The Project Gutenberg EBook of Geflügelte Worte, by Georg Büchmann and Walter Robert-tornow This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included with this eBook or online at www.gutenberg.org Title: Geflügelte Worte Der Citatenschatz des deutschen Volkes Author: Georg Büchmann Walter Robert-tornow Release Date: September 17, 2013 [EBook #43759] Language: German Character set encoding: UTF-8 *** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK GEFLÜGELTE WORTE *** Produced by Lars Aronsson, Robert Kropf, Stephen Rowland and the Online Distributed Proofreading Team at http://www.pgdp.net [Transcriber's Note/Transkriptionsnotizen: Die Erstausgabe der "Geflügelten Worte" war bereits 1864 erschienen; die vorige (18.) Auflage von 1895 schloss mit dem Kapitel "Citate aus Sagen und Volksmärchen" und hatte "Hannemann! geh' du voran! Du hast die grössten Stiefeln an, (Dass dich das Tier nicht beissen kann)" als letzten Eintrag. Ausführliche Transkriptionsnotizen zu möglicherweise unklaren Textstellen der vorliegenden "vermehrten und verbesserten" 19. Auflage von 1898 haben wir am Ende dieses Textes zusammengestellt. Schreibweisen des Originals haben wir so weit wie möglich beibehalten; allerdings sind häufige Abkürzungen zur besseren Lesbarkeit hier ohne Leerzeichen belassen (d.h.; z.B.; u.s.w.; u.A.). Wir haben *fett* gesetzten Text mit *Sternsymbolen* dargestellt; dabei wurde das Genitiv-s -- wie im Original -- nicht mit einbezogen: "*Schiller*s"; ~gesperrt~ gesetzten Text haben wir mit ~Tilden~ umgeben und _kursiv_ gesetzten Text mit _Unterstrichen_; außerdem findet sich #extra fett# gesetzter Text zwischen #Nummernzeichen#.] Geflügelte Worte Der Citatenschatz des deutschen Volkes gesammelt und erläutert von Georg Büchmann. Fortgesetzt von Walter Robert-tornow. Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling) 1898. [Illustration: Georg Büchmann Portrait] [Illustration: Georg Büchmann Signatur] DES DEUTSCHEN KAISERS UND KÖNIGS VON PREUSSEN WILHELMS II. MAJESTÄT IN TIEFSTER EHRFURCHT ZUGEEIGNET. Vorwort zur neunzehnten Auflage. Auf Wunsch des verewigten ~Walter Robert-tornow~ habe ich die Herausgabe dieser ersten seinem Ableben folgenden Auflage der "Geflügelten Worte" übernommen. Der verdienstvolle Nachfolger des unvergesslichen ~Georg Büchmann~ sollte das Erscheinen der achtzehnten Auflage des Buches und mit ihr die Drucklegung des hunderttausendsten Exemplares nur um wenige Monate überleben. Alles in der Zwischenzeit von ihm gesammelte und ihm zugegangene Material wurde, soweit es sich als brauchbar erwies, in dieser neuen Auflage verarbeitet. Dasselbe gilt von den zahlreichen späteren Funden und Einsendungen. Es darf getrost behauptet werden, dass auch die vorliegende neunzehnte Auflage des "Büchmann" eine "vermehrte und verbesserte" genannt zu werden verdient, und dass das Buch abermals um einen Schritt derjenigen Vollkommenheit näher gebracht wurde, die für ein solches Werk überhaupt erreichbar ist, und die zu erreichen seit mehr als dreissig Jahren das Bestreben seiner Herausgeber war. Die Freunde des Buches werden sehen, dass eine stattliche Anzahl neuer "geflügelter Worte" hinzugetreten ist, und dass auch sonst zahlreiche Verbesserungen und Berichtigungen älterer Angaben zu verzeichnen sind. Das "Gedenkblatt" wurde durch einen Lebensabriss ~Robert-tornows~, verfasst von Dr. Georg Thouret, erweitert und die "Einleitung" einer gründlichen Umarbeitung unterzogen. Allen, die durch freundliche Ratschläge und Einsendungen oder Quellennachweise zur Vervollkommnung des Buches beigetragen haben, sei hier herzlichster Dank gesagt! Soweit die Beiträge keine Verwendung gefunden haben, unterliegen sie noch der Prüfung und gelangen, soweit sie brauchbar sind, später zur Benutzung. Ich bitte um gütige freiwillige Mitarbeit auch für die Zukunft. Einsendungen werden durch Vermittlung der Verlagshandlung erbeten. Möge von der vorliegenden Auflage gesagt werden können, dass sie pietätvoll im Sinne ~Büchmanns~ und ~Robert-tornows~ das Werk fortzuführen und weiterzubilden bestrebt war. Einen weiteren Anspruch erhebt sie nicht. Berlin. Konrad Weidling. Dezember 1897. Inhalt. _Seite_ Gedenkblatt Georg Büchmann XI Walter Robert-tornow XVI Einleitung XXII Geflügelte Worte I. Aus der Bibel 1 II. Aus Sagen und Volksmärchen 94 III. Aus deutschen Schriftstellern 118 IV. Aus dänischen Schriftstellern 268 V. Aus französischen Schriftstellern 269 VI. Aus englischen Schriftstellern 290 VII. Aus italienischen Schriftstellern 312 VIII. Aus spanischen Schriftstellern 315 IX. Aus russischen Schriftstellern 318 X. Aus griechischen Schriftstellern 320 XI. Aus lateinischen Schriftstellern 365 XII. Aus der Geschichte Hellas 442 Rom 454 Italien 462 Spanien 469 Polen 470 Frankreich 471 Amerika 500 Holland 500 England 502 Deutschland und Österreich 506 Namen-Verzeichnis der Urheber "Geflügelter Worte" 564 Register Deutsche Sprache 571 Französische Sprache 729 Englische Sprache 734 Italienische Sprache 737 Spanische Sprache 738 Griechische Sprache 739 Lateinische Sprache 744 Gedenkblatt.[1] *Georg Büchmann* wurde geboren zu Berlin am 4. Januar des Jahres 1822. Er besuchte daselbst das Joachimsthalsche Gymnasium bis zum Jahre 1841, besonders gefördert durch die trefflichen Pädagogen August ~Meineke~ und Ludwig ~Wiese~, und er studierte, ebenfalls in Berlin, anfänglich Theologie, bald aber, angezogen durch ~Boeckh~ und ~Panofka~, klassische Philologie und Archäologie bis zum Jahre 1844. [Fußnote 1: Das Gedenkblatt für Georg Büchmann schrieb ~Walter Robert-tornow~; den Lebensabriss Robert-tornows verfasste Dr. ~Georg Thouret~.] Durch die damals noch herrschende Hegelsche Philosophie gewann er früh eine glänzende Dialektik. Die Jugendgenossen wissen von seiner Redegewandtheit und von seinem schlagenden Witz zu berichten; doch trieb er keinen Missbrauch mit diesen Gaben, denn sein bester Freund aus jenen und späteren Tagen schreibt über ihn: "Mit der Freude an seinem Schaffen vereinte er die anspruchsloseste Bescheidenheit. Streng gegen sich selbst, war er liebevoll gegen Andere, anerkennend und voll Wohlwollen. Nur der Lüge und hohlen Phrase, oder der Unduldsamkeit gegenüber konnte er schroff werden." Nach Absolvierung der Universität nahm ~Büchmann~ in der Nähe von Warschau eine Hauslehrerstelle an, erlernte dort die polnische Sprache und erwarb sich im Oktober 1845 in Erlangen den philosophischen Doktorgrad auf Grund seiner Dissertation "~Über die charakteristischen Differenzen zwischen den germanischen und slawischen Sprachstämmen~". Demnächst ging er nach Paris, befestigte seine Kenntnisse in der französischen Sprache und gab Unterricht an einem dortigen Institut. Im Jahre 1848 in seine Vaterstadt zurückgekehrt, machte ~Büchmann~ das Lehrerexamen, erledigte das Probejahr am "Collège" und wurde, nachdem er drei Jahre lang an der Saldernschen Realschule zu Brandenburg a. d. Havel unterrichtet hatte, im April 1854 Oberlehrer an der Friedrich-Werderschen Gewerbeschule in Berlin. Hier gehörte er dreiundzwanzig und ein halbes Jahr hindurch zu den geachtetsten Lehrkräften und zählte in der von Professor ~Herrig~ gegründeten "Gesellschaft für neuere Sprachen" zu den Leitsternen. Hervorragend war Georg ~Büchmanns~ Leichtigkeit in der Aneignung lebender Sprachen. Das Griechische, Hebräische und Lateinische trieb er lediglich in den Jugendjahren (nur dass er letzteres noch in seinen romanischen Abzweigungen, besonders im Provençalischen, eifrig verfolgte), wählte dann das Französische und Englische zu seinem Spezialstudium und Lehrgegenstand und machte sich daneben vertraut mit dem Spanischen, Italienischen, Polnischen, Dänischen und Schwedischen. Die Ergebnisse seiner Forschungen legte er gelegentlich nieder in Schulprogrammen und Zeitschriften. So findet sich in den Programmen der Saldernschen Realschule ausser seiner obenerwähnten Doktordissertation eine Abhandlung "~Über Wort- und Satzfügung im Neuschwedischen~", in dem Jahresbericht für 1858 der Berliner Gewerbeschule ein feinsinniger Essay über ~Longfellow~ und im Herrigschen "Archiv" eine vielbelobte Arbeit "~Beiträge zur englischen Lexikographie~". Ferner hatte er den wesentlichsten Anteil an der Neubearbeitung zur sechzigsten Auflage des ~französischen Wörterbuches von Thibaut~, die er mit ~Wüllenweber~ herausgab. Auf weitere Kreise suchte Georg ~Büchmann~ zu wirken, als er mit seinem Schulfreunde Ludwig ~Pomtow~ eine Reihe anmutiger "~Märchen~" herausgab, deren einige noch heute in Sammlungen fortleben. Auch hielt er am 22. Januar 1862 im Saale des Berliner Schauspielhauses einen zündenden Vortrag "~Über den Berliner Adresskalender~", worin er seine vielseitige Sprachkenntnis zur Erklärung der üblichsten und der seltsamsten Familiennamen benutzte. Aber das Gebiet seiner eigensten Befähigung ging ihm erst auf, als er die Bekanntschaft zweier Werke machte, in denen Engländer und Franzosen ihren Reichtum an landesüblichen Citaten auszubreiten versuchten. Diese Bücher führen den Titel: "Handbook of Familiar Quotations" [Chiefly from English Authors (by J. R. P.). A new Edition. London 1853]--und: "L'Esprit des Autres" [par Edouard ~Fournier~. Paris 1855]. Sie regten Georg ~Büchmanns~ launiges Naturell und seinen durch grosse Belesenheit unterstützten Scharfsinn zu Forschungen an über die geistige Scheidemünze aus aller Herren Ländern, welche in Deutschland umläuft. Bald gelang es ihm, seine Vorgänger durch Stofffülle und Zuverlässigkeit weit zu übertreffen. Zunächst hielt ~Büchmann~ nun im Herrigschen Verein, 1863, einen Vortrag über "gefälschte Citate" und er sprach dann, 1864, im Saale des Berliner Schauspielhauses über "landläufige Citate" im allgemeinen, denen er in bestimmter, erweiterter Auffassung (vrgl. die Einleitung) bei dieser Gelegenheit den seitdem weltbekannten Namen "Geflügelte Worte" gab. In demselben Jahre noch erschien im bescheidenen Umfange von 220 Seiten sein Buch "~Geflügelte Worte. Der Citatenschatz des deutschen Volkes~". Schon aus dem Inhalte dieser ersten Auflage ist ersichtlich, welche weiten, über den engeren Kreis der landläufigen Citate im gewöhnlichen Sinne erheblich hinausgehenden Grenzen ~Büchmann~ dem neuen, von ihm geschaffenen sprachwissenschaftlichen Begriffe des "geflügelten Wortes" zog. In der dreizehnten Auflage, der letzten von ihm herausgegebenen (1882) schrieb er: "Die ganz willkürlich gewählte Benennung 'Geflügelte Worte', welche ich diesem Buche gab, ist allgültig geworden und über Deutschlands Grenzen hinausgedrungen. Es erschien 1871 in Holland unter dem Titel 'Gevleugelde Woorden' ein klägliches Machwerk, welches mich ausbeutete, ohne dass mein Name darin auch nur erwähnt wurde. Eine sehr erfreuliche, in der Anlage sich eng an mein Buch anschliessende, aber trotzdem selbständige dänische Bearbeitung des Stoffes hat 1878 Oscar ~Arlaud~ in Kopenhagen unter dem Titel 'Bevingede Ord' geliefert und die Citate der dänischen Sprache hinzugefügt. Im Jahre 1881 liess er ein ebenso lobenswertes Supplement erscheinen. Arvid ~Ahnfeld~ gab 1880 in Stockholm eine Citatensammlung unter dem Titel 'Bevingade Ord' heraus, zu welcher die meinige und Oscar ~Arlauds~ benutzt worden sind und welche ausserdem die schwedischen und finnischen Citate bringt".[2] [Fußnote 2: Italien und Ungarn traten hinzu. "Chi l'ha detto?" des ~Giuseppe Fumagalli~, Mailand 1895 und "Szájrul szájra" (d.h. "von Mund zu Mund") von ~Tóth Béla~, Budapest 1895.] Selbstverständlich lockte ~Büchmanns~ und seiner Mitarbeiter Bienenfleiss bis in die jüngste Zeit hinein manche litterarische Drohnen herbei, die ihren Plagiaten ein mehr oder minder schäbiges Mäntelchen umhingen, sich Wörter und Namen aus dem Büchmannschen Buchtitel aneigneten und die Ausbeutung so gründlich betrieben, dass sie sogar die Druckfehler mit übernahmen. Einen wesentlichen Abbruch konnten sie indessen dem Werke ~Büchmanns~ nicht thun, weil die gebildeten Kreise des deutschen Volkes eine feine Empfindung in Dingen des litterarischen Anstandes besitzen, und weil ~Büchmanns~ Werk in jeder neuen Auflage für sich selbst sprach. Ausserdem, dass seine vortreffliche Arbeit den wohlverdienten Anklang in den weitesten Kreisen fand, wurde Georg ~Büchmann~ erfreut durch die Verleihung des Professortitels und des Ordens vom roten Adler. Es war gut für ihn, dass er nun eine eigene Thätigkeit besass, welche ihn alle Unbilden des Lebens vergessen machte; denn, krankend an den Folgen eines schweren Sturzes, musste er sich im Jahre 1877 in den Ruhestand versetzen lassen. "Alle seine Schüler", so heisst es in dem Programm der Gewerbeschule vom Jahre 1878, "bewahren der anregenden und bildenden Kraft seines Unterrichts und der persönlichen Wärme, die er ihnen entgegentrug, das dankbarste und ehrenvollste Andenken; alle seine Kollegen zollen ihm ihre Hochachtung, viele verehren in ihm dankbar ihr Vorbild und Muster in ihrem amtlichen Wirken". Fortan lebte Georg ~Büchmann~, gepflegt von seiner Gattin, der bekannten Malerin Helene ~Büchmann~, der wir sein wohlgetroffenes Bildnis verdanken, das in einer Radierung von Hans Meyer unser Buch schmückt, ganz der Ausgestaltung seines Werkes, versenkt in das Studium der Weltlitteratur und angeregt durch einen schliesslich über neunhundert Namen aufweisenden Briefwechsel.[3] [Fußnote 3: D.h. die überwiegende Zahl dieser Korrespondenten wandte sich ~Einmal~ an Büchmann, einige öfters; ein regerer Gedankenaustausch, wie z.B. mit dem Germanisten Robert ~Hein~, konnte nur mit sehr Wenigen stattfinden.] Er hatte in der "Einleitung" jeder Auflage um Zusätze und Berichtigungen gebeten, und ein solcher Appell an die Philologie findet in deutschen Herzen immer ein Echo. In der damals von Paul Lindau redigierten "Gegenwart" vom 27. September 1879 sprach Georg ~Büchmann~ in dem Aufsatz "~Sechshundert Korrespondenten~" seinen lebhaften Dank aus für den vielfältigen Nutzen, der seiner Sammlung aus solcher freiwilligen Mitarbeiterschaft erwachsen sei. Gegen Ende dieses Artikels heisst es: "'Geflügelte Worte' sind vorhanden. Es war meine Pflicht, sie zu sammeln und ihren Quellen nachzuspüren. Die Frage, ob ihre Anwendung nützlich oder schädlich, zu empfehlen oder abzuraten sei, hatte ich mir nicht vorzulegen. Sie sind als eine Ergänzung des deutschen Wortvorrats und Wörterbuches zu betrachten. Das lesende Publikum zollt ihrer Sammlung einen Beifall, der mich erfreut und mich anspornt, die betretene Bahn nach Kräften zu erweitern und noch gangbarer zu machen". Bald nach dem Erscheinen der dreizehnten Auflage der "Geflügelten Worte", vom Herbst des Jahres 1882 an, sah sich der leidende Autor genötigt, jeder ernsten Thätigkeit zu entsagen. Ein allmähliches Hinschwinden aller Lebenskräfte trat ein, und am 24. Februar 1884 gab ein erlösender Tod ihm die ewige Ruhe. Sein Name wird unvergessen bleiben, so lange es auf Erden gebildete und gründliche Deutsche giebt. * * * * * *Walter Robert-tornow* wurde am 14. Juli 1852 auf Ruhnow in Hinterpommern geboren. Zeit seines Lebens blieb ihm das "Horizontgefühl" seiner Jugend, wie er es nannte, lebendig, und immer von neuem ergriff ihn die Sehnsucht nach den "weissen, reinen" Wolken des pommerschen Himmels, nach den rauschenden Buchenkronen und den hochwipfligen Fichten an den stillen, tiefen Landseen voll Wasserrosen, und nach den in duftigem Schimmer wogenden Getreidefeldern seiner vielverlästerten, hinterpommerschen Heimat. Leider war ihm das köstliche Erbteil des Pommernstammes, die derbe Leibesgesundheit, versagt. Nie empfand er seine körperliche Gebrechlichkeit schmerzlicher als im Jahre 1870. Während einer Kur auf Helgoland lernte der dreijährige Knabe spielend lesen, d.h. die Kunst, die er später und bis zum letzten Atemzuge als Handwerk betrieb. Die gehaltvolle Bücherei des Vaters, der nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in den Wissenschaften heimisch war, und die gesunde Luft eines wohlhabenden und hochgebildeten Elternhauses begünstigten die geistige Entwicklung des begabten Jünglings. Mit besonderer Vorliebe pflegte gerade er die künstlerischen Traditionen der Familie, der eine Rahel, die Gattin Varnhagens von Ense, und ihr Bruder, der Dichter Ludwig Robert, entsprossen waren. Sein Lehrer in Ruhnow und für immer sein Freund wurde der Philologe Dr. Isler, und die originelle Lebensanschauung dieses ausgezeichneten Mannes, bei dem sich Stoizismus und humorvolle Skepsis wundersam mischten, wirkte nachhaltig auf den Schüler ein. Aus den Epigrammen in ~Robert-tornows~ "Begleitbuch" (Berlin 1888) sprechen verwandte Überzeugungen und Stimmungen. Im Sommer 1870 bezog unser Freund die Berliner Universität, um philologische und kunsthistorische Vorlesungen zu hören. Am meisten zog ihn zunächst die klassische Philologie an, und er hatte bei gediegenen Kenntnissen und einem angeborenen Spürsinn das Zeug zum Philologen. Zum Abschlusse jahrelanger, aber oft unterbrochener Studien schrieb er eine lateinische Abhandlung "über die symbolische und mythologische Bedeutung der Bienen und des Honigs bei den Alten", liess aber die Arbeit liegen und veröffentlichte sie erst volle achtzehn Jahre später.[4] [Fußnote 4: De apium mellisque apud veteres significatione et symbolica et mythologica. Berolini 1893. In das philologische Gebiet gehört ausserdem seine Herausgabe der 2. Auflage von Abels "deutschen Personennamen", Berlin 1889.] Eine Zeit lang zeichnete er neben den Universitätsstudien auf der Berliner Kunstakademie, weil ein der Familie befreundeter Maler Portraitiertalent bei ihm entdeckt haben wollte. Diesen Versuch gab er bald auf; denn Neigung und Talent zogen ihn mächtig zur Poesie. Er übte und verstand die Kunst, Verse aller Art zu schmieden. Schon bei seiner Arbeit über die Bienen übertrug er für sich das 4. Buch von Virgils Georgica in deutsche Jamben, dann machte er sich daran, die Elegieen des Theognis in Reimen nachzudichten; Versuche aus dem Englischen schlossen sich später an, bis ihm zuletzt, am Ende seines Lebens, auf diesem Gebiete ein Meisterwerk gelang: die Übersetzung der "Gedichte des Michelangelo Buonarotti", die erst nach seinem Tode erscheinen konnte (Berlin 1896). Durch unausgesetzte Beschäftigung mit der deutschen Litteratur erwarb er sich eine aussergewöhnliche Belesenheit. Gute Bücher las er immer wieder und übte sein an sich starkes Gedächtnis durch Auswendiglernen. In Lessings Werken fühlte er sich zu Haus, so dass er getrost die 9. Auflage von Stahrs Biographie des Dichters besorgen konnte. Aber am vertrautesten von allen Dichtern war und blieb ihm Goethe, "sein Tröster, der, aus Sturm und Drang zur Weisheit gekommen, der Menschheit ein Meer von Schönheiten erschuf". Auch Heine gehörte zu seinen Lieblingen, weil ihn dessen Schreibweise bezauberte und sein Schicksal rührte. Gern wandte er die Mahnung dieses Dichters: "Baue dein Hüttchen im Thal!" auf sich selbst an. Schon der Umstand, dass Heine nach den Musikkatalogen der am häufigsten komponierte deutsche Lyriker sein soll, genügte ihm, um ihn zäh gegen alle Angriffe zu verteidigen. Die schöne Schrift "Goethe in Heines Werken" (Berlin 1883) darf als die reifste Frucht seiner liebsten Studien bezeichnet werden. Unter den deutschen Prosaikern standen die tiefinnerlichen Humoristen seinem Herzen am nächsten. Scherrs "Michel", Kellers "Grüner Heinrich", Vischers "Auch Einer", Roseggers "Waldschulmeister" und Reuters "Stromtid" waren ihm unentbehrliche Bücher, am unentbehrlichsten der grüne Heinrich. Im Februar 1877 trat ~Robert-tornow~ noch von Pommern aus in nähere Beziehungen zu Büchmann und den "Geflügelten Worten". Damals begann er dem Verfasser Stoff zuzusenden; beide wechselten dann während dreier Jahre in steigendem Einverständnisse Briefe und wurden endlich Freunde, als ~Robert-tornow~ i. J. 1880 mit seinen Eltern nach Berlin übersiedelte.[5] Vier Jahre später starb Büchmann, aber er hatte sein Werk bereits ganz in die Hände des Freundes gelegt. Auch hätte er keinen passenderen Nachfolger finden können. Denn Belesenheit und Gedächtniskraft, Sprachgefühl und Geschmack, Arbeitslust und Musse, alles fand sich zusammen, um diesen für das verantwortungsvolle Amt geschickt zu machen. [Fußnote 5: In das Haus seines verstorbenen Onkels Ferdinand Robert-tornow Er schilderte das originelle Heim dieses seiner Zeit berühmten Sammlers und Kunstkenners in einer formvollendeten Monographie. Vgl. deutsche Rundschau XVII, Dezember 1890.] Wie der Ährenleser dem Schnitter, so folgte ~Robert-tornow~ Büchmann nach und sammelte mit demselben Fleisse, den er an seinem Vorgänger neidlos pries. Stillschweigend besserte er das Vorhandene und führte die schon von Büchmann angestrebte chronologische Anordnung des Stoffes innerhalb der einzelnen Kapitel durch. Das reizvolle Kapitel "Geflügelte Worte aus Sagen und Volksmärchen" ist sein Werk; im ganzen buchte er 730 neue Citate und Ausdrücke. Ausserdem arbeitete er ein umfangreiches, durch die Fülle der Schlagwörter nahezu untrügliches Register aus, um die Benutzung des Buches so bequem wie möglich zu machen. Endlich gelang ihm, was dem verdienstvollen Begründer trotz aller Mühe nicht hatte gelingen wollen, nämlich eine feste Definition für den Begriff eines geflügelten Wortes in sprachwissenschaftlichem Sinne, die genau mit Büchmanns Absichten übereinstimmt (s. Einleitung). Genug, er sparte keine Mühe, um das schöne Buch auf der Höhe zu erhalten. Es wurde ein Stück auch seines Lebens und beeinflusste seinen eigenen Stil in Poesie und Prosa. Er dichtete am liebsten und besten in der Epigrammform und verwuchs mit den geliebten "Geflügelten Worten" so innig, dass er in der Todesstunde nur in Citaten sprach. Wenn bei einem Buche wie diesem der Erfolg als Massstab für seinen Wert gelten darf, so erkannte die gebildete Welt ~Robert-tornows~ Weiterarbeit willig an. Denn während bis zu Büchmanns Tode 13 Auflagen und 57000 Exemplare der "Geflügelten Worte" verbreitet waren, erlebte ~Robert-tornow~ die Freude und gerechte Genugthuung, mit der 18. Auflage das hundertste Tausend zu erreichen. Seit dem Jahre 1888 lebte er als Bibliothekar des Königlichen Hauses in einem heimlichen und anheimelnden Winkel des alten Hohenzollernschlosses. Gehört Einsamkeit zur Vertiefung und bedeutet Geselligkeit das beste Gegengift gegen Vergrübeln, ist also Abwechselung in Beidem das Beste, so führte er hier ein beneidenswertes Dasein. Hinter diesen gewaltigen Mauern, welche Stille! Hier hauste er wie ein Zauberer im Märchen. Aber wer ihn suchte und zu finden wusste, der traf ihn stets aufgeräumt und immer hilfsbereit. Seine Zelle öffnete sich für alle ehrlichen Seelen. Allen war er da Etwas, gar manchem Viel, jedem aber etwas Besonderes. Er verstand sich auf Menschenschicksale. Denn auch in seinem Herzen hatten Leidenschaften getobt, auch um seine Seele hatten dunkle Gewalten gestritten: er aber hatte sich in selbsterlebten Liedern frei gesungen und sich zum Siege, zum echten Lebenshumor durchgekämpft. Nicht unerwähnt darf bleiben, dass er dankbar die steigende Anerkennung und Gunst des Hofes empfand und sich über die äusseren Ehrungen, die ihm zu teil wurden, herzlich freute. Ward es ihm in der Grossstadt zu eng und zu laut, so flüchtete er hinaus in den Frieden der Wälder, oder an die See und nach Helgoland, seiner "Insel der Seligen", oder pilgerte zusammen mit Herman Grimm in die Tiroler Berge. Ein Besuch Pommerns schloss gewöhnlich solche Reisen ab. Obwohl längst mit dem Gedanken an einen frühen Tod vertraut, suchte und verstand er als echter Lebenskünstler es doch, sein Dasein auszuspinnen, bis ihn der Tod auf Helgoland am 17. September 1895 überraschte. ~Walter Robert-tornow~ wird seinen bescheidenen Platz in der deutschen Litteraturgeschichte erhalten. Eine stets schwankende Gesundheit und übertriebene Selbstkritik beeinträchtigten seine Leistungsfähigkeit. Auch scheute er die Öffentlichkeit je länger je mehr, obwohl er mit gespannter Aufmerksamkeit den Kampf der Geister verfolgte. Er liebte die Arbeit in der Stille, und seine Stärke war die Treue und Sauberkeit im Kleinen, "in tenui labor", und hierin hat er Grosses für die "Geflügelten Worte" geleistet. Durch sie wird die Arbeit seines Lebens Früchte tragen und sein Gedächtnis dauernd fortleben. Einleitung. Als Georg ~Büchmann~ im Jahre 1864 zuerst jenen köstlichen Schatz hob, der unter stetiger Vermehrung den Inhalt des vorliegenden Werkes bildet, gab er seiner Sammlung den willkürlich gewählten, dem Homer entlehnten Titel "Geflügelte Worte". Bis dahin hiess "geflügelte Worte" nur, was es bei Homer heisst, nämlich "schnell von den Lippen des Redenden enteilende, zum Ohre des Hörenden fliegende Worte". Weil ~Büchmann~ jedoch unter diesem Namen einen neuen, von ihm selbst geschaffenen Begriff in die deutsche Sprachwissenschaft einführte, musste er eine möglichst scharfe Erklärung Dessen, was er wollte, zu geben versuchen. Er sagte darüber: "Die allgemeinen Verständigungsmittel der Menschen sind nicht nur die in ihrer Form fertigen, Jedem zu Gebote stehenden einzelnen Wörter; es haben sich daneben auch im Laufe der Zeit stehende, fertige Formen von Wortzusammenstellungen und Gedanken entwickelt, für welche eine allgemeine Bezeichnung nicht vorhanden ist, und welche je nach ihrer Natur Redensarten, sprichwörtliche Redensarten, Sprüche, Sprichwörter u.s.w. genannt werden. Lässt sich von den meisten dieser Gedankenformen weder die Zeit, in welcher, noch die Umstände, unter welchen sie entstanden sind, angeben, so giebt es doch eine Gruppe derselben, die sich auf einen bestimmten litterarischen oder historischen Ausgangspunkt zurückführen lassen. Diese sind in dem folgenden Büchlein unter dem Titel: "Geflügelte Worte" gesammelt und mit den Attesten ihres oft überraschend versteckten Ursprungs versehen worden; mag der Name "geflügelte Worte" nun richtig gewählt sein oder nicht. So viel über den Gedanken und den Namen des Buchs. Der Ausführung des Gedankens treten namentlich zwei Schwierigkeiten in den Weg; die Schwierigkeit der Abgrenzung des geflügelten Wortes gegen das Sprichwort und die andere, festzustellen, ob ein Wort allgemein genug ist, um den Rang eines geflügelten Wortes beanspruchen zu dürfen. Was die erstere anbetrifft, so entsteht oft die Frage, ob ein Schriftsteller ein schon vorher umlaufendes Wort für seine Zwecke angewendet hat, oder ob er selbst der Schöpfer seines Worts ist. Denn auch die Sprichwörter fallen nicht wie Manna vom Himmel; jedes derselben hat seinen speciellen Autor, seinen ersten Erfinder; viele derselben sind ohne Zweifel Sprüche aus verloren gegangenen oder noch nicht wieder aufgefundenen Schriftstellern. Selten nur ist man so glücklich, von dem Schriftsteller selbst zu erfahren, ob ein Wort, das er anwendet, auf seiner eigenen Mühle gemahlen oder fremde Ware ist. In zweifelhaften Fällen wird hier dem Sammler als Regel gelten dürfen, die erste schriftstellerische Quelle getrost anzumerken und es dann der spätern Forschung zu überweisen, ob das Wort schon in früheren Tagen im Volke verbreitet gewesen ist." Es mag zunächst auffallend erscheinen, dass ~Büchmann~ in der vorstehenden Erklärung das Wort "Citat" vermeidet. Dies ist kein Zufall. Der engere Begriff des landläufigen Citates in dem allgemein üblichen Sinne der ~bewussten Anführung~ eines fremden Satzes deckte sich nämlich nicht ganz mit dem Inhalte schon der ersten Auflage des Buches. Schon dort sind als geflügelte Worte verzeichnet die bei uns landläufigen ~Anwendungen~ von Aussprüchen und Ausdrücken der Dichter, Denker, Propheten, Redner, Geschichtsschreiber und Mythographen, ~einschliesslich des metaphorischen Gebrauches von Ereignissen und typisch gewordenen Namen~. Mit dem Untertitel "Citatenschatz des deutschen Volkes" wollte ~Büchmann~ sein Werk einführen und wenigstens dem grössten Teile des Inhaltes nach kennzeichnen, soweit er nicht eine Erweiterung des Begriffes "Citat" überhaupt beabsichtigte. Aus begreiflichen Gründen wurde denn auch dieser Untertitel beibehalten, obschon er dem allgemeinen Sprachgebrauche gegenüber zu eng war und mehrfach zu nicht ganz unberechtigten Bedenken strenger Begriffswächter Anlass geboten hat. ~Büchmann~ sagte darüber in einer seiner Vorreden, dass das Buch unter dem alten Titel, unter dem es sich beim Publikum eingeführt hätte, weiter erscheinen müsse, und dass "weder Autor noch Verleger das Werk unter einem anderen, als dem gewohnten Namen, gewissermassen in einer Vermummung dem Publikum vorführen könnten". ~Büchmann~ musste bald erkennen, dass seine erste Erklärung den Inhalt seines Buches nicht erschöpfte, und so brachte er denn in der Einleitung zur achten Auflage vom Jahre 1874 den nachfolgenden kürzeren Versuch: "In jeder Sprache, so auch in der deutschen, giebt es neben der unendlichen Fülle von Sprichwörtern, Stich-, Kraft- und Schlagworten, deren Urheber gänzlich unbekannt sind, eine verhältnissmässig kleine Zahl solcher Worte, deren Ursprung sich urkundlich belegen lässt. Letztere sind, soweit sie dem deutschen Volke angehören, in diesem Buche unter dem Namen 'Geflügelte Worte' zusammengestellt." Doch auch diese Erklärung konnte ~Büchmann~ nicht auf die Dauer befriedigen, daher fasste er sich bald ganz kurz und urteilte: "'Geflügelte Worte' nenne ich solche Worte, welche, von nachweisbaren Verfassern ausgegangen, allgemein bekannt geworden sind und allgemein wie Sprichwörter angewendet werden". Diese, den Inhalt des Buches ebenfalls nur teilweise deckende Definition behielt ~Büchmann~ bis in die dreizehnte Auflage letzter Hand vom Jahre 1882 bei, indem er annahm, dass sein Buch selbst die beste Definition enthalte. Erst ~Robert-tornow~ gelang es, eine feste Umgrenzung des Begriffes "geflügeltes Wort" im Sinne ~Büchmanns~ zu finden. Diese, auch heute noch gültige Erklärung lautet: *"Ein geflügeltes Wort ist ein in weiteren Kreisen des Vaterlandes dauernd angeführter Ausspruch, Ausdruck oder Name, gleichviel welcher Sprache, dessen historischer Urheber, oder dessen litterarischer Ursprung nachweisbar ist. Immer muss man möglichst bestimmt sagen können: '#da# steht es #zuerst# geschrieben', oder: 'aus #der# Stelle ist es abgeleitet', oder: '#Der# hat es hervorgerufen', #und#: 'es hat sich bei den Gebildeten #eingebürgert#'."* Diese Begriffsbestimmung umschliesst Alles, was ~Büchmann~ in seiner Sammlung unter dem Namen "Geflügelte Worte" vereinigt hat und steht daher, weil ~Büchmann~ einen neuen Begriff in die deutsche Sprache einführte, ebenso ausserhalb der Kritik, wie die Bezeichnung, die der Finder eines neuen Sternes seiner Entdeckung giebt. Wenn nun auch hiermit die Definition des "geflügelten Wortes" im sprachwissenschaftlichen Sinne erledigt ist, so darf doch nicht übersehen werden, dass auch ihrer Durchführung zwei erhebliche Schwierigkeiten sich entgegenstellen. Die erste wurde schon vorhin erwähnt. Sie besteht darin, dass der Begriff des "landläufigen Citates" sich nicht voll mit dem "geflügelten Worte" im Sinne ~Büchmanns~ deckt. Diese, wohl unbewusste Erweiterung, die ~Büchmann~ dem Begriffe "~Citat~" gab, hat mancherlei Missverständnisse, auch von hochgeschätzter Seite zur Folge gehabt. Denn viele "geflügelte Worte" im ~Büchmann~schen Sinne sind längst als "Wörter" in die deutsche Sprache übergegangen und gehören trotzdem in diese Sammlung, weil ihr historischer oder litterarischer Ursprung sich nachweisen lässt. Die zweite Schwierigkeit ist noch grösser, weil sie es nicht mit Einzelnen zu thun hat, sondern mit dem deutschen Sprachgebrauche überhaupt, der sich des Ausdruckes "geflügeltes Wort" nach ~Büchmanns~ Einführung immer mehr und mehr bemächtigte und in dessen Anwendung weit über die Grenzen, die ihm ~Büchmann~ gezogen hatte, im Laufe der Zeit hinausgegangen ist. Der vulgäre Sprachgebrauch versteht unter einem geflügelten Worte jeden Ausspruch, der in allgemeinem Gebrauch als Citat von Mund zu Mund fliegt, gleichgültig ob der historische Urheber oder der litterarische Ursprung nachweisbar ist oder nicht, und gleichgültig auch, ob das Wort schon wirklich ~dauernd~ dem deutschen Sprachschatze einverleibt ist. Diese, durch einen lässigen Sprachgebrauch entstandene Begriffserweiterung veranlasst nun wieder manche Freunde und Leser des Buches in ihm Dinge zu suchen, die in dem, durch ~Büchmann~ geschaffenen sprach~wissenschaftlichen~ Sinne gar nicht hineingehören. Die Herausgeber dieses Buches wissen von der gewaltigen Anzahl von Zuschriften zu berichten, die oft mit den Ausdrücken des lebhaftesten Erstaunens angebliche geflügelte Worte in dem Buche vermissen, ~ohne dass dabei daran gedacht wird, dass ein allgemein bekannter und gebrauchter Ausspruch u.s.w. erst durch den bestimmten Nachweis seines historischen Urhebers oder litterarischen Ursprungs zu einem geflügelten Worte wird~. Nur um Beispiele zu erbringen, die sich leicht ins Hundertfache vermehren liessen, sei hier gesagt, dass Citate wie "Als ich noch im Flügelkleide in die Mädchenschule ging", "honny soit qui mal y pense", "sint ut sunt aut non sint", "sic transit gloria mundi" darum keine geflügelten Worte sind, weil ihr Ursprung bis jetzt noch nicht hat nachgewiesen werden können. Manche bekannten Redensarten und Ausdrücke, die in alten Auflagen des Buches als "geflügelt" standen, sind später wieder in Fortfall gekommen, weil die angegebene Quelle sich nicht als stichhaltig erwies. Sie mögen in den Büchern der Plagiatoren, die sich dieses Ausschusses aus alten ~Büchmann~-Auflagen bemächtigt haben, um den Eindruck grösserer "Reichhaltigkeit" zu machen, nachgelesen werden. Zum Kennzeichen des geflügelten Wortes gehört neben der Nachweisbarkeit seines Ursprunges und seiner Landläufigkeit auch, dass es ~dauernd~ in den Sprachgebrauch der Gebildeten übergegangen ist. Gerade in dieser Hinsicht muss der Herausgeber doppelt vorsichtig sein, weil die wandelbare Gunst der Menge schon nach wenigen Jahren oft nichts mehr von den Schlagworten weiss, die kurz vorher in aller Munde waren. Und so ist es denn auch kein Zufall, dass in dem vorliegenden Buche die letzten geflügelten Worte nach zeitlicher Ordnung aus dem Jahre 1888 stammen. Bedachtsam muss hier weiter gearbeitet werden, und immer muss man an die Weisung denken, die ~Büchmann~ seinen Nachfolgern hinterliess, dass nämlich die Prüfung, Ordnung und Sichtung des vorhandenen Inhaltes weit wichtiger wäre als die Vermehrung. Nur als Curiosum sei erwähnt, dass von manchen Lesern verlangt wird, es sollten in das Buch auch solche Citate, insbesondere aus unseren deutschen Klassikern, aufgenommen werden, die zwar noch nicht allgemein gebräuchlich sind, aber doch verdienten, wegen der Tiefe und Schönheit der in ihnen enthaltenen Gedanken zu geflügelten Worten zu werden. Die Erfordernisse eines "geflügelten Wortes" sind also nach den vorstehenden Darlegungen: 1. dass sein litterarischer Ursprung oder sein historischer Urheber ~nachweisbar~ ist; 2. dass es nicht nur allgemein bekannt ist sondern auch in den Gebrauch der deutschen Sprache überging und allgemein gebraucht oder ~angewendet~ wird; 3. dass diese Anwendung nicht nur eine zeitweilige, sondern eine ~dauernde~ ist, wobei natürlich "Dauer" nicht "Ewigkeit" heissen soll. Hinsichtlich der ersten Bedingung ist, soweit sie nicht schon früher erläutert wurde, zu bemerken, dass historische Forschungen hier wie anderwärts leicht bis an die Grenze des Mythus führen nach dem Satze, dass "alles Gescheite schon gedacht worden ist". Wenn wir Homer, Aesop, die Bibel, oder die Edda als Quellen angeben, so schwankt die Beantwortung der Frage, ob das betreffende Wort wirklich da zuerst geschrieben stehe, ganz beträchtlich, ja sie schwankt eigentlich immer, denn Niemand kann sicher wissen, ob nicht etwa mancher aus Goethe viel citierte Spruch seine Form oder seinen Inhalt befreundetem oder anderem Einfluss verdankt. Und dennoch bleibt er ein "geflügeltes Wort" aus Goethes Werken, denn für uns steht er bestimmt da zuerst geschrieben, wenn sich keine ältere Parallelstelle nachweisen lässt. ~Parallelstellen finden aber nur dann Aufnahme, wenn sie für die Genesis oder für die Wandlungen des "geflügelten Wortes" von wesentlicher Bedeutung sind; während Parodien nur dann eingeschaltet werden, wenn deren Urheber erweislich ist.~ Die zweite Bedingung, die Beantwortung der Frage, ob ein Wort so allgemein geworden ist, dass es "geflügelt" genannt zu werden verdient, lässt sich nur durch Beobachtung und Umfrage lösen. Von vornherein muss sich Jeder vor dem Irrtum hüten, als ob ihm und seinen besonderen Kreisen geläufige Worte deswegen allein schon geflügelte Worte seien, und als ob ein ihm nicht geläufiges, vielleicht gar nicht bekanntes Wort deswegen aus der Reihe der geflügelten Worte zu streichen sei. Obwohl Mancher daran zweifelt, giebt es dabei doch recht untrügliche Proben. Wird nämlich ein Wort von unbelesenen Leuten überhaupt, oder von vielen Gedächtnisschwachen falsch, oder von mehreren Witzigen in übertragener Bedeutung angeführt, dann ist es gewiss ein "geflügeltes"; ist es aber vielen belesenen und gedächtnisfrischen Leuten fremd, dann ist es schwerlich "geflügelt". Mit blossem Taktgefühl oder ästhetischem Belieben kommt man bei diesem Werke nicht weiter. Der Begriff des geflügelten Wortes zieht dem Sammler strenge Schranken, und es wäre allerdings viel bequemer, dem Buche durch hineingesprengte Citate eigener leichtfertiger Wahl den Anschein grösseren Stoffreichtums zu geben. Bei der Sorgfalt, mit der die Bearbeitung dieser Sammlung länger als dreissig Jahre hindurch stattgefunden hat, darf gesagt werden, nicht nur, dass die Hauptarbeit gemacht ist, sondern auch, dass es kaum geflügelte Worte in irgendwie erheblicher Anzahl geben wird, die der "Büchmann" nicht verzeichnet. Was aber von bekannten Aussprüchen und Redensarten hier fehlt, ist in seinem Ursprünge noch nicht nachweisbar und darum auch nicht "geflügelt". Nicht ganz so sicher wird man den vorstehenden Satz umkehren können dahin, dass alle in dieser Sammlung verzeichneten Worte auch ausnahmslos "geflügelt" sind oder wenigstens einmal "geflügelt" waren. Manch ein Wort wird wohl als "blinder Passagier" in dem Schifflein dieses Buches mitschwimmen, ohne sich genügend über seine Landläufigkeit, soweit sie wenigstens für die Gegenwart noch in Frage kommt, ausweisen zu können, oder das mit einem Ursprungsatteste versehen ist, dessen Angaben spätere historische oder litterarische Forschungen als unrichtig erweisen werden. Jeder, der sich ernstlich damit befasst, wird merken, dass es nicht leicht ist, die Klasse der geflügelten Worte aus dem Gesamtschatz aller heimischen und eingewanderten Worte und Wendungen herauszuheben, und er muss einsehen, dass auch dem Erfahrenen bei der Bestimmung eines "geflügelten Wortes" Irrtümer nicht erspart bleiben. Wenn nun der Sammler geflügelter Worte mit inniger Freude seinen Vorrat überschaut, weil es ihm immer und immer wieder dabei vor die Seele tritt, wie hoch der durchschnittliche Bildungsgrad seines Volkes im Vergleich zu anderen Nationen ist, so ist er doch keineswegs in der glücklichen Lage Desjenigen, der es sich zur Aufgabe gestellt hat, die Perlen und Goldkörner, die in reichster Fülle über die deutsche Litteratur zerstreut sind, zusammenzulesen; er hat es im Gegenteil oft genug mit dem Staube der Alltäglichkeit zu thun. Zieht Jenen vielleicht gerade das Ungewöhnliche und Seltene an, so ist er verpflichtet, auf das Gewöhnliche und Gebräuchliche sein Augenmerk zu richten, mag er sich auch oft daran erfreuen können, dass das Gebräuchliche zugleich ein tiefer, schön ausgeprägter Gedanke ist. Nicht der gediegene Inhalt nämlich macht Worte zu geflügelten, sondern der oft zufällige Eindruck auf einen grösseren Kreis von Lesern und mehr noch von Hörern. Die Kanzel, das Theater, das Schulkatheder, die Rednerbühne, der Gesang, die Zeitschrift sind die Vermittler derselben. Daher kommt es, dass die dramatische Litteratur ihrer mehr liefert, als die lyrische oder die epische, und dass aus der lyrischen Poesie mehr solche fliessen, die komponiert worden sind und gesungen werden, als andere. Daher kommt es auch, dass mancher Liebling des Volks und der Musen in diesem Buche unvertreten bleibt, und dass Meisterstücke der Lyrik, ausgezeichnete Romane, überhaupt Werke, die in den seltenen Stunden stiller Weihe die Seele erquicken und deren Publikum stets der einzelne Mensch oder höchstens ein traulich geschlossener enger Kreis ist, eine überaus geringe Ausbeute zu den geflügelten Worten geben. Diese entstehen auf dem Markte des Lebens und im Strudel der Öffentlichkeit. Viele werden das Werk nur als ~Nachschlagebuch~ wert halten und benutzen, Manche jedoch werden den in ihm behandelten Stoff tiefer fassen als eine Hilfswissenschaft zur Erkenntnis des Seelenlebens der Völker. Diesen, unseren eigentlichen ~Lesern~ kann es nicht darauf ankommen, sich zu merken, wie man richtig zu citieren habe, geschweige auf oberflächliche Vielwisserei; sondern ihre Grundfrage wird lauten: "Welche geistigen Strömungen haben Deutschland im 19. Jahrhundert befruchtet?" "Und was hat Deutschland an die anderen Nationen weitergegeben?" werden sie fragen, wenn sie die ähnlichen Werke für Frankreich, Italien, Ungarn, England, Holland, Dänemark und Schweden vergleichend lesen. Im 20. Jahrhundert kommen hoffentlich die Deutschen als Spendende mehr und mehr in Betracht. Allmählich erfüllt sich ja ~Friedrichs des Grossen~ Prophezeiung: "Il pourra arriver que notre langue polie et perfectionnée s'étende, en faveur de nos bons écrivains, d'un bout de l'Europe à l'autre. Ces beaux jours de notre littérature ne sont pas encore venus: mais ils s'approchent." Schon sind wir längst nicht mehr nur die Übersetzenden, sondern wir werden auch fleissig übersetzt, und ~Goethes~ "Weltlitteraturepoche" tritt immer lebendiger ans Licht. I. Geflügelte Worte aus der Bibel.[6] Da die Bibel unter allen Büchern der Erde das bekannteste ist, so sind die Sprachen mit volkstümlichen Ausdrücken aus ihr reichlich getränkt. So die deutsche Sprache: "Der Mensch wird nackt geboren wie Adam, er ist keusch wie Joseph, weise wie Salomo, stark wie Simson, ein gewaltiger Nimrod, der wahre Jakob, ein ungläubiger Thomas; er ist ein langer Laban, ein Riese Goliath, ein Enakskind; er lebt wie im Paradiese, dient dem Mammon und hat Mosen und die Propheten, oder er stimmt, arm wie Lazarus oder ein blinder Tobias, Jeremiaden an, sehnt sich zurück nach den Fleischtöpfen Ägyptens, bekommt eine Hiobspost über die andere und muss Uriasbriefe bestellen, wobei er von Pontius zu Pilatus zu laufen hat. Vielleicht ist er ein Saul unter den Propheten, ein barmherziger Samariter oder ein Pharisäer, der Judasküsse giebt; noch schlimmer, wenn er ein Kainszeichen an der Stirn trägt oder wenn man ihn zur Rotte Korah zählen muss, aber möglicherweise gehört er zu dem unschädlichen Geschlechte der Krethi und Plethi, oder er ist nichts als ein gewöhnlicher Philister. Jedenfalls müssen ihm der Text, die Epistel und die Leviten gelesen werden, damit er den alten Adam ausziehe und er nicht länger wie in Sodom und Gomorrha lebe, in ägyptischer Finsternis und babylonischer Verwirrung. Doch wie dem auch sei, er sehnt sich danach, alt zu werden wie Methusalem, und wenn es mit ihm Matthäi am letzten ist, wird er aufgenommen in Abrahams Schoss." [Fußnote 6: Aus diesem Kapitel (15. Aufl.) ging des Pfarrers Paul ~Grünberg~ sorgfältige Studie "über den Gebrauch und Missbrauch der Bibel in der deutschen Volks- und Umgangssprache" hervor ("Biblische Redensarten" Henninger, Heilbronn 1888), der wiederum unsere 17. Auflage manchen Aufschluss verdankte.] Es braucht wohl kaum erwähnt zu werden, dass "wahrer Jakob", "langer Laban", "von Pontius zu Pilatus" (statt: von Herodes zu Pontius Pilatus) Anlehnungen oder Entstellungen sind. Neben solchen der Bibel entnommenen Worten, Namen und Redensarten sind eine Menge biblischer Sprüche im Munde des Volkes, die oft zu bequemerem Gebrauch umgestaltet, ja sogar profaniert worden sind. Es wird in dem Folgenden Luthers Bibelübersetzung citiert,[7] denn diese allein ist seit mehr als drei Jahrhunderten Volksbuch; und so findet man denn auch, weil sie das Volk aus der Bibel citiert, Worte hier eingereiht, die streng genommen nicht biblisch, sondern luthersch, ja sogar manchmal vorluthersch sind. Auch bleibt in diesem Kapitel die Reihenfolge der Bücher so unchronologisch, wie sie uns durch Luther zur Gewohnheit wurde.-- [Fußnote 7: Wo in diesem Buche Luthers Werke ohne weiteren Zusatz citiert werden, ist die Erlanger Ausgabe gemeint.] * * * * * Ein wüster Zustand der Verwirrung heisst uns nach *1. Mose* 1, 2 ein *Tohuwabohu* (nach den hebräischen Ausdrücken für "wüste und leer").-- 1. Mos. 1, 3 steht: *Es werde Licht.--* 1. Mos. 1, 12 schliesst: *Und Gott sahe, dass es gut war.--* Den Menschen nennen wir nach 1. Mos. 2, 7 einen *Erdenkloss.--* Nach 1. Mos. 2, 9 u. 17, wo von dem "Baum des Erkenntnisses Gutes und Böses" die Rede ist, dessen Früchte der Herr dem ersten Menschenpaar zu geniessen verbietet (s. 3, 2-6), wurden die Worte üblich: *Vom Baum der Erkenntniss essen* und: *Die verbotene Frucht.--* Nach 1. Mos. 2, 18 citieren wir: *Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei,* und: *Mann und Frau sind Eins* nach 1. Mos. 2, 24: "Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und sie werden sein Ein Fleisch" (vrgl. Matth. 19, 5).-- Aus 1. Mos. 2, 23, wo Adam von Eva sagt: "Das ist doch Bein von meinen Beinen, und Fleisch von meinem Fleisch", entnehmen wir: *Fleisch von meinem Fleisch und Bein von meinem Bein.--* 1. Mos. 3, 5 lesen wir das Schlangenwort: "Und werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist". Die Vulgata giebt: "Eritis sicut Dii". "Und werdet sein wie die Götter". Wir aber citieren die Stelle so, wie sie ~Goethe~ in der Schülerscene des "Faust" anwendet: *Eritis sicut Deus, scientes bonum et malum.* Und werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. Die Verwendung bei Goethe dürfte durch ~Agrippa von Nettesheim~ vermittelt sein, der im Anfange seines Werkes "de incertitudine et vanitate omnium scientiarum", Köln 1527, sich dahin äussert, die Wissenschaft erhebe zu Gott nur im Sinne dieses Spruches der Schlange. "Eritis sicut Deus" wurde zum Titel eines die Philosophen, besonders Fr. Th. Vischer, verspottenden Romans erkoren, der 1855 anonym zu Hamburg erschien und dessen fromme Verfasserin Wilhelmine Canz hiess.-- Nach dem Sündenfall heisst es 1. Mos. 3, 7 von Adam und Eva, sie "wurden gewahr, dass sie nackend waren; und flochten Feigenblätter zusammen, und machten ihnen Schürzen". Hiernach ward uns das *Feigenblatt* ein bildlicher Ausdruck für "schamhafte Verhüllung".-- 1. Mos. 3, 16 spricht Gott zu Eva: "dein Wille soll deinem Manne unterworfen sein, und *#Er# soll dein Herr sein".--* 1. Mos. 3, 19 steht: *Im Schweisse deines Angesichts sollst du dein Brod essen,* und: *Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.* Dies citieren wir auch mit Sirach 41, 11 (vrgl. 42, 13 u. Pred. Sal. 12, 7) in der Form: *Alles, was aus der Erde kommt, muss wieder zur Erde werden.--* 1. Mos. 4, 9 fragt Kain: *Soll ich meines Bruders Hüter sein?--* Der Ausdruck *himmelschreiend* beruht auf 1. Mos. 4, 10; 18, 20; 19, 13; 2. Mos. 3, 7; 22, 23; Jakobi 5, 4. Die alte Dogmatik hatte hieraus den Begriff der "schreienden Sünden", der "peccata clamantia" gebildet und diese in folgenden Versen aufgezählt: _Clamitat ad coelum vox sanguinis et Sodomorum, Vox oppressorum, viduae, pretium famulorum._ *Es schreit zum Himmel* _die Stimme des Bluts und der Sodomiter, die Stimme der Unterdrückten, der Witwe, der Arbeiter Lohn._-- Nach 1. Mos. 4, 15: "Und der Herr machte ein Zeichen an Kain, dass ihn niemand erschlüge", reden wir von einem *Kainszeichen* in dem fälschlichen Sinne, als stünde geschrieben, dass der Herr sichtbarlich Kain zum Mörder stempelte.-- 1. Mos. 5, 24 heisst es von Henoch: "Und dieweil er ein göttlich Leben führte, nahm ihn Gott hinweg *und ward nicht mehr gesehen".* Dies Wort ist oft dichterisch als Schlusseffekt verwendet worden.--[8] [Fußnote 8: Z.B. von ~Wieland~ am Schlusse des "Musarion"; von ~Goethe~ am Schlusse der Ballade "der Fischer"; von ~Schiller~ in der "Braut von Messina", als Manuel dem Chor seine Liebe enthüllt; und von ~Tiedge~ am Schlusse des Gedichtes "Jenny" in Beckers "Taschenb. z. gesell. Vergnüg." Leipzig 1804. S. 259.] Nach diesem Spruch (oder nach 1. Mos. 6, 9) sagt man auch: *Ein göttliches Leben führen,* ohne mehr an Henochs oder Noahs Wandel zu denken, sondern im Märchensinne des Schlaraffenlebens.-- Zur Bezeichnung eines sehr hohen Alters dient *Methusala,* _gewöhnlich:_ *Methusalem,* welcher nach 1. Mos. 5, 27 das Alter von 969 Jahren erreichte.-- *Den Weg alles Fleisches gehen* für "zu Grunde gehen" entnehmen wir wohl aus 1. Mos. 6, 12-13: "Da sahe Gott auf Erden, und siehe, sie war verderbet; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verderbet auf Erden. Da sprach Gott zu Noah: Alles Fleisches Ende ist vor mich gekommen, denn die Erde ist voll Frevels von ihnen; und siehe da, ich will sie verderben mit der Erde". Auch 1. Kön. 2, 2: "ich gehe hin den Weg aller Welt", ist zu beachten und Hiob 16, 22 (s. unten).-- 1. Mos. 6, 4 steht: *Berühmte Leute.--* Nach 1. Mos. 6, 17; 7, 10 u. 17; 9, 11 u. 15; Psalm 29, 10; Weisheit 10, 4; Sirach 40, 27; Matth. 24, 38 u. 39; 2. Petri 2, 5; 3, 6 reden wir mit Luther von einer *Sündflut* anstatt von einer _Sintflut_ (Sint-Fluot d. i. grosse Flut), wie die genaueren Gelehrten nun zu schreiben pflegen.-- *Das Ölblatt,* welches nach 1. Mos. 8, 11 die zweite von Noah ausgesandte Taube heimbrachte, gilt bis heute als Zeichen der Beschwichtigung, der Versöhnung und des Friedens.-- 1. Mos. 8, 21 (vrgl. 1. Mos. 6, 5) steht: *Das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.--* Zur Bezeichnung eines leidenschaftlichen Jägers dient Noahs Enkel *Nimrod* nach 1. Mos. 10, 9: "Daher spricht man: Das ist *ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn* wie Nimrod".-- *Menschenkind*(_er_), kommt 1. Mos. 11, 5 und sonst noch sehr oft in der Bibel vor, namentlich im Hesekiel.-- *Babylonische Verwirrung* stammt aus 1. Mos. 11, 9: "Daher heisset ihr Name Babel, dass der Herr daselbst verwirret hatte aller Länder Sprache ..."-- *Gnade vor deinen* (_meinen_) *Augen finden* beruht auf 1. Mos. 18, 3; 19, 19; 2. Mos. 33, 12. 13. 16. 17.-- 1. Mos. 18, 14 (vrgl. Jerem. 32, 27) steht: "Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein?" und danach Jerem. 32, 17 "und ist kein Ding vor dir (Herr) unmöglich", was dann bei Luk. 1, 37 (vrgl. Matth. 19, 26; Mark. 10, 27; Luk. 18, 27) also lautet: *bei Gott ist kein Ding unmöglich.--* Auf 1. Mos. 19 beruht *Sodom und Gomorrha,* eine oft in der Bibel wiederkehrende Bezeichnung lasterhafter Stätten.-- *Mit Blindheit geschlagen werden* steht 1. Mos. 19, 11; 5. Mos. 28, 28; 2. Kön. 6, 18 und "Weisheit" 19, 16.-- *Zur Salzsäule werden* heisst uns "vor Entsetzen erstarren" nach 1. Mos. 19, 26 "Und sein (Lot's) Weib sahe hinter sich und ward zur Salzsäule". Der Herr hatte zu Lot und den Seinen gesagt, als die Engel sie fortführten aus dem der Vernichtung anheimfallenden Sodom (17): "Errette deine Seele und siehe nicht hinter dich".-- Nach 1. Mos. 22, 17; 32, 12; 41, 49; Jesaias 10, 22; 1. Kön. 4, 20; Hosea 1, 10; Gebet Asariae 36; Römer 9, 27 und anderen ähnlichen Schriftstellen sagen wir *Wie Sand am Meer.--* Aus 1. Mos. 23, 4. 9. 20; 49, 30; 50, 13 kommt uns das Wort: *Erbbegräbnis.--* 1. Mos. 23, 6 heisst es: "begrabe deinen Todten in unsern ehrlichsten Gräbern", Sirach 38, 16: "bestatte ihn ehrlich zum Grabe" und 2. Macc. 4, 49: "und liessen sie ehrlich zur Erde bestatten". Hieraus bildeten wir das Wort *ein ehrliches Begräbnis.--* Nach 1. Mos. 25, 34 nennen wir etwas Wertloses, wofür etwas Wertvolles preisgegeben wird, *ein Linsengericht;* denn für ein solches mit Brod verkaufte Esau dem Bruder Jakob seine Erstgeburt (vrgl. Ebr. 12, 16).-- *Gotteshaus* wird für "Kirche" oder "Tempel" gebraucht nach 1. Mos. 28, 22; Richter 17, 5; Matth. 12, 4. Kühnerweise schrieb Zesen sich diese Erfindung zu [s. unt. a.a.O. bei "Gottestisch"].-- Nach 1. Mos. 31, 20; 2. Sam. 15, 6 sagen wir: *Einem das Herz stehlen* und danach: *Herzensdieb.--* *Die Kinder Israël* werden 1. Mos. 32, 32 und auch sonst häufig in der Bibel genannt.-- 1. Mos. 33, 9 steht *Behalt, was du hast,* was sich Offenbar. Joh. 3, 11 in der Form: "Halt, was du hast" wiederholt, während es ebenda 2, 25 heisst: "(Doch) was ihr habt, das haltet, (bis dass ich komme)".-- Nach 1. Mos. 34, 1 wird ganz willkürlich von Männern auf Freiersfüssen gesagt: *ausgehen, um die Töchter des Landes zu besehen;* denn Jakobs und Leas ~Tochter~ Dina, so steht geschrieben, "ging heraus, die Töchter des Landes zu ~sehen~".-- Nach 1. Mos. 37, 27: "Es ist unser Bruder, Fleisch und Blut", nennen wir die nächsten Angehörigen unser *Fleisch und Blut.--* 1. Mos. 37, 35 steht für "sterben": *in die Grube fahren,* ein oft in der Bibel wiederkehrender Ausdruck.-- *Habeat sibi,* meinetwegen, oder, wie Luther übersetzt: "Sie hab's ihr", ist aus 1. Mos. 38, 23 entlehnt (vrgl. ~Sueton~: "Julius Cäsar", 1).-- *Keusch wie Joseph* ist entwickelt aus 1. Mos. 39.-- Pharaos Traum, 1. Mos. 41, von "sieben schönen fetten Kühen", die von "sieben hässlichen und mageren Kühen" gefressen und von "sieben dicken und vollen Ähren", die von "sieben mageren Ähren" verschlungen werden, wird von Joseph dahin gedeutet, dass in ganz Ägyptenland "sieben reiche Jahre" und nach denselben "sieben Jahre teure Zeit" kommen würden. Hiernach sprechen wir von *Fetten Jahren* _und_ *mageren Jahren.--* Aus 1. Mos. 41, 43, wo geschrieben steht, dass Pharao vor Joseph her ausrufen liess: "Der ist des Landes Vater" stammt *Landesvater,* oder aus Cicero "pr. Sest." 57: "pater patriae", "Vater des Vaterlands".-- *Benjamin* als Bezeichnung des jüngsten Kindes und Lieblingssohnes beruht auf 1. Mos. 42, 4 und 43, 6 und 14.-- Nach 1. Mos. 44, 4; 1. Sam. 24, 18; 25, 21 und Jerem. 18, 20 sagen wir: *Gutes mit Bösem vergelten.* "Arges um Gutes thun" steht Psalm 35, 12; 38, 21 und: "Vergeltet nicht Böses mit Bösem" 1. Petri 3, 9; daher unser: *Böses mit Bösem vergelten.--* * * * * * Nach *2. Mos.* 1, 14: "Und (die Ägypter) machten ihnen (den Kindern Israel) ihr Leben sauer, mit schwerer Arbeit in Thon und Ziegeln und mit allerlei Fröhnen auf dem Felde", sagen wir: *Einem das Leben sauer machen.--* Wir sprechen von einem gesegneten Lande, *darinnen Milch und Honig fliesst* nach 2. Mos. 3, 8. Der Ausdruck wiederholt sich häufig in der Bibel und ist auch in den klassischen Sprachen bekannt.--[9] [Fußnote 9: Vrgl. Gualterus ~Robert-tornow~: "De apium mellisque apud veteres significatione et symbolica et mythologica" (Berolini apud Weidmannos, 1893, p. 82-85).--] *Zeichen und Wunder,* 2. Mos. 7, 3 wiederholt sich ebenfalls oft in der Bibel. Auch im Aelian (2. Jahrh. n. Chr.; "Variae historiae" 12, 57) findet sich der Ausdruck σημεῖα καὶ τέρατα, also in derselben Form, wie im Neuen Testament an vielen Stellen, z.B. Matth. 24, 24.-- *Der Finger Gottes* beruht zunächst auf 2. Mos. 8, 19, wo die Zauberer, weil Aaron Läuse aus dem Staube entstehen lassen konnte, zu Pharao sprechen: "Das ist Gottes Finger". Luk. 11, 20 spricht Jesus vom Austreiben der Teufel "durch Gottes Finger".-- Wir reden von der *Ägyptischen Finsternis* nach 2. Mos. 10, 22: "Da ward eine dicke Finsternis in ganz Ägyptenland drei Tage".-- 2. Mos. 14, 17. 18 und Psalm 46, 11 heisst es: *Ehre einlegen.--* 2. Mos. 15, 10: "Da liessest du deinen Wind blasen, und das Meer bedeckte sie .. "Flavit spiritus tuus et operuit eos mare" ... rief ein viel citiertes Wort hervor. Auf die Vernichtung der gegen England gesandten Riesenflotte Philipps II., der Armada, durch die August- und Septemberstürme d. J. 1588 schlugen nämlich die Holländer in Middleburg eine Dank- und Denkmünze. Die eine Seite trägt mit den Wogen kämpfende Schiffe und die Umschrift: "Flavit Jehovah et dissipati sunt" ("Jehovah" in hebräischen Lettern auf einem Gewölk: vergl. Van Loon "Nederlandsche Historipenningen" 1, 392). Die andere Seite zeigt als Sinnbild des Protestantismus eine auf meerumbrandetem Fels festgegründete Kirche, darunter des Moritz von Nassau Wappenschild und um den Rand die Worte: "Allidor non laedor" ("mag es an mir anprallen, wird es doch an mir abprallen"). Irrtümlich schreibt ~Addison~ ("Spectator" No. 293) eine solche Denkmünze mit der Inschrift: "Afflavit Deus et dissipantur" der Königin Elisabeth von England zu, und ~Schiller~ bringt, nach ~Mercier~ ("Portrait de Philippe second" Amst. 1785. "Précis historique" p. IX), in der Anmerkung zu seinem Gedicht "Die unüberwindliche Flotte" (1786, "Thalia" II, 71) denselben Irrtum nebst der nun durch ihn landläufig gewordenen Änderung der Devise: *Afflavit Deus et dissipati sunt,* die er am Schluss des Gedichtes also übersetzt: "Gott der Allmächt'ge blies, Und die Armada flog nach allen Winden". Dies lautet in ~Racines~ "Athalie" (1691) 5, 6, 3-4: "Comme le vent dans l'air dissipe la fumée, La voix du tout-Puissant a chassé cette armée ..." und in Martin ~Crugots~ "Der Christ in der Einsamkeit" (1756, J. Korn, Breslau): "Der Allmächtige blies und zerstäubete die Unüberwindliche wie Spreu, welche der Wind zerstreuet". Vrgl. "Martin Crugot, der ältere Dichter der unüberwindlichen Flotte Schillers". Urkundlich nachgewiesen von Karl Hermann Manchot (Bremen, C. W. Roussell, 1886. S. 23).-- Auf 2. Mos. 16, 15. 33. 35 (vrgl. Psalm 78, 24; Joh. 6, 31. 49. 58), beruht: *Manna in der Wüste.--* Wollen wir bezeichnen, dass sich jemand nach einer äusserlich besseren Lage zurücksehnt, so sagen wir mit Anlehnung an 2. Mos. 16, 3 (vrgl. 4. Mos. 11): "Wollte Gott, wir wären in Ägypten gestorben, durch des Herrn Hand, da wir bei den Fleischtöpfen sassen", dass er sich zurücksehnt nach *den Fleischtöpfen Ägyptens.--* 2. Mos. 21, 24; 3. Mos. 24, 20; 5. Mos. 19, 21; Matthäi 5, 38 steht: *Auge um Auge, Zahn um Zahn.--* Die Verehrung des Reichtums und die Sucht nach Metallbesitz bezeichnen wir fälschlich nach 2. Mos. 32 (wo wörtlich 'gegossenes Kalb' steht) mit *Anbetung des goldenen Kalbes; Tanz ums goldene Kalb;* denn in der betreffenden Stelle handelt es sich um ein Götzenbild, welches die Israeliten allerdings anbeteten und umtanzten, zu dessen Herstellung sie sich aber ihres goldenen Geschmeides entäussert hatten; auch liefert Ch. ~Beke~ (in "The Idol of Horeb: Evidence that the Golden Image was a Cone and not a Calf", 1871) den Beweis, dass die eigentliche Bedeutung des hebräischen Wortes nicht "Kalb", sondern "Kegel" ist.-- Aus 2. Mos. 23, 6; 5. Mos. 16, 19; 24, 17; 27, 19; 1. Sam. 3, 3; Hiob 34, 12 (vrgl. auch Sprichw. 17, 23; 18, 5; Jes. 10, 2) entnehmen wir: *das Recht beugen,* nach Luther, der so übersetzt, gleichviel ob in der Vulgata "declinare", "opprimere", "subvertere" oder "pervertere" steht. Aber es entstand unabhängig von ihm aus den Vulgataworten (5. Mos. 27, 19 vrgl. dazu 24, 17 und Hiob 34, 12): "maledictus, qui pervertit iudicium ..." die Wendung: *das Recht verdrehen* Und daraus: *Rechtsverdreher* Und: *Rechtsverdrehung.--* Nach 2. Mos. 32, 27: "... Gürte ein jeglicher sein Schwert auf seine Lenden ..." sagen wir für "sich kampfbereit machen": *Seine Lenden mit dem Schwert gürten.--* 2. Mos. 33, 11 steht geschrieben: "Der Herr aber redete mit Mose *von Angesicht zu Angesicht,* wie ein Mann mit seinem Freunde redet".-- * * * * * Auf *3. Mos.* 16 (vrgl. 4. Mos. 7, 16ff.; 15, 24; 28 u. 29) beruht der Ausdruck: *Sündenbock,* von welchem Vers 21 und 22 geschrieben steht: "Da soll denn Aaron seine beide Hände auf sein Haupt legen, und bekennen auf ihm alle Missethat der Kinder Israel, und alle ihre Übertretung in allen ihren Sünden; und soll sie dem Bock auf das Haupt legen, und ihn durch einen Mann, der vorhanden ist, in die Wüste laufen lassen: dass also der Bock alle ihre Missethat auf ihm in eine Wildnis trage".-- Aus 3. Mos. 19, 18: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" ("als dich selbst": Matth. 5, 43; 22, 39; Mark. 12, 31; Röm. 13, 9) entsprangen die Worte: *Nächstenliebe* und (Gal. 5, 14): *Liebe deinen Nächsten als dich selbst.--* 3. Mos. 19, 32 lautet: "Vor einem grauen Haupt sollt ihr aufstehen und die Alten ehren"; daher wir sagen: *Ein graues Haupt ehren.--* Aus 3. Mos. 19, 36: "Ihr sollt nicht ungleich handeln am Gericht, mit der Elle, mit Gewicht, mit Maas" stammt die Wendung: *Mit gleicher Elle messen.--* 3. Mos. 20, 4 steht für "gegen Einen nachsichtig sein": dem Menschen *Durch die Finger sehen.--* 3. Mos. 24, 11-16 (vrgl. Daniel 7, 25) lesen wir von Einem, der "des Herrn Namen lästert" und danach 2. Macc. 13, 6 das Wort: *Gotteslästerer* und 2. Macc. 15, 24, wie Matth. 26, 25; Mark. 2, 7; 3, 28; 14, 64; Luk. 5, 21: *Gotteslästerung.* Hier giebt der Grundtext: *Βλασφημία,* *Blasphemie*, was bei den Hellenen lediglich "Lästerung" bedeutete.-- 3. Mos. Kap. 25 ist überschrieben "Feier- und Jubeljahr", und es wird darin den Kindern Israel befohlen, jedes fünfzigste Jahr mit dem Schall der Posaune (hebräisch: jobel) als ein Erlassjahr anzukündigen, "da jedermann wieder zu dem Seinen kommen soll". Eigentlich müsste es also "Jobeljahr" heissen; aber schon im 6. Jahrh. n. Chr. nennt ~Arator~ ("de actib. Apostol." II, 677) dieses jüdische Festjahr "annus iubilaeus". Wir sagen nun von einer seltenen Wiederholung, sie komme "_alle_ *Jubeljahr'* _mal_", und die katholische Kirche feiert noch heute alle fünfundzwanzig Jahre ein gewinnbringendes Jubel- und Gnadenjahr, welches zuerst Bonifacius VIII. i. J. 1300 für eine hundertjährige Wiederkehr eingesetzt hatte. Die Worte "Jubel, jubeln, jubilieren, Jubelfest, Jubiläum, Jubilar, Jubelgreis ", sind alle davon herzuleiten.-- 3. Mos. 26, 6; 1. Macc. 7, 50; 9, 57; 14, 11 steht: *Friede im Lande.--* * * * * * Aus *4, Mos.* 6, 25: "Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig" entnehmen wir: *Sein Angesicht leuchten lassen über Jemandem.--* 4. Mos. 9, 23 heisst es von den Kindern Israel: "Nach des Herrn Munde lagen sie und nach des Herrn Munde zogen sie, dass sie auf des _Herrn Hut_ warteten ..." Dieser Spruch und andere auf den Wachtdienst im Tempel bezügliche Stellen des alten Testamentes (s. 3. Mos. 8, 35; 4. Mos. 9, 19; 1. Chron. 24, 32; Nehemia 12, 45; Sacharja 3, 7) trugen bei zur Bildung des Sektennamens *Herrnhuter.* Nämlich der Zimmermann Christian ~David~ aus Mähren begründete im Jahre 1722 auf Berthelsdorf, dem Oberlausitzischen Gut des frommen ~Grafen Zinzendorf~, mit neun Anderen am ~Hutberge~ eine Niederlassung, aus der die "evangelische Brüdergemeinde" hervorwuchs. Er, der Haushofmeister Georg ~Heitz~ und der Magister Christian Gottfried ~Marche~ benannten in des Spenders Abwesenheit den Ort "Herrnhut" und ~David~ schrieb darüber (s. Ersch und Grubers "Encyclopädie" unter "Brüder-Unität"): "Wir gaben diesem Orte nach dem dabei gelegenen ~Hutberge~ den Namen ~Herrnhut~, teils deswegen, weil wir uns immer dabei erinnern sollten, dass der Herr über uns Hüter und Wächter ist, teils um uns täglich zu erinnern, dass wir auch auf der Hut und Wache sein sollen".-- Für Riesenkind, riesig starker Mensch, sagen wir nach 4. Mos. 13, 23. 29. 34 und anderen Stellen des alten Testamentes *Enakskind.--* Aus 4. Mos. 14, 34; 5. Mos. 31, 6. 8; Psalm 74, 11 schöpfen wir das Wort *die Hand abziehen von Einem.--* Die Bezeichnung eines Haufens wüster Polterer durch *die Rotte Korah* ist 4. Mos. 16, 5 entnommen.-- Auf 4. Mos. 31, 26. 27; Josua 22, 8; Eichter 5, 20 beruht: *Den Raub unter sich teilen.--* *Dorn im Auge* ist aus 4. Mos. 33, 55 gebildet, wo es heisst: "Werdet ihr aber die Einwohner des Landes nicht vertreiben vor eurem Angesicht, so werden euch die, so ihr überbleiben lasset, zu Dornen werden in euren Augen--".-- * * * * * *5. Mos.* 1, 17 (vrgl. Sprichw. 24, 25; Joh. 7, 24) steht: "Keine Person sollt ihr im Gericht ansehen" und Hiob 34, 19 heisst es von Gott (vrgl. Hiob 13, 10; Maleachi 1, 9; Sir. 35, 16; Matth. 22, 16; Mark. 12, 14; Luk. 20, 21; Apostelg. 10, 34. 35; Röm. 2, 11; 2. Kor. 19, 7; Gal. 2, 6; Ephes. 6, 9; Col. 3, 25; Jak. 2, 1): "Der doch nicht ansieht die Person der Fürsten und kennt den Herrlichen nicht mehr, denn den Armen". Daher verlangen wir mit 1. Petri 1, 17, man solle richten *Ohne Ansehen der Person.--* Nach 5. Mos. 4, 26 sagen wir: *Himmel und Erde zu Zeugen* (_an_)*rufen.--* 5. Mos. 4, 29; 6, 15; 10, 12; 26, 16; 30, 2; 30, 6; 30, 10; Josua 22, 5; 23, 14; 1. Kön. 2, 4; 8, 48; 2. Kön. 23, 3. 25; Jerem. 32, 41 steht geschrieben: *Von ganzem Herzen und von ganzer Seele--* und 5. Mos. 30, 19 und 31, 28: *Himmel und Erde zu Zeugen nehmen.--* Aus 5. Mos. 8, 3 ist: *Der Mensch lebt nicht vom Brot allein* entnommen, was wir Matth. 4, 4 und mit Wortumstellung Luk. 4, 4 lesen.-- Für "Einen unbarmherzig strafen" sagen wir: *Einen steinigen* nach 5. Mos. 13, 10; 17, 5; 21, 21. 24.-- *Seine milde Hand aufthun* stammt aus 5. Mos. 15, 11 (vrgl. Psalm 104, 28; 145, 16): "Es werden allezeit Arme sein im Lande; darum gebiete ich dir und sage, dass du deine Hand aufthust deinem Bruder, der bedrängt und arm ist in deinem Lande" und Psalm 37, 21: "Der Gerechte ist barmherzig und milde".-- 5. Mose 21, 1-9 wird angeordnet, dass da, wo ein Erschlagener liege, dessen Mörder unbekannt sei, die Ältesten der nächsten Stadt über einer jungen Kuh, der der Hals abgehauen ist, ihre Hände waschen und dabei sagen sollen: "Unsere Hände haben das Blut nicht vergossen, so haben es auch unsere Augen nicht gesehen; sei gnädig deinem Volke Israel, dass du, der Herr, erlöset hast, lege nicht das unschuldige Blut auf dein Volk Israel u.s.w.". Hierauf beruht die uns nach Psalm 26, 6 oder besser Ps. 73, 13 (vrgl. Pilatus bei Matth. 27, 24) geläufige Wendung: *Ich wasche meine Hände in Unschuld,* oder: *Seine Hände in Unschuld waschen.--* Aus 5. Mos. 22, 26 "Sünde des Todes werth" und 1. Joh. 5, 16. 17 "Sünde zum Tode" stammt das Wort: *Todsünde.--* Aus 5. Mos. 24, 1. 3 (vrgl. Matth. 5, 31; 19, 7; Mark. 10, 4; Luk. 16, 18; 1. Kor. 7, 10) stammt der *Scheidebrief.--* *Du sollst dem Ochsen, der da drischet, nicht das Maul verbinden* steht 5. Mos. 25, 4 (vrgl. 1. Kor. 9, 9; 1. Timoth. 5, 18). Noch heute wird in Syrien das im Freien ausgebreitete Getreide gedroschen, indem man mit einem ochsenbespannten hölzernen Stuhlschlitten darüberhinfährt, unter dessen Kufen scharfe Steine befestigt sind.-- 5. Mos. 25, 18 findet sich: *müde und matt.--* 5. Mos. 27, 15-26 steht zwölfmal: "und alles Volk soll sagen: Amen"; Matth. 5, 37: "Eure Rede sei ja, ja ..." und Offenb. Joh. 22, 20: "Ja, ich komme bald, Amen". Daher unser: *Ja und Amen zu Etwas sagen.--* Aus 5. Mos. 28, 29, wo dem, der nicht auf des Herrn Stimme hörte, prophezeit wird: "Und wirst tappen im Mittage, wie ein Blinder tappet im Dunkeln", citieren wir: *im Dunkeln tappen.* Vrgl. Hiob 5, 14; 12, 25.-- *Vom Scheitel bis zur Sohle* sagen wir nach 5. Mos. 28, 35; 2. Sam. 14, 25 und Hiob 2, 7, obwohl wir eigentlich "von der Fusssohle an bis auf die Scheitel" citieren müssten.-- Aus 5. Mos. 28, 37 (vrgl. 1. Kön. 9, 7; 2. Chron. 7, 20; Hiob 17, 6; Jerem. 24, 9; Hes. 14, 8) entnehmen wir: *zum Sprichwort werden* und: *zur Fabel werden.--* Eine Person oder Eigenschaft, die Einem Unehre macht, nennen wir einen *Schandfleck* nach 5. Mos. 32, 5: "Sie sind Schandflecken und nicht seine Kinder", und nach Sir. 20, 26: "Die Lüge ist ein hässlicher Schandfleck an einem Menschen" und 47, 21: "... und bringest deiner Ehre einen Schandfleck an".-- *Jemanden wie seinen Augapfel behüten* ist aus 5. Mos. 32, 10 und Psalm 17, 8. (Sacharja 2, 8: "Wer euch antastet, der tastet seinen Augapfel an".)-- *Traubenblut* für "Wein" finden wir 5. Mos. 32, 14.-- 5. Mos. 32, 35 (Röm. 12, 19; Ebr. 10, 30) spricht der Herr: *Die Rache ist mein.--* *Mann Gottes* steht 5. Mos. 33, 1 und sonst noch sechzigmal im alten Testamente.-- * * * * * *Josua* 1, 14; 8, 3; Richter 3, 29; 18, 2; 20, 17; 1. Chronika 6, 18; 11, 12 finden wir: *streitbare Männer,* Josua 17, 1: *Ein streitbarer Mann.--* Josua 3, 7 verspricht der Herr, "Josua gross zu machen vor dem ganzen Israel", 4, 14 beginnt: "An dem Tage machte der Herr Josua gross vor dem ganzen Israel", und in der "Historie von der Susanne und Daniel" 64 heisst es: "Und Daniel ward gross vor dem Volk". Daher stammt die unserer jüdischen Bevölkerung geläufige Redensart: *Gross vor den Leuten.--* Josua 6, 5. 10. 16. 20; 1. Thess. 4, 16 steht: *Feldgeschrei.--* Nach Josua 10, 24; Psalm 74, 3; Ev. Joh. 13, 18 und Ebräer 10, 29 sagen wir: *Einen mit Füssen treten.--* Josua 24, 15 steht: *Ich* (_aber_) *und mein Haus wollen dem Herrn dienen.--* Josua 24, 16; 1. Samuelis 14, 45; 2. Sam. 20, 20; Römer 3, 4. 6 und öfters in den paulinischen Briefen lesen wir: *Das sei ferne!* vrgl. "Das sei ferne von dir" (1. Mos. 18, 25) und "Das sei ferne von mir" (1. Mos. 40, 7).-- * * * * * Das *Buch der Richter* 2, 10 (vrgl. 2. Kön. 22, 20; 2. Chronik. 34, 28; 1. Macc. 2, 69 und auch 1. Mos. 25, 8) schenkt uns das Wort: *zu seinen Vätern versammelt werden.--* Im Buch der Richter 5, 6 (vrgl. Psalm 125, 5) steht: "... die da auf Pfaden gehen sollten, die wandelten durch *krumme Wege".--* Im Buche der Richter 6, 12 und Ruth 5, 6 steht: (_Ein_) *streitbarer Held.--* Als Bezeichnung des Losungswortes für eine Partei gebrauchen wir nach dem Buch der Richter 12, 5. 6: *Schiboleth.* Die Gileaditer hatten sich bei einer Furt des Jordans aufgestellt und richteten an jeden Ephraiter, der hinüber wollte, die Frage: "Bist du ein Ephraiter? Wenn er dann antwortete: Nein; so hiessen sie ihn sprechen: Schiboleth; so sprach er: Siboleth und konnte es nicht reden. So griffen sie ihn" u.s.w.-- Löst jemand eine Aufgabe mit fremder Hülfe, so nennen wir das: *mit fremdem Kalbe pflügen,* nach dem Vorgange Simsons, dessen Weib die Auflösung eines von ihm aufgegebenen Rätsels seiner Verschwiegenheit entlockt und den Ratenden mitgeteilt hatte, worauf er zu ihnen (nach dem Buche der Richter 14, 18) sprach: "Wenn ihr nicht hättet mit meinem Kalbe gepflüget, ihr hättet mein Rätsel nicht troffen".-- *Brandfuchs* wird (nach ~Hase~: "Ideale und Irrtümer", Lpz. 1872, S. 116) der Student im zweiten Semester genannt, weil ihm, dem "Fuchs", dann einige Haare hinter dem Ohre mit einem Fidibus angebrannt wurden, damit er von nun ab ein Brandfuchs im Kampfe gegen die Philister würde, wie (nach dem Buche der Richter 15) Simson gegen die Felder, Gärten und Weinberge der Philister dreihundert Füchse aussendete, von denen je zwei einen Brand zwischen ihren Schwänzen hatten.-- *Philister* für Nichtstudent, Widersacher des Studententums, soll darauf beruhen, dass, als am Ende des 17. Jahrhunderts[10] bei Händeln in Jena zwischen den Studenten und den Einwohnern der Johannisvorstadt ein Student erschlagen worden war, der Oberpfarrer und Generalsuperintendent Lic. theol. ~Götze~ ihm die Leichenrede über den im Buche der Richter (16) viermal vorkommenden Text gehalten habe: "*Philister über dir,* Simson". (vrgl. ~Schmeitzel~ in den "Wöchentlichen Hallischen Anzeigen", 1746 Sp. 177 und E. B. ~Wiedeburg~ "Beschreib. d. Stadt Jena", Jena 1785, S. 155.) [Fußnote 10: In "Jena und Umgegend, Taschenbuch für Fremde" von H. Ortloff wird jedoch das Jahr 1624 angegeben.] Hingegen nach ~Oskar Justinus~ ("Schlesische Zeitung" Nr. 520, 1879) haben diejenigen Häuser der ehemaligen Universitätsstadt Helmstädt, welche in irgend einer Beziehung zur Universität standen, Tafeln mit einem Simson, der einem Löwen den Rachen aufreisst. Dies vom Kaiser Maximilian verliehene Siegel hätte zuwege gebracht, dass man alle, welche nicht unter diesem Zeichen standen, also alle Nichtakademiker, mit dem Namen der von Simson bekämpften Philister belegte. Friedrich ~Kluge~ bezweifelt diese Deutung mit Recht in seinem "historischen Wörterbuche der Studentensprache" (K. J. Trübner. Strassburg 1895).-- Dass sich ein Volk erhebt *wie Ein Mann* ist ein Wort, das wir dem Buche der Richter 20, 1. 8. 11; Esra 2, 64; 3, 1. 9; 6, 20 und Nehemia 7, 66; 8, 1 entlehnen.-- * * * * * *1. Samuelis* 1, 15; Psalm 42, 5 und 62, 9 entstammt: *Sein Herz ausschütten.--* Nach 1. Samuelis 3, 11 (vrgl. 2. Könige 21, 12): "Wer das hören wird, dem werden seine beiden Ohren gellen" und Jeremias 19, 3: "ich will ein solch Unglück über diese Stätte gehen lassen, dass, wer es hören wird, ihm die Ohren klingen sollen"...sagen wir, dass Einem *die Ohren gellen* _oder_ *klingen.--* 1. Samuelis 3, 13 (vrgl. Hiob 21, 5; Matth. 6, 16) heisst es von Eli, "dass er wusste, wie seine Kinder sich schändlich hielten, und hätte nicht einmal *sauer dazu* _ge_*sehen".--* Nach 1. Samuelis 5, 9 und 11 sagen wir: *Einen grossen Rumor machen.--* Nach 1. Samuelis 9, 2, wo es von Saul heisst: "der war ein junger feiner Mann" sagt man wohl: *ein feiner junger Mann;* doch wird darunter nicht mehr, wie dort, ein stattlich gewachsener, sondern ein wohlanständiger Jüngling verstanden und auch spöttisch ein ladenmässig geschniegelter.-- Das von ~Goethe~ am Ende von "Wilhelm Meister's Lehrjahren" angewendete: *Saul, der Sohn Kis, ging aus, seines Vaters Eselinnen zu suchen und fand ein Königreich* erklärt sich aus 1. Samuelis, Kap. 9 und 10.-- *Wie kommt Saul unter die Propheten?* hat folgenden Ursprung. Einer Prophetenschar begegnend und vom Geiste Gottes ergriffen, fing Saul auch an, unter ihnen zu weissagen, und sie sprachen (1. Samuelis 10, 11); "Ist Saul auch unter den Propheten?" und "Daher", heisst es 1. Samuelis 10, 12, "ist das Sprichwort kommen: Ist Saul auch unter den Propheten?" (vrgl. 1. Sam. 19, 24.)-- *Ein Mann nach dem Herzen Gottes* beruht auf 1. Samuelis 13, 14 und Apostelg. 13, 22.-- 1. Samuelis 16, 7 steht geschrieben: "Ein Mensch siehet, was vor Augen ist, der Herr aber siehet das Herz an". Hieraus schöpfen wir unser: *Gott sieht aufs Herz.--* Nach 1. Samuelis 17 nennen wir einen hochgewachsenen Mann einen *Goliath* _oder einen_ *Riesen Goliath.--* Als ein Beispiel inniger Freundesliebe gelten uns *David und Jonathan* nach 1. Samuelis 18, 1-7; 19, 1; 20, 17; 23, 18; 2. Samuelis 1, 26; 21, 7 (s. unten: 1. Macc. 10 und 11).-- Nach 1. Samuelis 25, 17. 25; 2. Samuelis 20, 1, wo aber "Mann" steht, sagen wir: *Ein heilloser Mensch.--* * * * * * *2. Samuelis* 8, 13 lesen wir: *Sich einen Namen machen.--* Das bekannte Wort: *Krethi und Plethi,* d.h. die Kreter (nach anderen die Karer) und Philister, welche die Leibwache des Königs bildeten, steht 2. Samuelis 8, 18; 15, 18; 20, 7. 23; 1. Könige 1, 38. 44; 1. Chronica 19, 17 und es ist uns gleichbedeutend mit "allerlei Pöbel".-- Als nach 2. Samuelis 10, 5 und 1. Chronika 20, 5 der Ammoniterkönig Hanon den abgesendeten Dienern des Königs David hatte die Haare scheren lassen, liess David ihnen sagen: "Bleibet zu Jericho, bis euer Bart gewachsen", woraus jene volkstümliche Abfertigung an einen frühklugen Unbärtigen entstand: *Gehe nach Jericho und lass dir den Bart wachsen.--* Nach 2. Samuelis 11, 14 u. 15 nennt man einen Brief, welcher dem Überbringer Unheil bringt: *Uriasbrief,* denn David schickte an Joab den Uria mit einem Briefe des Inhalts: "Stellet Uria an den Streit, da er am härtesten ist, und wendet euch hinter ihm ab, dass er erschlagen werde und sterbe". Und also geschah es.-- 2. Samuelis 12, 5 steht: *Kind des Todes,* 1. Sam. 26, 16; Psalm 79, 11; 102, 21: "Kinder des Todes".-- Aus 2. Samuelis 15, 14 stammt: *Kein Entrinnen.--* 2. Samuelis 16, 7 u. 8 nennt Simei den David einen *Bluthund;* und Sirach 34, 27 lautet: "Wer dem Arbeiter seinen Lohn nicht giebt, der ist ein Bluthund".-- 2. Samuelis 18, 9 berichtet von Absalom, der auf einem Maultier ritt: "da das Maulthier unter eine grosse dicke Eiche kam, behing sein Haupt an der Eiche und schwebete zwischen Himmel und Erde, aber sein Maulthier lief unter ihm weg". Danach brauchen wir die Wendung: *zwischen Himmel und Erde schweben.--* Aus 2. Samuelis 18, 33 und 19, 4 stammt: *O mein Sohn Absalom!--* * * * * * *1. Könige* 2, 2 sagt der sterbende David zu seinem Sohne Salomo: *sei ein Mann.--* 1. Könige 3, 7 spricht Salomo zu Gott: "... bin ... ein kleiner Knabe, weiss nicht weder meinen Ausgang noch Eingang". Daher sagen wir: *nicht aus noch ein wissen.--* Auf 1. Könige 3, 16-28 beruht: *Salomonisches Urteil.* Es wird da eine junge Mutter von einer anderen bei Salomo verklagt, sie habe der Schlummernden ihr eigenes im Schlaf erdrücktes Kind untergeschoben und sich deren lebendes genommen, was die Bezichtigte läugnet. Um die Wahrheit herauszubringen, entscheidet der König, das lebendige Kind solle mit dem Schwert in zwei Teile geteilt werden und jeder eine Hälfte zufallen. Die eine willigt darein, die andere aber will dann lieber ganz verzichten, "denn ihr mütterliches Herz entbrannte über ihren Sohn". Da sprach Salomo: "Gebt dieser das Kind lebendig und tötet es nicht; die ist die Mutter."-- *Weise wie Salomo, Weisheit Salomos* _oder_ *Salomonis, salomonische Weisheit* beruht auf 1. Könige 4, 29. 30. 31. 34; 5, 7. 12; 10, 4. 6. 7. 8. 23. 24; 11, 41; 2. Chronika 1, 10. 11. 12; 9, 3. 5. 6. 7. 22. 23; Luk. 11, 31 und dem Titel des apokryphischen Buches "die Weisheit Salomons an die Tyrannen".-- 1. Könige 12, 11 sprechen "die Jungen, die mit ihm aufgewachsen waren" zu Rehabeam, Salomos Sohn, er möge dem um Erleichterung flehenden Volke antworten: "mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ~Ich~ aber will euch *mit Scorpionen* (_d.h. mit Geisseln_) *züchtigen".--* 1. Könige 22, 22 und 23 ist die Rede von "einem falschen Geist in aller Propheten Munde" (vrgl. Jesais 9, 15; Jerem. 5, 31; 6, 13; 14, 14; 23, 25 und 26), danach reden wir mit Matth. 7, 15; 24, 11; Mark. 13, 22; 2. Petri 2, 1; 1. Joh. 4, 1; Offenb. 16, 13; 15, 20 und 20, 10 von *falschen Propheten.--* * * * * * Aus *2. Könige* 4, 40 entnehmen wir den Klageruf über schlechtes Essen: *der Tod im Topf!--* * * * * * *1. Chronica* 13, 18 steht: *Friede sei mit dir.--* 1. Chronica 13, 19 sagen die Fürsten der Philister von David: "wenn er zu seinem Herrn Saul fiele, so möchte es uns unsern Hals kosten"; daher die Wendung: *es kostet den Hals.--* 1. Chronica 17, 34; Psalm 106, 1; 107, 1; 118, 1. 29; 1. Maccab. 4, 24; Gesang der drei Männer im Feuer, 89, (vrgl. 2. Chronika 7, 3; Psalm 136, 1; Esra 3, 11) steht: *Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich.--* * * * * * *Esra* 9, 6 schliesst: "unsere Missethat ist über unser Haupt gewachsen und unsere Schuld ist gross bis in den Himmel". Danach sagen wir: *Sich Etwas über den Kopf wachsen lassen.--* * * * * * Für "Alles was dazu dient, eine leere Stelle auszufüllen", sagen wir: *Lückenbüsser,* nach *Nehemia* 4, 7: "da aber Saneballat, und Tobia, und die Araber, und Ammoniter, und Asdoditer höreten, dass die Mauern zu Jerusalem zugemacht waren, und dass sie die Lücken angefangen hatten zu büssen (veraltet für: "ausbessern, flicken"), wurden sie sehr zornig".-- * * * * * *Im Sack und in der Asche trauern* (_oder_) *Busse thun* beruht auf *Esther* 4, 1 und 3 (vrgl. Jes. 58, 5; Jerem. 6, 26; Jona 3, 6; 1. Maccab. 3, 47; Matth. 11, 21; Luk. 10, 13).-- * * * * * In dem Buche *Hiob* 1, 1 u. 8; 2, 3 (vrgl. 2. Sam. 15, 3; Ps. 25, 21) wird Hiob bezeichnet als *schlecht* (_d. i. schlicht_) *und recht.--* Eine unglückliche Botschaft nennen wir eine *Hiobspost* nach Hiob 1, 14. 16. 17 und 18; während *Arm wie Hiob* sich auf das ganze Buch oder noch passender auf Hiob 17, 6 stützt: "Er hat mich zum Sprichwort unter den Leuten gesetzt".-- *Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen, der Name des Herrn sei gelobet* steht Hiob 1, 21.-- Wenn wir bei einem grossen Schrecken sagen, dass uns *die Haare zu Berge stehen,* so citieren wir damit Hiob 4, 15: "Und da der Geist vor mir über ging, standen mir die Haare zu Berge an meinem Leibe". Sir. 27, 15 "gehen" Einem die Haare zu Berge.-- Hiob 8, 9 heisst es: (_Denn_) *wir sind von gestern* (_her und wissen nichts_).-- Aus Hiob 10, 22: "(Ehe denn ich hingehe) in das Land, da es stockdick finster ist ..." schöpfen wir das Wort: *stockfinster.--* Aus Hiob 15, 32: "und sein Zweig wird nicht grünen" ist die Redensart: *auf keinen grünen Zweig kommen* wahrscheinlich entstanden.-- *Ein leidiger Trost* sagen wir nach Hiob 16, 2: "Ihr seid allzumal leidige Tröster".-- *Den Weg gehen, den man nicht wiederkommt* stammt aus Hiob 16, 22: "Aber die bestimmten Jahre sind gekommen und ich gehe hin des Weges, den ich nicht wiederkommen werde". S. oben: "Den Weg alles Fleisches gehen".-- Nach Hiob 12, 18: "Sie (die Gottlosen) werden sein ... wie Spreu, die der Sturmwind wegführet," sagen wir von etwas Haltlosem, Vergänglichem, es sei *wie Spreu im Winde.* Vrgl. Psalm 1, 4 "wie Spreu, die der Wind zerstreuet", Psalm 35, 5 "wie Spreu vor dem Winde", sowie Hosea 13, 3 und Zephanja 2, 2.-- Hiob 21, 23; Tobias 5, 28 (vrgl. 8, 15; 14, 15); Sir. 30, 14 und 2. Macc. 9, 20 lesen wir: *frisch und gesund.--* Auf Hiob 25, 3; Psalm 97, 11; 112, 4; Matth. 4, 16 beruht: *Es geht mir ein Licht auf.--* Hiob 27, 2 steht: *So wahr Gott leb*(_e_)*t.--* Aus Hiob 27, 6: "... mein Gewissen beisst mich nicht" kam uns das Wort: *Gewissensbisse.--* Hiob 29, 10 heisst es: "Da die Stimme der Fürstin sich verkroch und ihre Zunge an ihrem Gaumen klebte"; Ps. 22, 16: "Meine Kräfte sind vertrocknet wie ein Scherben und meine Zunge klebet an meinem Gaumen"; Ps. 137, 6: "Meine Zunge müsse an meinem Gaumen kleben, wo ich deiner (Jerusalem) nicht gedenke"; Klagelieder 4, 4; "Dem Säuglinge klebt seine Zunge am Gaumen vor Durst" und Hesekiel 3, 26: "Ich will die Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, dass du verstummen sollst". Danach sagen wir: *Es klebt einem die Zunge am Gaumen* vor Durst, Schreck, Schwäche oder Angst.-- Hiob 29, 16 steht: "Ich war *ein Vater der Armen",* danach wir auch sagen: *Armenvater.--* "Man hat mich in Dreck getreten und gleich geachtet dem *Staub und Asche"* steht Hiob 30, 19 (vrgl. "Erde und Asche" 1. Mos. 18, 27; Sirach 10, 9; "Erde und Staub" Sir. 17, 31).-- Aus Hiob 31, 17: "Habe ich meinen Bissen allein gegessen und nicht der Waise auch davon gegessen?" 18: "Denn ich habe mich von Jugend auf gehalten wie ein Vater ..." oder aus Sirach 4, 10: "Halte dich gegen die Waisen wie ein Vater ..." bildeten wir das Wort: *Waisenvater.--* Nach Hiob 36, 26: "Siehe, Gott ist gross und unbekannt" sagt man von einem sich in Werken offenbarenden, sonst unsichtbar bleibenden bedeutenden Geist: *Der grosse Unbekannte.* So wurde (nach J. Ebertys "Walter Scott" 1, 143, 318, 322; 2, 42) der anonyme Verfasser des "Waverley" genannt ("The great Unknown") und Lenau singt ("der Hagestolz"): "Die Schädelpfeif' hat auch geraucht, Als drin das Leben brannte, Als noch der Raucher drein gehaucht, Der grosse Unbekannte".-- Des Herren Worte an das Meer: *Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter; hie sollen sich legen deine stolzen Wellen;* finden sich Hiob 38, 11. Gewöhnlich wird, wie in Schillers "Räubern" (2, 1), verkürzt citiert: *Bis hierher und nicht weiter!* ~Goethe~ legt die in dem Verse 11 enthaltenen Endworte in der Form: "Werden sich schon legen die stolzen Wellen", der Postmeisterin in "Stella" (1) in den Mund. Die Worte "und nicht weiter" sind sowohl in der von Franzosen und Engländern richtig angeführten Übersetzung: *Nec plus ultra,* wie in der Umformung, die wir damit vorgenommen: *Non plus ultra,* eine Bezeichnung des höchsten Grades einer Eigenschaft geworden.-- Hiob 39, 30 (vrgl. Habakuk 1, 8) heisst es vom "Adler": "wo ein Aas ist, da ist er", danach wir mit Matth. 24, 28 und Lukas 17, 37 sagen: *Wo* (_aber_) *ein Aas ist, da sammeln sich die Adler.--* Auf Hiob 42, 3: "... Darum bekenne ich, dass ich habe unweislich geredet, dass mir zu hoch ist und nicht verstehe", oder auf Psalm 139, 6 (vrgl. 131, 1): "Solches Erkenntnis ist mir zu wunderlich und zu hoch, ich kann es nicht begreifen" oder auf den "Sprüchen Salomons" 24, 7: "Weisheit ist dem Narren zu hoch"--beruht das Wort: *Das ist mir zu hoch.--* * * * * * *Psalm* 1, 1: "Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen; noch tritt auf den Weg der Sünder; noch sitzet, da die Spötter sitzen ..." liefert uns die Worte: *Sitzen, da die Spötter sitzen,* oder: *Auf der Bank der Spötter sitzen.--* Aus Psalm[11] 2, 1: "Warum toben die Heiden?" mag das Wort *Heidenlärm* entstanden sein, was dann für "grosser Lärm" gebraucht ward und in diesem Sinne des Gewaltigen Worte hervorrief wie "Heidengeld", "Heidenprofit", "heidenmässig viel Geld".-- [Fußnote 11: Die folgenden Psaltercitate sind aus Luthers Bibelübersetzung, wie sie ~jetzt~ vorliegt. In seiner ersten Übersetzung von 1524 ("Der Psalter deutsch, nach Art ebräischer Sprache") kommen manche in ganz anderer Form vor. Seine zweite Übersetzung ist von 1531; aber in den späteren Ausgaben wurde noch vieles geändert, so dass der heutige Text erst von 1545 stammt.] Aus Psalm 2, 11: "Dienet dem Herrn mit Furcht und freuet euch mit Zittern" stammt *mit Furcht und Zittern,* was sich Tobias 13, 5; Ephes. 6, 5 und Philipp. 2, 12 wiederholt. Hiob 4, 14 und Ps. 55, 6 steht: "Furcht und Zittern", 1. Kor. 2, 3: "Mit Furcht und grossem Zittern".-- Aus Psalm 4, 4: "Erkennet doch, dass der Herr seine Heiligen wunderlich führet" stammt: *wunderlicher Heiliger* und *Gott führt seine Heiligen wunderlich.--* Aus Psalm 4, 9 (Vulgata): "in pace in idipsum dormiam et requiescam" entnehmen wir, ohne dass dort vom Tode die Rede ist, unseren Wunsch für einen Verstorbenen: *Requiescat in pace!* *Er ruhe in Frieden!* und wenden ihn auch auf einen Lebenden an, den wir zu den Toten werfen.-- Psalm 7, 10 (vrgl. Psalm 26, 2; Jerem. 11, 20; 17, 10; 20, 12; Offenbar. 2, 23) bringt uns: *Herzen und Nieren prüfen.--* Psalm 8, 6 steht: *Von Gott verlassen sein* (vrgl. Psalm 22, 2; Matth. 27, 46; Mark. 15, 34).-- *Reden ist Silber* beruht wohl auf Psalm 12, 2: "Die Rede des Herrn ist lauter, wie durchläutertes Silber" und Sprüche 10, 20: "Der Gerechten Zunge ist köstliches Silber"; aber welcher Weise setzte hinzu: "Schweigen ist Gold"? Der Prediger Salomo 3, 7 sagt nur: "Schweigen, Reden hat seine Zeit". Manche nennen für "Reden ist Silber und Schweigen ist Gold" den Koran als Quelle, bezeichnen aber klüglich nie die Sure, in der es Mohammed offenbart habe.-- *Zum Spott der Leute werden* sagen wir nach Psalm 22, 7: "Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und Verachtung des Volks".-- *Jugendsünden* entstand aus Psalm 25, 7: "Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend".-- Es heisst Psalm 34, 20: *Der Gerechte muss viel leiden,* und 35, 20: *Die Stillen im Lande,* ferner 37, 3: *Bleibe im Lande und nähre dich redlich.--* Aus Psalm 39, 3: "Ich bin verstummet und still und schweige der Freuden und muss mein Leid in mich fressen" stammt das Wort: *Sein Leid in sich fressen.--* Psalm 41, 9 heisst es: "Sie haben ein *Bubenstück* über mich beschlossen: wenn er liegt, soll er nicht wieder aufstehen".-- Aus Psalm 42, 2 citieren Dürstende: *Wie der Hirsch schreiet nach frischem Wasser.--* Den Ausdruck: *Falsche Zunge* _und_ *falsche Zungen* lesen wir Psalm 52, 6; 120, 2; Sprüche 6, 17; 12, 19; 26, 28; Micha 6, 12.-- Psalm 73, 19 (s. Gefl. Worte aus der Geschichte: Schill) heisst es: *Ein Ende mit Schrecken nehmen.--* Aus Psalm 75, 9 ist der Scherz entwickelt: *Die Gottlosen kriegen die Neige,* oder: *Der Rest ist für die Gottlosen;* denn der Herr wird dort als ein Schenk dargestellt, der uns aus einem Becher starken Weines tränkt; aber "die Gottlosen" heisst es weiter, "müssen alle trinken und die Hefen aussaufen". Jeremias 25, 15-28 reicht der Herr dem Propheten einen "Becher Weins voll Zorn" zum Ausschenken.-- *Jammerthal,* (Psalm 84, 7; nach der Vulgata Ps. 83, 7: "vallis lacrymarum") ist längst vor Luther aus dieser Bibelstelle gebildet worden. ~Hugo von Trimberg~ (1260-1309) wendet es in "Dem Renner", Vers 235 und 896 an. (Nach der Erlanger Handschrift, herausg. in Bamberg 1834-36.) In Grimms Wörterbuch sind eine Menge Stellen angegeben, wo es citiert wird.-- Psalm 90, 10 steht: *Unser Leben währet siebenzig Jahr, und wenn's hoch kommt, so sinds achtzig Jahr, und wenn's köstlich gewesen ist, so ist's Mühe und Arbeit gewesen.* Hiernach sagen wir, es erreiche Einer *das Alter des Psalmisten* _oder_ *das Psalmistenalter.--* Psalm 91, 12 bringt: *Auf* (_den_) *Händen tragen,* was, mit Berufung auf diese Stelle, Matth. 4, 6 und Luk. 4, 11 wiederholen. Es wird von den Engeln gesagt, die dafür sorgen, dass der Fuss des Getragenen nicht an einen Stein stosse; und es bedeutet daher "mit Engelsgüte behandeln".-- Aus Psalm 92, 8: "Die Gottlosen grünen, wie das Gras, und die Übelthäter blühen alle" entnehmen wir: *Grünen und blühen.* "Blühen und grünen" soll "Israel" nach Jesaias 27, 6.-- Psalm 94, 15 steht: (_Denn_) *Recht muss* (_doch_) *Recht bleiben.--* Das nach Psalm 104, 15 "Und dass der Wein erfreue des Menschen Herz" gebildete: *Der Wein erfreut des Menschen Herz* ist der Anfang eines Trinkliedes von ~Gleim~ (Sämtl. Werke, hrsg. v. Körte, II, 166), der Ausspruch Bruder Martins in ~Goethes~ "Götz" (1. Akt), ferner der Anfang der Arie Nr. 3 aus dem musikalischen Quodlibet "Der Kapellmeister von Venedig" v. ~Breitenstein~ (Danzig bei "Wedel, ersch. nach Mozarts "Don Juan"), endlich der Anfang eines von Zelter 1795 komponierten Liedes von ~Karl Müchler~ in F. W. A. ~Schmidts~ "Neuem Berlinischen Musenalmanach" (1797, S. 45), das fälschlich J. H. ~Voss~ zugeschrieben und irrig in Fr. v. ~Sonnenbergs~ Gedichte (Rudolst. 1808) aufgenommen wurde, (vrgl. Sprüche Salomons 31, 6. 7; Prediger 10, 19; Sirach 32, 34-35; 40, 20.)-- *Das auserwählte Volk* werden die Juden genannt nach Psalm 105, 43: "also führte er sein Volk aus mit Freuden und seine Auserwählten mit Wonne" und nach 2. Macc. 5, 19: "Gott hat das Volk nicht auserwählt um der Stätte willen, sondern die Stätte um des Volkes willen."-- *Vor den Riss treten,* d.h. "Verluste durch Einsetzung der eigenen Person wieder gut machen", ist ein biblischer Gedanke, s. Psalm 106, 23, Hesekiel 13, 5 und 22, 30. An der ersten Stelle lautet der Ausdruck: "den Riss aufhalten", an der zweiten: "vor die Lücken treten", an der dritten: "wider den Riss stehen".-- *Eine durstige Seele* steht Psalm 107, 9 und ebenda (vrgl. Baruch 2, 18): *Eine hungrige Seele.--* Nach Psalm 107, 42: "... aller Bosheit wird das Maul gestopfet werden" (vrgl. Matth. 22, 34; Titus 1, 11) sagen wir: *Einem das Maul stopfen.* "Lügenmäuler verstopfen" steht Psalm 63, 12, "den Mund stopfen" Psalm 40, 10 u. Luk. 11, 53.-- *Augen haben und nicht sehen und Ohren haben und nicht hören* beruht auf Psalm 115, 5. 6; 135, 16. 17; Jer. 5, 21; Hesek. 12, 2; Weisheit 15, 15.-- Psalm 116, 11 steht: *Omnis homo mendax,* Alle Menschen sind Lügner.-- Im Texte von Psalm 127, 2: "Denn seinen Freunden giebt er's schlafend", liegt das Wort: *Gott giebt's den Seinen im Schlafe,* oder: *Dem Gerechten giebt's der Herr im Schlafe.--* Als Umgestaltung von Psalm 127, 3: "Siehe, Kinder sind eine Gabe des Herrn" mag gelten: *Viel Kinder, viel Segen.--* Psalm 143, 2: "... gehe nicht in's Gericht mit deinem Knechte; denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht" giebt uns das Wort: *Mit Einem ins Gericht gehen.--* Psalm 145, 15 und 16 (s. oben 5. Mos. 15, 11) steht das Tischgebet: *Aller Augen warten auf Dich und Du giebst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du thust Deine Hand auf und erfüllest alles, was lebet, mit Wohlgefallen.--* * * * * * Der weise Salomo, der "dreitausend Sprüche redete" (1. Könige 4, 32), und der den Sprichwörtern die allgemeingültige Bezeichnung der *Weisheit auf der Gasse* (*Sprüche Salomons* 1, 20: "Die Weisheit klaget draussen, und lässet sich hören auf den Gassen") verschafft hat, wird natürlich oft citiert.-- "Sprüche" 1, 10 lautet: (_Mein Kind,_) *wenn dich die bösen Buben locken, so folge nicht.--* "Sprüche" 2, 16 warnt vor "eines andern Weib, und die nicht dein ist, die *glatte Worte* giebt".-- "Sprüche" 3, 12 enthält: *Welchen der Herr liebet, den strafet er,* was sich Ebräer 12, 6 ähnlich wiederholt (s. auch Offenbar. Joh. 3, 19): *We*(_lche_)*n der Herr lieb hat, den züchtigt er.--* "Sprüche" 4, 24 lesen wir: "Thue von dir den verkehrten Mund und lass das *Lästermaul* ferne von dir sein".-- "Sprüche" 5, 4 heisst es im schlimmen, Ebräer 4, 12 und Offenb. Joh. 1, 16 u. 2, 12 im guten Sinne von einer scharfen Rede, sie sei wie *ein zweischneidig*(_es_) *Schwert.* Gedankenlos wird heute dies Wort so citiert, als sei im allgemeinen ein Schwert gemeint, dessen eine Schärfe Heil, dessen andere Unheil bringe.-- "Sprüche" 8, 14 steht: "Mein ist beides *Rat und That";* während es Jeremias 32, 19 heisst: "Gross von Rat und mächtig von That".-- *Gestohlenes Wasser schmeckt süss,* sagen wir nach "Sprüche" 9, 17: "Die verstohlenen Wasser sind süsse" (vrgl. 20, 17) und *Unrecht Gut gedeiht nicht,* nach "Sprüche" 10, 2: "Unrecht Gut hilft nicht" (vrgl. Sirach 5, 10; 41, 12 u. unter Kap. X: Sophokles).-- *Dies irae,* der Tag des Zorns, d.h. des Gerichts Gottes, steht, wie "Sprüche" 11, 4 "dies ultionis" und Hesekiel 7, 19 "dies furoris", in der Vulgata Römer 2, 5 (vrgl. Offenb. 6, 16. 17; 11, 18) und bildet den Anfang des Liedes von ~Thomas von Celano~ (13. Jahrh.), das beim katholischen Traueramte ertönt und in ~Goethes~ "Faust" dem reuigen Gretchen im Dome entgegenbraust.-- "Sprüche" 12, 10 bietet: *Der Gerechte erbarmet sich seines Viehes.--* "Sprüche" 13, 24 steht: "Wer seiner Ruthe schonet, der hasset seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, der züchtiget ihn bald", (vrgl. Sirach 30, 1.) Hiernach ist gebildet: *Wer sein Kind lieb hat, der züchtigt es.--* "Sprüche" 14, 13: "Nach dem Lachen kommt Trauern, und nach der Freude kommt Leid" und Lukas 6, 25: "... Wehe euch, die ihr hier lachet, denn ihr werdet weinen und heulen" sind die Quellen des Wortes: *Nach Lachen kommt Weinen.--* Nach "Sprüche" 16, 9 (Vulgata): "Cor hominis disponit viam suam, sed Domini est dirigere gressus eius", bei ~Luther~: "Des Menschen Herz schläget seinen Weg an, aber der Herr allein giebt, dass er fortgehe" ist gebildet: *Homo proponit, sed Deus disponit.* *Der Mensch denkt, Gott lenkt.* *L'homme propose et Dieu dispose.* Der lateinische Spruch kommt schon in dem englischen Gedichte W. ~Langlands~ "Piers Ploughmans Vision", (Mitte des 14. Jahrh.) V. 6644 und V. 13,994 vor. An ersterer Stelle heisst es: "Homo proponit, sprach ein Dichter, und Plato hiess er, und Deus disponit sprach er; lass Gott seinen Willen thun".-- *Hochmut kommt vor dem Fall* ist gebildet nach "Sprüche" 16, 18: "Stolzer Mut kommt vor dem Fall" (vgl. Tobias 4, 14: "Hoffart ... ist ein Anfang alles Verderbens" und Sirach 3, 30: "Hochmut thut nimmer gut und kann nichts denn Arges daraus erwachsen").-- "Sprüche" 19, 17 steht: *Wer sich des Armen erbarmet, der leihet dem Herrn.--* "Sprüche" 24, 8 lautet: "Wer ihm selbst Schaden thut, den heisst man billig einen *Erzbösewicht".* Als solcher wird Maccabäer 15, 3 Nicanor bezeichnet, der aber anderen Schaden zu thun trachtet.-- Aus "Sprüche" 24, 15: "Laure nicht als ein Gottloser, auf das Haus des ~Gerechten~, verstöre ~seine Ruhe~ nicht" mag sich der Ausdruck *Schlaf des Gerechten* entwickelt haben (andere leiten ihn her aus 3. Mos. 26, 6; aus Psalm 3, 6, 7; 4, 9; 127, 2; oder aus Sprüche Sal. 3, 24).-- "Sprüche" 24, 29: "Wie man mir thut, so will ich wieder thun", wird verkürzt zu: *Wie du mir, so ich dir.--* "Sprüche" 25, 11 bringt uns: *Güldene Äpfel in silbernen Schalen.--* "Sprüche 25, 22 steht geschrieben: wer seinem Feinde Gutes thut, wird "Kohlen auf sein Haupt häufen" d.h. er wird dessen Wangen vor Schamröte erglühen machen. Nach dem Apostel Paulus (Röm. 12, 20) citieren wir dies Wort also: *Feurige Kohlen auf sein* (_oder: Jemandes_) *Haupt sammeln.--* Nach "Sprüche" 26, 27: "Wer eine Grube machet, der wird darein fallen" (vrgl. Psalm 7, 16; 9, 16; 57, 7; Predig. Sal. 10, 8; Sirach 27, 29) ist gebildet: *Wer ändern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.* Vrgl. ~Hesiod~, (Werke und Tage, Vers 265): "οἷ τ' αὐτῷ κακὰ τεύχει ἀνὴρ ἄλλῳ κακὰ τεύχων" (Der Mann, der einem andern Böses bereitet, bereitet das Böse sich selbst.)-- * * * * * *Prediger Salomo* 1, 2 und 12, 8 ruft: "Es ist alles ganz eitel", danach wir sagen: *Alles ist eitel.* Auch wird der lateinische Text citiert: *Vanitas vanitatum, et omnia vanitas.--* 1, 7 (vrgl. Sirach 40, 11) heisst es: *Alle Wasser laufen ins Meer.--* 1, 8: ... "das Auge sieht sich nimmer satt, und das Ohr hört sich nimmer satt" liess uns das Wort bilden: *Ein Nimmersatt.--* 1, 9: *und geschiehet nichts Neues unter der Sonne.--* 3, 1: *Ein jegliches hat seine Zeit.--* 3, 11: (_Er aber thut_) *Alles* (_fein_) *zu seiner Zeit.--* 3, 12: "Darum merke ich, dass nichts besseres darinnen ist, denn fröhlich sein und ihm *(sich) gütlich thun* in seinem Leben".-- 3, 13: "Denn ein jeglicher Mensch, der da isset und trinket und hat guten Mut in aller seiner Arbeit, das ist *eine Gabe Gottes".--* 5, 18: "... welchem Menschen Gott Reichtum und Güter und Gewalt giebt, dass er davon isset und trinket für sein Teil und fröhlich ist in seiner Arbeit; das ist *eine Gottes-Gabe".--* 4, 12: "Einer mag überwältigt werden, aber zween mögen widerstehen; denn eine dreifältige Schnur reisst nicht leicht entzwei", daher wohl stammt: *Doppelt reisst nicht* _oder:_ *Doppelt hält besser.--* 9, 4: *Ein lebendiger Hund ist besser weder* (_d.h. als_) *ein toter Löwe.--* Nach dem Prediger Salomo 10, 15: "Die Arbeit der Narren wird ihnen sauer" und nach Sirach 7, 16: "Ob dirs sauer wird mit deiner Nahrung und Ackerwerk, das lass dich nicht verdriessen" sagen wir: *Es wird Einem sauer* und: *Saure Arbeit.--* Pred. Sal. 10, 16 bietet: *Wehe dir Land, dess König ein Kind ist.--* Aus Pred. 12, 1: "Gedenke an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe denn die bösen Tage kommen und die Jahre herzutreten, da du wirst sagen: sie gefallen mir nicht", entnehmen wir: *Das sind Tage, von denen wir sagen: Sie gefallen uns nicht.--* 12, 12 steht: *Viel Büchermachens ist kein Ende.--* * * * * * *Das Hohelied Salomons* (1, 15; 4, 1; 5, 12) schenkt uns das Wort: *Taubenaugen* und (8, 6): *Liebe ist stark wie der Tod.--* * * * * * Nach *Jesaias* 5, 7: "Des Herrn Zebaoth Weinberg aber ist das Haus Israel" (vrgl. Matth. 20, 1 ff.) sprechen wir vom *Weinberg des Herrn.--* Jesaias 8, 14 und 1. Petri 2, 8 findet sich: *Stein des Anstossens* (_gewöhnlich:_ *des Anstosses),* während Römer 9, 32 und 33 "Stein des Anlaufens" gesagt wird.-- Wenn die christliche Poesie den Fürsten der Finsternis *Lucifer* (Lichtbringer) nennt, so stützt sie sich auf Jesaias 14, 12: "Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern!" da die lateinische Bibel für "Morgenstern" "Lucifer" setzt.-- *Der Grund- und Eckstein* sagen wir von dem Wesentlichen eines Werkes nach Jesaias 28, 16: "... ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen köstlichen Eckstein." (Vrgl. Psalm 118, 22: "Der Stein, den die Bauleute verworfen, ist zum Eckstein geworden" und Jer. 51, 25-26: "... ich will an dich, du schädlicher Berg ... dass man weder Eckstein noch Grundstein aus dir nehmen könne". S. auch unter den "Gefl. Worten aus der Geschichte": Süvern.)-- Jesaias 34, 8 (u.a.a.O.) steht: *Der Tag der Rache.--* Nach Jesaias 38, 1: "... Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben" ... sagen wir für "sein Testament machen": *Sein Haus bestellen.--* Wer vergeblich mahnt, den nennen wir einen *Prediger in der Wüste* nach Jesaias 40, 3: "Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste" (vrgl. Jes. 53, 1: "... wer glaubt unserer Predigt?"); nach der Vulgata: *vox clamantis in deserto,* was, gedeutet auf Johannes den Täufer, Matth. 