann.
Verlag der literarisch-artistischen Anstalt des germanischen Museums in Nürnberg.
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Neue Folge. Siebenundzwanzigster Jahrgang.
ORGAN DES GERMANISCHEN MUSEUMS.
1880.
Nº 5.
Mai.
Herr Bibliothekar Dr. L. Sieber in Basel hat die Güte gehabt, mir einige Mittheilungen aus Baseler Handschriften zukommen zu lassen. Im Cod. chart. misc. Bibl. publ. Basil. A. VII. 42, der aus der Karthause stammt, findet sich ein Tractat „Viridarium clericorum“, geschrieben 1445 in Etlingen. Darin ist auch das Gedicht gegen die Weiber enthalten, welches schon im Anzeiger, 25. Jahrg., Sp. 315, gedruckt ist, aber so abweichend und vermehrt, daß ein neuer Abdruck gerechtfertigt ist, da er zugleich zeigt, wie sehr sich in mündlicher Tradition diese Stücke umgestalteten.
.... Jeronimus dicit: Mulier est janua dyaboli, via iniquitatis, scorpionis percussio, nocivumque genus, quod gentes ferreas et mentes castissimas libidine domat. Unde metrista de arte ejus:
ars mulierum
Ecce quanta mala facit ars mulierum, quocunque modo hoc vocabulum ars sumatur, sive latine sive theutonice.....
Auf das Viridarium clericorum folgt von anderer Hand:
Diese letzten Verse sind sehr viel besser gemeint, als scandiert. Im Cod. membr. F. II. 31 saec. XIII. (Conradi de Mure Graecista novus), ebenfalls aus der Karthäuserbibliothek, steht am Ende von jüngeren Händen: „Congratulor incauto quod ulterius scribere nolo.“ Gemeint ist doch wol die Dinte incaustum. Ferner der so häufige Schreibervers: „Detur pro penna scriptori pulchra puella.“ Darauf folgt:
Scientia est arbor alta, cujus radix amarissima fructusque dulcissimus, nec ejus fructum gustabit qui ejus amaritudinem non sensit. Hoc Augustinus calo libo et partibus ejus.
Berlin.
Wattenbach.
Wir geben hier in der Größe des Originals aus unserer Hagada eine Scene wieder, die dem Leben entnommen ist, wie es sich in vornehmen Kreisen abspielte, eine Jagdscene, da ja die Jagd die Lieblingsbeschäftigung jener Kreise war. Die Hunde halten bereits den Hirsch fest, und der Jäger bläst in sein Horn. Er hat den Bogen als Waffe bei sich. Ein Häschen schaut über den Hügel hervor. In den Bäumen unterhalten sich die Vögel des Waldes, die ja so viel zur Poesie der Jagd beitragen, und ohne die der Aufenthalt im Walde nicht jenen Reiz haben könnte, der so verlockend ist. Es ist gerade die Aufnahme der Vögel in dem Bilde besonders charakteristisch. Wie die Dichter, so zeigt uns auch hier der Maler, daß unsere Voreltern den Wald nicht ohne Vögel sich denken[S. 140] konnten, daß schon sie wesentlich um des Gesanges willen den Wald liebten. Die Scene stellt Esau dar, der aus der Jagd ist, die seine Sinne gefangen nimmt, während zu Hause Jacob den väterlichen Segen statt seiner empfängt.
Nürnberg.
A. Essenwein.
Die Darstellung von Musikern und Musikinstrumenten in alten Handschriften ist eine sehr häufige. Man vergleiche Figur 4 in Nr. 3 und die letzte Abbildung in Nr. 4 des diesjährigen Anzeigers. Wir veröffentlichen heute einige fernere Beiträge zur Geschichte der Musikinstrumente aus zweien der in jüngster Zeit in diesem Blatte mehrfach besprochenen Ma[S. 141]nuscripte. Figur 1–3 sind der Hagada entnommen. Es ist eine Lautenschlägerin und zwei Trompeter; Figur 4 und 5 sind dem trojanischen Kriege von 1441 entnommen; Figur 4 gibt zwei Trompeter, die an der Spitze eines Kriegsheeres zu Pferde in den Kampf ziehen. Sie sind durchaus unbewaffnet und tragen die Gesellschaftstracht der vornehmen Kreise. Der Zaddelhaube und den Zaddeln an der Tunika entsprechen auch solche an der Decke unter dem Sattel. Figur 5 zeigt[S. 143] dagegen zwei Pfeifer, die zum Mahle aufspielen, in der Tracht der geringen Leute.
Nürnberg.
A. Essenwein.
1. Der älteste Parte-Zettel[100].
Das Egerer Archiv bewahrt einen Papierstreifen von ca. 20 cm. Länge, ca. 5 cm. Breite, der in schön gezeichneten Schriftzügen der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts folgende Worte enthält:
„Bitt den almechtigen Got fur Jobsten Schonsteter des Statschreibers Sun Der in frembden landen verschieden sein sol, den wirt man begeen auff morgen montag zw abent mit vigilien vnd auff den dinstag mit den ambtten der heiligen meß Bitt got ab die Sele etc.“
Der hier gemeinte Schönstetter, Vater, dürfte Konrad Schönstetter sein, der von 1466 bis 1504, in welchem Jahre er starb, Stadtschreiber in Eger war, und dem sein Sohn Sebastian Schönstetter (des obigen Jobstens Bruder) folgte von 1504–1543, bis zur Resignazion in Folge „Alters und Unvermögenheit“. Für die Zeit des letzteren scheinen mir die Schriftzüge wie die Schreibweise wol schon zu alt.
Der Zettel trägt weiter keine Adresse und keinen Namen eines Absenders. Ich vermuthe, eine Anzahl ähnlicher wurden vom alten Stadtschreiber nach Empfang der Todesnachricht an Gönner und Verwandte herumgeschickt, und irgend ein altes Rathsmitglied steckte den seinen zu andern Akten, mit denen er nun erhalten blieb. Für ein Konzept ist die Schrift zu geziert; selbst in den vorliegenden von Schönstetter, der doch den Zettel geschrieben haben wird, abgefaßten Aktenstücken führt derselbe nicht diese schöne Handschrift.
2. Ein Beitrag zu altem Aberglauben.
„Am Alhie Zue Staffelstain[101]... Angestelten Schützenhoeff .... hatt es sich Anfengklich Inn Besichtigung der Püchsen so ein Ider erschinnener Schütz den Erkiesten Herren Siebenern[102] fürlegen müssen, Zugetragen, Daß An Eines wolbetagten Alten Manß Mit Nahmen Peter Fritzsch von Eger seines handtwercks Ein Peck geschoß Am Schafft In der dicken des Anschlags[103] do die Rechte Handt Zum halten und Abtrücken gebraucht wirdt. Ein Kreütz so ein weisen[104] Schein[S. 144] gehabt. sich befunden..... Inn dem..... hat man daß Benante Kreütz mit einem Messer durch Auf- oder nachgraben geöffnet vnnd darin ein verdächtige Materia befunden.... Darauff befragt worden, warümb er dieses Kreütz Inn dem Schafft machen Lassen, er zur Antwort geben, der Schiffter[105] habs One sein geheyß gethan, vnnd wie ers erfahren. so sey es Elsen holtz[106] gewest. daß söll gut vnd bewert sein für Zauberey. Vf die gegenfrag vf wem er sich Zauberey befare,[107] den söll er Namhafft machen, hat er Keinen ZubeNahmen gewust. Vf solches der vnlust[108] volkümblich wie gehört Ausgegraben, vnd Im sein Püchsen wieder gegeben worden.
Nach diesem Allen Alß daß Schiesen sein Anfang genomen vnd die Schützen von Schüessen Zu Schüessen vortgeschriten, Ist seinethalben Allerley Inn gemein fürkomen. Daß er mit Vortheil seine Schüß thue, welches gleichwol den Herren Siebenern heimbliche Bedencken gemacht, Also daß sie Sönderbare[109] Verordnung gethan. vf Ine den Verdächtigen Inn den Schieß Ständten auf Achtung zu haben. Darbey kein fürneme oder erhebliche Vrsache zu schöpffen gewest. Daß dan vom 16. Schuß an Bieß vf den 18. Instehendt Also Er sitzen Blieben, Inn dem sichs Zugetragen, Daß durch sönderliche Verordnung Gottes des Allmechtigen durch etliche Persohnen, vnnd fürnemblich Ein frembde Persohn so ein Schleyffer. Aber Kein Schütz gewest. sich verlauten Lassen, wie er dieses tags Alß Mitwochen neben mehr Persohnen Zu früe Inn der Pfarr Kirchen (darein sie sich dieselb Zubesehen verfügt) wax so er geweyet geheisen, vonn einem Leüchter vf einem Altar genomen. Mit vnwarhaffter erdichten Vermeldung. die Herren Siebener (so Im sein Püchsen Am Schafft geschmellert vnd gelöchert) hetten Im den Rath geben, er söllt dasselb Ortt[110] mit geweyten wax Ausfüllen, welches[111] so vern vnd weit sich Ausgebraitet, daß Aus dem Kirchen Beraub.... seine Nachbarn sich von Im gesöndert. Auß dem durch die Herren Siebener mit Zuordnung etlicher gemainer Schützen ... ertzwungen worden (weil er... wieder daß Ördentlich Ausschreiben mit geuerlichen Vortheilen seine Schüß verBracht) Ime dieselben... nit Zugestatten noch weniger Zum Vergleichen Zutzulassen, welches Im Also... Angetzeigt worden Ob er wol durch diese erscheinende[112] Puben Stück seines Schieß Zeugs Auch verlüstig were, so wölle doch die Erbare Schützen geselschafft Alß die dessen nit Bedürfftig seiner Löblichen Herrschafft derwegen verschonen..... Actum Mitwoch den 5. Septembris Anno 84. Stilo Nouo.“
(Das ausführliche Protokoll, dem die vorstehenden Hauptpunkte entlehnt wurden, ist einer brieflichen Antwort des Bürgermeisters und Rathes zu Staffelstein, de dato 13. Oct. 1584, beigefügt, aus welcher hervorgeht, daß Fritsch bei seiner Nach[S. 145]hausekunft sich beim Egerer Rathe beschwerte und dieser, seinen Mitbürger vertretend, nach Staffelstein schrieb, worauf eben der dortige Rath unter Beilage des von den Siebenern abgefaßten Protokolls Auskunft ertheilte.)
Eger.
Heinrich Gradl.
Nachricht über einen solchen Schatz gibt eine im Staatsarchive zu Idstein beruhende Urkunde vom 10. Mai 1490, laut welcher Graf Gerhard von Sayn dem Cisterzienserkloster Marienstatt (im Bezirk des heutigen Amtes Hachenburg, Regierungs-Bezirk Wiesbaden, gelegen) eine Schenkung, bestehend in 128 Handschriftenbänden in Pergament zuwies. Indem ich mich jeden Kommentares enthalte, gebe ich für die, welche an der Nachricht über diese Sammlung ein Interesse haben könnten, die betreffende Schenkungsurkunde und das Verzeichniß der Manuscripte hier wieder. In Idstein, wohin die Archivalien des Klosters Marienstatt nach der Säcularisation gekommen sind, befindet sich keine der Handschriften. Auch läßt es sich hier nicht feststellen, ob dieselben bei Aufhebung des Klosters noch in dessen Besitz waren. Vielleicht, oder vielmehr wahrscheinlicher Weise, sind sie schon vorher in alle Welt zerstreut worden. Wirft man doch gerade den Marienstatter Mönchen der späteren Zeit eine besondere Zuchtlosigkeit vor; so daß man sich bei ihnen keiner besonderen Pietät gegen das Geschenk des Grafen von Sayn wird versehen können. Wüthete doch auch über diesem Kloster so mancher Sturm des großen, verheerenden Krieges, der Deutschland noch ganz andere Schätze geraubt hat.
Mit Freuden würden es gewiß viele begrüßen, wenn diese Sammlung sich intakt wiederfinden würde. Doch sind das wol „fromme Wünsche.“ Der Umstand wenigstens, daß mannigfache Aktenstücke im Archiv des Klosters Marienstatt Pergamenteinbände tragen mit Bruchstücken von Handschriften verschiedener Jahrhunderte, gibt zu ganz besonderen Vermuthungen Anlaß. Hier genüge es, öffentlich Akt zu nehmen von der Munifizenz des Grafen Gerhard, von der das nachstehend wiedergegebene authentische Dokument den Beweis liefert.
Wir broder Frederich apt zu Sente Marienstat, prior und gantz gemeyn convent da selbs doin kunt und bekennen vur uns unde unse nakomen in diesem unserm brieffe, so wie das uns der edell und waillgeboren herre herre Gerhart grave zu Seyne etc. unser gnediger lieber herre van sunderlicher groiszer gnaiden und gunst syne gnaide zu unserm gotzhusze vorgenant und uns hait gutwillentclichen gegeben in unser gotzhusze hant reichen hait laissen vor datum disz brieffs, myt namen hundert und echt und zwentziich latynscher bucher uff pergamene geschreben der hilliger schriifft, die dan van namen zu namen gliich na dyssem brieffe geschreben staynt, wie igliichs heyst. bekennen die also van syner gnaiden entphangen und in unserm[S. 146] gotzhusze haben, geredden und geloben alsz dar umbe wir apt prior unde gantz convent obgenant by unserm orden unde professie vor uns und unse nakomen der vorgenanten bucher keyns noch zu maile zu verkeufen zu versetzen zu veruseren ader[113] bussent[114] unse cloister zu verliihen, sunder die in unserm cloister erffliich[115] ewencliich unde ummerme unverdeylt zu behalden und uns der dar inne gode dem almechtigen zu lobe unde eren zu gebruchen. Were aber sache, das eynich unser gnediger lieber herren graven zu Seyne, so dan zu yeder ziit ist, so geleirt were und der vorgenanten bucher eyns ader me begern und behuben[116] were, sall man yme dye altziit zu syme gesynnen[117] lehenen, doch also und in der gestalt, daß alle ziit, so he des gebrucht hait, wieder umbe in das genante unse cloister zu lieberen[118] und neyt hynder sich zu behalden, das eyn grave van Seyne dan ouch also wieder doin sall sunder insage. und des zu urkunde und getzuge der wairheit, uff das disz also veste stede und unverbruchlichen gehalden werde, so haben wir broider Frederich apt vorgenant unser aptygen syegel an dyesen brieff gehangen, und wir prior unde convent obgenant unser gemein conventz syegell auch an diesen brieff gehangen, der gegeben ist in den jaren unsers herren mocccco und nuntzich uff maendach na dem sondage „cantate.“ (1490, Mai 10).
(Original auf Pergament, Siegel des Abtes und des Konvents.)
Idstein.
Dr. Joachim.
Verzeichnis der Manuscripte:
Die sogenannten Regenbogenschüsselchen, welche man lateinisch Sperma Solis aut Iridis nannte, sind bekanntlich convexconcave keltische Münzen von Gold oder Electrum (d. i. eine Legierung aus Gold und Silber) und zeigen gewöhnlich auf einer Seite eine dreitheilige Figur oder einen Vogelkopf, auf der andern einen offenen Ring und verschiedene Punkte. Ihre Benennung stammt nach einigen von der regenbogenförmigen Figur des Gepräges, nach andern vor der Sage, daß Engel die Regenbogen mit kleinen Goldschüsseln stützen, damit sie nicht den Boden berühren, und sie dann liegen lassen, oder von dem Glauben, daß man sie dort finde, wo der Regenbogen die Erde berührt hatte (S. Sacken, Leitf. zur Kunde des heidn. Alterth. 114; vgl. Streber, über die „Regenbogenschüsselchen“ I-II, und meine Abhandlung: „Die Regenbogenschüsselchen“ in der „Wiener Abendpost,“ 1879, N. 106). Nach L. Bechstein, (Mythe, Sage, Märe und Fabel I, 87) kann der erwähnte Glaube jedoch kaum früher entstanden sein, als bis solche Schüsselchen wirklich gefunden wurden, und schon deshalb dürften die folgenden kleinen Mittheilungen aus Niederösterreich — wo meines Wissens bisher noch keine Funde solcher Münzen bekannt geworden sind — von Interesse sein.
1. Eine Schnitterin in Hohenwarth (im Gerichtsbezirke Ravelsbach) war auf dem Felde und sah daselbst auf der Erde etwas glänzen. Sie eilte hin und fand ein kleines goldenes Schüsserl, hob es auf und zeigte es dem Geistlichen des Ortes, welcher ihr sagte, daß sie dies Schüsserl gefunden habe, sei für sie ein großes Glück; es sei im Firmament geschmolzen worden und vom Regenbogen herunter gefallen. (Von einer nun 90jährigen Frau aus Hohenwarth.)
2. Während ein Mann in einem Weingarten bei Krems arbeitete, zeigte sich nach einem Gewitter ein Regenbogen, und ein Regenbogenschüsserl fiel dem Manne auf die Hand, daß es klingelte. Das Schüsserl war aber ganz schwarz, und der Mann gab es der Eigenthümerin des Weingartens, welche es zum Goldschmied trug, und dieser machte ihr daraus ein paar Ohrgehänge. (Aus Stockerau.)
3. Wo der Regenbogen die Erde berührt, da steht eine Schüssel voll Dukaten. (Aus Spillern bei Stockerau.)
Die bei 1 angeführte Volksmeinung von der vermeintlichen glückbringenden Eigenschaft der Regenbogenschüsselchen, findet sich übrigens auch noch anderwärts in Süddeutschland (vgl. Wuttke: Der Volksaberglaube der Gegenwart, S. 88–89), und ich glaube dabei noch bemerken zu sollen, daß man auf Island vom Regenbogen (regnbogi, friđarbogi) erzählt, daß derjenige, welcher an den Ort gelange, an welchem derselbe auf der Erde aufstehe, sich wünschen könne was er wolle. — (S. Maurer, Isländ. Volkssagen der Gegenwart, S. 185).
Stockerau in Niederösterreich.
C. M. Blaas.
Unsere Sammlung von Handzeichnungen enthält u. A. eine zwar sehr flüchtige, aber doch charakteristische Federzeichnung, die mit der Jahreszahl 1496 bezeichnet ist, die wir, obwohl der Meister kaum festzustellen sein dürfte, als Gegensatz zu der Abbildung auf Spalte 140 gern wiedergeben, um zu zeigen wie sich 100 Jahre später das Jagdvergnügen äußerlich zu erkennen gab. Der Jäger ist zu Pferde mit der Armbrust bewaffnet hat und auf dem Rücken das Horn hängen. Die Hunde springen voraus.
Nürnberg.
A. Essenwein.
Der oft erwähnte Codex 998 unserer Bibliothek vom Jahre 1441 gibt unter seinen vielen Bildern auch die Darstellung des Begräbnisses Hektors im Stile des 15. Jahrh. Wir sehen ein viereckiges, senkrecht eingetieftes Grab, mit dessen Aushebung zwei Todtengräber beschäftigt sind, der eine mit der Haue das Erdreich lockernd, der andere es mit der Schaufel ausstechend. Charakteristisch für die Auffassung der Zeit ist, daß beide Männer fleißig arbeiten, daneben aber das Grab schon fertig dargestellt ist, wie auch in den Kampfscenen die Kämpfer das Schwert erheben, um zum Schlage auszuholen, während der Gegner schon getroffen aus den Wunden blutend sich zeigt.
So ist es nur konsequent, daß auch auf unserem Bilde schon die Träger mit dem Sarge kommen. Eine Leichenbegleitung fehlt dem Bilde. Ebenso ist von einer besonderen[S. 152] Trauerfarbe an den Trägern nichts zu sehen, nicht einmal die Decke der Bahre ist schwarz. Träger und Todtengräber zeigen das Kostüm der niederen Volksklasse. Der Sarg hat die Gestalt einer flachen Kiste und ist mit einer weißen Decke geschmückt, auf welcher kreuzförmig rothe Bänder aufgenäht sind und von deren Seiten Fransen herabhängen. Auf der Bahre ruht der Stechhelm mit der Heimzier, die durch das ganze Buch den Helden Hektor bezeichnet, so daß also auch hier bestimmt ausgedrückt ist, wer zu Grabe getragen wird. Im Hintergrunde ist im Original die Stadt Troja dargestellt, von deren Mauerzinnen Zuschauer an dem Begräbnisse theilnehmen, die wir hier weggelassen haben, da auch sie, — es sind nur die Köpfe sichtbar, — kein äußerliches Zeichen von Trauer an sich tragen.
Nürnberg.
A. Essenwein.
Verantwortliche Redaction: Dr. A. Essenwein. Dr. G. K. Frommann.
Verlag der literarisch-artistischen Anstalt des germanischen Museums in Nürnberg.
Gedruckt bei U. E. Sebald in Nürnberg.
(Mit einer Beilage.)
1880.
Nº 5.
Mai.
Nürnberg, den 15. Mai 1880.
Schon oft hatte Ihre Majestät Kaiserin Augusta die Gnade, dem germanischen Museum Unterstützungen zuzuweisen, so daß seit lange kein Jahresbericht auszugeben war, in welchem nicht eines allergnädigsten Geschenkes Erwähnung zu thun gewesen wäre. Auch heute dürfen wir von neuen Beweisen Allerhöchsten Wohlwollens Nachricht geben, indem Ihre Majestät den Betrag von 300 m. für Herstellung eines Gipsabgusses zu spenden und gleichzeitig denselben Betrag als fortlaufenden Jahresbeitrag anzuweisen die Gnade hatte.
Auch sonst haben wir Erfreuliches zu berichten. Die Rechnung unseres Augustinerbaues konnte endlich abgeschlossen werden und es hatte, um dies auch formell ohne Defizit zu thun, Herr Gutsbesitzer Th. Freiherr v. Tucher die Güte, den fehlenden geringen Betrag von 16 m. 70 pf. zu bezahlen, so daß der ganze Bau, dessen Einrichtungsgegenstände an Schränken und ein Theil der Kunstsammlungen, die darin enthalten sind, nicht einen Pfennig von Seite des Museums in Anspruch genommen hat. Wenn wir auch in unserer Chronik von den dafür gegebenen Schenkungen u. A. Mittheilung gemacht haben, so ist doch weder Einnahme, noch Ausgabe je in der Jahresrechnung gestanden, und es ist deshalb von Interesse, hier das Ergebniß zusammenzufassen.
Einnahmen.
Stiftungen u. dgl. | 89676 | m. | 3 | pf. |
Reinertrag der 2 Lotterieen nach Abzug aller Verwaltungskosten | 81292 | „ | 22 | „ |
170968 | m. | 26 | pf. |
Ausgaben.
Baukosten | 131523 | m. | 97 | pf. |
Inventargegenstände | 3798 | „ | 78 | „ |
Zugehörige Kunstgegenstände | 31135 | „ | 29 | „ |
Zinsen | 4568 | „ | 22 | „ |
170968 | m. | 26 | pf. |
Wir sagen aber auch hier nochmals, wenn auch fast ein Jahrzehnt zum vollen Abschlusse nöthig war, Allen den innigsten Dank, welche durch ihre Stiftungen dazu beigetragen haben, daß ohne irgend welche Belastung des Museums das große Resultat erreicht wurde: so vielen Allerhöchsten Herrschaften, den deutschen Standesherren, denen wir den schönen Waffensaal verdanken, den Adelsgeschlechtern, den Künstlern, deren Werke die Lotterieen ermöglichten, den Musikern, Sängern und Sängerinnen, welche Concerte gegeben, so vielen Privaten, endlich den ehemaligen deutschen Reichsstädten, aus deren Stiftungen der Saal der Reichsstädte errichtet ist.
Noch in jüngster Zeit hat die Stadtgemeinde Seligenstadt den Wunsch ausgesprochen, daß auch ihr Wappen im Saal der Reichsstädte angebracht werde, da auch Seligenstadt kurze Zeit freie[S. 154] Reichsstadt war, und den Betrag von 50 m. eingesendet. Natürlich wird dem Wunsche gerne entsprochen werden.
Schon in der letzten Nummer dieses Blattes haben wir mitgetheilt, daß wir als Parallele zum Saale der Reichsstädte einen solchen der ehemals landesfürstlichen Städte zu bauen beabsichtigen. Auf die an die Städte ergangene Aufforderung haben bis heute folgende Städte Beisteuern zugesagt: Allstedt, Altdorf, Altona, Arnstadt, Baden-Baden, Bamberg, Barmen, Bautzen, Bernburg, Breslau, Bunzlau, Dillingen, Dresden, Eichstätt, Elberfeld, Elbing, Forchheim, Freiberg i. S., Fürth, Gera, Glogau, Günzburg, Halle, Hannover, Hildesheim, Ingolstadt, Karlsruhe, Kiel, Kitzingen, Kreuznach, Kronach, Landshut, Lichtenfels, Ludwigsburg, Marktbreit, Meiningen, Minden, Münster, Neustadt a. d. Aisch, Neuwied, Olmütz, Potsdam, Reichenhall, Schleiz, Sigmaringen, Stade, Stralsund, Werdau, Wesel und Wunsiedel, und zwar fast alle den Betrag von 100 m.
Zugleich haben wiederum, wie aus dem untenstehenden Verzeichnisse sich ergibt, mehrere Städte Jahresbeiträge bewilligt, andere die seitherigen erhöht, so Dresden den seinigen von 75 auf 200 m.
Zur Ausschmückung der Karthause haben neuerdings, im Anschluß an die früher gemeldeten thüringischen Adelsgeschlechter, die Familien v. Hopfgarten, v. Erffa, v. Seebach je 300 m. und Herr A. v. Hake in Coburg 100 m. zur Stiftung gemalter Fenster zugesagt.
Aber auch in anderer Weise ist unserem Bau Förderung zu Theil geworden. Das kgl. Landbauamt Würzburg hat einige romanische Kapitäle und einen drachenförmigen Rinnenausguß zur Verwendung übersendet; Herr Fabrikbesitzer Wolf in Nürnberg hat eine Signalglocke aus Bronze, Herr Schlossermeister Leibold dahier einen kuppelartigen Aufsatz auf eine Verbindungsöffnung zwischen dem Erdgeschosse und dem ersten Stocke unserer Karthause, in großem Reichthum aus Eisen geschmiedet, zum Geschenke gemacht, Herr Derleth einen Drachenausguß, Herr Anton Kohn die Bekleidung eines Ganges mit gebrannten Reliefplatten aus dem 15. Jhdt.
Im Fortgange der Arbeiten konnte der große Oberlichtsaal des Victoriabaues in jüngsten Tagen dem Publikum übergeben werden.
Zum Ankaufe eines Gegenstandes für unsere Sammlungen hat Herr L. G. in Nürnberg 150 m. gespendet.
Für das Handelsmuseum sind manche interessante Geschenke übergeben worden, darunter ein Schiffsmodell von Herrn Privatier Thieß in Nürnberg und ein solches von Herrn Dr. med. Borchen in Bremen. Das vollständige Verzeichniß dieser Gaben wird vom Handelsmuseum selbst veröffentlicht. Je einen Antheilschein haben seit der letzten Mittheilung gezeichnet: der Handels- und Gewerberath zu Dinkelsbühl, ferner nachstehende Herren und Firmen: Friedrich Faulstich in Gunzenhausen, Ludwig Faulstich in Gunzen[S. 155]hausen, Fabrikbesitzer Friedrich Fröscheis in Nürnberg, Hermann Goldberger in Berlin, Fabrikbesitzer Karl Graßer in Nürnberg, Guttknecht in Stein, Lorenz Hutschenreuther in Selb, Ed. Kauffmann Söhne in Mannheim, Löwe und Eschellmann in Mannheim und J. H. Rotmann in Bremen.
Seit Veröffentlichung des Verzeichnisses in der vorhergehenden Nummer wurden folgende neue Jahresbeiträge angemeldet:
Von Stadtgemeinden. Altena 3 m. Bensheim 5 m. Burtscheid 10 m. Dessau 20 m. Dresden (statt früher 75 m.) 200 m. Ehingen 9 m. Eisenberg 6 m. Elberfeld 30 m. Emmerich 6 m. Hamm 10 m. Hanau 10 m. Hirschberg i. Schl. 10 m. Holzminden 5 m. Meerane 10 m. Neumünster 10 m. Potsdam 30 m. Rudolstadt (statt früher 3 m. 60 pf.) 10 m. Schmalkalden 5 m. Sebnitz 5 m. Siegen 10 m. Solingen 10 m. Witten 10 m. Zittau (statt früher 6 m.) 15 m.
Von Vereinen. Dinkelsbühl. Verein der freiwilligen Feuerwehr 5 m.
Von Privaten. Annaberg. Dr. Knäbel, Staatsanwalt, 3 m.; Kühlbaum, Stadtrath, 3 m. Apolda. E. Wiedemann, Kaufmann und Manufacturverleger, (statt früher 6 m.) 10 m. Baumenheim. Joh. Droßbach, Fabrikant, 3 m. Calw. Georg Wagner, Kaufmann, 5 m. Dambach. August Schäff, Hammerwerksbesitzer, 2 m. Dinkelsbühl. Karl Brunco, Färbermeister und Magistratsrath, 2 m.; Friedr. Entzenberger, Bezirksthierarzt, 2 m.; Karl Gabler, Gerbermeister, 2 m.; Gebhardt, Bezirksamtsoberschreiber, 2 m.; Philipp Krafft, Wollengarnfabrikant, 1 m. 70 pf.; Michael Lang, Gastwirth, 1 m. 75 pf.; Adolph Simon, Kaufmann, 2 m.; Otto Strobel, Tuchscheerer, 2 m. Donauwörth. Heinr. Fraas, k. Bezirksingenieur, 2 m.; R. Graf, Amtsrichter, 1 m.; J. N. Hacker, Rechtsanwalt, 2 m.; Joachimbauer, Betriebsingenieur, 2 m.; Ludwig Schneider, Cafetier, 1 m.; Johann Starklauf, k. Postoffizial, 1 m. Dürrwangen. Ferd. Beck, Bautechniker, 1 m.; Matthias Eisele, Kaufmann u. Bürgermeister, 2 m.; Gg. Kolb, Gastwirth, 1 m.; Maier, k. Oberförster, 3 m.; Eugen Meyer, Hilfslehrer, 1 m.; Gg. Riedmüller, Kaufmann, 2 m.; Gabriel Schineis, Kaufmann u. Schlosser, 2 m.; Joseph Schreiner, Lehrer, 1 m. 50 pf.; Xaver Veroni, Bürstenbinder, 1 m.; Vogel, Pfarrverweser, 2 m.; Joseph Weiß, Privatier, 2 m.; Theodor Weiß, Bierbrauer u. Gastwirth, 2 m. Ehingen. Friedr. Wiedemann, Oekonom und Bürgermeister, 2 m. Fürnheim. Gg. Höhenberger, Privatier, 2 m. Gera. Moriz Jahr, Maschinenfabrikant, 3 m. Hersbruck. Henle, k. Amtsrichter, 2 m.; Holzmann, Bäckermeister, (statt früher 1 m.) 2 m.; Kellein, k. Bezirksamtsassessor, 2 m.; Knöll, Pfarrer und Lokalschulinspektor, 2 m.; H. Meder, Bierbrauer, 1 m. Kronach. Melchior Ott, Stadtpfarrer u. geistl. Rath, 2 m.; Gg. Stadlinger, Apotheker, 2 m. Linkersbaind. Simon Vonroth, fürstl. Förster, 2 m.; Meissen. Batsch, Realschuloberlehrer, 3 m.; Büttner, Factor, 2 m.; K. Finke, Schiffsherr, 3 m.; Franz, Domprediger, 3 m.; Dr. Günther, Realschuloberlehrer, 3 m.; Hönicke, Realschuloberlehrer, 3 m.; Klinkicht, Buchdruckereibesitzer, 3 m.; Reinhard, Fabrikant, 3 m.; Dr. Schäfer, Realschuloberlehrer, 1 m.; Schmorl, Kaufmann, 3 m.; Schreiber, Partikulier, 2 m.; Vorbrodt, Realschuloberlehrer, 3 m.; Wolf, Realschuloberlehrer, 3 m.; Wolff, Realschuloberlehrer, 3 m.; Zacharias, Realschuloberlehrer, 3 m. Nürnberg. W. Drechsler, Kaufmann, 3 m.; Dr. Eberhard, Redacteur, 2 m.; G. Ebersberger, Kaufmann, 2 m.; Ernst Francke, Redacteur, 2 m.; Jonas Frank, Kaufmann, 3 m.; Ulrich Greßert, Telegraphenexpeditor, 3 m.; Ernst Hebel, Redacteur, 2 m.; J. Jahn, Gastwirth, 2 m.; Max Levinger, Kaufmann, 3 m.; Ottomar Lippold, Kaufmann, 3 m.; R. A. Schmidt, Generalagent der Providentia, 3 m.; W. Schmidt, Kassier, 2 m.; Louis Schneider, Privatier, 3 m.; Gg. Schwabe, Cafetier, 3 m.; Karl Spitta, Kaufmann, 3 m.; Johannes Wilde, Redacteur, 3 m.; Peter Zehnter, Postoffizial, 4 m. Oberkemmathen. Wilh. Schäff, Mühlbesitzer und Bürgermeister, 2 m. St. Petersburg. Gustav Teufel, Ingenieur, (statt früher 8 m. 57 pf.) 10 m. Scheinfeld. Hebel, k. Bezirksamtmann, (statt früher 2 m.) 3 m.; Loose, k. Bezirksamtsassessor, 2 m.; Dr. Otto Rüdel, k. Bezirksarzt, 3 m. Stettin. Dr. Haag 2 m.; Dr. Prümers, 1 m. Torgau. Besser, Gymnasiallehrer, 2 m.; Dr. Pennigsdorf, Gymnasiallehrer, 2 m.; Reinbeck, Apotheker, 2 m.; Dr. Steinkopff, prakt.[S. 156] Arzt, 2 m.; Dr. Taubert, Gymnasiallehrer, 2 m. Wassertrüdingen. Baltheiser, k. Amtsrichter, 1 m. 50 pf.; Baumer, k. Gerichtsschreiber, 1 m.; Friedr. Eisen, Stadtkassier, 2 m.; Konr. Ittameyer, Distriktsthierarzt, 2 m.; Karl Klein, Bierbrauer u. Gastwirth, 2 m.; Heinr. Kränzlein, Kaufmann u. Conditor, 2 m. 50 pf.; Friedr. Krebs, Bürgermeister, 2 m.; Oswald, k. Rentamtmann, 3 m.; Schöner, k. Oberamtsrichter, 2 m.; Friedr. Steingruber, Maurermeister, 2 m.; Dr. Thenn, prakt. Arzt, 3 m. Weiltingen. Gg. Habermann, k. Oberförster, 2 m.; A. Chr. L. Käppel, k. Pfarrer, 3 m.; Gottfried Schoberth; k. Forstgehilfe, 2 m.; Gg. Wittmann, Zimmermeister und Bürgermeister, 2 m.; Karl Wittmann, Baumeister, 2 m.; Dr. Karl Wolffhardt, prakt. Arzt, 1 m. 50 pf. Wörnitzhofen. Friedr. Widemann, Bürgermeister u. Landrath, 2 m. Zeitz. Dr. Lange, Gymnasiallehrer, 1 m.; Dr. Weber, Gymnasiallehrer, 2 m.; Weicher, Oberlehrer, 3 m.
Als einmalige Beiträge wurden folgende gegeben:
Von Privaten. Donauwörth. Kaler, Notar, 2 m.; Ant. Storr, Kaufmann, 2 m. Moskau. H. Achenbach 21 m. 50 pf.; N. G. Droschenkin 2 m. 15 pf.; J. Ellbogen 2 m. 15 pf.; C. Gercke 2 m. 15 pf.; C. Horn 2 m. 15 pf., P. G. Kretschetow 4 m. 30 pf.; G. Mutsen 2 m. 15 pf.; N. P. 4 m. 30 pf.; F. W. Rosenbusch 2 m. 15 pf.; H. A. Ruperti 4 m. 30 pf.; A. Tacke 2 m. 15 pf.; B. M. Warkewitsch 2 m. 15 pf.; A. Wulff 2 m. 15 pf.
Unsern Sammlungen giengen ferner folgende Geschenke zu:
I. Für die kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen.
(Nr. 8279–8301.)
Basel. Mittelalterliche Sammlung: Abguß der Votivtafel der Herzogin Isabella von Burgund von 1433. — Bielefeld. Voigtel, Postdirektor: Gipsabguß eines Epitaphs. — Cöln. Schnütgen, Domvikar: geschnitzter Schuhleisten. 1791. — Eisenach. H. Schöpff, Fabrikbesitzer: 3 Siegelstöcke in Holzfutteral, 17. Jahrh. Mehrere Kupferstiche und Büchereinbände des 18. Jahrhdts. — Metz. Freih. v. Hardenberg, kais. Zollinspektor: 7 lothringische Denare. — Nürnberg. G. Benda, Antiquar: 2 Frauenhüte vom Beginne des 19. Jahrhdts. 3 Ofenkacheln, 18. Jahrh. Göschel, Schreinermeister: Jagdgewehr (Dreher), 18. Jahrh. Georg v. Grundherr, Großhändler: Getriebenes vergoldetes Trinkgefäß in Gestalt eines Kanonenrohrs, vom 16. Jahrh.; ähnliches Gefäß aus Glas, 19. Jahrh. Zu beiden Stücken hölzerne Lafetten. Beide ehemals Eigenthum der Nürnberger reichsstädtischen Artillerie und der späteren Landwehr-Artillerie. W. Gütermann, Kaufmann: Eine Trauung, Oelgemälde vom Beginn des 19. Jahrhdts. G. Gutknecht, Distriktsvorsteher: Vorstecker, 19. Jahrh. Hammer, kgl. qu. Bezirksger.-Direktor: Eine Partie älterer Landkarten. Frau Privatière Hofmann: 3 geschliffene Gläser, darunter eines mit silbernem Fuße, 18. Jahrh. C. Otto Müller, kaufm. Agent: Ein Stückchen Wollenzeug von der Flagge des dänischen Linienschiffes Christian VIII. Pfann: Schlossermeister: Gestell für eine Sanduhr, 18. Jahrh. S. Pickert, Hofantiquar: Holzfigur eines Dudelsackpfeifers, 15. Jahrh. Schiller, Garderobebesitzer: Männerrock vom Beginne des 19. Jahrhdts. Ferd. Seitz, Fabrikbesitzer: Messer und Gabel mit Elfenbeingriffen, deren jeder eine Gruppe von drei Kindern in vorzüglichster Ausführung darstellt, 16.-17. Jahrh. Thein, Steinhauer: Falscher Regensburger Gulden vom 17. Jahrh. Thieß, Privatier: Eine Kellnerin, großes Gemälde vom 17. Jhrh. Ungenannter: Hohenlohe’scher Batzen, 17. Jahrh. — Zittau. Korschelt, Oberlehrer: 3 Silbermünzen des 15. Jahrhdts.
II. Für die Bibliothek.
(Nr. 40,965–41,064.)
Augsburg. Literar. Institut von Dr. M. Huttler: Wolfsgruber, Giovanini Gersen, sein Leben und sein Werk: de imitatione Christi. 1880. 8. — Barmen. Hugo Klein, Verlagshandlung: Evangelische Bruderliebe, herausgeg. von Natorp; Bd. II, 1. Heft. 1879. 8. — Berlin. Otto Hentze’s Verlag: Marr, wählet keinen Juden! 3. Aufl. 1879. 8. Neu-Palästina oder das verjudete Deutschland. 2. Aufl. 1879. 8. Verein für Geschichte der Mark[S. 157] Brandenburg: Ders., märkische Forschungen; XV. Bd. 1880. 8. — Bern. Histor. Verein des Kantons Bern: Ders., Archiv etc.; IX. Bd., 4. Heft. 1879. 8. — Bonn. Freih. von Hoiningen gen. Huene, Bergrath: Verhandlungen des naturhistor. Vereins der preuß. Rheinlande und Westfalens; 36. Jahrg., 1. u. 2. Hälfte. 1879. 8. — Braunschweig. Dr. Wilh. Blasius, Professor: Die Neuaufstellung des naturhistor. Museums in Braunschweig. 1879. 8. — Bremen. Dr. Herm. von Eelking: Katalog der 22. großen Gemälde-Ausstellung des Kunstvereins in Bremen. 1880. 8. — Coblenz. Rud. Friedr. Hergt, Buchhandlung: Handweiser zu Chrn. von Stramberg’s rheinischem „Antiquarius“. 1879. 8. — Donaueschingen. Karl Egon Fürst zu Fürstenberg, Durchl.: Fürstenbergische Siegel. Mit einem Anhange: Grabdenkmäler u. Todtenschilde der Grafen von Urach und Fürstenberg. 1880. 4. Sonderabdr. Verein f. Geschichte und Naturgeschichte der Baar und der angrenzenden Landestheile: Ders., Schriften etc., III. Heft. 1880. 8. — Dresden. Dr. Karl von Weber, Geheimrath, Direktor des Haupt-Staatsarchivs: Archiv für die sächs. Geschichte; neue Folge, VI. Band 1880. 8. — Eisenach. Heinrich Schöpff, Fabrikbesitzer: Roos, Reformations-Geschichte; 2 Bde. 1781 u. 82. 8. Würfel, Diptycha ecclesiarum in oppidis et pagis Norimbergensibus. 1759. 4. Soden, die Franzosen in Franken im J. 1796. 1797. 8. Schmidt, nürnbergische alte und neue Kirchenlieder; 2. Aufl. 1773. qu. 8. Frank, Beicht- und Communionbuch; 2. Aufl. 1802. 8. de Montalègre, die vormahls in ihrem Flor stehende nunmehro aber in Ruin... liegende... Sechs-Stadt Zittau. 1758. qu. 2. Mörl, der Lob- und Preiswürdige Richter Samuel etc. (Leichenrede etc. für Jacob Nützel etc.) 1725. 2. — Frankfurt a. M. Jäger’sche Buchhandlung: Diefenbach, das Main-Gebiet. 1876. 8. Verein für Geschichte und Alterthumskunde: Ein Lobspruch der Statt Nürnberg (v. H. Sachs). Ein altes Gedicht von der löblichen Reichs- und Handelsstadt Nürnberg (v. H. Rosenplüt) und 7 weitere auf Nürnberg bezügliche Gedichte. Pap.-Handschr. 16. u. 18. Jhdt. 2. — Freiburg i. Br. Herder’sche Verlagshandlung: Schubiger, Heinrich III. von Brandis, Abt zu Einsiedeln und Bischof zu Constanz, und seine Zeit. 1879. 8. Baumgartner, Göthe’s Jugend. 1879. 8. Pingsmann, der heilige Ludgerus. 1879. 8. Knecht, der ehrwürdige Joh. Baptist de Lasalle. 1879. 8. — Graz. Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark: Ders., Mittheilungen etc.; Jahrg. 1879. 1880. 8. von Pebal, das chemische Institut der k. k. Universität Graz. 1880. 4. Steiermärk. Verein zur Förderung der Kunst-Industrie: Ders., Rechenschafts-Bericht über das XV. Vereinsjahre, 1879. 1880. 4. — Hamburg. Joh. Paul, Kaufmann: Dritte deutsche Kochkunst-Ausstellung in Hamburg: Majolica, Glas. 1880. 8. — Kassel. A. Freyschmidt, Hofbuchhandlung: v. Pfister, Landgraf Friedrich II. u. sein Hessen. 1879. 8. — Köln. J. P. Bachem, Verlagsbuchhandlung: Stein, die heil. Ursula u. ihre Gesellschaft. 1879. 8. — Langenberg (bei Düsseldorf). Ludwig Bender, Rektor a. D.: Ders., Geschichte der vormaligen Herrschaft Hardenberg im Bergischen. 1879. 8. — Leipzig. Th. Kaulfuß’sche Buchhandlung: Köhler, die Geschichte der Oberlausitz; 2. Aufl. 1879. 8. — Jul. Klinkhardt, Verlagsbuchhandlung: Lahrssen, Weltgeschichte in Biographien; 2. Theil 1868. 8; I.-III. Thl. 2. Aufl. 1878. 8. C. A. Koch’s Verlagsbuchhandlung: Wegener, volksthümliche Lieder aus Norddeutschland; I. II. Hft. 1879. 8. Erich Koschny, Verlagsbuchhandlung: Quäbiker, Karl Rosenkranz. 1879. 8. List u. Franke Buchhandlung: Leipzigs Theater vor hundert Jahren. 1879. 8. Sonderabdr. Freih. von Seckendorff, k. sächs. Regierungsrath: Evers, das Franziskaner-Barfüßerkloster zu Leipzig. 1880. 8. Bernh. Tauchnitz, Verlagshandlung: Evangelischer Kalender, herausgeg. von Piper. 1870. 8. — Meersburg. Dr. Karl Ritter von Mayerfels: Ders., der Wittelsbacher Stamm-, Haus- und Geschlechtswappen. 1880. 8. Das alte Schloss in Meersburg und seine Schätze. 1880. 8. Sonderabdr. — Metz. C. Freih. von Hardenberg, Zollinspektor: Ders., die älteste französische datirte Urkunde. 1880. 4. Verein für Erdkunde: Ders., erster Jahresbericht etc., pro 1878. 1879. 8. — München. Max Kellerers Buch- u. Kunsthandlung: Krallinger, Satzungen hervorragender Handwerkervereinigungen. 1880. 8. Wenz, Volkskunde von Bayern. I. 1879. 8. Dr.[S. 158] Ludwig Rockinger, k. Reichsarchivsassessor u. Universitätsprofessor: Ders., über ältere Arbeiten zur bayerischen und pfälzischen Geschichte im geh. Haus- u. Staats-Archive; II. Abth. 1880. 4. Sonderabdr. — Nürnberg. A. Heerdegen, Großhändler: Schäfer, Adreß-Buch für die Stadt Nürnberg, 1829, und neue Ausgabe. 1837. 8. Exercitium vor die von der Stadt Nürnberg angestellten acht Feldcompagnien zu Fuß, 1763. 8. Wülfer, die allen Frommen ... theuer erworbene Rechtfertigung und Seeligkeit etc. (Leichenpredigt etc. für Hanns Carl Löffelholz etc.) 1714. 2. Feuerlein, die bald ersorgte graue Haar etc. (Leichenpredigt etc. für Joh. Friedrich Behaim etc.) 1704. 2. Genealogisches Handbuch des lebenden Raths-, Gerichts- und Ämterfähigen Adels zu Nürnberg. 1795. B. Nebst 2.-5. Fortsetzung. 1804–40. 8. Müller, Sammlung der Local-Polizei-Verordnungen der k. b. Stadt Nürnberg; 2. Aufl. 1842. 8. 27 Stück ältere, meist Nürnberger Kalender aus den Jahren 1636–1821. 4. Zeltner, kurtze Erläuterung der Nürnbergischen Schul- und Reformations-Geschichte. 1732. 4. Gravamina in angestellten Revision sachen, Burgermeister und Raths der Statt Nürnberg... contra... Georg Friderichen Marggrafen zu Brandenburg etc. 1585. 2 mit 6 weiteren beigebundenen Streitschriften. Eines h. Raths der freien Reichsstadt Nürnberg Taxordnung. 1803. 4. Eines H. Raths d. fr. R. Nürnberg Intimation, eine vorläufige Aenderung des Geschäftsganges in den Gerichten etc. betreffend. 1803. 4. Darstellung der Beschwerden, welche der Reichsst. Nürnberg aus d. k. preuß. gewaltsamen Occupation... erwachsen sind. 1805. 8. Kurze Bemerkungen zur Erläuterung der Nürnberger Gebiets-Verhältnisse. 1803. 8. Die Rechte der Reichsstadt Nürnberg in Hinsicht auf den, zwischen Sr. k. Maj. von Preußen u. Sr. kurf. Durchl. zu Pfalzbaiern am 30. Juni 1803 geschlossenen Tausch-Vertrag. 1804. 8. Lorsch, Rede nach der feierl. öffentlichen Verpflichtung des Magistrats der Stadt Nürnberg am 23. Novbr. 1818. 1818. 8. Kleines Adreßbuch der k. b. Stadt Nürnberg. 1812. 8. Dietlmair, Ehrengedächtniß des weiland... Herrn Andreas Rehberger. 1771. 8. Verzeichniß sämmtlicher Schüler der k. Gymnasialanstalt zu Nürnberg im J. 1808–9. 1809. 4. Jahresbericht v. d. k. Studienanstalt zu Nürnberg. 1818. Verzeichniß der Schüler der k. Real-Studien-Anstalt zu Nürnberg. 1809–11. Jahresbericht v. d. k. Real-Studien-Anstalt zu Nürnberg. 1814. 1816. Eines h. Raths der fr. Reichsstadt Nürnberg Instruktion für die richterl. Behörden der Landschaft. 1803. 4. Histor. Einleitung zu dem zwischen einem h. Rath der Reichsstadt Nürnberg u. dem Kollegio der Genannten des gr. Raths... errichteten Grundvertrag. 1794. 8. Frau Hofmann, Privatière: Biblia etc.; Nürnberg, Endter, 1703. 2. Maximilians-Heilungsanstalt: Dies., 66. Jahres-Bericht etc. v. J. 1879. 1880. 4. — Posen. Dr. F. L. W. Schwartz, Gymnasialdirektor: Ders., II. Nachtrag zu den „Materialien zur prähistor. Kartographie der Provinz Posen“. 1880. 4. Pr. — Prenzlau. Dr. K. E. Hermann Müller, Gymnasiallehrer: Ders., Quellen, welche der Abt Tritheim im II. Theile seiner Hirsauer Annalen benutzt hat. 1879. 8. — Stuttgart. Dr. C. Beyer: Ders., Rückert als Dichter und Freimaurer. 1880. 8. H. G. Gutekunst, Kunsthändler: Die Kunst für Alle; Lfg. 48.-50 (Schluß). Imp. 2. Th. Knapp, Verlagsbuchhandlung: Gerok, Albert Knapp als schwäbischer Dichter. 1879. 8. Hohentwiel. Beschreibung und Geschichte. 1879. 8. E. Rupfer, Verlagshandlung: Württemberg, wie es war und ist; 5. Aufl. I.-IV. Bd. 8. — Wesel. Carl Kühler, Verlagshandlung: kurzer Abriß der brandenb.-preuß. Geschichte. 1879. 8. — Wien. Alfr. Hölder, k. k. Hof- u. Univers.-Buchhandlung: Huemer, Untersuchungen über die ältesten latein.-christlichen Rhythmen. 1879. 8. Wolf, Oesterreich u. Preußen (1780–1790). 1880. 8. — Wisconsin. Naturhistor. Verein: Ders., Jahres-Bericht etc, f. d. J. 1879–80. 1880. 8. Ulrici, die Ansiedlungen der Normanen in Island, Grönland u. Nord-Amerika im 9., 10. und 11. Jahrhundert. 8.
III. Für das Archiv.
(Nr. 4716.)
Mussbach. P. L. Schneider: Gerichtliches Gemeindebuch von Reckertshausen, 1615–1628; (Bruchstück). Akten.
Korrespondenzblatt des Vereins für siebenbürgische Landeskunde. Redigiert von Joh. Wolff. III. Jahrgang. Nr. 3 u. 4 Hermannstadt, 15. März u. 15. April 1880. 8.
Sprichwörtliche Redensarten für ‚trunken sein‘. Von J. Wolff. — Ein sächsischer Todtentanz. Von Fr. Teutsch. — Zur Entstehung des Eigenlandrechts. Von Fr. T. — Das Blasiusfest. Von G. Heinrich. — Siebenbürgische Ortsnamen. 3. Einsiedel. Von J. Wolff. — Kleine Mittheilungen. — Literatur etc.
Mittheilungen der k. k. Mähr.-Schlesischen Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- u. Landeskunde in Brünn. Neunundfünfzigster Jahrgang. 1879. Brünn, 1879. 4. 356 Seiten.
Notizen-Blatt der histor.-statist. Section ders. Gesellschaft. Jahrg. 1879. Brünn, 1879. 4.
Zwei Geschosse aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Von M. Trapp. — Die Bürgerwehr und Stadtgarde in Olmütz. Von Peyscha. — Das fürstliche Haus Liechtenstein. Von d’Elvert. — Die Einführung der Türken-Andachten in den österreichischen Ländern 1537. Von dems. — Quellen zur Geschichte und Statistik der Stadt Brünn. Von dems. — Beiträge zur Geschichte von Brünn, V.-X. Von dems. — Ein ex voto Brief der Gemeinde Radlas in Brünn vom J. 1724. Von M. Trapp. — Maria Theresia und Kaiser Franz in Brünn. Von d’Elvert. — Die erste Statistisk Mährens. Von dems. — Descendenz der Herren und Grafen von Zierotin Freiherren von Lilgenau. Von dems. — Zur Geschichte des Clerus in Mähren und österreich. Schlesien. — Zur Geschichte des Postwesens in den böhmischen Ländern und der Nachbarschaft. Von dems. — Zur Geschichte der Juden in Olmütz. Von Peyscha. — Ein Marktprivilegium der Stadt Lundenburg. Mitgeth. von J. Seifert. — Ferdinand I. Mandat, die aus Mähren vertriebenen Wiedertäufer nicht in Oesterreich aufzunehmen, von 1548. Von d’Elvert. — Zur mährisch-schlesischen Biographie. CXLVIII. Gunther Joh. Kalivoda. Von Kinter.
Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen. XVIII. Jahrg. Nr. III. Nebst der literar. Beilage. Redigirt von Dr. Ludwig Schlesinger. Prag, 1880. 8.
Die Ferdinandeische Fundation. Quellenbeiträge zur Geschichte der Gegenreformation in Böhmen. Von Dr. Edmund Schebek. — Künstler der Neuzeit Böhmens. Von Rud. Müller. VIII. Jakob Ginzel. — Zur Gründungsgeschichte der Stadt Budweis. Fragmente aus dem Nachlasse des Prof. M. Pangerl. — Aberglaube im XVII. und XVIII. Jahrhundert. Von Th. Wagner. — Geschichte der Schwarzenthaler Goldgruben im Riesengebirge. Von Jos. Czerweny. — Miscellen. — Vereinsangelegenheiten.
Mittheilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung. Unter Mitwirkung von Th. Sickel, M. Thausing und H. R. von Zeissberg, redigiert von E. Mühlbacher. I. Band. 2. Heft. Innsbruck, 1880. 8.
Die gesetzliche Einführung der Todesstrafe für Ketzerei. Von J. Ficker. — Neuausfertigung oder Appenis? Ein Commentar zu zwei Königsurkunden für Herford. Von Th. Sickel. — Unedirte Diplome aus Aquileja (799–1082). Mitgetheilt von Joppi und ergänzt aus dem Apparat der Monumenta Germaniae. Mit einer Einleitung von Mühlbacher. — Kleine Mittheilungen. — Literatur.
Mittheilungen der k. k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale. Sechster Band, erstes Heft. Neue Folge der Mittheilungen etc. etc... Mit 2 Tafeln und 44 in den Text gedruckten Illustrationen. Wien, 1880. 4.
Römische Sonnenuhren aus Aquileja. Von Fr. Kenner. — Die Grabdenkmäler der Familie Thannhausen in der Dominicaner-Kirche zu Friesach. Von L. von Beck-Widmanstetter. — Archäologische Excurse nach Südsteiermark und Krain. II. Von Alfr. Müllner. — Holzkirchen in den Karpathen. Von V. Myskovscky, — Zur Geschichte der Schatz-, Kunst- und Rüstkammer in der k. k. Burg zu Grätz. II. Von Jos. Wastler. — Die Gegend von Kaumberg in Nieder-Oesterreich in kunsthistorischer Beziehung. Von Alb. Ilg. — Reise-Notizen über Denkmale in Steiermark und Kärnten. II. Von Karl Lind.
Mittheilungen der anthropologischen Gesellschaft in Wien. IX. Band. Nr. 11 und 12. Wien, 1880. 8.
Künstliche Höhlen in Niederösterreich. Von L. Karner. (Mit Abbild.) — Die Hauslöcher in Niederösterreich. Von G. Riehl. — Vereinsangelegenheiten. — Kleinere Mittheilungen. — Literatur. — Außerordentliche Beilage zu den „Mittheilungen etc.“
Berichte und Mittheilungen des Alterthums-Vereines zu Wien. Band XVIII. Wien, 1879. 4. XXX u. 170 Stn.
Vereinsangelegenheiten. — Das Salm-Monument in Wien. Von J. Newald. (Mit Abbild). — Handwerk und Kunst im Stifte Heiligenkreuz. Von W. A. Neumann. — Personen-, Orts- und Sachregister.