3, 3, Mark. 1,3, Luk. 3, 4 und Johannes 1, 23 wiederholt wird. Genau genommen wäre zu übersetzen: "Es ist die Stimme eines Rufenden: In der Wüste (bereitet dem Herrn den Weg, auf dem Gefilde machet eine Bahn unserm Gotte)". Hieraus und aus Jesaias 42, 20: "Man predigt wohl viel, aber sie halten es nicht; man sagt ihnen genug, aber sie wollen es nicht hören" bildete man wohl das Wort: *Tauben Ohren predigen.--* Aus Jesaias 48, 4 "und deine Stirn ist ehern" ist entnommen: *Eherne Stirn,* oder, wie Lessing (1755 "Miss Sara Sampson" 2, 4) sagt: *Eiserne Stirn,* die er auch der "frons ferrea" der Angeberschar bei ~Plinius~ (Panegyricus, 35) verdanken kann.-- In der Vulgata lautet Jesaias 49, 20: "... Angustus est mihi locus, fac spatium mihi, ut habitem".--"Der Raum ist mir zu eng, mach' mir Platz, auf dass ich wohnen kann!" In seinem "Il poeta di teatro" (zuerst ersch. Lond. 1808) II, 14 "la rivoluzione teatrale", 2, singt Filippo ~Pananti~ da Mugello, wohl darauf anspielend: E donde nascon le rivoluzioni? Dai lumi dei filosofi? dal peso Dell' ingiustizia, delle imposizioni? So che questo si dice; anch' io l'ho inteso. Ma tutto si riduce, al parer mio, Al dire, ~esci di li, ci vo' star io.~ Und woher kommen Revolutionen? Von Philosophenlichtern? Von den Banden Der Ungerechtigkeit, der Steuerfronen? Ich weiss, so sagt man; und ich hab's verstanden. Doch scheint mir alles drauf hinaus zu gehen, Zu sagen: ~pack' dich fort, ich will hier stehen!~ ~Giusti~ wiederholte fast buchstäblich die beiden letzten Verse in einem Sonett (1829) mit dem Zusatz: "come dice un poeta da Mugello" "wie's ein Poet Mugellos ausgedrückt". Wir aber citieren die Schlusssentenz in der französischen Fassung des Grafen Saint-Simon ("Catéchisme des industriels". Paris 1823, s. "Oeuvres" Paris 1875. Vol. VIII, p. 53): *ôte-toi de là, que je m'y mette!-- Ein Himmel, wie ein Sack* sagen wir nach Jesaias 50, 3: "Ich kleide den Himmel mit Dunkel und mache seine Decke als einen Sack".-- Wer geduldig, still und willig anderen nachgiebt, von dem sagen wir, nach Jesaias 53, 7 und Apostelg. 8, 32, er sei *wie ein Lamm.--* Wer da schweigt, wo er reden sollte, von dem sagen wir, er sei *Ein stummer Hund* nach Jesaias 56, 10: "Alle ihre Wächter sind blind, sie wissen alle nichts: stumme Hunde sind sie, die nicht strafen; sind faul, liegen und schlafen gerne".-- *Kopfhänger* _und_ *Kopfhängerei* bilden wir nach Jesaias 58, 5: "Sollte das ein Fasten sein, das ich erwählen soll, dass ein Mensch seinem Leibe des Tages über Leid thue oder seinen Kopf hänge wie ein Schilf ...", aus Jeremias 48, 39: "Wie heulen sie! Wie schändlich hängen sie die Köpfe!" und aus Sirach 19, 23: "Derselbige Schalk kann den Kopf hängen und ernstlich sehen und ist doch eitel Betrug".-- Von Leuten, die Böses sinnen, sagen wir, dass sie *Basiliskeneier ausbrüten* nach Jesaias 59, 5: "Sie brüten Basiliskeneier und wirken Spinnwebe. Isset man von ihren Eiern, so muss man sterben, zertritt man sie aber, so fährt eine Otter heraus", (vrgl. ~Plinius~: "Basiliskenblick".)-- * * * * * Nach *Jeremias* 4, 20 und 11, 16 reden wir von einem *Mordgeschrei,* nach Jeremias 12, 6 von *Zeter schreien,* und nach Amos 3, 9 und Judith 14, 16 von *Zetergeschrei,* woraus wir gebildet haben *Mord und Zeter schreien* _und_ *Zeter Mordio.--* Das übliche Bild vom *Lockvogel* findet sich zuerst bei Jeremias 5, 27: "ihre Häuser sind voller Tücke, wie ein Vogelbauer voller Lockvögel ist"; und bei Sirach 11, 81: "Ein falsch Herz ist wie ein Lockvogel auf dem Kloben und lauert, wie er dich fangen möge", (vrgl. auch: Lockspitzel.)-- Jeremias 7, 11: "Haltet ihr denn dies Haus, das nach meinem Namen genannt ist, für eine Mördergrube?" citiert Matth. 21, 13 (vrgl. Luk. 19, 46) in der Form: "Mein Haus soll ein Bethaus heissen. Ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht", und wir citieren danach ganz ungenau, wenn wir statt "aus jemandes Hause ..." sagen: *Aus seinem Herzen eine Mördergrube machen.--* Jeremias 12, 13 (vrgl. Sirach 11, 11) heisst es von den Gottlosen: "sie lassen es ihnen [= sich] sauer werden, aber sie werden es nicht geniessen", daher wir sagen: *Es sich* _oder_ *Sich's sauer werden lassen.--* Auf Jeremias 13, 23: "Kann auch ein Mohr seine Haut wandeln, oder ein Parder seine Flecken?" beruht: *Mohrenwäsche, einen Mohren weiss waschen.* Die Griechen sagten sprichwörtlich: "Einen Aethiopier abreiben". (S. ~Aesop~, Fab. 13 rec. v. Halm, ~Lucian~ "An den Ungebildeten", 28 und ~Zonaras~ 15, 4.)-- "Gnade und Barmherzigkeit" findet sich sehr oft in der Schrift; aber *ohne Gnade und Barmherzigkeit,* wie wir zu sagen pflegen, beruht wohl auf Jeremias 16, 5: "... ich habe meinen Frieden von diesem Volk weggenommen, spricht der Herr, samt meiner Gnade und Barmherzigkeit", wobei dann noch vorschweben mag Psalm 56, 8: "Gott stosse solche Leute ohne alle Gnade hinunter" oder Psalm 59, 14: "Vertilge sie ohne alle Gnade" und 2 Macc. 5, 12: "Und hiess die Kriegsknechte erschlagen ohne alle Barmherzigkeit" oder Ebr. 10, 28: "Wenn jemand das Gesetz Mosis bricht, der muss sterben ohne Barmherzigkeit".-- Jeremias 26, 23 lesen wir, dass Jojakim des hingerichteten Uria "Leichnam unter dem *gemeinen Pöbel.* begraben" liess.-- Jeremias 31, 34 spricht der Herr: "ich will ihnen ihre Missethat vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken", danach wir sagen: *vergeben und vergessen.--* Jeremias 32, 7-8 steht geschrieben: "Du hast das nächste Freundrecht dazu, ... denn du hast Erbrecht dazu und du bist der Nächste". Daraus stammt das vielcitierte Lieblingswort der Frau Pastorin in Fritz ~Reuters~ "Ut mine Stromtid" (1862-64): *Ich bin die Nächste dazu.--* Jeremias 32, 34 steht: *versiegelt und verbrieft.--* Nach Jeremias 33, 8: "Er hält weder Treue noch Glauben" sagen wir: *Treue und Glauben halten.--* Jeremias 50, 43 (s. Hesekiel 30, 16) heisst es vom Könige zu Babel: "ihm wird so *angst und bange werden,* wie einer Frau .......". Nach Sirach 4, 19 sagen wir: *angst und bange machen,* ("bange und angst" steht 1. Maccab. 13, 2).-- Nach Jeremias 51, 6: "Fliehet aus Babel, damit ein jeglicher seine Seele errette ...", 51, 9: "Wir heilen Babel, aber sie will nicht heil werden ...", 51, 24: "ich will Babel vergelten alle ihre Bosheit, die sie an Zion begangen ..." 51, 25: "Siehe, ich will an Dich, du schädlicher Berg ..." und nach anderen Bibelstellen dient *Babel* uns zur Bezeichnung einer sündhaften Grossstadt. Wer bildete danach das für Paris übliche Wort: *Seinebabel?--* Aus Jeremias 51, 39 (s. auch 57) entnehmen wir: *Den ewigen Schlaf schlafen,* denn es heisst dort: "Ich will sie ... trunken machen, dass sie fröhlich werden und einen ewigen Schlaf schlafen, von dem sie nimmermehr aufwachen sollen, spricht der Herr".-- * * * * * Nach *"Klaglieder Jeremiae"* bilden wir: *Jeremiade.--* Aus 2, 11 (vrgl. Baruch 2, 18) entnehmen wir: *sich die Augen ausweinen.--* 2, 12 (vrgl. Apostelg. 5, 5 und 10; 12, 23) bringt uns die übliche Wendung für "sterben": *Den Geist aufgeben.--* 3, 41: "Levemus corda nostra cum manibus ad Dominum in coelos" "Lasst uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel" scheint die Quelle des *Sursum corda!* empor die Herzen! zu sein, womit der katholische Priester die "Praefatio", den Lobgesang beginnt, welcher den "Canon missae", die Einsegnung des Brotes und Weines, einleitet. Die Gemeinde respondiert dann: "habemus ad Dominum" "wir haben sie zum Herrn (emporgerichtet)". Schon Cyprian, der Kirchenvater (3. Jahrh.), erwähnt diesen Brauch ("De dominica oratione" "Über das Gebet des Herrn", 31).-- * * * * * *Hesekiel* 3, 19 (vrgl. 33, 9) lautet: "Wo du aber den Gottlosen warnest und er sich nicht bekehret von seinem gottlosen Wesen und Wege: so wird er um seiner Sünde willen sterben; aber du hast eine Seele errettet". Daher rührt unser: *dixi et salvavi animam meam,* Ich habe gesprochen (d.h. gewarnt) und meine Seele gerettet (d.h. mein Gewissen beruhigt).-- Hesekiel 17, 21 steht: *In alle Winde zerstreut.--* Hesekiel 17, 24 u. 21, 26 (vrgl. Sprüche Sal. 29, 23; Xenophon "Anabasis" 6, 3; Luk. 14, 11 u. 18, 14) citieren wir mit Matth. 23, 12 in dieser Form: *Wer sich selbst erhöhet, der wird erniedriget, und wer sich selbst erniedriget, der wird erhöhet.--* Hesekiel 33, 14. 16. 19; 45, 9 entnehmen wir: *Thun was recht und gut ist.--* * * * * * Auf Nebucadnezars Traum im *Daniel* 2, 31-34 beruht das Wort: *Koloss mit* _oder_ *auf thönernen Füssen.--* Für "Warnungsruf" sagen wir: *Mene Tekel* nach Daniel 5, 25. König Belsazer gab ein wüstes Mahl. Plötzlich sah er entsetzt an der hell bestrahlten Wand des Saales entlang sich Finger einer Menschenhand bewegen und die Worte verzeichnen: "Mene, Mene, Tekel, Upharsin". Daniel, zur Deutung dieser rätselhaften Ausdrücke herbeigerufen, las den Untergang des Reiches heraus. Der König starb in der folgenden Nacht. Die in Vers 27 enthaltene Verdolmetschung des Wortes "Tekel": "man hat dich in einer Wage gewogen und zu leicht gefunden", hat der deutschen Sprache die Wendung zugeführt: *In einer Wage gewogen und zu leicht befunden werden.--* Daniel 9, 27 (11, 31; 12, 11; 1. Maccab. 1, 57; Matth. 24, 15; Mark. 13, 14) bietet: *Gräuel der Verwüstung.--* * * * * * Auf *Hosea* 8, 7 (vrgl. "ut sementem feceris, ita metes"): "Sie säen Wind und werden Ungewitter einernten", "ventum seminabunt, et turbinem metent" beruht: *Wer Wind säet, wird Sturm ernten.--* * * * * * *Joël* 2, 13 steht: "Zerreisset eure Herzen und nicht eure Kleider" und Psalm 7, 2-3: "Hilf mir ...; dass sie nicht, wie Löwen, meine Seele ... zerreissen ..." Hieraus entstand uns wohl das Wort *herzzerreissend.--* * * * * * Nach *Amos* 5, 7 u. 24; 6, 12 reden wir von *Recht und Gerechtigkeit.--* Amos 5, 12 steht: "... ich weiss ..., wie ihr die Gerechten dränget und *Blutgeld* nehmet und die Armen ... unterdrücket". Auch werden Matth. 27, 6 mit diesem Wort die dreissig Silberlinge bezeichnet, für die Judas Jesum verriet.-- * * * * * Nach *Jona* 4, 11 sprach der Herr: "Und mich sollte nicht jammern Ninive's, solcher grossen Stadt, in welcher sind mehr denn hundert und zwanzig tausend Menschen, die *Nicht wissen* (_Unterschied_), *was rechts oder links ist,* dazu auch viele Tiere?"-- * * * * * *Micha* 7, 3 steht: "die Gewaltigen raten nach ihrem Mutwillen "Schaden zu thun, und drehen es, wie sie wollen", und Sirach 19, 22 heisst es vom "Schalk": er "kann die Sache drehen, wie er's haben will". Danach sagen wir: *Es* _oder_ *Eine Sache drehen, wie man will.--* * * * * * *Zephanja* 1, 11 heisst es: "Heulet, die ihr in der Mühle wohnet; denn das ganze *Krämervolk* ist dahin und alle, die Geld sammeln sind ausgerottet", woher wohl Adam ~Smith~ den Ausdruck *nation of shopkeepers* nahm. Er sagt in seinem Werk "Wealth of Nation" (1775; II, 4; Kap. 7, Part. 3): "Einen grossen Staat gründen zu dem einzigen Zweck ein Volk von Kunden aufzuziehen, mag beim ersten Blick als ein nur für ein Krämervolk geeigneter Plan erscheinen". Und vor ihm, 1766, heisst es in einem Traktat des Dekans von Gloucester, ~Tucker~: "Was von einem Krämer wahr ist, ist auch von einem krambesitzenden Volk wahr".-- * * * * * Nach *Haggai* 2, 7 (vrgl. 2, 22 u. Ebr. 12, 26), wo der Herr verheisst, er werde "Himmel und Erde und das Meer und das Trockne bewegen", sagen wir: *Himmel und Erde in Bewegung setzen.--* * * * * * Nach *Sacharja* 8, 23; Apost. 10, 28; 21, 39 und 22, 3 wird gesagt: *Ein jüdischer Mann.--* * * * * * Das *Maleachi* 3, 16 und Matth. 23, 5 vorkommende Wort *Denkzettel* erklärt sich aus 4. Mos. 15, 38-39, wo der Herr durch Moses den Kindern Israel befiehlt, dass sie "Läpplein an den Fittigen ihrer Kleider" tragen, bei deren Anblick sie an alle Gebote denken sollen (vrgl. das ähnliche "Denkmahl" 5. Mos. 6, 8; 11, 18 und dazu Sprüche 3, 3; 7, 3).-- * * * * * Aus dem Buche *"Die Weisheit Salomons an die Tyrannen"* 15, 12: "Sie halten auch das menschliche Leben für einen Scherz, und menschlichen Wandel für einen Jahrmarkt" ... entnehmen wir den *Jahrmarkt des Lebens.--* * * * * * Im Buche *Judith* 6, 3 steht: *sterben und verderben.--* * * * * * *Tobias* 2, 9 lesen wir: "Tobias aber fürchtete Gott mehr, denn den König" ..., danach uns Paulus in der Apostelgeschichte 5, 29 die Lehre giebt: *Man muss Gott mehr gehorchen denn den Menschen.--* Ein alter Reimspruch: *Was du nicht willst, das dir geschieht, Das thu' auch keinem andern nicht,* oder: *Was du nicht willst, das man dir thu', Das füg' auch keinem Andern zu,* ist die Umformung von Tobias 4, 16: "Was du nicht willst, das man dir thue, das thue einem Andern auch nicht", (vrgl. Matth. 7, 12 und Luk. 6, 31.) Man nimmt an, das Buch Tobiae stamme aus dem ersten vorchristlichen Jahrhundert, und so könnte man diesen Spruch auch auf den Rabbi ~Hillel~ zurückführen, der von 70 vor bis 10 n. Chr. lebte. Nach dem Talmudtraktat Sabbath (fol. 31 a) hat nämlich dieser Synedrialvorsitzende und Mischnalehrer einst einem Heiden, der ins Judentum aufgenommen werden wollte, gesagt: "Was dir unlieb ist, füge deinem Nebenmenschen nicht zu; das ist das ganze Gesetz u.s.w." Wir citieren das Wort auch lateinisch nach ~Lampridius~ (51), welcher vom Kaiser ~Alexander Severus~ († 235 n. Chr.) berichtet: "Er rief öfter aus, was er von einigen Juden oder Christen gehört und behalten hatte: *Quod tibi fieri non vis, alteri ne feceris,* liess es, wenn er jemanden rügte, durch den Ausrufer ausrufen, und liebte diesen Spruch so, dass er ihn sowohl an seinen Palast wie auch an öffentliche Gebäude anschreiben liess". Doch hätte der Kaiser diese Weisheit auch von den Heiden erfahren können: denn schon im 4. Jahrh. v. Chr. sagte ~Isokrates~ (3, im Nikokles, 61) ἃ πάσχοντες ὑφ' ἑτέρων ὀργίζεσθε, ταῦτα τοῖς ἄλλοις μὴ ποιεῖτε. (Worüber ihr zürnt, wenn ihr es von andern erleidet, das thut den andern nicht.) Der Spruch findet sich ferner im ~Seneka~ (ep. 94) und in der syrischen Redaktion des Buches "von den sieben weisen Meistern" (von Fr. Bäthgen, Lpz. 1879, S. 4), sowie in der arabischen Bearbeitung dieser Erzählung in "1001 Nacht". (Deutsche Ausgabe. Hagen-Habicht, B. 15, S. 117.) u.s.w.-- *Ein guter Gesell* sagen wir nach Tobias 5, 6.-- "*Der gute Engel* Jemandes sein" oder "Einem als solcher zur Seite stehen", ist aus Tobias 5, 29 (vrgl. 2. Makk. 15, 23) entlehnt, wo Tobias zur Frau seines Sohnes von diesem spricht: "Ich glaube, dass der gute Engel Gottes ihn geleite".-- Die Worte aus Tobias 6, 3: *O Herr, er will mich fressen!* wendet man im gewöhnlichen Leben an, um ein unverstecktes, unhöfliches Gähnen damit zu rügen. Weil man aber gähnt, wo es langweilig ist, so kritisiert man damit auch eine solche Gesellschaft, oder man sagt kurzweg: *Tobias sechs, Vers drei.--* * * * * * *Jesus Sirach* 3, 11 steht: "*Des Vaters Segen bauet den Kindern Häuser,* aber der Mutter Fluch reisset sie nieder."-- 3, 24 lesen wir: (_Und_) *was deines Amtes nicht ist, da lass deinen Vorwitz;* und nach 3, 27: "Denn wer sich gern in Gefahr giebt, der verdirbt darinnen" wird citiert: *Wer sich in Gefahr begiebt, kommt darin um.--* *Wider den Strom schwimmen* ist entnommen aus Sirach 4, 31: "Strebe nicht wider den Strom" (vrgl. Juvenal 4, 89: "nunquam direxerit brachia contra torrentem").-- Sirach 7, 15 (vrgl. Matth. 6, 7): ... "wenn du betest, so mache nicht viele Worte" ist die Quelle der Redewendungen: *Viele Worte machen* und: *Nicht viele Worte machen.--* Sirach 7, 40 steht: *Was du thust,* (_so_) *bedenke das Ende.* Ist nach diesem Spruch der lateinische gemacht: *Quidquid agis, prudenter agas et respice finem,* Was du beginnest, beginne es klug und bedenke das Ende, der schon im Mittelalter (z.B. in den "Gesta Romanorum", c. 103) citiert wird? Andere mittelalterliche Schriften (Edélestand du Méril, Poésies inédites du moyen-âge, p. 162) berufen sich hinsichtlich dieses Ausspruches auf ~Aesop~ (Fab. 45, bei Halm; vrgl. 45b): ... τῶν ἀνθρώπων τοὺς φρονίμους δεῖ πρότερον τὰ τέλη τῶν πραγμάτων σκοπεῖν, εἶθ' οὕτως αὐτοῖς ἐπιχειρεῖν--"klugen Leuten ziemt es, zunächst das Ende eines Unternehmens ins Auge zu fassen, und es erst dann also ins Werk zu setzen". Ferner ist zu erinnern an V. 27 aus den pseudo-pythagoräischen "goldenen Sprüchen": "βουλεύου δὲ πρὸ ἔργου, ὅπως μὴ μωρὰ πέληται]"--"Überlege vor der That, damit nichts Thörichtes daraus entstehe". ~Hans Sachs~ erzählt in dem 1557 geschriebenen "Mensch, was du thust, bedenk' das End, Das wird die höchst' Weisheit genennt." (I, 4), dass ein Philosoph aus Athen diese Weisheit für tausend Goldstücke zu Rom dem Kaiser Domitianus verkauft habe, und glaubt irrtümlich, diese Geschichte sei im Sueton zu finden. Im "Kurtzweiligen Zeitvertreiber" von 1666, S. 50 wird erzählt, dass der Tyrann Dionysius einst einen Philosophen unter den Kaufleuten sitzen sah und ihn fragte, was er zu verkaufen hätte. Er antwortete: "Weisheit" und bestimmte den Preis dafür auf 400 Gulden. Dionys bezahlte den Preis, und der Philosoph sagte ihm unsern Spruch her.-- Sirach 9, 24 steht: *Das Werk lobt den Meister.--* Auf Sirach 10, 12 "Heute König, morgen tot" beruht *Heute rot, morgen tot.--* Aus Sirach 11, 29 stellen wir um: *Du sollst niemand rühmen vor seinem Ende.* vrgl. auch: nemo ante mortem beatus.-- Aus Sirach 11, 34 citieren wir: *Nichts Gutes im Sinne haben.--* Sirach 13, 1 steht: *Wer Pech angreift,* (_der_) *besudelt sich* (_damit_).-- Aus Sirach 18, 20: "Hilf dir zuvor selber, ehe du andere arzneiest" entsprang: *Arzt, hilf dir selber!* Lukas 4, 23 wird es schon als Sprichwort angeführt.-- *Seine Worte auf der Goldwage wägen* stützt sich auf Sirach 21, 27: "Die unnützen Wäscher plaudern, das nichts zur Sache dienet; die Weisen aber wägen ihre Worte mit der Goldwage" und 28, 29: "Du wägest dein Gold und Silber ein; warum wägest du nicht auch deine Worte auf der Goldwage?" In einem Fragmente des Varro aus der Satire Περίπλους (Buch 2 περὶ φιλοσοφίας) kommt der Ausdruck in der Form "unum quodque verbum statera aeraria pendere" ebenfalls vor. (Ausg. v. Bücheler, No. 419.)-- *Eine sitzen lassen* sagen wir nach Sirach 22, 4: "Eine vernünftige Tochter kriegt wohl einen Mann, aber eine ungerathene Tochter lässt man sitzen und sie bekümmert ihren Vater".-- Mit ~Bürger~ ("Die Weiber von Weinsberg" Strophe 6) reden wir von *Weiberlist* nach Sirach 25, 18: "Es ist keine List über Frauen List".-- *Einem den Rücken bläuen* entnehmen wir aus Sirach 30, 12: "bläue ihm den Rücken, weil er noch klein ist, auf dass er nicht halsstarrig und dir ungehorsam werde".-- *Heute mir, morgen dir* stammt wohl aus Sirach 38, 23: "Gedenke an ihn wie er gestorben, so musst du auch sterben. Gestern war es an mir, heute ist es an dir".-- *Früh aufstehen* für "gescheidt sein" sagen wir nach Sirach 39, 5, wo es von dem ~Gelehrten~ und ~Weisen~ heisst: "und denkt, wie er früh aufstehe, den Herrn zu suchen, der ihn geschaffen hat, und betet vor dem Höchsten".-- *Nichts Besseres zu hoffen, noch zu erwarten haben* citieren wir aus Sirach 41, 3: "O Tod, wie wohl thust du dem Dürftigen, 4: Der da schwach und alt ist, der in allen Sorgen steckt und nichts Besseres zu hoffen, noch zu erwarten hat!"-- Sirach 41, 26 steht: *Gut machet Mut.--* Sirach 42, 4: *Rechtes Maß und Gewicht halten.--* Sirach 50, 24: *Nun danket alle Gott,* was als der Anfang eines 1644 verfassten Kirchenliedes von Martin ~Rinckhart~ (1585-1649) am bekanntesten ist.-- * * * * * Nach *Baruch* 2, 25 sagen wir: *jämmerlich umkommen.--* * * * * * *1. Maccabäer* 10, 18 und 11, 30 wird Jonathan, des Mathathias Sohn, in den Briefen der Könige Demetrius und Alexander *Bruder Jonathan* angeredet, womit jetzt scherzend die Nordamerikaner bezeichnet werden. Der bibelfeste ~Washington~ nämlich soll nach einem ergebnislosen Kriegsrat, auf seinen Freund ~Jonathan Trumbull~, den Gouverneur von Connecticut zielend, ausgerufen haben: "da müssen wir Bruder Jonathan zu Rate ziehen", und diese Bezeichnung soll dann, sprichwörtlich geworden, auf die Nordamerikaner überhaupt angewandt worden sein. Oder meinte Washington jenen anderen Jonathan, den Sohn Sauls, der (s. oben 2. Sam. 1, 26) von seinem Freunde David "Bruder Jonathan" genannt wird?-- Es giebt Petschafte mit der Inschrift "1. Maccabäer 12, 18" weil daselbst steht: *Und bitten um Antwort.--* Aus 2. Maccabäer 3, 38 schöpfen wir das Wort: *Mit dem Leben davon kommen.--* 2. Maccabäer 4, 11 heißt es vom Hohenpriester Jason: "die guten löblichen Sitten, von den alten Königen geordnet, that er gar ab ...", daher wir sagen: *Eine löbliche Sitte.--* 2. Maccabäer 7, 28 ist die Quelle des Wortes: *Aus Nichts hat Gott die Welt erschaffen;* denn es heisst da: "Siehe an Himmel und Erde, und alles, was darinnen ist: dies hat Gott alles aus nichts gemacht, und wir Menschen sind auch so gemacht".-- * * * * * Auf der *Historie von der Susanne und Daniel* beruht der Ausdruck *Daniel* für "weiser Richter", welcher durch ~Shakespeares~ "Kaufmann von Venedig" (4, 1) volkstümlich geworden ist. Shylock nennt dort die in Gestalt eines Richters auftretende Porzia einen Daniel, und Graziano wiederholt das Wort, den Shylock verhöhnend.-- * * * * * Auf *Matthäus* 3, 10 (vrgl. Luk. 3, 9): "Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Darum, welcher Baum nicht gute Frucht bringet, wird abgehauen und ins Feuer geworfen ..." beruht: *die Axt an die Wurzel legen.--* Matth. 3, 11 (vrgl. Luk. 3, 16) heisst es: "Ich taufe euch mit Wasser zur Busse: der aber nach mir kommt....., der wird euch mit dem heiligen Geist und mit Feuer taufen". Daher reden wir, jedoch ohne den Sinn festzuhalten, von einer *Feuertaufe.--* Aus Matth. 3, 12: "Und er hat seine Wurfschaufel in seiner Hand; er wird seine Tenne fegen und den Weizen in seine Scheune sammeln; aber die Spreu wird er verbrennen mit ewigem Feuer", citiert man: *Die Spreu vom Weizen sondern.--* Matth. 3, 17 lesen wir: *Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe;* (vrgl. Jesaias 42, 1; Matth. 17, 5; Mark, 1, 11; Luk. 3, 22; 2. Petri 1, 17).-- Matth. 4, 10, sowie Luk. 4, 8 steht das Wort Jesu zum Teufel: *Hebe dich weg von mir, Satan!* *Apage, Satana!* (In ähnlicher Weise redet Christus den Petrus an: Matth. 16, 23 und Mark. 8, 33.)-- Matth. 5, 3: "Μακάριοι οἱ πτωχοὶ τῷ πνεύματι" ("Selig sind die am Geiste Armen") übersetzte Luther: "Selig sind, die da geistlich (veraltet für "geistig") arm sind", woraus wir die Worte gebildet haben: *arm an Geist,* *geistesarm* _und_ *Geistesarmut.--* Matth. 5, 14 spricht Jesus zu den Jüngern: "Ihr seid das Licht der Welt", nach der Vulgata: "Vos estis lux mundi", woraus uns wohl für einen bedeutenden Geist die Bezeichnung "ein *lumen mundi"* entsprang. "Lumina civitatis" (Staatsleuchten) nannte ~Cicero~ ("Catil." 3, 10, 24) berühmte Männer.-- *Sein Licht unter den Scheffel stellen* und *Sein Licht vor den Leuten leuchten lassen* stammt aus Matth. 5, 15 und 16: "Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter, so leuchtet es denen allen, die im Hause sind. Also lasset euer Licht leuchten vor den Leuten" u.s.w. (vrgl. Mark. 4, 21; Luk. 8, 16 und 11, 33.)-- *Kein Jota,* _oder_ *nicht ein Jota* beruht auf Matth. 5, 18. Der griechische Text hat dort statt des Lutherischen "--wird nicht zergehen der kleinste Buchstabe": "ἰῶτα ἕν--οὐ μὴ παρέλθῃ" (in der Vulgata: "iota unum--non praeteribit" d.h. "~nicht ein Jota~ wird zergehen"). Der ganze Satz (vrgl. Luk. 16, 17) lautet: "Bis dass Himmel und Erde zergehe, wird nicht zergehen der kleinste Buchstabe, noch Ein Titel vom Gesetz, bis dass es alles geschehe". Daher auch unser: *Kein Titel,* _oder_ *Tütel,* _oder_ *Tittel,* _oder_ *Tittelchen.--* Nach Matth. 5, 26 sagen wir: *der letzte Heller.--* Matth. 5, 37 steht: *Eure Rede aber sei, ja, ja, nein, nein; was drüber ist, das ist vom Übel.--* Matth. 5, 45: "... er lässt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte" giebt uns das Wort: *Seine Sonne scheinen lassen über Gerechte und Ungerechte.--* Giebt jemand prahlerisch aller Welt etwas kund, so tadeln wir, dass er es *ausposaune,* nach Matth. 6, 2: "Wenn du nun Almosen giebst, sollst du nicht lassen vor dir posaunen, wie die Heuchler thun in den Schulen und auf den Gassen".-- *Lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte thut* lesen wir Matth. 6, 3.-- Matth. 6, 9-13 (vrgl. Luk. 11, 2. 4) steht das *Vaterunser,* _lateinisch:_ *Paternoster,* dessen vierte Bitte *das tägliche Brot* und dessen siebente Bitte das "Erlöse uns von dem Übel" bietet. Hiernach sagt man im Volke von einem bösen Weibe: "Sie ist aus der siebenten Bitte", oder man nennt sie kurzweg: *Böse Sieben.* Nach Andern soll dieser Ausdruck von den sieben Todsünden entlehnt sein. Auch werden an manchen Stellen der heiligen Schrift böse Sieben angeführt. So heisst es: Sprüche 26, 25: "Denn es sind sieben Gräuel in seinem Herzen"; Matth. 12, 45: "So gehet er hin und nimmt zu sich sieben andere Geister, die ärger sind, denn er selbst" (Luk. 11, 26);--Mark. 16, 9: "Jesus aber, da er auferstanden war frühe am ersten Tage der Sabbather, erschien er am ersten der Maria Magdalena, von welcher er sieben Teufel ausgetrieben hatte";--Luk. 8, 2: "Maria, die da Magdalena heisset, von welcher waren sieben Teufel ausgefahren". Andere wiederum leiten "böse Sieben" von einem im 15. Jahrh. erwähnten Kartenspiele, Karnüffel, Karnöffel, Karnuffel oder Karnoffel genannt, her. Darin war die siebente Karte von oben der Teufel, der alle anderen Karten stach. Man nannte diese Karte die "böse Sieben". (Cyriacus ~Spangenberg~ veröffentlichte: "Wider die bösen Sieben ins Teufels Karnöffelspiel". Jena 1562; Eisl. 1562; Frankf. 1562.)-- Aus Matth. 6, 20 schöpfen wir das Wort: *Schätze sammeln, die weder Motten noch Rost fressen.--* Matth. 6, 21 (vrgl. Luk. 12, 34) steht geschrieben: *Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.--* Der Spruch Matth. 6, 24: *Niemand kann zween Herrn dienen* hat in Luk. 16, 13 die Form erhalten: "Kein Hausknecht kann zween Herrn dienen".-- Aus Matth. 6, 24 ist auch: *Mammon* _und_ *Mammonsdiener* für "Reichtum" und "Geldmensch" entnommen. Es heisst daselbst: "Ihr könnet nicht Gott dienen und dem Mammon" (d.h. dem syrischen Gott des Reichtums). Der Mammon wird auch erwähnt Luk. 16, 9. 11. und 13.-- Matth. 6, 27 (vrgl. Luk. 12, 25) lautet: "Wer ist unter euch, der *seiner Länge ~Eine~ Elle zusetzen* möge, ob er gleich darum sorget?"-- Matth. 6, 34, lesen wir: *Es ist genug, dass ein jeglicher Tag seine Plage habe,* was wir gewöhnlich verkürzen in: *Jeder Tag hat seine Plage.--* Matth. 7, 1 (vrgl. Luk. 6, 37) steht: *Richtet nicht, auf das ihr nicht gerichtet werdet.--* Den Ausdruck: *Splitterrichter* bilden wir aus Matth. 7, 3-5: "Was siehest du aber den Splitter in deines Bruders Auge und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?" u.s.w. (vrgl. Luk. 6, 41). Doch ist nach Dr. Zunz ("ges. Schrift." III, 294. Berl. 1876) der Priester und Mischnalehrer ~Tarfon~ der wahre Urheber dieses Spruches.-- *Die Perlen vor die Säue werfen* ist gebildet nach Matth. 7, 6: "Ihr sollt das Heiligtum nicht den Hunden geben, und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen".-- *Suchet, so werdet ihr finden* steht Matth. 7, 7 und Luk. 11, 9 (Sprüche Sal. 2, 4-5 ist wohl die Quelle).-- Aus Matth. 7, 9: "Welcher ist unter euch Menschen, so ihn sein Sohn bittet um Brot, der ihm einen Stein biete?" entnehmen wir: *einen Stein statt Brot geben.--* Auf Matth. 7, 15: "Sehet euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu Euch kommen, inwendig aber sind sie reissende Wölfe" beruht: *Wölfe in Schafskleidern.--* Matth. 7, 16 und 20 (vrgl. 12, 33 und Luk. 6, 44) steht: *an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.* Ein griechisches Sprichwort (Paroemiogr. Graeci. 1, 252, ed. Leutsch.) ist: ἐκ τοῦ καρποῦ τὸ δένδρονἐκ τοῦ καρποῦ τὸ δένδρον.-- Matth. 7, 26 lesen wir Jesu Gleichnis von dem "thörichten Manne", der *Sein Haus auf den Sand bauete,* so dass Regen und Wind es zu Falle brachten.-- Matth. 8, 12; 13, 42. 50; 22, 13; 24, 51; 25, 30 und Luk. 13, 28 steht, dass in der Hölle, in "der äussersten Finsternis", sein wird *Heulen und Zähnklappen.--* Aus Matth. 8, 20 oder aus Lukas 9, 58, wo Jesus von sich spricht: "Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester, aber des Menschen Sohn hat nicht, da er sein Haupt hinlege", entnehmen wir zur Bezeichnung äusserster Armut das Wort: *Nicht haben, wo man sein Haupt hinlege.--* Matth. 8, 22, sowie Luk. 9, 60 bietet Jesu Wort: *Lass die Toten ihre Toten begraben.--* Matth. 9, 12 und fast ebenso Mark. 2, 17 und Luk. 5, 31 spricht Jesus: *Die Starken* (_d.h._ *die Gesunden) bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.--* Matth. 10, 14 (sowie Mark. 6, 11; Luk. 9, 5 und Apost. 13, 51) bringt uns für "verachtungsvoll von dannen gehen" das Wort: *Den Staub von den Füssen schütteln.--* Matth. 10, 16 enthält: *Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.--* Nach Matth. 10, 27 und Luk. 12, 3 wird citiert: *Auf den Dächern (von den Dächern) predigen.--* Nach Matth. 10, 38 (vrgl. 16, 24; Mark. 8, 34; 10, 21; Luk. 9, 23; 14, 27; Joh. 19, 17) sagen wir von jemandem, der ein Leid zu tragen hat: *Er trägt sein Kreuz* und *Sein Kreuz auf sich nehmen* und danach: *Ein Kreuzträger.--* Matth. 11, 15 findet sich das häufig wiederholte: *Wer Ohren hat zu hören, der höre.--* Matth. 11, 28 lesen wir: "Kommet her zu mir alle, die ihr *mühselig und beladen* seid, ich will euch erquicken".-- Nach Matth. 11, 30: "... mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht", sagen wir: *Ein sanftes Joch.--* Nach Matth. 12, 24. 27, sowie Luk. 11, 15. 18. 19 (vrgl. 9, 34 und Mark. 3, 22) sagt man: *den Teufel durch Beelzebub austreiben.--* Matth, 12, 30 und Luk. 11, 23 (vrgl. 9, 50) steht: *Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich.--* Auf Matth. 12, 31 (vrgl. Mark. 3, 28; Luk. 12, 10; Ebr. 6, 4) beruht: *Sünde wider den heiligen Geist.--* Das von ~Luther~ volkstümlich gefasste und deshalb, wie er im "Sendbriefe vom Dolmetschen" vom 8. Sept. 1530 (§ XIV) mitteilt, von ihm zur Übersetzung des Urtextes (ἐκ ... τοῦ περισσεύματος τῆς καρδίας τὸ στόμα λαλεῖ) Matth. 12, 34 (vrgl. Luk. 6, 45) gewählte: *Wess das Herz voll ist, dess gehet der Mund über,* lautet wörtlich übersetzt im Französischen: *De l'abondance du coeur la bouche parle.--* Matth. 13, 12; 25, 29; Mark. 4, 25; Luk, 8, 18; 19, 26: *Wer da hat, dem wird gegeben,* fand seinen französischen Schliff in: *On ne prête qu'aux riches.--* Aus Matth. 13, 13 (s. oben Psalm 115, 5) schöpfen wir das Wort: *Mit sehenden Augen nicht sehen.--* Matth. 13, 21 sowie Mark. 4, 17 übersetzt Luther "πρόσκαιρος" mit *wetterwendisch,* d.h. unbeständig, sich wendend und ändernd wie das Wetter. ~Vor~ Luther lässt es sich in dieser übertragenen Bedeutung nicht nachweisen.-- Nach Matth. 13, 25 citieren wir: *Unkraut zwischen den Weizen säen.--* Matth. 13, 57 (s. Mark. 6, 4; Luk. 4, 24; Joh. 4, 44): "Ein Prophet gilt nirgend weniger, denn in seinem Vaterlande und in seinem Hause", wird gemeiniglich gekürzt in: *Der Prophet gilt nichts in seinem Vaterlande.--* Matth. 15, 11 (vrgl. Mark. 7, 15) enthält: *Was zum Munde eingehet, das verunreinigt den Menschen nicht.--* Aus Matth. 15, 27 stammt: *Brosamen, die von des Herrn Tische fallen.--* *Brosamen, die von des Reichen Tische fallen* beruht auf Luk. 16, 21.-- Aus Matth. 16, 3: "Könnet ihr denn nicht auch die Zeichen dieser Zeit urteilen?" ist entlehnt: *Zeichen der Zeit.--* Matth. 16, 24 (Mark. 8, 34; Luk. 9, 23) spricht Jesus zu seinen Jüngern: "Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst ..." Danach reden wir von: *sich selbst verleugnen* und von *Selbstverleugnung,* ein Moralbegriff, der noch über den der "Nächstenliebe" (3. Mos. 19, 18; Matth. 5, 43; 22, 39; Mark. 12, 21; Röm. 13, 9; Gal. 5, 14) hinausgeht, weil er schon das "Thut wohl denen, die euch hassen" (Matth. 5, 44; Luk. 6, 27) in sich schliesst, und der seine Wurzel in dem Gebote (2. Mos. 23, 5) hat: "Versäume gerne das Deine um seinet (d.h. des Feindes und Hassers) willen".-- Aus Matth. 17, 4: "Herr, hier ist gut sein; willst du, so wollen wir hier drei Hütten machen, dir eine, Mosi eine, und Elias eine", und aus den ähnlichen Stellen Markus 9, 5 und Lukas 9, 33 hat sich der Volksmund die Redensart: *Hier ist gut sein, hier lasst uns Hütten bauen* zurechtgelegt.-- Matth. 19, 6 und Markus 10, 9 steht: *Was* (_nun_) *Gott zusammengefüget hat, das soll der Mensch nicht scheiden.--* Matth. 19, 30 (vrgl. Matth. 20, 16; Markus 10, 31 und Luk. 13, 30) bietet: (_Aber viele, die da sind_) *die ersten werden die letzten und die letzten werden die ersten sein.--* Auf Matth. 20 (vrgl. Jesaias 5, 7) beruhen die *Arbeiter im Weinberg.--* Für "späte Zeit" ist Matth. 20, 6 und 9 entnommen: *Elfte* (_nicht: zwölfte_) *Stunde.--* Matth. 20, 12 steht: *Des Tages Last und Hitze getragen haben.--* Matth. 20, 16 und 22, 14 findet sich: (_Denn_) *viele sind berufen, aber wenige sind auserwählet.--* Nach Matth. 22, 11 entschuldigen wir uns, dass wir *kein hochzeitlich Kleid anhaben.--* Matth. 22, 21; Markus 12, 17; Luk. 20, 25 liest man: (_So_) *gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gotte, was Gottes ist.--* Matth. 23, 3: "Alles nun, was sie (die Schriftgelehrten und Pharisäer) euch sagen, das ihr halten sollt, das haltet und thut es; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht thun. Sie sagen es wohl, und thun es nicht", ist die Quelle unseres *Haltet Euch an meine Worte und nicht an meine Werke!* Nach ~Livius~ 7, 32 sagte der Consul Valerius (343 v. Chr.) "facta mea, non dicta vos, milites, sequi volo"--"Soldaten, ich will, dass ihr meinen Thaten, nicht meinen Worten folget".-- Matth. 23, 15 lautet: "Wehe euch, Schriftgelehrten und Pharisäern, ihr Heuchler, die ihr Land und Wasser umziehet, dass ihr ~Einen~ Judengenossen machet (ποιῆσαι ἕνα προσήλυτον); und wenn er es geworden ist, macht ihr aus ihm ein Kind der Hölle, zwiefältig mehr, denn ihr seyd". Mit Hinzuziehung des griechischen Textes bildete man hieraus das verächtliche Wort: *Proselytenmacherei.--* Auf Matth. 23, 23 und Lukas 11, 42: "Dies sollte man thun und jenes nicht lassen" beruht: *Eines thun und das andere nicht lassen.--* Von Leuten, die im Nichtigen gewissenhaft und im Wichtigen gewissenlos sind, sagen wir, dass sie *Mücken seigen* (_d.h. durch ein Sieb entfernen_) *und Kameele verschlucken,* wie Jesus nach Matth. 23, 24 zu den Schriftgelehrten und Pharisäern sprach: "Ihr verblendete Leiter, die ihr Mücken seiget und Kameele verschlucket".-- Matth. 23, 27 werden die Schriftgelehrten und Pharisäer Heuchler genannt und "*Übertünchte Gräber,* welche auswendig hübsch scheinen, aber inwendig sind sie voller Totenbeine und alles Unflats".-- Matth. 24, 2 (vrgl. Mark. 13, 2; Luk. 19, 44; 21, 6) spricht Jesus in Jerusalem: "Es wird hier nicht ein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen werde". Danach sagt man von Dingen und Verhältnissen, die der völligen Zerstörung entgegengehen: *Es wird kein Stein auf dem andern bleiben.--* Mit dem Bürger in ~Goethes~ "Faust" (I "vor dem Thore") citieren wir *Krieg und Kriegsgeschrei* aus Matth. 24, 6: "Ihr werdet hören Kriege und Geschrei von Kriegen ..."-- In Bild und Wort verdanken wir den *Posaunenengel* Matth. 24, 31: "Und er wird senden seine Engel mit hellen Posaunen ..." (vrgl. Offenb. Joh. 8, 2).-- Auf Matth. 25, 15-28, wo von den "vertraueten Centnern" und deren Verwertung erzählt wird, beruht der Ausdruck: *Talent.* Das griechische "*τάλαντον*", in der Vulgata "*_talentum_*", von ~Luther~ in diesem Kapitel mit "Centner" übersetzt, ist späterhin zu einem allen westeuropäischen Völkern gemeinsamen Ausdrucke für geistige Anlagen geworden (s. im Register "anvertrautes Pfund").-- Auf Matth. 25, 18 und 25 beruht: *Sein Pfund vergraben* mit Hinzuziehung des ähnlichen Gleichnisses bei Lukas 19 (s. weiterhin), da hier nur von "Centnern" die Rede ist.-- Matth. 25, 32 u. 33 heisst es von "des Menschen Sohn": "Und werden vor ihm alle Völker versammelt werden. Und er wird sie von einander scheiden, gleich als ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet. Und wird *die Schafe zu*(_seine_)*r Rechten* (_stellen, und_) *die Böcke zur Linken".* Dies wurde zum beliebten Vergleich guter mit bösen Menschen.-- Auf Matth. 26, wo geschrieben steht, dass die anderen Jünger schlafen, während Judas den Herrn verrät, beruht das Wort: *Der Verräter schläft nicht;* und auf Matth. 26, 15: "Ich will ihn euch verraten. Und sie boten ihm 30 Silberlinge" der Ausdruck: *Judaslohn.--* Wenn wir in bitteren Leiden wünschen: *Dieser Kelch mag an mir vorübergehen,* so wenden wir ungenau Worte Christi an, die Matth. 26, 39. 42; Lukas 22, 42; Markus 14, 36 angegeben werden.-- Matth. 26, 10 spricht Jesus von dem Weibe, die köstliches Wasser auf sein Haupt goss: "Sie hat ein gutes Werk an mir gethan". Daher unser Wort: *Ein gutes Werk an Einem thun.--* Matth. 26, 41 und Markus 14, 38 lesen wir: *Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.--* Matth. 26, 48 u. 49 (vrgl. Luk. 22, 48) heisst es von Judas: "Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: welchen ich küssen werde, der ist's, den greifet. Und alsobald trat er zu Jesu und sprach: Gegrüssest seyst du, Rabbi! und küssete ihn". Darauf beruht der Ausdruck: *Judaskuss,* und einen *Judas* nennen wir danach einen falschen, verräterischen Menschen.-- *Sehen, wo es hinaus will* sagen wir nach Matth. 26, 58: "Petrus ... setzte sich bey den Knechten, auf dass er sähe, wo es hinaus wollte".-- Matth. 26, 73 sprechen die Umstehenden zu Petro, als er Jesum zum zweiten Male verleugnet hatte: "Wahrlich, du bist *auch Einer von Denen* (nämlich: die mit Ihm waren); denn deine Sprache verrät dich". Der Titel von Fr. Th. ~Vischer~'s Buch "Auch Einer" (1879) wurzelt in diesen Worten.-- *Matthäi am letzten sein* in der Bedeutung: "Seinem Ende oder seinem Verderben nahe sein" beruht auf dem Schlusse des Evangeliums Matthäi: "(bis an der Welt) Ende". "Matthäi am letzten" citiert Luther im "Katechismus" (4. Hauptst. 1. B.).-- * * * * * Aus *Markus* 1, 7; Luk. 3, 16; Joh. 1, 27 (vrgl. Apost. 13, 25) entnehmen wir die Redeweise: *Nicht wert sein, einem die Schuhriemen aufzulösen.--* Nach Mark. 3, 30: "Denn sie sagten: er hat einen unsaubern Geist" citieren wir: *Unsauberer Geist.* Von der Macht Jesu über die "unsauberen Geister", oder "den unsauberen Geist", welcher Luk. 4, 33 "unsauberer Teufel" heisst, ist die Rede Matth. 10, 1; Mark. 1, 23-27; 5, 2-9; 9, 25; Luk. 4, 33-35; 8, 29; Mark. 3, 11; vom Ausfahren des "unsauberen Geistes" ausser an einigen der citierten Stellen: Matth. 12, 43 u. Luk. 11, 24.-- *Ihre Zahl ist Legion* beruht auf Mark. 5, 9, wo der "unsaubere Geist" spricht: "Legion heisse ich, denn unser ist viel" und Luk. 8, 30, wo der Teufel sagt, dass er "Legion" heisse; "denn es waren viel Teufel in ihn gefahren".-- Mark. 6, 26 heisst es vom Herodes "er ward betrübt", weil Herodias ihn um des Täufers Haupt gebeten, "doch um des Eides willen und derer, die am Tische sassen, wollte er sie nicht lassen *eine Fehlbitte thun".* Im Text aber steht gerade diese Wendung nicht, so dass wir damit nicht Markus, sondern Luther citieren.-- *Das Scherflein der Witwe* beruht auf Mark. 12, 42 und Luk. 21, 1-4, wo jedoch von "zwei Scherflein" (= einem Heller) die Rede ist; *der Glaube macht selig* auf Mark. 16, 16: "Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden: wer aber nicht glaubet, der wird verdammet werden". ("Wer's glaubt, wird selig", sagt das Volk zu einer wenig glaubwürdigen Erzählung.)-- *Mit Zungen reden* ist Mark. 16, 17 entnommen; auch kommt es Apostelgeschichte 2, 4; 10, 46; 19, 6 und 1. Korinth. 14 vielmals vor. In den ersten beiden Stellen, wo es "mit neuen" und "mit andern Zungen" lautet, bedeutet es "in fremden Sprachen reden", in den folgenden Stellen ohne Beiwort hat es den Sinn "vom heiligen Geist erfüllt reden".-- * * * * * Aus *Lukas 1*, 66 citieren wir: *Was wird* (_eigentlich: will_) *aus dem Kindlein werden!* aus Luk. 2, 13: *Die Menge der himmlischen Heerscharen;* aus Luk. 2, 52: *Zunehmen an Alter und Weisheit;* und aus Luk. 6, 38: *Gebet, so wird euch gegeben.* *Ein voll, gedrückt, gerüttelt und überflüssig Mass* (_wird man in euren Schoss geben: denn eben_) *mit dem Mass, da ihr* (_mit_) *messet, wird man euch wieder messen.* (vrgl. Matth. 7, 2 u. Mark. 4, 24.)-- Nach Luk. 9, 55: "Welches Geistes Kinder" citiert man: *Wess Geistes Kind.--* Luk. 10, 7 und 1. Tim. 5, 18 heisst es: (_Denn_) *ein Arbeiter ist seines Lohnes wert,* während es Matth. 10, 10 "seiner Speise" lautet.-- Das Gleichnis vom *barmherzigen Samariter,* Luk. 10, 30-37, schliesst Jesus: (_So_) *gehe hin und thue desgleichen.* Wir reden danach auch von einem *Samariterdienst.--* Nach Luk. 10, 34 citieren wir: *Öl in die Wunden giessen,* und nach 10, 40 und 41 sprechen wir von der *geschäftigen Martha.--* Wenn wir sagen, dass wir *das bessere Teil erwählt haben,* so gestalten wir den Ausdruck in Luk. 10, 42 um: "Maria hat das gute Theil erwählet".-- Luk. 10, 42 steht: *Eins aber ist not.--* Aus Luk. 12, 19: "Liebe Seele..., habe nun Ruhe" ist abgeleitet: *Nun hat die liebe Seele Ruh'.--* Das "Nötige sie, hereinzukommen", Luk. 14, 23, übersetzt die Vulgata mit: *Compelle intrare.* In dieser Form wurde es zur Rechtfertigung der gegen die Ketzer angewendeten Gewalt gebraucht und dient noch heute dazu, um die Ausübung irgend eines Zwanges auszudrücken. Viel wird auch citiert das sich unmittelbar an diese Worte anschliessende: *auf dass mein Haus voll werde.--* Auf Luk. 15, 11-32 beruht: *der verlorene Sohn,--* welcher V. 18 heimzukehren und zum Vater zu sagen beschliesst: *pater, peccavi*[12] (Vater, ich habe gesündiget). [Fußnote 12: So ruft schon der goldgequälte Midas bei ~Ovid~ ("Met." 11, 132) zum Bacchus: "Da veniam, Lenaee pater; peccavimus . . ." "Vater Lenaeus, verzeih'; ich habe gesündiget . . ."] V. 21 führt er diesen Vorsatz aus, worauf der verzeihende Vater *ein fettes Kalb* (wörtlich: "ein gemästetes" V. 23) zu Ehren des Wiedergefundenen schlachten lässt.-- Aus Lukas 16, 8 (vrgl. 20, 34): "... die Kinder dieser Welt sind klüger, denn die Kinder des Lichts..." leiten wir die Worte her: *Kinder der Welt,* *Weltkind,* *Weltklug* _und_ *Weltklugheit.--* Lukas 16, 9 und 11 bietet das Wort: *Ungerechter Mammon.--* Aus Lukas 16, 19 ist: *Herrlich und in Freuden leben;* aus Lukas 16, 20: *Arm wie Lazarus* (dessen Name in "Lazareth" und "Lazzaroni" verewigt ist); aus Lukas 16, 22 und 23: *In Abrahams Schoss.--* Lukas 16, 26 sagt Abraham, den Lazarus im Schoss liegend, vom Himmel herab zu dem aus der Hölle emporflehenden Reichen: "... über das Alles ist zwischen uns und euch *eine grosse Kluft* befestiget, dass die da wollten von hinnen hinab fahren zu euch, können nicht, und auch nicht von dannen zu uns herüber fahren".-- *Moses und die Propheten haben* dient uns als scherzhafte Hindeutung auf den Geldbesitz der Juden. Luk. 16, 29 sagt nämlich Abraham zu dem aus der Hölle für seine fünf Brüder bittenden Reichen: "Sie haben Moses und die Propheten; lass sie dieselbigen hören". Hieraus ist das Wort entlehnt und dessen falsche Anwendung mag daher rühren, dass "Moos haben" für "Geld haben" damit verquickt wurde. Das jüdische Wort "Moos" für "Geld" ist der schlecht gesprochene Pluralis eines nur im Junghebräischen der Mischna vorkommenden Wortes, welches im Singularis eine kleine Münze = 1/6 Denar bedeutet (Buxtorf, Lexikon Talmud. S. 1236).-- Auf Grund der Evangelien überhaupt und besonders nach Lukas 18, 10ff. ist uns der *Pharisäer* zum Typus der Selbstgerechtigkeit geworden, dessen Gebet Lukas 18, 11: *Ich danke dir Gott, dass ich nicht bin wie andre Leute* wir solchen Selbstgerechten gern ironisch in den Mund legen; während das Gebet des Zöllners, Lukas 18, 13: *Gott sei mir Sünder gnädig!* noch heut mit bescheidenem Ernst aus dem Herzen des Demütigen quillt. Aus demselben Verse citieren wir im Sinne des zerknirscht Insichgehens das Wort: *an seine Brust schlagen,* das Nahum 2,8, wie bei den Griechen und Römern, im Sinne der Betrübnis, Luk. 2, 3. 48 in dem der Verwunderung vorkommt.-- Man pflegt einen Menschen, den man bei allen öffentlichen Lustbarkeiten findet: *Zachäus auf allen Kirchweihen* zu nennen, weil der kleine Zachäus, der aus Drang, Jesum zu sehen, auf einen Baum steigt, im Evangelium des Tages der Kirchweihung, Luk. 19, 1-10, vorkommt, also regelmässig am Kirchweihtage genannt wird.-- Aus dem Gleichnis Luk. 19, 12-23 "Von vertrauten Pfunden" schöpfen wir die nicht unmittelbar darin enthaltenen Worte: *anvertrautes Pfund,* was für "Geistesgaben" angewendet wird (s. oben "Talent"), und: *Mit seinem Pfunde wuchern.--* Luk. 19, 40 (s. Habakuk 2, 11) spricht Jesus von den Jüngern: *Wo diese* (_werden_) *schweigen,* (_so_) *werden die Steine schreien.* In der "Legenda aurea" des ~Jacobus a Voragine~ (2. Hälfte des 13. Jahrh.), Cap. 181 "De sancto Pelagio papa" (S. 833, Graesses Ausg.) wird von Beda Venerabilis († 735) erzählt, er habe sich im hohen Alter, als er blind geworden, führen lassen, und sein Führer habe ihm in einem steinigen Thale vorgeredet, es harre dort eine grosse Menschenmenge seiner Predigt. Am Ende derselben hätten die Steine Amen gerufen. Diese Legende erzählt L. Th. ~Kosegarten~ unter dem Titel: "Das Amen der Steine" ("Legenden", neue Aufl., Berl. 1810, 1. Bd., 1. Bch., XVII), darinnen es heisst: *Wenn Menschen schweigen, werden Steine schrei'n.--* Luk. 21, 26 steht: *Warten der Dinge, die* (_da_) *kommen sollen.--* Luk. 21, 35 (vrgl. Hiob 43, 19) spricht Jesus: "wie ein *Fallstrick* wird er kommen über alle, die auf Erden wohnen".-- Luk. 22, 6 (vrgl. Apostelg. 24, 68) steht: *Ohne Rumor.--* Aus Luk. 23, 6-12 erklärt sich die Redensart: *von* _Herodes (fälschlich:_ *Pontius) zu Pilatus schicken* _oder_ *laufen.--* Das Luk. 23, 16 und 22 enthaltene: *Züchtigen und loslassen* ist ein den Handwerkern gewöhnlicher Ausdruck geworden. Der Küfer sagt, er könne züchtigen und loslassen, d.h. zum Wein Wasser zusetzen oder nicht; der Schuhmacher, wenn er Schuhe mit Riemen gemacht hat, er könne sie züchtigen und loslassen, d.h. zubinden und aufbinden u.s.w.-- *Denn so man das thut am grünen Holz, was will am dürren werden!* steht Lukas 23, 31.-- Lukas 24, 36 und Joh. 30, 19. 21. 26 spricht Jesus: *Friede sei mit euch!* *Pax vobiscum!--* * * * * * *Johannes* 1, 46 spricht Nathanael zum Philippus: *Was kann von Nazareth Gutes kommen?--* Joh. 1, 51 (vrgl. Hesekiel 1, 1, Apostelgesch. 7, 55 und 10, 11) finden wir: *Den Himmel offen sehen.--* Joh. 2, 15 (vrgl. Matth. 21, 12; Mark. 11, 15 und Luk. 19, 45) heisst es von Jesus: "... er machte eine Geissel aus Stricken und ~trieb~ sie alle ~zum Tempel hinaus~", nämlich die Viehhändler und Wechsler. Daher *zum Tempel hinaus treiben* uns für "unsanft entfernen" üblich wurde.-- *Wie Nikodemus kommen bei der Nacht* beruht auf Joh. 3, 2 wo erzählt wird, dass der Pharisäer Nikodemus, "ein Oberster unter den Juden", zu Jesu kam "bey der Nacht" (s. auch 7, 50 und 19, 39), der mit ihm redete vom Wege zum ewigen Leben, der Wiedergeburt im Geiste. "Wie mag solches zugehen?" fragt Nikodemus, und (V. 10): "Jesus antwortete und sprach zu ihm: *Bist Du ein Meister in Israel und weisst das nicht?"--* Auf Joh. 8, 7, wo Jesus spricht: "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie" beruht: *Den ersten Stein auf jemanden werfen.--* Nach Joh. 8, 57: "Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahr alt und hast Abraham gesehen?" wurde die Redeweise *Er hat schon Vater Abraham gesehen* in den Rheinlanden gebräuchlich für "er ist über fünfzig Jahre alt".-- Joh. 9, 4 steht: "Ich muss wirken die Werke dess, der mich gesandt hat, so lange es Tag ist; *es kommt die Nacht, da niemand wirken kann".* (vrgl. Goethes "Noch ist es Tag" u.s.w.).-- *Was du thust, das thue bald* spricht Joh. 13, 27 Jesus zu Judas Ischarioth.-- Joh. 18, 38 enthält die Frage des Pilatus: *Was ist Wahrheit?--* Der Ausruf des Pilatus, Joh. 19, 5: "Sehet, welch ein Mensch!" ist in lateinischer Form: Ecce homo! ein Wort geworden, womit man in der Kunst die Darstellung eines leidenden Christus mit der Dornenkrone bezeichnet.-- Joh. 19, 22 steht des Pilatus Grundsatz: *Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.--* Die Worte des auferstandenen Jesu zu Maria aus Joh. 20, 17 lauten in der Vulgata: *Noli me tangere!* (Rühre mich nicht an!).-- *Ungläubiger Thomas* ist aus Joh. 20, 24-29 entwickelt, wo der Jünger Thomas nicht eher an die Auferstehung Jesu glauben mag, als bis er dessen Wunden betastet hat.-- Joh. 21, 23 sagen die anderen Jünger von dem Johannes: *Dieser Jünger stirbt nicht.--* * * * * * Aus der *Apostelgeschichte S. Lucae* 2, 5 und 10, 35 ist entlehnt: *Allerlei Volk,* aus 2, 11: *Juden und Judengenossen;* aus 2, 12: *Was will das werden?* und aus 2, 13: *voll süssen Weines sein.--* Apost. 4, 20 steht: *Non possumus* "~wir können es ja nicht~ lassen, dass wir nicht reden sollten, was wir gesehen und gehöret haben". ebenda 4, 32: *Ein Herz und eine Seele.--* Nach dem Zauberer Simon (Apost. 8, 9-24), der die Gabe der Mitteilung des Geistes durch Händeauflegen von den Aposteln für Geld erhandeln zu können glaubte, nennen wir Schacher mit geistlichen Ämtern *Simonie.--* Apost. 9, 5 und 26, 14 steht der bei den vorchristlichen Griechen und Römern schon übliche[13] Vergleich: *Wider den Stachel löcken.* [Fußnote 13: "πρὸς κέντρον λακτίζειν"--Aeschyl. "Agam." 1624; Eurip. "Bakch." 795; s. auch Plaut. "Truc." 4, 2, 55 u. Terent. "Phorm." 1, 2, 28: "contra stimulum calcare".] "Löcken" ist so viel als "mit den Beinen ausschlagen", und das dem Ausdrucke zu Grunde liegende Bild ist das eines vor den Pflug gespannten Rindes, welches gegen den Stachelstock des Treibers eigensinnig ausschlägt.-- *Aus einem Saulus ein Paulus werden* oder: *Seinen Tag von Damaskus erleben* erläutert sich aus dem Anfange des 9. Kap. der Apostelgeschichte. Apost. 9, 15 spricht der Herr von Saulus: "Dieser ist mir *ein auserwähltes Rüstzeug".--* Der Bekehrung des Saulus Apost. 9, 18 ist entlehnt: *Wie Schuppen von den Augen fallen.--* Apost. 18, 21 steht geschrieben: "*τοῦ θεοῦ θέλοντος ...*" ("will's Gott ..."), ebenso 1. Kor. 4, 19 ("So der Herr will ..."), Ebr. 6, 3 ("So es Gott anders zulässt ...") und ähnlich Jak. 4, 15 ("So der Herr will ..."). Danach sprechen wir: "*Will's Gott*" oder: "*So Gott will*".-- Apost. 20, 35 bringt: *Geben ist seliger denn Nehmen.* Nach ~Plutarchs~ "Sprüchen von Königen und Feldherren" hat ~Artaxerxes~ gesagt: "Geben ist königlicher denn Nehmen" (τὸ προσθεῖναι τοῦ ἀφελεῖν βασιλικώτερόν ἐστι).-- Wenn wir sagen: *zu den Füssen eines Lehrers sitzen,* so citieren wir Paulus, der Apost. 22, 8 berichtet: "Ich bin ein jüdischer Mann, geboren zu Tarsen in Cilicien, und erzogen in dieser Stadt, zu den Füssen Gamaliels, gelehret mit allem Fleiss im väterlichen Gesetz ..."-- Apost. 26, 24 enthält: *Paule, du rasest,* und: *Die grosse Kunst macht Dich rasen(d).--* * * * * * Aus dem *Römerbrief* citieren wir: 1, 20: *Also dass sie keine Entschuldigung haben;* 3, 23: "Denn es ist hier kein Unterschied; sie sind allzumal Sünder..." wird gewöhnlich so citiert: *Wir sind Sünder allzumal.--* 5, 5: *Hoffnung* (_aber_) *lässt nicht zu Schanden werden.--* Nach Römer 6, 6, Epheser 4, 22, Kolosser 3, 9, wo "der alte Mensch" gebraucht wird, ist *der alte Adam* gebildet, ein Wort, das auf der Anschauung und Sprachweise des Paulus beruht (Römer 5, 14 ff. und 1. Korinth. 15, 45), wonach dem ersten Adam als Urheber der Sünde und des Todes in Christus der zweite Adam als Urheber des Lebens und der Unsterblichkeit gegenübergestellt wird. Das hebräische Wort "Adam" heisst auf deutsch "Mensch". Ist "alter Adam" zuerst von Luther gebraucht worden? Es kommt im 4. Hauptstück des Katechismus vor; in seiner Predigt am Sonntag Lätare, die andere Predigt; in der 9. Passionspredigt; in der anderen Predigt am Tage der heiligen Dreifaltigkeit; in der Predigt am 16. Sonntag und in der am 19. Sonntag nach der Dreifaltigkeit.-- Nach Römer 7, 18: "... Wollen habe ich wohl, aber Vollbringen das Gute habe ich nicht" und nach Philipper 2, 13: "Gott ist es, der in euch wirket beides, das Wollen und das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen" reden wir vom *Wollen und Vollbringen.--* Nach Röm. 7, 22 und Ephes. 3, 16 sagen wir: *der inwendige Mensch.--* Röm. 10, 2: "ich gebe ihnen das Zeugnis, dass sie eifern um Gott, aber mit Unverstand", bietet uns das Wort: *eifern mit Unverstand.--* *Heidenblindheit* _und_ *blinder Heide* stammt aus Röm. 11, 25: "Blindheit ist Israel eines Teils widerfahren, so lange, bis die Fülle der Heiden eingegangen sei"; und noch deutlicher aus Eph. 4, 17: "So sage ich..., dass ihr nicht mehr wandelt, wie die andern Heiden ...", 18: "welcher Verstand verfinstert ist und sind entfremdet von dem Leben, das aus Gott ist, durch ... die Blindheit ihres Herzens".-- Röm. 12, 11 steht: *Schicket euch in die Zeit;* auch Eph. 5, 16 und Koloss. 4, 5 lautet es bei Luther ebenso, während Bunsen hier strenger übersetzt: "Kaufet die Zeit aus", d.h. "wendet die Zeit gescheidt an".-- Röm. 12, 15: "Freuet euch mit den Fröhlichen und weinet mit den Weinenden" liefert uns die Wendung: *Sich freuen mit den Fröhlichen.--* Römer 13, 7 bietet: *Ehre, dem* (_die_) *Ehre gebühret.--* Aus Röm. 14, 22: "... Selig ist, der sich selbst kein Gewissen macht in dem, das er annimmt" schöpfen wir: *Sich kein* (oder ein) *Gewissen aus Etwas machen.--* * * * * * Im *1. Korintherbrief* heisst es: 1, 19 (s. Jesaias 29, 14), dass Gott verwerfen will *Den Verstand der Verständigen* (s. Schillers "Die Worte des Glaubens" 1798).-- 1. Kor. 1, 23 lautet: "Wir aber predigen den gekreuzigten Christum, *den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Thorheit".* Dem griechischen Text nach: *Ἰουδαίοις μὲν σκάνδαλον, Ἕλλησι δὲ μωρίαν.* Hiernach sagen wir von einem anstössigen Ärgernis, es sei *Ein Skandal.--* 1. Kor. 3, 8 lautet: "Der aber pflanzet und der da begiesset, ist *einer wie der andere.* Ein jeglicher aber wird seinen Lohn empfangen nach seiner Arbeit". Man bezieht aber heute "Es ist einer wie der andere" auf die Schlechtigkeit.-- 1. Kor. 3, 10 (vrgl. 15, 10) bietet das demutsvolle *Von Gottes Gnade(n).* *Dei gratia,* was schon im 5. Jahrhundert Kirchenfürsten und vom 6. Jahrhundert an auch weltliche Herrscher im Sinne der Demut vor ihren Titel setzten. Als Theodolinde (592) nach ihrer zweiten Vermählung zu Monza eine, Johannes dem Täufer geweihte, Basilica bauen liess, legte sie in deren Schatz eine goldene Krone nieder mit der Umschrift: "Agilulf, von Gottes Gnaden König von Italien u.s.w."-- 1. Kor. 5, 6 heisst es: *Euer Ruhm ist nicht fein.--* Aus 1. Kor. 5, 7 und 8 entnehmen wir "*den alten Sauerteig* der Bosheit und Schalkheit", dem der "Süssteig der Lauterkeit und der Wahrheit" gegenübergestellt ist.-- 1. Kor. 7, 38 steht: *Welcher verheiratet, der thut wohl: welcher aber nicht verheiratet, der thut besser;* 1. Kor. 11, 3 und Ephes. 5, 23: *Der Mann ist des Weibes Haupt;* 1. Kor. 13, 1: "Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete, und hätte der Liebe nicht; so wäre ich *ein tönend*(_es_) *Erz oder eine klingende Schelle".--* Nach 1. Kor. 13, 2 (vrgl. Matth. 17, 20; 21, 21 und Mark. 11, 23) wird citiert: *Der Glaube versetzt Berge.* Das "Berge versetzen" stammt aus Hiob 9, 5, vrgl. 14, 18; 18, 4.-- 1. Kor. 13, 9 bietet: (_Denn_) *unser Wissen ist Stückwerk.--* Aus 1. Kor. 13, 11: "Da ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und war klug wie ein Kind und hatte kindische Anschläge" ... entsprang der Vers: *Sunt pueri pueri, pueri puerilia tractant,* Kinder sind Kinder doch stets, und Kindisches treiben die Kinder; doch welcher Klosterschulmann ihn aus dieser Quelle schöpfte, ist noch eine offene Frage.-- 1. Kor. 13, 13: *Glaube, Hoffnung, Liebe* wird gewöhnlich in der Form: *Glaube, Liebe, Hoffnung* citiert (vrgl. 1. Thessalonicher 1, 3; 5, 8).-- Nach 1. Kor. 14, 9 sagen wir: *In den Wind reden* (_oder_ *sprechen,* _oder_ *schwatzen).--* Es heisst 1. Kor. 14, 34: Mulieres in ecclesiis taceant, Eure Weiber lasset schweigen unter der Gemeine, was mit Umänderung in die Einzahl so citiert wird: *Mulier taceat in ecclesia* (vrgl. 1. Timoth. 2, 12). Eine Gnome ~Menanders~ (s. Meineke: "Fragm. Com. Graec." 4, 347) lautet schon: Ἱστοὶ γυναικῶν ἔργα, κοὐκ ἐκκλησίαι (Webstühle sind Frauenwerk, Gemeindeversammlungen nicht).-- Nach 1. Kor. 15, 33: "Böse Geschwätze verderben gute Sitten", oder wie ~Bunsen~ übersetzt: "Schlechter Umgang verdirbt (besser: "verderbt") gute Sitten", sagen wir: *Böse Beispiele verderben gute Sitten,* (*Φθείρουσιν ἤθη χρήσθ' ὁμιλίαι κακαί*), ~Hausrath~ ("Neutestamentliche Zeitgeschichte", II, S. 398) sagt darüber etwas schulmeisternd: "So sehr ~Paulus~ die Citate liebte, die aus den griechischen Schriftstellern sind sparsam und bestehen ausschliesslich aus allgemeinen, sprichwörtlich gewordenen Citaten griechischer Dichter. 1. Kor. 15, 33 recitiert Paulus einen iambischen Trimeter aus der "Thaïs" des Menander (Menander, ed. Meineke, S. 75); aber er verfehlt das Versmass und lässt sich einen üblen Hiatus zu Schulden kommen, der nur zu deutlich verrät, wie sein Ohr an den Wohlklang griechischer Prosodie nicht gewöhnt ist. Der Spruch selbst aber: "schlechter Umgang verdirbt gute Sitten", ist ein hellenischer Gemeinplatz, den niemand aus Büchern lernte. Vielmehr hat sich Paulus denselben wohl gelegentlich auf der Strasse aufgelesen, wie den unmittelbar vorhergehenden Satz seines Briefes: "Lasset uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot", den er auf dem Sockel der Sandansäule des benachbarten Anchiale gesehen haben dürfte". vrgl. Weisheit Salomos 4, 12: "Denn die bösen Exempel verführen und verderben einem das Gute".-- 1. Kor. 15, 55 lesen wir: *Tod, wo ist dein Stachel!* (_Hölle, wo ist dein Sieg!_) und 16, 22 nach der Vulgata, wo jedoch "sit anathema" steht: *Anathema sit* (_er sei verflucht_)! Bei Luther heisst es: "Der sei Anathema".-- * * * * * Der *2. Korintherbrief* bietet 3, 6: (_Denn_) *der Buchstabe tötet, aber der Geist machet lebendig;* daher wir auch, vom eigentlichen Sinne abweichend, sagen: *Der tote Buchstabe.--* 2. Kor. 9, 7 steht: *Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.--* 11, 11 und 12, 2 (vrgl. Galater 1, 20) steht: *Gott weiss es.--* Aus 2. Kor. 11, 26 (vrgl. Galater 2, 4) citieren wir: *Falsche Brüder.--* Mit aus 2. Kor. 12, 2 "derselbige ward entzückt bis in den dritten Himmel" mag der Ausdruck für den höchsten Grad freudiger Erregung herrühren: *Im siebenten Himmel sein.* Aber er fliesst auch noch aus anderen Quellen. Abraham Geiger sagt in seiner gekrönten Preisschrift "Was hat Mohammed aus dem Judentum aufgenommen?" (Bonn 1833, S. 65-66): "Die Anzahl der Himmel wurde ihm wohl von den Juden überliefert, und ihre Ansicht von sieben Himmeln, welche durch die verschiedenen Namen, die vom Himmel angegeben sind, herrührt, ging auch auf ihn über". Diese "sieben Himmel" werden im Koran Sure 2, 17, 40, 65, 67, 71 erwähnt, werden Sure 23 "sieben Wege" und Sure 78 "sieben Vesten" genannt, und es wird angenommen, dass in der Nacht Alkadar, vom 23. zum 24. des Monats Rhamadan der Koran durch den Engel Gabriel aus dem siebenten Himmel herabgebracht wurde.-- 2 Kor. 12, 7 lautet: "... auf dass ich mich nicht der hohen Offenbarung überhebe, ist mir gegeben ein Pfahl in's Fleisch, nämlich des Satans Engel, der mich mit Fäusten schlage ...--" Daher sagen wir: *ein Pfahl im Fleisch.--* * * * * * Nach *Galater* 6, 9 (vrgl. 2. Thess. 3, 13): "Lasset uns aber Gutes thun und nicht müde werden", sagen wir: *Nicht müde werden, Gutes zu thun.--* * * * * * *Epheser* 4, 23: "Erneuert euch aber im Geist eures Gemüths"; 24: "Und ziehet den neuen Menschen an ..." (vrgl. Colosser 3, 9-10) verdanken wir das Wort: *Einen neuen Menschen anziehen.--* Aus Epheser 6, 6: "(Ihr Knechte, seid gehorsam) nicht mit Dienst allein vor Augen, als den Menschen zu gefallen, sondern als die Knechte Christi" stammt *Augendienerei.--* Epheser 6, 16 u. 17 entnehmen wir den *Schild des Glaubens* und das *Schwert des Geistes.--* * * * * * *Philipper* 2, 14 (vrgl. 1. Petri 4, 9 "ohne Murmeln") lesen wir: (_Thut alles_) *ohne Murren* (_und ohne Zweifel_).-- Philipper 4, 3 schreibt ~Paulus~ von seinen Gehülfen, "welcher Namen sind in dem *Buch des Lebens".* Hiermit ist das 2. Mos. 32, 32 erwähnte "Buch" gemeint, in dem der Herr die Gerechten anschreibt und aus dem er die Sünder tilgt (vrgl. Psalm 69, 29; Daniel 12, 1; Luk. 10, 20; Offenb. 3, 5; 13, 8; 17, 8; 20, 12 u. 15; 21, 27). Ebräer 12, 23 spricht mit Bezug auf dieses "Buch" von "der Gemeine der Erstgebornen, die im Himmel angeschrieben sind", daher uns die Wendung kommt: *Gut* (_oder schlecht_) *angeschrieben sein.--* * * * * * Nach *1. Thessalonicher* 5, 2 (vrgl. Matth. 24, 42-44; Luk. 12, 39 und 2. Petri 3, 10) soll der Tag des Herrn *Wie ein Dieb in der Nacht kommen.--* 1. Thess. 5, 21: "Prüfet aber alles, und das Gute behaltet" wird citiert in der Form: *Prüfet alles, und behaltet das Beste.--* Auf 1. Thess. 5, 22: "Meidet allen bösen Schein" beruht: *Den Schein vermeiden.--* * * * * * Der *2.* Brief an die *Thessalonicher* enthält 3, 10: *So jemand nicht will arbeiten, der soll auch nicht essen.--* * * * * * Im *1.* Briefe an *Timotheus* steht 1, 19: *am Glauben Schiffbruch erlitten haben;* 5, 6: *lebendig todt,* 6, 5: *Schulgezänk(e),* womit Luther *παραδιατριβαί* übersetzt; 6, 10: *Geiz ist eine Wurzel alles Übels;* 6, 12 (vrgl. unt. "Goethe": "Dieser ist ein Mensch gewesen" u.s.w.): "Kämpfe den guten Kampf des Glaubens", wonach wir von *Glaubenskämpfen* reden und davon, dass wir *Einen guten Kampf kämpfen* oder (nach 2. Tim. 4, 7 s. unter "Dieser ist ein Mensch gewesen ...") *Einen guten Kampf gekämpft haben.--* * * * * * Im Briefe an *Titus* 1, 15 schreibt ~Paulus~: *Den Reinen ist alles rein.* (2. Samuelis 22, 27 und Psalm 18, 27 heisst es: "Bei den Reinen bist du rein".)-- * * * * * *1. Petri* 4, 7 steht: "Das Ende aller Dinge" und Sirach 40, 25 (vrgl. Jes. 62, 11; 49, 6; Jer. 25, 30; Sacharja 9, 10; Matth. 28, 20): "Bis ans Ende der Welt" und Apostelg. 13, 47; "Bis an's Ende der Erde". Hiernach sagen wir mit König Georgs V. von Hannover Proklamation von 1865 aus Anlass des fünfzigjährigen Besitzes von Ostfriesland: *Bis an's Ende aller Dinge.--* 1. Petri 5, 8 heisst es: (_Der Teufel_) *gehet umher wie ein brüllender Löwe,* (_und suchet, welchen er verschlinge_).-- * * * * * Nach *2. Petri* 2, 18: "... sie reden stolze Worte, da nichts hinter ist ..." sagen wir: *Es ist Nichts dahinter.--* * * * * * *1. Johannes* 2, 18; 4, 3; 2. Joh. 7 wird im griechischen Text der Bösewicht *ὁ ἀντίχριστος,* _der_ *Antichrist,* genannt. Luther übersetzt "Widerchrist", doch giebt er Daniel 12 die Überschrift "Vom Antichrist" und Off. Joh. 17: "eine Beschreibung des antichristlichen Reichs".-- 1. Joh. 2, 19 steht: *Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns;* und 5, 19: *Die* (_ganze_) *Welt lieget im Argen.--* * * * * * *Ebräer* 1, 14 finden wir: *Dienstbare Geister.--* Nach Ebräer 4, 12: "... das Wort Gottes ist schärfer denn kein zweischneidig Schwert und durchdringet, bis dass es scheidet ... Mark und Bein" sagen wir: *Mark und Bein durchdringend.--* Ebräer 10, 27 lautet: "(so wir muthwillig sündigen ... haben wir ...) ein schreckliches Warten des Gerichts und des *Feuereifers,* der die Widerwärtigen verzehren wird".-- Ebräer 12, 4 lautet: "ihr habt noch nicht *bis aufs Blut* widerstanden über dem Kämpfen wider die Sünde".-- Aus Ebräer 13, 14 entlehnen wir: *keine bleibende Stätte* (_wörtlich: Stadt_) *haben.--* Und Ebräer 13, 16 lesen wir: *Wohlzuthun und mitzutheilen* (_vergesset nicht_).-- * * * * * *Jacobus* 1, 22-23 steht geschrieben: "Seid ... *Thäter des Worts* und nicht Hörer allein ... Denn so jemand ist ein *Hörer des Worts* und nicht ein Thäter; der ist gleich einem Manne, der sein leibliches Angesicht im Spiegel beschauet".-- *Seine Zunge im Zaum halten* sagen wir nach Jacobus 1, 26: "So aber sich jemand unter euch lässt dünken, er diene Gott, und hält seine Zunge nicht im Zaum, sondern verführet sein Herz: dess Gottesdienst ist eitel".-- Jakobus 3, 7 lesen wir: "... alle Natur der Thiere und der Vögel und der Schlangen und der *Meerwunder* werden gezähmet und sind gezähmet von der menschlichen Natur".-- *Sub reservatione Jacobea,* das heisst: "unter dem Vorbehalt, wie ihn Jakobus macht", beruht auf Jacobus 4, 15: "So der Herr will und wir leben, wollen wir dies oder das thun".-- * * * * * Weil sich "der Herr" Jesaias 41, 4; 44, 6 und 48, 12 "der Erste und der Letzte" nennt, schreibt ihm die *Offenbarung Johannis* 1, 8 u. 11; 21, 6; 22, 13 das Wort zu: "Ich bin *das A und das O",* was sich daraus erklärt, dass A (Alpha) der erste und O (Omega) der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets ist. Heute bedeutet dies soviel wie: "Alles in Allem", "das Wichtigste und Liebste", "Anfang und Ende".-- *Getreu bis in den Tod* ist entlehnt aus Offenb. 2, 10: "... sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben".-- Offenb. 3, 15-16 lesen wir: "Ich weiss deine Werke, dass du *weder kalt noch warm* bist. Ach dass du kalt oder warm wärest! Weil du aber *lau* bist, und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde".-- Offenb. 4, 8, sowie 14, 11 heisst es: *keine Ruhe Tag und Nacht,* was in der Form: *keine Ruh' bei Tag und Nacht* in ~Moscheroschs~ "Totenheer" (1643) S. 203 der ~Dittmar~schen Ausgabe und ferner in dem ~Daponte~schen Text der Mozartschen Oper "Don Juan" vorkommt.-- Offenb. 5, 1-6 steht: *ein Buch* (_geschrieben inwendig und auswendig, versiegelt_) *mit sieben Siegeln,* was für ein schwer verständliches Buch, wie überhaupt für alles schwer Verständliche angewendet wird.-- Offenb. 6, 1 findet sich: "Und ich hörete der vier Thiere eins sagen, als *mit einer Donnerstimme:* komm, und siehe zu".-- Wenn man sagen hört, dass jemand *auf einem faulen Pferde,* d.h. auf schlimmen Wegen der Hölle, ertappt worden sei, so ist dies missverständlich gesetzt für: "auf einem fahlen Pferde" von denen, welche die Quelle des Worts nicht kennen. In der Offenb. 6, 8 steht: "Und ich sahe, und siehe, ein fahl Pferd und der darauf sass, dess Name hiess Tod und die Hölle folgte ihm nach".-- Offenb. 14, 13 spricht der Geist zu Johannes von denen, die in dem Herrn sterben: dass sie ruhen von ihrer Arbeit; denn *ihre Werke folgen ihnen nach.--* In der Offenbarung Johannis 15, 7 heisst es: "sieben güldene Schalen voll Zorns Gottes", und 16, 1: "giesset aus die Schalen des Zorns Gottes", woraus wir entnommen haben: *die Schale des Zorns ausgiessen.--* Aus Offenb. 20, 2-3: "und er griff den Drachen, die alte Schlange, welche ist der Teufel und der Satan, und band ihn tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund und verschloss ihn und versiegelte oben darauf, dass er nicht mehr verführen sollte die Heiden, bis dass vollendet würden tausend Jahr; und darnach muss er los werden eine kleine Zeit", so wie aus 20, 7: "Und wenn tausend Jahre vollendet sind, wird der Satanas los werden aus seinem Gefängnis" ward entwickelt: *Der Teufel ist los.--* * * * * * Das in den Psalmen und im Habakuk vorkommende Wort "Sela" bezeichnet ein Finale im musikalischen Vortrage und daher sagen wir, wenn wir mit einer Sache glücklich zu Ende kamen: *Abgemacht! Sela!* II. Geflügelte Worte aus Sagen und Volksmärchen. Aus den Sagen und Volksmärchen citieren wir dauernd eine Anzahl Ausdrücke und Namen, deren Auftauchen zu erforschen nicht ohne Reiz ist. * * * * * In ~Homers~ "Iliade" (3, 6) heisst es von den Kranichen: "ἀνδράσι Πυγμαίοισι φόνον καὶ κῆρα φέρουσαι", "welche Verderben und Tod darbringen Pygmäischen Männern". Diese klassischen Däumlinge (wörtlich: "Fäustlinge"), die *Pygmäen,* wurden uns zum spasshaften Symbol für die Auflehnung kleiner Geister gegen Geistesheroën, weil sie den Tod des Riesenbruders Antaeus (s. weiterhin) am Herkules zu rächen gedachten und gegen den schlafenden Halbgott zu Felde zogen, d.h. auf seinen Gliedern herumkrabbelten und sein Haupt in Belagerungszustand versetzten, ohne ihn im mindesten zu schädigen. Der Gewaltige wachte auf, lachte, sammelte all die kleinen Helden in sein Löwenfell und brachte sie seinem Arbeitgeber Eurystheus. (Vrgl. ~Philostrat~, "Icon." 2, 22. -- Frans de Vriendt, gen. Floris, der "niederländische Rafaël", 1520-1570, zeichnete diese Scene, und H. Cock verbreitete das Blatt durch den Kupferstich.)-- * * * * * Eine anmutige Mundschenkin nennen wir eine *Hebe* nach ~Homer~ ("Il." 4, 2), wo beim Zeus den Göttern "πότνια Ἥβη ἐῳνοχόει"--"die herrliche Hebe Wein einschenkt", welche er ("Od." 11, 603) als "καλλίσφυρον"--"die mit den schönen Knöcheln" preist.-- * * * * * Im ~Homer~ erscheint uns auch zuerst der "Οὔλυμπος", *Olymp,* ein Berg auf Thessaliens und Macedoniens Grenze, als "Sitz der Unsterblichen", oder "Göttersitz" ("Il." 8, 456 "ἀθανάτων ἕδος"; "Od." 6, 42-46 "θεῶν ἕδος"). Späteren Dichtern (s. ~Sophokles~ "Frg." 490, Nauck; ~Aristophanes~ "Thesmoph." 1068 ff.; ~Vergil~ "Ecl." 5, 56-57) heisst dann auch das Himmelsgewölbe, auf dem die Götter wohnen, "Olymp"; während wir damit die obersten Sitzreihen im Theater wohl deswegen bezeichnen, weil sie dem wolken- und götterreichen Plafond zunächst liegen.-- * * * * * *Ganymed* ist uns das Urbild eines erfreulichen Mundschenken nach ~Homers~ Schilderung ("Il." 20, 232 ff.): "[... ἀντίθεος Γανυμήδης ὃς δὴ κάλλιστος γένετο θνητῶν ἀνθρώπων τὸν καὶ ἀνηρείψαντο θεοὶ Διὶ οἰνοχοεύειν κάλλεος εἵνεκα οἷο, ἵν' ἀθανάτοισι μετείῃ". "Ganymedes, den Göttern vergleichbar, Welcher der Schönste war von allen sterblichen Menschen; Ihn ja rafften die Götter empor, Zeus' Becher zu füllen, Wegen der schönen Gestalt, dass er lebe mit ewigen Göttern".-- * * * * * Bei ~Homer~ ("Il." 24, 25-30) findet sich auch die erste Hindeutung auf *Das Urteil des Paris,* das zu unzähligen Darstellungen verwertet ward und noch heut citiert wird, wo es gilt, einen Streit um Frauenschönheit zu entscheiden. Here und Athene zürnten Ilion wegen der frevelhaften Verblendung des Alexandros (Paris), "ὃς νείκεσσε θεὰς, ὅτε οἱ μέσσαυλον ἵκοντο, τὺν δ' ᾔνησ' ἥ οἱ πόρε μαχλοσύνην ἀλεγεινήν", "welcher die Göttinnen schmähte, als ihm ins Gehöfte sie kamen, und die pries, die zum Lohn ihm verderbliche Üppigkeit anbot". nämlich Aphrodite, der er als der Schönsten den Apfel gab (vrgl. ~Euripides~ "Hec." 633, "Troad." 930). Die Vorgeschichte hierzu liefert ~Lucian~ ("dial. marin." 5; vrgl. in des Proclus "Chrestomathie": "Kyprien", wo der Apfel noch unerwähnt ist) also: Die zur Hochzeit des Peleus und der Thetis nicht gebetene Eris (Discordia, Göttin der Zwietracht) rollte einen goldenen Apfel mit der Aufschrift "Die Schöne soll mich bekommen" dahin zwischen die Gäste, wo Here, Athene und Aphrodite weilten, die alsbald in Zwist gerieten, welcher von ihnen der Apfel gebühre. Für ein Streitobjekt entnehmen wir daraus den bildlichen Ausdruck: *Apfel der Zwietracht, Zankapfel, Erisapfel,* der uns zuerst bei ~Justinus~ (XII, 15; XVI, 3) als "malum Discordiae" und "Discordiae malum" begegnet.[14] Dieser Zwist der Göttinnen rief dann eben das den trojanischen Krieg entfesselnde "Urteil des Paris" hervor, das "iudicium Paridis" (s. Kap. XI: Vergil "Aen." 1, 27).-- [Fußnote 14: ~Justinus~ (2. Jahrh. n. Chr.) excerpierte den ~Pompeius Trogus~ (um 20 v. Chr.), der also schon das Wort gebraucht haben mag.] * * * * * Ein unzertrennliches Freundespaar nennen wir *Orest und Pylades* nach den beiden Vettern, Freunden und Schwägern, deren gemeinsame Rache an Aegisth und Klytemnestra wegen Agamemnons Ermordung des ~Hagias von Troezen~ "Heimkehr" schilderte (s. Proclus: "Chrestomathie"). Als bester Freund und Waffengefährte des Orest beim Rachezug und bei Iphigeniens Heimführung begegnet uns dann Pylades bei ~Aeschylus~ ("Choëph." 557), bei ~Sophokles~ ("Elektra" 15) und bei ~Euripides~ ("Orest." 388, 705-712, 773, 779 ff., 859 ff, 927 ff, 991 ff, 1042-1076, 1370 ff, 1586-7; "Elektra" 82-85, 835-837, 870-879; "Iphig. Taur." 94 ff, 296-300, 307 ff, 469, 570-579, 621, 643-691, 868). Darum spricht ~Cicero~ ("de fin." 2, 26) von "Pyladeïscher Freundschaft" ("Pyladea amicitia"). Am berühmtesten ist der Beiden edler Wettstreit, welcher von ihnen sterben soll (s. ~Euripides~ "Orest." 1046-1076; "Iphig. Taur." 570-579, 621, 643-679 und danach M. ~Pacuvius~, den ~Cicero~ "Laelius" 2, 24 citiert; vrgl. ~Cic.~ "de fin." 2, 24 und ~Ovid~ "ex Pont." 3, 2, 85-86).-- * * * * * Für ein vielgestaltiges wandelbares Wesen gab uns der Meergott *Proteus* (Πρωτεύς) den Namen. ~Homer~ singt ("Od." 4. 416-418 u. 456-458) zuerst von dessen Fähigkeit, sich in Alles zu verwandeln, was auf Erden webt und lebt, um nicht Rede stehen zu müssen.-- * * * * * Einen himmlischen Aufenthalt nennen wir ein *Elysium* nach ~Homers~ "Odyssee" 4, 565-568, an welcher Stelle der überwältigte Proteus dem Menelaos das "an der Erde Grenzen" liegende "Elysische Gefilde" ("Ἠλύσιον πεδίον") also ausmalt: "τῇ περ ῥηίστη βιοτὴ πέλει ἀνθρώποισιν· οὐ νιφετός, οὔτ' ἂρ χειμὼν πολὺς οὔτε ποτ' ὄμβρος, ἀλλ' αἰεὶ Ζεφύροιο λιγὺ πνείοντος ἀήτας Ὠκεανὸς ἀνίησιν ἀναψύχειν ἀνθρώπους". "Wo in behaglicher Ruhe den Menschen das Leben dahinfliesst: Dort ist kein Schnee, kein schneidender Sturm, kein strömender Regen, Sondern der Ocean sendet empor zur Erquickung der Menschen Immer den luftigen Hauch des frischhinwehenden Zephyrs".-- * * * * * *Nektar und Ambrosia* als "Göttertrank und Götterspeise" finden wir bei Homer ("Od." 5, 93; vrgl. 5, 199-201), wo Kalypso Hermes den Tisch deckt: "ἀμβροσίης πλήσασα, κέρασσε δὲ νέκταρ ἐρυθρόν αὐτὰρ ὁ πῖνε καὶ ἦσθε διάκτορος ἀργειφόντης ". "Füllte Ambrosia auf und mischt' ihm rötlichen Nektar; Hierauf ass er und trank, der argostötende Bote". Sonst wurde Ambrosia auch oft als Trank oder als Salböl der Götter angesehen.-- * * * * * Ein durch dämonischen Zauber fesselndes Weib nennen wir eine *Circe* nach ~Homer~ ("Od." 10, 210 ff.), wo die Göttin Κίρκη, die lockige und ränkevolle, den Odysseus zur Liebe verleitet; obwohl er sie fürchtete, weil sie seine Gefährten in Schweine verwandelt hatte.-- * * * * * Von den Enkeln Neptuns, den Riesenbrüdern Otos und Ephialtes, überliefert ~Homer~ ("Od." 11, 305-320), dass sie die Götter also bedrohten: "Ὄσσαν ἐπ' Οὐλύμπῳ μέμασαν θέμεν, αὐτὰρ ἐπ' Ὄσσῃ Πήλιον εἰνοσίφυλλον, ἵν' οὔρανος ἄμβατος εἴη". "Ossa zu höh'n auf Olympos gedachten sie, aber auf Ossa Pelion, rege von Wald, um hinauf in den Himmel zu steigen". Apoll aber tötete vorher die Überkühnen. Für ein gewaltiges, gleichsam Himmel und Erde bewegendes Beginnen brauchen wir daher das Wort: *Den Pelion auf den Ossa stülpen* _oder_ *türmen wollen.--* * * * * * Im ~Homer~ ("Od." 11, 582-92) berichtet Odysseus vom Tantalus, er habe ihn in der Unterwelt zur Büssung seiner Frevel bis zum Knie im Wasser stehend gefunden, das hinwegschwand, sowie er sich zum Trinken neigte, während die Fruchtzweige zu seinen Häupten vom Winde entführt wurden, wenn er sich nach ihnen reckte. Für die Qualen unbefriedigten Verlangens bildete sich daher das Wort *Tantalusqualen.--* * * * * * Weiterhin (593-600) erzählt Odysseus, dass er in der Unterwelt auch den Sisyphus sah, welcher dort zur Strafe für seine Erdensünden ein immer wieder herabrollendes Felsstück (s. Kap. X: "Hurtig mit Donnergepolter" u.s.w.) immer von neuem einen Berg hinaufzuwälzen hatte. Danach nennen wir, wie ~Properz~ (3, 8: "Sisyphios labores") eine mühevolle und ergebnislose Arbeit eine *Sisyphusarbeit.--* * * * * * Circe warnt im ~Homer~ ("Od." 12, 39 ff.) den Odysseus vor den Sirenen, jenen beiden zauberisch singenden Wesen, die den Schiffer Weib und Kind vergessen machten, ihn an sich lockten und töteten. Hiernach nennen wir ein liebreizendes, durch Schmeicheltöne ins Verderben lockendes Weib eine *Sirene* und sprechen von bezauberndem *Sirenengesang* und von einer verführerischen *Sirenenstimme.--* * * * * * Ein Wesen, das uns zu raten giebt, nennen wir eine *Sphinx;* denn die thebanische Sphinx, welche nach ~Cinaethos~, des Milesiers, "Oedipodie" (s. ~Proclus~ "Chrestomathie") keine "Bestie" ("θηρίον"), sondern eine "Wahrsagerin" ("χρησμολόγος"), nach anderen jedoch (~Apollodor~ III, 5, 8) ein Geschöpf war mit Weibsgesicht, Löwenkörper und Vogelflügeln, diese Sphinx, die ~Hesiod~ ("Theog." 326) "Echidnas und Orthys' Tochter", "die furchtbare" ("ὀλοήν") und "ein Verderben für die Kadmeer" ("Καδμείοισιν ὄλεθρον") nennt, sie gab den Thebanern Rätsel auf und tötete deren viele, die an der Auflösung verzagten, bis Oedipus auf ihre Frage: "Wer ist morgens vierbeinig, mittags zweibeinig, abends dreibeinig?" die kluge Antwort: "der Mensch" zu geben wusste, worauf sie sich selbst (oder er ihr) das Leben nahm. Belegstellen s. bei Heyne zu ~Apollodor~ a.a.O. u. ferner: ~Aeschylus~ "Sieb. geg. Th." 526, 543; ~Sophokles~ "Oedip. tyr." 1179; ~Euripides~ "Phoen." 6, 745, 784ff., 1297, 1442ff., 1668ff.; ~Hygin.~ 67; ~Ausonius~ "Griphus" 38-41 u.a.m.-- * * * * * Nach dem ~homerischen~ Hymnus auf Apoll (285-289) baute sich dieser Gott der Musen und Dichter am Fusse des "Πάρνησος", *Parnass* (Berg in Phokis) einen Tempel. Auch der "Ἑλικών", *Helikon* (Berg in Böotien) ist Aufenthalt der Musen, die dort tanzen und sich in der Quelle "Ἱππουκρήνη", *Hippokrene* baden (~Hesiod~ "Theog." 1ff.). Diesen Musenquell liess der Hufschlag des als Spross Neptuns und der Medusa von der Erde zu den Göttern schwebenden Flügelrosses *Pegasus* (~Hesiod~ "Th." 284: "Πήγασος ἵππος") entspringen (~Ovid~ "Met." 5, 257: "Dura Medusaei quem praepetis ungula rupit") und wer sich mit dem Wasser dieses "Rossquells" "die Lippen netzte", d.h. wer daraus trank, wurde ein Dichter (s. ~Persius~ "Prolog.": "Nec fonte labra prolui caballino" und andere Stellen bei J. Mallet "Quaestiones Propertionae" Gött. 1882 S. 4-7, wo nachgewiesen wird, dass diese Vorstellung auf alexandrinische Dichter zurückgeht).-- * * * * * Im ~Hesiod~ ("Theog." 227) begegnet uns zuerst die Tochter der Eris, Lethe (Λήθη, die Vergessenheit). Der mythische Fluss *Lethe* wurde nach ihr benannt und aus diesem, *aus dem Strom der Vergessenheit trinken* die abgeschiedenen Seelen, die vom Elysium zu verklärtem Dasein übergehen (vrgl. ~Vergil~ "Aen." 6, 714-715: "Lethaei ad fluminis undam ... longa oblivia potant").-- * * * * * ~Hesiod~ ("Theog." 313) erwähnt zuerst die Tochter Typhons und Echidnas, "Ὕδρην ... λύγρ' εἰδυῖαν Λερνειήν", "die Verderben brütende, Lernaeische *Hydra* _oder_ *Hyder",* wozu der Scholiast (p. 257) treffend bemerkt, sie versinnbildliche das Böse, das immer wieder sein Haupt erhebt, so sehr man es auch vernichten will. Herkules tötete aber die Hydra, obgleich nach ~Apollodor~ (II, 5, 2) "μιᾶς κοπτομένης κεφαλῆς δύο ἀνεφύοντο", "ihr zwei Köpfe wiederwuchsen, wenn einer abgehauen war". Vrgl. ~Ovid~ "Met." 9, 71-74. Die Zahl ihrer Häupter wird verschieden angegeben. Vrgl. ~Pisander~ aus Kamiros bei Pausan. II, 37. p. 399, 400; ~Alcaeus~ beim Scholiasten zu Hesiod, a.a.O.; ~Euripides~ "Herc. fur." 419; ~Diodor~ 4, 21; ~Hygin.~ "Fab." 30.-- * * * * * Von ~Hesiod~ (9. Jahrh. v. Chr.) wird auch zuerst *die goldene Zeit* _oder_: *das goldene Zeitalter* erwähnt ("Werke und Tage" 109-123). Es ist das saturnische Zeitalter gemeint, "wo die Menschen sorglos ohne Arbeit und Weh dahinlebten, wie die Götter, ohne Altersbeschwer, immer tafelfreudig, und starben, als schliefen sie ein; wo der Acker von selbst Frucht trug" u.s.w. Vrgl. ~Aratus~ "Phaenomena" 96-106; ~Tibull~ 1, 3, 35; ~Ovid~ "Amor." 3, 8, 40; "Met." 1, 89-112; d. Verf. d. "Aetna" V. 9 u. ~Claudian~ "Lob d. Stilicho" 1, 85.--S.: Eichhoff in "Fleckeisens Jahrb. f. Philol. u. Pädag." 120, 581. Viele einschlagende Stellen der alten Komödiendichter giebt ~Athenaeus~ 6 p. 267 E.-270 A. Auch schrieb ~Eupolis~ ein "χρυσοῦν γένος".-- * * * * * In der attischen Komödie des fünften Jahrhunderts v. Chr. finden wir unter anderen Zügen der "goldenen Zeit" bei ~Krates~ (s. Athenaeus a.a.O.): "παρατίθου τράπεζα"--"Tisch, decke dich!", dem wir im deutschen Märchen wieder begegnen als *Tischlein, decke dich!--* ~Telekleides~ aber singt (ebenda): "ὀπταὶ κίχλαι μετ' ἀμητίσκων εἰς τὴν φάρυγ' εἰσεπέτοντο"--"Gebratene Krammetsvögel mit kleinen Kuchen flogen Einem in den Schlund hinein"; während sie nach ~Pherekrates~ (ebenda), sehnsüchtig verspeist zu werden, Einem "περὶ τὸ στόμ' ἐπέτοντο"--"um den Mund herumflogen". Der gleichen Vorstellung entsprang unser: *Gebratene Tauben, die Einem ins Maul fliegen,* von denen schon 1536 ~Hans Sachs~ ("Gedichte", Nürnb. 1558, S. 544) in seinem "Schlaweraffen Landt" weiss, so wie das in "les navigations de Panurge" (in d. 1547 zu Valence ersch. Nachdruck d. "Gargantua u. Pantagruel" von Rabelais) vorkommende: *Il attend, ques les alouettes lui tombent toutes rôties* (er erwartet, dass ihm die Lerchen ganz gebraten herabfallen).-- Das Märchen vom Lande der Faullenzer (mittelhochdeutsch "slur"), bei uns *Schlaraffenland* genannt, ist den europäischen Völkern gemeinsam. "Das Schluraffenlandt" heisst es 1494 in Sebastian ~Brants~ "Narrenschiff" (Zarncke, S. 104), während es bei Hans ~Sachs~ (a. a. O.) "Schlaweraffen Landt" und "Schlauraffenlandt" lautet (s.: J. Pöschel in "Beitr. z. Gesch. d. deutschen Spr. u. Lit." Bd. 5, Halle 1878 u. F. Liebrechts Nachträge dazu in Gräbers "Zeitschr. f. roman. Philol." 3, 127).-- * * * * * Aus ~Hesiod~ ("W. u. T." 94 ff.) entnehmen wir ferner das beliebte Wort für etwas Unheilbergendes und Unheilausströmendes: *Büchse der Pandora* _oder_ *Pandorabüchse.* Die Menschen, so erzählt er, lebten, bevor Zeus ihnen zur Strafe für den Feuerdiebstahl des Prometheus die Pandora mit der schreckensvollen Büchse sandte, ohne Drangsal, Krankheit und Alter: "ἀλλὰ γυνὴ χείρεσσι, πίθου μέγα πῶμ' ἀφελοῦσα ἐσκέδασ' ἀνθρώποισι, δ' ἐμήσατο κήδεα λυγρά" "Aber das Weib hob ab von der Büchse den mächtigen Deckel, Streute mit Händen daraus: für die Menschheit sann sie auf Trübsal". Nur die Hoffnung blieb tückisch in der Büchse zurück.-- * * * * * Auch besingt ~Hesiod~ ("Theog." 311) zuerst den "Κέρβερον ὠμηστὴν, ἀίδεω κύνα χαλκεόφωνον, πεντηκοντοκάρηνον, ἀναιδέα τε κρατερόν τε ..." "Cerberus, der rohes Fleisch frisst, den Höllenhund mit der ehernen Stimme, den fünfzigköpfigen, frechen und starken", dessen Wächteramt vor den Thoren des Hades ~Vergil~ ("Aen." 6, 417ff.) u.a. schildern. Wir nennen daher einen grimmigen Thürhüter einen *Cerberus.--* * * * * * Im ~Aeschylus~ (525-456 v. Chr.) finden wir zuerst den Argus ("Ἱκέτιδες" 805), welcher die von der eifersüchtigen Juno in eine Kuh verwandelte Io zu hüten hatte, erwähnt als "den Alles sehenden Wächter" -- "τὸν πάνθ' ὁρῶντα φύλακα". Daher nennen wir scharfe aufmerksame Augen *Argusaugen.--* * * * * * *Die Gelegenheit beim Schopf* _oder_ *bei der Stirnlocke fassen* citieren wir aus dem griechischen Mythus, nach welchem der durch ~Ion von Chios~ († 422 v. Chr.) besungene, in Olympia als Gott verehrte (~Pausanias~ V, 14) Kairos (Καιρός, Occasio, die günstige Gelegenheit) mit lockigem Vorhaupt und kahlem Nacken im Davonfliegen geschildert wurde, da man die gute Gelegenheit hintennach zu spät ergreift. So beschreibt ihn uns (um 280 v. Chr.) im 13. Epigramm ~Posidipp~ ("Griech. Anthologie" IV) als vom ~Lysipp~ plastisch dargestellt. ~Ausonius~ (Epigr. 12) nennt nur deshalb ~Phidias~ als den Meister, weil ihm dessen Name besser in den Vers passt. Vrgl. auch ~Phaedrus~ ("Fab." V, 8) und ~Kallistrat~ ("Stat." 6).-- * * * * * Aus ~Sophokles~ (496-406 v. Chr.) erfahren wir ("Trach." 549ff.), dass der wegen seines Angriffs auf Deïanira von deren Gatten Herkules durch einen Giftpfeil getötete Kentaur Nessus der Begehrten sterbend riet, sein Blut als Liebesmittel aufzubewahren, damit sie den Herkules dauernd an sich fesseln könne. Als dieser sich nun in Iole verliebte, sandte ihm die Gattin ein mit dem giftigen Blute bestrichenes Opferhemd. Herkules zog es an und verfiel in so rasenden Schmerz, dass er den Flammentod wählte. Daher gilt uns als etwas die höchste Pein Verursachendes das *Nessushemd.--* * * * * * Grundloses, plötzliches Entsetzen nennen wir, wie die Alten, einen *panischen Schrecken,* oder, nach dem französischen "panique", eine *Panik;* denn Griechen und Römer führten den im Heerlager durch blinden Lärm hervorgerufenen nächtlichen Schrecken (seltener den bei Tage) auf Pan zurück. Im ~pseudoeuripideischen~ "Rhesus" (36 ff.) fragt Hektor den Chor, der ihn nachts zu den Waffen ruft: "ἀλλ' ἦ Κρονίου Πανὸς τρομερᾷ μαστίγι φοβεῖ, φυλακὰς δὲ λιπών κινεῖς στρατιάν;" "Sag', bist du erschreckt von dem schwirrenden Schwung Der Geissel des Pan, des Kroniden, und liess'st Den Posten im Stich, erregend das Heer?" ~Eratosthenes~ ("Katast." 27) meldet vom Pan, er habe durch Blasen auf einer Seemuschel die Titanen in die Flucht gejagt, und ~Hygin~ ("Poet. Astr." 2, 28) lässt ihn dasselbe durch Werfen mit Muscheln erreichen. ~Valerius Flaccus~ (3, 46) hingegen besingt den nächtlichen Schrecken, den Pans Stimme verbreitet, und ~Plutarch~ ("Is. u. Osir." 14) erwähnt die durch Pane und Satyrn in Ägypten erregten "panischen Schrecken" ("ταραχὰς πανικάς"); während ~Polyaenus~ ("Strateg." 1, 2) die Feinde des bacchischen Heeres durch Pans wildes, vom Echo vermehrtes Geschrei in die Flucht treiben lässt (vrgl. Auct. "de incredibilibus" 11, ed. Teucher 1796). Die 11. "~orphische Hymne~" nennt Pan (7): "φαντασιῶν ἐπαρωγέ, φόβων ἔκπαγλε βροτείων", "Bringer der Schreckphantasie'n, Erreger der menschlichen Ängste", (23): "Πανικὸν ἐκπέμπων οἶστρον ἐπὶ τέρματα γαίης", "Bis zu den Grenzen der Erd' entsendend das panische Rasen". Und nicht allein Dichter und Mythographen, auch Geschichtsschreiber wissen davon zu erzählen. ~Xenophon~ ("Anab." 2, 2) und ~Aeneas Tacticus~ (27) geben verschiedene Mittel an, nachts im Lager die Mannszucht aufrecht zu erhalten, damit nicht der "panische Schrecken" um sich greife. Dies muss sehr nötig gewesen sein; denn ~Pausanias~ (10, 23) berichtet über die von den Macedoniern geschlagenen Gallier unter Brennus: "In der Nacht befiel sie ein panischer Schrecken ("φόβος Πανικός") ... sie glaubten Pferdegetrappel zu hören und den Feind zu sehen und huben an, sich in ihrer Verblendung untereinander anzugreifen und zu töten". Die Römer schrieben nach ~Dionys von Halikarnass~ (5, 16) dem Faunus die Eigenschaften Pans zu, Phantome, seltsame Geräusche und Schrecken ("τὰ Πανικά") nachts im Heerlager hervorzurufen. ~Cicero~ bringt das Wort stets in griechischer Form ("πανικός" sc. "φόβος" u. "πανικά" sc. "δείματα") und bezieht es einmal ("Att." 5, 20) auf den Kriegsschrecken, sonst ("Att." 14, 3; 16, 1; "Ad. fam." 16, 23) auf leere Schreckversuche oder Schreckensgerüchte anderer Art. In Hirts "Bilderbuch" (II, S. 160, Vign. 4) findet sich die Abbildung eines antiken Terracottareliefs, das den "panischen Schrecken" darstellt.-- * * * * * Aus der alten, im pseudoplatonischen "Axiochus" (371 e) und in des ~Aeschines~ "Dialogen" (3, 21) flüchtig berührten, uns erst von ~Hyginus~ (168) erzählten Mythe, dass die Töchter des Danaus, ausgenommen Hypermnestra, zur Strafe des Gattenmordes verdammt waren, in der Unterwelt beständig Wasser in ein leckes Fass zu schöpfen, entwickelte sich das sprichwörtliche Bild für Verschwendung "ὁ τετρημένος πίθος", "das durchlöcherte Fass" (s. ~Aristoteles~ "Oekon." 1, 6) und für vergebliche Arbeit "εἰς τὸν τετρημένον πίθον ἀντλεῖν", "in das durchlöcherte Fass schöpfen" (s. ~Xenophon~ "Oekon." 7, 40). ~Lucian~ nennt dieses Fass zuerst ("Hermot." 61): "ὁ τῶν Δαναίδων πίθος". *Das Fass der Danaiden* füllen zu wollen, ist uns daher ein Bild bodenloser Anstrengung und Vergeudung.-- * * * * * "Ζεὺς ὑέτιος", "Zeus der Regenspender" tritt uns zuerst im ~Aristoteles~ ("de mundo" 7) entgegen. Die Griechen verehrten ihn an mehreren Orten (s. ~Pausanias~ 2, 19; 9, 39), und er ist auf der Antoninussäule zu Rom geflügelt dargestellt. Wasserströme fliessen vor ihm nieder. Im ~Tibull~ (1, 7, 26) finden wir, dass am Nil "kein dürres Gras zum Regenspender Zeus (Pluvio Jovi) flehe", wonach wohl Goethe in "Wanderers Sturmlied" (1771) und im 22. "Epigramm" (Venedig 1790) vom *Jupiter pluvius* singt, den er in Deutschland zum geflügelten Wort gemacht hat.-- * * * * * ~Aristoteles~ (Πολιτ. Σαμ. Frg. 523, ed. Rose, vrgl. Tzetzes zu Lykophron 488) erzählt die Anekdote vom ~Ancaeus~, dem mythischen König auf Samos, und dessen Knecht. Ancaeus pflanzte Weinstöcke, und der Knecht prophezeite ihm, er würde sterben, ehe er Wein davon tränke. Als nun der Wein reifte, sagte Ancaeus er würde es doch noch erleben; aber der Knecht orakelte: *Πολλὰ μεταξὺ πέλει κύλικος καὶ χείλεος ἄκρου* Zwischen dem Rande der Lipp' und des Bechers kann Viel sich ereignen. Und richtig! Ancaeus wurde von einem Wildschwein getötet, bevor er seinen Wein getrunken. Dieser Spruch wird auch gern lateinisch citiert: *Multa cadunt inter calicem supremaque labra;* in England sagt man statt dessen: There is many a slip--t'wixt cup and lip; im französischen "Reinecke Fuchs" lautet V. 5468: Entre bouche et cuillier--Avient souvent grand encombrier! und bei uns heisst es nach Fr. ~Kinds~ Gedicht "Ankaeos" (1802 verf.--S. "Gedichte" v. Fr. K. Lpz. 1817. I, 85): *Zwischen Lipp' und Kelchesrand Schwebt der finstern Mächte Hand.--* * * * * * ~Theokrit~ (um 250 v. Chr.) schildert zuerst den Liebling der Venus, den Adonis, als blühend (I, 109), schön (XV, 127), rosig, achtzehn- oder neunzehnjährig und so flaumbärtig, dass sein Kuss nicht sticht (XV, 85, 128-130). Auch Bion (I, 1, 2, 5, 6, 7, 37, 38, 63, 67, 71, 79, 92), ~Vergil~ ("Ecl." 10, 18), ~Properz~ (2, 13, 53), ~Ovid~ ("Met." X, 522) und die ~apollodorische~ "Bibliothek" (III, 14, 4) preisen seine Schönheit und Zartheit. Daher nennen wir einen gar zu schönen jungen Mann einen *Adonis.--* * * * * * Wenn wir von dem Zauber reden, der die Seele dessen stärkt, der den Boden der Heimat wieder betritt, so citieren wir gern den mythischen Beherrscher Libyens, den Riesen *Antaeus,* welchen Herkules nur dadurch besiegen konnte, dass er ihn vom Erdboden emporhob und also erwürgte, weil jenem die Kräfte im Ringkampf wuchsen, wenn er die Erde berührte, die für seine Mutter galt (s. ~Apollodors~ "Bibl." 2, 5, 11; ~Lucan~ 4, 598-616; ~Philostrat.~ "Icon." 2, 21).-- * * * * * Einen höllenstrengen Richter nennen wir einen *Rhadamanth* nach dem "Ῥαδάμανθυς", von dem es in ~Apollodors~ "Bibliothek" (III, 1, 2) heisst, dass er "im Hades mit Minos Recht spreche" ("ἐν ᾅδου μετὰ Μίνωος δικάζει"), welche beiden Brüder ~Cicero~ ("Tusc." 1, 5, 10) "die unerbittlichen Richter" und ("Tusc." 1, 41, 98), zusammen mit Aeacus und Triptolemus "die einzig wahren Richter" nennt. ~Vergil~ ("Aen." 6, 566) erwähnt hingegen allein des Rhadamanth "überaus hartes Regiment" ("durissima regna"), mit dem er Geständnisse auspresse, und ~Claudian~ (5, 478 ff.) nennt ihn im Gegensatz zu Minos "den gestrengen Bruder" ("rigidum fratrem"), der die Sünder zur Strafe mit wilden Tieren zusammenkoppele; während er bei ~Homer~ noch als der "gottgleiche, blonde Sohn des Zeus und der Europa nach Euböa reist und im Elysium weilt" ("Il." 14, 322; "Od." 4, 564; 7, 322) und ~Pindar~ ("Pyth." 2, 133) nur andeutet, dass er "den Täuschungen abhold" sei ("οὐδ' ἀπάταισι θυμὸν τέρπετα ἔνδοθεν").-- * * * * * ~Diodor~ (um d. Mitte d. 1. Jahrh. v. Chr.) erzählt uns zuerst (Buch 4), dass Prokrustes in Attika die des Weges Kommenden auf ein Bett legte, nach dessen Länge er die zu Kleinen reckte und die zu Grossen kürzte. So wurde uns das *Prokrustesbett* ein Bild für jegliche Art gewaltsamen Ausdehnens oder Abkürzens.-- * * * * * In demselben Buche ~Diodors~ wird uns, wie in der Apollodorischen "Bibliothek" (2, 55), als eine Kraftleistung des Herkules berichtet, dass er des Augias, Königs von Elis, seit vielen Jahren nicht gesäuberten Rinderstall in einem Tage von Dung befreite, indem er zwei Flüsse hindurchleitete. Daher reden wir, wenn es gilt, massenhaft angehäufte Missstände zu durchbrechen und zu beseitigen, mit ~Lucian~ (Alex. 1: "Τὴν Αὐγείου βουστασίαν ἀνακαθήρασθαι") und mit ~Seneca~ (Apoc. 7: "cloacas Augeae purgare"), von einem *Augiasstall,* dessen Reinigung *herkulische Kraft* erfordere, und sprechen, mehr im Hinblick auf diese als auf die anderen elf Arbeiten jenes Halbgottes, von einer *Herkulesarbeit.--* * * * * * Heiligzuhaltendes, dessen Bewahrung uns Schutz gewährt, nennen wir ein *Palladium* nach jenem Pallasbilde von Holz, das in Ilion zuerst, als ein vom Himmel gefallenes, verehrt und sorgsam behütet wurde, da sein Besitz die Stadt unüberwindlich machen sollte (s. ~Vergil~ "Aen." I, 164ff. und dazu Heyne).-- * * * * * Die geheime Ratgeberin eines Staatslenkers nennen wir seine *Egeria* weil, nach Livius 1, 19 und 21 (vrgl. Valerius Maximus 1, 2, 1; Vergil "Aen." 7, 763 u. 775; Ovid "Amor." 2, 13, 18, "Fast." 3, 154; 261 sqq.; 4, 669; "Met." 15, 432 sqq.; 547 sqq.; Juvenal 3, 12 sqq.; Dionys v. Halik. 2, 60 sqq.), König Numa behauptete, von jener Nymphe, seiner Gemahlin, in nächtlichen Zusammenkünften zu erfahren, was er zu thun habe. Diese geheime Zwiesprache verlegen Manche in einen Hain bei Aricia, Andere in einen Hain vor der Porta Capena bei Rom.-- * * * * * Aus einem Wirrsal, einem *Labyrinth,* leitet uns, wie Theseus, der *Faden der Ariadne,* _der_ *Ariadnefaden,* von dem wir im ~Ovid~ ("Her." 10, 103; "Met." 8, 172; "Fast." 3, 462) und ~Hygin~ (42) lesen. Danach nennen wir ein handliches Büchlein, das uns durch die verschlungenen Pfade einer Wissenschaft führt, einen *Leitfaden.--* * * * * * Bei ~Ovid~ (43 v.-17 n. Chr.) finden wir auch ("Met." 8, 183-235; vrgl. ~Hygin~ 40) die Erzählung von Ikarus, der trotz des Daedalus väterlicher Warnung mit den wachsverklebten Flügeln der Sonne zu nahe flog, so dass sie schmolzen und er im Meere ertrank. Hiernach nennen wir ein tollkühnes, missglückendes Wagnis einen *Ikarusflug.--* * * * * * Das Urbild aller greisen, frommen und treuliebenden Ehepaare ist für uns *Philemon und Baucis,* die nach ~Ovid~ ("Met." 8, 620-725) Jupiter und Merkur gastlich aufnahmen, ohne sie noch als Götter erkannt zu haben, die dafür ihre Hütte zum Tempel verwandelt sahen, dessen Diener sie werden durften, und die, auf Verlangen zur selbigen Stunde sterbend, in eine Eiche und eine Linde umgestaltet wurden, welche gepaart an Phrygiens Höhen wuchsen, von Gläubigen bekränzt. ~Hagedorn~ ("Werke" 1793; II, 197) und danach ~Goethe~ (1802 "Was wir bringen"; 1809 "Wahlverwandtschaften" II, 1 und 1833 "Faust" II, 5) brachten weiteren Kreisen Deutschlands den Stoff nahe, den bereits ~La Fontaine~ ("Philemon et Baucis") verwertet hatte.-- * * * * * *Morpheus,* in dessen Armen wir Schlafende ruhen lassen, besitzt nach ~Ovid~ ("Met." 11, 634-693), als ein Sohn des Schlafgottes Somnus, die Macht, Traumgestalten hervorzurufen ("μορφή", die Gestalt; danach: "Μορφεύς", der Gestaltende).-- * * * * * In der 107. Fabel des ~Hyginus~ (bl. um 10 v. Chr.) tötet Apoll in der Gestalt des Paris den Achill durch einen Pfeilschuss in die Ferse. Hier war die Stelle, wo er sterblich war; denn bis auf die Ferse, an der sie ihn hielt, hatte Thetis den Neugeborenen in den unverwundbar machenden Styx getaucht (s. Fulgentius 3, 7). Wir nennen daher die schwache, verwundbare Stelle eines Menschen seine *Achillesferse* (von den Ärzten wird der sich von der Wade zur Ferse hinziehende Sehnenstrang "Achillessehne" genannt).-- * * * * * Nach ~Hyginus~ (Fab. 178) tötete Cadmus den Drachen, der den kastalischen Quell bewachte, und säete dessen Zähne aus und pflügte sie unter. Daraus entsprossen dann Krieger, die sich, bis auf fünf, einander erschlugen. Hiernach nennen wir eine Saat der Zwietracht *Drachensaat,* obwohl es richtig wäre, von einer "Drachenzahnsaat" zu reden.-- * * * * * Wir pflegen zu sagen, dass ein neubelebt aus dem Zusammenbruch des Bestehenden hervorgehender Staat oder Mensch sich erhebe, wie ein *Phönix aus der Asche;* denn also schildert ~Claudian~ (44 "Phoenix", 102: "origo per cinerem") die Wiedergeburt des indischen Wundervogels, der, alt geworden, sich im eigenen Neste verbrenne, um verjüngt aus der Asche zu erstehen. Die weiteren Phönixmythen s. b. ~Creuzer~ ("Symbolik" II, 163ff.; 3. Aufl. 1841) und bei Th. ~Graesse~ ("Sagen des Mittelalters" Dresd. 1850).-- * * * * * Die Märchensammlung "Tausend und ein Nacht" liefert uns aus "Aly Baba und die vierzig Räuber" die schatzerschliessende Zauberformel: *Sesam! öffne dich!* Dieser Sesamblüte der orientalischen Sage ähnelt *die blaue Blume* der deutschen, von der J. ~Grimm~ ("Deutsche Mythol." 3. Aufl. Gött. 1854, S. 1152) schreibt: "Die ungenannte blaue Wunderblume (S. 916, 924), die dem Hirten, wenn er sie unversehens aufgesteckt hat, plötzlich seine Augen öffnet und den bisher verborgenen Eingang zum Schatz entdeckt (S. 923), erscheint desto geheimnisvoller, weil sie gar nicht angegeben werden kann. Der Name Vergissmeinnicht, den sie sich gleichfalls selbst beilegt, soll bloss ihre Bedeutsamkeit ausdrücken und mag erst im Verlauf der Zeit auf Myosotis angewandt worden sein". In des ~Novalis~ Roman "Heinrich von Ofterdingen" (1802) erfüllt die "blaue Blume" die Sehnsucht des Titelhelden. So wurde sie zum Losungswort der Romantik.-- * * * * * Aus dem Tierepos haben wir den schon um 1200 vorkommenden Namen des Wolfes *Isegrim* (_Eisenhelm_) zur Bezeichnung eines grimmigen Menschen entnommen.-- * * * * * Für ein zurückgesetztes, zur niedrigsten Hausarbeit verwendetes Mädchen giebt uns das deutsche Märchen den Namen *Aschenbrödel* _oder_ *Aschenputtel.--* * * * * * Eine schwäbische Sage, die Gustav ~Schwab~ nach mündlicher Überlieferung in seiner Ballade "Der Reiter und der Bodensee" (1826, s. "Gedichte" Stuttg. 1828-9) dem deutschen Volke schenkte, lautet also: Über die Schneefläche des zugefrorenen Bodensees sprengt ahnungslos ein Reiter, der, jenseits angekommen, tot vom Ross sinkt, als er hört, welcher Gefahr er entronnen. Wir erinnern daher bei ähnlichen Schrecken nach unbewusst überstandenem Unheil an den *Reiter über den Bodensee.--* * * * * * Aus der norwegisch-isländischen Sage citieren wir für wilde Kampfeswut und Ingrimm die *Berserkerwut;* denn in der "älteren Edda" (16, 23 Simrock) heisst es: "Zu Sorgen und Arbeit || hatte die Söhne Arngrim gezeugt || mit Eyfura, Das Schauer und Schrecken || von Berserkerschwärmen Über Land und Meer || gleich Flammen lohten".-- * * * * * In der "jüngeren Edda" (1, 27 Simrock) lesen wir von einem der zwölf göttlichen Asen, vom Heimdall: "Er bedarf weniger Schlaf als ein Vogel und sieht sowohl bei Nacht als bei Tag hundert Rasten weit; er hört auch das Gras in der Erde und die Wolle auf den Schafen wachsen, mithin auch alles, was einen stärkeren Laut giebt". Mit der Wendung *Das Gras wachsen hören* bezeichnen wir daher noch heut eine übermenschliche Feinspürigkeit.-- * * * * * Wenn ein zuverlässiger Hüter und Warner von uns ein *Treuer Eckart* _oder ein_ *Getreuer Eckart* genannt wird, so entlehnen wir diesen Namen der nordischen, auf deutscher Grundlage ruhenden Wilkinasage. Eckart rettet als Erzieher der Harlunge diese vor einem Überfall. Dann finden wir ihn vor Frau Holles wilder Jagd als Warner, dass die Leute aus dem Wege gehen (s. ~Grimm~: "deutsche Mythol." S. 887), und am Venusberge, dass niemand hineingehe (s. "Heldenbuch" ges. 1472 und "die Mohrin" verf. 1453 von H. v. ~Sachsenheim~). Schon bei ~Agricola~ ("Sprichw." Hagenau, 1584) heisst das 667. Sprichwort: "Du bist der treue Eckart; du warnest jedermann", ~Tieck~ gab (1799) die romantische Erzählung heraus: "Der getreue Eckart und Der Tannenhäuser" und ~Goethe~ schrieb (1813) die Ballade "Der getreue Eckart".