Mittheilungen des k. k. Oesterreichischen Museums für Kunst und Industrie. (Monatsschrift für Kunst und Kunstgewerbe). XV. Jahrgang. Nr. 175. Wien, 1. April. 1880. 8.
Wiens Eisenschmiedekunst im Barockzeitalter. Von Alb. Ilg. — Literatur. — Kleinere Mittheilungen etc.
Jahresbericht dess. Museums für 1879.
Statistisches Jahrbuch für das Jahr 1876. VII. Heft, (Erste Abtheilung). Herausgegeben von der k. k. statistischen Central-Commission. Wien. 1880. 8.
Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark. Jahrgang 1879. Mit einer chromolithogr. Tafel. Graz. 1880. 8.
Vereinsangelegenheiten. — Abhandlungen.
Das chemische Institut der k. k. Universität Graz von Leopold von Pebal.... Herausgegeben von dems. Vereine. Wien, 1880. 4. 32 Seiten und 8 Tafeln.
Der Kirchenschmuck. Blätter des christlichen Kunstvereines der Diözese Seckau. XI. Jahrgang. 1880. Nr. 3 und 4. Graz, 1880. 8.
Ueber kirchliche Kunstdenkmale — aus der Ferne. (Forts.) — Die Kunst als Verherrlichung Gottes. Von Dr. A. Grillwitzer. — Ueber das Schmiedeeisen und seine Verwendung auf dem Gebiete der Kunst-Industrie. Von R. Mikovics. — Vereinsangelegenheiten. — Notizen etc.
Sitzungsberichte der philosophisch-philologischen und historischen Classe der k. b. Akademie der Wis[S. 161]senschaften zu München. 1879. Bd. II, Heft II. München, 1879. 8.
Sitzungsberichte der mathematisch-physikalischen Classe ders. Akademie. 1879. Heft III und IV. München, 1879. 8.
Allgemeine Deutsche Biographie... Herausgegeben durch die historische Commission bei ders. Akademie. Sechsundvierzigste bis fünfzigste Lieferung. (Gruber-Hassencamp.) Zehnter Band. Leipzig. 1879. 8.
Die Wartburg. Organ des Münchner Alterthumsvereins. Zeitschrift für Kunst und Kunstgewerbe mit Berücksichtigung der Neuzeit. Redakteur: Dr. Carl Förster. VII. Jahrgang. Nr. 3. München, 1880. 8.
Nürnberger Künstler des 16. und 17. Jahrhunderts. Von R. Bergau. — Correspondenz. — Vereinsangelegenheiten. — Kleine Mittheilungen.
Kunst und Gewerbe. Wochenschrift zur Förderung deutscher Kunst-Industrie. Herausgeg. vom Bayr. Gewerbemuseum zu Nürnberg. 14. Jahrg., Nr. 13–16. Nürnberg. 1880. 8.
Die bayrische Glas-Industrie und ihre Zukunft. Von Karl Friedrich. — Schlesische Fayence- und Steingut-Fabriken. Von Dr. A. Schultz. — Kleine Nachrichten. — Literatur etc. — Abbildungen: Entwürfe zu Gläsern von Stefano della Bella. Nach Handzeichnungen in den Uffizien zu Florenz. — Entwurf eines Glases von Valentino N... 1698. Vom Chorwerk in St. Giustina zu Padua. — Kanne von Polidoro da Caravaggio. — Venetianer Glas. — Gravirung eines eisernen Kästchens (17 Jahrh.) — Steinzeugkrug v. J. 1591. — Hostien-Schachtel vom 17. Jahrh. — Pokal von G. Wechter.
Mittheilungen des Bayrischen Gewerbemuseums zu Nürnberg. Beiblatt zur Wochenschrift: Kunst- und Gewerbe. Redigirt von Dr. O. v. Schorn. Siebenter Jahrgang, 1880. Nr. 7 u. 8. Bekanntmachungen. — Anzeigen etc.
Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte. In Verbindung mit dem Verein für Kunst und Alterthum in Ulm und Oberschwaben, dem Württemberger Alterthumsverein in Stuttgart und dem historischen Verein für das Württembergische Franken herausgegeben von dem k. statist. topographischen Bureau. Jahrgang II. 1879. Heft III und IV. Stuttgart, 1879. 8.
Württemberger auf der Straßburger Universität von 1612 bis 1793. Von Dr. Barack. — Zur Gründung des schwäbischen Bundes im Jahre 1487. Von Dr. Stälin. — Mittheilungen der Anstalten für vaterländische Geschichte und Alterthumskunde: Vom k. statist.-topographischen Bureau und k. Staatsarchiv. Anfrage, betreffend Documente des Klosters Heggbach. Bitte, die schwäbischen Todtenbücher betreffend. — Verein für Kunst und Alterthum in Ulm und Oberschwaben: Der römische Altarstein zu Mengen. Von Dr. Bilfinger. — Eschach, Nibel, Aitrach. Vortrag von Bazing. — Pflummern. Von Dr. Buck. — Eine Heggbacher Chronik. Von J. A. Giefel. — Aus der Alterthumssammlung zu Wolfegg. Fortsetzung und Schluß. Von H. Detzel. — Beiträge zur Geschichte des bayerischen Hiesel. Von Dr. F. Sauter. — Kleinere Mittheilungen. — Vereinsangelegenheiten. — Ein Proceß aus dem Ende des vorigen und dem Anfang dieses Jahrhunderts wegen Verehelichung und Ansäßigmachung in Biberach. Aus den Akten... von[S. 162] Dr. Ofterdinger. — Pflummern noch einmal. Von Dr. L. Steub. — Württemberg. Alterthumsverein in Stuttgart: Die im August 1878 in der Hospitalkirche zu Stuttgart aufgefundenen Grabsteine. Von Dr. Paulus. — Historischer Verein für das Württembergische Franken: Die letzten Schlachten des dreißigjährigen Krieges auf württembergischen Boden und in dessen nächster Nähe. 2. Die Schlacht bei Allerheim 3. August 1645. Von A. Pfister. — Die staufischen Reichskämmerer von Lindach (Weinsberg), Siebeneich und Geislingen und ihre Wohnsitze (Schl.) Von Caspart. — Aus dem mittelalterlichen Badeleben. Mitgeth. von Boger und von Bossert. — Zur Topographie von Württembergisch Franken. Von Bossert. — Ein Minnelied. Von Boger. — Die kirchliche Eintheilung von Württembergisch Franken im Jahre 1453. Von Kühles — Abgegangene Orte. Von Bossert. — Die Propsteikirche zu Rappach, zwischen Weinsberg und Oehringen. Von Caspart. — Ueber die Baumeister der Stiftskirche in Oehringen. Von Klemm. — Ueber den Kunstschreiber Thomas Schweicker aus Schwäb. Hall. Von K. Schauffele. — Brief von Schubart an seine Frau. Mitgetheilt von Seeger. — Torso eines Ritters von Weinsberg. Von G. Bühler. — Vereinsangelegenheiten.
Württembergische Jahrbücher für Statistik und Landeskunde. Herausgegeben von dem k. statist.-topogr. Bureau. Jahrgang 1879. I. Band, 2. Hälfte, und II. Band, 2. Hälfte. Stuttgart, 1879. 8.
Mittheilungen des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde in Hohenzollern. XII. Jahrg. 1878/79. Sigmaringen, 1879. 8.
Vereinsangelegenheiten. — Die Berenthaler Apostasie. Mitgetheilt von Mock. — Die Herren von Neuneck. Urkundlicher Nachweis ihrer Glieder und Besitzungen... Bearb. von S. Locher. — Hohenzollern’sche Regesten des 8., 9. und 10. Jahrhunderts. Von A. Lichtschlag. (Forts. u. Schl.) — Familienbeziehungen und Verbindungen. Von A. Berger. — Keltische Ortsnamen in Hohenzollern.
Schriften des Vereins für Geschichte und Naturgeschichte der Baar und der angrenzenden Landestheile in Donaueschingen. III. Heft. 1880. Tübingen, 1880. 8.
Vereinsangelegenheiten. — Das Rieter’sche Wappenbuch aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. Von Fürst F. K. zu Hohenlohe-Waldenburg. (Mit Abbild.) — Das Fürstenbergische Wappen. Von dems. — Das Stadtwappen am Konstanzer Kaufhause. Von dems. — Villingen und die Grafen von Fürstenberg bis zum Uebergang der Stadt an Oesterreich im Jahre 1326. Von Dr. Sigm. Riezler. — Abgegangene und umbenannte Orte der badischen Baar und der Herrschaft Höwen. Von Dr. Fr. L. Baumann. — Beiträge zur Geschichte der Stadt Villingen im dreißigjährigen Kriege. Von Chrstn. Roder. (Mit einer lithogr. Beilage.) — Kleinere Mittheilungen: Alte Befestigungen an der Breg und oberen Donau. Von Riezler und Baumann. — Spuren einer mittelalterlichen Burg an der Gaucha. — Das älteste Münsteruhrwerk in Villingen. Von Roder. — Literatur.
Freiburger Diöcesan-Archiv. Organ des kirchlich-historischen Vereins für Geschichte, Alterthumskunde und christliche Kunst der Erzdiöcese Freiburg mit Berücksichtigung der angrenzenden Diöcesen. Dreizehnter Band. Freiburg. 1880. 8.
Kurze Geschichte der katholischen Pfarrgemeinde Karlsruhe. Von Dr. Bader. — Kurze Geschichte der Stadt und Pfarrei Buchen. Von A. Breunig. — Unruhen in der freien Reichsstadt Lindau wegen Wiedereinführung der Ohrenbeicht. Mitgeth. von Joh. B. Baur. — Zur Geschichte des Capitels Haigerloch. Von M. Schnell. — Zur Geschichte der Cistercienser-Klöster Schönthal und Mergentheim. Von Sambeth. — Die Chronik der Anna von Munzingen.... Herausgeg. von Dr. König. — Klosternekrologien. (Forts. u. Schl.) — Mittheilungen aus dem freiherrl. von Röder’schen Archive. Von F. Röder von Diersburg. — Zur Geschichte der Augustiner-Eremiten aus den Provinzen Rhein-Schwaben und Baiern. Mitgeth. von Joh. E. v. Schöttle.
Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins. Zweiter Band. 1. und 2. Heft. Aachen, 1880. 8.
König Gustav III. von Schweden in Aachen in den Jahren 1780 u. 1791. Von A. v. Reumont. — Das Gerichtswesen zu Burtscheid im 16. Jahrhundert. Von M. Scheins. — „Dar hadde hê werf alse meibom tô aken“. Ein Erklärungsversuch von Hugo Lörsch. — Die Jülich’sche Unterherrschaft Binsfeld. Von Wilh. Grfn. von Mirbach. — Das Dorf Gressenich u. seine Alterthümer. Von J. H. Kesselt. — Necrologe etc.
Blätter für Münzfreunde. Numismatische Zeitung. Organ des Münzforscher-Vereins. Herausgegeben von H. Grote. Sechzehnter Jahrg., Nr. 82. 15. Februar 1880. 4. Mit 1 lithogr. Tafel.
Die Münzen der Burggrafen von Hammerstein. — Münze des Grafen Johann von Sayn. — Unbekannte Hohlpfennige. Von H. G. — Ostfriesische Schuppen. — Zu der Anfrage, betr. das Löwenstein Wertheimische Wappen. Von H. G. — Berichtigungen. — Literatur. — Miscellen.
Neues Lausitzisches Magazin. Im Auftrage der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften herausgegeben von Prof. Dr. Schönwälder. Fünfundfünfzigster Band. Zweites Heft. Görlitz, 1879. 8.
Johann Magnus aus Forst. Von Dr. Saalborn. — Ueber die slavischen Funde. Von demselben. — Vier Bischöfe des Meißner Hochstifts im 14. u. 15. Jahrhundert. Von Machatscheck. — Die Grenzen des Dobrilugker Klostergebietes. Von Schlobach. — Literatur. — Miscellen. — Gesellschaftsnachrichten.
Baltische Studien. Herausgegeben von der Gesellschaft für Pommersche Geschichte u. Alterthumkunde. Dreißigster Jahrgang. Zweites Heft. Stettin, 1880. 8.
Beiträge zur Geschichte des Staatsministers Paul von Fuchs. Von Dr. von Bülow. — Chronologisches zu den Missionsreisen Bischofs Otto von Bamberg. Von Dir. Lehmann. — Achter Brief Phil. Hainhofer’s aus Augsburg an Herzog Philipp von Pommern. 1610. Von Dr. Schlegel. — Fund im Torfmoor bei Gingst. Mitgetheilt vom Grafen von Krassow. (Mit Abbild.) — Bruchstück eines mittelniederdeutschen Menologiums. Mitgeth. von R. Hasenjäger. (Mit 2 Tafeln.) — Einquartirungskosten zu Greifenberg. 1675.
Schriften des Vereins für die Geschichte der Stadt Berlin. Heft XVI. Das Berliner Handelsrecht im 13. und 14. Jahrhundert. Von Dr. jur. Friedrich Holtze. Berlin, 1880. 8. 100 Seiten.
Zeitschrift für Ethnologie. Organ der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie u. Urgeschichte.[S. 164] Unter Mitwirkung des.. Vorsitzenden... R. Virchow herausgegeben von A. Bastian u. R. Hartmann. Elfter Jahrgang, 1879. Heft IV u. V. Mit Taf. XIV u. XV. Berlin, 1879. 8.
Das Gräberfeld bei Gerdauen. Von A. Hennig. — Miscellen.
Neu erschienene Werke.
9) Die Holzbaukunst. Vorträge an der Berliner Bauakademie gehalten von Dr. Paul Lehfeldt. Berlin, Julius Springer. 1880. 8. VIII u. 274 Stn. mit Illustrationen.
Wenn es von Interesse ist, zu vergleichen, wie eine Kulturperiode sich auf den verschiedensten Gebieten in verwandter Weise befruchtend thätig zeigt, und wie alles, was sie geschaffen, einen gemeinsamen Stempel trägt, so ist auch hoch interessant zu untersuchen, wie ähnliche Aufgaben von den verschiedensten Kulturperioden gelöst worden sind, wie ein und dasselbe Material zu allen Zeiten Verwendung gefunden und welche Gemeinsamkeit die Erzeugnisse eines solchen Gebietes sich durch alle Kulturperioden bewahren, wie weit also ganz besonders der bestimmende Einfluß der Aufgabe und des Materials gegangen ist. Dies auf dem wichtigsten Gebiete des Lebens, jenem des Baues, insbesondere des Wohnhausbaues, mit dem seit den urältesten Tagen des Menschengeschlechtes vorzugsweise dazu verwendeten Materiale zu versuchen, hat sich der Verfasser in seinen Vorträgen zum Ziele gesteckt. Der Werth einer solchen Untersuchung beruht natürlich zunächst darauf, daß die Eigenschaften des Materials untersucht und der aus denselben sich von selbst ergebende Einfluß auf die Konstruktion und Formengebung festgestellt werde, welcher sich ganz gleichmäßig unter allen Kulturverhältnissen geltend machen muß, um so zu erkennen, was gleichmäßig durch alle Kulturperioden sich an den Werken wiederfinden muß; in zweiter Linie steht sodann die Aufgabe, zu untersuchen, wie fügsam sich das Material auf der anderen Seite den verschiedenen Kulturströmungen und Kunstanschauungen zeigt, und welche Verschiedenheiten sich demgemäß in der Lösung der Aufgaben allenthalben erkennen lassen.
Wenn wir nun heute die Erscheinung vor uns haben, daß als „Kunst“ nur die Handhabung gewisser Formen, die auf den Schulen gelehrt werden, gilt, daß das aber das Volk, das nicht in der Bauschule gebildet ist, sich in naiver und eigener Weise des Materials bedient und so eine volksthümliche Kunst der akademischen gegenübersteht, ein Verhältniß dessen Verschwinden sicher durch Werke wie das vorliegende befördert wird, so ist es für den denkenden Fachmann doch hochinteressant, zu sehen, welche Fülle trefflicher Motive die naive Behandlung zu unserer Zeit in dem bildsamen Materiale gefunden, andererseits aber, wie auch zu anderen Zeiten sich die naive Anschauung bewährt hat; wie diese mitunter es war, die dem Boden der Kunst allein Nahrung gab; wie wieder zu anderen Zeiten ihre Formenwelt mindestens gleichberechtigt neben jener stand, die sich aus der Arbeit mit anderen Materialien entwickelte; besonders lehrreich aber ist, zu sehen, was sich als naturgemäßes Resultat der Eigenschaften des Materials gleichmäßig allenthalben wiederfindet, und wie weit darin Konstruktionsmotive ohne eine gesuchte äußerlich schulgemäß festgestellte Formenwelt zu künstlerisch höchst wirksamen Bildungen hinführen, so daß der Holzbau ein Gebiet darstellt, auf welchem die heute[S. 165] mit so viel Aufwand und wenig Erfolg ventilierte Stilfrage vollständig verschwindet.
A. E.
10) Die medicinischen Classiker Deutschlands. Von Heinrich Rohlfs. Zweite Abtheilung. Stuttgart, Verlag von Ferdinand Enke. 1880. Gr. 8. 566 S.
Für jeden, welcher sich mit geschichtlichen Quellenstudien befaßt und weiß, welchen Zeitaufwand die Herbeischaffung, Durchdringung und Ordnung des Materials verlangt, wenn alle Vorarbeiten fehlen, ist der zweite Band des vorliegenden umfassenden Werkes in unglaublich kurzer Zeit erschienen, freilich nicht zu früh, wenn wir in Anschlag bringen, daß damit nur ein weiterer Schritt zur Ausführung des großen Planes gethan ist, eine vollständige Geschichte der deutschen Heilkunst überhaupt zu liefern. Der neuerschienene Band behandelt die klassischen Vertreter derselben vom Ende des vorigen und aus dem Beginn dieses Jahrhunderts. Wir übergehen hier die Namen derselben, die ja doch nur in Fachkreisen bekannt sind, zu deren Würdigung aber auch der Laie an der Hand des Verfassers sich gerne wird führen lassen. Wir begnügen uns, abgesehen vom entlegenen Stoffe, auf die Vorzüge der wissenschaftlichen Behandlung desselben hinzuweisen, die an sich geeignet ist, jenen näher zu bringen und ein weiter gehendes Interesse zu erregen. Denn bis jetzt hat sich kaum eine Stimme gegen den Irrthum erhoben, in welchem fast ohne Ausnahme die Behandlung der Kulturgeschichte im allgemeinen, wie besonderer Sparten derselben sich befindet, indem sie annimmt, der Gesammtgehalt ihres Gegenstandes habe sich einfach weiter entwickelt und es bedürfe nur einer Darlegung der mitwirkenden Ursachen und der besonderen Gestaltung ihres Erfolges, um unter stillschweigender Voraussetzung der Hauptsache die Aufgabe für vollzogen zu erachten. Und doch überzeugt ein unbefangener Blick sich gar bald, daß jede Entwickelung oft genug von bloßen Zufälligkeiten bedingt und unterbrochen wird und nicht selten die werthvollsten Errungenschaften einer früheren Epoche in späterer Zeit verloren gehen. Was wir als Hauptaufgabe jeder Geschichtschreibung bezeichnen möchten, die positiven Elemente vergangener — keineswegs stets einfach überwundener Bildungsstufen wenigstens für die Wissenschaft zu retten, hat Rohlfs in seinem Buche in glänzender Weise vollzogen. Wir erfahren nicht nur, daß und wie seine Klassiker etwas geleistet, sondern auch und vor allem, was sie geleistet. Er geht dabei so ins Einzelne ein, daß wir uns sehr wundern müßten, wenn nicht auch der reine Praktiker Vieles daraus lernen könnte; seine Schilderungen, in welchen er das Biographische in umfassendem Maße mit berücksichtigt, runden sich zugleich zu so kunstgerechter Plastik, daß, wie bemerkt, auch der Laie sie gerne betrachten und mit Staunen wahrnehmen wird, wie vielleicht in Tagen, in welchen er selbst geboren, ein Heroengeschlecht gelebt hat, das uns als Vorbild dienen könnte. — Kleine Verwechslungen, wie auf Seite 225 der „Inder Sakontala“ statt Kalidaso, sind lapsus calami, die den nicht stören werden, der den Zusammenhang auffaßt.
v. Eye.
55) Aus Oberfranken. (Höhlen- und Gräberfunde). Der bekannte Forscher Hans Hösch auf Neumühle hat in diesem Winter 4 Höhlen in Oberfranken ausgraben lassen, davon eine im[S. 166] Wiesentthal zwischen Behringersmühle und Muggendorf, zwei im Püttlachthal, eine bei Bärenfels und eine im Ailsbachthal. In sämmtlichen Höhlen fanden sich mehrere Aschenschichten übereinander und in der untersten Schicht Stein-, Knochen- und Hornwerkzeuge und eine Menge zerschlagener und verbrannter Knochen. In einer derselben fanden sich auch in der 2. Schicht 2 Bronzeringe und eine Fibel. Außerdem wurden auch in einer Höhle nur fossile Knochen ausgegraben und die kleineren Knochen Herrn Dr. Nehring in Wolfenbüttel zur wissenschaftlichen Bearbeitung geschickt. Mehrere Grabhügel ließ Herr Hösch bei Geiselhöhe, südwestlich von Pottenstein, öffnen und wurden in einem derselben 2 lange Nadeln, einige Schildbuckeln, einige defekte Gegenstände von Bronze und eine sehr starke, aber ganz roh gearbeitete eiserne Lanzenspitze gefunden. In den übrigen Hügeln waren die Skelette ohne Beigabe. Ebenso war es unmöglich, einen Schädel herauszubringen, da dieselben von den darauf liegenden Steinen ganz zerdrückt waren. Bis jetzt sind ohngefähr etliche 30 Grabhügel von Hösch geöffnet und circa 12 Höhlen und Urwohnungen ausgegraben worden. Zur Zeit werden einige Grabhügel bei Breitenlesau geöffnet.
(Nürnb. Presse, Nr. 113.)
56) Die auf dem Reinhardt’schen Grundstücke vor dem Königsthore in Bautzen vorgenommenen Ausgrabungen sind, wie wir hören, für jetzt geschlossen worden. Die Art und große Zahl der Funde, (außer vielen Bronzegegenständen über 500 Gefäße in ca. 80 Gruppen) haben auch mehrere auswärtige Autoritäten auf diesem Gebiete zu eigener Besichtigung und persönlicher Vornahme der betr. Arbeiten veranlaßt, durch welche soeben festgestellt wurde, daß das früher erwähnte Steinbanquet nicht eine Leichenverbrennungsstätte, sondern ein nur durch solchen Steinbau ausgezeichnetes Grab (wahrscheinlich eines Häuptlings) ist. Es fanden sich darunter verschiedene Urnen und andere Gefäße, welche jedoch durch die Steinlast auffallend gelitten haben, sowie auch Ringe und Nadeln aus Bronze. Uebrigens gewinnen die Funde um so mehr an Interesse, als sie nach dem bewährten Urtheil des Herrn Dr. Voß aus Berlin nicht wendischen Ursprungs sind, sondern von altgermanischen Völkern aus der vorrömischen Kulturperiode unseres Landes, das heißt aus dem fünften bis dritten Jahrhundert vor Christi Geburt, herrühren, mithin über 2000 Jahre alt sind. Ist diese Ansicht richtig, woran bei der Fachkenntniß der genannten Autorität kaum zu zweifeln, so erregt der wohlerhaltene Zustand und die relativ geschmackvolle Ausführung der meisten Fundgegenstände gerechte Bewunderung.
(Zittauer Morgenzeitung vom 9. Mai.)
57) Fund eines Germanengrabes bei Düsseldorf. Als man kürzlich auf dem Grundstücke des Herrn Inspektors Remkus in Kleineller, in der Nähe einer wasserreichen Niederung und nicht weit von der Fundstelle der hübschen terra sigillata-Schüsseln entfernt, ein Sandlager abtrug, stieß man auf das Grab eines Germanen. Es bestand aus einer einfachen Grube in der eine Thonvase beigesetzt, welche außer halbverbrannten Menschenknochen eine Gewandspange aus Erz und ein Klümpchen zusammengeschmolzenes Metall barg. Die Vase von 13½ Ctm. Höhe und 18 Ctm. Durchmesser ist mit Zuhilfenahme der Töpferscheibe aus unserem gewöhnlichen blauen Thon, dem zur größeren Festigkeit fein gestampftes Gestein beigemengt ist, gebildet. Die Gestalt erinnert an die napfartigen römischen Schüsseln mit hohem Fuße.
(Düsseldorfer Anzeiger, Nr. 110.)
58) Augsburg, 25. April. Während der größte Theil der Aschenurnen des hiesigen Museums dem Gräberfeld entnommen ist, das sich zwischen dem von Wohnlich’schen Gartengut und dem Theil des Rosenauberges hinzog, auf dem jetzt die Hauptgebäude des Bahnhofes stehen, haben neuere Ausgrabungen gezeigt, daß auch auf der Nordseite der alten Stadt ähnliche Reihen von Graburnen sich vorfinden. In dem Anwesen des Brauereitechnikers Madlener (Eisenhammerstraße J 32 4/a), der vor. Sommer in seinem Garten eine Sandgrube öffnen ließ, wurden nach und nach gegen 20 Urnen ausgegraben, die anfangs leider nicht gehörig beachtet wurden, weswegen auch nur einige Bruchstücke derselben zu Tage kamen; später, da dieselben in einer gewißen Regelmäßigkeit sich vorfanden, wurde mit größerer Vorsicht vorgegangen, daß nun wenigstens vier ziemlich unversehrt zu Tage gefördert wurden. In denselben fand sich unter anderen ein vortrefflich erhaltenes Grablämpchen mit dem Stempel ATIMET, ganz so wie das in M. Mezger „Die römischen Steindenkmäler im Maximiliansmuseum zu Augsburg“ 1862, S. 63 beschriebene, sowie eine ziemlich von Rost zerstörte Münze von Augustus; dieselbe zeigt auf dem Avers: divus Augustus pater, dessen Haupt mit der Zackenkrone; Revers: ein Altar, zu den Seiten SC., unter demselben: PROVIDENT.
(Augsb. Postztg. Nr. 100, nach der Allg. Ztg.)
59) Worms, 26. April. In der Nähe des Gymnasiums kamen beim Ausgraben für das Fundament eines Neubaues fränkische Gräber zum Vorschein. Nachdem schon vor einigen Wochen mehrere aufgedeckt worden waren, wobei eine fränkische Lanze, ein Hiebmesser (Scramasax), 2 kleine Messer, eine Gürtelschnalle aus Bronze, Perlen, Gefäße etc. gewonnen wurden, schritt man gestern ebenfalls zur Eröffnung eines solchen. Es barg die Gebeine einer alten fränkischen Frau. Es fanden sich ferner die charakteristischen Attribute der Frau: eine Anzahl Perlen, ein Fingerring, eine Spindel, der Rest einer größeren Gürtelschnalle von Eisen, ein fränkischer Krug in Scherben und eine Messerklinge. Werthvollere Schmucksachen, wie sie in den Gräbern bei Wies-Oppenheim gefunden wurden, waren nicht vorhanden.
(Wormser Ztg., Nr. 98).
60) In der Nähe von Randers in Jütland ist in der letzten Aprilwoche ein interessanter, aus dem Beginn der Eisenzeit stammender Fund gemacht worden. Beim Pflügen auf einer kleinen Höhe stieß man nämlich auf ein Hünengrab. Der hiervon benachrichtigte historische Verein in Randers ließ nun eine Ausgrabung vornehmen, unterbrach jedoch die Arbeit, als rund um die Höhe eine Menge Urnen und in derselben, wie es schien, ein mit Eisen beschlagener Sarg angetroffen wurden. Auf telegraphische Mittheilung von dem Funde wurden seitens des hiesigen altnordischen Museums sogleich die Professoren Engelhardt und M. Petersen dorthin gesandt, um die weitere Untersuchung zu leiten. Es zeigte sich nun, daß die in dem Grabe beigesetzte Leiche in einem eichenen, mit starken eisernen Reifen beschlagenen Sarge gelegen hatte. Von der Leiche war keine Spur mehr übrig und von dem Sarge nur noch einige Stückchen, während das Eisen, wenn auch stark verrostet, noch so gut erhalten war, daß man danach die Höhe und Breite des Sarges berechnen konnte. In letzterem war augenscheinlich ein weiblicher Leichnam in prachtvoller Ausstattung beigesetzt worden. Außer einer Menge Schmuckgegenstände wurden eine Nähnadel, eine Scheere und ein kleiner Schleifstein gefunden, ferner Ueberreste von einer Art Pelz, der[S. 168] reich mit Perlen besetzt gewesen und von denen mehrere in Gold gefaßt waren. Einige stark oxydierte Münzen werden nach der Reinigung Auskunft darüber geben, aus welcher Zeit der Fund stammt. Eine sofort vorgenommene Untersuchung der Umgebung dieses Grabes ergab nach der „Voss. Ztg.“ die Thatsache, daß man es hier mit einem schon seit dem Steinalter benützten Begräbnißplatze zu thun habe; es soll in Folge dessen in diesem Sommer eine systematische Aufdeckung desselben vorgenommen werden.
(Nordd. Allg. Ztg., Nr. 219.)
61) Die Bloßlegung jener interessanten Theile der Burg Heinrichs des Löwen zu Braunschweig scheint nicht die Folge zu haben, daß die Reste in der einzigen Art, wie sie dauernd erhalten werden können, der Nachwelt aufbewahrt werden sollen, nämlich durch Restauration und Wiederaufbau, insbesondere durch Schutz mittelst eines Daches. Die deutsche Bauzeitung schreibt darüber in ihrer Nummer 37: „Nach der Mittheilung in Nr. 25 u. Bl. hat es sich vollkommen bestätigt, daß die sog. Burgkaserne in Braunschweig „der Saalbau Dankwarderodes, des von Heinrich dem Löwen erbauten Palatiums“ ist. Es schien uns nach jener Bestätigung die Erhaltung dieses höchst werthvollen Profanbaues des 12. Jahrhunderts nicht mehr zweifelhaft zu sein, und doch haben neuerdings erstaunliche Vorfälle in Braunschweig gelehrt, daß an maßgebender Stelle daselbst sich Gelüste zeigen, nicht eine ruhige, bereits angeordnete Untersuchung des Saalbaues abzuwarten, um sich danach über die Art der Wiederherstellung entschließen zu können, sondern dem von den städtischen Kollegien einmal gefaßten Beschlusse nachzugehen, und das in sich starke Gebäude mit einer Ostwand, in welcher sich, ähnlich wie in Goslar, Gelnhausen, Wimpfen und an der Wartburg, Fensterarkaturen zeigen, zu einer kleinen, von Akazienbäumchen und Syringen umgebenen Ruine umzugestalten.
Der Arch.- und Ing.-Verein in Braunschweig hat bereits durch einen Entwurf von Straßenzügen an der betreffenden Stelle zur Genüge dargethan, wie bei Erhaltung und Ergänzung der Dankwarderoder Burg in vollkommenster Weise dem von Westen nach Osten aufzubessernden Verkehrswege genügt werden und der östlich sich anschließende ausgedehnte fiskalische Grund und Boden zu der Anlage großartiger, für die Stadt nothwendiger Bauten verwendet werden kann, so daß die alte Burg mit der Burgkirche inmitten einer reichen neuen Welt einen gebührenden ehrenvollen Platz einnehmen würde. Hoffen wir, daß der Sinn für Historisches und Erhaltung alter ehrwürdiger Monumente in Braunschweig so überwiegend groß sein möge, daß an maßgebender Stelle die Ruinenfreunde unterliegen, oder sich zum Besseren bekehren, damit wir ihnen freundlich die Hände wieder reichen können.“
62) Regensburg, 23. April. In der St. Ulrichskirche, die gegenwärtig dem historischen Vereine zur Unterbringung seiner römischen und germanischen Alterthümer eingeräumt ist, wurden dieser Tage interessante Ueberreste von Freskomalerei aus dem 13. Jahrhundert entdeckt. Besonders sehenswerth ist die ornamentale Einfassung des aufgedeckten Bildes, welche den Uebergangsstil aus der romanischen zur gothischen Bauart zur Anschauung bringt.
(Fränk. Kurier Nr. 213).
63) Anfangs April d. J. fand man bei Erweiterung des Kirchhofes zu Kleinschönau bei Zittau in ½ Meter Tiefe in geringer Entfernung von einander zwei Thongefäße mit alten Silbermünzen.[S. 169] In dem einen Gefäße befanden sich lauter Prager und Meißener Groschen und in dem anderen außer erwähnten Groschen noch eine größere Anzahl kleiner Meißener Münzen. Das Gefäß ist leider von den Arbeitern zerschlagen worden, und in die Münzen haben sich dieselben getheilt.
64) Nürnberg, 17. April. Am vergangenen Donnerstag wurde in dem zwischen Stein und Zirndorf gelegenen Orte Oberasbach ein interessanter Fund gemacht, indem beim Vergrößern einer Dungstätte eine große Anzahl Münzen, wol gegen 2000 Stück aufgefunden wurden. Es befinden sich darunter zwei Nürnberger Lorenzer Goldgulden von 1533 und 1538, 1 Thaler der Stadt Kaufbeuren und 10 weitere brandenburgischen, sächsischen, öttingen’schen etc. Gepräges, einige Halb- und Drittelsthaler, meist ebenfalls sächsischen Gepräges. Die übrige große Masse besteht aus Scheidemünzen des 16. Jahrhunderts; sie sind so stark oxydiert, daß von vielen das Gepräge nicht mehr zu erkennen ist. Da die jüngsten der gefundenen Münzen aus den Fünfziger Jahren des 16. Jahrhunderts herrühren, so ist der Schatz wahrscheinlich 1555–60 an den Fundort gebracht worden.
(Fränk. Kurier, Nr. 199).
65) In Neunkirchen bei Leutershausen hat, wie die „Fränk. Ztg.“ mittheilt, der Gutsbesitzer Uebelhör beim Ausgraben eines alten, in seinem Garten stehenden Baumes 11 Goldmünzen gefunden. Mehrere derselben tragen die Jahrzahl 1588, die neueste ist aus dem Jahre 1642.
(Fränk. Kurier, Nr. 197).
66) Schneeberg i. S. Beim Graben einer Schleuse fanden Arbeiter eine stark verrostete, verschlossene Büchse aus dickem Eisenblech; sie war in einer alten Grundmauer in einem hiesigen Hausgrundstück versenkt. Beim Graben vielleicht schon wurde die Wand des Gefäßes verletzt, und es kamen Münzen zum Vorschein. Die Arbeiter verhehlten den Fund und suchten ihn bei einem hiesigen Goldschmied umzusetzen, der ihnen auch einen Theil davon abnahm. Mittlerweile wurde die Sache ruchbar, und es gelang, den größten Theil des Fundes wieder zu erlangen, der jetzt auf dem Rathhause liegt. Fehlen sollen einige Ringe, die schon eingeschmolzen worden sind; vorhanden sind noch 126 Stück, zum Theil gehenkelte Goldmünzen von der Größe eines Silber-Fünfmarkstückes bis zu der eines 50-Pfennigstückes. Das Gepräge zeigt verschiedene Abstammungen; wir sahen darunter außer sächsischen englische und salzburgische Münzen. Das Gesammtgoldgewicht beträgt etwas über 500 Gramm. Außer den Münzen fanden sich noch 2 kleine silberne, grob gearbeitete Kruzifixe und 1 Ringstein, ein Onyx mit einem Wappen, 4 wagerechte Querbalken im Felde darüber die Buchstaben M D Z B. Der größere Theil der Goldmünzen ist zusammengerollt, ob ursprünglich oder neuerdings, ist ungewiß. Die Jahreszahlen auf den Münzen scheinen nicht über 1620 hinauszugehen, so daß man es muthmaßlicher Weise mit einem im 30 jährigen Kriege vergrabenen Schatze zu thun hat.
(Nordd. Allg. Ztg., Nr. 191.)
67) Aus Meklenburg, 13. März. Ein seltener Fund wurde, wie aus dem Städtchen Lübz gemeldet wird, kürzlich in dortiger Gegend von einem Erbpächter gemacht. Derselbe ließ einen an Altersschwäche leidenden Koffer zu Brennholz zerschlagen. Beim Abspalten des Holzes fällt aus einer unter der sogen. Beilade befindlichen kleinen Lade ein Beutel mit 32 Geldstücken heraus, welche die Größe eines Thalerstückes und die Dicke eines Markstückes haben. Es waren meist ⅔ Thalerstücke von Meklenburg[S. 170] und Braunschweig-Lüneburg u. A. aus den Jahren 1691 und 1699. Die älteste dieser Münzen enthält die Jahreszahl 1683, die jüngsten dagegen diejenige von 1795. Außer diesen Münzen fand sich eine Quittung von der Größe eines Quartblatts vom Jahre 1771 in der Beilade.
(Numism. sphrag. Anzeiger, Nr. 4).
68) Meppen, 19. März. Wie uns mitgetheilt wird, sind in der vergangenen Woche in Geeste, Amts Meppen, beim Aufbrechen des Fußbodens in einer Scheune alte Münzen und Gold- und Silbersachen in einem Topfe gefunden worden. Die Münzen sollen dem 17. Jahrhundert stammen.
(Daselbst).
69) Vilshofen, 27. April. Unsere Stadtgemeinde besaß einen Pokal, ein Straußenei vorstellend, mit Silberverzierung und in Gold gefaßt, ein Geschenk eines ehemaligen Kammerers Kilian Sidler, Gutsbesitzers in Hinterholzen bei Beutelsbach, aus dem Jahre 1567. In der Kunstausstellung zu München erregte der Pokal bereits die Aufmerksamkeit des Herrn v. Rothschild in Frankfurt, und schon im Vorjahr hatte ein Antiquitätenhändler 5000 m. dafür geboten. Dortmals scheiterte das Kaufsangebot, weil man den Preis zu gering fand. Vor einigen Tagen nun wurde der Pokal an einen Herrn aus München um 6500 m. verkauft.
(Fränk. Kurier, Nr. 220).
70) Unter den Auspicien des hochwürdigsten Bischofs Pancratius von Augsburg ist bekanntlich in sehr geeignetem Lokale nächst der Domkirche in Augsburg ein sogenanntes „Diöcesan-Museum“ entstanden, welches bereits so manche beachtenswerthe Gegenstände alter Zeit und Kunst, z. B. Bücher, Bilder, Münzen, hl. Gefäße etc. in sich begreift. Ein hierüber erschienenes oberhirtliches Ausschreiben hat sowohl den Stand dieser Sache klargelegt, als auch dazu Veranlassung gegeben, diese Sammlung durch geeignete Beiträge zu vermehren, und es sind seitdem auch so manche schätzbare Beiträge dem benannten Museum zugewendet worden.
(Augsb. Postzeitung, Beilage Nr. 42).
71) In Berlin hat in den Tagen vom 15.-17. April die jährliche Plenarversammlung der Centraldirection der Monumenta Germaniae stattgefunden. Dem Berichte über dieselbe entnehmen wir Folgendes. Im verflossenen Jahre sind folgende Bände ausgegeben worden: von der Abtheilung der Auctores antiquissimi:
1) Tomi III. P. 2. Corippi Africani grammatici libri qui supersunt. Recensuit Josephus Partsch:
von der Abtheilung Scriptores:
2) Tomus XXIV (über dessen Inhalt schon im vorjährigen Bericht Mittheilung gemacht ist);
3) Brunonis de bello Saxonico liber. Editio altera. Recognovit W. Wattenbach;
4) Chronica regia Coloniensis (Annales maximi Colonienses) cum continuationibus in monasterio S. Pantaleonis scriptis aliisque historiae Coloniensis monumentis. Recensuit G. Waitz;
von der Abtheilung Diplomata:
Die Urkunden der Deutschen Könige und Kaiser. Ersten Bandes erstes Heft. Die Urkunden Konrads I und Heinrichs I (bearbeitet von Th. Siekel);
von dem Neuen Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde:
Band V, Heft 1 und 2, mit Beiträgen von Arndt, Baumann, Bresslau, Dümmler, Ewald, Foltz, Frensdorff, Gillert, Grandaur, Heydenreich, König, Loserth, May, Mayr, Mommsen, Schum, Waitz, Wattenbach.
Andere Werke sind im Druck weit vorgeschritten oder doch in der Vorbereitung begriffen.
Prof. Mommsen hat die Bearbeitung von Jordanis Romana und Getica vollendet, und die der kleinen Chroniken des 5.-7. Jahrhunderts begonnen. Der Druck des Jordanis und ebenso der der von Dr. Leo in Bonn bearbeiteten Carmina des Fortunat wird im Lauf des Jahres vollendet; angefangen der des Avitus von Dr. Peiper in Breslau und der des Symmachus von Dr. Seeck. Die Arbeiten für Ausonius, Cassiodor und Sidonius wurden fortgesetzt, die Ausgabe des Ennodius übernahm Dr. Vogel in Ansbach.
In der Abtheilung der Scriptores sind die Arbeiten hauptsächlich auf die Weiterführung von Tomus XXV und XIII gerichtet gewesen. An jenem haben sich die ständigen Mitarbeiter Dr. Heller und Dr. Holder-Egger lebhaft betheiligt; der erste hat den umfangreichen Aegidius von Lüttich mit mehreren Anhängen, die Genealogie der Herzoge von Brabant, die dem Balduin von Avesnes zugeschriebene französisch abgefaßte Chronik von Hennegau, sowie die Genter Chronik des J. von Thilrode, dieser die Chronica principum Saxoniae, die des Balduin von Ninove und Sifrid von Balnhausen bearbeitet. Für das Buch des Christian von Mainz De calamitate ecclesiae Moguntinae konnte der Herausgeber Archivar Reimer in Marburg freilich nur neuere Handschriften benutzen, aber unter ihnen die lange verschollene Trefflers in Cheltenham und eine andere in Upsala. Eine österreichische metrische Chronik edierte Prof. Wattenbach, die Geschichte des Richerus von Senonnes, andere von Villers in Brabant, Rastede, Kremsmünster und mehrere kleinere Stücke der Leiter der Abtheilung. Derselbe hat einen größern Theil des 13. Bandes übernommen, der, soweit er gedruckt ist, Nachträge zu den Annalen der karolingischen, sächsischen und fränkischen Periode, außerdem zum ersten Mal vollständig die Annales necrologici Fuldenses aus Handschriften zu Rom, Fulda und München bringt, sowie reiche Auszüge aus den angelsächsischen und englischen Geschichtsquellen, diese bearbeitet von Prof. Pauli in Göttingen und Dr. Liebermann. Für die Fortsetzung des Bandes sind auch Prof. Schum in Halle, Dr. Simonsfeld in München thätig; jener fand eine bisher unbekannte Handschrift des Chronicon Magdeburgense in der fürstlich Metternichschen Bibliothek auf Schloß Königswart.
In der oben erwähnten neuen Ausgabe der Chronica regia Coloniensis ist vereinigt, was in drei Bänden der Scriptores nur nach und nach veröffentlicht werden konnte, der Text des ältern Theils, auf Grund der Handschriften in Wien, Wolfenbüttel, Rom und Brüssel kritisch festgestellt, außerdem eine Reihe von Denkmälern hinzugefügt, die entweder als Quellen der Chronica in Betracht kommen, oder zur Erläuterung der Kölner Geschichte dienen, darunter eine ungedruckte Fortsetzung des Martinus, aus einer in Polen in Privatbesitz befindlichen Handschrift abgeschrieben von Prof. Arndt.
Die Vorarbeiten sowohl für den 26. wie für den 15. Band sind lebhaft fortgesetzt. Für diesen hat Professor Thaner wichtiges handschriftliches Material in Admont gefunden. Dr. Krusch hat die Ausgabe des sogenannten Fredegar nahezu vollendet; Dr. Lichtenstein arbeitete in Wien, Admont und Berlin, wohin die Stockholmer Handschrift gesandt ward, für Ottokars steirische Reimchronik.
In der Abtheilung Leges ist die neue Ausgabe der fränkischen Capitularien von Prof. Boretius in Halle so weit vorgeschritten, daß der Anfang des Druckes im Laufe des Jahres stattfinden kann. Dasselbe gilt von den fränkischen Formelsammlungen, deren Bearbeitung Dr. Zeumer nahezu vollendet hat. Für die Edition der fränkischen Concilien hat Prof. Maassen in Wien die beiden alten, früher dem Collegium Claromontanum angehörigen Handschriften in Cheltenham verglichen.
Die neue Bearbeitung von Band II der Leges ist, nachdem Prof. Lörsch zurückgetreten, von Prof. L. Weiland in Gießen, dem langjährigen ständigen Mitarbeiter der Monumenta, übernommen.
Die Ausgabe der Acta imperii saeculi XIII. inedita, die Hofrath Prof. Winkelmann in Heidelberg aus seinen, Hofrath Fickers in Innsbruck und den Sammlungen der Monumenta veranstaltet hat, ist bis auf die Register im Druck vollendet und bietet ein reiches Material zur Geschichte jener Zeit, besonders Friedrichs II. Es sind, von einigen Nachträgen abgesehen, über 1000 Nummern zusammengebracht: 1–580 Acta regum et imperatorum, 581–756 Acta ad imperium et regnum Siciliae spectantia, 757–1001 Acta Sicula (Registrum Friderici II Massiliense; Formulae magnae curiae; Statuta officiorum). Der stattliche Band wird in einigen Wochen veröffentlicht werden.
Daran wird sich, in mancher Beziehung ergänzend, anschließen die Ausgabe der von G. H. Pertz aus den Vaticanischen Regesten gemachten Abschriften in der Abtheilung Epistolae, unter Prof. Wattenbachs Leitung besorgt von Dr. Rodenberg. Der erste Band, der die Zeit Honorius III. umfassen soll, ist so weit vorgeschritten, daß der Druck noch im Laufe des Sommers beginnen kann.
Prof. Dümmler in Halle hat in der Abtheilung Antiquitates den Druck der Sammlung karolingischer Gedichte begonnen. Daneben wird der Anfang mit der Bearbeitung der wichtigen Nekrologien gemacht in der Weise, daß die vor 1300 begonnenen vollständig mitgetheilt werden sollen; die Ausgabe wird sich an die Diöcesen anschließen und mit den alamannischen beginnen, die Dr. Baumann in Donaueschingen übernommen hat.
Mit besonderem Dank ist der mannigfachen Förderung zu gedenken, welche die Behörden und Vorsteher von Archiven und Bibliotheken fortwährend den Arbeiten durch Mittheilung von Handschriften haben zutheil werden lassen.
Verantwortliche Redaction: Dr. A. Essenwein. Dr. G. K. Frommann.
Verlag der literarisch-artistischen Anstalt des germanischen Museums in Nürnberg.
Gedruckt bei U. E. Sebald in Nürnberg.
Nürnberg. Das Abonnement des Blattes, welches alle Monate erscheint, wird ganzjährig angenommen und beträgt nach der neuesten Postconvention bei allen Postämtern und Buchhandlungen Deutschlands incl. Oesterreichs 3 fl. 36 kr. im 24 fl.-Fuss oder 6 M.
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Alle für das german. Museum bestimmten Sendungen auf dem Wege des Buchhandels werden durch den Commissionär der literar.-artist. Anstalt des Museums, F. A. Brockhaus in Leipzig, befördert.
Neue Folge. Siebenundzwanzigster Jahrgang.
ORGAN DES GERMANISCHEN MUSEUMS.
1880.
Nº 6.
Juni.
Cod. lat. 15613, saec. XV. (aus Rot), fol. 319.
Cod. lat. 19657, saec. XV. (aus Tegernsee), f. 87.
Auch die reizende Klage des Hasen, welche Maßmann in Mone’s Anz. 4, 184 aus Husemanns Sammlung mitgetheilt hat, findet sich im Cod. lat. 16515 aus S. Zeno bei Reichenhall, f. 182, weniger vollständig, aber doch auch wieder mit einem neuen, freilich sehr seltsamen Verse. Es lautet hier:
Berlin.
W. Wattenbach.
Die hier wiedergegebene Abbildung zeigt uns einen Mann, mit der Hacke das Erdreich lockernd, der bei nackten Beinen nur mit der Tunica bekleidet ist, die er des bequemeren Arbeitens wegen aufgeschürzt hat. Bei ihm sitzt eine Frau in der Haustracht, mit der Spindel spinnend, während sie den Hanf an einer Kunkel befestigt hat, die auf einem Fußgestelle neben ihr steht. Zu ihren Füßen liegt ein Kind in der Wiege. Die Tracht der Frau zeigt, daß wir es keineswegs mit Leuten der untersten Volksschichten zu thun haben, auch die Tunica des Mannes, welche ihrer Länge wegen geschürzt werden mußte, zeigt den Mann besserer Stände, der sein eigen Gartenland bearbeitet und es sich bequem gemacht hat. Die Scene stellt Adam und Eva nach der Austreibung aus dem Paradiese dar und ist einer Reihe von Bildern auf Pergament gemalt entnommen, welche ehemals den Kopf jeder Seite eines sorgfältig illustrierten Speculum humanae salvationis bildeten, bei denen jedoch der Text durchweg abgeschnitten ist. Die Folge trägt[S. 176] die Nummer 5970 der Bibliothek des germanischen Museums und gehört dem 14. Jahrhundert an.
Nürnberg.
A. Essenwein.
Federzeichnung aus der Zeit um 1500.
Unter den Handzeichnungen des germanischen Museums befindet sich auch als Nummer 52 die hier wiedergegebene Federzeichnung aus dem Schlusse des 15. Jahrhunderts, welche uns ein sehr ansprechendes Bild aus dem Leben einer Stadt zeigt. Besonders fällt uns der würdevoll einherschreitende Mann im Vordergrunde auf, dem ein Junge das große Schwert nachträgt.
Leider ist das mit einem Dache versehene Fuhrwerk zu flüchtig gezeichnet, so daß wir es dahin gestellt sein lassen müssen, ob wir recht haben, darin eine große Büchse zu sehen, die dort bereit steht, jedem der Stadt etwa drohenden Feinde entgegengeführt zu werden. (Die Perspektive ist wohl verstanden). Daß einzelne Häuser etwas schief stehen, kann ebensowohl Folge der Flüchtigkeit des Zeichners sein, als es der Natur entnommen sein kann.
Nürnberg.
A. Essenwein.
Unter den Handzeichnungen des Museums befindet sich als Nummer 5 die Vorlage für ein Glasgemälde, das Wappen des Kaisers darstellend, welche in A. Dürer’s Weise gezeichnet ist. Das Blatt ist rings um nach dem Kreise des Randes ausgeschnitten, so daß das Monogramm, welches Dürer selbst jedenfalls auf dem Blatte angebracht hatte, wenn es von ihm herrührte, abgeschnitten ist. Wenn aber auch das Blatt deshalb nicht, ohne Anfechtung befürchten zu müssen, des Meisters Namen beanspruchen darf, so ist es doch eben so schön erdacht, als vorzüglich heraldisch gezeichnet und deshalb auch heute noch eine vorzügliche Vorlage, für welche uns wohl einer oder der andere Freund dieses Blattes dankbar sein dürfte, der etwa eine bunte Scheibe in sein Fenster einfügen lassen möchte. Der Durchmesser des Originals beträgt 29,7 cm., welches Maß auch ungefähr jenes des Glasgemäldes selbst gewesen sein dürfte, das wohl auf keinen Fall größer als 30 cm. werden sollte.
Nürnberg.
A. Essenwein.
Ein Blättchen, mit der Feder in lichtem Roth und Grün gezeichnet, Nr. 77 der Handzeichnungen des germanischen Museums, trägt das Monogramm des Virgil Solis und die Jahrzahl 1562. Es ist ein höchst liebenswürdiges Bildchen, diese zwei kleinen, im Grase sitzenden, geflügelten Knaben, welches allerdings in der schwarzen Wiedergabe, die auf photographisch-chemischem Wege erfolgt ist, in einzelnen Theilen sich härter darstellt, als in dem lichten, die Körperfarbe gut wiedergebenden Roth, das aber, gleich den vielen Stichen, des Meisters Begabung für dekorative kleine Werke erkennen läßt.
Nürnberg.
A. Essenwein.
In einem handschriftlichen Kalendar aus dem 15. Jahrhundert, das sich in der bischöfl. Seminarsbibliothek zu Brixen befindet, stehen am unteren Rande des vorderen Deckelblattes nachfolgende Verse. Die Verszeilen sind nicht abgesetzt. Jemand, der am Inhalte Anstoß nahm, hat das Ganze durchstrichen, wodurch das Lesen der ohnehin ziemlich flüchtigen Schrift sehr erschwert wird. Der Verfasser ist unbekannt.
Innsbruck.
Oswald Zingerle.
Was ich in Folgendem mittheilen will, sind „Vier schoͤne neue Weltliche Lieder / das Erste: Jaͤgerl bist drina / komb a kleine Weil heraus / etc. Das Ander: Still / still hoͤrts mir a wenck zue / ich bin a Bayrischer Bue / etc. Das Dritte: Gruͤß dich Thomerl / Veilt[128], Hießl seyts mir alle Gott etc. Das Vierdte: Wer da / wer da / wer kombt vor die Zelten zur Nacht / etc. Jedes in seiner eignen Melodey zu singen. Gedruckt in disem Jahr“.
So lautet der Titel der zwei unpaginierten Doppelblätter in Kleinoctav, welche mir vor einiger Zeit im Archive der Familie von Kripp unterkamen. Sie mögen wol selten geworden sein und schon darum eines neuen Abdruckes nicht unwerth. Ditfurth („die histor. Volkslieder des österreich. Heeres v. 1638–1849“ und: „die histor. Volkslieder des bayer. Heeres v. 1620–1870“) hat sie nicht gekannt.
Der Verfasser dieser Lieder ist unbekannt, und es wäre wol eitle Mühe, demselben nachzuforschen; jedenfalls war er ein Bayer. Den Druckort zu bestimmen, würde eine Vergleichung der Typen, sowie der Titel- und Schlußvignetten mit anderen Druckwerken jener Zeit, die etwa aus bayerischen Offizinen hevorgegangen sind, ermöglichen; doch will ich hier nur die wichtigere Frage um die Zeit der Entstehung, resp. des Druckes, zu erledigen suchen, was in diesem Falle nicht schwer ist. Schon ein flüchtiger Blick zeigt, daß wir es mit der Zeit der Feldzüge Prinz Eugens gegen die Türken zu thun haben. Dem gewaltigen Feldherren galten sie zwar nicht[S. 181] in erster Linie, sondern dem „großen und kleinen Bue“ des Kurfürsten Max Emanuel oder, besser gesagt, dem „Churprinzen“; aber Eugen wird zum öftern, immer mit größter Begeisterung, genannt, und im ersten Liede ist unter dem „Prinzen“ stets er zu verstehen. Der Kurprinz Karl Albrecht ist es also, der im Vordergrund steht.
Am 29. November 1716 hatte Max Emanuel an Eugen ein Schreiben gesandt, worin er diesen zu den Erfolgen des abgelaufenen Feldzuges beglückwünschte und zugleich die Bitte stellte, er möchte seinen Söhnen beim Kaiser die Erlaubniß, nach Wien zu kommen, erwirken, damit sie sich für die „empfangenen Gnaden und gute Erziehung“ bei Karl VI. persönlich bedanken könnten. Der Wunsch wurde ihnen gewährt, und auf ihre Aufnahme in der „Wiener-Stadt“ beziehen sich vielleicht die letzten Zeilen von II, 4. Mit dem kaiserlichen Heere zogen die beiden Prinzen dann nach Ungarn, um sich, wie andere Fürstensöhne, die der glänzende Stern Eugens angelockt hatte, am Kampfe gegen die Türken zu betheiligen. Ihrem tapferen Benehmen wird in vorliegenden Gedichten das wärmste Lob zu Theil.
Bemerken wir noch, daß es I, 5 heißt: „fertn[129] habs gseha zu Peterwardein,“ — diese Schlacht fand am 5. August 1716 statt — so ergibt sich als Abfassungszeit das Jahr 1717 oder bestimmter, da Belgrad nach I, 6 und III, 5 schon in den Händen Eugens war, die Zeit nach dem 22. Aug. d. J. Bald nachher müssen diese Lieder ihrem ganzen Charakter nach erschienen sein.
Neben den genannten hervorragenden Persönlichkeiten wird noch Alexander v. Würtemberg I, 3 erwähnt, der im vorhergehenden Jahre als kaiserl. Feldmarschall in der Schlacht zu Peterwardein und darauf bei der Einnahme von Temesvar Treffliches geleistet hatte; III, 3 bezieht sich auf dessen Theilnahme am Kampfe um Belgrad, in welchem er die Infanterie im Centrum befehligte. Die Erstürmung dieser Festung durch Max Emanuel als Oberkommandierenden des kaiserl. Heeres war am 15. August 1688 erfolgt.
Das letzte Lied nun schlägt in jeder Beziehung einen ganz andern Ton an. Da erscheint plötzlich gewaffnet Cupido, der mit seinen Pfeilen eine Schildwache attaquiert. Nächst dem ersten scheint mir dies das gelungenste zu sein. Zum Titel muß ich noch bemerken, daß die Melodie dem Texte nicht beigesetzt ist.
Das erste Lied.
1) Jaͤgerl bist drina / mein[130] komb a kleine Weil heraus / thue dich nit lang bsinna gengma[131] ins Wirthshauß / trinck ma beym Adler / sauffen dort / ist nur glei a Freud / trinck ma a Maͤßl / vergeht uns (die) Zeit.
2) Meinthalbn kombst glei recht / hab zu dir hinunter woͤlln[S. 182] gehn / han dich wol gseha beym Thomerl stehn: Bue du kanst loͤsen/ es hat unser Peta Steffel / Muͤllna Bue / aus Ungarn gschriba / was sagst du darzue.
3) Was werd ich sagn / schreibt halt daß unser Printz der Held / und Alexander vorm Jahr im Feld / so tapffer gfochten: das wißma ohn alles schreibn schon / das Printz Eugeni ein tapffrer Mann.
4) Was mainst mein Brueda / ich denckma offt haimbla bey der Nacht / daß halt so graußla[132] muß seyn bey der Schlacht / ich waiß wies zugeht / wann die Baurnbuebn raffa[133] mit einand / ich kam vor Schroͤcka glei von Verstand.
5) Namla[134] ists graußla / schlagn da wie der Donner alle drein / fertn habs gseha zu Peterwardein / hoier wirds erst stincken / wann die Roßschwaiff her hencken / bitt umb Gnad / bleib da Strick / Tuͤrck dir / und uns Belgrad.
6) Jaͤgerl geh bring maß[135] / gsunds Printzen[136] / alle Herren Officier / es leben die Reuta / und Musgatier / es sieg Eugeni / (got) staͤrck seine Waffen / es gruͤne seine Treu / Belgrad lebt nun von Türcken frey.
Das ander Lied.
1) Still / still hoͤrts mir a wenck zue / ich bin a Bayrischer Bue / wists was ich will handthiern / ich will ins Feld marschiern / und will in Ungarland / gleich zur Hand / mein Gluͤck probiern.
2) Ich bin allein nit allhier / seynd etli tausend bey mir: unsers Chufuͤrsten Bue / der Groß / der Klein darzue / haben sich ghalten doll[137] / uͤberall / gschlagen braff zue.
3) Frisch auf du Bayrischer Bue / sprechma der Kandl jetzt zue / ihr Bayrn unverzagt / der Printz hats schon gewagt / Er steht bey der Armee / kleinen Weeg / von Belgrad.
4) Er hat nit vil Mann verlohrn / heist das die Tuͤrcken nit gschorn / ihr Bayrn renoviert/ das Lob so euch gebuͤhrt das ihr in Wienner-Stadt / in der That / habt meritirt.
5) Ains haͤtt mi nambla bald gschroͤckt / d’Hoͤppin[138] fieng’s zannen[139] an / und mi kambs a bald an / afft kam der Richter her / ungefehr / redt mich scharff an.
6) Frisch auf du Bayrischer Mann / rauffen mir’s[140] Doͤrffl zusamb / streiten vors Oesterreich / Gott geb ein guten Streich / es lebt der Teutschen Muth / Bayren-Blut / keiner nicht weich.
7) Es leb der Kayser der Held / all Officier in dem Feld / Granadier / Musgatier / Dragoner / Kuͤrraßier / Crepier der Tuͤrcken-Hund / Groß-Sultan / und Groß-Vezier.
Das dritte Lied.
1) Gruͤß dich Thomerl / Veitl / Hießl seyts mir all Gott willkomb / han enck[141] was z’sprocha[142] vons Bayr-Fuͤrsten Sohn / von unsern Chur-Printzen / wie daß er so stattla in dem Feld / mitn Tuͤrcken gschlagen / wie a tapffrer Held.
2) Bubma er grad[143] halt sein Vatter uͤberall schier nach: der Maxl Emanuel auf mein Ayd sag[144] / a junger Schißling thut sich so fruͤhzeitla ohni[145] wagn / den Tuͤrckn Gotts-jaͤmmerlich den Gruͤndt abzwagn[146].
3) Der Printz Eugeni deß Kaysers liebster General / unsern Chur-Printzen anfuͤhrt uͤberall / hat muͤssn helffa dem Alexander Stadt bombardiern / aufs schoissen / fechten sich exerciern.
4) Glei wie sein Vatta allzeit / ja a maͤchtiger Mann / Belgrad mit Stuͤrmen eingnommen schon / wann Gott das Leben dem Chur-Printzen lange Jahr verleicht / sein Vatta Maxl kein Haar nit weicht.
5) Juhe ihr Buebma jetzt gehn ma alle mit einand / jeder sein Treinerl[147] fuͤhr bey der Hand / wollma was wagn / weil ma gwunna Belgrad und Schlacht / last uns flangiern Tag und Nacht.
6) Blaßl thue Pfeiffen / Schalmay und Ditl-Dudl-Sack / mach auf mein Leib-Stuͤckl / Veitl gib den Dack / hab noch zwey Landmuͤntz / auf zwey gute Maß Bier / gsund unsers Chur-Printzen/ gilt mir und dir.
Das vierdte Lied.
1) Wer da / wer da / wer kombt vor die Zelten zur Nacht? weist nicht daß loschiret / Amor guberniret / allda allda.
2) Gut Freund / gut Freund / das kanst du wol sehen weil ich klein / Cupido der Kleine / gewaffnet alleine / solt seyn / solt seyn.
3) Nein nein / nein nein / gewaffnet laß ich niemands ein: thue dich nur weck trollen / sonst kombt die Patrollen / schlagt drein / schlagt drein.
4) Ja ja / ja ja / ich dich sambt den deinen nit acht / ich will dich durchkeulen / mit meinen Liebs-Pfeilen / bist schwach / bist schwach.
5) Ach weh / ach weh / ich Schildwacht verwundet hier steh / Cupido der Kleine / gewaffnet alleine / ich geh / ich geh.
6) Kein Gwalt / kein Gwalt / Cupido Liebs-Pfeilen aufhalt: So last uns dann loben / Cupido erhoben / durch Berg und durch Thal.
Ende.
Innsbruck.
Oswald Zingerle.
Die Handschrift der großh. Bibliothek in Weimar Q 108 (nicht 103), auf Papier natürlich, wie alle dergleichen Manuscripte, aus welcher wir in Nr. 5 des Jahrgangs 1879 die Verse des Heinrich von Mellerstadt über den Erfurter Brand mittheilten, enthält den buntgemischten Inhalt so vieler humanistischer Handschriften des 15. Jahrhunderts, in welcher auch die Ueberlieferung des Mittelalters noch nicht verschmäht wird, da eine scharfe Sonderung noch gar nicht eingetreten ist. Vorne eingeschrieben ist ein Inhaltsverzeichniß von dem Besitzer: „Apicius (?) Sifridi me possidet justo titulo.“ Zwischen den hier verzeichneten einzelnen Stücken sind aber nachträglich verschiedene Eintragungen gemacht, einzelne auch vielleicht nur als unbedeutend im Verzeichniß übergangen.
Auf fol. 246 ist in lateinischer und deutscher Sprache die bekannte Bulle des Papstes Innocenz VIII. vom 28. Juli 1490 eingetragen, durch welche die sogenannten Butterpfennige für den Bau der Elbbrücke bei Torgau bewilligt wurden, d. h. der Ertrag der Gelder, gegen deren Erlegung der Genuß der Butter in den Fasten gestattet wurde, weil doch in Sachsen der Oelbaum nicht gedeihe.
Auf Fol. 287 finden wir nach der Ars memoriae des Jacobus Publicius folgende künstlich gereimte Verse, welche vielleicht von Samuel Karoch[148] sein könnten.
Vosche Kethe
Die Unterschrift bleibt dunkel. Mit Sicherheit können wir aber wol annehmen, daß das ganze Abenteuer nur aus dem Tintenfaß geschöpft ist. Es erinnert an Samuel, dessen „Congestum de studente et beano“ zu dem alten Inhalt der Hs. gehört. Es ist das Stück, dessen Inhalt Th. Muther „Aus dem Universitäts- und Gelehrtenleben“ (Erl. 1866) S. 9–19 mitgetheilt hat, eine damals offenbar sehr beliebte, häufig vorkommende Schrift, hier mit der Unterschrift (f. 326 v.): „Finit congestum per Samuelem Caroth poetam contextum, quod ob reverentiam alme universitatis Lipsensis proque prandio Aristotelis poetatus est. Scriptum Moccccolxxo in die S. Thome mart.“
Dieses Aristotelesmahl war nach Muther ein Schmaus, den nach der in jedem Semester stattfindenden Magisterpromotion die neuen Magister ihren älteren Kollegen gaben.
Weiterhin f. 345 finden wir, wie im Münchener cod. lat. 3563, die „Arenga petitoria“, auch hier fehlerhaft bis zur Unverständlichkeit geschrieben; doch macht die Vergleichung der beiden Abschriften es möglich, einen verständlichen Text zu geben, welchen wir aus Achtung vor diesem merkwürdigen Vorläufer der Humanisten in Deutschland hier folgen lassen, doch ohne die zahllosen Varianten, welche nur Lesefehler und Schreibfehler sind, zu berücksichtigen.
Arenga petitoria.
Incliti domini alme universitatis! Insignis hujus studii rectoris licencia prehabita, gressus meos ad vos, eximios ac egregios dominos doctores, dirigo, vestras etiam indesinenter oro legalitates, tantisper me tollerare velle, quousque obstacula mihi incumbencia brevi enarrem compendio. Nolo equidem dominacionum vestrarum aures prolixo obtundere rugitu, quoniam quidem non adeo pregnantis autoritatis me virum profiteor, ut doctoribus magistrisve sermociner. Hec, doctores exi[S. 186]mii venerandique magistri, que plurimos a prosperitatis abduxit tramite atque in gurgitem latebrose voraginis precipitavit, fortuna, privignam suam, quam trans tergum parturiit, squalidam videlicet erumpnam, truculenter in me sevire compulit. Que me atroci laniavit morsu ac tam feculenta afflixit inedia, ut instar odorinseci[156], recisa manu heri sui qui depastus est, post micas repto. Porro citra annos jam novem vitam istam incolui inopem: in isto hercle temporis fluxu perpauco fretus sum solacio. Nihil denique inter fluctivaga seculi diffortunia proficiscens residuare video preter miseriam, caristiam penuriamque inenarrabilem. Quamobrem fortunatum ac faustum iter, quo crebro accinctus extiteram, turgida me non sinit explere egestas, sed pocius per abrupta gradi concitavit. Inter omnes autem obliquatos tramites, quos itinerare in terris ausus sum, unam semel conscendi semitam, vestigiis cujus derelictis in devium declinare contigit, quod confestim quendam terre in districtum proselitum me traduxit, haut procul a confinio vel saltem in vicinatu, prout conjecto, territorii hujus, in quo heu onusta me sarcina depressit. Illic viri strenui rabies pestifera feroci me conquassavit insultu. Illic tetra fortune caligo inextricabili me convinxit compede, nexuram cujus cujuspiam terrigenarum potestas preter Romanum pontificem vel multarum autoritatum presulem, vel forte nisi crudelis juxta vaticinium Francisci Petrarche in De remediis utriusque fortune etc. mors depessulet, discingere nequit. Et quis erit, rogo, eo evadendi modus? nullus ut reor. O misera fortuna et execrabilis, que in cunctipotentis conspectu abhominaris, quam inopinate me aberrare fecisti! O fortuna pestifera, quousque oblivisceris me in finem, quousque jocaris mecum? Pancis retroactis momentis algamata[157] eufortunii conscendere rebar: tu autem felicitatis noverca in scabellum me rotasti perniciose miserie. O nimia vesania suffusa! ausa es inopem me pedibus pessundare! usquequo fantasiaris, ach turbida tu scorpione deterior fortuna? Non fortuna sed diffortunium merearis magis congrue dici; eciam, si tibi juxta genus tuum vocabulum inpingere dignabor, tunc probabilius Thaidem te nuncupare recensui, quam fortunam, ut meretricium tibi cedat nomen. O Thais, tremendum te absorbeat chaos! Quid irritas rerum omnium matrem naturam, et tibi ipsam cogis adversari? Delectaris in eo, quod robusti procerique corporis et cordati pectoris adolescens mendicancium onere perstringitur, ignorans quo divertat. Deteriori autem adhuc flagicio obtusus exto: sum edepol agresti Thaidis convicio, quod lacrimans referre perurgeor, ab hac sacra concione sequestratus, a gremio quoque excellentis almeque universitatis divorciatus, a gramatis studio recisus, ob ineffabilis videlicet egestatis mee ludibrium. Quis hominum racionis compos divorcium hoc, precor, non deplangeret postremos in dies, cum tam lamentabiliter a fimbria honestissime fotricis sue,[S. 187] universalis scilicet studii, rescinderetur? O Diogenes philosophorum gener[158], ubi nunc queso es, ut pacienciam me sectari instruas? In grande mihi ignominium[159] maximo jam transvoluto tempore defunctus es. O illustrissime philosophorum princeps, quod pre cunctis rutilantis philosophie sectatoribus sortiris vocabulum, Arestotiles[160], utinam vesana caribdis tam furtive te abs nobis non surripuisset! Eciam si furibundum pelagus transfretare me periclitarique opporteret, relictis omnibus meis conterraneis unicus post te unicum fretum transpassando non fatigarer, ut te patrem colendissimum doctoripeta consulere possem, que orbita mihi aggredienda foret, per quam provehens[161] huic sublimi atque trabeate congeriei reconciliari mererer. Heu! quid post te, illustrissime princeps, frustra vocifero, cui tamen fata diu de ergastulo corporis tui spiritum relaxarunt. Tu quidem orphanorum pater, alumpnus, ac director omnium philosophancium egregius, quem sacer hic senatus perhenne, ut te congrue decet, veneratur, testamentum tarnen statuisti sempiternum, quod nulla unquam oblivione delebitur, recolitur sed perpetim. Cujus rei eviternam ob memoriam hii celeberrimi tui sequaces, quibus id idem legasti, presenti in prandio hoc tuo ineffabili cum tripudio refocillantur: quorum exul ego Samuel post reliquias fragmentorum, haut solum naturalis cibi, sed et salutiferi dogmatis serpo, et o utinam eisdem me reficere dignarentur exilibus[162]. (Satis est.) Solius astripotentis intererit progressum rei transformare fortunatum[163] in eventum. Appocopato jam modulo negocium complecti arbitror breviori eciam cursu, quam institueram obtruncare sententiam, ut tam importunam istam inopiam, qua conjunctus sum, aliquantisper mitigare[164] valeam. Eximios vos profecto ac egregios dominos doctores et licenciatos, quos cunctipotens rerum fabricator diversarum facultatum fulcimento irroravit, pneumatis quoque sui illustracione corda vestra inflammare dignatus est, nec non preclare propaginis generosum dominum comitem Jeronimum Sligk, una cum nobili ac strenuo domino milite Georgio etc. venerabiles extunc pariter et reverendos facultatis arcium magistros, postremo sagaces nec ne[165] sollertes hujus feste civitatis Lipcensis magistrum civium suo presigni cum senatu, ast eciam omnes simul ac universos[S. 188] commendabiles dominos meos Arestotilico hic contubernio publice accumbentes, incurvato genu, pollice flexo, precordiali denique quo potero precatu supliciter oro, quatenus ob respectum confidencie, que gnaris[166] me dominacionibus vestris sine dubio amussim constrinxit, aliquid opitulaminis largiri mihi denegare non velitis. Finitim autem me ipsum huic sacre concioni uti calculum obsequialem ad dirigendum trado: vestrum erit, vira prestantissimi, incomptam meam deinceps regulare inerciam.
Hec est exhortacio, quam Samuel Caroch peroravit coram rectore universitatis totaque universitate almi studii Lipcensis in prandio Aristotilis Anno Moccccolxvjo etc. 1470 etc.
Die letzte Zahl bezeichnet das Jahr, in welchem die Abschrift gemacht ist, deren Schreiber zur Belohnung eine reichliche Tracht Schläge wohl verdient hätte. Was eigentlich Samuel in’s Unglück gestürzt hat, bleibt dunkel; wir müssen uns mit der Andeutung begnügen.
Berlin.
W. Wattenbach.
Der Goldschmied Tobias Wolff zu Breslau wird in einem Briefe vom 22. Januar 1574 von dem Kurfürsten aufgefordert, sich mit seinen Geräthen an den Dresdener Hof zu begeben, da man eines Künstlers bedürfe, der mit „Possirung, Schneidung und Abgießung der Contrafacturen“ wohl vertraut wäre, und der Hofgoldschmied und Gießer Joachim ihn als die geeignete Persönlichkeit bezeichnet habe. Der Künstler siedelte in der That in die sächsische Residenz über und verfertigte „etliche Contrafaituren der Päbste“, welche in einer versiegelten Schachtel an Hans Aggelfelde am 9. April 1576 von Torgau aus übersandt wurden, mit der Weisung, dieselben zu andern Contrafaiten, Münzen und Schaugroschen in gute Verwahrung zu nehmen, damit man dieselben jederzeit zu finden wisse. (Dresd. Hauptstaatsarchiv, Cop. 384, f. 152 b. u. 413, f. 80 b.) Vielleicht dient die Mittheilung an diesem Platze dazu, dem Verbleib der bezeichneten Arbeiten des Breslauer Meisters an Ort und Stelle (vermuthlich befinden sie sich noch im Münzkabinet oder in der Kunstkammer) nachzuforschen. Ueber den Verfertiger ist sonst nur bekannt, dass er 1561 an den Hof Herzog Georg’s II. von Brieg für ähnliche Aufträge wie nach Dresden berufen wurde. (Leuchs, bildd. Künstler, S. 24).
Bunzlau.
Dr. Ewald Wernicke.
Verantwortliche Redaction: Dr. A. Essenwein. Dr. G. K. Frommann.
Verlag der literarisch-artistischen Anstalt des germanischen Museums in Nürnberg.
Gedruckt bei U. E. Sebald in Nürnberg.
(Mit einer Beilage.)
1880.
Nº 6.
Juni.
Nürnberg, den 15. Juni 1880.
Mit besonderer Freude dürfen wir an dieser Stelle die Mittheilung bringen, daß der Verein der deutschen Standesherren, welchem wir die Herstellung unseres schönsten Saales verdanken, als Beitrag zum Ankaufe von Waffen, die darin aufgestellt, aber noch nicht Eigenthum des Museums sind, die Summe von 5000 m. uns angewiesen hat.
Die Angelegenheit der Abformung von kunst- und kulturgeschichtlich wichtigen Skulpturen geht immer mehr vorwärts; wir finden aber auch immer mehr Unterstützung zur Durchführung. Um uns eine Abformung des Rolandstandbildes zu Bremen, des besterhaltenen, größten und des einzigen auch bis zu gewissem Grade künstlerisch bedeutsamen in der großen Reihe der Rolandsäulen, dieser für die Verfassungs- und Rechtsgeschichte so bedeutsamen Denkmäler, zum Geschenke zu machen, hat sich in Bremen ein Comité gebildet, über dessen Thätigkeit wir später berichten werden, dem allerseits so namhafte Beiträge zugeflossen sind — von Herrn Ferd. Nielsen 300 m., vom historischen Vereine 100 m., von Herrn Keyßer 200 m. — daß die Gerüste um die Statue aufgeschlagen werden und die Arbeit beginnen konnte. Da bei der Größe des Originales der Abguß bei uns im Freien, in einem der Höfe aufgestellt werden muß, so wird derselbe aus bestem Cement gegossen.
Den thüringischen Geschlechtern haben sich zur Stiftung von gemalten Fenstern die Herren von Bodenhausen, von Münchhausen und von Schlotheim angeschlossen.
Zur Herstellung eines Saales der landesfürstlichen Städte haben außer den früher genannten ihre Betheiligung zugesagt die Städte: Amberg, Ansbach, Aschaffenburg, Gotha, Kassel, Leipzig, Oschatz, Passau, Posen, Saarbrücken, Schwabach, Troppau und Wurzen.
Für das Handelsmuseum haben Antheilscheine gezeichnet: die Handelskammer zu Gera 2 und Herr Gustav Kreglinger in Stuttgart 1.
Auch die Subscription von Jahresbeiträgen für das Museum selbst nimmt einen erfreulichen Fortgang, und Dank den Bemühungen unserer Herren Pfleger dürfen wir heute wieder eine beträchtliche Reihe neuer Anmeldungen veröffentlichen.
Der Ordnung wegen sei erwähnt, daß sich in dem Abdruck der Rechnung über den Augustinerbau durch Schreibversehen ein kleiner Irrthum eingeschlichen hat, der jedoch zu unbedeutend ist, um die richtig gestellte Rechnung nochmals abzudrucken.
Seit Veröffentlichung des Verzeichnisses in der vorhergehenden Nummer wurden folgende neue Jahresbeiträge angemeldet:
Von Stadtgemeinden. Barmen 30 m. Bayreuth 20 m. Eggenfelden 3 m. Greiz 15 m. Hettstedt 5 m. Ronneburg. 6 m.
Von Vereinen. Dinkelsbühl. Kriegerverein 3 m.; Mäßigkeitsverein 4 m. Nürnberg. Künstlerklause 10 m.
Von Privaten. Ammelbruch. Joh. Nicol. Schrödel, Lehrer, 1 m. Annaberg. F. Kurlbaum, Stadtrath, (nicht Kühlbaum, wie irrthümlicher Weise in voriger Nummer gemeldet wurde) 3 m. Ans[S. 190]bach. Eugen Freiherr Löffelholz von Kolberg (statt früher 2 m. 50 pf.) 3 m. Arberg. Joh. Bapt. Liebgott, Maurermeister, 1 m. Aschaffenburg. Alois Dessauer, Fabrikant, 5 m.; Joseph Ernst, Fabrikant, 3 m.; Harrach, Oberstlieutenant, 5 m.; Eduard Wernigh, Procurist, 2 m. Aufkirchen. Friedrich Edelbauer, Maurermeister, 1 m. 50 pf.; Matth. Sauernheimer, Lehrer, 1 m. 50 pf. Beyerberg. Friedr. Loos, Hilfslehrer, 1 m.; Martin Reuter, Lehrer, 1 m. Bremen. H. Bischoff, Kaufmann, 5 m.; P. F. Aug. Casten, Generaleinnehmer, 3 m.; F. Wm. Delius, preuß. Generalconsul, 5 m.; Dr. med. Heinr. Dreier, 5 m.; C. B. Keyßer, Besitzer der Rathsapotheke, 10 m.; Dr. med. J. F. Kottmeier 5 m.; Dr. H. H. Meier, Kaufmann, 5 m.; Dr. med. Heinr. Pletzer 5 m.; Dr. med. Adolf Spitta 5 m. Dachau. H. Krieg, k. Amtsrichter, 2 m.; Andreas Steger, Bezirksthierarzt, 2 m. Dambach. Friedr. Müller, Lehrer, 1 m. 50; Ulrich Spiegel, Pfarrer, 1 m. Dennenlohe. Otto Bschorr, Brauereibesitzer, 4 m. Dinkelsbühl. Phil. Beck, Lehrer und Bezirkshauptlehrer, 2 m.; August Böckler, Lehrer, 1 m.; Georg Braun, Lehrer, 1 m.; Franz Eichhorn, Lehrer, 1 m.; C. Komprecht, Lehrer und Chorregent, 1 m.; Joh. Pickel, Lehrer, 1 m.; Frz. Leonh. Scheuermann, Fischereibesitzer u. Mag.-Rath, 2 m.; Wilh. Schmidt, Wollenwaarenfabrikt., 1 m. 75 pf.; Georg Speidel, Lehrer, 1 m. Dorfkemnathen. Friedr. Nehmeyer, Lehrer, 1 m. 50 pf. Ehingen. Friedr. Reuter, Lehrer, 1 m.; Georg Kasp. Trump, Pfarrer, 1 m. Frankenhofen. Heinr. Wiedmann, Lehrer, 2 m. Fürnheim. Christian Friedr. Ellrodt, Pfarrer und Senior, 1 m. 50 pf. Fürth. Max Mechs, k. Hauptzollamtsverwalter, 2 m. Geilsheim. Joh. Friedr. Hartmann, Pfarrer, 2 m. Gera. A. Falke, Hotelbesitzer, 3 m.; L. Rudolph, Handelsschulinspektor, 3 m.; A. Weber, Geh. Kommerzienrath, 3 m. Gerolfingen. Friedr. Karl Beck, Bierbrauer, 1 m.; Friedr. Eder, Charcutier, 2 m.; Georg Kipfmüller, Lehrer, 2 m.; Joh. Gg. Lehr, Wildprethändler, 1 m.; Joh. Andr. Pfeiffer, Sackfabrikant und Liqueurhändler, 1 m.; Heinr. Aug. Schäzler, k. Pfarrer, 2 m.; Georg Schwarz, Bierbrauer, 1 m. Heinersdorf. Wilh. Krauß, Lehrer, 1 m. Hermannstadt. Gustav Kapp, Bürgermeister, 4 m. Hildesheim. Ed. Ahlborn, Commerzienrath, 3 m.; Th. Altvater, Kaufmann, 3 m.; E. Amme, Apotheker, 2 m.; Bödeker, Photograph, 3 m.; W. A. Braun, Commerzienrath, 20 m.; Wilh. Erdmann, Rentner, 3 m.; Herzog, Baumeister, 3 m.; L. Herzog, Steinmetzmeister, 3 m.; A. Jost, Fabrikant und Senator, 3 m.; C. Lachner, Architekt, 1 m.; G. F. Ludewig, Kaufmann, 3 m.; O. Meyer, Kaufmann, 3 m.; Peters, Maler, 2 m.; v. Pilgrim, Landdrost, 3 m.; H. Reiche, Weinhändler, 3 m.; Rettberg, Baurath, 3 m.; Herm. Römer, Senator, 3 m.; Gustav Sabel, Kaufmann, 3 m.; C. Schencke, Rentner, 3 m.; W. Schmidt, Rathsapotheker, 3 m.; Dr. Struckmann, Geh. Ober-Justiz-Rath, 3 m.; Adam Tippenhauer, Schlächtermeister, 5 m.; v. Wedell, Catastercontroleur u. Hauptmann a. D., 3 m.; Dr. Ferd. Willbrand, 3 m. Homburg v. d. H. Gottlieb Scheller, Fabrikant, 3 m. Illenschwang. Heinr. Höck, Lehrer, 1 m. Kahla. Herm. Schmidt, Rechtsanwalt und Notar, 3 m. Königshofen. Gotthilf Pächtner, Pfarrer, 2 m. Langfurth. August Mößner, Lehrer, 1 m. Lehengütingen. Adolf Baumgärtner, Lehrer, 1 m. Mönchsroth. Georg Alt, k. Pfarrer, 2 m.; Meyer Braunschweig, Lehrer, 1 m.; Theod. Ruttmann, Lehrer, 1 m.; Aug. Wilh. Straub, Lehrer, 1 m. Nördlingen. Wenglein, k. Notar, 1 m. 72 pf. Nürnberg. Ludw. Arnold, Färbereibesitzer, 5 m.; M. Bettmann u. Co., 5 m.; Karl Brunk, Kaufmann, 5 m.; Daumer, Fabrikbesitzer, 5 m.; Alfred Eckart, kgl. Postoffizial, 3 m.; Friedrich Hornschuh, Agent, 3 m.; Ferd. Käppel, Kaufmann, 5 m.; Aug. Schirmer, k. Landgerichtsrath, (statt früher 1 m. 72 pf.) 3 m.; Ulrich Schürrlein, Spezereihändler, 3 m.; Christoph Teufel, Kaufmann, 5 m.; J. M. Winter, Restaurateur, 10 m. Obermichelbach. Georg Blackholm, Oekonom und Bürgermeister,[S. 191] 1 m. 50 pf.; Heinrich Eißner, Bierbrauer und Gastwirth, 1 m. 50 pf.; Georg Illig, Oekonom, 1 m.; Leonhard Kugler, Lehrer, 1 m. 50 pf.; Hugo Emil Friedr. Reinsch, k. Pfarrer, 1 m. 50 pf.; Adam Rück, Maurermeister, 1 m. 50 pf.; Osnabrück. Dr. Bohle, Direktor d. Gymnasiums Carolinum, 3 m.; Böhmer, Präsident des Landesgerichts, 3 m.; Clemens Buff, Fabrikant, 3 m.; Harald Dreyer, Architekt, 2 m.; H. Fortlage, Senator, 3 m.; Fromme, Landgerichtssekretär, 3 m.; Gudermann, kais. Bankdirektor, 3 m.; G. A. Hartmann, Prorektor am Rathsgymnasium (mit Nachzahlung für 1879) 3 m.; Th. Hartmann, Kaufmann und Präsident der Handelskammer, 3 m.; Dr. Heuermann, Gymnasiallehrer, 2 m.; Dr. Ludw. Hilkenkamp, Fabrikant, 2 m.; Dr. Hollander, Oberlehrer, 3 m.; Dr. Höting, Generalvikar, 3 m.; Georg Japing, Kaufmann, 3 m.; Graf Ludwig Kielmansegg 5 m.; Otto Kromschröder, Fabrikant, 3 m.; Rud. Meyer, Buchdruckereibesitzer, 3 m.; Peters, Conrektor, 2 m.; Wilh. Quirll, Rentier, 3 m.; Aug. Rackhorst, Buchhändler, 2 m.; E. Ringelmann, Conrektor, 3 m.; Dr. Romundt, Gymnasiallehrer, 2 m.; Gustav Schröder, Kaufmann, 3 m.; Fr. Schultze, Kaufmann und Senator, 3 m.; Wilh. Schwartze, Banquier, 3 m.; Dr. C. Stüve, Oberlehrer, 2 m.; J. Swart, Direktor d. städt. höh. Töchterschule, 3 m; Wendlandt, Gymnasiallehrer, 3 m.; Alfr. Westerkamp, Banquier, 3 m.; C. P. Wiemann, Holzhändler, 3 m.; Chr. Wüste, Fabrikant, 3 m. St. Petersburg. M. Arnd, Kaufmann, (statt bisher 2 m. 20 pf.) 6 m. 60 pf.; Dalton, Consistorialrath, (statt bisher 2 m. 20 pf.) 4 m. 40 pf.; v. Fabricius, wirkl. Staatsrath, (statt bisher 2 m. 20 pf.) 4 m. 40 pf.; Hasenjäger, Pastor, (statt bisher 2 m. 20 pf.) 4 m. 40 pf.; H. v. Schultz, Staatsrath, (statt bisher 2 m. 20 pf.) 6 m. 60 pf.; Dr. Walter, Pastor, (statt bisher 2 m. 20 pf.) 6 m. 60 pf. Pfäfflingen. Wilh. Frhr. Löffelholz v. Kolberg, jr., Pfarrer, (statt früher 2 m. 50 pf.) 3 m. Röckingen. Gg. Mich. Müller, Lehrer, 1 m. Schopfloch. Heinr. Lang, Zimmermeister und Mühlbesitzer, 2 m.; Sinnbronn. Theodor Busch, Lehrer, 1 m. Veitsweiler. Joh. Jungmeier, Lehrer, 1 m. Wassertrüdingen. Nathan Kohn, Oekonom und Kaufmann, 3 m.; Gust. Pöhlmann, Stadtpfarrer und Dekan, 1 m. 50 pf. Weiltingen. Georg Bergtold, Hilfslehrer, 1 m.; Joh. Heinr. Geyer, Lehrer, 1 m. Werneck. Helmschrod, k. Rentbeamter, 2 m. Anton Hiedl, kgl. Amtsrichter, 2 m.; Dr. Löser, prakt. Arzt, 2 m. Wilburgstetten. Aug. Leinauer, Lehrer, 1 m. Wittelshofen. Joh. Alt, Lehrer, 1 m.; Balth. Ballheim, Privatier und Bürgermeister, 1 m. 50 pf.; Friedr. Beyer, Oekonom, 1 m.; Friedr. Reichert, Bierbrauer, Gastwirth und Postexpeditor, 1 m. 50 pf.; Salomon Seelenfreund, Lehrer, 1 m.
Als einmalige Beiträge wurden folgende gegeben:
Von Stadtgemeinden. Markt Redwitz 10 m.
Von Privaten. Aschaffenburg. K. Meilhaus, Fabrikant, 2 m.; Scheidig, Fabrikant, 2 m. Bremen. J. F. Walte, Kaufmann, 20 m. Hermannstadt. Dr. G. D. Teutsch, Superintendent der evangel. Landeskirche A. B., 5 m. Sorsum. Müller, Oberamtmann, 3 m. Wien. Ferd. Kwisda, Apotheker, 4 m.
Unsern Sammlungen giengen ferner folgende Geschenke zu:
I. Für die kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen.
(Nr. 8301–8314.)
Abensberg. Nikol. Stark, Kaufmann und Magistratsrath: Abdruck der in die Grabstätte der Babonen eingelegten Urkunde. — Lüneburg. Dr. Sprengell: 16 Bildblätter eines Kartenspieles mit Darstellungen von Persönlichkeiten und Schlachten aus dem Befreiungskriege. — Nürnberg. H. R. Carstens: Alter Maßstab. Dr. Elliesen, Apothekenbesitzer: Gesticktes Leinentüchlein vom 15. Jhdt. Geschützkugel von Granit. Phil. Friedmann: Gepreßter Ledereinband vom Jahre 1573. Max Günther: 2 Reliefporträte in bemaltem Blei von Hilpert. 18. Jhdt. Heerdegen, Kaufmann: Eiserner Ofenuntersatz vom Jahre 1616. August Keerl, Kaufmann: Bruchstücke eines Bronzeschwertes, ausgegraben in Cham. Kestner: Einige Theile einer Zimmerdecke des 15. Jhdt. mit Löwenköpfen, die aus Pappmasse plastisch aufgelegt sind. H. Pfann, Schlossermeister: 2 Bratspießständer, 2 Bratspieße und eine Feuerzange. — Paris. Gustav Dreyfuß: Gipsabguß eines kleinen Bronzereliefs von Peter Vischer, Orpheus und Eurydice, im Besitz[S. 192] des Herrn Geschenkgebers. — Stuttgart. Dr. Hölder, Obermedizinalrath: Eisernes Kästchen vom 17. Jhdt. — Tübingen. H. Laupp’sche Buchhandlung: Zwei kunstgeschichtliche Tabellen von Dr. H. Köstlin. — Wien. Fräulein Mathilde von Waldenburg, Ehrenstiftsdame: Guitarre aus dem Besitze des Dichters Lenau.
II. Für die Bibliothek.
(Nr. 41,065–41,213.)
Augsburg. B. Schmid’sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz): von Steichele, das Bisthum Augsburg; 29. Heft. 1879. 8. Histor. Verein für Schwaben und Neuburg: Ders., Zeitschrift etc.; 16. Jahrg. 1.-3. Heft. 1879. 8. — Basel. Universität: Vischer, Erasmiana. 1876. 4. Mähly, Bonifacii Basiliique Amerbachiorum et Varnbueleri epistolae mutuae. 1877. 4. Overbeck, über die Auffassung des Streits des Paulus mit Petrus in Antiochien bei den Kirchenvätern. 1877. 4. Meyer, der Aberglaube des Mittelalters und der nächstfolgenden Jahrhunderte. 1876. 4. Iselin Rütimeyer, zur Geschichte des Turnens in Basel; I. Th. 1876. 8. Kelterborn, Beitrag zur Geschichte der Schweizerkarte. 1878. 8. Wackernagel, de pathologiae veterum initiis; und 59 weitere akademische Schriften. — Berlin. S. Calvary, Verlagsbuchhandlung: Jahresbericht über die erscheinungen auf dem gebiete der germanischen philologie etc. Erster jahrg. 1879. Zweites und drittes heft. 1880. 8. Franz Lipperheide, Verlagshandlung: Blätter für Kostümkunde etc. N. F. 9. H. 1880. 8. Die Modenwelt; I. Jahrg. Nr. 1. 2. 6–20. 26, II. Jahrg., III. Jahrg. Nr. 1. 2. 5–24, IV. Jahrg. Nr. 1–5, 7–24. V., VI., VII. Nr. 1–10, 12–24, VIII., IX. 1–6. 1865–73. 2. Illustrirte Frauen-Zeitung; I.-VII. Jahrg., Nr. 1–5. 1874–80. 2. Magistrat der Stadt: Bericht über das märkische Provincial-Museum. 1879. 4. Wiegandt u. Grieben, Verlagshandlung: Evangelischer Kalender, herausgeg. v. Piper, Jahrg. 1860–67. 8. J. A. Wohlgemuth’s Verlagsbuchhandlung: Wangemann, Geschichte der Berliner Missionsgesellschaft und ihrer Arbeiten in Südafrika; Bd. I. II, 1. 2, III, 1. 2. IV. 1872–77: 8. Wangemann, Das Lutherbüchlein. 1873. 8. Knauth, Philipp Melanchthon; 2. Aufl. 8. Winfriedsbüchlein, oder Eiche und Kreuz. 1855. 8. — Cleve. Fr. Boss, Verlagshandlung: Scholten, die Stadt Cleve. 1.-4. Lfg. 1879 u. 80. 8. — Coblenz. Dr. Jul. Wegeler, k. pr. geh. Medizinalrath: Ders., Beiträge zur Specialgeschichte der Rheinlande; II. Bd. 1880. 8. — Darmstadt. Verein für Erdkunde: Ders., Notizblatt etc.; III. Folge, 18. Heft. 1879. 8. — Dorpat. gelehrte estnische Gesellschaft: Dies. Sitzungsberichte etc.; 1878 und 1879. 1880. 8. Verhandlungen etc.; Bd. X, 2. Heft. 1880. 8. — Dresden. K. sächsischer Alterthumsverein: Ders., Jahresbericht etc. über das Vereinsjahr 1879–80. 1880. 8. Mittheilungen etc.; 30. Heft. 1880. 8. Friedr. Axt, Buchhandlung: Theile, die Kämpfe vor Dresden und in den umliegenden Ortschaften im Jahre 1813; 2. Aufl. 1879. 8. Comité der Tiedge-Stiftung: Dass., Mittheilungen etc. 1879. 4. — Frankfurt a. M. Dr. Martin Perels: Ders., Vorträge über Sinnesempfindungen, Mondsucht, Traum- und Seelenleben etc. 2. Ausgabe. 1876. 8. — Freiburg i. Br. Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Alterthums- u. Volkskunde von Freiburg etc.: Dies., Zeitschrift etc.; fünften Bandes erstes Heft. 1880. 8. — Histor. Gesellschaft: Dies., Zeitschr. etc.; 4. Bds., 1. H. 1875. 8. Fulda. A. Maier, Buchhandlung: Rübsam, Heinrich V. v. Weilnau, Fürstabt von Fulda (1288–1313). 1879. 8. — Görlitz. Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften: Dies., neues Lausitzisches Magazin etc., Bd. 51, 1. H. 1880. 8. — Graz. Histor. Verein für Steiermark: Zahn, Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark etc.; II. Bd. 1879. 8. — Hannover. Hahn’sche Buchhandlung: Jugler, der Raubmörder Jaspar Hanebuth. 1880. 8. Schär, Conrad Botes niedersächs. Bilderchronik. 1880. 8. Carl Meyer, Verlagsbuchhandlung: Struck, Wanderungen durch das Stromgebiet der Weser. 1877. 8. Zahn, Geschichte des Sonntags, vornehmlich in der alten Kirche. 1878. 8. Kayser, Chronik des im Hannover’schen Amte Medingen belegenen Kirchspiels Wichmannsburg. 1878. 4. Schumann, die Kirchengeschichte in Lebensbildern; I. II. 1878 und 80. 8. Hoffmeister, Hessens Regenten in histor. Umrissen. 1878. 8. — Heidelberg. Universität: 14 akademische Ge[S. 193]legenheitsschriften. — Kassel. Verein für Naturkunde: Ders., 26. und 27. Bericht, 1878–80. 1880. 8. — Kempten. Jos. Köselsche Buchhandlung: Martini, der Franke, oder Rom im Beginne des 4. Jahrhunderts. 1879. 8. — Kreuznach. Histor.-antiquar. Verein für Nahe und Hunsrücken: Kohl, die römischen Inschriften und Steinsculpturen der Stadt Kreuznach. 1880. 4. — Laibach. Ign. von Kleinmayr u. F. Bamberg, Verlagsbuchhandlung: Müllner, Emona. Archäolog. Studien aus Krain. 1879. 8. — Leipzig. Arnoldi’sche Buchhandlung: Petri, Handbuch der Fremdwörter; 13. Aufl. 1880. 8. Baumgärtner’s Buchhandlg.: Hecht, Handbuch der israelit. Geschichte; 3. Aufl. 8. Breitkopf u. Härtel, Verlagshandlung: Wassielewski, musikal. Fürsten vom Mittelalter bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. 1879. 8. Hase, Herzog Albrecht von Preußen und sein Hofprediger. 1879. 8. Kalbeck, neue Beiträge zur Biographie des Dichters Johann Christian Günther. 1879. 8. F. A. Brockhaus, Verlagshandlung: Wander, Sprichwörter-Lexicon; 72. Lfg. 1880. 8. K. sächs. Gesellschaft der Wissenschaften: Dies., Abhandlungen der philolog.-historischen Classe etc.; Band I-VIII, 1. 1850–79. 8. Berichte über die Verhandlungen etc.; philol.-histor. Cl. I-XXXI. Bd. 1846–79. 8. — Lengfeld. Michael Müller, Pfarrer: Ders., der Bezirk Mellrichstadt als Gau, Cent, Amt und Gemeinde beschrieben. 1879. 8. — Lindau. Verein für Geschichte des Bodensee’s und seiner Umgebung: Schriften etc. 7. u. 9. Hft. 1876 u. 79. 8. — Lüneburg. Museumsverein für das Fürstentum Lüneburg: Ders., Zweiter Jahresbericht etc. 1879. 1880. 8. — Magdeburg. E. Bänsch, Verlagshandlung: Parisius, deutsche Volkslieder mit ihren Singweisen in der Altmark und im Magdeburgischen; erstes Heft. 1879. 8. — Montjoie. L. A. Scheibler: Ders, die hervorragendsten anonymen Meister und Werke der Kölner Malerschule von 1460 bis 1500. 1880. 8. — München. Dr. Georg Hirth, Verlagsbuchhandlung: Ders., der Formenschatz; Jahrg. 1880, Heft I-VII. 4. Ders., das deutsche Zimmer der Renaissance; Lief. I-III. 2. Amman, Frauen-Trachtenbuch. 1880. 8. Amman, gynaeceum sive theatrum mulierum. 1586. 8. Ernst Stahl’sche Verlagshdlg.: Mühlbauer, thesaurus resolutionum s. c. concilii etc.; tom. II. fasc. 9–11, tom. III, 1–14, tom. IV, 1–3. 1874–80. 4. Linsenmayr, Entwicklung der kirchlichen Fastendisciplin bis zum Concil von Nizäa. 1877. 8. Rottmanner, der Cardinal von Bayern. 1877. 8. — Mussbach. Ph. Schneider, Lehrer: Heusinger, neueste Sammlung auserlesener Leichen-Predigten; 17. u. 18. Th. 1775 u. 76. 8. Walch, erbauliche Nutzanwendung der heil. Fastenzeit. 1761. 8. — Nürnberg. Herm. Ballhorn, Verlagshandlung: Nürnberg. Zuverlässiger Führer durch die Stadt etc.; 5. Aufl. 1880. 8. Bayrisches Gewerbemuseum: Dass., Jahresbericht etc. 1879. 4. Alexander Gibsone, Sprachlehrer:[S. 194] das adeliche Geschlecht der von Gaudy. Pap.-Hs. 4. 2 Gedichte der Frau von Göckingk. Mscr. S. Pickert, Hofantiquar: Catalogue de la collection Possenti de Fabriano etc. 1880. 8. W. J. Wyatt, captain: Ders., Hungarian celebrities. 1871. 8. — Paris. Union centrale des beaux-arts et musée des arts décoratifs: Dies., revue des arts décoratifs; I. année, no. 1. 1880. 4. — Schmalkalden. Verein für hennebergische Geschichte und Landeskunde: Ders., Zeitschrift etc.; III. Heft. 1880. 8. — Strassburg. Dr. E. Martin: Die Ausgrabung des Göthehügels in Sesenheim. 1880. 8. Sonderabdr. Elsaß-lothringischer Thierschutz-Verein: Ders., erste Generalversammlung etc. 1880. 8. — Stuttgart. Abenheimische Verlagsbuchhandlung: Schmidt-Weißenfels, zwölf Schneider 7. Aufl. 8. Ders., zwölf Schuster. 8. Ders., zwölf Buchdrucker, 3. Aufl. 8. Ders., zwölf Bäcker. 8. Ders., zwölf Metzger. 8. Ders., zwölf Barbiere; 3. Aufl. 8. Ders., zwölf Goldarbeiter. 8. Ders., zwölf Schmiede. 5. Aufl. 8. Ders., zwölf Buchbinder; 2. Aufl. 8. Ders., zwölf Töpfer; 2. Aufl. 8. Ders., zwölf Männer vom Bau; 2. Aufl. 8. Ders., zwölf Schlosser; 2. Aufl. 8. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung: Fielitz, Schiller u. Lotte, 1788–1805; 3. Ausg. 1.-3. Buch. 1879. 8. Weitzmann, Geschichte des Clavierspiels u. der Clavierliteratur; 2. Ausg. 1879. 8. Gregorovius, Urban VIII. im Widerspruch zu Spanien und dem Kaiser. 1879. 8. Heyd, Geschichte des Levantehandels im Mittelalter; 2 Bde. 1879. 8. Schmid, Graf Albert von Hohenberg, Rotenburg und Haigerloch vom Hohenzollern-Stamme. 2 Bde. 1879. 8. J. Engelhorn, Verlagshandlung: Muster-Ornamente aus allen Stilen in histor. Anordnung etc.; 1.-8. Liefg. 4. — Tübingen. H. Laupp’sche Buchhandlung: Müller, der Kampf Ludwigs des Baiern mit der römischen Curie. II. Bd. 1880. 8. Köstlin Geschichte der Musik. 2. Aufl. 1880. 8. — Wernigerode. Harz-Verein für Geschichte und Alterthumskunde: Ders., Zeitschrift etc., XII. Jahrg., 3. und 4. Heft. 1880. 8. — Zittau. Kämmel, Schulrath und Professor: Speck, die gegen den Handel der Lateiner mit den Saracenen gerichteten kirchlichen und staatlichen Verbote. 1880. 4. Pr. Korschelt, Oberlehrer: Jacob, Karl Heinr. Brösing. 1880. 8. Pr. — Zürich. Antiquarische Gesellschaft: Dies., Mittheilungen etc. XLIV. 1880. 4.
III. Für das Archiv.
(Nr. 4719.)
Schwäbisch-Gmünd. J. Erhard: Wappenbrief des Erbpfalzgrafen Hans Ernst von Paumgarten, Freiherrn zu Hohenschwangau, für Johann Opller von Schongau. 1599, Oktober. 4. Perg.
Jahresbericht über die erscheinungen auf dem gebiete der germanischen philologie. herausgeg. von der Gesellschaft für deutsche philologie in Berlin. Erster jahrgang. 1879. Erstes heft. Berlin, 1880. 8. IV u. 96 Seiten.
Anzeigeblatt zum Jahresbericht etc. 1880. Nr. 1.
Der deutsche Herold. Zeitschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie. Organ des Vereins „Herold“ in Berlin. XI. Jahrgang. 1880. Berlin, 1880. 4. Mit dem Beiblatte Nr. 3.
Vereinsangelegenheiten. — Verzeichniß von Leichensteinen. Zusammengestellt von Dr. Gg. Schmidt. (Schl.) — Beiträge zur württemberg. Adelsgeschichte. Von Th. Schön. — Zur Genealogie der Familie von Werder. Nachtrag. Von G. S. — Eine pfalzgräfliche Wappenverleihung. Von Crecelius. — Nachträge zu den genealogischen Notizen über die von Walsleben. Von v. Zitzewitz. — Beiträge zur altpreußischen Adelsgeschichte. Von Florian Schlenther. — Zwei weitere Bothfeldt’sche Grabsteine. Von v. O. — Die Hohenlohe’schen Schilde in der Herrgottskirche bei Creglingen an der Tauber. Von Max Bach. — Literatur. — Miscellen.
Monatshefte für Musik-Geschichte, herausgegeben von der Gesellschaft für Musikforschung. XII. Jahrg. 1880. Nr. 3–5. Berlin, 1880. 8. Mit 1 Beil. „Das deutsche Lied.“ 2. Bd. S. 33–40.
Oddo’s von Clugny Dialog. Von P. Bohn. (Schl.) — Die alten Tonarten und die moderne Musik. Von Raym. Schlecht. — Die geistlichen Dialoge von Rudolph Ahle. Von Jul. Richter. — Nachtrag zur Totenliste des Jahres 1878. — Die Toten des Jahres 1879 die Musik betreffend. Von Eitner. — La Martoretta aus Calabrien. Von demselben. — Mittheilungen.
Zeitschrift für Ethnologie. Organ der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. Unter Mitwirkung des... Vorsitzenden.. R. Virchows herausgegeben von A. Bastian und R. Hartmann. Elfter Jahrgang, 1879. Heft VI und zwölfter Jahrgang, 1880. Nr. 1. Mit Tafel XVI-XVIII u. Taf. I. Berlin, 1879 u. 1880. 8.
Zur prähistorischen Karte des Kreises Sorau. N. L. Von Dr. Saalborn. — Die Giebelverzierungen in Norddeutschland. Von W. von Schulenburg. (Mit Abbild.) — Beiträge zur Ethnologie und Anthropologie der Tyroler, gesammelt... 1878 von Dr. Friedr. Tappuner. —
Märkische Forschungen. Herausgegeben von dem Vereine für Geschichte der Mark Brandenburg. XV. Bd. Berlin, 1880. 8.
Genealogische Nachrichten (II.) aus den Kirchenbüchern von Spandau, Oranienburg, Seegefeld und Gladow. Von H. von Redern. — Protokolle der in den Jahren 1875–79 gehaltenen Vorträge.
Geschichts-Blätter für Stadt und Land Magdeburg. Mittheilungen des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde des Herzogthums und Erzstifts Magdeburg. 15. Jahrg. 1880. 1. Heft. Magdeburg, 1880. 8.
Eine Magdeburger Handschrift über die Belagerung der Stadt in den Jahren 1550 und 1551. Mitgetheilt von Dr. G. Hertel. — Beiträge zur Geschichte der Buchdruckerkunst in Magdeburg. Von Friedr. Hülße. — Sagen und Märchen des Magdeburger Landes, aus dem Volksmunde gesammelt von Ph. Wegener. — Ein Spottgedicht aus dem 16. Jahrhdt., nach einem alten Drucke mitgeth. von Friedr. Hülße. — Fragment eines Steuerregisters aus dem 14. Jahrhundert. Von Dr. G. Hertel. — Miscelle.
Mittheilungen des Vereins für anhaltische Geschichte und Alterthumskunde. Zweiter Band. 7. Heft. Dessau, 1880. 8.
Zur Genealogie und Geschichte anhaltischer Adelsfamilien. Von Th. Stenzel. — Wigbert von Groitsch. (Forts.) Von G. Irmer. — Landesordnung des Fürsten Christian I. vom J. 1607. Von H. Suhle. — Ueber eine byzantinische Quelle zur Geschichte Fürst Rudolfs von Anhalt. Von H. Wäschke. — Briefwechsel des Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau mit dem Grafen von Seckendorf. 1. Hälfte. Von A. Formey. — Der Münzfund von Günthersberge am Harz. Von Th. Stenzel. — Anhaltiner auf der Universität Heidelberg 1583–1669. Von W. Hosäus. — Vereinsnachrichten etc.
Mittheilungen des Vereins für hamburgische Geschichte. 3. Jahrgang, 1880. Nr. 1–3. Januar-März. 8.
Vereinsangelegenheiten. — Verzeichniß der seit dem Jahre 1876 erschienenen hamburgischen Medaillen. — Eine Walkmühle des Beutler-Amtes. Von K. Koppmann. — Tycho de Brahe’s Bildsäule. Von dems. — Etwas von der ehemaligen Praetur. Von J. F. Voigt. — Ueber den Namen der St. Petri-Kirche in Hamburg. Von K. Wolters. — Dr. Lüder Reventlow. Von Liebold. — Eler Prentzel. Von C. Walther. — Nachricht über die Karte von Arnd Pietersen. Von K. Koppmann.
Zeitschrift des historischen Vereins für Niedersachsen. Herausgegeben unter Leitung des Vereins-Ausschusses. Jahrg. 1879 u. 41. Nachricht... Hannover, 1879. 8.
Jobst Hermann v. Ilten. Ein hannoverscher Staatsmann des 17. und 18. Jahrhunderts von Eduard Bodemann. — Ausgabe-[S. 196]Register vom Rathhausbau am Markte zu Hannover aus den Jahren 1453, 1454 und 1455. Mitgetheilt von Mithoff. — Karsten Smeding’s Reise nach Indien. Mitgeth. v. Fr. Gerß. — Magnus, Herzog zu Lauenburg, und die Kirchenordnung des Landes Hadern. Von dems. — Graf Ludwig von Wallmoden-Gimborn, kais. öster. General der Cavallerie.... Mitgetheilt von Ed. Grafen Kielmansegg. — Zur Geschichte des Kirchspiels Gehrden. Von Lyra. —
Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Alterthumskunde. Herausgeg. im Namen des Vereins von... Dr. E. Jacobs. Zwölfter Jahrgang. 1879. Drittes und viertes Heft. Wernigerode, 1880. 8.
Wernigerode am Schluß des Mittelalters. Von Ed. Jacobs. — Die Pfalzgrafen von Putelendorp und Sommersenburk. Von Dr. Nebe. — Von Elbingerode nach Windsor, Anno 1744–45. Von Dr. O. Franke. (Schl.) — Hierographia Halberstadensis. Verzeichniß der in dem heutigen landräthlichen Kreise Halberstadt (Osterwiek)... befindlichen Stifter, Klöster, Kapellen, Kalande, Hospitäler, Siechenhäuser... Von G. A. von Mülverstedt. — Die Herren von Sangerhausen oder Kale. Von Cl. Menzel. — Antiquitates Marianae. Aus der Vergangenheit des Liebfrauenstifts zu Halberstadt.... Von G. A. von Mülverstedt. — Harzische Münzkunde. — Vermischtes. — Vereinsangelegenheiten.
Antiquarisch-historischer Verein für Nahe und Hunsrück.
Die römischen Inschriften und Steinsculpturen der Stadt Kreuznach von Dr. O. Kohl. Mit 1 Tafel. Kreuznach, 1880. 4.
Historisches Jahrbuch. Herausgegeben von der historischen Section der Görres-Gesellschaft. Redigirt von Dr. Gg. Hüffer. I. Bd. 2. Heft. Münster, 1880. 8.
Horatio Nelson im Jahre 1799 vor Neapel (II.) Von Helfert. — Ueber den Verfall der Zünfte zur Zeit des Absolutismus. Von Bruder. — Bonifatius, eine etymolog.-diplomatische Untersuchung. Von Will. — Unedirte Briefe zur Geschichte Berengars von Tours. Von Bishop. — Ueber das Consecrationsjahr des heil. Liudger zum ersten Bischof von Münster. Von Diekamp. — Ueber ein bestrittenes Karolinger-Diplom von 907. Von Braunmüller. — Zur Geschichte der öffentlichen Bibliotheken in Deutschland von Gutenberg bis um 1520. Von Falk. — Ein deutsches Fürstengeschlecht in der Levante und Italien. Von v. Reumont, — Nachrichten.
Zweiter Jahresbericht des Vereins für Erdkunde zu Metz, pro 1879. Mit 2 artist. Beilagen. Metz, 1880. 8.
Vereinsangelegenheiten. — Ueber lothringische Ortsnamen, vornehmlich des Kreises Metz. Von Dr. Uibeleisen. — Der Hunsrücken zur Zeit der Römer. Von F. Möller.