-- * * * * * Einen verführerischen Wüstling nennen wir einen *Don Juan* nach dem Helden einer spanischen Sage des 14. Jahrhunderts, die sich an eine historische Person knüpft, den Don Juan Tenorio, einen Freund Peters des Grausamen. Der Sage nach hatte er die Tochter eines Komturs entführen wollen, den er im Zweikampf erstach. Die dem Gefallenen errichtete Bildsäule ladet er höhnend zum Abendessen, und jener *Steinerne Gast* findet sich wirklich ein und überliefert den Sünder der Hölle. Dies Wort citieren wir im Sinne ~Schillers~, der ("Piccolomini" IV, 6 a. E.) den vor sich hinbrütenden Max einen "steinernen Gast" schelten lässt, "der uns den ganzen Abend nichts getaugt". Die Don-Juan-Sage ging in mannigfacher Gestaltung über die Bühnen Spaniens (zuerst 1634 durch Tirso de Molina), Italiens, Frankreichs und Englands, bis die Musik unseres ~Mozart~ (1787) dem Libretto Lorenzo ~Dapontes~ (s. Kap. VII) zum Siege über alle Vorgänger verhalf.-- * * * * * Einen bösen Ehemann nennen wir einen *Blaubart* nach dem ursprünglich altfranzösischen Märchen "Raoul, Le Chevalier Barbe-Bleue", in dem dieser blutdürstige Ritter seine sechs Gemahlinnen wegen ihrer Neugier tötet. Auch seine siebente würde er getötet haben, hätte man ihn nicht erschlagen.-- * * * * * Aus dem im Anfang des 16. Jahrhunderts auftauchenden Märchen "Von den 7 Schwaben" (herausg. v. Richard Michael Bück in Bartsch-Pfeiffers "Germania". Neue Reihe V. 317) ist die Aufforderung des sechsten unter ihnen, der bald "Gelbfüssler", bald "Jokele", bald "Hansele" heisst, allgemein gebräuchlich geworden: "*Hannemann! geh' du voran!* *Du hast die grössten Stiefeln an*", (Dass dich das Tier nicht beissen kann).-- III. Geflügelte Worte aus deutschen Schriftstellern. Dem 13. Jahrhundert gehört *Neue Besen kehren gut* an, was zuerst[15] in *Freidank*s "Bescheidenheit" (W. Grimms Vrîdanc 15: "Von Dieneste" g. E.) in der Form vorkommt: Der niuwe beseme kert vil wol ê daz er stoubes werde vol. (Der neue Besen kehrt sehr wohl, Eh' dass er Staubes werde voll.)-- [Fußnote 15: Vrgl. über Dieses und Ähnliches die "~Einleitung~", in der gesagt ist, dass auch Sprichwörter nicht vom Himmel fallen, sondern stets ihren ersten Urheber haben müssen. Falls also nicht aus der Form des ersten Befundes mit Sicherheit hervorgeht, dass ein bereits gebräuchliches Sprichwort vorliegt, kann der Sammler die erste schriftstellerische Quelle getrost anmerken. Die spätere Forschung möge dann untersuchen, ob das Wort schon in früheren Tagen im Volke verbreitet war.] * * * * * *Das fünfte Rad am Wagen* stammt aus *Herbort* von Fritzlars (1. Decennium des 13. Jahrh.) "Liet von Troye" 83 "so zele man mich zem fünften Rade" oder aus "~Vrîdanc~" 41 "Von Guote und Uebele": der wagen hât deheine stat dâ wol stê daz fünfte rat. (Der Wagen hat keine Stelle, Wo das fünfte Rad wohl angebracht wäre.)-- * * * * * *Den Mantel nach dem Winde kehren* findet sich zuerst in *Gottfried von Strassburg*s (um 1215) "Tristan und Isolt" (262, 32 f. Massmann, Leipz. 1843) in der Form: man sol den mantel keren, als ie die winde sint gewant.-- * * * * * Aus dem "Sachsenspiegel" (1219-1233) *Eike von Repkow*s, eines Schöffen aus der Nähe von Magdeburg, stammt: *Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.* Es lautet bei ~Homeyer~ ("Des Sachsenspiegels erster Teil oder das Sächsische Landrecht nach der Berliner Handschrift von 1369"; 3. Ausg., Berlin 1861, 2. Buch, Artikel 59, § 4): "Die ok irst to der molen kumt, die sal erst malen".-- * * * * * *Wer seinen Kindern giebt das Brot Und leidet nachmals selber Not, Den soll man schlagen mit der Keule tot,* befindet sich an manchem Stadtthore Norddeutschlands neben einer aufgehängten Keule angebracht. Dieser Spruch ist einer Erzählung des *Rüdiger von Hünchhover* entnommen, der in Urkunden 1290-1293 erscheint (Herrigs Archiv 7, 340). Sie heisst "Der Schlägel" und lautet also: "Ein alter Mann, der sein ganzes Vermögen seinen Kindern überlassen hat, die ihn nun schlecht behandeln, weiss in ihnen den Glauben zu erwecken, dass er noch einen Schatz zurückbehalten habe, worauf sie ihn wieder in Ehren halten. Nach seinem Tode finden aber die Kinder in der vermeintlichen Schatzkiste nichts als einen Schlägel, mit der Beischrift, dass man einem jeden, der seine ganze Habe seinen Kindern übergiebt und infolgedessen in Not und Elend lebt, mit diesem Schlägel das Gehirn einschlagen müsse". ("Koloczaer Codex altdeutscher Gedichte" von Graf ~Mailáth~ und ~Köffinger~, S. 155, und v. ~der Hagens~ "Gesamtabenteuer" 49, vrgl. auch "Meister Stephans Schachbuch", ein mittelniederdeutsches Gedicht des 14. Jahrhunderts, herausgegeben von W. Schlüter 1889-90, V. 4730-4881.) Nach ~Thiele~ "Danmarks Folkesagen", I, 107 wird in Dänemark diese Geschichte von Olaf Bagger in Odense unter Friedrich II. (1559-1588) erzählt.-- * * * * * *Die Welt will betrogen sein* steht in der Form "die wellt die will betrogen syn" in ~Sebastian~ *Brant*s (1458-1521) 1494 erschienenen "Narrenschiff" (Ausg. Zarncke, S. 65, Sp. 1). Man führt es oft in der lateinischen Form an: *Mundus vult decipi.* So heisst es schon in Sebast. ~Franks~ 1533 erschienenen "Paradoxa", No. 236 (247): "Die Welt will betrogen und belogen sein und nur mit Wahn geäfft und regiert werden, wie jener Mönch sagt, der für sein Thema hält: Mundus vult decipi darumb bin ich hie, dem man zu Lohn alle Säcke voll stiess". Hierin sieht Dr. ~Weinkauff~ (Birlingers "Alemannia", VI, 1. S. 48 u. 49) die Grundlage von *Mundus vult decipi, ergo deciplatur* (Die Welt will betrogen sein, darum sei sie betrogen); während ~Thuanus~ (Bch. 12, anno 1556) dies lateinische Wort auf den päpstlichen Legaten ~Caraffa~ (späteren Papst Paul IV., † 1559) zurückführt.-- * * * * * *Grobian* ist auch ein Wort ~Sebastian Brants~ aus dem "Narrenschiff" (Zarncke, S. 71 u. 72). Er spricht dort von einem "neuen Heiligen, Grobian geheissen", den er weiterhin "Sankt Grobian" nennt.-- * * * * * *Hanswurst* findet sich zum ersten Male in der Form ~Hans Worst~ in der niederdeutschen Übersetzung von ~Sebastian Brants~ "Narrenschiff" (Rostock 1519, No. 76, 83, Ausg. ~Zarncke~, S. 75, Sp. 2). Bei Brant selbst steht ~hans myst~. ~Hans Mist~ ist auch der Name eines Bauern in einem Fastnachtspiele des 15. Jahrh. (~Keller~ I, S. 342). Hans Worst wiederholt sich bei ~Luther~ in der "Vermahnung an die Geistlichen, versammelt auf dem Reichstag zu Augsburg", 1530, im Abschnitte "Vom ehelosen Stande"; in der Predigt über die "Auferstehung der Toten", B. 19, 133; in "Wider den Meuchler zu Dresden" (1531), 25, 105; und in "Wider Hans Worst" (Wittenberg 1541, 26, 4) sagt ~Luther~: "Dies Wort, Hans Worst, ist nicht mein, noch von mir erfunden, sondern von andern Leuten gebraucht wider die grossen Tölpel, so klug sein wollen, doch ungereimt und ungeschickt zur Sache reden und thun". Schon hieraus möchte man schliessen, dass Luther an eine volkstümliche Bühnengestalt gedacht hat, besonders aber aus den kurz darauf folgenden Worten: "Wohl meinen etliche, ihr haltet meinen gnädigen Herrn (den Kurfürsten von Sachsen) darum für Hans Worst, dass er von Gottes, dem ihr feind seid, Gaben stark, fett und volliges Leibes ist. Also hab ichs auch oft gebraucht, sonderlich und allermeist in der Predigt". Die heut übliche Form "Hans Wurst" steht erst in ~Fischarts~ "Gargantua" (1575. c. 8. g. E.): "Trink alzeit for den durst--So tringt dich kain durst--Mein Hans Wurst".-- * * * * * *Calembourg* entstammt nach der von Philarète ~Chasles~ ("Études sur l'Allemagne ancienne et moderne", Paris 1854, p. 83) aufgestellten und in ~Littrés~ Lexikon gebilligten Etymologie dem Schwankbuche Philipp *Frankfurter*s "Der Pfaffe von Kalenberg" (nachweisbar erst Ende des 15. Jahrh. geschrieben, vielleicht schon im 11. Jahrh.). Aus Calembourg haben wir dann zur Bezeichnung hervorragend schlechter Wortwitze *Kalauer* gemacht, wobei wohl an Leder und die geringere Qualität der Stiefel gedacht worden ist, wie sie die Stadt Kalau liefert. Andere wollen wissen, der Ausdruck rühre daher, dass Ernst Dohm seine guten Witze dem "Kladderadatsch" Sommers aus Kalau sandte.-- * * * * * Der Name *Amerika* entstand nach dem des Amerigo (Americus) Vespucci auf den Vorschlag des Buchhändlers und Professors Martin *Waldseemüller* (Hylacomylus in St.-Dié), welcher Vespuccis dritte Reise nach der "Neuen Welt" i. J. 1507 herausgab (vrgl. A. v. Humboldt "Examen critique de l'histoire et de la géographie du nouveau continent". IV., 97ff. 104-6).-- * * * * * *Die Geister platzen aufeinander* steht in *Luther*s (1483-1546) auf das Münzersche Treiben in Altstadt bezüglichem Briefe (vom 21. August 1524) "an die Fürsten zu Sachsen von dem aufrürischen Geiste", B. 53, Nr. 108, S. 255ff, in der Form: "Man lass die Geister auf einander platzen und treffen".-- * * * * * Nach dem "Was ist das?" zum 8. Gebot in ~Luthers~ "Katechismus" (1529) sollen wir *Alles zum Besten kehren,* und im dritten Hauptstück heisst es: "Vater unser, der du bist im Himmel.--Was ist das? Gott will uns damit locken, dass wir glauben sollen, er sei unser rechter Vater". Hiernach ist *Er will uns damit locken* ein geflügeltes Wort geworden. Ebenda zählt Luther in der Erklärung der "vierten Bitte" des "Vaterunsers" auch *Gute Freunde, getreue Nachbarn* zu "unserem täglichen Brod".-- *Wasser thuts freilich nicht* stammt aus dem vierten Hauptstück.-- *Die Kunst geht nach Brot,* (d.h. "die Kunst geht betteln",) was in ~Lessings~ "Emilia Galotti", 1, 2 vorkommt, steht bei ~Luther~, B. 64, S. 183: "Kunst gehet itzt nach Brot, aber Brot wird ihr wieder nachlaufen und nicht finden". Bei Neander: "Ethice vetus et sapiens", (Lpz. 1590) steht S. 338 unter "Proverbia Germanorum" bereits: "Kunst gehet nach Brot".-- * * * * * Aus ~Luthers~ "Ein' feste Burg ist unser Gott" (im Klugschen Gesangbuche von 1529, S. 21) wird citiert: *Mit unsrer* (_eigentl.: unser_) *Macht ist nichts getan,* ferner: *Das Wort sie sollen lassen stan,* und: *Lass fahren dahin.* Letzteres benutzte ~Schiller~ im "Reiterliede" (Schillers Musenalmanach für 1798, S. 137) am Schluss von "Wallensteins Lager": Lass fahren dahin, lass fahren! ~Bürger~ singt in Strophe 14 des Gedichtes "der Bruder Graurock und die Pilgerin" (1777): Lass fahren! Hin ist hin!-- * * * * * Für "Legende" braucht ~Luther~ "~Lugenda~" in seiner "Predigt am 25. Sonntag nach der heiligen Dreifaltigkeit, Anno 1537, in tempio parochine", B. 6, S. 244: "Sonderlich hat die Lugenda von den Wunderzeichen Franzisci ein Sack voll erlesener, grosser, schändlicher Lügen". ~Lugende~ steht in Grimmelshausens "wunderbarlichem Vogelnest", (1672) II, 13. Später wurde aus Lugenda "Lügende" und "Lüg-Ente". In "~Schelmuffskys~ Curiöser und sehr gefährlicher Reisebeschreibung zu Wasser und Lande, von E. S.[16] Gedruckt zu Schelmerode in diesem Jahr" (1696) heisst es zu Anfang: "so wusste ich allmalen so eine artige ~Lüg-Ente~ vorzubringen". Daraus ist *Ente* für Zeitungslüge geworden. Grimm jedoch sagt im "Wörterbuch": Man nennt eine in Zeitungen verbreitete, gleichsam fortschwimmende, wieder auftauchende Fabel oder Lüge heute gewöhnlich Ente; früher hiess es blaue Ente; blau ist nebelhaft, nichtig; einem etwas Blaues vormachen, blauen Dunst machen bedeutet vorlügen". Es folgen dann mehrere Belegstellen, wobei zu bemerken ist, dass auch im Französischen "canard" und im Spanischen "ánade" für Zeitungslüge gebraucht wird.-- [Fußnote 16: Der Verfasser war der einunddreissigjährige Christian ~Reuter~, dessen Leben und Werke Friedrich Zarncke beschrieb. Vrgl. Bd. IX d. "Abhandl. d. philol.-hist. Classe der Kgl. sächs. Gesellsch. d. Wissensch." No. 5. Lpz. S. Hirzel. 1884.] * * * * * Allgemein wurde, doch ohne jegliche Gewähr, auf ~Luther~ der Spruch zurückgeführt: *Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang,* *Der bleibt ein Narr sein Lebelang;* auch die Lutherstube auf der Wartburg ist jetzt damit geschmückt. ~Xanthippus~ ("Spreu" IV, München 1883) hat wohl mit Recht als die Quelle den italienischen Reim bezeichnet: "Chi non ama il vino, la donna e il canto Un pazzo egli sara e mai un santo." "Wer nicht liebt Gesang und Weib und Wein, Der wird ein Narr und nie ein Heiliger sein." Zum ersten Male, scheint es, tritt die Luther-Legende im "Wandsbecker Bothen" von 1775, No. 75 in folgender "Devise an einen Poeten" auf: Dir wünsch' ich Wein und Mädchenkuss, Und deinem Klepper Pegasus Die Krippe stets voll Futter! Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, Der bleibt ein Narr sein Lebenlang. Sagt Doktor Martin Luther. Nach ~Redlich~ ("Die poetischen Beiträge zum Wandsbecker Bothen", Hamburg 1871, S. 57) machte wahrscheinlich ~Joh. Heinrich Voss~ diese Verse, also nicht ~Claudius~, wie W. ~Roeseler~ ("Mathias Claudius und sein Humor", Berlin 1873, S. 41) annimmt. Dann teilt ~Voss~ den oben citierten Vers 1777 im "Musenalmanach" (Hamburg, S. 107) mit der Überschrift "Gesundheit" und der Unterschrift "Dr. M. Luther" mit. Auch sein 1777 gedichtetes Lied: "An Luther" (~Voss~: "Sämmtl. Gedichte" Königsb. 1802. B. 4, S. 60) endet mit jenen Worten, und aus seiner Anmerkung S. 294, ersehen wir, dass Hamburger Pastoren in dem Abdrucke des Spruches im Musenalmanach eine Verunglimpfung Luthers erblickten und deshalb Vossens Wahl zum Lehrer am Johanneum vereitelten. Über den Ursprung gab Voss keine Auskunft. ~Herder~ ("Volkslieder", 1. T. Leipz. 1778, S. 12) schliesst die Zeugnisse über Volkslieder mit: Wer nicht liebt, Weib, Wein und G'sang, Der bleibt ein Narr sein Leben lang. Luther. ~Karl Müchler~ giebt in dem zuerst in F. W. A. Schmidts "Neuem Berliner Musenalmanach für 1797", S. 48 gedruckten Trinkliede "Der Wein erfreut des Menschen Herz" ("Lieder geselliger Freude", herausg. von J. F. Reichardt, 1797, 2. Abtlg. S. 15) jeder Strophe die Kehrreime: -- -- Was Martin Luther spricht: Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, Der bleibt ein Narr sein Lebelang; Und Narren sind wir nicht. Auch in ~Methfessels~ "Allgemeinem Commers- und Liederbuch", Rudolstadt 1818, schliesst das ~von Lichtensteinsche~ Lied "Wo der geistige Freudenbringer": Drum singt, wie Doktor Luther sang: Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, Der bleibt ein Narr sein Leben lang. Wenn in den "Epistolis obscurorum virorum" (Lips. 1864, p. 371) gesagt wird: "Quamvis Salomon dicat: musica, mulier et vinum laetificant cor hominis, primo Proverbiorum XII". "Obgleich Salomon sagt: Musik, Weib und Wein erfreuen des Menschen Herz, erstes Buch der Sprüche 12", so ist das ein erdichtetes Citat, da es kein erstes Buch der Sprüche Salomos giebt.-- * * * * * *Dunkelmänner,* die wörtliche Übersetzung von "obscuri viri", hat folgenden Ursprung: der für die Reformation kämpfende Humanist ~Reuchlin~ gab, um sein Ansehen im Streite gegen die kölner Papisten, Pfefferkorn, Hochstraten, Arnold von Tongern, Ortuinus Gratius u.s.w. zu stärken, 1514 seinen Briefwechsel mit berühmten Leuten: "Epistolae clarorum virorum" heraus. Von ihm befreundeter Seite, es werden Crotus Rubianus, Ulrich Hutten, Jacob Fuchs, Eobanus Hesse, Petreius Eberbach genannt, erschien 1515 der erste, 1517 der zweite Band "Epistolae obscurorum virorum" (Briefe unberühmter Leute), die so abgefasst sind, als kämen sie von seinen Feinden, und die auch an Ortuinus Gratius gerichtet sind. Zuerst frohlockten diese; als sie aber merkten, dass sie gemeint seien, erschien 1518 die Gegenschrift: "Lamentationes obscurorum virorum, non prohibitae per sedem Apostolicam". So bekam "obscuri viri", eigentlich "unberühmt" im Gegensatz zu "clari viri", den Nebensinn von Obscuranten, Finsterlingen, "Dunkelmännern". Letzterer Ausdruck scheint erst im 19. Jahrhundert gebildet worden zu sein. In der von ~Bentzel-Sternau~ herausgegebenen Zeitschrift "Jason", Jahrgang 1809, III. Band, S. 271 wird gesagt: "Bekannt ist es, welche heilsame Wirkung die Briefe der Dunkelmänner auf den Lesenden (den kranken Erasmus) hervorbrachten." ~Hoffmann von Fallersleben~ brachte in den "Unpolitischen Liedern" (1. T. 1840) ein Gedicht "Dunkelmannstracht" und H. ~Heine~: "Wintermärchen" (1844), Kap. 4, sagt von Köln: Ja, hier hat einst die Klerisei Ihr frommes Werk getrieben, Hier haben die Dunkelmänner geherrscht, Die Ulrich von Hutten beschrieben.-- * * * * * ~Ulrich~ *von Hutten* (1488-1523) ist wegen seines Wahlspruches: *Ich hab's gewagt,* zu erwähnen, welcher sich zuerst auf dem Titelblatt seiner Übersetzungen der "Conquestiones" (wahrscheinlich--nach Böcking--1520 erschienen) sowie als Unterschrift in der, nach Böcking gleichfalls 1520 erschienenen "Klag über den Lutherischen Brandt zu Mentz (Mainz)" findet. Ebenso beschliesst Hutten mit diesem Spruch das Vorwort zu seinem "Gesprächbüchlein" (1521) und in demselben seinen Dialog in Prosa: "Die Anschauenden", und er hängt ihn fast stets seinen deutschen Versen als Schluss, ohne Zusammenhang mit dem Vorhergehenden, an. Im Zusammenhang steht es am Schluss seiner "Klag und Vormahnung gegen den übermässigen unchristlichen Gewalt des Bapsts zu Rom", wo es heisst: Wohlauf, wir haben Gottes Gunst, Wer wollt in solchem bleiben d'heim? Ich hab's gewagt, das ist mein Reim. Auch beginnt ein 1521 gedrucktes Lied von ihm: Ich hab's gewagt mit Sinnen, dessen sechste Strophe schliesst: Bin unverzagt, Ich hab's gewagt, Und will des Ends erwarten. Er sah in diesem deutschen Wahlspruch eine Übersetzung seines lateinischen, bereits 1517 als Motto seinem "Phalarismus" vorgesetzten und auch später noch, z.B. in der Vorrede "an alle freien Männer Deutschlands" (ad liberos in Germania omnes) von ihm angewendeten Wahlspruches: *Jacta est alea.* Gefallen ist der Würfel. (vrgl. Menander unt. "Gefl. Worte aus Griech. Schriftst.").-- * * * * * Nach dem Buchdrucker ~Johann~ *Ballhorn* (eigentlich Balhorn), der seit 1531 in Lübeck (nach Balthasar ~Schuppius~ zu Soest in Westfalen) thätig war, heisst *ballhornisieren* _oder_ *verballhornen* so viel wie "verschlimmbessern", "lächerliche Veränderungen in einem Schriftstück anbringen". Der erste, welcher Johann Ballhorn erwähnt, ist ~Schuppius~ in dem "Kalender" (1659) S. 588 und 601. An der ersten Stelle heisst es: "wie Johann Ballhorn, der Buchdrucker zu Soest in Westfalen, welcher das ABCbuch vermehrt und verbessert herausgehen liess"; und an der zweiten: "als ich dasselbe erbrochen, lag darin dieses Pasquill, auctior et correctior, wie Johann Ballhorn zu schreiben pflag". Andere leiten "verballhornen" von dem jedoch durch Johann Ballhorn nur gedruckten Buche "Lübeckische Statuta" u.s.w., (1586) ab, weil die darin vorgenommenen und dem allein auf dem Titelblatt genannten Ballhorn fälschlich zugeschriebenen Verbesserungen allseitigen Tadel gefunden hätten. Noch Andere schieben ihm zu, dass er dem auf der letzten Seite der Fibeln üblichen Hahn ein paar Eier untergelegt habe. Eine Fibel mit dem Bilde des Hahnes, im Jahre 1583 gedruckt zu Hamburg, befindet sich in der dortigen Stadtbibliothek. In "Deutscher Recht- nicht Schlechtschreibung" (S. 5, Berlin 1877) wird "Johann Ballhorn von Buxtehude" genannt; einen solchen giebt es nicht.-- * * * * * Aus dem "Esopus", (4, 62; 1548) des ~Burchard~ *Waldis* (1490-1556) stammt: *Das ist für die Katze,* oder, wie man im Königreich Sachsen zu sagen pflegt: *Das ist der Katze,* d.h. das lohnt nicht, das bringt nichts ein. Der Ausdruck ist ein Rest der dort befindlichen Erzählung "Vom Schmied und seiner Katze". Ein Schmied nahm sich vor, von seinen Kunden nichts für seine Arbeit zu verlangen, sondern die Bezahlung ihrem eigenen Willen anheimzustellen; sie begnügten sich aber mit dem blossen Danke. Nun band er seine fette Katze in der Werkstatt an, und wenn ihn die Kunden mit leeren Worten des Dankes verliessen, sagte er: "Katz, das geb ich dir!" Die Katze verhungert, und der Schmied beschliesst, es zu machen wie die anderen Handwerker.[17] ~Seume~ glaubte, die Schnurre rühre von ~Taubmann~ her; denn er schreibt in seinem Buche "Mein Leben", ziemlich gegen Ende: "so dass ich -- -- -- weiter nichts erntete, als ein freundliches 'Wir bleiben Euch in Gnaden gewogen', wovon doch am Ende selbst Taubmanns Katze ihr Bischen Geist aufgab". [Fußnote 17: S. ~Balthasar Schuppius~ "Freund in der Not" (1657) S. 229, "der Kurtzweilige Zeitvertreiber" von 1666, S. 41 und ~Abraham~ a St. ~Clara~ "Huy und Pfuy der Welt".] In den "Deutschen Rechtssprichwörtern" von Graf und Dietherr, 2. Ausg., Nördlingen 1869, S. 267 steht "vom Danke kann man keine Katze füttern" und in der Anmerkung a: "von'n danke kan man keine katten futtern". Es ist also ebenso möglich, dass ~Waldis~ seine Erzählung daraus herspann, wie, dass diese Worte aus ihr entsprangen.-- * * * * * *Lehrstand, Nährstand, Wehrstand* wird bei Erasmus *Alberus* (1500-53) zum ersten Male angedeutet. In seiner "Predigt vom Ehestand" aus dem Jahre 1546 (auf der Königl. Bibliothek in Berlin) heisst es Bogen 6: "Der Priester muss lehren, die Oberkeit wehren, die Bauerschaft nähren" und in seinem "Buch von der Tugend und Weisheit, nämlich 49 Fabeln" (Frankfurt a. M. 1550, Fabel 47, Morale): "Fein ordentlich hat Gott die Welt Mit dreien Ständen wohl bestellt. Wenn die sich nur wüssten zu halten, So liess Gott immerdar hin walten. Ein Stand muss ~lehrn~, der andre ~nährn~, Der dritt' muss bösen Buben ~wehrn~". In Luthers "Tischreden", 1560, (B. 59, S. 207) heisst es: "Amt eines treuen Seelsorgers". "~Nähren~ und ~wehren~ muss in einem frommen, treuen Hirten und Pfarrherrn beisammen sein ... sonst wenn das ~Wehren~ nicht da ist, so frisst der Wolf die Schafe desto lieber, da sie wohl gefüttert und feist sind. ... Ein Prediger muss ein Kriegsmann und ein Hirte sein. ~Nähren ist lehren~, und das ist die schwerste Kunst; darnach soll er auch Zähne im Maule haben und ~wehren~ oder streiten können". In den "Tischreden" (ed. Förstemann, Abt. 3, S. 415) steht Kap. XXXVII, § 118: "Einem Lehrer gebührt, dass er gewiss lehre, nähre und wehre" und bei Bindseil "Colloquia latina", V. p. 280: "Id eo ad Doctorem pertinet nehren und wehren docere et confutare". "Nähramt, Wehramt" kommt bei Luther am Schluss der Schrift "Ob Kriegsleute u.s.w." vor, und "Vom Nähr- und Lehrstande" u.s.w. ist die Überschrift zu Sirach 39. Im ~Wencel Scherffer~ ("Geist- und Weltliche Gedichte", Brieg 1652, S. 74) werden die drei Beine einer von den Herzögen zu Liegnitz und Brieg erlegten dreibeinigen Bache auf die drei Stände: "den Regier-, Lehr- und Nährstand" gedeutet und "Wehr-Lehr-Nähr-Her-Stand" betitelt Friedrich von ~Logau~ einen seiner Verse (Salomons von Golau Deutscher Sinn-Getichte drey Tausend. Breslau. In Verlegung Caspar Klossmanns. 1654 ersch. jedoch ohne Jahresangabe. 2. Tausend 8. Hundert No. 21). Die drei Substantiva "Wehrstand, Lehrstand, Nährstand" findet man in der Überschrift, welche ~Weidner~ dem 3., 4. und 5. Teile von ~Zincgrefs~ "Apophthegmata" (1653-55) giebt. ~Zeller~ erläutert ("Geschichte der Philosophie", II, 1, 764) die drei Stände in Platos "Staat" durch diese deutschen Bezeichnungen.-- In der Schrift des ~Erasmus Alberus~ "Ein Dialogus oder Gespräch etlicher Personen vom Interim" (1548; Blatt Diiij) heisst es: (_Gehe hin, und_) *thu, das du nicht lassen kannst.* ~Lessing~ wiederholt es in "Emilia Galotti" (1772), 2, 3; v. ~Hippel~ in den "Lebensläufen nach aufsteigender Linie", I, 5 (1778) sagt: "Er thue, was er nicht lassen kann"; in ~Wielands~ "Pervonte" (1778) heisst es von Vastola, als diese den Pervonte küssen muss (2. Teil); sie "that was sie nicht lassen konnte"; ~Schiller~ in "Wilhelm Tell", I, 1 lässt Tell sagen: "ich hab' gethan, was ich nicht lassen konnte".-- * * * * * *Atlas* für "Landkartensammlung" führte Gerhard *Mercator* (Kremer; 1512-94) durch sein Werk ein "Atlas sive geographicae meditationes de fabrica mundi et fabricati figura", (Atlas oder geographische Betrachtungen über die Erschaffung der Welt und über die Gestalt der erschaffenen Welt) Duisburg 1595.-- * * * * * Der Pastor in Frankfurt a. O. Andreas *Musculus* (Mensel; 1514-81) gab 1556 die Schrift heraus "Vom zuluderten zucht und ehrerwegnen pluderichten Hosen Teuffel vermanung und warnung", auf deren neuer Auflage v. J. 1629[18] der Hosenteufel bezeichnet wird als "Dess jetzigen Weltbeschreyten verachten und verlachten Al-modo Kleyder Teuffels Alt-Vatter". Dies sehen wir als die Quelle des üblichen Wortes *Modeteufel* an (mit Julius ~Lessing~: "Der Modeteufel" S. 5; Berl. 1884. "Volkswirtschaftl. Zeitfr." Heft 45).-- * * * * * In Johann *Fischart*s (1547-89) "Gargantua" (S. 160) lesen wir: "Duck dich Seel, es kommt ein Platzregen," was vielleicht die Quelle des bekannten Wortes ist: "*Freue dich, liebe Seele, jetzt kommt ein Platzregen*", wie unter einer in den vierziger Jahren des 19. Jahrh. zu Berlin erschienenen kolorierten Zeichnung steht, die einen dicken schweisstriefenden Herrn darstellt, der, an einem Tisch sitzend, die Hand nach einem vollen Glase Berliner Weissbier ausstreckt.-- ~Fischart~ verdanken wir auch den tief ins Volk gedrungenen Witz *Jesu-wider* (für "Jesuit", "Jesuiter"); denn er reimt in seinem "Jesuitenhütlein" (1580, Kap. 4): "Aber weil der Nam Wider Christ Noch etlichen zuwider ist, Welche doch noch zu gewinnen weren: So that den Namen ich verkehren Und setzt das förderst rechts darhinder, Auff dass mans finden könt dest minder, Macht Christ Wider und Jesu Wider Für Wider Christ, den sonst kennt jeder".-- [Fußnote 18: Dieser nach des ~Musculus~ Tode erschienene Nachdruck fehlt in der Kgl. Bibliothek zu Berlin, ist aber vorhanden in der reichhaltigen Costume-Bibliothek des Freiherrn von Lipperheide in Berlin.] * * * * * Johannes Olorinus *Variscus* (Johann Sommer; 1559-1622) erzählt in "Ethographia Mundi", (1609, 1. T., 17. Regel) unter andern Lügengeschichten, dass jemand, ans Ende der Welt gekommen, dort *Die Welt mit Brettern vernagelt* oder, wie er sagt, "verschlagen" gefunden habe.-- * * * * * *Gas* ist ein von *van Helmont* (1577-1644) in Brüssel erfundenes Wort. In seinen "Opera omnia", (ed. M. B. Valentini, 1707) heisst es S. 102, Sp. 12 § 14 nach Erwähnung des von ihm entdeckten Gases: "Hunc spiritum, incognitum hactenus, novo nomine ~gas~ voco" (Diese bislang unbekannte Art Luft benenne ich mit dem neuen Namen "Gas").-- * * * * * Friedrich *von Logau* (1604-55) sang in seinen Sinngedichten (Salomons von Golau deutscher Sinn-Getichte drey Tausend. Breslau. In Verlegung Caspar Klossmanns ersch. 1654 jedoch ohne Jahresangabe. 1. Tausend, 8. Hundert, No. 2) nach vollendetem dreissigjährigen Kriege: "Gewaffneter Friede". "Krieg hat den Harnisch weg gelegt, der Friede zeucht ihn an, Wir wissen was der Krieg verübt, wer weiss was Friede kann?" und (3. Tausend, 5. Hundert, No. 78): "Der geharnischte Friede". "Der Friede geht im Harnisch her, wie ist es so bestellt? Es steht dahin; er ist vielleicht die Pallas unsrer Welt". Danach sagen wir: *ein bewaffneter Friede.--* Eben daher citieren wir (2. Tausend, 4. Hundert, No. 34): "Der Mai". "*Dieser Monat ist ein Kuss, den der Himmel giebt der Erde, Dass sie jetzund seine Braut, künftig eine Mutter werde*".-- ~Logaus~ Sinngedichte ("Die Liebe". 2. Tausend, 4. Hundert, No. 14): "Nenne mir den weiten Mantel, drunter alles sich verstecket; Liebe thuts, die alle Mängel gerne hüllt und fleissig decket", und (2. Taus., 9. Hundert) "Christliche Liebe": "Liebe kaufte neulich Tuch, ihren Mantel zu erstrecken, Weil sie, was durch dreissig Jahre Krieg verübt, soll alles decken", sind wohl unsere Quellen, wenn wir sagen, dass wir etwas *Mit dem Mantel der Liebe zudecken.* * * * * * In Friedrich Wilhelm ~Gotters~ "Gedichten" (I, S. 91; Gotha 1787) heisst es in der Romanze "Die Trauer" (1774): "Elise, die gern Thränen stillt, Verirrte gerne leitet, Und über kleine Schwächen mild Der Liebe Mantel breitet". Es sei hierbei erinnert an "Sprüche Salomonis" 10, 12: "Liebe decket zu alle Übertretungen", an 1. Petri 4, 8: "Die Liebe decket auch der Sünden Menge" und an das (nach dem "Corpus iuris canonici", Dist. 96, c. 8) dem Kaiser Konstantin zugeschriebene Wort: "er würde, wenn er mit eigenen Augen einen Priester oder Einen im Mönchsgewande sündigen sähe, seinen Mantel ausziehen und ihn so damit bedecken, dass Niemand ihn gewahre" ("chlamydem meam expoliarem et cooperirem eum, ne ab aliquo videretur").-- * * * * * Aus ~Paul~ *Gerhardt*s (1606-76) Kirchenliede "Nun ruhen alle Wälder" (Geistliche Lieder und Psalmen", Berlin 1653) stammt die Frage: *Wo bist du, Sonne* (_ge_)*blieben?--* Auch citiert man die erste Zeile seines 1649 gedichteten Liedes vom Folgenden abgelöst, also: *Wach auf, mein Herz, und singe!--* * * * * * Ein Weihnachtslied von *Johann Rist* (1607-67) beginnt: *Ermunt're dich, mein schwacher Geist.--* * * * * * *Nürnberger Trichter* beruht auf dem Titel eines Buches von *Harsdörffer* (1607-58): "Poetischer ~Trichter~, die Teutsche Dicht- und Reimkunst, ohne Behuf der lateinischen Sprache, in VI Stunden einzugiessen", das 1648 ohne Namen in ~Nürnberg~ erschien. Das Bild vom Trichter ist nicht seine Erfindung, da er sich in der Vorrede auf "H. ~Schickards~ Hebreischen Trichter" (Tüb. 1627) bezieht, und ein solcher Trichter schon in der lateinischen Komödie "Almansor, sive ludus literarius" des Mart. ~Hayneccius~ (Lpz. 1578) 5, 5, genannt wird. Vrgl. ~Zincgref-Weidner~ ("Apophthegmata", T. 3, Amst. 1653, S. 227): "Der Drechter Almansoris, mit welchem man den Leuten ingegossen, ist lang verlohren". "Mit einem Trichter eingiessen" steht bereits bei Sebast. ~Franck~ ("Sprichw." 1541, II, 107 b). "Eintrichtern" sagen wir jetzt. Franz ~Trautmann~ gab 1849-50 in Nürnberg ein humoristisches Blatt "der Nürnberger Trichter" heraus.-- * * * * * Philipp *von Zesen* (1619-89), wendete *lustwandeln* in "Der Adriatischen Rosemund" (1645) zum ersten Male für "spazieren gehen" an. Mit seinen anderen, S. 366 daselbst zusammengestellten Verdeutschungen drang er nicht durch; aber "lustwandeln" erhielt sich, weil es den Spott ganz besonders hervorrief. Christian ~Weise~ macht sich in dem satirischen Romane (1672) "Die drei ärgsten Erznarren in der ganzen Welt", Kap. 11 darüber lustig, sowie ~Grimmelshausen~ in "Des weltberühmten Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel u.s.w." (o. O. u. J. Kap. 5 g. E.). Im obengenannten Verzeichnisse bildete Zesen das Wort *Gottestisch* (_für Altar_) wohl mit Anlehnung an 1. Kor. 10, 21 "Teilhaftig sein des Herrn Tisches".-- * * * * * Samuel *Rodigast* (1649-1708) dichtete das evangelische Gesangbuchlied: *Was Gott thut, das ist wohlgethan.--* * * * * * Wenn in unfeinen Kreisen die Geliebte eines Menschen als seine *Charmante* (noch gemeiner: Schockscharmante) bezeichnet wird, so ist dieser Ausdruck dem Französischen nicht unmittelbar entnommen, da "sa charmante" einem Franzosen in diesem Sinne unverständlich ist. "Charmante" ist vielmehr eine der Geliebten des Helden in Christian *Reuter*s (geb. 1665) die entarteten Simpliciaden geisselnden Romane "Schelmuffskys Wahrhafftige, Curiöse und sehr gefährliche Reisebeschreibung zu Wasser und zu Lande, in hochteutscher Frau Muttersprache eigenhändig und sehr artig an den Tag gegeben von E. S". (Hamburg 1696.)--[19] [Fußnote 19: S. die Anmerkung unter "Ente".] * * * * * Das Ende der 2. Strophe im Liede Erdmann *Neumeister*s (1671-1756): "Herr Jesu Christ, mein Fleisch und Blut" lautet: Herr Jesu Christ! wo du nicht bist, Ist Nichts, das mir erfreulich ist; was geschmacklos umgestaltet wurde in: *Wo du nicht bist, Herr Organist, Da schweigen alle Flöten.--* * * * * * Als Bezeichnung Berlins findet sich *Spree-Athen* wohl zuerst in dem Gedichte des Erdmann *Wircker* zu Friedrichs I. Lobe "An seiner königl. Majestät zu Preussen im Nahmen eines andern", worin es heisst: "Die Fürsten wollen selbst in deine Schule gehn, Drumb hastu auch für Sie ein Spree-Athen gebauet". (In dem Buche "Märkische neun Musen, welche sich unter dem allergrossmächtigsten Schutz Sr. koenigl. Majestät in Preussen als Ihres allergnädigsten Erhalters und ändern Jupiters bey glücklichen Anfang Ihres Jubel-Jahres auff dem Franckfurtischen Helicon frohlockend aufgestellt" Erste Assemblée verlegts Johann Völcker 1706. S. 59.)-- * * * * * *Bramarbas* für "Prahlhans" ist dem satirischen Gedichte eines nicht bekannten Verfassers "Cartell des Bramarbas an Don Quixote" entnommen, das Philander ~von der Linde~ (Burchard Menke 1675-1732) in der zu seinen "Vermischten Gedichten", (Leipz. 1710) den Anhang bildenden "Unterredung von der deutschen Poesie" mitteilt. Hiernach gab ~Gottsched~ ("Deutsche Schaubühne", Leipz. 1741, III) dem Lustspiele ~Holbergs~ "Jacob von Tyboe eller den stortalende Soldat" (oder der grosssprecherische Soldat), das er in der Übersetzung ~Dethardings~ veröffentlichte, den Titel "Bramarbas oder der grosssprecherische Officier", weil, wie er sich in der Vorrede äussert, der Name Tyboe "in unserer Sprache keine Anmut gehabt haben würde"; er setzt hinzu, dass er diesen Namen dem Philander von der Linde entlehnt habe.-- * * * * * Ein sorglos bei seinem Tagewerk Singender und überhaupt ein laut Vergnügter wird gern *Johann, der muntre Seifensieder* genannt nach der Anfangs- und Schlusszeile des Friedrich *von Hagedorn*schen (1708-54) Gedichtes "Johann der Seifensieder" ("Versuch in poetischen Fabeln und Erzehlungen" 1. Buch, Hamb. 1738). Auch spricht man kurzweg von einem *muntren Seifensieder,* wie denn schon ~Gleim~ ("An die Freude". S. Voss: "Musenalm." f. 1798; S. 88) dichtet: "Alle muntren Seifensieder Sind verschwunden aus der Welt! Hagedorns und meine Lieder Singt kein Trinker und kein Held!" ~Hagedorn~ schöpfte den Stoff aus ~La Fontaines~ ("Fables" VIII, 2) "Le savetier et le financier", nur machte er aus dem "Schuhflicker" einen "Seifensieder", indem er wohl "savetier" von "savon" ableitete. Die Moral der Geschichte stammt aus Horaz (Epist. 1, 7, 95): "vitae me redde priori"; "gieb mich meiner alten Lebensart zurück!"-- * * * * * *von Haller* (1708-77) sagt in dem Gedichte "Falschheit menschlicher Tugenden" im "Versuche schweizerischer Gedichte" (1732 in Bern zuerst anonym erschienen): "Ins Innre der Natur dringt kein erschaffner Geist; Zu glücklich, wann sie noch die äussre Schale weist". Dieser Behauptung widerspricht ~Goethe~ heftig in den Gedichten "Allerdings" (1820, 3. Heft der Morphologie) und "Ultimatum" (zuerst in der Ausg. von 1827). Aus dem Ersteren citieren wir ~Hallers~ Wort also: *In's Innre der Natur Dringt kein erschaffner Geist, Glückselig! wem sie nur Die äussre Schale weis't!--* In demselben Buche Hallers (S. 47) steht zu lesen: "Unselig Mittelding von Engeln und von Vieh! Du prahlst mit der Vernunft und du gebrauchst sie nie". ~Brockes~ trat in seinem "Irdischen Vergnügen in Gott" (1748; 133. 9, S. 344) diesen Gedanken breit, dem der Altonaer Goldschmied Joachim Lorenz ~Evers~ die knappe Form gab: *Was ist der Mensch? Halb Tier, halb Engel.* So nämlich beginnt seine Nr. 369 der 1797 erschienenen "Vierhundert Lieder", die "der geselligen und einsamen Fröhlichkeit gewidmet" sind. Bemerkt sei hier, dass ~Hallers~ Verse wohl ~Goethe~ ("Faust", "Prolog im Himmel", 43-44) zu den Worten des Mephistopheles über den Menschen anregten: "Er nennt's Vernunft und braucht's allein, Nur tierischer als jedes Tier zu sein".-- * * * * * *Sternwarte* ist ein von *Popowitsch* ("Untersuchungen vom Meere", Frankf. u. Leipz. 1750, S. 89) geschaffener Ausdruck. Nicht ~Haller~ bildete das Wort, wie ~Jahn~ ("Deutsches Volkstum", VIII, 1, 6) angiebt.-- * * * * * *Baumgarten* (1714-62) hielt 1742 zu Frankfurt a. O. über die Wissenschaft der sinnlichen Erkenntnis Vorlesungen, welche er unter dem Namen "Aesthetica", Frankfurt a. O. 1750-58, herausgab. Daraus entstand *Aesthetik.--* * * * * * *Gellert*s (1715-69) Fabel "Der Tanzbär" (B. 1 der "Fabeln u. Erzählungen", Lpz. 1746) liefert uns das Begrüssungswort für einen Heimkehrenden: *Petz ist wieder da!* womit die Bären des Waldes sich freudig anbrummen, als der Tanzbär zu ihnen zurückgekommen ist.-- Aus ~Gellerts~ Erzählung (B. 1): "Die Widersprecherin" haben wir uns zur Bezeichnung einer Widerspruch liebenden Frau das Wort: *Der Hecht, der war doch blau* zurecht gemacht, welches in dieser Form nicht darin vorkommt. Es handelt sich in der Fabel darum, ob ein Hecht zu blau oder zu wenig blau gesotten ist; dem Hausherrn ist er's zu wenig, der Hausfrau zu sehr. Da Jener bei seiner Meinung beharrt, so fällt Ismene darob in Ohnmacht, aus der sie Nichts zu erwecken vermag. Ihr Tod scheint gewiss. Der tiefbetrübte Mann bricht in die Klage aus: "Wer hiess mich dir doch widerstreben, Ach der verdammte Fisch! Gott weiss, er war nicht blau!" Den Augenblick bekam sie wieder Leben. "Blau war er", rief sie aus, "willst Du Dich noch nicht geben?"-- ~Gellerts~ Erzählung "Der Greis" (B. 1) schliesst: (_Er ward geboren,_) *Er lebte, nahm ein Weib und starb.* Hiermit ahmte Gellert des ~Chr. Gryphius~ Epigramm nach ("Poetische Wälder". Anderer Teil. Bresl. u. Leipz. 1718, S. 439): "Ein sechzigjähr'ger Mann ward unlängst beigesetzt; Er kam auf diese Welt, ass, trank, schlief, starb zuletzt.-- Die Schlussworte aus ~Gellerts~ Erzählung "Der sterbende Vater" (1748; B. 2), worin der Vater dem ältesten Sohn ein Juwelenkästchen, dem jüngeren nichts vermacht, heissen: *Für Görgen ist mir gar nicht bange, Der kommt gewiss durch seine Dummheit fort.--* Aus ~Gellerts~ Erzählung "Das junge Mädchen" (B. 2) wird citiert: *Vierzehn Jahr' und sieben Wochen,* womit dies heiratslustige Wesen eine irrige Angabe ihres Vaters verbessert, als er ihre vierzehn Jahre als Einwand gegen einen Eheschluss anführt. Es ist die Bearbeitung einer Anekdote im "Kurtzweiligen Zeitvertreiber" von 1666, S. 351.-- Aus ~Gellerts~ Erzählung "Der Bauer und sein Sohn" (B. 2) führen wir an: *Die Brücke kommt. Fritz, Fritz! wie wird dir's gehen?* was auch umgestaltet wird zu: *Fritz, Fritz! Die Brücke kommt!--* Weit verbreitet ist eine geschmacklose Travestie des Beginns von ~Gellerts~ "Morgengesang" ("Geistliche Oden und Lieder" 1757): "Mein erst Gefühl sei Preis und Dank!"-- Aus ~Gellerts~ Liede "Zufriedenheit mit seinem Zustande" (a.a.O.) sind die Verse: *Geniesse, was dir Gott beschieden, Entbehre gern, was du nicht hast. Ein jeder Stand hat seinen Frieden, Ein jeder Stand auch seine Last.* In dem folgenden Liede "Vom Tode" beginnt die zweite Strophe: *Lebe, wie du, wenn du stirbst, Wünschen wirst, gelebt zu haben.* Vielleicht ist dieser Gedanke dem frommen Spruchdichter ~Antoine Faure~ (1551-1624) entlehnt, dessen Quatrain No. 48 (Ausg. v. 1612) lautet: Puisque tu sais quel moyen il faut suivre Pour vivre bien, pourquoi ne vis-tu pas Pour bien mourir ainsi, qu'à ton trépas Tu voudrais bien avoir su toujours vivre? Faures Quatrains waren noch im 18. Jahrh. ein sehr verbreitetes Spruchbuch. Doch mögen Faure und Gellert aus ~Marc Aurel~ geschöpft haben, der (5, 29) lehrt: "Wie du beim Hinscheiden gelebt zu haben wünschest, so kannst du jetzt schon leben" (Ὡς ἐξελθὼν ζῆν διανοῇ, οὕτως ἐνταῦθα ζῆν ἔξεστιν). In des Christian ~Germann~ aus Memmingen Stammbuch schrieb 1766 ~Gellert~ zu einem Todtenkopf die Worte: "Fac ea, quae moriens facta fuisse velis". (s. "Deutsche Stammbücher" der Brüder Keil. 1893 Nr. 1729).-- * * * * * *Lichtwer* (1719-83) gab 1748 zu Leipzig "Vier Bücher Aesopischer Fabeln" ohne Namen heraus. In der 22. Fabel des 1. Buches "Die Katzen und der Hausherr" lautete, wie in der Ausgabe von 1758, der 1. Vers der 2. Strophe: Mensch und Tiere schliefen feste, während in der zu Berlin und Stralsund 1762 mit Namen erschienenen Ausgabe die Fabel umgeändert ist, mit den Worten *Tier' und Menschen schliefen feste,* beginnt und ferner die Worte *So ein Lied, das Stein erweichen, Menschen rasend machen kann,* enthält, welche in den beiden früheren Auflagen gar nicht vorkommen. Die Fabel schliesst: *Blinder Eifer schadet nur.--* Der Anfang von ~Lichtwers~ Fabel (4, 24) "Die Kröte und die Wassermaus": "Von dem Ufer einer See Krochen annoch Abends späte Eine Wassermaus und Kröte An den Bergen in die Höh" begeisterte den Berliner Hofschauspieler ~Rüthling~ zu folgenden Versen:[20] "Eines Abends noch sehr späte Gingen Wassermaus und Kröte Einen steilen Berg hinan". "Da sprach die Wassermaus zur Kröte: Eines Abends es war schon späte Gehen wir diesen Berg hinan". "Da sprach zur Wassermaus die Kröte: Eines Abends noch sehr späte Gehen wir diesen Berg hinan!" "Und so gingen Wassermaus und Kröte Eines Abends noch sehr späte Diesen steilen Berg hinan". [Fußnote 20: Zu finden in der Intendanturbibliothek des Berliner Kgl. Schauspielhauses (Französischestr. 36) als Einlage im Souffleurbuch von "Richard's Wanderleben" (Lustspiel in 4. Aufz. nach d. Englischen des John O. Keefe frei bearbeitet v. G. Kettel), zuerst aufgeführt 1831.] Hieraus hat sich das "geflügelte Wort" gebildet: *Eines Abends spöte Gingen Wassermaus und Kröte Einen steilen Berg hinan ...* was dann verschieden fortgesetzt zu werden pflegt.-- * * * * * *Gleim* (1719-1803) sagt in den "Fabeln", Berlin 1756 (anonym), S. 9 am Schlusse der 4. Fabel: "Der Löwe, der Fuchs": (_Denn_) *was von mir ein Esel spricht, Das acht' ich nicht.--* Im "Musenalmanach für das Jahr 1798", hrsg. von J. H. Voss, dichtet ~Gleim~: "Beim Lesen eines wizreichen Buchs". "Wiz auf Wiz! Bliz auf Bliz! Schlag auf Schlag! Ob's auch einschlagen mag?" Hieraus entstammt unser: *Witz auf Witz! Schlag auf Schlag!* vrgl. ~Raupachs~ "Schleichhändler" (1828)2, 9, wo der Bader Schelle sagt: "Und so ging der Witz immer weiter, Schlag auf Schlag".-- * * * * * Fr. K. *von Moser* (1723-98) schrieb an ~Hamann~ ein "Treuherziges Schreiben eines Layen-Bruders im Reich an den *Magum im Norden* oder doch in Europa, 1762" (Mosers "Moral. u. pol. Schrift." Bd. 1, Frankf. a. M. 1766, S. 503). Hamann adoptierte das Wort sofort und nannte sich *Magus im Norden* _und_ *Magus des Nordens.--* * * * * * Anton Friedrich *Büsching* (1724-93) übersetzte "Geographie" zuerst mit *Erdbeschreibung.* Der 1. Teil seiner "Erdbeschreibung" erschien 1754 in Hamburg.-- * * * * * *Klopstock* (1724-1803) singt wiederholt in seiner Ode "der Zürchersee" (1750), Dichterunsterblichkeit sei *des Schweisses der Edlen wert.--* *Saat, von Gott gesäet, dem Tage der Garben zu reifen,* was ~Klopstock~ 1758 auf seiner Meta Grab in Ottensen bei Altona setzen liess, was seine zweite Gattin 1803 ihm auf's Grab setzte, und womit ~Rückert~ sein Gedicht "Die Gräber zu Ottensen" schliesst, ist der 845. Vers des 11. Gesangs des "Messias" (1768). ~Klopstock~ lehnt sich hier an Vers 5 und 6 des 125. Psalms an: "Die mit Thränen säen, werden mit Freuden ernten. Sie gehen hin und weinen und tragen edlen Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben".-- * * * * * Immanuel *Kant*s (1724-1804) *kategorischer Imperativ* kommt zuerst in seiner 1785 zu Riga herausgegebenen "Grundlegung der Metaphysik der Sitten" vor, wo es im zweiten Abschnitt heisst: "Alle ~Imperativen~ gebieten entweder ~hypothetisch~ oder ~categorisch~. Jene stellen die praktische Notwendigkeit einer möglichen Handlung als Mittel zu etwas Anderem was man will (oder doch möglich ist, dass man es wolle) zu gelangen vor. Der categorische Imperativ wird der sein, welcher diese Handlung als für sich selbst, ohne Beziehung auf einen andern Zweck, als objektiv notwendig vorstellt". Weiterhin sagt Kant: "Dieser ~Imperativ~ mag der ~der Sittlichkeit~ heissen".-- * * * * * Karl Wilhelm *Ramler*s (1725-98) Ode: "Der Triumph", worin er Friedrich den Grossen feierte, beginnt: *Schäme dich, Kamill,* (Dass du mit vier Sonnenpferden In das errettete Rom zogst), weil der König am 30. März 1763 nach dem Friedensschlusse dem festlichen Empfange der Berliner aus dem Wege gegangen war.-- *Ja, Bauer! das ist ganz was Anders,* steht in ~Ramlers~ "Fabellese" (Berlin 1783-90), 1, 45 in der Fabel "Der Junker und der Bauer", einer Umschmelzung der Fabel Michael Richeys, welche in dessen "Deutschen Gedichten" (herausg. von Gottfried Schütz in Hamburg von 1764-66) im 1. Bande unter dem Titel "Duo quum faciunt idem, non est idem" (Wenn zwei dasselbe thun, ist's nicht dasselbe) die einhundertneunzehnte Nummer der 4. Abt. "Sinn- und Scherzgedichte" ist, und wo der entsprechende Vers lautet: Ja, Bauer, das ist ganz ein anders! Die dort erzählte Geschichte ist alt.--[21] [Fußnote 21: ~Halliwell~ "Dictionary of archaic and provincial words", Lond. 1844-1845, führt die alte sprichwörtliche Redensart "The case is altered, quoth Plowden" (der Fall ist ein anderer, sprach Plowden) auf diesen ausgezeichneten Juristen zur Zeit der Königin Maria von England (1553-58) zurück. In "Tales and quicke Answeres", (o. J. um 1535) wird sie von einem Bauer in Seeland erzählt; (Shakespeare Jest-Boocks. W. Carew Hazlitt. Lond. 1860. Vol. I. 2. Abt. S. 134, No. 121); auch ~Erasmus~ in "Ecclesiastae sive de ratione concionandi" (2. Ausg., 1536, S. 454) nennt sie eine Seeländische Geschichte. Nach "Luthers Tischreden", Eisleben, 1566, S. 612 erzählte sie ~Luther~ 1546. Dort heisst es: "Da sprach der Schultes: 'War's meine Kuh? Das ist ein ander Ding'. In "~Bidermanni~ ex societate Jesu Acroamatum libri 3" wird in 3, 1, 13 sprichwörtlich "die Kuh des Praetor" angeführt. Eine andere Geschichte, in der einem Bauer doppeltes Recht, das zweite Mal mit den Worten: "Mein Bauer, das wär ein anders" in Aussicht gestellt wird, erzählt ~Grimmelshausen~ im "Wunderbarlichen Vogelnest", 1, 6 (1672); er wiederholt sie im "Deutschen Michel", 8.] * * * * * *Ach, wie ist's möglich dann, Dass ich dich lassen kann* ist der Anfang eines um 1750-1780 entstandenen Volksliedes. ("Deutscher Liederhort" von Erk und Böhme, 1893, No. 548.) Zur ersten Strophe sind zwei hinzugedichtet; diese drei bilden den jetzt üblichen Text, den ~Georg Scherer~ ("Volkslieder", 1868, No. 40) mitteilt. Der neue Text ist komponiert von Moritz ~Ernemann~: "Acht Lieder. Berlin 1825"; darin steht unter dem Texte: ~Hel~. (mina) ~v. Chézy~ (1783-1856). Die jetzt übliche Melodie hat ~Friedrich Kücken~ (geb. 1810, † 1882) komponiert. Die "Gartenlaube" machte Louis Böhmer († 1860) zum Dichter und Komponisten des Liedes, was ~Hoffmann von Fallersleben~ "Unsere volkstümlichen Lieder", 3. Aufl., Leipzig 1869, S. 159 eine Schrulle nennt. Erk schrieb darüber an Büchmann: "Der Bummelante Böhner kann nichts dazu, dass ihm unverständige Leute die Melodie zugeschrieben haben".-- * * * * * *Morgen, morgen! nur nicht heute!*[22] (Sprechen immer träge Leute) ist der Anfang des Liedes "Der Aufschub" von Christian Felix *Weisse* (1726-1804) in dessen "Liedern für Kinder", 1766, verm. Aufl. Mit neuen Melodien v. J. A. ~Hiller~, (Leipz. 1769, S. 104-5). Laut Vorrede sind die Lieder von S. 100 an hier neu hinzugekommen.-- [Fußnote 22: "Also das Eilige auf Morgen" sprach ~Archias~ lächelnd zu Pelopidas und steckte den Brief zu sich, welchen ihm dieser als eilig überbrachte. Das "οὐκοῦν εἰς αὔριον τὰ σπουδαῖα" wurde nach ~Plutarch~ ("Pelopidas" c. 10) sprichwörtlich in Griechenland.] * * * * * Aus Gotthold Ephraim *Lessing*s (1729-81) "Sinngedichten" (1753) citieren wir den Schluss des ersten "Die Sinngedichte an den Leser": (Wer wird nicht einen Klopstock loben? Doch wird ihn Jeder lesen?--Nein.) *Wir wollen weniger erhoben Und fleissiger gelesen sein.* Geschöpft sind diese Verse aus ~Martials~ (4, 49) Spottworten an den Dichter Flaccus: "Confiteor: laudant illa, sed ista legunt", Ja; dich preisen sie hoch, doch lesen thuen sie mich".-- Aus ~Lessings~ "Liedern" (1, 6) citiert man ungenau, aber verbessernd den Schluss der "Antwort eines trunknen Dichters": *Zu viel kann man wohl trinken, Doch trinkt man nie genug.* Im Text heisst es: "Doch nie trinkt man genug".-- Aus ~Lessings~ "Hamburger Dramaturgie", 101.-104. Stück, (1768) stammt: *Seines Fleisses darf sich jedermann rühmen.--* Aus "Emilia Galotti" (1772) 1, 4 ist *Weniger wäre mehr* durch ~Wielands~ Vermittelung entstanden, welcher im Neujahrswunsche der Zeitschrift "Merkur" von 1774 den Ausspruch des Prinzen: "Nicht so redlich, wäre redlicher" folgendermassen umformte: "Und minder ist oft mehr, wie Lessings Prinz uns lehrt". (Siehe ~Hesiod~: "die Hälfte ist mehr als das Ganze" und ~Cervantes~, in dessen "Don Quijote" [1, 6 g. E.] der Pfarrer den "Schatz mannichfaltiger Dichtungen" also kritisiert: "como ellas no fueran tantas, fueran mas estimadas", "wären es nicht so viele, so hätten sie mehr Wert").-- Das oft wiederholte Wort aus "Emilia Galotti": *Raphael wäre ein grosser Maler geworden, selbst wenn er ohne Hände auf die Welt gekommen wäre,* lautet in derselben Scene eigentlich also: "Oder meinen Sie, Prinz, dass Raphael nicht das grösste malerische Genie gewesen wäre, wenn er unglücklicher Weise ohne Hände wäre geboren worden?" (~Seneca~ "De beneficiis", IV, 21: "Artifex est etiam, cui ad excercendam artem instrumenta non suppetunt", "auch der ist ein Künstler, dem zur Ausübung der Kunst die Werkzeuge mangeln").-- Aus "Emilia Galotti" 2, 7 u. 8 wird citiert: *Perlen bedeuten Thränen,* womit ~Lessing~ einen Aberglauben wieder auffrischt, der bereits im 9. Jahrh. verbreitet war. Zu jener Zeit erschienen die "Traumlehren" des ~Astrampsychus~ und des ~Nicephorus~ (her. v. Rigaltius. Par. 1603), in denen es heisst: "οἱ μάργαροι (bei Niceph.: "μαργαρῖται") δηλοῦσι δακρύων ῥόον", "Perlen bedeuten einen Thränenstrom".-- Aus "Emilia Galotti" 4, 7 stammt: *Wer über gewisse Dinge den Verstand* (_5, 5:_ *seinen Verstand*) *nicht verliert, der hat keinen zu verlieren.* Gewiss kam der in spanischer Litteratur so bewanderte ~Lessing~ auf diese Wendung durch Baltazar ~Gracians~ Wort: "Muchos por faltos de sentido, no le pierden"-- "Viele verlieren den Verstand deshalb nicht, weil sie keinen haben" ("Oraculo manual" § 35, 1637 zuerst erschienen, übersetzt von Arth. ~Schopenhauer~: "Handorakel" 3. Aufl. 1877, S. 22).-- In "Emilia Galotti" 4, 7 heisst es ferner: (_Ha, Frau,_) *das ist wider die Abrede.* ~Schiller~ lässt in "Kabale und Liebe", 2, 3, Ferdinand, und im "Fiesco", 2, 9, den Mohren diese Worte sagen. Fr. ~Kind~ legt sie in der Wolfschluchtscene des "Freischütz" dem Jägerburschen Max in den Mund.-- "Emilia Galotti", 5, 2 steht: *Hohngelächter der Hölle;* und 5, 6: *Wer lacht da?* (_Bei Gott, ich glaub', ich war es selbst_).-- Ebenda 5, 7 ruft Emilia, als sie die Rose zerpflückt hat, die ihrem gemordeten Verlobten Appiani galt, und sie nun, den Dolch im Herzen, niedersinkt: *Eine Rose gebrochen, ehe der Sturm sie entblättert.--* "Nathan der Weise" (1779) enthält 1, 2: *Es ist Arznei, nicht Gift, was ich dir reiche,* wobei ~Lessing~ wohl an Romeos Worte in "Romeo und Julia", 5, 2: Come cordial, not poison, Komm Medizin, nicht Gift, gedacht hat, und 1, 3 (ähnlich 3, 10): *Kein Mensch muss müssen.--* Als Bekräftigung dient uns das in Lessings "Nathan" 1, 5 sechsmal vorkommende Wort des Klosterbruders: *Sagt der Patriarch.--* Viel citiert werden auch die Worte Nathans 2, 5: *Nur muss der Eine nicht den Andern mäkeln, Nur muss der Knorr den Knubben hübsch vertragen, Nur muss ein Gipfelchen sich nicht vermessen, Dass es allein der Erde nicht entschossen.--* Der Schluss vom 2. Akt des "Nathan" ist: *Der wahre Bettler ist* (_Doch einzig und allein_) *der wahre König!--* 4, 2 steht dreimal: *Thut nichts, der Jude wird verbrannt.--* und 4, 4: *Es sind nicht alle frei, die ihrer Ketten spotten.--* * * * * * Aus Christoph Martin *Wieland*s (1733-1813) "Idris und Zenide", 3, 10 (1768) citieren wir: *Ein Wahn, der mich beglückt, Ist eine Wahrheit wert, die mich zu Boden drückt,* was vielleicht dem Worte ~Grays~ aus "On the Prospect of Eton College" nachgebildet ist: Where ignorance is bliss, 't is folly to be wise. Wo Nichtwissen Seligkeit, Ist es Thorheit klug zu sein.-- ~Wieland~ ist ferner durch seine Worte in "Musarion" (1768 B. 2, V. 142, in späteren Ausgaben, V. 135): Die Herren dieser Art blend't oft zu viel Licht; Sie seh'n den Wald vor lauter Bäumen nicht, der Schöpfer der Redensart: *Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen* geworden, die er in seiner "Geschichte der Abderiten" (1774), V. 2 wiederholt. ~Blumauer~ bestätigt diese Autorschaft Wielands durch "Aeneis", B. 2, Str. 9: Er sieht oft, wie Herr Wieland spricht, Den Wald vor lauter Bäumen nicht. Eigentlich aber hat Wieland nur ein älteres Wort "die Stadt vor lauter Häusern nicht sehen" umgeändert, welches J. Eiselein ("Sprichwörter" S. 576) falsch auf Agricola zurückführt, und das französischen Ursprungs ist.[23] Auch fühlt man sich erinnert an Ovids (Trist. 5, 4, 9 und 10): "Nec frondem in silvis, nec aperto mollia prato Gramina, nec pleno flumine cernit aquas." "Weder die Blätter im Wald, noch auf sonniger Wiese die zarten Gräser, noch im Fluthstrom weiss er das Wasser zu seh'n." und an des Properz (1, 9. 16): "Medio flumine quaerere aquam", mitten im Fluss das Wasser suchen".-- [Fußnote 23: Edouard Fournier "l'Esprit des Autres", 7. Ausg., S. 2 citiert ein Lied eines poitevinischen Bauern: La hauteur des maisons Empêch' de voir la ville. Dies Citat scheint aus der Luft gegriffen. Die Redensart steht vielmehr in "Les bigarrures et touches du seigneur des Accords. Avec les Apophthegmes du Sieur Gaulard. Et les Écraignes dijonnoises. Dernière édition, revue et beaucoup augmentée. Paris. Jean Richter 1603". Der besondere Titel des zweitgenannen Werkes ist: "Les contes facétieux du sieur Gaulard, gentilhomme de la Franche Comté Bourguignotte" (sic!). (1. Ausg. 1582.) S. 21 heisst es: "Als er in Paris war und durch die Strassen ging, sprach er: Jeder sagte mir, ich würde eine so grosse und schöne Stadt sehen; aber man machte sich über mich lustig; denn man kann sie nicht sehen wegen der Menge von Häusern, die den Umblick verhindern". Sam. ~Gerlach~ teilt dann in "Eurapeliae" (Lübeck 1639), 3. Hundert, No. 7-29 närrische Reden und Wendugen des M. Gaulard mit und erzählt No. 24 die eben erwähnte Äusserung.--~Zincgref-Weidner~ ("Apophthegmata", 3. T. 1653 S. 55 und 5. T. 1655 S. 112) wiederholt die Geschichte und nennt den Erzähler (S. 118) Herrn Gaulardt, Baron aus Burgundien.] In ~Wielands~ "Oberon" (1780) steht 1, 1: *Ritt in das alte romantische Land,* 5, 30: *Nichts halb zu thun ist edler Geister Art,* 7, 75: *Ein einz'ger Augenblick kann Alles umgestalten.--* Aus ~Wielands~ Singspiel "Alceste", 4, 2 wird citiert: *Noch lebt Admet* (_in deinem Herzen_). 1, 2 heisst es: *noch Lebt dein Admet.--* * * * * * August Ludwig *von Schlözer* (1735-1809) wurde in gerechtem Zorn über die Hinrichtung der "Hexe" Anna Göldi aus Glarus zum Schöpfer des Wortes *Justizmord.* Nämlich in seinen "Staatsanzeigen" (1782-93; 2. Bd., S. 273) steht ein Aufsatz von ihm: "Abermaliger Justizmord in der Schweiz 1782". In der Fussnote heisst es: "Ich verstehe unter diesem neuen Worte die Ermordung eines Unschuldigen, vorsätzlich, und sogar mit allem Pompe der heiligen Justiz, verübt von Leuten, die gesetzt sind, dass sie verhüten sollen, dass ein Mord geschehe oder, falls er geschehen, doch gehörig gestraft werde". Von "assasins juridiques", Justizmördern, sprach übrigens schon ~Voltaire~ in einem Briefe an Friedrich II. (Apr. 1777).-- * * * * * Aus Gottlieb Konrad *Pfeffel*s (1736-1809) "Tobakspfeife" (1782 gedichtet, 1783 im Vossischen "Musenalmanach" S. 159 erschienen) citiern wir: *Gott grüss Euch, Alter! Schmeckt das Pfeifchen?* und: *Ein andermal von euren Thaten!--* * * * * * In Gottlob Wilhelm *Burmann*s (1737-1805) "Kleinen Liedern für kleine Jünglinge" (Berlin und Königsberg 1777) beginnt das Lied "Arbeit" also: *Arbeit macht das Leben süss.--* * * * * * Von Matthias *Claudius* (1740-1815) citieren wir: *Ach, sie haben Einen guten Mann begraben; Und mir war er mehr* aus seinem Gedichte "Bei dem Grabe meines Vaters" (I. und II. T. d. "Wandsbecker Bothen", Hamburg 1775, S. 96); aus seinem 1775 im Vossischen "Musenalmanach" auf das Jahr 1776 erschienenen, von Joh. André ("Musikal. Blumenstrauss", Offenbach 1776) komponierten "Rheinweinlied": *Am Rhein, am Rhein, da wachsen unsre Reben,* und aus seinem im Vossischen "Musenalmanach" auf das Jahr 1786 erschienenen Liede "Urians Reise um die Welt" die Anfangsverse: *Wenn jemand eine Reise thut, So kann er was verzählen.--* * * * * * Die Bezeichnung einer unmöglichen Existenz durch: *Messer ohne Klinge, an welchem der Stiel fehlt* gehört Georg Christoph *Lichtenberg* (1742-99), der im Göttingenschen Taschen-Kalender von 1798 ein "Verzeichnis einer Sammlung von Gerätschaften, welche in dem Hause des Sir H. S. künftige Woche verauktioniert werden sollen", angeblich "nach dem Englischen" mitteilt, in welchem Verzeichnis unser Wort den ersten Auktionsartikel bildet.-- * * * * * Joh. Gottfried *Herder* (1744-1803) nannte (in der 1801 bis 1803 erschienenen "Adrastea", Bd. 3, im Artikel "Kunst-Sammlungen in Dresden", S. 52-56) Dresden wegen seiner Kunstschätze ein "Deutsches Florenz", woraus *Elb-Florenz* entstanden ist.-- Aus seinem Gedichte "Der gerettete Jüngling" (in der Sammlung der Legenden, die Herder in seinen "Zerstreuten Blättern", 6. Sammlung, Gotha 1797, S. 285-289 gab) wird citiert: *Eine schöne Menschenseele finden Ist Gewinn.--* Aus ~Herders~ Gedicht "Der Gastfreund" wird Nur über meinen Leichnam geht der Weg nicht nach ~Schillers~ Fassung ("Wallenst. Tod" 5, 7): Erst über meinen Leichnam sollst du hingehn, sondern nach ~Körners~ ("Hedwig" 3, 10) also citiert: *Nur über meine Leiche geht der Weg.--* ~Herders~ Gedicht "Die wiedergefundenen Söhne" ("Adrastea" 2, 200-204, Lpz. 1801) bietet: *Was die Schickung schickt, ertrage! Wer ausharret wird gekrönt.* Die erste Zeile stammt wohl aus ~Shakespeares~ (Heinrich VI., T. 3, 4, 3): "What fates impose, that men must needs abide".-- Der von ~Herder~ bearbeitete "Cid" (1805) beginnt: *Trauernd tief sass Don Diego.--* Im 28. Gesange heisst es: *Rückwärts, rückwärts, Don Rodrigo! -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- Rückwärts, rückwärts, stolzer Cid!--* Der 51. Gesang enthält: "Auf ins Feld! Es geht zum Siege, Krieger, gen Valencia!" was wir nach Pius Alex. ~Wolffs~ "Preciosa" (1821) 4, 12 in der Form citieren: *Auf* (_denn_)*--nach Valencia!* ~Reinhold Köhler~, "Herders Cid und seine französische Quelle", (Lpz. 1867) hat nachgewiesen, dass mit Ausnahme von 14 Romanzen Herders Cid eine bald mehr bald weniger treue metrische Übertragung einer namenlosen französischen Prosabearbeitung der spanischen Cid-Romanzen in der "Bibliothèque universelle des Romans", (1783, Juli) ist. Die 22 ersten Romanzen erschienen in der "Adrastea" 5, 165-239, Leipz. 1803.-- * * * * * Karl Arnold *Kortum*[24] (1745-1824) lässt in T. I, Kap. 19 der 1784 in Münster erschienenen "Jobsiade" bei den wunderlichen Antworten des Examinanden stets die Verse wiederkehren: *Über diese Antwort des Kandidaten Jobses Geschah allgemeines Schütteln des Kopfes.--* [Fußnote 24: Nicht: ~Kortüm~.] * * * * * In Trapps "Braunschweigischem Journal", 11. Stück, Novemberheft 1790, schlägt der Sprachreiniger Joachim Heinrich *Campe* (1746-1818) auf S. 280-282: *Zerrbild* oder: "Zerr-gemälde" für "Karikatur" vor und für "Delicatesse" auf S. 282: *Zartgefühl,* was ~Weigand~ ohne Begründung auf ~Lessing~ zurückführt. In ~Wielands~ "Pervonte" (1778) wird das Wort noch wie "Zärtlichkeitsgefühl" gebraucht, wenn (3. Teil) Vastola sagt: "Wo nimmt es wohl Pervonte her, Dass unser einer sich von Zartgefühlen nähre?"-- In seiner Schrift "Über die Reinigung und Bereicherung der deutschen Sprache" (Dritter Versuch. Verb. u. verm. Ausg., Brnschw. 1794, Ausübender Teil, S. 284) empfahl ~Campe~ für "Rendez-vous" das Wort "Stell-dich-ein", welches wir jetzt *Stelldichein* schreiben. Ebenda (S. 14) spricht er von dem "anfangs so laut verworfenen, nachher von vielen guten Schriftstellern angenommenen Wort": *Umwälzung* für "Revolution". Dies Wort hatte er in den "Briefen aus Paris" zum ersten Male versucht, welche im "Braunschweigischen Journal" abgedruckt wurden. Im 3. Bd., 1789, 2. Brief aus Paris, steht S. 303: *Staatsumwälzung.--* * * * * * Aus Friedrich Justin *Bertuch*s (1747-1822) Lied "Das Lämmchen" ("Wiegenliederchen", Altenburg 1772, S. 30) wird *Ein junges Lämmchen, weiss wie Schnee,* und: Die Freuden, die man übertreibt, Die Freuden werden Schmerzen. in der Form citiert: *Die Freuden, die man übertreibt, Verwandeln sich in Schmerzen.--* * * * * * Gottfr. Aug. *Bürger*s (1748-94) Gedicht "Die Weiber von Weinsberg" (1774) enthält: *O weh, mir armen Korydon!,* eine Klage, die sich ursprünglich auf den in unerwiderter Liebe zum schönen Alexis hinschmachtenden Schäfer Korydon in ~Vergils~ 2. Ecloge[25] bezieht, der den Namen seinem Vorbilde Theokrit entlehnte, in dessen 4. Idylle Korydon handelnd auftritt, während er Idylle 5, 6 nur erwähnt wird. Bürger benutzte ein altes Studentenlied, in dem ein Vers beginnt: O weh, mir armen Choridon, o weh! ("Studentenlieder des 17. und 18. Jahrh.", herausg. v. Rob. u. Rich. Keil, 1861, S. 171.) Zu erinnern ist hier auch noch an das Gedicht des Adam Olearius: "Coridons Klage über die jetzige verkehrte Welt".-- [Fußnote 25: Vrgl. Vers 69: "Ah, Corydon, Corydon! Quae te dementia cepit!" "Korydon, Korydon, Ach! Welch Wahnsinn hat dich ergriffen!" Wonach dann bei Iuvenal 9, 102 "O Corydon, Corydon!" so viel heisst, wie "O du Hans Narr!"--] In ~Bürgers~ "Lenore" (Göttinger Musenalmanach von 1774, S. 214) Strophe 1, 3 steht: *Bist untreu, Wilhelm, oder todt?--* Strophe 2, 2 bietet: *Des langen Haders müde.--* und Strophe 9, 1 u. 2 enthält das Wort: *Hin ist hin! Verloren ist Verloren!--* Der 6. Vers der 20. Strophe dieses Gedichtes, der mehrmals darin wiederholt wird: *Die Toten reiten schnell!* ist nicht Bürgers Erfindung, sondern (nach ~Althof~ "Leben Bürgers" Göttingen 1798, S. 37) dem Munde eines Bauermädchens entnommen, das er einst im Mondschein singen hörte: Der Mond, der scheint so helle, Die Toten reiten so schnelle, Fein's Liebchen, graut dir nicht? Diese wenigen Worte hätten ihm nie wieder aus dem Sinne gewollt, und aus ihnen hätte sich nach und nach das gewaltige Lied "Lenore" gestaltet. Nach ~Herders~ erst 1815 nach seinem Tode erschienener Recension (Ausg. Suphan, Bd. 20, S. 377-379) des Althofschen Buches hat Herder in seiner Kindheit in einer Weltecke in Ostpreussen oft ein Zaubermärchen erzählen hören, in dem der Refrain (und zwar mit einer Antwort vermehrt) gerade die Strophe war, die Bürger singen hörte. Der Geliebte nämlich reitet mit der Geliebten in einer kalten, mondhellen Winternacht und spricht sie im Weiterreiten wiederholt an: Der Mond scheint hell, Der Tot reit't schnell, Feinsliebchen, grauet dir? worauf sie antwortet: Und warum sollt's mir grauen? Ist doch Feinslieb bei mir. "Die Toten reiten schnell", heisst es auch in dem in "Des Knaben Wunderhorn" (B. II, S. 19; 1. Ausg. 1808) mitgeteilten Liede "Lenore", welches die Überschrift hat: "Bürger hörte dieses Lied nachts in einem Nebenzimmer". L. ~Erk~ hält es nicht für ein Volkslied. Die Überschrift "Aus dem Odenwald", welche es in der 2. Ausg. v. J. 1846 bekommen hat, enthält wohl nur eine Mutmassung. Erk hat kein solches Lied im Odenwald ausfindig machen können. In der Bearbeitung von Achims ~von Arnim~ und Clemens' ~Brentano~ "Des Knaben Wunderhorn", die ~Birlinger~ und ~Crecelius~ 1876 lieferten, steht es T. 2, S. 263 und ist betitelt "Die Toten reiten schnell". In ~Heines~ "Französischen Zuständen", Brief XIII vom 25. Juli 1840 heisst es: "Auf den hiesigen Boulevards-Theatern wird jetzt die Geschichte Bürgers, des deutschen Poeten, tragiert; da sehen wir, wie er, die Leonore dichtend, in Mondschein sitzt und singt: Hurrah! les morts vont vite--mon amour, crains-tu les morts?" Schon Mme de Staël (1813: "De l'Allemagne" XIII) citierte bei Besprechung Bürgers das "Les morts vont vite".-- Aus der Schlussstrophe der "Lenore" ist: *Geduld! Geduld! wenn's Herz auch bricht!--* Aus ~Bürgers~ "Der Kaiser und der Abt" ("Gedichte", Götting. 1778) stammt: *Drei Männer umspannten den Schmerbauch ihm nicht,* und: *Der Mann, der das Wenn und das Aber erdacht, Hätt' sicher aus Häckerling Gold schon gemacht.--* ~Bürgers~ Ballade "Die Entführung, oder Ritter Karl von Eichenhorst und Fräulein Gertrude von Hochburg" (Januar 1778) beginnt: *Knapp', sattle mir mein Dänenross, Dass ich mir Ruh erreite.--* ~Bürgers~ "Trost" (vermutlich 1786): *Wenn dich die Lästerzunge sticht, So lass dir dies zum Troste sagen: Die schlechtsten Früchte sind es nicht, Woran die Wespen nagen,* stand zuerst im Göttinger Musenalmanach für 1787, S. 7.-- * * * * * Ludw. Heinr. Christoph *Hölty*s (1748-76) 1775 verfasstes, im Vossischen Musenalmanach für 1776 zuerst gedrucktes Rheinweinlied beginnt: *Ein Leben wie im Paradies.--* Im Jahrgange 1777 des erwähnten Almanachs erschien auch zuerst ein 1776 gedichtetes Lied: *Wer wollte sich mit Grillen plagen?* aus dem dann noch die Verse bekannt sind: *O, wunderschön ist Gottes Erde Und wert darauf vergnügt zu sein.--* Im Jahrgang 1778 desselben Almanachs steht ~Höltys~ ebenfalls 1776 gedichtetes Lied: *Rosen auf den Weg gestreut Und des Harms vergessen!* Diese beiden Lieder fanden durch J. F. Reichardts Composition die weiteste Verbreitung. Endlich finden wir im Vossischen Musenalmanach von 1779 ~Höltys~ Lied: *Üb' immer Treu und Redlichkeit,* das nach der Melodie des Liedes "Ein Mädchen oder Weibchen" aus Mozarts "Zauberflöte" (1791) gesungen zu werden pflegt.-- * * * * * Aus *Goethe* (1749-1832) sind folgende geflügelte Worte. In "Götz von Berlichingen" (1773) 1. Akt, erwidert Götz den Wunsch Weislingens, er möge Freude an seinem Sohn Karl erleben, mit dem Spruche: *Wo viel Licht ist, ist starker Schatten.--* Kurz darauf antwortet Weislingen dem ihm mit den Worten: "Ein fröhlich Herz!" zutrinkenden Götz: *Die Zeiten sind vorbei! --* (_vrgl. das lächelnde "Tempi passati"._) * * * * * In ~Goethes~ "Clavigo" 1, 1 (1774) sagt Carlos: *Man lebt nur einmal in der Welt;* und Akt 2 am Ende: *Da macht wieder jemand einmal einen dummen Streich.--* Im 4. Akt gegen Ende sind: *Luft! Luft! Clavigo!* die Worte der sterbenden Marie Beaumarchais.-- * * * * * In "Dichtung und Wahrheit" (14. Buch) gedenkt Goethe seines am 19. Juli 1774 gedichteten Schwankverses "Diné zu Coblenz". Er schildert sich darin bei Tische zwischen Lavater und Basedow sitzend. Lavater belehrt einen Geistlichen über die Geheimnisse der Offenbarung; Basedow beweist einem Tanzmeister, dass die Taufe ein veralteter Gebrauch sei; Goethe widmet sich unterdessen den Genüssen der Mahlzeit: *Prophete rechts, Prophete links, Das Weltkind in der Mitten.--* * * * * * In den "Leiden des jungen Werthers" (1774) B. II, unterm 24. Dez. 1771 lesen wir: "Und das *Glänzende Elend,* die Langeweile unter dem garstigen Volke, das sich hier neben einander sieht!" In ~Gellerts~ Fabel "Damokles" (1746) hiess es schon: "Bei aller Herrlichkeit stört ihn des Todes Schrecken Und lässt ihn nichts, als teures Elend schmecken". Dies deutet weiterhin auf ~Ovid~, der ("Met." 11, 133) den Midas in Verzweiflung vor seinen in Gold verwandelten Speisen zum Bacchus beten lässt: " ... miserere, precor, speciosoque eripe damno". "Sei barmherzig und mach' mich frei von dem glänzenden Übel!"-- * * * * * In der "Iris" (Jacobis), Bd. 2, St. 3, März 1775, S. 161-224 erschien ~Goethes~ Singspiel "Erwin und Elmire", das im 1. Auftritte des 1. Aufzuges die Worte enthält: *Ein Schauspiel für Götter,* (Zwei Liebende zu sehn!) ~Goethe~ mochte hierzu durch ~Gellerts~ Lustspiel "Die zärtlichen Schwestern" (1747) angeregt worden sein, worin es (2, 6) heisst: "Kann wohl ein schönerer Anblick sein, als wenn man zwei zärtliche sieht, die es vor Liebe nicht wagen wollen, einander die Liebe zu gestehen?"-- In "Erwin und Elmire" (a. a. O. S. 242) steht auch das Gedicht "Neue Liebe, neues Leben" mit dem Anfangsvers: *Herz! mein Herz? was soll das geben?--* * * * * * Aus ~Goethes~ Ballade "Der Fischer"[26] wird citiert: *Kühl bis ans Herz hinan!* und: *Halb zog sie ihn, halb sank er hin.--* [Fußnote 26: In "Volks- und anderen Liedern, mit Begleitung des Fortepiano. In Musik gesetzt von Siegm. Frhr. v. Seckendorff", Weimar 1779, S. 5, in demselben Jahre von ~Herder~ ("Volkslieder", 2. T., S. 3) als "Das Lied vom Fischer" wieder abgedruckt.] * * * * * Aus der Ballade "Erlkönig" (1782 im Singspiel "Die Fischerin" erschienen, 1781 gedichtet) wird citiert: *Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt.--* * * * * * Aus dem Gedichte "Das Göttliche" (zuerst im Tiefurter Journal, 1782, No. 40) citieren wir: *Edel sei der Mensch, Hülfreich und gut.--* * * * * * Das von ~Goethe~ am 7. September 1783 an einen Fensterpfosten des Bretterhäuschens auf dem Gickelhahn bei Ilmenau geschriebene Lied: *Über allen Gipfeln ist Ruh* schliesst: *Warte nur, balde Ruhest du auch!--* * * * * * Am 16. März 1787 schrieb ~Goethe~ in Bezug auf seine "Iphigenie" in Caserta: *So eine Arbeit wird eigentlich nie fertig.--* "Iphigenie", 1787, bietet in 1, 2 die Worte der Titelheldin: *Das Land der Griechen mit der Seele suchend* und: *Ein unnütz Leben ist ein früher Tod* und: *Das Wenige verschwindet leicht dem Blick, Der vorwärts sieht, wie viel noch übrig bleibt,* ferner die des Arkas: *Ein edler Mann wird durch ein gutes Wort Der Frauen weit geführt.--* In ~Goethes~ "Iphigenie" 1, 3 stehen die Worte des Thoas: *Du sprichst ein grosses Wort gelassen aus* und: *Man spricht vergebens viel, um zu versagen; Der andre hört von allem nur das Nein;* in 2, 1 die Worte des Pylades: *Lust und Liebe sind die Fittige Zu grossen Thaten;* endlich in 3, 1 die Worte des Orest an Iphigenie: *Zwischen uns sei Wahrheit!* die Friedrich Wilhelm IV., der belesene Fürst, am 11. Apr. 1847 dem vereinigten Landtage zurief.-- * * * * * *Das Beste ist gut genug* ist entnommen aus ~Goethes~ "Italiänischer Reise", unter "Neapel", am Ende des 2. Briefes vom 3. März 1787, wo es heisst: "In der Kunst ist das Beste gut genug".-- * * * * * ~Aristophanes~, der Dichter des von Goethe 1787 übersetzten Lustspiels "Die Vögel" wird im Epiloge zu dieser Übersetzung von ~Goethe~ *der ungezogene Liebling der Grazien* genannt, ein Wort, das später gern auf Heinrich ~Heine~ angewendet wurde. Vielleicht zuerst 1846 von L. ~Schücking~ (s. dessen "Lebenserinnerungen" 1886, Bd. 2, S. 137 und 140).-- * * * * * Aus ~Goethes~ "Egmont" (1788) werden die Worte 3, 2: *Ich versprach dir einmal Spanisch zu kommen* von demjenigen citiert, welcher mit einem Rohrstocke droht.-- Clärchens Lied in "Egmont", Akt 3: *Freudvoll Und leidvoll, Gedankenvoll sein; Langen Und Bangen In schwebender Pein, Himmelhoch jauchzend, Zum Tode betrübt, Glücklich allein Ist die Seele, die liebt,* wurde uns zu einer Kette von "Geflügelten Worten". "Langen" hat hier die Bedeutung von "Verlangen tragen", "sich sehnen" (englisch: to long), und wird oft in "Hangen" verändert. Geschah dies zuerst durch ~Beethoven~, der 1810 die Musik zum Egmont mit dieser Veränderung drucken liess? In der Handschrift des Egmont auf der Königl. Bibliothek zu Berlin steht von ~Goethes~ Hand: "Langen"; "Hangen" wurde wohl durch die 'schwebende Pein' hervorgerufen. Das Volk singt wie der vermeintliche Schneidergeselle in ~Heines~ "Harzreise" (1824): Freudvoll und leidvoll, Gedanken sind frei. "Zum Tode betrübt" entlehnte ~Goethe~ den Worten Jesu (Matth. 26, 38; Mark. 14, 34): "Meine Seele ist betrübt bis an den Tod".-- Auch sind die gegen Ende des 5. Aktes von Egmont gesprochenen Worte zu verzeichnen: *Süsses Leben! schöne freundliche Gewohnheit des Daseins und Wirkens! von dir soll ich scheiden!--* * * * * * Aus dem Singspiele "Die ungleichen Hausgenossen", woran ~Goethe~ 1785-89 arbeitete, ist das zuerst in Schillers Musen-Almanach für 1796 veröffentlichte Gedicht: "Antworten bei einem gesellschaftlichen Fragespiel". Daraus führen wir an die Worte eines "Erfahrenen": *Geh' den Weibern zart entgegen, Du gewinnst sie auf mein Wort. Und wer rasch ist und verwegen, Kommt vielleicht noch besser fort. Doch, wem wenig d'ran gelegen Scheinet, ob er reizt und rührt, Der beleidigt, der verführt.--* * * * * * Aus dem 1789 im 8. Bd. von "Goethes Schriften" (Leipz., Göschen) erschienenen Gedichte "Beherzigung" wird die Schlussstrophe citiert: *Eines schickt sich nicht für alle! Sehe jeder, wie er's treibe, Sehe jeder, wo er bleibe, Und wer steht, dass er nicht falle.* Der letzte Vers beruht auf 1. Korinther 10, 12: "... wer sich lässt dünken, er stehe, mag wohl zusehen, dass er nicht falle", während der erste Vers aus lateinischer Quelle geflossen zu sein scheint. Vrgl. ~Cicero~ pro Roscio Amerino 42, 122: "Non in omnes, arbitror, omnia convenire"; ~Properz~ 4, 9, 7: "Omnia non pariter rerum sunt omnibus apta"; ~Tacitus~ "Ann." 6, 54: "non eadem omnibus decora" und ~Plinius~ "Epist." 6, 27: "non omnibus eadem placent, nec conveniunt quidem".-- Unmittelbar hinter diesem Gedichte stand dasjenige, welches jetzt "Erinnerung" heisst: *Willst du immer weiter schweifen? Sieh', das Gute liegt so nah. Lerne nur das Glück ergreifen: Denn das Glück ist immer da.* Das Gedicht: "Frisches Ei, gutes Ei" endigt: *Begeisterung ist keine Heringsware, Die man einpökelt auf einige Jahre.--* Das Gedicht: "Wie du mir, so ich dir" heisst: *Mann mit zugeknöpften Taschen, Dir thut niemand was zu lieb; Hand wird nur von Hand gewaschen; Wenn du nehmen willst, so gieb!* vrgl.: "manus manum lavat".-- * * * * * Aus ~Goethes~ "Tasso" (1790) citieren wir: *Du siehst mich lächelnd an, Eleonore,* (1, 1) (_Und siehst dich selber an und lächelst wieder_); *Die Stätte, die ein guter Mensch betrat, Ist eingeweiht;* (1, 1) *Es bildet ein Talent sich in der Stille, Sich ein Charakter in dem Strom der Welt;* (1, 2) (_Doch--haben alle Götter sich versammelt Geschenke seiner Wiege darzubringen:_) *Die Grazien sind leider ausgeblieben.* (2, 1)-- Das 2, 1 vorkommende: "So fühlt man Absicht, und man ist verstimmt" wird in der Form citiert: *Man merkt die Absicht und man wird verstimmt.--* In derselben Scene finden wir das Wort Tassos: *Erlaubt ist, was gefällt,* was dem libito fè licito aus ~Dantes~ "Hölle" V, 55 nachgeahmt zu sein erscheint, aber von Goethe aus ~Tassos~ Schäferspiel "Aminta" entnommen ist, worin die zweite Strophe des Chorliedes am Ende des ersten Aktes mit den Worten schliesst: "ein goldnes, glückliches Gesetz, Das die Natur schrieb: Wenn's gefällt, so ziemt's," wie überhaupt die begeisterten Worte über die goldene Zeit, die Goethe hier dem Tasso in den Mund legt, eine Umschreibung dieses Chorgesanges sind. Zu Grunde liegt wohl dem Allem das freche "si libet, licet", was Julia zu ihrem Stiefsohn Caracalla sagte, als er sie zum Weibe begehrte (bei ~Spartian~: "Antonin. Caracalla", c. 10). -- Die Prinzessin erhebt dann bei Goethe sofort den Spruch des Dichters zu dem einfach schönen: "Erlaubt ist, was sich ziemt", wozu sie ihm den Weg durch die Worte weiset: *Willst du genau erfahren, was sich ziemt, So frage nur bei edlen Frauen an.* Die Gegenüberstellung des "Erlaubt ist, was gefällt", und des "Erlaubt ist, was sich ziemt", verdankte Goethe entweder dem Schäferdrama "Il pastor fido" (1585) des ~Guarini~ (Mailand. 1807. S. 368ff.), der in bewusstem Gegensatze zu Tassos Worten singt: "Wenn es sich ziemt, gefällt's" (piaccia, se lice"), oder er entnahm es diesen ihm wohl durch Herder zugänglich gemachten Versen des Jakob ~Balde~ (geb. 1603, gest. 1668; "Poemata" Colon. 1660. "Lyric." IV, Od. 14. Str. 12): "Ardente Roma: QVOD LIBET, HOC LICET Clament NERONES: QVOD LICET, HOC LIBET; TRAJANE, dices. At nec omne Quod licet, hoc libeat regenti." Herder arbeitete, ehe der "Tasso" erschien, an einer Übersetzung des Balde. In der "Terpsichore" I. T. 1795 lautet bei ihm die obige Strophe (s. "Sämtl. Werke", her. v. B. Suphan, Bd. 27, S. 67): "_Neronen_ singen, während dem Brande Roms: '_Erlaubt ist, was beliebet_'. Mein König singt: '_Nur was erlaubt ist, das beliebt mir_'. Königen auch ist erlaubt nicht Alles".-- * * * * * Aus ~Goethes~ "Faust. Ein Fragment". (Echte Ausgabe. Leipzig, Göschen. 1790) wird citiert: Nacht. _Faust:_ *Da steh' ich nun, ich armer Thor! Und bin so klug, als wie zuvor. Es möchte kein Hund so länger leben! Urväter Hausrat. Welch Schauspiel! aber ach! ein Schauspiel nur! Wie anders wirkt dies Zeichen auf mich ein!* _Geist:_ (_So schaff ich_) *am sausenden Webstuhl der Zeit.* _Faust:_ *Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen. Doch werdet ihr nie Herz zu Herzen schaffen. Wenn es euch nicht von Herzen geht.* _Wagner:_ (_Allein_) *der Vortrag macht des Redners Glück.* _Faust:_ *Es trägt Verstand und rechter Sinn Mit wenig Kunst sich selber vor.* _Wagner:_ (_Und_) *wie wir's dann zuletzt so herrlich weit gebracht.--* Faust. Mephistopheles. (Seit der Ausgabe von 1808: Studierzimmer.) _Mephist.:_ *Ich sag' es dir: ein Kerl, der spekuliert, Ist wie ein Tier, auf* (_einer Heide. Seit 1808:_) *dürrer Heide Von einem bösen Geist im Kreis herum geführt, Und rings umher liegt schöne grüne Weide.--* (Schülerscene.) _Mephist.:_ *In spanische Stiefel eingeschnürt.* _Mephist.:_ *Irrlichteriere(n)* _Schüler:_ *Mir wird von allem dem so dumm,[27] Als ging mir ein Mühlrad im Kopf herum.* _Schüler:_ *Denn was man schwarz auf weiss besitzt Kann man getrost nach Hause tragen.* [Fußnote 27: In den späteren Bearbeitungen: *von alle dem.*] _Mephist.:_ *Es erben sich Gesetz' und Rechte Wie eine ew'ge Krankheit fort.* _Mephist.:_ (_Vernunft wird Unsinn, Wohlthat Plage;_) *Weh dir, dass du ein Enkel bist!* (_Vom Rechte, das mit uns geboren ist, Von dem ist leider nie die Frage._) _Mephist.:_ *Im Ganzen--haltet euch an Worte! Am besten ist's auch hier, wenn ihr nur Einen hört Und auf des Meisters Worte schwört.* (vrgl. ~Horaz~ "Epist." I, 1, 14, "jurare in verba magistri".) _Mephist.:_ *Denn eben wo Begriffe fehlen, Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein.* _Mephist.:_ *Ich bin des trocknen Tons nun satt.* _Mephist.:_ *Der Geist der Medizin ist leicht zu fassen.* _Mephist.:_ *Doch der den Augenblick ergreift, Das ist der rechte Mann.* _Mephist.:_ *Besonders lernt die Weiber führen; Es ist ihr ewig Weh und Ach So tausendfach Aus einem Punkte zu kurieren.* _Schüler:_ *Das sieht schon besser aus! Man sieht doch, wo und wie.* _Mephist.:_ *Grau, teurer Freund, ist alle Theorie, Und grün des Lebens goldner Baum.* _Mephist.:_ (_Folg' nur dem alten Spruch und meiner Muhme, der Schlange_), *Dir wird gewiss einmal bei deiner Gottähnlichkeit bange!* _Mephist.:_ *Sobald du dir vertraust, sobald weisst du zu leben.--* Auerbach's Keller in Leipzig. _Siebel:_ (_Fühlt man erst recht_) *des Basses Grundgewalt.* _Brander:_ *Ein garstig Lied! Pfui! Ein politisch Lied!* _Brander:_ *Hatte sich ein Ränzlein angemäst't Als wie der Doktor Luther.* _Mephist.:_ (_Mit_) *wenig Witz und viel Behagen.* _Frosch:_ *Mein Leipzig lob' ich mir! Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute.* Schon in einer Beschreibung Leipzigs vom Jahre 1768 heisst es "Paris im Kleinen" (Düntzers Faust, 2. Aufl.) und in dem seltenen Buche "Gepriesenes Andencken von Erfindung der Buchdruckerey ...", Lpzg. 1740, singt der Magister und Rektor in Sangerhausen, Christian Gottlob ~Kändler~ (S. 139): "So schlecht der Fremde von uns spricht, So untersteht er sich doch nicht, Was Leipzig drucket zu verschmähen, Papier und Littern sind zu schön, Er denkt zum Schluss: Paris zu sehen, Allein er siehet Leipzig stehn". _Mephist.:_ *Den Teufel spürt das Völkchen nie, Und wenn er sie beim Kragen hätte.* *Spanien, das Land des Weins und der Gesänge* entwickelte sich aus den Worten des Mephistopheles: "Wir kommen erst aus Spanien zurück, Dem schönen Land des Weins und der Gesänge". _Frosch:_ *Denn wenn ich judicieren soll, Verlang' ich auch das Maul recht voll.* _Brander:_ *Ein echter deutscher Mann mag keinen Franzen leiden, Doch ihre Weine trinkt er gern.* _Alle singen: _*Uns ist ganz kannibalisch wohl Als wie fünfhundert Säuen.--* Hexenküche. _Mephist.:_ (_Auch_) *die Kultur, die alle Welt beleckt,* (_Hat auf den Teufel sich erstreckt_). _Mephist.:_ *Den Bösen sind sie los, die Bösen sind geblieben.* _Mephist.:_ *Dies ist die Art, mit Hexen umzugehn.* _Mephist.:_ (_Denn_) *ein vollkommner Widerspruch Bleibt gleich geheimnisvoll für Kluge wie für Thoren.* _Mephist.:_ *Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.--* Strasse. _Faust:_ *Mein schönes Fräulein, darf ich wagen, Meinen Arm und Geleit ihr anzutragen?--* Abend. _Margarete:_ *Nach Golde drängt, Am Golde hängt Doch Alles!* _Mephist.:_ *Gleich schenken? Das ist brav! Da wird er reüssieren!--* Der Nachbarin Haus. _Mephist.:_ *Es ist eine der grössten Himmelsgaben, So ein lieb Ding im Arm zu haben.* (_In späteren Ausgaben:_ *'s ist* _u.s.w._) _Margarete:_ *Das ist des Landes nicht der Brauch.* _Mephist.:_ *Durch zweier Zeugen Mund Wird allerwegs die Wahrheit kund.* (Dies ruht auf 5. Mos. 19, 15: "Es soll kein einzelner Zeuge wider jemand auftreten, sondern in dem ~Munde zweier~ oder dreier ~Zeugen~ soll die Sache bestehen" und auf Joh. 8, 17: "Auch stehet in eurem Gesetz geschrieben, dass zweier Menschen Zeugnis ~wahr~ sei", vrgl. 5. Mos. 17, 6; Matth. 18, 16; 2. Kor. 13, 1; 1. Tim. 5, 19.) _Faust:_ *Wer recht behalten will und hat nur eine Zunge Behält's gewiss.--* Gretchens Stube. _Gretchen:_ *Meine Ruh' ist hin. Mein Herz ist schwer.--* Marthens Garten. _Faust:_ *Name ist Schall und Rauch, Umnebelnd Himmelsgut.* _Margarete:_ *Es thut mir lang schon weh', Dass ich dich in der Gesellschaft seh'.* _Faust:_ *Es muss auch solche Käuze geben.* _Faust:_ *Ahnungsvoller Engel* (_du_)! _Faust:_ *Du hast nun die Antipathie!* _Margarete:_ *Ich habe schon so viel für dich gethan, Dass mir zu thun fast nichts mehr übrig bleibt.* _Mephist.:_ *Die Mädels sind doch sehr interessiert, Ob einer fromm und schlicht nach altem Brauch. Sie denken, duckt er da, folgt er uns eben auch.* _Mephist.:_ *Hab' ich doch meine Freude d'ran!--* Dom. _Gretchen:_ *Nachbarin! Euer Fläschchen!--* Aus ~Goethes~ 1794 erschienenem "Reinecke Fuchs" stammt: *Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen.--* * * * * * Im 11. Kap. des 2. Buches von "Wilhelm Meisters Lehrjahren" (erschienen 1795 und 1796) kommt in dem am Schlusse stehenden Liede des Harfenspielers (gedichtet 1782): *O Trank der süssen Labe!* vor. Das Lied erhielt später unter "Balladen" den Titel: "Der Sänger". Hier sind die Worte verändert in: *O Trank Toll süsser Labe!--* Die Worte des Harfenspielers in "Wilhelm Meisters Lehrjahren" 2, 13: *Wer nie sein Brot mit Thränen ass, Wer nie die kummervollen Nächte Auf seinem Bette weinend sass, Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte* schrieb die Königin Luise in ihr Tagebuch, als sie auf der Flucht nach Königsberg am 3. Dez. 1806, von einem Schneesturm überfallen, zu Ortelsburg in ein Bauernhaus einkehren musste. Goethe spricht sich bewegt hierüber aus in den "Sprüchen in Prosa" (n. 153. Werke 19, 43. Hempel. vrgl. "Du speisest sie mit Thränenbrot" ... Ps. 80, 6 und "Der Betrübten Brot" Hosea 9, 4).-- Aus der sich bei ~Goethe~ anschliessenden Strophe: Ihr führt ins Leben uns hinein, Ihr lasst den Armen schuldig werden, Dann überlasst ihr ihn der Pein; *Denn alle Schuld rächt sich auf Erden,* ist der letzte Vers sehr bekannt. Dahinter steht bei ~Goethe~ ein anderer Gesang des Harfenspielers, welcher beginnt: *Wer sich der Einsamkeit ergiebt, Ach! der ist bald allein!--* *Das Land, wo die Citronen blüh'n,* ist aus dem Liede "Mignon" (Wilhelm Meisters Lehrjahre 3, 1): "Kennst du das Land, wo die Citronen blüh'n?"-- In der 3. Strophe heisst es: *Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg,* was auf unklare Menschen angewendet zu werden pflegt.-- In "Wilhelm Meisters Lehrjahren" 4, 9 stehen Philines Worte: *wenn ich dich lieb habe, was geht's dich an!* ~Goethe~ citiert sie in "Wahrheit und Dichtung", 14. Buch, also: "Jenes wunderliche Wort (~Spinozas~): "Wer Gott recht liebt, muss nicht verlangen, dass Gott ihn wieder liebe", mit allen den Vordersätzen, worauf es ruht, mit allen den Folgen, die daraus entspringen, erfüllte mein ganzes Nachdenken. Uneigennützig zu sein in Allem, am uneigennützigsten in Liebe und Freundschaft, war meine höchste Lust, meine Maxime, meine Ausübung, so dass jenes freche spätere Wort *Wenn ich dich liebe, was geht's dich an* mir recht aus dem Herzen gesprochen ist". Das Wort ~Spinozas~ steht in seiner Ethik, pars V, propositio XIX in der Form: "Qui Deum amat, conari non potest, ut Deus ipsum contra amet".-- Wir citieren die Überschrift des 6. Buches von "Wilhelm Meisters Lehrjahren", wenn wir *Bekenntnisse einer schönen Seele* sagen.-- * * * * * ~Goethes~ Ballade "Der Zauberlehrling" (zuerst in Schillers Musen-Almanach für 1798, S. 32) enthält die Worte: *Die ich rief, die Geister, Werd' ich nun nicht los;* und aus seiner Ballade "Der Schatzgräber" (zuerst ebenda S. 46) wird citiert: *Tages Arbeit! Abends Gäste! Saure Wochen! Frohe Feste!--* * * * * * Aus ~Goethes~ Sonett in "Was wir bringen" (Vorspiel bei Eröffnung des neuen Schauspielhauses zu Lauchstädt: 26. Juni 1802; 19. Auftritt) wird citiert: *In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister.* Dies Sonett befindet sich mit dem Titel "Natur und Kunst" auch in dem "Epigrammatisch" überschriebenen Abschnitte seiner Gedichte.-- * * * * * Im Wieland-Goetheschen "Taschenbuch auf das Jahr 1804", S. 97 steht ~Goethes~ "Tischlied" zum 22. Jan. 1802: *Mich ergreift, ich weiss nicht wie, Himmlisches Behagen;* und S. 113 das Gedicht "Schäfers Klagelied", das nach Zelters "Briefwechsel mit Goethe" (I, S. 21 und 41) schon 1802 bekannt war. Am Ende der zweiten Strophe befinden sich, die das träumende Hinabwandeln des Schäfers vom Berge schildernden Zeilen: *Ich bin heruntergekommen Und weiss doch selber nicht wie,* die wir in ganz anderem Sinne ("heruntergekommen" in übertragener Bedeutung) citieren.-- * * * * * Aus ~Goethes~ (ebenda S. 115-116 zuerst erschienenem) Gedichte "Trost in Thränen" wurde üblich: *Die Sterne, die begehrt man nicht.* S. 150 ebenda lässt ~Goethe~ am Ende des Gedichtes "Frühlingsorakel" den Kuckuck seinen eigenen Namen *Mit Grazie in infinitum* wiederholen.-- * * * * * Aus dem zu Schillers Todtenfeier am 10. Aug. 1805 von der Lauchstädter Bühne erklungenen ~Goethe~schen "Epiloge zu Schillers Glocke" blieben die folgenden Worte der vierten Strophe haften: *Denn er war unser!* (_Mag das stolze Wort Den lauten Schmerz gewaltig übertönen!_) *Und hinter ihm in wesenlosem Scheine, Lag, was uns Alle bändigt, das Gemeine.* Erschienen im "Taschenbuch für Damen auf das Jahr 1806" her. v. Huber, Lafontaine, Pfeffel u. A., Tübingen, J. G. Cotta; wiederholt und erneut bei der Vorstellung am 10. Mai 1815; abgedruckt in den "Sämtl. Werk." 6, 423. Stuttg. u. Tüb., J. G. Cotta 1840.-- * * * * * Aus dem in Tübingen, 1808, bei Cotta (8. Band von ~Goethes~ Werken) erschienenen "Faust" wird citiert: Zueignung (gedichtet 1797). *Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten.--* Vorspiel auf dem Theater. _Direktor:_ (_Zwar sind sie an das Beste nicht gewöhnt. Allein_) *sie haben schrecklich viel gelesen.* _Dichter:_ *Was glänzt, ist für den Augenblick geboren, Das Echte bleibt der Nachwelt unverloren.* _Direktor:_ *Wer Vieles bringt, wird Manchem etwas bringen.* _Lustige Person:_ *Greift nur hinein in's volle Menschenleben!* _Lustige Person:_ *Und wo ihr's packt, da ist's interessant.* _Lustige Person:_ *Wer fertig ist, dem ist nichts recht zu machen, Ein Werdender wird immer dankbar sein.* _Direktor:_ *Der Worte sind genug gewechselt, Lasst mich auch endlich Thaten seh'n.--* Prolog im Himmel. _Der Herr:_ *Es irrt der Mensch, so lang er strebt.* _Der Herr:_ *Ein guter Mensch, in seinem dunkeln Drange Ist sich des rechten Weges wohl bewusst.* _Mephist.:_ *Von Zeit zu Zeit seh' ich den Alten gern.--* Faust. Der Tragödie erster Teil. Nacht. _Wagner:_ *Zwar weiss ich viel, doch möcht' ich alles wissen.* _Faust:_ *Was du ererbt von deinen Vätern hast. Erwirb es, um es zu besitzen.* _Faust:_ *Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube; Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind.--* Vor dem Thor. _Bürger:_ *Nein, er gefällt mir nicht, der neue Burgemeister!* _Andrer Bürger:_ *... hinten, weit in der Türkei.* _Faust:_ *... ein dunkler Ehrenmann.* _Faust:_ *Was man nicht weiss, das eben brauchte man, Und was man weiss, kann man nicht brauchen.* _Faust:_ *Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust.* _Die eine will sich von der andern trennen; Die eine hält mit derber Liebeslust Sich an die Welt mit klammernden Organen; Die andre hebt gewaltsam sich vom Dust Zu den Gefilden hoher Ahnen._ Schon Wieland lässt in dem lyrischen Drama "Die Wahl des Herkules" (1773) diesen, zwischen Tugend und Begehrlichkeit schwankenden Halbgott ausrufen: "Zwei Seelen--ach, ich fühl' es zu gewiss! Bekämpfen sich in meiner Brust Mit gleicher Kraft." ... Und lange vor Wieland singt ~Racine~ (1639-1699) im dritten Gesange seiner "Cantiques spirituels", "Plainte d'un Chrétien sur les contrariétés qu'il éprouve au dedans de lui-même", den er dem siebenten Kapitel des "Römerbriefes" entlehnte, wo Paulus den Kampf seines inneren und äusseren Menschen schildert: "Mon Dieu, quelle guerre cruelle! Je trouve deux hommes en moi: L'un veut, que plein d'amour pour toi, Mon coeur te soit toujours fidèle,-- L'autre, à tes volontés rebelle, Me révolte contre la loi". "L'un tout esprit et tout céleste, Veut, qu'au ciel sans cesse attaché, Et des biens éternels touché, Je compte pour rien tout le reste, Et l'autre par son poids funeste Me tient vers la terre penché". etc. ~Wieland~ und ~Goethe~ setzten für "deux hommes" unwillkürlich "deux âmes" als den üblichen Begriff. Sie kannten wohl die Lehre des Mani (3. Jahrh. n. Chr.), von deren Anhängern Balthasar ~Bekker~ ("Bezauberte Welt" I. Buch, XVIII. Hauptstück § 7; holländ. 1691, deutsch 1693 Amsterd.) sagt: "Sie halten gar dafür, dass jeder Mensch zwo Seelen habe, deren eine allezeit wider die andere streite". Und Beide hatten gewiss in ~Xenophons~ "Cyropaedie" VI, 41 des wider Willen sündhaft verliebten Araspes Vermuthung gelesen, "er müsse ohne Frage zwei Seelen haben (δύο γὰρ, ἔφη, ὦ Κῦρε, σαφῶς ἔχω ψυχάς), denn ~eine~ Seele könne nicht böse ~und~ gut sein, noch zugleich etwas wollen und es auch nicht wollen." Bereits in den "Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten" (1793-1795) lässt ~Goethe~ den "Alten" von "Ferdinand" sagen, er habe seiner Eltern grundverschiedene Gemüthsarten in sich vereinigt, so dass "seine Freunde zu der Hypothese ihre Zuflucht nehmen mussten, dass der junge Mann wohl zwei Seelen haben mochte"; und weiterhin heisst es da "die gute Seele schien die Oberhand zu gewinnen". ~Hierzu~ brauchte ~Goethe~ Racine nicht; seine Faustworte aber strömen klar aus jener Quelle.-- _Faust:_ (_Du hast wohl recht:_) *ich finde nicht die Spur Von einem Geist, und alles ist Dressur.*-- Studierzimmer. _Faust:_ *mein geliebtes Deutsch.* _Mephist.:_ *Wozu der Lärm? was steht dem Herrn zu Diensten?* _Faust:_ *Das also war des Pudels Kern!* _Faust:_ *Der Kasus macht mich lachen.* _Mephist.:_ *der Geist, der stets verneint!* _Mephist.:_ *Beisammen sind wir, fanget an!* _Mephist.:_ *Du bist noch nicht der Mann, den Teufel fest zu halten!--* Studierzimmer. _Mephist.:_ *Allwissend bin ich nicht; doch viel ist mir bewusst.* _Faust:_ *Was willst du armer Teufel geben?* _Faust:_ *Verweile doch! Du bist so schön!* (vrgl. T. II, 5 "Grosser Vorhof des Palastes".) _Mephist.:_ *Blut ist ein ganz besondrer Saft.* Schon in Christian Heinrich ~Postels~ Singspiel "Die Gross-Muthige Thalestris oder Letzte Königin der Amazonen" (Hamburg. Vorgestellet anno 1690) heisst es im "anderen Auftritt": "Blut ist der Safft vor allen Säfften, Der tapfren Muth im Herzen kann ernähren".-- Hexenküche. _Mephist.:_ *Ein stiller Geist ist Jahre lang geschäftig; Die Zeit nur macht die feine Gährung kräftig.* _Tiere:_ (_Wir kochen_) *breite Bettelsuppen.--* Walpurgisnacht. _Mephist.:_ *süsser Pöbel.* (G. v. ~Loeper~ führt dies Wort in seiner Ausgabe des Faust auf ein "dolce plebe" im Ariost zurück, giebt aber keine Stelle an.) _Mephist.:_ *Die Müh' ist klein, der Spass ist gross.* _Mephist.:_ *Du glaubst zu schieben und du wirst geschoben.* (vrgl. "Maximes et réflexions morales du Duc de la Rochefoucauld" 1782, No. 43 "L'homme croit souvent se conduire lorsqu'il est conduit".)-- Feld. _Mephist.:_ *Sie ist die erste nicht.* (_Nicht Goethes Erfindung, sondern ein altes Wort._)-- Kerker. _Faust:_ *Der Menschheit ganzer Jammer fasst mich an.* _Margarete:_ *Heinrich! Mir graut's vor dir.--* * * * * * Das Bild *der rote Faden* wird in ~Goethes~ "Wahlverwandtschaften" (1809), II. 2, also erklärt: "Wir hören von einer besonderen Einrichtung bei der englischen Marine: Sämtliche Tauwerke der königlichen Flotte, vom stärksten bis zum schwächsten, sind dergestalt gesponnen, ~dass ein roter Faden durch das Ganze durchgeht~, den man nicht herauswinden kann, ohne alles aufzulösen, und woran auch die kleinsten Stücke kenntlich sind, dass sie der Krone gehören. Ebenso zieht sich durch Ottiliens Tagebuch ein Faden der Neigung und Anhänglichkeit, der alles verbindet und das Ganze bezeichnet". ~Goethe~ citiert den roten Faden noch einmal in den "Wahlverwandtschaften", II, 4 zur Einleitung eines Stücks von Ottiliens Tagebuch: "Manches Eigene von innigerem Bezug wird an dem roten Faden wohl zu erkennen sein." "Dieser rote Faden" schrieb Lothar ~Bucher~ ("National-Zeit." 8. Juli 1865 Morgenbl.), "sieht in Wirklichkeit gar nicht rot aus, sondern gelb". Das war aber damals nur bei den in Chatham angefertigten Tauen der englischen königlichen Marine der Fall, während die aus Portsmouth rot, die aus Plymouth blau und die aus Pembroke grün gekennzeichnet wurden. Jetzt ist der rote Faden allein üblich, was zu Goethes Zeit sich ebenso verhalten haben wird. Seit 1776 besteht der Brauch in Englands Flotte. Als Unterscheidungszeichen für Zwillinge kommt "der rote Faden" 1. Mos. 38, 28 u. 30 vor.-- *Es wandelt niemand ungestraft unter Palmen* (d.h. in der Region der Ideale) steht im Tagebuche Ottiliens ("Wahlverwandtschaften", II, 7) und wird oft vergeblich in ~Lessings~ "Nathan" gesucht. Dort sagt I, 6 der Tempelherr zu Daja: "Weib macht mir die Palmen nicht verhasst, worunter ich so gern sonst wandle".-- * * * * * *Nur der Lump ist bescheiden* entlehnen wir ~Goethes~ Versen aus dem zuerst 1810 im "Pantheon" gedruckten, von Zelter komponierten Gedichte "Rechenschaft": Nur die Lumpe sind bescheiden, Brave freuen sich der That. Goethe mag hierauf, wie Schopenhauer ("Par. u. Paral." 2, 496; Lpzg. 1877) bemerkte, durch ~Cervantes~ gekommen sein, welcher in den seiner "Reise auf den Parnass" angehängten Verhaltungsregeln für Dichter auch diese giebt: "Jeder Dichter, den seine Verse lehrten, dass er einer sei, achte und schätze sich hoch, indem er sich an das Sprichwort halte: ein Lump sei, wer sich für einen Lump hält" ("ruin sea el que por ruin se tiene!").-- * * * * * *Hier sind wir versammelt zu löblichem Thun* ist der 1. Vers von ~Goethes~ am 26. März 1810 nach Berlin gesandtem und in den "Gesängen der Liedertafel", 1811, No. 44, zuerst gedrucktem Liede: "Ergo bibamus" (s. auch "Geflügelte Worte aus der Geschichte"). Das Lied sollte, wie Reinhold ~Steig~ (Goethe-Jahrbuch XVI, S. 186 ff.) aus den Akten der Singakademie nachwies, den Geburtstag der ~Königin Luise~ post festum verherrlichen. "Wunderlichst in diesem Falle!" Als "Ein Spätling zum 10. März" ist es wirklich in der Handschrift vom Dichter bezeichnet. ~Zeller~ setzte es in Musik.-- * * * * * Das in der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts mit seinen Verwandten ~genial~ oder, wie man damals sagte, ~genialisch~ entstandene Wort: *Geniestreich* hat seine schriftstellerische Weihe durch ~Goethe~ im 1814 geschriebenen 3. Teile, im 19. Buche, von "Dichtung und Wahrheit" gefunden, wo er kurz nach der Definition: "Genie ist die Kraft des Menschen, welche durch Handeln und Thun Gesetz und Regel giebt", sagt: "Wenn einer zu Fusse, ohne recht zu wissen warum und wohin, in die Welt lief, so hiess dies eine Geniereise, und wenn einer etwas Verkehrtes ohne Zweck und Nutzen unternahm, ein Geniestreich". Als ältere Stellen sind anzuführen: Alman. de belletr. 1782 S. 100, wo es von den Sturm- und Drang-Dichtern (nach Grimm) heisst: "die Herrn samt ihren Geniestreichen ... sind beinahe vergessen"; dann erschien 1786 ein Buch unter dem Titel "Folgen einer akademischen Mädchenerziehung, mit unter einige Geniestreiche. Kein pädagogischer Roman"; und endlich schrieb Schiller am 1. Nov. 1790 an Koerner über die wahrscheinliche Verheirathung Goethens mit "Mamsell Vulpius", es könnte ihn doch verdriessen, "wenn er mit einem solchen Geniestreich aufhörte".-- * * * * * Das häufige Zurückweisen auf Shakespeare bezeichnen wir mit dem Titel eines im "Morgenblatt für gebildete Stände", 1815, No. 113, am 12. Mai erschienenen Aufsatzes von ~Goethe~: *Shakespeare und kein Ende.--* * * * * * ~Goethes~ zuerst für die Ausgaben von 1815 vereinigte Sammlung "Sprichwörtlich" liefert uns den Vers: *Alles in der Welt lässt sich ertragen, Nur nicht eine Reihe von schönen Tagen;* was bei ~Luther~ (B. 57, S. 128) "Gute Tage können wir nicht vertragen" lautet; und das aus dem "Epilog zum Trauerspiel Essex" abgelöste, von ~Goethe~ am 18. Okt. 1813, dem Schlachttage von Leipzig gedichtete: *Der Mensch erfährt, er sei auch, wer er mag, Ein letztes Glück und einen letzten Tag.--* Aus dem Abschnitt "Sprüche" (zugleich auch aus dem "Westöstlichen Divan. Buch der Sprüche") citieren wir das nach Ev. Joh. 9, 4 (s. Kap. I dieses Buches) gebildete: *Noch ist es Tag, da rühre sich der Mann! Die Nacht tritt ein, wo niemand wirken kann.--* In ~Goethes~ "Sprüchen in Prosa", Abt. 2 heisst es: "Es giebt *problematische Naturen,* die keiner Lage gewachsen sind, in der sie sich befinden, und denen keine genug thut". Hiernach gab Friedrich Spielhagen einem seiner Romane den Titel "Problematische Naturen" (1860). ~Goethe~ schrieb auch in der "Geschichte der Farbenlehre" (III. Abt. "Bacon v. Verulam"): "Man durchsuche Dictionnaire, Bibliotheken, Nekrologe, und selten wird sich finden, dass eine problematische Natur mit Gründlichkeit und Billigkeit dargestellt worden ..." und er wandte das Wort noch einmal an, als er in Jena am 8. Okt. 1827 zu Eckermann ("Gespräche" III, 143) vom Kuckuck sagte: "Er ist eine höchst problematische Natur, ein offenbares Geheimniss, das aber nichtsdestoweniger schwer zu lösen, weil es so offenbar ist".-- * * * * * Aus ~Goethes~ "West-östlichem Divan" (1819) stammt das beliebte Aufsatzthema: *Mach't nicht so viel' Federlesen! Setz't auf meinen Leichenstein: Dieser ist ein Mensch gewesen Und das heisst ein Kämpfer sein.* Eigentlich aber sagt dort im "Buch des Paradieses" in dem Gedichte "Einlass" der Dichter zur Huri: Nicht so vieles Federlesen! Lass mich immer nur herein: Denn ich bin ein Mensch gewesen Und das heisst ein Kämpfer sein. (vrgl.: "Ma vie est un combat".) Man hat wohl den Schlussreim des unter "Epigrammatisch" befindlichen, 1815 erschienenen ~Goethe~schen Gedichtes "Grabschrift" beim Citieren damit verschmolzen: "Auf deinem Grabstein wird man lesen: Das ist fürwahr ein Mensch gewesen". vrgl. 1. Tim. 6, 12: "Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben ..." und 2. Tim. 4, 7: "Ich habe einen guten Kampf gekämpfet, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten".-- ~Goethes~ "Noten und Abhandlungen zu besserem Verständnis des West-östlichen Divans" (1819) tragen das Motto: "Wer das Dichten will verstehen Muss ins Land der Dichtung gehen; *Wer den Dichter will verstehen Muss in Dichters Lande gehen".* In den "Noten" selbst sagte Goethe, unter "Eingeschaltetes": "Der Dichter steht viel zu hoch, als dass er Partei machen sollte"; ein Ausspruch, der durch ~Freiligraths~ Gedicht "Aus Spanien" (1841) zu dem geflügelten Wort wurde: *Der Dichter steht auf einer höhern Warte Als auf den Zinnen der Partei.* Hierauf antwortete ~Herwegh~ mit dem Gedichte "Die Partei", dessen Schlussverse lauten: ~Ich~ hab' gewählt, ich habe mich entschieden, Und ~meinen~ Lorbeer flechte die ~Partei~!