Argovia. Jahresschrift der historischen Gesellschaft des Kantons Aargau. XI. Band: Urkundenbuch der Stadt Aarau mit einer histor. Karte. Herausgeg. von Dr. H. Boos. Aarau, 1880. 8. XVI und 393 Seiten.
Anzeiger für schweizerische Geschichte. Herausgegeben von der allgemeinen geschichtsforschenden Gesellschaft der Schweiz. Eilfter Jahrgang. N. F. 1880. Nr. 1. Solothurn, 1880. 8.
Conrads von Mure Clipearius Teutonicorum. Von Th. von Liebenau. — Die Sprache des Gottesfreundes im Oberland. Von Dr. L. Tobler. — Zur Geschichte des Söldnerwesens. Von Th. v. Liebenau. — Dr. Johannes a Lapide. Von Dr. E. Blösch. —[S. 197] Zur Geschichte der Burgunder-Kriegsbeute. Von Dr. J. Strickler. — Ludovic Sterner, Scribe à Fribourg en Uechtland (de 1496 à 1510.) Par Alex. Daguet. — Badenfahrtsbrief (1545). Von F. Fiala.
Anzeiger für schweizerische Alterthumskunde. Indicateur d’antiquités Suisses. Zürich, April 1880. Nr. 2. 8.
Funde auf dem großen Hafner. Von Dr. F. Keller. — Prähistorische Eisenbarren. Von dems. — Antiquités burgondes. Von A. Quiquerez. — Die Sardonyxvase von Saint-Maurice. Von Dr. Hagen. — Ueber die Stadtmauer von Augusta Raurica. (Schl.) Von Dr. Burckhardt-Biedermann. — Notizen zur Baugeschichte des Basler Münsters. Von K. Stehlin. (Mit Abbild.) — Façadenmalerei in der Schweiz. Von S. Vögelin. — Silberschätze früherer Jahrhunderte. Von Z. W. — Simon Bachmann von Muri. Von Th. v. Liebenau. — Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler I. Canton Aargau. — Kleinere Nachrichten. — Literatur.
Urkundenbuch der Abtei Sanct Gallen. Teil III. Liefg. VI u. VII. 1330–1359. Herausgegeben vom historischen Verein in Sanct Gallen. Bearbeitet von H. Wartmann. Sct. Gallen, 1879. 4.
Neu erschienene Werke.
11) Jahresberichte der Geschichtswissenschaft, im Auftrage der Historischen Gesellschaft zu Berlin herausgegeben von Dr. F. Abraham, Dr. J. Hermann, Dr. Edm. Meyer. I. Jahrgang 1878. — Berlin, E. S. Mittler & Sohn. XII u. 663 S. (einschließl. Reg.).
Das Bedürfniß, die von Jahr zu Jahr immer mehr anschwellende Fluth der Arbeiten und Leistungen auf dem Gesammtgebiete der Geschichtswissenschaft in das Bett geordneter periodischer Uebersichten geleitet und gebändigt zu sehen, ist ein so allgemein fühlbares, daß eine dies bezweckende Unternehmung, besonders in einem Organe wie der „Anzeiger“, der die Bestrebungen auf den verschiedenen Feldern der deutschen Geschichte zusammenzufassen strebt, nur erwähnt, nicht erst besonders empfohlen zu werden braucht. Die Mühen und Schwierigkeiten, welche die auf dem Titel genannten Mitglieder der Historischen Gesellschaft in Berlin mit dieser verdienstlichen Arbeit auf sich genommen haben, ist eine so große, daß der deutsche Geschichtsfreund sich ihnen zu besonderem Danke verbunden fühlt. Dieser Pflicht will auch diese kurze Hinweisung genügen.
Das Vorwort weist unter Anerkennung dessen, was in einigen Zeitschriften, der „Revue historique“, in Sybels Zeitschrift, auch in den „Mittheilungen“ derselben Histor. Gesellschaft zu Berlin in verwandter Richtung bereits geschieht (theilweise auch in diesem „Anzeiger“), darauf hin, wie dringend wünschenswerth es sei, dem Geschichtsforscher ein Hülfsmittel an die Hand zu geben, durch welches er ein wahrheitsgetreues Bild der Vergangenheit aus allen dazu veröffentlichten Arbeiten gewinnen könne. Daher sollen nun in den Berichten nicht eigentlich Kritiken von Schriften und Autoren, vielmehr die Ergebnisse der Schriften, durch welche dieselben die bisher geltenden Züge des Bildes der Vergangenheit abändern, oder ihm neue einfügen, mitgetheilt werden. Zu diesem Zwecke wurde nun das Gesammtgebiet der Geschichte vom höchsten Alterthum bis zur Neuzeit in[S. 198] eine große Anzahl von Feldern eingetheilt und für jedes derselben ein Bearbeiter gesucht, der nach bestem Vermögen für den ihm nächsten Kreis die Arbeit des Jahres 1878 übersichtlich zusammenstellte. Die Zahl dieser Felder beträgt vorläufig 65, doch zerfallen ihrer mehrere wieder in Unterabtheilungen. Die Herausgeber hatten nicht nur bei der Auswahl und Gewinnung der Mitarbeiter eine nicht leichte Aufgabe, sondern sie haben sich auch bei der Redaction und Ergänzung der einzelnen Berichte große Mühe gegeben. Es ist noch besonders hervorzuheben, daß nicht nur eigentliche geschichtliche Darstellungen und Aufsätze berücksichtigt sind, sondern auch „alles, was zu Vermehrung, Sichtung und Sicherung des Quellenmaterials geschehen ist!“
Der Unvollkommenheiten und Lücken des vorliegenden ersten Jahrgangs sind sich die Herausgeber klar bewußt. So war eine vollkommene Gleichmäßigkeit vorläufig nicht zu erzielen. Verschiedene Länder und Zeiträume sind noch gar nicht vertreten. Jene Lücken und Mängel werden mehr und mehr ausgefüllt und gebessert werden, wenn die Herausgeber die erforderliche Unterstützung finden.
Unter den Verdiensten des neuen Unternehmens dürfen entschieden die hervorgehoben werden, welche es sich durch kurze Zusammenfassung der jährlichen Gesammtarbeit unserer deutschen landschaftlichen Geschichts- und Alterthumsvereine in ihren Zeitschriften und sonstigen Veröffentlichungen erwirbt. Gerade hier ist das Bedürfniß ein schreiendes. Haben doch Jacob Grimm (Vorrede zu den Weisthümern), Waitz u. a. Forscher aus eigener unwillkommenster Erfahrung heraus geklagt, daß in unseren überaus zahlreichen Vereinszeitschriften eine Fülle von Stoff zu Tage gefördert werde, um sich in der unübersehbaren bunten Mannigfaltigkeit alsbald wieder zu verlieren. Nun ist bei der allgemeiner gewordenen Erkenntniß dieses Schadens allerdings vielfach Rath geschafft worden. Vereine und einzelne aufopfernde Männer haben sämmtliche Arbeiten, große und kleine, in Vereinszeitschriften und Monographien, ja die periodische Geschichtsliteratur ganzer Landschaften, in überaus nützlichen Uebersichten und Registerbänden zusammengestellt. Auch der „Anzeiger“ erwirbt sich durch sorgfältige Zusammenstellung der Aufsätze in unseren Zeitschriften ein großes Verdienst.
Aber neben solchen nützlichen, ja nöthigen Arbeiten bleibt doch noch das Bedürfniß einer nach Landschaften und Perioden geordneten Zusammenfassung der historischen Jahresleistung, wobei der Referent doch nicht bloße Titel, sondern auf Grund eigener Durchsicht eine Charakterisierung der einzelnen Leistungen gibt, bestehen. Ist auch eigentliche Kritik der Verfasser und Polemik ausgeschlossen, so gibt doch schon die einfache Darlegung des Thatsächlichen eine Vorstellung von der Bedeutung der besprochenen Arbeiten.
Da nun aber dieser die Arbeit der Localvereine betreffende Theil der „Berichte“ nicht nur besonders nützlich, sondern auch mit ganz besonderen Schwierigkeiten verknüpft ist, schon deshalb, weil es der Historischen Gesellschaft schwer ist, jene Veröffentlichungen der Geschichtsvereine rechtzeitig und vollständig zu erlangen, so entspricht es recht eigentlich den Interessen der Geschichtsvereine, den Herausgebern der „Jahresberichte“ ihre Arbeit durch Nachweisung und Uebermittelung ihrer Zeitschriften und sonstigen Publicationen zu erleichtern. (Für den betr. Theil der Redaktion dürfte zunächst[S. 199] Herr Dr. Edm. Meyer. Wartburgstr. 22 in Berlin S. W. die entsprechende Adr. sein).
Wir glauben, daß die berührten Unvollkommenheiten und Lücken, die gewiß den Herausgebern nicht zur Last zu legen sind, die Leser des Anzeigers nicht abhalten werden, auch schon dem ersten Jahresbande der „Berichte“ ihr besonderes Interesse zuzuwenden. Sind doch darin schon mehr als 2300 historische Arbeiten des Jahres 1878 zur Besprechung gekommen. Die Vervollkommnung und der Erfolg des sehr mühsamen, unserer gemeinsamen Sache, nicht aber einem besonderen Privatinteresse dienenden Unternehmens hängt nicht in letzter Reihe von der Betheiligung und freundlichen Förderung seitens der Geschichtsvereine ab.
Wernigerode.
Dr. Ed. Jacobs.
12) Zur Geschichte des bürgerlichen Lebens und der öffentlichen Gesundheitspflege, sowie insbesondere der Sanitäts-Anstalten in Süddeutschland. Ein Beitrag zur Geschichte der Cultur und Medizin von Dr. G. Lammert, Mr. F. D. H., k. Bezirksarzt in Stadtamhof. Regensburg (Wunderling) 1880. 8. (2) 300. S.
Der Verfasser der vorliegenden Schrift ist dem ärztlichen Publikum und den Freunden der vaterländischen Geschichte durch mehrere werthvolle Arbeiten auf dem Gebiete, welchem auch das gegenwärtige Werk angehört, vortheilhaft bekannt. Dasselbe beruht gleich den früheren auf sorgfältigem Studium gedruckter und handschriftlicher Quellen und wird für jeden späteren Forscher auf dem von dem Verfasser bearbeiteten Felde unentbehrlich sein. Da ein näheres Eingehen auf Einzelnes leider unmöglich ist, so muß es genügen, das Verzeichniß des reichen Inhalts mitzutheilen:
„Einleitung. Kulturanfänge. Wohnung. Oeffentliche Gesundheitspflege. Lebensweise und Sorge für gute Nahrungsmittel. Genußmittel (Bier, Wein, Branntwein, Tabak). Handel. Sittenpolizei und Justizpflege. Oeffentliche Anstalten (das Frauenhaus, das Badehaus, das Armen- und Krankenhaus). Der ärztliche Stand. Medizinalordnungen. Apotheker. Hebammen. Universitäten.“
Breslau.
H. Häser.
71) Zum Bau des Pfarrhauses in Graniczestie in der Bukowina wurden nach Angabe der Mittheilungen der k. k. Centr.-Comm. f. Kunst- und historische Denkmale auf dem nahe gelegenen, hohen, die Gegend beherrschenden Berge Steine geholt und dabei von den Arbeitern erst ein von unbehauenen Steinen umlegtes, 7 Fuß langes, 6,4 Fuß breites und 3 Fuß tiefes Grab gefunden, unter dessen Plattendecke ein größeres und kleineres Gerippe sich befanden. Das größere hatte zwischen den Füßen zwei unregelmäßig geformte Töpfe mit dicker Wand aus schwachgebrannter Schwarzerde. Zur Seite desselben lag eine Steinaxt aus Achat und ein versteinerter Rest einer Holzkeule (?). Leider wurde das Grab, sowie ein zweites, später gefundenes von den Arbeitern zerstört.
72) Marienwerder, 28. Mai. Das hiesige Museum des historischen Vereins hat einen werthvollen Silberfund erworben, dessen einzelne Theile nach Tausenden von Stücken zählen und zu[S. 200]sammen 4 Kilogramm wiegen. Derselbe befand sich in einer ungebrannten, nur am Feuer getrockneten Urne aus gewöhnlichem Thon, deren Theile gerettet sind, und welche nicht tief unter der Erde in der Kolonie Dombrowo stand. Der Schmuck besteht aus größeren, gewundenen Ringen von verschiedenster Form, aus Ohrringen zum Theil mit Gehängen, aus zahllosen kleinen Ringen, Kettenfragmenten, Platten, Zierstücken und anderen Schmuckgegenständen — sämmtlich von schönster Arbeit — sowie aus etwa zweitausend (über 600 völlig erhaltenen) Münzen, auf deren einzelnen sich phönizische, altgriechische und altetrurische Buchstaben befinden. Die Ornamentik der Zierplatten u. s. w. stimmt mit bekannten Hallstädter Gräberfunden (altetrurisch 600–700 v. Chr.). Auch die Technik der Urne spricht für die Jahrhunderte vor Christi Geburt.
(Nürnberger Presse, Nr. 156.)
73) Xanten, im Mai. Betreffs der „an der alten Burg“ vor dem Clever Thore gemachten Aufdeckungen ist Folgendes zu melden. Zunächst ist das Bauwerk zweifellos römischen Ursprungs, und zwar ein Prätorium, von dem nur ein geringer Theil, etwa ein Fünftel, bloßgelegt ist. Es ist dies der hintere, Exerzier- und Baderäume enthaltende Theil. In wie gewaltigen Ausdehnungen das Ganze angelegt ist, ergibt ein vergleichender Blick auf die Größenverhältnisse der so viel besprochenen und besuchten Saalburg bei Homburg vor der Höhe. Letztere hat eine Länge von 60 m. und eine Breite von 45 m. Hier aber handelt es sich schon um eine Breite von 107 m. und eine wahrscheinliche Länge von 143 m. Es ist also eine Aufdeckung, wie sie großartiger schwerlich während des letzten Jahrzehnts im Westen Deutschlands gemacht worden ist. Hoffentlich wird vom Spätherbst dieses Jahres ab, wenn die Felder leer sein werden, das Aufgraben seinen rüstigen Fortgang haben, und nicht unwahrscheinlich wird dann die Auffindung von interessanten Gegenständen römischen Lebens im nördlicher gelegenen Atrium und Peristyl sein. Jetzt gilt es zunächst, die das Prätorium umgebende Mauer, die in weitem Abstande das Gebäude umschließt in ihren Ecken festzustellen, und damit ist schon ein guter Anfang gemacht worden. Dann wird die porta praetoria so wie die porta decumana unschwer gefunden werden. Schließlich noch zur Nachricht, dass durch Weiterpachtung des betreffenden Ackerstückes die Zuschüttung des aufgedeckten Bauwerks in den Dimensionen von 107 m. zu 22 m. noch für das kommende Jahr verhindert worden ist.
(Deutscher Reichsanzeiger, Nr. 129 nach d. Cöln. Ztg.)
74) Der in Nr. 4 dieses Blattes unter Nr. 44 wiedergegebene Bericht des fränkischen Kuriers enthält mehrere ungenaue Angaben, die wir auf Wunsch des Vereins zu Hanau im Interesse der historischen Wahrheit durch folgende Angaben berichtigen. Zur Fortsetzung der im Oktober vorigen Jahres begonnenen Ausgrabungen nächst der Kinzigmündung, die unter Leitung der Herren Dr. R. Suchier und G. von Rößler stattfanden, war vom Kultusministerium eine Summe bewilligt; unter Leitung der Genannten wurden über 14 Tage lang Forschungen angestellt, wodurch Reste von drei römischen Gebäuden und noch weitere Fundamente aufgedeckt und in Allem genau konstatiert wurden. Diese hatten aber keinen militärischen Charakter, weshalb die Benennung „Kastell“ in dem früheren Artikel nicht zutrifft. Daß ein Römer-Kastell in der Nähe war, ist sehr wahrscheinlich, wo es aber lag und wie groß, ist bis jetzt noch unbekannt; später wird es hoffentlich noch an den Tag kommen. Die Fundgegenstände waren außer[S. 201] allerlei Geräthen von Eisen eben keine Urnen, sondern viele Fragmente von Krügen und Schalen. Das Interessanteste ist von dem Einsender unerwähnt gelassen, nämlich Heizvorrichtung, Auffindung eines Brunnens und eines wohlerhaltenen Kellers, worin sich die merkwürdigsten Stücke von bemalten Wänden fanden, auf denen sich Ornamente aller Art in den verschiedensten Farben deutlich zeigten.
75) In Regensburg wurde auf der Straße nach Kumpfmühl, wo gegenwärtig die Röhrenleitung zur Gasbeleuchtung gelegt wird, eine Löwenfigur ausgegraben.
(Das Bayerische Blatt, Nr. 123.)
76) Der „Neuen Züricher Zeitung“ wird aus Zürich geschrieben: Ein sehr interessanter Fund ist letzter Tage auf der Höhe der Allmankette, 840 Meter hoch, von Herrn Brandenberger in Adentschweil-Bärentschweil gemacht worden. Ungefähr 24 Pfund römische Kupfermünzen wurden gefunden. Der Schatz lag zwischen zwei Steinen lose mit Erde bedeckt und wurde beim Sprengen der Blöcke gefunden. Das Geld war je nach der Größe in fünf bis sechs Rollen verpackt worden und lag wahrscheinlich in einem Kistchen, das aber der Länge der Zeit erlegen ist. Die Münzen sind im Ganzen wohl erhalten. Die geschützte Lage hinderte ihre weitere Zerstörung durch Oxydierung derselben. Der Fundort ist auf der topographischen Karte mit Palten bezeichnet und war wohl immer mit Wald bedeckt. Die Münzen tragen die Bildnisse der römischen Kaiser aus dem 1. bis 3. Jahrhundert unserer Zeitrechnung; dieser Schatz mag bei dem Einfall der Alemannen verborgen worden sein. In der Nähe des Pfäffikersees waren verschiedene römische Niederlassungen; Bürglen, Irgenhausen (Kastell) und Kempten sind Beweise hiefür gewesen.
(Numismatisch-sphragistischer Anzeiger, Nr. 5.)
77) Im Göthehügel in Seesenheim fand, wie die „Els.-Lothr. Ztg.“ mittheilt, eine Ausgrabung statt, bei welcher zuerst ein rohgeformter irdener Teller und eine eiserne Pfeilspitze gefunden wurden. Das Metall wies auf die nachceltische Zeit, welche im Elsaß schon im ersten Jahrhundert vor Christi Geburt beginnt. In größerer Tiefe fanden sich darin ein Schädel und das Oberstück einer antiken Kanne mit schöngeformtem Henkel, Ausguß, Hals und einem Stück des Bauches, weiter eine Münze, welche über das Zeitalter der Bestattung Aufschluß gab. Es war ein kleines Kupferstück, so groß wie ein Pfennig, aber ziemlich dick. Die Aufschrift ergab D(ominus) N(oster) BADVILA REX, unten im Kranze noch der Rest eines x (= Denar); auf der Rückseite, so weit sie lesbar ist, FELIX T.... VS, in der Mitte ein nach rechts gewendeter Kopf. Die Inschrift ist zu ergänzen T(icin) VS, der Namen der Stadt Ticino in Oberitalien, die als Frauengestalt in der Mitte abgebildet war. Badvila fiel 552, und gleich nach ihm brach das Ostgothenreich unter den Angriffen der Byzantiner zusammen. Unter Totilas wurde der Theil Alamanniens, welchen Theodorich der Große vor Chlodwig geschützt hatte, an die Frankenkönige abgetreten; und in diese Uebergangszeit fällt diese Münze. Endlich kamen als geringe Reste noch zwei Stücke eines eisernen Schwertes, zerbrochene Eisensporen und zwei Helme zum Vorschein, diese ganz in der Form der zur Zeit der Völkerwanderung getragenen und insofern freilich sehr interessant. Nur der obere Schädel war dadurch bedeckt, eine abgestumpfte Spitze ragte noch darüber hinaus; dann schloß sich an den Rand nach abwärts ein Streifen, den gelegentlich auch Goldbänder und edele Steine verzieren mochten.
(D. Reichsanz. Nr. 122.)
78) Ein höchst interessanter antiquarischer Fund ist, wie der „Hamb. Corr.“ mittheilt, in Norwegen bei Sandefjord von dem Antiquar Nikolaison gelegentlich der Ausgrabung eines Hünengrabes gemacht worden. 12 bis 15 Fuß unter dem Gipfelpunkt des Hügels ist man auf ein Schiff gestoßen, welches vom Vorder- bis Hintersteven 60 Fuß Länge hat. Es ist dies wohl das erste Vikingschiff (oder Knorr) von solcher Größe, welches man bis jetzt aufgefunden hat. Nikolaison meint, daß es jedenfalls vom Anfang unserer Zeitrechnung datiert.
(D. Reichsanz., Nr. 122.)
Ueber diesen, wie es scheint, außerordentlich wichtigen Fund liegt eine Reihe eingehender Mittheilungen in verschiedenen Zeitungen vor, darunter in Nr. 253 u. 257 der Nordd. Allg. Ztg., woraus sich schließen läßt, daß das reich ausgestattete Schiff vollständig, wohl erhalten, etwa 75 Fuß lang ist, kostbare Metallgegenstände verschiedener Art, Seidenstoffe u. A. enthält und erst den späteren Jahrhunderten des ersten Jahrtausends angehören dürfte.
79) In Seligenstadt werden die allerdings nur geringen Ueberreste der am Main gelegenen Kaiserpfalz, welche aus der Barbarossazeit stammt, und das rothe Haus, Kaiserhaus oder Burg genannt, unter theilweiser Ausgrabung wiederhergestellt. Der Architekt Dr. Hesse aus Offenbach wird die Arbeiten leiten.
(Deutscher Reichsanzeiger, Nr. 123.)
80) Ueber den Stand der Restaurationsarbeiten am Stephansdom zu Wien bringen die Mittheilungen der k. k. Centr.-Comm. f. K. und hist. Denkmale folgende Notiz:
Dombaumeister Friedrich Schmidt hat der Central-Commission eröffnet, daß im laufenden Jahre das Restaurierungswerk der Stephanskirche zum vorläufigen Abschlusse gelangen wird; und wirklich verhält es sich mit den Arbeiten an der Kirche dieser Anzeige gemäß. Der Halbthurm ist bis auf ein Stockwerk des Gerüstes entkleidet. Gegenwärtig beschäftigt man sich hauptsächlich mit der Reparatur der dortigen drei Eingänge und der Innenhalle.
Die sogenannte Capistrans-Kanzel, die aus den Fugen zu gehen drohte, wurde abgetragen, um wieder in solider Weise aufgestellt zu werden.
Das letzte und wichtigste Werk der bisherigen Innenrestaurierung bildet die schöne gothische Kanzel, die nach ihrer Abtragung in allen ihren Theilen einer gründlichen Ausbesserung, Ergänzung und Säuberung unterzogen wurde und eben jetzt wieder zur Aufstellung gelangt.
Nach Mittheilung des Oberbaurathes Schmidt mußten an ihr, besonders am Schalldeckel, so manche Aenderungen durchgeführt werden, doch nur, um das Kunstwerk auf seine alte und ursprüngliche Form zurückzuführen, für welche sich hinreichende und unzweifelhafte Anzeichen dem geistreichen Baumeister vorfanden.
Mit der Restaurierung der Kanzel Hand in Hand, und weil fast geboten, gieng die Ausbesserung des Kirchenpfeilers, daran sich die Kanzel hinaufbaut. Bei der Ablösung der Rußtünche und der Jahrhunderte alten Staubkrusten kam man nicht allein auf verblaßte Reste der alten architektonischen Malerei, sondern man fand, und zwar viel besser erhalten, die Malerei an den Figuren, die die Kirchenpfeiler — unter reichen Baldachinen — zieren. Die Malerei ist mit besonderer Zartheit und Bescheidenheit angewendet und so gut erhalten, daß sie an den meisten Stellen heute noch ganz frisch erscheint und daran sehr wenig auszubessern war.
81) Einem Berichte des Conservators Dr. Schönherr über die[S. 203] fortgesetzten Restaurierungen in der Meraner Fürstenburg ist zu entnehmen, daß an den Wänden des Wehrganges Spuren von Malereien gefunden wurden, welche bisher eine Kalktünche völlig verdeckt gehalten hatte. Nach Loslösung dieser zeigte sich das alte Bild vollkommen deutlich. Es besteht aus rankenartigen Verzierungen in Roth, Grün und Braun, dazwischen die Darstellung einer Jagd und eines Vogelfanges. Diese Wandmalereien wurden einer, und zwar völlig gelungenen, pietätvollen Restaurierung unterzogen. Unrestauriert blieb vorläufig nur ein kleiner Theil an der Südseite des Wehrganges, nämlich da, wo in die rankenartigen Verzierungen ein Vogelfang eingefügt, aber die Malerei doch nicht so erhalten ist, um sie mit voller Sicherheit restaurieren zu können.
(Mittheil. d. k. k. Centr.-Comm. zur Erforsch. u. Erhalt. d. Kunst und hist. Denkmale, VI. Bd., 2. Heft.)
82) In Rutzendorf bei Ansbach fand ein Bauer bei baulichen Veränderungen seiner Scheune einen vergrabenen Münzschatz. Derselbe bestand aus 1 Goldmünze und circa 1300 Silbermünzen. Die Goldmünze war ein Dukate von Westfriesland von 1592; die Silbermünzen vertheilen sich wie folgt:
a) 260 französische Münzen als: 65 ganze, 188 halbe und 7 viertel Thaler, sämmtlich von Ludwig XIV.;
b) 25 andere Thaler: 14 Stück Kaiser Leopold I. von 1682–92; 2 Stück Philipp für Brabant 1578 u. 1580; 1 Stück Stadt Zwolln 1660; 1 Stück Lüttich (Bisthum) 1690; 1 St. Hanau, Catharina Belgica, 1622; 1 St. Leopold von Oesterreich 1624 (wie Schulth. Cat. 4230); 1 St. Tirol, Sigmund Franz 1665; 1 St. Salzburg, Max Gandolph 1672; 3 Stück Sachsen, 3 Brüder, 1609; ferner: Nürnberg, 1 Guldenthaler 1612;
c) 124 ⅔-Thaler oder 60er (Sortengulden): Julius Franz von Sachsen-Lauenburg 1678, 30 Stück; Gustav von Sayn-Wittgenstein, versch. Jahre, 12 St.; Fränk. Kreis ⅔-St., 1693, 8 St.; Sachsen, verschiedene, 30 St.; Montfort, verschiedene, 11 St.; Ludwig von Solms, verschiedene, 5 St.; Heinrich I. von Reuß-Schleiz 1678, verschiedene, 2 St.; Anhalt, verschiedene, 14 St.; Brandenburg, verschiedene, 4 St.; Henneberg 1692, 2 St.; Aug. Friedr. Bischof von Lübeck 1678, 2 St.; Friedr. Christ., Bischof von Münster, 1692, 1 St.; Albert Ernst von Oettingen, 1678, 1 St.; Nürnberg, LXer (Kipper) 1622, 1 St.; Holstein Plön, Joh. Adolph, 1690, 1 Stück; — ferner: Bayern, Max Emanuel, 30er 15 Stück;
d) circa 200 verschiedene ¼-Gulden, ⅙-Thaler und dergl. Es war hiebei folgendes Bessere: Sulz, Joh. Ludwig, XVer 1675, 2 verschiedene Stempel RR; Leiningen-Westerburg, XVer 1691 und 92, 4 Stück R; Haldenfels, Georg Philipp von Ehrenfels, XVer 1690, 3 versch. Stempel R; Walkenried, Friedr., 6 Mariengrosch., 1688, 1 St. R.; Jever, Carl Wilhelm, ⅙ Thlr. 1690, 1 St. R; Fugger,[S. 204] XVer 1676, 1 St. R; die anderen Stücke vertheilen sich auf Nassau (ca. 70 St.!), Sachsen (40), Brandenburg (20), Montfort (20), Bayern (10), u. s. w.;
e) 754 kleine Münzen. Unter diesen kleineren Münzen, als Sechsern, Batzen, Groschen und Kreuzern bemerkte ich: Bamberg, Peter Philipp und Marquard Sebastian 160 Stück; weiter: Augsburg, Stadt (1 St.), Bayern, Brandenburg, Braunschweig, Deutscher Orden in Mergentheim, Hanau, Hessen, Hohenlohe (1 St.), Lippe (1 St.), Nassau, Nürnberg, Oettingen (1 St.), Oesterreich (Kaiser), Sachsen, Salzburg, Schlesien-Liegnitz, Schles.-Oels, Straßburg, Tirol, Ulm und Ungarn.
Die Münzen waren in einem Sacke (dessen einzelne Trümmerchen noch vorhanden), welcher in einem irdenen Hafen mit einem dergl. Deckel war. Hafen und Deckel sind zerstört worden während des Ausgrabens. — Der Schatz scheint ca. 1693–1694 vergraben worden zu sein.
Nürnberg.
Gebert.
83) Beim Abbruche der Kirche zu Volmerdingsen bei Rehme im Regierungsbezirke Minden wurde vermauert eine alte Münzsammlung aufgefunden, deren Gesammtzahl nicht unbedeutend gewesen sein soll; 9 Stück dieser Münzen sind kürzlich in meinen Besitz gelangt. Da dieselben den Zeitraum vom 14. bis 18. Jahrhundert umfassen, so dürfte anzunehmen sein, daß die Sammlung bei verschiedenen Kirchenreparaturen geöffnet und bereichert worden ist.
(Numismatisch-sphragistischer Anzeiger, Nr. 5.)
84) Aus Weinzierl am Wald in Niederösterreich wird uns geschrieben: Beim Umgraben eines Feldraines wurden folgende Gegenstände, sämmtlich in einem irdenen Geschirre verpackt, aufgefunden: Zwei schwere silberne Schließen zu fünf je 8 Centimeter langen, 2½ Centimeter breiten Gliedern, an der oberen Seite mit schöner, getriebener Arbeit; zwei kleine Reliquienkapseln aus Silber, die eine glatt mit den Bildnissen Christi und Mariä an den beiden Seiten, die andere vergoldet, rund; mehrere herzförmige Anhängsel aus Bernstein, Krystall und grauem und braunem Stein, sämmtlich in Silber gefaßt; Theile eines Rosenkranzes; endlich zwei große silberne Münzen, sehr schön erhalten, (die eine schön vergoldet) mit dem Bildnisse eines Ritters auf gepanzertem Pferde auf der Avers-, einem einköpfigen Adler auf der Reversseite, und der Umschrift: Ferdinandus etc. 1541; eine kleinere Silbermünze (vergoldet) mit der Jahreszahl 1575 und eine andere mit der Jahreszahl 1580. Sämmtliche Gegenstände sind sehr schön erhalten und dürften zu Zeiten der Schwedenkriege an jenem Orte versteckt worden sein. Der Finder ist geneigt, den Fund zu verkaufen; etwaige Liebhaber von Antiken wollen sich an das Pfarramt Weinzierl am Walde (Post Weißenkirchen an der Donau) wenden, welches gerne jede gewünschte Auskunft ertheilt.
(Das Vaterland, Nr. 152.)
Verantwortliche Redaction: Dr. A. Essenwein. Dr. G. K. Frommann.
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Neue Folge. Siebenundzwanzigster Jahrgang.
ORGAN DES GERMANISCHEN MUSEUMS.
1880.
Nº 7.
Juli.
I.
Seit Jahrzehnten schon ist reiches Material zur Feststellung der Entwickelungsgeschichte der mittelalterlichen Bewaffnung zusammengetragen worden, und es sind vielleicht über keinen Zweig der mittelalterlichen Archäologie die Studien reifer für einen Abschluß, als gerade hier. Trotzdem aber zeigt es sich, daß auch fast für kein Gebiet die Kenntniß auf engere Kreise von Specialisten beschränkt ist, als eben hier. So mag es gerechtfertigt erscheinen, in einem Blatte, welches nicht blos für Spezialisten dieses Gebietes bestimmt ist, nochmals Beiträge zu liefern, welche geradezu auf die Quellenwiedergabe sich beschränken, und auf diese Weise auch weitere Kreise indirekt noch auf andere Quellen aufmerksam zu machen, deren Erschließung ihnen möglich ist.
Leider sind Originalwaffen aus dem Mittelalter außerordentlich selten; wohlerhalten finden sie sich fast nur eben aus dem Schlusse, und selbst diese Stücke gelten als besondere Schätze der Waffensammlungen. Wir Deutsche waren zudem nicht einsichtig genug, zu sammeln zur Zeit, als „verrückte Engländer“ „hohe“ Preise für „alten Plunder“ zahlten und uns von dem Wenigen, was der Ungunst der Zeiten zum Trotze sicher halten hatte, das Meiste „außer Landes führten“. Als man nun auch bei uns zur Erkenntniß gekommen, daß es wichtig sei, nicht blos aus den literarischen Quellen die Kriegsereignisse kennen zu lernen, sondern zum richtigen Verständ[S. 206]nisse auch die Waffen zu studieren, welche das Schicksal der Schlachten entschieden haben, blieb uns nur die Nachlese, die denn auch rasch zu solch enormen Preisen sich erhob, daß die „hohen Preise“ der „verrückten Engländer“ recht niedrig erscheinen und wir abermals gerade die seltenen, deshalb aber für das ernstliche Studium der Waffenkunde nicht minder nothwendigen Stücke, welche noch durch das sich hebende Interesse da und dort entdeckt wurden, in den meisten Fällen abermals nicht bezahlen können und sie dem Auslande oder vielleicht einzelnen reichen Liebhabern überlassen müssen. So haben wir trotz jener Sammlungen, welche eine Fülle der kostbarsten Prunkwaffen des 16. und 17. Jahrh. dem Kunstfreunde vor Augen führen, in Deutschland keine solche, in welcher die Geschichte des Waffenwesens im Mittelalter so gut studiert werden könnte, als es eben das Material überhaupt zuläßt.
Die Waffensammlung des germanischen Museums ist jung. Der Versuch einer systematischen Zusammenstellung fiel schon in die Zeit, als bereits die Preise so hoch waren, daß es besonderen Reichthums bedurft hätte, um Vieles zu erhalten, und so mußten wir selbst Stücke, die verhältnißmäßig billig waren, als unerreichbar ins Ausland ziehen lassen, so jene kostbare Rüstung für Mann und Roß aus dem 15. Jahrh., welche, aus Hohenschau stammend, der Hofantiquar Pickert in Nürnberg um 6000 fl. dem Museum zu überlassen bereit war, die später die Sammlung des Grafen Nieuwerkerke in Paris zierte und nach dem Falle der napoleonischen Herrschaft an den Engländer Wallace um, wenn die Kunde richtig ist, 40000 frcs.[S. 207] verkauft wurde; so eine Serie von etwa 20 Helmen der verschiedenen Epochen, welche derselbe Besitzer um weit geringeren Preis dem germ. Museum gelassen hätte, als er, sie nach Paris verkaufen konnte. Wie vieler ähnlicher Fälle hat sich das germanische Museum, wie vieler haben sich andere öffentliche Sammlungen Deutschlands mit Schmerzen zu erinnern, von jenem frühmittelalterlichen Helme an, der in Würzburg aus der Sammlung des Frhrn. zu Rhein als Helm Heinrich’s des Löwen zum Verkaufe kam und um 4000 fl. in die Sammlung Basilewski nach Paris wanderte, bis zu dem Dolche, welchen vor einigen Monaten die Stadt Cösfeld verkauft hat und für welchen keine deutsche öffentliche Sammlung Geld genug hatte, obwohl auch er für die Waffenkunde hochwichtig und nur eben deshalb theuer ist, weil uns so wenige Stücke aus jener Zeit überhaupt erhalten sind. Natürlich würde auch der Vorstand einer Sammlung, welcher bei höherer Instanz den Ankauf beantragte, ungerechtfertiger „Liebhaberei“ geziehen werden, weil bei uns noch in den Augen selbst der Gebildeten die Begriffe von „theuer“ und „Luxus“, also überflüssig, identisch sind. Wenn es unserer gegenwärtigen kleinen Arbeit gelingen sollte, da und dort zu beweisen, daß auch jene Objekte für das Studium wichtig sind, welche vieles Geld kosten, ja daß sie gerade um so wichtiger, weil sie eben jetzt so selten sind, während sie zur Zeit ihres Gebrauches keine Luxusobjekte waren, sondern dem ernsten Kampfe dienten und das Schicksal der Nationen von ihrer richtigen und rechtzeitigen Verwendung abhieng, so würde unsere Arbeit damit von größtem Nutzen sein. Deshalb möge es uns gestattet werden, auf Manches hinzuweisen, was dem Waffenkundigen nicht neu ist.
Von dem Wenigen freilich, was im Original aus dem Mittelalter erhalten ist, besitzt das germanische Museum das Wenigste; aber eben weil wenig erhalten ist, müssen doch die uns erhaltenen Abbildungen auf Gemälden, in Miniaturen und (für die spätere Zeit) in Druckblättern zu Hülfe genommen werden; es müssen die Skulpturen, besonders die Grabsteine und Siegel trotz mancher Unvollkomenheit der Darstellung uns über Manches belehren. Da sind dann insbesondere die letzteren hochwichtig, und es gehört zu den dankenswerthesten Gaben, welche uns die jetzt so eifrig gepflegte Siegelkunde bietet, daß sie uns über die Bewaffnung genau zu datierende Aufschlüsse gibt; denn nur wenige Gemälde und Miniaturen sind datiert. Die Grabsteine sind oft lange, selbst erst Jahrhunderte nach dem Tode der Dargestellten verfertigt. Es bedarf also in jedem Einzelfall gründlicher Prüfung. Die Siegel aber, sofern sie echt sind, sind stets gleichzeitig mit dem Siegler, und aus ihnen können wir, wenn sie das Bild des Mannes in Waffen wiedergeben, über die Zeit des Aufkommens bestimmter Waffen, über das Land, dem diese ihre Entstehung danken, sowie über Zeit und Land ihres letzten Gebrauches die zuverlässigsten Aufschlüsse erhalten. An der Hand der Siegel allein können wir die nicht datierten bildlichen Dar[S. 208]stellungen und die wenigen erhaltenen Originale hinsichtlich der Gebrauchs- und Entstehungszeit feststellen. Allerdings lassen uns die Siegel über die wichtigste Frage, über die Zweckmäßigkeit für den Gebrauch, von der ja das Schicksal der Schlachten abhängt, ohne Auskunft. Wie heute der Feldherr sich um das Gewicht jedes Waffenstückes, mit welchem seine Mannschaft ausgestattet ist, oder ausgestattet werden soll, um den Grad der Beweglichkeit, den die Waffe dem Manne läßt, zu kümmern hat, wie es für die Gebrauchsfähigkeit in Frage kommt, ob die Waffe in den Händen dessen, der sie nicht besonders sorgfältig zu behandeln versteht, an Widerstandsfähigkeit einbüßt, oder etwa zum Gebrauche untauglich wird, so kommen alle diese Fragen auch für die Beurtheilung des jeweiligen Zustandes eines Heeres der Vergangenheit in Betracht, und aus ihnen erklärt sich, ebenso wie zu unserer Zeit, zu großem Theile der Gang, den die Ereignisse genommen. Solche Studien lassen sich freilich nur an der Hand der Originale machen; und deshalb sind sie wichtig, deshalb gesucht, deshalb ist der hohe Preis in ihrem Werthe und ihrer Wichtigkeit begründet.
Wir dürfen nun allerdings, nach dem oben Gesagten, den Lesern nicht viele solche Originalwaffen aus dem Mittelalter vor Augen führen, aber doch einzelne, da immerhin das Museum Einiges von hohem Werthe in sich schließt; wir haben aber merkwürdige Zeichnungen und schöne Miniaturen, wir haben Grabsteine u. a. Denkmale, denen so Vieles zu entnehmen ist, daß wir unserer Arbeit eine Eintheilung in mehrere Aufsätze geben können. Wir werden dabei freilich im Interesse der Leser eine etwas bunte Reihenfolge einhalten und oft in einer späteren auf Abbildungen früherer Abtheilungen zurückzuweisen haben, die für Mehreres von Interesse sind.
Nürnberg.
A. Essenwein.
1.
Gottes gnad vnd fried durch Christum Jhesum vnsern heiland. Erbar vnd vhester, grosgonstiger lieber herr vnd förderer. dieweil ich zufellige vnd vergebliche[168] bothschafft nach Nurmberg hatte, hab ich nicht vnterlassen kennen, diess kleine briefflein an euer ehrenvhest mit zuschreiben, wiewol ich nichts besonders hatte, das ich schreiben kondte. aber dieweil ich alhier zu Eisleben einen deutschen tomum von tieschreden doctoris Martini Lutheri hab in druck verferttiget vnd denselbi[S. 209]gen zum theil euern herrn einem erbarn vhesten vnd wolweisen rath der keiserlichen reichstadt Nurmberg didicjret vnd zugeschrieben, so vberschicke euer ehrenvhest ich alhier bej[169] brieffszeigern ein exemplar desselbigen tomj vnd thue euch darmit verehren, dienstlich bittende: wollet dieß kleine geschencke von mir zu gonstigem gefallen annemen. wen euer ehrenvhest ich in mehrem dienen kondte, so wolt ich dasselbige gahr gerne thun. ich lasse ein exemplar itzt einbinden, das wil euern herrn einem erbarn rath ich förderlich[170] zuschicken. es ist ein fein nutzlich werck vnd sind darinnen die tieschreden fein zusamen getragen in locos communes vnd werden euer ehrenvhest darinnen viel hehrlicher schöner historien finden, die dem christlichem leser zur lere, vnterricht vnd trost dienstlich vnd nutzlich sein mögen.
Ich hette bej diesem zufelligem Eislebischen bothen euer ehrenvhest auch gerne neue zeittung zugeschrieben. so ists alhier gahr stille. allein das man sorge tregt, die excution der acht werde noch ergehen, den der churfürst zu Sachsen vnd hertzog Heinrich von Braunschweig hardt drauff dringen soll. was der eldter hertzog zu Sachsen des reichs gesanthen fur eine antwort gegeben hab, das werdet ir wohl erfharen haben.[171] man saget, s. f. g. lassen dieselbige antwort itzt im offentlichem druck ausgehen, sich darmit zu entschuldigen, worumb s. f. g. die echter[172] biß anhehr bej sich hab gehabt. Grumbach vnd Wilhelm vom Stein sollen noch zu Gotha sein, aber Ernst von Mandelslohe ist fur acht tagen[173] von dannen abgezogen vnd sich durch die graffschafft Mansfeldt geschleifft[174] nach der Marckt, vnd man helts darfur, das er nach Poln sich begeben habe.
Der churfurst zu Sachsen hat noch zwej tausend pferde in bestallung, welche Johan von der Assenburg vnd Heinrich von Staupitz werben. dergleichen hat er seine haubtleuthe auch alle bej einander zu Dresden gehabt, vnd mit inen gehandelt, 10 fenlein knechte ime zu werben. haben allen bescheidt, allein das sie nur noch auffs geldt wartten, das alsdan der lauff[175] mit den knechten wurde angehen. worzu s. churf. g. solche reuter vnd knechte nun gebrauchen wil, das wirdt man mit der zeit erfharen.
Vom Schwedischen kriege[176] ist es auch stille, allein das der[S. 210] Schwede mit funfftzig kriegsschieffen ist in der see vnd nur eine meile von Coppenhagen gewesen und alda sich sehen lassen vnd wider von dannen in die see gefharen und als im die denische vnd Lubische armada nachgeiaget, die nur sieben vnd dreissig schieff hat gehabt, do hat der Schwede sechs vnd sechszig holendische kauffschieff in der see genommen vnd nach den Schwedischen scheren[177] sie gebracht vnd den 9. tag Julij zu Stockholm mit grossem triumph angefhuret. man sol die wahre auff den schieffen in Schweden bezalet haben vnd hat allerlej notturfft von tuch vnd anderm, so im konigreich biß anhehr sonst gemangelt hat, der konig auff diesen schieffen bekommen, das sich also dieser krieg noch lange verweilen wil.
Befhele euer ehrenvhest hirmit in den gnadenreichen schutz gottes des almechtigen mit erbiettung meines gebets vnd vnuerdrossenen willigen diensten. Gegeben zu Eisleben den 17. tag Augustj anno 1566.
Euer williger diener Joannes Aurifaber.
Außen:
Dem erbarn vnd vhesten Paulus Behaim rathsherrn zu Normberg meinem grosgonstigem lieben herrn vnd förderern.
Von Behaims Hand:
Adi 22 Augusto 1566 jar von Eisleben von Johan Fabrj samptt dem buch empfangen.
Meißen.
W. Loose.
(Schluß folgt.)
I.
Nachstehende lateinische Reimsprüche stammen aus dem Sangaller Codex 1075 des 12.-13. Jahrhunderts, Fol. 279.
[1] uite, Hs.
[2] patria.
[4] premonstro — ualles.
[9] discrecio.
Haec sunt, dilectissimi, itinera iustorum, quae per latitudinem caritatis[178] ducunt ad contubernia bonorum; haec nobis patriarchae exemplis praesignauerunt, haec prophetae scriptis praemonstrauerunt; per haec apostoli praeuii ambulauerunt; haec martyres calcauerunt; haec confessores transierunt; haec monachi planauerunt; haec uirgines eundo aequauerunt; haec uiduae triuerunt; haec pueri alacres concurrerunt; per haec omnes iusti ad caelestia regna peruenerunt; Porro ab hac regia uia plurima diuerticula uergunt, per quae gradientes ad interitum pergunt. Sunt autem ista itinera, quae deuiant a caritatis uia:
Haec sunt, carissimi[21], uiae prauorum, quae ducunt ad consortium daemoniorum. Has quicunque ambulauerint, in stagno ignis et sulphuris ardebunt, has ergo toto annisu deuitemus. Per semitas iustorum toto desiderio ambulemus, quatenus ad eos peruenire mereamur, quos per has praecessisse gratulamur.
[1] Stige.
[2] signeochortis.
[19] ad.
[21] km̅i.
II.
In der St. Galler Handschrift 802, saec. XIII., welche die Sentenzen des Petrus Lombardus enthält, stehen auf dem ersten und letzten Blatte eine Anzahl deutscher Sprichwörter in lateinischer Bearbeitung, zum Theil in leoninischen Versen. Aufschrift und Unterschrift fehlen; nur S. 130 finden sich im [S. 212]Zusammenhange die Worte: Prouerbia sapientium. Einzelnes ist wegen Undeutlichkeit der Schrift nicht mehr sicher zu lesen. Als ein Zwischenglied (vgl. M. Sch., Denkmäler2, S. 352) in der Ueberlieferung deutscher Sprichwörter mögen diese Sprüche interessant genug sein, daß sie der Veröffentlichung werth erscheinen.
[9] n̄ credas.
[10] p̄am’.
[15] qn̄.
[18] modost’.
[19] nach magnis eine Rasur (cautus?)... honustus.
[20] cast’ans.. t’ra s h’.
[21] bel’.
[24] i tua
pmū p’.
[29] p̅r̅i̅a.
[31] P̲rānt.
[38] pena polit so. tē.
[39] muta....ue.
[44] capit ?
[58] reḡ (?).
[66] n . . c’.
[75] gratus (?) t. s. f.
[85] n̄ m̅ (manet ?).
[110] rogat.
[111] o̅i̅s̅ 9digna.
[112] Imactata (?).
[128] et ẽ corp̲r̲e.
[129] eg’.
[138] etenim (?).
[142] u. m ī.
[150] requies ?
[178] p̲ solī.... ra (Lücke).
[179] consulo (?).
[214] obsta, Hs.
[240] iocundas.
[241] a . ed.
[243] s̅.
[247] c ’ s (trans?).
[252] Eqi.
[259] karus.
[264] pec...ū.
[275] factum oder sanctum.
[277] Re. . ico rati.
[287] colle’tis.
[293] statim (?).
[329] s̲p̲s̲.
Wien.
Dr. Joh. Huemer.
„Jedes Wappen auf einem Siegel wird zum Siegelbilde, aber nicht jedes Siegelbild ist ein Wappen.“
Der Unterschied zwischen einem bloßen Siegelbilde und einem wirklichen Wappen erscheint jedem Kenner auf den ersten Blick so groß und selbstverständlich, daß es manchen Sphragistikern und Heraldikern auffallend erscheinen dürfte, darüber jetzt noch ein Wort zu verlieren; denn die Definition: „ein Siegelbild ist jedes Bild auf einem Siegel, welches keine heraldische Bedeutung hat“, ist ja eben so präcis als einfach. Die Sache verhält sich aber bei näherer Betrachtung ganz anders, und die Entscheidung dieser Frage gehört häufig zu den schwierigsten heraldischen Problemen, deren Lösung in vielen Fällen gründliche Forschungen erheischt und in manchen Fällen jetzt kaum mehr mit Sicherheit möglich sein wird. Die dann aufzustellenden Hypothesen werden allerdings mehr oder weniger berechtigt sein, — aber immer nur als solche gegeben und angenommen werden können.
Daß alle Bilder auf Siegeln vor der Einführung wirklicher Wappen im 12. Jahrh. — selbst wenn diese Bilder später in das Wappen des betreffenden Geschlechtes aufgenommen und beibehalten worden sein sollten, — nur als Siegelbilder angesprochen werden dürfen, ist selbstverständlich. Aber auf den Siegeln aus dem 12. Jahrh., also gerade aus der Zeit der Einführung der Wappen und ihrer allmählichen Verbreitung, ist der eigentliche Charakter der Bilder oft schwer festzustellen, zumal wenn sie frei im Siegelfelde, also nicht in einem Wappenschilde stehen.
Unter Nr. XCI meiner sphragistischen Aphorismen[180] habe ich z. B. das Siegel des Grafen Rudolf von Ramsberg v. J. 1163 mitgetheilt, von dessen theilweise redendem Bilde, dem Ram (Eber), in Ermanglung anderer Siegel dieses Dynastengeschlechtes sich mit Sicherheit nicht mehr bestimmen läßt, ob dieses Bild blos ein sphragistisches oder wirklich schon ein heraldisches war[181]. Dagegen ist durch viele Wappensiegel der betreffenden Geschlechter urkundlich erwiesen, daß z. B. die Hirsche auf den Siegeln Otto’s von Lobdeburg vom Jahre 1186 und des Grafen Ludwig von Oettingen von circa 1223, sowie der Adler auf dein Siegel Graf Poppos von Henne[S. 220]berg aus dem Ende des 12. Jahrh., die Muschel auf einem gräflich Stolberg’schen Siegel v. 1231, der Steinbock auf dem Siegel des Grafen Gottfried von Ziegenhain v. 1372 und der Eber auf dem Siegel des Grafen Hermann von Cilly von 1427 keine Wappenbilder, sondern nur willkürliche Siegelbilder waren.
Unter die Siegelbilder, deren Charakter schwer zu erkennen ist, gehören aber ganz besonders die Adler auf einer Reihe von Siegeln aus dem 12. und dem Anfang des 13. Jahrh. von solchen Geschlechtern, welche später ein anderes Wappenbild als Geschlechtswappen angenommen und beibehalten haben. Bei diesen ist es immerhin fraglich, ob der Adler auf ihren Siegeln nicht der Reichsadler[182] war, und ob somit die betreffenden Siegel nicht gewissermaßen als Amtssiegel zu betrachten sind, wie die Gerichtssiegel und die ursprünglichen Siegel mancher Reichsstädte.
Als eigentliches Wappen führten bekanntlich die deutschen Kaiser und Könige den Adler, vor dem 13. Jahrh. selbst noch nicht auf ihren Siegeln.
Somit dürfte es immerhin etwas gewagt erscheinen, die Adler, welche nur vorübergehend auf Dynastensiegeln vorkommen, als deren Stammwappen anzunehmen. Man darf zudem nicht übersehen, daß ja auch vorher schon, oder doch gleichzeitig, von dem betreffenden Siegler ein eigenes Wappen geführt worden sein kann, von welchem uns nur keine Kunde mehr erhalten ist.
Der Ansicht, daß überhaupt die meisten Geschlechtswappen ursprünglich nur als lehenrechtliche, öfterem Wechsel unterworfene Abzeichen von Würden, Dienstleistungen und Besitzungen anzusehen seien[183], soll aber durch obige Bemerkung durchaus nicht Vorschub geleistet werden. Nach meiner unmaßgeblichen Ansicht würde diese Theorie sowohl dem Ritterthum an und für sich, als dem mittelalterlichen Wappenwesen im besonderen widersprechen. Einzelne, selbst urkundlich erwiesene Fälle dürfen nicht als allgemeine Regel hingestellt werden. Die ursprünglich persönlichen und nach und nach erblichen Wappen waren wohl alle selbstgewählte, und erst nach der rasch erfolgten allgemeineren Verbreitung derselben scheinen die Wappenverleihungen aufgekommen und mit dem Verfall des Ritterthums immer mehr die Regel geworden zu sein.
Kupferzell.
F.-K.
Verantwortliche Redaction: Dr. A. Essenwein. Dr. G. K. Frommann.
Verlag der literarisch-artistischen Anstalt des germanischen Museums in Nürnberg.
Gedruckt bei U. E. Sebald in Nürnberg.
Mit einer Tafel und einer Beilage.
1880.
Nº 7.
Juli.
Nürnberg, den 17. Juli 1880.
Heute ist nach glücklicher Beseitigung aller Schwierigkeiten, welche sich dem Transporte des großen und schweren Steines entgegenstellten, die von der Stadt Miltenberg dem Museum zum Geschenke gemachte Heunensäule wohlbehalten in unserem Museum eingetroffen. Herr Sektionsingenieur Scherer in Miltenberg hat, nachdem er schon im Frühjahre einen schwierigen Theil der Arbeit, die Entfernung der Säule von ihrem anderthalbtausendjährigen Lagerplatze, besorgt hatte, den Transport zur Bahn, der für die Säule wegen der engen Wendungen und grossen Steilheit der Straße der gefährlichste war, sicher geleitet, obwohl Gefahren und Schwierigkeiten in großer Zahl zu überwinden waren. Der Eisenbahntransport war auf einem eigens dazu konstruierten Wagen kostenfrei von der kgl. Staatsregierung von Miltenberg hierher besorgt worden. Die Maschienenbau-Aktiengesellschaft übernahm den Transport vom hiesigen Bahnhofe in das Museum, wo soeben die Säule unbeschädigt auf dem Bauplatz niedergelegt worden ist.
Das königl. bayer. Staatsministerium d. I. für Kirchen- und Schulangelegenheiten hat nach erfolgter allerhöchster Genehmigung angeordnet, daß, nachdem die Fertigstellung der nöthigen Räumlichkeiten erfolgt sein wird, die jetzt in der Morizkapelle dahier aufgestellte Gemäldesammlung dem germanischen Museum übergeben werde, um vereinigt mit den verschiedenen schon dort aufbewahrten Gemäldebeständen eine größere würdige Gemäldesammlung zu bilden. Neben der Verpflichtung zum innigsten Danke für diese großartige Förderung legt uns diese Anordnung aber auch die Mahnung zu möglichster Beschleunigung des Baues nahe.
Den Stiftern für Gipsabgüsse hat sich die Stadt Schwäbisch-Gmünd angeschlossen, die eine Anzahl der interessantesten Skulpturen ihrer romanischen St. Johanniskirche abformen läßt.
Den Städten, welche gemeinsam die Kosten für einen Saal im Museum aufzubringen gedenken, sind neuerdings beigetreten Darmstadt, Stendal und Wolfenbüttel, den thüringischen Geschlechtern, welche eine Reihe gemalter Fenster stiften, Herr Hauptritterschaftsdirektor von Tettenborn in Reichenberg bei Wriezen a. O.
Die Liste für die Einzeichnungen von Antheilscheinen für das Handelsmuseum, welche in Frankfurt circulierte, ist uns mit nachstehenden Namen zugekommen: S. v. Bethmann 10, D. Brünig 10, Deutsche Effekten- und Wechselbank 3, Ludwig v. Erlanger 10, Leonhard Flörsheim 1, Joseph Fuld 1, B. H. Goldschmidt 5, Henrich jun. 1, G. v. Heyder 2, Anton Horkheimer 2, Dr. Humser 1, M. S. Kirchheim Söhne 2, Dr. J. de Neufville 5, Karl Reis 1, L. A. Ricard-Abenheimer 2, Leopold Sonnemann 10, Georg Speyer 10, Theodor Stern 10, Gebrüder Sulzbach 10, Sigm. Una (in Firma Ullmann u. Una) 1, Deutsche Vereinsbank 3 Antheilscheine.
Außerdem haben je 1 Antheil gezeichnet die Herren: Adolf Gruber in Villa Lindenhof bei Lindau und Gebrüder Soldan in Nürnberg.
Im Pflegschaftswesen haben sich seit unseren Mittheilungen in Nr. 1 des laufenden Jahrgangs folgende Veränderungen zugetragen:
Neue Pflegschaften wurden gegründet in Ebermannstadt, Pfleger: Würz, K. Bezirksamtmann, seit 17. April d. J., und in Neumarkt in der Oberpfalz, Pfleger: F. Böhm, k. Rentbeamter, seit 1. Januar d. J. Als weitere Pfleger wurden aufgestellt in Bremen: Freiherr Dr. Hermann von Eelking, seit 1. Mai d. J. Frankfurt a. M.: Dr. Veit Valentin, seit 1. April d. J. Leipzig: G. Frhr. v. Seckendorff, kgl. sächs. Regierungsrath, seit 24. Novbr. v. J. Lübeck: Dr. jur. A. v. Bippen, kgl. Rechtsanwalt und Notar, seit 1. Januar d. J.
Nachstehende Pflegschaften wurden neu besetzt: Brünn. Pfleger: Dr. Gustav Trautenberger, ev. Pfarrer und Senior, seit 16. Januar d. J. Crailsheim. Pfleger: Ed. Krauß, Rechtsanwalt, seit 20. Mai d. J. Dinkelsbühl. Pfleger: Roman Hattemer, k. Bezirksamtsassessor, seit 18. April d. J. Hohenstein (Sachsen). Pfleger: Allwill Emil Laube, Pfarrer, seit 1. Juli d. J. Meiningen. Pfleger: Ernst Koch, Gymnasiallehrer, seit 19. Januar d. J. Naila. Pfleger: Karl Dittmar, in Oberklingensporn, seit 6. Febr. d. J. St. Petersburg. Pfleger: Karl Winkler, Fabrikant, vom 1. Septbr. d. J. an. Pleinfeld. Pfleger Friedrich Usselmann, kgl. Post- und Bahnverwalter, seit 9. Febr. d. J. Saarbrücken. Pfleger: H. Klingebeil, Buchhändler, seit 25. Febr. d. J. Schmalkalden. Pfleger: Dr. jur. Otto Gerlach, Rechtsanwalt und Notar, seit 1. April d. J. Sulzbach. Pfleger: Hans Wotschack, Buchhändler, seit 1. Juli d. J. Weida. Pfleger: G. R. Schulz, Rechnungsamtmann, seit 1. Juni d. J. Wernigerode. Pfleger: Sommer, k. Bauinspektor a. D., seit 1. Juni d. J. Wunsiedel. Pfleger: Ludwig Kadner, k. Forstmeister, vom 1. August d. J. an. Zeitz. Pfleger: Dr. Weber, Gymnasiallehrer, seit 1. April d. J.
Seit Veröffentlichung des Verzeichnisses in der vorhergehenden Nummer wurden folgende neue Jahresbeiträge angemeldet:
Von öffentlichen Kassen: Aachen. Stadtgemeinde 50 m. Biebrich. Stadtgemeinde 10 m. Calbe a. d. S. Stadtgemeinde (auf weitere 3 Jahre) 9 m. Hammelburg. Distriktsgemeinde 5 m.
Von Privaten: Bremen. Johannes Achelis, Kaufmann und Consul, 5 m.; Joh. Abrah. Albers, Kaufmann und Consul, 5 m.; Friedr. Heinr. Balthaupt, Schulvorsteher, 3 m.; Dr. med. J. Dietr. Betke 3 m.; August Casorti, Tanzlehrer, 3 m.; Johann Funck, Generalagent der Gothaer Gesellschaft, 3 m.; J. H. Gräving, Geldmakler, 5 m.; Dr. med. Gust. Hartlaub 5 m.; Lebrecht Hoffmann, Kaufmann und Fabrikbesitzer, 5 m.; P. L. von Kapff, Weinhändler, 10 m.; Dietrich Koch, Kaufmann, 5 m.; W. H. Lahnsen, Apotheker, 5 m.; Dr. med. August Gabriel Loose 5 m.; Dr. med. Eduard Lorent 3 m.; E. Matthes, Kaufmann, 10 m.; Carl Theod. Melchers, Kaufmann und Consul, 10 m.; Migault & Ruyter, Kaufleute, 5 m.; Dr. med. W. Gust. Nagel 5 m.; Wilh. Nolte, Kaufmann, 5 m.; Dr. med. Bernh. Pauli 10 m.; Alb. Friedr. Plate, Privatmann, 20 m.; Dr. jur. Joh. Friedr. Plate, Richter, 5 m.; Julius Quentell, Kaufmann, 20 m.; Adolf Renken, Bankdirektor, 5. m.; Joh. Silkenstädt, Rentier, 10 m.; Dr. med. C. W. L. Stadler 5 m.;[S. 223] Dr. med. Georg Ernst Strube 5 m.; W. Ph. Wiesenhavern, Apotheker, 5 m.; Johannes Wilckens, Kaufmann, 3 m. Merseburg. v. Diest, Regierungspräsident, 3 m.; Schede, Oberregierungsrath, 3 m. Nürnberg. Johannes Brunck, Kaufmann, 5 m. Pegnitz. Rentsch, k. Bezirksamtsassessor, 2 m. Plauen. Dr. Freiersleben, Landesgerichtspräsident, 2 m.; Gensel, Landesgerichtsrath, 2 m.; Friedr. Merkel, Kaufmann, (statt früher 1 m.) 2 m.; C. Schmidt, Landesgerichtsrath, 2 m. Schwabach. Johann Kern, Seminarlehrer, 1 m.; Martin Pültz, Seminarhilfslehrer, 1 m. Sulzbach. Hans Wotschack, Buchhändler, 2 m. Waldsee. Karl Kees, Kaufmann, 2 m.; Menz, Stadtpfarramtsverweser, 2 m. Werneck. Ludwig Katzenberger, Anstaltslehrer, 1 m. Wolfenbüttel. Rhamm, Amtsrichter, 3 m. Zwickau. Dr. jur. Ayrer, Referendar und Seconde-Lieutenant der Reserve, (bereits für 1879 bezahlt) 5 m.; Bauer, Kassendirektor, 3 m.; Dr. phil. Föste, Oberlehrer, 3 m.; Neise, Zahntechniker, 3 m.; Thost, Bergingenieur, (statt früher 2 m.) 3 m.
Als einmalige Beiträge wurden folgende gegeben:
Von Privaten: Berlin. Fräulein Rützel 3 m. Bremen. Dr. med. Eduard Meyer 15 m. London. G. Campe 10 m. Zwickau. Pietzsch, Conrektor, 3 m.; Silling, Oberlehrer, 3 m.
Unsern Sammlungen giengen ferner folgende Geschenke zu:
I. Für die kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen.
(Nr. 8315–8332.)
Bunzlau. Dr. E. Wernicke: 4 kleine prähistorische Thongefäße. — Dresden. Serge Mertschinsky: 2 kleine Crucifixe aus Messingguß, russische Arbeit. Wilhelm Streit, Verlagshändler: Oesterreichisches Kaiserhaus, österr. Minister und Abgeordnete des Reichsrathes 1880; Chronologia Summorum Pontificum; 2 Blätter Porträte in Lichtdruck. — Kassel. Ständische Landesbibliothek: 2 Bogen Spielkarten von David Obiz in Augsburg. 17. Jhrh. — Leinburg. Winter, Pfarrer: Porträt des W. Viatis in phantastischer Rüstung, color. Federzeichnung v. Rötenbeck 1662. — Leipzig. Direktion der Leipziger Bank: 5 präcludierte Banknoten derselben. E. A. Seemann, Verlagshandlung: Kunsthistorische Bilderbogen Nr. 259–280. — Magdeburg. Ed. Bänsch, Stadtrath: Miniaturporträte des Gold- und Silberscheiders Th. J. Holeisen in Augsburg und dessen Frau Barbara, geb. Stühlein, 18. Jhrh. Miniaturporträt eines Unbekannten. 18. Jhrh. — München. Dr. M. Huttler’s literarisches Institut: Canontafeln, in mittelalterlichem Stile gedruckt von der Anstalt. — Norwegen. Benkston, Archäologe: Silberner Brautring aus der Provinz Dalarne, 18. Jhrh. — Nürnberg. G. Benda, Antiquar: Großer verzierter Hornkamm vom Beginne des 19. Jhrhdts. Frau Hofrath Feuerbach: Einzug Kaiser Maximilians II. in Nürnberg, Oelgemälde von Anselm Feuerbach. Klein, Privatier: 2 Damenmieder. 18. Jhrh. Korn, Kaufmann: Gravierte Kupferplatte und ein Bleikistchen mit Reliquien aus dem Grundsteine des Klosters Schwarzach bei Kitzingen vom Jahre 1725. Joh. Nützel, Kaufmann: Messingmaßstab von Ertel u. Sohn. Rösch u. Zimmermann, Antiquare: 16 Kupferstiche von A. L. Möglich: Visitenkarten etc.; 3 Anzeigen von Schaustellungen, 18. Jahrh. Stephan Wagner, Kaufmann: Apothekertopf, italienische Fayence. 16. Jhrh. — Strassburg. Bürgermeisteramt. Medaille zum Andenken des ersten Einzuges Sr. Maj. des Kaisers Wilhelm in Straßburg, ein Exemplar in Silber und ein solches in Kupfer.
II. Für die Bibliothek.
(Nr. 41,214–41,401.)
Aachen. Fritz Berndt: Ders., die Gefäße unseres Hauses. 1880. 8. — Aarau. Histor. Gesellschaft des Kantons Aargau: Dies., Argovia; X. Band. 1879. 8. Zweiter Nachtrag zum Katalog der Bibliothek etc.; 1878. 8. — Basel. Universitätsbibliothek: Aus Felix Platters Bericht über die Pest zu Basel in d. Jahren 1609–1611. 1880. 8. — Berlin. Deutsche Bauzeitung: Lipsius, Gottfried Semper in seiner Bedeutung als Architekt. 1880. 8. J. Guttentag, Verlagshandlung: Reißmann, Joseph Haydn. 1888. 8. Guhl, Künstlerbriefe; 2. Ausgabe von Rosenberg. 1879.[S. 224] 8. Universität: Peters, Untersuchungen zum Frieden von Venedig. VI. Mathildinische Güterfrage. 8. Sarrazin, Wigamur. 1879. 8. Schleich, prolegomena ad carmen de Rolando anglicum. 1879. 8. u. 7 weitere akademische Schriften. — Bielefeld. Velhagen u. Klasing, Verlagshandl.: Stacke, deutsche Geschichte; I. II. 1880. 8. — Bonn. H. Märtens: Ders., der „optische Maaßstab“ in der Gothik. 1880. 2. Sonderabdr. — Bremen. Freih. Dr. Hermann v. Eelking: Mittheilungen des histor. Vereins zu Osnabrück; X. Bd. 1875. 8. Der heiligen leben neüw getruckt, Straßburg. 1513. 2. Histor. Gesellschaft des Künstlervereins: Dies., bremisches Jahrbuch etc.; XI. Bd. 1880. 8. Gewerbekammer: Dies., Bericht etc.; Nov. 1879 - Mai 1880. 1880. 8. — Breslau. Schles. Museum der bildenden Künste: Die Gründung u. die Ziele des schles. Museums der bildenden Künste. 1880. 4. — Verein für Geschichte und Alterthum Schlesiens: Ders., Zeitschrift etc.; Bd. XV, 1. Hft. 1880. 8. Grünhagen, Regesten zur schlesischen Geschichte; 3. Liefg. 1880. 4. Krebs, Acta publica; V. Bd. 1622–25. 1880. 8. — Chur. Grubemann’sche Buchhandlung: Der angebliche Bund von Vazerol vom J. 1471. 1880. 8. — Dorpat. Universität. 33 verschiedene akademische Schriften. — Dresden. Wilhelm Bänsch, Verlagshandlung: von Falkenstein, Johann König von Sachsen. 1878. 8. H. Burdach, k. Hofbuchhandlung: Richter, Verzeichniß der neuen Werke der k. öffentlichen Bibliothek zu Dresden, 1875–79. 8. Knothe, der Antheil der Oberlausitz an den Anfängen des dreißigjährigen Krieges, 1618–23. 1880. 8. v. Minckwitz, die Brigade Thielmann in dem Feldzuge von 1812 in Rußland. 1879. 8. Statist. Bureau des k. sächs. Ministeriums d. I.: Kalender u. statist. Jahrbuch für das Königreich Sachsen auf das J. 1881. 8. Gustav Dietze, Verlagshandl.: Ungewitter, neueste Erdbeschreibung u. Staatenkunde; 5. Aufl., bearbeitet von Hopf. 2 Bnde. 1879. 8. Naturwissenschaftliche Gesellschaft Isis: Dies., Sitzungs-Berichte etc.; Jahrg. 1879, Juli - December. 1880. 8. — Erlangen. Andreas Deichert, Verlagshandl.: Preger, Abriß der bayer. Geschichte; 5. Aufl. 1879. 8. Zorn, Geographie des Königreichs Bayern; 4. Aufl. 1880. 8. — Freiberg. Freiberger Alterthumsverein: Ders., Mittheilungen etc.; 16. Heft 1879. 8. — Görlitz. C. A. Starke, Verlagshandlung: Des Conrad Grünenberg Wappenbuch, hsg. v. Stillfried n. Hildebrandt; Lief. 27 u. 28. 2. — Hamburg. Otto Meißner, Verlagshandl.: Isler, Briefe von Benj. Constant, Görres, Göthe, Jac. Grimm etc. 1879. 8. v. Wildenradt, die Historia von Herrn Hartwig u. der treuen Else. 8. Oeffentliehe Stadtbibliothek: Walther, zwei straßburgische Handschriften d. Hamburger Stadtbibliothek. 1880. 8. Hamann, neue Mittheilungen aus dem Breviloquus Benthemianus. 1880. 4. Pr. Rautenberg, sprachgeschichtliche Nachweise zur Kunde des german. Alterthums. 1880. 4. Pr. u. 10 weitere Schriften verschiedenen Inhalts. — Harlem. Société Hollandaise des sciences: Naturkundige Verhandelingen; III. Verz., Deel IV, 1. 1880. 4. Archives Neerlandaises etc. tome XV, 1. 2. 1880. 8. Programma etc. voor het Jaar 1879 en 1880. 4. Namlijst etc., 21. Mei 1879. 4. — Hautzenstein. Hugo Graf von Walderdorff: Ders., S. Mercherdach u. St. Marian und die Anfänge der Schottenklöster zu Regensburg. 1880. 8. Sonderabdr. — Heilbronn. Gebr. Henninger, Verlagshandl.: Vögelin, Herder’s Cid, die französ. u. die spanische Quelle. 1879. 8. Buddensieg, die assyrischen Ausgrabungen u. das alte Testament. 1880. 8. Sabell, Literatur der sogen. Lehnin’schen Weissagung. 1879. 8. — Hermannstadt. Verein für siebenbürgische Landeskunde: Ders., Archiv etc. N. F. 15. Band, 3. Heft. 1880. 8. — Innsbruck. Leopold Freiherr von Borch: Ders., Nachtrag zur Reise des kaiserl. Kanzlers Konrad. 4. — Jena. Herm. Costenoble, Verlagsbuchh.: Seemann, Geschichte der bildenden Kunst. 1879. 8. — Karlsruhe. G. Braun’sche Hofbuchhandl.: Holtzmann, Thomas von Aquino. 1874. 8. Wirth, Kirchengeschichte der Stadt Eppingen. 1879. 8. Gmelin, Beiträge zur Geschichte der Schlacht bei Wimpfen. 1880. 8. — Kassel. Ernst Hühn, Buchhandlung: Hochhuth, die Bedeutung d. Marburger Kirchenordnung v. 1527. 1879. 8. Friedrich II. und die neuere Geschichts-Schreibung; 2. Aufl. 1879. 8. — Landshut. Jos. Thomann’sche Buchhandlung: Jakob, die Kunst im Dienste der Kirche. 3. Aufl. 1880. 8. — Leipzig. F. A. Brock[S. 225]haus, Verlagshandl.: Avé-Lallemant, die Mersener Bockreiter des 18. u. 19. Jahrhunderts. 1880. 8. v. Schulenburg, wendische Volkssagen und Gebräuche aus dem Spreewald. 1880. 8. Alphons Dürr, Verlagshandl.: Dürr, Adam Friedr. Oeser. 1879. 8. — Lübeck. Verein für lübeckische Geschichte u. Alterthumskunde: Ders., Siegel des Mittelalters; 10. Heft. 1879. 4. — Magdeburg. Eduard Bänsch: Bibel, von Dr. Martin Luther übersetzt, hrsg. v. Seligmann. 1701. 2. — Mainz. J. Diemer, Verlagshandlung: Hennes, die Erzbischöfe von Mainz; 3. Aufl. 1879. 8. Bockenheimer, der Dom zu Mainz. 1879. 8. — Marburg. N. G. Elwert’sche Verlagshandlung: Cuno, bewegte Tage. Bilder aus dem 16. Jahrhundert. 1880. 8. Wigand, der Stil Walthers von der Vogelweide. 1879. 8. Buchenau, die 350jährige Jubelfeier der Universität Marburg. 1879. 8. — München. E. Stahl’sche Verlagshandlung: Mühlbauer, thesaurus resolutionum s. c. concilii; t. IV, fasc. 4. 1880. 4. Histor. Verein von Oberbayern: Ders., oberbayer. Archiv etc.; 38. Bd. 1879. 8. 41. Jahresbericht etc. f. d. J. 1878. 1880. 8. — Nürnberg. G. Lehmann, k. Landgerichtsassessor a. D.: Ders., Nürnberger Kinderlieder. 1880. 2. — Paris. Ministère de l’instruction publique etc.: Revue des sociétés savantes des départements; VII. ser., t. I, 1–4 et tom. II, 1. livr. 1879–80. 8. Société Française d’archéologie etc.: Dies., congrès archéologique de France; XLVe session. 1879. 8. — Petersburg. Académie impériale des sciences: Dies., mémoires etc.; VIIe ser., t. XXVI, Nr. 12. 1879. 4. Commission impériale archéologique: Dies., compte rendu etc. pour l’année 1877. Avec un atlas. 1880. 2. — Plauen. F. E. Neupert, Verlagshandl.: Gläsel, Mark-Neukirchen und seine Zustände in der Zeit von 1804–1812. Lief. 1–3. 1878. 8. — Prag. Bruno Bischoff: Ders., die Gefangennahme der Straßburger Gesandten durch die Herren von Schwanberg 1395. 8. — Schleiz. Dr. Julius Alberti: Ders., die ältesten Herren von Weida. 1880. 8. — Schwerin. Verein für meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde: Ders., Jahrbücher etc.; 44. Bd. 1879. 8. — Stuttgart. Belser’sche Verlagshandlung: Schmid-Sonneck, die evangel. Diaspora Württembergs. 1879. 8. J. Engelhorn, Verlagshandl.: Muster-Ornamente etc.; 9. Lief. 2. — Torgau. Friedr. Jacob, Verlagshandl.: Petri, die Nachbarstädte Torgau’s: Annaburg, Belgern, Domnitzsch, Düben, Eilenburg, Prettin, Schildau, Wurzen. 1880. 8. — Turin. Regia deputazione di storia patria: Miscellanea di storia Italiana; tom XIX. 1880. 8. — Upsala. Albert Wallis: Ders., Katechismus des Christenthums dritten Jahrtausends. 8. Ders., Apokalypse zwanzigstem Jahrhundert etc. 8. — Wien. Wilh. Braumüller, k. k. Hof- u. Universit.-Buchhandlung: v. Arneth, Maria Theresia’s letzte Regierungszeit; 7. — 10. Bd. 1876–79. 8. Bartsch, Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg; 2 Bde. 1879 u. 80. 8. Beyer, Zillbach. 1878. 8.[S. 226] am Ende, Feldmarschall-Lieutenant Carl Friedrich am Ende. 1878. 8. v. Falke, Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein; II. Bd. 1877. 8. Fournier, Gentz u. Cobenzl. 1880. 8. Franzisci, Cultur-Studien über Volksleben, Sitten u. Bräuche in Kärnten. 1879. 8. v. Helfert, Königin Karolina von Neapel im Kampfe gegen die französ. Weltherrschaft. 1790–1814. 1878. 8. v. Hock, der österreichische Staatsrath; Liefg. 2–5. (Schluß.) 1871–79. B. v. Janko, Rudolf von Habsburg und die Schlacht bei Dürnkrut. 1878. 8. Klopp, der Fall des Hauses Stuart; Bd. V.-VIII. 1877–79. 8. Kuh, Biographie Friedrich Hebbels; 2 Bde. 1877. 8. Kurz, der Episcopat der höchste vom Presbyterate verschiedene Ordo. 1877. 8. Puschmann, Alexander von Tralles; 2 Bde. 1878 u. 79. 8. Raška, die Chronologie der Bibel im Einklang mit der Zeitrechnung der Egypter u. Assyrier. 1878. 8. Richter, der Ursprung der abendländischen Kirchengebäude. 1878. 8. Richter, die Mosaiken von Ravenna. 1878. 8. Schlossar, Erzherzog Johann von Oesterreich. 1878. 8. Schlossar, innerösterreichisches Stadtleben vor hundert Jahren. 1877. 8. Silberstein, Denksäulen im Gebiete der Kultur u. Literatur. 1879. 8. Stepischnegg, Papst Pius IX. u. seine Zeit. 2 Bde. 1879. 8. Svátek, culturhistorische Bilder aus Böhmen. 1879. 8. Thürheim, Feldmarschall Otto Ferdinand von Abensberg u. Traun, 1677–1748. 1877. 8. Thürheim, von den Sevennen bis zur Newa (1740–1805). 1879. 8. Witzschel, Sagen aus Thüringen. 1866. 8. Witzschel, Sagen, Sitten und Gebräuche aus Thüringen. 1878. 8. Wolf, geschichtliche Bilder aus Oesterreich; Bd. I. II. 1878 u. 80. 8. Werunsky, italienische Politik Papst Innocenz VI. u. König Karl IV. in den Jahren 1353–54. 1878. 8. Waldhäusl, der steierische Curort Dobelbad von einst und jetzt. 1877. 8. — Zürich. Antiquarische Gesellschaft: Dies., Mittheilungen etc. Bd. X; XIII, II, 2; XIV, 6; XV, 7; XVIII, 6–8; XIX, 1. 3; XX, I, 3; XX, II, 1; 1854–78. 4. Universität: Schnorf, der mythische Hintergrund im Gudrunlied u. in der Odysee. 1879. 8. Nüscheler, Beiträge zur Geschichte des heimatlichen Gerichtsstandes. 1880. 8. Stürzinger, über die Conjugation im Rätoromanischen. 1879. 8. Tobler, die Beziehungen der schweiz. Eidgenossenschaft zu den deutschen Reichsstädten zur Zeit der Städtebünde, 1385–1389. 1879. 8. u. 27 weitere akademische Schriften.
III. Für das Archiv.
(Nr. 4720–4725.)
Eisenach. Heinrich Schöpff, Fabrikbesitzer: Sechs Kaufbriefe und Urkunden über eine Behausung und Hofrait zu Nürnberg, in St. Sebalder Pfarr, am alten Weinmarkt und beim Pfarrhofe gelegen. 1580, 1581, 1624, 1641, 1680 u. 1725. Perg. 4. Pap. Orig. 1. Pap. Abschrift 1.
Der Kirchenschmuck. Blätter des christlichen Kunstvereines der Diöcese Seckau. XI. Jahrg. 1880. Nr. 5–7. Graz, 1880. 8.
Ueber kirchliche Kunstdenkmale aus der Ferne. (Schl.) — Ueber das Schmiedeeisen und seine Verwendung auf dem Gebiete der Kunst-Industrie. (Schl.) — Ueber das Capitel der Polychromie. — Die Entfeuchtung unserer Kirchen. — Die Stiftskirche St. Paul im Lavantthale. — Das „Ursprungsbild“ zu Seckau. — Notizen.
Forschungen zur deutschen Geschichte. Herausgeg. von der histor. Commission bei der K. Bayer. Akademie der Wissenschaften. Zwanzigsten Bandes zweites Heft. Göttingen, 1880. 8.
Urkunden zur bairischen und deutschen Geschichte aus den Jahren 1256–1343. Mitgeth. von S. Riezler. — Die Chronographie Konrads von Halberstadt und verwandte Quellen. Von Dr. K. Wenck. Ueber die deutschen Königswahlen im 12. und 13. Jahrhundert. Von L. Weiland. — Beitrag zur Diplomatik König Lothars III. Von W. Schum. — Zur Geschichte der kirchlichen Wahlen. Von Dr. E. Bernheim. — Kleinere Mittheilungen.
Die Wartburg. Organ des Münchener Alterthumsvereins. Zeitschrift für Kunst und Kunstgewerbe mit Berücksichtigung der Neuzeit. VII. Jahrg. 1880. Nr. 4–6. München, 1880. 8.
Das Email und seine Geschichte. — Die Silberarbeiten Anton Eisenhut’s. Von K. Friedrich. — Vereinsangelegenheiten. — Kleine Mittheilungen. — Literatur.
Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte, herausgegeben von dem historischen Vereine für Oberbayern. Achtunddreißigster Band. Mit einem Bildnisse. München, 1879. 8.
Franz Carl Cura’s Tagebuch über dessen Betheiligung am österreichischen Erbfolgekriege. Mitgeth. von Major Würdinger. — Geschichte des Marktes Geisenfeld. Von Mich. Trost. — Zur Hochäckerfrage. Von Frz. Seraph Hartmann. — Münzen bayerischer Klöster, Kirchen, Wallfahrtsorte und anderer geistlicher Institute. Beschrieben von J. P. Baierlein. Dritte Lieferung. — Karl August Lebschée, Architektur- und Landschaftsmaler. Von Dr. H. Holland. — Regesten ungedruckter Urkunden zur bayerischen Orts-, Familien- und Landesgeschichte. Fünfundzwanzigste Reihe. Der Urkunden des Klosters Altomünster zweite Reihe, aus der Zeit des Besitzes des Brigittenordens 1187–1760. — Die Glasgemälde in der Pfarrkirche zu Gauding. Von Andr. Schmidtner.
Einundvierzigster Jahresbericht desselben Vereines. Für das Jahr 1878. München, 1880. 8.
Zeitschrift des historischen Vereins für Schwaben und Neuburg. Sechster Jahrgang. Erstes-drittes Heft. Augsburg, 1879. 8.
Johann Schilling der Barfüßer-Mönch und der Aufstand in Augsburg im Jahre 1524. Von Dr. Wilh. Vogt. — Der Fugger Bergbau und Handel in Ungarn. Von Friedr. Dobel. — Bericht über die Schlacht von Elchingen den 14. Oktober 1805. Mitgeth. von Aug. Birle. — Ein Augsburger Illuminatenprozeß 1787. Von Adolf Buff. — Des Clemens Sender Chronicon Augustanum, eine Wolfenbüttler Handschrift. Von Dr. W. Vogt. — Beiträge zur Geschichte des Carmeliterklosters und der Kirche zu St. Anna in Augsburg. Von Eberh. Schott. (Forts.) — Clara Tettin. Von Kränzler. — Zur Geschichte des heil. Geist-Hospitals in Augsburg. Von L. Hörmann. — Die Correspondenz des schwäbischen Bundeshauptmanns Ulrich Artzt von Augsburg a. d. J. 1524 u. 1525. Von Dr. W. Vogt.
Kunst und Gewerbe. Wochenschrift zur Förderung deutscher Kunst-Industrie. Herausgegeben vom Bayerischen Gewerbemuseum zu Nürnberg. Redigirt von Dr. O. v. Schorn. Vierzehnter Jahrgang, 1880. Nr. 17–28. Nürnberg, 1880. 8.
Die Wissenschaft im Gewerbe. — Kleine Nachrichten. — Literatur etc. — Abbildungen: Abendmahlskanne v. 17. Jhdt. — Doppelpokal, Pokal und Kanne von G. Wechter. — Innungslade aus dem 17. Jahrh. — Geschnitzter italienischer Kasten a. d. 16. Jahrh. — Entwürfe zu Gläsern von della Bella. Nach einer Handzeichnung in den Ufficien zu Florenz. — Kästchen aus Schmiedeisen. — Intarsia vom Chorgestühl der Capelle des Bargello in Florenz. — Grotesken von der Scala d’oro im Palazzo ducale zu Venedig. — Gravierung eines Eisenkästchens v. 17. Jahrh. — Füllungen v. 16. Jahrh. — Candelaber von Bened. da Rovezzano. Nach einer Handzeichnung in den Ufficien zu Florenz. — Ornamente von Scala dei Giganti in Venedig. — Vasen, comp. v. Stefano della Bella. — Schloßblech. — Stoffmuster v. 16. Jahrh. —
Mittheilungen des Bayrischen Gewerbemuseums zu Nürnberg. Beiblatt zur Wochenschrift: Kunst und Gewerbe. Siebenter Jahrgang, 1880. Nr. 9–14.
Bekanntmachungen. — Anzeigen etc.
Jahresbericht des Bayerischen Gewerbemuseums zu Nürnberg. 1879. 4.
Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Herausgegeben von dem großherzogl. General-Landesarchive zu Karlsruhe. XXX. Bd., 3. Heft. Karlsruhe, 1879. 8.
Die Romreise des Salemer Conventuals und späteren Abtes Matth. Rot, 1554 (Schl.). Von Gmelin. — Auszüge aus den Urkunden des Bickenklosters in Villingen. Von Glatz. — Beiträge zur Geschichte des Klosters Gengenbach. Von Ruppert. — Ein gleichzeitiger Bericht über das Treffen bei Mingolzheim — Wiesloch 1662. Von Gmelin. — Bildwirkerei zu Heidelberg im 15. Jahrhdt. Von Christ. — Der Bericht des Chronisten Gallus Oheim über die Gründung der Deutschordenscommende Mainau. Von Roth von Schreckenstein. — Beiträge zur Geschichte der Volkswirthschaft und zur Sittengeschichte. Von Weech. — Beitrag zum Siegelrechte, insbesondere zur Lehre von der Siegelmäßigkeit. Von Roth von Schreckenstein.
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Alterthums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den angrenzenden Landschaften. Fünften Bandes erstes Heft. Freiburg i. Br., 1880. 8.
Sulzburg. Eine Stadt-, Bergwerks- und Waldgeschichte. Nach größtentheils handschriftlichen Quellen und Erforschungen an Ort und Stelle zusammengestellt von Ed. Martini. 192 Seiten.
Notizblatt des Vereins für Erdkunde und verwandte Wissenschaften zu Darmstadt und des mittelrheinischen geologischen Vereines.
Nebst Mittheilungen aus der großherzogl. hessischen Centralstelle für die Landes-Statistik.... Des Notizblattes.... III. Folge, XVIII. Heft Mit 1 lithogr. Tafel. Darmstadt, 1879. 8.
Correspondenzblatt des Gesammtvereins der deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine. Herausgegeben von dem Verwaltungsausschusse dess. in Darmstadt. Achtundzwanzigster Jahrgang. Nr. 3 und 4. März und April 1880. 4.
Vereinsangelegenheiten. — Ueber mittelaltrige Ortsbefestigungen, Landwehren, Warten und Paßsperren mit besonderer Rücksicht auf die hessischen und angrenzenden Territorien. Von E. Wörner und M. Heckmann. — Das Bronzealter und die Marburger Versammlung. Von O. Montelius.
Zweiter Jahresbericht des Museumsvereins für das Fürstenthum Lüneburg. 1879. Lüneburg, 1880. 8.
Ansichten der Stadt Lüneburg. (Mit Abbild.) Von Bode. — Ein prähistorischer Herd. Von Dr. Heintzel. — Vereinsangelegenheiten.
Zeitschrift des Vereins für hennebergische Geschichte und Landeskunde zu Schmalkalden. Drittes Heft. Schmalkalden und Leipzig, 1880. 8.
Ein halbes Jahrhundert aus dem Theaterleben Schmalkaldens. Von Dr. H. Habicht. — Der Thüringer Wald von der Hörsel bis zum Schneekopf und Beerberg in geognostischer Beziehung. Von Ed. Neubert. — Geschichte des Brau- und Schankrechts der Stadt Schmalkalden. Von Dr. Gerland. — Vereinsnachrichten.
Siebenter Bericht des Museums für Völkerkunde in Leipzig. 1879. 8.
Mittheilungen aus dem Freiberger Alterthumsverein. Herausgegeben von Heinrich Gerlach. 16. Heft. Freiberg, 1879. 8. (Mit 3 Tafeln Abbildungen.)
Die Verheerungen der Pest im Erzgebirge, besonders in und um Freiberg. Von Hingst. — Kriegsdrangsale von Freibergs länd[S. 229]licher Umgebung im achtzehnten Jahrhundert. Von Dr. Ed. Heydenreich. — Miscellen: Woher stammt Heinrich von Freiberg? Von Dr. Rachel. — Freiberger Häuser-Chronik. (Erste Abtheilung.) Von Heinr. Gerlach. — Geschichtlich-architektonische Forschungen am Freiberger Dom. Von Rob. Börner. (Mit Abbild.) — Vereinsangelegenheiten.
Jahresbericht des königl. sächs. Alterthumsvereins über das Vereinsjahr 1879/80. Dresden, 1880. 8.
Neues Lausitzisches Magazin. Im Auftrage der oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften herausgegeben von Prof. Dr. Schönwälder. Sechsundfünfzigster Band. Erstes Heft. Görlitz, 1880. 8.
Der Antheil der Oberlausitz an den Anfängen des 30 jährigen Krieges, 1618–1623. Von Dr. H. Knothe. — Die Bemühungen der Oberlausitz um einen Majestätsbrief, 1609–1611. Von dems.
Zeitschrift des Vereins für Geschichte und Alterthum Schlesiens. Namens des Vereins herausgegeben von Dr. C. Grünhagen. Fünfzehnter Band. Erstes Heft. Breslau, 1880. 8.
Caspar Elyan, Breslau’s erster Drucker. Von K. Dziatzko. — Schlesien in den letzten Jahrzehnten österreichischer Herrschaft, 1707–1740. Von C. Grünhagen. — Aus Breslau’s unruhigen Zeiten 1418–1426. Von H. Markgraf. — Die letzten Monate der kursächsischen Occupation Schlesiens (Januar bis Mai 1662). Von Dr. Jul. Krebs. — Ueber die frühere Kriminaljustizpflege auf der Herrschaft Fürstenstein. Von P. Kerber. — Schmiedeberg in der ersten Zeit der preußischen Herrschaft.... Von Th. Eisenmänger. — Die katholische Pfarrkirche zu Schweidnitz und ihr Patronat. Von Dr. Kopietz. — Schlesier im Dienste des deutschen Ordens im Jahre 1410. Von Dr. Pfotenhauer. — Beiträge zur Geschichte der Grafschaft Glatz in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhdts. (Forts.) Von A. Nürnberger. — Mittheilungen aus der Stadtbibliothek zu Breslau. Von Dr. E. Volger. — Archivalische Miscellen. — Literatur. — Necrolog. — Vereinsangelegenheiten.
Regesten zur schlesischen Geschichte. Namens desselben Vereins herausgegeben von Dr. C. Grünhagen. Zweite Auflage. Dritte Lieferung. Bis zum Jahre 1288. Breslau, 1880. 4. S. 133–228.
Acta publica. Verhandlungen und Correspondenzen der schlesischen Fürsten und Stände. Namens dess. Vereins herausg. von Dr. Jul. Krebs. V. Band. Die Jahre 1622–1625. Breslau, 1880. 4. X u. 356 Seiten.
Neu erschienene Werke.
13) Die Baudenkmäler im Regierungsbezirk Wiesbaden. Im Austrage des königlichen Ministeriums für geistliche, Unterrichts- und Medicinal-Angelegenheiten bearbeitet von Prof. Dr. W. Lotz. Herausgegeben von Friedrich Schneider. Berlin, 1880. Ernst u. Korn. 8. XVII u. 567 Stn.
Der vorliegende starke Oktavband bildet einen Theil des Inventariums der Baudenkmäler im Königreiche Preußen, die auf Grund amtlichen Materiales bearbeitet werden und von denen der verstorbene Verfasser bereits im Jahre 1870 in Verbindung mit Dehn-Rothfelser den Band über den Regierungsbezirk Kassel ver[S. 230]öffentlicht hat. Der Verfasser hatte auch das Manuscript des gegenwärtigen Bandes fertig gestellt. Statt einzelner Besserungen, welche er während des Druckes noch vorzunehmen gehabt hätte, fügte der Herausgeber in einem Nachtrage eine Reihe von Notizen sowohl eigenen Ursprunges, als von Dritten gelieferter hinzu, während mit Genehmigung des Ministeriums ein zusammenhängender Aufsatz des Obersten A. v. Cohausen über den Pfahlgraben, jene merkwürdige Anlage, die sich nicht lokal behandeln läßt, ein zweiter über die Wallburgen beigefügt und ein kurzer Nekrolog des Verfassers aus der Feder des Bruders desselben dem Bande vorangestellt wurde. Das Buch selbst behandelt nach alphabetischer Ordnung alle Städte, Märkte, Dörfer und Weiler des Regierungsbezirkes, bei jedem in gedrängter Kürze und systematischer Ordnung alle dort vorhandenen alten Baudenkmäler aufzählend und, soweit solche vorhanden, die Literatur erwähnend.
Einer Besprechung entzieht sich demnach der Inhalt von selbst. Der Werth liegt in der möglichsten Vollständigkeit alles Mitgetheilten im Ganzen wie im Einzelnen, die zu prüfen wol keinem Referenten möglich ist. Eine solche Prüfung scheint uns aber auch nicht nöthig, da der Verfasser durch den Ernst und die Gediegenheit seiner früheren Arbeiten ein Recht auf volles Vertrauen von unserer Seite hat. Der Herausgeber hat aber durch eine Uebersicht über die verschiedenen Arten von Denkmälern, welche gestattet, bequem nachzuschlagen, an welchen Orten sich solche jeder bestimmten Gattung finden, unseren besonderen Dank verdient und auf solche Weise die Brauchbarkeit des Buches noch wesentlich erhöht.
14) Mainz und Umgebung. Unter Zugrundelegung und gänzlicher Umarbeitung des gleichnamigen Werkes von Professor Dr. K. Klein beschrieben von Dr. K. G. Bockenheimer, großh. Landgerichtsrath in Mainz. Mainz, J. Diemer. 1880. 8. IV u. 205 Stn. Nebst einem Stadtplan in Lichtdruck.
Ein Führer durch jede Stadt ist ein für Fremde wie Einheimische gleich nothwendiges Hilfsmittel zur Orientierung. Einen solchen bot das Werkchen des verstorbenen Klein in höchst zweckentsprechender Weise. Nachdem es zuletzt im Jahre 1868 neu aufgelegt war, hatten die großen, seither erfolgten Veränderungen, sowie die inzwischen gemachten Forschungen und die Entdeckung mancher wichtigen Theile des alten Mainz, die sich bei Gelegenheit der vielen Umgestaltungen ergeben hatten, eine gänzlich neue Bearbeitung nothwendig gemacht, der sich der Verfasser als Schüler seines Vorgängers gerne unterzog und durch die er sich den Dank aller, die sich in Kürze über Mainz unterrichten wollen, verdient hat. Der Verleger hat das Büchlein sehr nett ausgestattet, so daß es die Besucher der goldenen Stadt gerne auch länger als angenehme Erinnerung aufbewahren werden, als dies in der Regel mit ähnlichen Führern zu geschehen pflegt.
15) Geschichte des Nassauischen Wappens von H. von Göcking, kgl. Kammerjunker und Premierlieutenant a. D. Mit einem Wappen nach altem Vorbilde, Initialen, Kopfleisten und Schlußstücken von E. Döpler d. j. und 6 Wappen- u. Siegeltafeln von H. Nahde. Görlitz, 1880. C. A. Starke. 4. VIII u. 67 Stn. u. 7 Tafeln.
Unter Benützung des gesammten zugänglichen Materiales von Urkunden, Siegeln und Abbildungen gibt der Verfasser ein Bild,[S. 231] wie das Stammwappen sich durch Aufnahme der Wappen der durch Erbschaft, Kauf und auf sonstige Art erfolgten Erwerbungen nach und nach gemehrt und bei den verschiedenen Linien gestaltet hatte, bis es zu dem geworden, was in den modernen Wappen des Herzogs von Nassau und des Königs der Niederlande vorliegt. Es spiegelt sich darin die Entwicklung der Heraldik überhaupt, aber auch die gesammte Geschichte des Hauses Nassau. Eine Reihe von Stammtafeln erläutert das Verwandtschaftsverhältniß und damit die Uebereinstimmung und Verschiedenheiten des Wappens nach Zeit und Linien. Klarheit und Einfachheit der Darstellung und hübsche Ausstattung sichern der kleinen Monographie eine freundliche Aufnahme im Kreise der Heraldiker.
16) Der Wittelsbacher Stamm-, Haus- und Geschlechtswappen. Eine heraldische Monographie als Festgabe zum 700 jährigen Jubiläum von Dr. Karl Ritter von Mayerfels..... Constanz, 1880. 8. 44 Stn. u. 4 Tafeln.
Der allen Heraldikern wohlbekannte Verfasser des heraldischen A-B-C-Buches sucht in dieser Studie nachzuweisen, dass der Adler, welchen die Wittelsbacher im Schlusse des 12. Jahrhunderts im Siegel führten, kein Amtszeichen, als kaiserliche Pfalzgrafen, sondern Familienwappen, daß er also das eigentliche Stammwappen des Hauses sei, und führt zur Unterstützung seiner Ansicht die auch auf Münzen vorkommenden Adler an, sowie in erster Linie den Adler auf dem Schilde des Siegels Ludwigs des Kehlheimers, der nicht mehr kaiserlicher Pfalzgraf gewesen, welchen Adler merkwürdiger Weise außer dem Numismatiker Beierlein keiner seiner Vorgänger als solchen erkannt hat, da dieselben vielmehr Sparren, Löwen oder Anderes in dieser Figur gesehen, während auf seinem Röckel’schen Metallabgusse des Siegels der Adler deutlich erkennbar sei. Ebenso sei auf den ältesten Siegeln der Stadt München der Adler wachsend hinter den Stadtthorzinnen und sei erst um 1300 in einen wachsenden Löwen verwandelt worden. Auf Grund dessen verlangt der Verfasser die Aufnahme des zum Stammwappen zu erklärenden Adlers als Herzschild in das bayerische Wappen.
85) Die Nr. 3 des Anzeigers für schweizerische Alterthumskunde bringt die Mittheilung, daß im Febr. d. J. in Châtroz am linken Ufer der Morge bei Conthey 7 prähistorische Gräber gefunden wurden, die mit Steinplatten ausgefüttert und mit einem Steine bedeckt waren. Außer Schädeln und Knochen fanden sich zwei Töpfe, der eine von Topfstein, der andere von Glimmerschiefer. Auf den Gräbern lag ein erratischer Block.
86) Dem Journal de Genève wird aus Thann geschrieben, daß daselbst in der Nähe des Dorfes Arbeiter 0,6 m. unter dem Boden ein sehr gut erhaltenes ca. 10 m. langes und 0,6 m. breites Canot aus der Pfahlbauzeit auffanden. Herr Dr. Groß hat dasselbe für das Museum in Neuenstadt erworben.
(Anz. f. schweiz. Altthk. N. 3 n. d. Allg. Schw. Ztg. N. 89.)
87) Aus Augsburg berichtet Dr. Schreiber in der dortigen Abendzeitung und nach ihm andere Blätter: Die Vermuthung, daß wir es bei den in dem Anwesen des Hrn. Brauereitechnikers[S. 232] Th. Madlener am Fuße des Pfannenstieles ausgegrabenen Urnen mit einer größeren Begräbnißstätte im Norden der alten Römerstadt zu thun haben, bestätigt sich um so mehr, je weiter daselbst fortgearbeitet wird. Bereits sind es mehr als 50 Urnen, die dem Boden daselbst entnommen worden sind; die meisten von schwarzgebranntem Thon, theils mit, theils ohne Linienverzierung. Eine derselben namentlich zeichnet sich dadurch aus, daß auf ihr, wahrscheinlich aus freier Hand, Linienverzierungen angebracht sind mit einem Instrument, das mit einer Notenrastrierungsfeder am meisten Aehnlichkeit zu haben scheint. — Die Form dieser schwärzlich gebrannten Urnen ist sehr verschieden, wie auch die Größe und Höhe derselben überaus verschieden sich zeigt. Zwölf der wohlerhaltensten befinden sich bereits bei den früher ausgegrabenen Gegenständen im Museum. Von den nicht schwarzgebrannten Urnen bietet namentlich eine vielfaches Interesse; dieselbe, von gelblichem Thon, 31 cm. hoch und in der stärksten Ausbauchung 29 cm. breit, wurde gefunden oben mit einer stark oxydierten Metallplatte zugedeckt, die leider nicht vollständig erhalten werden konnte, aber noch jetzt trotz des dick aufliegenden Rostes an einer Stelle zeigt, daß sie glänzend geschliffen war. In der Urne befand sich außer den gewöhnlichen Aschenüberresten ein Grablämpchen von besonders merkwürdiger Form: auf der Oberseite ist nämlich der Kopf eines Kriegers mit schönem Helmschmuck angebracht. Von den anderen Grablämpchen, die mit den Urnen gefunden wurden, hat eines den Stempel FRONTO, ein zweites trägt den Stempel SABINI; wieder ein anderes zeigt eine kleine Gesichtsmaske; bei einem weiteren, dessen Thon eine ganz weißliche Färbung zeigt, ist leider die obere, dünne Wandung eingeschlagen und lassen die Ueberreste auf eine stehende Figur eines Kriegers schließen. Auffallend ist auch bei diesem Urnenfunde die Unmasse von Gefäßüberresten der verschiedenartigsten Form von der ziemlich weiten Schüssel an bis zum zierlichsten Schälchen. Ueberwiegend ist hier die Zahl der aus feinster Erde (Terracotta) gebildeten Gefäße, neben welchen die aus gewöhnlichem Thon gebildeten Gefäße fast zurücktreten. Nicht wenige der Scherbenüberreste zeigen auch Figuren; in dieser Beziehung ist namentlich eine zu zwei Dritteln erhaltene Schale merkwürdig. Dieselbe zeigt nämlich genau die Figur eines schlangenfüßigen Giganten, mit beiden Händen die Keule schwingend, wie sie J. v. Hefner in seiner Schrift: „Die römische Töpferei in Westerndorf“ in Tafel I, Figur 10 zur Abbildung bringt. Auch zeigt sich zwischen den Figuren ein Stempel mit den Buchstaben: COWILIVIIS * I, der unter den dort zusammengestellten 61 Stempeln noch nicht aufgeführt ist. Endlich nimmt noch unsere Aufmerksamkeit in Anspruch die Ausgrabung eines viereckigen Stückes Kalktuff, 95 Centimeter lang, 88 Ctm. breit und 13 Ctm. dick, sowie einer ziemlichen Anzahl von quadratischen Ziegeln, die unmittelbar neben diesem Stücke gefunden wurden. Nehmen wir noch hinzu, daß gerade dort, wo dieser mächtige Stein gefunden wurde, die schwärzliche, mit Aschenüberresten gemischte Erde am häufigsten sich zeigte, so dürfte die Vermuthung nicht ferne liegen, daß wir es hier mit einem Verbrennungsherd zu thun haben, von welchem aus die Aschenüberreste gleich in die bereitgehaltenen Urnen gebracht wurden.
88) Mainz, 27. Juni. Daß man in einer Stadt, deren Geschichte bis in die römische Zeit zurückgeht, auf einem von Alterthümern erfüllten Boden sich bewegt, ist sehr begreiflich; auch kann es nicht erstaunen, wenn man bei Erdarbeiten auf römische Mauer[S. 233]reste stößt. Das aber dürfte zu den Seltenheiten gehören, wenn man bis auf unsere Tage mitten in der Stadt innerhalb der Mauern eines römischen Bauwerks wohnte. Dieser Fall hat sich in der That jüngst bei dem Umbau des Präbendatenhauses in der Pfaffengasse ergeben, von dem früher bereits die Rede war. Die gegen Südost stehende Scheidemauer, welche vermöge ihrer ungewöhnlichen Stärke auffiel, zeigte in der Tiefe des Kellers zwei regelmäßige Abtreppungen und sorgfältig gerichtetes Mauerwerk aus Kalksteinen. Von der Straßenhöhe ab war die Mauer über späten Verblendungen verputzt. Bei Entfernung dieser Zuthaten zeigte sich nun, daß die römische Mauer aus der Tiefe bis zur Balkenlage des ersten Stockes vollständig erhalten war und eine Höhe von nahezu 8 m. hatte. Die Mauer bestand aus langen, sorglich gerichteten Kalksteinen, die schichtrecht in regelmäßigem Verband vermauert waren. Ein grober Kiesmörtel bildete Fugen von 3 Cm. Der Kern des Mauerwerks war aus trocken aufgesetzten Bruchsteinen und Betonüberguß hergestellt. In Abständen von etwa 5 Schichten = 80 Cm. durchzogen doppelte Ziegellagen als Bindeschichten die ganze Mauerflucht. Die Ziegeln maßen 60 Cm. in der Länge, 31½ Cm. in der Breite und 4 Cm. in der Dicke, waren hell und hart gebrannt und hatten keinerlei Stempel, ein ganz vorzügliches Material, wie es selbst unter andern römischen Ziegeln nicht häufig vorkommt. Die Stirnseite der Mauer zeigte schwere Brandspuren unter dem Ueberzug aus späterer Zeit. Es dürfte, wie bemerkt, in Städten römischen Ursprungs diesseits der Alpen nicht häufig sein, daß man noch nach mehr als anderthalbtausend Jahren innerhalb derselben Wände sich bewegt, die einst der römischen Bevölkerung dienten, und hier in Mainz war dies wohl noch kaum so sicher nachzuweisen, als gerade in dem mitgetheilten Fall.
(Darmstädter Zeitung, Nr. 179.)
89) In Mainz hat, ermöglicht durch das Entgegenkommen des Festungsgouvernements, eine Untersuchung des Eichelsteines stattgefunden, der als Denkmal des Drusus galt. Man grub an einer Stelle bis zu 7 m. tief hinab, um den Unterbau bis zum Grund zu untersuchen. Die Darmstädter Zeitung brachte einige sachkundige Berichte, aus denen das merkwürdige Resultat sich ergibt, daß auch der Unterbau in derselben unregelmäßigen Technik ausgeführt ist, wie der jetzt noch über dem Boden des Walles stehende Theil, daß aber auch keine Spur einer ehemaligen Bekleidung mit besserem Material, wohl aber Reste eines glatten Verputzes sich finden. Der Berichterstatter neigt sich zu der Ansicht hin, daß das Werk ein viel späteres ist, kein Erinnerungsdenkmal an Drusus, sondern ein rohes Soldatenbauwerk, das als Malzeichen, von dieser Stelle aus weither aus dem Rhein- und Mainthale sichtbar, die Thatsache römischer Herrschaft zeigen sollte. Als Schluß ist dem Artikel die Bemerkung beigefügt: „Ob es unter so bewandten Umständen gelingen wird, vollständige Klarheit in die Geschichte des Denkmales zu bringen, muß auch nach den jüngsten Erhebungen noch immer dahingestellt bleiben.“
90) Mainz, 11. Juni. Unter den alterthümlichen Funden, welche in der Aufschüttung der Wälle am Gauthor jüngst gemacht wurden, verdient ein kleines, in Serpentin geschnittenes Stempelplättchen Erwähnung, auf dessen Schnittflächen im Kehrsinne der Name eines Arztes mit Angabe medizinischer Mittel eingegraben ist. Wie von kundiger Seite versichert wird, ist der kleine Gegenstand in seiner Art von großem Interesse; er hat im hiesigen Museum bis jetzt nur ein Gegenstück. Die Schriftzüge sind von[S. 234] durchaus regelmäßiger Bildung und sehr scharfer Ausführung. Es ist in der nächsten Zeit, wie wir hören, eine eingehende Veröffentlichung darüber zu erwarten.
(Darmstädter Ztg.)
91) Aus Vorarlberg, Ende Juni. Vor einigen Wochen wurden bei Lauterach, nicht weit von Bregenz, im Torflager zwischen der bedeckenden Humus- und Torfschichte folgende Gegenstände gefunden: bei zwanzig römische Familienmünzen aus Silber, drei angeblich gallische Silbermünzen, zwei mit Kettchen verbundene Fibeln aus Silber, eine Armspange aus gleichem Metall, ein Ring aus Bronze.
(Nürnberger Presse, Nr. 185.)
92) Der Keller des Pfarrhauses zu Unterregenbach, welches soeben neu aufgebaut wird, bildet, wie der Württemberg. Staatsanzeiger in Nr. 162 meldet, die westlichen Theile einer Krypta deren Alter in hohe Zeit hinauf versetzt wurde. Bei Gelegenheit des jetzigen Baues haben sich nun auch die östlichen Theile derselben gefunden mit sehr merkwürdigen charakteristischen Fragmenten, aus denen die Karolingerzeit sich als Entstehungszeit der Krypta feststellen läßt. Die sehr interessanten Bautrümmer dieses bis jetzt in Württemberg einzigen Bauwerkes aus dem ersten Jahrtausende unserer Zeitrechnung sind jetzt im k. Lapidarium zu Stuttgart aufgestellt.
93) Beim Kanalbau in Mainz wurde bei Einmündung der Stadthausstraße in die Schusterstraße eine Zierscheibe aus Gold, mit Steinen und Email verziert, vorgefunden, die 8½ cm. hoch, 8 cm. breit, ungefähr kreisrund ist. Das Mittelfeld innerhalb eines Filigranrandes nimmt ein gegen 7½ cm. großer, von vorn gesehener einköpfiger Adler ein, dessen Flügel geöffnet sind, während die Schwanzfedern durch den Rand hindurchgehen. Dieser ist aus Zellenschmelz in verschiedenen Farben hergestellt, von denen das Blau und theilweise auch das Grün durchscheinend, die übrigen undurchsichtig sind. Das Werk gehört etwa dem 10. Jhdt. an, dürfte byzantinischen Ursprunges sein und ist jedenfalls eines der merkwürdigsten Fundstücke die seit langer Zeit wieder einmal zu Tage gekommen sind.
94) Ober-Olm, 26. Juni. Beim Abbruch der Südseite unserer alten Kirche fanden sich vor der Eingangsthüre zwei Steinsärge, der eine etwas weiter gegen Westen, der andere gerade vor der Thürschwelle. Sie sind in der Größe nicht ganz gleich und am Fußende etwas schmäler als zu Häupten; in dem Boden ist eine Abzugsöffnung angebracht. Die Deckel sind flach und durch ein leistenartig vortretendes Gabelkreuz ausgezeichnet. Von Inhalt bargen sie nur wenige Reste von Gebeinen und zeigten, wie auch die gebrochenen Deckel beweisen, die Spuren von Durchwühlung. Sie werden nebst dem früher gefundenen Steinsarg auf dem Kirchhof als redende Zeugnisse für das Alter der Kirche und der Begräbnißstätte dabei aufgestellt werden. — Die Mauer der Kirche bestand in ihrer Tiefe aus sehr altem, schwerem Schichtmauerwerk, wie es ähnlich am Thurm sich zeigt; dann folgten Theile mit gothischen Architekturresten, Fenstermaßwerk u. s. w. und endlich die Ergänzungen aus späterer Zeit. Es ist sonach abermals erwiesen, daß eine Kirche aus dem frühen Mittelalter hier stand, wovon außer dem Thurm auch die Rundung des Chorbaues bekannt wurde, und daß die späteren Umbauten sich an den ursprünglichen Mauerzug anschlossen, so daß die nachfolgende Zeit an dieser Seite keine Erweiterung des ursprünglichen Kirchenbaues vornahm.
(Darmstädter Zeitung, Nr. 178.)
95) Wie die Hannov. Ztg. und nach ihr der deutsche Reichsanzeiger berichtet, wurden auf dem kleinen Hagen bei Göttingen die Reste der alten Kaiserpfalz der Lindolfinger, der Burg Grona, untersucht und wird der ganze Grundriß der Burg bloßgelegt werden, obwohl alle Reste über der Erde gänzlich verschwunden waren und nur die Tradition die Stelle, wo einstens die Pfalz gestanden, noch bezeichnen konnte. Im Raume der ehemaligen Kapelle fand sich ein gemauerter Sarg mit den Resten einer Leiche. Auch ein zweiter Sarg und sonstige Leichenreste fanden sich vor.