-- * * * * * Aus dem 2. Buche der ~Goethe~schen "Zahmen Xenien" (1823) wurde üblich: *Im Auslegen seid frisch und munter! Legt ihr's nicht aus, so legt was unter;* aus dem 4.: *Liegt dir Gestern klar und offen, Wirkst du heute kräftig frei, Kannst auch auf ein Morgen hoffen, Das nicht minder glücklich sei;* aus dem 5.: *Sollen dich die Dohlen nicht umschrei'n, Musst nicht Knopf auf dem Kirchturm sein,* und: *Jeder solcher Lumpenhunde Wird vom zweiten abgethan;* aus dem 6. (zuerst in Wendts Musen-Almanach für 1831, S. 42, "Die vereinigten Staaten"): *Amerika, du hast es besser,* und aus dem 7.: *Wie fruchtbar ist der kleinste Kreis, Wenn man ihn wohl zu pflegen weiss.--* * * * * * Im Jahre 1827 schenkte uns ~Goethe~ das Wort *Weltliteratur.* Zu dieser Zeit entstand sein also betiteltes Gedicht (in "Epigrammatisch"); in seinen "Sprüchen in Prosa ..." heisst es gegen Ende der 6. Abteilung: "Jetzt da sich eine Weltliteratur einleitet, hat, genau besehen, der Deutsche am meisten zu verlieren; er wird wohl thun, dieser Warnung zu gedenken". Auch findet sich bei Goethe (Cotta 1840. XXXII, 433-8) unter "Ferneres über Weltliteratur" ein Wink, wie sich der Einzelne dieser Erscheinung gegenüber gedeihlich zu verhalten habe. Endlich sprach er zu Eckermann 31. Jan. 1827: "Nationalliteratur will jetzt nicht viel sagen, die Epoche der Weltliteratur ist an der Zeit, und jeder muss jetzt dazu wirken, diese Epoche zu beschleunigen"; und (15. July 1827): "Es ist sehr artig, dass wir jetzt, bei dem engen Verkehr zwischen Franzosen, Engländern und Deutschen, in den Fall kommen, uns einander zu corrigieren. Das ist der grosse Nutzen, der bei einer Weltliteratur herauskommt und der sich immer mehr zeigen wird".-- * * * * * Aus ~Goethes~ 1831 vollendetem, 1833 bei Cotta in Stuttgart erschienenen 2. Teil des "Faust" wird citiert: 1. Akt. Anmutige Gegend. _Faust.:_ *Am farbigen Abglanz haben wir das Leben.--* Kaiserliche Pfalz. _Kanzler:_ *Natur und Geist--so spricht man nicht zu Christen,* _Mephist.:_ *Daran erkenn' ich den gelehrten Herrn.--* Weitläufiger Saal. _Gärtnerinnen:_ *Denn das Naturell der Frauen Ist so nah mit Kunst verwandt.--* 2. Akt. Hochgewölbtes, enges gotisches Zimmer. _Baccalaureus:_ *Im Deutschen lügt man, wenn man höflich ist.* _Mephist.:_ *Original, fahr' hin in deiner Pracht. Wer kann was Dummes, wer was Kluges denken, Das nicht die Vorwelt schon gedacht.* (s. des ~Terenz~: "Nullum est iam dictum...) *Wenn sich der Most auch ganz absurd geberdet, Es giebt zuletzt doch noch 'nen Wein.--* 5. Akt. Grosser Vorhof des Palastes. _Faust:_ *Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, Der täglich sie erobern muss. Es kann die Spur von meinen Erdetagen Nicht in Aeonen untergehn.--* Bergschluchten, Wald, Fels, Einöde. _Chorus mysticus:_ *Das Unzulängliche Hier wird's Ereignis;* _Das Unbeschreibliche, Hier ist's gethan;_ *Das Ewig-Weibliche Zieht uns hinan.--* * * * * * Der Anfang eines Gedichtes des Johann Heinrich *v. Reitzenstein*: "Lotte bey Werthers Grabe", Wahlheim 1775, das in demselben Jahre in Wielands "Teutschem Merkur" und im "Rheinischen Most", No. 7, erschien, lautet: *Ausgelitten hast du--ausgerungen.* _Schiller_ mag hierdurch zu den Versen seines "Siegesfestes" angeregt worden sein: "Ausgestritten, ausgerungen Ist der lange schwere Streit."-- * * * * * Friedr. Leop. *Graf zu Stolberg* (1750-1819) hat uns durch das "Lied eines alten schwäbischen Ritters an seinen Sohn" mit dem Verse beschenkt: *Sohn, da hast du meinen Speer* Das Lied stand zuerst im "Wandsbecker Bothen", 1774, No. 77 vom 14. Mai.-- * * * * * Johann Martin *Miller*s (1750-1814) *Für mich ist Spiel und Tanz vorbei* ist der Anfangsvers der 2. (in seinen Gedichten, Ulm 1783, fortgelassenen) Strophe des zuerst im Göttinger Musen-Almanach auf 1773 gedruckten, dort L. unterzeichneten "Klagelied eines Bauern", (komponiert von Frh. v. Seckendorff (?) und Chr. Dan. Schubart). Aus ~Millers~ 1776 gedichtetem, zuerst im Vossischen Musen-Almanache für 1777 gedrucktem Liede "Zufriedenheit" (komponiert von Mozart, aber erfolgreicher von Neefe) sind bekannt der Anfang: *Was frag' ich viel nach Geld und Gut, Wenn ich zufrieden bin?* sowie die Endverse der 2. Strophe: *Je mehr er hat, je mehr er will, Nie schweigen seine Klagen still.* vrgl. Seneca "de benef." 2, 27: "Eo maiora cupimus, quo maiora venerunt"--"wir begehren um so mehr, je mehr uns zufiel"; Justinus 6, 1: "... more ingenii humani, quo plura habet, eo ampliora cupientis"--"nach Art des Menschengeistes, der je mehr er hat, um so mehr begehrt ..."; und Luther B. 57, S. 345: "Je mehr er hat, je mehr er haben will"; ähnlich B. 62, S. 144.-- * * * * * *Im Grab' ist Ruh'* ist der Anfangs- und Schlussvers eines im Göttinger Musenalmanach für 1792 (S. 16) enthaltenen Gedichtes "Die Ruhe im Grabe", unterzeichnet "Ung.", während die Komposition "Langhansen" unterzeichnet ist.[28] Nach dem "Versuch eines Chiffernlexikons" u.s.w. von ~Redlich~ (Hamburg 1875, S. 30) ist *Langhansen* (1750-1816) der Verfasser. (S. "Chr. Erh. ~Langhansens~ u.s.w. Gedichte, nach dem Tode d. Verf. her. v. Ulr. v. ~Schlippenbach~", Mitau 1828, S. 28.) ~Heines~ "Buch der Lieder" ("Junge Leiden" 1817-21. "Bergstimme") verschaffte dem Wort die weiteste Verbreitung.-- [Fußnote 28: Der eigentliche Komponist war Georg Carl Claudius, vrgl. "Als der Grossvater die Grossmutter nahm". Ein Liederbuch für altmodische Leute. 2. Aufl. Lpzg. 1887, hersausg. von Gustav Wustmann, S. 584.] * * * * * Aus der von Mozart 1791 komponierten "Zauberflöte" Emanuel *Schikaneder*s (1751-1812), der einen Plan Ludwig ~Gisekes~, Schauspielers und Choristen am Schikanederschen Theater (s. ~Jahn~ "Mozart", T. IV, S. 603, Leipz. 1859), benutzte, stammt: *Dies Bildnis ist bezaubernd schön. Ich kann nichts thun, als dich beklagen, Weil ich zu schwach zu helfen bin.* *Zur Liebe will* (_nicht: kann_) *ich dich nicht zwingen.*[29] *In diesen heil'gen Hallen Kennt man die Rache nicht,* und: *Das höchste der Gefühle.--* [Fußnote 29: ~Wieland~ "Ausgewählte Briefe", Zürich 1815, Bd. 3, S. 176 schreibt 9. Jan. 1774 an Gleim: "Ich begreife nichts von dem, was Herr H.*** (Heinse) von mir will. Man kann doch wohl niemand zur Liebe zwingen".--] * * * * * August Cornelius *Stockmann*s (1751-1821) *Wie sie so sanft ruhn* steht im Leipz. Musen-Almanach auf das Jahr 1780, S. 214 und ist "Der Gottesacker" betitelt. Friedrich Ludwig ~Beneken~ setzte das Lied in Musik.-- * * * * * ~Johann Heinrich~ *Voss* (1751-1826) ist zu nennen wegen des im "Vossischen Musenalmanache" von 1782 befindlichen, von Joh. Abraham Peter ~Schulz~ komponierten Liede *Seht den Himmel, wie heiter!* und wegen des Distichons mit der Unterschrift X. im "Vossischen Musenalmanache", 1792, S. 71: ~Auf mehrere Bücher.~ Nach Lessing. Dein redseliges Buch lehrt mancherlei Neues und Wahres, Wäre das Wahre nur neu, wäre das Neue nur wahr! was in dieser Form citiert wird: *Das Neue daran ist nicht gut, und das Gute daran ist nicht neu.* Die Stelle, nach welcher das Distichon gemacht ist, steht in Lessings "Briefen, die neueste Litteratur betreffend" (111. Brief, 1760, 12. Juni) und heisst: "wenn es erlaubt ist, allen Worten einen andern Verstand zu geben, als sie in der üblichen Sprache der Weltweisen haben, so kann man leicht etwas Neues vorbringen. Nur muss man mir auch erlauben, dieses Neue nicht immer für wahr zu halten".-- * * * * * A. G. ~Eberhard~ ("Blicke in Tiedges und Elisas Leben", S. 19) erzählt von Christoph Aug. *Tiedge* (1752-1841): "~Einmal~ vorzüglich musste ich seine andauernde Geduld bei meinen wiederholten Kritteleien ganz vorzüglich bewundern. Als ich nämlich im Manuskript der Urania auf eine Stelle stiess, die einen sehr ansprechenden Gedanken enthielt, äusserte ich gegen ihn, dass er daraus ein wahres Kleinod für die Stammbuchsentenzen-Schreiberinnen bereiten könnte, wenn er sich die Mühe gäbe, sie möglichst gedrängt und glatt in der äusseren Form und hierdurch recht mund- und gedächtnisgerecht zu machen. Er machte sich sogleich an diese Arbeit, aber immer hatte ich noch bald diese, bald jene Ausstellung zu machen, bis der Hauptgedanke möglichst zusammengedrängt war, die darin befindlichen Gegenstände symmetrisch gegenübergestellt und die Verse, zwei und drei, gleich lang waren. Durch den eingeworfenen Scherz, dass es schon einiger Mühe wert sei, eine klassische Stammbuchsentenz für Mit- und Nachwelt zurecht zu machen, entstand endlich die Stelle: Sei hochbeseligt oder leide: Das Herz bedarf ein zweites Herz. *Geteilte Freud' ist doppelt Freude, Geteilter Schmerz ist halber Schmerz.* Zwar hätte ich wohl gegen "doppelt" statt "doppelte" noch eine Einwendung zu machen gehabt; allein ich unterliess es, um ihn nicht aus seiner guten Laune zu bringen und ungeduldig zu machen. Meine Prophezeihung ist auch so in Erfüllung gegangen: jene Stelle hat in dem Munde unzähliger Leser fortgelebt und ist in eine Menge von Stammbüchern eingeschrieben und eingekritzelt worden". Die Verse 221-224 des vierten Gesangs der "Urania" (1801) sind die citierten. ~Rückert~ hat darüber eine Glosse gedichtet (Ges. poet. Werke in 12 Bänden, 7, 326). v. ~Treitschke~ ("Historische und politische Aufsätze", 4. Aufl. Leipz. 1871, 1. Bd.) sagt in dem Aufsatz "Lessing", (Leipz. 1863) S. 70: "Das widrige Sprichwort, das in jenen weichlichen Tagen von Mund zu Munde ging, das Wort "geteilter Schmerz ist halber Schmerz" hatte der Jüngling (Lessing) schon mit der stolzen Gegenrede abgewiesen: "Was nutzt mir's, dass ein Freund mit mir gefällig weine? Nichts, als dass ich in ihm mir zwiefach elend scheine." So wäre das Tiedgesche Wort ein älteres Sprichwort? Es fehlt dafür jeder Beweis. Der Gedanke freilich ist nicht neu, denn schon ~Cicero~, Laelius, cap. 6, § 22, sagt: "et secundas res splendidiores facit amicitia et adversas partiens communicansque leviores" (anteilnehmende Freundschaft macht das Glück strahlender und erleichtert das Unglück) und ~Seneca~, Epistolae, 6: "Nullius boni sine socio iucunda possessio est" (ohne Genossen ist kein Glücksbesitz erfreulich).-- * * * * * Christoph *Kaufmann* (1753-1795), der herrnhutische Arzt und Apostel der Geniezeit, schlug ~Klinger~, der ihm 1776 in Gotha sein Drama "Wirrwarr" vorlas, dafür den Titel "*Sturm und Drang*" vor und gab damit der ganzen Litteraturperiode vom Anfange der 70er bis in die Mitte der 80er Jahre ihren dauernden Namen. Klinger schrieb darüber an ~Goethe~ (s. "Verhandlungen der 8. Versamml. deutsch. Philologen und Schulmänner in Darmstadt" S. 48, Darmst. 1846): dass ihm ~Kaufmann~ "den Titel Sturm und Drang aufdrang, an dem später mancher Halbkopf sich ergötzte". (vrgl. "Chr. Kaufmann" von H. Düntzer, Leipzig 1882, S. 69 und Riegers "Klinger", Darmst. 1880, S. 163).-- * * * * * Der Anfangsvers eines Liedes von Chr. Ad. *Overbeck* (1755-1851), das zuerst im Vossischen Musenalmanach (v. J. 1776, S. 49) steht und von Mozart componiert wurde, wird abgerissen citiert: *Komm, lieber Mai, und mache (!)* als bedeute dies "mache" soviel wie "eile dich!", während der Dichter fortfährt: "die Bäume wieder grün!"-- Ferner beginnt, auch in "Frizchens Liedern" (Hamburg 1781, S. 72), ein von F. F. Hurka komponiertes Lied ~Overbecks~: *Das waren mir selige Tage.--* * * * * * Aus Aloys *Blumauer*s (1755-1798) "Virgils Aeneis travestirt", (Wien 1784-1788), Bd. 2, Strophe 54 stammen die Worte des seine Gemahlin vermissenden Aeneas: *Kreusa!--Schatzkind!--Rabenvieh, Wo hat dich denn der Teufel?* Im Text steht aber der letztere Vers vor dem ersteren.-- * * * * * Balthasar Gerhard *Schumacher* (geb. 1755) brachte in der "Haude und Spenerschen Zeitung" am 17. Dezember 1793 unter dem Titel "Berliner Volksgesang" ein Lied mit den Anfangsworten: *Heil dir im Siegeskranz,* welches nichts ist, als eine Umarbeitung des "Liedes für den dänischen Unterthan an seines Königs Geburtstag zu singen in der Melodie des englischen Volksliedes: God save the King". Heinrich ~Harries~ dichtete es und veröffentlichte es am 27. Januar 1790 im "Flensburger Wochenblatt". Es beginnt also: "Heil Dir dem liebenden Herrscher des Vaterlands! Heil, ~Christian~, Dir!" Nach Hoffmann von Fallersleben ("Unsere volksthümlichen Lieder" 2. Aufl. Lpzg. 1859. S. 66) schuf der Hoforganist John ~Bull~ die englische Hymne zur Zeit der Errettung König Jakobs I. vom Tode durch die Pulververschwörung im November 1605; während nach Friedrich Chrysander ("Jahrbuch für musikalische Wissenschaften", Lpzg. 1863, B. I. S. 380ff.) Henry ~Carey~ die Hymne, wie Händel sein "Dettinger Te Deum", zur Feier von König Georgs II. Sieg bei Dettingen über die Franzosen im Frühling 1743 dichtete und mit Joh. Christoph ~Schmidts~ Hülfe komponierte. Doch ist Chrysanders Begründung minder stichhaltig, als sie heute Manchem erscheint.-- * * * * * Aus Aug. Friedr. Ernst *Langbein*s (1757--1835) 1803 verfasstem Gedichte "Die Wehklage", ("Neuere Gedichte", Tübingen 1812) Strophe 1 stammt: *Schon sieben--und Georg nicht hier!* und aus der 14. Strophe des in den "Gedichten" (1788) erschienenen "Abenteuers des Pfarrers Schmolke und Schulmeisters Bakel": *Sperr' oculos!* (Sperre die Augen auf!). Sein ebenda erschienenes Gedicht "Die neue Eva" endigt: Tadeln können zwar die Thoren, Aber klüger handeln nicht, woraus der Volksmund gemacht hat: *Tadeln können zwar die Thoren, Aber besser machen nicht!--* Der Anfang des 1810 verfassten ~Langbein~schen Gedichtes "Der Zecher" lautet: *Ich und mein Fläschchen sind immer beisammen.--* Altväterische, verschwundene Zeiten bezeichnen wir mit der Anfangszeile eines (1813 in Beckers "Taschenbuch zum geselligen Vergnügen" erschienenen) ~Langbein~schen Liedes: *Als der Grossvater die Grossmutter nahm.* Dies Wort erkor Gustav Wustmann zum Titel seiner vortrefflichen Sammlung der wackeren Gesänge unserer Gross- und Urgrosseltern, die nur noch leise aus der Kinderzeit in uns nachklangen. (3. Aufl. Leipzig 1895. Fr. Wilh. Grunow.)-- *Das verschweigt des Sängers Höflichkeit* ist der Kehrreim eines in Berlin (bei S. F. Lischke, jetzt Karl Paez) erschienenen Liedes, welches beginnt: Als der liebe Gott die Welt erschaffen, Schuf er Fische, Vögel, Löwen, Affen, und dessen Verfasser unbekannt ist. Jedoch eine 1804 gedichtete Erzählung ~Langbeins~ "Die Weissagung" (Langbeins neuere Gedichte, Tübingen 1812, S. 237) hebt an: In einem Städtlein, dessen Namen Des Dichters Höflichkeit verschweigt, und in "Allerhand für Stadt und Land", Jahrg. 1808, 8. Stück, Zittau, herausg. v. G. B. ~Flaschner~, steht S. 117 ein Lied: "Des Dichters Höflichkeit", dessen Strophen mit dem Kehrreime "Das verschweigt des Sängers Höflichkeit" schliessen.-- * * * * * *Namen nennen dich nicht* ist der Anfang eines im Göttinger Musen-Almanach von 1786, S. 127 erschienenen Liedes Wilhelm *Ueltzen*s (1758-1808). Ludwig ~Berger~ (1812) komponierte es und Goethe legte dann 1813 dieser Komposition sein Lied "Alles kündet dich an" unter, das den Titel "Gegenwart" trägt. Später schuf ~Georg Neumann~ (im "Rheinischen Odeon" Jahrg. 1. Koblenz 1836) das Lied dadurch um, dass er den 5 Strophen desselben 5 neue Strophen vorstellte. Er hatte die Verwegenheit, diese Umwandlung als ein von ihm verfasstes Gedicht zu bezeichnen und es in die "Gedichte von Karl Georg Neumann, Königl. Preuss. Regierungs- und Medicinalrate a. D." S. 80, Aachen 1841, aufzunehmen. Hier führt es den Titel: "An Charlotte, 1792".-- * * * * * In *Schiller*s (1759-1805) "Räubern" (1781), 2, 3 lesen wir Karl Moors Worte: *Ich kenne dich, Spiegelberg,* oft umgestellt in: *Spiegelberg, ich kenne dich,* (_aber ich will nächstens unter euch treten und_) *fürchterlich Musterung halten;* und am Ende des zweiten Aktes: *Ich fühle eine Armee in meiner Faust.* Im 4. Akte schliesst in der 5. Scene Moors Gesang von Brutus und Cäsar *Geh' du linkwärts, lass mich rechtwärts geh'n,* was an 1. Mos. 13, 9 erinnert: "Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten, oder willst du zur Rechten, so will ich zur Linken". Weiterhin ruft der alte Moor: *Bist du's, Hermann, mein Rabe?* der Raben gedenkend, die nach 1. Könige 17, 4 und 6 dem Elias Nahrung zuführten. 5, 1 enthält Franz Moors Worte: *Hab' mich nie mit Kleinigkeiten abgegeben!* und die letzten Worte des Schauspiels: *Dem Mann kann geholfen werden,* sind eine ganz triviale Redensart geworden.-- *Konfiszierter Kerl* ist wahrscheinlich auch auf Schiller zurückzuführen. Karl Hoffmeister ("Schillers Leben für den weiteren Kreis seiner Leser", T. 1, Kap. 4) erzählt über diese Redensart folgendes: "Als Schiller einst den Freunden die Worte vortrug, die Franz Moor im Anfange des fünften Aktes zu Moser spricht: 'Ha! was, du kennst keine drüber (über den Vatermord)? Besinne dich nochmals--Tod, Himmel, Ewigkeit, Verdammnis schwebt auf dem Laute deines Mundes! keine einzige drüber?' da Öffnete sich die Thür, und der hereintretende Aufseher sah Schillern halb in Verzweiflung die Stube auf- und abrennen. 'Ei, so schäme man sich doch', sagte er, 'wer wird denn so entrüstet sein und fluchen!' Als er den Rücken gekehrt, rief ihm Schiller, zu den lachenden Gesellen gewandt, das Wort aus den "Räubern" nach: '~Ein konfiszierter Kerl~!'" Jedoch dieser Ausdruck findet sich nirgends in den "Räubern", sondern in "Kabale und Liebe", 1, 2, wo Musikus Miller von Sekretär Wurm sagt: "~Ein konfiszierter~ widriger ~Kerl~, als hätte ihn irgend ein Schleichhändler in die Welt meines Herrgotts hineingeschachert". Im Personenverzeichnis zu "Fiesco" wird Muley Hassan, Mohr von Tunis, als "konfiszierter Mohrenkopf" bezeichnet. *Und darum Räuber und Mörder* steht nicht in der ersten Ausgabe der "Räuber" (Frankfurt u. Leipz. 1781), sondern in der noch heute allen Bühnen-Aufführungen zu Grunde liegenden Umarbeitung, welche ~Schiller~ mit seinem Stücke für das Mannheimer Theater auf Andrängen des Intendanten Dalberg vornahm, im 4. Akt, Sc. 17 (Neue für die Mannheimer Bühne verbesserte Aufl. Mannheim 1782).-- * * * * * Aus ~Schillers~ Gedichte "Kastraten und Männer" (in der "Anthologie auf das Jahr 1782. Gedruckt in der Buchdruckerei zu Tobolsko", S. 125) in seiner späteren Umbildung "Männerwürde" genannt, stammt: *Zum Teufel ist der Spiritus, Das Phlegma ist geblieben.* Das Bild ist vom Destillationsprozesse hergenommen, bei dem nach Herstellung des Spiritus eine wässerige, fade schmeckende Flüssigkeit zurückbleibt, welche früher "Phlegma" hiess. In derselben "Anthologie" bietet in dem Gedichte: "In einer Bataille. Von einem Offizier", S. 49 (später "Die Schlacht" genannt): *Das wilde eiserne Würfelspiel* eine viel citierte Umschreibung für Kampf und Krieg.-- * * * * * Aus ~Schillers~ ebenda abgedrucktem Gedichte "An Minna", S. 190, wird citiert: *Meine Minna geht vorüber? Meine Minna kennt mich nicht?--* * * * * * ~Schillers~ "Verschwörung des Fiesco" (1783) bietet 1, 5 Gianettino Dorias Fluch: *Donner und Doria!,* und aus 3, 4 pflegt man zu citieren: *Der Mohr hat seine Schuldigkeit gethan; der Mohr kann gehen,* während es an Ort und Stelle "Arbeit", nicht "Schuldigkeit" heisst. 3, 5 steht Fiescos Drohung: (Fahre wohl, Doria, schöner Stern.) *Auch Patroklus ist gestorben, Und war mehr als du;* ein Citat aus ~Homers~ "Iliade" 21, 106 und 107, wo Achill dem um sein Leben flehenden Lykaon zuruft: *Ἀλλά, φίλος, θάνε καὶ σύ. τίη ὀλοφύρεαι οὕτως; Κάτθανε καὶ Πάτροκλος, ὅπερ σέο πολλὸν ἀμείνων.* Stirb denn auch du, lieber Freund! Warum wehklagest Du also? Starb ja doch auch Patroklos, der sehr viel besser als du war.-- *Verderben, gehe deinen Gang!* heisst es im "Fiesco" am Ende von 5, 1. Man erinnert sich dabei an Shakespeares "Julius Caesar" 3, 2: "Mischief, thou art afoot, Take thou what course thou wilt!" "Unheil, du bist im Zuge, Nimm, welchen Lauf du willst!" Im "Fiesco" 5, 4 steht: *Deutsche Hiebe;* 5, 16 spricht Fiesco: "Was zerrst du mich so am Mantel?--er fällt!" Verrina (mit fürchterlichem Hohne): "Nun, wenn der Purpur fällt, muss auch der Herzog nach!" (Er stürzt ihn ins Meer.) Dies wird also citiert: *Wenn der Mantel fällt, muss der Herzog nach.--* * * * * * Aus "Kabale und Liebe" (1784) 2, 2 ist: *Legt's zu dem Übrigen,* was ~Schiller~ später auch in "Maria Stuart" 1, 1 gebraucht. Ferner finden wir in "Kabale und Liebe": 5, 3: *Unglückseliges Flötenspiel!* 5, 7: *Die Limonade ist matt, wie deine Seele.--* * * * * * ~Schillers~ Gedicht "An die Freude" ("Thalia", I. Bd. 1787, 2. Heft, S. 1-5) enthält: *Freude, schöner Götterfunken; Seid umschlungen, Millionen!* und: *Wem der grosse Wurf gelungen.* Das Wort dieses Gedichtes: *Wer ein holdes Weib errungen, Mische seinen Jubel ein!* hat am Schlusse von Beethovens Oper "Fidelio" und im Finale seiner neunten Symphonie die musikalische Weihe gefunden; jedoch lautet es da: Wer ein solches Weib errungen, Stimm' in unsern Jubel ein! (nach der auf ~Beethovens~ Wunsch durch F. ~Treitschke~ umgearbeiteten ~Sonnleitner~schen Übersetzung des Operettentextes ~Bouillys~: "Léonore ou l'amour conjugal").-- Weitere Citate aus dem Gedicht "An die Freude" sind: *Unser Schuldbuch sei vernichtet!* und *Männerstolz vor Königsthronen! Dem Verdienste seine Kronen.--* * * * * * Der Anfang des Schillerschen Gedichtes "Resignation" ("Thalia", I. Bd. 2. Heft) lautet: *Auch ich war in Arkadien geboren.* (Siehe "Et ego in Arcadia".) Aus demselben Gedichte gebrauchen wir die beiden Strophenanfänge: *Des Lebens Mai blüht einmal und nicht wieder* und: *Mit gleicher Liebe lieb' ich meine Kinder,* sowie die beiden Strophenschlüsse: *Die Weltgeschichte ist das Weltgericht* und: *Was man von der Minute ausgeschlagen, Giebt keine Ewigkeit zurück.--* * * * * * In ~Schillers~ "Don Carlos" (1787) 1, 1 stehen die Worte, mit denen Don Carlos in der "Rheinischen Thalia" von 1785 jedoch nicht begann: *Die schönen Tage in Aranjuez Sind nun zu Ende.* Aus derselben Scene citieren wir: *Brechen Sie Dies rätselhafte Schweigen;[30] O wer weiss, Was in der Zeiten Hintergrunde schlummert;*[31] und: *Wo alles liebt, kann Karl allein nicht hassen.* [Fußnote 30: In der "Rheinischen Thalia" von 1785: "Nur brechen Sie dies grauenvolle Schweigen".] [Fußnote 31: Ebenda in 2, 3.] Sc. 2: *Wer kommt?--Was seh' ich?--O, ihr guten Geister! Mein Roderich![32] Du sprichst von Zeiten, die vergangen sind;-- O der Einfall War kindisch, aber göttlich schön;[33] Sprich mir von allen Schrecken des Gewissens, Von meinem Vater sprich mir nicht.* [Fußnote 32: Ebenda. "Was seh' ich?--O, ihr guten Geister! Mein Rodrigo".] [Fußnote 33: Ebenda.] Beim Citieren wird statt "meinem Vater" je nach Umständen der Gegenstand des Entsetzens eingeschaltet. Sc. 4 enthält: *Grosse Seelen dulden still;* Sc. 5: *Ein Augenblick, gelebt im Paradiese, Wird nicht zu teuer mit dem Tod gebüsst;*[34] [Fußnote 34: Ebenda.] Sc. 6: (_Deswegen Vergönn' ich Ihnen zehen Jahre Zeit_) *Fern von Madrid* (_darüber nachzudenken_),[35] und was ~Schiller~ bereits vorfand: *Die Sonne geht in meinem Staat nicht unter.*[36] [Fußnote 35: Ebenda.] [Fußnote 36: Ebenda. "Die Sonne geht in meinem Reich nicht unter".] Der Gedanke findet sich schon im Keime bei ~Herodot~ (7, 8), wo ~Xerxes~ († 465 v. Chr.) zu seinem Kriegsrate von dem Feldzugsplane gegen die Athener spricht: "Wenn wir uns Die und deren Nachbarn aus dem Reiche des Phrygiers Pelops unterwerfen, so thun wir dar, dass Persien dann an den Aether des Zeus grenzt. Denn ~dann~ "χώρην γε οὐδεμίαν κατόψεται ἥλιος ὁμουρέουσαν τῇ ἡμετέρῃ" ~wird die Sonne auf kein Land mehr herabblicken, das an das unsrige grenzt~; vielmehr werde ich, ganz Europa mit euch durchstreifend, alle Länder zu einem Lande vereinigen". Die erste Aldiner Ausgabe des Herodot wurde 1502 in Venedig gedruckt. 1585 wurde zu Turin bei der Vermählung des Herzogs von Savoyen mit Katharina von Österreich ein Schäferdrama "Il pastor fido" von ~Guarini~ aufgeführt, in dessen Prolog es heisst: Altera figlia Di qel Monarca, a cui Nè anco, quando annotta, il Sol tramonta. Hehre Tochter jenes Monarchen, dem die Sonne auch dann nicht untergeht, wenn es nachtet. Balthasar ~Schupp~ sagt in der "Abgenötigten Ehrenrettung" (1660), S. 665: "Der König in Spanien ist ein grosser Potentat; er hat einen Fuss stehen im Orient, den anderen im Occident, und die Sonne gehet nimmer unter, dass sie nicht in etlichen seiner Länder scheine". Nach ~Edmund Dorer~ "An Calderon zum 25. Mai 1881" ("Die Gegenwart", 4. Juni 1881, S. 361) hat es ein König von Spanien zuerst gesagt. Welcher? wann? wo?-- In ~Schillers~ "Don Carlos" 1, 6 findet man ferner die Worte: *Hier ist die Stelle, wo ich sterblich bin;*[37] und: *Wenn ich einmal zu fürchten angefangen, Hab' ich zu fürchten aufgehört.*[38] (Ob Schiller hier an ~Shakespeares~ "Othello", 3, 3 gedacht hat: to be once in doubt Is once to be resolved, Einmal zweifeln macht mit Eins entschlossen?)-- Die Worte derselben Scene: *Der Knabe Don Karl fängt an, mir fürchterlich zu werden*[39] soll ~Ludwig Devrient~ einst in der Weinstube von Lutter und Wegener in Berlin, Charlottenstrasse No. 49, dem Kellner Karl zugerufen haben, als dieser ihm die stark aufgelaufene Rechnung reichte.-- [Fußnote 37: In der "Rheinischen Thalia" von 1785.] [Fußnote 38: Ebenda.] [Fußnote 39: Ebenda "Dieser Knabe Don Karl u.s.w."] Im "Don Carlos" 1, 9 steht: *In des Worts verwegenster Bedeutung,* und: *Arm in Arm mit dir, So fordr' ich mein Jahrhundert in die Schranken.* 2, 1 bietet: *In seines Nichts durchbohrendem Gefühle,*[40] was Alba in Sc. 5 in der Form: "In meines Nichts durchbohrendem Gefühle" wiederholt. [Fußnote 40: In der "Rheinischen Thalia" von 1785.] Ebenda 2, 2 steht: *Wer ist das? Durch welchen Missverstand hat dieser Fremdling Zu Menschen sich verirrt?*[41] *Dreiundzwanzig Jahre! Und nichts für die Unsterblichkeit gethan;*[42] [Fußnote 41: Ebenda.] [Fußnote 42: Ebenda heisst es: "Dreiundzwanzig Jahre und König Philipps Sohn, und nichts gebaut und nichts zertrümmert unter diesem Monde".] 2, 8: (_Poesie!--Nichts weiter._--) *Mein Gehirn Treibt* (_öfters_) *wunderbare Blasen auf,* (_Die schnell, wie sie entstanden sind, zerspringen._) *Die Liebe ist der Liebe Preis,*[43] *Beim wunderbaren Gott--das Weib ist schön;* [Fußnote 43: Ebenda.] 2, 15: *Unrecht leiden schmeichelt grossen Seelen.*[44] [Fußnote 44: Ebenda.] 3, 10: *Stolz will ich Den Spanier;* (_Ich mag es gerne leiden,_) *wenn auch der Becher überschäumt, Wenn solche Köpfe feiern,* (_welch ein Verlust für meinen Staat_): *Ich kann nicht Fürstendiener sein,* *Die Ruhe eines Kirchhofs.* *Geben Sie Gedankenfreiheit!* was gern erweitert wird zu: *Sire, geben Sie Gedankenfreiheit!* *Sonderbarer Schwärmer,* *Anders, Begreif' ich wohl, als sonst in Menschenköpfen Malt sich in diesem Kopf die Welt.* 4, 21: (_Königin!_) *O Gott, das Leben ist doch schön!* was auch also angeführt wird: *O Königin, das Leben ist doch schön!* und in der letzten Scene des letzten Aktes: *So sehen wir uns wieder,* was auch in der "Braut von Messina" vorkommt, als Isabella ihre Tochter wiedersieht. Die vom König gesprochenen Schlussworte des "Don Carlos" lauten: *Kardinal, ich habe Das Meinige gethan. Thun Sie das Ihre.--* * * * * * Aus der in ~Schillers~ Monatsschrift "Die Horen" (Tübingen, Cotta, 1795; IV. Bd., 10. Heft, S. 72) enthaltenen "Elegie", welche später den Titel "Der Spaziergang" erhielt, wird der Anfang citiert: *Sei mir gegrüsst, mein Berg, mit dem rötlich strahlenden Gipfel!* und aus dem 134. Verse: *Der ruhende Pol in der Erscheinungen Flucht;* sowie der Schlussvers: *Und die Sonne Homers, siehe! sie lächelt auch uns.--* * * * * * Aus ~Schillers~ (ebenda, IV. Bd., 11. Heft, S. 17 anonym erschienenen) "Teilung der Erde" stammt: *Was thun? spricht Zeus,* und: *Willst du in meinem Himmel mit mir leben, So oft du kommst, er soll dir offen sein.--* * * * * * In dem Gedichte "Die Ideale" (S. 135 des Schillerschen Musen-Almanachs für das Jahr 1796, Neustrelitz) redet der Dichter die fliehende Zeit also an: *So willst du treulos von mir scheiden?--* * * * * * Aus dem Gedichte "Würde der Frauen", ebenda S. 186, ist: *Ehret die Frauen! sie flechten und weben Himmlische Rosen ins irdische Leben.* was oft geschmacklos travestiert wird.-- * * * * * Aus ~Schillers~ "Xenien" (Musen-Almanach für das Jahr 1797) gehören folgende Citate hierher: das Distichon "Wissenschaft": *Einem ist sie die hohe, die himmlische Göttin, dem Andern Eine tüchtige Kuh, die ihn mit Butter versorgt,* aus dem Distichon "Kant und seine Ausleger": *Wenn die Könige bau'n, haben die Kärrner zu thun.* "Sonntagskinder" (aus Vereinigung zweier Distichen entstanden, deren erstes "Geschwindschreiber" betitelt war), die heute schon lehren wollen, was sie gestern gelernt, werden in dem gleichnamigen Doppeldistichon mit: *Ach, was haben die Herrn doch für ein kurzes Gedärm!* abgefunden.-- *Das grosse gigantische Schicksal, Welches den Menschen erhebt, wenn es den Menschen zermalmt,* steht im 35. und 36. Verse der ~Schiller~schen Parodie "Shakespeares Schatten". -- Aus den auf die "Xenien" ebenda folgenden "Tabulae votivae" (Votivtafeln) ~Schillers~ wird citiert: Pflicht für jeden. *Immer strebe zum Ganzen! und, kannst du selber kein Ganzes Werden, als dienendes Glied schliess' an ein Ganzes dich an!* Der Schlüssel. *Willst du dich selber erkennen, so sieh', wie die Andern es treiben; Willst du die Andern versteh'n, blick' in dein eigenes Herz,* und aus dem Distichon Wahl. (_Kannst du nicht Allen gefallen durch deine That und dein Kunstwerk, Mach' es Wenigen recht;_) *Vielen gefallen ist schlimm.--* Endlich bietet uns ("Mus.-Alm." 1797) ~Schillers~ Gedicht "*Das Mädchen aus der Fremde*" die Verse: *Doch eine Würde, eine Höhe Entfernte die Vertraulichkeit,* und seine "Nadowessische Todtenklage" (ebenda) das schalkhaft auf Lebende angewandte: *Mit dem Anstand, den er hatte ...* und seine Ballade "Ritter Toggenburg" (ebenda) den Vers: *Und so sass er, eine Leiche ...--* Aus ~Schillers~ "Hoffnung" (10. Stück der Horen von 1797, S. 107) sind die Endverse bekannt: *Und was die inn're Stimme spricht, Das täuscht die hoffende Seele nicht.--* * * * * * Der Musen-Almanach für 1798 enthält eine Reihe ~Schiller~scher Balladen. Aus dem "Ring des Polykrates" (S. 24) wird citiert Strophe 9: *Des Lebens ungemischte Freude Ward keinem Irdischen zu Teil,* und Strophe 11: *Noch Keinen sah ich fröhlich enden, Auf den mit immer vollen Händen Die Götter ihre Gaben streun;* endlich Strophe 16: *Hier wendet sich der Gast mit Grausen.--* aus dem "Handschuh" (S. 41) stammt: *Die Damen in schönem Kranz* und: *Den Dank, Dame, begehr' ich nicht.--* Aus ~Schillers~ "Taucher" (S. 119) wird citiert: *Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp, Zu tauchen in diesen Schlund? Da unten aber ist's fürchterlich, Und der Mensch versuche die Götter nicht; Unter Larven die einzig fühlende Brust; Lasst, Vater, genug sein das grausame Spiel,* gewöhnlich citiert in der Form: *Lass, Vater, genug sein des grausamen Spiels.--* Ebenda stehen (S. 221) "Die Worte des Glaubens", worin im Anfange der zweiten Strophe: *Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei, Und würd' er in Ketten geboren,* und am Schlusse der dritten, mit Benutzung des 1. Kor. 1, 19 vorkommenden "Verstands der Verständigen": (_Und_) *was kein Verstand der Verständigen sieht, Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüt.-- Aus der Ballade "Die Kraniche des Ibykus" (ebenda S. 267) wird citiert: *Wer zählt die Völker, nennt die Namen? Es steigt* (_nicht: es ragt_) *das Riesenmass der Leiber Hoch über Menschliches hinaus.* und *Sieh' da, sieh' da, Timotheus, Die Kraniche des Ibykus!--* Aus dem "Gang nach dem Eisenhammer" (ebenda S. 306): Str. 7: *Red'st du von Einem, der da lebet?* Str. 14: *Dess freut sich das entmenschte Paar.* Str. 25 u. 28: *Der ist besorgt und aufgehoben.* Str. 28: *Herr, dunkel war der Rede Sinn.* Str. 30: *Dies Kind, kein Engel ist so rein.--* * * * * * In seinem im Okt. 1798 bei Wiedereröffnung der Schaubühne in Weimar gesprochenen "Prolog" zu "Wallensteins Lager" schuf ~Schiller~ die Worte: *Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze,* (_Denn_) *wer den Besten seiner Zeit genug Gethan, der hat gelebt für alle Zeiten.* (s. unten Horaz: "principibus placuisse ..." u.s.w.) *Im engen Kreis verengert sich der Sinn, Es wächst der Mensch mit seinen grössern Zwecken.* (vrgl. ~Seneca~: "Natur. quaest." III, praef.: "Crescit animus, quoties coepti magnitudinem attendit".) *Von der Parteien Gunst und Hass verwirrt, Schwankt sein Charakterbild in der Geschichte; Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst.--* In "Wallensteins Lager" (1798), 5. Auftritt, ruft der erste Jäger, als die Marketenderin kommt: *Was? der Blitz! Das ist ja die Gustel aus Blasewitz.* Im 6. Auftritt wirft der Wachtmeister einem Jäger vor, dass ihm *der feine Griff und der rechte Ton* fehle, den man nur in des Feldherrn Nähe lernen könne. Der Jäger erwidert darauf: *Wie er räuspert und wie er spuckt, Das habt ihr ihm glücklich abgeguckt.* was aus ~Molières~ "Femmes savantes" 1, 1 entlehnt ist, wo Armande sagt: Wer sich nach andern bilden will und achten. Hat ihren guten Sitten nachzutrachten. Das heisst gewiss sein Vorbild nicht erreichen, Im Räuspern nur und Spucken (tousser et cracher) ihm zu gleichen. ~Moland~ sagt in seiner Molière-Ausgabe, VII, Paris 1864: "Molière bringt hier nur eine sprichwörtliche Redensart, die zu seiner Zeit gebräuchlich war, in Verse", und führt zum Beleg "Francien" von ~Sorel~, Buch XI an: "ce n'est pas imiter un homme que peter et tousser comme lui". Der Anfang der Kapuzinerpredigt[45] in "Wallensteins Lager" lautet: *Heisa, juchheia! Dudeldumdei! Das geht ja hoch her. Bin auch dabei!* [Fußnote 45: Manche meinen, das Wort "Kapuzinade" sei nach dieser Schwankpredigt gebildet, aber es ist älter als Schillers "Wallensteins Lager", und wer es zuerst brauchte, ist noch unentschieden.] Es treten im Lager zwei Arquebusiere auf, philisterhafte Gesellen, die sich zweimalige Kritiken zuziehen, im 10. Auftritt: (_Lass sie gehen, sind_) *Tiefenbacher, Gevatter Schneider und Handschuhmacher,* und im 11. Auftritt: (_Schad' um die Leut; sind sonst wackre Brüder_) *Aber das denkt wie ein Seifensieder.* Aus dem Schlussworte des letzten von Körner, Zahn, Zelter und Zumsteeg komponierten Chorgesanges in "Wallensteins Lager" wird citiert: *Und setzet ihr nicht das Leben ein, Nie wird euch das Leben gewonnen sein.--* * * * * * Dem Musen-Almanach für das Jahr 1799 entnehmen wir folgende Citate: aus ~Schillers~ Ballade "Der Kampf mit dem Drachen" (S. 151): *Was rennt das Volk, was wälzt sich dort Die langen Gassen brausend fort? Mut zeiget auch der Mameluck, Gehorsam ist des Christen Schmuck;* aus seiner "Bürgschaft" (S. 176); *Möros, den Dolch im Gewande; Das sollst du am Kreuze bereuen; Zurück! du rettest den Freund nicht mehr;* (_Der fühlt_) *ein menschliches Rühren;* (_Und_) *die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn.* Endlich wird aus der "Bürgschaft" citiert: *Ich sei, gewährt mir die Bitte, In eurem Bunde der dritte,* was kein ursprünglicher Einfall Schillers war, sondern vielmehr einer der Fundstellen dieser Ballade entlehnt ist. (S. Register: Dionys der Jüngere.)-- Aus "Des Mädchens Klage" (ebenda, S. 208) und dann, um zwei Strophen verkürzt, als Theklas Lied ("Piccolomini" 3, 7) wird citiert: *Ich habe genossen das irdische Glück; Ich habe gelebt und geliebet.--* Die Schlussverse der letzten Strophe des Gedichts vom Jahre 1799: "An Goethe, als er den 'Mahomed' von Voltaire auf die Bühne brachte": *Der Schein soll nie die Wirklichkeit erreichen, Und siegt Natur, so muss die Kunst entweichen* erfuhren nach ~Schillers~ Tode eine bizarre Umgestaltung. Es giebt nämlich eine alte, gewöhnlich in die Zeit Karls V. von Frankreich verlegte, aber bereits in einem viel älteren französischen Roman enthaltene Sage, nach welcher ein französischer Ritter, Aubry, von einem seiner Waffengefährten, Robert Macaire, dessen Name in Frankreich eine typische Bezeichnung für einen Hallunken geworden ist, meuchlings erschlagen, und die Ermordung Aubrys durch das feindselige Betragen des Hundes des Getöteten gegen den Mörder ans Tageslicht gebracht wird. Diese Sage wurde zu einem Melodrama verarbeitet, in welchem ein dressierter Pudel die Hauptrolle spielte, der den Pariser Janhagel in Begeisterung versetzte. 1816 gab sich die königliche Bühne in Berlin dazu her, den Pudel auftreten zu lassen, was, wie ~Zelter~ (Brief 246) an ~Goethe~ schreibt, die Berliner zu dem Witze veranlasste, dass "den Hund aufs Theater bringen" eigentlich "das Theater auf den Hund bringen" sei. Auch der Grossherzog von Weimar, ein grosser Hundeliebhaber, wünschte den vierbeinigen Schauspieler auf seiner Bühne zu sehen, stiess aber auf Widerstand bei ~Goethe~, dem Intendanten. Der Pudel wurde jedoch heimlich verschrieben, Goethe ging am Abend der Theaterprobe, am 20. März 1817, mit eigenmächtiger Urlaubserteilung nach Jena, reichte nach der am 12. April stattgehabten Aufführung den Abschied ein und erhielt darauf von Karl August folgende Zeilen: "Aus den mir zugegangenen Äusserungen habe ich die Überzeugung gewonnen, dass der Geheimrat von Goethe wünscht, seiner Funktion als Intendant enthoben zu sein, welches ich hiermit genehmige". Die Tagesblätter veränderten die obigen Verse Schillers demzufolge also: Dem Hundestall soll nie die Bühne gleichen Und kommt der Pudel, muss der Dichter weichen, und nannten den Pudel den "Schicksalspudel". Goethe selbst erwähnt in den "Annalen" unter dem Jahre 1817 von diesen Vorkommnissen nichts.--[46] [Fußnote 46: ~Carl Eberwein~ "Weimarer Sonntagsblatt", 1857, S. 312. In Gotthardis "Weimarischen Theaterbildern" II, 168 soll diese Travestie mit einer kleinen Variante stehen.] * * * * * Schwindet ein Wesen oder ein Werk ohne Ruhm dahin, so hört man sagen, dass es *Klanglos zum Orkus hinab* ging, ein Wort, welches den Schluss von ~Schillers~ "Nenie" bildet (ged. 1. Okt. 1799).-- * * * * * Aus "Hektors Abschied" (zuerst in den "Gedichten von Friedrich ~Schiller~", 1. T., Leipz. 1800) wird citiert: *Will sich Hektor ewig von mir wenden?* und *Theures Weib, gebiete deinen Thränen!* (In Goedekes "Historisch-kritischer Ausg.", T. 11, wird das Gedicht mit der Jahresbezeichnung 1780-93 versehen, was wohl heissen soll, dass die ältere Form, wie sie in den "Räubern", 4, 4 vorliegt, aus dem Jahre 1780, die neuere aus dem Jahre 1793 stammt.)-- * * * * * Im "Musen-Almanach für das Jahr 1800" S. 243, erschien ~Schillers~ "Lied von der Glocke"; daraus werden als Citate verwendet die Worte: *Von der Stirne heiss Rinnen muss der Schweiss ...; Zum Werke, das wir ernst bereiten, Geziemt sich wohl ein ernstes Wort; Wenn gute Reden sie begleiten, Dann fliesst die Arbeit munter fort; Nehmet Holz vom Fichtenstamme; Die schwarzen und die heitern Lose; Errötend folgt er ihren Spuren; O zarte Sehnsucht, süsses Hoffen. Der ersten Liebe goldne Zeit! Das Auge sieht den Himmel offen,[47] Es schwelgt das Herz in Seligkeit; O dass sie ewig grünen bliebe, Die schöne Zeit der jungen Liebe; Denn wo das Strenge mit dem Zarten, Wo Starkes sich und Mildes paarten, Da giebt es einen guten Klang; Drum prüfe, wer sich ewig bindet, Ob sich das Herz zum Herzen findet; Der Wahn ist kurz, die Reu' ist lang; Doch mit des Geschickes Mächten Ist kein ew'ger Bund zu flechten, Und das Unglück schreitet schnell; Wohlthätig ist des Feuers Macht, Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht; Mütter irren (!) Leer gebrannt Ist die Stätte; Ein süsser Trost ist ihm geblieben, Er zählt die Häupter seiner Lieben, Und sieh! ihm fehlt kein teures Haupt;* [Fußnote 47: Anschluss an Joh. 1, 51: s. Kapitel I.] (Die Berliner sagten 1813 von Bernadottes geringen Verlusten bei Grossbeeren und Dennewitz nach ~Häussers~ "Deutscher Geschichte", 3. Aufl., Bd. 4, S. 267: _Er zählt die Häupter seiner Lieben, Und sieh! es fehlten ihm nur sieben._) *... die Gattin ..., die teure; ... das Auge des Gesetzes wacht; Wenn sich die Völker selbst befrei'n, Da kann die Wohlfahrt nicht gedeih'n; Da werden Weiber zu Hyänen; Gefährlich ist's, den Leu zu wecken, Verderblich ist des Tigers Zahn; Jedoch der Schrecklichste der Schrecken, Das ist der Mensch in seinem Wahn.--* * * * * * Aus ~Schillers~ Drama "Die Piccolomini" (1800) wird citiert: *Spät kommt ihr, doch ihr kommt* (1, 1), wobei bemerkt werden mag, dass schon in der Odyssee, 23, 7 von Odysseus gesagt wird, er komme nach Hause, obwohl er spät komme. (Ursprünglich begannen weder "Don Carlos" noch die "Piccolomini" mit ihren so berühmten Worten. Der Anfang der "Piccolomini" lautete: Gut, dass Ihr's seid, dass wir Euch haben! wusst' ich doch, Graf Isolani bleibt nicht aus.) *Was ist der langen Rede kurzer Sinn?* (1, 2.) *Des Dienstes immer gleichgestellte Uhr.* (1, 4.) *In deiner Brust sind deines Schicksals Sterne.* (2, 6.) *Wohl ausgesonnen, Pater Lamormaín!* (2, 7.) *Wär' der Gedank' nicht so verwünscht gescheit, Man wär' versucht, ihn herzlich dumm zu nennen* (_ebenda_). (_O, der ist aus dem Himmel schon gefallen, Der an der Stunden Wechsel denken muss!_) *Die Uhr schlägt keinem Glücklichen* (3, 3), was gewöhnlich in der Form citiert wird: *Dem Glücklichen schlägt keine Stunde;* *Das Spiel des Lebens sieht sich heiter an, Wenn man den sichern Schatz im Herzen trägt* (3, 4), *Der Zug des Herzens ist des Schicksals Stimme* (3, 8), was als Nebentitel des von ~Hauff~ unter dem Namen H. ~Clauren~ und gegen diesen geschriebenen Romans "Der Mann im Monde" (1825) noch bekannter geworden ist; *Das eben ist der Fluch der bösen That, Dass sie fortzeugend immer Böses muss gebären* (5, 1). Derselbe Gedanke wird schon im "Agamemnon" des ~Äschylus~, 758 so ausgesprochen: "Die gottlose That erzeugt mehre, die ihrem Geschlecht gleichen", und von ~Saxo Grammaticus~ († 1204) in seiner Erzählung von "Hamlet" folgendermassen: "Das eben ist der Fluch der Schuld, dass sie immer wieder Reiz und Veranlassung zu neuer Schuld enthalten muss". (Simrock, "Quellen des Shakespeare", 2. Aufl., I., 104.)-- * * * * * Aus "Wallensteins Tod" wird citiert: 1, 4: *Ernst ist der Anblick der Notwendigkeit;* *Denn aus Gemeinem ist der Mensch gemacht Und die Gewohnheit nennt er seine Amme;* *Sei im Besitze, und du wohnst im Recht;* 1, 5: *Ich hab' hier bloss ein Amt und keine Meinung.* 2, 2: *Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort:* *Eng ist die Welt und das Gehirn ist weit-- Leicht bei einander wohnen die Gedanken, Doch hart im Raume stossen sich die Sachen.* 2, 3: *Es giebt im Menschenleben Augenblicke;* *Und Ross und Reiter sah ich niemals wieder.* 2, 6: *Dank vom Haus Österreich!* 3, 9: *Das war kein Heldenstück, Octavio!* 3, 10: *Nacht muss es sein, wo Friedlands Sterne strahlen;* (Gern wird für "Sterne strahlen" hier "Sterne glänzen" gesagt, weil es weicher klingt.) 3, 13: *Du hast's erreicht, Octavio!* was gewöhnlich so citiert wird: *Du hast's gewollt! Octavio!* *Da steh' ich, ein entlaubter Stamm!* 3, 15: *So ist's, mein Feldherr!* *Daran erkenn' ich meine Pappenheimer* 3, 18: *Max, bleibe bei mir!* 4, 10: *Keines Überfalls gewärtig;* *Gekeilt in drangvoll fürchterliche Enge;* *Man sagt, er wollte sterben.* Theklas Monolog in 4, 12 enthält: *Was ist das Leben ohne Liebesglanz?* und schliesst: *Das ist das Loos des Schönen auf der Erde!* 5, 5 findet sich: *Ich denke einen langen Schlaf zu thun, Denn dieser letzten Tage Qual war gross;* und 5, 11: *Des Menschen Engel ist die Zeit.--* * * * * * Aus "Maria Stuart" (1801) citieren wir 4, 6: "Graf! dieser Mortimer starb Euch sehr gelegen", in der Form: *Der starb Euch sehr gelegen.* Die Schlussverse aus "Maria Stuart" lauten: *Der Lord lässt sich Entschuldigen; er ist zu Schiff nach Frankreich.--* * * * * * In ~Schillers~ Gedicht "Der Antritt des neuen Jahrhunderts" ("Taschenbuch für Damen auf das Jahr 1802". S. 167) heisst es: *Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang.* Ebenda, S. 231, steht "Voltaires Pucelle und die Jungfrau von Orleans", später "Das Mädchen von Orleans" genannt. Daraus wird citiert: *Es liebt die Welt das Strahlende zu schwärzen Und das Erhab'ne in den Staub zu zieh'n.* * * * * * Aus der zweiten Scene des Prologes zur "Jungfrau von Orleans", die zuerst 1801 in Leipzig aufgeführt wurde, und deren erster Druck unter dem Titel: "Kalender auf das Jahr 1802. Die Jungfrau von Orleans" u.s.w. (Berlin, Unger) erschien, wird citiert: *Wie kommt mir solcher Glanz in meine Hütte?* aus der dritten: *Mein ist der Helm, und mir gehört er zu; Nichts von Verträgen, nichts von Übergabe.* Der Anfangsvers der ersten Strophe des Monologs Johannas: *Lebt wohl ihr Berge, ihr geliebten Triften,* wird, wie ihr Schlussvers: *Johanna geht, und nimmer kehrt sie wieder,* bei einem Abschiede angewendet. Die Worte des Königs Karl (VII, 1, 2): *Drum soll der Sänger mit dem König gehen, Sie beide wohnen auf der Menschheit Höhen,* erscheinen mit ihrem "Drum" als eine Schlussfolge aus den vorhergehenden Betrachtungen Karls; citiert wird das Wort, indem man für "Drum" eigenmächtig "Es" setzt. *Mit dem Volke soll der Dichter gehen,* Also les' ich meinen Schiller heut'! sagt ~Freiligrath~. Ferner sind uns aus der "Jungfrau von Orleans" folgende Stellen geläufig: *Kann ich Armeen aus der Erde stampfen? Wächst mir ein Kornfeld in der flachen Hand?* (1, 3) (wobei zu bemerken, dass nach ~Plutarchs~ "Cäsar", K. 33, Pompeius einst geprahlt hatte, er könne Armeen aus der Erde stampfen;) *Nichtswürdig ist die Nation, die nicht Ihr Alles freudig setzt an ihre Ehre* (1, 5); 1, 9: *Ein Schlachten war's, nicht eine Schlacht zu nennen;*[48] [Fußnote 48: Solche Gegenüberstellung findet sich bereits: ~Livius~ 5, 44; 22, 48; 23, 40; 25, 14; ~Curtius~ 4, 15; ~Tacitus~, hist. 3, 77: "pugna" und "caedes"; ~Livius~ 2, 53 und 5, 45; ~Tacitus~, hist. 4, 33: "proelium" und "caedes"; ~Livius~ 28, 16: "pugna" und "trucidatio velut pecorum".] 1, 10: *Von wannen kommt dir diese Wissenschaft?* (Schiller ahmte sich selbst in diesem Verse nach; denn in "Macbeth", 1, 5 (1801) übersetzt er das Shakespearesche 1, 3 vorkommende: _Say from whence You owe this strange intelligence?_ also: _Sagt, von wannen kam euch Die wunderbare Wissenschaft?_) 1, 10: *Unsinn, du siegst, und ich muss untergeh'n!* 3, 6: *Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.* 4, 1: *Ach, es war nicht meine Wahl!* 5, 14: *Wie wird mir? Leichte Wolken heben mich;* und der Schlussvers des ganzen Dramas: *Kurz ist der Schmerz, und ewig ist die Freude!--* * * * * * ~Schillers~ Gedicht "An die Freunde" ("Taschenbuch für Damen auf das Jahr 1803", Tübingen, Cotta, S. 1 u. 2) enthält das Wort: (_Und_) *der Lebende hat recht* dann die Umschreibung für Theaterbühne: *Die Bretter, die die Welt bedeuten* S. 201 und S. 202 daselbst steht das Gedicht: "Thekla. Eine Geisterstimme", aus dem der Endvers citiert wird: *Hoher Sinn liegt oft in kind'schem Spiel.--* * * * * * Aus der "Braut von Messina" (1803) sind bekannt der Anfangsvers *Der Not gehorchend, nicht dem eignen Trieb,* der vielleicht aus dem Wort des Apothekers in Shakespeares "Romeo und Julie" (5, 1) entstand: "My poverty, but not my will, consents", oder aus Dantes ("Inferno" 12, 87): "Necessità 'l c' induce e non diletto". Nachdem Don Manuel zum ersten Male die Bühne verlassen hat, ertönt das Wort des Chors: *Etwas fürchten und hoffen und sorgen Muss der Mensch für den kommenden Morgen.* Ferner citieren wir: 1, 7: *Ein jeder Wechsel schreckt den Glücklichen;* 2, 5: *Die ist es oder keine sonst auf Erden!* 3, 4: *Blendwerk der Hölle!* 3, 5: *Was sind Hoffnungen, was sind Entwürfe!* 4, 4: *Nicht an die Güter hänge dein Herz, Die das Leben vergänglich zieren! Wer besitzt, der lerne verlieren, Wer im Glück ist, der lerne den Schmerz;* 4, 7: *Auf den Bergen ist Freiheit! Die Welt ist vollkommen überall, Wo der Mensch nicht hinkommt mit seiner Qual. Das Leben ist der Güter höchstes nicht, Der Übel grösstes aber ist die Schuld.* Der zweite Vers ist die Übersetzung von ~Ciceros~ [ad. fam. VI, 4, 2]: ("nec esse ullum malum praeter culpam".--A. W. v. ~Schlegel~ versah diese Verse mit Bezug auf ~Müllners~ Drama "Die Schuld", 1816, im Wendtschen Musen-Almanach von 1832 mit der Überschrift: "Unter Müllners Bildnis" und Carl ~Bagger~ ["Digtninger, gamle og nye", 1836] schreibt: [In ein Stammbuch.] Das Leben ist der Güter höchstes nicht, Der Übel grösstes aber sind die Schulden).-- * * * * * Der erste Vers aus ~Schillers~ Romanze "Der Jüngling am Bache", welche in dem am 12. Okt. 1803 in Weimar aufgeführten und 1806 erschienenen "Parasiten" 4, 4 eingeflochten ist, lautet: *An der Quelle sass der Knabe.* Der "Parasit" ist von ~Schiller~ aus ~Picards~ "Médiocre et Rampant ou le moyen de parvenir" (1797) weniger übersetzt als übertragen; die Schillersche Romanze hat mit der Picards nur die Stimmung gemein, so dass obiges Citat durchaus Schiller angehört, während jedoch der Schluss der Romanze: *Raum ist in der kleinsten Hütte Für ein glücklich liebend Paar* seine Entstehung wohl einer Reminiscenz verdankt. Nämlich in ~Wielands~ "Musarion" (1768), Bd. 1, stottert Fanias: "Gewiss sehr viel Ehre! Allein mein Haus ist klein"; worauf die Schöne versetzt: "Und wenn es kleiner wäre, für eine Freundin hat die kleinste Hütte Raum" und in J. A. ~Leisewitzens~ "Julius von Tarent" (1776) 2, 3 ruft Bianca: "Diese Hütte ist klein; Raum genug zu einer Umarmung.--Dies Feldchen ist enge--Raum genug für Küchenkräuter und zwei Gräber; und dann, Julius, die Ewigkeit;--Raum genug für die Liebe!"-- * * * * * Aus ~Schillers~ Ballade "Der Graf von Habsburg" ("Taschenbuch für Damen auf das Jahr 1804", Tübingen, Cotta) stammt: *die kaiserlose, die schreckliche Zeit!* aus dem "Siegesfest" (ebenda): *Von des Lebens Gütern allen Ist der Ruhm das höchste doch; Wenn der Leib in Staub zerfallen, Lebt der grosse Name noch,* sowie: *Trink ihn aus, den Trank der Labe, Und vergiss den grossen Schmerz.--* Der vorletzte Vers des von ~Schiller~ 1804 für Beckers "Taschenbuch" verfassten Gedichtes "Der Alpenjäger" lautet: *Raum für alle hat die Erde.--* * * * * * Citate aus "Wilhelm Tell" (1804) sind Tells Worte an Ruodi den Fischer (1, 1): *Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt;* Ruodis Antwort: *Vom sichern Port lässt sich's gemächlich raten;* Ferner Ruodis: *Da rast der See und will sein Opfer haben;* Tells Worte an den Hirten (s.: Erasmus ~Alberus~): *Ich hab' gethan, was ich nicht lassen konnte;* und der Schlussvers der ersten Scene: *Wann wird der Retter kommen diesem Lande?* In der zweiten Scene wendet Gertrud ein Wort an, das nur die Wiederauffrischung eines alten Sprichworts ist: *Dem Mutigen hilft Gott!*[49] [Fußnote 49: s.: Fortes fortuna adiuvat.] Der zweite Akt führt uns aus der ersten Scene zu: *Ich bin der letzte meines Stamms;* wobei zu erinnern ist, dass bereits Friedr. Leop. Graf zu ~Stolberg~ in seiner "Romanze" (1774; "ges. W." der Brüder Stolberg T. 1, S. 56) sang: "Er, der letzte seines Stammes Weinte seiner Söhne Fall". Aus derselben Scene des "Tell" citieren wir: *Ans Vaterland, ans teure, schliess dich an, Das halte fest mit deinem ganzen Herzen, Hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft;* und: *Es lebt ein anders denkendes Geschlecht.* 2, 2 bietet: *Wir sind ein Volk und einig woll'n wir handeln,* und gegen Ende: *Wir wollen sein ein einzig* (_nicht: einig_) *Volk von Brüdern, In keiner Not uns trennen und Gefahr.* Aus 3, 1 entnehmen wir die Worte Walthers: *Was da fleucht und kreucht,* gewöhnlich in der Form sämtlicher späteren Auflagen: *Was da kreucht und fleucht,*[50] Worte, die sich an 1. Mos, 7, 14 anlehnen. [Fußnote 50: Schon ~Walther von der Vogelweide~ singt (nach Simrocks Übersetzung, 6. Aufl., Leipz. 1876, S. 5) im Gedichte "Wahlstreit" (1198): "Was kriechet oder flieget", vrgl. ~Homers~ "Ilias" 17, 447: "ὅσσα τε γαῖαν ἔπι πνείει τε καὶ ἕρπει", ~Herodot~ 1, 140: "τἆλλα ἑρπετὰ καὶ πετεινά" u.s.w.--] Aus derselben Scene brauchen wir drei Worte Tells: *Früh übt sich, was ein Meister werden will;* *Die Axt im Haus erspart den Zimmermann;* *Wer gar zu viel bedenkt, wird wenig leisten.* 3, 3 enthält des Rudenz Worte: *Allzu straff gespannt, zerspringt der Bogen.*[51] [Fußnote 51: ~Amasis~, König von Ägypten (570-526) sagte vom Bogen (Herodot II, 173): "εἰ γὰρ δὴ τὸν πάντα χρόνον ἐντεταμένα εἴη, ἐκραγείη ἄν"--"denn bliebe er alle Zeit gespannt, so würde er wohl zerbrechen". Er entschuldigte damit seinen Hang, die Regierungsmühen mit Trinkgelagen abwechseln zu lassen. Dann leiht Phädrus (3, 4, 10) dem ~Aesop~ die Weisheit, der Geist brauche Spiel, um wieder denkfrisch zu werden, denn: "Cito rumpes arcum, semper si tensum habueris"--"du zerbrichst den Bogen schnell, wenn du ihn stets gespannt haben willst". ~Grimmelshausens~ "Simplicissimus" IV, 1 bietet: "Wann man den Bogen überspannet, so muss er endlich zerbrechen". Doch Schiller schöpfte wohl aus F. M. ~Klingers~ Trauerspiel: "Die Zwillinge" (1774), wo es 2, 2 heisst: "wir wollen den Bogen nicht zu stark spannen, damit die Sehne halte".] 4, 2 spricht der sterbende Attinghausen: *Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, Und neues Leben blüht aus den Ruinen;* *Seid einig--einig--einig!* Aus Tells Monolog 4, 3 wird citiert: *Durch diese hohle Gasse muss er kommen, Es führt kein andrer Weg nach Küssnacht.--Hier Vollend ich's. Die Gelegenheit ist günstig. Dort der Hollunderstrauch verbirgt mich* (_ihm_); *Mach deine Rechnung mit dem Himmel, Vogt! Fort musst du, deine Uhr ist abgelaufen;* *in gährend Drachengift hast du Die Milch der frommen Denkart mir verwandelt;* (wobei wohl 5. Mos. 32, 33 "Ihr Wein ist Drachengift" und Lady Macbeth ["Macbeth" 1, 5] vorgeschwebt hat, die vom Gemüt ihres Mannes sagt, es sei "zu voll von der Milch der Menschenliebe";) *Es lebt ein Gott zu strafen und zu rächen; Entränn' er jetzo kraftlos meinen Händen* (_nämlich der Pfeil_), *Ich habe keinen zweiten zu versenden;* endlich: *Auf dieser Bank von Stein will ich mich setzen,* was schon des auffallenden Stils wegen citiert wird. Aus dem darauf folgenden Gespräch Tells mit dem Flurschützen ist bekannt: *Es kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben, Wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt,* die Umänderung eines älteren Sprichworts: "Niemand kann länger Frieden haben, als seinem Nachbar beliebt". Dann ruft der getroffene Gessler (4, 3): *Das ist Tells Geschoss!* Und nun singen die barmherzigen Brüder: *Rasch tritt der Tod den Menschen an.--* Aus dem durch ~Schillers~ Tod (1805) unvollendet gebliebenen "Demetrius" citieren wir: *Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen,* wodurch ein oft dagewesener Gedanke[52] für uns seine bleibende Form erhielt.-- [Fußnote 52: S. ~Cicero~ "d. off." 2, 22: "non enim numero haec iudicantur, sed pondere"; ~Plinius d. jüng.~ B. 2, Ep. 12: "numerantur enim sententiae, non ponderantur"; ~Moses Mendelssohn~ (Ges. W. 3, 370; an Nicolai): "Stimmen ... wollen gewogen und nicht gezählt sein"; ~Wieland~ (1774. "Abderiten" 5, 3), der da meint, es komme nicht auf "majora" (das Mehr), sondern auf "saniora" (das Vernünftigere) an; ~Lichtenberg~ (1777. Ausg. v. 1867 B. 2, 3, 236), der es bedauert, "dass wir so oft die Stimmen nur zählen können. Wo man sie wägen kann, soll man es nie versäumen"; ~Klopstock~ (Aug. 1800. "Die Wage"): "Du zählst die Stimmen; wäge sie--" und endlich ~Schiller~ selbst (1801. "Maria Stuart" 2, 3): "Nicht Stimmenmehrheit ist des Rechtes Probe", (vrgl. Stahls "Autorität nicht Majorität!")] der in "Trogalien zur Verdauung der Xenien, Kochstädt, zu finden in der Speisekammer", 1797 zu lesen ist.-- * * * * * Chr. Fürchteg. *Fulda*, Lehrer am Pädagogium zu Halle, ist der Verfasser eines Spottverses gegen Goethes und Schillers "Xenien": Die neumodischen Distichen. - u u - - - - - u u - u u - - *In Weimar und in Jena macht man Hexameter wie der. Aber die Pentameter sind doch noch excellenter,* * * * * * Nikolaus *Sturm*, mit dem Klosternamen ~Marcellinus~ (1760-1819), ist Verfasser eines Liedes, dessen Anfang lautet: *Nach Kreuz und ausgestand'nen Leiden.* ("Lieder, zum Teil in bayerischer Mundart von P. Marcelin ~Sturm~, ehemaligem Augustiner". 1819 No. 15.)-- * * * * * Joh. Peter *Hebel* (1760-1826) "Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes" (1811) erzählt eine Geschichte "Die zwei Postillone": "Diese Postillone, welche zwischen Dinkelsbühl und Ellwangen fuhren, hatten von zwei Handelsleuten stets so schlechte Trinkgelder erhalten, dass sie sich vornahmen, die Herren freigebiger zu machen. Einst traf es sich, dass der Dinkelsbühler Schwager, den einen dieser Handelsleute fahrend, auf der Landstrasse dem Postillon von Ellwangen begegnete, welcher den anderen Handelsmann fuhr. Keiner will dem anderen ausweichen. Zuerst zanken sich die Postillone, und als die Reisenden sich in den Wortwechsel mischen, schlägt der Ellwanger Postillon dem Passagier in dem gegenüberstehenden Postwagen mit der Peitsche ins Gesicht, worauf der Postillon aus Dinkelsbühl ein Gleiches an dem anderen Passagier that. Nachdem sie ihre gegenseitigen Passagiere durchgepeitscht hatten, trennten sie sich. Diesmal gab jeder der beiden Reisenden ein besseres Trinkgeld.--Hebel lässt den einen Postillon sagen: 'Du sollst meinen Passagier nicht hauen; er ist mir anvertraut und zahlt honett, oder ich hau' den Deinigen auch'." Der Volksmund hat die Worte des Postillons verkürzt zu: *Haust Du meinen Juden, so hau' ich Deinen Juden.* ~Hebel~ erklärt in der Vorrede, dass mehrere der mitgeteilten Geschichten anderswo bereits zu hören oder zu lesen waren, und dass er auf diese Kinder des Scherzes und der Laune, denen er ein nettes und lustiges Röcklein angehängt, keine weiteren Ansprüche mache. Wem entlehnte er diesen Schwank?-- * * * * * Durch Aug. Friedr. Ferd. von *Kotzebue*s (1761-1819) Lustspiel "Die Indianer in England" (1789 zu Reval aufgeführt, 1790 zu Leipzig erschienen) ist der Name der Tochter des Nabob von Mysore, *Gurli,* eine Bezeichnung für ein gefühlvoll-naives Frauenzimmer geworden. Auch citiert man den Sammeltitel einiger Schriften ~Kotzebues~: *Die jüngsten Kinder meiner Laune* (Leipz. 1793-97) gewöhnlich in der Form: *Das jüngste Kind meiner Laune,* mit welchem Scherzworte der Tischler Valentin in ~Raimunds~ "Verschwender" 3, 7 seine Pepi vorstellt.-- * * * * * Die Anfangsverse von ~Kotzebues~ 1802 verfasstem, von Himmel komponierten Liede (im Februarheft des "Freimütigen" von 1803) "Trost beim Scheiden" (zuerst "Gesellschaftslied" genannt) citieren wir in der Form: *Es kann ja nicht immer so bleiben Hier unter dem wechselnden Mond,* und den Anfang von dessen vierter Strophe also: *Wir sitzen so fröhlich beisammen, Wir haben einander so lieb;* während es ursprünglich "Es kann schon nicht Alles so bleiben" hiess und "Wir haben uns Alle so lieb".-- * * * * * Der Anfangsvers einer 1810 erschienenen Romanze ~Kotzebues~ aus seinem Lustspiele "Der arme Minnesinger" (Alman. dram. Spiele, 9. Jhrg. S. 146) heisst: *Über die Berge mit Ungestüm.* Das Lied wurde 1811 allgemein bekannt durch Carl Maria von Webers Composition, die seine erste war.-- * * * * * *Rinaldo Rinaldini* wurde zur stehenden Bezeichnung für einen räuberhaften Gesellen durch des Chr. Aug. *Vulpius* (1762-1827) ehemals weitverbreiteten Schauerroman "Rinaldo Rinaldini, der Räuberhauptman; eine romantische Geschichte unsers Jahrhunderts" (Leipz. 1797 ff.). In seiner Zeitschrift "Janus" veröffentlichte ~Vulpius~ im Jahre 1800 "Romanzen und Lieder über Rinaldini". Die zweite "Romanze" dort (1, 371) beginnt: "In des Waldes düstern Gründen", und wurde zum Volkslied (vrgl. den "Liederhort" von Erk und Böhmer). Diesen Anfangsvers citieren wir in der Form: *In des Waldes tiefsten Gründen,* wohl mit Anlehnung an ~Schiller~, der in seiner "Kassandra" (1802) singt: "In des Waldes tiefste Gründe Flüchtete die Seherin."-- * * * * * Die letzte Strophe des Gedichtes "Das Grab" von Joh. Gaudenz Gusert Graf von *Salis-Seewis* (1762-1834) lautet ("Götting. Mus.-Alman." f. 1788): *Das arme Herz, hienieden Von manchem Sturm bewegt, Erlangt den wahren Frieden Nur, wo es nicht mehr schlägt.--* * * * * * Der Anfang des Weihnachtsliedes: *Morgen, Kinder, wird's was geben, Morgen werden wir uns freu'n,* wird oft angewendet. Es steht in Splittegarbs Liedersammlung, Berlin 1795, 2. Aufl., S. 317, wurde aber schon vor 1783 von Joh. Phil. Kirnberger in Berlin komponiert. Nach einer Familientradition war der Verfasser der Schulvorsteher Martin Friedrich Philipp *Bartsch* in Berlin († 1833).-- * * * * * *Unterbrochenes Opferfest* ist der Titel einer ~von Winter~schen, 1796 erschienenen Oper, deren Text von F. X. *Huber* herrührt.-- * * * * * Joh. Gottfr. *Seume* (1763-1810) bietet uns in dem Gedichte "Der Wilde" ("Gedichte", Riga, 1801) die Worte: (_Ein Kanadier, der noch_) *Europens Übertünchte Höflichkeit* (_nicht kannte_). (_Seht,_) *wir Wilden sind doch bess're Menschen, Und er schlug sich seitwärts in die Büsche.* Zuerst erschien das Gedicht in Schillers "Neuer Thalia" (Bd. 3 S. 255 Lpz. 1793) und begann: "Ein Amerikaner, der Europens ..."-- In der "Zeitung für die elegante Welt", 1804, No. 23, liess ~Seume~ das Gedicht "Die Gesänge" erscheinen, dessen erste Strophe: Wo man singet, lass dich ruhig nieder, Ohne Furcht, was man im Lande glaubt; Wo man singet, wird kein Mensch beraubt; Bösewichter haben keine Lieder, im Volksmunde umgewandelt worden ist in: *Wo man singt, da lass dich ruhig nieder; Böse Menschen haben keine Lieder.* Schon ~Luther~ sagt in seinem Gedichte "Frau Musica" (Klugs Gesangbuch, Wittenberg 1543): Hie kann nicht sein ein böser Mut, Wo da singen Gesellen gut, und ~Cervantes~ "Don Quijote", II 34 (1615) gegen Ende: Senora, donde hay musica, no puede haber cosa mala. Gnädige Frau, wo Musik ist, da kann nichts Böses sein. Die Parodie der Seumeschen Verse von David ~Kalisch~: *Wo man raucht, da kannst du ruhig harren, Böse Menschen haben nie Cigarren* steht im "Humoristisch-satirischen Volkskalender des Kladderadatsch" von 1850, S. 27.-- * * * * * *Jean Paul* (Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825) machte zum Schauplatz seiner Satire "Das heimliche Klaglied der jetzigen Männer" (Bremen 1801) das Landstädtchen[53] *Krähwinkel,* das dadurch, wie dann durch ~Kotzebues~ Lustspiel "Die deutschen Kleinstädter" (1803), die Bedeutung eines Klatschnestes erhielt. Auch schrieb ~Kotzebue~ "Des Esels Schatten oder der Process in Krähwinkel" im "Almanach dramatischer Spiele für 1810" (Riga 1809). Danach nennt man jedes kleinstädtisch aufgebauschte Ereignis eine *Krähwinkelei.--* [Fußnote 53: Crawinkel, von ~Jahn~ (nach H. Pröhle in "Fr. Ludwig Jahns Leben") in einem Briefe von 1825 Krähwinkel genannt, ist ein Dorf bei Laucha im Kreise Eckartsberga unweit von Jena; Krehwinkel, ein Weiler im Oberamt Schorndorf in Württemberg; Krähwinkel, ein Dorf im Kreise Solingen des Regierungsbezirks Düsseldorf.] Ferner gab Jean Paul (1804-5) den Roman "*Flegeljahre*" heraus, nachdem er schon in seinem "Siebenkäs" (1795 Band 2, Kap. 5) schrieb: "Wenn der Mensch über die Tölpeljahre hinüber ist, so hat er noch jährlich einige Tölpelwochen und Flegeltage zurückzulegen".-- Auch ist wohl ~Jean Paul~ als der Schöpfer des Worts *Weltschmerz* anzusehen. In seinem 1810 begonnenen posthumen Werke "Selina oder über die Unsterblichkeit" (ersch. 1827; s. Bd. 2, S. 132) sagt er von Gott: "~Nur sein~ Auge sah alle die tausend Qualen der Menschen bei ihren Untergängen. Diesen Weltschmerz kann er, so zu sagen, nur aushalten durch den Anblick der Seligkeit, die nachher vergütet." Hier also bedeutet das Wort entweder "Qualen aller Menschen" oder "schmerzliches Mitgefühl Gottes für das Weltelend". ~Heine~ jedoch verlegte den "Weltschmerz" dann in die empfindsame Menschenseele, indem er in seiner pariser Schrift "Aus der Gemälde-Ausstellung von 1831" bei der Besprechung des Bildes von Delaroche: "Oliver Cromwell vor Karls I. Leiche" ausruft: "Welchen grossen Weltschmerz hat der Maler hier mit wenigen Strichen ausgesprochen". Es bedeutet hier "Schmerz für den fühlenden Menschen über die Vergänglichkeit alles Irdischen". An Jean Paul und Heine lehnte sich dann Julius ~Mosen~ an, der da sang ("Gedichte" 1836, S. 93: "Weltsünde" Str. 2): "Und meine Seele riss entzwei der Schmerz, Doch der mich schlug, den hört' ich also sagen: Das ist der Weltschmerz, den einst Gott getragen!" und ferner ("Ahasver" 1838, Gesang 1 Str. 10) im Sinne eines die ganze Welt umfassenden heroischen Schmerzes: "Zur Zeit nur eines Volkes Todesschmerzen, Zur Zeit die Noth nur einer einz'gen Stadt, Trägt er den Weltschmerz bald in seinem Herzen". ~Heine~ wiederum wendet dann das Wort in der Vorrede (1854) zu den "Geständnissen" ironisch an im Sinne des Mitleids für das Weltelend, das auch "Schufte von Gefühl" hegen. Wir aber brauchen "Weltschmerz" heut im Sinne von "schmerzlichem oder eingebildetem Ekel an Welt und Leben"; und dazu schlug abermals ~Heine~ die Brücke, obwohl er das Wort da in "Weltqual" ummodelt, durch folgende 1840 geschriebene Stelle ("Ges. W." Strodtmann, 12, 230): "Wenn ich auch am Tage wohlbeleibt und lachend dahinwandle durch die funkelnden Gassen Babylon's, glaubt mir's! sobald der Abend herabsinkt, erklingen die melancholischen Harfen in meinem Herzen, und gar die Nacht erschmettern darin alle Pauken und Cymbeln des Schmerzes, die ganze Janitscharenmusik der Weltqual, und es steigt empor der entsetzlich gellende Mummenschanz ..."-- * * * * * Das 1793 von Johann Martin *Usteri* (1763-1827) verfasste Lied: *Freut euch des Lebens, Weil noch das Lämpchen glüht; Pflücket die Rose, Eh' sie verblüht!* erschien zuerst als Einzeldruck 1793 in Zürich und dann mit Nägelis Komposition in Böheims "Freimaurer-Liedern mit Melodien" (Berlin 1795).-- * * * * * Ludwig Ferdinand *Huber* (1764-1804) nannte Goethes 1803 zuerst in Weimar aufgeführtes und 1804 erschienenes Trauerspiel "Die natürliche Tochter" (im "Freimütigen" von 1803, No. 170, S. 678) *marmorglatt und marmorkalt.* (L. F. Hubers "Sämtliche Werke seit dem Jahre 1802", 2. T., S. 240.)-- * * * * * Der Prediger Friedr. Wilh. Aug. *Schmidt* zu *Werneuchen* (1764-1838) hat in seinem Gedichte "Der Mai 1795" ("Neuer Berliner Musen-Almanach für 1797", S. 86) Anlass zu der Redensart gegeben: *Sich freuen wie ein Stint,* indem er sang: "O sieh; wie alles weit und breit, Von lindem Schmeichelwind Mit Wonneblüten überstreut, An warmer Sonne minnt! Vom Storche bis zum Spatz sich freut, Vom Karpfen bis zum Stint!"-- * * * * * Aus Wenzel ~Müllers~ Singspiele "Das Neu-Sonntagskind" (1793 zuerst aufgeführt, 1794 zuerst in Pressburg gedruckt), Text von Joachim *Perinet* (1765-1816), stammt: Wer niemals einen Rausch hat g'habt, Der ist ein schlechter Mann, was in der Form: *Wer niemals einen Rausch gehabt, Der ist kein braver Mann* citiert wird und sein Vorbild hat in den Versen, die wir bei ~Keil~ in den "Deutschen Studentenliedern des 17. u. 18. Jahrh.", S. 33 finden: Denn wer sich scheut, ein Rausch zu han, Der will nicht, dass man ihn soll kennen, Und ist gewiss kein Biedermann.-- * * * * * Joh. Friedr. *Kind* (1768-1843) ist zu nennen wegen: *Komm doch näher, liebe Kleine!* aus seinem Gedichte "Der Christabend" (das auch Citat aus Mozarts "Don Juan" sein kann); und aus seinem Text zu Karl Maria von Webers zuerst am 18. Juni 1821 in Berlin aufgeführtem "Freischütz" citieren wir: *Glaubst du, dieser Adler sei dir geschenkt? Werft* (_eigentlich:_ *Stürz't) das Scheusal in die Wolfsschlucht! Samiel, hilf!* _oder:_ *Hilf, Samiel! Er war von je ein Bösewicht; Ihn traf des Himmels Strafgericht! Was gleicht wohl auf Erden Dem Jägervergnügen!--* * * * * * Von Friedr. Dan. Ernst *Schleiermacher* (1768-1834) rührt her: *In sieben Sprachen schweigen.* In "Zelters Briefwechsel mit Goethe" (V. S. 413) sagt Zelter in einem Briefe vom 15. März 1830: "nun muss ich schweigen, (wie unser Philologus Bekker, den sie den Stummen in sieben Sprachen nennen)"; und ~Halm~ "Nekrolog auf Immanuel Bekker" ("Sitzungsber. d. bayerisch. Akad. d. Wissensch." 1872, S. 221) sagt: "Schleiermachers geistreiches Wort, Bekker schweige in sieben Sprachen, ist zu einem geflügelten geworden". *Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.* wird in Berlin auch auf ~Schleiermacher~ zurückgeführt. Wo findet es sich aber in ~dieser Form~ zuerst gedruckt?-- * * * * * ~Ernst Moritz~ *Arndt* (1769-1860) beginnt sein "Vaterlandslied" (1812): *Der Gott, der Eisen wachsen liess, Der wollte keine Knechte;* und ferner verdanken wir ihm das Wort: *Soweit die deutsche Zunge klingt,* welches den dritten Vers der sechsten Strophe seines Gedichtes "Des Deutschen Vaterland" bildet, das 1813 zu Ostern erschien (s. "Deutsche Wehrlieder für das Kgl. preuss. Frei-Corps", 1. Samml.) und 1825 von Gustav ~Reichardt~ komponiert wurde.-- Schliesslich citieren wir auch den Titel von ~Arndts~ 1813 zu Leipzig bei W. Rein erschienener Schrift: "Der Rhein, Teutschlands Strom, aber nicht Teutschlands Gränze" in der Form: *Der Rhein, Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze.* Diese Worte schmücken Afingers Arndtdenkmal in Bonn.-- * * * * * ~Friedr.~ *Voigt* (1770-1814) beginnt ("Lieder für das Herz; zur Beförderung eines edlen Genusses in der Einsamkeit", Lpz. 1799) ein Lied "Elisas Abschied": *Noch einmal, Robert, eh' wir scheiden,* (Komm an Elisas klopfend Herz). Ursprünglich stand Heinrich statt Robert da (s. den ersten Druck in der deutschen Monatsschrift, August 1798, S. 281 ff.).-- * * * * * *Den Bürgermeister ausgenommen* steht in dem Gedichte "Die Ausnahme" von Andreas *Wilke* († 1814 zu Grabow in Mecklenburg-Schwerin als Vorsteher einer Privatschule). Entlehnt hat er wohl den Schwank einer Erzählung im "Vademecum für lustige Leute" (8. T., Berlin 1781, S. 68, No. 130). Danach sagt ein Fremder in einer kleinen Stadt nach der Mahlzeit zum Gastwirt, er habe so gut gegessen wie irgend einer im Lande. Der Wirt, ein Ratsherr des Städtchens, versetzt darauf: "den Herrn Bürgermeister ausgenommen". Als der Fremde dies bestreitet, muss er vor Gericht einen Gulden Strafe zahlen. Dabei aber bemerkt er: "Der Kerl, der mich hier vor Gericht gebracht hat, ist der grösste Narr der Christenheit--Sie, Herr Bürgermeister, ausgenommen".-- * * * * * *Alles, was ist, ist vernünftig* ist eine Umformung der Worte Georg Wilh. Friedr. *Hegel*s (1770-1831) in der Vorrede zu seinen: "Grundlinien der Philosophie des Rechtes" (1821): Was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernünftig; (Aristot. Ethic. Nicom. I, 8, § 1). ~Pope~ "Essay on Man", 1, 289 hat: Whatever is, is right, Alles was ist, ist recht so.-- * * * * * Das Motto der Briefe ~Rahels~: *Still und bewegt* entlehnte ~Varnhagen v. Ense~ aus Joh. Christ. Friedr. *Hölderlin*s (1770-1843) "Hyperion" (Tübingen 1797-99, Bch. 2, Brief 2: "Wie der Sternenhimmel, bin ich still und bewegt"), eingedenk der Worte Goethes (1795) über Rahel: "Sie ist, soweit ich sie kenne, in jedem Augenblicke sich gleich, immer in einer eigenen Art ~bewegt, und doch ruhig~,--kurz, sie ist, was ich eine schöne Seele nennen möchte", (vrgl. "Rahel, ein Buch des Andenkens für ihre Freunde". Berlin 1833. S. 98.) Wahrscheinlich ist ~Hölderlins~ Vergleich eine Übertragung von: "in motu immotum", dem Motto des Kardinals Luigi Este († 1586), das mit dem Emblem des sternenbedeckten Firmaments die Devise jenes Fürsten bildete.-- *Der König rief, und alle, alle kamen,* ist der Anfang eines von H. *Clauren* (Carl Heun 1771-1854) gedichteten Liedes, dessen erster Druck das Datum "Gnadenfrei, den 24. Juni 1813" trug, "in Kommission zu haben bei W. G. Korn in Breslau und bei Gröbenschütz in Berlin".-- * * * * * Der Anfangsvers eines Liedes von ~August~ *Mahlmann* (1771-1826) in ~Beckers~ "Taschenbuch zum geselligen Vergnügen" (1802, S. 278, 279) lautet: *Ich denk' an euch, ihr himmlisch schönen Tage* (der seligen Vergangenheit!).-- * * * * * Von Friedrich von *Schlegel* (1772-1829) ist: *Der Historiker ist ein rückwärts gekehrter Prophet.* Es steht in dem von seinem Bruder August Wilhelm und ihm herausgegebenen "Athenaeum", Berlin 1798-1800, Bd. 1, Stück 2, S. 20 unter "Fragmente".-- *Göttliche Grobheit* ist aus Fr. v. ~Schlegels~ Roman "Lucinde" (Berlin 1799) entwickelt, in dem es S. 30 heisst: "Ich wollte Dir erst beweisen und begründen, es liege ursprünglich und wesentlich in der Natur des Mannes ein gewisser tölpelhafter Enthusiasmus, der gern mit allem Zarten und Heiligen herausplatzt, nicht selten über seinen eigenen treuherzigen Eifer hinstürzt und mit einem Wort leicht ~bis zur Grobheit göttlich ist~". ~Koberstein~ ("Grundriss", 5. Auflage, 4. Band, S. 696) sagt: "Die Gegner (der Romantiker) griffen den Ausdruck Fr. Schlegels 'göttliche Grobheit', dessen er sich in der 'Lucinde' bedient hatte, auf und wandten ihn häufig auf die Kritik und Polemik der neuen Schule an". (?) Hiernach wäre der erste, welcher "göttliche Grobheit" anwendete, nicht E. T. A. ~Hoffmann~ gewesen. (?) In seiner Erzählung im Berlinischen Taschen-Kalender von 1821: "Die Irrungen. Fragment aus dem Leben eines Phantasten" heisst es im Kapitel "Traum und Wahrheit": "O Baron, sprach die Jungfrau, du hast Mut und nicht fremd blieb dir göttliche Grobheit".-- * * * * * Von *Novalis* (Friedrich Freiherr von Hardenberg 1772-1801) ist das im Schlegel-Tieckschen Musenalmanach für 1802 mitgeteilte: *Wenn ich ihn nur habe, Wenn er mein nur ist,* sowie das ebenda befindliche: *Wenn alle untreu werden, So bleib' ich dir doch treu.* Max von ~Schenkendorf~ ("Gedichte", Cotta 1815, S. 141 "Erneuter Schwur". Junius 1814. An Friedrich Ludwig Jahn.) wiederholte diese Verse, nur dass er "euch" statt "dir" setzte und die Gefährten seiner Jugend damit besang.-- * * * * * Nach R. ~Köpke~: "Ludwig Tieck, Erinnerungen aus dem Leben des Dichters" (I, 210 und 211) ist ~Ludwig~ *Tieck* (1773-1853) der Schöpfer des Wortes: *Waldeinsamkeit.* Es heisst daselbst: "Als Tieck sein Märchen 'Der blonde Eckbert' (1797) im Kreise der Freunde aus dem Korrekturbogen vorlas, erfuhr das Wort, welches im Mittelpunkt desselben stand, ~Waldeinsamkeit~, eine scharfe Kritik, ~Wackenroder~ erklärte, es sei unerhört und undeutsch, wenigstens müsste es heissen: "Waldeseinsamkeit". Die Übrigen stimmten bei. Umsonst suchte ~Tieck~ sein Wort durch ähnliche Zusammensetzungen zu verteidigen. Er musste endlich schweigen, ohne überzeugt zu sein, strich es aber nicht aus und gewann ihm das Bürgerrecht in der Litteratur". ~Tieck~ selbst erzählt dies in seiner 1841 in der "Urania", (S. 133 ff.) erschienenen Novelle "Waldeinsamkeit", nennt jedoch das Jahr 1796.-- Das Wort *romantisch,* das 1734 im "Bernischen Spectateur" neben dem bis dahin üblichen "romanisch" zuerst[54] vorkommt, erlangte seine allgemeine Bedeutung als litterarischer Parteiname, nachdem ~Tieck~ 1800 seine Gesamtgedichte unter dem mit vollster Unbefangenheit gewählten Titel "Romantische Dichtungen" herausgegeben hatte (s. R. ~Köpke~: "Ludwig Tieck, Erinnerungen aus dem Leben des Dichters", I, 265; s. auch II, 172). Erst A. W. ~Schlegel~ stellte in "Charakteristiken und Kritiken" (Königsberg 1801) die klassische Poesie des Altertums und die romantische des Mittelalters und der Neuzeit als auf ganz verschiedene Weise entstanden gegenüber. ~Romantic~ wird nach ~Friedländer~ ("Darstell. aus d. Sittengesch. Roms", 5. Aufl. 1881. Bd. 2, S. 245) im Englischen schon Mitte des 17. Jahr. von Personen und Naturscenen gebraucht.-- [Fußnote 54: S. "Die Gegenwart" XXVII, S. 71 "Klassisch und Romantisch." Eine Wortstudie von H. Breitinger.] Ein Losungswort für und gegen die Romantik war einst Tiecks: *Mondbeglänzte Zaubernacht.* Nämlich im Prolog und am Schlusse seines "Kaiser Oktavianus" (1804) glossiert er das Thema: Mondbeglänzte Zaubernacht, Die den Sinn gefangen hält, Wundervolle Märchenwelt, Steig' auf in der alten Pracht! ~Uhland~ verwendet das Wort in seiner Glosse "Der Romantiker und Recensent".-- * * * * * Amadeus Gottfr. Adolf *Müllner*s (1774-1829) Worte in dem Drama "Die Schuld" (aufgeführt 1813, ersch. 1816) 2, 5: (Und) erklärt mir, Oerindur, Diesen Zwiespalt der Natur! (Bald möcht' ich in Blut sein Leben Schwinden seh'n, bald--ihm vergeben) hat der Volksmund also umgestaltet: *Erkläret* (_löset_) *mir, Graf Oerindur, Diesen Zwiespalt der Natur.--* * * * * * Von ~Luise~ *Brachmann* (1777-1822) citieren wir den ersten Vers ihres Gedichtes "Columbus": *Was willst du, Fernando, so trüb und so bleich?--* * * * * * ~De la Motte~ *Fouqué*s (1777-1843) "Trost" ("Frauentaschenbuch für 1816" S. 187) beginnt: *Wenn alles eben käme, Wie du gewollt es hast.--* * * * * * *Zahlen beweisen* oft erweitert zu: *Zahlen beweisen, sagt Benzenberg,* müsste eigentlich heissen: "Zahlen entscheiden"; denn so lautet es an vielen Stellen der Schriften des rheinischen Physikers und Publicisten Joh. Friedr. *Benzenberg* (1777-1846). Verbreitet wurde der Ausdruck besonders durch die "Kölnische Zeitung". Als nämlich 1833 der Stadt Köln das Stapelrecht genommen und ihr zum Ersatz ein Freihafen gegeben wurde, entspann sich unter den Beteiligten ein lebhafter Streit über den Nutzen oder den Schaden der neuen Einrichtung, welcher in der genannten Zeitung unter der abwechselnden Überschrift "Zahlen beweisen" und "Zahlen beweisen nicht" ausgefochten wurde. Der Karneval von 1834 bemächtigte sich der Frage und verschaffte durch allerlei drollige Wendungen und Zusätze dem Worte Eingang in die weitesten Kreise.-- * * * * * In Clemens *Brentano*s (1778-1842), Lustspiel "Ponce de Leon" (1804), 5, 2, sagt der Haushofmeister Valerio zu einem Schulmeister mit Bezug auf eine erwartete Musikantenschar: "Diese schlechten Musikanten und guten Leute aber werden sich unter Eurer Anführung im Walde versammeln". Hieraus entstand durch E. T. A. ~Hoffmann~ ("Seltsame Leiden eines Theater-Direktors", anonym, Berl. 1819, S. 198, u. "Kater Murr", 1820, 2. Abschn.) und ~Heinrich Heine~ ("Ideen. Das Buch le Grand", 1826, Kap. 13) das Dictum: *Gute Leute und schlechte Musikanten.* ~Brentano~ wird dadurch zu seinem Worte angeregt worden sein, dass die Amme in Shakespeares "Romeo und Julia" (IV, 5) die Musikanten "Ihr guten Leute" anspricht, denen weiterhin Peter sagt: "Es heisst 'Musik mit ihrem Silberklang', weil solche Kerle, wie ihr, kein Gold fürs Spielen kriegen".-- * * * * * Aus dem zuerst im "Neuen Liederbuch für frohe Gesellschaften", Hamburg 1808, S. 91, sodann im Sommer 1810 bei J. A. Böhme in Hamburg erschienenen "Gesellschaftslied: Im Kreise froher kluger Zecher, in Musik gesetzt fürs Piano-Forte von Karl ~Döbbelin~" stammt: *Wir Menschen sind ja alle Brüder.* (Schon Maleachi 2, 10 ruft aus: "Haben wir nicht alle einen Vater?") Das Lied ist unterzeichnet *Ludwig*. Ist damit ~Johannes Ludwig~ gemeint, der Verfasser der "Lieder und Gedichte für Freunde der Natur und häuslichen Glückseligkeit", Hildburghausen 1802? Später steht ~Zschokkes~ Name unter dem Liede. Nach dem "Nekrolog der Deutschen" (IV, 281) soll Christian Gottlob ~Otto~, Professor der Mathematik an der Fürstenschule zu Meissen (1763-1826) der Verfasser sein.-- * * * * * *Volkstum* ist Friedrich Ludwig *Jahn*s (1778-1852) Erfindung. Er gab "Das deutsche Volkstum" 1810 zu Lübeck heraus. In der bereits 1808 geschriebenen, dem Buche vorangehenden "Erklärung", erwähnt er, dass er schon früher eine Schrift "Volkstum" verfasst habe, die verloren gegangen sei.-- *Turnen* ist ein ebenfalls von ~Jahn~ um jene Zeit eingeführtes Wort. Er eröffnete 1811 den ersten Turnplatz in der Hasenhaide bei Berlin. Turner (mit turnieren in Verbindung) steht bereits gegen 1650 bei ~Moscherosch~, "Philander von Sittewald", II, 146. (Althochdeutsch turnan = wenden, lenken).-- * * * * * (_Das Publikum, das ist_) *ein Mann, Der alles weiss und gar nichts kann,* beginnt ein Gedicht "Das Publikum" von ~Ludwig~ *Robert* (1778-1832), welches nach dem Nekrolog von W. Alexis für Robert (im "Freimütigen", Juli 1832) "von Mund zu Munde" ging (s. "Ludw. ~Roberts~ Schriften". Mannh. 1838. T. I, S. 19). Ernst ~von Wildenbruch~ in seinem "Christoph Marlow" (1884) lässt Ben Jonson sagen (Akt 3, Sc. 5): "Ein Recensent, siehst du, das ist ein Mann, der Alles weiss und gar nichts kann".-- Aus ~Roberts~ Gedicht "An L. Tieck. Promenaden eines Berliners in seiner Vaterstadt" (1824) stammt das Wort (s. "Morgenblatt" vom 21. Sept. 1824 und L. Roberts "Schriften" II, 125): *Hof-Demagoge.* ("So nämlich nenn' ich keinen Berliner! Hof-Demagogen sind Männchen, Die allem Volke den Hof machen Und bei jeder Gelegenheit Für massigen Preis, Was preussisch ist, preisen".) Dies wurde der Spitzname für den aus Münchengosserstädt stammenden Berliner Schriftsteller Friedrich ~Förster~, der ein eifriger Liberaler und Hofgelegenheitsdichter war. Später nannte ein Kritiker der "Nachträge zu den Reisebildern (1831)" im "Konversationsblatt" Heinrich ~Heine~ einen "Salondemagogen" (s. "Ges. W." XX, 225, 1876), woraus dann das harmlosere Witzwort "Salontiroler" entsprungen sein mag, was Berthold ~Auerbach~ in seinem Roman "Auf der Höhe" gebraucht und das von ~Defregger~ zum Titel und Inhalt eines Gemäldes (Berliner Nationalgalerie) auserkoren ward, nur dass dort nicht das Waldkind im Salon, sondern der Salonmensch unter den Wäldlern die komische Figur spielt.-- * * * * * Der "Denkspruch" von ~Karl~ *Streckfuss* (1779-1844): Im Glück nicht stolz sein und im Leid nicht zagen, *Das Unvermeidliche mit Würde tragen,* Das Rechte thun, am Schönen sich erfreuen, Das Leben lieben und den Tod nicht scheuen, Und fest an Gott und bess're Zukunft glauben, Heisst leben, heisst dem Tod sein Bitt'res rauben, findet sich in seinen "Gedichten" (Lpzg. 1811) und ist im Inhaltsverzeichnisse mit der Jahreszahl 1809 versehen. Die zweite Reihe wurde zum "geflügelten Worte". Nach den Mitteilungen seiner Söhne bestimmte Streckfuss 1831, als die Cholera in Berlin herrschte, in seinem Testamente, dass jene Verse auf sein Grab gesetzt werden sollten. Sie befinden sich auch auf seinem namenlosen Grabstein auf dem alten Dreifaltigkeitskirchhofe in Berlin vor dem Hallischen Thore. 1843, ein Jahr, ehe Streckfuss starb, liess die litterarische Gesellschaft, deren Vorsteher er war, ihn durch Franz ~Kugler~ zeichnen und die, mit dem von ihm eigenhändig geschriebenen Denkspruch versehene Zeichnung lithographisch vervielfältigen.--Der gleiche Gedanke ist schon früh den Griechen aufgestiegen. Vrgl. ~Theognis~, 591-594 (Poetae lyrici graeci, ed. Bergk. Leipz. 1882, 4. Aufl. Tom. II): Τολμᾶν χρή, τὰ διδοῦσι θεοὶ θνητοῖσι βροτοῖσιν, ῥηϊδίως δὲ φέρειν ἀμφοτέρων τὸ λάχος, λίην χαλεποῖσιν ἀσῶ φρένα, μηδ' ἀγαθοῖσιν τερφθῇς ἐξαπίνης, πρὶν τέλος ἄκρον ἰδεῖν. (_Der Mensch soll dulden, was die Gottheit sendet, Und, wie das Loos auch fällt, es leicht ertragen. Im Leid lass nie dein Herz zu tief verzagen, Im Glück nicht jubeln, eh' du weisst, wie's endet!_) und die Worte des ~Kleobulus~ bei Diogenes Laertius (I, 6 u. 4, 93): εὐτυχῶν μὴ ἴσθι ὑπερήφανος ἀπορήσας μὴ ταπεινοῦ. (_Sei nicht übermütig im Glück, nicht kleinmütig im Unglück._) Conz († 1827) übersetzt den am Ende des "Handbuches des Epiktet" (Stuttgart o. J.) befindlichen Vers (der nach Simplicius dem ~Kleanthes~, Schüler des Zeno und Lehrer des Chrysippus, angehört): Ὅστις δ' ἀνάγκῃ συγκεχώρηκεν καλῶς (_Wer sich der Notwendigkeit in schöner Weise fügt_) mit Benutzung der Streckfussischen Worte: _Und wer das Unvermeidliche mit Würde trägt._ Die erste Zeile der Streckfussischen Grabschrift entsprang wohl dem Verse "Im Glücke bin ich stolz, verzagt in Kümmernissen" aus ~Gellerts~ Gedicht "Das natürliche Verderben des Menschen" (s. "Geistliche Oden und Lieder" 1757).-- * * * * * Aus der zuerst 1809 aufgeführten "Schweizerfamilie" Joseph ~Weigls~ mit Text von Ignaz Friedr. *Castelli* (1781-1862) citieren wir: *Setz' dich, liebe Emeline, Nah', recht nah zu mir.--* * * * * * Der Anfang eines Liedes von ~Johann Rudolf~ *Wyss d. J.* (1781-1830) lautet: *Herz, mein Herz, warum so traurig? Und was soll das Ach und Weh?* Es erschien im Schweizeralmanach "Alpenrosen" 1811 zuerst in Berner Mundart: "Herz, myn Herz, warum so trurig?"-- * * * * * Adalbert *v. Chamisso*s (1781-1831): *Der Zopf, der hängt ihm hinten,* (1822. "Tragische Geschichte". Zuerst in "Moosrosen" auf das Jahr 1826, herausg. von Wolfgang ~Menzel~, Stuttg. 1826, S. 395, 396) ist ebenso bekannt, wie sein *Das ist die Zeit der schweren Not,* was zuerst in einem im Juni 1813 von ~Chamisso~ an J. ~Hitzig~ aus Kunersdorf geschriebenen Briefe vorkommt (J. Hitzig: "Leben und Briefe von Ad. v. Chamisso", I., S. 343, Leipz. 1839), wo es heisst: "Gott verzeihe mir meine Sünden! Thema. Das ist die schwere Zeit der Not, Das ist die Not der schweren Zeit, Das ist die schwere Not der Zeit, Das ist die Zeit der schweren Not". Diese vier Zeilen führen in den Werken Chamissos jetzt den Titel "Kanon".-- In ~Chamissos~ "Nachtwächterliede" (1826; Werke 3, 95 Lpz. Weidmann, 1836) lautet die dritte Strophe: "Hört, ihr Herrn, so soll es werden: Gott im Himmel, wir auf Erden, *Und der König absolut, Wenn er unsern Willen thut.* Lobt die Jesuiten!"-- Auch wird aus ~Chamissos~ "Frauen-Liebe und -Leben" 2 ("Gedichte" 1831 n. A.) citiert: *Er, der herrlichste von allen.* vrgl. Hiob 1, 3: "Er war herrlicher, denn Alle, die gegen Morgen wohneten".-- * * * * * Max von *Schenkendorf* (1783-1817) sagt in der vorletzten Strophe von "Schills Geisterstimme" (1809): *Für die Freiheit eine Gasse!* Theodor ~Körner~ sagt nach ihm in seinem "Aufruf" (von 1813) "Frisch auf, mein Volk! die Flammenzeichen rauchen", wo es den Anfang des vorletzten Verses der ersten Strophe bildet: *Der Freiheit eine Gasse!* Dass Arnold von Winkelried, wie erzählt wird, sich mit diesen Worten 1386 in der Schlacht bei Sempach in die Speere der Feinde gestürzt habe, lässt sich nicht nachweisen. Im Liede ~Halbsuters~, das von Liliencron in den "historischen Volksliedern der Deutschen vom 13. bis 16. Jahrh.", 1. Bd. S. 125-140 mitteilt, wird nur Strophe 27 "Ein Winkelried" genannt und Strophe 29 von ihm gesagt: Hie mit da tet er fassen ein arm voll spiess b'hend; den sinen macht er gassen, sin leben hat ein end. ~Herwegh~ besang Winkelrieds That mit einem Gedichte, dessen Titel und Kehrreim: "Der Freiheit eine Gasse!" ist. Ähnlich sagte schon um 61 n. Chr. ~Seneca~ ("de provid." 2), indem er schildert, wie Cato Uticensis sich nach der Niederlage bei Thapsus (46 v. Chr.) das Leben nahm: "Una manu latam libertati viam faciet"--"mit einer Hand wird er der Freiheit eine breite Bahn schaffen".-- Auch citieren wir den Anfangsvers von ~Schenkendorfs~ Liede (1813): *Freiheit, die ich meine,* Die mein Herz erfüllt, Komm' mit deinem Scheine, Süsses Engelsbild!-- * * * * * *Was vergangen, kehrt nicht wieder; Aber ging es leuchtend nieder, Leuchtet's lange noch zurück!* bildet in den Gedichten ~Karl~ *Förster*s (1784-1841), herausg. v. L. ~Tieck~, Leipz. 1843, I. S. 60 den Anfang des Gedichtes "Erinnerung und Hoffnung".-- * * * * * Das von ~Pius Alex.~ *Wolff* (1784-1828) nach des Cervantes Novelle: "la gitanilla de Madrid" gedichtete Drama "Preciosa" (zum ersten Male in Berlin 14. März 1821 auf die Bühne gekommen) enthält 1, 5: *Herrlich! Etwas dunkel zwar-- Aber 's klingt recht wunderbar,* und *Leb' wohl, Madrid!* (_Nie wende sich dein Glück!_)-- Der 2, 1 vorkommende Reim: Wird man wo gut aufgenommen, Muss man ja nicht zweimal kommen, lautet als stehendes Citat gefälliger so: *Wird man wo gut aufgenommen, Muss man nicht gleich wiederkommen.--* 2, 2 enthält Preciosas Gesang: *Einsam bin ich nicht alleine,* (s. "Geflügelte W. a. d. Geschichte". "Rom": Scipio.)-- Aus 3, 2 der "Preciosa" sind die Worte Pedros: *Auf der grossen Retirade*, und: *Peter des Plaisirs* für "maitre de plaisir", und *Thut nichts, könnt's noch öfter hören;* aus Sc. 3 u. 8: *Donnerwetter Parapluie;* Die Stelle der dritten Scene lautet: Pedro: Parapluie! Ambrosio: Flucht nicht so grässlich! Pedro: Donnerwetter! Pedro spricht gern in wälschen, von ihm missverstandenen Wörtern, und so wird jenes "Parapluie" von ihm aus "parbleu" verzerrt, das seinerseits aus "par Dieu" entstand, wie "Potsdonnerwetter" aus "Gottsdonnerwetter".-- * * * * * Ernst Benj. Sal. *Raupach* (1784-1852) lässt seinen "König Enzio" (1831) zweimal sagen: *Das Glück war niemals mit den Hohenstaufen.* (Akt 2, Sc. 2, Auftritt 5 und Akt 4, Sc. 2, Auftritt 8.)-- * * * * * Adolf *Bäuerle*s (1784-1869) Lied "Was macht denn der Prater?" aus seinem von Wenzel ~Müller~ komponierten Operntext "Aline" (aufgef. in Wien am 9. Okt. 1822) hat den Refrain: "Ja nur ein' Kaiserstadt, ja nur ein Wien". Dies Lied wurde in K. v. ~Holteis~ "Die Wiener in Berlin" (4. Jahrb. d. Bühne für 1825) eingeschoben, und man citiert es im Wiener Dialekt: *'s giebt nur a Kaiserstadt, 's giebt nur a Wien!* "Es giebt nur a Wien" steht übrigens schon in einer 1781 in Wien erschienenen, namenlosen Schrift "Schwachheiten der Wiener".-- * * * * * Ein altes jüdisches Sprichwort: "Butterbrot fällt uf's Ponim" (d.h. aufs Gesicht, vom hebräischen "panim") hat Ludwig *Börne* (1786-1837) zu dem Worte verarbeitet (Ges. Schr., 3, 276): *Minister fallen, wie Butterbrode, gewöhnlich auf die* _gute_ *Seite.--* In seiner "Rede auf Jean Paul" (Ges. Schr., 1, 313) sagt ~Börne~ (vrgl. Kap. IX ~Heraklits~ "*πάντα ῥεῖ*"): *Nichts ist dauernd als der Wechsel,* was ~Heine~ als Motto seiner "Harzreise" (1824) verwendet.-- In den "Briefen aus Paris" schreibt ~Börne~ unter dem 4. Nov. 1831 (Ausg. 1833: IX, 83): "Salvandy ist einer von den ~bequemen Carlisten~, die in ~Pantoffeln und im Schlafrock~ die Rückkehr Heinrichs V. abwarten". Dies Wort verwandte der preussische Minister des Auswärtigen, Frhr. v. ~Manteuffel~, als er am 8. Jan. 1851 in der ersten Kammer über eine etwaige Beamtenrevolution sagte: "Ja, meine Herren, ich erkenne eine solche ~Revolution~ für sehr gefährlich, gerade weil man sich dabei in ~Schlafrock und Pantoffeln~ beteiligen kann, während der Barrikadenkämpfer wenigstens den Mut haben muss, seine Person zu exponieren". Daher stammt der Ausdruck: *Revolutionäre in Schlafrock und Pantoffeln.* Börne wird nur ein in Paris wohl längst bekanntes Wort ~Napoléons~ umgemodelt haben, welcher, nach den "Memoires de Mdme la Duchesse d'Abrantés" (Par. 1832, VI, 40), kurz bevor er die Tempel der Pariser Theophilanthropen schloss (Décret des 1. Consuls vom 4. Okt. 1801), deren Religion "une religion en robe de chambre" nannte.-- * * * * * *Der Karnickel hat angefangen!* steht in folgender von dem Reimer und Kupferstecher Heinrich *Lami* (1787-1849) in Verse gebrachten Geschichte, "Eigennützige Dienstfertigkeit" (s. "Mixpickel (sic!) und Mengemus, eingemacht von H. ~Lami~", Magdeburg 1828, S. 21 und 22): Der Pudel eines über den Markt wandelnden Herrn zerreisst ein lebendiges Kaninchen, das zu dem Kram einer Hökerin gehört. Obwohl der Herr ihr zehnfachen Ersatz bietet, besteht die Verkäuferin, in der Absicht, ihn zu prellen, darauf, dass er mit ihr "auf die Obrigkeit" gehen soll. Ein Schusterjunge, der dem Streite zugehört hat, nimmt Partei für den Herrn und verspricht, gegen ein Trinkgeld zu bezeugen, "det der Karnickel hat angefangen" (dass das Kaninchen angefangen hat). Der Ausdruck ist jetzt auch ins Französische übergegangen. Am Schluss eines Artikels "Aménités" der Pariser Zeitung "Le Bien public", No. 66, 7. März 1877, heisst es: "Encore une fois, c'est le lapin qui a commencé!"-- * * * * * Aus Ludwig *Uhland*s (1787-1862) "Wanderliedern" (7, "Abreise"; 14. Sept. 1811; zuerst gedruckt im "Deutschen Dichterwald", S. 32, Tübingen 1813, wo es die Bezeichnung 6 trägt) wird citiert: *Von Einer aber thut mir's weh;* aus ~Uhlands~ "Frühlingsglauben" ("Frühlingslieder", 2; 21. März 1812; zuerst ebenda S. 5): *Nun muss sich Alles, Alles wenden,* und: *Die Welt wird schöner mit jedem Tag; Man weiss nicht, was noch werden mag;* aus ~Uhlands~ "Freier Kunst" (24. Mai 1812, zuerst gedruckt im "Deutschen Dichterwald", S. 3): *Singe, wem Gesang gegeben,* was Chamisso 1831 zum Motto seiner "Gedichte" erkor; aus "Des Sängers Fluch" (3. u. 4. Dez. 1814; Gedichte, Stuttg. u. Tüb., Cotta, 1815, S. 335) das vielfach travestierte: *Denn was er sinnt, ist Schrecken, und was er blickt, ist Wut, Und was er spricht, ist Geissel, und was er schreibt, ist Blut;* ferner: *Noch eine hohe Säule zeugt von verschwundener Pracht;* und: *Versunken und vergessen.--* Aus der "Schwäbischen Kunde" (6. Dez. 1814), ebenda S. 287 wird citiert: *Der wackre Schwabe* (_oft verwandelt in:_ *Ein wackrer Schwabe) forcht sich nit;* aus ~Uhlands~ "Vaterländischen Gedichten. Am 18. Okt. 1816": *Untröstlich ist's noch allerwärts;* aus "Bertran de Born" ("Morgenblatt von 1829", No. 283. 6. Nov.): *Deines Geistes Hab' ich einen Hauch verspürt.--* * * * * * Aus dem einaktigen, 1836 erschienenen Vaudeville Karl *Blum*s (1786-1844): "Ein Stündchen vor dem Potsdamer Thor", ist wohl nur in Norddeutschland geläufig: *O Kyritz, mein Vaterland!--* * * * * * Aus Louis *Angely*s (1788-1835): "Fest der Handwerker" (Angelys "Vaudeville und Lustspiele", Berlin 1828-34, II. 11) sind die Worte des Maurerpoliers Kluck: *Positus, ich setz' den Fall,* mit Anlehnung an ~Jean Pauls~ "Posito, gesetzt Sie werden unser Landmesser" (in dem "heimlichen Klaglied der jetzigen Männer", "4. Ruhestunde") und: *Darum keine Feindschaft nicht!* (_eigentlich: "Dadrum keene Feindschaft nich"_) sowie die Redensart Hähnchens des Tischlers: *Allemal derjenige, welcher,* besonders in Berlin übliche Citate geblieben.-- Aus demselben Lustspiele erhielt sich auch Hähnchens Wort *Nie ohne dieses.--* * * * * * Arthur *Schopenhauer* (1788-1860) braucht in seinen 1856-1860 geschriebenen "Materialien zu einer Abhandlung über den argen Unfug, der in jetziger Zeit mit der deutschen Sprache getrieben wird" (A. Sch.'s "Handschriftlicher Nachlass", her. v. J. Frauenstädt. Lpz. 1864. S. 66) zuerst das Wort *Zeitungsdeutsch.--* * * * * * Aus Joseph Freiherr *v. Eichendorff*s (1788-1857) Gedichte "Der frohe Wandersmann" (1822), zuerst gedruckt in der Novelle "Aus dem Leben eines Taugenichts", (Berlin 1826. S. 4-5) wird der Anfang citiert: *Wem Gott will rechte Gunst erweisen, Den schickt er in die weite Welt.--* * * * * * Aus Friedrich *Rückert*s (1788-1866) Gedichte "Welt und Ich" wird citiert: *Wenn die Rose selbst sich schmückt, Schmückt sie auch den Garten.* Es stand zuerst im "Deutschen Musen-Almanach" von ~Chamisso~ und ~Schwab~, 1834, No. 19, S. 41. 42.-- * * * * * Aus Ferdinand *Raimund*s (1790-1836) Zauberspiele "Der Diamant des Geisterkönigs", (1824) 2, 19 wird citiert: *Ich bin dein Vater Zephises Und habe dir nichts zu sagen als dieses.--* In ~Raimunds~ romantischem Original-Zaubermärchen (1826) "Der Bauer als Millionär" oder "Das Mädchen aus der Feenwelt", 2, 6, singt die Jugend: Scheint die Sonne noch so schön. Einmal muss sie untergeh'n, was durch Heinr. ~Heine~ ("Buch der Lieder", Vorrede zur 2. Aufl. 1837) in der Umformung Citat wurde: *Und scheint die Sonne noch so schön, Am Ende muss sie untergeh'n.--* In ~Raimunds~ romantisch-komischem Märchen (1828) "Der Alpenkönig und der Menschenfeind" (1, 20 u. 21) singt die arme Kohlenbrennerfamilie "Glühwurm" beim Verlassen ihres vom reichen "Rappelkopf" gekauften Hauses, das sie in Leid und lärmendem Zwist bewohnt, fünfmal die Verse: *So leb' denn wohl du stilles Haus.* _Wir ziehn betrübt aus dir hinaus._-- * * * * * Aus Theodor *Körner*s (1791-1813) "Hedwig" 2, 10 citieren wir: *Die Pferde sind gesattelt* (_gnäd'ger Herr_) als Beispiel für eine unbedeutende Rolle, da es die einzigen Worte sind, die ein auftretender Diener in jenem Stück zu sprechen hat.-- Aus ~Körners~ "Aufruf" (1872. "Frisch auf, mein Volk! ...") stammt: *Vergiss die treuen Toten nicht!--* * * * * * Aus Franz *Grillparzer*s (1791-1813) "Ahnfrau" (1816) ist anzuführen: *Den Jüngling ziert Bescheidenheit,* eine Umstellung der Worte gegen Ende des ersten Aufzuges: Ziert Bescheidenheit den Jüngling, (Nicht verkenn' er seinen Wert,) welche auch die bekannte Travestie hervorgerufen haben: *Bescheidenheit ist eine Zier, Doch kommt man weiter ohne ihr.--* Aufzug 3 der "Ahnfrau" bietet: *Ja, ich bin's, du Unglücksel'ge, Bin der Räuber Jaromir;* auch dies ist verändert, da zwischen beiden Versen fünfzehn andere des ursprünglichen Textes weggelassen werden.-- In ~Grillparzers~ "Abschied von Wien" (1842) wird Wien *Capua der Geister* genannt, weil Capua bei den Alten wegen seiner entnervenden Üppigkeit berühmt war.-- * * * * * *Ich bin ein Preusse, kennt ihr meine Farben?* wurde zum Geburtstage ~Friedrich Wilhelms III.~ 1830 von J. B. *Thiersch* (1794-1855) verfasst und steht in den "Liedern und Gedichten des Dr. Bernhardt Thiersch, von seinen Freunden in und bei Halberstadt für sich herausgegeben" (Halberstadt 1833).-- * * * * * Graf August *v. Platen* (1796-1835) sagt in einem titellosen Gedichte vom Jahre 1818: *So viel Arbeit um ein Leichentuch!--* * * * * * August Heinrich *Hoffmann von Fallersleben* (1798-1874) dichtete 1822 das Lied: *Du siehst mich an und kennst mich nicht.* Es erschien zuerst in seinen "Gedichten", Breslau 1827, S. 114. Sein auf Helgoland entstandenes Lied: *Deutschland, Deutschland über alles* erschien zuerst als Einzeldruck am 1. September 1841 zu Hamburg, und zwar mit Haydns Melodie zu "Gott erhalte Franz den Kaiser", wodurch Hoffmann die österreichische Volkshymnenweise geschickt nach Deutschland hinüberspielte.-- * * * * * Aus dem 1826 zum ersten Male auf der Königstädtischen Bühne in Berlin gegebenen Singspiele von Karl *v. Holtei* (1798-1880): "Der alte Feldherr" sind folgende zwei Liederanfänge: *Denkst du daran, mein tapferer Lagienka?* eine Nachbildung des 1815 gedichteten Liedes von Emile ~Debraux~: Te souviens-tu, disait un capitaine Au vétéran qui mendiait son pain? ("Chants et chansons populaires de la France par H. L. Delloye", Paris 1843, 2. Serie, No. 1), und *Ford're niemand mein Schicksal zu hören!--* Der Anfang des 1827 geschriebenen Mantelliedes aus ~Holteis~ "Lenore" (zum ersten Male aufgeführt zu Berlin, 12. Juni 1828) lautet: *Schier dreissig Jahre bist du alt, Hast manchen Sturm erlebt.* Das Lied fand die weiteste Verbreitung, weil es nach der schönen alten Volksweise gesungen wird: "Es waren drei Reiter gefangen".-- * * * * * Aus Heinrich *Heine* (1799-1856) citieren wir das 1822 in den "Gedichten" mit der Überschrift "An Karl von U(echtritz). Ins Stammbuch" abgedruckte: (_Anfangs wollt' ich fast verzagen Und ich glaubt' ich trüg' es nie, Und ich hab' es doch getragen,_--) *Aber fragt mich nur nicht wie?--* Und aus seiner ebenda befindlichen, 1819 gedichteten Romanze "Die Grenadiere": *Was schert mich Weib, was schert mich Kind?* (_Lass sie betteln gehn, wenn sie hungrig sind._) Dies entsprang den Versen der altschottischen Ballade "Edward, Edward" (s. Percy: "Reliques of ancient english poetry", 2. ed., London 1767, p. 59): "And quhat wul ze leive to zour bairns and zour wife, Quhan ze gang ovir the sea, O? The warld is room, late them beg throw life, Mither, mither." Nach Herder (Suphan, Bd. 25, S. 20, Berl. 1885), aus dem Heine wohl schöpfte: "Und was willst lassen dein'm Weib und Kind wann du gehst übers Meer--o! Die Welt ist Raum!--lass's betteln drinn Mutter, Mutter."-- Aus ~Heines~ "Lyrischem Intermezzo" (1823 mit den "Tragödien" erschienen) sind die Anfangsverse der Gedichte (No. 1 u. 9): *Im wunderschönen Monat Mai,* und: *Auf Flügeln des Gesanges,* sowie (No. 39) die Verse aus dem zuerst im Berliner "Gesellschafter" vom 9. Okt. 1822 gedruckten Gedichte: "Ein Jüngling liebt' ein Mädchen": *Es ist eine alte Geschichte, Doch bleibt sie immer neu.--* Aus ~Heines~ "Heimkehr" (No. 2) ist das zuerst im Berliner "Gesellschafter" vom 26. März 1824 abgedruckte: *Ich weiss nicht, was soll es bedeuten, Dass ich so traurig bin; Ein Märchen aus alten Zeiten, Das kommt mir nicht aus dem Sinn,* mit dem Schlusse: *Und das hat mit ihrem Singen Die Lorelei gethan;* ferner der Schluss des zuerst in den "Rheinblüten" (Taschenbuch auf das Jahr 1825) abgedruckten Gedichtes (No. 19): Sei mir gegrüsst, du grosse, Geheimnisvolle Stadt, mit dem überraschenden Wortspiel: (_Die Thore jedoch, die liessen Mein Liebchen entwischen gar still;_) *Ein Thor ist immer willig, Wenn eine Thörin will;* und aus dem (ebenda zuerst gedruckten) Gedichte (No. 38) "Mensch, verspotte nicht den Teufel" die Zeile: *Mensch bezahle deine Schulden;* sowie der Anfang des Liedes (No. 64): *Du hast Diamanten und Perlen* mit seinem Kehrreim: *Mein Liebchen, was willst du mehr?