96) Die Restauration der Außenseite des Münsters zu Basel ist nach einem von Oberbaurath Schmidt in Wien und Baurath Hase in Hannover geprüften und gebilligten Plane in Angriff genommen worden, nachdem auf Antrag der Regierung der große Rath dem Münsterbauvereine auf 8–10 Jahre einen jährlichen Betrag von 15000–20000 Frcs. bewilligt hat. Die Arbeiten vertheilen sich, wie folgt: 1880 Reparatur der Thurmpyramiden, 1881 Restauration der Thürme, Thurmgalerieen und des Mittelschiffgiebels, 1882 Vollendung der Façade und Hauptportals, 1883 Mittel- und Querschiffdach, 1884 Seitenschiffe und Strebepfeiler, 1885 Querschiffgiebel, Chor und Chorumgänge, 1886 Seitenschiffwände, 1887 neue Thüren, Ersetzung fehlender Figuren.
97) Der große Rath von Waadt bewilligte für die Restauration der Kathedrale von Lausanne für das Jahr 1879 einen Nachtragskredit von 48122 frcs. und 13000 frcs. für die Wiederherstellung der Porche des apôtres.
(Anz. f. schweiz. Alterth.-K., Nr. 3 u. d. Tagbl. d. St. Zürich, Nr. 120.)
98) Straßburg, 30. Juni. Mit den Reparaturen, welche augenblicklich an dem nordwestlichen Treppenthürmchen vorgenommen und mit regem Eifer betrieben werden, erhalten, wie die „E. L. Z.“ berichtet, die Münsterarbeiten so ziemlich ihren Abschluß. Außer den Malereien an dem Gewölbe der Hauptkuppel, welche jedoch erst nach einigen Jahren zur Ausführung gelangen, sind nur noch eine größere Anzahl kleiner Figuren, die in den Nischen und den kleinen Säulentempelchen an den Strebepfeilern und den Seitengalerieen des Langschiffes Aufstellung finden werden, herzustellen. Sobald dies geschehen, hofft man, dass die schon vielfach angeregte Freistellung der baulich höchst interessanten Ostseite des Münsters in Angriff genommen werde. Die nöthigen, freilich nicht unbedeutenden Mittel hierzu soll das Frauenstift besitzen.
(Nordd. allgem. Ztg., Nr. 303.)
99) Hannover, 30. Juni. Die Stadt Hannover besitzt bekanntlich in ihrem alten Rathhause eines der schönsten gothischen Baudenkmäler des 15. Jahrhunderts, welches jüngst unter Leitung des Bauraths Hase einer Renovation unterzogen wurde. Das alte Mauerwerk ist nun von den Hinzufügungen späterer Jahrhunderte gereinigt und ihm äußerlich die Gestalt wiedergegeben worden, in der das formenschöne Gebäude ursprünglich errichtet wurde. Auch die innere Renovierung schreitet rüstig vorwärts. Es kom[S. 236]men hierbei besonders zwei Säle in Betracht; beide liegen im ersten Stock, und zwar der eine, kleinere nach der Marktstraße zu, im ältesten Flügel des Rathhauses, welcher im Jahre 1435 erbaut wurde, während der größere Saal gegenüber der Marktkirche fast die ganze Front des im Jahre 1485 fertiggestellten Theiles des Gebäudes einnimmt. Dieser letzterwähnte Saal war ehedem das „Tanzhus“, in welchem die Patrizier ihre Feste und Hochzeiten feierten, in dem die Stadt Fürsten und hohe Gäste bewillkommnete. Mit der Ausschmückung dieses Festraums ist ein junger, hochbegabter Künstler, der Maler Hermann Schaper, betraut worden.
(Daselbst.)
100) Die Darmst. Ztg. meldet: Die Frage wegen der Erhaltung der in geschichtlicher, wie künstlerischer Beziehung merkwürdigen Reliefdarstellung des heil. Martinus im Giebelfeld der Außenseite des Gauthores hat nunmehr dahin einen höchst befriedigenden Abschluß gefunden, daß die Festungsbehörde das Bild an seiner ursprünglichen Stelle belassen und für entsprechende Herstellung Sorge tragen wird, ein Beschluß, der nur mit Dank und Freude zu begrüßen ist, da er nicht blos ein Denkmal aus dem 17. Jahrhundert schont, sondern eine bis weit ins Mittelalter zurückgehende Erinnerung bewahrt; denn ehe die Architektur des Gauthores 1670 unter Erzbischof Johann Philipp von Schönborn vollendet ward, trug die äußere mittelaltrige Gaupforte bereits ein Relief mit dem Reiterbilde des heil. Martinus. Aus den Wappen der Geschlechter zum Jungen, zum Rebstock, der Löwenhäupter u. s. w., welche an dem Thurm aufgemalt waren, ist zu entnehmen, daß sein Bestand jedenfalls bis gegen Schluß des 14. Jahrhunderts, wenn nicht noch weiter hinaufreicht. Es knüpft sich also seit einem halben Jahrtausend die Erinnerung des Stadtpatrons gerade an dieses Thor. Die mittelaltrige Passionsgruppe, welche an der Innenseite des Thorbaues über dem Wachelokal sich befindet, bleibt unberührt. Ueberhaupt werden die alten charakteristischen Architekturtheile des Thorbaues sowohl nach außen, wie nach innen bewahrt, was gewiß allseitige Anerkennung in Fachkreisen finden wird. Nur erfährt die Innenseite neben der Verlegung der mittleren Thorfahrt die Veränderung, daß in Folge der Anlage eines Fußweges ein zweites, kleineres Portal nöthig wird und dieses eine Parallele auf der andern Seite erhält, so daß eine große, einheitliche Thorarchitektur künftig sich gegen den Platz entfalten wird.
Mainz.
Friedrich Schneider.
101) Mit der Düsseldorfer Kunst- und Gewerbeausstellung ist auch eine Alterthumsausstellung verbunden, welche nach uns gewordenen Mittheilungen hervorragende Werke in großer Zahl bietet, vor allem aber dadurch sich auszeichnet, daß sie kulturgeschichtliche Bilder zusammenstellt und so die Gegenstände auch in der Art und Weise ihres Gebrauches erscheinen läßt.
102) Im oberen Saale des Rathhauses zu Biberach fand bei Gelegenheit einer vom Ulmer Alterthumsverein dort gehaltenen Versammlung auch eine Ausstellung interessanter Alterthümer statt.
Verantwortliche Redaction: Dr. A. Essenwein. Dr. G. K. Frommann.
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Neue Folge. Siebenundzwanzigster Jahrgang.
ORGAN DES GERMANISCHEN MUSEUMS.
1880.
Nº 8.
August.
II.
Wir haben im ersten Aufsatze auf die außerordentliche Wichtigkeit der Siegel für die Geschichte der Bewaffnung aufmerksam gemacht. Es könnte nun allerdings folgerichtig erscheinen, dass wir zunächst eine Anzahl von Siegeln abbilden und daraus die entsprechenden Ergebnisse ziehen würden. Indessen besitzt unser Museum keine gerade dafür charakteristischen Originalsiegel der älteren Periode, sondern nur eine, wenn auch reichhaltige, Sammlung von Abgüssen, die freilich in dieser Beziehung belehrend sind, aber sicher auch in den Händen vieler Siegelfreunde sich befinden, so daß wir doch durch deren Wiedergabe nicht gerade Beiträge, die speziell dem germanischen Museum angehören, geben und so doch nicht vollständig der Ueberschrift unserer Aufsätze gerecht würden. Da wir indessen in diesem Aufsatze eine etwas bunte Reihe ohnehin einhalten müssen, so können wir ja auf einzelne Siegel zurückkommen, sobald besondere Veranlassung durch das übrige Material vorliegt, und wenden uns deshalb zunächst zu anderen Quellen. Unter der Sammlung der Miniaturen befinden sich zwar einige Blätter aus der romanischen Kunstperiode, welche Bewaffnete darstellen; es sind jedoch[S. 238] meist nur Einzelheiten, die an diesen Darstellungen belehrend sind, und auch auf sie wollen wir daher später zurückkommen, wo besondere Veranlassung vorliegt, und beginnen die Mittheilungen mit einer Gruppe, welche, dem Inneren eines Initiales entnommen, wol dem Schlusse des 13. Jahrh. angehört. Es ist ein König, vor welchem ein Krieger steht. Der Initial selbst, von dem Texte losgeschnitten, welchen er ehemals begleitete, ein D, die Nummer 11 der Miniaturensammlung tragend, gehört zu den ältesten Beständen derselben und ist eingereiht, ohne daß über seine Herkunft irgend etwas Bestimmtes bekannt wäre. Die Darstellung ist in der Größe des Originales gehalten. Wir sehen darin Herodes, welcher den Auftrag zum Kindermorde gibt. Das Schwert des Königs zeigt leider gerade an der Stelle des Knaufes eine Beschädigung, so daß die hier wiedergegebene runde Form etwas zweifelhaft ist. Der Krieger ist im Kettenhemde und ähnlichen Hosen dargestellt, und es geht das Geflechte auch über den Kopf weg, ohne daß eine geschmiedete Haube angedeutet wäre. Das über dem Kettengeflechte getragene, bis an die Kniee reichende Gewand ist weiß. Der Schild hat bereits die Dreiecksform, doch ist er noch etwas höher, als breit. Die Lanze ist durch eine bloße weiße Linie angedeutet, ein Beweis, daß der Schaft sehr dünn zu denken ist. Die Schildfarben sind schwarz und weiß. Es bedarf kaum des Hinweises auf die Darstellungen[S. 239] der Dichter jener Zeit, deren Helden ähnlich gerüstet sind, und die uns also auch die damals üblichen Bezeichnungen der Stücke wiedergeben. — Dieser Kriegerfigur steht der Abguß des Grabsteines eines Fürstenberg (Fig. 2, 3) am nächsten, dessen Original sich in Haslach befindet, und zwar keine Inschrift trägt, aber uns als solcher des 1341 gestorbenen Gottfried bezeichnet wird. Für diese spätere Entstehungszeit spricht allerdings das in der Wirklichkeit etwas breitere Verhältniß[S. 241] des Schildes (auf der Zeichnung verkürzt sich die Breite desselben in Folge der schrägen Stellung) und dessen etwas geringere Dimension, sowie die Höhe der Beckenhaube, die bereits eine leichte Andeutung der Spitze zeigt, endlich die Gestalt des Schwertes. Indessen findet sich der runde Schwertknauf bereits viel früher (Grabmal Heinrich’s des Löwen, 13. Jahrhundert, Diether’s von Katzenellenbogen, † 1276); die Spitze der Beckenhaube ist doch kaum angedeutet und alles so alterthümlich, daß der Grabstein doch auch wol einen anderen, im Schlusse des 13. Jahrhdts. lebenden Familienangehörigen darstellen könnte, da doch auch keine Handschuhe von Eisen angedeutet sind, wie sie dem 14. Jahrh. eigenthümlich sind.
Wir fügen hier die Abbildung einer Beckenhaube bei, die dem Schlusse des 13. Jahrhdts. angehören dürfte und im Original in unserer Waffensammlung sich befindet, wohin sie, bereits vor längerer Zeit, aus dem Besitze des Herrn Pickert gekommen ist. (Fig. 4.)
Einige Krieger (Fig. 5) aus dem schon auf Spalte 175 angeführten Speculum humanae salvationis (Nr. 5970 unserer Bibliothek) zeigen die mit dem Panzerkragen verbundene Beckenhaube bereits stark zugespitzt. Ihre Füße sind nicht geharnischt, und es möchte scheinen, als ob sie überhaupt kein Ringgeflecht tragen, sondern nur dicke, farbige, wol wollene Gewänder. Dagegen haben sie bereits die dem 14. Jahrh. eigenthümlichen eisernen Handschuhe mit beweglichen Fingern.[S. 242] Der eine Krieger hat bereits den Eisenhut und trägt zu demselben eine Halsberge aus Wollenstoff.
Ein irgend einem Grabe entnommenes Bruchstück eines solchen Handschuhes befindet sich in der Waffensammlung des Museums und ist in Fig. 6 abgebildet.
Helme aus dem 14. Jahrh. besitzt das Museum nicht im Original, wohl aber einige Schwerter und Stangenwaffen, sowie einige Sporen mit spitzem Stachel, die theilweise in weit höheres Alter hinaufreichen, aber am besten mit anderen verwandten Waffen gemeinschaftlich betrachtet werden, sowie sodann auch die älteren, hier noch nicht benützten bildlichen Darstellungen gleichzeitig veröffentlicht werden können.
Ringgeflechte wurden auch noch in späterer Zeit unter den Eisenharnischen getragen. Die verschiedenen Stücke, welche das Museum besitzt, dürften daher eher der späteren, als dieser Frühzeit angehören.
Nürnberg.
A. Essenwein.
(Schluß.)
2.
Gottes gnade vnd fried durch Christum Jhesum vnsern heiland. Erbar vnd ehrenvhester, großgonstiger lieber herr vnd[S. 243] förderer. Ich hab euer ehrenvhest vor viertzehen tagen geschrieben vnd ein exemplar der colloquien oder tieschreden doctoris Martinj Lutherj, so ich alhier zu Eisleben hab im druck ausgehen lassen, mitt vberschickt, welches der bothe euer ehrenvhest zugestellet, wie er mir dan geruhmet, das euer ehrenvhest ime einen orths thalers[184] zu tranckgelt geschenckt hetten, vnd ferner berichtet, das vmb obligender vielfalttiger gescheffte willen euer ehrenvhest mich itzt nicht hetten beantwortten konnen. Diesen eigenen bothen aber hab ich itzt zu euer ehrenvhest abgeferttiget, vnd schicke einem ehrenvhesten erbarn vnd wolweisen rath der stadt Normberg meinen großgonstigen herrn, ein eingebundenes exemplar solcher colloquien oder tieschreden, dienstlich bittende, das euer ehrenvhest solch buch neben dem schreiben einem ehrenvhesten rath zu vberantwortten, sich vnbeschweret vnd guthwillig erzeigen woltte, dienstlich bittende, ihren ehren vhesten vnd weisheitten mein gebet gegen gott, für ire christliche vnd glückselige regirung, vnd auch meine vnverdrossene vnd willige dienste zu vermelden, vnd das ire ehrenvhest vnd weisheitt dieses buchs dedication zu gonstigem wolgefallen annemen wolten, vnd meine grosgonstige patronen vnd förderer sein vnd bleiben. Solches wil vmb euer ehrenvhest ich hinwider nach meinem höchsten vermugen dienstlichen zu verschulden mich allezeit bevleißigen.
Vnd kan bej diesem bothen euer ehrenvhest von zeittungen nicht verhalten, das der konig von Dennenmarck, auch die stad Lubeck, mit dem Schweden zur seefarth neulich geschlagen haben vnd hat Dennenmarck die see vnd vberhandt behalten, iedoch hernacher hochstem schaden gelidden, dan sie 13 schieff verloren haben in einem storm vnd wetter[185]. Wie den hiervon euer ehrenvhesten in bejliegenden copejen warhafftigen bericht haben, der mir von der stad Lubeck kriegsobersten gestern ist zugeschickt worden.
Hertzog Ottho[186] von Lunenburg wonende zu harburg, welches ist eine meile von Hamburg, der ist mit der stad Hamburg in großer vneinigkeit, drumb, das sie einen man, der in der Elbe ertruncken, auffgehoben vnd begraben in irer stad. solchs hat der hertzog nicht leiden wollen, und furgegeben, man hette aus seinem gebiete den todten weg genommen, vnd drumb zugefharen vnd der stad Hamburg zwej schieff genommen, darauff in die vier vnd zwentzig stuck buchsen gewesen sind. dieselbige hat der hertzog auff laden[187] legen lassen. die stehen itzt auff dem wahl zu Harburg. als nun der Hamburger leuthe aus den schieffen verwuntet in die stad kommen, derer bej 40 gewesen, vnd irer bej 12 gahr todt geblieben, so wirdt ein auffruhr deshalben in der stadt, das die bürger für das rathhaus lauffen, vnd den rath gezwungen, das er inen durch[S. 244] einen eidt hat zusagen müssen solchen schimpff zu rechnen.[188] drumb nennen die Hamburger knechte an, wo sie die nur bekommen. haben vor etzlichen tagen wohl bej 1500 knechte bej einander gehabt vnd in die drej tausendt burger mustern lassen.
Hiergegen hat der hertzog auch drej tausend baurn bej einander, nimpt auch reuter an, vnd sollen sich zu dem hertzogen schlagen seine vettern, die andern fürsten von Lunenburg, die fursten zu Holstein, hertzog Frantz von der Lauenburg vnd der bischoff von Bremen, welcher dem hertzogen hat reuter zugeschickt, vnd der stad Hamburg albereit zwej hundert knechte getrennet,[189] die an einem orth waren zusamen gelauffen. Was nun daraus weitter folgen mag, wirdt die zeit geben vnd so ich etwas darvon erfhare, wil ichs bej zufelliger bothschafft euer ehrenvhest wohl verstendigen.
Der churfurst zu Brandenburg vnd sein sohn marggraff Hans George sind itzt zu Halle, bej dem ertzbischofe zu Magdeburg,[190] der todt kranck ligt vnd man handelt alda von einem coadiutore, der nach des ertzbischoffs tode succedirete, vnd der sol sein eintzweder marggraff Hans Georgens sohn[191] oder ein hertzog von der Lignitz, des mutter des churfursten zu Brandenburgs tochter ist, den die marggraffen die bejde stifft Magdeburg vnd Halberstadt[192] nicht leichtlich aus iren henden lassen werden. So trachtet der churfurst zu Sachsen auch darnach vnd durffte daraus wohl noch ein seltzam spiel werden, darein noch die echter kondten auch geflochten werden, vnd daraus eine große zerruttung im deutschem lande erfolgen, den hertzog Johans Friederich zu Sachsen vor wenig tagen, eher dan der churfurst zu Brandenburg alda ankomen ist, auch bej dem ertzbischofe gewesen. So ist Mandelslohe zu Gotha wider ankommen.
Hertzog Heinrich von braunschweig sol zu Wolffenbeuttel sehr kranck liegen.
Sonst ist es in diesen landartten[193] stille.
Wie es umb den denischen vnd schwedischen krieg stehe zu lande, hat mir der lubische oberster auch zugeschrieben. habt hierbej copej darvon.
Befhele euer ehrenvhest hirmit in den gnadenreichen schutz gottes des almechtigen mit erbiettung meines gebets gegen gott fur euer ehrenvhest vnd meiner willigen vnd vnuerdrossenen diensten. Gegeben zu Eisleben den 2. tag Septembris anno 1566.
Euer ehrenvhest dienstwilliger
Joannes Aurifaber.
Außen:
Dem erbarn vnd ehrenvhesten ehrn Paulo Behaim, rathsherrn zu Norimbergk, mejnem großgonstigem lieben herrn vnd förderern.
Beilage 1 (von Aurifabers Hand).[194]
Am freittage nach Jacobj hat die Denissche vnd Lubissche armada in der see die schwedische schiffart angetroffen, vnd von morgens vmb 8 vhr an mit inen geschlagen biß auff den abendt vmb sechs vhr. Es seind aber die Schweden in der nacht nach dem gehalttenen schermmutzeln wider nach den scheren gelauffen, dohin den Dehnen vnd Lubeckern vnmuglich zu folgen, vnd nach deme ein mastbaum dem Lubisschen ammiralschieff war abgeschossen worden, do were das Lubissche ammiralschieff gern nach Dantzig gelauffen, das man einen neuen mastbaum in sein schieff setzete. aber die Dehnischen haben nicht folgen wollen, sondern gebeten, das man vnter Gottlandt gegen Wisbj lieff, welches ehemals eine große kauffstadt gewesen. da wolten sie einen denischen edelman so auff dem dehnischen vndterammiralschieff ein oberster gewesen, begraben, deme der kopff im schermmutzel abgeschossen worden. Haben derhalben die denissche vnd lubissche armada dohin gesetzet vnd ire ancker fallen lassen vnd denselbigen todten zur erden bestedtiget.
Als sie nun nicht viel stunden alda verharret, hat sich so ein grausamer sturmwindt gegen dem abendt erhoben, das man nicht anders gemeinet, es sej ein erdbeben gewesen, welcher die gantze nacht gewehret vnd die besten schieffe jemerlich etzliche zu grunde auff die klippen geschlagen, etzliche mit wasser verfullet, das sie gesuncken vnd sampt allem volcke vertruncken.
Von den lubisschen schiffen haben wir verloren den ammiral[195], darauff der burgermeister, herr Bartholomeus Tinnappel genant gewesen, mit haubtman, fenrich sampt allen knechten, schiffern und boßleuthen geblieben. dergleichen ist verloren der vnterammiral vnd noch ein schieff, das meerweib genanth, mit allem volck.
Aber von des konigs von Dennenmarcken armada ist in diesem storm vmbkommen, der ammiral vnd vnterammiral sampt noch acht schiffen, die grösten vnd besten, mit allem volck, so darauff gewesen, derer seelen gott gnedig vnd barmhertzig sein wolle, dan es wirdt das volck, so allenthalben darauff gewest, in die sieben tausend personen geschetzet, die so erbermlich vmb ir leben kommen. Wir hetten villieber eine feldtschlacht verlieren mögen, solt nicht so viel volcks vnd geschutz sampt allerlej munition vnd prouianth verloren worden sein, als mit dieser 13 schieff vntergang geschehen.
Was aber der Schwede auff seinen schieffen in diesem gehaltenen schermmutzeln durch vnser geschütze verloren, vnd[S. 246] wie es seinen schieffen in den storm ergangen, solches konnen wir noch nicht erfharen, den es sind wenig feilschusse[196] von den vnsern in die schwedische schieffe geschehen. das aber gottes wetter vnd windt vns so grausamen schaden gethan, mussen wir vnsern sunden die schuldt geben vnd dem almechtigen gott in sein gerichte heimstellen.
Es ist itzt in dieser stad von weibern vnd kindern ein solch heulen, weinen vnd klagen, das es einen stein erbarmen möchte. Gott wolle vns trösten vnd hinforder besser glück geben.
Dieser schieff vntergang ist geschehen am sontage nach Jacobj.
Den 21. tag Augusti sind zwene vnsere rathsherrn mit vnser pincken[197] wider zu hause aus der see ankommen, welche noch aus dem storm sind erhalten worden. Auch seind diesen morgen den 22. tag Augusti zwej Orlagerschieff[198] aus vnser armada zu Tramunde vor die hafen angelanget, die gott aus der notth errettet. wo die andern sind, weiß man noch nicht eigentlich, hoffen aber, das sie in guten hafen liegen.
Außen:
Zeittung von dem erliddenen schaden der Denischen vnd Lubischen schiffart. Datirt den 22. tag Augusti in Lubeck anno 1566.
Beilage 2 (von anderer Hand).
Zeitung auß Dennemarck vonn vnnsernn kriegesvolck, so zu lannde nach Schwedenn gezogenn sein, kann ich euch nicht verhaltenn, das sie alle durch die klippenn vnnd holenn weg seinn vnnd vnnser volck habenn drei blockheuser vonn dem Schwedenn bekommen vnnd 18 stuck groß geschutz. so habenn die vnnsern viel volck verlorenn. Frantz Banner vnnd Josua Cwalenn[199] habens meiste volck verlorenn vnnter jhrenn fahnenn. auch sinndt dar viel vonn denen zu fuße erschossenn, also das viel volcks ist vmbkommenn so wol auf des Schwedenn, als auf vnnser seitenn. doch hatt vnnser volck die vberhanndt behaltenn vnnd sinndt nun vber die bößenn wege kommenn, also das sie nun guetenn wegk habenn biß vor denn Stockholm. Daniel Rantzaw hatt zurucke geschriebenn, das sie jhm soltenn eine freie offene straß haltenn, da sie möchtenn zufhur bekommen, so wolt er mit gottes hulf sein windterleger vor denn Stockholm schlahenn. so ist Heinrich Brade aufgezogenn mit 10 fahnenn hollenndischen burenn, auf das er denn annder zu hulf kommen sol, so das sie nun freie zufuhr vonn prouiandt bekommenn konnenn. so verhoffenn wir mit gottes[S. 247] hulffe, es sol zu einem guetenn ennde gereichenn. Nach dato haben wir zeitung bekommenn, das Daniel Rantzaw Warsteinn sampt dem schlosse erobert habenn sol. gott gebe jhm ferner seinenn segenn.
Außen:
Zeittungen, wie es vmb den schwedisschen krieg zu lande stehe.
3.
Gottes gnad vnd fried durch Christum Jhesum vnsern heiland, erbar vnd vhester grosgonstiger lieber herr vnd förderer. Euer herrn eines erbarn vhesten vnd wolweisen raths der stadt Nurmbergk antwortt[200] auff mein vberschickt buch der colloquien Lutherj sampt der 20 goltgulden verehrung hab neben euerm an mich gethanem schreiben jch jungst bej meinem bothen wohl empfangen. Sage einem erbaren vhesten vnd wolweisen rath meinen grosgonstigen vnd gebietenden herrn fur dieß stadlich geschenck vnd verehrung dienstliche vnd vleissige dancksagung, wils auch vmb ihre hehrlickeit zu verdienen vnd zu verschulden mich bevleissigen. vnd fur die angewanthe förderung bin ich euer ehrenvhest auch danckbar. wils hinwider zu verdienen willig befunden werden. Bitte auch einem erbarn, vhesten vnd wolweisen rath von meiner wegen hoche vnd dienstliche dancksagung fur die verehrung zu thun, vnd weil ich itzt vergebliche zufellige bothschafft aus Erffurdt gegen Norimberg hat, so hab ich nicht vnterlassen konnen, euer ehrenvhest dieß briefflein mit zuschreiben, vnd fuge derselbigen zu wissen, das ich aus der graffschafft Mansfeld mich in Erffurdt wesentlich[201] begeben, vnd alda in der Kirchen zun predigern das pfarrampt angenommen vnd mich wider ins predigtampt begeben hab. der liebe gott wolle mir seinen heiligen geist vnd gnade darzu mildiglich verleihen. Vnd kan euer ehrenvhest nicht pergen das die echter noch alle zu Gotha sind, vnd man alda itzt viel abreitens hat. man hat auch innerhalb 14 tage im Duringer walde bej funfftausend klaffter holtz fellen vnd hauen vnd in großer eile nach der vhestung fuhren lassen, dergleichen aus dem lande eine große prouianth in die vhestung gebracht, also das iederman gefurcht, es würde ein neuer lerm für der handt[202] sein. aber es ist (got lob) noch alles stille. vnd ist wohl etwas im werck gewesen, als das der churfürst zu Sachsen nach absterbung des ertzbischoffs zu Magdeburg gerne die bejden stiffte Magdeburg und Halberstadt hette an sich gebracht. Nun wollens die marggraffen zu Brandenburg aus iren henden nicht lassen vnd haben dem capittel furgeschlagen marggraf Hans Georgens sohn oder des hertzogen von der Lignitz sohn, welcher churfurst Joachims zu Brandenburgs tochter sohn ist. vnd wollten derer einen gerne zum bisschofe haben, auff das die marggrafen diese bejde stifte an der handt[S. 248] hetten. Vnd haben auch die marggrafen viel postirens[203] itzt gegen Gotha, das sichs ansehen lest, als sej es itzt ein kuchen.[204] Aber der churfürst zu Sachsen thut itzt gahr gemache vnd halte es auch darfur, er werde sich vmb diese stiffte nicht annemen, den daraus gahr ein großer lermen im deutschen lande erfolgen durffte.
Grumbach lest ein neue buch zu Jhena drucken, dorinnen er sich verantworttet wider des von Schwartzburgs aufflage vnd die vrgichten, das er leuthe solt abgeferttiget[205] haben den churfursten lassen zu erschießen. Diese bucher werden nichts guths anrichten. Gott wolt es gnediglich abwenden.
Hat euer ehrenvhest gewisse zeittung, wie es in Vngern stehe vmb der keiserlichen matt. kriegsvolck, so bitte ich dienstlich euer ehrenvhest wolten mirs mittheilen. Gegeben zu Erffurd den freittag nach Burckhardj [18. October] anno 1566.
Euer ehrenvhest williger diener
Joannes Aurifaber.
Außen:
Dem erbarn vnd vhesten Paulus Behaim, rathsherrn zu Norimberg meinem großgonstigem lieben herrn vnd förderern Norimberg zu handen.
Meißen.
W. Loose.
Die sogen. Wecken[206] kommen schon seit der ältesten heraldischen Zeit in zweifacher Eigenschaft in den Wappen vor:
In der alten Züricher Wappenrolle finden sich verschiedene Beispiele von beiden Gattungen, und zwar ad I in den Wappen Nr. 18, 21, 180, 185 und 559 und ad II in den Wappen Nr. 153, 359, 389 und 391. Ich theile hier Abbildungen mehrerer dieser Wappenschilde mit, und erlaube mir, einige allgemeine Bemerkungen beizufügen, welche allerdings für den Heraldiker von Fach nichts Neues enthalten, aber manchem Freunde der edlen Heroldskunst unter den Lesern dieser Blätter doch nicht ganz unerwünscht sein dürften.
Ad I. Geweckte Schilde und Felder. Fig. 1. „Baiern“ (Nr. 18): ein von Weiß und Blau geweckter lediger Schild;[S. 249] Fig. 2. „Tek“ (Nr. 21): ein von Gelb und Schwarz geweckter lediger Schild[207]; Fig. 3. „Criech“ (Nr. 185): ein getheilter Schild, oben ein von Weiß und Schwarz gewecktes Feld, unten ein rothes Feld; Fig. 4. „Grünberg genannt Salzfaß“ (Nr. 559): ein schräg getheilter Schild, oben ein wachsender rother Leopard, unten von Weiß und Blau geweckt.
Ad II. Wecken als Figuren. Fig. 5. „Friberg“ (Nr. 153): im blauen Schilde 3 weiße Wecken[208]; Fig. 6. „Egkher“ (Nr. 359): von Schwarz und Weiß getheilter Schild mit 3 weißen Wecken im schwarzen Felde; Fig. 7. „Schaler“ (Nr. 389): im rothen Schilde 5 (schrägbalkenartig) schräg an einander gestellte weiße Wecken[209]. Bei Blasonierung eines mehrfarbigen heraldischen Musters kann von einer Tinktur des betreffenden[S. 250] Feldes eben so wenig die Rede sein, wie von Figuren und von einer bestimmten Zahl der einzelnen Plätze, die sich ohnehin mit der Schildform beliebig verändert.
Beide Tinkturen haben ganz die gleiche Eigenschaft; denn sie sind organisch zu dem betreffenden heraldischen Muster miteinander verbunden und bilden zusammen nur eine zusammengesetzte Tinktur, gehören somit ebenso zu den „ledigen Wappen“, wie die mit einer einzigen Tinktur (ohne Figur)[210].
Es gibt aber auch Wappenbilder von zusammengesetzter Tinktur.
Der Adler im Wappen von „Maͤrhern“ (Mähren, Nr. 81) ist z. B. weder ein weißer Adler mit rothen Würfeln, noch ein rother mit weißen Würfeln oder Schach, sondern ein von Weiß und Roth geschachter Adler.
Alle heraldischen Pelzmuster sind zusammengesetzte Tinkturen kat’exochän; z. B. der Adler im Wappen von „Froburg“ (Nr. 28) und der Fürstenberg’sche Schildrand (Nr. 37) von weiß und blauem Kürsch, und der öttingen’sche Schildrand (Nr. 29) von gelb und rothem Kürsch. So sind auch die beiden kreuzweise über den rothen Schild der „Gutenberg“ (Nr. 91) gelegten weiß und blauen Streifen keine weißen Streifen mit blauen „Eisenhütlein“[211], sondern einfache Pelzstreifen.
Ebenso verhält es sich mit allen heraldischen Mustern[212]. Daher ist das bayerische Stammwappen einfach ein von Weiß und Blau geweckter lediger Schild. Es kann also eben so wenig von blauen Wecken im weißen Feld oder umgekehrt die Rede sein, als von einer bestimmten Zahl von Wecken (resp. Felderlein oder Plätzen), oder von Bezeichnung einer der beiden Tinkturen als „Hauptfarbe“[213].
Wenn früher dieses Wappen als „blaw und weiß Wegk“ blasoniert wurde, so beweist das nur, daß beide Tinkturen zusammen das Wappen bildeten. Wenn aber damals und später von einer bestimmten Zahl von Wecken die Rede ist, so ist das eben einfach einer jener heraldischen Verstöße unserer deutschen Heraldiker, über welche eine wissenschaftlichere Kritik längst den Stab gebrochen hat.
Schon vor anderthalb hundert Jahren sagte Trier: „Die Hertzoge zu Bayern führen schrägrechts von Silber und Blau geweckt. Die Zahl der Reyhen wird bey dem Geweckten im Blasoniren nicht benamet, zuweilen aber zehlet man die Felderlein,[214] doch ist die Zahl derselben selten ausgemacht. Zum Exempel in gegenwärtigem hertzoglichen Bayrischen Wapen wird von vielen die Zahl der Felderlein auf ein und zwantzig gesetzt. Die Menge aber der Münzen und anderer Monumenten, wo diese Zahl nicht beobachtet worden, zeiget, daß es dißfalls willkührlich sey;“ und O. T. v. Hefner sagt[215]: „daß man die einzelnen Weken gezält habe, dafür finde ich nur ein Beispiel im Wappenbriefe der Stadt Gundelfingen vom Jahre 1462, wo es heißt: „etc..... den dritten Tailn des Wappens Bayerland, das sind siben blaw und weiß Wegk“ (siehe mein Wappenwerk, I. 1, S. 15). Aber hundert bayerische Siegel und Wappen geben Beweis, daß man es mit den 21 Weken nie so genau genommen habe.“
Schließlich will ich noch bemerken, daß die besäeten und bestreuten Wappenschilde (ohne oder mit einem eigentlichen Wappenbilde) auch unter die heraldischen Muster gerechnet werden können, da die Zahl der Bilder auch bei ihnen willkürlich ist und sich nach der Größe und der Form des Schildes richtet. Es wird wol keinem Kenner einfallen, im alten Wappen von Frankreich (Nr. 13) — (d’azur semé de fleurs-de-lys d’or,) die Zahl der Lilien anzugeben, oder in dem Wappen von „Klingen“ (Nr. 138) die 10 Schindeln als feststehende Normalzahl — dieselben für dieses Wappen annehmen zu wollen[216].
Kupferzell.
F.-K.
Der Görlitzer Magistrat schreibt am 24. Juni 1521 an den Glockengießer Andreas Hilliger zu Breslau einen Brief folgenden Inhalts: Nachdem wir wegen der Glocke (für die Peterskirche) mit Euch haben reden lassen, haben wir unserem Diener Fabian befohlen, Euch Kupfer und anderes Zubehör zu beschaffen. Auch findet Ihr inliegend (es ist aber nur das Concept des Schreibens im lib. missiv. erhalten!) der Stadt Wappen mit etzlichem Texte zu St. Peters Bilde. — Der Name Hilliger ist unzweifelhaft nur eine andere Form für den obigen Zunamen, als deren Träger Lübke (deutsche Renaissance II, S. 783) zuerst die Brüder Wolf und Oswald zu Freiberg zum Jahre 1545 als Hersteller der großen Dedications-Tafel von Bronze in der Torgauer Schloßkirche laut Inschrift anführt. In Rücksicht auf den Zeitabstand dürfte nunmehr in dem Meister Andreas der Vater jener Künstler zu suchen sein, der gewiß nur vorübergehend seinen Aufenthalt in Breslau genommen hatte. Die Vermuthung stützt sich auf folgende Angabe der Görlitzer Rathsannalen (Script. rerum Lusaticarum III, S. 425), wo es zum Jahre 1516 heißt, daß der Rath im Einverständniß mit den Kirchenvätern eine neue Glocke für St. Peter einem Kannengießer von Freiberg angedingt habe, welcher den Guß derselben durch seine zwei Söhne am 26. September d. J. im Parchen jenseits des Frauenthurmes habe ausführen lassen. Sie wog 165 Centner, und von je einem bekamen die Verfertiger 2 Mark Görlitzer Währung. Man ist versucht, die drei Ungenannten für Andreas, Wolf und Oswald Hilger zu halten, welche letztere beide nach anfänglich handwerksmäßigen Leistungen zur wirklichen Künstlerschaft sich werden aufgeschwungen haben.
Im Breslauer Zeughaus befand sich ein Geschütz von 87 Centnern, genannt die alte Sau. Es trug die Inschrift: „Hilf Gott aus Noth, der Junge ist todt.“ Von dem Gießer Michael Heiliger (sic!) aus Meißen, welcher den Guß desselben 1543 vollzog, weiß die Sage Aehnliches zu erzählen, wie von dem Meister der Sünderglocke zu Breslau.
Bunzlau.
Dr. Ewald Wernicke.
Verantwortliche Redaction: Dr. A. Essenwein. Dr. G. K. Frommann.
Verlag der literarisch-artistischen Anstalt des germanischen Museums in Nürnberg.
Gedruckt bei U. E. Sebald in Nürnberg.
(Mit einer Beilage.)
1880.
Nº 8.
August.
Nürnberg, den 15. August 1880.
Von Sr. Kgl. Hoheit dem Fürsten Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen sind wir durch ein sehr anerkennendes Schreiben und die Benachrichtigung erfreut worden, daß Höchstderselbe seinen Jahresbeitrag von 200 auf 300 m. erhöhte.
Die jüngst in Tegernsee verstorbene Wittwe des langjährigen Sekretärs des Prinzgemahles Albert v. England, Frau Dr. Prätorius, geb. Gräfin Pappenheim, hat dem germanischen Museum die Bibliothek ihres Gemahles, nebst einigen Handzeichnungen und Aquarellen, vermacht. Dieselbe wurde bereits übernommen, und es ist auf diese Weise unserer Bibliothek wieder ein Zuwachs von etwa 1200 Bänden geworden.
Unsere Gipsabgußsammlung hat wieder warme Unterstützung gefunden. Die Bürgermeisterei-Verwaltung der Stadt Straßburg hat veranlaßt, daß das Frauenwerkstift die beiden herrlichen Figuren des alten und neuen Bundes vom südlichen Querschiffe des Münsters als Geschenk für das Museum anfertige. Zur Herstellung sonstiger Gipsabgüsse hat Herr Architekt Karl Freiherr v. Haller 500 m., Herr Fabrikbesitzer Schmidmer 150 m. gespendet.
Herr G. J. Schweers in Bremen hat zur Verwendung für die Kunstsammlungen 100 m. gespendet.
Ihren Beitritt zur Förderung des Saals der landesfürstlichen Städte haben angemeldet die Stadtgemeinden Brünn und Offenbach.
Für das Handelsmuseum wurden neuerdings Antheilsscheine gezeichnet von den Herren und Firmen: Württ. Cattunmanufactur in Stuttgart 1, Martin Fels, kais. deutscher Consul in Corfu 2, Großhändler Moritz Gröbe in Prag 2, Eduard Hallberger in Stuttgart 2, Haueisen und Reyscher in Stuttgart 1, F. C. Kapff in Stuttgart 1, E. Keßler in Eßlingen 1, Commerzienrath Rud. Knosp in Stuttgart 1, G. Kuhn in Berg 1, Reichstagsabgeordneter und Herrschaftsbesitzer Ludw. Frh. v. Oppenheimer in Klein-Skal (Böhmen) 1, Eug. Rall und Jäger in Stuttgart 1, Großindustrieller Viktor Riedl von Riedenstein in Prag 1, Gg. Schöttle in Stuttgart 1.
Ferner sind dem Handelsmuseum folgende kleinere Geldspenden zugegangen: F. W. Brauer in Stuttgart 5 m.; Friedr. Bührer in Biberach 5 m.; J. Duderstadt in Eßlingen 2 m.; Tuchfabrik Eßlingen 5 m.; Stuttgarter Glasversicherungs-Aktiengesellschaft 5 m.; G. Hartenstein in Cannstatt 20 m.; Hausen und Heymann in Stuttgart 5 m; Julius Krämer in Stuttgart 5 m.; M. E. Kromwell in Nürnberg 5 m.; Paul Kurtz in Stuttgart 5 m.; Karl Martz in Stuttgart 5 m.; N. N. in Eßlingen 5 m.; Jakob Nachod in Leipzig 20 m.; A. Ritter und Cie. in Eßlingen 5 m.; L. W. Rosenstein in Stuttgart 10 m.; L. Schaller in Stuttgart 5 m.; Buchhändler Schreiber in Eßlingen 5 m.; Buchdruckereibesitzer und Verlagsbuchhändler U. E. Sebald in Nürnberg 40 m.; Albert Starker in Eßlingen 5 m.; Strauß und Co. in Cannstatt. 10 m.; L. W. in Eßlingen 5 m.
Seit Veröffentlichung des Verzeichnisses in der vorhergehenden Nummer wurden folgende neue Jahresbeiträge angemeldet:
Von öffentlichen Kassen: Markt Heidenfeld, Distriktsgemeinde, (statt früher 18 m.) 20 m. Neustadt a/S., Distriktsgemeinde, (statt früher 20 m.) 25 m. Wurzach, Stadtgemeinde, 3 m.
Von Privaten: Bautzen. Richard Petri, Kaufmann, 2 m.; Reinhardt, Kupferhammerwerksbesitzer, 3 m. Bremen. Dettmar Alex. Bromberg, Kaufmann, 5 m.; K. Friedr. Christ. Buff, Kaufmann und Senator, 5 m.; Dr. med. Wilhelm Lebr. Göring 5 m.; Karl Joh. Klingenberg, Schiffsmakler, 3 m.; Dan. Dietr. Knoop, Kaufmann, 5 m.; Dr. jur. Steph. Aug. Lürmann, Senator, 10 m.; Heinrich Meier, Weinhändler, 3 m.; Edmund Pavenstedt, Privatmann, 5 m.; Dr med. Ph. Friedrich Max Schäffer 5 m. Dennenlohe. Karl Ganzer, Lehrer, 1 m.; Gottlieb Freiherr von Süßkind 6 m. Dinkelsbühl. Hans Deininger, Pharmazeut, 2 m.; Oskar Eichhorn, k. Gerichtsschreiber, 1 m. 70 pf.; Karl Wagner, pens. Lokomotivführer, 2 m. Dürrwangen. Theod. Häfele, kgl. Pfarrer, 2 m.; Jos. Ant. Mack, Privatier, 2 m.; Xav. Riedmüller, Bierbrauer und Gastwirth, 1 m. 50 pf. Erlangen. Dr. W. Heinecke, Universitätsprofessor, 10 m. Kleinlellenfeld. Frhr. von Pechmann, k. Forstgehilfe, 3 m.; Konrad Prager, k. Oberförster, 3 m. Königshofen. Leonh. Beyler, Bierbrauer und Gastwirth, 1 m. 50 pf. Kronstadt i. S. Alb. Rheindt, Gymnasialprofessor, 1 m. Lehengütingen. Heinr. Grün, k. Pfarrer, 1 m. Rochlitz. Heer, Diaconus, 3 m.; Lobe, Amtsrichter, 2 m. Schopfloch. Otto Förtsch, k. Pfarrer, 1 m. Stadtsteinach. Ordnung, k. Bezirksamtmann, 2 m.; Schlegler, k. Oberamtsrichter, 1 m., Tittel, Lehrer, 1 m.; Zink, k. Bezirksamtassessor, 2 m. Wassertrüdingen. Ludw. Bartholomä, Kaufmann, 2 m.; Gg. Mich. Funk, Lehrer, 1 m.; Erhard Hirschmann, Präparandenlehrer, 2 m.; Christn. Kaußler, Hafnermeister und Magistratsrath, 2 m.; David Kohn, Kaufmann und Magistratsrath, 2 m.; Friedrich Löhrl, Präparandenhauptlehrer, 2 m.; Stephan Rösch, Lehrer, 1 m.; Theod. Wörlein, Präparandenlehrer, 2 m.; Wilh. Wörner, Kantor, 1 m. Wilburgstetten. Gottfr. Wallner, kgl. Pfarrer und Distriktsschulinspektor, 2 m.
Als einmaliger Beitrag wurde folgender gegeben:
Kronstadt i. S. Frieda Lasset, Professorstochter, 1 m.
Unsern Sammlungen giengen ferner folgende Geschenke zu:
I. Für die kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen.
(Nr. 8333–8341.)
Bunzlau. Dr. E. Wernicke: 5 verschiedene Kupfermedaillen des 19. Jahrh. — Dresden. Richter, Bibliotheksekretär: Silberner Beschlag eines Pfeifenkopfes mit Allegorie auf die Niederlage Napoleon’s I. — Feucht. Höflich, k. Oberförster: Mit getuschten Bildern und Ornamenten gezierter Jägerbrief vom Jahre 1740. — Hamburg. Joh. Paul: Ein Bockspiel vom 18. Jahrh. Ein Reifrock vom 18. Jahrh. — Nürnberg, Fr. Hertel, Kaufmann: Eine Schachtel voll falscher Münzen. Leykauf, Briefträger: Verzierter Arbeitsbrief der Straßburger Strumpfwirker vom 18. Jahrhundert. M. Richter, Kaufmann: Kgl. sächsischer Doppelthaler von 1858 mit Stempelfehler. Sabine Zagel, Buchhalterswittwe: Zwei Arbeitsbriefe mit Verzierungen in Kupferstich. — Schwechat. Aug. Hauck: 3 römische Münzen. — Zwickau. Mensing, Studiosus: 20 kleine Kupferstiche mit Darstellungen aus der Geschichte der Reformation und der Salzburger Emigration. Color. Pergamentdrucke. 18. Jahrh.
II. Für die Bibliothek.
(Nr. 41,402–41,483.)
Amsterdam. Académie royale des sciences: Dies., Verhandelingen etc.; Afd. Letterkunde, 12. Deel. 1879. 4. Verslagen en Mededeelingen etc.; Afd. Letterkunde: II. Reeks, 8. Deel. 1879. 8. Esseiva, virginis maturioris querelae. 1879. 8. — Basel. K. Vischer-Merian: Ders., Henman Sevogel von Basel und sein Geschlecht. 1880. 4. — Berlin. Ernst und Korn, Verlagshandlung: Lotz, die Baudenkmäler im Regierungsbezirk Wiesbaden. 1880. 8. E. Friedel, Stadtrath: Klebs, der Bernstein. 8. Internationale Vischerij Tentoonstelling te Berlijn, Afdeeling Nederland. 1880. 8. Neues Rathhaus in Berlin. Programm. 1857. 4. Franz Lipperheide, Verlagshandlg.: Blätter für Kostümkunde, herausg. von A. von Heyden; n. F. X. Heft. 1880. 8. — Bern. B. F. Haller, Buchhändler: Niggeler, zur Turngeschichte. Biographien hervorragender Förderer des Turnwesens. 1879. 8. — Bremen. Freih. Dr. Herm von Eelking: Schmidt, Verzeichniß über die in der k. schwed. Waffensammlung auf Ulrichsdal vorhandenen Schieß-, Hau-, Stich- und Deck-Waffen etc. 1854. 8. Verzeichniß der in Deutschland und einigen angrenzenden Ländern befindlichen öffentlichen und privaten Sammlungen von anthropologischen, ethnologischen und urgeschichtlichen Gegenständen. 1876. 4. — Chemnitz. Statistisches Bureau (der Stadt Chemnitz): Dass., Mittheilungen etc., V. Heft. 1880. 2. — Donaueschingen. Großherzogl. Gymnasium: Dass., Bericht für das Jahr 1879/80. 1880. 4. — Emmendingen. Großherzogl. höhere Bürgerschule: Maurer, das Weiherschloß bei Emmendingen. 1879. 4. Pr. Ders., Nachweisungen über die Genealogie der Herren von Geroldseck. 1880. 4. Pr. — Görlitz. H. v. Göckingk, k. Kammerjunker u. Pr.-Lieutenant a. D., u. C. A. Starke, Verlagshdlg.: von Göckingk, Geschichte des nassauischen Wappens. 1880. 4. — Greifswald. Universität: Index scholarum etc.; 1880–81. 4. Verzeichniß der Vorlesungen etc., 1880–81. 4, — Hannover. H. Wilh. H. Mithoff, Oberbaurath a. D.: Ders., Kunstdenkmale und Alterthümer im Hannoverschen; Bd. VII. 1880. 4. — Iglau. K. K. Staats-Obergymnasium: Wallner, Geschichte des k. k. Gymnasiums zu Iglau. 1880. 8. Pr. — Leipzig. F. A. Brockhaus, Verlagshandlg.: Wander, deutsches Sprichwörter-Lexicon; 73. Lfg. 1880. 8. Otto Spamer, Verlagshdlg.: Schmidt, illustr. Geschichte von Preußen; 16. u. 17. Lfg. 8. — Leeuwarden. Friesch Genootschap van Geschied-, Oudheid- en Taalkunde: Dies., Register van den Aanbreng van 1511 en verdere Stukken tot de Floreenbelastning betrekkelijk; deel I-IV. 8. Dies., de vrije Fries etc.; III. Reeks, II. Deel, 3. Aflev. 1880. 8. — Linz. K. K. Staats-Ober-Realschule: Timmel, zum Genus der Substantiva im Neuhochdeutschen. 1880. 8. Pr. — Loburg. Verein für wissenschaftliche Unterhaltung: Wernicke, Loburg im dreißigjährigen Kriege. 1880. 8. — Luxemburg. V. Bück, Verlagshdlg.: de la Fontaine, die Luxemburger Kinderreime. 1877. 8. — Mährisch Freiberg. Staats-Untergymnasium: Kämmerling, die Geschichte der Stadt Freiberg. 1880. 8. Pr. — Mainz. Dr. K. G. Bockenheimer, großh. Landgerichtsrath: Ders., der Eichelstein bei Mainz. 1880. 8. J. Diemer, Verlagshdlg.: Bockenheimer, Mainz und Umgebung. 1880. 8. — Mühlbach. Evang. Unter-Gymnasium: Wolff, deutsche Ortsnamen in Siebenbürgen; II. 1880. Pr. — Neuburg. Histor. Filialverein: Ders., Collectaneen-Blatt etc.; 43. Jahrg.[S. 256] 1879. 8. — Nordhausen. Professor Dr. Theodor Perschmann, Gymnasialoberlehrer: Ders., Nordhausens mittelalterliche Grabdenkmäler; Heft III (Schluß). 1880. 8. — Nürnberg. J. Kamann, Realienlehrer: Ders., die Pilgerfahrten Nürnberger Bürger nach Jerusalem im 15. Jahrh. 1880. 8. Sonderabdr. K. Kunstgewerb-Schule: Dies., Jahres-Bericht etc.; für das Schuljahr 1879/80. 1880. 8. Nützel, Kaufmann: Senfftius, oratio valedictoria de Culmbachi excidio habita. Pap.-Hs. 1694. 2. Dr. A. Recknagel, qu. k. Gymnasialprofessor (†): Künßberg, Wanderung in das germanische Alterthum. 1861. 8. Ders., Geschichte des deutschen Parlaments. Mscr. 2. Ders., Briefe über die alten Germanen. Mscr. 2. Ders., Briefe über Germanisches. Mscr. 2. Ders., Germanistisches Mscr. 2. Ders., Sprachliche Studien. Mscr. 2. Ders., Abhandlungen sprachlichen und historischen Inhalts. Mscr. 2. — Offenburg. Großh. Progymnasium: Dass., Programm für das Schuljahr 1879/80. 1880. 4. Dewitz, Reichstage und Reichsverfassung unter Friedrich III. 1880. 4. Pr. — Rastatt. Großh. Gymnasium: Kremp, hebräische Studien. 4. Pr. — Regensburg. Hist. Verein von Oberpfalz und Regensburg: Ders., Verhandlungen etc.; 34. (n. F. 26.) Band. 1879. 8. — Reichenhall. Dr. Solger: Beiträge zu Reichenhalls Urgeschichte. 1880. 8. — Reval. Estländische literarische Gesellschaft: Dies., Archiv etc. n. F. Bd. VII. 1880. 8. Sallmann, neue Beiträge zur deutschen Mundart in Estland. 1880. 8. — Rostock. Universität: Böhlau, zur Lehre von den Distrikts-Verleihungen. 1879. 8. Bewer, Sala, Traditio, Vestitura. 1880. 8. Esmann, de organis Graecorum musicis. 1880. 8. Kaphengst, an essay on the Ormulum. 4. Viereck, Geschichte der Bischöfe Petrus, Ludolf und Friedrich von Ratzeburg, 1236–1257. 1880. 8. Wiegandt, Heinrich von Freiberg in seinem Verhältniß zu Eilhart und Ulrich. 1879. 8. und 13 weitere akadem. Schriften. — Schässburg. Evangel. Gymnasium: Berwerth und Fabini, fachwissenschaftl. Katalog der Bibliothek des Gymnasiums; I. Th. Theologie. 1880. 4. Pr. — St. Louis. (Missouri). L. Soldan, Vorsteher des städtischen Seminars: Ders., Zeitgeist und Schule. 1879. 8. — Strassburg. Bürgermeisteramt. Perrot, die Kaiserdenkmünze. 1879. 8. — Stuttgart. J. Engelhorn: Verlagshdl.: Muster-Ornamente; 11. u. 12. Liefg. 4. Dr. Paul Stark: Ders., fürstliche Personen des Hauses Württemberg und ihre bewährten Diener im Zeitalter Friedrichs d. Gr. 1876. 8. — Wien. K. u. K. geographische Gesellschaft: Dies., Mittheilungen etc.; XXII. (N. F. XII.) Bd. 1879. 8. K. K. akad. Gymnasium: Dass., Jahres-Bericht etc. f. d. Schuljahr 1879/80. 1880. 8. — Zug. Kantonale Industrieschule: Nuth, Nachrichten über die Schulen und Schulhäuser des Kantons Zug. 1880. 8. Knaben-Pensionat bei St. Michael: Dass., Jahresbericht etc.; 1879/80. 1880. 8. — Zürich. Allgem. geschichtforschende Gesellschaft der Schweiz: Dies., Jahrbuch etc., V. Bd. 1880. 8. — Zwickau. Dr. Kirchner, Oberlehrer an der Realschule I.: Ders., parömiologische Studien. Kritische Beiträge II. 1880. 4. Pr. Zwölfter Jahresbericht über die Realschule etc. 1880. 4.
III. Für das Archiv.
(Nr. 4726.)
Hechingen. v. Sallwürk, Rektor: Peinlicher Gerichtsprozeß gegen Cleopha Beiterin, Theiß Riesters in Feldorf Eheweib, wegen Kindsmord. 1580. Akten.
Monatshefte für Musik-Geschichte, herausgeg. von der Gesellschaft für Musikforschung. XII. Jahrg. 1880. Nr. 6 und 7. Berlin, 1880. 8. Mit einer Beilage: „Das deutsche Lied“; 2. Band, S. 41–43.
Die Toten des Jahres 1879, die Musik betreffend. (Schl.) — Jacob Regnart. Von Rob. Eitner. — Waren die „Spielleute“ des Mittelalters von der Kirche exkommuniziert? Von W. Bäumker. — Mittheilungen.
Der deutsche Herold. Zeitschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie. Organ des Vereins „Herold“ in Berlin. XI. Jahrg. 1880. Nr. 4–6. Berlin, 1880. 4. Mit dem Beiblatte Nr. 4–6.
Vereinsangelegenheiten. — Heraldische Ausstellung im Haag. Von G. — Beitrag zur Geschichte des Ursprungs und der Entwicklung des Wappenwesens. Von J. A. M. Mensinga. — Zur Kunstbeilage. Von Ad. M. H. (Mit 1 Tafel). — Das Geschlecht von Iggenhausen. Von J. Grafen von Oeynhausen. — Das Wappen der ausgestorbenen Familie von Hakenberg im Havellande. — Gestreifte Wappen. Von F. K. — Nochmals die Hoë von Hoënegg. Von H. Gf. W. — Die freiherrl. Familie von Ahlemann. Von Weißbach. — Die Familie Kint (Kind, puer). Von E. Grote. — Eine heraldische Seidenstickerei vom J. 1551. Von F. Warnecke. — Alliancen der Familie von Grumbkow. Von R. v. Grumbkow. — Genealogische Beiträge. III. — Zur Kunstbeilage. — Literatur. — Miscellen.
Vierteljahrsschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie. Herausgegeben vom Verein „Herold“ zu Berlin, redigiert von Ludwig A. Clericus. 1880. I. Heft. Berlin, 1880. 8.
Die russischen Grafen. — Die de Chapeaurouge, de pilo rubeo. — Das älteste Wappengedicht Deutschlands. Von Dr. Th. von Liebenau. — Quellen und Literatur zur Geschichte des Geschlechts von Bismarck. Von Carl Kletke. — Ueber die Familie der Reichsfreiherren von La Roche von Starkenfels, nach Forschungen der Reichsfreiherren Gustav und Udo. Von Udo... von La Roche-Starkenfels. — Elsässische Studien. IV. Die von Kunheim. Von Kindler von Knobloch.
Monatsberichte der Königl. Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. April 1880. Berlin, 1880. 8. Mit 8 Tafeln.
Nitzsch. — Ueber niederdeutsche Kaufgilden.
Geschichts-Blätter für Stadt und Land Magdeburg. Mittheilungen des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde des Herzogthums und Erzstifts Magdeburg. 15. Jahrg. 1880. 2. Heft. Herausgegeben vom Vorstande des Magdeburger Geschichts-Vereins. Magdeburg, 1880. 8.
Dotierung eines schwedischen Obersten mit dem Amte Loburg im Jahre 1633. Von Wernicke. — Magdeburg und die Eventualhuldigung des Erzstifts 1650. Von Dr. G. Hertel. — Beiträge zur Geschichte der Buchdruckerkunst in Magdeburg. Von Friedr. Hülße. (Forts.) — Acker-, Feld- und Viehordnung der Stadt Loburg. Von Wernicke. — Miscellen. — Literatur.
Jahrbücher des Vereins für meklenburgische Geschichte u. Alterthumskunde, aus den Arbeiten des Vereins herausgegeben von Dr. G. C. Friedr. Lisch. Vierundvierzigster Jahrgang. Mit angehängten Quartalberichten. Schwerin, 1879. 8.
A. Jahrbücher für Geschichte.
Ein Kalandsbuch der Stadt Güstrow. Von Dr. Lisch. — Kleine Güstrow’sche Chroniken. Von Schultz. — Rethra. Von Willebrand. — Umwallung von Rederank. Von Dr. Lisch. — Ueber den Tempel zu Barchim. Von Dr. Beyer. — Verzeichniß der kaiserlichen Gesandten in Rostock 1564. Von Dr. Crull. — Zur Geschichte der Judenverbrennung in Sternberg. — Rostocker Universitäts-Buchdrucker im XVI. Jahrhundert. Von Dr. Crull. — Beiträge zur Geschichte der Buchdruckerkunst in Meklenburg. Von Dr. Hofmeister.
B. Jahrbücher für Alterthumskunde.
Alterthümer der Steinzeit von Ostorf bei Schwerin. Von Dr. Lisch. — Ueber Schalensteine in Meklenburg. Von Dr. H. Peter[S. 258]sen. — Glasurte Ofenkacheln von Güstrow und Wismar. Von Dr. Lisch. — Zur Geschichte der Glasmalerei in Rostock. Von dems.
Mittheilungen des Vereins für Hamburgische Geschichte. 3. Jahrg., 1880. Nr. 4–6. April-Juni. Hamburg, 1880. 8.
Vereinsnachrichten. — Ein Brief Lessings an Dr. Reimarus. Von Redlich. — Aus des Johann Friedrich Siemers Aufzeichnungen über die Geschicke seiner Familie. Von J. F. Voigt. — Die Lebensmittel und ihre Preise im 16. Jahrhundert. Von C. F. Gädechens. — Bericht Sigmunds von Herberstein über Hamburg. Mitgetheilt von K. Koppmann. — Wetten und Kronenstechen. Von dems. — Amtliches Grabgeläute in Eppendorf. Von C. F. Gädechens. — Pilatuspool. — Die Niederlage der Sachsen durch die Normannen im Jahre 880. Von O. von Heinemann. — Die Scharfrichterpfennige. Von K. Koppmann. — Ein Silberpokal als Geschenk des Amts der Maurer in Hamburg an das Amt der Maurer in Berlin. Von J. F. Voigt. — Pöseldorf. Von C. F. Gädechens. — Davoust in Hamburg. Von A. Wohlwill.
Siegel des Mittelalters aus den Archiven der Stadt Lübeck. Herausgegeben von dem Vereine für Lübeckische Geschichte und Alterthumskunde. Zehntes Heft. Lübecker Bürgersiegel. Lübeck, 1879. 4. S. 47–100. Taf. 7–15.
Bremisches Jahrbuch. Herausg. von der historischen Gesellschaft des Künstlervereins. Elfter Band. Bremen, 1880. 8.
Vereinsangelegenheiten. — Die adelichen Höfe zu Walle und zu Clüversborstel. Von Heinr. Smidt. — Der Nicolaische Kirchenstreit, die Rechte der Domgemeinde betreffend, zwischen dem Bremischen Rathe und den Diakonen des Doms. Von Dr. Alfr. Kühtmann. — Wilh. Hertzberg. Von Dr. Constantin Bulle. — Die Ausbildung der bürgerlichen Armenpflege in Bremen. Von Dr. Wilh. von Bippen. — Gerechtigkeiten der Kirche zu Bederkesa. Von dems.
Zeitschrift des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover. Herausgegeben von dem Vorstande des Vereins. Redigiert von Keck.... Band XXVI. Heft 2. (Jahrgang 1880.) Hannover, 1880. 2.
Historisches Jahrbuch. Herausgegeben von der historischen Section der Görres-Gesellschaft. Redigiert von Dr. Gg. Hüffer. 1. Band. 3. Heft. Münster, 1880. 8.
Die Correspondenz des Cardinals Contarini während seiner deutschen Legation 1541. I. Von Pastor. — Die Legationsreise des Cardinals Nikolaus von Cusa durch Norddeutschland i. J. 1451. Von Grube. — Die literarische Thätigkeit des Abtes Andreas von St. Michael bei Bamberg. Von Wittmann. — Recensionen etc. — Nachrichten.
Anzeiger für Schweizerische Geschichte. Herausgegeben von der allgemeinen geschichtsforschenden Gesellschaft der Schweiz. Elfter Jahrgang. (Neue Folge.) 1880. Nr. 2 und 3. Solothurn, 1880. 8.
Zwei geschichtefälschende Urkunden und zwei falsche Sigille der Stadt Solothurn. Von J. Amiet. — Zur Geschichte der Grafen von Toggenburg. Von Dr. F. L. Baumann. — Lied von Hans von Anwil gegen die Schwitzer. Von J. Schneuwly. — Nachweise über historische Volkslieder. Von Dr. Th. von Liebenau. — Notizen über das Reliefbild Nr. 240 des Cataloges S. 42 in der mittelalterlichen Sammlung im Basler Münster. Von M. Estermann. — Todtenschau 1879. Von F. Fiala. — Zu der Abhandlung über[S. 259] geschichtefälschende Urkunden und falsche Sigille. Von J. Amiet. — Ein neuer Propst von Zurzach. Von Th. von Liebenau. — Die St. Galler Ministerialen, Truchsesse von Singenberg. Von M. v. K. — Ludovic Sterner de Fribourg en Uechtland, secrétaire de ville et champion du catholicisme à Bienne (1510–1540). Von A. Daguet. — Lettre de Ludovic Sterner à Hans Techtermann, ancien bourgmestre de Fribourg, le jour de Pâques 1511. Von dems. — Zum Livener Zug 1755. Drei Briefe aus dem Familien-Archiv Wyrsch in Buochs. Von Dr. J. Wyrsch.
Jahrbuch für Schweizerische Geschichte herausgegeben auf Veranstaltung der allgemeinen geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz. Fünfter Band. Neue Folge des Archivs für schweizerische Geschichte. Zürich, 1880. 8.
Gesellschaftsangelegenheiten. — Königshofen’s Bericht über die Schlacht bei Sempach. Von Dr. A. Bernoulli. — Esquisse d’histoire suisse. Par P. Vaucher. — Etude sur les relations de Charles VII et de Louis XI, roi de France, avec les Cantons suisses: 1444–1483. Par B. de Mandrot. — Bausteine zur politischen Geschichte Hans Waldmann’s und seiner Zeit. Von Dr. Karl Dändliker.
Mittheilungen der antiquarischen Gesellschaft (der Gesellschaft für vaterländische Alterthümer) in Zürich. Band XX, Abth. II, Heft 2. (XLIIII.) Zürich, 1880. 4. Mit 2 Tafeln.
Das glückhafte Schiff von Zürich. Nach den Quellen des Jahres 1576 von Dr. Jakob Bächtold.
Anzeiger für Schweizerische Alterthumskunde. Indicateur d’antiquités Suisses. Zürich, Juli 1880. Nr. 3. 8.
Les sepultures des Chamblandes. Par Morel Fatio. — Antiquarische Miscellaneen. Von Edm. von Fellenberg. — Eine Karolingische Evangelienhandschrift auf der Universitätsbibliothek zu Basel. Von Dr. A. Burckhardt. — Façadenmalerei in der Schweiz. Basel. Von S. Vögelin. — Der Verfertiger der Standesscheiben im Rathhause zu Luzern. — Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. I. Canton Aargau. Forts. — Miscellen. — Kleinere Nachrichten. — Literatur.
Archiv des historischen Vereins des Kantons Bern. IX. Band. Viertes Heft. Bern, 1879. 8.
Lokalbenennungen aus dem Berner Oberlande und dem Oberwallis.... Von A. Gatschet. — Ein Bruchstück der bernischen Geschichte aus den Jahren 1711 u. 1712. Niedergeschrieben von Isaac Geiger. — Die schweizerische Abordnung an den Friedenskongreß in Münster und Osnabrück. Von Dr. v. Gonzenbach. — Vereinsangelegenheiten.
L’investigateur. Journal de la société des études historiques (ancien institut historique.) Quarant-sixième année. Janvier-Février 1880. Paris, 1880. 8.
Monsieur, duc d’Orleans. Par M. Gg. Quesnel. — Extraits des procès-verbaux des séances de la société etc.
Congrès archéologique de France. XLVe. session. Séances générales tenues au Mans et à Laval en 1878 par la société française d’archéologie pour la conservation et la description des monuments..... Paris et Tours. 1879. 8. LII u. 647 Seiten.
Bulletin archéologique et historique publié sous la direction de la société archéologique de Tarne et Garonne. Tome VIII. Premier trimestre 1880. Montauban, 1880. 8.
Corbarieu et ses seigneurs. Par M. François Moulenq. —[S. 260] L’anneau d’investiture du musée de Montauban. Par Barbier de Montault. (Mit 1 Tafel.) — Lettres inédites sur les campagnes de 1637 et 1639 en Roussillon. Communiquées par de Reyniès. — État de la bourgeoisie de Baumont vers la fin du XVIIe siècle. Par L. Taupiac. — Chronique. — Procès-verbaux etc.
Verhandelingen der koninklijke Akademie van Wetenschappen. Afdeeling letterkunde. Twaalfde deel. Amsterdam ... 1879. 4.
Het hoogadelijk, vrij wereldlijk stift te Bedbur bij Kleef en zijne juffers. Von L. A. J. W. Sloet.
Verslagen en mededeelingen der koninkl. Akademie etc. Afdeeling letterkunde. Tweede reeks. Achtste deel. Amsterdam,... 1879. 8.
De Christen slavin in dienst bij heidensche meesters. Von Th. Borret. — Over den anslaag van Prins Maurits op Maastricht in 1594. Van W. J. Knoop. — Een Hollandsche luitenant onder koning Lodewijk. Van G. Mees. — Opmerkingen en gissingen op een der brieven van Georg Tanner.
Archives Néerlandaises des sciences exactes et naturelles publiées par la société Hollandaise des sciences à Harlem, et rédigées par E. H. von Baumhauer. Tome XV. 1re et 2me livraison. Harlem, les héritiers Loosjes. 1880.
De vrije Fries. Mengelingen uitgegeven door het Friesch genootschap van geschied-, oudheid- en taalkunde. Veertiende deel. Derde reeks. Tweede deel. Aflevering drie. Leeuwarden, 1880. 8.
Bijdrage tot de burgerlijke en kerkelijke indeeling van Friesland tuschen hed Flie en de Lauwers, van omstreeks de 8ste eeuw tot 1580, door Mr. A. J. Andreae. Met eene karte. S. 195–334.
Register van den aanbreng van 1511 en verdere stukken tot te floreenbelasting betrekkelijk. Uitgegeven door het Friesch genootschap etc. Deel I.-IV. Leeuwarden. H. Kuipers. 8.
Oversigt over det Kongelige Danske Videnskabernes Selskabs Forhandlinger og dets Medlemmers Arbejder i Aaret 1880. Nr. 1 u. 3. Kjöbenhavn, 1880. 8.
Kritiske Bemaerkninger til antike Indskrifter. 2–3. Von I. L. Ussing. — Kirkens Paaskeregning. Von Osvald Mejer.
Sitzungsberichte der gelehrten estnischen Gesellschaft zu Dorpat. 1878 u. 79. Dorpat, 1879 u. 1880. 8.
Gesellschaftsangelegenheiten. — Ueber die sog. estnischen Zeichentage. Von Amelung. — Ueber finnische und estnische Wortbildungen, in denen der Nasal mit dem Zischlaut wechselt. Von N. Andersen. — Ueber den alten Kaufhof der Deutschen in Pskow. Von N. E. Boguschewski. — Ueber die Steinschiffe von Musching. Von C. Grewingk. — Ein russisches Urtheil über die baltischen Provinzen. — Ueber den estnischen Waldgott. Von Weske. — Das Kartenspiel des estnischen Landvolkes in Livland. Von Amelung. — Archäologische Mittheilungen. Von Grewingk. — Der angebliche Pfahlbau in Arrasch. Von demselben — Ueber Lehnworte im Finnischen. Von Leo Meyer.
Verhandlungen derselben Gesellschaft. Neunter Bd und zehnter Bd., erstes und zweites Heft. (Mit litographischen Beilagen). Dorpat, 1880. 8.
Die Steinschiffe von Musching und die Wella-Laiwe oder Teufelsböte Kurlands überhaupt. Von C. Grewingk. — Studien zur Vergleichung der indogermanischen und finnisch-ugrischen Spra[S. 261]chen. Von Nicolai Andersen. I. — Studien zur Geschichte des Königs Stephan von Polen. Erster Theil. Von Richard Hausmann.
Osiliana III. Von J. B. Holzmayer. (Mit Abbild.) — Gräberaufdeckungen in Wolhynien. Von W. Rupniewski. (Mit Abbild.) Bericht über antiquarische Forschungen im Jahre 1876. Von C. C. Graf Sievers.
Archiv für die Geschichte Liv-, Est- und Curlands. Mit Unterstützung der estländischen literarischen.... Gesellschaft herausgegeben von C. Schirren. Neue Folge. Band VII. Reval, 1880. 8.
Quellen zur Geschichte des Untergangs livländischer Selbständigkeit. Aus dem schwedischen Reichsarchive zu Stockholm herausgegeben von C. Schirren. Band VII. Reval. 1880. 360 Stn.
Neue Beiträge zur deutschen Mundart in Estland von Dr. K. Sallmann. (Gedr. mit Unterstützung ders. Gesellschaft.) Reval, 1880. 8. 160 Seiten.
Compte-rendu de la commission impériale archéologique pour l’année 1877. Avec un atlas. St. Petersbourg, 1880. 4. u. Imp. 2.
Rapport sur l’activité de la commission pendant l’année 1877. — Erklärung einiger im Jahre 1876 im südlichen Russland gefundener Kunstwerke. Von L. Stephani.
Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde. Neue Folge. Fünfzehnter Band. 3. Heft. Herausgegeben von dem Vereins-Ausschuss. Hermannstadt, 1880. 8.
Urkundenbuch zur Geschichte der Stadt und des Stuhles Broos bis zum Uebergang Siebenbürgens unter Erbfürsten aus dem Hause Oesterreich (1690). Schl... Von Dr. Albr. Amlacher. — Drei sächsische Geographen des sechzehnten Jahrhunderts. Von Dr. Friedr. Teutsch. — Kurze Nachrichten von demjenigen, was sich bei der Gegenwart Ihro Maj. des Röm. Kaysers Joseph des IIten in Kronstadt etc. Merkwürdiges zugetragen hat. Von Gustav Schiel. —
Korrespondenzblatt dess. Vereines. Redigiert von Joh. Wolff. III. Jhg. Nr. 5–7. Hermannstadt, 15. Mai-15. Juli 1880. 8.
Anregungen und Aufgaben. — Siebenbürgische Flur-, Bach- und Waldnamen. 2. Harbach, 3. Gral. Von J. Wolff. — Heerfahrtsordnung des Hermannstädter Stuhles 1564. Mitgeth. von Fr. Teutsch. — Aufzeichnungen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Mitgeth. von dems. — Volksthümliches: Volksglauben. Der schwere Wagen. Von Wolff. — Aus dem Billaker Kirchenprotokoll, 1661–1720. Von Fr. T. — Zum Einfall des walachischen Woiwoden Michael in Siebenbürgen (1599). Von F. Schuller. — Die Bevölkerungszahl des Hermannstädter Stuhles 1468. Von Fr. Teutsch. — Siebenbürger auf der Universität Erlangen im 18. Jahrhundert. Von C. Schnizlein. — Literatur. — Kleinere Mittheilungen. — Miscellen.
Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen. XIX. Jahrg. Nr. I. Nebst der literarischen Beilage. Redigiert von Dr. Ludwig Schlesinger. Prag, 1880. 8.
Beiträge zur Verfassungsgeschichte Böhmens am Beginne des 14. Jahrhunderts. Von Dr. V. Prochaska. — Künstler der Neuzeit Böhmens. Von R. Müller — Zur Geschichte der Stadt und Herrschaft Königswart. Von Dr. M. Urban. — Deutsche Correspondenz der Rosenberge. Von Th. Wagner. — Studien zur Ge[S. 262]schichte von Ossegg. III. IV. (Forts.) Von B. Scheinpflug. — Miscellen. — Vereinsangelegenheiten.
Mittheilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung. Unter Mitwirkung von Th. Sickel, M. Thausing und H. R. von Zeißberg, redigiert von E. Mühlbacher. I. Bd. 3. Heft. Innsbruck, 1880. 8.
Jakob Unrest’s Bruchstück einer deutschen Chronik von Ungarn. Von v. Krones. — Bemerkungen über die äußeren Merkmale der Papsturkunden des XII. Jahrhunderts. Von Ferd. Kaltenbrunner. — Dürer’s Studium nach der Antike. Ein Beitrag zu seinem ersten venezianischen Aufenthalte. Von Frz. Wickhoff. (Mit 1 artist. Beilage.) — Kleine Mittheilungen. — Literatur.
Mittheilungen der k. k. Central-Commision zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale... Sechster Band. Zweites Heft. Neue Folge der Mittheilungen.... Mit 2 Tafeln und 7 in den Text gedruckten Illustrationen. Wien, 1880. 4.
Die Grabdenkmäler der Familie Thannhausen in der Dominicanerkirche zu Friesach. Von L. von Beckh-Widmannstetter (Mit Abbild.). — Etruskische Reste in Steiermark und Kärnthen. Von Dr. Fr. Pichler. — Die Gegend von Kaumberg in Niederösterreich in kunsthistorischer Beziehung. Von Dr. Alb. Ilg. — Ein Reitersiegel des Ritters Friedrich Thumb von Neuenberg bei Götzis in Vorarlberg. Von Jos. Zösmaier. (Mit Abbild.) — Zur Geschichte der Schatz-, Kunst- und Rüstkammer in der k. k. Burg zu Grätz. Von Jos. Wastler. III. — Archive in Ober-Oesterreich. Von Albin Cerny. — Portal am Hause Mannsfeldgasse Nr. 6 in Pilsen. Von C. Lauzil. (Mit Abbild.) — Altdeutsche Bilder aus der von Vintler’schen Galerie in Brunneck. — Archäologische Nachrichten aus Schlesien. — Holzkirchen in den Karpathen. Von V. Myskovsky. — Münzen als Glockenzierrat. Von A. Luschin von Ebengreuth. — Reise-Notizen über Denkmale in Steiermark und Kärnthen. Von Dr. K. Lind. III. (Mit Abbild.) — Notizen.
Mittheilungen der kais. und kön. geographischen Gesellschaft in Wien. 1879. XXII. Band (der neuen Folge XII.) Wien, 1879. 8. 600 Seiten.
Mittheilungen des k. k. österreich. Museums für Kunst und Industrie. (Monatsschrift für Kunst und Kunstgewerbe.) XV. Jahrg. Nr. 176–178. Wien, 1. Mai-1. Juli 1880. 8.
Ueber einige Benennungen mittelalterlicher Gewebe. Von Dr. Karabacek. (Forts.) — William Unger. — Antiquar. Gläser aus Aquileja. — Bucheinbände Von J. von Falke. — Literatur. — Kleinere Mittheilungen.
Numismatische Zeitschrift herausgegeben von der Numismatischen Gesellschaft in Wien durch deren Redaktions-Comité. Zwölfter Jahrgang. Erstes Halbjahr. Jänner-Juni 1880. Mit IV Tafeln und 8 Holzschnitten. Wien, 1880. 8.
Gesellschaftsangelegenheiten. — Die Kunst des Münzens von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Von Carl v. Ernst. — Beiträge zur brandenburgischen Münzkunde. Von E. Bahrfeldt. — Die Goldgulden vom Florentiner Gepräge. Von H. Dannenberg. — Der Münzfuß der Wiener Pfennige in den Jahren 1424 bis 1480.
Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark, bearbeitet von I. v. Zahn. Unter Förderung Seitens des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht..... hrsg. vom histor.[S. 263] Vereine für Steiermark. II. Bd. 1192–1246. Graz, 1879. 8. XXVIII u. 759 Seiten.
Die Wartburg. Organ des Münchener Alterthumsvereins. Zeitschrift für Kunst und Kunstgewerbe mit Berücksichtigung der Neuzeit. VII. Jahrg., 1880. Nr. 7. München, 1880. 8.
Nürnberger Künstler des 16. und 17. Jahrhunderts. Von R. Bergau. — Die 700jährige Jubiläumsfeier des Wittelsbacher Herrscherhauses, abgehalten zu Landshut durch den obigen Verein am 16. Juni 1880. — Literatur.
Verhandlungen des historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg. Vierunddreißigster Band der gesammten Verhandlungen und sechsundzwanzigster Band der neuen Folge. Mit 8 Steindrucktafeln. Stadtamhof, 1879. 8.
Nachlese zu Th. Ried’s Codex chronologico-diplomaticus Episcopatus Ratisbonensis. 2. Regensburger Urkunden im Besitze des Grafen Hugo von Walderdorff zu Hauzenstein. Mitgetheilt von demselben. — Der bayerische Krieg vom Jahr 1504. Reimchronik eines Zeitgenossen. Mitgetheilt von H. Frhrn. von Gumppenberg. — Die Conventionsmünzen der Herzoge von Bayern und der Bischöfe von Regensburg. Von W. Schratz. (Mit 2 Tafeln.) — St. Mercherdach und St. Marian und die Anfänger der Schottenklöster in Regensburg. Von H. Grf. von Walderdorff. — Weihegedicht auf den Regierungsantritt des Bischofes Albert von Regensburg, des Großen und Seligen, aus dem Jahre 1260. Uebersetzt und erläutert von Georg Jakob. Thon-Reliefe (Fliese) aus der Stiftskirche zu St. Emeran in Regensburg. Von H. Grf. v. Walderdorff. (Mit 6 Tafeln.) — Miscellen.
Collectaneen-Blatt für die Geschichte Bayerns, insbesondere für die Geschichte der Stadt Neuburg a/D. und des ehemaligen Herzogthums Neuburg, bearbeitet von Mitgliedern des historischen Filial-Vereins zu Neuburg. Dreiundvierzigster Jahrgang, 1880. Neuburg, 1880. 8.
Nachricht von dem Bauernaufruhr oder bäurischen Krieg des Georg Schwarzerdt. Mitgetheilt von J. Würdinger. — Ein kaiserlicher Besuch in Neuburg a/D. im Jahre 1689. Von Dr. Häutle. — Schicksale der jungen Pfalz während des schmalkaldischen Donaukrieges. Von W. P. Nikl. — Aufzeichnungen einer Nonne im ehemaligen Kloster der Dominikanerinnen zu Obermedlingen aus den Jahren 1529–1546. — Magdalena Scherer. Eine Hexengeschichte aus dem Jahre 1617. Von Chr. Schnepf. — Ein Neuburger Falconet vom Jahr. 1534. Mitgetheilt von J. Würdinger. — Vereinsangelegenheiten.
Kunst und Gewerbe. Wochenschrift zur Förderung deutscher Kunst-Industrie. Herausgegeben vom Bayrischen Gewerbemuseum zu Nürnberg. Redigiert von Dr. Otto v. Schorn. Vierzehnter Jahrgang, 1880. Nr. 29 und 30. Nürnberg, 1880. 8.
Auf Streifzügen in Schlesien. Von F. O. Schulze. — Kleinere Nachrichten. — Literatur etc. — Abbildungen: Portal vom Schloß zu Fischbach (Schlesien). Schmiedeisen-Gitter (16. Jahrhdt.). Bogen am Schloßportal zu Fischbach (Schlesien). Brunnen im Schloßpark zu Buchwalde (Schlesien).
Mittheilungen des Bayerischen Gewerbemuseums zu Nürnberg. Beiblatt zur Wochenschrift: Kunst und Gewerbe. Redigiert von Dr. Otto von Schorn. Siebenter Jahrgang, 1880. Nr. 15.
Bekanntmachungen. — Anzeigen. — Notizen etc.
103) Nach Nr. 137 des oberschwäbischen Anzeigers wurde in Hochsträß bei Friedrichshafen-Hofen ein Gräberfeld entdeckt, welches in einem uns von unbekannter Hand zugeschickten Separatabdruck eines Zeitungsartikels mit den in der Nähe gefundenen Pfahlbauten des Bodensees in Verbindung gebracht wird. Da uns der ursprüngliche Artikel nicht zugesandt wurde, sind wir nicht in der Lage, näher auf die Sache einzugehen.
104) Herr Professor Heideck und Herr Bildhauer Eckart sind auch während dieses Sommers bei dem Aufsuchen und Oeffnen von Hünengräbern in der Kaub, einem Wäldchen bei Wosegau bei Kranz, thätig gewesen, und zwar mit sehr günstigen Erfolgen. Die Herren öffneten 100 Gräber; 60 davon waren für ihre Bestrebungen überaus ertragreich. In jedem Grabe wurde ein Schmuck, 2 Lanzen, zwei Steigbügel und Sporen gefunden. Hervorragende Funde waren außerdem 2 große Kronfibeln, 6 große Filigranschaumünzen, 2 Münzen arabischer oder byzantinischer Herkunft, eine silberne Filigranfibel, eine ovale silberne Medaille, 4 silberne Filigranperlen, 2 Steinperlen, focaltonartig geschliffen, eine längliche Perle, ebenfalls so geschliffen, Fibeln mit Silberdraht durchzogen, Schwerter mit kräftiger Parierstange, der Knauf mit Silberfäden durchzogen, etc.
(Nordd. Allg. Ztg.- Nr. 364.)
105) Herr Kofler aus Darmstadt hat in der Umgegend von Lich (Oberhessen) Ausgrabungen an Hügelgräbern vorgenommen, die im Muschenheimer und im Langsdorfer Walde liegen. Zwei der Gräber boten sehr wenig des Interessanten, das dritte Grab aber ganz Hervorragendes. Im Langsdorfer Walde liegt eine Gruppe von Hügeln, genannt die „Heidengräber“. Einige derselben haben eine Höhe von 2 Metern und einen Umfang von 36–40 Metern; andere erheben sich kaum über den Boden. Das eröffnete Grab erhob sich nur 80 Centim. über den Boden und hatte einen Umfang von 25 Metern. In einer Tiefe von 80 cm. stießen die Arbeiter auf eine Anzahl Steine, welche in ziemlich kreisrunder Form pflasterartig den Boden deckten. Der Durchmesser des Kreises maß 4 Meter. Als die Randsteine losgebrochen wurden, fand man drei größere Schalen und ein Gefäß, von denen nur letzteres erhalten, die Schalen aber, wie die genaue Besichtigung zeigte, in beschädigtem Zustande niedergelegt waren. Unter den Gefäßen befanden sich große Lagen von Asche und kleine im Feuer kalzinierte Knochen. Bei Entfernung der Steine aus der Mitte fand man ebenfalls Asche und Scherben der verschiedenen Gefäße. Unter dem mittleren Steine lag ein vollständiger Bronzeschmuck, bestehend aus einem Halsring von gewundener Form mit schön erhaltenem Schluß; zwei spiralförmigen, ganz dünnen Armringen mit Schluß, die theilweise unter der Hand zerbrachen; zwei massiven Armspangen, jede zusammengesetzt aus 3 glatten Reifen; einem spiralförmigen Fingerring, dabei ein Stückchen Bronze, das wol zu demselben als Zierrath gehörte (aus den Armspangen fielen beim Herausnehmen je ein Reifchen von dünnem, nadeldickem Holz, das mit ganz dünnen Bronzen überarbeitet war); zwei Scheiden für spitze Gegenstände von wohlerhaltenem Gewebe; einem Gürtel, ganz vermodert, der mit unzähligen kleinen Bronzebuckeln besetzt war, die nicht ganz die Stärke des Materials der sogenannten Wachsperlen hatten; einer ganzen Anzahl halbvermoderter, halbverkohlter, ganz dünner Bronzezierge[S. 265]räthe; einem Bronzebeschlag mit zwei Rundnägeln. Die Fundstücke hofft man für das Darmstädter Museum zu erhalten.
(Nordd. Allgem. Ztg., Nr. 362.)
106) Am 20. Juli wurden in der Nähe des Greiffensteiner Schloßberges, ½ Stunde westlich von Zabern, unweit der alten römischen Vogesen-Befestigungen am Schweizerhof, Köpfel, Fallberg und der römischen Kaiserstraße von Tres Tabernae nach Decempagi (Tarquimpol bei Dieuze) und der Römerstraße nach dem Fallberge: 160 silberne römische Münzen aus der Zeit der Prätorianer-Kaiser (235–279) beim Bauen einer Forststraße von einem Arbeiter gefunden. Die in einem zerfallenen kupfernen Gefäß befindlichen Münzen wurden an das Bezirkspräsidium nach Straßburg abgeliefert. Am 3. August wurden wieder 6 silberne, sehr gut erhaltene Münzen mit folgenden Inschriften gefunden: 1. (2 Münzen) Otacilia uxor Philippi I. Marcia Otacilia Severa Augusta, — Concordia Augusta. 2. (2 Münzen) Imperator Caesar Cajus Vibulo Vellusiano (?) Augustus. 3. (2 Münzen) Imperator Gallienus, Pius Augustus (260–268).
Freiherr
von Hövel,
Premier-Lieutenant im k. Jäger-Bat. 8.
107) Der „Köln. Volks-Ztg.“ zufolge wurde in Zülpich die dortige, aus dem achten Jahrhundert stammende Krypta nach ihrer Restaurierung wieder eröffnet und für den Gottesdienst in Gebrauch genommen.
(Staats-Anz. f. Württemberg, Nr. 190.)
108) Alle Zeitungen feiern die am 14. August d. J. erfolgte „Fertigstellung“ des Domes zu Köln, indem an diesem Tage die Versetzarbeit der Kreuzblume des zweiten Thurmes beendigt wurde, ein Ereigniß, das in der That wichtig genug ist, das Interesse aller Altherthumsfreunde in Anspruch zu nehmen, wenn auch von einer Fertigstellung, von einem Abschluß aller Arbeiten noch lange nicht die Rede sein kann.
109) In dem Gebäude des Bürgerhospitales zu Graz entdeckte man kürzlich beim Erneuern des Fußbodens in einem ebenerdigen Gewölbe eine Grabplatte 75,40 Centimeter groß, leider in der Mitte geborsten in zwei Hälften, aus röthlichem Marmor. Die Mitte derselben zeigt nur einen Schild mit eingegrabener Schräglinie. Am Rande läuft in gothischer schöner Majuskelschrift die Legende: „CHVNRADVS. CIVIS. DE. GRÆTZ. LANTSCRIBA. IN. STIRIA. OBIIT. ANNO. DNI. M. CCC. XXI. XII. KAL. SEPTEM(BR)IS.“
Dieser Grabstein, der aus dem nahen ehemaligen St. Andreasfriedhofe herrühren möchte, ist vielleicht der älteste eines Bürgers (civis) von Graz und das Denkmal des „Meisters Konrad Landschreibers von Steier“ (Muchar V, 362), der ein Theilnehmer jener Versammlung steirischer Edeln und Stände im Kloster Göß war, von welcher die engere Beziehung unserer Heimat zum Hause Habsburg datiert wird.
(Der Kirchenschmuck, Nr. 8.)
110) Auf der bei Annweiler gelegenen Burg Trifels ist man seit Beginn des Frühjahres beschäftigt, den dort befindlichen, aber nahezu vollständig zugeschütteten Brunnen auszugraben, in der Hoffnung, manch interessanten Fund aus dem Alterthum zu machen. Die Arbeiten blieben jedoch erfolglos, die Hoffnung begann zu sinken und die zur Ausgrabung freiwillig eingegangenen Beiträge waren erschöpft, auf neue aber nicht mehr zu rechnen. Da endlich stieß man am 24. Juli in der Tiefe von 70 Meter auf einen[S. 266] eisernen Mörser von nahe 18 Centner. Derselbe hat eine Länge von 88 cm., ist in der Wandung 7 cm. dick und hat einen Laderaum von 20 cm. Tiefe und 12½ cm. Breite. Nach Urtheil Sachverständiger soll das Stück aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammen. In Folge dieses Fundes werden die Ausgrabungen eifriger denn je betrieben, da man noch werthvollere Gegenstände an das Tageslicht zu bringen hofft. Auf Wasser ist man bis jetzt noch nicht gestoßen.
(Fränk. Kurier, Nr. 490.)
111) Auf dem Schloßplatze zu Berlin werden Nachgrabungen veranstaltet, um das Fundament des alten Domes bloßzulegen und die Gruft zu finden, in welcher die Särge der Kurfürsten Johann Cicero und Joachim I., sowie der Gemahlinnen derselben, beigesetzt worden. Nach einer Mittheilung der deutschen Bauzeitung glaubt man annehmen zu können, daß diese Särge nicht in der allgemeinen Familiengruft im Chore, sondern in einer kleinen Gruft bei den Querschiffen beigesetzt waren. Schon unter Friedrich Wilhelm I. wurden diese Querschiffe abgebrochen, und so erklärt sich die Thatsache, daß diese Särge bei Ueberführung der übrigen Fürstensärge aus dem alten Dome in den jetzigen nicht mit übergetragen wurden, aber auch die Hoffnung, solche jetzt noch zu finden.
Inzwischen haben diese Nachgrabungen, nach der Nordd. Allg. Ztg., welche wiederholt darüber berichtet hat, interessante Resultate erzielt. Man hat eine Reihe von Grüften, theilweise völlig unberührt, sammt ihrem Inhalte bloßgelegt. In einer derselben wurde eine Rüstung gefunden; es kamen steinerne Epitaphien vom Beginn des 17. Jahrh. zu Tage, und fast bei jedem Spatenstiche stieß man auf menschliche Knochen, da der alte Dom Jahrhunderte lang als Begräbnißstätte diente. Der Hauptzweck der Ausgrabungen scheint bis jetzt nicht erreicht zu sein. Glücklicher in dieser Richtung erscheint eine zu ähnlichen Zwecke in Küstrin vorgenommene Ausgrabung verlaufen zu sein.
112) Küstrin, 15. August. Auf Anregung von hoher Seite sind, wie die „Frkf. Oderztg.“ schreibt, hierselbst, und zwar schließlich mit Erfolg, Nachforschungen nach der Gruft des Markgrafen Hans von Küstrin, welcher die Reformation in seinen Landen eingeführt, angestellt worden. Nachdem man mehrere Tage vergeblich in der Kirche selbst gesucht, wurde zuletzt noch die Dielung der unter dem Hochaltar gelegenen Sakristei aufgenommen. Beim Sondieren des darunter befindlichen Untergrundes stieß man auf Mauerwerk, in welches man eine größere Oeffnung schlug, durch die man in der That in ein Gewölbe, und zwar das lange gesuchte, hinabstieg. Man fand dasselbe großentheils mit Schutt und Steinen angefüllt, nach dessen Beseitigung zwei Zinksärge bloßgelegt wurden, von denen der eine an der südlichen, der andere an der nördlichen Wand befindlich. Der letztere war gewaltsam aufgebrochen, der Deckel theilweise herabgezogen und verbogen, im Innern mit verfaultem Holz des Einsatzsarges, sowie mit Mauerschutt angefüllt. Ein Theil der Gebeine, mit Ausnahme des Schädels, welcher nicht vorhanden, wurde auf dem Fußboden des Gewölbes zerstreut gefunden, sorgsam gesammelt und wieder in den Sarg hineingelegt. Ueber demselben fand man an der Wand befestigt die in den Chroniken erwähnte Messingtafel mit folgender Inschrift: „Johannes, Markgraf zu Brandenburg, ein Sohn Markgraf Joachims, dieses Namens des Ersten, Kurfürstens zu Brandenburg etc., hat durch Gottes Providence im Jahre nach Christi Geburt 1536 angefangen, die reine Lehre des[S. 267] Evangelii und Wortes Gottes Inhalts der Augsburgischen Confession nach prophetischer und apostolischer Schrift allhier zu Cüstrin und folgends durchs ganze Fürstenthum der Neumark und in andern seinen Landen und Herrschaften öffentlich lehren lassen, und ist ob solchem Bekenntnisse aus Gnaden des Allmächtigen beständig geblieben und hat durch desselben Hülfe die Seinigen dabei erhalten. M. D. L. V. Solus spes mea Christus.“ — Wenn die Tafel schon jeden Zweifel an der Richtigkeit des Fundes zu beseitigen im Stande war, so geschah dies außerdem noch durch eine Inschrift auf dem Deckel des anderen, südlich stehenden Sarges, welche bekundete, daß darin die sterblichen Ueberreste der Markgräfin Katharina enthalten seien. Außer derselben war auf dem Deckel noch ein langgestrecktes Kreuz eingraviert. Auch dieser Sarg hatte Spuren äußerer Gewalt aufzuweisen, da er, obgleich sonst noch fest, an verschiedenen Stellen aufgebrochen war. Mit Hülfe dieser Oeffnungen konnte man erkennen, daß der darin enthaltene Holzsarg stark von der Fäulniß mitgenommen war. An der südlichen Wand fand sich eine, wahrscheinlich nach erfolgter Beisetzung der später verstorbenen Markgräfin vermauerte Thür. Nach erfolgter amtlicher Feststellung des Thatbestandes wurde die Gruft wieder geschlossen.
(Nordd. Allg. Ztg., Nr. 383.)
113) Lauf, 28. Juli. Gelegentlich der Einlegung eines baufälligen Hauses im benachbarten Dorfe Simonshofen machte ein hiesiger Zimmergeselle einen ihn höchst angenehm überraschenden Fund. Derselbe, unter einer Dachsparre versteckt gelegen, bestand in einer Anzahl größerer französischer Silbermünzen mit den Bildnissen Ludwigs XIII. und XIV., sowie in einer noch sehr gut erhaltenen Taschenuhr von hohem Kunstwerth. Dieselbe zeigt auf 3 Zifferblättern Stunden, Wochentage und Monate, lief aufgezogen sofort weiter und hat einen höchst sinnreich konstruierten Mechanismus. Wochentage und Monate sind französisch bezeichnet, und somit scheint das Ganze noch aus der Franzosenzeit herzurühren.
(Fränk. Kurier, Nr. 387.)
Unter diesem Titel publicierten wir auf Allerhöchsten Befehl Seiner Majestät des Königs von Preußen in den Jahren 1852 bis 1861 in Gemeinschaft mit Dr. Märcker ein Urkundenbuch des Geschlechtes Hohenzollern, sowohl der gräflichen Linie in Schwaben, als der burggräflich-nürnbergischen in Franken, bis zum Jahre 1417.
Obwohl bei den Vorarbeiten keine Mühe gescheut worden war, um eine möglichst große Vollständigkeit dieses Urkundenwerkes zu erreichen, so war doch, wie bei allen ähnlichen Werken, leicht vorauszusehen, daß im Laufe der Zeit sich in Archiven und in selteneren Druckwerken noch manche Urkunde finden würde, die bei der ersten Anlage der Sammlung sich unsern Forschungen entzogen hatte. In der That sind wir durch die gütige Beihülfe gelehrter Freunde und durch eigenes Suchen in den Besitz mancher neuen Urkunden der Hohenzollerischen Familie gelangt, so daß wir es wagen konnten, Seiner Majestät dem Kaiser und König, Chef des Hauses Hohenzollern, die Herausgabe eines Supplementbandes zu der Hohenzollerischen Urkundensammlung ehrerbietigst in Vorschlag zu bringen.
Nachdem Seine Majestät diesen Vorschlag zu genehmigen geruhten, erlauben wir uns, an alle diejenigen verehrten Herren, die aus Beruf oder Neigung sich mit historischen Studien beschäftigen, im Interesse der Geschichte unseres Kaiserhauses die Bitte auszusprechen, uns Hohenzollerische Urkunden (vor 1417) gütigst nachzuweisen, welche in unserem Sammelwerke noch keine Aufnahme gefunden haben, mögen dieselben nun handschriftlich in Archiven sich finden, oder gedruckt in älteren oder neueren Werken, Zeitschriften u. dergl. vorliegen.
Eine jede, auch die kleinste Mittheilung wird mit gebührendem Danke entgegengenommen werden; Abschriften werden gern vergütet.
Berlin, im August 1880.
Dr. Graf Stillfried.
Die heurige Jahresconferenz des Verwaltungsausschusses des germanischen Museums beginnt Dienstag, den 28. September, Vormittags 9 Uhr im Conferenzzimmer des Museums. Hiervon werden alle zur Theilnahme Berechtigten auf diesem Wege verständigt.
Nürnberg, den 15. August 1880.
Das Direktorium des germanischen Museums:
A. Essenwein,
I. Direktor.
Verantwortliche Redaction: Dr. A. Essenwein. Dr. G. K. Frommann.
Verlag der literarisch-artistischen Anstalt des germanischen Museums in Nürnberg.
Gedruckt bei U. E. Sebald in Nürnberg.
Nürnberg. Das Abonnement des Blattes, welches alle Monate erscheint, wird ganzjährig angenommen und beträgt nach der neuesten Postconvention bei allen Postämtern und Buchhandlungen Deutschlands incl. Oesterreichs 3 fl. 36 kr. im 24 fl.-Fuss oder 6 M.
Für Frankreich abonniert man in Paris bei der deutschen Buchhandlung von F. Klincksieck, Nr. 11 rue de Lille; für England bei Williams & Norgate, 14 Henrietta-Street Covent-Garden in London; für Nord-Amerika bei den Postämtern Bremen und Hamburg.
Alle für das german. Museum bestimmten Sendungen auf dem Wege des Buchhandels werden durch den Commissionär der literar.-artist. Anstalt des Museums, F. A. Brockhaus in Leipzig, befördert.
Neue Folge. Siebenundzwanzigster Jahrgang.
ORGAN DES GERMANISCHEN MUSEUMS.
1880.
Nº 9.
September.
III.
Einen nicht unwichtigen Beitrag liefert der Codex 973, dessen wir wiederholt bei Besprechung anderer Darstellungen gedacht haben: der trojanische Krieg in deutscher prosaischer Bearbeitung, dessen viele Kampfabbildungen in hohem Grade interessant sind. Wir geben aus den folgenden Seiten, auf die Hälfte verkleinert, eine der Kampfscenen und eine Reihe von Einzelfiguren aus den übrigen wieder. Wir haben in allen diesen Kampfscenen nur die Fürsten und ihre unmittelbare Umgebung vor uns, nicht etwa kämpfende Knechte; daher sehen wir auch alle zu Pferde. Von Fußtruppen nirgends eine Spur. Wir finden aber auch, daß große Mannigfaltigkeit in Rüstung und Bewaffnung selbst dieser vornehmen Elemente herrschte. Die Könige tragen meist den Stechhelm und, um sie zu bezeichnen, auf demselben eine Krone. Doch haben wir wol kaum anzunehmen, daß, als der Codex gefertigt wurde, die Könige derartige Auszeichnung wirklich trugen; sie dient nur dazu, dem Beschauer zu zeigen, daß diese Figur der im Texte genannte König ist. Uebrigens tragen auch andere Figuren den Stechhelm. Ein Blick auf Siegel und Grabsteine und andere datierbare Werke der zweiten Hälfte des 14. Jahrh. zeigt uns die Rüstung der meisten Nebenfiguren ganz ebenso wieder, wie sie hier vorkommen. Wir haben als Kopfbedeckung die oben spitze Beckenhaube mit dem Kettengeflechte um den Hals; wir haben das wollene Gewand mit Aermeln über der Rüstung, die vielleicht blos aus Ringgeflecht bestand, vielleicht[S. 270] auch einzelne Eisentheile hatte. Die mit a bezeichnete Figur hat noch das ärmellose Gewand, unter welchem der aus Ringgeflechte bestehende Aermel zum Vorschein kommt. Einzelne Figuren tragen Brustharnische, Ellbogenkacheln (b); andere lassen Längsstreifen auf dem Aermel sehen, die uns durch die großen Darstellungen auf Grabmälern, so des 1349 gestorbenen Günther von Schwarzburg und des 1377 gestorbenen Berengar von Berlichingen, als Metallstreifen erklärt werden, die auf den ledernen Lendner befestigt sind (c). Bei anderen, namentlich bei den Königen, findet sich eine vollständige Bekleidung der Arme und Beine mit Eisenplatten vor, die sich an den Schuhen übereinander schieben. So zeigt sie auch der 1371 gestorbene Otto von Pienzenau auf seinem Grabsteine.
Ein Theil der Ritter hat auch bereits das spitz zulaufende Visier, welches dem Gesichte die Gestalt eines Hundskopfes gibt, wie solcher Helme einige in Original erhalten geblieben sind und auf datierten Denkmälern in den letzten Jahren des 14. Jahrh. dargestellt werden. Wir verweisen auf die von uns veröffentlichte Abbildung des Georg Tumersdorfer vom Beginne des 15. Jahrh.[217] Die Zaddeln, die wir an den Haustrachten in diesem Bande finden, erscheinen auch bei der Tracht der vornehmen Krieger, der Könige, wieder, ebenso die Schellen.[S. 271] Auch sie weisen uns auf das Ende des 14. Jahrh. und den Anfang des fünfzehnten hin, zeigen aber, da hier das Gefolge sie nirgends trägt, daß sie ausschließlich noch den Spitzen der Gesellschaft angehören, daß hier also noch die Periode des ersten Auftretens gegeben ist. Ebenso liegt sicher die Periode des ersten Auftretens jener Plattenharnische für Brust und Rücken vor, die sich bei außerordentlich enger Taille stark über die Brust wölben, wie sie noch in der Mitte des 15. Jahrh.[S. 273] gebräuchlich sind (d, e), bei d bereits mit einer Art Kannelierung versehen. Das Vorkommen der Eisenhüte sei ebenfalls angedeutet. In einzelnen Fällen (g) sind die Krämpen stark nach vorn gezogen. Ein solcher ist sogar mit einem Federbusche besteckt. Die Helmform h dürfte wol in der Wirklichkeit kein Vorbild gehabt haben, sondern blos der Phantasie und flüchtigen Handhabung der Feder entsprossen sein. Im Hintergrunde der Darstellungen finden sich auch Kämpfer ohne Helm mit fliegenden Binden um den Kopf (i).
Die Schwerter haben den runden Knauf des 14. Jahrhunderts, lange etwas geschweifte Parierstangen und sind nicht besonders lang. Daneben kommen aber auch einschneidige, mehr oder weniger gekrümmte, theilweise sehr breite messerartige Schwerter vor. An besondere Landsmannschaft zu denken verbietet sich ebenso, wie etwa sie blos für die Bewaffnung der letzten Knechte zu halten, da sie auch von den im Vordergrunde Kämpfenden getragen werden. Bei c erscheint sogar die Schneide wellig, wie bei den Flammbergen der späteren Zeit. Die Sporen zeigen bereits Räder. Die[S. 274] Handschuhe haben noch durchaus die charakteristische Form des 14. Jahrhunderts. Nicht blos für die Bewaffnung, sondern auch für die Kampfesweise der Zeit ergeben sich noch interessante Anhaltspunkte. Die Pferde sind durchweg ungerüstet, doch wird nirgends auf den Bildern ein Angriff gegen die Pferde gemacht; dagegen sind dieselben von der Hitze des Kampfes mitergriffen, beißend dargestellt. Nur zum Theile werden sie am Zügel gehalten. Die Kämpfenden stehen mehr im Steigbügel, als sie auf dem Pferde sitzen. Für besondere Erhöhung des Sattels lassen sich jedoch Anhaltspunkte wegen der Linien der Röcke nicht finden. Die Lanze fehlt im ernsten Kampfe gänzlich, ebenso trägt keiner der Kämpfenden einen Schild. Die ritterliche Kampfesweise der früheren Periode hat also einer neuen vollständig Platz gemacht. Man greift sich mit dem Schwerte an. Die mit der Lanzenspitze versehene Fahne wird aufrecht mit der linken Hand getragen. Statt der Waffen mit langer Stange erscheint aber sehr häufig der mit kurzer Stange versehene Hammer und das Beil zum Schlagen, beide, gleichwie das Schwert, meist[S. 275] mit einer Hand geführt. Ausnahmsweise wird jedoch das Schwert wie das Beil auch mit beiden Händen zu besonders wuchtigem Hiebe ausgeholt (k). Auch der mit Stacheln besetzte Kolben findet sich vom Ritter geführt (l); vielleicht dürfen wir in dieser Figur sogar den am Stiele beweglichen Drischel erkennen.
Stellen wir alle angeführten Eigenthümlichkeiten zusammen, so dürfen wir nicht annehmen, daß veraltete Bewaffnung zu lange vom unmittelbaren Gefolge der Fürsten geführt wurde, auch nicht, daß diese selbst mit neu aufgekommenen Elementen zu weit voraus waren. Es läßt sich also mit ziemlicher Sicherheit die Entstehungszeit des Codex in die Zeit um 1400, also die letzten Jahre des 14. oder die ersten des 15. Jahrh., verlegen.
IV.
Wenn der Band, in welchem die prosaische Bearbeitung des trojanischen Krieges enthalten ist, kein bestimmtes Datum trägt und nur aus allgemeinen Gründen, vorzugsweise wegen der in den Bildern gegebenen Bewaffnung, in die letzten Jahre des 14., spätestens in den Beginn des 15. Jahrh. verlegt werden muß, so kann[S. 276] der Codex 998, welcher gleichfalls einen trojanischen Krieg enthält und deshalb so viele Darstellungen von Kämpfen gibt, um so größeres Interesse auch für die Geschichte der Bewaffnung in Anspruch nehmen, als er genau datiert ist und einer Zeit angehört, in welcher sich in Folge der Hussitenkriege und der durch die Hussiten hervorgebrachten Aenderung der Taktik eine Aenderung der Bewaffnung vollzog. Ein direktes Bild gibt freilich davon unser Codex durchaus nicht. Wir sehen weder eine Wagenburg, noch sehen wir irgend welche Verwendung der Feuerwaffen. Sämmtliche Kämpfe, sowohl im trojanischen Kriege, als im Wilhelm von Orlens sind ausschließlich ritterliche Kämpfe. Aber es hatte sich die Bewaffnung der Ritter und wol auch theilweise ihre Kampfesweise geändert. Was uns zunächst die hier folgenden Abbildungen zeigen, ist die gänzlich geänderte Rüstung der Ritter. Der lederne Lendner ist verschwunden; der Mann ist beinahe durchgängig gänzlich in Eisen gerüstet, und nur ausnahmsweise erscheint noch Kettengeflecht oder ein Kleid aus Stoff, wol Wollenstoff, welches einzelne Theile des Körpers bedeckt. Wir geben auch[S. 277] aus diesem Bande eine Anzahl von Einzelfiguren in halber Originalgröße wieder. Nr. 1 ist die durch den ganzen Codex hindurchgehende Normalfigur eines Ritters. Wir haben aus den vielen Darstellungen absichtlich eine solche ausgewählt, in der sich der Ritter zu Fuße zeigt, um die Rüstung um so sicherer wiederzugeben. Es ist eine Scene aus der Zerstörung der Stadt Troja selbst, die wir hier vorführen und welche, abgesehen von dem Unbewaffneten, der dem Geschicke anheimfällt, das ihm die Einnahme und Zerstörung der Stadt bereitet, auch einen anderen (2) zeigt, bei welchem die Aermel, ebenso die Halsberge von Wollenstoff sind. Der Kämpfer 3 trägt[S. 278] eine kurze wollene Tunika, ob aber dieselbe die ganze Bedeckung des Mannes bildet, oder über dem Harnisch getragen wird, muß zweifelhaft bleiben; bei den wenigen ähnlichen Figuren des Codex scheint, selbst in Scenen, wo unbedingt nur Fürsten gemeint sein können, doch der Wollenstoff die einzige Rüstung. Bei 4 ist die wollene Halsberge mit einem Bunde aus ähnlichem Stoffe um das Haupt, welches mit der Beckenhaube bedeckt ist, zusammengesetzt. Die Aermel zeigen Schuppenwerk. Bei 6 und 8 hängt das Zaddelwerk und Fransen (?) der kurzen unter dem Harnisch getragenen Tunica (?) aus dem Unterrande der Eisenrüstung herab. Nr. 7 ist gänzlich in Ketten[S. 279]geflecht gekleidet; nur die Vorderarme sind mit Stulpen, die Brust mit einem Kürasse bedeckt. Die Hände sind meist unbedeckt, 8 trägt Lederhandschuhe, 4 und 5 eiserne, welche noch denen der vorigen Periode ähnlich, aber an der Innenseite der Hand offen und mit zwei Spangen zusammengehalten sind. Die Schuhe sind theils eiserne, theils aber auch lederne, da doch Wollenstoff bei ihnen wohl nicht gemeint sein kann.
Betrachten wir die Helme, so fehlt die spitze Beckenhaube mit Halsberge aus Ringgeflecht schon gänzlich. Aus ihr hat sich bereits der vollständige Visierhelm entwickelt (1, 5, 9, 13, 15, 17), der seinen eigenen, auf dem Harnische aufstehenden Schutz des Halses hat, wie der Stechhelm, der auch im Kampfe getragen wird (6, 9). Eigene, aus der Beckenhaube hervorgegangene Helmformen finden sich allerdings auch hier noch da und dort (10, 11, 12, 14). Wenn solche phantastische Formen nicht zu häufig vorkommen würden (auch Gemälde jener Zeit zeigen ja die sonderbarsten Helmformen), möchte man versucht sein, sie ins Gebiet der Künstlerphantasie zu verweisen, ebenso wie die oft eigenthümlichen Schulterbedeckungen (13). Dagegen ist der Eisenhut, mehr oder weniger hoch oder flach, in häufiger Verwendung (2, 7, 8, 16). Was die Angriffswaffen betrifft, so ist hier wiederum, im Gegensatze zu den Bildern des vorhin erwähnten Codex, der Speer in den Händen der Ritter (8) neben dem langen Schwerte (1, 2, 9) deren hauptsächlichste. Doch findet sich auch das kurze, einschneidige, messerartige Schwert (4, 5), und zwar wechselnd in den Händen derselben Leute, die durch ihre Helmzier als bestimmte Fürsten bezeichnet sind. Es findet sich nicht nur im trojanischen Kriege, sondern auch im Wilhelm von Orlens, so daß nicht etwa spezifisch orientalisches damit bezeichnet werden sollte. Ebenso findet sich der Dolch (11), der Morgenstern (3), die Hellebarte (10), der Bogen (7) und die Armbrust (16) in den Händen der kämpfenden Ritter. Einmal hat auch der Ritter einen kurzen Speer in der Rechten, welchen er horizontal nach dem Gegner wirft (15).
Daß man sich den Schutz der Rüstung nicht als einen absoluten dachte, geht daraus hervor, daß nicht blos durch Oeffnungen das Eisen Eingang findet, sondern auch Helme, Armschienen und Brustblech durchhauen und durchstochen werden. Selbst der von oben bis unten in zwei Hälften gespaltene findet sich, wobei die Rüstung ebenso sorgfältig durchhauen ist, als der Mann selbst. Der Schild fehlt auch hier im ernsten Kampfe durchgehends, während er im Turniere getragen wird; (vgl. Sp. 103 und 104).
Nürnberg.