*[55] welches mit der Notiz "Geschrieben im Herbst 1823" zuerst in der Hamburger Zeitschrift "Die Biene" vom 31. Jan. 1826 erschien; und das in No. 66 enthaltene: *Die Leutnants und die Fähnderichs, Das sind die klügsten Leute.--* [Fußnote 55: Eine Anlehnung an den Kehrreim in Goethes "Nachtgesang": "Schlafe! ~was willst du mehr~?" (vrgl. "Goethe in Heines Werken" v. W. Robert-tornow. 1883. S. 11) der dem "Dormi, ~che vuoi di più~?" eines von Reichardt komponierten italienischen Volksliedes nachgebildet ist, welches Viehoff ("Goethes Gedichte" I, 110; 3. Aufl. 1876) mitteilt.] Am Schlusse eines Gedichtes in der "Harzreise" (1824; Ges. W. I, 63) nennt ~Heine~ sich einen "Ritter von dem heil'gen Geist"; ein Wort, das uns in der Form *Ritter vom Geist* durch ~Gutzkows~ Roman "Die Ritter vom Geiste" (1850-52) geläufig wurde.-- Aus dem siebenten Gedichte des zweiten Cyklus von ~Heines~ "Nordsee" (1826), "Fragen", wird der Schlussvers citiert: *Und ein Narr wartet auf Antwort.--* Alle bisher angeführten Heinecitate finden sich im "Buch der Lieder".-- In den "Englischen Fragmenten" (1828, Kap. 12, Vorrede von 1830) nennt sich ~Heine~ "so recht *europamüde".* Ernst ~Willkomm~ schrieb dann (1838) einen Roman "Die Europamüden", und ~Immermann~ citierte das Wort im "Münchhausen" (Düsseld. 1839. I, 18). Im Vorwort zu A. ~Weills~ "Sittengemälden aus dem elsässischen Volksleben", 1847 (Ges. W. XIV, 151), und im "Romancero", 1846-51 (Ges. W. XVIII, 79 u. 122), wendet Heine selbst das Wort wiederum an.-- Aus ~Heines~ "Neuem Frühling" (1831), No. 6, stammt: *Wenn du eine Rose schaust, Sag', ich lass' sie grüssen.--* Aus Kap. 24 von ~Heines~ "Atta Troll" (Kap. 1-24 ersch. 1843 in der "Zeitung für die elegante Welt") ist: *Kein Talent, doch ein Charakter,* und aus Kap. 27 des "Atta Troll" (ersch. Hamb. 1847), wo Heine von den jungen Freiheitsdichtern im Gegensatz zu den alten Romantikern singt: "Das sind ja des Völkerfrühlings Kolossale Maienkäfer, Von Berserkerwut ergriffen!" citieren wir den *Völkerfrühling.* Fürst ~Bismarck~ schloss seine Reichstagsrede am 2. März 1885 mit dem Satz: "Es liegt eine eigentümliche prophetische Voraussicht in unserem alten nationalen Mythus, dass sich, so oft es den Deutschen gut geht, wenn ein deutscher Völkerfrühling wieder, wie der verstorbene Kollege Völk sich ausdrückte, anbricht, dass dann auch stets der Loki nicht fehlt, der seinen Hödur findet, einen blöden, dämlichen Menschen, den er mit Geschick veranlasst, den deutschen Völkerfrühling zu erschlagen, respektive niederzustimmen". Joseph ~Völks~ Rolle im öffentlichen Leben begann aber erst nach dem Erscheinen des "Atta Troll", so dass er wohl schwerlich vor ~Heine~ vom "Völkerfrühling" gesprochen haben wird. ~Heine~ singt schon in seinem "Poseidon" (1825-26 "Die Nordsee" I, 5) von Hellas' leuchtendem "Menschenfrühling" und Friedrich ~Delbrück~ schrieb ein Buch "Über die Verehrung gegen Eltern und der Frühling der Natur verglichen mit dem Frühling des Menschengeschlechts". Magdeburg 1799.-- Schliesslich citiert man aus ~Heines~ "Neuen Gedichten", 1844 (Jolanthe und Marie): *Blöde Jugendeselei,* und aus dem "Romancero" (1846-51 "Zwei Ritter") als Muster verkommenen Polentums: *Krapülinski und Waschlapski.--* * * * * * Aus Wilhelm *Hauff*s (1802-27) Liede "Reiters Morgengesang" (gedichtet 1824 nach dem schwäbischen Volksliede) citieren wir, das Vergängliche menschlicher Pracht betonend: *Gestern noch auf stolzen Rossen,* (_Heute durch die Brust geschossen, Morgen in das kühle Grab!_). und: *... ach, wie bald Schwindet Schönheit und Gestalt!--* * * * * * Aus Nikolaus *Lenau*s (1802-50) Liede "Der Postillon" hört man oft den Anfangsvers citieren: *Lieblich war die Maiennacht.--* * * * * * Aus des Wieners ~Friedrich Kaiser~ Posse "Verrechnet", deren Kouplets von Johann Nepomuk *Nestroy* (1802-62) sind, blieb Es muss ja nicht gleich sein, -- es hat ja noch Zeit, in der Form bekannt: *Muss es denn gleich sein?--* * * * * * Ludolf *Wienbarg* (1802-72) versah sein Buch "Aesthetische Feldzüge", 1834, (nach ~Strodtmann~ "Heines Leben" I, S. 432, auf den Vorschlag seines Verlegers ~Julius Wilh. Campe~) mit einer Widmung an *das junge Deutschland,* und im folgenden Jahre richtete W. ~Menzel~ ("Litteraturblatt", 11. und 13. Sept.) seinen ersten Angriff auf die junge Litteratur, der er zum Zeichen der Verachtung ihres kosmopolitischen Strebens den Namen "la jeune Allemagne" gab.-- *Des Lebens Unverstand mit Wehmut zu geniessen, Ist Tugend und Begriff;* stammt aus dem Anfange dieses Jahrhunderts und hat nicht, wie die "Braunschweiger Anzeigen" (Okt. 1876. St. 232. S. 2809) behaupten, den weiland braunschweigischen Hof-Buchbinder Joh. Engelh. Voigts zum Verfasser, sondern den General und Oberhofmarschall des Kurfürsten von Hessen, Hans Adolf *von Thümmel* († 1851), der in dem Glauben, ein Dichter zu sein, viele ähnliche Verse beging. Die obigen begeisterten einen Kandidaten der Theologie, A. L., dazu, ins Fremdenbuch der Rudelsburg folgende Worte (mit Zeichnung) einzutragen: Und wer des Lebens Unverstand Mit Wehmut will geniessen, Der lehne sich an eine Wand Und strample mit den Füssen.-- Derselbe v. Thümmel soll auch der Verfasser sein von: *Im Schatten kühler Denkungsart.* Möglicherweise aber sind ~diese~ Worte Eigentum des oben genannten ~Voigts~, wie in dem angeführten Artikel der "Braunschweiger Anzeigen", allerdings ohne Beleg, versichert wird.-- * * * * * Aus Gust. Albert *Lortzing*s (1803-51) zuerst 1837 in Berlin aufgeführter Oper "Czar und Zimmermann" citieren wir: *O, ich bin klug und weise, Und mich betrügt man nicht.* und: *Es ist schon lange her--* endlich: *O selig, o selig, ein Kind noch zu sein!* Der Text zu dieser komischen Oper ist nach ~Hoffmann von Fallersleben~ ("Unsere volkstümlichen Lieder", No. 817, Nachtrag) von Salomon ~Reger~ (1804-57); nach dem Textbuche Hermann Mendels (Herausg. d. musikal. Convers.-Lex.) hat aber ~Lortzing~ den Operntext selbst gedichtet, und nur das Czarenlied stammt von Salomon *Reger* her.-- * * * * * Aus Eduard *Mörike*s (1804-75) Gedichten ist in Süddeutschland als Citat anzusehen: *Sommerweste.* Nämlich in dem Gedichte "An meinen Vetter" (1. Ausg. der Gedichte, Stuttg. u. Tüb. 1838, S. 208-9) heisst es: Lieber Vetter! Er ist eine Von den freundlichen Naturen, Die ich Sommerwesten nenne.-- * * * * * *Setze dir neben mir, Dir steh'n zu seh'n, das jammert mir,* und: *Was ist mich das, mein Kind, mit dich! Du isst mich nich, du trinkst mich nich,* und: *Du bist mich doch nich krank?* sind einem, die in Berlin gewöhnliche Verwechselung von ~mir~ und ~mich~ verspottenden Gedichte des Hofschauspielers *Rüthling* († 1849) entnommen, lauten jedoch im Originale ("Museum komischer Vorträge", No. 1, 11. Aufl., Berlin) etwas anders.-- * * * * * Aus den Gedichten von Karl Friedrich Heinrich *Strass* (1803-64) citieren wir den Anfang eines von ihm 1842 gedichteten, von ~Chemnitz~ umgearbeiteten und von C. G. ~Bellmann~ komponierten Liedes: *Schleswig-Holstein, meerumschlungen.--* * * * * * Ludwig *Feuerbach* (1804-72) schrieb in seiner Anzeige von ~Moleschotts~ "Lehre der Nahrungsmittel für das Volk" i. J. 1850 das geflügelt gewordene Wort: *Der Mensch ist, was er isst,* wobei ihm ~Brillat-Savarin~ (s. unter Kap. V) vorgeschwebt haben mag. Da nun ~Feuerbachs~ Satz von den Gegnern des Materialismus noch platter aufgefasst wurde, als er gemeint war, so gab Feuerbach zur Erläuterung die Schrift heraus "Das Geheimnis des Opfers oder der Mensch ist, was er isst" (Ges. Werke. Lpz. 1864-66. X). Darin heisst es (S. 6): "Gott ist, was er isst; er isst Ambrosia, d.h. also Unsterblichkeit oder unsterbliche Speise, also ist er ein Unsterblicher, ein Gott; der Mensch dagegen isst Brot, isst Früchte der Erde, also Irdisches, Nicht-Ambrosisches, Sterbliches, also ist er ein Mensch, ein Sterblicher". Und weiterhin (S. 26) fragt er: "Sind die Juden nicht auch deswegen von den Heiden so verspottet und gehasst worden, weil sie die Speisen verschmähten, welche diese liebten? ... Liegt aber diesem Hasse nicht der Gedanke zu Grunde: Wer nicht ~isst~, was wir essen, der ~ist~ auch nicht, was wir sind?"-- * * * * * Aus Louis *Schneider*s (1805-78) Schwank "Der reisende Student" stammt: *Ungeheure Heiterkeit* (_Ist meines Lebens Regel_), welches er der Melodie des Beauplanschen Liedes "C'est le galop qui fait le bonheur de ma vie" als Text unterlegte.-- L. ~Schneiders~ Lustspiel "Der Kurmärker und die Picarde" giebt uns, als Einlage das Lied: *O Tannebaum, o Tannebaum, Wie grün sind deine Blätter!* Dies entsprang (nach dem "Deutschen Liederhort" von Erk und Böhmer, 1893, No. 175 a, b, c, d u. 176) aus dem zwischen 1550 und 1580 auf einem fliegenden Blatt gedruckten Liede (s. Strophe 9, die sich wiederholt in No. 121 des 1582 erschienenen Ambraser Liederbuches) "Es hing ein Stallknecht seinen Zaum u.s.w.": "O Tanne, du bist ein edler Zweig, Du grünest Winter und die liebe Sommerzeit, Wenn alle Bäume dürre sein, So grünest du, edles Tannenbäumelein".-- * * * * * Der Anfang des von Ida Gräfin *Hahn-Hahn* (1805-80) 1835 verfassten Liedes: *Ach wenn du wärst mein eigen!* wird allgemein citiert, jedoch soll nach ~Erk~ und ~Böhmer~ ein Volkslied aus dem 16. Jahrh. den gleichen Anfang haben.-- * * * * * Das vor 1826 entstandene, von ~Mendelssohn~ komponierte Gedicht Eduard Freiherr *von Feuchtersleben*s (1806-49) "Nach altdeutscher Weise" beginnt: Es ist bestimmt in Gottes Rat, Dass man, was man am liebsten hat, Muss meiden, und schliesst: *Wenn Menschen auseinandergehn, So sagen sie: auf Wiedersehn!* _Ja Wiederseh'n!_ Die Anfangszeilen jedoch citieren wir in der Form, die der Komponist ihnen gab: *Es ist bestimmt in Gottes Rat, Dass man vom Liebsten, was man hat, Muss scheiden.--* * * * * * Friedrich *Halm* (Pseudonym für Eligius Franz Joseph Freiherr v. ~Münch-Bellinghausen~; 1806-71) bietet in dem Drama "Der Sohn der Wildnis" (1842): *Zwei Seelen und ein Gedanke, Zwei Herzen und ein Schlag!--* * * * * * Den *Staatshämorrhoidarius* erfand Graf Franz *Pocci* (1807-76) für die Münchener "Fliegenden Blätter". Der "Staatshämorrhoidarius" Poccis gelangte in dieser Zeitschrift zum Abdruck in elf Nummern aus den Jahren 1844-47.-- * * * * * Johann Hermann *Detmold* (1807-51), der nachmalige Minister und Bundestagsgesandte, schrieb als konservativer Abgeordneter der deutschen Nationalversammlung 1849 die vielbelachte illustrierte Satire "Thaten und Meinungen des Herrn Piepmeyer, Abgeordneten zur konstituirenden Nationalversammlung zu Frankfurt am Mayn". Heft 2 p. 8 übt Piepmeyer eine Rede ein und spricht tiefnachdenklich: "Eine verräterische Camarilla, eine brutale Soldateska!" Daher das Schlagwort: *Vertierte Soldateska.--* * * * * * David Friedrich *Strauss* (1808-74) gab 1847 in Mannheim die Schrift heraus "Der Romantiker auf dem Thron der Caesaren oder Julian der Abtrünnige", worin er die Auffrischung des Heidentums durch Julianus Apostata mit der der protestantischen Orthodoxie durch Friedrich Wilhelm IV. verglich. Diesen König nannte man seitdem oft den *Romantiker auf dem Throne.--* * * * * * *Sie sollen ihn nicht haben, Den freien deutschen Rhein* ist der Anfang eines 1840 von Nicolaus *Becker* (1809-45) gedichteten Liedes, das zuerst im Rheinisch. Jahrbuch, 1841, S. 365 stand.-- * * * * * *Struwwelpeter* ist der Titel einer 1845 erschienenen Kinderschrift von Heinrich *Hoffmann-Donner* in Frankfurt a. M. (geb. 1809). In der Form "Strubbelpeter" kommt das Wort früher vor. Als Goethe 1765-68 in Leipzig studierte, nannte ihn die Frau des Kupferstechers Stock "den Frankfurter Strubbelpeter" und zwang ihn, sich das Haar auskämmen zu lassen (s. "Kunst und Leben" aus Försters Nachlass hrsg. v. H. Kletke. 1873. S. 102 ff.).-- Auch der die Suppe verschmähende *Suppenkasper* ist aus ~Hoffmanns~ Schrift bekannt.-- * * * * * *O lieb', so lang du lieben kannst,* ist der Anfang von Ferdinand *Freiligrath*s (1810-76) Gedichte "Der Liebe Dauer", das, 1830 verfasst, zuerst im "Morgenblatt für gebildete Leser", Stuttgart, No. 271, 12. Nov. 1841 stand. Auch ~Freiligraths~ Gedichttitel *Der Blumen Rache* wurde zum geflügelten Wort. Doch nimmt man hier Blumen in übertragenem Sinn und denkt an weibliche Rache, während in dem Gedichte wirkliche Blumen durch ihren Duft ein schlummerndes Mädchen tödten, aus Rache dafür, dass sie von ihr grausam aus der Erde gerissen wurden.-- * * * * * *Rrr! ein ander Bild!* sind die Worte des Guckkästners in des pseudonymen ~Brennglas~ (*Glasbrenner*s) "Berlin, wie es ist--und trinkt" (Lpz. 1832-50). Aus denselben Heften ist: *Auch eine schöne Gegend!* (_eigentlich: Ooch 'ne scheene Jejend._) Diese Redensart kommt in einem Gespräche zweier Berliner Frauen vor, die einander fragen, wo ihre beiderseitigen Söhne im Freiheitskriege gefallen seien. Auf die Antwort der Einen: "Bei Leipzig", erfolgt nun die oben angeführte Äusserung im breitesten Berliner Dialekt. Heinrich ~Heine~ schaffte dem Worte weitere Verbreitung; denn er sagt im "Tannhäuser" (1836): Zu Hamburg sah ich Altona, ~Ist auch eine schöne Gegend,~ im "Ex-Nachtwächter": ~Das ist eine schöne Gegend Ebenfalls.~ und in "Himmelfahrt" (Letzte Gedichte, 1853-55): Sie (die Spree) fliesst gemütlich über, wenn's regent Berlin ist ~auch eine schöne Gegend~. Vielleicht kam ~Glasbrenner~ auf diese Wendung durch ~Tiecks~ "Gestiefelten Kater" (1797), worin (3, 5) der König sagt: "Auch eine hübsche Gegend. Wir haben doch schon eine Menge schöner Gegenden gesehen".-- * * * * * In der No. 395 der Münchener "Fliegenden Blätter" (1852) befindet sich ein "Die Wassersnoth in Leipzig" betiteltes Gedicht, das anfängt: *In der grossen Seestadt Leipzig,* und in dessen Verlauf sich die bekannten Zeilen finden: *Auf dem Dache sitzt ein Greis, Der sich nicht zu helfen weiss.* Das Gedicht ist unterzeichnet G. H. und der Dichter war nach einer Mitteilung der Redaktion der "Fliegenden Blätter" ein damals in Kiel lebender stud. jur. G. J. F. ~Hansen~. Es wird aber behauptet, dass das Gedicht schon vor 1852 in Leipzig allgemein bekannt war.-- * * * * * Die in Gustav *Raeder*s (1810-68) Posse "Robert und Bertram oder die lustigen Vagabonden" (1859) häufig vorkommende und vielfach umgestaltete Redensart Bertrams: *Weiter* (_oder:_ *Sonst) hat es keinen Zweck* ist ein sehr gebräuchliches Wort geworden, ebenso wie das in seiner Zauberposse "Der artesische Brunnen" (ersch. 1860) oft im Munde Balthasars vorkommende: *Meine Mittel erlauben mir das!--* * * * * * Aus ~Fritz~ *Reuter*s (1810-74) "Ut mine Stromtid" (ersch. 1862-64) Kap. 3 wird Inspektor Bräsigs Äusserung zu Karl Havermann citiert: *Darin bin ich dir über.--* * * * * * *Alles schon dagewesen,* pflegt Rabbi Ben Akiba in Karl *Gutzkow*s (1811-78) "Uriel Acosta" (1847) in den verschiedensten Formen zu wiederholen [s.: Prediger Salomo 1, 9].-- * * * * * Wir sprechen, um die Richtung des Komponisten ~Richard~ *Wagner* (1813-83) und seiner Anhänger zu bezeichnen, auf Grund seiner Schrift: "Das Kunstwerk der Zukunft" (Leipz. 1850) von *Zukunftsmusik.* In der "Niederrheinischen Musikzeitung" von 1859, No. 41 schrieb deren damaliger Redakteur, Prof. Ludwig ~Bischoff~: "All' die Ungegohrenheit, der Schwindel, all' die Eitelkeit, all' die Selbstbespiegelung, all' die Trägheit, der Zukunft zuzuschieben, was man selbst leisten müsste, all' die Hohlheit und Salbaderei der ästhetischen Schwätzer--wie schön fasst sich das alles in dem einen Wort 'Zukunftsmusik' zusammen". ~Wagner~ antwortete darauf (s. "Das Judentum in der Musik" S. 36): "Prof. Bischoff in der Kölnischen Zeitung verdrehte meine Idee eines 'Kunstwerkes der Zukunft' in die lächerliche Tendenz einer Zukunftsmusik". Jedoch adoptierte ~Wagner~ später das Spottwort; denn er gab 1861 eine Schrift "Zukunftsmusik. Brief an einen französischen Freund" heraus. Übrigens ist die Idee nicht ganz Wagners Eigentum. Schon in Rob. ~Schumanns~ "Gesammelten Schriften" (Bd. I, S. 46) findet man unter den Aufzeichnungen Florestans die Bemerkung aus dem Jahre 1833: "Eine Zeitschrift für zukünftige Musik fehlt noch"! und Karl ~Gaillard~, Redakteur der "Berliner musikalischen Zeitung", sagt No. 24, Jahrgang 1847 derselben: "Schafft sich Herr Berlioz ein eigenes Orchester an, so mag er dirigieren, soviel es ihm beliebt, und seinen musikalischen Hokuspokus, genannt 'die neue Musik' oder 'die Musik der Zukunft', treiben", (vrgl. die gründliche Erörterung Wilh. ~Tapperts~ in dessen "Wagner-Lexikon", Lpz. 1877, S. 45.)-- * * * * * ~Emanuel~ *Geibel*s (1815-84) Lied "Der Zigeunerbube im Norden" beginnt: "Fern im Süd' das schöne Spanien, Spanien ist mein Heimathland, Wo die schattigen Kastanien Rauschen an des Ebro Strand." Danach sagen wir: *Spanien, das Land der Kastanien"--* Aus ~Geibels~ Lied "Wo still ein Herz von Liebe glüht" wird citiert: *O rühret, rühret nicht daran!* und aus seinem Gedichte "Hoffnung" ("Zeitstimmen", Lübeck 1841, S. 15): *Es muss doch Frühling werden.--* * * * * * Johannes *Scherr* (1817-86) gab dem ersten Kapitel des achten Buches seines Werkes "Blücher und seine Zeit" (1862-63) die auf Napoléon I. bezügliche Überschrift: *Kaiserwahnsinn;* danach dann (1864) in der "Verlorenen Handschrift" Gustav *Freytag*s (geb. 1816) Professor Werner von der Meisterschaft spricht, mit welcher Tacitus die eigentümlichen Symptome und den Verlauf des *Caesarenwahnsinns* schildert.-- * * * * * ~Georg~ *Herwegh*s (1817-75) Gedicht "Aus den Bergen" bietet: *Raum, ihr Herren, dem Flügelschlag Einer freien Seele* und sein Gedicht "Strophen aus der Fremde" schliesst: *Das arme Menschenherz muss stückweis brechen.* Es stand zuerst in Rückerts "Musenalmanach" (Lpz. 1840, S. 246 ff.) und darauf in den "Gedichten eines Lebendigen" (Zürich u. Winterthur 1841).-- * * * * * Der Titel eines Walzers von Johannes Strauss: (_An der Donau_) *An der schönen blauen Donau* ist der Kehrreim der ersten beiden Strophen des Gedichtes "An der Donau" aus den "Stillen Liedern" (Lpz. 1839) von Karl *Beck* (1817-79).-- * * * * * Es giebt eine alte Anekdote[56] von einem Reisenden, der im Auslande Bienen von der Grösse eines Schafes gesehen zu haben vorgab, während die Bienenkörbe nicht grösser gewesen seien, als die in der Heimat, und der dann auf die Frage "Wie die Bienen denn hineinkämen?" die Antwort giebt: "Dafür lass' ich sie selbst sorgen." Diese Anekdote hat ~Wilhelm~ *Camphausen* (geb. 1818) in den "Düsseldorfer Monatsheften" illustriert und einem für sein Vaterland begeisterten Russen die volkstümlich gewordene Antwort *Der Bien' muss* in den Mund gelegt.--Von demselben Künstler ist die Illustration zu dem berühmten Worte eines Unteroffiziers an einen Soldaten: *Was nutzt mich der Mantel, wenn er nicht gerollt ist?* welche auf No. 23 der "Münchener Bilderbogen", 5. Aufl., steht und schon 1847 in den "Fliegenden Blättern", Bd. V. No. 98 unter dem Titel: "Der einjährige Freiwillige auf dem Marsche" zu finden war.-- [Fußnote 56: S. den Lügenmärchen-Anhang zur 6. Ausgabe des "~Laienbuches~" (Schiltbürger) von 1597, deren einziges bekanntes Exemplar sich auf der Wiener Hofbibliothek befindet; ferner: ~Melanders~ "Jocor. atq. serior. centur. aliq." No. 115 (Frkf. 1603), Olorin. ~Variscus~ "Ethogr. mundi", T. 1 No. 2 (Magdb. 1609), Nicod. ~Frischlini~ "Beb. et Pogii facetiae, item additamenta Phil. Hermotimi", p. 304 (Amst. 1660), "~Kurtzweiliger Zeitvertreiber~" von 1666, S. 117 unter "Aufschneidereien", und ~Abraham a Santa Clara~ in "Huy und Pfuy! der Welt" (1680) unter "Ross".] * * * * * Aus der "Wacht am Rhein", gedichtet 1840 von ~Max~ *Schneckenburger* (1819-49) stammt: *Lieb Vaterland, magst ruhig sein!* Das 1854 von Carl ~Wilhelm~ komponierte Lied wurde erst im Jahre 1870 volkstümlich. Anton ~Langer~ in Wien verfasste im Aug. 1872 eine Entgegnung darauf unter dem Titel "Donauwacht". Als Antwort auf dieses antideutsche Pasquill schrieb F. F. *Masaidek* (geb. 1840), ein Mitarbeiter des Wiener Figaro, ein Gegenpasquill: *Die Wacht am Alserbach,* das am 23. Aug. 1872 in der "Deutschen Zeitung" und im "Figaro" erschien und Tags darauf vom "Vaterland", der "Tagespresse", der "Wehrzeitung", dem "Volksfreund" und dem "Extrablatt" abgedruckt wurde. Der Titel hat sich in Österreich erhalten und dient heute zur Bezeichnung der exaltierten Schwarzgelben.-- * * * * * Aus der Posse "Berlin, wie es weint und lacht" von ~David~ *Kalisch* (1820-75) stammt: *Alles muss verrungeniert werden,* (_Alles muss ruiniert werden,_) und: *Was ich mir dafür kaufe!* (_eigentlich:_ *Wat ick mir dafor kofe!)* (_im Sinne von: Was ich mir daraus mache!_).-- Das Wort *'s Geschäft bringt's mal so mit sich* stammt aus ~Kalischs~ "Berlin bei Nacht"; *Darin bin ich komisch* und: *So'n bischen Französisch, Das ist doch ganz wunderschön* aus seiner Posse "Der gebildete Hausknecht". *So lasst ihm doch das kindliche Vergnügen* ist aus der Posse "Namenlos" von ~Pohl~ und ~Kalisch~. ~Kalisch~ ist auch der Schöpfer der typisch gewordenen Gestalten des "Kladderadatsch" (begründet 1848): des ewigen Quartaners *Karlchen Miessnick,* des schlagfertigen Berliner Spiessbürgerpaares *Müller und Schultze* und des breitspurig jüdelnden *Zwückauör* (_Zwickauer_), der auch in ~Kalischs~ gleichzeitiger Posse "100,000 Thaler" als Börsenspekulant mit Herrn Zittauer auftritt und nach Max ~Rings~ "Erinnerungen", ein Breslauer Urbild gehabt haben soll.-- * * * * * *Gegen Demokraten Helfen nur Soldaten* ist der Schluss des Gedichtes *v. Merckel*s "Die fünfte Zunft", das als fliegendes Blatt im Aug. oder Sept. 1848 erschien, in den "Zwanzig patriotischen Liedern" von ~v. Merckel~ (Berlin 1850) wieder abgedruckt wurde und in ~Paul Lindaus~ "Gegenwart" vom 16. Nov. 1878 zu finden ist. Sehr bekannt wurde das Wort als der Titel einer 1848 zu Berlin erschienenen Broschüre, die ein Oberst ~v. Griesheim~ verfasst haben soll (s. Graf Roons Denkwürdigkeiten 1, 270). Wenn Karl ~Braun-Wiesbaden~ in "Nur ein Schneider" den Schneider sagen lässt, der Prinz von Oranien-Nassau habe seit 1787 den Grundsatz im Munde geführt: "Gegen Demokraten helfen nur Soldaten", so ist das wohl nur eine Erfindung.-- * * * * * *Wie denken Sie über Russland?* ist der Titel eines in Berlin 1861 erschienenen Lustspiels von Gustav *v. Moser* (geb. 1825).-- * * * * * *Es wär' so schön gewesen, Es hat nicht sollen sein* ist die Umgestaltung von Behüet dich Gott! es wär' zu schön gewesen, Behüet dich Gott, es hat nicht sollen seyn! im XIV. Stück des "Trompeter von Säkkingen" (1854) Viktor *v. Scheffel*s (1826-1886).-- * * * * * In "Immanuel Kant. Ein Denkmal seiner unsterblichen Philosophie, dem deutschen Volke geweiht von Fr. M. *Freystadt*" (1. u. 2. Aufl., Königsb. 1864; S. 16) nennt der Verfasser *Königsberg die Stadt der reinen Vernunft* und fügt in einer Anmerkung hinzu: "Schreiber dieses war der Erste, der Königsberg den gedachten Ehrentitel gab in einem Korrespondenzartikel für die Leipziger Allgemeine Zeitung während der vierziger Jahre dieses Säculums". (Jahrgang und Nummer giebt er nicht an.) Dies Wort scheint frei nach Heinrich Heine gebildet zu sein, der 1828-29 im 2. T. der "Reisebilder" (Ges. W. II, 12) von Berlin "der gesunden Vernunftstadt" spricht.-- * * * * * Julius *Stettenheim*s (geb. 1831) ergötzlicher Lügenberichterstatter und Verdreher geflügelter Worte *Wippchen* ist zur typischen Figur geworden und viel citiert wird dessen oft wiederkehrende und meistens überflüssige Wendung: *Verzeihen Sie das harte Wort!* (vrgl. "Wippchens sämtliche Berichte" von ~Julius Stettenheim~ 1878ff.). "Verzeiht ein hartes Wort mir!" sagt schon in ~Herders~ "Cid." (I, 21) Doña Uraca zu ihrem sterbenden Vater.-- * * * * * Aus Wilhelm *Busch*s (geb. 1832) "Max und Moritz, eine Bubengeschichte in sieben Streichen" (Münch. 1865) ist der Vers verbreitet: *Dieses war der erste Streich, Doch der zweite folgt sogleich.--* * * * * * Aus Hermann *Salingré*s (1833-79) Posse "Graupenmüller" (1865) wird citiert: *Man muss die Feste feiern, wie sie fallen.--* Der Titel eines 1876 als Manuscript gedruckten Lustspiels von Julius *Rosen* (Nikolaus Duffek 1833-92) lautet: *O diese Männer!* Schon in dem ~Richardson~schen Romane "Sir Charles Grandison" (1753), Bd. 3, Brief 16 heisst es: "O these men!"-- * * * * * Als am 9. Sept. 1865 zu Danzig ein auf Rechnung des Herrn Friedrich Heyn erbautes Fregattschiff "Marineminister von Roon" von Stapel gelassen wurde, ward dabei ein vom Regierungsrat *Wantrup* († 1891) verfasstes Gedicht gesprochen, aus dessen Anfangszeilen: _Vom Fels zum Meere weh'n des Königs Fahnen, Und auch die blaue Salzflut grüssen ihre Farben Schwarzweiss_--*so reinlich und so zweifelsohne* die letzten fünf Worte unvergänglich geworden sind.-- * * * * * Ein sonst unbekannter, nun verstorbener Schriftsteller *Hogarten* ist der Verfasser des weitverbreiteten Verses: *Geniess't im edlen Gerstensaft Des Weines Geist, des Brotes Kraft.* Er schrieb diese Worte im Auftrage der Berliner Tivolibrauerei, deren Saalgebäude sie seit 1869 schmücken. Als Kuriosum sei erwähnt, dass sich der Dichter, dem man einen Friedrichsd'or bot, zwanzig dafür erstritt.-- * * * * * In einem Feuilletonartikel "tote Seelen" in der "Neuen freien Presse" (31. März 1875; wieder abgedruckt in "Halb-Asien", 2. Aufl. 1879. II, 81 ff.), der das Treiben jüdischer Wucherer in Galizien geisselte, schuf Karl Emil *Franzos* (geb. 1848) das Schlagwort: *Jedes Land hat die Juden, die es verdient,* und nannte es den "Schlüssel zur neueren Geschichte der Juden". Antisemiten und Philosemiten zogen gegen das Wort los, es hallte wieder in der europäischen Presse und blieb geflügelt. ~Franzos~ hat es offenbar dem Satze nachgebildet: "Chaque pays a le gouvernement qu'il mérite", der auf ~Proudhon~ zurückgeführt zu werden pflegt. Ob mit Recht, bleibt noch zu erforschen. Andere meinen, Friedrich ~Gentz~ sei des Gedankens Vater. *Halb-Asien* wird ein Teil des von der Kultur nur überfirnissten Osteuropas genannt, nachdem ihn Karl Emil ~Franzos~ zuerst im Feuilleton der "Neuen freien Presse" (Herbst 1875, "Von Wien nach Czernowitz") so bezeichnete. Franzos citierte sich dann selbst, als er (Jan. 1876) das Buch herausgab: "Aus Halb-Asien. Kulturbilder aus Galizien, der Bukowina, Südrussland und Rumänien".-- * * * * * In der No. 28 der "Züricher Post" vom 2. Februar 1888 steht ein satirisches Lied von Karl *Henckell* (geb. 1864), das den Titel: "Lockspitzellied" führt. Davon stammt das Wort *Lockspitzel* als Verdeutschung von "agent provocateur". Die Bezeichnung "Spitzel" für Spion entstammt der österreichischen Volkssprache.-- IV. Geflügelte Worte aus dänischen Schriftstellern. Durch Ludwig Freiherr von *Holberg*s (1684-1754) 1722 erschienenes Lustspiel "Der politische Kannegiesser" hat das Wort *Kannegiesser* die Bedeutung eines politischen Schwätzers bekommen, und wir leiten selbst Wörter davon ab wie: *kannegiessern, Kannegiesserei.* Der Titel eines anderen Lustspiels von Holberg: *Don Ranudo de Colibrados* ist die Bezeichnung eines von Adelstolz aufgeblähten, bettelhaften Menschen geworden. Ranudo ist Anagramm von O du Nar(r).-- V. Geflügelte Worte aus französischen Schriftstellern. Einen Menschen, dem die Wahl zwischen zwei gleich wertvollen Gegenständen schwer wird, vergleichen wir mit *Buridans Esel.* Um zu beweisen, dass keine Handlung ohne einen bestimmenden Willen stattfinden könnte, soll sich ~Buridan~, ein französischer Philosoph des 14. Jahrh., des Bildes eines Esels bedient haben, der in gleichem Abstande von zwei Bündeln Heu, gleichmässig von beiden angezogen, notwendigerweise verhungern müsse. Er mag dies mündlich gethan haben, denn in Buridans Werken ist der entsprechenden Stelle vergeblich nachgespürt worden. Durch ~Schopenhauer~ ("Die beiden Grundprobleme der Ethik" 2. Aufl., S. 58) wissen wir, dass ~Bayle~ († 1706) im Artikel "Buridan" die Grundlage alles seitdem darüber Geschriebenen ist. Schopenhauer sagt daselbst ferner: "Auch hätte Bayle, da er die Sache so ausführlich behandelt, wissen sollen, was jedoch auch seitdem nicht bemerkt zu sein scheint, dass jenes Beispiel .... weit älter ist als Buridan. Es findet sich im Dante, der das ganze Wissen seiner Zeit inne hatte, vor Buridan lebte und nicht von Eseln, sondern von Menschen redet, mit folgenden Worten, welche das vierte Buch seines Paradiso eröffnen: Intra duo cibi distanti e moventi D'un modo, prima si morria di fame Che liber' uomo l'un recasse a' denti. (Zwischen zwei gleich entfernten und gleich anlockenden Speisen würde der Mensch eher sterben, als dass er bei Willensfreiheit eine von ihnen an die Zähne brächte.) Ja, es findet sich schon im Aristoteles 'über den Himmel', 2, 13 mit diesen Worten: 'Ebenso was über einen heftig Hungernden und Dürstenden gesagt wird, wenn er gleich weit von Speise und Trank absteht, denn auch dieser muss in Ruhe verharren'. ~Buridan~, der aus diesen Quellen das Beispiel überkommen hatte, vertauschte den Menschen gegen einen Esel, bloss weil es die Gewohnheit dieses dürftigen Scholastikers ist, zu seinen Beispielen entweder Sokrates oder Plato oder asinum zu nehmen".-- * * * * * (_Mais_) *où sont les neiges d'antan?* Wo ist der Schnee des verflossenen Jahres? ist der Kehrreim der "Ballade des Dames du temps jadis" François *Villon*s (1431-61), in der er die Vergänglichkeit aller weiblichen Schönheit des Leibes und der Seele besingt.-- * * * * * *L'appétit vient en mangeant* Je mehr man hat, je mehr man will, eigentlich: "Die Esslust kommt beim Essen", steht in des François *Rabelais* (1483-1553) "Gargantua", Kap. 5. Das im "Leben des Gargantua und Pantagruel" vorkommende und seitdem für Nachäfferei angewendete *Les moutons de Panurge* Die Schafe des Panurge findet seine Erklärung darin, dass in der Erzählung Panurge einem eine Herde Schafe mit sich führenden Viehhändler, der sich auf demselben Schiff befindet, ein Schaf abkauft und es über Bord wirft, worauf alsdann die ganze Herde nachspringt. *Horror vacui* Grauen vor dem Leeren lässt sich auf "Gargantua et Pantagruel" 1, 5: "Natura abhorret vacuum" zurückführen. *Deficiente pecu, deficit omne, nia* (Mangelt im Beutel die Bar--mangelt's an Jeglichem,--schaft,) heisst es in "Gargantua und Pantagruel", III, 41 (1546).-- * * * * * Clément *Marot* (1495-1544) schilderte (1531) in einer poetischen Epistel an den König (Au Roy pour avoir esté des-robbé), wie ihn sein Diener bestohlen habe, "ein Fresser, Trunkenbold, ein unverschämter Lügner, ein falscher Spieler, Spitzbube, Flucher, Lästerer, dem man auf hundert Schritt anriecht, er werde an den Galgen kommen, sonst der beste Kerl von der Welt", *au demeurant le meilleur fils du monde".--* * * * * * Der Kanzelredner Pierre *Charron* (1541-1603) sagt am Anfang der Vorrede des ersten Buches seines "Traité de la Sagesse" (Bordeaux 1601): "La vraie science et le vrai étude de l'homme, c'est l'homme". Diesen Satz citieren wir englisch nach Pope, der ihn (1733) in seinem Lehrgedichte "Essay on Man" 2, 1 also wiedergab: *The proper study of mankind is man.* "Das eigentliche Studium der Menschheit ist der Mensch" sagt ~Goethe~ in den "Wahlverwandschaften" II, 7 am Ende.-- * * * * * *Chronique scandaleuse* ist der Titel einer historischen Schrift über Louis XI., die man ~Jean de Troyes~ zugeschrieben hat, die aber von Ludwigs XI. écuyer und maître d'hôtel ~Denis Hesselin~ inspiriert, wenn nicht verfasst ist. Die Schrift heisst ursprünglich "Chroniques du très-chréstien et victorieux Louys de Valois, unziesme de ce nom". Erst ein Buchhändler, der 1611 diese Schrift wieder abdruckte, gab ihr den Titel "Chronique scandaleuse", den sie ihrem Inhalte nach nicht verdient. (Aubertin "Hist. de la littérature franç. au moyen-âge", II, 271).-- * * * * * Einen schmachtenden Liebhaber nennen wir nach einer Person des Romans "Astrée" (1619) von *d'Urfé* (1567-1625) statt Céladon: *Seladon.--* * * * * * Réne *Descartes* (Renatus Cartesius, 1596-1650) bezeichnet als die erste und sicherste Erkenntnis des Philosophen (s. "Princip. Philos." 1, 7 u. 10. Amst. 1644) den Satz: "ego *cogito, ergo sum".* Ich denke, also bin ich.-- * * * * * Aus 4, 3 des "Cid" (1636) von Pierre *Corneille* (1606-84) ist: *Et le combat cessa, faute de combattants,* Und endlich schwieg der Kampf, da es an Kämpfern fehlte.-- * * * * * Jean *Rotrou* (1609-50) schrieb in seiner zuerst 1636 gegebenen Komödie "Les Sosies" (IV, 4): "Point point d'Amphytrion (sic!), où l'on ne disne point", "Amphitryon ist hin, wenn er uns nicht mehr sättigt". Dieser Vers wurde wohl dadurch angeregt, dass bei ~Plautus~ ("Amphitruo" III, 3, 13 s. auch 2, 70) Jupiter unter des Titelhelden Maske den Blepharo durch Sosias zum Frühstück bitten lässt, und er rief ~Molières~ Worte hervor ("Amphitryon" 1668, III, 5): "Le véritable Amphitryon Est l'Amphitryon où l'on dîne". Amphitryon, der echte rechte, Ist der Amphitryon, bei dem man tafelt". So wurde denn "L'Amphitryon où l'on dîne" in Frankreich "geflügelt" und danach erlangte auch bei uns, ohne Beziehung auf Plautus, *Amphitryon* die Bedeutung eines gefälligen Gastgebers.-- * * * * * *Die Kastanien aus dem Feuer holen,* *Tirer les marrons du feu,* entlehnen wir der Fabel Jean de *La Fontaine*s (1621-95), 9. Bch., 17 "Der Affe und die Katze". Der Affe Bertram bewegt die Katze Raton, geröstete Kastanien aus dem Feuer zu holen, die er sofort verspeist, bis eine Magd dazu kommt, worauf beide Tiere fliehen. "Raton war nicht zufrieden, sagt man", schliesst die Fabel, welche schon im 16. Jahrh. von Sim. ~Majoli~ in "Dies caniculae" lateinisch und von Noël du ~Fail~ in "Eutrapel" französisch, im 17. von Jac. ~Regnerius~ lateinisch und von Guil. ~Bouchet~, Pierre ~Deprez~, Is. ~Benserade~ französisch erzählt wurde, vrgl. Fabel 17 in des Armeniers ~Vartan~ († 1271) Fabelsammlung (Paris 1825).-- * * * * * Nach *Molière*s (Jean Baptiste ~Poquelin~ 1622-73) Komödie "Le dépit amoureux" (1656) reden wir von einem *dépit amonreux,* verliebtem Trotze.-- * * * * * Aus ~Molières~ "l'Amour médecin" (1665) 1, 1 dienen Sganarelles Worte an den Goldschmied Josse: *Vous êtes orfèvre, Monsieur Josse* Sie sind ein Goldschmied, Herr Josse zur Verspottung eigennützigen Rates. Herr Josse nämlich hatte ihm geraten, seiner Tochter zur Bekämpfung ihrer Melancholie eine Garnitur von Rubinen, Diamanten und Smaragden zu kaufen.-- * * * * * Als Sganarelle, der Holzhauer, in Molières "le Médecin malgré lui" (1666) 1, 6 den Preis des von ihm gefällten Holzes angiebt, will er sich auf kein Feilschen einlassen. Anderswo könne man das Holz allerdings billiger bekommen; aber *Il y a fagots et fagots;* Zwischen Holz und Holz ist ein Unterschied; und als er, wider seinen Willen den Arzt spielend, die Lage der Leber und des Herzens verwechselt und auf diesen Irrtum aufmerksam gemacht wird, erwidert er 2, 6: *Nous avons changé tout cela,* Wir haben das Alles geändert.-- * * * * * Aus 1, 1 des ebenfalls 1666 erschienenen "Misanthrope" sind die Worte des Alceste bekannt: *L'ami du genre humain n'est point du tout mon fait.* Wer aller Menschen Freund, der ist der meine nicht.-- * * * * * *Tartufe,* die Hauptperson in "le Tartufe", (1667) ist ein allgemein verständlicher Ausdruck für "Scheinheiliger" geworden. (Molière selbst schrieb: Tartuffe. Tartufo kommt als Bezeichnung eines bösartigen Menschen in Lippis "Malmantile" vor, der handschriftlich in Frankreich vor dem Tartufe in Umlauf war. S. Littré.)-- *Les envieux mourront, mais non jamais l'envie.* Die Neider sterben wohl, doch nimmermehr der Neid, in 5, 3 des "Tartufe" ist ein älteres, von ~Molière~ in die Litteratur eingeführtes Sprichwort, welches ~Quitard~ ("Dictionnaire des proverbes") aus Philippe ~Garniers~ 1612 in Frankfurt erschienener Sammlung citiert.-- * * * * * Aus ~Molières~ "George Dandin" (1668), 1, 9 sollten wir: "Vous l'avez voulu; vous l'avez voulu, George Dandin, vous l'avez voulu" bei selbstverschuldetem Missgeschick citieren; statt dessen sagen wir: *Tu l'as voulu, George Dandin, tu l'as voulu.* Du hast es so haben wollen, George Dandin, du hast es so haben wollen.-- * * * * * In ~Molières~ "Fourberies de Scapin" (1671) 2, 11 wiederholt Géronte siebenmal: *Que diable allait-il faire dans cette galère!* Was zum Teufel hatte er auf jener Galeere zu suchen? womit wir auf den Unvorsichtigen zielen, der, wie man zu sagen pflegt, in ein Wespennest gestochen hat. Schon früher hatte Molières Jugendfreund, ~Cyrano de Bergerac~, in "le Pédant joué", 2, 4 dies Wort angewendet; doch erfahren wir aus ~Grimarests~ "Leben Molières", Paris 1715, dass es Cyrano samt der ganzen Scene, in der es vorkommt, nur Molières vertraulichen Mitteilungen verdankte und während dessen Abwesenheit in der Provinz seinem Lustspiel einverleibte; dass dann ~Molière~ nach seiner Rückkehr zur Hauptstadt sich seines geistigen Eigentums, als er die "Fourberies de Scapin", schrieb, mit den Worten "Je reprends mon bien où je le trouve" wiederbemächtigte, was umgeändert in *Je prends mon bien où je le trouve* Ich nehme mein Eigentum, wo ich es finde, ein geflügeltes Wort wurde. "Je reprends mon bien où je le trouve" ist aber wohl nur eine Übersetzung des Rechtssatzes "Ubi rem meam invenio, ibi vindico", der auf L. 6 Dig. "De rei vindicatione" (I, 9) beruht: "ubi enim probavi rem meam esse, necesse habebit possessor restituere".-- * * * * * In ~Molières~ "Les Femmes savantes", (1672) 3, 2 sagt Armande: *Nul n'aura de l'esprit, hors nous et nos amis!* Keiner soll Geist haben als wir und unsere Freunde!-- * * * * * Einen Menschen, der sich einbildet, krank zu sein, nennen wir einen *Malade imaginaire* nach ~Molieres~ Komödie "Le Malade imaginaire" (1673), aus der uns Argans Seufzer (2, 11) geläufig wurde: *Ah, il n'y a plus d'enfants!* Ach, es giebt keine Kinder mehr!-- * * * * * *Juste milieu* Richtige Mitte kommt zuerst vor in Blaise *Pascal*s (1623-62) "Pensées sur la religion" (3, 3, Amst. 1692; 1. Ausg. Par. 1670). ~Ludwig Philipp~ wandte das Wort auf seine innere Politik an ("Nous chercherons à nous tenir dans un juste-milieu également éloigné des excès du pouvoir populaire et des abus du pouvoir royal" ... s. den "Moniteur universel" vom 31. Januar 1831) und gab damit seinem Regierungssystem den bleibenden Namen.-- * * * * * Aus Nicolas *Boileau-Despréaux*s (1636-1711) 9. Epistel, Anfang, ist: *Rien n'est beau que le vrai; le vrai seul est aimable.* Schön ist das Wahre nur; das Wahre nur ist lieblich. Aus seiner Satire 1, 52 stammt: *J'appelle un chat un chat et Rolet un fripon.* 'ne Katze nenn' ich Katz' und Rolet einen Schelm. Dieser Rolet war ein Prokurator von schlechtestem Rufe; öffentlich mit ihm anbinden war gewagt, und ~Boileau~ glaubte sich damit zu helfen, dass er seinem Verse die Randbemerkung hinzufügte: "Rolet, Gastwirt bei Blois". Nun wollte aber der Zufall, dass bei Blois wirklich ein Gastwirt Rolet wohnte, den dieser unbeabsichtigte Angriff in nicht geringe Wut versetzte. Der Dichter hatte Mühe ihn zu besänftigen.-- Der Schlussvers des zweiten Gesanges der "Art poétique" des ~Boileau~ lautet: *Un sot trouve toujours un plus sot, qui l'admire* Ein Thor fand immer noch den Tropf, der ihn bewundert.-- * * * * * In *Nolant de Fatouville*s "Arlequin, Empereur dans la Lune", aufgeführt 1684, (Ghérardi "Théâtre italien", B. 1) macht Harlekin, der sich für den Kaiser im Monde ausgegeben hat, dem Doktor, dessen Tochter er heiraten will, eine Beschreibung der Mondbewohner; bei jedem Zuge dieser Beschreibung bemerken die Umstehenden: "C'est tout comme ici" und zwar neunmal. Daraus entstand das bekannte *tout comme chez nous,* ganz wie bei uns. ~Holberg~ benutzt im "Ulysses" 2, 2 diese Wendung häufig in dänischer Form (ligesaa hos os).-- * * * * * *Embarras de richesses,* Reichtumsnot, ist der Titel einer Komödie des Abbé *d'Allainval* († 1753).-- * * * * * Philipp Néricault *Destouches* (1680-1754) sagt in der Komödie "Le Glorieux" (zuerst gegeben 18. Jan. 1732) 2, 5: *La critique est aisée, et l'art est difficile,* Die Kritik ist leicht, und die Kunst ist schwer; in 3, 5 befindet sich der dem ~Horaz~ (Epist. 1, 10, 24 "Naturam expellas etc.") nachgebildete Vers: *Chassez le naturel, il revient an galop.* Vertreib't das Naturell, es kommt im Nu zurück.-- * * * * * Das Bild für eine komisch grosse Erregung in kleinem Kreise, *Sturm im Glase Wasser,* verdanken wir Charles de Sécondat, Baron de *Montesquieu* (1689-1755), welcher die Wirren in der Zwergrepublik San Marino "tempête dans un verre d'eau" nannte (s. Balzacs "le Curé de Tours" p. 281, Oeuvr. compl. Par. 1857). Ihm floss dieser Vergleich wohl aus den Alten zu. In ähnlichem Sinne nämlich war zur Zeit ~Ciceros~ (s. "de leg." 3, 16) "excitare fluctus in simpulo" (Stürme im Schöpflöffel erregen) sprichwörtlich; und im ~Athenaeus~ ("Deipnos." VIII, 19) verspottet der Flötenspieler Dorion die Tonmalerei des Zitherspielers Timotheos, der einen Seesturm spielen wollte, mit den Worten: "er habe in einem siedenden Kochtopfe schon einen grösseren Sturm gehört".-- * * * * * Von Worten François Marie Arouet de *Voltaire*s (1694-1778) sind bekannt: aus "Candide": *Tout est pour le mieux dans le meilleur des mondes possibles,* Alles ist aufs beste bestellt in der besten der möglichen Welten, ein von ~Leibniz~ in "Theodicaea", (1710) 1, 8 (---- nisi inter omnes possibiles mundos optimus esset, Deus nullum produxisset, Gott hätte keine Welt geschaffen, wenn sie nicht unter allen möglichen die beste wäre) ausgesprochener und von ~Voltaire~ in diesem Romane verspotteter Gedanke; dann Vers 1, 7 der Komödie "Charlot": *Et voilà justement comme on écrit l'histoire* Und das ist just die Art, wie man Geschichte schreibt, während er ein Jahr früher, 24. Sept. 1766, an Madame du Deffand in Prosa geschrieben hatte: "Et voilà comme on écrit l'histoire". In ~Voltaires~ "Jeannot et Colin" lesen wir: "Toutes les histoires anciennes, comme le disait un de nos beaux esprits, ne sont que des fables convenues" und vermuten Voltaire selbst in dem "Schöngeist", der uns so die Geschichte eine *fable convenue* vereinbarte, zugegebene Fabel nennen lehrte. Andere rathen auf ~Fontenelle~, wie Garnier in seiner Voltaire-Ausgabe T. XXI, p. 237 ohne Fundstelle.-- * * * * * Aus dem ersten Gesange von ~Voltaires~ "Henriade" ist der 31. Vers: *Tel brille au second rang, qui s'éclipse au premier,* Oft glänzt im zweiten Rang, wer ganz erlischt im ersten; aus der Vorrede zum "Enfant prodigue": *Tous les genres sont bons, hors le genre ennuyeux,* Alle Kunstgattungen sind gut, mit Ausnahme der langweiligen Kunstgattung, (von ~Wieland~ am Ende seiner "Sendschreiben an einen jungen Dichter", von ~Goethe~ in dem am 11. Juni 1792 gesprochenen Epilog [s. seine "Theaterreden"], nachgeahmt); aus "le Mondain": *Le superflu, chose très-nécessaire,* Das Überflüssige, ein höchst notwendiges Ding.-- * * * * * *Der Salomon des Nordens* wird ~Friedrich der Grosse~ zuerst in ~Voltaires~ "Ode an die Preussen bei der Thronbesteigung Friedrichs" (1740) und später oft in den Briefen genannt. ~Voltaires~: *Ecrasez l'infâme* findet sich in seinem Briefwechsel mit einigen ihm befreundeten Freigeistern in dem Zeitraume von 1759-68. Man trifft diesen Ausdruck, und ähnliche, in seiner Korrespondenz mit Friedrich dem Grossen, Helvetius, Diderot, d'Alembert, Marmontel, Thieriot, dem Advokaten Christin, dem Grafen d'Argental, Marquis d'Argens, Madame d'Épinay und Damilaville. Namentlich zeichnete Voltaire seine Briefe an d'Alembert oft und an Damilaville, den anonymen Verfasser eines "Enthüllten Christentums", einen seiner zuverlässigsten Freunde, gewöhnlich statt mit seinem Namen mit Écr. l'inf... oder auch wohl Écrlinf, so dass die mit der Eröffnung staatsgefährlicher Briefe betrauten Beamten dies für den Namen des Absenders hielten. Der Ausdruck "L'infâme" findet sich zum ersten Mal in einem Briefe Friedrichs des Grossen an den Marquis d'Argens vom 2. Mai 1759, dann in einem Briefe, den der König am 18. Mai 1759 aus Landshut an Voltaire richtet, und zuletzt in einem Brief Voltaires am 27. Jan. 1768 an Damilaville. Das Wort scheint später aus Voltaires Korrespondenz zu verschwinden, weil es eine ihm gefährliche Berühmtheit bekommen mochte. Aus sämtlichen Stellen geht hervor, dass "infâme" als weibliches Eigenschaftswort zu denken ist, zu dem man daher ein entsprechendes Hauptwort zu ergänzen hat. Voltaire wünschte, das zu ergänzende Hauptwort solle "superstition", Aberglaube, sein, was sich aus vielen seiner Briefe ergiebt, z.B. 1) aus einem vom 23. Jan. an d'Alembert, 2) aus einem vom 29. Aug. 1762 an den König, 3) aus einem vom 28. Nov. 1762 an d'Alembert, und 4) aus einem vom 21. Juni 1770 an denselben. Voltaire meinte mit "Aberglauben" die Kirche (nicht die Religion).-- * * * * * *Séide, Seïde,* der Sklave Muhameds, ist durch ~Voltaires~ Tragödie "Le fanatisme ou Mahomed le prophète" (1739) die Bezeichnung für einen fanatischen Nachbeter und Anhänger geworden.-- Ebenda 2, 4 spricht Mahomed das Wort aus, das Beaumarchais zum Motto nahm: *Ma vie est un combat,* Mein Leben ist ein Kampf. Dieser Gedanke war nicht neu; denn nach der Vulgata lautet ~Hiob~ 7, 1 "Militia est vita hominis" ("des Menschen Leben ist ein Kampf", nach Luther: "Muss nicht der Mensch immer im Streit sein auf Erden?"); ~Euripides~ ("Die Hülfeflehenden" 550) sagt: "πάλαισμά θ' ἡμῶν ὁ βίος" ("Unser Leben ist ein Kampf") und ~Seneca~ schreibt im 96. Briefe: "Vivere militare est", "leben heisst kämpfen" (vrgl. "Gefl. Worte aus lateinischen Schriftst." und 1. Tim. 6, 12; 2. Tim. 4, 7 sowie ~Goethes~ "Denn ich bin ein Mensch gewesen u.s.w.").-- * * * * * In ~Voltaires~ "Discours sur l'homme", 6, lesen wir: "Mais malheur à l'auteur qui veut toujours instruire! *Le secret d'ennuyer est celui de tout dire".* Doch wehe dem Poët, der lehrt in jeder Zeile! Wer Alles sagt, besitzt die Kunst der Langenweile.-- * * * * * *Le style, c'est l'homme,* Wie der Stil, so der Mensch, ist eine Umänderung der Worte des Grafen George Louis Leclerc de *Buffon* (1707-88) in seiner Antrittsrede in der Akademie: "Recueil de l'Académie" (1753, S. 337) "le style est l'homme même". Die Lesart späterer Ausgaben lautet aber: "le style est de l'homme même".-- * * * * * *Où peut-on être mieux Qu'au sein de sa famille?* Tout est content, le coeur, les yeux. Vivons, aimons comme nos bons aieux! (Wo kann man besser weilen, als im Schosse seiner Familie? Alles ist befriedigt, das Herz, die Augen. Leben wir, lieben wir, wie unsre guten Voreltern!) ist aus Jean François *Marmontel*s (1723-99) am 5. Januar 1769 zuerst aufgeführten, von Grétry komponierten "Lucile".-- *Ils sont passés, ces jours de fête,* Sie sind vorbei, des Festes Tage, stammt aus *Anseaume*s am 20. Sept. 1769 zuerst aufgeführten Oper "Le Tableau parlant".-- * * * * * *Les extrêmes se touchent* ist in Louis Sebastien *Mercier*s (1740-1814) "Tableau de Paris" (Amst. 1782-88) die Überschrift vom 348. Kapitel des vierten Bandes. Es kommt ferner vor bei ~Anquetil~ in "Louis XIV, sa Cour et le Régent", (Paris 1789) 1. Bd. (1674-80).-- ~Labruyère~ ("Caractères", 1687) sagt: "Une gravité trop étudiée devient comique; ce sont comme des extrémités qui se touchent", und ~Pascal~ ("Pensées", 1692): "Les sciences ont deux extrémités qui se touchent". ~Epiphanius~ (4. Jahrh.) "Adversus haereses" I. 3, t. 2 führt als berühmten Ausspruch heidnischer Philosophen an: "αἱ ἀκρότητες, ἰσότητες, extremitates, aequalitates". In des Aristoteles "Moral. Eudemiorum" lib. 3, c. 7, 1234 steht: ἔστι δ' ἐναντιώτερον τοῖς ἀκροῖς τὸ μέσον ἢ ἐκεῖνα ἀλλήλοις, διότι τὸ μὲν μετ' οὐδετέρου γίνεται αὐτῶν τὰ δὲ (τὰ ἄκρα) πολλάκις μετ' ἀλλήλων. (Extrema frequenter una habitant.) Der Commentator zu ~Cassiani~ († um 448) "Collationes", c. 16, ~Alardus Gazaeus~ sagt: "videtur haec sententia (nimitates aequalitates) proverbialis locutio ex Aristotele desumpta II, Ethik 6".-- * * * * * Évariste Vicomte de *Parny* (1753-1814) singt ("Poësies", Par. 1777, Lettre 4): "La peine est aux lieux qu'n habite Et le bonheur où l'on n'est paso". "Die Qual ist überall, wo wir auch hausen, Und wo wir nicht sind, ist das Glück". Dies citieren wir mit der Schlusszeile von "Des Fremdlings Abendlied", das ~Schmidt von Lübeck~ 1808 im "Taschenbuch zum geselligen Vergnügen" veröffentlichte, in folgender Form: *Da, wo du nicht bist, ist das Glück!* ~Zelter~ komponierte das Lied und dann ~Schubert~, der es aber veränderte und "Der Wanderer" betitelte. Bei ihm schliesst es: "Dort, wo du nicht bist, dort ist das Glück!"-- * * * * * Jean François *Collin d'Harleville*s (1755-1806) stolze Redensart in "Malice pour malice" (1793), 1, 8: Impossible est un mot que je ne dis jamais, "Unmöglich" ist ein Wort, dass ich nie ausspreche, mochte ~Napoléon I.~ vorschweben, als er aus Dresden am 9. Juli 1813 (s. "Correspondance") an den Kommandanten von Magdeburg, Grafen Lemarois, schrieb: "'Ce ~n'est pas possible~', m'écrivez-vous: ~cela n'est pas français~"--"'Es ist nicht möglich', schreiben Sie mir: Das ist unfranzösisch". Hieraus entsprang das geflügelte Wort *Impossible n'est pas un mot français.--* * * * * * Anthelme *Brillat-Savarin* (1756-1826) begann seine "Physiologie du goût" (1825) mit den "Aphorismes du professeur", deren viertes lautet: *Dis-moi ce que tu manges, je te dirai ce que tu es.* Sage mir, was du isst, und ich sage dir, was du bist. S. ~Feuerbachs~ "Der Mensch ist, was er isst".-- * * * * * Das ganz unverbürgte Wort des Müllers von Sanssouci an Friedrich den Grossen: "Ja, wenn das Berliner Kammergericht nicht wäre", hat François Guillaume Jean Stanislas ~Andrieux~ (1759-1833) den Stoff zu einer poetischen Erzählung "der Müller von Sanssouci" (1797) geliefert. Daraus wird der Vers: Oui, si nous n'avions pas de juges à Berlin, Ja, wenn wir in Berlin nicht Richter haben würden, auch in Deutschland citiert und zwar in der Fassung *Il y a des juges à Berlin.* ~Lehmanns~ "Florilegium politicum auctum", (Frankfurt 1662, 1. T., S. 332, No. 46) erzählt eine ähnliche Geschichte, von der eine persische Version aus der Zeit des Chosrev Nuschirvan (531-79) in Wüstenfelds "Zeitschrift der deutschen Morgenländischen Gesellschaft" (18, 406; 1864) mitgeteilt wird.-- * * * * * *Allons, enfants de la patrie!* Auf, Kinder des Vaterlands! ist der Anfang des in der Nacht vom 24. zum 25. April 1792 in Strassburg von dem Ingenieuroffizier Joseph *Rouget de Lisle* (1760-1836) gedichteten und komponierten "Chant de guerre de l'armée du Rhin" ("Schlachtgesang der Rheinarmee"). Am 25. April trägt er das Lied beim Maire Dietrich vor und schickt es an demselben Tage mit Widmung an den Oberbefehlshaber der Rheinarmee, Marschall de Luckner. Ende Mai oder Anfang Juni erschien es anonym, mit der Widmung auf zwei Queroctav-Blättern. Am 30. Juli singen es die Marseiller Verbündeten bei ihrem Einzuge in Paris, und von nun an nimmt es die Bezeichnung "Marseillaise" an. Eine Originalausgabe ist in Strassburg i. E. Dann erschien das Lied als "Le Chant des Combats" 1793 im "Almanach des Muses" zu Paris und 1796 in den "Essais en vers et en prose" par Joseph Rouget de Lisle" (Paris. P. Didot l'ainé. An 5'e de la republique. S. 57-59) unter dem Titel: "Le Chant des Combats, vulgairement L'Hymne des Marseillois. Aux Mânes de Sylvain Bailly, premier Maire de Paris".-- * * * * * Anne Louise Germaine Baronne *de Staël*-Holstein, geb. Necker (1766-1817) sagt in ihrem Buch "Corinne, ou L'Italie" (1807; L. 18, Ch. 5): "Überlegenheit von Geist und Seele fürchtet man mit Unrecht; diese Überlegenheit ist vielmehr höchst sittlicher Natur; denn ("tout comprendre rend très-indulgent") "Alles richtig verstehen macht sehr nachsichtig ..." Hieraus scheint der stets auf Frau von ~Staël~ zurückgeführte weiter greifende Satz gebildet zu sein: *Tout comprendre c'est tout pardonner.* Alles verstehen ist Alles verzeihen.-- * * * * * François Auguste Vicomte de *Chateaubriand* (1768-1848) schildert am Schluss seines Buches "Les Martyrs ou le triomphe de la religion chrétienne" ("Oeuvres" t. 21. p. 132, Paris 1836), wie Alles in Rom donnert und kracht, als ein edles Märtyrerpaar den Tigern in der Arena preisgegeben wird, wie die Götterbilder wanken und man, wie einst in Jerusalem, eine Stimme rufen hört: *Les dieux s'ent vont.* Dies Wort brachte ~Heine~ bei uns auf, der 1833 ("Romantische Schule". "Werke". Strodtmann. VI, 101) schrieb: "Les dieux s'en vont, Goethe ist todt." ~Chateaubriand~ aber schöpfte aus Flavius Josephus, der ("de bello judaico" VI, 5, 3) unter den Vorzeichen von Jerusalems Untergang anführt, die Priester hätten zu Pfingsten im Tempel ein Getöse verspürt und den vielstimmigen Ruf gehört: "Wir gehen fort von hier!"-- * * * * * Das in Camille *Jordan*s (1771-1821) "Vrai sens du vote national sur le consulat à vie" (1802, S. 46) enthaltene "Le couronnement de l'édifice" *die Krönung des Gebäudes* ist durch ~Napoléon III.~ zum Schlagworte geworden. Er wendete es in einem Schreiben an den Staatsminister ~Rouher~ an, das sein Dekret über vorzunehmende Reformen vom 20. Januar 1867 begleitete. Schon am 14. Febr. 1853 hatte er in seiner Eröffnungsrede des Parlaments gesagt: "La liberté n'a jamais aidé à fonder d'édifice politique durable; elle le couronne quand le temps l'a consolidé". (Die Freiheit hat niemals ein dauerhaftes Staatsgebäude gründen helfen; sie krönt es, wenn die Zeit es befestigt hat".)-- * * * * * Aus ~Méhuls~ zuerst 1807 in Paris und in Deutschland 1809 aufgeführtem "Joseph in Ägypten", Text von Alexandre *Duval* (1767-1842), Akt 1 ist: *Ich war Jüngling noch an Jahren.--* * * * * * Artikel 340 des "Code *Napoléon*" (vom 20. März 1804) lautet: *La recherche de la paternité est interdite.* Die Erforschung der Vaterschaft ist untersagt.-- * * * * * Aus ~Boieldieus~ zuerst 1812 aufgeführtem "Johann von Paris", dessen Text von *St. Just* gedichtet ist, stammt: *Welche Lust gewährt das Reisen!--* Aus einer Romanze der zuerst 1814 in Paris aufgeführten Oper ~Isouards~ "Joconde" (3. Aufz. No. 1), Text von *Étienne* (1778-1845) stammt: "(On pense, on pense encore A celle qu'on adore,) *Et l'on revient toujours A ses premiers amours."* "An Die man denkt und denkt, Der's Herz man einst geschenkt Und stets kommt man zurück Aufs erste Liebesglück." Viele citieren den Vers verderbend: "premières amours", weil sie wähnen, die männliche Form sei ganz unzulässig; aber im "Dictionnaire de l'Académie" (v. J. 1800) steht unter "Amour (Liebschaft)": "~presque~ toujours feminin au pluriel ..." und ~Etienne~ bedurfte des Jambenflusses halber dieser Ausnahme von der Regel.-- * * * * * Aus ~Boieldieus~ 1825 zuerst aufgeführten Oper "Die weisse Dame", deren Text von Augustin Eugène *Scribe* (1791-1861) ist, stammt: *Ha! welche Lust, Soldat zu sein!* * * * * * Aus *Scribe*s und Germain *Delavignes*s(1790-1868) von Hermann Mendel übersetztem Texte zu ~Meyerbeers~ zuerst in Paris 1831 aufgeführtem "Robert der Teufel" ist: (_Ja_) *das Gold ist nur Chimäre,* das auch den Franzosen in der Form spruchhaft wurde: Oui, l'or est une chimère.-- * * * * * *Revanche für Pavia!* ist der Nebentitel des Lustspiels "Die Erzählungen der Königin von Navarra" (1851) von *Scribe* und Ernest *Legouvé* (geb. 1807).-- * * * * * *Les enfants terribles* erfand der Satirenzeichner Paul *Gavarni* (Sulpice Guillaume Chevalier, 1801-66) für eine seiner komischen Bilderfolgen.-- * * * * * Das Lied: *Reich mit des Orients Schätzen beladen,* ist die Übersetzung von ~Léon~ *Halévy*s (1802-82): "Un beau navire à la riche carène etc.", die der Dresdener Oberpfarrer Karl ~Kirsch~ 1829 lieferte (s. "Troubadour, eine Sammlung von Romanzen, Liedern und Nocturnes, Worte von Karl Kirsch". Lpzg. o. J., Industrie-Comptoir). Den Titel "La jeune Indienne" übertrug er mit "das Hindumädchen"; die erste Zeile lautete jedoch: "Reich mit des Orients Segen beladen". Der Komponist Louis ~Huth~ veränderte es zu der oben angegebenen Fassung. Hiernach wären die Angaben ~Hoffmann v. Fallerslebens~ ("Unsere volkstümlichen Lieder", No. 741) umzugestalten. Jedenfalls kannte der Übersetzer die Verse aus ~Schillers~ "Ring des Polykrates": "Mit fremden Schätzen reich beladen, Kehrt zu den heimischen Gestaden Der Schiffe mastenreicher Wald."-- * * * * * Aus Eugène *Sue*s (1804-57) "le Juif errant" (1844-45) ist *Rodin* für die Bezeichnung eines Jesuiten typisch geworden.-- * * * * * *Chauvin,* ein Rekrut, tritt in dem am 19. März 1831 im Theater "Folies dramatiques" mit vielem Beifall aufgeführten Lustspiele der Gebrüder *Cogniard* (Théodore, 1806-72, und Hippolyte, 1807-82,) "La cocarde tricolore" auf. Im "Figaro" (28. Jahrg., Sér. 3, No. 41) behauptet ein alter Pariser, er habe diesen Haudegen persönlich gekannt. Nach Littré ist es jedoch nur eine auf volkstümlichen Zeichnungen vorkommende Figur, die, eines verblendeten und beschränkten Patriotismus Gefühle in Bezug auf Napoléons I. Erfolge und Misserfolge ausdrückend, demjenigen den Namen gab, der übertriebene und lächerliche Ansichten über Vaterlandsliebe und Krieg hat.-- * * * * * *La propriété. c'est le vol!* Eigentum ist Diebstahl, sagt Pierre-Joseph *Proudhon* (1809-65) in "Qu'est-ce que c'est que la propriété? ou: Recherches sur le principe du droit et du gouvernement" (Paris 1840). ~Brissot~ schrieb bereits in seinen "Recherches philosophiques sur le droit de propriété et sur le vol considéré dans sa nature" (1780): "La propriété exclusive est un vol dans sa nature". Übrigens sagen schon im 13. Jahrh. die Weisheitssprüche hinter Jehuda Tibbons Ermahnungsschrift (Berlin 1852), dass Eigentum, d.h. Geld, Diebstahl ist; und "Eigentum ist etwas Abscheuliches" heisst es in ~Morellys~ "Le Code de la nature" (Amsterd. 1755).-- * * * * * *Le spectre rouge* (_de 1852_) *Das rothe Gespenst* (_von 1852_) ist der Titel einer Broschüre M. A. *Romieu*s (4'e Edit. Berlin 1851), in welcher er für Frankreich den Bürgerkrieg prophezeit.-- * * * * * (_Le_) *Demi-monde* Halbwelt ist der Titel eines 1855 veröffentlichten Romans von ~Alexandre~ *Dumas* dem Jüngeren (geb. 1824).-- * * * * * *Auf, nach Kreta!* ist aus ~Offenbachs~ Operette "Die schöne Helena" (1865), deren Text von Henry *Meilhac* (geb. 1832) und Ludovic *Halévy* (geb. 1834) herrührt.-- VI. Geflügelte Worte aus englischen Schriftstellern. *Utopien* (d.h. Nirgendreich aus dem griechischen οὐ, nicht, und τόπος, Ort) nennen wir ein von der Phantasie geschaffenes, ideales, unmögliches Land nach der von Thomas *Morus* (1480-1535) 1516 verfassten Schrift "De optimo reipublicae statu deque nova insula Utopia" ("über den besten Zustand des Staates und über die neue Insel Utopien").-- * * * * * In Sir Philip *Sidney*s (1554-86) "Arcadia", 3, die erst nach seinem Tode erschien, steht: My better half _meine_ *bessere Hälfte.--* * * * * * In englischer Sprache citieren wir: *My house is my castle,* Mein Haus ist meine Burg, die Umformung eines Rechtsspruches bei Sir Edward *Coke* (1551-1633), der ("Institutes", T. 3, R. 162, Abschnitt "Gegen das Bewaffnetgehen") den Satz "Es darf Jemand Freund und Nachbarn versammeln, um sein Haus gegen Diejenigen zu verteidigen, welche ihn berauben oder töten oder ihm darin Gewalt anthun wollen", also begründet: For a man's house is his castle. Denn eines Mannes Haus ist seine Veste. Er sagt ferner in "Semaynes Case" (5, Report 91): "Das Haus eines Jeglichen ist ihm gleich wie seine Burg und seine Veste, sowohl zu seiner Verteidigung gegen Beleidigung und Gewalt wie zu seiner Ruhe". Doch hätten wir es kaum nötig, diesen alten Rechtsspruch englisch zu citieren, da er im Haimburger Stadtrecht von 1244 deutsch lautet: "Wir wollen auch, daz einem jegeleichen purger sein Haus seine Veste sei". (~Osenbrüggen~ "Der Hausfrieden", Erlangen 1857, S. 3 und 4.)-- * * * * * ~Francis~ *Bacon* (1561-1626) veröffentlichte "Essayes. Religious Meditations. Plaies of perswasion and disswasion". (Scene and allowed. Print. f. H. Hooper. Chancery Lane. 1597.) Der besondere Titel der zweiten, auf dem Gesamttitel als "Religious Meditations" bezeichneten Abteilung lautet: "Meditationes sacrae". (Londini. Excud. Joh. Windel.) Nur diese "Meditationes sacrae" erschienen hier in lateinischer Sprache, und in deren 11. Artikel "De Haeresibus" steht die Stelle: "nam et ipsa scientia potestas est" (denn die Wissenschaft selbst ist Macht). 1598 wurde dieser Sammelband bei demselben Verleger wieder abgedruckt, nur dass in dieser Ausgabe die "Religious meditations" auch englisch erschienen; hier im 11. Artikel "Of Heresies" ist Obiges übersetzt: for (denn) *knowledge* (_itself_) *is power,* *Wissenschaft* (_selbst_) *ist Macht.* Im "novum organum" 1, 3 (vrgl. 2, 1 u. 3) begründet es Bacon also: "scientia et potentia humana in idem coincidunt, quia ignoratio causae destituit effectum" (Der Menschen Wissen und Macht fällt in Eins zusammen, weil Unkenntnis jeden Erfolg vereitelt).-- * * * * * *Shakespeare* (1564-1616), der hier nach der sogenannten ~Schlegel-Tieck~schen Übersetzung citiert wird, in der jedoch dreizehn Dramen von Wolf Graf ~Baudissin~ bearbeitet sind, bietet im "Hamlet" 1, 2: *Schwachheit, dein Nam' ist Weib!* *Frailty, thy name is woman!* Vordem übersetzte ~Wieland~: *Gebrechlichkeit, dein Nam' ist Weib!* ~Raupach~ ("Die Schleichhändler", Akt 2 geg. Ende) bildete daraus die Travestie: *O Verstellung, dein Name ist Kieckebusch!--* Im "Hamlet" 1, 2 heisst es ferner: *Er war ein Mann, nehmt Alles nur in Allem, Ich werde nimmer seines Gleichen seh'n,* *He was a man, take him for all in all, I shall not look upon his like again,* wie auch Antonius vom Brutus im "Cäsar", 5, 5 sagt: *Dies war ein Mann;* *This was a man!* "Hamlet" 1, 4 steht: (_Du kommst in_) *so fragwürdiger Gestalt,* (_Thou com'st in_) *such a questionable shape,* *Etwas ist faul im Staate Dänemark;* *Something is rotten in the state of Denmark;* 1, 5: (_But soft! methinks,_) *I scent the morning air,* (_Doch still! mich dünkt_) *ich witt're Morgenluft,* (was in ~Bürgers~ "Lenore", Str. 28 wiederholt wird); *Es giebt mehr Ding' im Himmel und auf Erden, Als eure Schulweisheit sich träumen lässt;* *There are more things in heaven and earth, Horatio, Than are dreamt of in our philosophy;* *Die Zeit ist aus den Fugen,* *The time is out of joint.* "Hamlet" 2, 2 steht: *Kürze ist des Witzes Seele,* *Brevity is the soul of wit;* auch hört man die Übersetzung: "Kürze ist des Witzes Würze"; *Mehr Inhalt, wen'ger Kunst;* *More matter, with less art;* *Zweifle an der Sonne Klarheit, Zweifle an der Sterne Licht, Zweifl', ob lügen kann die Wahrheit, Nur an meiner Liebe nicht;* *Doubt thou, the stars are fire, Doubt that the sun doth move; Doubt truth to be a liar; But never doubt, I love;* *Ist dies schon Tollheit, hat es doch Methode;* *Though this be madness, yet there is method in it;* *Kaviar für das Volk;* *Caviare to the general;* *Behandelt jeden Menschen nach seinem Verdienst, und wer ist vor Schlägen sicher?* *Use every man after his desert, and who should 'scape whipping?* *Was ist ihm Hekuba, was ist er ihr, Dass er um sie soll weinen?* *What's Hecuba to him, or he to Hecuba, That he should weep for her?* In ~Homers~ "Iliade" (6, 449 ff.) sagt Hektor zu Andromache, dass ihn sogar der Hekuba, seiner Mutter, künftiges Leid minder bekümmere, als ihres, der Gattin. Aus Hamlets Monolog in 3, 1 ist: *Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage.* *To be or not to be, that is the question.* (_s' ist_) *ein Ziel Aufs innigste zu wünschen* (_näml. der Todesschlaf_). *'tis a consummation Devoutly to be wish'd;* *Der angebor'nen Farbe der Entschliessung Wird des Gedankens Blässe angekränkelt;* *And thus the native hue of resolution Is sicklied o'er with the pale cast of thought.* Das Wort Hamlets ebenda: Get thee to a nunnery, Geh' in ein Kloster, wird bei uns in der Form citiert: *Geh' in's Kloster,* so von ~Heine~ in den "Romancero"-Gedichten: "Die alte Rose" und "Der Exnachtwächter".-- Ferner enthält diese Scene Ophelias: *O welch' ein edler Geist ist hier zerstört!* *O what a noble mind is here o'erthrown!* Aus 5, 1 ist Hamlets Ausruf: *Ach, armer Yorick!* *Alas, poor Yorick!* Lorenz ~Sterne~ veröffentlichte seine "Predigten" (London 1760 und 1766) unter dem Namen Yorick, womit er sich keine geringe Schmeichelei sagte, da Hamlett den Yorick, des Königs Spassmacher, 5, 1 einen "Burschen von unendlichem Humor, voll von den herrlichsten Einfällen" nennt. Auch ~Sternes~ "Sentimentale Reise" erschien nach seinem Tode (1768) unter dem Namen Yorick.-- Aus 5, 2 werden Hamlets letzte Worte citiert: *Der Rest ist Schweigen.* *The rest is silence.--* * * * * * Aus dem 1. Teile von ~Shakespeares~ "König Heinrich IV." wird der Beiname Heinrich Percys, *Hotspur, Heisssporn* auf einen heissblütigen, ritterlichen Jüngling angewendet. 2, 4 bietet die Worte des Kellners Franz: *Gleich, Herr, gleich!* *Anon, Sir, anon!* und die drei Worte des Falstaff: *So lag ich, und so führt'*(_e_) *ich meine Klinge,* *Here I lay, and thus, I bore my point;* (_Wenn Gründe_) *so gemein wie Brombeeren* (_wären_), (_If reasons were_) *as plenty as blackberries;* *Hol' die Pest Kummer und Seufzen! Es bläst einen Menschen auf, wie einen Schlauch,* *A plague of sighing and grief; it blows a man up like a bladder.* Auch fordert Falstaff dort mehrfach "a cup of sack", "ein Glas Sekt", worunter ein südlicher Wein zu verstehen ist. Das Wort *Sekt* (_oder Sect_) soll zuerst in Berlin und bald in ganz Deutschland die Bedeutung "Champagner" dadurch bekommen haben, dass sich Ludwig ~Devrient~, die Rolle des Falstaff weiter spielend, in der Weinstube von Lutter und Wegener in Berlin (Charlottenstr. 49) also sein schäumendes Lieblingsgetränk zu bestellen pflegte. 4, 2 bietet Falstaffs *Futter für Pulver* (_oder:_ *Kanonenfutter*), *Food for powder.* 5, 1 gegen Ende finden wir Falstaffs: *Ich wollte, es wäre Schlafenszeit, Heinz, und Alles gut.* I would it were bedtime, Hal, and all well.* 5, 4 sagt Prinz Heinrich, als er den sich tot stellenden Falstaff unter den Gefallenen auf dem Schlachtfelde erblickt: *Ich könnte besser einen Bessern missen,* *I could have better spared a better man,* und ebenda sagt Falstaff: *Das bessere Teil der Tapferkeit ist Vorsicht.* *The better part of valour is discretion.* Im zweiten Teil von ~Shakespeares~, "König Heinrich IV.", 4, 4 haben wir des Königs Worte: *Dein Wunsch war des Gedankens Vater, Heinrich,* *Thy wish was father, Harry, to that thought.* Es liesse sich annehmen, dass irgendwie des ~Demosthenes~ Gedanke (3. Olynthische Rede § 19): "ὃ γὰρ βούλεται, τοῦθ' ἕκαστος καὶ οἴεται" (Jeder bildet sich die Dinge so ein, wie er sie sich wünscht) bis zu Shakespeare gelangt wäre, der ihm dann seine dauernde Form gab.-- * * * * * In ~Shakespeares~ "Julius Cäsar", 1, 2 sagt Cäsar: *Er denkt zu viel, die Leute sind gefährlich.* *He thinks too much; such men are dangerous.* Das in 3, 1 vorkommende Wort des Antonius: Zuletzt, doch nicht der letzte meinem Herzen, Tho' last, not least in love, ist in der Form, in der es Lear, 1, 1 zu Cordelia spricht *Du jüngste, nicht geringste,* _Although_ *the last, not least,* geläufiger (Shakespeare fand es bereits in ~Spensers~ [† 1599] "Colin Clout", 444 vor). In "Julius Cäsar" 3, 2 finden wir die Worte des Antonius: *Denn Brutus ist ein ehrenwerter Mann; Das sind sie Alle, Alle ehrenwert.* *For Brutus is an honourable man, So are they all, all honourable men.* Die Umwandlung einer aus ~Plutarchs~ "Caesar" 69 entlehnten Stelle (ὄψῃ δέ με περὶ Φιλίππους) lautet in ~Shakespeares~ "Julius Caesar" 4, 3: *Bei Philippi sehen wir uns wieder.--* * * * * * In Shakespeares "Heinrich V.", 2, 1 (und in den "Lustigen Weibern von Windsor" 2, 1) sagt Nym: *Das ist der Humor davon,* *There's the humour of it,* was sich in derselben Scene viermal in der Form that is the humour of it wiederholt. Aus 4, 3 führen wir ein uns nur in englischer Form: *Household words* (_Alltagsworte_) geläufiges Wort an. Es ist dadurch so bekannt geworden, dass Charles ~Dickens~ es zum Titel eines viel gelesenen litterarischen Unterhaltungsblattes wählte.-- * * * * * In ~Shakespeares~ "Richard III.", 1, 1 steht: *the winter of our discontent.* *Der Winter unseres Missvergnügens;* 5, 4: *Ein Pferd! ein Pferd!* (_m_)*ein Königreich für'n Pferd* *A horse! a horse! my kingdom for a horse!* Beim Citieren wird dieses Wort häufig travestiert, so dass statt "ein Pferd" der jedesmalige Gegenstand des Wunsches gesetzt wird.-- * * * * * Aus ~Shakespeares~ "Heinrich VIII.", 4, 2 stammt: *Men's evil manners live in brass; their virtues We write in water.* Der Menschen Sünden leben fort in Erz; Ihr edles Wirken schreiben wir ins Wasser. Shakespeare hat hier offenbar Thomas ~Mores~ "History of Richard III.", 1557, S. 57 benutzt: "Men use, if they have an evil turne, to write it in marble, and whoso doth us a good a tourne, we write it in duste". (Hat man ein Ungemach erfahren, so pflegt man es in Marmor zu schreiben, und jede uns erwiesene Wohlthat schreiben wir in den Staub).-- * * * * * Aus ~Shakespeares~ "Sommernachtstraum" 5, 1 entnehmen wir: *Des Dichters Aug' in schönem Wahnsinn rollend,* *The poets eye, in a fine frenzy[57] rolling;* ferner des die Satzglieder verdrehenden Prologusspielers Worte "That is the true beginning of our end" ("Das ist das wahre Beginnen unseres Endes", anstatt "Das ist das wahre Endziel unseres Beginnens"), die wir in der Form: *Das ist der Anfang vom Ende,* oder französisch citieren: *C'est le commencement de la fin,* was in den "Hunderttagen" zu seinem Erstaunen Talleyrand zugeschrieben wurde (s. Fournier: "l'Esprit dans l'histoire", Par. 1882, 4. Aufl. S. 438); endlich rufen wir aus derselben Scene ironisch einem grossprahlenden Redner zu: *Gut gebrüllt, Löwe! *Well roared, lion!--* [Fußnote 57: Horaz, Od. III, 4: amabilis insania.] * * * * * ~Shakespeares~ "Kaufmann von Venedig" bietet 1, 2: *Gott schuf ihn, also lasst ihn für einen Menschen gelten.* *God made him, and therefore let him pass for a man;* 2, 2: *Das ist ein weiser Vater, der sein eigen Kind kennt,* *It is a wise father, that knows his own child,* (Telemachs Worte: "Odyssee", I, 215-16). Aus 4, 1 wird citiert: *Ich steh' hier auf meinen Schein.* *I stay here on my bond.--* * * * * * Aus ~Shakespeares~ "Sturm" ist: *Caliban* für einen ungefügen, plumpen Gesellen sprichwörtlich; aus 2, 2 ist: *Die Not bringt einen zu seltsamen Schlafgesellen,* *Misery acquaints a man with strange bedfellows.--* * * * * * Aus ~Shakespeares~ "Romeo und Julia" citieren wir die Namen der streitenden Familien Montague und Capulet, als Typen des Parteizwistes zweier Häuser, in der Form: *Montecchi und Capuletti;* aus "Romeo und Julia", 2, 2: *Der Narben lacht, wer Wunden nie gefühlt,* *He jests at scars, that never felt a wound;* *Was ist ein Name? Was uns Rose heisst, Wie es auch hiesse, würde lieblich duften;* *What 's in a name? that which we call a rose, By any other name would smell as sweet;* aus 3, 5: *Es war die Nachtigall und nicht die Lerche;* *It was the nightingale and not the lark;* aus 5, 3: *O, wackrer Apotheker! Dein Trank wirkt schnell.* *O, true apothecary! Thy drugs are quick.--* * * * * * Aus ~Shakespeares~ "Macbeth", 1, 3, ist anzuführen (diesmal nach ~Schillers~ Übersetzung, nur dass er "rennt" statt "rinnt" nahm): *Komme, was kommen mag, Die Stunde rinnt auch durch den rauh'sten Tag;* *Come what come may, Time and the hour runs through the roughest day;* aus 1, 5: *Zu voll von Milch der Menschenliebe,* *Too full of the milk of human kindness.* (vrgl. Schillers "Tell" 4, 3). Hat Shakespeare dabei an 1. Petri 2, 2 gedacht: "Und seid begierig nach der vernünftigen lauteren Milch, als die jetzt geborenen Kindlein, auf dass ihr durch dieselbige zunehmet?" Aus "Macbeth" 5, 1 wird citiert: *Alle Wohlgerüche Arabiens,* *All the perfumes of Arabia.--* * * * * * In ~Shakespeares~ "Mass für Mass" 5, 1 kommt *tooth of time* vor, was ~Wieland~ ("Abderiten", im "Teutschen Merkur", 1774, 1 n. 2, IV, 12 u. "Peregrinus Proteus", 1791, 3) mit *Zahn der Zeit* in Deutschland einbürgerte. Übrigens findet sich die "scharfzahnige Zeit" bereits bei ~Simonides aus Keos~ († 468 v. Chr.); s. Stobaeus "Eclog. Phys." I, 8, 22 u. vrgl. Ovid, "Metam." 15, 234-5 u. 872.-- Auch der Titel von ~Shakespeares~ Lustspiel: *Verlor'ne Liebesmüh'* nach ~Tieck~: *Liebes-Leid und Lust* *Love's labour's lost* wird citiert; ebenso lebt bei uns der Titel seines Lustspiels *Comedy of errors* in dieser Form: *Eine Komödie der Irrungen* und der Titel seines Lustspiels: *Viel Lärm*(_en_) *um Nichts,* *Much ado about nothing.--* * * * * * Aus ~Shakespeares~ *Othello,* dessen Name sprichwörtlich für einen eifersüchtigen Ehemann wurde, 1, 3 wird citiert: *Thu' Geld in deinen Beutel!* *Put money in thy purse!* aus 5, 2: *Hast du zur Nacht gebetet, Desdemona?* *Have you prayed to-night, Desdemona?--* * * * * * Aus ~Shakespeares~ "König Lear" 3, 2 stammt des Narren trübes Wort (vrgl. "Was ihr wollt" 5. a. E.): *Denn der Regen, der regnet jeglichen Tag;* *For the rain it raineth every day;* aus 3, 4: *Kundiger Thebaner;* *Learned Theban;* und aus 4, 6: *Ja, jeder Zoll ein König!* *Ay, every inch a king!* und: *Narr des Glücks.* *Fool of fortune.* Letzteres kommt auch in "Timon von Athen", 3, 6 und in der Form "fortune's fool" in "Romeo und Julia", 3, 1 vor.-- * * * * * In der ersten Folio-Ausgabe Shakespeares (London 1623) folgt dem Vorworte eine Reihe von Gedichten, zunächst ~Ben~ *Jonson*s (1574-1637): "Dem Gedächtnisse des Autors, meines geliebten William Shakespeare" u.s.w. In diesem Gedichte steht: *He was not of one age, but for all times,* Nicht seiner Zeit nur, allen Zeiten lebt er, sowie die unsterblich gewordene Bezeichnung des zu Stratfort am Avon geborenen Shakespeares: *sweet swan of Avon,* süsser Schwan vom Avon, welche Jonson wohl ~Horaz~ nachbildete, der ("Od." 4, 2, 25) Pindar--"Dircaeum cycnum"--"den Schwan vom Dirkequell" nennt, weil dieser in des Dichters Heimat floss und der singende Schwan dem Apoll geweiht war.-- * * * * * Henry *More* (1614-87) behauptet im "Encheiridion metaphysicum" (1671), "die Körper hätten bloss drei Dimensionen, die Geister aber vier". Diese *vierte Dimension,* worunter wir jetzt gewöhnlich blühenden Unsinn verstehen, ist uns besonders durch Friedrich ~Zöllners~ (1834-82) "Die transcendentale Physik und die sogenannte Philosophie" (Lpz. 1879) in tiefstem Ernst verkündet worden. Er spricht dort vom "Württembergischen Prälaten Friedr. Christ. ~Oetinger~ (1702-82. Sämtl. Schriften, hrsg. v. ~Ehmann~, Pfarrer in Unteriesingen bei Tübingen, Stuttg. 1868), der S. 314 über die Philosophie seines Freundes ~Fricker~ (1729-66, Pfarrer von Dettingen unter Urrach) sagt: "Zu diesen arithmetischen Schlussfolgen gehört auch ein geometrisch Concept, nämlich das Intensum oder die vierte Dimension".-- * * * * * Der Theologe Thomas *Tully* oder Tullius, (1620-79) wird von John ~Tillotson~ (1630-94) bewundernd citiert wegen des Satzes: "Dii immortales ad usum hominum fabricati paene videantur" ("fast scheinen die unsterblichen Götter zum Nutzen der Menschen erschaffen zu sein"). Tillotson umschreibt das dann also ("Sermons" Lond. 1712; vol. 1 p. 696, Serm. 93): "if God were not a necessary Being of himself, he might almost seem to be made on purpose for the use and benefit of Men" ("wäre Gott nicht an und für sich notwendigerweise da, er müsste, scheint es, eigens zu Nutz und Frommen der Menschheit geschaffen werden"). Und hieraus schöpfte ~Voltaire~ ("Épitre à l'Auteur du livre des trois imposteurs") den berüchtigten Vers: *Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer,* Und gäb' es keinen Gott, wir müssten ihn erfinden.-- * * * * * John *Bunyan*s (1628-88) "*Vanity Fair*" (Markt der Eitelkeit) aus "the Pilgrims Progress", (1678-84) hat ~Thackeray~ zum Titel eines satirischen Romans (1847) gewählt.-- * * * * * *Lilliput* ist bei Jonathan *Swift* (1667-1745) "Gullivers Reisen" (1726) der Name des Märchenlandes der daumenhohen *Lilliputer oder Lilliputaner.--* *John Bull* als Bezeichnung des englischen Volkes stammt aus John *Arbuthnot*s (1675-1735) politischer Satire "History of John Bull" (1712). Ein Hoforganist John Bull komponierte i. J. 1605 das Volkslied "God save the king" (vrgl. Heil Dir im Siegerkranz). Weil dieser Tondichter so Volksthümliches schuf, mag Arbuthnot darauf verfallen sein, dessen Namen auf das Volk im Ganzen anzuwenden. George ~Colmans~ Schauspiel "John Bull" (1805), das in Karl ~Blums~ Übertragung bei uns (1825) aufgeführt wurde, gab aber wohl erst dem Worte Flügel.-- * * * * * Alexander *Pope* (1688-1744) sang in seiner "Ode on St. Cecilia's day" (1708): "... 'tis no crime to love" (Lieben ist kein Verbrechen). In ~Gellerts~ Lustspiel "Die zärtlichen Schwestern" (1747) sagt Lottchen (1, 11), sie halte "die vernünftige Liebe für kein grösser Verbrechen, als die vernünftige Freundschaft", und Siegmund ruft aus (2, 10): "Julchen widersteht ja seiner Liebe. Ist es ein Verbrechen? was kann ich dafür, dass sie mich rührt?" Dann sagt Marwood in ~Lessings~ "Miss Sara Sampson" (1755; 4, 8): "Es ist kein Verbrechen geliebt haben; noch viel weniger ist es eines, geliebt worden sein, aber die Flatterhaftigkeit ist ein Verbrechen". Und ebenda (5, 10) spricht die sterbende Sara: "Noch liebe ich Sie, Mellefont, und wenn Sie lieben ein Verbrechen ist, wie schuldig werde ich in jener Welt erscheinen!" In ~Wielands~ "Grazien" (1770; 2. B.) spricht Amor: "Ist euch lieben ein so gross Verbrechen?" und C. F. ~Weisse~ übersetzt ~Popes~ Worte in seinen "kleinen lyrischen Gedichten" (Lpz. 1772; Bd. 3, 5. 183) mit: "Ist Lieben ein Verbrechen?" So entstand der Anfangsvers des schon 1810 bekannten Liedes eines Unbekannten: *Ist denn Lieben ein Verbrechen?--* *Hénault* schrieb den Vers: *Indocti discant, et ament meminisse periti.* Laien, die mögen hier lernen und Kenner sich freu'n der Erinn'rung. als Motto auf sein "Abrégé chronologique de l'histoire de France" (1744) und teilte in der 3. Aufl. dieses Abrisses (1749) mit, dass er ihn den Reimen ~Popes~ entnommen habe: "Content, if hence th' unlearn'd their wants may view, The learn'd reflect on what before they knew", "Froh, wenn hiernach den Laien sein Kenntnismangel kränkt, Und abermals der Kenner sein Wissen überdenkt". (Pope "Essay on Criticism" 1711, V. 744-5).-- * * * * * Samuel *Richardson* (1689-1761) gab uns das Muster eines Damenhelden in *Lovelace,* einer Figur seines Romans "Clarissa Harlowe" (1749), und ist für uns der Urheber des Wortes *sentimental,* denn "sentimental" wird in seinem Romane "Sir Charles Grandison" (1753. Bd. 6, Brief 52) durch liegende Schrift als neu und ungewöhnlich bezeichnet und im Index angeführt. Zwölf Jahre später erschien ~Sternes~ Buch "Yorick's sentimental journey", dessen Verdeutscher J. J. Ch. ~Bode~ (1768) den Titel auf ~Lessings~ Rat mit "Yoricks empfindsame Reise" wiedergab. In der Vorrede führt Bode Lessings eigene Worte also an: "Es kommt darauf an, Wort durch Wort zu übersetzen, nicht eines durch mehrere zu umschreiben. Bemerken Sie sodann, dass "sentimental" ein neues Wort ist. War es Sterne erlaubt, sich ein neues Wort zu bilden, so muss es eben darum auch seinem Übersetzer erlaubt sein. Die Engländer hatten gar kein Adjectivum von 'sentiment', wir haben von 'Empfindung' mehr als eines: 'empfindlich, empfindbar, empfindungsreich', aber diese sagen alle etwas anderes. Wagen Sie 'empfindsam'! wenn eine mühsame Reise heisst, bei der viel Mühe ist, so kann ja auch eine empfindsame Reise heissen, bei der viel Empfindung war; ich will nicht sagen, dass Sie die Analogie ganz auf Ihrer Seite haben dürften. Aber was sich die Leser vor's erste bei dem Worte noch nicht denken, mögen sie sich nach und nach dabei zu denken gewöhnen". Lessing bildete also das Wort: *empfindsam* nach "sentimental", das er irrtümlich für eine Erfindung Sternes hielt. Noch 1769 braucht ~Herder~ in seinen "Kritischen Wäldern" stets "Empfindbarkeit".-- * * * * * Aus ~Benjamin~ *Franklin*s (1706-90) "Weg zum Reichtum" ist: *Three removes are as bad as a fire.* Dreimal umziehen ist so gut, wie einmal abbrennen, ebendaher ist: *Early to bed and early to rise, Makes a man healthy, wealthy and wise,* Früh zu Bett, früh auf der Reise, Macht gesund und reich und weise.-- * * * * * Das gelegentlich einmal von Samuel *Johnson* (1709-84) gebrauchte und von seinem Biographen ~Boswell~ (im 66. Lebensjahre Johnsons) mitgeteilte *Hell is paved with good intentions,* Die Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert, führt ~Walter Scott~ in seinem Werke "Die Braut von Lammermoor" (1819), B. 1, Kap. 7 auf einen englischen Theologen zurück. Wahrscheinlich meint er Georg ~Herbert~ († 1632), der in "Iacula prudentum" (S. 11, Ausg. von 1651) denselben Gedanken in der Form: Hell is full of good meaning and wishings ausspricht. Wir sagen auch: *Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.* Vielleicht lehnt sich dies Wort an ~Jesus Sirach~ 21, 11: "Die Gottlosen gehen zwar auf einem feinen Pflaster, dess Ende der Höllen Abgrund ist".-- * * * * * Oliver *Goldsmith* (1728-74) hat es schwerlich geahnt, dass die im zweiten Akt seiner Komödie "Der gutmütige Mann" (1760) vorkommenden Worte Loftys: *Massregeln, nicht Menschen* *Measures, not men* einst ein mit Erbitterung angewendetes politisches Schlagwort werden würden. So sagt der Verfasser der "Juniusbriefe" in Unkunde über die Quelle des Citats: "Massregeln und nicht Menschen ist der gewöhnliche Ruf angeblicher Mässigung. Das ist eine elende Heuchelei, von Schurken aufgebracht und von Narren in Umlauf gesetzt"; und ~Burke~ in seinen "Gedanken über die Gründe der jetzigen Unzufriedenheit", 1773: "Von diesem Kaliber ist die heuchlerische Phrase: Massregeln, nicht Menschen, eine Art Zauberformel, wodurch manche sich jede Ehrenpflicht abschütteln". Aus ~Goldsmiths~ "The Hermit", stanza 8, wird citiert: *Man wants but little here below, Nor wants that little long,* Hienieden braucht der Mensch nicht viel, Noch braucht er's lange Zeit, während ~Young~ schon in "Nightthoughts" (1741) 14, 118 sagt: Man wants but little, nor that little long.-- * * * * * William *Cowper* (1731-1800) ist zu nennen wegen der im Gedichte "The task" (1785) Buch 4 enthaltenen Bezeichnung des Thees: *The cups, That cheer, hut not inebriate.* Die Schalen, Die erheitern, nicht berauschen.-- * * * * * Richard Brinsley *Sheridan* (1751-1816) liefert uns den Titel seiner berühmten Komödie (1777), der auf so viele gesellige Vereinigungen angewendet wird: *The school for scandal.* _Die_ *Lästerschule.--* * * * * * Das bei Robert *Burns* (1759-96) in dem Gedichte: "Is there for honest poverty" vorkommende For a' that and a' that übersetzt ~Freiligrath~ mit: *Trotz alledem und alledem.* ~Schmidt-Weissenfels~ sagt in einem biographischen Bei- und Nachtrag: "Lassalle und Freiligrath" ("Gegenwart" vom 26. Mai 1877): "Wenn aus dem Briefwechsel in dieser Zeit noch etwas erwähnenswert ist, so ist es die sichtliche Liebhaberei, mit welcher Lassalle das Lieblingswort Freiligraths: 'Trotz alledem und alledem' darin mehrfach citiert. Freiligrath führte es schon in der glücklichen Poetenzeit, die er früher am Rhein verlebte, im Munde, hatte es dann nach Burns zum Titel und Gedankengang eines seiner leidenschaftlichsten revolutionären Gedichte[58] benutzt, und seitdem war es zu einem geflügelten Wort geworden. Aber eifersüchtig war der Dichter darauf, dass ihm das Urheberrecht daran gewahrt bleibe; auch trug es sein Siegel als Wahlspruch".-- [Fußnote 58: "Neuere politische und sociale Gedichte" von F. Freiligrath, Köln 1849. 1. Heft, S. 62. vrgl. auch Ferd. Freiligraths "ges. Dicht". Stuttg. Göschen, 1870, S. 44 und 172.] * * * * * William *Wordsworth* (1770-1850) bietet aus "My heart leaps up" das von ~Lewes~ zum Motto des ersten Buches von "Goethes Leben" auserkorene: *The child is* (_the_) *father of the man.* *Das Kind ist des Mannes Vater.--* * * * * * Aus Thomas *Campbell*s (1777-1844) "Lochiel's Warning" ist das von ~Byron~ als Motto für "Dantes Prophezeiung" gewählte: (_'T is the sunset of life gives me mystical lore And_) *coming events cast their shadows before.* (_Der Abend des Lebens giebt mir geheimnisvolle Weisheit, Und_) *künftige Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.--* * * * * * Thomas *Moore* (1779-1852) beginnt ein schwermütiges Lied seiner "Irischen Melodieen" (1807-34): "'tis the last rose of summer." Danach nennen wir, ohne auf den Text weiter einzugehen, den holden Gegenstand der Liebesneigung eines bejahrten Herrn seine *letzte Rose.--* * * * * * Aus Lord George *Byron*s (1783-1824) Tagebuche sind bekannt die von ihm mit Bezug auf den unerwarteten Erfolg der beiden ersten Gesänge seines "Childe Harold" geschriebenen Worte: *I awoke one morning and found myself famous,* Ich erwachte eines Morgens und fand mich berühmt! und aus "Childe Harold", 4, 79 citiert man die Bezeichnung als: *Niobe of Nations.* Niobe der Nationen. In seinem "Don Juan" (11, 45 und 13, 49; ersch. 1823) giebt ~Byron~ als Zahl der Londoner höheren Schichte reicher hochnäsiger Nichtsthuer "etwa Viertausend" ("about twice two thousand") an und so (11, 54), auch nach Lanne, als die Zahl der "lebenden Schriftsteller": etwa "Zehntausend" ("ten thousand"). Vor ihm bezeichnete man die obere Schichte mit "the upper-crust", dann aber sagte man, wohl die erwähnten beiden Stellen des elften "Don Juan"--Gesanges vermengend, meistens: *The upper ten thousand,* oder *The upper ten,* *Die oberen Zehntausend.* Oder wäre schon Edmund ~Burke~ hier als Quelle anzusehen? Dieser versteht nämlich (1793. "Remarks on the policy of the allies ..."; "Works", Lond. 1815 VII, p. 140-1) "ganz England" unter dessen 35000 Grundbesitzern und spricht von 10000 adligen Kavalleristen als von der Kraft Preussens, die 1792 gegen Frankreich zog.-- * * * * * Washington *Irving* (1783-1859) veröffentlichte 1837 eine Skizze "The Creole Village", in der er den Wunsch ausspricht, es möge unter den unschuldigen Bewohnern dieses Dorfes "the almighty dollar" *der allmächtige Dollar* immer verachtet bleiben. In "Wolfert's Roost and other Papers" (1855) brachte er dann die kleine Erzählung wieder und sagt in einer Anmerkung (p. 48), jener Ausdruck sei zuerst von ihm damals gebraucht und inzwischen landläufig geworden.-- * * * * * Der Dichter und Komponist von (Tell me the tales that to me were so dear) *Long, long, ago* *Lang', lang' ist's her* ist T. H. *Bayly* (Cramers Vocal Gems, No. 1).-- * * * * * "The last of the Mohicans" *Der letzte Mohikaner* (1826), und "The Path-Finder" *Der Pfadfinder* (1840) sind Romantitel James Fenimore *Cooper*s (1789-1851).-- * * * * * Aus James Robinson *Planché*s (1796-1880) englischem, von Th. ~Hell~ verdeutschten Texte zu Karl Maria ~von Webers~ am 12. April 1826 in London zuerst aufgeführten "Oberon" stammt: *Mein Hüon, mein Gatte!* scherzhaft erweitert durch: *Im Schlafrock von Watte!* nach dem musikalischen Quodlibet "Fröhlich" (von L. ~Schneider~), das in den 30er Jahren in Berlin gegeben wurde, und in dessen 1. Akte der Oberon-Text also parodiert wird: Alexander, mein Gatte, Im Schlafrock von Watte!-- * * * * * Edward George Lytton *Bulwer* (1803-73) nennt die Deutschen in der Vorrede zu "Ernest Maltravers", London 1837, "das Volk der Dichter und Kritiker". Wir citieren gewöhnlich: *Volk der Dichter und Denker.* Vielleicht weckte diesen Gedanken Frau von ~Staël~, die in der Vorrede vom 1. Oktober 1813 zu ihrem Buche "De l'Allemagne" schreibt, sie habe vor drei Jahren Preussen und die umliegenden nordischen Länder "la patrie de la pensée" genannt.-- * * * * * Aus dem Titel von Charles *Darwin*s (1809-82) Werk "On the origin of species by means of natural selection or the preservation of favoured races in the *struggle for life"* (1859) sind die letzten Worte: *Kampf ums Dasein* ins Leben übergegangen. Angeregt zu diesem Schlagworte wurde Darwin durch ~Malthus~, der schon in seinem "Essay on the principles of population" (London 1798) von "struggle for existence" gesprochen hatte. In der alten fünfaktigen Einteilung von Schillers "Wallensteins Tod" endete der dritte Akt mit einem, bei der neuen Einteilung fortgebliebenen Monologe Buttlers, in dem die Worte vorkommen: "Nicht Grossmut ist der Geist der Welt, Krieg führt der Mensch, er liegt zu Feld, Muss um des Daseins schmalen Boden fechten".-- VII. Geflügelte Worte aus italienischen Schriftstellern. Der erste Vers von *Dante* ~Alighieris~ (1265-1321) "Göttlicher Komödie" ("Hölle" 1, 1) lautet: *Nel mezzo del cammin di nostra vita,* Auf halbem Wege dieser Lebensreise, und der letzte Vers der Inschrift über der Höllenpforte ("Hölle" 3, 9): *Lasciate ogni speranza, voi ch' entrate* Beim Eintritt hier lasst alle Hoffnung fahren! Aus 5, 121 der "Hölle" citiert man: *Nessun maggior dolore Che ricordarsi del tempo felice Nella miseria.* Kein grössrer Schmerz ist denkbar, Als sich erinnern glücklich heit'rer Zeit Im Unglück. Derselbe Gedanke findet sich bereits in des ~Boëtius~ († 524 oder 526 n. Chr.) "Tröstung der Philosophie", 2, 4, welche Schrift Dante gern las: "In omni adversitate fortunae infelicissimum genus infortunii est fuisse felicem", "Bei aller Schicksalstücke ist Glücklichgewesensein die unseligste Unglücksart".-- * * * * * Rodomonte, wovon man *Rodomontade* ableitete, ist der Name eines heidnischen Helden in Lodovico *Ariosto*s (1474-1533) "Rasendem Roland" (ersch. 1515). Er ist dem des "Rodamonte" (Bergzertrümmerer) in ~Bojardos~ "Verliebtem Roland" (ersch. 1495) sinnzerstörend nachgebildet.-- * * * * * *Furia Francese* französischer Ungestüm erscheint zuerst bei Antonius *de Arena* († 1544) "Ad compagnones", S. 11 und entstand wohl aus dem *furor teutonicus* deutscher Ungestüm bei ~Lucanus~ († 65 v. Chr.) "Pharsalia", 1, 255. 256. Auch ~Petrarca~ († 1374), Canzone 5, v. 53 spricht von "tedesco furor".-- * * * * * *Se non è vero, è* (_molto_) *ben trovato* (Wenn es nicht wahr ist, ist es sehr gut erfunden) steht in Giordano *Bruno*s (1550-1600) "Gli eroici furori" (Paris 1585, 2. T., 3. Dialog, vrgl. "Opere di Giordano Bruno", hrsg. von Ad. Wagner, Leipz. 1830, Bd. 1, S. 415). Doch gab hiermit ~Bruno~ nur einer schon vor ihm üblichen Wendung die knappere Form (s. Fumagalli "Chi l'ha detto?" 1895. S. 349).-- * * * * * Aus ~Mozarts~ zuerst 1787 aufgeführtem "Don Juan", dessen italienischer Text von Lorenzo *Daponte* (1749-1838) verfasst und durch Friedr. ~Rochlitz~ verdeutscht wurde, stammt 1, 1 (s. "Gefl. Worte aus der Bibel": Offenb. Joh.): *Keine Ruh' bei Tag und Nacht* und: *Das ertrage, wem's gefällt;* sowie 1, 9: *Reich' mir die Hand mein Leben!* und 2, 6: *Weiter* (_Sonst_) *hast du keine Schmerzen?* was auch in der Form citiert wird: *Hast du sonst noch Schmerzen?--* * * * * * *Cosi fan tutte* (So machen's alle Weiber) ist der Titel einer zuerst 1790 in Wien aufgeführten komischen Oper ~Mozarts~, deren Text auch von Lorenzo ~Daponte~ herrührt.-- * * * * * *Mich fliehen alle Freuden,* was oft travestiert wird, ist der Anfang eines Liedes aus dem komischen Singspiele "Die schöne Müllerin" (la molinara) von Giovanni *Paesiello* (1741-1816), das vermutlich Christian Gottlob ~Neefe~ (1748-98) übersetzt hat. Das italienische Lied beginnt: "Nel cor più non mi sento Brillar la gioventù". Aus ~Rossinis~ zuerst 1813 in Venedig aufgeführtem "Tancred", Akt I, citieren wir: *di tanti palpiti,* *nach so langen Leiden.--* Aus ~Donizettis~ zuerst 1836 in Neapel aufgeführter Oper "Belisar", deren italienischer Text nach Eduard ~von Schenks~ gleichnamigem Trauerspiel von Salvatore *Cammarano* gedichtet und von J. ~Hähnel~ verdeutscht wurde, wird citiert Akt 2. Sc. 3: *Trema, Bisanzio!* *Zitt're Byzanz!--* VIII. Geflügelte Worte aus spanischen Schriftstellern. Einen närrischen Verfechter veralteter Anschauungen nennen wir einen *Don Quijote,* nach dem Titelhelden des Romanes von Miguel de *Cervantes* (1547-1616): "El ingenioso hidalgo Don Quijote de la Mancha" (1. T. 1605. 2. T. 1615). Nach dem Kampfross des Don Quijote nennen wir einen elenden Gaul eine (richtiger einen) *Rosinante* (spanisch: "Rocinante", zusammengesetzt aus "rocin", Klepper und "antes", früher). Don Quijote gab dem Pferde diesen Namen, weil dadurch ausgedrückt würde, was es einst als blosser Reitklepper gewesen, und was es jetzt als die Perle aller Rosse der Welt geworden wäre. Nach der Erkorenen Don Quijotes bezeichnen wir eine Geliebte als *Dulcinea;* wir lassen verblendete Draufgänger, die Windmühlen für Riesen halten, wie Don Quijote (I, 8), *mit Windmühlen kämpfen,* (molinos de viento acometer) und nennen einen Kopfhänger, wie Sancho Pansa (I, 19) seinen von Schlägen zerbläuten Herrn, einen *Ritter von der traurigen Gestalt* (El Caballero de la Triste Figura).-- * * * * * Der Titel eines Lustspiels von Don Pedro *Calderon* (1600-81) ist: "El secreto á voces", wonach Carlo ~Gozzi~ (Venezia. Colombani 1772, Tom. 4) sein in Modena bereits 1769 gegebenes Stück "Il pubblico secreto" verfasste, das zuerst (1781) F. W. ~Gotter~ für uns bearbeitete, unter dem Titel: "_Das_ *öffentliche Geheimnis*", und später Karl ~Blum~ (1786-1844) unter dem Titel: "_Das_ *laute Geheimnis*". ~Schiller~ citiert schon in einem Brief an Koerner (4. Sept. 1794): "Was man in einer Zeitung und auf dem Katheder sagt, ist immer ein öffentliches Geheimnis".-- Auch citieren wir deutsch ~Calderons~ Lustspieltitel "La vida es sueño": *Das Leben ein Traum.--* Von ~Calderon~ stammt auch (aus dem vor 1644 erschienenen Stück "In diesem Leben ist Alles wahr und Alles Lüge") der Ausspruch her: Ultima razon de Reyes ... "Das letzte Wort der Könige (im Kriege sind Pulver und Kugeln").--Ludwig XIV. wählte hiernach für die französischen Geschütze (wohl um 1650, da sie sich nicht früher findet) die schlecht-lateinische Inschrift: Ultima ratio regum, welche durch Beschluss der Assemblée vom 17. Aug. 1796 verpönt wurde.--In Preussen tritt nach Preuss ("Oeuvres de Frédéric-le-Grand" XI, p. 118) *Ultima ratio regis* seit 1742 als Kanonen-Inschrift auf. Alle Bronzegeschütze Friedrichs des Grossen trugen sie, die eisernen aus Haltbarkeitsrücksichten nicht; weshalb sie bei den meistens eisernen Festungsgeschützen ganz fortblieb. Daher rührt es, dass heut die Inschrift nur bei preussischen Feldgeschützen vorkommt und nicht bei Festungsgeschützen, gleichviel ob sie aus Bronze, Eisen oder Stahl sind.-- IX. Geflügelte Worte aus russischen Schriftstellern. Iwan *Turgenjew* (1818-83) schreibt in den "Literatur- und Lebens-Erinnerungen" (VI.--"Deutsche Rundschau", Febr. 1884. S. 249 u. 253) über den Helden seines Romans "Väter und Söhne" (1862): "Die Figur des Basarow ist das Ebenbild eines jungen, kurz vor dem Jahre 1860 verstorbenen, in der Provinz lebenden Arztes, den ich kennen gelernt hatte, und in dem mir das verkörpert zu sein schien, was man später ~Nihilismus~ nannte". Und ferner: "Das von mir erfundene Wort *Nihilist* wurde von Vielen angegriffen, die nur auf eine Gelegenheit, einen Vorwand warteten, die Bewegung, die sich der russischen Gesellschaft bemächtigt hatte, aufzuhalten. Nicht im Sinne eines Vorwurfs, einer Kränkung hatte ich dieses Wort gebraucht, vielmehr als einzig richtigen Ausdruck für ein historisches Faktum; es wurde aber zu einem Werkzeuge falscher Anklagen--ja beinahe zu einem Brandmal der Schande gemacht".-- Allerdings gab ~Turgenjew~ dem Worte "Nihilist" seine heutige, auf die russischen Umstürzler allein bezügliche Bedeutung; aber erfunden hat er es ebensowenig, wie das Wort "Nihilismus". Schon i. J. 1799 schrieb Fr. H. ~Jacobi~ ("Werke" 3, 44) an Fichte, dass er den Idealismus in der Philosophie "Nihilismus" schelte; 1804 schrieb Jean Paul ("Vorschule der Aesthetik" Abt. I, § 4): "Wenn der Nihilist das Besondere in das Allgemeine durchsichtig zerlässet und der Materialist das Allgemeine in das Besondere versteinert und verknöchert, so muss die lebendige Poesie eine solche Vereinigung beider verstehen und erreichen, dass jedes Individuum sich in ihr wiederfindet", und 1838 lehrte ~Krug~ in seinem "Handwörterbuch der philosophischen Wissenschaften" ("Supplem." 2. Abt. S. 83): "Im Französischen heisst auch der ein 'Nihiliste', der in der Gesellschaft, und besonders in der bürgerlichen, nichts von Bedeutung ist (nur zählt, nicht wiegt oder gilt), desgl. in Religionssachen nichts glaubt.[59] Solcher socialen oder politischen oder religiösen Nihilisten giebt es freilich weit mehr, als jener philosophischen oder metaphysischen, die alles Seiende vernichten wollen". [Fußnote 59: Im Jahre 1846 spricht Meinhold in der Vorrede zur zweiten Auflage seiner Novelle "Maria Schweidler die Bernsteinhexe" (p. XXIV) von der "nihilistischen Kritik" der Evangelien.--] In der ersten Ausgabe v. J. 1828 (3, 58) erklärte ~Krug~ "Nihilismus" noch kurzweg als "eine in sich selbst zerfallende Behauptung", so dass inzwischen die politische Bedeutung des Wortes in Frankreich entstanden sein wird. X. Geflügelte Worte aus griechischen Schriftstellern. *Homer* verdanken wir den Ausdruck: ἔπεα πτερόεντα, *geflügelte Worte,* welcher 46mal in der "Iliade", 58mal in der "Odyssee" vorkommt. Er wird seit dem Erscheinen des vorliegenden Buches, also seit 1864, allgemein auf den in ihm behandelten Stoff angewendet, so dass ~Georg Büchmann~ als Urheber der ~wissenschaftlichen~ Bedeutung dieses Wortes zu nennen ist (vrgl. die "Einleitung").--Auch drang die Bezeichnung in die holländische, dänische, schwedische und französische Sprache ein (vrgl. vorne das "Gedenkblatt"). Carlyle brauchte in seinem 1838 geschriebenen Essay über Walter Scott den Ausdruck "winged words" schon in dem Sinne der "citierbaren Sentenzen".-- *Nestor,* der älteste und weiseste Grieche in der "Iliade" (1, 247 ff. und anderwärts) hat hervorragenden Greisen seiner Art den Namen gegeben.-- Das kriegerische Volk, welches in Homers "Iliade" dem Achill unterthänig ist, gab uns für jede, mit dem Schwerte, der Feder oder der Zunge kampfbereite Gefolgschaft seinen Namen: *Myrmidonen.--* "Iliade" 1, 599 und "Odyssee" 8, 326 steht: ἄσβεστος γέλως; "Odyssee" 20, 346: ἄσβεστον γέλω, *unauslöschliches Gelächter,* woraus wir *homerisches Gelächter* gemacht haben, was sich vielleicht zuerst als "rire homérique" in Frankreich findet, wie z.B. in den aus den achtziger Jahren des achtzehnten Jahrhunderts stammenden "Memoires de la Baronne d'Oberkirch" (cap. 29): "on partit d'un éclat de rire homérique".-- * * * * * "Iliade" 2, 204 und 205 steht: *Οὐκ ἀγαθὸν πολυκοιρανίη, εἷς κοίρανος ἔστω, Εἷς βασιλεύς ...* Niemals frommt Vielherrschaft im Volk; nur Einer sei Herrscher, Einer König allein ... So schliesst ~Aristoteles~ (Metaph. 12. 10 gegen Ende) seine Theologie im Gegensatz zu der Speusippischen Sonderung der Wesenklassen.-- "Iliade" 2, 212-277 schildert uns das Urbild eines boshaften Schwätzers, den "hässlichsten Mann vor Ilion", *Thersites,* wie er zeternd den Agamemnon frech verleumdet und vom Odysseus mit Worten und Schlägen unter dem heiteren Beifall der Achaier zum Schweigen gebracht wird.-- Das "Iliade" 2, 408. 563 u. 567 und sonst noch 22mal vorkommende βοὴν ἀγαθόςβοὴν ἀγαθός (im Schlachtruf tüchtig), ein Beiwort des Menelaus und des Diomedes, hat ~Voss~[60] frei übersetzt mit *Rufer im Streit.--* [Fußnote 60: Job. Heinrich Voss gab seit 1777 einzelne Stücke der Odyssee heraus, dann 1781 die ganze Odyssee und 1793 die Iliade.] Aus "Iliade" 4, 164, 165 und 6, 448, 449 ist: *Ἔσσεται ἦμαρ, (ὅτ' ἄν ποτ' ὀλώλῃ Ἴλιος ἱρή--)* *Einst wird kommen der Tag, (da die heilige Ilios hinsinkt--).* Auf Grund der Erwähnung "Stentors mit der ehernen Stimme, der so laut schreien konnte wie fünfzig andere", ("Iliade", 5, 785) nennen wir eine ungewöhnlich laute Stimme eine *Stentorstimme.--* In "Iliade" 6, 142 werden die Menschen harmlos als solche bezeichnet, "die des Feldes Frucht essen", "οἳ ἀρούρης καρπὸν ἔδουσιν" (vrgl. auch "Odyssee" 8, 222; 9, 89; 10, 101) was wir im verächtlichen Sinne nach ~Horaz~ (Epist. I, 2, 27) lateinisch citieren: (_Nos numerus sumus et_) *fruges consumere nati,* (Wir sind Nullen) geboren allein zum Essen der Feldfrucht.-- "Iliade" 6, 484 steht: *δακρυόεν γελάσασα,* *Unter Thränen lächelnd* nimmt Andromache ihr Söhnchen dem scheidenden Hektor ab.-- Aus "Iliade" 12, 243 ist: *Εἷς οἰωνὸς ἄριστος ἀμύνεσθαι περὶ πάτρης.* Ein Wahrzeichen nur gilt! das Vaterland zu erretten!-- In der "Iliade" 15, 496 lesen wir: *... οὔ οἱ ἀεικὲς ἀμυνομένῳ περὶ πάτρης Τεθνάμεν ...* Nicht ruhmlos ist's, für des Vaterlandes Errettung sterben. Dies erweiterte ~Tyrtäus~ (s. Bergk "Poet. lyr. graec." p. 397 frgm. 10) also: τεθνάμεναι γὰρ καλὸν ἐνὶ προμάχοισι πεσόντα ἄνδρ' ἀγαθὸν περὶ ᾗ πατρίδι μαρνάμενον, Schön ist der Tod für den tapferen Mann, der unter den Kämpfern Fiel in den vordersten Reih'n, als er fürs Vaterland focht. Wir citieren aber die kürzere Form, welche ~Horaz~ ("Od." III., 2, 13) dieser Empfindung lieh: *Dulce et decorum est pro patria mori,* Glorreich und süss ist sterben fürs Vaterland.-- "Iliade" 21, 107 steht: κάτθανε καὶ Πάτροκλος, ὅπερ σέο πολλὸν ἀμείνων, *Auch Patroklus ist gestorben und war mehr als du,* (s. Schillers "Fiesko" 3, 5). Es war nach ~Diog. Laertius~ (IX, 11, n. 6, 67) ein Lieblingsvers des Philosophen ~Pyrrhon~, und nach ~Plutarch~ ("Alexander" 54) soll ~Kallisthenes~ diesen Vers wiederholt ausgesprochen haben, als er bei Alexander in Ungnade gefallen war.-- Ferner wird citiert das "Iliade" 17, 514; 20, 435; "Odyssee" 1, 267; 1, 400; 16, 129 vorkommende: *Θεῶν ἐν γούνασι κεῖται,* *Das liegt _oder_ ruht im Schosse der Götter.--* * * * * * Der dritte Vers der "Odyssee" kündet von dem gereisten Manne, der *πολλῶν δ' ἀνθρώπων ἴδεν ἄστεα καὶ νόον ἔγνω,* *Vieler Menschen Städte gesehn* _und Sitten gelernt hat._-- "Odyssee" 1, 149 lautet: Οἱ δ' ἐπ' ὀνείαθ' ἑτοῖμα προκείμενα χεῖρας ἴαλλον, *Und sie erhoben die Hände zum lecker bereiteten Mahle.--* Aus "Odyssee" 1, 170 wird die Frage an den Fremdling citiert: *τίς πόθεν εἴς ἀνδρῶν?* *unde gentium?* *Woher der Männer?--* Nach "Odyssee" 2, 94-109 sprechen wir von *Penelopearbeit* als einer stets von vorn beginnenden, nie fortschreitenden Arbeit. ~Penelope~ hatte ihren Bewerbern Gehör versprochen, sobald sie für ihren Schwiegervater Laertes ein Totengewand fertig gewebt haben würde, vernichtete aber bei Nacht, was sie den Tag über geschaffen hatte. Schon ~Plato~ ("Phaed." p. 84 A) citiert diese "Arbeit ohne Ende" ("ἀνήνυτον ἔργον").-- Auf "Odyssee" 3, 214-215: "εἰπέ μοι ἠὲ ἑκὼν ὑποδάμνασαι, ἦ σέ γε ~λαοὶ~ ἐχθαίρουσ' ἀνὰ δῆμον ~ἐπισπόμενοι θεοῦ ὀμφῇ~", "Sag', ob willig Du Dich demütigst, oder das ~Volk~ Dich Etwa hasst in dem Lande, ~befolgend die Stimme des Gottes?~" beruht vielleicht *Vox populi, vox Dei,* *Volkes Stimme, Gottes Stimme,* Eher stammt es jedoch aus ~Hesiods~ ("Werke u. Tage" 763-764. Ausg. Goettling): "Φήμη δ' οὔ τις πάμπαν ἀπόλλυται, ἥντινα πολλοὶ Λαοὶ φημίζουσι. θεός νύ τις ἐστὶ καὶ αὐτή". "Nie wird ganz ein Gerücht sich verlieren, das vielerlei Volkes Häufig im Munde geführt; denn ein Gott ist auch das Gerücht selbst". ~Aeschines~ ("c. Tim." 129) wendet diese Stelle an, ~Demosthenes~ ("d. fals. legat." 243) antwortet darauf und ~Aeschines~ ("d. fals. legat." 144) entgegnet ihm wiederum. Auch ~Aristoteles~ ("Nikom. Ethik" 1153b 27), ~Dio Chrysostomus~ (37 extr.) u.A. citieren die Verse ~Hesiods~, die also im Alterthum ein "geflügeltes Wort" waren. Schon Alcuin (735-804 n. Chr.) bekämpft das "Vox populi, vox Dei" ("Capitulare admonitionis ad Carolum". Baluzzi Miscell, I, p. 376, Paris 1678) also: Auf diejenigen muss man nicht hören, die zu sagen pflegen 'Volkes Stimme, Gottes Stimme', da die Lärmsucht des Pöbels immer dem Wahnsinn sehr nahe kommt".-- Der als Führer und Ratgeber des Telemach aus der "Odyssee" und wohl noch mehr aus ~Fénélons~ "Télémaque" bekannte *Mentor* gilt als Bezeichnung eines Erziehers.-- "Odyssee" 4, 349, 365, 384 und 401 taucht Proteus auf als γέρων ἅλιος, *Meergreis.* (vrgl. die Vossische Übersetzung: der "untrügliche Greis des Meeres"; des "meerdurchwallenden Greises"; "ein Greis des salzigen Abgrunds"; "der untrügliche ~Meergreis~.")-- "Odyssee" 6, 208 und 14, 58 steht: *δόσις δ' ὀλίγη τε φίλη τε,* So gering die Gabe auch ist, so angenehm ist sie doch.-- Aus der Erzählung von der Hadesstrafe des Sisyphus ("Odyssee" 11, 593-600. S. unt. Kap. II, "Sisyphusarbeit") citiert man V. 598: αὖτις ἔπειτα πέδονδε κυλίνδετο λᾶας ἀναιδής, wieder entrollte darauf in die Eb'ne der schändliche Felsblock, weil Voss (Musenalmanach für 1778 S. 149) die Tonmalerei des in lauter Daktylen dahinstürzenden Hexameters also wiedergeben zu müssen glaubte: *Hurtig mit Donnergepolter* (_entrollte der tückische Marmor_), und die drei ersten im griechischen Texte gar nicht vorhandenen Wörter dieser Übersetzung zum Citate geworden sind. In der frühesten Form, wie sie ein Brief von Voss an Gleim vom 27. März 1777 aufbewahrt, finden wir: "Und wie ein Wetter herunter entrollte der tückische Felsen." Bernays fügt hinzu ("Homers Odyssee von J. H. Voss", Stuttg. 1881, S. LXI): "Es sei hier bemerkt, dass auch Pope diese Verse mit besonderer Anstrengung behandelt und ihnen das stärkste Mass sinnlich nachahmender Bewegung zu erteilen versucht hat: "The huge round stone, resulting with a bound, Thunders impetuous down, and smokes along the ground." Wie sehr auch Voss den Popeschen Homer verachtete und bespöttelte, zu seinem Donnergepolter liess er sich wahrscheinlich doch durch den Engländer verleiten".-- "Odyssee" 12, 208-12 enthält die Trostworte des Odysseus an seine Ruderer, die vor der Scylla erschrecken: "ὦ φίλοι, οὐ γάρ πώ τι κακῶν ἀδαήμονες εἰμέν. ... καί που τῶνδε μνήσεσθαι ὀίω". Freunde, wir sind ja bisher nicht ungeübt in Gefahren ... Und ich hoffe, wir werden uns einst auch dieser erinnern". Die letzten Worte citieren wir nach ~Vergils~ leicht veränderter Wiedergabe ("Aen." 1, 203): *... forsan et haec olim meminisse juvabit,* Dereinst wird auch dieses vielleicht zur Erinnerungsfreude.-- "Odyssee" 17, 218 steht: (κακὸς κακὸν ἡγηλάζει), ὡς αἰεὶ τὸν ὁμοῖον ἄγει θεὸς ὡς τὸν ὁμοῖον. (Ein Taugenichts führet den andern), Wie doch stets den Gleichen ein Gott gesellet zum Gleichen! Hieraus mag den Griechen das von ~Plato~ (Symp. 195b.) überlieferte Sprichwort "ὡς ὅμοιον ὁμοίῳ αἰεὶ πελάζει", entsprungen sein, was von ~Cicero~ (Cato M. 3, 7) mit "pares cum paribus facillime congregantur" wiedergegeben wird und von uns mit: *Gleich und gleich gesellt sich gern.--* Das Trostwort "Odyssee" 20, 18 lautet: (Τέτλαθι δὴ κραδίη.) *καὶ κύντερον ἄλλο ποτ' ἔτλης.* Dulde nur still, mein Herz! Schon Schnöderes hast du erduldet! Horaz "Od." 1, 7, 30: "O fortes peioraque passi Mecum saepe viri, Nunc vino pellite curas"; "Sat." 2, 5, 21: "Et quondam maiora tuli"; u. Ovid. "Trist." 5, 11, 7: "Perfer et obdura".-- *Sardonisches Lachen* stammt aus "Odyssee" 20, 301-2: "μείδησε δὲ θυμῷ Σαρδάνιον μάλα τοῖον", "er lächelte so recht sardonisch in sich hinein". ~Pausanias~ (X, 17, 7) meint, auf der Insel Sardo wachse ein Kraut, nach dessen Genuss man vor Lachen sterbe.-- * * * * * *Hesiod* (9. Jahrh. v. Chr.) gebraucht: Πλέον ἥμισυ παντός *Die Hälfte ist mehr als das Ganze,* (Vers 40, Ausg. ~Goettling~, des an seinen Bruder Perses gerichteten Gedichtes "Werke und Tage".) Hesiod und Perses hatten das väterliche Erbe unter sich geteilt; die ungerechten Richter, die den armen Poeten nötigten, die Hälfte seines Eigentums dem Perses zu überlassen, nennt er in jenem Verse: "Thoren! Sie wissen nicht, um wieviel die Hälfte mehr ist als das Ganze!" Denn Hesiod verwaltete den Rest seiner Habe so weise, dass er nichts eingebüsst zu haben schien, während sich des Bruders Vermögen durch Trägheit mehr und mehr verringerte.-- Ebenda, 289, bietet ~Hesiod~: *Τῆς δ' ἀρετῆς ἱδρῶτα θεοὶ προπάροιθεν ἔθηκαν* (Ἀθάνατοι· μακρὸς δὲ καὶ ὄρθιος οἶμος ἐπ' αὐτὴν). Schweiss verlangen die Götter, bevor wir die Tugend erreichen; Lang und steil ist der Pfad, der uns zu dem Gipfel hinanführt.-- Ebenda, 309, sagt Hesiod: Ἔργον δ' οὐδὲν ὄνειδος. *Arbeit schändet nicht.--* * * * * * Nach alter Rhapsodensitte (s. Demodokos bei Homer "Odyss." 8, 499) singt *Alkman* (bl. um 610 v. Chr.; frg. 31): "ἐγὼ δ' ἀείσομαι, ἐκ Διὸς ἀρχόμενος" (ich werde singen, von Zeus beginnend). Darnach lautet der Anfang der "Phainomena", eines Lehrgedichtes des ~Aratus~, so wie der Anfang des 17. Idylls seines Freundes ~Theokrit~ (bl. um 250 v. Chr.) "Ἐκ Διὸς ἀρχώμεσθα" (von Zeus lasst uns beginnen). ~Vergil~ "Eclogen", 3, 60 überträgt es mit: *Ab Jove principium,* was ~Statius~ (1. Jahrh. n. Chr.) im prosaischen Prooemium zum 1. Buch seiner "Silvae" und ~Calpurnius~ (1. Jahrh. n. Chr.) in Ecloge 4, 82 wiederholten.-- * * * * * (Ἐξ ὄνυχος τὸν λέοντα γράφειν) *Ex ungue leonem* (_pingere_), (_Der Klaue nach den Löwen malen, d.h. aus einem Glied auf die ganze Gestalt schliessen_) wird von ~Plutarch~ ("De defectu oraculorum", 3) auf *Alcäus* (bl. um 610 v. Chr.), von ~Lucian~ ("Hermotimus", 54) auf ~Phidias~ (geb. um 500 v. Chr.) zurückgeführt. Es findet sich sprichwörtlich schon bei dem Mimendichter ~Sophron~ aus Syrakus (5. Jahrh. v. Chr.).-- ~Alcäus~ bezeichnet es zwar als Sprichwort, ist aber für uns die Quelle von *Im Weine* (_liegt_) *die Wahrheit,* was noch öfter in der lateinischen (nicht antiken) Form citiert wird: *In vino veritas,* denn er zuerst singt (frgm. 16, Bergk): "οἶνος ... ἀνθρώποις δίοπτρον"--"der Wein ist ein Spiegel für die Menschen" und (frgm. 57): "οἶνος, ὦ φίλε παῖ, καὶ ἀλάθεα ..." "Wein, liebes Kind, (wird) auch Wahrheit (genannt)". Vrgl. Theognis (500): "ἀνδρὸς ... οἶνος ἔδειξε νόον"--"Wein offenbart des Menschen Sinn"; Äschylus (fragm. 13): "κάτοπτρον εἴδους χαλκός ἐστ', οἶνος δὲ νοῦ"--"des Wuchses Spiegel ist das Erz, der Wein des Sinns"; Ion (bei Athen. X, p. 477): "τῶν ἀγαθῶν βασιλεὺς οἶνος ἔδειξε φύσιν"--"Wein, der die Edlen beherrscht, deckte das Innerste auf"; Plato ("Symp." 33) nennt als Sprichwort: "οἶνος ... ἦν ἀληθής"--"der Wein ist wahr" (d.h. macht, dass man die Wahrheit sagt); Theokrit (29, 1) ebenfalls mit Anlehnung an Alcäus: "Οἶνος, ὦ φίλε παῖ, λέγεται καὶ ἀλάθεα· Κἄμμε χρὴ μεθύοντας ἀλαθέας ἔμμεναι." "Wahrheit nennet man auch, o geliebtester Knab', den Wein: Und so müssen wir nun, wie Betrunkene, wahr nur sein". Auch Plinius ("N. H." XIV, 28): "vulgoque veritas iam attributa vino est"--"gewöhnlich wird dem Wein die Wahrheit zuerteilt"; ferner Plutarch ("Artaxerx." 15), Athenäus II, 6 p. 37 u.a.m.-- Ein Freudengesang des ~Alcäus~ (12, Schneidewin 20. B.) auf den Tod des Tyrannen von Lesbos, Myrsilos, beginnt: Νῦν χρὴ μεθύσθην, was wir nach ~Horaz~ (Od. I, 37, 1) lateinisch citieren: *Nunc est bibendum,* Jetzt muss getrunken werden!-- * * * * * Bekannte Worte sind die Inschriften des Apollotempels in Delphi, das: *γνῶθι σεαυτόν,* *Erkenne dich selbst,* *(Nosce te,* wie Cicero, Tuscul. 1, 22, 52 übersetzt), das Einem der sieben Weisen, bald dem *Thales* (um 620 - 543 v. Chr.), bald dem *Chilon*, bald anderen zugeschrieben wird, und das von ~Terenz~ ("Andria" I, 1, 34) durch *Ne quid nimis* übersetzte, bald auf *Chilon*, bald auf *Solon* (um 640 - 559 v. Chr.), bald auf *Sokrates* (469-399 v. Chr.), endlich im allgemeinen auf die Sieben Weisen zurückgeführte *μηδὲν ἄγαν,* Nichts zu viel. (~Diogenes Laërtius~ I, 1 n. 14, 41; I, 2 n. 16, 63; II, 5 n. 16, 32; IX, 11 n. 8, 71. vrgl. Theognis 219, 335 und 401.)-- *De mortuis nil nisi bene,* Über die Toten (sprich) nur gut, ist wahrscheinlich eine Übersetzung des von ~Diogenes Laërtius~ (I, 3 n. 2, 70) überlieferten Wortes des *Chilon*: τὸν τεθνηκότα μὴ κακολογεῖν. Doch führt ~Plutarch~ "Solon", c. 21 (Anfang) den Spruch in etwas anderer Form auf Solon zurück. ~Thucydides~ sagt II, 45: "τὸν γὰρ οὐκ ὄντα ἅπας εἴωθεν ἐπαινεῖν", "Den, der nicht mehr ist, pflegt Jeder zu loben".-- * * * * * *Epimenides* aus Kreta (um 596 v. Chr.) galt den Alten als der Verfasser des Verses: "Κρῆτες ἀεὶ ψεῦσται, κακὰ θηρία, γαστέρες, ἀργαί", den Luther in der "Epistel S. Pauli an Titum" (1, 12) also übersetzt: "Die Creter sind immer Lügner, böse Tiere und faule Bäuche". Danach sagen wir von einem trägen Schlemmer, er sei ein *fauler Bauch.--* * * * * * In *Äsop*s (6. Jahrh. v. Chr.)[61] Fabel 27: "Der flöteblasende Fischer" (citiert wird hier stets die Halmsche Ausgabe) versucht ein Fischer erst vergeblich durch Flötenspiel die Fische an sich zu locken: dann greift er zum Netz und spricht, als sie nun vor ihm auf dem Strande hüpfen: "ὦ κάκιστα ζῶα, ὑμεῖς, ὅτε μὲν ηὔλουν, οὐκ ὠρχεῖσθε, νῦν δὲ ὅτε πέπαυμαι, τοῦτο πράττετε"--"O ihr schlechtes Getier, als ich flötete, wolltet ihr nicht tanzen, nun ich aber aufhöre, thut ihr's!" Diese Fabel erzählte Cyrus in Sardes höhnend den Gesandten der Ioner und Äoler, weil die Ioner, als er sie bitten liess, vom Krösus abzufallen, nicht auf ihn hörten, nun aber, da er die Herrschaft erlangt, gehorsamst bereit waren. Er schliesst: "Παύεσθέ μοι ὀρχεόμενοι, ἐπεὶ οὐδ' ἐμέο αὐλέοντος ἠθέλετε κβαίνειν ὀρχεόμενοι"--"Höret auf vor mir zu tanzen, denn als ich euch flötete, da wolltet ihr nicht herauskommen und tanzen!" (Herodot I, 141.) Der Evangelist ~Matthäus~ (11, 17; vrgl. Luk. 7, 32) kürzt das äsopische Wort also: "ηὐλήσαμεν ὑμῖν καὶ οὐκ ὠρχήσασθε". Und wir entnehmen aus Luthers Übersetzung "Wir haben euch gepfiffen und ihr wolltet nicht tanzen" unser: *Nach Jemandes Pfeife tanzen sollen.--* [Fußnote 61: Die "geflügelten Worte" aus griechischen Fabeln sind zwar dem 6. Jahrh. unter Äsop eingereiht, aber es ist wohl möglich, dass keines von ihnen dem Fabelerzähler Äsop sein Dasein verdankt, da die auf uns gekommene Sammlung "äsopischer" Fabeln diesen Namen mit keinem besseren Rechte führt, als die der "anakreontischen" Gedichte den des Anakreon.] Wie der Fuchs in ~Äsops~ Fabel (33 u. 33b) "Der Fuchs und die Trauben" sagen wir, das Misslingen unserer Pläne nicht der eigenen Unzulänglichkeit, sondern den Umständen zuschreibend: *Die Trauben sind sauer,* (ῥᾷγες ὀμφακίζουσι μάλα) wenn sie für uns zu hoch hängen.-- Aus ~Äsops~ Fabel 97 "Der Bauer und die Schlange" und 97'b "Der Wanderer und die Natter" entlehnen wir: *Eine Schlange am Busen nähren;* (vrgl. Petron. 77: "tu viperam sub ala nutricas").-- Zu den äsopischen Fabeln (158) wird auch eine Erzählung des Sophisten ~Prodikus~ (bl. um 430 v. Chr.) in seinen "Horen" gerechnet, die wir in Xenophons "Denkwürdigkeiten" (2, 1, 21) durch den Mund des Sokrates erfahren, wonach Herkules als Jüngling in der Einöde zwei Wege vor sich sah, den zur Wollust und den zur Tugend, und lange zweifelte, welchen er einschlagen solle (vrgl. Cicero "de off." 1, 32). Wir citieren danach: *Herkules am Scheidewege.--* Aus ~Äsops~ Fabel (200) "Die Dohle und die Eule" und 200'b "Die Dohle und die Vögel" stammt: *Sich mit fremden Federn schmücken.--* In ~Äsops~ Fabel (203) "Der Prahler" und (203'b) "Der prahlerische Fünfkämpfer" rühmt sich jemand, dass er in Rhodus einst einen gewaltigen Sprung gethan, und beruft sich auf die Zeugen, welche es dort mit angesehen hätten. Einer der Umstehenden antwortet ihm: "Freund, wenn's wahr ist, brauchst du keine Zeugen. ~Hier ist Rhodus, hier springe~" (ἰδοὺ ἡ Ῥόδος, ἰδοὺ καὶ τὸ πήδημα), was lateinisch in der Form citiert wird: *Hic Rhodus, hic salta.--* Aus ~Äsops~ Fabel (232) "Der Hund und der Koch" wird kurz herausgegriffen: *παθήματα--μαθήματα.* *Leiden sind Lehren.* vrgl. Paulus im Ebräerbriefe 5, 8: "ἔμαθεν ἀφ' ὧν ἔπαθε τὴν ὑπακοήν"--"er lernte an dem, was er litt, Gehorsam".-- Die 237b. Fabel "Die Hasen und die Frösche" schliesst: "ὁ μῦθος δηλοῖ· ὅτι οἱ δυστυχοῦντες ἐξ ἑτέρων χείρονα πασχόντων παραμυθοῦνται", "die Fabel lehrt, dass die Unglücklichen aus den schlimmeren Leiden Anderer Trost schöpfen" (vrgl. Thucyd. 7, 75; Seneca "Über den Trost, an Polybius" 31). Mit einer leichten Veränderung des Sinnes wurde hieraus im Mittelalter ein Hexameter gebildet, den wir bei ~Dominicus de Gravina~ ("Chronic. de reb. in Apul. gest. ab anno 1333-50", s. "Raccolta di varie croniche etc." Nap. 1781. II, 220) also citiert finden: "iuxta illud verbum poëticum: gaudium est miseris socios habuisse poenarum", "nach jenem Dichterwort: Wonne für Jeden im Leid ist Leidensgefährten zu haben". Dann bietet ~Marlowes~ "Faustus" (1580): "Solamen miseris socios habuisse doloris", "Trost für Jeden im Leid ist Schmerzensgefährten zu haben"; während die heute übliche, schon von Spinoza ("Ethik" 4, 57; ersch. 1677) als sprichwörtlich bezeichnete Form lautet: *Solamen miseris socios habuisse malorum.* Trost für Jeden im Leid ist Unglücksgefährten zu haben.-- Aus ~Äsops~ Fabel (240) "Die Löwin und der Fuchs" und (240'b) "Die Löwin" stammt: *Eins, aber es ist ein Löwe.* (ἕνα ... ἀλλὰ λέοντα.)-- In der 246. Fabel antwortet der Fuchs dem in der Höhle krank liegenden Löwen auf dessen Frage, warum er nicht näher trete: "ὅτι ὁρῶ ἴχνη πολλῶν εἰσιόντων, ὀλίγων δὲ ἐξιόντων", "weil ich die Spuren vieler Hineingehenden, aber weniger Hinausgehenden sehe". Schon Plato ("Alcib." I. p. 123 A) citiert diese Stelle und Horaz ("Epist." 1, 1, 74 nach ~Lucilius~ bei Nonius p. 303 u. 402) überträgt sie also: "Quia me vestigia terrent", "Omnia te adversum spectantia, nulla retrorsum", woraus sich das "geflügelte Wort" entwickelte: *Vestigia terrent,* Die Spuren (der verunglückten Vorgänger) schrecken ab. So antwortete (nach Zincgref "Apophth.", Strassb. 1626. S. 49) Kaiser Rudolf I. auf die Frage, ob er nicht nach Rom reisen wolle, um die Salbung vom Papst zu empfangen: "Vestigia terrent". Gleich dem Fuchs in der Fabel wollte er nicht, wie seine Vorgänger, *Sich in die Höhle des Löwen wagen.--* Aus ~Äsops~ Fabel (258) "Der Löwe und der wilde Esel" und (260) "Der Löwe, der Esel und der Fuchs" entlehnen wir: *Löwenanteil,* d.h. den unverschämt grossen Anteil, den sich der Stärkere kraft des Rechts des Stärkeren zuspricht. Auf Grund dieser Fabel heisst in der Rechtswissenschaft (s. Lex. 29, § 2; Dig. pro socio 17, 2) ein Gesellschaftsvertrag, wonach der eine Teilnehmer allen Nachteil trägt, der andere allen Nutzen zieht, eine *societas leonina.--* Fabel 304 "Der verschwenderische Jüngling und die Schwalbe" erzählt, wie ein Jüngling, der seine Habe bis auf einen Mantel verthan, auch diesen verkaufte, als er die erste Schwalbe heimkehren sah, weil es nun schon Sommer sei (οἰόμενος ἤδη θέρος εἶναι). Danach aber fror es noch so, dass die Schwalbe tot blieb und der frierende Verschwender ihr Worte des Zornes über die Täuschung nachrief. Hieraus stammt wohl das von Aristoteles (Nik. Eth. I, 6) überlieferte Wort: "μία χελιδὼν ἔαρ οὐ ποιεῖ" "Eine Schwalbe macht keinen Frühling", welches wir, auf Äsop zurückgreifend, also citieren: *Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.--* Nach ~Athenäus~, 14, p. 616 E (vrgl. Plutarch "Agesilaos" 36) sagte der Ägypterkönig ~Tachos~ zum Spartanerkönig Agesilaos: Ὤδινεν ὄρος, Ζεῦς δ' ἐφοβεῖτο, τὸ δ' ἔτεκεν μῦν (der Berg kreisste, Zeus geriet in Angst, der Berg aber gebar eine Maus). ~Horaz~ machte daraus ("Ars poëtica", 139) auf die hochtrabend beginnenden Dichterlinge den Spottvers: *Parturiunt montes, nascetur ridiculus mus.* Wie das Gebirg' auch kreisst, es kommt nur 'ne schnurrige Maus 'raus, (vrgl. ~Phädrus~ "Fabeln" IV. 22). Die erste Anwendung dieses wohl ursprünglich Äsopischen Wortes im Deutschen scheint am Ende des 12. Jahrh. in ~Hartmanns von der Aue~ "Erec", 9048, vorzukommen.-- * * * * * Ein Wort des griechischen, ohne Habe aus seinem Vaterlande fliehenden Philosophen *Bias* (bl. um 570 v. Chr.) nahm der "Wandsbecker Bote" in der lateinischen Form: *Omnia mea mecum porto* Alles Meinige trage ich bei mir zum Motto. ~Claudius~ veranstaltete dann eine Sammlung seiner Werke unter dem Titel "Asmus omnia sua secum portans oder: Sämtliche Werke des Wandsbecker Boten", 8 Bde., Hamburg 1774-1812. ~Cicero~ "Paradoxa", 1, 1, 8 stellt die Worte so: "Omnia mecum porto mea". Bei ~Valerius Maximus~ 7, 2, externa, 3 heisst es: "ego, inquit, vero bona mea mecum porto". ~Seneca~ legt einen fast wörtlich, dem Sinne nach ganz gleichen Ausspruch dem Philosophen *Stilpon* (bl. um 300 v. Chr.) bei, im 9. Briefe und in der Schrift "Über die Standhaftigkeit der Weisen", Kap. 5 u. 6; so auch ~Plutarch~ "Über Seelenruhe", Kap. 17. (S. ~Zeller~ II, 1, p. 234'5.) ~Phädrus~ führt 4, 21 den Ausdruck auf den Dichter *Simonides* von Keos (556-469 v. Chr.) zurück, dem wir auch nach ~Claudians~ Verse ("Ep." 4, 9): "Fors iuvat audentes, Cei sententia vatis", "Wagende fördert das Glück, so sagte der Dichter von Keos", (andere Lesart: "Fors iuvat audaces, prisci sententia vatis", "Herzhafte fördert das Glück, so sagte ein uralter Sänger") mittelbar das *Fortes fortuna adiuvat* verdanken sollen, was sich zuerst bei ~Terenz~ ("Phormio" 1, 4), dann bei ~Cicero~ ("Tusc." 2, 4, 11; "de fin." 3, 4, 16 kurz weg "fortuna fortes") findet, dem ~Livius~ (34, 37) schon als altes Sprichwort gilt und ähnlich vom älteren ~Plinius~ ("Epist." 6, 16 des Neffen Plinius) citiert wurde bei Erforschung des Vesuvausbruchs, wobei er trotzdem sein Leben verlor. vrgl. auch ~Ennius~ bei Macrobius 6, 6; ~Vergil~ "Aen." 10, 284; ~Tibull~ 1, 2, 16 ("fortes adiuvat ipsa Venus"); ~Livius~ 8, 29; ~Ovid~ "Ars am." 1, 608; "Met." 10, 586; "Fast." 2, 782, ~Seneca~ "Epist." 94 und oben ~Schillers~ "Dem Mutigen hilft Gott".-- Ferner nannte ~Simonides~ (nach Plutarch: "De Gloria Atheniensium" 3) "τὴν μὲν ζωγραφίαν ποίησιν σιωπῶσαν, τὴν δὲ ποίησιν ζωγραφίαν λαλοῦσαν", worüber Lessing in der Vorrede seines "Laokoon oder Über die Grenzen der Malerei und Poësie" bemerkt: "Die blendende Antithese des griechischen Voltaire, dass *die Malerei eine stumme Poësie und die Poësie eine redende Malerei* sei, stand wohl in keinem Lehrbuche. Es war ein Einfall, wie ~Simonides~ mehrere hatte, dessen wahrer Teil so einleuchtend ist, dass man das Unbestimmte und Falsche, welches er mit sich führt, übersehen zu müssen glaubt". Schon ~Plutarch~ gab (a.a.O.) die Erläuterung, beide Künste seien ("ὕλῃ καὶ τρόποις μιμήσεως") "in den Gegenständen wie in der Art der Nachahmung" verschieden. ~Goethes~ Satz (s. Eckermann "Gespräche" 23. März 1829), dass *die Baukunst eine erstarrte Musik* sei, hat wohl in des ~Simonides~ Worten seine Wurzel, wenn er auch zunächst durch Mdme de ~Staëls~ "Corinne" (1807) angeregt sein mag, die (4, 3) vor dem St. Petersdom ausruft: "La vue d'un tel monument est comme une musique continuelle et fixée ..." Nach ~Schelling~ ("Vorlesungen über Philosophie der Kunst" S. 576 und 593) würde der Satz lauten: *Die Architektur ist die erstarrte Musik,* und Schopenhauer lässt sich ("Die Welt als W. u. V." 2, 519) über das "Witzwort" aus, dass *Architektur gefrorne Musik* sei.-- * * * * * *Sphärenharmonie (*_oder_ *Sphärenmusik)* ist nach des *Pythagoras* (geb. um 582 v. Chr.) Annahme das Tönen der sich im Raume bewegenden Planeten. (~Zeller~ "Die Philos. d. Griech. in ihrer gesch. Entw." I, p. 398 ff. 4. Aufl. Lpzg. 1876).-- *Philosophie* soll als technischer Ausdruck für die Wissenschaft der Philosophie (nach einer Angabe des Plato-Schülers Heraklides aus Pontus, deren historische Wahrheit jedoch bezweifelt wird) auch dem ~Pythagoras~ seine Entstehung verdanken (~Zeller~ a. a. O. I, p. 1 ff.).-- Nach Plutarch ("Über das Hören" 13) sagte ~Pythagoras~, ihm habe sich aus der Philosophie das "μηδὲν θαυμάζειν" ergeben, ein Lehrsatz, den wir nach ~Horaz~ ("Epist." 1, 6, 1) also citieren: *Nil admirari!* Nichts anstaunen!-- *Kosmos* für "All", "Weltall" soll nach Diogenes Laërtius 8, 48 zuerst von den Pythagoräern gebraucht worden sein. (~Zeller~ a. a. O. I, p. 409'3, und "Doxographi Graeci" ed. H. Diels. Berlin 1879, p. 327'8). Eigentlich hiess "Κόσμος" "Ordnung", als welche den Pythagoräern aber das All erschien, da die Zahlen ihnen die Dinge waren und zugleich ein System bildeten.-- *Ipse dixit,* Er selbst hat's gesagt, das Cicero "de natura deorum", I, 5, 10 als das Wort überliefert, womit die Schüler des Pythagoras des Meisters Lehren priesen, ist uns in der lateinischen Form ebenso zur Hand, wie das griechische: *αὐτὸς ἔφα,* das der Scholiast zu Vers 196 der "Wolken" des ~Aristophanes~ erhalten hat.-- * * * * * *Theognis* (bl. um 540 v. Chr.) bringt uns zuerst den Gedanken (V. 327-8): ἁμαρτωλαὶ ... ἐν ἀνθρώποισιν ἕπονται θνητοῖς ... Fehltritte haften den sterblichen Menschen an. ~Sophokles~ "Antig." 1023-4, ~Euripides~ "Hippol." 615 und ein unbekannter Tragiker (bei Nauck "frgm. poët. trag." 261) sagen dasselbe mit ähnlichen Worten, während es in dem Epigramm auf die bei Chäronea Gefallenen (V. 9 beim Demosthenes "pro corona" § 289) heisst: "μηδὲν ἁμαρτεῖν ἐστι θεῶν ..."--"In nichts irren ist eine Eigenschaft der Götter". Dann bietet ~Cicero~ ("Philipp." 12, 2): "Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare"--"Jeder Mensch kann irren, nur der Dumme im Irrtum verharren". Wir pflegen hiernach zu sagen: *errare humanum est,* *Irren ist menschlich.* vrgl. Seneca Rhetor controvers. 4, 3 und Hieronymus epist. 57, 12: "errasse humanum est".-- Des ~Theognis~ (398): τὸν δ' ἀγαθὸν (νόον) τολμᾶν χρή gab wohl Horaz ("Epist." I, 2, 40) wieder mit seinem knappen: *Sapere aude* Wage es, weise zu sein!-- ~Theognis~ (583) singt ferner: *Ἀλλὰ τὰ μὲν προβέβηκεν, ἀμήχανόν ἐστι γενέσθαι Ἀργά· τὰ δ' ἐξοπίσω τῇ φυλακῇ μελέτω.* Was nun einmal geschehen, lässt ungescheh'n niemals sich machen; Aber für Das, was da kommt, sorge mit wachsamem Sinn! Diesem Spruch des von den Alten gern citierten Dichters mögen des ~Plautus~ Worte ("Aulul." 4, 10, 15) entstammen: Factum illud: fieri infectum non potest, Geschehen ist's: ungeschehen kann's nicht gemacht werden, und ("Trucul." 4, 2, 21): Stultus es, qui facta infecta facere verbis postules, Dumm bist du, weil du Geschehenes durch Worte ungeschehen machen willst; wir sagen danach: *Geschehene Dinge lassen sich nicht ungeschehen machen* und: *Geschehenes ungeschehen machen wollen.--* * * * * * Mit dem Klagelaut des sterbenden Singschwans ("Cycnus musicus" s. Brehms "Thierleben" 1879, II, 3 S. 446: "sein letztes Aufröcheln ist klangvoll wie jeder Ton, welchen er von sich giebt") vergleicht *Äschylus* (525-456 v. Chr.) eines Menschenkindes schwungvolle Worte vor dem Tode, indem er ("Agam." 1445) Klytämnestra von Kassandra sagen lässt: "ἡ δέ τοι, κύκνου δίκην τὸν ὕστατον μέλψασα θανάσιμον γόον", "Jene, die nach Art des Schwans Zu singen anhub letzten Todesklaggesang". ~Cicero~ wendet ("de orat." 3, 2, 6) denselben Vergleich auf L. Crassus an, der starb, kurz nachdem er eine Rede gehalten: "Illa tanquam cycnea fuit divini hominis vox"--"Das war gleichfalls die Schwanenstimme des göttlichen Menschen". Und so nennen wir die letzte Schöpfung eines dahingeschwundenen Geistes sein *Schwanenlied* oder seinen *Schwanengesang.--* * * * * * *Pindar* (521-441 v. Chr.) bietet die Worte ("Olymp." 1, 1): *Ἄριστον μὲν ὕδωρ,* Das Beste ist das Wasser; und ("Pyth." 8, 136, vrgl. unten Horaz "Od." IV, 7, 16 mit Anm.): *Σκιᾶς ὄναρ ἄνθρωποι,* Eines Schattens Traum (sind) die Menschen.-- Aus einem uns verlorenen Gesange ~Pindars~ hat sich ein Bruchstück erhalten (s. Boeckh: "Frgm." 151 und Plato: "Gorgias" 484 b), worin es mit Bezug auf die Tötung und Beraubung des Geryon durch Herkules heisst: "νόμος ὁ πάντων βασιλεὺς θνατῶν τε καὶ ἀθανάτων ἄγει δικαιῶν τὸ βιαιότατον ὑπερτάτᾳ χειρί." "Das Gesetz (sc. der Natur, das dem Stärkeren Recht giebt), der König über alle Sterblichen und Unsterblichen, waltet mit allmächtiger Hand, das Gewaltsamste billigend". ~Herodot~ (3, 38) citiert ausser dem Zusammenhang: "[ὀρθῶς μοι δοκέει Πίνδαρος ποιῆσαι νόμον πάντων βασιλέα φήσας εἶναι".--"Pindar scheint mir in seinem Dichten recht zu haben, wenn er sagt: 'das Herkommen ist König über Alle'"; und wiederum anders (7, 104): "ἔπεστι γάρ σφι δεσπότης νόμος ... (ἐπικρατέειν ἢ ἀπόλλυσθαι)"--"über ihnen steht nämlich als Despot das Gesetz (zu siegen oder zu sterben)". Diesen Stellen entsprang das Wort: *Usus tyrannus,* Der Brauch ist Tyrann, was im Hinblick auf des ~Horaz~ ("A. P." 71-72) "usus Quem penes arbitrium est et ius et norma loquendi", "Über die Sprache verfügt der Gebrauch, Recht giebt er und Regel", gewöhnlich auf Sprachliches bezogen wird, wie denn schon Luther (29, S. 258) sagt: "Die natürliche Sprache ist Frau Kaiserin".-- * * * * * Auf *Heraklit* (bl. um 500 v. Chr.) wird der bekannte Satz zurückgeführt, dass Alles ewig wechsle (vrgl. oben Kap. III: Börne): *Πάντα ῥεῖ,* Alles fliesst. Nach ~Aristoteles~ "de coelo" 3, 1 (vrgl. "Metaph." 1, 6 n. "de anima" 2, 2), während er nach ~Plato~ ("Kratyl." 402 a.) gesagt haben soll: "πάντα χωρεῖ" ("Alles bewegt sich fort").-- * * * * * *Sophokles* (496-406 v. Chr.) sagt im "Oedipus auf Kolonos" 1026-7: "... τὰ γὰρ δόλῳ τῷ μὴ δικαίῳ κτήματ' οὐχὶ σώζεται". Wir citieren dies nach ~Paulus Diaconus~ (p. 222. Muell.) aus ~Naevius~ († 204) also: *Male parta male dilabuntur* (vrgl. dasselbe bei ~Cicero~ "Philipp." II, 27 ohne Quellenangabe und ~Plautus~ "Poenulus" 4, 2, 22: "Male partum, male disperit") und auf Deutsch, aber aus den "Sprüchen ~Salomonis~" 10, 2 schöpfend, in der Form: *Unrecht Gut gedeiht nicht.--* Auch citieren wir den Anfang des herrlichsten Chors der "Antigone" (331-2) des ~Sophokles~: *Πολλὰ τὰ δεινὰ, κοὐδὲν ἀν- θρώπου δεινότερον πέλει,* Vieles Gewalt'ge lebt, und nichts Ist gewaltiger, als der Mensch; sowie der Titelheldin sanftes Wort (516): *Οὔ τοι συνέχθειν, ἀλλὰ συμφιλεῖν ἔφυν,* *Nicht mitzuhassen, mitzulieben bin ich da.--* Die in dem Scholion zu des ~Sophokles~ "Antigone", 620, angeführten Verse eines ~unbekannten griechischen Tragikers~: Ὅταν δ' ὁ δαίμων ἀνδρὶ πορσύνῃ κακά, Τὸν νοῦν ἔβλαψε πρῶτον, ᾧ βουλεύεται, citieren wir in der schlecht lateinischen Form: *Quos Deus perdere vult, dementat prius,* Die, welche Gott verderben will, verblendet er vorher. (~Velleius Paterculus~ II, 118: "Ita se res habet, ut plerumque fortunam mutaturus deus consilia corrumpat". ~Publilius Syrus~, 490 bei Ribbeck: "Stultum facit Fortuna, quem vult perdere".) Ein Fragment bei Lykurg advers. Leocratem § 92 lautet ähnlich: ὅταν γὰρ ὀργὴ δαιμόνων βλάπτῃ τινά, τοῦτ' αὐτὸ πρῶτον ἐξαφαιρεῖται φρενῶν τὸν νοῦν τὸν ἐσθλόν.-- * * * * * *Vier Elemente,* Feuer, Wasser, Luft, Erde, stellte *Empedokles* (geb. 490 v. Chr.) in seinem Lehrgedichte "über die Natur" auf.-- * * * * * *Herodot* (484-428 v. Chr.) sagt (2, 10), das Land zwischen den Gebirgen nördlich von Memphis sei einst ein Meerbusen gewesen, gerade wie das Gebiet um Ilion u.s.w., "wenn es erlaubt ist, so Kleines mit Grossem zu vergleichen"--"ὡς ... εἶναι σμικρὰ ταῦτα μεγάλοισι συμβαλεῖν", und er braucht dieselbe entschuldigende Wendung (4, 99; nur steht dort ταῦτα vor σμικρά), als er die Küste Skythiens mit der Attikas vergleicht. Daher rührt wohl ~Vergils~ Wort ("Georgica" 4, 176) gelegentlich des Vergleichs der Bienen-Arbeit mit der der blitzeschmiedenden Cyclopen: *Si parva licet componere magnis,* Wenn man Kleines mit Grossem vergleichen darf. (vrgl. "Ecl." 1, 24; Ovid "Met." 5, 416-7 u. "Trist." 1, 3, 25 u. 1, 5, 28).-- Ebenso ist das übliche, die Glaubwürdigkeit beschränkende *Relata refero* (Ich erzähle Erzähltes) auf ~Herodot~ zurückzuführen, der (7, 152) auseinandersetzt: "ἐγὼ δὲ ὀφείλω λέγειν τὰ λεγόμενα, πείθεσθαί γε μὲν οὐ παντάπασι ὀφείλω, καί μοι τοῦτο τὸ ἔπος ἐχέτω ἐς πάντα λόγον"--"mir liegt ob zu erzählen, was erzählt wird, aber mir liegt nicht immer ob es zu glauben; und dies Wort soll mir bei Allem gelten, was ich erzähle" (vrgl. dieselbe Vorsicht 1, 183; 4, 173, 187, 195; 6, 137).-- * * * * * In des *Euripides* (480-406 v. Chr.) "Orestes" 234 schlägt Elektra dem kranken Bruder vor aufzustehen, denn: μεταβολὴ πάντων γλυκύ Abwechselung ist immer angenehm, was den Griechen "geflügelt" wurde: denn Aristoteles ("Nikom. Eth." 7, 15) citiert: "Abwechselung ist das Allerangenehmste, wie der Dichter sagt" ("μεταβολὴ δὲ πάντων γλυκύτατον κατὰ τὸν ποιητήν"). Als Übersetzung dieses Wortes lässt sich aus der nachchristlichen römischen Litteratur (s. Valerius Maximus II, 10 ext. I; Phädrus II, Prolog 10; Justinus "Praefatio") varietas delectat[62] herleiten; wir aber citieren: *variatio delectat,* Abwechselung ergötzt, was sich nirgends findet. Der muntere Dichter und Komponist August Schäffer († 1879) irrt, wenn er eins seiner Lieder beginnt: "Delectat variatio Das steht schon im Horatio".-- [Fußnote 62: So wird es richtig citiert in Hans Clauerts "wercklichen Historien" (1591, cap. XV) und mit dem Zusatz versehen: "Wie der Teuffel sagt, da er Buttermilch mit einer Mistgabel ass".] In des ~Euripides~ "Iphigenie in Tauris" (568) sagt Orest, er lebe unglücklich: κοὐδαμοῦ καὶ πανταχοῦ, Sowohl nirgends als auch überall; ~Seneca~ schreibt ("epist." 2, 2): Nusquam est, qui ubique est, Nirgends lebt, wer überall lebt; ~Martial~ (7, 73, 6): Quisquis ubique habitat, ... nusquam habitat, Wer überall haust, haust nirgends; Und so sagen wir denn: *Überall und nirgends sein.--* * * * * * Ein Vers des Dichters und pythagoräischen Philosophen *Epicharmus* (5. Jahrh. v. Chr.) findet sich im pseudoplatonischen "Axiochus" 366 und in des Äschines "Dialogen" III, 6 also verstümmelt: Ἁ δὲ χεὶρ τὰν χεῖρα νίζει· δός τι, καὶ λαβέ τι Die Hand wäscht die Hand: Gieb etwas und nimm etwas. Liest man den Schluss mit C. Fr. Hermann ("Gesch. d. plat. Philos." S. 306) "λάβοις τί κα" "so magst du auch etwas kriegen", so ergiebt sich der gute Sinn des Goetheschen "Wie du mir, so ich dir". Schon bei den Griechen wurde "χεὶρ χεῖρα νίπτει" geflügeltes Wort (s. Menander "Monostich." 543 und die Stellen S. 274 im "Epicharm." von Lorenz Berl. 1884). Wir citieren es nach ~Senecas~ "Verkürbissung des Claudius" und ~Petronius~ c. 45 lateinisch in der Form: *manus manum lavat* und übersetzen: *Eine Hand wäscht die andere.--* * * * * * Die Worte des (401 v. Chr. †) *Choerilos* von Samos (s. Kinkel. "Frgm. Epic. Graec." I, p. 271. fr. 10; 1877): Πέτρην κοιλαίνει ῥανὶς ὕδατος ἐνδελεχείῃ *Der Tropfen höhlt den Stein* (_durch Beharrlichkeit_) citieren wir auch in der lateinischen Form *Gutta cavat lapidem non vi sed saepe cadendo* Der Tropfen höhlt den Stein nicht durch Kraft, sondern durch häufiges Niederfallen. Ovid ("ex Ponto" 4, 10, 5) singt: "Gutta cavat lapidem" ... fährt dann aber fort "consumitur annulus usu" ("der Ring wird durch den Gebrauch abgenutzt"). Das "non vi sed saepe cadendo" war schon im 16. Jahrh. bekannt, da es folgende Verse hervorrief, welche sich in Giordano Brunos Lustspiel "Il candelajo" ("Der Lichtzieher", 1582) III, 6 finden: "Gutta cavat lapidem, non bis sed saepe cadendo: Sic homo fit sapiens, bis non sed saepe legendo". ("Der Tropfen höhlt den Stein, nicht durch zweimaligen, sondern durch öfteren Fall: so wird der Mensch weise, nicht durch zweimaliges, sondern durch öfteres Lesen").-- * * * * * Ein Wort des *Sokrates* (469-399 v. Chr.) in Xenophons Memorabilien 1, 3, 5, das ~Cicero~ "de finibus" 2, 28, 90 in der Form "cibi condimentum est fames" (Hunger ist der Speise Würze) mitteilt, erscheint schon im 13. Jahrh. im Deutschen. In ~Freidanks~ "Bescheidenheit" (Wilh. Grimms "Vridanc", 39) heisst es bereits unter "Von dem Hunger": *Der Hunger ist der beste Koch.--* Nach ~Sokrates~ (s. Cornificius "ad. Herenn." 4, 28, 39; Quintilian 9, 3, 85; Aulus Gellius 19, 2; Athenäus "Deipnos." 4, p. 158F; Diog. Laërtius II, 5, n. 16, 34: "ἔλεγε, τοὺς μὲν ἄλλους ἀνθρώπους ζῆν, ἵν' ἐσθίοιεν· αὑτὸν δὲ ἐσθίειν, ἵνα ζώῃ" "er sagte, andere Leute lebten, um zu essen; er aber esse, um zu leben") citieren wir auch *Wir leben nicht, um zu essen; wir essen, um zu leben.--* * * * * * *Hippokrates* (um 460-370 v. Chr.) hat im Anfange der Schrift "Prognostikon" ein Menschenantlitz, auf dem sich die Kennzeichen des nahenden Todes einstellen, so vortrefflich zu schildern gewusst, dass man noch jetzt ein solches Gesicht *Hippokratisches Gesicht* *facies hippocratica* nennt. Wer aber nannte es zuerst so?-- Den Anfang der "Aphorismen" des ~Hippokrates~ "Ὁ βίος βραχὺς, ἡ δὲ τέχνη μακρή" citieren wir in der lateinischen Form: *Vita brevis, ars longa* (_vrgl. Seneca "de brev. v." 1_), Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang; und ebenso, den Schluss: "Ὁκόσα φάρμακα οὐκ ἰῆται, σίδηρος ἰῆται, ὅσα σίδηρος οὐκ ἰῆται, πῦρ ἰῆται (ὅσα δὲ πῦρ οὐκ ἰῆται, ταῦτα χρὴ νομίζειν ἀνίατα)", das Motto von Schillers "Räubern": "*Quae medicamenta non sanant, ferrum sanat, quae ferrum non sanat, ignis sanat.* (Quae vero ignis non sanat, insanabilia reputari oportet")--"Was Arzneien nicht heilen, heilt das Messer; was das Messer nicht heilt, heilt Brennen; was aber Brennen nicht heilt, muss als unheilbar angesehen werden".-- * * * * * Aus *Thucydides* (um 454-396 v. Chr.) 1, 22 ist bekannt: Κτῆμα ἐς ἀεί Ein Besitztum auf immer.-- 2, 45 lässt ~Thucydides~ den Perikles zu den Witwen der gefallenen Athener Folgendes sprechen: "τῆς τε γὰρ ὑπαρχούσης φύσεως μὴ χείροσι γενέσθαι ὑμῖν μεγάλη ἡ δόξα καὶ ἦς ἂν ἐπ' ἐλάχιστον ἀρετῆς περὶ ἢ ψόγου ἐν τοῖς ἄρσεσι κλέος ἦ." "Ihr werdet grossen Ruhm ernten, wenn Ihr Euch nicht schwächer erweiset, als die Natur Euch schuf, und am meisten Die, von der unter den Männern im Guten wie im Bösen am Wenigsten gesprochen wird!" Dadurch wurde das Wort gebildet: *Die beste Frau ist die, von der man am Wenigsten spricht.--* * * * * * Als in des *Aristophanes* (um 444-380) "Vögeln" unter dem Schwarm auch eine Eule herbeifliegt, fragt (V. 301) Euelpides: "τίς γλαῦκ' Ἀθήναζ' ἤγαγε"; "Wer hat die _Eule_ nach _Athen_ gebracht?" sc.: "wo schon so viele sind"; denn die Eule, kein seltener Vogel dort, war Athenes Wappentier und prangte auf den Münzen der Stadt, die (nach V. 1106: "Γλαῦκες ὑμᾶς οὔποτ' ἐπιλείψουσι" ... "An Eulen wird es euch nie mangeln") schlechtweg "Eulen" hiessen. So ward denn wohl *Eulen nach Athen (tragen)* im Sinne von "etwas Überflüssiges leisten" ein griechisches Sprichwort (vrgl. Suidas: "Γλαῦκα εἰς Ἀθήνας"), welches uns zum "geflügelten Wort" wurde durch ~Aristophanes~ und ~Cicero~ ("Γλαῦκ' εἰς Ἀθήνας" v. "Fam." 6, 3; 9, 3; "Quint. fr." 2, 16).-- V. 376 der "Vögel" des ~Aristophanes~: ἀλλ' ἀπ' ἐχθρῶν δῆτα πολλὰ μανθάνουσιν οἱ σοφοί, aber wer klug ist, der lernt fürwahr von dem Feinde gar Vieles kürzt ~Ovid~ ("Metam." 4, 428) zu dem Schlagwort ab: *Fas est et ab hoste doceri* Recht ist's, auch vom Feinde zu lernen.-- Ebenfalls in des ~Aristophanes~ "Vögeln" (V. 821 u. sonst) wird die von den Vögeln in die Luft gebaute Stadt νεφελοκοκκυγία *Wolkenkukuksheim* genannt, was gleichbedeutend mit "Phantasiegebilde" gebraucht wird.-- In des ~Aristophanes~ "Plutos" steht (1151): πατρὶς γάρ ἐστι πᾶσ' ἵν' ἂν πράττῃ τις εὖ Ein Vaterland ist jedes (Land), wo es einem gut geht. (vrgl. die Parallelstellen bei Nauck: "Tragic. graec. fragm." S. 691). Dies lautet bei Cicero "Tusc." 5, 37 (verm. herrührend vom Tragiker ~Pacuvius~, † 130 v. Chr.) Patria est, ubicunque est bene, Das Vaterland ist allenthalben, wo es gut ist; und hierin sehen wir die Quelle des als Kehrreim des Liedes "Froh bin ich und überall zu Hause" ("Gedichte" von Fr. Hückstädt, Rostock 1806. S. 144-5) bekannten Wortes: *Ubi bene, ibi patria,* Wo (es mir) gut (geht), da (ist mein) Vaterland.-- * * * * * *Plato* (um 427-347 v. Chr.) sagt im "Phaedon" 91 c.: "ὑμεῖς μέντοι, ἂν ἐμοὶ πείθησθε, σμικρὸν φροντίσαντες Σωκράτους, τῆς δὲ ἀληθείας πολὺ μᾶλλον", "wenn ihr mir folget, so kümmert ihr euch um Sokrates ein wenig, viel mehr aber um die Wahrheit". Dieses Wort überliefert uns ~Ammonius~ ("Leben d. Aristot.") in der zugespitzten Form: "φίλος μὲν Σωκράτης, ἀλλὰ φιλτάτη ἡ ἀλήθεια", "Sokrates ist mir lieb, aber die Wahrheit am allerliebsten". Wir citieren es in lateinischer Sprache und setzen für "Sokrates" "Plato": *Amicus Plato, sed magis amica veritas,* Plato ist mir lieb, aber die Wahrheit ist mir noch lieber, wie es sich schon in des ~Cervantes~ "Don Quijote" (c. 51. T. II, ersch. 1615) findet; während ~Luther~ ("de servo arbitrio" z. A.) schreibt: "Amicus Plato, amicus Socrates, sed praehonoranda (höher zu schätzen) veritas" (vrgl. Aristot. 1096, a, 14. Bekker).-- In "Tim. 26, e" stellt ~Plato~ "πλασθέντα μῦθον" "die erdichtete Fabel" und "ἀληθινὸν λόγον" "die wahre Überlieferung" einander gegenüber. Auch wendet er "μῦθος" und "λόγος" einzeln in demselben Sinne an, weshalb F. A. ~Wolf~ ("zu Platos Phaedon". Berl. 1811. S. 27) diese Worte mit *Dichtung und Wahrheit* übersetzte, indem er auf den gleichen Gebrauch in des Aristoteles "Poëtik" hinwies. Vor ihm hatte schon G. E. ~Lessing~ ("Vossische Zeitung" v. 12. Juni 1751) "Erdichtung und Wahrheit" und J. G. ~Jacobi~ (in d. Aufs. "Dichtkunst. Von der poetischen Wahrheit". S. 9 u. 17, mit dem er im Okt. 1774 die "Iris" eröffnete) den Ausdruck *Wahrheit und Dichtung* angewendet. ~Goethe~ nannte dann (1811) seine Lebensbeschreibung "Dichtung und Wahrheit", welcher Titel nach seinem Tode durch ~Riemer~ und ~Eckermann~ in "Wahrheit und Dichtung" keck verändert wurde.-- Aus ~Platos~ "Gorgias", 1, citieren wir das damals schon sprichwörtliche "κατόπιν ἑορτῆς" stets in der lateinischen Form: *post festum,* nach dem Fest, d.h. "zu spät, wenn alles, weswegen man kommt, vorüber ist"; obgleich sich die Römer dieses Ausdrucks selbst nicht bedienten.-- *Platonische Liebe* nennt man diejenige, welche sich zu der geliebten Person nicht durch Sinnenreiz hingezogen fühlt, sondern durch die Schönheit der Seele und des Charakters; platonisch heisst sie, weil ~Plato~ im "Gastmahl" sie von Pausanias also erklären lässt.-- *Deus ex machina* beruht auf ~Plato~, der ("Kratylos", p. 425, D) den ~Sokrates~ sagen lässt: "wir müssten uns denn auch unsererseits mit der Sache so abfinden, wie die Tragödiendichter, die ihre Zuflucht zu den Maschinen nehmen, wenn sie in Verlegenheit sind, und die Götter herbeischweben lassen, indem wir sagten, die ursprünglichen Wörter hätten die Götter eingeführt und deshalb wären sie richtig".-- ~Platos~ "Gesetze" rügen (p. 625), dass die meisten es nicht einsehen, "dass ihr Lebelang stets alle Städte mit allen Städten in beständigem Kriege wären", und es heisst ferner dort (pag. 626): "dass naturgemäss stets alle Städte mit allen Städten in unversöhnlichem Kriege wären", und nicht nur diese, sondern dass auch "Dorf gegen Dorf, Haus gegen Haus, Mensch gegen Mensch, ein Jeder gegen sich selbst Krieg führe", ja "dass Alle mit Allen auf Kriegsfuss seien" ("πολεμίους εἶναι πάντας πᾶσι"). Hiernach heisst es vielleicht bei ~Lucilius~ (Lachm. v. 1020): "insidias facere, ut si hostes sint omnibus omnes", "sie legen Fall'n, als wären Alle Allen Feind'", und gewiss bei ~Hobbes~ ("De cive" .... als Mscpt. gedr. 1642, ersch. Amst. 1648 .... c. 1, 12):--"es ist unleugbar, dass Krieg der natürliche Zustand der Menschen war, bevor die Gesellschaft gebildet wurde, und zwar nicht einfach der Krieg, sondern der *Krieg Aller gegen Alle",* *Bellum omnium in omnes,* während sich in seinem "Leviathan" (engl. Lond. 1651, latein. Amst. 1668) c. 18 der Ausdruck also wiederholt: *Bellum omnium contra omnes.--* * * * * * *Kosmopolit* *Weltbürger* stammt nach ~Diogenes Laërtius~ VI, 2 n. 6, 63 von *Diogenes* dem Cyniker (412-323 v. Chr.), der auf die Frage, woher er sei, sich "κοσμοπολίτης" nannte. ~Cicero~ erzählt ("Tusc." 5, 37, 108): "Als Sokrates gefragt wurde, aus welchem Lande er sei, antwortete er: 'Aus der Welt'. Denn er hielt sich für einen Einwohner und Bürger der ganzen Welt". Dass dies Wort mit Unrecht auf Sokrates zurückgeführt wird, darüber vrgl. ~Zeller~ II, 1, p. 160'6 und 277'4. (3. Aufl., Lpz. 1875.)-- * * * * * *Aristoteles* (384-322 v. Chr.) sagt uns, der Mensch (ἄνθρωπος) sei von Natur (φύσει) ein *πολιτικὸν ζῷον* ("Polit." 1, 2), *ζῷον πολιτικόν* (3, 6), *politisches Geschöpf, geselliges Wesen, geselliges Tier,* "Der Mensch ein gesellicht Thier" ist die Überschrift eines Verses von Friedrich von ~Logau~ (Salomons von Golau Deutscher Sinngetichte. Drey Tausend. Breslau. In Verlegung Caspar Klossmanns. 1654 ersch. Jedoch ohne Jahresangabe. 3. Tausend, 10. Hundert No. 95).-- ~Aristoteles~ spricht ("Hist. animal." 6, 3) davon, dass sich im Weissen des Eies das Herz des werdenden Vogels "als ein Blutfleck" anzeige, "welcher Punkt, wie ein Lebewesen, hüpfe und springe" ("Στίγμη αἱματίνη ἐν τῷ λευκῷ ἡ καρδία· τοῦτο δὲ τὸ σημεῖον πηδᾷ καὶ κινεῖται, ὥσπερ ἔμψυχον"). Theodorus ~Gaza~ († 1478) übertrug die letzten Worte also: "quod ~punctum salit~ iam et movetur ut animal". Volcher ~Coiter~ ("Exercitat. anatom." Norib. 1573) citiert dies: "punctum salit", und dann nennen ~Aldovrandi~ ("Ornithol." Frcf. 1610; L. 14 c. 1) und W. ~Harvey~ ("Exercit. d. gener. anim." 17; Lond. 1651) "den hüpfenden Punkt", der sich (s. Schiller "Der Genius" 1795) "verborgen im Ei reget": *punctum saliens,* welch' *springender Punkt* ("der Lebenspunkt, der Punkt, auf den Alles ankommt") von uns meistens übertragen auf das in geistiger Beziehung als Hauptsache Hervorspringende angewandt wird.-- Im ~Aristoteles~ ("De incessu animalium" cap. 2 n. 8) findet sich der Satz "Die Natur macht Nichts vergeblich" ([ἡ φύσις οὐδὲν ποιεῖ μάτην) (natura nihil frustra facit) und es scheint, als habe man zerstreuterweise hieraus das dann viel gebrauchte Wort mit völlig anderer Bedeutung gebildet: *Natura non facit saltus* *Die Natur macht keinen Sprung* (_wörtl. keine Sprünge_) (vrgl. Linné "Philosophia botanica" 1751 unter 77); denn es wird (cap. 8) bald darauf das Springen (ἅλσις, ~saltus~) der Tiere besprochen. Julius ~Frauenstädt~ leitet es irrig in seiner Einleitung von Schopenhauers "sämtl. Werken" (S. 22. 2. Aufl. Lpz. 1877) kurzweg aus obiger Aristotelesstelle her.-- Auf dem von ~Aristoteles~ ("Histor. animal." 8, 28) überlieferten Sprichworte: "ἀεὶ φέρει τι Λιβύη καινόν", "immer bringt Afrika etwas Neues" beruht: *Quid novi ex Africa?* Was giebt es Neues aus Afrika? (vrgl. ~Aristot.~ "de generat. animal." 2, 5, ~Anaxilas~, Komödiendichter um 350 v. Chr. bei ~Athen.~ 14, p. 623 E., ~Plin.~ "Nat. hist." 8, 17: "vulgare Graeciae dictum: semper aliquid novi Africam afferre" und ~Nicephorus Gregoras~ [um 1350] "Histor. Byzant.", p. 805, 23, ed. Schopen).-- ~Aristoteles~ ("de anima" 3, 4) sagt: "ὥσπερ ἐν γραμματείῳ ᾧ μηδὲν ὑπάρχει ἐντελεχείᾳ γεγραμμένον" ("wie auf einer Tafel, auf der wirklich nichts geschrieben ist"). Hierzu fügt Trendelenburg das Wort ~Alexanders aus Aphrodisias~ (um 200 v. Chr.): "ὁ νοῦς ... ἐοικὼς πινακίδι ἀγράφῳ" ("die Vernunft, einer unbeschriebenen Tafel gleichend"), das ~Plutarch~ "Aussprüche d. Philos". 4, 11 (χαρτίον, "Blatt" für "Tafel" setzend) den Stoikern zuschrieb. Wir citieren lateinisch *Tabula rasa,* abgewischte Schreibtafel; was nach Prantl ("Gesch. d. Logik") zuerst bei ~Ägidius a Columnis~ († 1316) vorkommt. "Tabellae rasae" lesen wir zwar schon bei ~Ovid~ ("Ars Amandi" 1, 437) aber ohne jene Beziehung auf Geistiges.-- ~Aristoteles~ ("Problemata" 30, 1) fragt: "Διὰ τί πάντες ὅσοι περιττοὶ γεγόνασιν ἄνδρες, ἢ κατὰ φιλοσοφίαν, ἢ πολιτικὴν, ἢ ποίησιν, ἢ τέχνας, φαίνονται μελαγχολικοὶ ὄντες ..." "Woher kommt es, dass all' die Leute, die sich in der Philosophie, oder in der Politik, oder in der Poesie, oder in den Künsten auszeichneten, offenbar Melancholiker sind?" Hieraus bildete Seneca ("de tranquill, anim." 17, 10) den uns geläufigen Satz: *Nullum magnum ingenium sine mixtura dementiae fuit.* Es hat keinen grossen Geist ohne eine Beimischung von Wahnsinn gegeben.-- Im ~Aristoteles~ ("Oekonom." 1, 6) lesen wir: "Καὶ τὸ τοῦ Πέρσου, καὶ τὸ Λίβυος ἀπόφθεγμα εὖ ἂν ἔχοι· ὁ μὲν γὰρ ἐρωτηθεὶς τί μάλιστα ἵππον πιαίνει, ὁ τοῦ δεσπότου ὀφθαλμὸς ἔφη· ὁ δὲ Λίβυος, ἐρωτηθεὶς ποία κόπρος ἀρίστη, τὰ τοῦ δεσπότου ἴχνη, ἔφη." "Sowohl des Persers, wie des Libyers Ausspruch ist gut, denn Jener sagte auf die Frage, was ein Pferd am Besten mäste: *Das Auge des Herrn;* während der Libyer auf die Frage, welcher Dünger am Besten sei, sagte: des Herrn Fussstapfen". ~Columella~ (4, 18) vermengt diese Worte, indem er schreibt: "oculos et vestigia domini res agro saluberrimas", "die Augen und Fussstapfen des Herrn seien die heilsamsten Dinge für den Acker", und ~Plinius~ ("Nat. hist.", 18, 2) kürzt dies also: "majores fertilissimum in agro *oculum domini* esse dixerunt".--"Die Altvordern sagten, am fruchtbringendsten für den Acker sei das Auge des Herrn".-- Im ~Aristoteles~ ("Analyt." prior. B. 18 p. 66 ed. Bekker) steht: "Ὁ δὲ ψευδὴς λόγος γίνεται παρὰ τὸ πρῶτον ψεῦδος", "der falsche Satz entspringt dem falschen Grundgedanken" oder "die falsche Conclusion der falschen Prämisse". Hieraus stammt für "Grundirrtum" *Das πρῶτον ψεῦδος,* das wir jedoch nach dem Sprachgebrauch, der "ψεῦδος" nicht als "Irrtum" sondern als "absichtliche Täuschung" nimmt, oft als "Grundbetrug" oder "Urlüge" aufzufassen und theologisch anzuwenden geneigt sind.-- * * * * * *Theophrast* (um 372-287 v. Chr.) pflegte (nach Diogen. Laërt. V. 2 n. 10, 40) zu sagen: "πολυτελὲς ἀνάλωμα εἶναι τὸν χρόνον", "Zeit sei eine kostbare Ausgabe". Hieraus scheint hergeleitet: *Zeit ist Geld,* was wir auch englisch ausdrücken: *Time is money.* In Bacons "Essayes" ("Of Dispatch" 1620) heisst es: "Time is the measure of business, as money is of wares: and business is bought at a deare hand, where there is small dispatch" (Zeit ist der Arbeitmesser, wie Geld der Waarenmesser ist: und Arbeit wird teuer, wenn man nicht sehr eilt).-- * * * * * Der Redner *Pytheas* (um 340 v. Chr.) sagte (nach Plutarch "Staatslehren" 6 n. "Demosthenes" 8, sowie nach Aelian "variae hist." 7, 7) von den Reden des von ihm unaufhörlich angefeindeten Demosthenes, dass sie "nach Lampendochten röchen" (ἐλλυχνίων ὄζειν) und noch heute sagen wir *nach der Lampe riechen* von jeder litterarischen Arbeit, welche ohne Anmut der Form nächtliches Studium verrät.-- * * * * * Bei ~Stobäus~ (Serm. LXVI, p. 419. Gesn.) finden wir des *Menander* (342-290 v. Chr.): Τὸ γαμεῖν, ἐάν τις τὴν ἀλήθειαν σκοπῇ, Κακὸν μέν ἐστιν, ἀλλ' ἀναγκαῖον κακόν. Heiraten ist, wenn man die Wahrheit prüft, Ein Übel, aber ein *notwendiges Übel.* ~Malum necessarium~, die lat. Übersetzung, steht in des ~Lampridius~ (4. Jahrh. n. Chr.) "Alexander Severus" 46.-- ~Plutarch~ überliefert uns in der "Trostrede an Apollonius", dessen Sohn gestorben war, (p. 119'e; cap. 34) den Vers des ~Menander~: "*Ὃν οἱ θεοὶ φιλοῦσιν ἀποθνήσκει νέος*", den ~Plautus~ ("Bacch." 4, 7, 18) also übersetzt: "quem di diligunt adolescens moritur" und der bei uns zu lauten pflegt: *Wen die Götter lieben, der stirbt jung.--* ~Menanders~ Wort "ἀνεῤῥίφθω κύβος" ("der Würfel falle!"--Überl. v. Athenäus XIII, p. 559 c.) citierte ~Cäsar~, als er 49 v. Chr. den Rubicon überschritt, in griechischer Sprache, wie Plutarch ("Pompeius", 60 und "Ausspr. v. Kön. u. Feldh.") ausdrücklich hervorhebt. Sueton hingegen lässt ihn lateinisch sagen ("Caesar" 32): *Alea iacta est!* *Der Würfel ist gefallen!* (Erasmus verbessert: "Iacta esto alea!" "Der Würfel falle!") Huttens Wahlspruch (s. Kap. III) "Jacta est alea" hat hier seine Quelle.-- Die 422. Gnome der "Monostichen" des ~Menander~ *Ὁ μὴ δαρεὶς ἄνθρωπος οὐ παιδεύεται* *Wer nicht geschunden wird, wird nicht erzogen* stellte ~Goethe~ als Motto vor den 1. Teil seiner Selbstbiographie.-- Eine Komödie ~Menanders~ *Ἑαυτὸν τιμωρούμενος* kam auf uns durch des ~Terenz~ Komödie *Heautontimorumenos,* "Der Selbstpeiniger". * * * * * Die nach ~Diogenes Laërtius~ (VII, 1 n. 19, 23) von dem Stoiker *Zeno* (geb. 340 v. Chr.) aufgestellte (von ~Porphyrius~ im "Leben des Pythagoras" aber auf diesen zurückgeführte, in ~Plutarchs~ Schrift "Die Menge der Freunde" und in dem ~Pseudo-Aristotelischen~ Buch "Magna Moralia" II, 15 citierte) Definition des Freundes "Ἄλλος ἐγώ" wenden wir an in der lateinischen und deutschen Form: *Alter ego,* *Ein zweites Ich.* Bei ~Cicero~ findet sich "me alterum" "ad. fam." 7, 5, 1; "ad Attic." 3, 15, 4; 4, 1, 7; "Alterum me" "ad fam." 2, 15, 4; "verus amicus est tanquam alter idem" "de amic." 21, 80; bei Ausonius "alter ego" praef. 2, 42 (4. Jahrh. n. Chr.). Der griechische Romanschreiber ~Eustathius~ [6. Jahrh.? 12. Jahrh.?] sagt dreist von sich: "Ein zweites Ich; denn also bezeichne ich den Freund". ~Hercher~ "Erotici Graeci" 2, p. 164, 25; vrgl. 165, 18. Späterhin nahm "Alter ego" die Bedeutung eines Stellvertreters der souveränen Gewalt an.-- * * * * * Am Schlusse jeder Beweisführung des Mathematikers *Euklid* (bl. um 300 v. Chr.) heisst es: ὅπερ ἔδει δεῖξαι, *quod erat demonstrandum,* was zu beweisen war.-- Des (um 270 v. Chr. bl.) Philosophen *Bion* Witz: "Εὔκολον τὴν εἰς Ἅιδου ὁδόν· καταμύοντας γοῦν κατιέναι", "der Weg zum Hades ist leicht; man kommt ja mit geschlossenen Augen hinab" (s. Diog. Laërt. IV, c. 7, n. 3, § 49) wird von uns in der kürzeren Form des Vergil citiert ("Aen." 6, 126): *Facilis descensus Averno,* Das Hinabsteigen in die Unterwelt ist leicht; worauf dann folgt, dass das Wiederauftauchen daraus schwer sei.-- * * * * * *Philo Judaeus* († 54 n. Chr.) sagt ("de migr. Abrahami" 15, p. 449, Mangey) von den ägyptischen Zauberern: "ἀπατᾶν δοκοῦντες ἀπατῶνται" (sie glaubten zu betrügen und wurden betrogen). Danach schreibt der gern citierende Apostel ~Paulus~ im 2. Briefe an Thimotheus 3, 13 auch von den Magiern Ägyptens: "Mit den bösen Menschen aber und verführerischen wird es je länger je ärger, "verführen und werden verführt" ("πλανῶντες καὶ πλανώμενοι"). Dann sagt ~Porphyrius~ in seines Lehrers Plotin Leben (16): "οἳ--ἐξηπάτων καὶ αὐτοὶ ἠπατημένοι" ("die betrogen und selbst betrogen waren") und ~Augustinus~ ("Bekenntnisse" 7, 2): "deceptos illos et deceptores", und G. E. ~Lessing~ ("Nathan" 3, 7) verdeutschte in der Parabel von den drei Ringen das Wort also: *Betrogene Betrüger.* {vrgl. ~Margarete von Navarra~ in dem 1543 erschienenen "Heptameron" Novelle 1, 6, 15, 23, 25, 28, 45, 51, 62; ~Cardanus~ († 1576) "De subtilitate", 1663, III, 551; ~Cervantes~ "Don Quijote" 2, 33 (1615) u.s.w.; ~Moses Mendelssohn~ ("Ges. Schr.", 1843, III, 115; Brief vom 9. 2. 1770 an Bonnet über eine Sekte): "Wollen wir sagen, dass alle ihre Zeugen Betrogene und Betrüger sind?" Eine komische Oper von Guilet et Gaveaux (1799) heisst "Le trompeur trompé".}-- * * * * * Flavius *Josephus* (37 n. Chr.--nach 93) sagt in seiner Schrift "Gegen Apion" (II, 16) von Moses im Gegensatze zu Minos: "Ὁ δὲ ἡμετέρος νομοθέτης εἰς μὲν τούτων οὐδοτιοῦν ἀπεῖδεν, ὡς δ' ἄν τις εἴποι βιασάμενος τὸν λόγον, θεοκρατίαν ἀπέδειξε τὸ πολίτευμα, Θεῷ τὴν ἀρχὴν καὶ τὸ κράτος ἀναθείς"--"Unser Gesetzgeber richtete jedoch auf Alles Dieses gar nicht sein Augenmerk; er machte die Staatsverfassung zu einer *Theokratie* (Gottesherrschaft), wenn man sich so gewaltsam ausdrücken darf, indem er Gott die obrigkeitliche Macht beilegte".-- * * * * * Einen Spruch des *Epiktet* (geb. um 50 n. Chr.) teilt ~Aulus Gellius~ 17, 19, 6 in der lateinischen Form mit: *Sustine et abstine,* ἀνέχου καὶ ἀπέχου, *Leide und meide.--* * * * * * *Plutarch* (geb. um 50 n. Chr., † 120 n. Chr.) erzählt in seiner Biographie des L. ~Aemilius Paullus~ (Kap. 5), dass dieser sich aus unbekannten Gründen von seiner Gattin, Papiria, habe scheiden lassen. Plutarch vermutet, dass der Scheidungsgrund ein ähnlicher gewesen sei, wie derjenige eines gewissen Römers. Dieser habe sein Weib fortgeschickt und alsdann auf die Fragen seiner Freunde: "Ist sie denn nicht sittsam? Nicht schön von Gestalt? Schenkte sie Dir denn keine Kinder?" ihnen seinen Schuh hingestreckt und gefragt: "Ist er nicht fein? Ist er nicht neu? Aber Niemand von Euch sieht, an welcher Stelle mein Fuss gedrückt wird, (οὐκ ἂν εἰδείη τὶς ὑμῶν. καθ' ὅτι θλίβεται μέρος οὑμὸς πούς)". Hierauf fusst die Stelle des ~Hieronymus~ (adv. Jovin. 1, 48): "Legimus quendam apud Romanos nobilem, cum eum amici arguerent, quare uxorem formosam et castam et divitem repudiasset, protendisse pedem et dixisse eis: Et hic soccus, quem cernitis, videtur vobis novus et elegans, sed nemo scit praeter me, ~ubi me premat~." Hier findet sich zuerst das bekannte Bild unseres Sprachschatzes: *Nicht wissen* _und_ *wissen, wo Einen der Schuh drückt.--* Durch *Lucian*s (um 160 n. Chr.) Abhandlung "wie man Geschichte schreiben müsse" wurde die thracische Stadt *Abdera* für immer als lächerlich gebrandmarkt; und sie wurde als solche in Deutschland berühmt durch ~Wielands~ im "teutschen Merkur" 1774, 1. und 2. erschienene "Geschichte der *Abderiten".--* * * * * * Bei *Sextus Empiricus* (Ende des 2. Jahrh. n. Chr.; "Adversus mathematicos", 287; Imm. Bekker, Berl. 1842; S. 665) steht: ὀψὲ θεῶν ἀλέουσι μύλοι, ἀλέουσι δὲ λεπτά. Lange zwar mahlen die Mühlen der Götter, doch mahlen sie Feinmehl. (Ähnlich in "Orac. Sibyll." 8, 14. ed. Friedlieb, Lpz. 1852.) In Eiseleins "Sprichwörtern" wird das Wort ohne jeglichen Beleg auf ~Plutarch~ zurückgeführt. ~Sebastian Franck~ ("Sprichwörter", 1541, II, 119'b) führt an: "Sero molunt deorum molae, Gottes Mühl stehet oft lang still" und "die Götter mahlen oder scheren einen langsam, aber wohl", ferner einige Zeilen weiter unten "Der Götter Mühl machen langsam Mehl, aber wohl", und ~Logau~ (1654) III, 2, 24 macht daraus: *Gottes Mühlen mahlen langsam, mahlen aber trefflich klein.* (Ob aus Langmut er sich säumet, bringt mit Schärf er alles ein.) Daraus dürfte die bekannte Redensart: "Langsam, aber sicher" entstanden sein.-- * * * * * *Plotin* († 270 n. Chr.) bereichert unsere Sprache um zwei "geflügelte Worte". Wir lesen bei ihm (Enn. I, 6 p. 57; Ausg. v. Kirchhoff I, S. 12): "οὐ γὰρ πώποτε εἶδεν ὀφθαλμὸς ἥλιον, ἡλιοειδὴς μὴ γεγενημένος, οὐδὲ τὸ καλὸν ἂν ἴδοι ψυχὴ μὴ καλὴ γενομένη", "Nie hätte das Auge je die Sonne gesehen, wäre es nicht selbst sonnenhafter Natur; und wenn die Seele nicht schön ist, kann sie das Schöne nicht sehen". Hieraus stammt *Schöne Seele* und der ~Goethe~sche Vers (1823. "Zahme Xenien". Bd. 3): *Wär' nicht das Auge sonnenhaft, Die Sonne könnt' es nie erblicken.* Mit diesem Gedanken lehnte ~Plotin~ sich an ~Plato~ an, der in seinem "Staat" p. 508 sagt: "Das Gesicht ist nicht die Sonne ... aber das sonnenähnlichste ... unter allen Werkzeugen der Wahrnehmung", und der ebenda weiter unten "Erkenntnis und Wahrheit, wie Licht und Gesicht, für sonnenartig" erklärt.-- * * * * * *Julianus Apostata* (331-363 n. Chr.) meint (oratio VI ed. Ez. Spanhemius, 1696, p. 184), "es dürfe nicht Wunder nehmen, dass wir zu der, gleich der Wahrheit, einen und einzigen Philosophie auf den verschiedensten Wegen gelangen. Denn auch wenn Einer nach Athen reisen wolle, so könne er dahin segeln oder gehen und zwar könne er als Wanderer die Heerstrassen benutzen oder die Fusssteige und Richtwege und als Schiffer könne er die Küsten entlang fahren oder wie Nestor das Meer durchschneiden". Damals galt noch Athen als Ziel der Gebildeten, später wurde es Rom. "Es führen viele Wege nach Athen" liegt im obigen Satz und mochte sich in das uns geläufige Wort verwandeln: *Es führen viele Wege nach Rom,* wofür jedoch sichere Belege noch zu suchen sind.-- * * * * * *Proclus* (412, 485 n. Chr.) nennt in seinem Commentar zu Platos "Timaeus" (154c) den "οὐρανός" (Himmel) die *πέμπτη οὐσία* *Quintessenz* (Das fünfte Seiende) und auch in dem "Leben des Aristoteles" von ~Ammonius~ (Westermann, "vitarum scriptores Graeci minores", 1845, p. 401) wird die "εʹ οὐσία" erwähnt. Damit ist nach Aristoteles ("De mundo", Kap. 2) der Äther gemeint, der dort "ein anderes Element als die vier, ein göttliches, unvergängliches" genannt wird. (Aristot. "Meteor." 1, 3; "de coelo", 1, 3; "de gen. an.", 2, 3.) Proclus ist die Quelle für das Wort. Viel später jedoch wurde der heut damit verknüpfte Begriff des feinsten Extrakts, der innersten Wesenheit oder des Kerns einer Sache in dies Wort hineingelegt. ~Raimundus Lullus~ gab 1541 sein Buch "De secretis naturae sive Quinta essentia" heraus, in dem er zu Anfang des zweiten Teiles diese "Quintessenz" als Allheilmittel preist, und 1570 erschien Leonhart ~Thurneysser~ zum Thurns "Quinta essentia, das ist die höchste Subtilitet, Krafft und Wirkung ... der Medicina und Alchemia" ... In der Vorrede stellt er die "Quinta Essentz Olea" neben den "Stein der Weisen", den "lapis philosophorum". Im 13. Buch nennt er sich einen Schüler des Theophrastus ~Paracelsus~, der also der Vater des Schwindels mit der "Quintessenz" sein wird, wie er so manchen anderen Schwindels Vater gewesen ist.-- XI. Geflügelte Worte aus lateinischen Schriftstellern.[63] [Fußnote 63: Aus diesem Kapitel (15. Aufl.) ging A. ~Otto~'s Werk hervor: "Die Sprichwörter und sprichwörtlichen Redensarten der Römer" (Lpzg., Teubner, 1890), eine vortreffliche Arbeit, der dieses Buch manchen wertvollen Aufschluss verdankte.] *Jeder ist seines Glückes Schmied* ist nach der dem ~Sallust~ zugeschriebenen Schrift "de republica ordinanda" 1, 1, wo es heisst: "quod in carminibus Appius ait, fabrum esse suae quemque fortunae", auf ~Appius~ *Claudius* (Consul 307 v. Chr.) zurückzuführen. ~Plautus~ ("Trin." 2, 2, 84: "sapiens ipse fingit fortunam sibi") schreibt diese Fähigkeit nur dem Weisen zu; während ein von Cornelius ~Nepos~ (Atticus 11, 6) mitgeteilter Jambus eines Unbekannten wiederum aussagt: *Sui cuique mores fingunt fortunam* (_hominibus_). Jedes Menschen Glück schmiedet ihm sein Charakter.-- * * * * * Als Citatenquelle ist *Plautus* (um 254-184 v. Chr.) zu erwähnen mit: *Nomen atque omen,* Name und zugleich Vorbedeutung, aus dem "Persa", 4, 4, 74, und mit dem ebenda 4, 7, 19 vorkommenden, von ~Terenz~ im "Phormio" 3, 3, 8 angewendeten *Sapienti sat* (_est)!_ Für den Verständigen genug! (d.h. für ihn bedarf es keiner weiteren Erklärung).-- *Oleum et operam perdidi* Öl und Mühe habe ich verschwendet kommt in des ~Plautus~ "Poenulus" 1, 2, 119 vor und wird dort von einer Dirne gebraucht, die sich vergebens hat putzen und salben lassen. ~Cicero~ überträgt es auf Gladiatoren ("Ad familiares" 7, 1); dann wird damit auf das verschwendete Öl der Studierlampe angespielt (Cicero "Ad Atticum" 13, 38; "Iuvenal" 7, 99).-- Allgemein bekannt ist auch des ~Plautus~ Komödientitel *Miles gloriosus* Der ruhmredige Kriegsmann. Das Original dieses Stückes war von einem uns unbekannten griechischen Dichter und hiess "Ἀλαζών" ("der Marktschreier", "Aufschneider", "Gloriosus"), wie ~Plautus~ (2, 1, 8 u. 9) selbst bezeugt.-- *Summa summarum,* Alles in allem, finden wir zuerst bei ~Plautus~ ("Truculentus" 1, 1, 4).-- Im "Trinummus" (5, 2, 30) des ~Plautus~ heisst es: *Tunica propior pallio.* *Das Hemd ist mir näher als der Rock.--* Bei ~Plautus~ ("Stichus" 5, 4, 52 "Casina" 2, 3, 32) kommt *Ohe iam satis!* Oh, schon genug! vor, das sich auch bei ~Horaz~ (Sat. 1, 5, 12) und ~Martial~ (4, 91, 6 u. 9) findet.-- * * * * * *Ennius* (239-169 v. Chr.) wird in ~Ciceros~ "Laelius" 17, 64 citiert mit: *Amicus certus in re incerta cernitur,* Den sicheren Freund erkennt man in unsicherer Sache.-- Schon ~Euripides~ (Hec. 1226) sagt ähnlich: "Ἐν τοῖς κακοῖς γὰρ οἱ ἀγαθοὶ σαφέστατοι Φίλοι". "Denn in der Not sind gute Freund' am sichersten".-- * * * * * In 1, 1, 99 der "Andria" des *Terenz* (185-155 v. Chr.) erzählt Simo, wie er sich erst über des Sohnes Pamphilus Thränen beim Begräbnis einer Nachbarin gefreut, dann aber der Verstorbenen hübsche Schwester unter den Leidtragenden bemerkt habe ... "Das fiel mir gleich auf. Haha! Das ist's! *Hinc illae lacrumae!"* "Daher jene Thränen!" Dies Wort wird bereits von ~Cicero~ ("pro Caelio", c. 25) und von ~Horaz~ ("Epistel" 1, 19, 41) citiert.-- Aus 1, 2, 23 der "Andria" des ~Terenz~ ist die Antwort des Davus: *Davus sum, non Oedipus,* Davus bin ich, nicht Ödipus, d.h. "ich verstehe dich nicht, denn ich kann nicht so geschickt Rätsel lösen wie Ödipus".-- Aus der "Andria" 1, 3, 13: Inceptio est amentium, haud amantium, Ein Beginnen von Verdrehten ist's, nicht von Verliebten, ist in den Gebrauch übergegangen: *Amantes, amentes,* Verliebt, verdreht, was wohl zuerst in dem Titel des 1604 in 3. Auflage erschienenen Lustspiels "Amantes amentes" von ~Gabriel Rollenhagen~ vorkommt. "Amens amansque" (verdreht und verliebt) findet sich übrigens schon bei ~Plautus~ "Merc." Prolog. 81.-- Aus der "Andria" 2, 1, 10 und 14 ist: *Tu si hic sis, aliter sentias,* Wärst du an meiner Stelle, du würdest anders denken; *Interim fit* (_eigentlich: fiet_) *aliquid;* Unterdessen wird sich schon irgend etwas ereignen; (in des Plautus "Mercator" 2, 4, 24 heisst es: aliquid fiet).-- Aus 3, 3, 23 sind die Worte: *Amantium irae amoris integratio* (_est_) Der Liebenden Streit die Liebe erneut, eine Verschönerung des Menandrischen "ὀργὴ φιλούντων μικρὸν ἰσχύει χρόνον", "Nicht lange währt der Zorn der Liebenden" (s. Stobäus Serm. LXI, p. 386. 11); aus 4, 1, 12: *proximus sum egomet mihi, Jeder ist sich selbst der Nächste.--* Aus dem "Eunuch" (Prolog 41) des ~Terenz~ stammt: *Nullum est iam dictum, quod non sit dictum prius,* Es giebt kein Wort mehr; das nicht schon früher gesagt ist; (s. Goethe: "Wer kann was Dummes ...")-- Aus 4, 5, 6 kommt uns das damals schon sprichwörtliche *Sine Cerere et Libero friget Venus* Ohne Ceres und Bacchus bleibt Venus kalt. Bereits ~Euripides~ sagte ("Bacchae", 773): οἴνου δὲ μηκέτ' ὄντος, οὐκ ἔστιν Κύπρις. Wo's keinen Wein mehr giebt, giebt's keine Liebe.-- In des ~Terenz~ "Heautontimorumenos" (s. auch unter: Menander) 1, 1, 25 heisst es: *Homo sum; humani nihil a me alienum puto,* Mensch bin ich; nichts, was menschlich, acht' ich mir als fremd. Es liegt hier wohl zweifellos die Übersetzung eines, schon im Menanderschen Original befindlich gewesenen Wortes vor.-- Aus des ~Terenz~ "Adelphi" 4, 1, 21 citieren wir den erschreckten Ruf des Syrus, als er Ctesiphos Vater plötzlich erblickt, über den er gerade mit jenem spricht: *Lupus in fabula!* (~Cicero~ "ad. Attic." 13, 33 wendet das Wort an, das schon bei ~Plautus~ "Stich." 4, 1, 71 in der Form "ecce tibi lupum in sermone" vorkommt.) Zu übersetzen wäre: "Wenn man vom Wolf spricht, ist er nicht weit"; doch wollen andere Ausleger den Volksglauben der Alten hineinziehen, dass man beim Anblick eines Wolfes verstummen müsse (s. Voss z. Vergils Ecl. 9, 54 u. Meineke zu Theokrits Id. 14, 22), da ja auch die plötzliche Ankunft dessen, von dem wir reden, uns verstummen mache.-- "Adelphi" 4, 7, 21-23 heisst es: "Ita vita est hominum, quasi, cum ludas tesseris; Si illud, quod maxume opus est iactu, non cadit, Illud quod cecidit forte, id arte ut corrigas". "So gleicht des Menschen Leben einem Würfelspiel: Wenn just der Wurf, den man am meisten braucht nicht fällt, So korrigiert man, was der Zufall gab, durch Kunst". Aus dieser Stelle stammt *corriger la fortune* "das Glück verbessern", d.h. "falsch spielen", was sich in ~Hamiltons~ 1713 erschienenen "Mém. d. Grammont" K. 2, in ~Prévosts~ "Manon Lescaut" (1743) 27, 1 und auch in ~Lessings~ "Minna von Barnhelm" (1767) 4, 2 findet. ~Molière~ (1663 "L'École des Femmes" 4, 8) hat "corriger le hazard" beim Würfelspiel, aber durch "bonne conduite". In ~Regnards~ "Le Joueur" (1696) 1, 10 weiss Toutabas, wenn's sein muss, "par un peu d'artifice d'un sort injurieux corriger la malice"; und in G. ~Furquhars~ "Sir Harry ~Wildair~" (1701) Akt 3 z. A. sagt "Monsieur Marquis" in seinem Kauderwelsch: "Fortune give de Anglis Man de Riches, but Nature give de France Man de Politique to correct unequal Distribution".-- *Duo cum faciunt idem, non est idem,* Wenn zwei dasselbe thun, so ist es nicht dasselbe, ist eine Verkürzung der Stelle "Adelphi" 5, 3, 37: Duo cum idem faciunt, ..., Hoc licet impune facere huic, illi non licet. Wenn zwei dasselbe thun, ... so darf der Eine es ungestraft thun, der Andere nicht.-- Aus des ~Terenz~ "Phormio" 1, 2, 18 stammt: *Montes auri pollicens;* _Berge Goldes_ *(goldene Berge) versprechen*(_d_). Wenn ~Georg Ebers~ ("Ägypten in Bild und Wort" S. 17) den Komödiendichter ~Menander~ aus Athen an seine Geliebte schreiben lässt: "Ich habe von Ptolomäus ... Briefe ..., in denen er mir mit königlicher Freigebigkeit ~goldene Berge~ verspricht", so ist dies nur eine freie Übersetzung von "τῆς γῆς ἀγαθά, die Güter der Erde". In des ~Plautus~ "Miles gloriosus" 4, 2, 73 kommen aber schon "argenti montes", "Berge von Silber", vor und im "Stichus" 1, 1, 24-5 heisst es: "Neque ille sibi mereat Persarum montes, qui esse aurei perhibentur", "Und er möchte sich die Perserberge nicht erwerben, die von Gold sein sollen". Auch ~Varro~ (bei "Nonius" p. 379) singt von diesen Perserbergen: "Non demunt animis curas ac religiones Persarum montes, non atria divitis Crassi"; "Weder die Berge der Perser, noch Hallen des prunkenden Crassus Können die Herzen befreien von Angst und von nagenden Skrupeln"; während der Perserkönig im ~Aristophanes~ ("Acharn." 81) nach achtmonatlichem Sitzen auf goldenen Bergen (ἐπὶ χρυσῶν ὀρῶν) eine Befreiung anderer Art fand. Es scheint, als deute unser Gudrunepos (vor 1200) mit seinem (V. 493) "und waere ein berc golt, den naeme ich niht dar umbe" auf eine gemeinsame indogermanische Quelle.-- Aus des ~Terenz~ "Phormio" 2, 2, 4 ist: *Tute hoc intristi; tibi omne est exedendum,* Du hast es eingerührt; Du musst es auch ganz ausessen; aus 2, 4, 14: *Quot homines, tot sententiae,* So viel Leute, so viel Ansichten, was schon ~Cicero~ ("De fin." 1, 5, 15) anführt, (vrgl. unten: Horaz "Sat." 2, 1, 27.)-- * * * * * *Oderint, dum metuant,* Mögen sie hassen, wenn sie nur fürchten, aus der Tragödie "Atreus" des *Accius* (170-104 v. Chr.), citierten bereits ~Cicero~ (1. "Philipp." 14, 34, "pr. Sest." 48, "de offic." 1, 28) und ~Seneca~ ("Üb. d. Zorn" 1, 20, 4; "Üb. d. Gnade" 1, 12, 4 u. 2, 2, 2). Nach ~Sueton~ ("Calig." 30) war es ein Lieblingswort des Kaisers Caligula.-- * * * * * Bei *Lucilius* († 103 v. Chr.) steht (ed. Lachmann, Berl. 1877, v. 2, ebenso bei ~Persius~ 1, 2): *Quis leget haec?* Wer wird das (Zeug) lesen?-- Auch stammt nach ~Macrobius~ ("Saturnalien", 6, 1, 35) *non omnia possumus omnes* wir können nicht Alle Alles von ~Lucilius~ her und wurde von ~Furius Antias~ citiert. ~Vergil~ verwendete es Ecloge 8, 63. ~Homer~ mag des Gedankens Vater sein, denn, dass ~einem~ Menschen nicht alle Gaben verliehen seien, spricht er öfters aus (s. "Iliade" 4, 320; 13, 729 u. "Odyssee" 8, 167).-- * * * * * *Varro* (116-27 v. Chr.) "De lingua latina" VII, 32 (n. Otfr. Müllers Ausg.) sagt: "Sed canes, quod latratu signum dant, ut signa canunt, canes appellatae". Dies ist spöttisch umgestaltet worden zu: *canis a non canendo* Hund wird "canis" genannt, weil er nicht singt (non canit) (s. Quintilians "lucus a non lucendo").-- Auch citieren wir das von ~Gellius~ (1, 22, 4 u. 13, 11, 1) als Titel einer ~Varro~nischen Schrift angeführte: *Nescis, quid vesper serus vehat.* Du weisst nicht, was der späte Abend bringt.-- * * * * * *Cicero* (106-43 v. Chr.) nennt "pro Roscio Amerino", 29 die Mordgesellen, die zu Sullas Zeiten Gutsbesitzer ermordeten und dann deren Güter betrügerisch an sich zu bringen und vorteilhaft zu verschachern wussten: sectores collorum et bonorum, *Halsabschneider* _und_ *Güterschlächter.--* Im Anfange der 1. Rede "in Catilinam" finden wir das auch bei Livius 6, 18 und bei Sallust "Catilina" 20, 9 vorkommende, ungeduldige *Quousque tandem ...?* Wie lange noch ...?-- In Ciceros "Catilina" 1, 1 (vrgl. Martial IX, 71); IV, 25, 56, sowie "pro rege Deiotaro" 11, 31 und "de domo sua" 53, 137 steht: *O tempora! O mores!* O Zeiten! O Sitten! Im "Hofmeister" (1774) von R. ~Lenz~ citiert es (5, 10) der Schulmeister Wenzeslaus, und als Refrain von ~Geibels~ "Lied vom Krokodil" (1840) fand es die weiteste Verbreitung.-- In ~Ciceros~ "Catilina" 2, 1 findet sich: *Abiit, excessit, evasit, erupit.* Er ging, er machte sich fort, er entschlüpfte, er entrann.-- *Videant consules ne quid res publica detrimenti capiat,* Die Konsuln mögen dafür sorgen, dass die Republik keinen Schaden leidet bildete, seit man vom 6. Jahrh. an die Diktatur nicht mehr in Rom anwenden wollte, das sogenannte senatus-consultum ultimum, welches die Konsulargewalt zu einer diktatorischen machte (s. ~Cicero~ "pr. Mil." 26, 70, "in Catil." I, 2, 4, "Phil." 5, 12, 34, "Fam." 16, 11, 3; ~Cäsar~ "de bell. civ." 1, 5, 3; 1, 7, 4; Liv. 3, 4, ~Sallust~ "Catil." 29, ~Plutarch~ "C. Gracch." 14 u. "Cic." 15.)-- Aus ~Ciceros~ "de fin." 5, 25, 74 stammt: *Consuetudo* (_quasi_) *altera natura,* *Die Gewohnheit ist* (_gleichsam_) *eine zweite Natur;* ~Galenus~ ("De tuenda valetudine", cap. 1) bietet die heute übliche Form: "Consuetudo est altera natura". Schon in des ~Aristoteles~ "Rhetorik", 1370a 6 (Bekker) heisst es: "die Gewohnheit ist der Natur gewissermassen ähnlich" (τὸ εἰθισμένον ὥσπερ πεφυκὸς ἤδη γίγνεται).-- In ~Ciceros~ "Tuscul." 1, 17, 39 heisst es: *Errare .. malo cum Platone, .. quam cum istis vera sentire,* Lieber will ich mit Plato irren, als mit denen (den Pythagoreern) das Wahre denken.-- *Di minorum gentium* (wörtlich: "Götter aus den geringeren Geschlechtern") nennen wir die untergeordnete Schicht einer Klasse Menschen mit Beziehung auf das "maiorum gentium di" (d.h. "die oberen zwölf Götter" bei ~Cicero~ "Tusc." 1, 13, 29), Bezeichnungen, die daraus entsprangen, dass Tarquinius ausser den von Romulus berufenen "patres maiorum gentium" ("Senatoren aus den hervorragenden Geschlechtern") auch "patres minorum gentium" ("Senatoren geringerer Herkunft") berief (vrgl. Cicero "d. rep." 2, 20; Liv. 1, 35, 6 und dazu das "Patrici minorum gentium" bei Cic. "Fam." 9, 21 und Liv. 1, 47, 7).-- Aus ~Ciceros~ I. "Philippica", 5, 11 und zugleich aus "De finibus" 4, 9, 22, (vrgl. Livius 23, 16 im Anfang, wo es in nicht übertragener Bedeutung steht) stammt die für eine den Staat bedrohende Gefahr gebräuchlich gewordene Wendung: *Hannibal ad* (~nicht: ante~) *portas.* su Hannibal (ist) an den Thoren. Diese Redensart, wie die Erinnerung an Catilina und an das aus ~Livius~ (XXI, 7: "dum ea Romani parant consultantque, iam Saguntum summa vi oppugnabatur") geschöpfte Wort: *Dum Roma deliberat, Saguntum perit,* Während Rom beratschlagt, geht Sagunt zu Grunde, (auch in der Form: *Roma deliberante Saguntum perit* citiert) wurden von ~Goupil de Préfeln~ in einer Sitzung der konstituierenden Versammlung von 1789 zu dem unrichtigen Citate vermischt: *Catilina est aux portes, et l'on délibère.* Er stichelte damit auf ~Mirabeau~, der diesem Worte dadurch erst recht Bahn verschaffte, dass er es in seiner berühmten Rede zur Abwendung des Bankerotts wiederholte und variirte.-- In ~Ciceros~ II. "Philippica" 14, 35, "pro Milone" 12, 32 und "pro Roscio Amerino" 30, 84 und 31, 86 wird das uns geläufige *cui bono?* (Wozu?) *(A quoi bon?)* eigentlich: "Wem zum Nutzen?" ausdrücklich als ein Wort des L. *Cassius* bezeichnet. Aus der zuletzt angeführten Stelle ersehen wir, dass L. Cassius, ein Mann von äusserster Strenge, bei den Untersuchungen über Mord den Richtern einschärfte, nachzuforschen, "cui bono", wem zum Nutzen das Ableben des Ermordeten war.-- Cicero spricht in seiner Rede "pro Roscio Amer." 16, 47: "Homines notos sumere odiosum est, cum et illud incertum sit, velintne hi sese nominari" ("angesehene Leute nennen, ist eine heikle Sache, da es auch zweifelhaft ist, ob sie selbst genannt werden wollen"). Daher sagen wir, wenn es gescheidter ist, keine Namen zu nennen: *Nomina sunt odiosa,* Namen sind verpönt.-- Aus ~Ciceros~ Rede "pro Milone" 4, 10 ist bekannt: *Silent leges inter arma.* Im Waffenlärm schweigen die Gesetze. ~Lucanus~ ahmt diese Worte ("Pharsalia" I, 277) also nach: "Leges bello siluere coactae".-- Die altrömische Formel des Richters, der nicht entscheiden kann, ob Schuld oder Unschuld vorliegt, das *Non liquet* citieren wir aus Cicero "pro Cluentio" 28, 76 (vrgl. Gellius 14, 2. g. E. und das "liquet" bei Cicero "Caecin." 10; Quintilian "Instit." 3, 6, 12): "Deinde homines sapientes, et ex vetere illa disciplina iudiciorum, qui neque absolvere hominem nocentissimum possent, neque eum, de quo esset orta suspicio, pecunia oppugnatum, re illa incognita, primo condemnare vellent, ~non liquere~ dixerunt." "Darauf gaben einsichtige Männer von der alten Schule der Geschwornengerichte, die weder solchen Verbrecher freisprechen konnten, noch ihn, gegen Den, wie man munkelte, mit Bestechung der Richter vorgegangen war, vor Untersuchung dieser Sache im ersten Termin verurteilen wollten, folgenden Spruch ab: ~es ist nicht aufgeklärt~."-- Weil ~Cicero~ seine Reden gegen Antonius im Vergleich mit den gewaltigen Reden des ~Demosthenes~ gegen Philipp von Macedonien "Philippische" nannte, so nennt man noch heute jede Donnerrede eine *Philippika.--* Der Titel der ~Cicero~nischen Rede "de domo sua" ist in der älteren Lesart *pro domo* für das eigene Haus zum allgemeinen Ausdruck für jede Thätigkeit geworden, die auf Erhaltung der eigenen Habe abzielt, und wir nennen danach eine der Selbstverteidigung oder dem eigenen Vorteil dienende Rede eine *oratio pro domo.--* Aus ~Ciceros~ ("De harusp. respons." 20, 43) Redewendung: "resistentem, longius, quam voluit, popularis aura provexit", "Die Volksgunst trieb den Widerstrebenden weiter, als er wollte", stammt das später von Vergil, Horaz, Livius und Quintilian ähnlich angewandte Wort: *aura popularis,* Hauch der Volksgunst.-- *Suum cuique* *(Jedem das Seine)* finden wir bei ~Cicero~ "de offic." 1, 5; "de natur. deor." 3, 15, 38; "de leg." 1, 6, 19; (vrgl. ~Tacitus~: "Annalen", 4, 35, ~Plinius~: "Natur. hist." 14, 6, 8 und den ähnlichen Gedanken bei ~Theognis~ 332 u. 546). "De finibus" 5, 23, 67 sagt ~Cicero~: "Iustitia in suo cuique tribuendo cernitur", "Die Gerechtigkeit erkennt man daran, dass sie Jedem das Seine zuerteilt"; und "suum cuique tribuere" ist eine Rechtsregel ~Ulpians~ ("Corp. iur. civ." "Digest." I, 1 "de iustitia et iure" § 10); daher es in ~Shakespeares~ "Andronicus" 1, 2 heisst: "Suum cuique spricht des Römers Recht". Friedrich I. von Preussen wählte das "Suum cuique" zur Inschrift vieler Medaillen und Münzen und zum Motto des am 17. Januar 1701 gestifteten Ordens vom schwarzen Adler, und seitdem blieb es Preussens Wahlspruch.-- Das von ~Cicero~ "de offic." 1, 10, 33 als "abgedroschenes Sprichwort" citierte *Summum ius, summa iniuria* Das höchste Recht (ist) das höchste Unrecht scheint eine spätere Fassung des Sprichwortes in des ~Terenz~ "Heautontimorumenos" 4, 5 zu sein: Dicunt: ius summum saepe summa est malitia. Man pflegt zu sagen: Das höchste Recht ist oft die höchste Bosheit. ~Luther~ 21, 254 schreibt: "Wie der Heide Terentius sagt: 'Das strengest Recht ist das allergrossest Unrecht'". (23, 295 führt Luther das Wort auf ~Scipio~ zurück.)-- Aus ~Ciceros~ "de offic." 1, 16, 52, wo es sich um allgemeine Gefälligkeiten gegen Jedermann handelt, wie z.B. dass wir es Jedem gestatten müssen, sich an unserem Feuer das seinige anzuzünden, citieren rauchende Gelehrte, um Feuer bittend: *Ab igne ignem.* Vom Feuer Feuer.-- "De offic." 1, 22, 77 enthält den von ~Cicero~ selbst verfertigten Vers: *Cedant arma togae, concedat laurea laudi,* Es mögen die Waffen der Toga, d.h. dem Friedensgewande, nachstehen, der Lorbeer der löblichen That, worüber er sich in der Rede "in Pisonem" 29 und 30 eines Weiteren auslässt, während er nur "cedant arma togae" in der 2. "Philippica" 8 schreibt.-- Aus "de offic." 1, 31, 110 kennen wir das schon hier von ~Cicero~ als Sprichwort citierte, in "ad familiares" 3, 1 und 12, 25 wieder vorkommende und von ~Horaz~ in der "Kunst zu dichten", 385, angewendete *Invita Minerva;* Wider den Willen der Minerva; aus "de offic." 3, 1, 3: *ex malis eligere minima;* *von zwei Übeln das kleinere wählen;* "minima de malis" war nach 3, 29, 105 sprichwörtlich.-- Aus ~Ciceros~ "de offic." 3, 33, 117 (sed aqua haeret, ut aiunt) und aus "ad Quintum fratrem" 2, 8 (in hac causa mihi aqua haeret) stammt: *Hic haeret aqua,* Hier stockt es.-- Aus ~Cicero~ "de legibus" 3, 3, 8 citieren viele: (_his_) *salus populi suprema lex* (_esto_), Für diese (nämlich für die Regierenden) sei das Wohl des Volkes das vornehmste Gebot.-- In "de finibus" 2, 32, 105 führt ~Cicero~ als Sprichwort an: *Iucundi acti labores;* Angenehm (sind) die gethanen Arbeiten; und er fügt hinzu, auch ~Euripides~ sage nicht übel: "Suavis laborum est praeteritorum memoria", was in dessen "Andromeda" (nach Stobaeus: "Florib." 29, 57) also lautete: "Ἀλλ' ἡδύ τοι σωθέντα μεμνῆσθαι πόνων".-- Aus ~Ciceros~ "de natur. deor." 3, 40 citieren wir: *Pro aris et focis* (_certamen_); (Kampf) um Altar und häuslichen Herd.-- In "pro Milone" 29, 79 sagt ~Cicero~: "Liberae sunt nostrae cogitationes" (Frei sind unsere Gedanken), und L. 48 der "Digesten" 19, 18 heisst es aus ~Ulpians~ lib. III ad Edictum: "Cogitationis poenam nemo patitur" (Für seinen Gedanken wird niemand bestraft). Das ist umgewandelt worden zu dem sprichwörtlichen: *Gedanken sind zollfrei,* was sich wohl zuerst bei ~Luther~ ("Von weltlicher Oberkeit, wie man ihr Gehorsam schuldig sei". 1523) findet.-- Aus ~Ciceros~ "pro Sestio" cap. 45 stammt: *Otium cum dignitate,* Musse mit Würde, oder, wie dort steht: "cum dignitate otium". Der Sinn ist: "behagliche Ruhe, verbunden mit einer angesehenen Stellung". Auch im Anfange der Schrift "de oratore" ist es zu finden und in Ciceros Briefen "ad. famil." 1, 9, 21 wird es als ein häufig von ihm angewendetes Wort erwähnt.-- In diesen Briefen ~Ciceros~ "ad famil." 5, 12 steht: Epistola non erubescit, Ein Brief errötet nicht, häufig umgestellt in: *Literae non erubescunt,* auch in: *Charta non erubescit.--* *Imperium et libertas*[64] Herrschaft und Freiheit stammt aus ~Ciceros~ 4. Rede gegen Catilina, IX, 19, wo er dem Senat zuruft: "Bedenket, wie in einer Nacht die so mühsam befestigte Herrschaft (quantis laboribus fundatum ~imperium~) und die so trefflich begründete Freiheit (quanta virtute stabilitam ~libertatem~) fast zu Grunde ging!" Die Rede schliesst mit der Forderung, dass der Senat "über die Herrschaft und die Freiheit Italiens" (de ~imperio~, de ~libertate~ Italiae) die Entscheidung treffen möge.-- [Fußnote 64: ~Lord Beaconsfield~ (Disraeli) sagte in einer Rede beim Lord-Mayors-Mahl am 10. Nov. 1879: "Einer der grössten Römer wurde nach seiner Politik gefragt. Er antwortete: imperium et libertas". Die Nationalzeitung vom 28. Nov. 1879 (Morgen-Ausg.) teilte mit, dass auf ihre Anfrage bei dem Lord die Antwort erfolgt sei, die Quelle der citierten Worte fände sich im 1. Buche von ~Bacons~ "Advancement of Learning". (Ausg. Spedding, Ellis und Heath, vol. III, p. 303.) Bacon übersetzt daselbst das in des ~Tacitus~ "Agricola" 3 vorkommende "principatum ac libertatem", wofür er "imperium et libertatem" schreibt, mit: "government and liberty". Dass ein nach seiner Politik gefragter grosser Römer diese Aussage gethan habe, ist also ein Irrtum.] * * * * * *Ut sementem feceris, ita metes* Wie du gesäet, so wirst du ernten, dies Wort des M. *Pinarius Rufus* steht bei ~Cicero~ "de oratore", 2, 65, 261. Ihm mochte des ~Aristoteles~ Satz (Rhetor. 3, 3) vorschweben: "σὺ δὲ ταῦτα αἰσχρῶς μὲν ἔσπειρας, κακῶς δὲ ἐθέρισας", "was du hier böse gesäet, das hast du schlimm geerntet". (vrgl. in der Vulgata Hiob 4, 8: "et seminant dolores et metunt eos", nach Luther: "Die da Mühe pflügten und Unglück säeten, ernteten sie auch ein". Galater 6, 8: "Quae enim seminaverit homo, haec et metet", nach Luther Gal. 6, 7: "Denn was der Mensch säet, das wird er ernten", dann Sprüche Sal. 22, 8; 2. Cor. 9, 6 und "Gefl. Worte a. d. Bibel" Hosea 8, 7.)-- * * * * * Aus einigen Hexametern des Julius *Cäsar* (100-44 v. Chr.) über Terenz, die in dessen Biographie von ~Sueton~ (p. 294, 35, ed. Roth) enthalten sind, hat man vermittelst eines falsch gesetzten Kommas die Bezeichnung *vis comica* Kraft der Komik herausgelesen. Die betreffenden Verse heissen: Lenibus atque utinam scriptis adiuncta foret vis, Comica ut aequato virtus polleret honore Cum Graecis; Wenn sich doch Kraft dir zu deinem gefälligen Dichten gesellte, Dass dein Wort in der Komik die nämliche Geltung erreiche, Wie sie die Griechen besitzen! Es ist in ihnen daher von einer "virtus comica", nicht aber von einer "vis comica" die Rede. ("Klein. Schrift, in latein. u. deutscher Sprache" von Fr. Aug. ~Wolf~, herausg. von G. Bernhardy, II, p. 728).-- * * * * * Aus *Lucretius* (98-55 v. Chr.) "Über die Natur" ist 1, 102: *Tantum religio potuit suadere malorum.* Zu so verderblicher That vermochte der Glaube zu raten.-- Aus 1, 149; 1, 205; 2, 287 wird citiert: *De nihilo nihil,* *Aus Nichts wird Nichts,* was ~Persius~ ("Satiren" 3, 84) wiederholt. ~Lucretius~ hatte seine Ansicht aus ~Epikur~ entlehnt, der (nach Diog. Laërtius 10, n. 24, 38) an die Spitze seiner Physik den Grundsatz stellte: "οὐδὲν γίνεται ἐκ τοῦ μὴ ὄντος", "Nichts wird aus dem Nichtseienden". Vor Epikur hatte schon ~Melissus~ gesagt, dass aus Nichtseiendem nichts werden kann (~Überweg~ "Geschichte der Philosophie des Altertums", 1, S. 63), wie auch ~Empedokles~ die Ansicht bekämpft, dass Etwas, was vorher nicht war, entstehen könne (ebenda 1, S. 66). ~Aristoteles~ ("Physik" 1, 4) sagt, ~Anaxagoras~ habe die übliche Ansicht der Philosophen für wahr gehalten, dass aus dem Nichtseienden Nichts entstünde ("οὐ γινομένου οὐδενὸς ἐκ τοῦ μὴ ὄντος"). In ~Mark Aurels~ (121-180 n. Chr.) "Selbstbetrachtungen" 4, 4 heisst es: "denn von Nichts kommt Nichts, so wenig als Etwas in das Nichts übergeht".-- Aus 2, 1 und 1 ist berühmt: *Suave, mari magno, turbantibus aequora ventis, E terra magnum alterius spectare laborem.* Bei der gewaltigsten See, bei Wogen aufwühlenden Winden Anderer grosses Bemüh'n vom Land aus seh'n, ist behaglich.-- * * * * * Aus *Sallust*s (86-35 v. Chr.) "Jugurtha" 10 ist: *concordia parvae res crescunt, discordia maximae dilabuntur.* Durch Eintracht wächst das Kleine, durch Zwietracht zerfällt das Grösste.-- * * * * * Aus dem 187. Spruch des *Publilius Syrus* (bl. um 50 v. Chr.): Heredis fletus sub persona risus est, Das Weinen des Erben ist ein maskiertes Lachen, oder aus den sogenannten "Varronischen Sentenzen" (12): "sic flet heres, ut puella nupta viro; utriusque fletus non apparens risus", "Ein Erbe weint wie eine Braut; Beider Weinen ist heimliches Lachen" (vrgl. auch Horaz "Sat." 2, 5, 100-104) scheint: *Lachende Erben* hervorgegangen zu sein. Schon 1622 kommt in Baden ein "Lacherbengeld" vor (vrgl. Rau: "Grundsätze der Finanzwissenschaft", 5. Ausgabe 1864; § 237, S. 371 Anm. a) und Friedrich ~von Logau~ schreibt (Salomons von Golau Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. In Verlegung Caspar Klossmanns. 1654, jedoch ohne Jahresangabe erschienen. Zweite "Zugabe" zum 3. Tausend "unter wehrendem Druck eingetroffen" No. 78 u. 79): "Lachende Erben". "Wann Erben reicher Leute die Augen wässrig machen Sind solcher Leute Thränen nur Thränen von dem Lachen." \*/*\*/ "Die Römer brauchten Weiber, die weinten für das Geld; Obs nicht mit manchem Erben sich ebenso verhält?" Dann heisst es in ~Othos~ "Evangelischem Krankentrost" (1664), S. 1034: "Freu' dich, liebes Mütlein; traure, schwarzes Hütlein, heisst's bei lachenden Erben".-- Die 245. Sentenz des ~Publilius Syrus~: Inopi beneficium bis dat qui dat celeriter Dem Armen giebt eine doppelte Wohlthat, wer schnell giebt, wird verkürzt zu: *Bis dat qui cito dat* Doppelt giebt, wer gleich giebt.-- * * * * * *Vergil* (70 v.-19 n. Chr.) bietet "Eclogen" 1, 6, die manchmal als Hausinschrift verwendeten Worte des behaglich gelagerten Hirten Tityrus: *Deus nobis haec otia fecit,* Ein Gott hat uns diese Musse geschaffen. "Ecl." 2, 1: *Formosum pastor Corydon ardebat Alexin,* Corydon glühte, der Hirt, für die schöne Gestalt des Alexis ist namentlich durch die verdrehte Übersetzung: Der Pastor Corydon briet einen wunderschönen Hering bekannt, die Christian ~Weise~ in seiner vom 27. Sept. 1692 datierten Vorrede zu ~Zincgrefs~ "Apophthegmata" (Frankf. u. Leipz. 1693) erwähnt. "Ecl." 2, 65 sagt Corydon von seiner Liebe: *Trahit sua quemque voluptas.* Jeden reisst seine Leidenschaft hin. "Ecl." 3, 93 warnt Damoetas die Blumen und Erdbeeren pflückenden Knaben: *Latet anguis in herba,* Die Schlange lauert im Grase (vrgl. "Georgica" 4, 457-459).--"Ecl." 3, 104 fordert Damoetas den Menalcas auf, ihm zu sagen, in welcher Gegend der Himmel nur drei Klafter breit sei, "und", fügt er hinzu, "wenn Du darauf antworten kannst, *eris mihi magnus Apollo",* dann wirst Du für mich gross wie Apoll sein". Danach pflegt man Fragen, deren Beantwortung man nicht erwartet, mit diesem Spruche zu begleiten.-- "Ecl." 3, 108 heisst es: *Non nostrum tantas componere lites,* Nicht unseres Amtes ist's, solchen Streit beizulegen; "Ecl." 3, 111: *Claudite iam rivos, pueri; sat prata biberant.* Schliess't nun die Rinnen, ihr Knechte! genugsam getränkt sind die Wiesen. "Ecl." 10, 69: *Omnia vincit Amor.* Alles besiegt der Gott der Liebe.-- ~Vergils~ "Georgica" 1, 30 bietet die Bezeichnung eines weit entlegenen Eilandes: *Ultima Thule,* Die äusserste Thule.-- "Georgica" 1, 145 heisst es: "Labor omnia vicit inprobus", was citiert wird in der Form: *Labor omnia vincit improbus;* Die unablässige Arbeit besiegt alles; "Georgica" 2, 490: *Felix, qui potuit rerum cognoscere causas;* Glücklich, Wer zu erkennen vermocht' die Gründe der Dinge! "Georgica" 3, 284: *Sed fugit interea, fugit irreparabile tempus.* Doch unterdessen entfliehet die Zeit, flieht unwiederbringlich.-- *Tantaene animis caelestibus irae!* So heftiger Zorn in der Seele der Götter! ruft ~Vergil~ "Aeneïde" 1, 11 aus und in ~Shakespeares~ "Heinrich VI." T. II, Akt 2, Sc. 2 ruft es Glocester dem Kardinal Beaufort zu.-- Nach "Aen." 1, 26-7 *manet alta mente repostum* bleibt (der Juno) tief in die Seele gesenkt "das Urteil des Paris" (s. Kap. II), weil danach Venus für die Schönere galt.-- "Aen." 1, 33 heisst es: *Tantae molis erat Romanam condere gentem.* Solcherlei Mühsal war es, das römische Volk zu begründen, was ~Herder~ dem vierten Teile seiner "Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit" (Riga und Leipzig 1791) in der Form: "Tantae molis erat Germanas condere gentes" als Motto voranstellte. Eine Artikelüberschrift in den "Deutschen Blättern" von F. A. Brockhaus (1814) sagte: "Germanam" und "gentem", indem sie im übrigen mit der Herderschen Fassung übereinstimmte.-- "Aen." 1, 118 lautet: ~(Apparent)~ *rari nantes in gurgite vasto* Wenige (sieht man) nur in dem riesigen Flutschwall schwimmen.-- "Aen." 1, 135 beschwichtigt Neptun die Winde mit seinem *Quos ego!* Euch werd' ich!-- Viel citiert wird auch "Aen." 1, 204: *Per varios casus, per tot discrimina rerum,* Durch so verschied'ne Geschicke, so viele gefährliche Lagen.-- Das Wort des Äneas "Aen." 2, 3: *Infandum, regina, iubes renovare dolorem* ist auch in der ~Schiller~schen Übersetzung (Gedichte von Friedrich Schiller, 1. T., Leipz., Crusius, 1800) üblich: *O Königin, Du weckst der alten Wunde* *Unnennbar schmerzliches Gefühl.--* Aus "Aen." 2, 6 ist: *Et quorum pars magna fui.* Und worin ich eine grosse Rolle spielte.-- Berühmt ist der Warnungsruf des Laokoon, als er das Krieger bergende Riesenpferd vor Trojas Mauern sieht, "Aen." 2, 49: *Quidquid id est, timeo Danaos et dona ferentes.* Was es auch ist, ich fürchte die Griechen auch dann, wenn sie schenken. Uns hat dieser Vers für eine verdächtige Gabe, die Vorteil verspricht und mit Nachteil droht, den Ausdruck: *Danaergeschenk* zugeführt, wohl nach des ~Seneca~ ("Agam." 624) "Danaum fatale munus". ~Vergil~ mag dabei des griechischen Sprichwortes gedacht haben, das ~Sophokles~ ("Ajax" 644) also überliefert: "Ἐχθρῶν ἄδωρα δῶρα, κοὐκ ὀνήσιμα", "Der Feinde falsche Gaben sind Nichts wert". Als die Trojaner dennoch das hölzerne Ross in die Stadt ziehen, fährt ~Vergil~ ("Aen." 2, 247, s. auch ~Aeschylus~: "Agamemnon" 1070 ff.) fort: Tunc etiam fatis aperit Cassandra futuris Ora. Dei iussu non unquam credita Teucris. Da nun thut auch *Kassandra* den Mund auf, Unheil verkündend, Die auf Apollos Geheiss nie Glauben gefunden in Troja.-- "Aen." 2, 274 mahnt der Dichter an den siegprangenden Hektor, im Hinblick auf den nun verwundeten, mit dem Ausruf: *Quantum mutatus ab illo* (_Hectore)!_ Wie anders gegen jenen (Hektor von damals)!-- In der Schilderung von Trojas Brande heisst es "Aen." 2, 311: *Iam proximus ardet Ucalegon,* Schon brennt's bei dem Nachbarn Ucalegon, und nach dem Brande "Aen." 2, 325: *Fuimus Troes,* Trojaner sind wir ~gewesen~, und "Aen." 2, 354: *Una salus victis nullam sperare salutem,* Ein Heil bleibt den Besiegten allein, ~kein~ Heil mehr zu hoffen.-- "Aen." 2, 774 und 3, 48 schildert Aeneas also sein Entsetzen über den Anblick der Schatten seiner Crëusa und des Polydorus: *Obstupui, steteruntque comae, et vox faucibus haesit.* Ich war starr, und mir hob sich das Haar, und die Stimme versagte.-- "Aen." 3, 57 bietet: *Auri sacra fames!* O, fluchwürdiger Hunger nach Gold!, "Aen." 4, 175: *Viresque acquirit eundo,* Und Kräfte bekommt sie (die Fama) durchs Gehen, was auch geändert wird zu: *Fama crescit eundo,* _oder nur_ *Crescit eundo,* Das Gerücht wächst, indem es sich verbreitet.-- "Aen." 4, 569-570 steht: *Varium et mutabile semper femina* Ein Weib ist stets ein wankendes und veränderliches Wesen. Nach ~Verdis~ "Rigoletto" (Text von ~Piave~. 1851) citieren wir dies Wort auch italienisch: *Donna e mobile.--* "Aen." 4, 625 lesen wir: *Exoriare aliquis nostris ex ossibus ultor!* Rächer, erstehe du mir dereinst aus meinen Gebeinen! Der grosse Kurfürst, sagt man, citierte diese Worte, als er, vom Kaiser preisgegeben, am 29. Juni 1679 den Frieden von St. Germain-en-Laye unterzeichnete; und der spanische General Diego Leon rief sie bei seiner Exekution (1841) den auf ihn feuernden Soldaten Esparteros entgegen, was Freiligrath zu seinem Gedicht "Aus Spanien" begeisterte, dessen Motto und Refrain jener Spruch bildet.-- "Aen." 5, 320 heisst es bei Gelegenheit des dort geschilderten Wettlaufspiels, dass Nisus der erste war und ihm Salius *longo sed proximus intervallo* nach langem Zwischenraum, doch als der Nächste folgte. Schon ~Plinius~ der ~Jüngere~ wendet das Wort in den "Briefen" (7, 20) auf seinen eigenen litterarischen Wert im Vergleich zu dem des Tacitus an.-- "Aen." 5, 814-815 verheisst Neptun, Aeneas und die Seinen würden das Land erreichen, bis auf Einen ... "Unum pro multis dabitur caput", "_Ein_ Haupt wird für Viele geopfert". Und wirklich: Palinurus, der Steuermann, wird als Sühne von dem Gott in die Fluten geworfen, während die Andern entrinnen. Daher rührt unser *Unus pro multis,* vEiner für Viele,* was wir aber im Sinne eines Sichopferns, eines öffentlichen Eintretens für Meinungsgenossen, zu brauchen pflegen.-- "Aen." 6, 95 steht: *Tu ne cede malis, sed contra audentior ito.* Weiche dem Unheil nicht, noch ~mutiger~ geh' ihm entgegen!-- Des Aeneas Begleiter, der *fidus Achates,* *der getreue Achates,* "Aen." 1, 188 und auch sonst erwähnt, ist zum Muster eines treuen Freundes geworden. Das erste deutsche Reisehandbuch erschien zu Ulm im Verlage Georg Wildeysers unter dem Titel: "Martini Zeilleri Fidus Achates oder Getreuer Reisegefert u.s.w." und es befindet sich ein Exemplar der dritten Auflage vom Jahre 1661 auf der Giessener Universitätsbibliothek. ~Zeiller~ war nach Joechers Gelehrtenlexikon ein Pfarrersohn in Ulm, Ephorus des Gymnasiums, Inspektor der deutschen Schulen, Censor der philosophischen und historischen Bücher, "aber dabei sehr leichtgläubig".-- "Aen." 6, 261 heisst es: *Nunc animis opus, Aenea, nunc pectore firmo!* Jetzt, Aeneas, bedarf es des Muts, jetzt kräftigen Herzens.-- Aus "Aen." 6, 620 wird citiert: *Discite iustitiam moniti, et non temnere divos.* Lernet, gewarnt, recht thun und nicht missachten die Götter. Aus "Aen." 6, 727 ist: *Mens agitat molem;* Der Geist bewegt die Materie; aus "Aen." 6, 583: *Parcere subiectis et debellare superbos,* Die Unterworfenen schonen, die Übermüt'gen besiegen; aus "Aen." 7, 312: *Flectere si nequeo superos, Acheronta movebo;* Kann ich die Götter für mich nicht erweichen, so lock' ich die Hölle; aus "Aen." 8, 560: *O mihi praeteritos referat si Juppiter annos!* O, wenn Zeus mir gäbe zurück die vergangenen Jahre!-- Die Tonmalerei in "Aen." 8, 596: *Quadrupedante putrem sonitu quatit ungula campum,* Dröhnend erschüttert das lockere Feld vierfüssiger Hufschall, wandelt der Dichter "Aen." 11, 875 um, indem er "cursu" statt "sonitu", "Lauf" statt "Schall" und "quadrupedoque" statt "quadrupedante" setzt.-- Als Motto dienen oft Apolls Worte an Julus nach dessen glorreicher Waffenthat, "Aen." 9, 641: *Sic itur ad astra!* So steigt man zu den Sternen!-- Aus "Aen." 10, 63, 64: Quid me alta silentia cogis rumpere? Warum zwingst Du mich, das tiefe Schweigen zu brechen? ist entnommen: *altum silentium* tiefes Schweigen. -- "Aen." 10, 467 findet sich: *Stat sua cuique dies,* Jedem steht sein Tag bevor! -- *Experto credite,* Glaub't es dem, der es selbst erfuhr, steht "Aen." 11, 283. Es ist auch in ~Ovid~ "Ars amandi" 3, 511 zu finden und, umgestellt in "crede experto", bei ~Silius Italicus~ "Punica", 7, 395. "Experto crede" heisst es in des heiligen Bernhard Ep. 106 und im Prologus zum 1. Buche des "Policraticus" von ~Johannes von Salesbury~ († c. 1180). Dann kommt es in den maccaronischen Gedichten des ~Antonius de Arena~ († 1544): "Ad compagnones", im dritten Verse des "consilium pro dansatoribus" zu "Experto crede Roberto" erweitert, vor, was ~Neander~ "Ethice vetus et sapiens" (Leipz. 1590, S. 89) als sprichwörtlich anführt. Ed. ~Fournier~ "l'Esprit des Autres" (6. Ausg. 1881, S. 32) citiert einen mittelalterlichen Vers: "Quam subito, quam certo, experto crede Roberto". Endlich wird in ~Moscheroschs~ 1643 erschienenen "Gesichte Philanders von Sittewald" (in "der Welt Wesen") als ratgebender Führer des Autors erwähnt: *Expertus Robertus. --* Das Wort ~Vergils~: *Sic vos non vobis,* ist uns vom jüngeren ~Donatus~ ("Leben des Vergil", 17) also überliefert: Vergil habe einst an das Thor des Augustus ein für den Kaiser schmeichelhaftes Distichon anonym angeschrieben. Bathyll, ein schlechter Dichter, habe sich für den Verfasser ausgegeben und sei deshalb von Augustus mit Ehren und Gaben bedacht worden. Um die Blösse des unverschämten Poeten aufzudecken, schrieb ~Vergil~ darauf den obigen Halbvers viermal unter einander an das Thor. Augustus forderte die Ergänzung dieses Versanfangs. Vergebens versuchten sich Einige daran. Da kam endlich Vergil, und nachdem er unter das erst erwähnte Distichon die Worte gesetzt hatte: "Hos ego versiculos feci, tulit alter honores" (Ich schrieb hier diese Verschen, die Ehren ein And'rer davontrug) ergänzte er die Anfänge so: Sic vos non vobis nidificatis aves, Sic vos non vobis vellera fertis oves, Sic vos non vobis mellificatis apes, Sic vos non vobis fertis aratra boves. d. i.: So bau't ihr Nester, o Vögel, nicht für euch, So trag't ihr Wolle, o Schafe, nicht für euch, So mach't ihr Honig, o Bienen, nicht für euch. So zieh't ihr Pflüge, o Rinder, nicht für euch. -- * * * * * *Horaz* (65-8 v. Chr.) gab 24 oder 23 v. Chr. die drei ersten Bücher seiner "Oden" heraus; aus diesen ist in Deutschland geläufig I, 1, 7: *Mobilium turba Quiritium,* Die Schaar der wankelmütigen Quiriten; I, 3, 9: *Aes triplex circa pectus,* *Mit dreifachem Erz gepanzert.* I, 3, 37: *Nil mortalibus arduum est,* Nichts ist Sterblichen allzuschwer; I, 4, 15: *Vitae summa brevis spem nos vetat inchoare longam,* Die kurze Summe des Lebens verbietet uns eine lange Hoffnung anzufangen; I, 9, 13: *Quid sit futurum cras, fuge quaerere,* Was morgen sein wird, frage nicht; I, 11, 8: *Carpe diem,* Beute den Tag aus; I, 16, 22: *Compesce mentem* Beherrsche deinen Unmut; I, 22, 1: *Integer vitae scelerisque purus,* Der im Wandel Reine und von Schuld Freie; I, 24, 7: *Nuda ... Veritas* *die nackte Wahrheit;* I, 24, 9: *Multis ille bonis flebilis occidit,* Von vielen Guten beweint, starb er hin; I, 28, 15: *Omnes una manet nox,* Auf Alle harrt ein und dieselbe Nacht; I, 32, 1: *Poscimur,* Wir werden vom Geist ergriffen; (vrgl. ~Ovid~, "Metam." 5, 333).-- "Oden" II, 3, 1: *Aequam memento rebus in arduis Servare mentem.* Bedenk' es, wie du standhaft im Ungemach Den Gleichmut wahrest; II, 3, 25: *Omnes eodem cogimur,* Zum selben Ort hin (d.h. zum Orcus) müssen wir Alle; II, 6, 13: *Ille terrarum mihi praeter omnes Angulus ridet,* Jenes Plätzchen lächelt mir vor allen anderen auf der Erde zu, was sich als Hausinschrift nicht selten findet; II, 10, 5: *Aurea mediocritas,* *Goldene Mittelstrasse* II, 14, 1 u. 2: *Eheu fugaces, Postume, Postume Labuntur anni ...