A. Essenwein.
Im allgemeinen waren es wol folgende drei Gründe, die Veranlassung gaben, das Salve Regina auf Taufbecken zu setzen:
1) Derartige Taufbecken waren zunächst für Marienkirchen[S. 280] bestimmt, und man wählte darum der Harmonie wegen gern eine Aufschrift, die, wie die ganze Kirche, in einer Beziehung zu Maria stand.
2) Die große Anzahl von Wörtern, aus denen das Salve Regina besteht, gab eine, der Größe und dem Umfang eines Taufbeckens entsprechende, willkommene Dekoration ab.
3) Das Salve Regina schließt eine Reihe von Gedanken in sich, die leicht mit dem Täufling und der Taufe in Beziehung gebracht werden können. Als die in Folge des Sündenfalles unserer Stammeltern aus dem Reiche der Gnade und Glorie verbannten (exules), in diesem Thale der Thränen seufzenden und weinenden (gementes et flentes in hac lacrymarum valle) Kinder der ersten Stammmutter Eva (filii Evae) werden die Täuflinge zum Taufbrunnen gebracht. Hier aber werden sie durch die Gnade der Wiedergeburt wie Kinder Gottes und Brüder und Miterben Christi, so auch Kinder der zweiten Eva, d. i. Kinder Mariä, Kinder derjenigen, die den „Urheber des Lebens“ der Gnade (vgl. Apg. 3, 15) geboren hat,[219] und die darum begrüßt wird als Regina, mater misericordiae, vita, dulcedo et spes nostra. Sie soll nun als die himmlische Schützerin und Schirmerin (advocata) und als die[S. 281] gütige, als die milde und süße Jungfrau Maria (clemens, pia, dulcis virgo Maria) ihre barmherzigen Augen auf den Täufling wenden (illos tuos misericordes oculos ad nos converte) und ihn so auf seinem Lebenswege schützen und schirmen, führen und leiten, daß er dereinst nach dieser Zeit der Verbannung aus dem himmlischen Vaterlande zur Anschauung ihres göttlichen Sohnes gelange (et Jesum benedictum fructum ventris tui nobis post hoc exilium ostende) und damit die ewige Vollendung und Erfüllung jener Gnade finde, die in der Taufe seiner Seele eingesenkt worden ist.
Mainz.
Friedrich Schneider.
Herr Dr. Wernicke hat jüngst im Anzeiger Nr. 6, Sp. 188 über den Breslauer Goldschmied Tobias Wolff berichtet, welcher nach Akten des Dresdener Archivs im Januar 1574 nach Dresden berufen wurde, um Medaillen zu machen. Dies ist der „Meister Wolff in Breslau“, bisher unbekannten Vornamens, welcher nach Luchs (Zeitschrift für Geschichte und Alterthümer Schlesiens, 1863, S. 24) „im Jahre 1561 in Kunstangelegenheiten Rath ertheilte und an den Hof Georgs II. von Brieg berufen wurde.“
An diesen Tobias Wolff knüpft sich eine weitere Frage. Es gibt eine große Anzahl sächsischer Gußmedaillen, den Kurfürsten August, seine Verwandten und Umgebungen darstellend, aus den Jahren 1574, 1575 und den folgenden, welche das Monogramm , also T. W. haben. Man schreibt sie allgemein einem Tobias Wost zu. Jener Breslauer heißt: Tobias Wolff, dieser: Tobias Wost; beide arbeiten in Dresden, beide in denselben Jahren; — sind sie identisch? Der Name Tobias Wolff ist sicher; denn er wird an zwei von einander unabhängigen Stellen genannt in den Dresdener Akten und als Meister Wolff in der von Luchs gegebenen Nachricht. Dagegen beruht der Name Tobias Wost, soviel mir bekannt ist, auf einer Nachricht in Tentzels Saxonia numismatica, linea Albertina, S. 158, wo gesagt wird, dieser Künstler habe auch eine Medaille mit seinem eigenen Bildniß gemacht; man möchte glauben, auch sein Name stehe darauf. Tentzel sagt aber, er verdanke diese Nachricht „Cl. Schlegelio“ (dem bekannten Chr. Schlegel). Daraus ergibt sich, daß Tentzel die Medaille nicht selber gesehen hat; und in der Liste sächsischer Medaillen in Erbstein’s numismatischen Bruchstücken I-III, S. 46 steht sie auch nicht. Darf man nun annehmen, daß Chr. Schlegel geirrt hat und daß Wolff statt Wost zu lesen ist? Die Herren Doctoren Erbstein in Dresden können hierüber den besten Aufschluß geben.
Die von Herrn Dr. Wernicke angeführte Berufung des Tobias Wolff spricht von „Possierung, Schneidung und Abgießung der Contrafacturen“ und deutet darin die Technik dieser Kunstart an: Das Modell des Bildnisses wurde nach dem Leben in Wachs oder in ähnlicher Masse bossiert; dies[S. 282] Modell wurde dann — verkleinert, wenn es in größerem Maßstab war, als die Medaille werden sollte — aus Speckstein oder Kelheimer Stein als Relief geschnitten, ebenso die Kehrseite; dann formte man beide vertieft ab und goß endlich in diesen Formen die Medaille und ciselierte sie.
Solche Arbeiten, sowohl Steinmodelle als Silbermedaillen, des T. W. sind zwar selten; aber sie kommen vor. Das Berliner Münzkabinet besitzt einige Modelle und nicht wenige Silbermedaillen von ihm. Nach den Dresdener Akten verfertigte er auch „etliche Contrafaituren der Päpste“; auch das Steinmodell zur Medaille eines Papstes habe ich gesehen, doch ohne sein Monogramm.
Die hier angeregte Frage nach dem wahren Namen des T. W. hat um so größeres Interesse, als die Künstler der zahlreichen und schönen deutschen Medaillen fast sämmtlich unbekannt sind; daher ist jede Nachricht erwünscht. Und nun ist gerade dieser T. W. unbedingt der beste Künstler seit der Epoche der meisterhaften Nürnberger Bildniß-Medaillen, welche etwa bis 1530 reicht. Seine zum Theil 5 und 6 Centimeter großen, meist kleineren Arbeiten sind außerordentlich schön, die Bildnisse voller Leben und Charakter, die Ausführung die vollendetste.
Der Mangel an Nachrichten über die deutschen Medaillenkünstler rührt daher, daß sie in ihrer Bescheidenheit ihre Namen nicht, ihre Monogramme selten auf ihre Werke setzten. Nur archivalische Quellen können diesem Mangel an Nachrichten abhelfen. Suchen lassen sich solche Nachrichten nicht; aber die Historiker, welche bei ihren Studien vereinzelte finden, sollten sie mittheilen. Herr Dr. Wernicke verdient unsern Dank, daß er dies gethan.
Berlin.
Julius Friedlaender.
Professor Dr. v. Sallet in Berlin macht uns darauf aufmerksam, daß die auf Sp. 179 des Anzeigers reproducierte Handzeichnung des Virgil Solis nicht ganz Original ist. Beide Engelfiguren, welche sich in solch entsprechender Weise gruppieren, sind zwei verschiedenen größeren Compositionen A. Dürers entnommen: der Engel mit der Laute dem Holzschnitte der hl. Familie (B. 97), jener mit der Trompete dem Holzschnitte Maria unter den Engeln (B. 101).
Ein neuer Beweis dafür, daß die Künstler jener Zeit ohne Rücksicht auf Autorrechte ihre Motive nahmen, wo sie solche in brauchbarer Weise fanden, und daß sie auch aus fremden Elementen hübsche und entsprechende eigene Kompositionen zu fertigen verstanden, sowie, daß insbesondere Dürer eine nie versiegende Quelle war, aus der viele schöpfen konnten, ein Fingerzeig aber auch, in welcher Weise wir heute Elemente wieder verwenden können, die von ihren ersten Erfindern in anderer Weise benützt worden waren, wenn wir eben das Verständniß eines Virgil Solis für dekorative Aufgaben mitbringen.
Nürnberg.
A. Essenwein.
Im Jahrg. 1879 des Anzeigers, Sp. 47 habe ich bemerkt, daß auf der Gymn. Bibl. zu Gotha sich noch ein unbekanntes Sendschreiben dieses merkwürdigen Autors befinde. Nachdem ich nun oben, Sp. 185 ff. seine Leipziger Bettelrede mitgetheilt hatte, schien es mir doch rathsam zu sein, auch diesen Beitrag zu seiner Biographie noch heranzuziehen. Der Direktor der herzogl. Sammlungen, Herr Dr. J. Marquardt, übersandte mir freundlichst die Handschrift auf meine Bitte und zugleich auch das Programm des Gymnasiums von 1860, in welchem H. Habich den manchfaltigen Inhalt derselben genau beschrieben hat.
Einen Theil hat der Besitzer selbst geschrieben, der sich auf dem vorderen Deckblatt Johannes Scentgreff nennt; fol. 251: „Finis libri Senece quatuor virtutum. Scriptum per me Jo. Zentgreff a. d. 1463“; fol. 262 v.: „Finis hujus per me J. Z. a. d. 1497.“
Auf fol. 57 steht nach Samuels bekanntem Dialog inter virum, adolescentem et virginem, mit feiner Glossenschrift, aber großer, starker Ueberschrift: „Dictamen Samuelis ex Lichtenburgk australi in quo procedi docet amantes“, die bekannte Barbaralexis bei Zarncke, Univ. S. 84, Hoffmann, In dulci jubilo, n. 39. Neben vielen Fehlern finden sich auch Verbesserungen; so am Schluß der 4. Strophe (wo auch neyder statt eiferer steht): „ich hoff dastu hunc cognoscas ritum.“ ferner 7, 8: „nym sie vor des Keyssers guth.“ — 8, 7 finden wir das für Samuel charakteristische Ast statt ac. — Während nun Habich dieses Stück übergangen hat, erwähnt er das am Ende stehende Sendschreiben, als dessen Uebersetzer sich Samuel nennt. Es sieht sauber und deutlich geschrieben aus; aber bei der Lesung findet man alsbald eine Fülle der unsinnigsten Fehler; der Schreiber scheint kein Wort verstanden zu haben, und einmal läßt er eine Lücke, hat also eine schwer lesbare Vorlage gehabt. Seine Hand ist von der Zentgrefs verschieden. Der Inhalt, die Schilderung der Leiden der fahrenden Schüler, gewährt uns freilich über Samuels Person keine weitere Auskunft, ist aber als Seitenstück zu Th. Platters Selbstbiographie nicht ohne Werth, wenn auch etwas unflätig, wie das von unserm Samuel nicht anders zu erwarten war. Einer philologischen Behandlung aber ist der Text nicht werth; ich habe stillschweigend zahllose Fehler verbessert, wo mir die Emendation gesichert schien, an anderen Stellen freilich mich mit einem sic! begnügen müssen; doch ist der Sinn überall deutlich genug. Zusätze stehen in eckigen Klammern, da die runden vom Autor selbst häufig angewandt werden.
Die mit sehr zierlicher, ganz kleiner Schrift geschriebenen Glossen lehren uns, wie gewöhnlich, wenig; sie fehlen, wo es einer Erklärung dringend bedarf, und sind nur am Anfang zahlreich. Aber sie zeigen uns recht anschaulich, daß auch solche Stücke damals akademisch commentiert wurden, und wie kläglicher Art ein solcher Commentar war. Darum mögen auch sie geduldet werden; ohne Zusammenhang mit dem Text steht gegen das Ende von der Hand des Abschreibers: „Anno 1502 in penthecoste Sueinfordie ceciderunt irundines multe et moriebantur. videbatur circulus circumdans solem.“
Epistola[221] missiva atque petitoria omnes pene scolarium
miserias lucide declarans, de beano fetido ad suum patrem
rusticum, quam Samuel ex Monte rutilo in latinum transformavit.
dem gutichen
Humano viro Petro Cnaner genitori sibi charissimo Joannes
Cnaner S. d.
auxiliumcaniculi
Asilum[222] (cum paupertatis nos catuli insequuntur) apud
in diser totlicher welt
hunc querimus, qui in hoc fenustum seculum nos progenuit.
ex hoc
Inde est, genitor mi charissime, quod presenti meam scripto
volo
mentem tibi significare velim. Scis namque qua filiali reverencia
matrem huc usque
te dilectamque genitricem hactenus prosecutus sum;
misisti nuper
quam autem in miseriam me legaveris, forsitan ignoras. Nudius[223]
certe a te abgehen ad coream
cum quippe scolasticatum abs te disgrederer, corisatum (ut
tu
opinor) me apud dedicacionem[224] proficisci credebas. Nam
grossos michi vix sedecim pro sumptus mei usu dedisti. Pecunia
enim hec pro cechula[225] nondum sufficisset: ast me longinquas
rusticis
ex ea petere terras oportet. Facis ut omnibus vobis
innatum vos layci paupertatem longam viam
acretum est, qui scolaribus miseriam pro palleo, prolixum iter
interjectio
pro tunica impenditis, dicentes: Ha vicine, quot filio tuo denariolos
insuisti
intricasti? Ego vero terternis grossis natum neum
aggravavi
obsarcinavi,[226] dicens: Sufficit scolari sua libertas. Quaslibet
liberaliter scolaris rustici in villa
[S. 285]enim edes[227] libere acclamare potest.[228] Nos quidem hic immutabili
grosso enutrimus scolares
et rustico pane vescimur. Ipsi autem diverse ac herili
fruuntur hec verba
pane pociuntur. O pater, o hoc suspende dictum! Quomodo
simul cibari
possunt (precor) azinus molanus ast militaris equus compabulari?
varii coloris simul cibari quam participacionem
Quomodo passer ast psitacus coescari possunt? Quid participancie
scolaris alienus
medus cum domestico habet? Que (reris) sit pauperis
zusamen domicellus
atque domestici scolaris in scolis convencio? nisi quod hic cibo
erscheint scuto esurie infirmatur domicellus et scuto studium
spumet, alter atque fame langueat. Tamen ambo circa idem
quasi scire licet
conversantur, scilicet ut litteras condiscant. Quomodo autem
scuto studet pauper scolaris
hic discit, qui nec lecto nec mensa gaudet: qui tota die pro
panis particula anxiatur? Cum post lectionem prandendi gracia
scolipete mandatum imperatorium mandatum
scolares emittuntur, istud inprimis eis tanquam cesarium edictum
nullus eorum
ex preceptore suo precipitur, neuter duodecimam horam
transcendat quam primum significat congregacio scolarium
ut transiliat, verum horule in puncto scolis ut insit, vel virgis
cedatur rogo frequenter manet
angatur. Miser autem paniquerulus ubi (queso) mansitat?
propter deum
Cum in bursam auf hospicium (quo dei ob intuitum abjectissime
colligitur) venerit, prandere cogitat, sed heu mensa (si
bezaubert mensam
affuerit) quodam fantasmate ita obmagicata est, ut ipse eandem
nec videat nec persenciat. Olliculas habet quaternas, quarum
lota est nulla; binas inter brachia surripit, civitatem indomiti
ad similitudinem
bovis instar percurrit: verba bona, sed cibum vix aliquem
sua alte clamat
comportat. Crura trans genua usque oblutat. Alcius vociferat,
aliqui
remissius auditur, quoniam quidem lupini non nulli homunculi,
serpens des zeuberes
sicut aspis ad incantatoris verba, sic ipsi ad scolaris vocem
verstopfen multociens nequam
aures obdurant. Sepenumero obnequiciatus quispiam (quem
subula sticht
nequicia plus quam pinea pungit) taliter scolarem inclamitat:
„Scolaricule, habes ollam?“ Scolaris autem spe magna advolitans:
dicit domine ille obnequiciatus
„Habeo inquit mi here.“ Respondet nequam: „Inminge
jus coleos ecce
ut sorbicium, testes[229] inpende ut carnes habeas.“ En abhominabilis
rebellisare
vexa! Cui scolaris haud inmerito reboare[230] possit.
mingit cacat arripe
„Quod vacca meit quodque canis merdat[231] nequam sume
autem
orique tue incute, qui mollibus insuevisti.“ Porro nona ab
hora usque in undecimam scolare sic cursitante, scolastica
[S. 286]
lectio procedit. Prandia sua indigesta sunt, utrumque autem
precipue
pauper scolaris vah[232] neglexit. Si scuto sit (nam panipete
ad similitudinem
scolares vocabulum traxerunt) socium domi expectantem habet,
qui famelicus scutonis regressum avidius prestolatur. Juvenis
si aliquis cibus datum
si quid reliquiarum esce forinsecus elargitum sibi fuerit, bachanti[233]
fames
has apportasset, vel si esuries vel leccacitas sua admisisset,
aut si fidus particifer[234] fuerit, aut olidas carnes
sorbicium
aut sorbicium hesterni juris (quod scutellario rite comparari
sorbicium esurie cogente
posset) fert; quod si fame urgente invetraverit [sic], aut febres[235]
aut capitis etroclisacionem incideret. Eciam si post longa
acquirant esuries
secula valentis aut ...... cibi quippiam sorciantur, esurie
pellit
pellente tam subito ingluviant, ut an lepus an ciconia fuerit
obliti sint. Quo ex cibulo plus ulterioris dapis concupiscencie
quam refectionis subsequitur. Si tandem puteali haustu (sicut
rane vive) revocillatus ...... antemeridionales nec domi
resumendo repetivit, nec in scolis experiendo recitavit, vespertinos
actus (quia diurnos perdidit) tediosus colligit. Quos
noctetenus memorie mandare debet, si esuries dormicionisve
sollicitudo admiserit. Appositis libris oculis noctue instar
illuscat doctrinam ingenio, sicut virgo spinas busino insactat
[sic]. Glires quoque muresque impugnat, quia causam in eos
habet. Particam enimvero (quam poene bimestrem adito inrisco
[sic] residuaverat) obsederant, habitacula infoderant,
eamque tamquam arcem incoluerant, cedere arbitrantes nemini.
Ipse autem cordatus audacter eos propulsavit. Eis recedentibus
animadvertentibus nichil loci ipsis amplius illo fore,
habitacula obminxerunt fedaveruntque adeusque [sic] ut bachans
super ea prorsus nausearet. Indixit ergo eis succedento nocte
bellum. Mures autem (quos poterant) pediculos scilicet ast
pulices saccomannos stipendiariosque conduxerunt. Pugil iste
singula murum antra obstruxit, et introrsus stramini (quia
lecto caruit) sese infodit, nichil adversitatis pertimescens. Verum
cum sopori se committeret, mures (quia nichil aditus eis
patuit) stipendiarios in eum transmiserunt, qui cor ejus quando
floge
dormit furari instabant. Accesserunt autem pulices plus mille,
generaverunt
pediculi totidem.[236] At pediculi tam ubere uno prolificaverunt
[S. 287]
schilt knecht
momento, ut circiter duo milia clipeatorum huicce immiscerent
huic liti
conflictui. Corpus suum tanquam turrim conscenderant pediculi
[et] (quia bumbardis[237] caruerunt) dentibus beanum momorderunt.
Pulices aculeis suis eum pupugerunt. Tam hirta
pellem
autem tamque hispida pelle obductus extitit, ut eam penetrare
non possent
carnemque suam confodere nequirent. Videntes autem quod
labore frustrarentur, abierunt in proximam biconis cujusdam
camerulam. Bico autem ille (qui nondum bachantica etate
perfectus est) intra quatuordecim ebdomedas[238] (pigricia obstante)
nec caput nec manus neque pedes lavit nec culum tersit,
spine streuch
nam nisi in lectum minxit, ita quod vebres arbustaque
swalben
culum ejus circumcreverant. Exinde primum tot hirundines[239]
ausflugen
provolaverunt, quod totum mundum quasi compleverint. Deinde
tot vespertiliones eruperunt quod nulla ubivis loci tuta pena
propter magnam famem
est Tercia quia [sic] vis bumbarum propter ingentem esuriem
gignere quirent
cessavit, ita ut neutrum amplius fetum, quam pulices ex culo,
wantzen
pediculos ex capite, cinifices ex testiculis cimicesque ex ramicibus
suis gignere quirent. Prefati ergo clipeati[240] biconi
huic quinque milia in dorso signatorum et totidem nigrantium
obsumpserant. In bachantem reversi eum expugnare corque
latenter a sub et rapio sui
ejus atque pulmonem surripere statuentes ad oris januam venerunt.
Stertuit atque bachans[241] haud secus si arbores attrahere
stipendium sold estimantes
vellet. Stipendiarios[242] vero illo pacto absterruit, credentes
illic tria milia vigilum esse. Consuluerunt alterutrum qua via
sy schickten
aggrediendus sit. Circum cursitaut. Exploratores circumquaque
destinant. Circa medium noctis unus exploratorum ad eos reversus
audite
inquit: „Auscultate bellatores monstri, bonum nunctium
refero. Si dederitis michi tradilionum [sic], vos optime traducam.
Inveni namque antrum, tametsi strictum et undique tenebratum
sit, ubi spero ingressus nobis (quamquam difficulter)
pateat.“ Clamaverunt universi: „Budam non mimicam [sic]
explorator
habebis, si rem [ad] experigenciam adduxeris.“ Respondit is:
certe
„Quinymmo secundum vallem tenebrarum descendere perque
obrupta gradi, tandem quoque fossam quandam subire oportet,
[S. 288]
latrine ego
que lacrime [sic] instar fetet. Credo cadavera olim illic excoreata
fuisse. An illud abhorretis?“ Cui omnes uno responderunt
abhorremus
ore: „Nequaquam! Audacem fortuna juvat: audaci
ergo progrediatur processu.“ Subintrant autem atque ante
zelt geschlagen bachans
culum illius fetidi beani castra[243] metati sunt. Porro ille
excitatus Postquam
ex tumultu experrectus subticuit. Ubi autem illi aciem instruxerant
procedentes, ipse sonorosum ast insolentissimum[244]
excussit bumbum,[245] ita ut merde magnam porcionem magna
occidit
vi in facies eorum egereret. Interemit siquidem quatuor milia
pediculorum pulices
sexpedum preter nigrantes, reliquos autem omnes in fugam
beanus buchsen
convertit, dicentes: „Hic bumbardam suam tam potenter nobis
biconem
opposuit, ut non solum nos, set eum eciam qui nos genuit obrumperet.“
Qui in tantum dispersi sunt, ut non sit beanus
a super et sto
qui eis careat. Sic permiser ille beanus vita superstes vix
mansit. Ecce, charissime mi pater, quam superhorrenda miserandus
passus est
ille beanus pertulit disturbia. Cuncti enim quotquot
sumus tali modo militamus. Set vach! cum per noctis prolongacionem
taliter, adverbium qualitatis crastino die
talismodi defatigabimur, crastino exorto circa
quintam horam scolas reingredi et hys, quos lecti tegerunt,
correcitare compellimur circulares. Ex immo noctis tediomento
[sic] semper quoque in commentancia alter (cum deorsum
examinator verterit) inter examinandum dormitat, alter caput
dy fueß stopfen
scalpit, quem pediculorum calcanea titillant. Alter vero de
hostibus, scilicet de pedicularibus, vindictam sumit. Taliter
ergo ex somno fameque obtundimur, ut cum unum ex nobis
interrogetur, aliud respondeamus. Et cum sic oberraverimus,
examinator nobis dedignans culos evertit caprinasque caules
(que offere verge dicuntur) desuper concutit. Qui autem parum
ignoraverit, huic in manum plagam dat, quem ceteri denarium
appellant. Hujus profecto monete unica hora ad talentum
ego solus commentatus sum. Et si habuissemus illius procureo
tumulus [sic] pocius quam satur evasissem. Rursum, pater mi,
multa sunt que nos deficiunt: vestes, lecti, olla, scutella, discus,
coclear, scoba, veru (quo raro indigemus), craticula, sartago,
tripes, domus, et populi favor. Qui minus quam lupi salutati
sumus. Quascunque edes subingredimur, ceu vippera suscipimur;
focum castodiunt, ab eo nos repellunt: neu escarum
nos nitor offendat, utensilia exangulant, linceis nos oculis
cuncta contueri manuque contrahere opinantes. O deus eterne!
O pater mi charissime! quam pregnans scolarium est inopia.
Atqui unum adhuc herile hominum restat genus, qui studentes
[S. 289]
vocitantur: qui nos hemisperico credo influxu tali prosequuntur
amore, quali lupus capram; ubi [sic] nos
eorundem dederimus conspectui, sicut auca super cactam, sic
ipsi insuper nos sibilant, dicentes nos beanos id est bestias
equales asino, nullam veritatem observantes. Succensentque
nobis, quia etatem nostram perperam conterimus. Pecunia in
specu confusientis [sic] cum ea algamata easque sedes (quibus
ipsi insident) conscendere probe poterimus. Hys respectibus
te, charissimum progenitorem meum, filiali caritate imploro,
ut undecim florenis mihi procures, hanc ut azineitatem exuam,
aquileitatem induam, ut huic inclito studencium consorcio adjungar.
Nec te Ottonis plebani nostri verba (precor) ammoveant,
qui tibi dicit: „Quam ob rem nato tuo tantam impendis
pecuniam? cum pater meus olim michi scolipetenti septem
dumtaxat pro sumptus mei conducencia erogaverit grossos,
et non minus sum dominus factus.“ Mi pater, Otto ille tempus
in messe interque venandum contrivit, studium habuit [nullum],
nullam invisit universitatem, socios nutrit, spurios colligit, litteras
non dignoscit. Igitur perdoctus quidam parrochie sue
appostolico indultu enim prope diem excuret [sic]. Ne id
michi similiter contingat, tu michi adjumento (obsecro) sies,
ut ego mala caveam. Valete, charissimi mei parentes, eo
successu quo me valere semper velim.
Unserm Samuel ist nun noch eine zweite Weimarer Handschrift gewidmet, Q. 109, in seltsamer Weise zusammengebunden aus zwei Theilen, die blattweise in einander geschoben sind. Der eine, kleinere, ist ein Heft in oct. von nur 8 Blättern; er enthält nur die schon im Anz. XXI, Sp. 212 erwähnte Bearbeitung einer Boccaccischen Novelle, mit Weglassung des ersten einleitenden Satzes, hier aber mit der Ueberschrift: „Epistola Samuelis Karoch lauriati poete de amori cujusdam studentis erga mulierem civaticam etc. incipit feliciter“ Die Fehlerhaftigkeit der Abschrift zeigt sich schon hier; sie ist in weitläufigen Zeilen geschrieben und auch mit Interlinearglossen versehen, also ebenfalls von Samuel als Lehrstück für Vorlesungen benutzt. Sie findet sich ebenso, doch mit abweichenden Schlußworten, in der Wiener Hs. 3502, Univ. 496 (Tabularum Vol. III, p. 1.), ebenfalls mit seinem Namen, doch ohne den Dichterlorber, den ihm vielleicht nur der Abschreiber hier beigelegt hat. Am Schluß findet sich ein Wappen mit drei Hirschhörnern und der Beischrift: „Michael de Zwifalten scripsit a quodam baculario anno domini M. V. VIII.“ Auf der folgenden Seite stehen zwei Räthsel:
Enigma.
Es ward nie vnd wirt nimmer mer vnd stat mier in miner hand.
Presbiter in ecclesia.
Es stat in siner muͤtter vnd hat sin vatter in der hand vnd
litt vff der tochter.
Nach jedem Räthsel stehen noch verblaßte Worte, die zu enträthseln mir nicht gelingen wollte. Vielleicht kann das erste Räthsel die Hostie meinen, und für das zweite scheint die Aufschrift die Lösung zu enthalten. Die Tochter könnte da[S. 290]rin ihre Erklärung finden, daß der Pfarrhof als dos bezeichnet wird. Auf der letzten Seite stehen ferner noch die mangelhaften Verse:
Von der Quarthandschrift ist das Anfangsblatt das letzte; uns begegnet hier wieder die Geschichte de studente et beano. Dann folgt die bekannte märchenhafte Geschichte von Buridan und seinem Abenteuer mit der Königin von Frankreich, hier Naverra genannt, welche man auch Samuel zuschreiben könnte, wenn nicht ein Aufenthalt desselben in Paris unwahrscheinlich wäre. Der Schluß lautet hier:
Hec de Puridani solercia ex communi fama Parisius accepi, et presertim a quodam centennario qui senio confectus adhuc vivebat a. d. Mo. quadringentesimo sexagesimo. Is dicebat, dum adhuc adolescens esset, se Buridanum matura jam etate vidisse. In ecclesia vero ubi sepultus est Buridanus (ut ferunt Picardi studentes) de predicta peccunia adhuc in hodiernum diem perpetuum censum fecisse narratur pauperibus, ita quod omni die Veneris unus albus francigenus (qui quatuor valet denariis) cuilibet venienti pauperi pro ejus anima in elimosinam traditur. Regina vero Naverre interitus silencio populi obliteratus nichil reliquit aliud, nisi quod in collegio Naverre pro predicto scelere perpetuos census quibusdam studentibus instituerit, qui horas canonicas pro ea in ecclesia decantare astricti sunt. Hec et tanta de Buridani ad posulacionem commendabilis viri bonarumque arcium sectatoris diligentissimi, magistri Petri de Gottingen, ex vago rumore quondam Parisius ventilato in unum colligere conatus sum alme universitati Lipsensi a. d. Mo. cccc. lxxo, quorum Buridani et regine anime requiscant in pace.
Fol. 15 v. ist noch ein Itinerar nach Rom eingetragen, dessen Anfang, wie auch noch ein anderes Stück, nach Heidelberg weist.
Via ad curiam Romanam.
121 miliaria in toto sunt. De Laudenburg ad Bruchsel iiij mil. Von Bruchsel iij mil gen Veichingen. Von Vechingen iiij gen Eslingen. Von Eslingen v gen Gislingen. Von Gislingen iiij gen Ulm. Von Ulm vj gen Memmigen. Von Memigen iiij gen Kempten. Von Kempten v gen Ruͤtt. Von Ruͤt iiij gen Nazarit. Von Nazarit vj gen Proicz. Von Proicz v gen Malß. Von Mals vj gen Meran. Von Meran vj gen Traminn. Von Traminn iiij gen Trent. Von Trent v gen Burgerit. Von Burgerett v gen Bern. Von Bern vj gen Hostie. Von Hostie v gen Morendel. Von Morendel gen Sant Johannis Kastel iij. Von Sant Johannis Kastel ij gen Bolo[S. 291]nien. Von Bolonien ij gen Plinor. Von Plinor v gen Florenczel. Von Florencel iij gen Scarperie. Von Scarperie j gen zuͦ der brucken. Von der brucken iiij gen Florencz. Von Florencz ij gen Sant Cassen. Von Sant Cassen vj gen Senis. Von Senis v gen Sanctum Clericum. Von Sancto Clerico v ad Aquam pendentem. Ab Aqua pendente ad Montem flascon v miliaria. A Monte flascon v mil. ad Sutors. A Sutore ad Romam vj miliaria.
Von dem übrigen Inhalt erwähne ich noch ein Chronodistichon auf Peter Hagenbachs Tod 1474, dessen Jahrbuchstaben aber in der Hs. nicht ausgezeichnet sind.
Darunter eine Einladung zum Schachspiel:
Daneben ist ein Schachbrett gezeichnet.
Berlin.
Wattenbach.
(Mit 2 Tafeln.)
Bei der großen Aufmerksamkeit, welche jetzt nicht nur Alterthumsfreunde und Kunstforscher, sondern auch die Förderer der lebendigen kunstgewerblichen Bewegung den Goldschmiedearbeiten des 15.-17. Jahrh. zuwenden, haben auch die von den alten Goldschmieden gestochenen Vorlagen erhöhte Bedeutung gewonnen und werden da und dort sowohl als kunstgeschichtlich zu verwerthende Beiträge, wie als Vorlagen für die praktische Thätigkeit reproduciert. Noch mehr aber mag deshalb eine Reproduction jener Blätter sich empfehlen, die sich in der Zeichnung erhalten haben, ohne daß Vervielfältigungen derselben bekannt geworden wären. Wir haben deshalb geglaubt, Aehnliches aus der Sammlung von Handzeichnungen des germanischen Museums wiedergeben zu sollen, und bereits auf Sp. 267 und 268 des vorigen Jahrganges, sowie 15 und 16 des laufenden und als Beilage zu Nr. 7 mehrere solcher Goldschmiedegefäße veröffentlicht. Wir setzen heute die Reihe derselben fort und geben, gleich den früheren auf die halbe Größe der Originale reduciert, eine Kanne und einen Deckel[S. 292]pokal wieder, welche, leicht angetuscht und mit gelber Farbe zur Angabe der Vergoldung überzogen, sich als Nr. 35 und 225 in der Sammlung des Museums befinden. Trotz scheinbarer Gleichheit ist die Behandlung beider Zeichnungen eben so verschieden wie die Kompositionsweise. Sie gehören also verschiedenen und zwar unbekannten Meistern an; die Buchstaben F. A. B. am Fuße der Kanne, wenn sie überhaupt das Monogramm des Meisters bilden, haben sich aus den uns vorliegenden Monogrammenlexiken nicht erklären lassen. Beide Zeichnungen dürften nach der Gesammtform sowohl, als nach der Ornamentik etwa der Mitte des 16. Jahrh. angehören. Der Deckelpokal ist gänzlich vergoldet zu denken, da er ganz gelb belegt ist; an der Kanne sind nur der Henkel und die Hauptgliederungen gelb angelegt, ebenso die Kopfbedeckung des Mannes auf der Spitze, Flügel und Haar des Engelchens am Knaufe.
Getuschte Federzeichnung eines Deckelpokales. Mitte des 16. Jahrh.
Halbe Originalgröße. Aus der Sammlung der Handzeichnungen des germanischen Museums Nr. 35.
Z. A. f. K. d. d. V. 1880. Nr. 9. II.
Getuschte Federzeichnung einer Kanne. Mitte des 16. Jahrh.
Halbe Originalgröße. Aus der Sammlung der Handzeichnungen des germanischen Museums Nr. 225.
Z. A. f. K. d. d. V. 1880. Nr. 9. II.
Wir werden noch eine Reihe anderer ähnlicher Blätter in den nächstfolgenden Nummern veröffentlichen, um solchergestalt mindestens die wichtigeren Stücke wiederzugeben. Die Frage wird natürlich eine offene bleiben, ob wir Originalentwürfe in diesen Zeichnungen zu erkennen haben, die etwa vor der Arbeit den Bestellern vorgelegt wurden, ob Studien, die, vielleicht sogar beträchtlich später als die Gefäße entstanden, irgend jemand nach bestehenden Arbeiten gemacht hat.
Nürnberg.
A. Essenwein.
Wegen verspäteter Correctur ersuche ich um nachträgliche Verbesserung der größeren Lesefehler in den vielfach verderbt überlieferten Versen:
Zu I, Sp. 211, Z. 14 cucurrerunt. V. 8 sorbebit. Zu II, V. 6 praeuaricatur 7 potuit 11 fama 15 quicunque Catones 51 Si niger est 52 quem 58 rexit 91 princeps amet et 112 maturata 127 capias 134 praesens 136 in patria 137 lapso nec 142 Sumitur in uanum 146 cunctis 169 furoris 212 iucundius 213 quam si — habitum, 217 uiuas sed edas 219 bene cara 222 ptisana 229 escam, 235 Sic 241 iners(?) 256 partus meliores 260 uiolatur, 280 bis (uis?) 284 frequentem 286 fulcrum 296 cachinnum 303 aestum, 307 pol... nulla 311 quaerit, 312 nexus. 313 diiudicat 319 pandas. 321 si super ethra 329 fortunam bone spem 330 conquiras socium. Anm. 329 weg.
Wien.
Dr. Huemer.
Verantwortliche Redaction: Dr. A. Essenwein. Dr. G. K. Frommann.
Verlag der literarisch-artistischen Anstalt des germanischen Museums in Nürnberg.
Gedruckt bei U. E. Sebald in Nürnberg.
(Mit einer Beilage.)
1880.
Nº 9.
September.
Nürnberg, den 15. September 1880.
Der Schluß des Monats August d. J. ist für die Geschichte der Entwickelung unserer Anstalt von besonderer Bedeutung, indem sich für den Stand unserer Bauten, von deren Fortgang ja die Entwickelung abhängt, bedeutsame Ereignisse vollzogen.
So durften wir am 25. August, dem Geburts- und Namensfeste Sr. Majestät des Königs von Bayern, an welchem zugleich in ganz Bayern die 700jährige Jubelfeier des Hauses Wittelsbach begangen wurde, die Uhr fertiggestellt dem Publikum übergeben, deren Errichtung durch die an dieser Stelle öfter erwähnten Stiftungen der kgl. Prinzen Otto, Luitpold, Ludwig und Leopold ermöglicht worden war, und welche den Namen Wittelsbacher Uhr führen darf.
Der zweite Flügel des Ostbaues, dessen erstem wir den Namen Ihrer kaiserl. Hoheit, der Frau Kronprinzessin Victoria beilegen durften, war so weit gediehen, daß, als am 30. August Se. kaiserl. Hoheit der Kronprinz des deutschen Reiches und von Preußen, Friedrich Wilhelm, hier weilte, welcher die Gnade gehabt hatte zu gestatten, daß dieser Flügel Höchstseinen Namen trage, der Dachstuhl aufgeschlagen werden und der hohe Pathe persönlich der Richtfeier beiwohnen konnte.
Unmittelbar an diese anschließend, fand die Eröffnung der Haupthalle des Victoriabaues statt, welche gleichfalls für diesen Tag hatte fertiggestellt werden können, und die, nachdem Se. kaiserl. Hoheit sie betreten, dem Publikum übergeben wurde. In derselben findet die Sammlung von Gipsabgüssen der wichtigsten Skulpturen aus der romanischen Stilperiode Aufstellung.
Auch die von den thüringischen Adelsgeschlechtern gestifteten Fenster konnten im ersten Flügel des Kreuzganges, mehrere andere schon längst gestiftete gleichzeitig im Victoriabau Aufstellung finden. Wir hoffen, noch im Herbste dieses Jahres alle früher gemachten, jetzt aber noch nicht zur Ausführung gekommenen Stiftungen für unseren Bau fertigstellen zu können, mit Ausnahme natürlich des Saales der landesfürstlichen Städte, für dessen Durchführung eben erst Vorbereitungen getroffen werden. Möge es gelingen, auch diesen baldigst errichten zu können, weil ja, wie oben gesagt, die ganze Entwickelung der Anstalt von der Förderung der Bauten abhängt.
Auch heute dürfen Wir eine neue Zusage für diesen Bau melden, indem die Stadt Nienburg a. S., im Anschlusse an die früher gemeldeten Städte, ihre Betheiligung zugesagt hat.
Seit Veröffentlichung des Verzeichnisses in der vorhergehenden Nummer wurden folgende neue Jahresbeiträge angemeldet:
Von Privaten: Aachen. Franz Voßen, Rentner, 3 m. Berlepsch. Graf von Berlepsch auf Schloß Berlepsch 6 m. Bremen. Friedr. Begemann, Privatmann, 3 m.; Herm. Begemann, Kanzlist, 3 m.; Gottfr. Gg. Ludw. Bergfeldt, Gold- und Silberwaarenfabrikant, 5 m.; Henrich Bredehorst, Architekt, 3 m.; Franz Friedr. Droste, Kaufmann und Consul, 5 m.; Franz Konr. Dubbers, Privatmann, 5 m.; Dr. med. Eberhard Focke 3 m.; Johannes Gläser,[S. 294] Maler, 3 m.; Dr. med. Peter Reuß 5 m.; Dr. med. Edmund Rothe 5 m. Fürth. Freiherr von Feilitzsch, k. Bezirksamtmann, 2 m.; Wolf Wolf, Kaufmann, 3 m. Hildesheim. Cuno, Regierungs- und Baurath, 3 m.; Rumpf, Regierungs- und Baurath, 10 m. Kassel. Dr. jur. Beckmann, Regierungsreferendar, 3 m.; Bodenstein, Regierungsassessor, 3 m.; Buchholtz, Landgerichtsdirektor, 3 m.; Büstorff, Oberlandesgerichtsrath, 3 m.; Consbruch, Landgerichtspräsident, 3 m.; Consbruch, Referendar, 3 m.; E. Gebhard, Rentier, 3 m.; Grimm, Referendar, 3 m.; Heym, Major a. D., 3 m.; Dr. Kupfer 3 m.; Lehrerkollegium der Realschule I. O. (statt früher 10 m. 50 pf.) 12 m.; Meinck, Landgerichtsdirektor, 3 m.; v. Möller, Oberpräsident a. D., Excellenz, 6 m.; v. Müldner, Justizrath, 3 m.; Rieß, Rechtsanwalt, 3 m.; V. Rinald, Rentier, 3 m.; Dr. jur. Rocholl, Rechtsanwalt, 3 m.; Freiherr von Schlotheim, Generallieutenant, commandierender General des XI. Armeecorps, Excellenz, 6 m.; Sommer, Intendantur- und Baurath, 3 m.; M. Wallach, Großhändler und Stadtrath, 6 m.; Wenning, Rechtsanwalt, 3 m.; Dr. jur. Wöhler, Rechtsanwalt, 3 m. Köthen. L. Wittig, Commissionsrath, (statt bisher 3 m.) 10 m. Nürnberg. J. L. Geiger, Bildhauer, 6 m.; Ludwig Prosiegel, Lehrer, 3 m.; F. C. Seressé, Weinhändler, 5 m. Rochlitz. Römer (nicht „Heer“ wie irrthüml. in Nr. 8 gemeldet wurde), Diaconus, 3 m.
Als einmalige Beiträge wurden folgende gegeben:
Von Privaten: Beuthen. Ertrag einer kleinen Sammlung 2 m. Kassel. Duncker, Landesbibliothekar, 3 m. Weissenbach (Oberösterreich). Adam Linßmeyer, Tabakverleger, 2 m.
Unsern Sammlungen giengen ferner folgende Geschenke zu:
I. Für die kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen.
(Nr. 8343–8357.)
Berlin. Kaiserl. auswärtiges Amt: Exemplar der St. Gotthardmedaille in Silber. Bremen. C. C. Beyer: Ein altes Faschinenmesser. Stelden, Direktor der Pferdebahngesellschaft: Eine Partie spanischer Scheidemünzen. Bukarest. Stöhr, Hofmaler: Uhrkette, aus 23 antiken Silbermünzen gefertigt. Esslingen. G. Stitz jr.: 6 Stück mittelalterliche Fußbodenfliese. Jena. Med. Dr. Ried: Madonna-Relief aus Pappmasse, 1664. Magdeburg. Stadtmagistrat: Erinnerungsmedaille auf die Vereinigung mit Kurbrandenburg, in Bronze. München. J. B. Vogel’s Verlagshandlung: Gedenkblatt zum Wittelsbacher Jubiläum, 1880. Holzschnitt. Nürnberg. Gebrüder Fritz, Möbelfabrikanten: Stickmustertüchlein, 1746. Ein Bogen Buntpapier, 18. Jahrh. Albr. Heerdegen, Kaufmann und Armenpflegschaftsrath: Ofen aus Schüsselkacheln, 17. Jahrh. Einzelne Ofenkachel, 18. Jahrh. Mehrere weißglasierte holländische Fliesen mit violetter Malerei. Gegliederter Lichthalter und Lichtscheere, zwei Leuchter von gebranntem Thon in Obeliskenform, eine bemalte Sauceschüssel, neun Kostümbilder, achtzehn Aquarellen u. dgl. in Rähmchen. Uniform eines bayer. Handelsappellationsgerichts-Assessors, nebst Hut und Degen. Max Meyer, Direktor der Vereinsbank: Nachbildung einer Bronzemedaille des 16. Jahrh. Frau Friderike v. Oelhafen: Farbenkasten mit Farben und Pinseln, 18. Jahrh. Resch und Zimmermann, Antiquare: Bruchstück eines Hornes aus venetianischem Glase, 17. Jahrh. Babette Stirnweiß, Privatière: Damenkragen vom 19. Jahrh., Ausschneidearbeit vom 18. Jahrh., Kupferstichporträt, 17. Jahrh. Stuttgart. Dr. Hölder, Obermedizinalrath: Reiterschwert vom 17. Jahrh.
II. Für die Bibliothek.
(Nr. 41,484–41,568.)
Berlin. Dr. G. Beseler, geh. Justizrath u. Univ.-Prof.: Ders., Festrede, am 3. August 1880 gehalten. 1880. 4. Verein für die Geschichte der Stadt Berlin: Berliner Urkunden; Bogen 104–129 (nebst Titel u. Register zu Bd. I.) 1880. 4. — Braunschweig. Friedr. Vieweg u. Sohn, Verlagsh.: Aßmann, Geschichte d. Mittelalters; 2. Aufl. B. II, 2. Lfg. 1880. 8. — Breslau. Dr. H. Häser, Univ.-Prof.: Ders., Lehrbuch der Geschichte der Medicin; 3. Aufl., Bd. II, Lfg. 7. 1880. 8. Wilh. G. Korn, Verlagshandlung: Fischer, Preußens kaufmännisches Recht. 1856. 8. — Brünn. Mährischer Landes-Ausschuß: Ders., Rechenschafts-Bericht etc. f. d. J. 1879. 8. — Bunzlau. Dr. Ewald Wernicke, Oberlehrer: Ders., Gröditzberg. 1880. 8. — Celle. Literar. Anstalt (Aug. Schulze): Armbrust, Zinstabellen. 1873. qu. 4. Borcher, zuverlässiger Schnellrechner; 5. Aufl. 1875. 8. Meyer, die Frei- u. Ordnungsübungen etc. 1880. 8. Handbüchlein für Whist-Spieler. 1880. 8. — Christiania. Universität: Unger, heilagra manna sögur; I. II. 1877. 8. Codex aureus sive quattuor evangelia ante Hieronymum latine translata, ed. Belsheim. Dietrichson, den norske träskjärerkunst dens oprindelse og udvikling. 1878. 8. Undset, norske oldsager i fremmede museer. 1878. 8. Bugge, runeindskriften paa ringen it Forsa kirke i nordre Helsingland. 1877, 4. — Dinkelsbühl. K. Realschule: Jahresbericht etc. für das Schuljahr 1879/80. 1880. 8. Mit Pr. — Dürkheim a. d. H. K. bayer. latein. Schule: Jahresbericht etc. im Schuljahre 1879–80. 8. — Erfurt. K. Akademie gemeinnütziger Wissenschaften: Dies., Jahresbücher etc.; n. F. X. Heft. 1880. 8. — Forchheim. Streit, Buchhändler: Lipsius, epistolarum selectarum chilias. 1611. 8. — Freiburg i. Br. Herder’sche Verlagshandlung: Kraus, Real-Encyklopädie der christlichen Alterthümer; 3. Lfg. 1880. 8. — Hannover. Hahn’sche Buchh.: Struckmann, die Wealden-Bildungen d. Umgegend von Hannover. 1880. 8. Brunonis de bello Saxonico liber; II, ed. 1880. 8. Chronica regia Coloniensis. 1880. 8. — Hechingen. Ludwig Egler: Ders., aus der Vorzeit Hohenzollerns. Sagen und Erzählungen. 8. Ders.; Deutschlands Ehrenkampf 1870–71. 1873. 8. Ders, der Sylvesterabend im Spiegel des Volksglaubens. 1870. 8. — Hermannstadt. Franz Zimmermann, Archivar: Ders., das Brooser Urkundenbuch. 1880. 8. — Karlsruhe. Badischer Frauen-Verein: Ders., 20. Jahresbericht etc. f. d. J. 1879. 1880. 8. Redaktion der Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins: Dr. Moriz Gmelin, großh. bad. Archivrath. 8, Sonderabdr. — Königsberg. Physikalisch-ökonomische Gesellschaft: Dies., Schriften etc.; 18. Jahrg. 1877, II., 19. Jahrg. 1878, I. II., 20. Jahrg. 1879. I. II., 21. Jahrg. I. 1878–80. 4. — Leer. K. Realschule I. O.: Bunte, über das Leben, die Zeitverhältnisse u. d. pädagogische Wirksamkeit des Ubbo Emmius. 1880. 4. Pr. — Leipzig. C. A. Koch’s Verlagsbuchhandlung: Wegener, volksthümliche Lieder aus Norddeutschland; 3. Heft. 1880. 8. E. A. Seemann, Verlagshandlung: Deutsche Renaissance; Lfg. 101–113. 1879–80. 2. Otto Spamer, Verlagshandlung: Schmidt, illustrirte Geschichte von Preußen; Lfg. 18–21. 8. — Marburg. N. G. Elwert’sche Verlagsbuchhandlung: Caesar, catalogus studiosorum scholae Mar[S. 296]purgensis; p. I. II. 1875 u. 77. 4. Cuno, Conrad von Marburg. 1877. 8. v. Engelbrecht, de Wineta, de perdito Pomeranorum emporio commentatio, herausg. v. Müller. 1877. 8. Die 350jährige Jubelfeier der Universität Marburg. 1879. 8. Strippelmann, Beiträge zur Geschichte Hessen-Cassels; Bd. I, 1791–1806. 1879. 8. Wigand, der Stil Walthers von der Vogelweide 1879. 8. Lucä, zur Götheforschung der Gegenwart. 1878. 8. — München. Histor. Commission bei der k. Akademie der Wissenschaften: Die Chroniken der deutschen Städte; 16. Bd.: Braunschweig, II. Bd. 1880. 8. Ernst von Destouches, Geheimsekretär im k. bayr. geh. Staatsarchiv: Ders., Münchener Bürgertreue. 1880. 4. Sonderabdr. Frauen-Arbeitsschule: Dies., Jahres-Bericht etc. f. d. J. 1879–80. 1880. 4. Dr. Sepp, Univ.-Prof.: Ders., Ursprung der Glasmaler-Kunst im Kloster Tegernsee. 1878. 8. J. Würdinger, k. b. Major a. D.; Ders., Beiträge zur Geschichte der Gründung und der ersten Periode des bayr. Hausritterordens vom heil. Hubertus, 1444–1709. 1880. 4. Sonderabdr. — Münnerstadt. K. b. Studienanstalt: Jahresbericht etc. f. d. Studienjahr 1879–80. 1880. 8. Jacob, Materialien zur Einübung der latein. und französ. Formen- und Kasuslehre. 1880. 8. — Münster. K. Akademie: Fecker, Friedr. von Saarwerden, Erzbischof von Köln und Herzog von Westfalen; I. T. 1880. 8. Schulte, die sogen. Chronik des Heinrich von Rebdorf. 1879. 8. Vildhaut, über die Quellen der Histoire de mon temps Friedrichs des Großen. 1880. 8. — Nürnberg. Unbekannter: Lenormand, Sibyllin. Weissagungen über d. Zukunft d. J. 1848–60. 8. Geschichte des Feldzugs in Deutschland und Italien im Jahre 1866. 8. — Prag. Sigm. Benzinger, Buchhandlung: Schiff, Franz Josef I. und seine Zeit. 3 Bde. 8. Handels- und Gewerbe-Kammer: Dies., II. Bericht über die allgem. ordentliche Sitzung vom 11. Mai 1880. 8. — Regensburg. Gymnasium: Jahresbericht etc. im Studienjahr 1879–80. 80. 8. Franziß, der deutsche Episcopat in seinem Verhältniß zu Kaiser und Reich unter Heinrich III. 2. T. 1880. — Salzburg. Staats-Gymnasium: Kurzer Ueberblick der philosoph. Ansichten über das Wesen der Seele. 1880. 8. — Stuttgart. J. Engelhorn, Verlagshandlung: Muster-Ornamente etc.; Lief. 13. 14. 4. — Tübingen. Dr. Adelb. von Keller, Univers.-Professor: Ders., altdeutsche Gedichte; Nr. 7. 1880. 8. — Weimar. Herm. Böhlau, Verlagshandlung: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtgeschichte; Bd. I, 1. 2. Hft. 1880. 8. Beaulieu-Marconnay, Karl von Dalberg und seine Zeit; Bd. I. II. 1879. 8. — Wernigerode. Harz-Verein für Geschichte und Alterthumskunde: Ders., Zeitschrift etc.; 13. Jhg. 1880. 1. u. 2. Hft. 8. — Wien. Verein für Landeskunde von Niederösterreich: Topographie von Niederösterreich; II. Bd., 6. Hft. 1879. 4. Blätter etc.; N. F. XIII. Jhg. Nr. 1–12. 1879. 8. — Zweibrücken. K. Studien-Anstalt: Jahresbericht etc. f. d. J. 1879–80. 8. Krauß, de vitarum imperatoris Othonis fide quaestiones. 1880. 8.
III. Für das Archiv.
(Nr. 4727.)
Nürnberg. Ottenberger: Lebküchner. Grabzettel, ausgestellt von Leonhard Grundherr für den Bierbrauer Heinrich Bergner, auf St. Rochuskirchhof zu Nürnberg. 1611. Perg.
Correspondenzblatt des Gesammtvereins der deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine. Herausgegeben von dem Verwaltungsauschusse dess. in Darmstadt. Achtundzwanzigster Jahrgang. Nr. 5. Mai 1880. 4.
Angelegenheiten des Gesammtvereins. — Ueber mittelaltrige Ortsbefestigungen, Landwehren, Warten und Paßsperren mit besonderer Berücksichtigung auf die hessischen und angrenzenden Territorien. Von E. Wörner und Max Heckmann. Forts. (Mit Abbild.) — Wirksamkeit der einzelnen Vereine etc.
Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Alterthumskunde. N. F. Achter Band. 3. u. 4. Heft. Kassel, 1880. 8.
Einige Bemerkungen zur Beleuchtung der Frage: Ob Papin 1707 bei seiner Schifffahrt von Kassel nach Münden die Kraft des[S. 297] Wasserdampfes als Motor gebraucht... habe. Von Dr. B. Stilling. — Das sogen. Dampfschiff Papins. Entgegnung auf die Abhandlung Stillings...: Einige Bemerkungen etc. Von E. Gerland. — Ein Schreiben des Landgrafen Wilhelm IV. an den Magistrat von Straßburg. Mitgeth. durch von Apell. — Gottfried Ernst von Wutginau. Von v. Stamford. Schloß Boyneburg. Von Jul. L. Chr. Schmincke... Mit einem Grundriß. — Geschichte der ursprünglich französisch-reformierten Waldenser Gemeinde Waldensberg im Ysenburg-Wächtersbachischen. Von Aug. Wilh. Bayer.
Mittheilungen an die Mitglieder dess. Vereins. Jahrgang 1879, II. III. und IV. Vierteljahrsheft, und Jahrgang 1880, I. und II. Vierteljahrsheft.
Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift. 44. Bericht des ... Vereines für das Museum schlesischer Alterthümer. Breslau, ausgegeben im Juni 1880.
Ueber die Sammlung von Stammbüchern (77 Stück) in der Stadtbibliothek zu Breslau. Von Dr. E. Volger. — Veit Stoß, der Jüngere, † 1569. Von Dr. H. Luchs. Mit 1 Tafel. — Vereinsnachrichten.
Korrespondenzblatt des Vereins für siebenbürgische Landeskunde. Redigiert von Joh. Wolff. III. Jahrg., Nr. 8. Hermannstadt, 15. Aug. 1880. 8.
Anregungen und Aufgaben. Zum Wörterbuch. Von J. Wolff. — Honterus und Luthers Testament. Von Fr. Teutsch. — Sprache, Brauch und Sitte. Der Schaaser Bauer in der Feldarbeit. Von Mart. Müller. — Kleine Mittheilungen. — Literatur. — Miscellen.
Blätter des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich. N. F. XIII. Jhg., Nr. 1–12. Wien, 1879. 8.
Die Eroberung Niederösterreichs durch Mathias Corvinus in den Jahren 1482–1490. Von Dr. K. Schober. — Die Grafen von Plaien-Hardegg. Von Joh. Wendrinsky. — Das Project einer höheren Töchterschule unter Kaiser Josef II. und das k. k. Civil-Mädchenpensionat in Wien. Von G. Wolf. — Welches Haselbach ist als Thomas Ebendorfer’s Geburtsort anzusehen? Von Ed. Haas. — Oesterreichische (Wiener-) Dialect-Ausdrücke. Von D. V. Göhlert. — Nachträge zu Meillers Regesten der Babenberger. Von Joh. Wendrinsky. — Die Grafen Raabs. (Schl. Regesten.) Von dems. — Der Maler Martin Joh. Schmidt, gen. der „Kremser Schmidt.“ Sein Leben und seine Werke. (Schl.) Von Dr. Anton Mayer. — Die n. ö. Landprofosen. Von Alois König. — Aus einem alten Rapular der Schützen und Schützenfreunde Stockerau’s. Von C. M. Blaas. — Die Hauslöcher in Niederösterreich. Von Dr. G. Riehl. — Vereinsangelegenheiten. — Literatur.
Topographie von Niederösterreich.... hrsg. von dems. Vereine. Zweiter Band. Sec