* O weh, die Jahre, Postumus, Postumus, Entgleiten flüchtig .... II, 16, 27: *Nihil est ab omni Parte beatum;* Es giebt kein vollkommenes Glück.-- "Oden" III, 1, 1: *Odi profanum vulgus et arceo;* Ich hasse die uneingeweihte Menge und halte sie fern; III, 1, 2: *Favete linguis!* Hütet die Zungen! (d.h. zanket und schwatzet nicht! seid andächtig!) Aus ~Cicero~ (de divin. I, 45, 102 u. II, 40, 83) ergiebt sich, dass dieser Ruf von Alters her bei öffentlichen Religionshandlungen in Rom üblich war. III, 3, 1: *Iustum et tenacem propositi virum;* Den Biedermann, der seinem Entschlusse treu; III, 3, 7: *Si fractus illabatur orbis, Impavidum ferient ruinae;* Ob berstend auch einstürzt der Himmel, Stirbt in den Trümmern der Held doch furchtlos; III, 4, 65: *Vis consili expers mole ruit sua;* Kraft ohne Weisheit stürzt durch die eig'ne Wucht; III, 16, 17: *Crescentem sequitur cura pecuniam;* Dem wachsenden Geld folgt die Sorge; III, 24, 6: *dira necessitas;* Die furchtbare Notwendigkeit; III, 29, 55: *Mea virtute me involvo;* *Ich hülle mich in meine Tugend ein;* III, 30, 1: *Exegi monumentum aere perennius;* Ein Denkmal habe ich mir gesetzt, dauernder als Erz: III, 30, 6: *Non omnis moriar,* Nicht ganz werde ich sterben.-- "Oden" IV. Buch (ersch. um 18 v. Chr.) 1. 3: *Non sum qualis eram;* Ich bin nicht mehr, der ich war; (vrgl. ~Ovid~, "Tristia" 3, 11, 25: "Non sum qui fueram"); IV, 7, 16: *Pulvis et umbra sumus;* Staub und Schatten sind wir; (vrgl. Kap. X. ~Pindar~ "Pyth." 8, 136, ferner ~Sophokles~ "Elektra" 1159 und ~Euripides~ "Meleagros" Frg. 536, ed. Nauck). Aus IV. 9, 45: "Non possidentem multa vocaveris Recte beatum" "Nicht den, der viel besitzt, wirst du mit Recht glücklich nennen" mag der Widerspruchsgeist *Beati possidentes!* Glücklich die Besitzenden! entwickelt haben. Dieser Ausdruck wurde durch die Juristen üblich, die nicht im "Corpus iuris", wohl aber sonst oft von "beatitudines possessionis" ("Vorteilen, die der Besitz gewährt") und von "beati possidentes" reden. IV, 12, 28: *Dulce est desipere in loco,* Lieblich ist's, zu seiner Zeit den Thoren spielen, was ~Seneca~ ("De tranquill. anim." 15, g. End.) in der Form "aliquando et insanire iucundum est" auf einen griechischen Dichter zurückführt. Vielleicht meint er ~Menanders~ "καὶ συμμανῆναι δ' ἔνια δεῖ", "man muss mit Andern auch mal thöricht sein" (bei Clemens Alexandrinus "Stromat." VI, p. 204; Bentley: συμμανῆναι für συμβῆναι).-- Aus den "Epoden" (um 30 v. Chr.) des ~Horaz~ ist bekannt 2, 1: *Beatus ille, qui procul negotiis* (_Ut prisca gens mortalium_) *Paterna rura bobus exercet suis* (_Solutus omni fenore;_) Glückselig, wer dem Treiben der Geschäfte fern Gleichwie die Menschheit alter Zeit Mit eignen Rindern sein ererbtes Gut bepflügt Von allen Wucherplagen frei.-- Den "Satiren" des Horaz entnehmen wir I (ersch. 35 v. Chr.) 1, 24: (_Quamquam_) *ridentem dicere verum* (_Quid vetat?_) (_Doch_) *lächelnd die Wahrheit sagen* (_was hindert daran?_), welche Stelle meistens umgeändert wird in: *Ridendo dicere verum.* I, 1, 69 und 70: *Mutato nomine de te fabula narratur;* Die Geschichte handelt von dir, nur der Name ist geändert; I, 1, 106: *Est modus in rebus, sunt certi denique fines;* Es ist Mass und Ziel in den Dingen, es giebt, mit einem Worte, bestimmte Grenzen; I, 3, 6: *ab ovo usque ad mala;* Vom Ei bis zu den Äpfeln, d.h. vom Anfange des Mahles, wo Eier gereicht wurden, bis zu dessen Ende, wo man die Früchte auftrug, bedeutet: "von Anfang bis zu Ende, ohne Unterlass, ohne Unterbrechung". Aus "Sat." I, 4, 34: dummodo risum Excutiat sibi, non hic cuiquam parcet amico, Wenn er nur Lachen für sich erweckt, wird er keinen Freund verschonen, entstand wohl das schon bei ~Quintilian~ "de institut. orat." 6, 3, 28 als sprichwörtlich angeführte (Propositum illud: Potius amicum, quam dictum perdendi) *Lieber einen Freund verlieren, als einen Witz.* (~Boileau~, Sat. 9, 22 hat: Mais c'est un jeune fou qui se croit tout permis, Et qui pour un bon mot va perdre vingt amis. ~Quitard~ "Dictionnaire des proverbes", Paris 1842, p. 44 führt auf: "Il vaut mieux perdre un bon mot qu'un ami").-- "Sat." I, 4, 62 sagt ~Horaz~, nachdem er ein klangvolles Fragment des ~Ennius~ angeführt hat: "invenias etiam disiecti membra poetae". (Nach ~Wieland~: "Ihr werdet auch in den zerstückten Gliedern den Dichter wieder finden"). Daraus stammt unser: *disiecta membra poëtae.* ~Horaz~ scheint dies Wort dem ~Polybius~ zu verdanken, nur dass er es anders verwendet. Letzterer meint (1, 4), wer nur Einzelforschungen treibe, könne aus den Bruchstücken nicht auf den grossen Gang und Zusammenhang der Geschichte schliessen, ebenso wenig, wie Die, welche nur "die zerstreuten Gliedmaassen" ("διεῤῥιμμένα τὰ μέρη") eines Körpers vor sich sähen, aus dem Einzelnen nachweisen können, wie das Ganze in seiner lebendigen Schöne gewesen sei. I, 4, 85: *Hic niger est, hunc tu, Romane, caveto,* Das ist eine schwarze Seele; vor ihm, o Römer, hüte dich; I, 5, 100: *Credat Iudaeus Apella,* *Das glaube der Jude Apella,* (d.h.: Glaube es, wer es will; ich glaube es nicht); I, 9, 59: *Nil sine magno vita labore dedit mortalibus,* Das Leben gab dem Sterblichen Nichts ohne grosse Arbeit; I, 9, 71: *Unus multorum.* Einer von den Vielen, vom grossen Haufen, ein Dutzendmensch; I, 9, 78: *Sic me servavit Apollo,* So hat mich Apollo gerettet; ein Anklang an das homerische ("Iliade" 20, 443) "τὸν δ' ἐξήρπαξεν Ἀπόλλων"--"doch schnell entrückt ihn Apollon", nämlich den von Achill bedrängten Hektor. I, 10, 72: *Saepe stilum vertas,* Oft wende den Griffel, d.h. "feile den Ausdruck" (indem du mit dem oberen breiteren Ende des Griffels verwischest, was du mit dem unteren spitzen in die Wachstafel gegraben hast). "Satir." II, (wahrscheinlich 30 v. Chr.) 1, 27 steht: " ... quot capitum vivunt, totidem studiorum Milia"-- woraus mit Anlehnung an des Terenz ("Phormio" 2, 4) "Quot homines, tot sententiae" gebildet wurde: *Quot capita, tot sensus!* So viel Köpfe (es giebt), so viele Meinungen (giebt es); II, 2, 17 u. 18: --cum sale panis Latrantem stomachum bene leniet, "Brot mit Salz wird den bellenden Magen gut besänftigen", woraus wir entnehmen: *Bellender* _oder_ *knurrender Magen.* II, 3, 243 lesen wir von den Söhnen eines Reichen, die das Teuerste, Nachtigallen, massenhaft zu vertilgen liebten: *Par nobile fratrum,* Ein edles Brüderpaar, so wie man höhnisch sagt: "ein Paar nette Burschen!" II, 6, 1 steht: *Hoc erat in votis;* Dies gehörte zu meinen Wünschen! II, 6, 49: *Fortunae filius,* *Sohn des Glücks* _oder_ *Glückskind.--* Die "Episteln" des Horaz bieten I (ersch. 20 od. 19 v. Chr.) 1, 14: *Iurare in verba magistri,* Auf des Meisters Worte schwören; I, 1, 54: (O cives, cives, quaerenda pecunia primum est;) *Virtus post nummos;* Bürger, o Bürger, ihr müsset zunächst Reichtümer erstreben; Tugend erst nach dem Gelde! I, 1, 76 nennt ~Horaz~ das römische Volk: belua multorum capitum, *Ein vielköpfiges Ungeheuer,* oder wie wir auch übersetzen hören: *eine vielköpfige Bestie;* I, 2, 14: *Quidquid delirant reges, plectuntur Achivi;* Wie auch immer die Könige (Agamemnon und Achilles) wüten, die Griechen, sie büssen's (d.h. das Volk büsst es); I, 2, 16: *Iliacos intra muros peccatur et extra;* G'rade wie drinnen in Ilions Burg wird draussen gefrevelt; I, 2, 40: *Dimidium facti, qui coepit, habet;* wer nur begann, der hat schon halb vollendet, was dem bei Aristoteles viermal (s. im Index von Bonitz "ἥμισυ") vorkommenden Sprichwort ("ἡ ἀρχὴ ἥμισυ παντός", "der Anfang ist die Hälfte des Ganzen") nachgebildet ist, welches Lucian ("Hermotimos" 3) fälschlich dem Hesiod zuschreibt, während es Jamblichus dem Pythagoras ("Leben d. Pyth." 29) zuweist. Der horazische Vers schliesst mit den Worten (vrgl. Kap. X.: Theognis): *Sapere aude* Wage es, weise zu sein! I, 2, 62: *Ira furor brevis est;* Der Zorn ist eine kurze Raserei; I, 2, 69: *Quo semel est imbuta recens, servabit odorem Testa diu.* Lange wird neues Geschirr noch ~danach~ riechen, womit man's Füllte zuerst. I, 6, 67 enthält: *Si quid novisti rectius istis, Candidus imperti; si non, his utere mecum;* Wenn du was Besseres weisst, als dies hier, Teil' es mir redlich mit; wenn nicht, so benutze, wie ich, dies; was an des ~Isokrates~ (436-339 v. Chr.) Wort anklingt ("Ad Nicocl." § 39): "χρῶ τοῖς εἰρημένοις, ἢ ζήτει βελτίω τούτων". "Benutze das Gesagte, oder suche etwas Besseres, als dies!" I, 10, 24: *Naturam expollas furca; tamen usque recurret;* Treibst du Natur mit dem Knüppel auch aus, sie kommt doch zurück stets,* (s. Kap. V: "Chassez le naturel etc.").-- I, 11, 27: *Caelum non animum mutant, qui trans mare currunt;* Wer über See geht, der wechselt das Klima und nicht den Charakter; ~Horaz~ entlehnte diesen Gedanken den Griechen. Schon ~Aeschines~ (in "Ctesiph." 78) sagte: "ὅστις ἐστὶν οἴκοι φαῦλος, οὐδέποτ' ἦν ἐν Μακεδονίᾳ καλὸς κἀγαθός· οὐ γὰρ τὸν τρόπον ἀλλὰ τὸν τόπον μετήλλαξεν"--"Wer daheim ein Feigling ist, war nie in Macedonien ein Held; denn er wechselte nicht den Charakter, sondern den Ort". Und vor ihm ~Bias~ (s. Stobaeus "Floril." p. 51 ed. Gessner): "Τόπων μεταβολαὶ οὔτε φρόνησιν διδάσκουσιν, οὔτε ἀφροσύνην ἀφαιροῦνται"--"Ortswechsel belehrt weder den Verstand, noch nimmt er Einem den Unverstand".-- I, 11, 28 bietet (vielleicht nach des Aristophanes "Fröschen", 1498, wo "διατριβὴ ἀργός", "faule Thätigkeit" vorkommt): "strenua ... inertia", woraus unser *geschäftiger Müssiggang* entsprungen ist, wenn wir es nicht aus des ~Phaedrus~ 2, 5 "occupata in otio" oder aus ~Senecas~ ("Üb. d. Kürze d. Leb." 11. g. E.) "desidiosa occupatio", (ebenda 12) "iners negotium", und ("Üb. d. Ruhe d. Seele" 12) "inquietam inertiam" herleiten wollen. Joh. Elias ~Schlegels~ Lustspiel "Der geschäftige Müssiggänger" (im vierten Bd. von Gottscheds "Deutscher Schaubühne ..." Lpz. 1743) machte das Wort in Deutschland geläufig.-- I, 12, 19 steht: *Concordia discors* Zwieträchtige Eintracht, (_~Ovid~, "Metam." 1, 433 hat: discors concordia_); I, 17, 35: *Principibus placuisse viris, non ultima laus est,* Wer den vorzüglichsten Männern gefiel, dess Ruhm ist gering nicht; Danach schrieb ~Marcellinus~ in seinem Leben des "Thukydides" § 35: "ὁ γὰρ τοῖς ἀρίστοις ἐπαινούμενος καὶ κεκριμένην δόξαν λαβὼν ἀνάγραπτον εἰς τὸν ἔπειτα χρόνον κέκτηται τὴν τιμήν;" "Wer von den Besten gelobt wurde und diesem Lobe entsprach, dess Ruhm wird ewig unvergänglich sein"; und dann ~Schiller~ im "Prolog" (1798) zu "Wallensteins Lager": (_Denn_) *wer den Besten seiner Zeit genug Gethan, der hat gelebt für alle Zeiten.--* I, 17, 36 finden wir: *Non cuivis homini contingit adire Corinthum;* Nicht einem Jeglichen wird es zu Teil, nach Korinth zu gelangen; (d.h. hier: das Höchste zu erreichen. Es ist die Übersetzung des griechischen Sprichworts "οὐ παντὸς ἀνδρὸς εἰς Κόρινθον ἔσθ' ὁ πλοῦς", dessen frivole Deutung man ~Gellius~ 1, 8, 4 nachlesen kann. Korinth bot aber auch ideale Genüsse und die Seefahrt von Rom dorthin war ein Wagnis. Daraufhin zielt der horazische Vers.) I, 18, 71 steht: *Et semel emissum volat irrevocabile verbum;* Und, einmal entsandt, fliegt unwiderruflich das Wort hin.-- I, 18, 84 steht: *Nam tua res agitur, paries cum proximus ardet;* Brennet des Nachbars Wand, so bist du selber gefährdet; I, 19, 19: *O imitatores, servum pecus;* O Nachahmer, sklavisches Gezücht!-- Aus dem zweiten Buch der "Episteln", das in den letzten Lebensjahren des ~Horaz~ erschien, ist 2, 102: *Genus irritabile vatum.* Das reizbare Geschlecht der Dichter.-- Aus der "Kunst zu dichten" des ~Horaz~ entlehnen wir dem Verse 4 (mit leichter Umwandlung) den Vergleich für eine unharmonische Dichtung: *Desinit in piscem mulier formosa superne;* In einen Fischschwanz endet das oberhalb prachtvolle Weibsbild; aus Vers 5: *Risum teneatis, amici?* Würdet Ihr, Freunde, Euch da des Lachens erwehren? Vers 9 u. 10: *Pictoribus atque poëtis Quidlibet audendi semper fuit aequa potestas,* Maler und Dichter, erlaubt war stets euch jegliches Wagstück; Vers 11: *Hanc veniam petimusque damusque vicissim;* Diese Vergünstigung fordern wir selbst und gewähren sie Ander'n; als Citat wird dies ganz allgemein von gegenseitigen Diensten gebraucht; ~Horaz~ bezieht es auf die dichterischen Freiheiten, die er andern Poeten gestatten und sich selbst erlaubt wissen will; aus Vers 19: *non erat his locus;* Das war hier nicht am Platze; aus Vers 25 u. 26: *Brevis esse laboro obscurus fio;* Ich bemühe mich kurz zu sein und werde dunkel; aus Vers 39 u. 40: *Versate diu, quid ferre recusent, Quid valeant humeri;* Überleget euch lang', was die Schultern verweigern, Was sie zu tragen vermögen; Vers 78: (_Grammatici certant, et_) *adhuc sub iudice lis est,* Da sind die Forscher nicht eins, und der Streit hängt noch vor dem Richter, woraus das übliche Scherzwort entsprungen sein mag: *Darüber sind die Gelehrten noch nicht einig;* aus Vers 97: *sesquipedalia verba* ellenlange Wörter.-- Vers 147 rühmt von Homer, dass er den trojanischen Krieg nicht *ab ovo* vom Ei (der Leda an, aus dem Helena hervorging), d.h. "vom ersten, entlegensten Anfang" an zu erzählen beginne, sondern den Zuhörer (V. 148) sofort *in medias res* Mitten in die Dinge hinein führe.-- Vers 173 nennt den Greis: *Laudator temporis acti* Lobredner der Vergangenheit.-- Aus Vers 276: "Dicitur et plaustris vexisse poemata Thespis" (Man sagt, dass Thespis seine Dramen auf Wagen umhergefahren habe) ist der *Thespiskarren* entlehnt. Doch irrt sich ~Horaz~ in seiner Angabe, da der Wagen der ältesten griechischen Komödie angehört, während Thespis der älteste attische Tragödiendichter war.-- Vers 333 steht: *Aut prodesse volunt aut delectare poetae.* Entweder wollen die Dichter uns nützlich sein oder ergötzen. Vers 343 spricht ~Horaz~ vom Dichter: (_Omne tulit punctum qui miscuit_) *utile dulci* Jeglichen Beifall errang, wer Lust und Nutzen vereinte, woraus die Redensart stammt: *Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.* Diese letzten Worte scheinen aus ~Polybius~ entlehnt zu sein, der (1, 4) sagt, man könne "aus der Geschichte ~zugleich Nutzen und Vergnügen~ schöpfen" ("ἅμα καὶ τὸ χρήσιμον καὶ τὸ τερπνὸν ἐκ τῆς ἱστορίας λαβεῖν"). (S. auch ~Lucian~ "Wie man Geschichte schreiben muss" 9, "Über den Tanz" 33, "Anacharsis" 6 u. 10.)-- Aus Vers 359: Indignor, quandoque bonus dormitat Homerus. Ich ärgere mich, wenn der vortreffliche Homer auch einmal schläft (d.h. im Ausdruck nachlässig ist) wird fälschlich als eine Entschuldigung für Schlummerköpfe citiert: *Quandoque bonus dormitat Homerus.* Zuweilen schlummert ja selbst der vortreffliche Homer.-- Ebenso irrig ist oft aus Vers 361 das *Ut pictura poësis: ...* (Ein Gedicht gleicht darin einem Gemälde, dass ...) herausgerissen citiert worden, als bedeute es: "Malerei und Poesie haben die gleichen Gesetze". (vrgl. Kap. X: "Simonides").-- Von einer Schrift, zu deren Lektüre man gern zurückkehrt, citiert man den Ausgang des 365. Verses: *Decies repetita* (_poësis_) *placebit.* Zehnmal wiederholt, wird sie gefallen. Solche Schrift wird zu jenen gehören, deren Verfasser das berühmte: *Nonumque prematur in annum,* Und bis ins neunte Jahr muss sie verborgen bleiben (d.h. gefeilt werden), den Ausgang des 388. Verses, beherzigt haben.-- Von Einem, der sich als Mann bewährt, sagen wir mit Vers 413: *Multa tulit, fecitque puer, sudavit et alsit,* Viel hat, in Hitze und Frost, schon als Kind er gethan und erlitten.-- * * * * * Des *Livius* (59 v.-17 n. Chr.) Redewendung (4, 2, 11): "potius sero, quam nunquam," (Lieber spät, als niemals), citieren wir französisch: *Mieux vaut tard, que jamais.--* Im ~Livius~ steht (38, 25, 13): "cum iam plus in mora periculi quam in ordinibus conservandis praesidii esset, omnes passim in fugam effusi sunt"--"Als schon mehr Gefahr im Verzuge, als Hilfe im Aufrechterhalten der Heeresordnung lag, strömten Alle in planloser Flucht auseinander". Hieraus bildete sich das Wort: *periculum in mora,* *Gefahr im Verzuge.* 39, 26, 9 enthält das Drohwort "nondum omnium dierum solem occidisse"--"es sei noch nicht die Sonne aller Tage untergegangen", was wir kürzen zu: *Es ist noch nicht aller Tage Abend.--* * * * * * Bei *Tibull* (54-19 v. Chr.) 2, 5, 23 steht: *Roma aeterna.* *Das ewige Rom.--* * * * * * *Propertius* (48-16 v. Chr.) bietet uns 2, 10, 5-6: "Quod si deficiant vires audacia certe Laus erit: *in magnis et voluisse sat est,"* Wenn auch die Kräfte versagen, so wird doch das kühne Beginnen Rühmlich sein: schon genügt's, hat man nur Grosses gewollt. Joh. ~Agricola~ von Eisleben ("Terent. Andria" Berl. 1544, d. 4, 1) nennt dies eine Sentenz Platonis. Wieso?--Anklingt ~Tibulls~ (4, 1, 7): "Est nobis voluisse satis"--"Uns genügt's, gewollt zu haben".-- Aus des ~Propertius~ Pentameter (3, 21, 10): Quantum oculis, animo tam procul ibit amor, Wie aus den Augen sie schwand, schwand auch die Lieb' aus dem Sinn, scheint herzurühren: *Aus den Augen, aus dem Sinn.--* * * * * * Aus dem Pentameter des *Ovid* (43 v.-17 n. Chr.) "Heroiden" 13, 84: "Bella gerant alii! Protesilaus amet" ist offenbar das berühmte Distichon entstanden: *Bella gerant alii! tu, felix Austria, nube! Nam quae Mars aliis, dat tibi regna Venus!* Kriegführ'n lasse die Andren! du, glückliches *Österreich*, freie! Mehrer des Reiches ist Mars Anderen, Venus nur dir! "Felix Austria" findet sich schon auf einem Siegel Herzog Rudolfs IV. vom Jahre 1363 (vrgl. Dr. Franz Kürschner: "Herzog Rudolfs IV. Schriftdenkmale"). Dass, wie man meinte, Matthias Corvinus des Distichons Urheber sei, erwies Béla von Tóth als Irrtum (s. dessen "Szájrul szájra" (von Mund zu Munde), Budapest 1895, S. 22-25). Bis jetzt ist der ovidkundige Verfasser der Verse noch unerforscht.-- Aus Ovids "Amores" 3, 4, 17 stammt: *Nitimur in vetitum semper, cupimusque negata,* Zu dem Verbotenen neigen wir stets und begehren Versagtes; oder wie es in einem Altdorfer Stammbuch v. J. 1722 übersetzt wird: "Unser Tichten, Trachten, Ringen Geht nur nach verbotnen Dingen." (vrgl. "Deutsche Stammbücher" von den Gebrüdern Keil, 1893 No. 912).-- "Amor" 3, 8, 55 (und "Fasti" 1, 217) bieten: *Dat census honores,* Die Einkünfte geben die Ehren; "Amor." 3, 11, 7 vrgl. "Ars amandi" 2, 178: *Perfer et obdura* (_dolor hic tibi proderit olim_) Trage und dulde: dir wird ~der~ Schmerz dermaleinst noch nützen. ("Tristia" 5, 11, 7 lautet: "Perfer et obdura, multo graviora tulisti", eine Übertragung von ~Homers~ "Odyss." 20, 18 [s. Kap. X]. Vor ~Ovid~ sang ~Catull~ 8, 11: "Obstinata mente perfer, obdura", und ~Horaz~ "Sat." 2, 5, 39: "Persta atque obdura").-- Brief 17, 166 steht: *An nescis longas regibus esse manus?* Weisst du denn nicht, wie weit reichet der Könige Hand? Schon bei ~Herodot~ (8, 140) heisst es von Xerxes: "καὶ γὰρ δύναμις ὑπὲρ ἀνθρώπον ἡ βασιλέος ἐστι καὶ χεὶρ ὑπερμήκης", denn der König hat auch die Gewalt über den Menschen und eine über die Maassen lange (d.h. weitreichende) Hand".-- Aus ~Ovids~ "Kunst zu lieben" ("Ars amandi") 1, 99 ist das Wort über die Frauen bekannt: *Spectatum veniunt, veniunt spectentur ut ipsae,* Zum Seh'n kommen sie hin, hin kommen sie, dass man sie sehe. Aus 2, 13 der "Kunst zu lieben" wird citiert: Nec minor est virtus, quam quaerere, *Parta tueri.* Weniger schwer, als Erwerben, ist's nicht: Erworb'nes bewahren; wohl eine Reminiscenz aus ~Demosthenes~ ("Olynth.") 1, 23, der da sprach: "πολλάκις δοκεῖ τὸ φυλάξαι τἀγαθὰ τοῦ κτήσασθαι χαλεπώτερον εἶναι", "oft scheint es schwerer zu sein, Schätze zu bewahren, als sie zu besitzen".-- Der 91. Vers der Ovidischen "Mittel gegen die Liebe" ("Remedia amoris") heisst: *Principiis obsta* (_sero medicina paratur_). Sträube dich gleich im Beginn (zu spät wird bereitet der Heiltrank). Auch wird "Principiis obsta" oft aus dem Zusammenhange gerissen und "wehre dich gegen Principien!" darunter verstanden. ~Ovid~ mag dabei an des ~Theognis~ Rath gedacht haben (v. 1133): "Κύρνε, παροῦσι φίλοισι κακοῦ καταπαύσομεν ἀρχήν, ζητῶμεν δ' ἕλκει φάρμακα φυομένῳ." "Heilen wir, wo Freunde weilen, Böses, Kyrnos, gleich zur Stunde! Lass' uns mit dem Balsam eilen, Wenn im Wachsen ist die Wunde!"-- Aus ~Ovids~ "Metamorphosen" 1, 7 ist die Bezeichnung des Chaos verbreitet: *Rudis indigestaque moles* Eine rohe, verworrene Masse; "Met." 2, 13 und 14, bringt die Schilderung der Nymphen: *Facies non Omnibus una, Nec diversa tamen* (_qualem decet esse sororum_): Nicht gleich sind alle von Antlitz, Und doch auch nicht verschieden (so wie sich's gehöret bei Schwestern); "Met." 2, 137: *Medio tutissimus ibis* In der Mitte wirst du am sichersten gehen. "Met." 3, 136 und 137: *Dicique beatus Ante obitam nemo supremaque funera debet,* Niemanden soll man Glücklich heissen, bevor er gestorben und eh' er begraben. (vrgl. Kap. XII: "nemo ante mortem beatus".) "Met." 5, 416-7: *Si componere magnis parva mihi fas est,* Wenn es mir erlaubt ist, Kleines mit Grossem zu vergleichen, (s. Kap. X: Herodot 2, 10 und 4, 99.); "Met." 6, 376 die das Quaken der Frösche malenden Worte: *Quamvis sint sub aqua, sub aqua maledicere tentant,* Ob in der Tiefe sie quaken, sie quaken doch, nur um zu schimpfen; "Met." 7, 20-1 die Worte der sich in aufkeimender Liebe zu Iason überraschenden Medea: *Video meliora proboque; Deteriora sequor.* Wohl seh' ich das Bess're und lob' es: Aber ich folge dem Schlecht'ren. (vrgl. Euripides: "Medea", 1078-9 und "Hippol." 380.)-- Aus "Met." 9, 711 stammt: *Pia fraus,* *Frommer Betrug;* und aus "Met." 15, 234: *Tempus edax rerum,* Die Zeit, welche die Dinge zernagt; (auch in den "Epistolis ex Ponto" 4, 10, 7 wendet Ovid "tempus edax" an. "Edax vetustas" [zernagendes Alter] steht "Metam." 15, 872; vrgl. oben: "Zahn der Zeit").-- Aus ~Ovids~ "Fasti" (Festkalender) 1, 218 wird citiert: *Pauper ubique iacet,* Ein Armer hat allerwärts einen niederen Stand, und aus 6, 5: *Est deus in nobis, agitante calescimus illo,* In uns wohnet ein Gott, wir erglüh'n durch seine Belebung.-- Aus ~Ovids~ "Tristia" sind bekannt 1, 9, 5 u. 6: *Donec eris felix, multos numerabis amicos: Tempora si fuerint nubila, solus eris* Freunde, die zählst du in Menge, so lange das Glück dir noch hold ist, Doch sind die Zeiten umwölkt, bist du verlassen allein; (vrgl. ~Theognis~ 115, 643, 697, 857, 929 u. ~Plautus~ "Stichus" IV, 1, 16.)-- "Trist." 3, 4, 25: "bene qui latuit, bene vixit" in der Form: *Bene vixit, qui bene latuit* Glücklich lebte, wer in glücklicher Verborgenheit lebte, (nach Epikurs: "λάθε βιώσας", "bleibe verborgen im Leben!" s. Plutarch p. 1128 ff. u. Useners "Epicurea" 1887, 8. 326 u. 327.)-- "Trist." 4, 3, 37: *Est quaedam flere voluptas!* Im Weinen liegt eine gewisse Wonne; "Trist." 5, 10, 37: *Barbarus hic ego sum, quia non intelligor ulli,* Ein Barbar bin ich hier zu Land, da mich keiner versteh'n kann.-- In ~Ovids~ "Briefen aus dem Pontus" 1, 2, 143 stammt das Wort: *Besser sein als sein Ruf,* denn er sagt dort von Claudia: "ipsa sua melior fama", sie sei selbst besser als ihr Ruf. Dann erwidert Figaro auf Almavivas Vorwurf, er stehe in abscheulichem Rufe (réputation), in "Figaros Hochzeit" (1784) 3, 3, von ~Beaumarchais~: "Et si je vaux mieux qu'elle?" "Und wenn ich nun besser bin, als mein Ruf?" Und in ~Schillers~ "Maria Stuart" (1801) 3, 4 heisst es: *Ich bin besser, als mein Ruf.* Auch ~Goethe~ verwendet das Wort gegen Ende des siebenten Buches von "Dichtung und Wahrheit". Des Perikles Wort bei Thucydides 2, 41: "Die Stadt sei noch besser, als ihr Ruf (ἀκοῆς κρείσσων)" kann nicht als Quelle angesehen werden, weil der Sinn wesentlich abweicht.-- Ebenda bei ~Ovid~ 3, 4, 79 (s. oben: Properz 2, 10, 5-6) steht: *Ut desint vires, tamen est laudanda voluntas,* Wenn's auch an Kräften gebricht, so ist doch der Wille zu loben.-- * * * * * Aus dem ersten (um 12 v. Chr. verf.) Buche der "Astronomica" des *Manilius* wurde V. 104, der von der menschlichen Vernunft aussagt: Eripuitque Jovi fulmen viresque tonandi, Und selbst Zeus entriss sie den Blitz und die Donnergewalten, vom Kardinal ~Polignac~ (1745. "Anti-Lucretius" 1, 96) in folgender Umgestaltung gegen Epikur gerichtet, der den Griechen ihre Götter raubte: Eripuit fulmenque Jovi Phoeboque sagittas. Zeus entriss er den Blitz und dem Phoebus entriss er die Pfeile. Hiernach schmiedete man in Paris für des Freiheitsapostels und Blitzableiter-Erfinders, Benjamin ~Franklins~, Porträtbüste von Houdhon den Vers: Eripuit coelo fulmen, mox sceptra tyrannis, Erst entriss er dem Himmel den Blitz, dann den Herrschern die Scepter. Nach Condorcet (Oeuvr. compl. Par. 1804. V. 230-1. "Vie de Turgot") war der Minister ~Turgot~ († 1781) der Verfasser dieses Lobspruches, doch mass sich Friedrich ~v. d. Trenck~ in seinem Verhör vor den Richtern zu St. Lazare in Paris (9. Juli 1794) die Urheberschaft bei (s. G. Hiltl: "Des Frh. v. Trenck letzte Stunden. Nach d. Akt. d. Droit publ. u. Archiv. Mittheil." Gartenlaube 1863. No. I). Heute wird gewöhnlich citiert: *Eripuit coelo fulmen, sceptrumque tyrannis.--* * * * * * *Klassischer Zeuge* beruht auf folgendem Satz des *Verrius Flaccus* (um Chr. G.) im Auszuge bei Paulus Diaconus (p. 56, 15; Müller): "classici testes dicebantur qui signandis testamentis adhibebantur"--"klassische Zeugen pflegte man die zur Testamentsunterzeichnung Verwendeten zu nennen". Wir aber brauchen das Wort verallgemeinernd, wie "sicherer Bürge". "Classici" hiessen die zur ersten Vermögensklasse eingeschätzten Steuerzahler (vrgl. "infra classem" bei Paul. Diac. p. 113, 12 u. Gellius VI, 13, 1).-- * * * * * Im 6. Briefe des jüngeren *Seneca* (4-65 n. Chr.) heisst es: *Longum iter est per praecepta, breve et efficax per exempla.* Lang ist der Weg durch Lehren, kurz und erfolgreich durch Beispiele (s. Phaedrus 2, 2, 2: "exemplis discimus", "an Beispielen lernen wir").-- Auf der Stelle des 7. Briefes: Homines dum docent discunt beruht: *Docendo discitur,* _oder:_ *Docendo discimus* Durch Lehren lernen wir.-- Im 23. Briefe heisst es: (_Mihi crede,_) *res severa est verum gaudium,* (Glaube mir,) eine ernste Sache ist eine wahre Freude. Diese Worte standen als Weihespruch am alten Gewandhause in Leipzig und stehen nun wieder dort am neuen Konzerthause. Der Musikdirigent ~Langer~ übersetzte sie: "eine schwere Sache ist ein wahrer Spass".-- Aus dem 96. Briefe wird citiert: *Vivere* (_mi Lucili_) *militare est,* Leben, mein Lucilius, heisst kämpfen, (s. Kap. V: "ma vie est un combat").-- Der 106. Brief schliesst mit dem vorwurfsvollen: "Non vitae, sed scholae discimus" (leider lernen wir nicht für das Leben, sondern für die Schule). Wir stellen es um und citieren belehrend: *Non scholae, sed vitae discimus,* Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.-- Im 107. Briefe wird mit Anlehnung an Verse des Stoikers ~Kleanthes~ (4. Jahrh. v. Chr.), die ~Epiktet~ (c. 52. Ausg. v. Chr. Gottl. Heyne. Lpzg. 1783) überliefert, das Wort geschaffen: *Ducunt volentem fata, nolentem trahunt,* Den Willigen führt das Geschick, den Störrischen schleift es mit.-- *Licentia poetica,* *Poetische Licenz,* ist entlehnt aus ~Senecas~ "Natural. quaest." II, 44, wo es heisst: "poeticam ista licentiam docent". (vrgl. ~Cicero~ "de orat." 3, 38, wo "poetarum licentiae" und ~Phaedrus~ 4, 25, wo "poetae more ... et licentia" steht. ~Lucians~ "Gespräch mit Hesiod" nennt diese Licenz: τὴν ἐν τῷ ποιεῖν ἐξουσίαν).-- Vielleicht ist auch *per aspera ad astra* über rauhe Pfade zu den Sternen aus ~Seneca~ geschöpft, in dessen "rasendem Herkules" Vers 437 lautet: Non est ad astra mollis e terris via. Der Weg von der Erde zu den Sternen ist nicht eben.-- * * * * * *Das Wasser trüben* beruht auf *Phaedrus* (bl. etwa 30 nach Chr.), B. 1, Fab. 1, wo der am oberen Laufe des Baches stehende Wolf komischerweise dem weiter unten stehenden Lamme frech zuruft: Cur (inquit), turbulentam fecisti mihi Aquam bibenti? Warum hast du mir, der ich trinke, das Wasser trübe gemacht? Von "Schafen", die "schöne Borne" durch "darein treten" "trübe gemacht" haben, ist übrigens auch die Rede ~Hesekiel~ 34, 18-19 (vrgl. 32, 2 und 13).-- Die Verse des ~Phaedrus~ (I, 10): Quicumque turpi fraude semel innotuit, Etiamsi verum dicit, amittit fidem ... gab ~von Nicolay~ (1737-1820) in seinem Gedichte "Der Lügner" also wieder: Man glaubet ihm selbst dann noch nicht, Wenn er einmal die Wahrheit spricht. Danach hat sich die landläufig gewordene genauere Übertragung gebildet: *Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht; Selbst dann, wenn er die Wahrheit spricht.* Dieser Gedanke wird schon dem ~Demetrius Phalereus~ (4. Jahrh. v. Chr.) zugeschrieben von Stobaeus ("Florileg." 12, 18).-- Behandelt ein äusserst Minderwertiger eine gefallene Grösse schlecht, so reden wir vom *Eselstritt;* denn, als der Esel sah, wie ~Phaedrus~ (1, 21) erzählt, dass Eber und Stier den sterbenden Löwen ungestraft misshandelten, da schlug er ihm mit den Hufen ein Loch in die Stirn.-- In der Fabel des ~Phaedrus~ (1, 24) "Der geplatzte Frosch und der Ochse" (Rana rupta et bos) heisst es vom Frosch, dass er, "vom Neid über solche Grösse erregt (tacta invidia tantae magnitudinis), sich so lange aufgebläht habe (inflavit pellem), um ihr gleichzukommen, bis er "mit geplatztem Leibe dalag" (rapto iacuit corpore). Daher sagen wir von einem Dünkelhaften, er sei wie ein *aufgeblasener Frosch,* oder kurzweg, er sei *aufgeblasen,* oder: *ein aufgeblasener Mensch;* und daher stammt auch ~Martials~ in sechs Distichen (9, 98) zwölfmal vorkommendes, gegen einen Neider seines Ruhmes gerichtetes "Rumpitur invidia" und unser: *Vor Neid bersten* _oder_ *platzen.* Die Fabel war nicht des ~Phaedrus~ Erfindung. Schon ~Horaz~ kannte sie (vrgl. "Sat." 2, 3, 314) und ~Vergil~ ("Ecl." 7, 26) lässt Thyrsis singen: "Pastores, hedera nascentem ornate poetam, Arcades, invidia rumpantur ut ilia Codro." "Schmücket, arkadische Hirten, den werdenden Dichter mit Epheu, Dass dem Kodrus vor Neid die Eingeweide zerbersten".-- * * * * * *Valerius Maximus* (bl. um 30 n. Chr.) spricht im "Prologus" von sich als *mea parvitas,* und ~Aulus Gellius~ (bl. um 150 n. Chr.) XII, 1, 24 sagt danach von sich: *mea tenuitas,* *Meine Wenigkeit,* was zuerst ~Opitz~ ("Prosodia Germanica oder Buch von der Teutschen Poeterey", Kap. 5, Brieg 1624) gebraucht.-- * * * * * In des älteren *Plinius* (23-79 n. Chr.) "Natur. hist." 23, 8 heisst es in einem Gegengiftrecept: "addito salis grano" (unter Hinzufügung eines Salzkörnchens), was citiert wird umgestaltet in: *cum grano salis* (mit einem Salzkörnchen, d.h. mit einem Bischen Witz). Ebenda (29, 19) meldet ~Plinius~ vom Basilisken, dass er den Menschen tödten solle, wenn er ihn nur ansehe ("hominem si aspiciat tantum dicitur interimere"). Daher unser: *Basiliskenblick.* (vrgl. unter Jesaias "Basiliskenei").-- Ein Wort, das ~Plinius~ häufig im Munde führte: *Nullus est liber tam malus, ut non aliqua parte prosit,* Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht in irgend einer Beziehung nütze, wird vom ~jüngeren Plinius~ in B. 3, Ep. 5 mitgeteilt. (vrgl. ~Varros~ (fr. 241, Bücheler): "neque in bona segete nullum est spicum nequam, neque in mala non aliquod bonum"--"weder giebt's gute Saat ohne eine schlechte Ähre, noch schlechte ohne irgend eine gute").-- * * * * * *Persius* (34-62 n. Chr.) bietet in "Satire" 1, 1: *O quantum est in rebus inane;* O wie viel Leeres ist in der Welt; in 1, 28: *At pulchrum est digito monstrari et dicier: hic est!* Schön ist's doch, wenn man auf dich zeigt und der Ruf tönt: Der ist's! (vrgl. ~Horaz~, Od. 4, 3, 22: "monstror digito praetereuntium"); und in "Satire" 1, 46, wie ~Juvenal~ 6, 164: *Rara avis* (Ein seltener Vogel) in dem uns geläufig gewordenen Sinn für "ein seltenes Wesen" überhaupt; während Horaz ("Sat." II, 2, 26) die Worte zwar auch schon anwendet, aber in nicht übertragener Bedeutung.-- * * * * * *Quintilian* (um 35-95) fragt ("de institutione oratoria" 1, 6): "Dürfen wir einräumen, dass einige Worte von ihren Gegenständen abstammen, wie z.B. lucus, Wald, weil er, durch Schatten verdunkelt, nicht sehr licht ist (luceat)?" Daher rührt: *Lucus a non lucendo.* Wald wird "lucus" genannt, weil es darin dunkel ist (non lucet), was nach dem Scholiasten Lactantius Placidus (zu Statius "Achilleis" 3, 197) auf einen unbekannten Grammatiker ~Lykomedes~ zurückgeht. Aus 10, 7 ist: *Pectus est* (_enim_) *quod disertos facit* (_et vis mentis_). Sinn und Verstand ist's, was den Redner macht. So übersetzte M. ~Haupt~, sehr gegen die Übersetzung eifernd: Das Herz macht beredt.-- In ~Quintilians~ "Declamationes" (350, Burmanns und Dussault) heisst es: "caedes videtur significare sanguinem et ferrum"--"Mord" (d.h. in juridischem Sinne) "scheint *Blut und Eisen* zu bedeuten" (d.h. eine Tödtung durch eine Eisenwaffe, die Blut fliessen lässt). ~Arndt~ mochte dies dunkel vorschweben als er sang (1800, in dem Gedichte "Lehre an den Menschen" Str. 5; s. "Gedichte" Grfsw. 1811. S. 39-41 und das Inhaltsverzeichnis): "Zwar der Tapfre nennt sich Herr der Länder Durch sein Eisen, durch sein Blut". Nach ihm ruft Max ~von Schenkendorf~ aus ("Das eiserne Kreuz"): "Denn nur Eisen kann uns retten, Und erlösen kann nur Blut Von der Sünde schweren Ketten, Von der Bösen Übermut". Und in einem Aufsatz ~Schneckenburgers~ "Über Deutschland und die europäische Kriegsfrage" (geschr. Ende Okt. 1840, auszüglich abgedruckt im "Schwäb. Merkur" v. 30. Aug. 1870) lesen wir: "Der bei den Franzosen obwaltende Mangel an gediegener Volksbildung und echter Religiosität, das reizbare, oberflächliche, aller Gründlichkeit bare, leidenschaftsloser Belehrung unzugängliche, schnell absprechende Wesen ihres Nationalcharakters, die grobe Entsittlichung beinahe aller Klassen begründen meine Zweifel und scheinen für die absolute Notwendigkeit einer Eisen- und Blutkur zu sprechen". Otto ~von Bismarck~ aber verlieh dem Wort erst Flügel, als er am 30. Sept. 1862 in der Abendsitzung der Budgetkommission des preussischen Abgeordnetenhauses sprach: "Nicht durch Reden und Majoritätsbeschlüsse werden die grossen Fragen der Zeit entschieden--das ist der Fehler von 1848 und 1849 gewesen--sondern *durch Eisen und Blut".--* *Lucanus* (39-65 n. Chr.), "Pharsalia" 1, 128 bietet: *Victrix causa diis placuit, sed victa Catoni,* Die siegreiche Sache gefiel den Göttern, aber die unterliegende dem Cato, und 1, 135: *Stat magni nominis umbra,* Er steht da, der Schatten eines grossen Namens, eigentlich vom Pompejus gesagt, verkürzt in: *Stat nominis umbra,* Eines Namens Schatten steht da, das Motto der "Juniusbriefe" (ersch. im "Public. Advertiser" vom 21. Jan. 1769-12. Mai 1772. London). In der "Pharsalia" 1, 256 steht: *Furor teutonicus,* Deutsches Ungestüm, (vrgl. "Furia Francese").-- * * * * * *Petronius Arbiter* (1. Jhrh. n. Chr.) bringt die Sentenz: "qualis dominus, talis et servus", die wir also im Munde führen: *Wie der Herr, so der Knecht.--* * * * * * *Martial* (um 40-102 n. Chr.) lässt 6, 19 den Advokaten Posthumus, der in seiner Rede von Cannae, von Mithridates, von den Puniern, von Marius, Sulla u.s.w. spricht, auffordern, zu den drei gestohlenen Ziegen zurückzukommen, um die sich der Streit dreht. Diese Martialstelle bildet die Grundlage der Redensart: *Um auf besagten Hammel zurückzukommen,* die in der französischen Farce des 14. oder 15. Jahrhundert "l'Advocat Patelin"[65] vorkommt. [Fußnote 65: ~Littré~ "Histoire de la langue française", 5. éd., Paris 1869, Bd. 2, p. 30 u. 45 erklärt die Farce für anonym: der Verfasser müsse in den letzten Jahren des 14. und den ersten des 15. Jahrhunderts gelebt haben (pag. 50). Schon 1470 (p. 46) kommt "pateliner" vor. Pierre ~Blanchet~, dem man "Patelin" zuschrieb, starb 1519 als Sechzigjähriger, wäre also 1470 erst ein zehnjähriger Knabe gewesen.] "Patelin, ein verhungerter Advokat, braucht für seine Frau und sich Tuch. Er tritt in den Laden eines Tuchhändlers, den er durch Lobpreisungen seines verstorbenen Vaters und seiner verstorbenen Tante rührt. Als er diese zum Geprelltwerden geeignete Stimmung im Verkäufer erweckt hat, giebt er sich den Anschein, als sei er von der Güte eines Stückes Tuch, das er in dem Laden erblickt, wie geblendet. Er sei nicht gekommen, um Einkäufe zu machen, aber der Güte solcher Waren könne er nicht widerstehen, und wohl sehe er, dass die ersparten Goldstücke, die er zu Hause liegen habe, heran müssten. Der Händler, den die Aussicht auf ein vorteilhaftes Geschäft noch mehr für Herrn Patelin einnimmt, ist sofort bereit, ihm sechs Ellen Tuch mitzugeben, und Herr Patelin ladet ihn ein, sich gleich seine Bezahlung zu holen und bei ihm zu speisen. Der Tuchhändler kommt, vernimmt aber von der Frau des Advokaten zu seinem Erstaunen, dass der Mann schon seit elf Wochen gefährlich krank, gerade jetzt im Sterben liegt und also unmöglich heute Tuch gekauft haben kann. Da er nun gar den Kranken selbst in verschiedenen Sprachen phantasieren hört, so zieht er sich endlich, halb überzeugt, halb zweifelnd zurück. Bald darauf wird derselbe Tuchhändler von seinem Schäfer um Hammel betrogen und klagt. Der Schäfer wendet sich an den Advokaten Patelin, der ihm den Rat erteilt, auf alle Fragen des Richters nichts zu antworten als "Bäh". Im Termin erscheinen nun der Tuchhändler als Kläger und der Schäfer als Verklagter in Begleitung seines Anwalts. Der Kläger ist über das unerwartete Erscheinen Patelins so bestürzt, dass er seines Prozesses vergisst und den Anwalt beschuldigt, ihn um sechs Ellen Tuch betrogen zu haben. Der Richter ruft ihm daher zu: _Sus_, *revenons à ces moutons!*[66] Wohlan, lasst uns auf die besagten Hammel zurückkommen! [Fußnote 66: So heisst es in der letzten Ausgabe des "l'Advocat Patelin" vom ~Bibliophile Jacob (Paul Lacroix)~. In früheren heisst es: *à nos moutons!* und so wird es gewöhnlich in Frankreich citiert.--] Da der Kläger trotzdem fortfährt, in der Auseinandersetzung des Thatbestandes das gestohlene Tuch und die gestohlenen Hammel zu verwechseln, so wird er mit seiner Klage abgewiesen. {~Rabelais~ citiert das Wort bereits 1532, statt "revenir" stets "retourner" anwendend, in "Gargantua und Pantagruel", 1, 1; 1, 11; 3, 34, ~Grimmelshausen~ "Der abenteuerliche Simplicissimus", Mompelgart 1669 (herausg. von ~Keller~, Stuttgart 1854, I. S. 34), sagt: "Aber indessen wieder zu meiner Heerd zu kommen". ~Kotzebue~ lässt im Lustspiele "Die deutschen Kleinstädter" (Leipz. 1803) den Bürgermeister Staar zu Krähwinkel die Worte sagen: "Wiederum auf besagten Hammel zu kommen". Auch im Englischen findet sich jetzt das Wort. Es heisst in "German Home Life", Lond. 1876, p. 17: "But to return to our sheep"}.-- ~Martial~ bietet ferner 8, 56: *Sint Maecenates, non deerunt, Flacce, Marones.* Wenn's Mäcene nur giebt, mein Flaccus, dann giebt's auch Vergile!-- Der Name des *Maecen*(_as_) war durch die Gedichte des Vergil, Horaz und Properz zur typischen Bezeichnung eines Gönners und Beschützers der Künste geworden und ist es geblieben.-- Es heisst 12, 51: *semper homo bonus tiro est,* Ein guter Mensch bleibt immer ein Anfänger, (d.h.: er wird oft getäuscht, weil er immer unbefangen bleibt wie ein Kind). Es wird auch citiert: *Bonus vir semper tiro;* denn so schrieb ~Goethe~ das Wort in seine "Maximen und Reflexionen" (3. Abteilung).-- Aus "De spectaculis, 31; Cedere maiori virtutis fama secunda est; Illa gravis palma est quam minor hostis habet, Wer dem Gewalt'geren weicht, dess Mut gilt gleichsam als zweiter; Das ist der schmerzliche Ruhm für den geringeren Feind, ist: *Cedo maiori* Vor dem Grösseren trete ich zurück entlehnt (s. Kap. XII: "Der Starke weicht einen Schritt zurück"). *Maiori cedo* lautet es in den Sentenzen der unter dem Namen "Dionysius Cato" schon im 4. Jahrh. bekannten Spruchsammlung.-- * * * * * Aus *Juvenal* (etwa 47-113 n. Chr.) wird citiert Satire 1, 30: *Difficile est satiram non scribere;* Es ist schwer, (da) ~keine~ Satire zu schreiben; 1, 74: *Probitas laudatur et alget;* Rechtschaffenheit wird gepriesen und friert dabei; 1, 79: (_Si natura negat_) *facit indignatio versum;* Wenn das Talent es versagt, so schmiedet Entrüstung die Verse; 1, 168: *Inde irae et lacrumae,* Daher Zorn und Thränen, was mit Anlehnung an Terenz, "Andria", 1, 1: "*Hinc illae lacrumae!*" umgemodelt wird zu: *Inde illae irae,* _oder_ *Hinc illae irae;* (Daher jener Zorn). 2, 24: *Quis tulerit Gracchos de seditione querentes?* Wer wohl die Gracchen erträgt, die um Aufruhr Klagen erheben? d.h. wer hört auf den, der das, wogegen er eifert, selbst thut? D. J. Strauss übersetzte: "Ist es auch billig, darf man fragen, Wenn Gracchen über Aufruhr klagen?"-- 2, 63: *Dat veniam corvis, vexat censura columbas!* Alles verzeihen die Krittler den Raben und peinigen die Tauben; (d.h.: die Sittenrichter sind milde gegen die Männer und streng gegen die Frauen). 4, 91 steht: *Vitam impendere vero;* Sein Leben dem Wahren weihen, (J. J. ~Rousseaus~ Wahlspruch); 6, 223 höhnt ein herrisches Weib ihren Mann, der sich sträubt, einen Sklaven ohne Schuldbeweis zu kreuzigen, dass er einen Sklaven für einen Menschen halte, und schliesst kategorisch: *Hoc volo, sic iubeo; sit pro ratione voluntas;* Ich will's: also befehl' ich's: statt Grundes genüge der Wille (oft wird "Sic volo" etc. citiert; so von ~Luther~ 31, S. 150).-- 6, 242 und 243: "Nulla fere causa est, in qua non femina litem Moverit" "Kaum giebt's einen Prozess, wo den Streit nicht hätte begonnen Irgend ein Weib" scheint die Grundlage manches Wortes zu sein. So heisst es in ~Richardsons~ Romane "Sir Charles Grandison" (1753) 1, Brief 24: "Such a plot must have a woman in it" (hinter solchem Anschlage muss eine Frau stecken); und es wird häufig citiert: "*Cherchez la femme*" _oder_ "*Où est la femme?*" ~Juvenal~ 7, 154 lesen wir von den Lehrern, die den Schülern bis zur Erschlaffung immer wieder dieselbe Geistesspeise auftischen müssen: _Occidit miseros_ *crambe repetita* _magistros_. _Immer wieder_ *aufgewärmter Kohl* _tötet die armen Schullehrer_. Hiernach entstand der Ausdruck *Kohl* für "langweiliges Geschwätz" (~Weigand~ nahm dies in der 1. Aufl. d. "Wörterbuches" an, während er in der 2. Aufl. das Wort aus der Gaunersprache herleitet. ~Grimms~ "Deutsch. Wörterb." hält aber die Beziehung auf Iuvenal aufrecht). Das Wort des ~Juvenal~ enthält eine Anspielung anf das griechische Sprichwort "δὶς κράμβη θάνατος", "zweimal hintereinander Kohl ist der Tod" (vrgl. ~Basilius Magnus~, † 379, vol. 3, epist. 186 u. 187, ed. Hemsterhuys, und ~Suidas~ unter "κράμβη"). Jedoch in Deutschland drang diese Anschauung nicht durch. So singt z.B. Wilhelm Busch in "Max und Moritz" von dem Kohl der Witwe Bolte: "Wofür sie besonders schwärmt, Wenn er wieder aufgewärmt".-- ~Juvenal~ 7, 202 liefert uns: "Corvus albus", *Ein weisser Rabe,* als Bezeichnung für einen Ausnahmemenschen.-- 8, 83-84 heisst es: "Summum crede nefas, animam praeferre pudori Et propter vitam vivendi perdere causas". "Als grösste Sünde gelt' es dir, Der Ehre vorzuzieh'n das Leben Und um das liebe Leben hier Des Daseins Ziele aufzugeben!" Hieraus wird citiert, es sei verwerflich: *propter vitam vivendi perdere causas,* und daraus dann die Warnung gemacht: *Non propter vitam vivendi perdere causas!--* 10, 81 bietet als das Verlangen des römischen Volkes: *Panem et circenses;* Brot und Circusspiele; 10, 356: *Mens sana in corpore sano;* Gesunde Seele in gesundem Körper; 14, 47: *Maxima debetur puero reverentia.* Die höchste Scheu sind wir dem (zu erziehenden) Knaben schuldig.-- * * * * * *Tacitus* (52-117 n. Chr.) nimmt sich in den unter Trajan geschriebenen "Annalen" I, 1 vor, *sine ira et studio* Keinem zu Lieb' und keinem zu Leid (eigentlich: "ohne Zorn und ohne Vorliebe", d.h. "ohne Parteilichkeit", "vorurteilsfrei") zu schreiben, wobei ihm der ~Sallust~ische Satz (51, 13) vorschweben mochte: "in maxuma fortuna minuma licentia est; neque studere, neque odisse, sed minume irasci decet" ("In der höchsten Glückslage liegt die geringste Freiheit; man soll da weder Vorliebe, noch Hass zeigen, am allerwenigsten aber Zorn").-- "Annalen" 1, 7 steht: *ruere in servitium,* sie stürzen sich in die Knechtschaft.-- *Durch seine Abwesenheit glänzen* ist ein Taciteïscher Edelstein in Chénierscher Fassung. ~Tacitus~ erzählt ("Annalen", B. 3, letztes Kap.), dass, als unter der Regierung des Tiberius Iunia, die Frau des Cassius und Schwester des Brutus, starb, sie mit allen Ehren bestattet ward; nach römischer Sitte wurden dem Leichenzuge die Bilder der Vorfahren vorangetragen; "aber Cassius und Brutus leuchteten gerade dadurch hervor, dass man ihre Bildnisse ~nicht~ sah"; "~sed praefulgebant~ Cassius atque Brutus, eo ipso, ~quod~ effigies eorum ~non visebantur~". Daraus machte J. ~Chénier~ in der Tragödie "Tibère", 1, 1: Cnéius: Devant l'urne funèbre on portait ses aïeux: Entre tous les héros qui, présents à nos yeux, Provoquaient la douleur et la reconnaissance, Brutus et Cassius *brillaient par leur absence.* (Dem Aschenkruge voraus trug man die Bildnisse ihrer Vorfahren. Unter allen den Helden, die unsern Schmerz und unsere Dankbarkeit weckten, glänzten Brutus und Cassius durch ihre Abwesenheit.)-- * * * * * Der jüngere *Plinius* (62-113 n. Chr.) teilt uns in Ep. VII, 9 mit: Aiunt multum legendum esse, non multa. *multum, non multa,* Vieles, nicht vielerlei, hat hierin seinen Ursprung, ebenso wie *non multa, sed multum.* Plinius meint wahrscheinlich die Stelle im ~Quintilian~ X, 1, 59: "multa magis quam multorum lectione formanda mens" ("der Geist ist mehr durch viele als durch vielerlei Lektüre zu bilden"), vrgl. auch "schrecklich viel gelesen haben".-- Ep. VIII, 9 bietet "~illud iners quidem, iucundum tamen nil agere~" ("das zwar unerspriessliche, aber angenehme Nichtsthun"), was wir in italienischer Form also citieren: *il dolce far niente.* Das süsse Nichtsthun. Übrigens sagte bereits ~Cicero~ ("de oratore" II, 24): "Nihil agere ... delectat", "Nichts thun ist angenehm": und wer weiss, wie Viele schon vor ihm diese Bemerkung machten?-- * * * * * *Tres faciunt collegium,* Drei machen ein Kollegium aus, ist ein "Digesten" 87, "de verborum significatione" 50, 16 in der Form: "*Neratius Priscus* tres facere existimat collegium--" (Neratius Priscus meint, dass drei ein Kollegium ausmachen) vorkommender Rechtsspruch, welcher die Bedeutung hat, dass wenigstens drei Personen da sein müssen, um die Grundlage einer Art der juristischen Person, einen Verein zu bilden. (Priscus lebte um 100 n. Chr.) Im gewöhnlichen Leben besagt der Spruch, dass wenigstens drei Studenten im Auditorium sein müssen, wenn der Professor lesen soll, oder dass ein Trinkgelage zu Dreien bereits behaglich ist.-- *Ultra posse nemo obligatur* Über sein Können hinaus ist Niemand verpflichtet ist die Umformung des Rechtssatzes vom ~jüngeren~ *Celsus* (um 100 n. Chr.): Impossibilium nulla obligatio est (s. "Digesten" Lib. 50, Tit, 17, L. 185).-- * * * * * *Klassischer Schriftsteller* stammt aus dem Satz des *A. Gellius* (XIX, 8, 15 Hertz; bl. um 125-175 n. Chr.): "classicus adsiduusque scriptor, non proletarius". Nach sonstigem Sprachgebrauche würde dies geheissen haben: "ein zur ersten Vermögensklasse gehörender und zur höchsten Steuer verpflichteter Schriftsteller, kein Proletarier", hier aber steht es zum ersten Male in der übertragenen Bedeutung: "ein vornehmer Autor ersten Ranges, kein untergeordneter" d.h. "ein mustergültiger Schriftsteller" (vergl. ~Verrius Flaccus~: "Klassischer Zeuge").-- * * * * * Aus dem Satze des *Tertullian* (um 145-220 n. Chr.) "Über das Fleisch Christi" 5: "Und gestorben ist Gottes Sohn; es ist ganz glaubwürdig, weil es ungereimt ist. Und begraben, ist er auferstanden; es ist gewiss, weil es unmöglich ist", hat sich entwickelt: *Credo, quia absurdum.* Ich glaube es, weil es widersinnig ist. Diese Worte stehen ~nicht~ bei Augustinus, wie oft behauptet wird.-- * * * * * *Ulpian* (um 170-228) schuf den Rechtssatz (Lib. 56 ad. Edict.--Digest. XLVII, X, 1, § 5): "Ein unseren Kindern zugefügtes Unrecht berührt unsere eigene Ehre so sehr, dass einem Vater die Klage wegen erlittenen Unrechts auf seinen Namen zusteht, wenn ihm einer den Sohn, selbst mit dessen Einwilligung, verkaufte; dem Sohn aber steht sie nicht zu, weil das kein Unrecht ist, was einem geschieht, der es so haben will" ("quia nulla est iniuria quae in volentem fiat"). Aus den Schlussworten entwickelte sich das übliche *Volenti non fit iniuria* (Dem, der es so haben will, geschieht kein Unrecht).-- * * * * * In des *Terentianus Maurus* (nach ~Lachmann~ Ende des 3. Jahrh. n. Chr.) "Carmen heroicum", einem Teile seines Gedichtes "De literis, syllabis et metris", lautet Vers 258: (_Pro captu lectoris_) *habent sua fata libelli.* (Ganz wie der Leser sie fasst,) so haben die Büchlein ihr Schicksal.-- * * * * * *Roma locuta* (_est_), *causa finita* (_est_) Rom hat gesprochen, die Sache ist zu Ende ist zurückzuführen auf *Augustinus* (354-430 n. Chr.), Sermo 131, No. 10: "Iam enim de hac causa (Pelagiana) duo concilia missa sunt ad sedem apostolicam. Inde etiam rescripta venerunt: ~causa finita est~; utinam aliquando finiatur error". ("Denn es sind schon in Sachen des Pelagius zwei Concilien zum päpstlichen Stuhle entsandt worden. Auch kamen von da die Rescripte: die Sache ist zu Ende. Wenn doch einmal der Irrtum ein Ende nähme!") Nämlich die Synoden zu Karthago und Mileve (416) untersuchten den Gnadenbegriff des Pelagius. Infolgedessen wurden Pelagius und Caelestius bis zum Widerruf exkomniuniciert. Innocenz I. bestätigte den Synodalbeschluss, welchen Augustinus mit den angeführten Worten seiner Gemeinde mitteilte. Wer aber hat zuerst die dem "Causa finita est" voranstehenden Worte in: "Roma locuta est" zusammengezogen? (Die Rescripte des Papstes vom Jahre 417 stehen bei Augustinus Epist. 181 und 182).-- * * * * * *Si vis pacem, para bellum,* Wenn du Frieden haben willst, sei kriegsbereit, ist wohl den Worten des *Vegetius* (Ende 4. Jahrh. n. Chr.) entlehnt: "Qui desiderat pacem, praeparet bellum" ("Epitome institutorum rei militar." 3. prolog.)-- * * * * * *O si tacuisses, philosophus mansisses* Wenn du geschwiegen hättest, wärst du ein Philosoph geblieben erklärt sich aus des *Boëtius* (um 473-525 n. Chr.) "Tröstung der Philosophie" 2, 17: "Als jemand einen Mann, der den falschen Namen eines Philosophen nicht zum Vorteil wahrer Tugend, sondern aus hochmütiger Eitelkeit führte, mit Schmähung angegriffen und hinzugefügt hatte, dass er bald erfahren würde, wenn jener nämlich die zugefügten Beleidigungen sanft und geduldig trüge, ob derselbe ein Philosoph sei, so trug letzterer einige Zeit lang Geduld zur Schau, und gleichsam höhnend über die erlittene Schmähung fragte er: "Merkst Du nun endlich, dass ich ein Philosoph bin?" Darauf sagte der erste recht beissend: "Intellexeram, si tacuisses" ("Ich hätt's gemerkt, wenn Du geschwiegen hättest"). Mit anderen Worten: "Du wärst ein Philosoph geblieben, wenn Du geschwiegen hättest". Ist die Bibel die erste Quelle dieses Wortes? In Hiob 13, 5 heisst es: "Wollte Gott, ihr schwieget: so würdet ihr weise"; in Sprüche Salomonis 17, 28: "Ein Narr, wenn er schwiege, würde auch weise gerechnet und verständig, wenn er das Maul hielte". Vielleicht spielt der heilige ~Bernhard~ († 1153) darauf an, wenn er in der "Praefatio in librum de diligendo Deo" sagt: "Accipite de mea paupertate quod habeo, ne tacendo philosophus puter" (Nehmt von meiner Armut an, was ich habe, damit ich nicht wegen meines Schweigens für einen Philosophen gelte).-- * * * * * *In flagranti* (_crimine comprehensi_) *Auf frischer That ertappt* stammt aus dem von *Tribonian* († 545) und neun anderen Juristen 529 n. Chr. edierten "Codex Justinianeus", einem Teile des "Corpus iuris" (1. 13. C. 9, 1). Dort steht: "in ipsa rapina et adhuc flagrante crimine comprehensi."-- Ebendaher stammt (1. 27. C. 3, 28) das "levis notae macula adspergi", "mit einem kleinen Schandflecken bespritzt werden", daher wir kurz sagen *levis nota* ein leichter Verweis. (vrgl. "Handlexikon zu den Quellen des römischen Rechts" von H. G. Heumann. 6. Aufl. 1884.)-- * * * * * *Ut, re, mi, fa, sol, la, si,* die italienische Benennung der Töne durch ~Guido~ von ~Arezzo~ (11. Jahrh.), bildete man aus den Anfangssilben der ersten Strophe der sapphischen Ode von *Paulus Diaconus* († 797) an den heiligen Johannes: *Ut* _queant laxis_ *re*_sonare fibris_ *Mi*_ra gestorum_ *fa*_muli tuorum_ *Sol*_ve polluti_ *la*_bii reatum_ *S*_ancte_ *J*_ohannes!_ Dass mit leichtem Herzen die Jüngerscharen Deine Wunderthaten besingen können, Nimm hinweg die Schuld von den Sünderlippen, Heil'ger Johannes! (Des Wohlklangs wegen setzten dann die Italiener für "ut" "do", während die Franzosen bei "ut" blieben).-- * * * * * *Secunda Petri* oder: *Altera pars Petri* wird für "Urteilsvermögen" gebraucht nach dem 2. Buche "de iudicio" ("Über das Urteil") der "Sententiarum" des *Petrus Lombardus* († 1164).-- * * * * * Das kanonische Recht enthält im 6. Buch der "Decretalen" (B. 5, Tit. 12, Reg. 43) den Grundsatz von *Bonifacius VIII.* († 1303): *Qui tacet, consentire videtur.* Wer schweigt, von dem wird angenommen, dass er zustimmt. Es erinnert an des ~Sophokles~ Worte ("Trach." 814): "οὐ κάτοισθ' ὅθ' οὕνεκα ξυνηγορεῖς σιγῶσα τῷ κατηγόρῳ;" "begreifst du nicht, dass du durch dein Schweigen dem Ankläger beipflichtest?" (vrgl. auch ~Euripides~ "Orest." 1592 "Iphig. Aul." 1142 und ~Terenz~ "Eunuch" 3, 2). ~Bonifacius~ verbessert übrigens den zu weit greifenden Satz durch den folgenden aus des ~Paulus~ lib. 56 ad Edictum (v. l. 142. D. 50, 17; l. 11 § 4. 7 D. 11, 1; l. 13 § 11 D. 19, 2) geschöpften: "Is qui tacet non fatetur, sed nec utique negare videtur" ("Wer schweigt, pflichtet nicht etwa bei, sondern scheint nur nicht schlechtweg Nein zu sagen"), vrgl. Windscheid "Pandekten" 1, § 72 u. 10.-- * * * * * Aus der 1277 verfassten "Alexandrëis"[67] des ~Philippe~ *Gualtier* de Châtillon (5, 301) stammt: *Incidis in Scyllam, cupiens vitare Charybdin,* Während du wünschst, die Charybdis zu meiden, verfällst du der Scylla. [Fußnote 67: Der Titel der ersten Ausgabe lautet: "Alexandri Magni Regis Macedonum vita per Gualtherum Episcopum Insulanum heroico carmine elegantissime scripta. 1513"; und im 5. Buch lesen wir dort: "Incidis in scillam cupiens vitare caribdim".] Dieser Vers ist einem griechischen Sprichworte bei ~Apostolius~ 16, 49 (Paroemiogr. Graeci ed. Leutsch II, 672) nachgebildet, das sich aus Homers "Odyssee" (XII, 85-110) entwickelte, wo die Gefahren der beiden Meeresstrudel Scylla und Charybdis zuerst geschildert werden. Auch setzt man für "Incidis" "Incidit" und dann für "cupiens" "qui vult". Homerischer als Gualtier sagen wir: *Aus der Scylla in die Charybdis gerathen;* denn Homer schildert die Scylla zuerst.-- * * * * * Im Gedichte W. *Langland*s (Mitte des 14. Jahrh.) "Piers Ploughman's Vision" V. 12, 908 heisst es: Clarior est solito post maxima nebula (sic!) Phoebus. Glänzender scheinet, als sonst, nach mächtigen Wolken die Sonne. Das Citat ist in dieser unrichtigen Form durch Jahrhunderte bis in ~Binders~ "Novus Thesaurus Adagiorum Latinorum" (2. Ausg., Stuttgart 1866) gewandert; berichtigt, enthält es das bekannte, schon in ~Sebast. Francks~ "Sprichwörter" (1541, II, 104'a) aufgenommene: *Post nubila Phoebus.* (Nach Wolken die Sonne). Vielleicht beruht das Wort auf Tobias 3, 23: "... nach dem Ungewitter lässest du die Sonne wieder scheinen".-- * * * * * *In dulci iubilo ...* In süssem Jubel ... beginnt ein Weihnachtslied, das aus einer des Mystikers ~Suso~ Leben enthaltenden Handschrift des 14. Jahrh. stammt und somit nicht, wie oft behauptet wurde, von dem 1440 gest. ~Petrus Dresdensis~ herrührt (s. Hoffmann v. Fallersleben: "In dulci jubilo" S. 8. Hannover 1854). Das Wort findet sich später in Studentenliedern und hat dort den Sinn von in "Saus und Braus".-- * * * * * *De omni re scibili et quibusdam aliis* Über alles Wissbare und einiges Andere wird auf ~Giovanni~ *Pico*, Graf. *v. Mirandola* († 1494) zurückgeführt, der in Rom (1486) 900 Thesen bekannt machte, die er sich öffentlich zu verteidigen erbot. In der elften rühmt er sich, vermittelst der Zahlen zur Entdeckung und zum Verständnis von Allem zu gelangen, was man erfahren könne (ad omnis scibilis investigationem et intellectionem). Citiert wird auch: *De omnibus rebus et quibusdam aliis.-- * * * * * Fortiter in re, suaviter in modo* Stark in der That, milde in der Art ist zurückzuführen auf den vierten Jesuitengeneral *Aquaviva* (1543-1615), der in "Industriae ad curandos animae morbos" (Venedig 1606) sagt: "Dass die Art der Regierung stark und mild sein muss, lehrt nicht allein die sich gleich bleibende Autorität der heiligen Väter, sondern das lehren auch in reichem Masse unsere Satzungen", und nach weitläufiger Erörterung dieses Grundsatzes schliesst: "~Fortes in fine assequendo et suaves in modo~ assequendi simus" (Lasst uns stark sein in der Erreichung des Ziels und milde in der Art es zu erreichen). Wohl möglich, dass hierzu des Sophisten ~Himerius~ (4. Jahrh. n. Chr. "Or." 7, 15, Firmin Didot) "πρᾷος τοὺς λόγους, ὀξὺς τὰ πράγματα", "mild im Reden, schneidig im Handeln" die Anregung gab; während der Wortlaut aus der "Weisheit Salomonis" zu stammen scheint, wo von der Weisheit geschrieben steht (8, 1): "Sie reichet von einem Ende zum andern gewaltiglich und regieret alles wohl"; nach der Vulgata: "attingit ergo a fine usque ad finem fortiter et disponit omnia suaviter".-- * * * * * Nach ~Berners~ Vermutung ("Lehrb. d. deutsch. Strafrechts" 1879. S. 120. Anm.) ist der römische Rechtsgelehrte Prosper *Farinacius* (1544-1618) der Urheber des Ausdrucks *Corpus delicti,* welchen ~Klein~ ("Grunds, d. gem. deutsch, peinl. Rechts" 1799. § 68) zuerst mit *Thatbestand* übersetzt habe. Bei ~Farinacius~ (1581. Quaest. I, n. 6) steht: "Primum Inquisitionis requisitum est probatio corporis delicti", "Das erste Erfordernis richterlicher Untersuchung ist die Prüfung des Thatbestandes", und weiterhin (Quaest. 2, n. 1-30) handelt er eingehend vom "Corpus delicti".-- * * * * * Von dem Wittenberger Professor Friedrich *Taubmann* (1565-1613) ist: *Quando conveniunt Ancilla, Sibylla, Camilla, Garrire incipiunt et ab hoc et ab hac et ab illa!* Ancilla, Sibylla, Camilla, wenn Die sich wiedersehn, Gleich geht's mit Schnattern los über Die und dann Die und dann Den! was sich in der Form: Quando conveniunt Margretha, Catharina, Sybilla (sic!) etc. wohl zuerst im "Kurtzweiligen Zeitvertreiber" von 1666, S. 56 findet. In der Form: Quando conveniunt Catharina, Sibylla, Camilla, Sermones faciunt vel ab hoc vel ab hac vel ab illa steht es als Kanon in ~Göpels~ Kommersbuch, 2. Ausg., S. 357, No. 249. In Grotefends grösserer latein. Grammatik (II, 87. 4. Aufl. 1824) heisst es "Catharina, Rosina, Sibylla" u. sonst wie oben.-- * * * * * *Et in Arcadia ego* (Auch ich war in Arkadien) setzte der Maler Bartolommeo *Schidone* (1559-1615) auf sein im Palast Sciarra-Colonna in Rom befindliches Gemälde unter einen am Boden liegenden Totenkopf, den zwei junge Hirten ergriffen betrachten. Bekannter wurde jedoch das Wort durch Nic. ~Poussin~ († 1663), der es auf dem Grabhügel eines Landschaftsgemäldes anbrachte, welches im Louvre hängt und in einer etwas veränderten, kleineren Wiederholung im Besitze des Herzogs von Devonshire ist. Auch ist es als Basrelief auf Poussins Grabmonument zu sehen, das Chateaubriand in San Lorenzo in Lucina zu Rom setzen liess. In den Jahren 1765-80 wurde dann das Bild oft durch den Stich verbreitet und von Oeser, Bach u.A. nachgeahmt. Die älteste deutsche Übersetzung des Wortes ist wohl die in J. G. ~Jacobis~ "Winterreise" (ersch. 1769, vrgl. seine "Sämtl. Werke", Halle 1770, II, S. 87): "Wenn ich auf schönen Fluren einen Leichenstein antreffe, mit der Überschrift: "~Auch ich war in Arkadien~"; so zeig' ich den Leichenstein meinen Freunden, wir bleiben stehen, drücken uns die Hand und gehen weiter". So redet Joh. Benj. ~Michaelis~ in einem 1771 bei Gross in Halberstadt gedruckten Brief an "An Herrn Canonicus Gleim" (31. 7. 1771) von einem "unvermuteten Grabmal mit der Aufschrift: ~Auch ich war in Arkadien~". In ~Wielands~ "Pervonte" (1778) heisst es: "Und auch nicht eine dieser Schönen Schien nach der Grabschrift sich zu sehnen: Auch ich lebt' in Arkadia!" und am Schlusse: "Und ruft mit Wehmut aus: "Du arme Vastola, Auch du warst in Arkadia!" (~Delille~ übersetzte es in seinem 1782 erschienenen Lehrgedicht "Les Jardins", Str. 3, V. 139 mit: "Et moi aussi je fus pasteur dans l'Arcadie".) Das letzte Stück von ~Weissens~ Kinderfreund (24. T. 1782) schliesst mit dem Schäferspiel: "Das Denkmal in Arkadien"; und ~Herder~ schreibt 1785 ("Ideen" VII, 1, Werke, I. X. S. 41): "Auch ich war in Arkadien ist die Grabschrift aller Lebendigen in der sich immer verwandelnden, wiedergebärenden Schöpfung". ~Schiller~ beginnt seine "Resignation" (1786): "Auch ich war in Arkadien geboren" (s. Kap. III), und ~Herder~ wiederum schliesst 1787 sein Gedicht "Die Erinnerung" (nach dem Spanischen) mit dem entsetzlichen Reim: "Lies die Inschrift glänzend schön: Auch hier ist Arkadien!" und 1789 sein "Angedenken an Neapel" fast noch ärger: Doch ein Hauch wird lispelnd zu euch wehen; Ich, auch ich war in Arkadien! Garlieb ~Merkels~ "Erzählungen" (1800) haben das Motto: "Auch ich war in Arkadien", und Herzog ~Emil August von Sachsen-Gotha~ schrieb einen Roman: "Kyllenion, oder: Ein Jahr in Arkadien", Gotha 1815. Endlich wählte ~Goethe~ "Auch ich in Arkadien" zum Motto beider, 1816 und 1817 erschienenen Bände seiner "italienischen Reise", während E. T. A. ~Hoffmann~ in dem Motto zum 2. Abschnitt des 1. Bandes der "Lebensansichten des Kater Murr" (Berl. 1821-2) wieder zu dem üblichen "anch ich war in Arkadien" zurückkehrte.-- * * * * * *Vademecum* ("Gehe mit mir") in der Bedeutung "Taschenbuch, Begleitbuch fürs Leben", ist der Titel des Buches von ~Johann Peter~ *Lotichius*: "Vade mecum sive epigrammatum novorum centuriae duae", Frankfurt a. M. 1625 (Vademecum oder zwei Hunderte neue Epigramme). Als der Horazübersetzer Pastor ~Lange~ über das kleine Format von ~Lessings~ "Schriften" spöttelte: er wolle wohl seine gesammelten Werke zu einem "Vademecum" machen, veröffentlichte dieser: "Ein Vademecum für den Herrn Sam. Gotth. Lange, Pastor in Laublingen, in diesem Taschenformate ausgefertiget von Gottfr. Ephr. Lessing" (Berl. 1754). Hiernach bekam "Vademecum" den spöttischen Sinn: "Denkzettel fürs Leben". Ohne Bezug auf Litterarisches findet sich das Wort vor ~Lotichius~ in Frankreich, da schon 1532 in des ~Rabelais~ "Gargantua und Pantagruel" (II, 28) Panurge ein Ledertäschchen sein "Vademecum" nennt.-- * * * * * *Pia desideria* *Fromme Wünsche* ist der Titel einer Schrift des belgischen Jesuiten ~Hermann~ *Hugo* (Antwerpen 1627). Joh. Georg ~Alpinus~ übertrug sie unter dem Titel "Himmelflammende Seelenlust. Oder Hermann Hugons Pia Desideria, d.i. Gottselige Begierden u.s.w." (Frankfurt 1675). Der lateinische Titel wurde 1675 von Philipp Jakob ~Spener~ für jene in der Geschichte der Religion bedeutende Schrift gewählt, wodurch er, der Verinnerlichung des Glaubens das Wort redend, der starren Orthodoxie gegenübertrat. Von da rührt der Widerhall her, den das Wort bekam.-- * * * * * *In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus autem caritas,* In notwendigen Dingen Einheit, in zweifelhaften Freiheit, in allen aber liebendes Dulden, kommt in der Form vor: "si nos servaremus in necessariis unitatem, in non necessariis libertatem, in utrisque charitatem, optimo certe loco essent res nostrae" in "Paraenesis votiva pro Pace Ecclesiae. Ad Theologos Augustanae Confessionis. Auctore Ruperto Meldenio Theologo". Diese Schrift ist in zwei Exemplaren in Kassel und Hamburg wiederaufgefunden worden und scheint (vrgl. Fr. Lücke: "Über das Alter u.s.w. des kirchlichen Friedensspruches, In necessariis etc. Gott. 1850. S. 46.) dem Inhalte nach zwischen 1622 und 1625 erschienen zu sein, der Titelvignette nach ist sie in Frankfurt a. M. gedruckt. Über ~Rupertus~ *Meldenius* ist sonst nichts bekannt. Schon 1628 wird der Spruch, der vor Meldenius nicht nachzuweisen ist, in einer in Frankfurt a. O. gedruckten Schrift eines Gregor ~Frank~ in der Form angeführt: "servemus in necessariis unitatem, in non necessariis libertatem, in utrisque charitatem".-- * * * * * Thomas *Hobbes* (1588-1679) sagt ("De Cive" Par. 1646; 1, 8): "Quoniam autem jus ad finem frustra habet, cui jus ad media necessaria denegatur, consequens est, cum unusquisque se conservandi jus habeat, ut unusquisque jus etiam habeat ~utendi omnibus mediis, et agendi omnem actionem, sine qua conservare se non potest~"--"Weil dem, welchem man das Recht versagt, die nötigen Mittel anzuwenden, das Recht, zum Zweck zu streben, nichts hilft, so folgt daraus, dass, da Jeder das Selbsterhaltungsrecht hat, auch jeder berechtigt ist, ~alle Mittel anzuwenden und jede That, ohne die er sich selbst nicht erhalten kann, zu vollziehen~". Hieraus scheint der Satz *Der Zweck heiligt die Mittel* entnommen zu sein, der gemeinhin fälschlich als Quintessenz der Jesuitenmoral gilt. Der Jesuitenpater Hermann ~Busenbaum~ schreibt allerdings in seiner "Medulla theologiae moralis" ("Kern der Moraltheologie" 1650. Lib. IV, Cap. III, Dub. VII, Art. II § 3): "cum finis est licitus etiam media sunt licita"-- "da der Zweck erlaubt ist, sind auch die Mittel erlaubt" und (Lib. VI, Tract. VI, Cap. II, Dub. II, Art. I § 8): "cui licitus est finis, etiam licent media"--"Wem der Zweck erlaubt ist, dem sind auch die Mittel erlaubt". An der ersten Stelle schliesst er aber ausdrücklich verwerfliche Mittel aus und an der zweiten wird auch nur Zulässiges zur Erreichung des Zwecks empfohlen. Man riss seine Worte aus dem Zusammenhange und deutete sie so, als habe Busenbaum gemeint, man dürfe sich zur Erreichung eines guten Zwecks schlechter Mittel bedienen, weil diese dadurch geheiligt würden. ~Pascal~ scheint das zuerst in die Welt gesetzt zu haben, da er (1656. "Les provinciales, ou lettres ...", 7. lettre) einen Jesuiten sagen lässt: "nous corrigeons le vice du moyen par la pureté de la fin"--"wir verbessern die Lasterhaftigkeit des Mittels durch die Reinheit des Zwecks".-- * * * * * Einschneidender war aber ~Pascal~, als er im 9. seiner "Lettres provinciales" die jesuitische "doctrine des restrictions mentales" an den Pranger stellte. Diese "~restrictio mentalis~", oder, wie wir heut sagen: *reservatio mentalis,* "der Gedankenvorbehalt des Eidleistenden" findet sich zuerst bei dem Jesuiten Hermann *Busenbaum* (1600-68) in der "Medulla theologiae moralis" (III, 2), nachdem schon der Jesuit ~Sanchez~ ("Opus morale", Colon. 1614; III, 6, § 15) gesagt hatte: "si quis ... iuret se non fecisse aliquid, quod re vera fecit, vel aliam diem ab ea, in qua facit, vel quodvis aliud additum verum, re vera non mentitur, nec est periurus ..." ("Schwört einer, er habe etwas nicht gethan, was er doch gethan hat, indem er einen anderen Tag, als den der That, oder irgend etwas anderes wahrheitsgemässes hinzufügt, so ist er thatsächlich kein Lügner oder Meineidiger").-- * * * * * Benedictus de *Spinoza* (1632-77) sagt im "Tractatus politicus" cap. 1, § 4 (1677): "Sedulo curavi, *humanas actiones non ridere, non lugere, neque detestari, sed intelligere."* "Ich habe mich eifrig bemüht, des Menschen Thun weder zu belachen, noch zu beweinen, noch es zu verabscheuen, sondern es zu begreifen". Und so citieren wir auch, wenn wir von einem Philosophen sagen, er betrachte die Dinge *sub specie aeternitatis,* (unter dem Gesichtspunkt der Ewigkeit), den ~Spinoza~, der in seiner "Ethik" (1677) den Satz aufstellt (5, 29-31), der Geist sei ewig, "quatenus res sub aeternitatis specie concipit" ("insofern er die Dinge unter der Form der Ewigkeit begreife").-- * * * * * Im "Corpus Iuris Hungarici" (Tyrnaviae 1751, tom. II p. 424) findet sich im Decretum II (~Mariae~ II, Ungariae regis quadragesimi octavi) ann. 1751, Artic. 37 die Wendung: "... miseram ... contribuentem plebem gravantes exactiones ..." (die das arme zahlende Volk bedrückenden Steuern). Diese Worte gelten als Quelle des üblichen: *misera contribuens plebs,* das arme steuerzahlende Volk. Da jedoch ein daktylischer Versschluss hierin erklingt, so könnte auch eine noch unentdeckte ältere Dichterstelle zu Grunde liegen.-- XII. Geflügelte Worte aus der Geschichte. Hellas. *Die Schiffe hinter sich verbrennen* pflegt man zu sagen, um damit auszudrücken: sich die Möglichkeit des Zurückweichens abschneiden. ~Plutarch~ "Über die Tugenden der Frauen" erzählt unter "Trojanerinnen" (vrgl. Polyaenus: "Strat." 8, 25, 2), wie nach Trojas Fall (12. Jahrh. v. Chr.) Flüchtlinge zu Schiff in die Tibergegend verschlagen und dort dadurch sesshaft wurden, dass ihre klugen Weiber die Schiffe verbrannten (κατέφλεξαν τὰ πλοῖα). Schon ~Dionys von Halikarnass~ 1, 52 erwähnt diese That und ~Vergil~ ("Aen." 5, 605 u. 659 ff. u. 793-5) verlegt deren Schauplatz nach Sicilien und lässt die von Juno angestiftete Iris den ersten Brand schleudern und die Trojanerinnen zur Nachahmung aufreizen. Dass Ferdinand ~Cortez~ am 26. Juli 1519 in Mexiko bei Entdeckung einer Verschwörung die Schiffe zerstören liess, um jede Verbindung nach aussen abzuschneiden, ist erfunden. (Duro: "Las Joyas de Isabel la Católica, las Naves de Cortès y el Salto de Alvacado". Madrid 1882).-- * * * * * *Nemo ante mortem beatus* (Niemand ist vor seinem Ende glücklich zu preisen) ist die lateinische Abkürzung der Worte *Solon*s († 559 v. Chr.): "πρὶν δ' ἂν τελευτήσῃ, ἐπισχεῖν, μηδὲ καλέειν κω ὄλβιον, ἀλλ' εὐτυχέα". (~Herodot~ I, 32; ~Arrian~, 7, 16, 7; s. auch ~Sophokles~, Oedip. tyr. 1497-1500, Trach. 1-3 u. Ovid, Met. 3, 136-7 und Jesus Sirach 11, 29), die er zu dem lydischen Könige *Krösus* sprach, dessen Name uns nach ~Herodot~ I, 50 ff. und ~Ovid~ Trist. 3, 7, 42 zur Bezeichnung eines schwer Keichen dient.-- * * * * * ~Aristoteles~ überliefert ("De partib. animal." I, 5), dass *Heraklit* (um 500 v. Chr.), als er sich in einem Backofen wärmte, seine Besucher getrost eintreten hiess (ἐκέλευσε αὐτοὺς εἰσιέναι θαῤῥοῦντας), denn auch hier seien Götter (εἶναι γὰρ ἐνταῦθα θεούς). Dies citieren wir in der lateinischen Form: *Introite, nam et hic Dii sunt!* Tretet ein, denn auch hier sind Götter! die man in der Vorrede zu Aulus Gellius unverbürgt las, bis Salmasius dafür den heraklitischen Spruch "Vielwisserei belehrt den Geist nicht" richtig setzte, und die uns als Motto von Lessings "Nathan" geläufig wurde.-- * * * * * ~Plutarch~ ("Themistokles" 3, "Aussprüche von Königen und Feldherren", "Politische Aussprüche" 4, "Über den Forschritt in der Tugend", "Vom Nutzen, den man aus seinen Feinden schöpfen kann"), ~Cicero~ ("Tusculanae" 4, 19) und ~Valerius Maximus~ (8, 14, externa 1) überliefern die Worte des *Themistokles* (527-460): *Der Sieg des Miltiades* (_bei Marathon_) *lässt mich nicht schlafen.--* * * * * * *Xanthippe,* die Frau des Sokrates (um 469-399), ist die Bezeichnung einer ihren Ehemann durch Gezänk plagenden Frau und überhaupt eines zänkischen Weibes geworden. Das Volk macht daraus mit Betonung der ersten Silbe: *Zanktippe.* Diese *Xanthippe* hat nach ~Cicero~ ("Tusc." 3, 15, 31; vergl. "de off." 1, 26, 90) am Sokrates gerühmt, sein Gesichtsausdruck (vultus) sei beim Ausgehen und beim Wiederkommen *Semper idem*, *Immer derselbige,* gewesen, und der Erzähler fügt hinzu: "Jure erat semper idem vultus, cum mentis, a qua is fingitur, nulla fieret mutatio" ("Mit Recht war der Ausdruck immer derselbe, weil der Geist, durch den er entsteht, unverändert blieb"). Uns wurde das aus dem Satzgefüge gelöste "semper idem" zum Wahlspruch der Beständigkeit.-- *Θάλαττα, θάλαττα!* Die See! die See! war nach ~Xenophons~ "Anabasis" 4, 7, 17 der Freudenruf der nach der Schlacht von Kunaxa (401 v. Chr.) übriggebliebenen zehntausend griechischen Söldner des jüngeren Cyrus, als sie unter Xenophons Führung heimziehend, das Meer wiedererblickten. Dies "Thalatta! Thalatta"! machte erst ~Heine~ durch sein Gedicht "Meergruss" (1826-6. "Nordsee" 2. Cyklus No. 1) weiteren Kreisen zum geläufigen Wort.-- * * * * * *Dionys der Ältere* (Tyrann von Syrakus 405-367) kurierte den Schmeichler ~Damokles~, der ihn wegen seines Wohllebens für den glücklichsten Sterblichen erklärt hatte, dadurch von seinem Wahn, dass er ihn die Freuden der Königstafel kosten, aber über seinen Sitz ein blinkendes Schwert an einem Pferdehaar von der Decke herab hängen liess und ihm also bald klar machte, wie wenig glücklich der sei, über dessen Haupt der Schrecken schwebe (vergl. ~Cicero~ "Tusc." 5, 21 u. ~Gellert~ "Fabeln" B. 1). Danach wurde uns das *Damoklesschwert* ein Sinnbild mitten im Genuss drohender Gefahr.-- * * * * * Der Cyniker *Diogenes* (412-323), erzählt ~Diogenes Laërtius~ (VI, 2 n. 6, 41), zündete sich am Tage eine Laterne an, ging umher und sagte: "Ich suche einen Menschen". Obschon ~Phaedrus~ (B. 3, 19) das Wort dem ~Aesop~ beilegt, so ist der *Diogeneslaterne* doch ihr Recht verblieben. Auch das choragische Monument des Lysikrates zu Athen pflegt so bezeichnet zu werden. Eine Nachbildung dieses Monuments stellte der Architekt ~Fontaine~ in den ersten Jahren des 1. Empire auf einen südlich vom Schlosse St. Cloud bis Mitte Jan. 1871 befindlichen Turm, der damals vom Mont Valérien aus zerstört wurde. Jeder Pariser kannte sie unter dem Namen "Diogeneslaterne".-- * * * * * Dem *Demosthenes* (385-322 v. Chr.) wirft sein Feind ~Aeschines~ ("geg. Ktesiph." 52) eine Anzahl neugebildeter Wörter und Redensarten vor, worunter auch (für "Geld") τὰ νεῦρα τῶν πραγμάτων, *nervus rerum,* Thatennerv. Wenn also der Philosoph ~Bion~ (bl. um 270 v. Chr.) sagte, "τὸν πλοῦτον νεῦρα πραγμάτων", "Reichtum sei der Thatennerv" (s. Diog. Laërt. IV, 7 n. 3, 48), so ist er ebensowenig der Urheber des Wortes, wie es ~Krantor~, der Schüler Platos, war, der (nach Sext. Empiricus "adv. Ethic." S. 557. Imm. Bekker) den "Reichtum" sagen lässt: "ἐν μὲν εἰρήνῃ παρέχω τὰ τερπνά, ἐν δὲ πολέμοις νεῦρα τῶν πράξεων γίνομαι", "im Frieden verschaffe ich Freuden, im Kriege werde ich zum Thatennerv". Doch wandte ~Krantor~ das Wort zuerst auf den Krieg an. Auch ~Cicero~ nannte ("Philipp." 5, 2) "nervos belli pecuniam", "Geld die Nerven des Krieges", und ("De imp. Cn. Pomp." 7, 17) "vectigalia nervos rei publicae", "Steuern die Nerven des Staates" und Vespasians Feldherr ~Mucianus~ (s. Tacitus "Hist." 2, 84) sagte oft, dass Gelder "belli civilis nervos", "die Nerven des Bürgerkrieges" seien. ~Plutarch~ ("Agis et Cleom.", 27) meint, dass der Mann wohl eine tiefe Einsicht ins Kriegswesen gehabt habe, der da zuerst sprach: "τὰ χρήματα νεῦρα πραγμάτων", "Geld ist der Thatennerv". Auch fand der Gedanke dauernden Anklang. Wir begegnen ihm wieder bei den ~Scholiasten~ zu ~Pindars~ "Olymp." 1, 4, bei ~Libanius~, 4. Jahrh. n. Chr. (Orat. 46, Vol. II, p. 477 ed. Reiske. Altenb. u. Lpzg. 1791-7), bei ~Photius~, um 250 n. Chr. ("Lexik." unter Μεγάνορος πλοῦτον), bei ~Suidas~, um 1000 n. Chr. (II, 1, 173 n. 970) u.s.w. Dann sagte der deutsche Kaiser ~Heinrich V.~ (1106-25) zum polnischen Gesandten, stolz auf das Gold und Silber seines Schatzes deutend: "Dieser *nervus rerum agendarum* soll euch (Polen) schon zu Paaren treiben" (vrgl. Arth. Kleinschmidt "Zur Gesch. des Adels, bes. in Deutschl." in "Uns. Zeit" 1874. I, 147), und der Marschall ~Trivulzio~ sprach zu Ludwig XII. (1498-1515): *Zum Kriegführen sind dreierlei Dinge nötig, Geld, Geld, Geld!* (vrgl. "Kurtzweil. Zeitvertreib." o. O. 1668. S. 49-50). ~Macchiavelli~ hingegen bestreitet, dass Geld der Nerv des Krieges sei ("Discorsi" 1518 u. 1522, Überschr. d. 10. Kap. vom 2. B.) und führt das Wort auf Quintus Curtius zurück, der es auf den Krieg zwischen Antipater und Sparta bezogen habe, wovon sich jedoch in dem uns von Curtius noch Vorliegenden nichts findet. Ohne Angabe der Quelle citieren das Wort ferner ~Agricola~ (No. 281 s. Sprichw. 1529: "Nervi bellorram pecuniae") und ~Rabelais~ ("Garg. u. Pant." 1, 46. Ao. 1533: "Les nerfs des batailles sont les pécunes"), während ~Champollion~ (1576 "De repbl.") wiederum meint, "Geld sei der Staatsnerv" ("rei publicae nervos in pecunia consistere") u.s.w.-- Der Richtereid in Athen enthielt die Stelle (s. ~Demosthenes~ "in Timocr." 149-151 u. "de corona" z. A.): "ἀκροάσομαι τοῦ τε κατηγόρου καὶ τοῦ ἀπολογουμένου ὁμοίως ἀμφοῖν", "ich will anhören den Kläger und den Verklagten, Beide gleicherweise". Auch findet sich dieser Gedanke oft bei den Alten (s. Leutsch u. Schneidewin "Paroemiogr. graec." II, 759) in der Form: "μήτε δίκην δικάσῃς, πρὶν ἀμφοῖν μῦθον ἀκούσῃς "Richte nicht, ehe du nicht in Verhör nahmst beide Parteien!" Im Euripides (Heraclid, 179-180) heisst es: τίς ἂν δίκην κρίνειεν, ἢ γνοίη λόγον, πρὶν ἂν παρ' ἀμφοῖν μῦθον ἐκμάθῃ σαφῶς; Wer mag zur Einsicht kommen, wer erkennt zu Recht, Bevor er Beider Rede nicht genau erforscht? Seneca ("Medea" 2, 2, 199-200) schöpfte hieraus wohl sein: "Qui statuit aliquid, parte inaudita altera, Aequum licet statuerit, haud aequus fuit". "Wer etwas beschliesst, ohne die andere Partei gehört zu haben, handelt nicht billig, selbst wenn er Billiges beschlossen hat". Dies scheint die Quelle des Wortes *Audiatur et altera pars* zu sein, was Pauli (1522, "Schimpf und Ernst" No. 259) mit dem Zusatz bringt: "Es steht nit umbsunst auf allen richthüssern" und mit der Übersetzung: "Man soll den andern Teil auch verhören". In dem grossen Rathaussaale zu Nürnberg steht die Inschrift: "Eins manns red ist eine halbe red, Man soll die teyl verhören bed" (s. Agricola, 1529, "Sprichw." 43, 69), in der Vorhalle des Römers zu Frankfurt a. M. liest man: "Eyns mans redde ein halbe redde, Man sal sie billich verhören bede" und ebenfalls im Römer trägt Kaiser Lothars († 1137) Bild den Wahlspruch: "audi alteram partem" ("höre die andere Partei"), da er (nach dem "Kurtzweiligen Zeitvertreiber" 1666, S. 87) zu sagen pflegte: "Mit Urteil sprechen gar nicht eile, Bis du gehört hast beide Teile", vrgl. ferner die Stellen bei Graf und Dietherr: "Rechtssprüchwörter" S. 433, No. 266-273 u. S. 435 besonders Note 9.-- * * * * * Als der vertriebene *Dionys der Jüngere* (Tyrann von Syrakus 367-43) in Korinth Schullehrer war, erzählte er dem Philosophen ~Aristoxenus~ (s. das Bruchstück aus dessen "Leben des Pythagoras" in den gleichnamigen Werken des Porphyrius § 59-61 und des Jamblichus c. 33) sein Erlebnis mit den beiden befreundeten Pythagoreern Phintias und Damon. Phintias, von ihm zum Tode verurteilt, habe sich eine Frist erbeten, um seine und des Freundes Vermögensangelegenheiten zu ordnen, da sie in Gütergemeinschaft lebten, und ihm, dem Älteren, das zieme. Damon sei als Bürge zurückgeblieben. Niemand aber habe an des Phintias Wiederkehr geglaubt, und als er dennoch pünktlich erschien, um das Urteil an sich vollstrecken zu lassen, da habe er, Dionys, die beiden Getreuen umarmt und geküsst und sie gebeten, ihn für würdig zu halten, ihn in ihren Freundschaftsbund als Dritten aufzunehmen ("ἀξιῶσαι τρίτον αὑτὸν εἰς τὴν φιλίαν παραδέξασθαι"). ~Schiller~ behandelte diesen auch von ~Cicero~ ("Tusc." 5, 22; "de off." 3, 10; "de fin." 2, 24, 79), ~Diodor~ (B. 2, T. 2, S. 85. Dindorf), ~Hygin~ (Fab. 257), ~Valerius Maximus~ (4, 7, ext. 1), ~Polyaenus~ ("Strateg." 5, 22) und ~Lactantius~ ("Üb. d. Gerechtigk." 17) überlieferten Stoff in der Ballade "Die Bürgschaft" (s. Kap. III), und in seiner Fassung citieren wir den Wunsch des besänftigten Tyrannen: *Ich sei, gewährt mir die Bitte, In eurem Bunde der Dritte.* Der Bericht des ~Aristoxenus~ schliesst damit, dass die Freunde dem Dionys diese Bitte rund abschlagen. Schiller aber schöpfte aus ~Hygin~, der dies übergeht, den Phintias "Möros" nennt und ihn zur Hochzeit der Schwester gehen lässt; doch lag ihm wohl noch eine andere der genannten Quellen vor, da bei ~Hygin~ allein das Wort "der Dritte" fehlt. Auch wird losgelöst citiert: *Der Dritte im Bunde* _und_ *im Bunde der Dritte.--* * * * * * *Alexanders des Grossen* (reg. 336-323) Ausspruch *Wenn ich nicht Alexander wäre, möchte ich wohl Diogenes sein* bringt ~Diogenes Laërtius~ VI, 2 n. 6, 32. ~Plutarch~ führt ihn an vielen Stellen (z.B. "Alexander", 14, und "Über das Glück Alexanders des Grossen") stets in der Form an: "Wenn ich nicht Alexander wäre, so würde ich Diogenes sein".-- * * * * * Ein gewisser *Medius* (um 330 v. Chr.) tritt bei ~Plutarch~ ("Über den Schmeichler und den Freund" c. 24) als Chorführer der Schmeichler im Gefolge ~Alexanders des Grossen~ auf und erteilt den Rat: ("[θαῤῥοῦντας ἅπτεσθαι καὶ δάκνειν ταῖς διαβολαῖς, διδάσκων ὅτι κἂν θεραπεύσῃ τὸ ἕλκος ὁ δεδηγμένος, ἡ οὐλὴ μένει τῆς διαβολῆς") "kühn mit Verleumdungen zu packen und zu beissen, damit, wenn auch des Gebissenen Wunde heilt, doch die Narbe der Verleumdung bleibe". Hieraus ist das Wort entlehnt, das schon bei F. ~Bacon~ (1605. "De dignit. et augment. scient". B. 8. c. 2. Parab. 34) als sprichwörtlich bezeichnet wird: *Audacter calumniare, semper aliquid haeret.* ~Joh. Olorinus~ (1609. "Ethogr. Mundi" 9. Regel) citiert es so: *Calumniare audacter, semper aliquid haeret,* Nur kühn verleumden! Etwas bleibt immer haften. Auch wird (z.B. von Goethe "Dicht. u. Wahrh." B. 10) allein angeführt: *Immer bleibt etwas hängen!* und ebenso lateinisch: *Semper aliquid haeret.--* * * * * * In des älteren ~Plinius~ "Natur. hist." (35, 36, § 10) lesen wir, dass Alexanders des Grossen Hofmaler *Apelles* († 308 v. Chr.) dem überpeinlichen Maler Protogenes vorwarf, dieser könne nicht so gut wie er "manum de tabula tollere", "die Hand vom Bilde thun". In der Form des warnenden Zurufs *Manum de tabula!* *Hand vom Bild!* wurde das Wort in allgemeinerer Bedeutung gang und gäbe. Ebenda (§ 12) führt ~Plinius~ *Nulla dies sine linea!* Kein Tag sei ohne einen Strich! auch auf ~Apelles~ zurück, der sich täglich wenigstens etwas in seiner Kunst üben wollte. (Die Stelle bei ~Plinius~ lautet: "Apelli fuit alioqui perpetua consuetudo nunquam tam occupatum diem agendi, ut non lineam ducendo exerceret artem, quod ab eo in proverbium venit", "Apelles machte es sich zur stehenden Gewohnheit, keinen Tag vorübergehen zu lassen, ohne sich wenigstens durch einen Strich in seiner Kunst geübt zu haben, was durch ihn sprichwörtlich wurde).-- Endlich bietet uns ~Plinius~ dort des ~Apelles~ Zornruf: *Schuster, bleib' bei deinem Leisten!* wie wir das lateinische *Ne sutor supra* (_nicht: ultra_) *crepidam!* frei übersetzen. Apelles nämlich pflegte die von ihm vollendeten Gemälde für die Vorübergehenden so auszustellen, dass er dahinter versteckt ihre Urteile zu hören vermochte. Ein Schuhmacher tadelte nun einmal, dass die Schuhe auf dem Bilde eine Öse zu wenig hätten, und Apelles brachte die fehlende an. Als dann aber der Tadler, stolz auf diesen Erfolg, auch den Schenkel zu bemängeln sich unterfing, rief der unwillige Maler hinter dem Bilde hervor: "Was über den Schuh hinausgeht, muss der Schuster nicht beurteilen", (vrgl. ~Valerius Maximus~ 8, 12, externa 3 u. Athenaeus "Deipnosophisten" 8.)-- * * * * * *Εὕρηκα!* Ich hab's gefunden! rief (nach ~Vitruvius~ IX, im Anfang) *Archimedes* aus, als er bei der Untersuchung des Goldgehaltes einer für König Hiero II. von Syrakus (reg. 269-215) angefertigten Krone das Gesetz des specifischen Gewichts entdeckte. Zwei andere Aussprüche des ~Archimedes~ sind: δός μοι ποῦ στῶ καὶ κινῶ τὴν γῆν (nach Pappos, ed. Hultsch, L. VIII, p. 1060), oder (nach Simplicius in Phys. ed. Brandis, S. 424 a): δός μοι πᾶ βῶ καὶ κινῶ τὰν γᾶν gieb mir einen Punkt, wo ich hintreten kann, und ich bewege die Erde! oder (nach Tzetzes, hrsg. v. J. Bekker): δόμμυ πᾶ βῶ καὶ χαριστίωνι τὰν γᾶν κινάσω πᾶσαν gieb mir einen Punkt, wo ich hintreten kann, so will ich mit meinem Werkzeug die ganze Erde bewegen, und: *Noli turbare circulos meos,* *Störe meine Kreise nicht,* womit er den auf ihn eindringenden Feind zurückwies, der ihn in mathematischen Betrachtungen störte. Im Valerius Maximus (8, 7, ext. 7) lautet die ~alte~ Lesart: "noli, obsecro, istum circulum disturbare". In ~neueren~ Ausgaben ist nach den besseren Handschriften das Wort "circulum" weggelassen. Nach den Prolegomena eines ungenannten alten Autors zu dem Neuplatoniker ~Porphyrios~ (abgedr. in "Scholia in Aristotelem" von ~Brandis~, Berl. 1836, S. 8) waren die Worte des Archimedes: "τὰν κεφαλὰν καὶ μὴ τὰν γραμμάν". "Nimm meinen Kopf, aber lass unberührt, was ich gezeichnet habe".-- * * * * * Einen zu teuer erkauften Erfolg nennt man einen *Pyrrhussieg,* weil *Pyrrhus*, König von Epirus, nach der gewonnenen Schlacht bei Asculum 279 v. Chr., ausrief: "Noch einen solchen Sieg über die Römer und wir sind verloren!" (~Plutarch~, "Leben des Pyrrhus" c. 21 u. "Aussprüche von Königen und Feldherren" unter "Pyrrhus"; ~Cassius Dio~, I, S. 40. Imm. Bekker.)-- * * * * * Einem schmähsüchtigen Recensenten geben wir den Namen des griechischen Rhetors *Zoïlus* (um 270 v. Chr.), der sich durch hämische Kritiken Platos und Homers berüchtigt machte.-- * * * * * *Antigonus I. Gonatas*, König von Macedonien († 240 v. Chr.), sagte nach Plutarch ("Apophth. reg. et imp." u. "Isis u. Osiris"; bei Didot. Paris 1868. S. 217, 47 und 445, 41): οὐ ταῦτά μοι σύνοιδεν ὁ λασανοφόρος, "davon weiss mein Kammerdiener nichts", als ihn ein gewisser Hermodotus in einem Gedichte "Sohn der Sonne" und "Gott" genannt hatte. Dieses Wort fand in Frankreich seinen Schliff. Wir lesen in ~Montaignes~ "Essais" L. 3, Ch. 2 (ersch. 1588): "Mancher galt der Welt als ein Wunder, an dem seine Frau und sein Bedienter nicht einmal etwas Bemerkenswertes sahen. Wenige Menschen sind von ihrem Gesinde bewundert worden", wozu sein Erklärer ~Coste~ anmerkt: "Man muss in hohem Grade Held sein, sagte der Marschall ~von Catinat~ († 1712), um es in den Augen seines Kammerdieners zu sein (il faut être bien héros pour l'être aux yeux de son valet de chambre)". Doch soll dieses Wort (nach den Briefen des Frl. Aïssé, S. 161 Ausg. v. J. Ravenel. Paris 1853) schon von der zu den Précieusen des 17. Jahrh. zählenden Mdme. ~Cornuel~ gesagt worden sein. Bei uns lautet es *für einen Kammerdiener giebt es keinen Helden* und wird von ~Hegel~ ("Phaenomenologie" Bamb. u. Würzb. 1807, S. 116 u. "Philos. d. Gesch." 3. Aufl. Berlin 1848, S. 40) und von ~Goethe~ ("Wahlverw." 1809, T. II, K. 5 u. "Sprüche in Prosa" Abt. 5) mit dem Zusatz beleuchtet, dass jeder nur von Seinesgleichen geschätzt werden könne. ~Kant~ aber fasste es anders auf, denn er schrieb (Ausg. v. Hartenstein VIII, S. 618 in "Frgm. aus d. Nachl." † 1804): "Dass ein Fürst vor seinem Kammerdiener viel verliert, kommt daher, weil kein Mensch gross ist", was Schopenhauer ("Welt als Wille u. Vorstellung" II, 439) breiter ausführt. Aus dieser Selbsterkenntnis entsprang des Antigonus Wort.-- * * * * * Einem gelehrten und gestrengen Kunstrichter geben wir den Namen eines *Aristarch,* des berühmten Grammatikers um 150 v. Chr., der sich mit Kritik, namentlich Homers, beschäftigte.-- Rom. ~Livius~ 5, 48, ~Florus~ 1, 13 und ~Festus~ S. 372 (Ausg. v. O. Müller) überliefern, dass der Gallierkönig *Brennus* (390 v. Chr.), als die besiegten Römer sich sträubten, die auferlegten 1000 Pfund Gold Kriegskontribution nach den zu schweren Gewichten der Feinde abzuwägen, höhnend auch noch sein Schwert in die Wagschale geworfen und dabei gerufen habe: "Wehe den Besiegten!" (Vae victis!) Danach sagen wir noch heute *Sein Schwert in die Wagschale werfen,* wenn von gewaltsamen Entscheidungen die Rede ist, und citieren das *Vae victis!* wie es bereits ~Plautus~ ("Pseudolus" 5, 2, 19) that.-- Der zweite punische Krieg wurde 218 v. Chr. in Karthago also eröffnet, dass der römische Abgesandte, die Toga zu einer Falte zusammenbauschend, sprach: "hierin tragen wir Krieg und Frieden für Euch: nehmet, was Ihr wollt"; (Liv. 21, 18: tum Romanus sinu ex toga facto "hic" inquit "vobis bellum et pacem portamus; utrum placet, sumite"; s. auch Dio Cassius, Frgm. 55, 10). Und als ihm zugerufen wurde, er möge geben, was er wolle, entfaltete er den Bausch des Gewandes und sagte: er gäbe den Krieg. Hierauf beruht das geflügelte Wort: *Krieg und Frieden in den Falten seiner Toga tragen.--* * * * * * Im Jahre 217 v. Chr. sprach P. *Scipio* (nach ~Livius~ XXII, 22, 14) vor Sagunt zum Präfekten Bostar: "habita fides ipsam plerumque obligat fidem" ("gehegtes Vertrauen verpflichtet meistens das Vertrauen selbst", d.h. "die, denen man Vertrauen zeigt, fühlen sich dadurch auch zum Vertrauen verpflichtet"). Dieses Wort wurde in der Form *Vertrauen erweckt Vertrauen* folgendermassen zu einem "geflügelten". ~Lehmann~ schrieb in seinem "Florilegium politic. auct." (Frkf. 1662, I, 346 No. 38) "Fides facit fidem"; ~Krummacher~ übersetzte das in seiner 43. Parabel "Das Rotkehlchen" (Duisburg. 1805) mit "Freundliches Zutrauen erweckt Zutrauen"; Pastor ~Schmaltz~ sagte am 12. Sept. 1830 in der Kirche zu Neustadt-Dresden: "Vertrauen erweckt Vertrauen"; König ~Friedrich August II. v. Sachsen~ liess sich, als Prinzregent, das Manuskript der Schmaltzischen Predigt geben und sprach am 20. Sept. (laut der "Dankadresse an S. Kgl. H. d. Prinz. Friedr. Aug., Mitreg. d. Königr. Sachs." Dresd. 22. Sept. 1830) zu den Anführern der Dresdener Kommunalgarde: "Vertrauen erregt wieder Vertrauen, darum vertrauen Sie auch mir"; die Überbringer der Adresse sagten darauf: "Lassen Sie künftig das Wort 'Vertrauen erweckt wieder Vertrauen' als das Panier des sächsischen Volkes gelten". Endlich rief ~Friedrich Wilhelm IV.~ in der Thronrede am 11. April 1847 dem preussischen vereinigten Landtage zu: "Ich gedenke der Worte eines königlichen Freundes: 'Vertrauen erweckt Vertrauen'". Heute lebt das Wort auch in den unteren Volksschichten.-- Auch sagte ~Scipio~ (nach Cicero "de rep." 1, 17, 27 und "de off." 3, 1, 1): "nunquam se minus solum esse, quam cum solus esset"--"er sei nie weniger allein, als wenn er allein sei". Dies kernige Wort wandte ~Goethe~ ins Elegische, indem er seinen Harfner ("Wilhelm Meister" 2, 13) singen lässt: "Ja! lasst mich meiner Qual! Und kann ich nur einmal Recht ~einsam~ sein, Dann ~bin ich nicht allein~." Und dies wurde als Citat geläufig durch Pius Alexander ~Wolffs~ "Preciosa" (1821), die aber liebebeseeligt singt (2, 2): *Einsam bin ich nicht alleine,* Denn es schwebt ja, süss und mild, Um mich her im Mondenscheine Dein geliebtes teures Bild.-- * * * * * Das eine hartnäckig verteidigte Ansicht bezeichnende *Ceterum censeo,* Übrigens bin ich der Meinung, ist eine Verkürzung des Ausspruches: "Ceterum censeo Carthaginem esse delendam" (übrigens bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden müsse), den *der ältere Cato* (234-149) mit Bezug auf den 3. punischen Krieg so oft gethan haben soll. (vrgl. ~Plutarch~ "Cato major", 27: δοκεῖ δέ μοι καὶ Καρχηδόνα μὴ εἶναι. ~Diodor~ B. 37 bei Constantin Porphyrogeneta "von Tugenden und Lastern"; ~Cicero~ "über das Greisenalter" K. 6; ~Livius~, L. 49, Epitome; ~Florus~ 2, 15: delendam esse Carthaginem; ~Valerius Maximus~ 8, 15, 2; ~Velleius Paterculus~ 1, 13; ~Aurelius Victor~ "de viris illustribus", K. 47: Carthaginem delendam censuit; ~Plinius~, N. H., 15, 20.--Englische und französische Schriftsteller sprechen nie von "Ceterum censeo", stets von "Carthago delenda").-- ~Catos~: *Ein Haruspex muss das Lachen bezwingen, wenn er den andern sieht,* (strengwörtlich: "Er wundere sich, dass ein Haruspex[68] nicht lacht, wenn er einen Haruspex gesehen habe". "Mirari se, quod non rideret haruspex, haruspicem cum vidisset") hat ~Cicero~ ("de divinatione" 2, 24, 51) uns aufbewahrt, (vrgl. auch ~Cicero~ "de natura deorum" 1, 26, 71: "mirabile videtur, quod non rideat haruspex, cum haruspicem viderit.") Statt Haruspex wird oft Augur[69] citiert.-- [Fußnote 68: Ein Priester, der den Willen der Götter aus den Eingeweiden der Opfertiere herauslas.] [Fußnote 69: Ein Priester, der aus dem Flug und Ruf der Vögel weissagte.] * * * * * Nach *Lucullus* († vermutlich 57 v. Chr.), der ungeheure Reichtümer erworben hatte und den Schluss seines Lebens in verschwenderischer Üppigkeit verbrachte, nennen wir ein ausgesucht feines Gastmahl *lucullisch.--* * * * * * ~Tusculanum~ (sc. rus, Tusculanischer Landsitz) war der Name mehrerer Güter ~bei~ Tusculum, dem jetzigen Frascati, auf welche sich die Rommüden, Varro, Hortensius, Pompeius, Cicero, Caesar, L. Crassus, M. Crassus, Balbus, Metellus und Lucullus, zurückzuziehen pflegten. Wir nennen also den ruhigen Landsitz eines Grossstädters fälschlich sein *Tusculum* (s. die Belegstellen aus Cicero, Plinius und Martial in den Lexicis von Forcellini und Freund).-- * * * * * *Den Rubicon überschreiten* sagt man von einem folgenschweren Entscheidungsschritt, wie es der Übergang *Caesar*s (Januar 49 v. Chr.) über den Rubicon war, weil dadurch der Bürgerkrieg entfesselt wurde (s. Kap. X bei ~Menander~).-- Das Wort Cäsars an seinen auf stürmischer See verzagenden Bootsmann (48 v. Chr. an Illyriens Küste) *Du trägst den Cäsar und sein Glück,* Καίσαρα φέρεις καὶ τὴν Καίσαρος τύχην (συμπλέουσαν) teilt ~Plutarch~ "Cäsar", 38 mit (vrgl. Plutarch "Über das Glück der Römer", 6, und "Aussprüche von Königen und Feldherren". Ebenso ~Appian~ de bell. civ. II, 47, doch ohne συμπλέουσαν. Florus 4, 2 und Cassius Dio 41, 46 kennen nur: "Du trägst den Cäsar".)-- ~Plutarch~ ("Leben Cäsars", Kap. 11 und "Aussprüche von Königen und Feldherren") hat auch das Wort aufbewahrt, welches ~Cäsar~ beim Anblick eines elenden Alpenstädtchens seinen Begleitern zurief: (_Ich möchte_) *lieber der Erste hier, als der Zweite in Rom* (_sein_).-- Den Ausspruch ~Cäsars:~ *Veni, vidi, vici,* *Ich kam, ich sah, ich siegte,* mit dem er seinen bei Zela (2. Aug. 47 v. Chr.) schnell errungenen Sieg brieflich dem Freunde Amintius in Rom anzeigte, überliefert ~Plutarch~ in seinen "Aussprüchen von Königen und Feldherren" (s. auch ~Plutarch~ "Cäsar", 50, ~Seneca~ "Suasoriae" II, § 22, Bursian, ~Cassius Dio~ 42, 48, ~Polyaenus~ "Strat." 1, 30). Nach ~Sueton~ ("Cäsar", 37) prangten diese Worte als Inschrift auf einer bei Cäsars pontischem Triumphzuge einhergetragenen Tafel.-- Es wird bestritten, dass ~Julius Cäsar~ († 44 v. Chr.) bei seiner Ermordung mit dem Ausrufe: *Auch Du, mein Brutus!* zu Boden gesunken sei, mit dem ~Shakespeare~ ("Julius Cäsar" 3, 1) ihn sterben lässt, und der in ~Schillers~ "Räubern" (4, 5 im Römergesang, Strophe 4) benutzt ist. ~Sueton~ ("Julius Cäsar", K. 82) teilt mit, dass er bei der ersten Wunde ein einziges Mal aufgeseufzt, aber kein Wort geäussert habe. Freilich fügt er hinzu, dass Einige erzählen, er habe dem auf ihn eindringenden Brutus auf griechisch zugerufen: "Auch du gehörst zu Jenen? auch du, mein Kind?" (καὶ σύ τέκνον). ~Cassius Dio~ 44, 19, erzählt, Cäsar hätte wegen der Menge der auf ihn Eindringenden Nichts sagen noch thun können, sondern habe sich verhüllt und sei durch viele Wunden ermordet worden. Er fügt hinzu: "Das ist am verbürgtesten. Doch damals sagten schon Einige, dass er zum Brutus, der heftig auf ihn losstiess, sprach: Auch du, mein Kind?" Es wird auch kurzweg gesagt: *Tu quoque?* Auch Du?-- * * * * * ~Sueton~ ("Leben des Augustus", 87), erzählt, dass Kaiser *Augustus* (reg. 31 v.-14 n. Chr.) im täglichen Leben gewisse Worte oft wiederholt, z.B. von faulen Schuldnern häufig gesagt habe, sie würden *ad Calendas graecas,* an den griechischen Kalenden, d.h. am Nimmermehrstage, bezahlen. Denn "Calendae" hiess im römischen Kalender der erste Tag jedes Monats ein Zahlungstermin der Römer, während die Griechen keine solche "Kalenden" hatten.-- *Σπεῦδε βραδέως,* *Festina lente.* *Eile mit Weile,* führte ~Augustus~ auch oft im Munde, (vrgl. ~Sueton~ "Leben d. Aug.", 25 u. ~Polyaenus~ "Strateg." 8, 24.) ~Sophokles~ ("Antigone", v. 231) bringt schon einen ähnlichen Gedanken.-- Nach dem ~jüngeren Seneca~ ("De clementia" 1, 9) schenkte ~Augustus~ auf den Rat der Gattin Livia dem Verschwörer L. C. ~Cinna~ das Leben und sprach dabei die edlen Worte: "Cinna ... ex hodierno die inter nos amicitia incipiatur", "Cinna ... vom heutigen Tage an möge unsere Freundschaft beginnen!" Wir citieren dies aus ~Corneilles~ "Cinna" (1693) 5, 3 in gedrängter Kürze also: *Soyons amis, Cinna!* Seien wir Freunde, Cinna!-- Auch wird der Verzweiflungsruf des ~Augustus~, den er bei der Nachricht von der Niederlage im Teutoburger Walde (Sept. d. J. 9 n. Chr.) ausstiess, also citiert: *Varus, gieb mir meine Legionen wieder!* während ~Sueton~ ("Leb. d. Aug.", 23) überliefert: "Quinctili Vare, legiones redde".-- ~Sueton~ ("Leben des Claudius", 21) überliefert uns auch das Wort: *Ave, imperator, morituri te salutant.* Heil, dir Kaiser! Die dem Tode Geweihten begrüssen dich. Als nämlich Kaiser ~Claudius~ (reg. 41-54) zur Feier der Vollendung des Abzugskanals aus dem Fucinersee ein blutiges Seegefecht gab, begrüssten ihn mit obigen Worten die Fechter. Des Kaisers Gegengruss: "Seid gegrüsst" nahmen sie irrtümlich für die Erlaubnis, nicht zu kämpfen, so dass Claudius sie drohend zum Kampfe antreiben musste. (S. ~Cassius Dio~, 60, 50.)-- * * * * * Der Verschwörung gegen Kaiser ~Claudius~ verdächtigt, wurde ~Caecina Paetus~ (42 n. Chr.) zum Tode verurteilt. Da stiess sich seine Gattin *Arria* den Dolch in den Busen, zog ihn aus der Wunde und reichte ihn dem Gatten zum Selbstmorde mit dem heldenmütigen Ruf: *Paete, non dolet!* Paetus, es schmerzt nicht! Diesen Ausruf nennt bereits ~der jüngere Plinius~ († 79 n. Chr. "Epist." 3, 16) "unsterblich". Wir citieren ihn auch nach der Wortfolge bei ~Martial~ (1, 14) also: *Non dolet, Paete!--* * * * * * ~Sueton~ ("Leben des Vespasian", 23) und ~Cassius Dio~ (66, 14) teilen die Entstehung eines in verschiedenen Fassungen, auch in der Form: *Non olet,* *Geld stinkt nicht,* bekannten Ausspruches des *Vespasian* (reg. 69-79) mit. Als ihn sein Sohn Titus wegen einer auf Bedürfnisanstalten (daher: Vespasiennes) gelegten Steuer getadelt hatte, hielt er ihm das erste aus dieser Steuer eingekommene Geld vor die Nase und fragte ihn, ob es röche. Und als dieser die Frage verneinte, sagte er: "Und dennoch ist es aus Harn". Auf ~Vespasians~ Wort bezieht sich ~Juvenal~ 14, 204: Lucri bonus est odor ex re qualibet. Der Geruch des Gewinns ist gut, woher dieser auch stamme.-- * * * * * Aus ~Sueton~ ("Leben des Titus", 8) kennen wir das, wie er sagt, "merkenswerte und mit Recht gelobte" Wort, das Kaiser *Titus* (reg. 79-81) einst bei Tafel ausrief, als ihm einfiel, dass er an jenem Tage noch Keinem etwas Gutes gethan habe: (_Amici,_) *diem perdidi.* (_Freunde,_) *ich habe einen Tag verloren.* Nach ~Zincgref~ ("Apophth." Strassb. 1626, S. 137) führte Herzog ~Friedrich der Weise~, Kurfürst von Sachsen, das deutsche Wort im Munde.-- * * * * * Als Kaiser ~Konstantin~ 312 n. Chr. wider Maxentius zog, erschien ihm am Mittagshimmel ein Kreuz und die Worte "τούτῳ νίκα", "damit siege!", wie Eusebius ~Pamphili~ (bl. um 320) im "Leben Konstantins" 1, 28 berichtet. Wir citieren dies Geheiss lateinisch in der Form der Verheissung: (_In_) *hoc signo vinces,* In diesem Zeichen wirst du siegen.-- * * * * * *Kollation,* womit im gemeinen Leben ein einfaches Mahl bezeichnet wird, ist der Klostersprache entlehnt, wo es das Abendessen der Mönche an Fasttagen bedeutete, weil dann vor dem Essen je ein Kapitel aus des Kirchenlehrers Johannes ~Cassianus~ († 440 n. Chr.) "Collationes patrum Sceticorum" (d.h. geistliche Gespräche der Mönche in der sketischen Wüste) vorgelesen wurde. (Die "Collationes" erschienen erst 1559 in Basel).-- Italien. Francesco ~da Buti~, einer der ältesten Erklärer ~Dantes~, erwähnt zu der Stelle des "Fegefeuers" XXIV, 23 und 24, dass Papst *Martin IV.* (1281-85), wenn er aus dem Konsistorium kam, zu sagen pflegte: "Wieviel haben wir für die heilige Kirche Gottes gelitten! *Ergo bibamus!"* (Darum wollen wir einmal trinken!) Das Wort ist besonders als Titel des ~Goethe~schen im Kap. III erwähnten Liedes ("Hier sind wir versammelt ...") bekannt, in welchem "Ergo bibamus" neunmal vorkommt. In den Bemerkungen "Zur Farbenlehre" (Polemischer Teil, No. 391, Tüb. 1810) sagt Goethe: "Es fällt uns bei dieser Gelegenheit ein, dass Basedow, der ein starker Trinker war und in seinen besten Jahren in guter Gesellschaft einen sehr erfreulichen Humor zeigte, stets zu behaupten pflegte: die Conclusion 'Ergo bibamus' passe zu allen Prämissen. Es ist schön Wetter, ergo bibamus! Es ist ein hässlicher Tag, ergo bibamus! Wir sind unter Freunden, ergo bibamus! Es sind fatale Bursche in der Gesellschaft, ergo bibamus! So setzte auch Newton sein ergo zu den verschiedensten Prämissen."-- * * * * * *Ei des Columbus* ist die Umänderung der volkstümlichen spanischen Redensart "Hänschens Ei". In ~Calderons~ "La dama duende" ("Die Dame Kobold"), bald nach dem 4. Nov. 1629 aufgeführt, 2. Aufz., heisst es: Ahora sabes lo del huevo de Iuanelo, que los ingenios mas grandes trabajaron en hacer que en un bufete de jaspe se tuviese en pié, y Iuanelo con solo llegar, y darle un golpecillo, le tuvo? Das andere (Geheimnis) Kennst du doch, mit Hänschens Ei? Womit viele hoch erhabne Geister sich umsonst bemühten, Um auf einen Tisch von Jaspis Solches aufrecht hinzustellen; Aber Hänschen kam und gab ihm Einen Knicks nur, und es stand. Die Redensart "Hänschens Ei" ward von ~Vasari~ in seinen "Künstlerbiographien" (1. Aufl. 1550) umgestaltet auf den Baumeister Filippo ~Brunelleschi~ übertragen. Als dieser bei einer Versammlung von Architekten aus allen Ländern, welche (vor 1421) nach Florenz berufen worden waren, um zu beraten, wie man den unvollendeten Bau des Domes Santa Maria del fiore mit einer Kuppel abschliessen könnte, seinen kühnen Plan entwickelte, wurde er bitter verhöhnt, und nun nahm er im gerechten Zorn erst dann wieder an den Beratungen teil, nachdem an ihn eine ehrenvolle Einladung ergangen war. "Die anderen Baumeister", erzählt der Anekdotenliebhaber ~Vasari~, hätten gern gesehen, dass er seine Meinung eingehend entwickelt und sein Modell gezeigt hätte, wie sie die ihrigen. Das wollte er nicht; aber er machte den inländischen und ausländischen Meistern den Vorschlag, dass derjenige, welcher ein Ei der Länge nach fest auf eine Marmorplatte stellen könnte, die Kuppel bauen solle, da sich hierin ihr Talent zeigen würde. Nachdem man also ein Ei genommen hatte, versuchten sich alle diese Baumeister, es aufrecht stehen zu lassen; aber keinem gelang es. Als man nun den ~Filippo~ das Ei aufrecht hinzustellen aufforderte, nahm er es mit Grazie, stiess es mit dem schmalen Ende auf die Marmorplatte und brachte es so zum Stehen. Als die Künstler riefen, dass sie es so auch hätten machen können, antwortete ihnen Filippo lachend, sie würden es auch verstanden haben, die Kuppel zu wölben, wenn sie sein Modell oder seine Zeichnung gesehen hätten. Und so wurde beschlossen, dass er beauftragt werden sollte, den Bau zu leiten". Auf Brunelleschi passte das Beispiel vom Ei trefflich, weil die von ihm und Ghiberti vollendete Kuppel in der That die Form eines an der Spitze eingedrückten Eies hat. ~Benzoni~ ("Geschichte der neuen Welt" 1, 5, Venedig 1565) überträgt diese Erzählung auf ~Columbus~, räumt jedoch ein, dass er den Vorgang, der sich nach der ersten Reise des Columbus auf einem ihm zu Ehren gegebenen Gastmahl des Kardinals ~Mendoza~ (1493) zugetragen haben soll, nur ~durch Hörensagen~ wisse (~Voltaire~, "Essai sur les moeurs", [1739], chap. 144; ~Humboldt~, "Kritische Untersuchungen über die historische Entwickelung der geographischen Kenntnisse von der neuen Welt", II. Bd., S. 394).-- * * * * * *Qui mange du pape, en meurt* Wer isst, was vom Papst kommt, stirbt daran stammt aus der Zeit des Papstes ~Alexander VI. Borgia~ († 1503), weil er ihm unbequeme Personen dadurch bei Seite schaffte, dass er ihnen bei seinen Gastmählern mit Gift gemischten Wein vorsetzte. Warum wird das Wort nur französisch citiert? Wer meldet es zuerst?-- * * * * * *Aut Caesar aut nihil* Entweder Cäsar oder Nichts war die unter einem Kopfe des römischen Cäsar angebrachte Devise ~Cesare~ *Borgia*s († 1507).-- * * * * * ~Julius Meyer~ ("Correggio", Leipz. 1871, S. 23) spricht von einer bekannten Erzählung, "die, soweit sich verfolgen lässt, zuerst der Pater Resta aufbrachte: bei einer Anwesenheit in Bologna habe *Correggio* (1494-1534) vor dem Bilde der heiligen Cäcilia von Rafael (früher in der Kirche S. Giovanni in Monte) ausgerufen: *Anch' io sono pittore!* Auch ich bin Maler! Zur Zeit, als der Meister allenfalls in Bologna gewesen sein könnte, d.h. im Jünglingsalter, war die Cäcilia noch gar nicht dort; überhaupt werden wir sehen, dass er höchst wahrscheinlich so wenig in Bologna wie in Rom gewesen ist. Möglich, dass die Fabel entstanden, indem man hinsichtlich der Komposition in einer Figur auf dem Bilde der heiligen Martha von Correggio eine Art von Wiederholung des Paulus aus der Cäcilia des Rafael zu finden meinte u.s.w." Es wäre wünschenswert gewesen, wenn Julius ~Meyer~ angegeben hätte, wo Resta (ungefähr um 1700) die fragliche Äusserung gethan haben soll. Seine Kunstbriefe in den "Lettere pittoriche" des Bottari enthalten die Geschichte nicht.-- * * * * * *Ad maiorem Dei gloriam,* Zum grösseren Ruhme Gottes kommt sehr häufig in den "Canones et decreta oecumenici concilii Tridentini" (1545-1563) vor.-- * * * * * In einer portugiesischen Sammlung von Kernsprüchen (Collecç. polit. d. apophth. memorav. p. D. Pedr. Jos. Suppico de ~Moraes~, Lissab. 1733, T. 2, B. 2, S. 44) wird von Papst *Julius III.* (1550-55) erzählt, er habe einem portugiesischen Mönche, der ihn bemitleidete, weil er mit der Herrschaft über die ganze Welt belastet sei, geantwortet: "Wenn Ihr wüsstet, mit wie wenig Aufwand von Verstand die Welt regiert wird, so würdet Ihr Euch wundern". Dies mag der Ursprung des Wortes sein: *An nescis, mi fili, quantilla prudentia mundus regatur* (_oder:_ *regatur orbis*)? Weisst du denn nicht, mein Sohn, mit wie wenigem Verstande die Welt regiert wird? womit (nach Lundblad: "Schwedischer Plutarch") Axel *Oxenstjerna* (1583-1654) seinen Sohn beschwichtigte, der sich dem Posten eines schwedischen Gesandtschaftschefs nicht gewachsen fühlte. Andere nennen Andere als Urheber des Wortes.-- * * * * * Dass ~Galilei~ (1564-1642) die Abschwörung seiner Lehre von der Bewegung der Erde mit dem Worte: *Eppur si muove!* Und sie bewegt sich doch! begleitet habe, ist eine Erfindung, die das "Dictionnaire des portraits historiques anecdotes et traits remarquables des hommes illustres" (Paris, Lacombo, 1768-9, Bd. II) als eine Thatsache auftischt. (~Wohlwill~, "Der Inquisitionsprozess des Galileo Galilei", Berl. 1870. Karl von Gebier, "Galileo Galilei und die römische Kurie". Stuttg. 1876, I, S. 310).-- * * * * * *Teleskop* (_eigentlich Teleskopium_) für "Fernrohr" (erf. 1608) schlug zuerst der gelehrte Gräcist *Demiscianus* dem Fürsten ~Cesi~ vor (vrgl. K. v. Gebler "Galileo Galilei ..." Stuttg. 1876. I, 24).-- * * * * * *Elle est grande dans son genre, mais son genre est petit*, Sie ist gross in ihrem Gebiete, aber ihr Gebiet ist klein, sagte die Sängerin Angelica *Catalani* (1782-1849) von der Sängerin Henriette ~Sontag~ an der Tafel des Beerschen Hauses in Berlin (Holtei: "Vierzig Jahre" IV, Berlin 1843-44, S. 33). Es scheint aber, als habe die Catalani das Wort einem Alexandriner entnommen: "Dans son genre il est grand, mais son genre est petit", dessen Quelle noch zu erforschen wäre.-- * * * * * *L'Italia farà da se,* Italien wird ganz allein fertig werden, gewöhnlich als Devise des italienischen Freiheitskampfes von 1849 hingestellt, wurde nach ~Reuchlin~ ("Geschichte Italiens", II, 1, S. 155) vom damaligen Minister des Auswärtigen in Piemont, *Pareto*, vielmehr den "Interventionsgelüsten der französischen Radikalen ins Gesicht geschleudert". v. ~Treitschke~: "Bundesstaat und Einheitsstaat" nennt es den Wahlspruch ~Cesare~ *Balbo*s (1789-1853); nach ~Theodor Mundt~, "Italienische Zustände", 1, 58 war diese Devise vom König von Sardinien *Karl Albert* (1798-1849) und seinem Kaplan Vincenza *Gioberti* (1801-52) zuerst ausgegangen. Ernesto Masi sagt in seinem Buche "Il segreto del re Carlo Alberto" (Bologna. 1891), dass der König die Worte in einem Ministerrat 1845 ausgesprochen habe. Leopardi aber, 1848 ausserordentlicher Gesandter des Königs beider Sizilien am Hofe von Sardinien, erzählt, dass in einem Gespräche mit dem Könige am 12. Juni dieser zu ihm sagte: Man hat mir die Worte "L'Italia farà da se" zugesprochen; ich habe sie nicht erfunden, mir aber angeeignet, und ich glaube, dass man nichts Geeigneteres sagen könnte" (Narrazioni storiche, Turin 1856, cap. 49, pag. 230). vrgl. Fumagalli.-- * * * * * Nach ~Massari~ "La vita ed il regno di Vittorio-Emanuele II. di Savoia", Mailand 1878, sagte Minister d'Azeglio zu *Vittorio Emanuele II.* (reg. 1849-1878) im Anfange seiner Regierung: "Die Geschichte zählt so wenig Könige, die Ehrenmänner sind, dass es eine schöne Aufgabe wäre, jetzt die Reihe zu beginnen." "Soll ich also dieser König-Ehrenmann sein?" fragte der König ihn lächelnd. Beim Jahresschlusse wurde der König aufgefordert, seinen Namen in die Volkszählliste der Stadt Turin einzuzeichnen. Er schrieb in die Rubrik "Stand und Stellung": "*Rè galantuomo*". (König und Ehrenmann.) * * * * * *Cavour*s (1810-61) Grundsatz, den er noch an seinem Todestage, am 6. Juni 1861, dem Pater Giacomo aussprach, lautete: *Libera chiesa in libero stato* *Freie Kirche im freien Staat.* (s.v. ~Treitschke~: "Cavour", Heidelb. 1869 und in "Hist. u. polit. Aufs." 4. Aufl., 2. Bd. Lpz. 1871, S. 244; ferner ~Fumagalli~.) ~Montalembert~ äussert dasselbe in der Vorrede zu seinen Werken (Paris 1860, I, S. XI) also: "mit einem Worte, ~die freie Kirche in einer freien Nation~ ist das Programm gewesen, das mich zu meinen ersten Anstrengungen angefeuert hat u.s.w."-- *Cri de douleur* *Schmerzensschrei* ist ein geflügeltes Wort durch ~Cavour~ geworden, der es 1856 auf dem Friedenskongress in Paris anwendete, als er daselbst Beschwerde über den Druck erhob, den Österreich auf Italien ausübte. Auch sagte ~Victor Emanuel~ in der Thronrede von 1859: "Den Verträgen treu, bin ich doch nicht taub gegen den Schmerzensschrei, der aus allen Teilen Italiens zu mir dringt".-- Spanien. König *Ferdinand V.* (1479-1516) von Spanien verlieh (nach Bandini: "Leb. d. Amerigo Vespucci". III. Abschn.) dem ~Columbus~ i. J. 1493 den Wappenspruch: "Por Castilla y por Leon Nuebo mundo alló Colon". (Für Castilien und Leon fand Columbus eine neue Welt.) Es scheint, als tauche hier zum ersten Male das Wort *Neue Welt* auf, welches dann (vrgl. Kap. III: "Amerika") namenhafte Bedeutung erlangte.-- * * * * * *Krieg bis aufs Messer* antwortete der spanische Feldherr Don José de *Palafox* (1780-1847) bei der Belagerung von Saragossa 1808 auf die Aufforderung der Franzosen zur Übergabe.-- Polen. *Der König herrscht, aber er regiert nicht* ist in der lateinischen Form: *Rex regnat, sed non gubernat* von Jan *Zamoiski* († 1605) im polnischen Reichstage gesagt worden. Später schrieb ~Hénault~ ("Mémoires", S. 161) von Madame des Ursins: "Elle gouvernait, mais elle ne régnait pas"; aber am bekanntesten wurde das Wort durch ~Thiers~, der in den ersten Nummern der von ihm mit Armand ~Carrel~ und dem Buchhändler ~Sautelet~ gegründeten, zum ersten Male 1. Juli 1830 erschienenen Zeitung "Le National" den Satz verfocht: *Le roi règne et ne gouverne pas.--* * * * * * *Finis Poloniae!* Das Ende Polens! wurde dem polnischen Feldherrn Thaddäus ~Kosciuszko~ (1746-1817) in No. 24 der amtlichen "Südpreussischen Zeitung" vom 25. Oktober 1794 in den Mund gelegt. ~Kosciuszko~ sei in der Schlacht bei Maciejowice am 10. Okt. 1794 auf der Flucht in einem Sandhügel stecken geblieben; dort hätten ihm die Kosaken das Pferd unter dem Leibe erschossen und ihn, als er herabsprang, am Hinterkopf verwundet. Auf vier Stangen sei er darauf in das Lager gebracht worden, wo er seinen Säbel abgeliefert und dabei gerufen hätte: "Finis regni Poloniae". In einem vom 12. Nov. 1803 datierten Briefe an Louis Philippe ~Ségur~, der diesen Ruf in sein "Tableau historique et politique de l'Europe de 1786-96, contenant l'histoire de Frédéric Guillaume II, Paris 1800" aufgenommen hatte, leugnet ~Kosciuszko~ ihn ab. Dieser Brief, der sich in der Urkundensammlung der Familie ~Ségur~ befindet, ist in ~Amédée Renées~ Übersetzung von ~Cesare Cantùs~ "Historia de cento anni" (B. 1, S. 419) abgedruckt und von ~Karl Blind~ in der "Gartenlaube" von 1868, No. 27 und später in der "Gegenwart" vom 11. Aug. 1877 nach einer von Ch. Ed. ~Chojezki~ mitgeteilten französischen Urschrift übersetzt. Die Polen antworteten auf den untergeschobenen Weheruf mit dem Dombrowski-Marsche eines unbekannten Verfassers: Jeszcze Polska nie zginȩla etc. dessen Übersetzung: *Noch ist Polen nicht verloren* selbst für uns Deutsche ein Alltagswort geworden ist. Dieser Marsch wurde zuerst von der polnischen Legion gesungen, welche ~Dombrowski~ 1796 unter ~Bonaparte~ in Italien sammelte. ("Vorlesungen über slawische Litteratur und Zustände" von ~Adam Mickiewiecz~. Deutsche Ausgabe Leipzig 1843, T. II, S. 258, 269, 324.)-- Frankreich. Da nach ~Prosper Mérimée~ ("Chronique du règne de Charles IX", 1829, Vorr. S. 7) *Ludwig XI.* (1461-83) "Diviser pour régner" sagte, so mag auf diesen zurückzuführen sein: *Divide et impera!* Entzweie und gebiete! Heinrich ~Heine~ freilich führte es weiter zurück, indem er aus Paris am 12. Jan. 1842 schrieb: "König Philipp hat die Maxime seines macedonischen Namensgenossen, das 'Trenne und Herrsche!' bis zum schädlichsten Übermass ausgeübt" (Ges. W. X, 38).-- * * * * * *Tel est notre bon plaisir* Dies ist unser gnädiger Wille steht zuerst in der Form: "Tel est notre plaisir", in einer Ordonnanz König *Karl*s *VIII.* (1470-98) von Frankreich vom 12. März 1497. (Collection des Ordonnances des Rois.) Das "bon" findet sich in keiner Verfügung der Könige Frankreichs, und der Satz bedeutet nichts Anderes, als "Placet".-- * * * * * *Chevalier sans peur et sans reproche* *Ritter ohne Furcht und Tadel* ist der Beiname des heldenmütigen ~Bayard~ († 1524). So wird er genannt im Titel des sehr seltenen, auf der Bibliothèque nationale zu Paris unter "I. n'27 1200 Réserve" in den Katalog eingetragenen Buches: "La tresioyeuse plaisante et recreative hystoire composée par le loyal serviteur des faiz gestes triumphes et prouesses du bon ~chevalier sans paour et sans reprouche~, le gentil seigneur de Bayart" etc. 1527. (Es giebt auch eine Ausgabe von 1525.) Das Beiwort kommt unverändert unzählige Male in dem Buche vor. Nach La Croix du Maine schrieb Bouchet: "Panégyrique du Chevalier sans reproche, messire Louys de la Trimouille" (Poitiers, chez Jaques Bouchet, 1527). De la Trimouille fiel in der Schlacht bei Pavia (1525).-- * * * * * *Franz I.* (1494-1547) lassen die meisten historischen Darstellungen nach seiner Besiegung und Gefangennahme in der Schlacht bei Pavia (1525) mit einem Briefe an seine Mutter auftreten, dessen Kürze sie gewöhnlich ausdrücklich hervorheben. *Tout est perdu, fors* (_modern: hors_) *l'honneur!* *Alles ist verloren, nur die Ehre nicht!* soll Alles gewesen sein, was in diesem Muster von Lakonismus gestanden habe. Jedoch ist dieser von ~Dulaure~ aufgefundene und in dessen "Geschichte von Paris" (1837, B. 3, S. 209) abgedruckte Brief länger und lautet: "Madam! Sie zu benachrichtigen, welches der Ausgang meines Unglücks ist, so ist mir vor allen Dingen nur die Ehre und das gerettete Leben geblieben (de toutes choses ne m'est demouré que l'honneur et la vie qui est sauve), und weil diese Nachricht Ihnen in unserem Missgeschick einigen Trost bereiten wird, habe ich gebeten, dass man mich diesen Brief schreiben lasse, was man mir gefällig bewilligt hat" u.s.w.-- * * * * * *Le quart d'heure de Rabelais,* "die Viertelstunde des Rabelais" (das heisst: "die letzte Viertelstunde im Wirtshause, in welcher man seine Zeche zu bezahlen hat") ist auf eine Anekdote aus dem Leben des ~Rabelais~ zurückzuführen, die sich in einer 50 oder 60 Jahre nach dessen Tode von dem Priester und Rechtslicentiaten ~Antoine le Roy~ in Meudon zusammengestellten Foliohandschrift "Elogio Rabelaesina"[70] findet. Aus Rom zurückberufen, war ~Rabelais~ im Gasthause zu Lyon in Geldverlegenheit. Da lässt er die Ärzte der Stadt benachrichtigen, dass ein ausgezeichneter Doktor von weiten Reisen heimgekehrt sei und ihnen seine Beobachtungen mitzuteilen wünsche. Sie erscheinen. Er behandelt, verkleidet und mit verstellter Stimme, die schwierigsten Fragen der Heilkunst. Plötzlich nimmt er eine geheimnisvolle Miene an, schliesst die Thüren und spricht: "Hier habe ich ein feines Gift aus Italien mitgebracht, um Euch vom König und seinen Kindern zu befreien". (Dies wäre denn die ~Viertelstunde~ gewesen, welche Rabelais benutzte, um sich aus Geldverlegenheit zu retten.) Sofort verlassen ihn Alle; nach wenigen Augenblicken wird er festgenommen, mit Bedeckung nach Paris gebracht und vor den König geführt. ~Rabelais~ erscheint, ohne noch länger Geberde und Stimme zu verstellen. ~Franz I.~ lächelt, entlässt huldvoll die bestürzten Lyonnaiser und behält ~Rabelais~ zum Abendessen bei sich.-- [Fußnote 70: No. 8704 der Pariser Nationalbibliothek.] * * * * * *Heinrich IV.* von Frankreich (reg. 1589-1610) hat (nach den der "Geschichte Heinrichs des Grossen", 1681, von ~Hardouin de Péréfixe~ angehängten "Denkwürdigen Worten") einst zum Herzog von Savoyen gesagt: "-- wenn Gott mir noch Leben schenkt, so will ich es so weit bringen, dass es keinen Bauer in meinem Königreiche giebt, der nicht im Stande sei, ein Huhn in seinem Topfe zu haben". Das wurde dann erweitert zu: *Je veux que le dimanche chaque paysan ait sa poula au pot.* *Ich wünsche, dass Sonntags jeder Bauer sein Huhn im Topfe hat.* Als ~Heinrich IV.~, so wird erzählt,[71] von seinem Beichtvater wegen seiner vielen Liebschaften getadelt ward, liess er ihm Tage lang Rebhühner auftragen, bis er sich beschwerte, dass er *toujours perdrix* essen müsse. Der König erwiderte, dass er ihm die Notwendigkeit der Abwechselung habe einleuchtend machen wollen. Doch erwähnt kein französisches Wörterbuch diesen Ausspruch. Dass er, obgleich in keinem spanischen Wörterbuche befindlich, auch in Spanien bekannt ist, ergiebt sich aus dem Bänkelsängerliede "Curiosa Relacion Poetica, En Coplas Castellanas del verdadero aspecto del mundo y estado de las mujeres" (Barcelona 1837), worin es heisst: como dice el adagio Que cansa de comer perdices (d.h. wie das Sprichwort sagt, dass man es müde wird, Rebhühner zu essen).-- [Fußnote 71: Eine Ermittelung der Quelle wäre hier sehr erwünscht.] * * * * * *Petit-maîtres* Herrchen nannte man während der Zeit der Fronde (1648-53) eine politische Partei, an deren Spitze der grosse ~Condé~, dessen Bruder ~Conti~ und der Herzog ~von Longueville~ standen, weil sie die Herren (les maîtres) des Staats sein wollten. Voltaire, der dies ("Louis XIV" ch. 3) berichtet, fügt hinzu: "Man giebt jenen Namen heutzutage anmassenden und schlechterzogenen jungen Leuten". Heute versteht man darunter so viel wie "Stutzer". Nach den Mémoiren der Mdme de Motteville (Amst. 1739: I p. 407) nannte man die jungen vornehmen Waffengefährten und Günstlinge des Condé, mit denen er in dem Salon der Königin Anne d'Autriche zu erscheinen liebte, deswegen "petits-Maîtres", weil er selbst der Herr des Staates zu sein schien.-- * * * * * Das Wort *Ludwig*s *XIV.* (reg. 1643-1715): *L'État c'est moi,* Der Staat bin ich, ist unverbürgt und jedenfalls nicht im April 1655 vor dem Parlamente gesagt worden, wie erzählt wird. ~Chéruel~ (1855, "Administration monarchique en France", B. II, S. 32-34) sagt: "Hierher versetzt man nach einer verdächtigen Tradition die Erzählung von der Erscheinung Louis' XIV. im Parlament, im Jagdrock, eine Peitsche in der Hand, und hierhin verlegt man die berüchtigte Antwort auf die Bemerkung des ersten Präsidenten, der das Interesse des Staates hervorhob: 'Ich bin der Staat'. Statt dieser dramatischen Scene zeigen uns die zuverlässigsten Dokumente den König, wie er allerdings dem Parlament Schweigen gebietet, aber ohne einen unverschämten Hochmut zur Schau zu tragen". Ein handschriftliches Journal, das ~Chéruel~ erwähnt, schliesst die Erzählung der Scene im Parlament also: "Nachdem Seine Majestät sich schnell erhoben hatten, ohne dass irgend Jemand in der Versammlung ein einziges Wort gesagt, kehrten Sie nach dem Louvre und von da nach dem Walde von Vincennes zurück, woher Sie am Morgen gekommen waren und wo Sie vom Herrn Kardinal erwartet wurden". Hierzu fügt Edouard ~Fournier~ ("l'Esprit dans l'histoire", 3. Auflage, S. 271): "Also Mazarin erwartet den König, um von ihm zu erfahren, wie Alles abgelaufen ist, und namentlich um zu hören, wie der junge Fürst seine gewiss vom Kardinal selbst angefertigte Lektion aufgesagt hat; und in diese vom Kardinal eingegebene Lektion, von der der Schüler nicht mit einem Worte abweichen durfte, sollte sich eine für die Macht des alten Ministers wenigstens ebenso beunruhigende, wie für das Ansehen des Parlaments drohende Phrase, wie 'Ich bin der Staat' plötzlich eingeschlichen haben? Das ist unmöglich. Der Staat war noch nicht Ludwig XIV.; er war noch immer Mazarin". ~Dulaure~ ("Histoire de Paris", 1853, S. 387) behauptet freilich: "Er unterbrach einen Richter, der in einer Rede die Worte 'der König und der Staat' gebrauchte, indem er mit Hoheit ausrief: 'L'État c'est moi'". Ludwig XIV. hätte damit allerdings nur ausgesprochen, was seine Höflinge empfanden. Sein Bewunderer und Günstling, der Bischof ~Bossuet~, schrieb (Oeuvres XXIII, p. 643; Par. 1864) vom Fürsten: "tout l'état est en lui" und verglich ihn mit Gott. Nach der "Revue britannique" (Mai 1851, S. 254) wäre aber Königin Elisabeth von England Urheberin des Wortes.-- * * * * * *Tant de bruit pour une omelette* (_au lard_)! So viel Lärm um einen Eierkuchen (mit Speck)! führen französische Schriftsteller auf den Dichter *Desbarreaux* († 1675) zurück. Dieser bestellte während eines Ungewitters an einem Freitag, also einem Fasttage, im Wirtshause einen Eierkuchen mit Speck. Als der fromme Wirt dies Gericht widerstrebend auftrug, erfolgte ein heftiger Donnerschlag, so dass der Ärmste vor Entsetzen in die Kniee sank. Da ergriff Desbarreaux seinen Eierkuchen und warf ihn zur Beruhigung des Mannes mit jenen Worten aus dem Fenster ("Oeuvres de Voltaire", édit. Beuchot, tom. 43, p. 511).-- * * * * * Der Herzog *von Montausier* (1610-90) von Ludwig XIV. 1668 zum Gouverneur des Dauphin ernannt, lies durch ~Bossuet~ und ~Huet~ Ausgaben der alten Klassiker *in usum delphini* zum Gebrauch für den Dauphin besorgen, worin die anstössigen Stellen aus dem Texte weggelassen und erst am Schlusse zusammengestellt sind. Seitdem wendet man diesen Ausdruck auf alle aus Sittlichkeitsgründen verstümmelte Schriften an.-- * * * * * Aus der Zeit seiner Regentschaft (1715-23) stammt des Herzogs *Philipp von Orléans* Wort *Roué* Geräderter, Galgenschwengel, womit dieser Fürst die lichtscheuen Genossen seiner Gelage zu bezeichnen liebte (s. "Mémoir. compl. et authent. du duc de ~Saint-Simon~". Nouv. édit. 40 voll. Par. 1843. Tome XXIII, p. 20, Tome XXV, 61). Heute wird es gebraucht wie "vornehmer Wüstling".-- * * * * * Der Grosskaufmann und Handelsintendant Jean Claude Marie *Vincent*, Seigneur *de Gournay* (1712-59) sprach in einer Versammlung von Physiokraten, vermutlich im September d. J. 1758, das zur Parole der Freihandelsschule gewordene Wort: *Laissez faire, laissez passer!* Gewerbefreiheit! Handelsfreiheit! "Laissez-nous faire!" hatte aber schon ein Grosskaufmann Legendre, wahrscheinlich François Legendre, der Verfasser eines damals verbreiteten Rechenbuches, in einer von Colbert vermutlich im Jahre 1680 berufenen Versammlung von Kaufleuten gesagt.-- Aus ~Vincent de Gournays~ Munde stammt auch (nach Baron Grimms "Correspondance", Juli 1764) das Wort: *Bureaukratie.* (vrgl. A. Oncken in "Berners Beiträgen zur Geschichte der Nationalökonomie" No. 2. S. 1-131: "Die Maxime 'Laissez faire et laissez passer', ihr Ursprung, ihr Werden. Ein Beitrag zur Geschichte der Freihandelslehre." Bern, 1886).-- * * * * * *Il n'y a que le premier pas qui coûte*, Es kommt nur auf den ersten Schritt an, erklärt uns ~Gibbon~ ("History of the decline" u.s.w. 1776-88, VII, cap. 39, Anm. 100) mit den Worten: "Der katholische Märtyrer hatte sein Haupt eine beträchtliche Strecke entlang in seinen Händen getragen; doch machte einmal bei einer ähnlichen Erzählung eine Dame meiner Bekanntschaft die Bemerkung: la distance n'y fait rien, il n'y a que le premier pas qui coûte". Schon ~Condillac~ bringt ("Cours d'études", "Art d'écrire" II, 10, Parma 1775) diese Geschichte, spricht aber ganz allgemein von einer "femme d'esprit", und auch ~Louvet de Couvrays~ "Faublas" (1787) giebt in der Vorrede an: "Une femme d'esprit dit: il n'y a que le premier pas qui coûte". ~Littré~ teilt unter "pas" die Condillacsche Geschichte mit. ~Quitard~ hingegen berichtet im "Dictionnaire des proverbes", Frau *du Deffand* (1697-1780) habe es zum Kardinal Polignac gesagt, als dieser die Länge des Weges betonte, den der auf dem Montmartre enthauptete heilige Dionysius bis nach Saint-Denis mit seinem Haupte in den Händen zurücklegte; und allerdings rührt es von ihr her, denn sie selbst nennt sich in einem Briefe vom 7. Juli 1763 an d'Alembert als Verfasserin des Wortes. vrgl. "Trois Mois à la Cour de Frédéric." Lettres inédites de d'Alembert publiées et annotées par Gaston Maugras. Paris, 1886. p. 28.-- * * * * * Der Zeit Ludwigs XV. (reg. 1723-74) gehört (nach ~Hénault~ "Mémoires", S. 4) ein Wort des damals mit der Bewachung des Buchhandels betrauten Grafen *d'Argental* an. Er hatte den Litteraten Abbé ~Desfontaines~ vor sich laden lassen, um ihm einen Verweis wegen des Missbrauchs seiner Feder zu erteilen. Als Desfontaines sich folgendermassen entschuldigte: "Aber ich muss doch leben, Excellenz", antwortete d'Argental: *Je n'en vois pas la nécessité.* Ich sehe nicht ein, dass das nötig ist. ~Voltaire~ erzählt dasselbe in einem Briefe vom 23. Dez. 1760 an den Marchese ~Albergati Capacelli~ in Bologna; doch nennt er nicht d'Argental, sondern spricht nur von einem Staatsminister.--L. F. ~Huber~ begann eine Recension in der Jenaer allgemeinen Litteraturzeitung: "Monseigneur, ich muss ja doch leben, sagte ein Pasquillant zum Polizeilieutenant *Sartine*, der ihm sehr aristokratisch antwortete, dass er die Notwendigkeit dessen nicht einsähe". (L. F. Hubers sämtliche Werke seit dem Jahre 1802. 2. T. S. 151.) Jean Jacques ~Rousseau~ ("Emile", Buch 3, 1761) lässt "einen Minister" das Wort zu "einem unglücklichen satirischen Schriftsteller" sagen. Nach dem "Commentaire historique sur les oeuvres de lauteur de la Henriade" (1776, in ~Voltaires~ "Oeuvres complètes", Gothaer Ausg., Bd. 48, S. 99) hörte ~Desfontaines~ (1685-1745) dies Wort von *d'Argenson* (1652-1721), dem Chef der Pariser Polizei. ~Schiller~ notierte im Entwurfe zu einem Trauerspiele "Die Polizei": 'Die bekannte Replik: Ich muss aber ja doch leben, sagt der Schriftsteller--Das seh' ich nicht ein, antwortet Argenson'. (Schillers Werke, Historisch-kritische Ausg. von Karl Goedeke, 1. Bd. S. 262.)-- * * * * * Die Inschrift des Berliner Invalidenhauses v. J. 1748 *Laeso et invicto militi* Dem verwundeten, doch unbesiegten Krieger soll vom Marquis *d'Argens* (1704-71) herrühren (s. ~König~: "Vers. ein. hist. Schild. der Residenz Berlin", T. 5, Bd. 1, S. 100, Berlin 1798; und Gallus: "Gesch. d. Mark Brandenb." B. 6, S. 130. Züllich. u. Freyst. 1805). Camille ~Paganet~ ("Hist. de Fréd. le Gr.", Vol. 1, Livr. 2, p. 416. Par. 1830) giebt jedoch *Maupertuis* (1698-1759) als Verfasser an.-- * * * * * *Après nous le déluge!* Nach uns die Sündflut! (d.h. "wir leben frech und flott darauf los, nach uns geschehe, was da will!") soll die Marquise von *Pompadour* (1720-64) gesagt haben (s. "Mém. de Mdme. du Hausset". 1824: "Essai sur la marq. de Pomp." S. 19 u. Mlle. Fel in "Le Reliquaire de M. Q. de la Tour" par Ch. Desmaze. Par. 1874, S. 62). Benutzt ist wohl das Wort eines unbekannten griechischen Dichters ἐμοῦ θανόντος γαῖα μιχθήτω πυρί Nach meinem Tode geh' die Welt in Flammen auf, welches ~Cicero~ ("de fin." 3, 19, 64), ~Seneca~ ("de clem." 2, 2, 2) und ~Stobaeus~ ("Ecl." 2, 6, 7) citieren. ~Tiberius~ soll es (nach ~Cassius Dio~, 48, 23) mit Vorliebe gebraucht haben und ~Nero~ sprach, als es einst in seiner Gegenwart angeführt wurde: "Vielmehr schon während ich lebe" und steckte Rom in Brand (s. ~Sueton~ "Nero" 38 u. ~Zonaras~ 11, 3).-- * * * * * Nach ~Fournier~ ("Paris démoli", Einleit. p. 39) entstand das Wort *Restaurant* für Speisehaus 1765 in Paris dadurch, dass ein gewisser *Boulanger* über die Thür seines Speisehauses, mit Verhunzung der Stelle, Matth. 11, 28 setzte: "Venite ad me omnes, qui stomacho laboratis, et ego vos restaurabo". (Kommt her zu mir Alle, die ihr am Magen leidet, und ich will euch erquicken.)-- * * * * * *Mystificieren, Mystification* stammt von dem im 18. Jahrhundert entstandenen mystifier, wovon: mystification und mystificateur abgeleitet worden sind, Worte, die erst 1835 in das Wörterbuch der französischen Akademie aufgenommen wurden. "Mystifier" wurde für den bis zur Narrheit eitlen und leichtgläubigen Dichter ~Poinsinet~ († 1769) von seinen Bekannten erfunden, die sich die wunderlichsten Scherze mit ihm erlaubten, ihm z.B. vorschlugen, sich das Amt des Ofenschirms beim Könige zu kaufen, und ihn bewogen, sich zu diesem Zwecke wochenlang die Schenkel zu rösten, um sich an die Kaminhitze zu gewöhnen (s. ~Littré~; ~Grimms~ Korrespondenz, 15. Sept. 1764; Jean ~Monets~ Memoiren, Bd. 2).-- * * * * * *Le silence du peuple est la leçon des rois* Das Schweigen des Volkes ist eine Lehre für die Könige ist aus der am 27. Juli 1774 zu St. Denis für Ludwig XV. gehaltenen Leichenrede des Abbé *de Beauvais*, Bischofs von Senez († 1790), hergestellt, in welcher es heisst: "Le peuple n'a pas sans doute le droit de murmurer, mais sans doute aussi il a le droit de se taire, ~et son silence est la leçon des rois~". (Sermons panégyriques et oraisons funèbres de l'abbé de Beauvais, Paris 1807, 1 vol., p. 243.) ~Mirabeau~ wendete das Wort am 15. Juli 1789, dem Tage nach dem Falle der Bastille, in der Nationalversammlung also an: "Le silence des peuples est la leçon des rois".-- * * * * * Die erste Sammelausgabe der Werke *Chamfort*s (1746-94) ist von Ginguéné im Jahre 3 besorgt. Der 1. Bd. enthält eine "Notiz über das Leben ~Chamforts~", in welcher es (S. 58) von ihm heisst: "Der Mann, der unseren in feindliche Länder ziehenden Soldaten als Devise vorgeschlagen hatte: *Guerre aux châteaux! Paix aux chaumières!*" *Krieg den Palästen! Friede den Hütten!* Im Protokoll der Konventsitzung vom 2. Pluviôse im Jahre 2 wird über die Feier des Jahrestags des 21. Januar berichtet: "Die Jakobiner begaben sich darauf nach dem Platz der Revolution an den Fuss der Bildsäule der Freiheit, um dort den Schwur zu leisten: Tod den Tyrannen, Friede den Hütten!"-- ~Chamfort~ "Caractères et Anecdotes" (Oeuvres choisies, éd. A. Houssaye, p. 80) giebt unbestimmt einen geistreichen Mann als den Erfinder des Wortes an: *La France est une monarchie absolue, tempérée par des chansons.* Frankreich ist eine absolute, durch Gassenhauer gemässigte Monarchie. * * * * * Nach der Ermordung Pauls, Kaisers von Russland, im Jahre 1801 sagte ein russischer Grosser zu Graf Münster, dem hannöverschen Gesandten: *Le despotisme, tempéré par l'assassinat, c'est notre Magna charta.* Der durch Meuchelmord gemässigte Despotismus ist unsere Verfassung. Von ~Lanfrey~ ("Histoire de Napoléon I.", Tom. 2, Kap. 6 gegen Ende) wird als geistreiches Wort ~Talleyrands~ bei dieser Gelegenheit angeführt: "L'assassinat est le mode de déstitution usité en Russie". "Der Meuchelmord ist der in Russland übliche Modus der Thronentsetzung."-- * * * * * Nach ~Barrau~ ("Histoire de la révolution", 2. Ausg., S. 134) hätte Abbé *Maury* (Mitgl. d. Constit. 1789-91) in der Constituante, unterbrochen von lärmenden Kerlen auf der Tribüne, mit dem Ausrufe: "Monsieur le Président, faites taire ces sansculottes" den Ausdruck: *sans-culottes* geschaffen, der sich so erklärt, dass die Republikaner die sonst übliche Kniehose (culotte) mit der bis zu den Füssen reichenden (pantalon) vertauscht hatten. Nach ~Bourloton et Robert~ ("La commune, Paris 1872, S. 169) hätte er es lärmenden Frauen auf der Tribüne zugerufen. Will man aber Peter ~Duponceau~ glauben, so citierte ~Maury~ nur ein schon bekanntes Wort, das zuerst Baron ~Steuben~ in Washingtons Winterlager von 1777-78 den abgerissenen "tapferen Offizieren der Revolutionsarmee beigelegt" habe. (vrgl. Friedr. Kapp: "Leb. d. amerik. Generals Fr. W. v. Steuben" S. 97. Berlin 1858.)-- * * * * * *Il est peu de distance de la roche Tarpéienne au Capitole,* sagte *Mirabeau* (1749-91) in seiner Rede vom 22. Mai 1790; d.h. "selbst ein Senator kann als Hochverräter zum Tode verurteilt werden". ~Jouy~ wiederholte das Wort in dem Text zu Spontinis zuerst am 15. Dez. 1807 aufgeführten Oper "la Vestale" (3, 3) in der Form: "La roche Tarpéienne est près du Capitole" "Nicht weit vom Capitol da steht Tarpejens Klippe".-- * * * * * *Vandalismus* ist zum ersten Male von *Grégoire*, Bischof von Blois, in einem Berichte an den Konvent gebraucht worden. "Ich schuf dies Wort, um die Sache zu töten", sagt er in seinen "Memoires" (t. 1, p. 346, Ausg. von 1837).-- * * * * * *Sans phrase(s)* *Ohne Redensarten* ist verkürzt aus: "La mort sans phrases", was bei der Abstimmung über die Art der Behandlung Ludwigs XVI. in der Konventsitzung vom 17. Januar 1793 *Sieyès* (1748-1836) gesagt haben soll, aber nicht gesagt hat, wie aus "Le Moniteur", 20. Jan. 1793, hervorgeht. Sieyès stimmte mit: "La mort". Auch sagte er: *Ils veulent être libres et ne savent pas être justes.* Sie wollen frei sein und verstehen nicht gerecht zu sein. Ebenfalls soll er zuerst im Jahre 1793 das später von ~Napoléon III.~ aufgenommene Wort: *Natürliche Grenzen* auf den Rhein angewendet haben. (~Ludwig Häusser~, "Deutsche Geschichte", 3. Aufl., Bd. 2, S. 19.) Der Gedanke kommt schon 1444 in einem Manifeste des Dauphin, später ~Ludwig XI.~, vor, und wurde Gegenstand einer lebhaften litterarischen Fehde am Ende des 15. und Anfange des 16. Jahrhunderts.-- * * * * * Bertrand *Barère* (1755-1841) sagte am 26. Mai 1794 im Konvent (s. "Moniteur" vom 29. Mai): "Wenn voriges Jahr die von Houchard befehligten Truppen alle Engländer vertilgt hätten, anstatt durch ihre Anwesenheit unsere Festungen zu vergiften, so wäre England in diesem Jahr nicht wieder gekommen, um unsere Grenzen anzugreifen. *Nur die Toten kehren nicht zurück,* *Il n'y a que les morts qui ne reviennent pas,* aber die Könige und ihre Sklaven sind unverbesserlich; sie müssen verschwinden, wenn Sie wollen, dass der Friede Bestand habe, wenn Sie wollen, dass die Freiheit gedeihe". Einige Tage später wiederholte er das blutige Wort (~Macaulay~: "Bertrand Barère") und ~Napoléon I.~ citierte es auf St. Helena mit Bezug auf sich am 17. Juli und am 12. Dez. 1816. (~O'Meara~, "Napoléon in exile".)-- * * * * * Die männliche Jugend von Paris, die nach dem 9. Thermidor 1794 sich zum Vorkämpfer der Contrerevolution aufwarf, soll den Namen *Jeunesse dorée* Goldjugend (reiche junge Leute) als Spitznamen geführt haben. ~Adolf Schmidt~ ("Pariser Zustände während der Revolutionszeit von 1789-1800", Jena 1874, T. I, No. 12: "Die Mythe von der Jeunesse dorée") weist aber nach, dass der Ausdruck nur einmal von dem Romanschreiber ~Pagès~ im zweiten, anfangs 1797 erschienenen Teile seiner "Geheimen Geschichte der französischen Revolution" in der Form: "die Pariser Jugend, welche man auch la jeunesse dorée nannte" gebraucht wurde, ohne je weiter vorzukommen, bis im Jahre 1824, gleichsam mit einem Schlage, die Taufe der Pariser Jugend der Revolutionszeit als "Jeunesse dorée" durch ~Mignet~, ~Thiers~, ~Thibaudeau~ und ~Prudhomme~ vollzogen ward. Wir bezeichnen heute damit die üppige Jugend der Hauptstädte.-- * * * * * *Ils n'ont rien appris ni rien oublié* *Sie haben nichts gelernt und nichts vergessen* schrieb 1796 *de Panat* an ~Mallet du Pan~ ("Mém. et Corresp. de Mall. du Pan." rec. p. Sayous. II, 197).-- * * * * * *La grande nation* *Die grosse Nation* nannte General *Bonaparte* die Franzosen in der Proklamation, die er 1797 beim Verlassen Italiens an die Italiener richtete (s. Lanfrey: "Nap. I." 1, 10 Anf.). Er wiederholte es oft[72] und hat noch am 31. Okt. 1816 auf St. Helena vor Las Cases (s. dess. "Mémorial de Sainte Hélène") behauptet, er sei der Erfinder des Wortes. Ob er es wirklich war, lässt sich bezweifeln; denn (nach ~Glaser~: "Graf Joseph Maistre" Berl. 1865. S. 17) schrieb J. ~Maistre~ schon 1794 an Vignet des Etoles: "Was ihren Hochmut betrifft, so bedenken Sie nur, dass es unmöglich ist, Glied einer ~grossen Nation~ zu sein, ohne es zu fühlen" ... und auch ~Goethe~ brauchte den Ausdruck "~die grosse Nation~" von den Franzosen bereits in den 1793 und 1795 geschriebenen "Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten". ~Napoléon III.~ aber hob die Autorschaft seines Oheims ausdrücklich in dem Schreiben hervor, das er u. d. 12. Apr. 1869 zur Verherrlichung von dessen 100. Geburtstage durch eine Pensionserhöhung der Veteranen an den Minister Rouher richtete.-- [Fußnote 72: Vrgl. ~Laurent~: "Gesch. d. Kais. Nap." K. 6; ~Lanfrey~ III, 4: ~Häusser~: "Deutsch. Gesch." 3. Aufl. II, 575-6: "Une année de la vie de l'Emp. Napol." p. A. D. B. M. ..., lieut. de grenad. 3. Ausg. Berl. 1816. S. 142, 3; ~Hinrichs~: "Polit. Vorles." Halle 1843. I, 224.] * * * * * *C'est plus qu'un crime, c'est une faute,* Das ist mehr als ein Verbrechen, das ist ein Fehler, soll Polizeiminister *Fouché* (1763-1820), andere nennen ~Talleyrand~, über die Hinrichtung (20. 3. 1803) des Herzogs ~d'Enghien~ durch Konsul ~Bonaparte~ gesagt haben.-- * * * * * ~Barère~ ("Mémoires", Par. 1842, T. 4, p. 447) erzählt, dass *Talleyrand* (1754-1838) 1807 in einer Unterredung mit dem spanischen Gesandten ~Jzquierdo~, der ihn an seine zu Gunsten Karls IV. von Spanien gemachten Versprechungen erinnerte, gesagt habe: *La parole a été donnée à l'homme pour déguiser sa pensée.* *Die Sprache ist dem Menschen gegeben, um seine Gedanken zu verbergen,* was als eine witzige Umdrehung des Satzes von ~Molière~ ("Le mariage forcé" Sc. 6. Pancrace) erscheint: "La parole a été donnée à l'homme pour expliquer sa pensée." Heinrich ~Heine~ hingegen schreibt ("Ideen. Das Buch Le Grand" 1826. Kap. XV; Ges. W. I, 296) ersteres Wort ~Fouché~ in der Form zu: *Les paroles sont faites pour cacher nos pensées.* Vor ~Talleyrand~ und ~Fouché~ jedoch liess ~Voltaire~ (Dialog 14 "Der Kapaun und das Masthuhn") den Kapaun sagen: "Die Menschen bedienen sich des Gedankens nur, um ihre Ungerechtigkeiten zu begründen, und sie wenden die Worte nur an, um ihre Gedanken zu verbergen"; und vor Voltaire sagte ~Young~ († 1765) in der Satire "Universal passion, the love of fame", II, v. 207: Where nature's end of language is declined, And men talk only to conceal the mind. Wo man den Zweck der Sprachnatur verneint Und man nur spricht, zu hehlen, was man meint. Der Gedanke ist den Alten entlehnt; denn schon in der Spruchsammlung des sogenannten ~Dionysius Cato~ lautet das 26. Distichon des 4. Buches: Perspicito tecum tacitus quid quisque loquatur; Sermo hominum mores et celat et indicat idem; Ganz im Stillen bedenk' es mit dir, was Einer gesprochen; Menschliche Rede verhüllt die Gesinnung so, wie sie sie anzeigt; nachdem längst zuvor ~Plutarch~ ("de recta ratione audiendi" c. 7, p. 41 D.) bemerkte: αἱ δὲ τῶν πολλῶν διαλέξεις καὶ μελέται σοφιστῶν ... τοῖς ὀνόμασι παραπετάσμασι χρῶνται τῶν διανοημάτων ... (Die meisten Sophisten brauchen in ihren Streitübungen und Kunstreden die Worte als dichten Schleier für die Gedanken.)-- * * * * * *Der Kaffee muss heiss wie die Hölle, schwarz wie der Teufel, rein wie ein Engel, süss wie die Liebe sein* und: *Surtout pas de zêle!* Vor allen Dingen keinen Eifer! oder: *Pas trop de zêle!* Nur nicht zu viel Eifer! oder: *Trop de zêle!* Zu viel Eifer! sind Worte, die auch auf ~Talleyrand~ zurückgeführt zu werden pflegen; und für dessen Abneigung gegen grosse Dienstbeflissenheit giebt Mdme de Rémusat (Mémoires, 1880, Bd. 3, S. 174) allerdings die Quelle mit Talleyrands Worten an seinen Nachfolger Champagny, als er ihm die Ministerialbeamten vorstellte: "Vous les trouverez fidèles, habiles, exacts, ~mais, gràce à mes soins, nullement zélés~". Sie fügt hinzu, dass Talleyrand dies dann dem Kaiser erzählte, der darüber lachte.-- * * * * * *Légitimité, Legitimität* für: "Recht der angestammten Fürsten" ist nach ~Thiers~ ("Consulat et Empire", t. XVIII, p. 445) eine von ~Talleyrand~ erfundene Bezeichnung.-- * * * * * Als am 7. Sept. 1812 an der Moskwa die Sonne aufging, rief *Napoléon I.* seinen Offizieren mit den Worten *Voilà le soleil d'Austerlitz!* *Das ist die Sonne von Austerlitz!* die siegreiche Schlacht vom 2. Dez. 1805 ins Gedächtnis zurück, (vrgl. ~Ségur~ "Hist. de Napol. et de la grande armée pend. l'année 1812", VII, 9.)-- *Du sublime au ridicule il n'y a qu'un pas* *Vom Erhabnen zum Lächerlichen ist nur ein Schritt* sagte ~Napoléon I.~ auf seiner Flucht aus Russland mehrmals zu seinem Gesandten ~de Pradt~ in Warschau (Dez. 1812).[73] Er gab damit nur einem oft dagewesenen Gedanken seine bleibende Form. ~Marmontel~ († 1799) sagte bereits: "En général, le ridicule touche au sublime" (Oeuvr., t. V, p. 188). ~Wieland~ ("Die Abderiten", Bd. 3, Kap. 8; 1774): "Die ~Dummheit~ hat ihr ~Sublimes~ so gut als der Verstand, und wer darin bis zum ~Absurden~ gehen kann, hat das Erhabne in dieser Art erreicht, was für gescheute Leute immer eine Quelle von Vergnügen ist, und ~Thomas Paine~ ("The age of reason", 1794, T. II. g. E. Anm.): "Wenn Schriftsteller und Kritiker vom Erhabnen sprechen, so sehen sie nicht, wie nahe es an das Lächerliche grenzt".-- [Fußnote 73: S. ~de Pradts~ "Hist. de l'ambassade dans le Grandduché de Varsovie en 1812", Berl. 1816.--Schon in den "Mémoires de Madame de Rémusat 1802-8", publiés par son petit-fils Paul de ~Rémusat~, Paris 1880, T. III, p. 55 u. 56 heisst es: "Bonaparte hat oft gesagt, dass nur ein Schritt vom Erhabenen zum Lächerlichen wäre".] * * * * * Das ~Napoléon I.~ zugeschriebene Wort *Tout soldat français porte dans sa giberne le bâton de maréchal de France* Jeder französische Soldat trägt den Marschallstab in seiner Patronentasche steht in "La vie militaire sous l'Empire" par E. ~Blaze~, (Par. 1837) 1, S. 5 und wird S. 394 in der Form wiederholt: "Nous avons tous un brevet de maréchal de France dans notre giberne". Nach den "Mémoires de Madame de Rémusat 1802-1808" (T. III., Paris 1880, p. 86 u. 87) wurden die Nachrichten aus Deutschland 1806 nach der Schlacht bei Jena aus einer Stadt Braunschweigs vom Briefe eines vermeintlichen Soldaten begleitet, in dem es heisst: "Nichtsdestoweniger ist es wahr, sagte man, dass ein Soldat, welcher zu sich sagen kann: Es ist nicht unmöglich, dass ich Marschall, Fürst oder Herzog wie jeder Andre werde, durch diesen Gedanken ermutigt werden muss".-- * * * * * *Die soziale Frage* ist, wie von ~Treitschke~ in einer Vorlesung "Über den Sozialismus" am 5. März 1879 lehrte eine von ~Napoléon I.~ erfundene und später auch von ~Napoléon III.~ angewendete Phrase, die zum Klappern der demokratischen Tyrannei gehörte.-- * * * * * Man liess den *Grafen von Artois*, später *Karl X.*, in der "Restauration" im Moniteur mit einem Programme debütieren, das gewöhnlich umgestaltet wird zu: *Il n'y a rien de changé en France, il n'y a qu'un Français de plus,* Es ist Nichts in Frankreich geändert, es ist nur ein Franzose mehr vorhanden. Es ist dies aber dem Grafen ~von Artois~ untergeschoben nach der "Revue contemporaine" vom 15. Febr. 1854 (S. 53), wo *Beugnot*, der zeitweilige, mit der Leitung der Regierungspresse beauftragte Minister des Innern, folgende Entstehungsgeschichte des Wortes giebt. Er hatte den Grafen ~von Artois~ am Tage seines Einzuges, 12. April 1814, gegen 11 Uhr abends verlassen, um sich zu Herrn ~von Talleyrand~ zu begeben. "Ich fand ihn", erzählt er, "mit den Herren Pasquier, Dupont de Nemours und Angles im Gespräch über den Verlauf des Tages, den man einstimmig als vortrefflich anerkannte. Talleyrand erinnerte daran, dass nun auch ein Artikel im Moniteur notwendig wäre, und Dupont bot sich an, ihn zu verfassen. 'Nein', erwiderte Talleyrand, 'er würde zu poetisch ausfallen. Ich kenne Sie. Beugnot ist der Mann dazu. Er kann gleich ins Bibliothekzimmer gehen und schnell einen Artikel schreiben, den wir dann an Sauvo schicken'.--Ich mache mich an die Arbeit, die erst nicht schwierig war. Als ich aber an die Antwort des Prinzen auf Talleyrands Anrede komme, stocke ich. Einige einem tiefen Gefühle entsprungene Worte machen durch den Ton, in dem sie gesagt werden, durch die Gegenwart der Dinge, durch die sie veranlasst worden sind, Eindruck; handelt es sich aber darum, sie ohne diese Umgebung aufs Papier zu bringen, so sind sie kalt, zum Unglück vielleicht lächerlich. Ich gehe also zu Talleyrand zurück und teile ihm meine Verlegenheit mit. 'Nun', antwortete er, 'was hat denn der Prinz gesagt?'--'Nichts Erhebliches; er schien mir sehr bewegt und vor allen Dingen bestrebt, seinen Zug fortzusetzen'.--'Nun, wenn Ihnen das, was er gesagt, nicht passt, so machen Sie ihm eine Antwort'.--'Eine Rede, die er nicht gehalten hat?'--'Da ist doch keine Schwierigkeit. Machen Sie eine gute, zu der Person und zu dem Augenblick passende Rede, und ich bürge dafür, der Prinz heisst sie gut und wird nach zwei Tagen glauben, er hat sie gehalten. Er wird sie gehalten haben, und von Ihnen wird nicht weiter die Rede sein'.--Gut.--Ich gehe, versuche eine zweite Fassung und bringe sie zur Censur zurück.--'Das geht nicht', sagt Talleyrand, 'der Prinz macht keine Antithesen und erlaubt sich nicht die geringste Redefloskel. Seien Sie kurz, einfach und sagen Sie etwas, was für die Redenden und Zuhörenden mehr passt, weiter nichts'.--'Mir scheint', fiel Pasquier ein, 'dass viele Gemüter von der Furcht vor den Veränderungen bewegt sind, welche die Rückkehr der bourbonischen Prinzen veranlassen muss; vielleicht müsste man diesen Punkt zart berühren'.--'Sehr gut', sagte Talleyrand, 'das empfehle ich Ihnen auch'. Ich versuche eine andere Redaktion und werde zum zweiten Male abgewiesen, weil ich mich nicht kurz gefasst habe und der Stil gekünstelt sei.--Endlich gelingt mir folgende, ~die im Moniteur abgedruckt ist, und wo ich den Prinzen sagen lasse~: 'Kein Zwist mehr, Friede und Frankreich. Endlich sehe ich es wieder! und nichts ist darin geändert, ausser dass ~ein~ Franzose mehr vorhanden ist' (et rien n'y est changé, si ce n'est qu'il s'y trouve un Français de plus). 'Dies Mal ergebe ich mich', sagte endlich der grosse Tadler. 'Dies ist die Rede des Prinzen. Ich sage gut dafür, dass er sie gehalten hat. Sie können jetzt ruhig sein'." In der "Revue rétrospective", 2. série, t. IX., p. 459 heisst es: "Der Graf von Artois, der am folgenden Tage die Erzählung seines Einzuges las, rief aus: 'Das habe ich ja nicht gesagt'. Man machte ihn darauf aufmerksam, dass er es notwendigerweise gesagt haben müsse, und die Redensart blieb historisch".-- * * * * * Das Wort, welches General ~Cambronne~ in der Schlacht bei Waterloo (18. Juni 1815) gesagt haben soll: *La garde meurt et ne se rend pas,* *Die (alte) Garde stirbt und ergiebt sich nicht,* hat er selbst, der sich bei Waterloo ergab und nicht blieb, stets auf das Entschiedenste in Abrede gestellt. Trotzdem hat man die Statue, welche ihm in seiner Geburtsstadt Nantes errichtet wurde, mit dem Ausspruche geziert. Nach ~Fournier~ ("l'Esprit dans l'histoire", 2. Ausg., Paris 1860, S. 361) ist der Journalist *Rougemont* der Erfinder dieses Wortes, das er am 19. Juni 1815 im "L'Indépendant" abdrucken liess.[74] Übrigens erhoben die Söhne des Generals ~Michel~ gegen die Inschrift an Cambronnes Statue Protest und beanspruchten die Worte für ihren Vater.-- [Fußnote 74: S. ~Larousse~ "Fleurs historiques", p. 440 bis 447; des Obersten ~Dehnel~ "Erinnerungen deutscher Offiziere in britischen Diensten aus den Kriegsjahren von 1805-1816"; "Das Leben des Freiherrn Hugh von Halkett, königlich hannoverschen Generals der Infanterie. Nach dessen hinterlassenen Papieren und Quellen entworfen von E. ~von dem Knesebeck~, königlich hannoverschen Generalmajor", Stuttgart 1865; General ~von Fransecky~ "Militair-Wochenblatt", 25. April 1876. Nach Roger ~Alexandre~ "Le Musée de la conversation" (1892, p. 158) hätte die Phrase zuerst am 24. Juni 1815 im "Journal genéral de la France" gestanden.] * * * * * Man nennt das Zwischenreich von 1815: *Les Centjours,* *Die Hunderttage,* obgleich es über diese Zeit hinausging. Die Schuld trägt der ~Seinepräfekt~, der *Ludwig XVIII.*, (reg. 1814-24), der am 19. März aus Paris entschwunden war, bei seinem Wiedereinzuge am 8. Juli als schlechter Rechner in seiner Anrede "hundert Tage" aus Paris abwesend sein liess.-- Derselbe Monarch nannte bald nach dem Einzuge dankbar die gefügige zweite Kammer *Chambre introuvable* eine Kammer, wie sie sich so leicht nicht wiederfindet. Später jedoch, als sich die Gefügigkeit bis zu unbequemem Fanatismus steigerte, eignete sich der Hohn den Ausdruck für jede Kammer an, die monarchischer sein will als der Monarch.-- *L'exactitude est la politesse des rois* *Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige* ist auch ein Wort ~Ludwigs XVIII.~ (vrgl. Oelsners Brief aus Paris v. 8. Juli 1817 im "Briefw. zw. Varnhagen v. Ense und Oelsner" I, 119 und "Souvenirs de J. Laffite" Par. 1844. I, 150).-- * * * * * ~Las Cases~ teilt im "Mémorial de Sainte Hélène" (Paris 1823-24) unter dem 8. April 1816 folgendes Wort mit, das ~Napoléon I.~ ihm gegenüber aussprach: _Bei dem gegenwärtigen Zustande der Dinge kann ganz_ *Europa binnen zehn Jahren kosakisch* _sein_ *oder* _ganz_ *republikanisch* (_toute en républiques).-- * * * * * Über das Wort *doctrinaire* sagt ~Duvergier de Hauranne~ ("Histoire du gouvernement parlamentaire", t. III, p. 534): "~Guizot~ ... gehörte einer Kammerfraktion (im Jahre 1816) an, die, obwohl sie das Ministerium unterstützte, sich mehr als einmal von ihm getrennt hatte, und deren anerkannter Führer, Herr Royer-Collard, bereits von dem "Nain jaune réfugié" (einer französischen, in Brüssel entstandenen Zeitung) einen später berühmt gewordenen Namen, den Namen 'doctrinaire' erhielt". Andere erzählen, dass ~Royer-Collard~ in einer Lehranstalt der "Prêtres de la doctrine chrétienne", auch kurz "doctrinaires" genannt, erzogen wurde. Als er nun 1816 in der Kammer eine Rede hielt, habe ein Mitglied der Rechten ausgerufen: "Voilà bien les doctrinaires!" (Da haben wir die Doktrinäre!) und so sei die politische Bedeutung des Wortes "doctrinaire" für unpraktische Verfechter wissenschaftlicher Theorien entstanden. Sonst kommt das Wort schon in ~Balzacs~ († 1654) "Le Socrate chrétien", Disc. 10, vor. -- * * * * * Den Sturz der bourbonischen Herrschaft kündigte ein prophetisches Wort *Salvandy*s (1795-1856) an. Dieser, damals französischer Gesandter in Neapel, nahm an einem Balle Teil, den der ~Herzog von Orléans~ (Ludwig Philipp) am 5. Juni 1830 im Palais Royal zu Ehren seines Schwagers, des Königs von Neapel, gab. ~Salvandy~ hat diesen Ball im "Livre des Cent-et-un", Bd. 1, beschrieben. "Als ich", erzählt er, "am Herzog von Orléans vorbeiging, dem man von allen Seiten Komplimente über die Pracht seines Festes machte, sagte ich jenes Wort zu ihm, welches die Zeitungen am folgenden Tage wiederholten: 'Das ist ein ganz neapolitanisches Fest, mein Prinz, *nous dansons sur un volcan,* *wir tanzen auf einem Vulcan'."* "Nous ~marchons~ sur des volcans" wurde schon 1794 von Robespierre ~citiert~ (s. H. Taine: "Les origines de la France contemporaire", II "La revolution", T. III, p. 193, Paris 1885).-- * * * * * Als einige Tage vor der Einsetzung des Juli-Königtums (1830) die Frage erhoben wurde, ob der neue König den Namen "Philipp der Siebente" annehmen sollte, erklärte *Dupin* der Ältere (1783-1865): "Der Herzog von Orleans sei auf den Thron berufen worden, *nicht weil, sondern obgleich* non parce que, mais quoique er ein Bourbon sei".-- * * * * * Der ~Herzog von Orléans~, der spätere König *Ludwig Philipp* (reg. 1830-1848), endigte am 31. Juli 1831 seine erste Proklamation als General-Statthalter des Königreichs mit der Phrase: *La charte sera désormais une vérité.* Die Verfassung wird künftighin eine Wahrheit sein. ~Dupin der Ältere~ (s. dessen Mémoiren II, p. 151) schrieb diese Proklamation nach den Ideen des Herzogs. S. Näheres in ~Roger Alexandres~ "Musée de la Conversation" 1892, S. 58.-- * * * * * Am 16. Sept. 1831 meldete der "Moniteur" (p. 1594), der "Courrier" erzähle nach dem "Preussischen Staatsanzeiger", was sich am 15. und 16. August (nach der blutigen Einnahme Warschaus) zugetragen habe, und füge hinzu.... "L'ordre et la tranquillité sont entièrement rétablis dans la capitale" ("Ordnung und Ruhe sind in der Hauptstadt völlig wieder hergestellt"). Selbigen Tages zeigte der Minister Graf ~Sebastiani~ den Abgeordneten in Paris das Ereignis an und citierte dabei: "au moment où l'on écrivait, la tranquillité régnait à Varsovie." Darauf erschien im Journal "La Caricature" eine Zeichnung von ~Grandville~ et Eugène ~Forest~, die einen russischen Soldaten unter Leichen darstellte und die Unterschrift trug: "*L'ordre règne à Varsovie.*" S. R. Alexandre: "Musée de la conversation" 1892, p. 262. Nach der Abendausgabe der Nationalzeitung vom 29. Nov. 1880 hätte der russische Feldherr ~Paskiewitsch~ diese Worte am 8. Sept. 1831 dem Kaiser Nikolaus geschrieben, doch weiss J. ~Tolstoy~ "Essai sur le feldmaréchal Paskewitch", Paris 1835, nichts davon.-- * * * * * ~Victor~ *Cousin* (1792-1867) soll (nach Joh. ~Jacoby~ "Heinr. Simon" 2. Aufl. S. 110) gesagt haben: *Preussen, das klassische Land der Schulen und Kasernen.* Aber wann und wo? In seinem "Rapport sur l'état de l'instruct. publ. dans quelq. pays de l'Allem. et particul. en Prusse (Par. 1832)" steht es nicht.-- * * * * * *Entente cordiale,* Herzliches Einverständnis, ein Ausdruck zur Bezeichnung des Verhältnisses zwischen England und Frankreich, datiert nach ~Littré~ aus der Adresse der französischen Deputirtenkammer von 1840 bis 1841. ~Metternich~ ("Nachgel. Papiere" Wien 1883. VII, p. 27) führte das Wort auf *Guizot* (1787-1874) zurück.-- * * * * * *La France marche à la tête de la civilisation* *Frankreich marschiert an der Spitze der Civilisation* entsprang ~Guizots~ Vorlesungen über "Geschichte der Civilisation in Europa" (Paris 1845, 1. Vorlesung). Erst sagte er nur: "Es hiesse zu weit gehen, wollte man behaupten, dass Frankreich immer und in allen Richtungen an der Spitze der Völker geschritten sei" (qu'elle est marché toujours dans toutes les directions à la tête des nations), dann aber weiterhin: "Geisteshelle, Geselligkeit und sympathisches Wesen sind Frankreichs Grundzüge und die seiner Civilisation; und diese Eigenschaften machten es ganz besonders geeignet, an der Spitze der europäischen Civilisation zu marschieren (à marcher à la tête de la civilisation européenne)".-- * * * * * Prinz *Louis Napoléon* hielt als ~Präsident~ auf seiner Rundreise durch Frankreich bei einem Banquet, das ihm die Handelskammer von Bordeaux am 9. Oktober 1852 gab, eine Rede, in welcher *L'empire, c'est la paix* Das Kaiserreich ist der Friede vorkam. Der "Kladderadatsch" vom 7. Nov. 1852 formte es prophetisch um in: "L'empire c'est l'épée".-- * * * * * *Mac Mahon* (1808-92) schrieb am 9. Sept. 1855 im Krimkriege auf dem erstürmten Malakoff, als ihm vom Oberbefehlshaber durch einen Adjutanten mitgeteilt wurde, die Russen hätten Vorbereitungen getroffen, um das Werk in die Luft zu sprengen, mit Bleistift auf ein Stückchen Papier an den Oberbefehlshaber: *J'y suis, et j'y reste.* Ich bin da und ich bleibe da. (vrgl. "Die französischen Marschälle der Gegenwart" von Hauptmann ~Zernin~ in der "Gegenwart", 1881, No. 24, S. 371).-- * * * * * Im Kriegsmanifeste vom 3. Mai 1859 verhiess *Napoléon III.* (reg. 1852-70) "ein freies Italien bis zum Adriatischen Meere", eine Verheissung, die in der Form *Frei bis zur Adria* ein geflügeltes Wort geworden ist. In der Vorrede zu "Frei bis zur Adria. Österreichische Regierungsgeschichte in Italien" von ~Gustav Rasch~ (Berlin 1860) wird das Wort als Wahlspruch Italiens angeführt.-- * * * * * Auf eine Interpellation von Thiers am 14. April 1867 im gesetzgebenden Körper über die auswärtigen Beziehungen antwortete Eugène *Rouher* (1814-84) am 16. unter anderm: "Der Tag vom 3. Juli (Schlacht bei Sadowa) war ein schwerer für die Männer, welche die Geschicke dieses Landes leiten. Sowohl das Militär wie die öffentliche Meinung hatte geglaubt, Preussen werde seinen kühnen Versuch teuer bezahlen müssen; man hielt es für gewiss, dass es eine Schlappe erleiden werde. Seinem Erfolge, diesem unvorhergesehenen Ereignisse gegenüber, fühlten wir *patriotische Beklemmungen*" "*angoisses patriotiques".*" Das Wort wiederholte er weiterhin in seiner Antwort noch einmal.-- * * * * * Im Sept. 1867 sagte *Napoléon III.* in Lille: "Seit den letzten vierzehn Jahren, als ich zum ersten Male die Norddépartements besuchte, sind sehr viele meiner Hoffnungen in Erfüllung gegangen und grosse Fortschritte gemacht worden; allein auch *schwarze Punkte* oder: *dunkle Punkte* *points noirs* haben unsern Horizont umwölkt". ~Rouher~ sagte dann im Juli 1870 im Corps Législatif: "Die Expedition nach Mexiko ist der einzige dunkle Punkt in dem glänzenden Bilde".-- * * * * * Interpelliert, ob Alles in Kriegsbereitschaft sei, antwortete der Kriegsminister Marschall *Leboeuf* (1809-88) 1870: (_Nous sommes_) *archiprêts,* Wir sind erzbereit.-- Amerika. *Lynchjustiz* (_Lynch law_), d.i. "Volksjustiz", schreibt sich von John ~Lynch~ her, welcher gegen Ende des 16. Jahrhunderts, als die Kolonialgesetze in den Vereinigten Staaten keinen zuverlässigen Schutz gewährten, von den Bewohnern in Nordcarolina mit unumschränkter gesetzgeberischer, richterlicher und vollziehender Gewalt und Macht bekleidet wurde. Man sagt auch für "Lynchjustiz ausüben" kurzweg *lynchen.--* * * * * * Benjamin *Franklin* (1706-90) antwortete, wenn man sich in Paris bei ihm nach den Fortschritten der Revolution in Amerika erkundigte: *Ça ira!* 's wird schon gehen! Die französische Revolution ergriff das Wort und machte es zu ihrem Hymnus. In den "Briefen von Friedrich ~Matthisson~" (Zürich 1802, S. 146) meldet der 15. Brief (Nismes, 22. März 1792): "Der allgemeine Nationalgruss ist jetzt: 'Ça ira!', worauf 'Cela va!' (es geht schon) erwidert wird".-- Holland. *Peter Meffert,* ein Name, den man gebraucht, um einen spürnasigen, ausplaudernden, eitlen Hans in allen Gassen zu bezeichnen, ist nach Dr. Gustav ~Schwetschkes~ "Geschichte des L'Hombre" (Halle 1863, S. 26) der Name des im 17. Jahrh. renommierten Spielkartenfabrikanten Pieter ~Mefferdt~ in Amsterdam. In Johann ~Laurembergs~ 4. Scherzgedicht "Von altmodischer Poesie und Reimen" (V. 348, Hafn. 1648) wird die Spielkarte daher scherzweise "Peter Mefferts Boek" genannt. In den wertvollen Sammlungen des Herrn ~von Berlepsch~ in Gross-Stöckheim bei Wolfenbüttel befand sich ein gedruckter Spielkarten-Umschlag, auf welchem der Nachfolger Peter Mefferts den Ruhm seines Vorgängers verkündet. So hat auch ~Boiteau~ in den "Cartes à jouer", S. 114 die Abbildung eines Treffbuben (Carte des Flandres, 17. siécle) mit der Zettelschrift PIETER MEFFERDS. ~Lappenberg~ in seiner Ausg. Johann Laurembergs, Stuttgart 1861, bemerkt: "Peter Meffert heft Waaren feil, ist eine scherzhafte Redensart zu Lübeck". Bald wurde Peter Meffert eine allgemeine Bezeichnung. In Christian ~Weises~ 1680 am 6. März in Zittau aufgeführtem "Lustspiel von einer zweifachen Poetenzunft" wird Peter Meffert als Primus einer Schule genannt. Im "Leipziger Musenalmanach aufs Jahr 1777", S. 45, heisst es in dem J. W. G. (Goethe?) unterzeichneten Epigramm "Auf einem gewissen Horcher im Parterr." 1769: Schreib! um der Welt nichts zu verschweigen, Darfst du nur Mefferts Jünger seyn, Von allen seinen Schmierereyn, Ist auch das Schlechtste nur sein eigen." Das 39. Gedicht in dem seltenen Buche ~Gleims~ "Sinngedichte" (auf der Gleim-Bibliothek in Halberstadt) trägt den Titel: "Peter Meffert. Nach dem Italiänischen des Paolo Rolli" und beginnt: "Was will nicht alles Peter Meffert seyn?" (Rollis "Rime" erschienen 1717.) Dasselbe Gedicht steht auch bei ~Klotz~ ("Deutsche Bibliothek der schönen Wissenschaften" Bd. 4, Str. 13, Halle 1770) in einer Kritik des obengenannten Gleimschen Buches. ~Wieland~ beklagte sich in einem Briefe an Gleim vom 9. Mai 1770 ("Ausgew. Briefe von Wieland" II, S. 365), dieser habe sein Amadis-Manuscript einem "Peter Meffert" gezeigt, einem "homunculus", der "poetisches Almosen" zu Musenalmanachen zusammenbettele und aus dem Zusammenhang gerissene Stellen "allenthalben wieder vorweise". J. G. ~Jakobi~ schrieb an Gleim (s. dessen Nachlass zu Halberstadt) am 20. Okt. 1775: "die Peter Mefferts haben, wie der leidige Teufel, überall ihr Spiel. Wir aber singen fort und lieben uns".-- * * * * * Klassiker-Ausgaben, welche durch wörtliche Übersetzung des Textes der Denkträgheit des Lernenden frönen, werden als Ausgaben *ad modum Minellii* in Minellis Art bezeichnet nach dem Rektor der Erasmus-Schule in Rotterdam Jan ~Minelli~ († 1683), der sich zuerst darin hervorthat.-- * * * * * *Blue-stocking,* *Bas bleu,* *Blaustrumpf,* d.h. eine Dame, die sich unter Vernachlässigung ihrer Häuslichkeit in unerfreulicher Weise wissenschaftlich hervorthut, hatte ursprünglich keineswegs die missbilligende Nebenbedeutung, die wir dem Ausdrucke jetzt beilegen, und bezeichnete in der Mehrheit nur Gesellschaften, in denen Kartenspiel verpönt und deren Hauptzweck geistvolle Unterhaltung war. Die Bildung solcher Gesellschaften schreibt man gewöhnlich den drei Damen: Lady ~Montague~, Frau ~Vesey~ und Frau ~Ord~ zu. In diesen Gesellschaften zeichnete sich durch Anmut in der Unterhaltung der Gelehrte ~Stillingfleet~ († 1771) aus, der im Anzuge vernachlässigt, in blauen Kniestrümpfen erschien. Das soll den holländischen Admiral *Boscawen* veranlasst haben, diese Versammlungen "Blaustrumpfgesellschaften" zu nennen, um damit zu bezeichnen, dass in ihnen nur geistige Begabung, nicht der glänzende Anzug den Ausschlag gab. vrgl. ~Boswell~ "Leben Johnsons", 72. Lebensjahr und das Vorwort zu Miss ~Hannah Mores~ Gedicht "Der Bas bleu oder Konversation". Nach ~Doran~ ("Eine Dame des vorigen Jahrhunderts", Kap. 11, London 1873) werden Herrn Stillingfleets blaue Strümpfe zum ersten Mal in einem Briefe der Lady Montague vom Jahre 1757 erwähnt.-- England. Über die um 1680 politische Bedeutung gewinnenden Wörter *Whig* _und_ *Tory* sagt ~Macaulay~, "Geschichte von England", B. 1, K. 2 (S. 253 Ausg. Tauchnitz): "In Schottland hatten einige der verfolgten Kirchenabtrünnigen, durch Bedrückung zur Verzweiflung getrieben, den Primas ermordet, gegen die Regierung die Waffen ergriffen, einige Vorteile über die königlichen Truppen errungen, und sie waren erst zur Ruhe gebracht worden, als Monmouth sie bei Bothwell Bridge geschlagen hatte. Diese Eiferer waren sehr zahlreich unter den Bauern des westlichen Nieder-Schottlands, die gewöhnlich "Whigs", genannt wurden. So wurde der Name Whig den presbyterianischen Eiferern Schottlands beigelegt und auf diejenigen englischen Politiker übertragen, welche Neigung zeigten, dem Hofe gegenüberzutreten und protestantische Dissidenten mit Nachsicht zu behandeln. Zur selben Zeit gewährten die Sümpfe Irlands geächteten Papisten eine Zuflucht. Diese Leute hiessen damals "Tories". Daher wurde der Name Tory Engländern gegeben, die nicht dazu beitragen wollten, einen katholischen Prinzen vom Thron auszuschliessen". "Whig" bedeutet ursprünglich saure Molken; das irische Wort "Tory" ist angeblich soviel wie Räuber.-- * * * * * Es war auf der englischen Flotte Sitte gewesen, den Mannschaften ihre Portion Rum ungemischt zu liefern, was manchen Rausch hervorbrachte und die Mannszucht störte. Deswegen verfügte 1740 Admiral *Vernon*, dass der Rum mit Wasser vermischt verabfolgt werden solle. Schon früher hatte der Admiral, der gewöhnlich einen Rock von kameelhärenem Zeug (grogram) trug, von seinen Leuten deshalb den Beinamen "Old Grog" erhalten. Der Name *Grog* ging nun auf das von ihm erfundene Getränk über.-- * * * * * Das Sir ~Robert~ *Walpole* (1676-1745) zugeschriebene Wort *Ein jeder Mensch hat seinen Preis* ist in dieser Schroffheit nicht von ihm gesagt worden. In ~Coxes~ "Memoirs of the life and administration of Sir Robert Walpole" (IV, S. 369) heisst es von ihm: "Redefloskeln verachtete er. Die Auslassungen vorgeblicher Patrioten schrieb er ihren oder ihrer Angehörigen eigennützigen Absichten zu und sagte von ihnen: 'Alle diese Leute haben ihren Preis'!"-- * * * * * *Nelson*s (1758-1805) Tagesbefehl in der Schlacht bei Trafalgar am 21. Okt. 1805 lautete: *England expects that every man will do his duty.* England erwartet, dass jeder Mann seine Pflicht thun wird. (vrgl. "The dispatches and lettres of Vice-Admiral Lord Viscount Nelson", Bd. 7, S. 150, London 1845-46.)-- * * * * * Dr. ~Johann Jakoby~ bemerkte am 5. Juni 1848 in einer Rede vor Berliner Wahlmännern, dass *O'Conell* (1775-1874) sich einst den *bestverleumdeten Mann* der drei Königreiche genannt habe. Das Wort ist vielfach auf Andere übertragen und variiert worden. So sagte Fürst Bismarck im preussischen Landtage am 16. Jan. 1874: "Gehen Sie von der Garonne, um mit der Gascogne anzufangen, bis zur Weichsel, von dem Belt bis zur Tiber, suchen Sie an den heimischen Strömen der Oder und des Rheins umher, so werden Sie finden, dass ich in diesem Augenblicke wohl die am stärksten und--ich behaupte stolz!--die am besten gehasste Persönlichkeit in diesem Lande bin". Seitdem hört man häufiger: *bestgehasster Mann.--* * * * * * Am 6. April 1852 schrieb das "Albany Evening Journal": "Ein Freund wünscht, dass wir ankündigen, er werde sich zu geeigneter Zeit erlauben, ein neues Wort in das Wörterbuch einzuführen. Der Zweck der beabsichtigten Neuerung ist, die jetzt vorhandene Nötigung zu vermeiden, zwei Wörter, die oft vorkommen, zu gebrauchen, wo eins genügen würde. Das Wort ist *Telegram* (Telegramm) statt 'telegraphische Depesche'" u.s.w. Der Erfinder war der Amerikaner E. P. *Smith* aus Rochester.-- * * * * * *Der rechte Mann an der rechten Stelle* *The right man in the right place* ist aus einer Rede A. H. *Layard*s entwickelt, die er am 15. Januar 1855 im Unterhause hielt, und worin er sagte: "Ich habe immer geglaubt, dass Erfolg das unvermeidliche Ergebnis sein werde, wenn man sowohl dem Landheere wie der Flotte freie Bewegung gönnte, und wenn wir den rechten Mann abordneten, um die rechte Stelle zu füllen".-- * * * * * Der Güterverwalter des Grafen Erne in der irischen Grafschaft Mayo, der englische Kapitän James *Boycott* († 1897), drückte die Pächter seines Herrn derart, dass ihm das empörte Volk Arbeit und Kauf versagte. Unter starkem militärischen Schutz brachten im November 1880 orangistisch gesinnte Arbeiter aus Ulster seine Ernte ein, seine Vorräte in Sicherheit und geleiteten ihn selbst nach einem anderen Ort. Seitdem reden wir in Fällen, wo das Volk zu ähnlicher Selbsthilfe gegen einen Arbeitgeber greift, von *boycotten* und nennen ein solches Verfahren auch kurzweg einen *Boycott.* Der Ausdruck "boycotting" (boykottieren) soll zum ersten Male in einer Dubliner Zeitung vom 13. November 1880 gestanden haben.-- Deutschland und Österreich. Bischof Chrodegang von Metz stellte um 760 zur Besserung der verwilderten Geistlichkeit eine Lebensregel, einen Kanon auf. Dieser Kanon verpflichtete sie, sich nach der Morgenandacht vor dem Bischof oder dessen Stellvertreter zu versammeln, der ihnen ein Kapitel der Bibel, besonders aus dem 3. Buche Mose, ~Leviticus~ genannt, vorlas, das religiöse Gesetze, namentlich für Priester und Leviten enthält, woran er dann die nötigen Rügen und Ermahnungen knüpfte. Hiervon wurde nachmals ein Saal, wo dies geschah, "Kapitelstube", eine solche Gemeinschaft "Domkapitel" genannt, und es erklären sich so die üblichen Worte: *Die Leviten lesen, das Kapitel lesen* _oder_ *abkapiteln, den Text lesen.--* * * * * * Von *Lothar I.* (795-855), der vom Kaiser zum Mönch wurde, stammt nach Matthias Borbonius ("Delitiae Poetarum Germanorum" 1, 685; Frkf. 1612), das Wort her: "Omnia mutantur, nos et mutamur in illis" ("Alles ändert sich und wir ändern uns mit"), was uns in der Form geläufig ist: *Tempora mutantur, nos et mutamur in illis.* Die Zeiten ändern sich und wir uns in ihnen.-- Dass der Parteiruf: *Hie Welf, hie Waiblingen!* zuerst 1140 in der Schlacht bei Weinsberg vernommen worden sei, gehört nach Jaffé ("Gesch. d. Deutsch. Reich. unt. Conrad III." Hann. 1845, S. 35) ins Reich der Fabel. Dr. ~Souchay~ ("Deutsche Geschichte"), kennt den Ruf in der Form: "Hie Welf, hie Waiblinger!"; in G. ~Webers~ "Weltgeschichte", S. 229 heisst es: "Hie Welf, hie Waibling!" Waiblingen war der Name einer hohenstaufischen Burg, anderthalb Meilen von Stuttgart.-- * * * * * Nach der Übergabe von Weinsberg (S. 36 bei Jaffé) wurde, so wird erzählt, den Frauen erlaubt, mit dem, was sie auf den Schultern tragen können, frei abzuziehen. Da kamen sie heraus, eine Jede ihren Mann auf dem Rücken tragend. Man drang in *Konrad III.* diese Arglist zu ahnden. Er aber entgegnete: "Ein Königswort darf nicht geändert werden" (~Zincgref~, "Apophthegmata", Strassb. 1626, S. 29 und 30), woraus ~Bürger~ in der Ballade "Die Weiber von Weinsberg", Strophe 11, Vers 3 und 4 gemacht hat: *Ein Kaiserwort soll man nicht dreh'n, noch deuteln.* Die Erzählung ist unhistorisch. Zum "Hohenlied", 1, 4 bringt schon der Midrasch eine ähnliche Anekdote; s. ~Tendlau~ "Das Buch der Sagen und Legenden jüdischer Vorzeit", S. 54; ~Bernheim~ in den "Forschungen zur deutschen Geschichte", XV. S. 239 ff.-- * * * * * Von ~Ludwig dem Eisernen~, zweitem Landgraf von Thüringen (1140-72), erzählt die "Düringische Chronik" von Joh. Rothe (hrsg. von R. ~von Liliencron~, Jena 1859, S. 292), er wäre im Anfang seiner Regierung so milde und gut gewesen, dass der Übermut der Mächtigen zunahm und das Volk hart bedrückt wurde. Da habe er sich einst im Thüringer Walde auf der Jagd verirrt und habe beim *Schmied von Ruhla*, der ihn nicht kannte, nächtliche Unterkunft gefunden. Die Nacht durch habe der Schmied emsig gearbeitet, und wenn er mit dem Hammer auf das Eisen schlug, so habe er dabei auf den Landgrafen und seine Lässigkeit fluchend und scheltend gerufen: "Nun werde hart", was einen so tiefen Eindruck auf den Fürsten machte, dass er von Stunde an nach dem Rechten sah und wieder Zucht und Ordnung im Lande herstellte (~Otho Melander~ "Joco-Seria" 1603, No. 328). Diese Sage bearbeitete Wilh. ~Gerhard~ (Gedichte, B. 2, S. 24, Leipz. 1826) im Gedichte: "Der Edelacker", aus dem die Worte des Schmieds in der Form: *Landgraf! werde hart!* zum Citate geworden sind.-- * * * * * Das Wort: *Caesar non supra grammaticos,* Der Kaiser hat über Grammatiker nicht zu gebieten, welches durch das von Burchard ~Waldis~ in der Fabel "Wie ein Sauhirt zum Abt wird" mitgeteilte Sprichwort: "Die Schreibfeder muss Kaiserin bleiben" wiedergegeben und von ~Molière~ "Les Femmes savantes" 2, 6 zu: *La grammaire qui sait régenter jusqu'aux rois* Die Grammatik, welche sogar die Könige zu beherrschen weiss, verarbeitet wird, bezieht sich auf Kaiser ~Sigismund~, der nach des ~Cuspinianus~ Kaiserchronik (unter "Sigismund") auf dem Kostnitzer Konzil (1414-18) "Schisma" als männliches Hauptwort brauchte und, deswegen vom Erzbischof ~Placentinus~ gerügt, lateinisch ausrief: "Placentinus, Placentinus, wenn du auch Allen gefallen solltest, gefällst Du uns keineswegs, da Du meinst, dass wir weniger Autorität besitzen als der Grammatiker Priscianus, den, wie Du behauptest, ich verletzt habe"; vrgl. ~Zincgref~ "Apophth.", Strassb. 1626, S. 60.[75]--~Menzel~ "Geschichte der Deutschen", 3. Aufl., Kap. 325: "Konzilium zu Konstanz", lässt ohne Angabe der Quelle den Kaiser sagen: "Ego sum rex Romanus et supra grammaticam" (Ich bin Römischer König und über der Grammatik).-- [Fußnote 75: ~Sueton~ "Über berühmte Grammatiker" 22 und ~Cassius Dio~ 57, 17 erzählen: Als Tiberius sich eines unlateinischen Wortes bedient und Atteius Capito geäussert hatte, wenn es auch kein lateinisches Wort sei, so würde es von nun an eins werden, sagte Marcellus: "Menschen, o Kaiser, kannst Du das Bürgerrecht wohl geben, aber nicht Wörtern".] * * * * * *O sancta simplicitas!* *O heilige Einfalt!* soll *Huss* 1415 (nach ~Zincgref-Weidner~, Amsterdam 1653, 3. T., S. 383) auf dem Scheiterhaufen ausgerufen haben, als er sah, wie ein Bauer (nach von ~Loeper~: "Faust", sowie von Karl ~von Gebler~: "Nachklänge", 1880, 1. Bd., S. 182: "ein altes Mütterchen") in blindem Glaubenseifer sein Stück Holz zu den Flammen herbeitrug. Doch wird schon in der lateinischen Fortsetzung der Kirchengeschichte des Eusebius († 340) durch ~Rufinus~ († 395) B. 10, K. 3 die "sancta simplicitas" erwähnt, mit der ein Bekenner auf dem ersten Konzil zu Nicaea (325) einen bis dahin unüberwindlichen Philosophen zum Schweigen brachte und bekehrte. "Johann Huss und das Konzil zu Costnitz" nach E. de Bonnechose (Leipz. 1848, S. 254) enthält nichts von einem solchen Ausrufe des Huss.-- * * * * * Bei jeder Kaiserkrönung in Deutschland rief der kaiserliche Herold: *Ist kein Dalberg da?* worauf der anwesende ~Dalberg~ vom neugekrönten Kaiser den Ritterschlag als erster Reichsritter empfing. Zum ersten Male wird dieser einem ~Dalberg~ gewährte Ritterschlag bei der römischen Kaiserkrönung ~Friedrichs III.~ im Jahre 1452 erwähnt. ("Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte". Neue Folge I, S. 101.)-- * * * * * *Den gestrigen Tag suchen* erklärt sich aus Wolf Büttners "627 Histoiren von Claus Narren" (Eisleb. 1572. 21, 51), wonach der Hofnarr *Claus* († 1515) den Kurfürsten Johann Friedrich, welcher klagt: "Den Tag haben wir übel verloren" also tröstet: "Morgen wollen wir alle fleissig suchen und den Tag, den du verloren hast, wohl wieder finden."-- * * * * * Ein 1833 erschienener Roman von ~Ludwig Bechstein~ führte den Titel: *Das tolle Jahr.* Der Roman behandelt die Geschichte der Stadt Erfurt im Jahre 1509, das wegen städtischer Wirren also benannt wurde. Heute pflegen wir das Jahr 1848 so zu nennen.-- * * * * * In ~Zincgref-Weidners~ "Apophthegmata" (Lpzg. 1693, S. 10) heisst es: "Als er (*Maximilian I.*, † 1519) auf eine Zeit gar vertraulich Gespräch hielte mit etlich seiner Leuten von einem und andern Land und Königreich, fället er unter andern auch dieses Urteil: 'Wenn es möglich wäre, dass ich Gott sein könnte und zween Söhne hätte, so müsste mir der älteste Gott nach mir und der andre König in Frankreich sein'". Die Redensart *leben wie Gott in Frankreich,* die allein in Deutschland gebräuchlich ist, lässt sich nur aus dieser Anekdote erklären. Man muss annehmen, dass Maximilian in den Mund gelegt wurde, sein erster Sohn müsse Gott, sein zweiter Gott in Frankreich sein.-- * * * * * Der Ablasskrämer Johann *Tetzel* (1455-1519) pflegte zu sagen: "sobalde der pfennige ins becken geworffen und clünge sobalde vere die sele, dafür er geleget, ym Himmel" (s. "Görlitzer Annalen" 1509-1542 von Bürgermeister Joh. Hass; abgedr. in d. "Zeitschr. f. histor. Theolog." 4. Heft, Jahrg. 1842, S. 173). Hans ~Sachs~ in seinem Sang "Die Wittenbergisch Nachtigall, Die man yetz höret vberall" (1523) legte dann den Ablasskrämern die Verse in den Mund: "Legt ein gebt euwer hilff und stewr Und lösst die seel auss dem Fegfewr Bald der guldin im Kasten klinget Die Seel sich auff gen hymel schwinget". Dies hat sich zu dem geflügelten Wort umgeformt: *Sobald das Geld im Kasten klingt, Die Seele aus dem Fegfeuer springt.* Freilich hat ~Tetzel~ in seiner Antithese gegen Luthers 27. These ("Statim ut iactus numus in cistam tinnierit evolare dicunt animam") gesagt, dass eine geläuterte Seele sich auch ohnedem zu Gott aufschwinge, aber er hat damit nicht ganz die reinigende Kraft solcher Spende abgeleugnet. (vrgl. Kayser: "Geschichtsquellen über Tezel" Annab. 1877. S. 13).-- * * * * * *Luther* soll am 18. April 1521 vor dem Reichstage zu Worms seine Antwort auf die Frage, ob er widerrufen wolle, mit den Worten geschlossen haben: *Hier stehe ich! Ich kann nicht anders. Gott helfe mir! Amen.* Diese Worte stehen an dem Lutherdenkmale, welches 1868 in Worms enthüllt wurde. Nach der ältesten Darstellung hat er aber nur die im Sprachgebrauche der Zeit gewöhnlichen Worte: "Gott helfe mir, Amen!" gesprochen. ("Theologische Studien und Kritiken" von Hundeshagen und Riehm, 1869, 3. Heft, S. 517; ~Ranke~: "Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation", 6. Aufl., Bd. 1, S. 336.)-- * * * * * Mit dem die Richtigkeit einer Rechnung bekräftigenden Worte: *nach Adam Riese* erwecken wir das Andenken des Vaters der modernen Rechenkunst, des Bergbeamten Adam ~Ryse~ in Annaberg (1482-1559), dessen Rechenbuch 1523 zu Erfurt erschien.-- * * * * * *Bruder Studio* erklärt ~Scheube~ ("Aus den Tagen unserer Grossväter", S. 174) also: "Als der Gründer der Universität Jena, Kurfürst *Johann Friedrich der Grossmütige* von Sachsen, aus seiner Gefangenschaft bei Kaiser ~Karl V.~ entlassen, am 24. Sept. 1552 feierlichen Einzug hält in seiner neuen Hochschule, da erfreut er sich besonders an der stattlichen Anzahl der ihn jubelnd empfangenden, kräftig frischen Jünglinge. 'Sieh! das ist Bruder Studium!' spricht er lächelnd zu dem im Wagen an seiner Seite sitzenden ~Lukas Cranach~, indem er auf die ihn umgebenden Musensöhne deutet. Das Wort schlägt ein, und bald wird es zur allgemeinen Bezeichnung des deutschen Studenten, als die es wohl bis an das Ende aller Dinge fortleben wird".-- * * * * * *Fiat iustitia, et pereat mundus* wird in den "Loci communes" (1563) des ~Joh. Manlius~ II, p. 290 als Wahlspruch Kaiser *Ferdinand*s *I.* (reg. 1556-64) angegeben, und ~Zincgref~ ("Apophth." Strassb. 1626, S. 107) sagt von diesem Kaiser: "Es war ihm auch diese Rede sehr gemein: 'Das Recht muss seinen Gang haben und sollte die Welt darüber zu Grunde gehen'."-- * * * * * Dass *die Türkei der kranke Mann* genannt wird, erklärt sich also: Auf der Münchener Staatsbibl. (Cod. germ. 4055, S. 148-153) befindet sich ein Lied des Chorherrn zu Baumburg J. Albert *Poysel*, "Der Türk ist krank", 1683 (von ~Ditfurth~. "Histor. Volksl. von 1648-1746", No. 45, Heilbr. 1877), in dem es heisst: Mein Hirn das schwindt, mein Haupt empfindt Ohnmachten und Hinfallen; ... ... ... ... ... Mein Alkoran und mein Divan In schwerer Schwachheit liegen; Mein g'habte Macht, mein g'führte Pracht Liegen fast in den Zügen. No. 47 daselbst (Münchener Staatsbibl., Cod. germ. 4088, S. 117) von demselben Verfasser ist betitelt: Suldans Krankheit. 1684. Der Sultan klagt darin über seine Krankheit, und es wird ihm von zehn Ärzten über dieselbe Aufklärung erteilt. Schon zu Ende des 17. Jahrh. hatte Sir ~Thomas Roe~, Botschafter ~Jakobs II.~ in Konstantinopel, geschrieben, dass das Osmanenreich dem Körper eines alten Mannes gleiche, der, mit Krankheit bedeckt, den Anschein der Gesundheit annehme, obwohl sein Ende nahe sei. In ~Montesquieus~ "Lettres Persanes" (1721), I, Brief 19 heisst es dann: "Ich habe mit Erstaunen die Schwäche der Osmanen gesehen. Dieser kranke Körper wird nicht durch eine milde und massige Diät erhalten, sondern durch gewaltsame Mittel, die ihn unaufhörlich erschöpfen und untergraben" .... und ~Voltaire~ (Correspondance XVI) schrieb an Katharina II.: "Votre Majesté dira que je suis un malade bien impatient et que les Turcs sont beaucoup plus malades". Nach H. v. Treitschke ("Deutsche Geschichte im 19. Jahrh." IV, 331) nannte ~Ancillon~ den Sultan zuerst einen "kranken Mann". Endlich enthält ein 1854 im englischen Parlamente verteiltes Blaubuch die Unterredungen von ~Nikolaus I.~ mit dem britischen Gesandten Sir George ~Hamilton Seymour~ in Petersburg in den Monaten Januar bis April 1853. Am 14. Januar hatte der Kaiser der Pforte als eines an Altersschwäche leidenden Kranken erwähnt, der plötzlich unter den Händen sterben könnte. ~Seymour~ hatte über das Gespräch nach London an Lord ~Russell~ berichtet. Auf des letzteren Rückäusserung, die Auflösung des Patienten würde doch vielleicht noch länger, vielleicht noch hundert Jahre dauern, sagte der Kaiser zum Gesandten am 20. Februar 1853: "Ich wiederhole Ihnen, dass der Kranke im Sterben liegt".-- * * * * * Über *Alter Schwede* bemerkte ~von Treitschke~ in einem Vortrage an der Berliner Universität über "Geschichte des preussischen Staates" (Sommer 1879), der Ausdruck sei dadurch entstanden, dass der grosse Kurfürst (1640-88) alte gediente schwedische Soldaten in seine Dienste zu treten veranlasste. Diese Leute seien vornehmlich zu Unteroffizieren gemacht worden, weil sie Rekruten gut zu drillen verstanden; sie hiessen "die alten Schweden". ~Weigand~ erklärt die Redensart als "Mann von altem Schrot und Korn"; "~Der richtige Berliner~" (4. Aufl., 1882, S. 92) als "gemütliche Anrede".-- * * * * * In der Schlacht am Speierbache am 14. Nov. 1703 im spanischen Erbfolgekriege waren die deutschen Truppen, unter ihnen die von ihrem Erbprinzen geführten Hessen-Kasseler, geschlagen worden. Am 13. Aug. 1704 verloren die Franzosen die Schlacht bei Höchstedt (Blenheim). Als ihr Feldherr, Marschall ~Tallard~, gefangen vor den *Erbprinzen von Hessen* geführt wurde, rief ihm dieser entgegen: "Ah, monsieur le maréchal, vous êtes très-bien venu, voilà de la revanche pour Speierbach". *Revanche für Speierbach* ist noch heute ein in Hessen und Westfalen geläufiges Wort.-- * * * * * Nach ~Erman~ ("Mémoires pour servir à l'histoire de Sophie Charlotte, reine de Prusse" Berlin 1801, p. 197) beklagte sich *Leibniz* (1646-1716), die Königin Sophie Charlotte frage immer noch weiter, auch wenn er ihr ein philosophisches Problem gelöst habe: sie verlange, *le pourquoi du pourquoi*, *das Warum des Warums* zu erfahren.-- * * * * * 1716 wurde auf Grund einer Denkschrift des Grafen Karl ~Truchsess~ eine Reform wegen der Kriegsgefälle des platten Landes in dem Amt Brandenburg versucht, und der Graf und vier von den preussischen Ständen wurden zur Beratung nach Berlin beschieden. Ein Erbieten der vier preussischen Herren, die 220000 Thaler jährlich, auf die der König rechnete, in bisheriger Weise aufzubringen und dies mit dem dazu berufenen Landtage zu vereinbaren, lehnte *Friedrich Wilhelm I.* (reg. 1713-40) durch folgende Randbemerkung vom 25. April 1716 an die Kommission ab: "sie sollen mir ihre Meinung schreiben, ob das nicht angeht sonder mein prejudice, dass ich den Landtag lasse ausschreiben; und gebe auch 4000 Thlr. Diäten. Aber die Hubenkommission soll ihren Fortgang haben. Ich komme zu meinem Zweck und stabiliere die Souveränität und setze die Krone fest wie einen *rocher von bronze,* und lasse den Herren Junkers den Wind von Landtag. Man lasse den Leuten Wind, wenn man zum Zweck kommt. Ich erwarte ihr sentiment". (~Droysen~: "Gesch. der Preuss. Polit.", Berl. 1855-81, IV, 2. Abtl. S. 198.) Daher scheint es unhistorisch, dass ein Bericht der Stände Preussens über die neue Besteuerung die Worte enthalten habe: Tout le pays sera ruiné (das ganze Land wird ruiniert werden), und dass der König dazu folgende Randbemerkung beigefügt habe: "Tout le pays sera ruiné? Nihil kredo,[76] aber das Kredo,[77] dass die Junkers ihre Autorität Nie pozwolam[78] wird ruiniert werden. Ich stabiliere die Souveränetät wie einen Rocher von Bronze". Wer erzählt das zuerst?-- [Fußnote 76: Davon glaub' ich Nichts.] [Fußnote 77: glaub' ich.] [Fußnote 78: "Ich erlaube es nicht", Worte, mit denen jedes polnische Reichstagsmitglied einen Beschluss verhindern konnte.] * * * * * Wir nennen einen Aufschneider und seine Aufschneidereien einen *Münchhausen* _und_ *Münchhausiaden.* Freiherr Karl Friedrich Hieronymus ~von Münchhausen~, auf Bodenwerder bei Hannover (1720-97) hatte sich durch die Erzählung unglaublicher Abenteuer, die er selbst erlebt haben wollte, einen Namen gemacht, so dass bereits im "Vademecum für lustige Leute" T. 8 (Berl. 1781, S. 92, No. 175) sechzehn "M--h--s--nsche Geschichten", und Teil 9 (1783. S. 76, No. 166) "Noch 2 M--Lügen" vorkommen. Auch gab er Veranlassung zu dem 1785 in London erschienenen, vom Professor ~Raspe~ in englischer Sprache verfassten Buche: "Baron Münchhausens Erzählung seiner wundersamen Reisen und Campagnen in Russland", das ~Bürger~ ins Deutsche übertrug. (~Raspe~ war nach "the Gentleman's Magazine for January 1856", S. 2, storekeeper at Dolcoath Mine, in Cornwall und schrieb hier das Buch.) ~Immermanns~ humoristischer Roman "Münchhausen" erschien 1838-39.-- * * * * * Das Wort *Friedrichs des Grossen* (reg. 1740-86): *Gazetten müssen nicht geniert werden* ist einem Briefe des Kabinetsministers Grafen ~Podewils~ vom 5. Juni 1740 an Minister ~von Thulmeyer~ entlehnt, welchem darin der Wille des Königs mitgeteilt wird, dem Redakteur der Berliner Zeitung unbeschränkte Freiheit zu lassen, in dem Artikel "Berlin" von demjenigen, "was anitzo hier vorgeht", zu schreiben, was er will, ohne dass er censiert werde. "Ich nahm mir zwar die Freiheit", fährt ~Podewils~ fort, "darauf zu regerieren, dass der ***sche Hof über dieses Sujet sehr pointilleux sei. Se. Majestät erwiderten aber, dass Gazetten, wenn sie interessant sein sollten, nicht geniert werden müssten" (J. D. E. ~Preuss~, "Friedrich der Grosse. Eine Lebensgeschichte". B. 3, S. 251).-- * * * * * Am 22. Juni 1740 berichteten Staatsminister ~von Brand~ und Konsistorialpräsident v. ~Reichenbach~ an Friedrich II., dass wegen der römisch-katholischen Soldatenkinder, besonders zu Berlin, römisch-katholische Schulen angelegt wären, die zu allerlei Inkonvenienzen, namentlich aber dazu Gelegenheit gegeben hätten, dass wider des Königs ausdrücklichen Befehl aus Protestanten römisch-katholische Glaubensgenossen gemacht worden wären. Dies habe der Generalfiskal berichtet. Sie fragten nun an, ob die römisch-katholischen Schulen bleiben, oder welche andere Antwort sie dem Generalfiskal geben sollten. Der König schrieb an den Rand: "Die Religionen Müsen alle Tolleriret werden und Mus der Fiscal nuhr das Auge darauf haben, das keine der andern abrug Tuhe, den hier mus ein jeder nach seiner Fasson Selich werden". (~Büsching~, "Charakter Friedrichs II., Königs von Preussen".) Danach citiert man als Wort des Königs: *In meinem Staate kann jeder nach seiner Façon selig werden.* Er mochte in den "Mémoires, ou oeconomies royales d'état, domestiques, politiques et militaires de Henri le Grand" par Maximilien de Bethune, due de ~Sully~ (Amst. 1725, tom. I ch. 19) gelesen haben: "plût a Dieu ... que vous fussiez si prudent que de laisser à chacun gagner Paradis comme il l'entend".-- * * * * * In dem Aufsatz "Die Tänzerin Barbarina" von Louis ~Schneider~ ("Der Bär", Berlin, 10. Jan. 1880, S. 25) wird erzählt, dass, als Graf ~Dohna~ für die Bemühungen seines Haushofmeisters C. L. ~Mayer~ in der Überführung der Tänzerin nach Berlin im Jahre 1744 auf eine besondere Belohnung desselben antrug, der König geantwortet habe: "Kriegt nichts! hat nur seine *verfluchte Schuldigkeit* gethan". Hat der König dieses Wort zuerst gebraucht? oder ist es schon vorher angewendet worden? Gewöhnlich sagt man: *Verfluchte Pflicht und Schuldigkeit.--* * * * * * Als ~Friedrich der Grosse~ 1745 der Kaiserin Elisabeth von Russland sein Bildnis von Antoine Pesne sandte, gab er ihr in dem Begleitschreiben den Namen einer *Semiramis des Nordens,* den ~Voltaire~ später auf Katharina II. anwandte (s. Strauss "Voltaire" 1. Aufl. S. 294).-- * * * * * *Der Philosoph von Sanssouci* nannte Friedrich II. sich selbst, indem er 1752 die erste Sammlung seiner Werke unter dem Titel herausgab: "Oeuvres du Philosophe de Sanssouci. Au Donjon du Château. Avec privilège d'Apollon".-- * * * * * ~Friedrichs~ Reitergeneral Hans Joachim von ~Zieten~ (nicht: Ziethen) erwarb sich den Namen: *Zieten aus dem Busch* (nach "Zieten", Gedenkblätter zum 8. Okt. 1880. S. 23) schon 1744 durch die dem Feinde sehr unbequeme und den bedrängten Waffengefährten höchst erfreuliche Plötzlichkeit seines Erscheinens.-- * * * * * Am 23. Sept. 1757 schrieb ~Friedrich der Grosse~ aus Erfurt an Marquis ~d'Argens~ eine Épître, worin er den Vorsatz, seinem Leben ein Ende zu machen, deutlich ausspricht. ~Voltaire~, dem diese Epistel zu Gesichte gekommen war, schrieb unmittelbar darauf an den König zwei Briefe, um ihn zu bitten, dass er noch länger leben möchte. In der Antwort des Königs vom 9. Okt. kommt vor: Pour moi, menacé de naufrage, Je dois, en affrontant l'orage, *Penser, vivre et mourir en Roi.* In ~Schubarts~ Hymnus "Friedrich der Grosse, März 1786" ("Sämtl. Ged." Stuttg. 1786. II, 406) heisst es: Du schwurst im Drange der grössten Gefahr, Als König zu denken, zu leben, zu sterben. Dieser Hymnus wurde in Berlin nachgedruckt; am Tage der Ausgabe wurden 7000 Exemplare verkauft: eine Wache vor dem Hause musste dem Andrange wehren. (Journal von und für Deutschland, 1786, 2, 165.)-- * * * * * Vor der Schlacht bei Zorndorf (25. Aug. 1758) rief ~Friedrich~ dem Garde-Major ~von Wedel~ zu, als ihm die ersten zerlumpten Kosaken als Kriegsgefangene vorgeführt wurden: (_Sehe er hier_,) *mit solchem Gesindel muss ich mich herumschlagen.* (vrgl. ~Archenholz~: "Gesch. d. siebenjähr. Krieges", Berl. 1793. I, 168.)-- * * * * * *Der Fürst ist der erste Diener seines Staats* hat ~Friedrich der Grosse~ sechsmal und stets in französischer Form geschrieben. So heisst es in ~Friedrichs~ "Mémoires de Brandebourg" (T. 1, p. 123 der Ausg. der Werke ~Friedrichs~ durch ~Preuss~): "Un prince est le premier serviteur et le premier magistrat de l'État", und es wiederholt sich in verschiedenen Wendungen, bei denen einmal das Wort "domestique", einmal das Wort "premier ministre" gebraucht wird, an folgenden Stellen: T. 8, p. 65; T. 9, p. 197; T. 24, p. 109; T. 27, p. 297 und kommt ausserdem in dem im Archiv liegenden eigenhändigen 'Testament politique' des Königs vor. ~Hettner~ ("Gesch. d. deutsch. Literat, im 18. Jahrh." 2. Buch. "D. Zeitalt. Friedr. d. Gr." 3. Aufl., Brnschwg. 1879, S. 14) glaubt das Wort auf ~Massillon~ zurückführen zu dürfen, "welcher die Knaben- und Jünglingsjahre Friedrichs aufs tiefste beschäftigte". In den berühmten Fasten-Predigten (Petit-Carême), die ~Massillon~ auf Befehl des Regenten dem 9jährigen König ~Ludwig XV.~ (im Jahre 1717) hielt, steht nämlich: "Sire, die Freiheit, welche die Fürsten ihren Völkern schuldig sind, ist die Freiheit der Gesetze: Ihr seid nur der Diener und Vollstrecker des Gesetzes". (Vous n'en êtes que le ministre et le premier dépositaire.) Diese Anschauung von den Regentenpflichten ist aber noch älter. Schon in ~Calderon~ "Das Leben ein Traum" (zuerst gedruckt 1635), Akt I, steht: "~Seneca~ sagte, dass ein König der demütige Sklave seines Staates wäre". Es ist die Stelle aus "De clementia" I, 19 gemeint: "(rex) probavit, non rempublicam suam esse, sed se reipublicae". Und sogar schon von ~Tiberius~ überliefert ~Sueton~ ("Tib." 29), dass er gesagt habe, "ein guter und heilbringender Fürst müsse dem Senat dienen und der gesamten Bürgerschaft ("bonum et salutarem principem ... senatui servire debere et universis civibus...").-- * * * * * Am Schluss des "Exposé du gouvernement prussien" ~Friedrichs des Grossen~ heisst es: "Dies sind einige meiner Betrachtungen und Gedanken über die Regierung dieses Landes, welches, so lange es nicht eine grössere Konsistenz und bessere Grenzen haben wird, von Fürsten regiert werden muss, die *toujours en vedette* *immer auf dem Posten* sein und die Ohren aufsperren müssen, sich von einem Tag zum andern gegen die verderblichen Pläne ihrer Feinde zu verteidigen".-- * * * * * Die Randschrift des Königs zu einer Anfrage des Ministeriums vom 18. Dez. 1766 hinsichtlich der Instandsetzung der schadhaft gewordenen Langen Brücke in Berlin "Buchholtz hat kein Geld dazu" lebt in der Form: *Dazu hat Buchholtz kein Geld* noch heute im Volksmunde. (~Buchholtz~ wurde 1753 Hof-Etats-Rentmeister, dann Kriegs- und Domänenrat, sowie Königlicher Trésorier. S. "Johann August Buchholtz", nach Familienpapieren erzählt vom Hauptmann J. B. Buchholtz in der Berliner Wochenschrift "Der Bär", 1881, No. 11, S. 157 u.s.w., sowie "Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine", April 1878, S. 12.)-- * * * * * Die unklassische Inschrift der 1780 vollendeten königlichen Bibliothek zu Berlin *Nutrimentum spiritus* Nahrung des Geistes verdankt ihren Ursprung wohl einer Lektüre ~Friedrichs des Grossen~, der "Histoire ou vie tirée des monumens anecdotes de l'ancienne Égypte" des Abbé ~Terrasson~ (Amst. 1732, S. 70), ein Werk, das ~Friedrich~ in einem Briefe aus Ruppin vom 23. März 1733 an Herrn von ~Grumbkow~ lobte. Die Überschrift der Bibliothek in Theben lautete nach Diodor 1, 49, 3: "ψυχῆς ἰατρεῖον" ("Klinik für die Seele"). Übrigens gebrauchte der König während der Zeit des Baues die Ausdrücke "aliment de l'esprit" und "nourriture de l'âme" (s. ~Preuss~: "Oeuvres de Frédéric-le-Grand", XXIV, p. 27 und XXV, p. 18). ~Ad. Streckfuss~ ("500 Jahre Berliner Geschichte" 3. Aufl., 1. Bd., 8. Abteil., 13. u. 14. Kap.) nennt ohne Beleg als Verfasser der Inschrift ~Quintus Icilius~, der jedoch ein zu guter Lateiner war, um nicht zu wissen, dass "spiritus" ohne Beiwort nur "Hauch" oder "Athem" heisst. "Nutrimentum" oder "Pabulum ingenii" wäre unanfechtbar gewesen. Nach ~Thiébault~ ("Mes souvenirs de vingt ans de séjour à Berlin, ou Frédéric le Grand" I, 283; Paris 1804) wählte der König die Inschrift gerade gegen den Rath des Quintus Icilius.-- * * * * * Nach Ed. ~Vehse~ ("Preussen" IV, 175) steht in einer Kabinetsordre ~Friedrichs des Grossen~ von 1785 (ein Datum giebt er nicht an): *Ich bin es müde, über Sklaven zu herrschen.* Der Satz entspricht völlig ~Friedrichs~ erleuchtetem Sinn. Noch sechzehn Tage vor seinem Tode verfügte er in der Kabinetsordre vom 1. Aug. 1786 über die Besiedelung urbar gemachten Landes bei Tilsit: "Die Bauern, welche da angesetzt werden, müssen ihre Güter alle eigentümlich haben, weil sie keine Sklaven sein sollen" (s. ~Preuss~: "Friedr. d. Gr." 1834. IV, 259-60).-- * * * * * Im Jahre 1770 war in Jena "*Schwefelbande*" der Name einer als roh berüchtigten Studentenverbindung (s. H. A. O. Reichardts Selbstbiographie, überarbeitet und herausgegeben von Hermann Uhde, Stuttg. 1877).-- * * * * * Eine veraltete, allbekannte Anekdote nennen wir einen *Meidinger* wegen der Sammlung "Auserlesener Histörchen", die den Lesestoff der 1783 erschienenen, vielgebrauchten französischen Grammatik Johannes Val. *Meidinger*s bildeten.-- *Ein Rothschild* wird ein schwer reicher Mann genannt nach dem Begründer des Handlungshauses zu Frankfurt a. M., Mayer Anselm Rothschild (1743-1812), und nach den Erben seines Namens und Rufes.-- * * * * * *Tempi passati!* geht auf Kaiser *Joseph II.* (geb. 1741; gest. 1790) zurück. ~Archenholtz~ "England und Italien" (1785) erzählt im 2. Bande, S. 46, bei Gelegenheit der Beschreibung des Dogenpalastes in Venedig: "Unter andern ist hier die ausserordentliche Begebenheit vorgestellt, wie Kaiser Friedrich I. 1172 vom Papst Alexander zu Venedig vom Bann mit grossen Feierlichkeiten losgesprochen wurde. Der Kaiser liegt hier der Geschichte gemäss zu den Füssen des Papstes und erhält die Absolution. Es wird erzählt, dass man, als Kaiser Joseph II. diesen Palast besah, geglaubt habe, ihm nicht dies Gemälde zeigen zu dürfen, und daher bemüht gewesen sei, seine Aufmerksamkeit auf andere Gegenstände zu richten; allein vergebens. Der Kaiser ward es gewahr, man sagte ihm mit dem grössten Glimpf, wovon die Rede sei, worauf er lächelnd versetzte: "Tempi passati!" (s. Kap. III das schwermütige: "Die Zeiten sind vorbei!") Das in Rede stehende Gemälde ist von ~Federigo Zuccaro~ († 1609) und hängt in dem Saale des grossen Rats (sala del maggior consiglio) rechts nach der Piazetta zu.-- * * * * * Nach ~Georg Webers~ "Weltgeschichte" (12. Aufl., I, 819) sagte der Minister Fürst Wenzel Anton von *Kaunitz* (1711-94) zu ~Joseph II.~: "Ein ganzes *Volk in Waffen* ist an Majestät dem Kaiser ebenbürdig".-- * * * * * *Ruhe ist die erste Bürgerpflicht* ist einem öffentlichen Anschlagzettel auf blassrotem Papier mit deutschen Lettern entlehnt, welchen der Minister Graf *von der Schulenburg-Kehnert* am Montag nach der Schlacht bei Jena an die Strassenecken Berlins heften liess, und welcher lautete: "Der König hat eine Bataille verlohren. Jetzt ist Ruhe die erste Bürgerpflicht. Ich fordere die Einwohner Berlins dazu auf. Der König und seine Brüder leben! Berlin, den 17. Oktober 1806. Graf v.d. Schulenburg". Ein Exemplar des Anschlages befindet sich im Märkischen Provinzial-Museum zu Berlin.-- * * * * * Die Bezeichnung des Freiherrn ~vom und zum Stein~ als *Alles Bösen Eckstein, Alles Guten Grundstein, Aller Deutschen Edelstein* (in der Fassung "Des Guten Grundstein" etc., Inschrift an dem am 9. Juli 1872 auf der Burg Nassau enthüllten Steindenkmale) rührt nach einer "Biographie Steins" des Freiherrn A. v. ~Seld~ (s. H. ~Pröhles~ "Germania", S. 289) von dem Geheimen Ober-Regierungsrat *Süvern* (1775-1829) in Berlin her. Der Spruch wurde nach Streckfuss ("500 Jahre Berliner Geschichte" X. Abt., 5. Kap., 3. Aufl., 1880) im Jahre 1808 bekannt. (Wodurch?) In ~Schmidts~ "Neuem Nekrolog der Deutschen", 9. Jahrgang (1831), stehen unter einem Stahlstiche des Freiherrn vom Stein die Worte: *Des Rechtes Grund-Stein, Dem Unrecht ein Eck-Stein, Der Deutschen Edel-Stein.* S. 572 stehen dieselben Worte als Motto von Steins Biographie. In den "Erinnerungen an Minister vom Stein" (Altenburg 1832) befindet sich sein Titelbild mit derselben Unterschrift, und in "Steins Lebensabend" von Dr. ~Wiesman~ (Münster 1831, S. 35) heisst es: "Noch von einer späten Nachwelt wird mit hoher Achtung genannt werden der edle Name dieses grossen Mannes, unter dessen Bild die dankbaren Zeitgenossen die bedeutungsvollen und treffenden Worte setzten: Freiherr von Stein, Des Rechtes Grund-Stein, Dem Unrecht ein Eck-Stein, Der Deutschen Edel-Stein". Sicherlich dachte der Verfasser des Steinspruchs dabei an Jesaias 28, 16: "... ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen köstlichen Eckstein ..." (s. Kap. I).-- * * * * * *Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende!* (Erweiterung des Ausdrucks in Psalm 73, 19: "ein Ende mit Schrecken nehmen") rief Ferdinand *von Schill* (1776-1809) am 12. Mai 1809 auf dem Marktplatze von Arneburg an der Elbe der begeisterten Schar zu, die ihm von Berlin aus nachgezogen war. (~Haken~ in "Ferdinand von Schill", Lpz. 1824, Bd. 2, S. 88, setzt hinzu: "Dieser Ausdruck war seiner Vorstellung so geläufig, dass er sich desselben zum öftern bediente".) Es berührt komisch, dass schon ~Aesops~ Hasen (Halm 237 c) ähnlich sagen: "βέλτιον ... θανεῖν ἅπαξ ἢ διὰ βίον τρέμειν", "Besser auf einmal sterben, als sein Leben lang in Schrecken sein". Dies scheint aus ~Homer~ zu stammen, bei dem wir Il. 15, 511 lesen: βέλτερον, ἢ ἀπολέσθαι ἕνα χρόνον ἠὲ βιῶναι, ἢ δηθὰ στρεύγεσθαι ἐν αἰνῇ δηιοτῆτι. Besser, die Wahl des Todes beschleunigen oder des Lebens, Als so lang' hinschmachten in schreckensvoller Entscheidung. und Odyss. 12, 350: Βούλομ' ἅπαξ πρὸς κῦμα χανὼν ἀπὸ θυμὸν ὀλέσσαι, ἢ δηθὰ στρεύγεσθαι ... Lieber will ich auf einmal den Geist in den Fluten verhauchen, Als noch lang' hinschmachten...-- * * * * * 1811 verteidigte Finanzminister Graf *Wallis* in Wien eine Verfügung, durch die er die Reduzierung der Bankozettel auf ein Fünftel ihres Nennwerts anordnete, ~Metternich~ im Ministerrate gegenüber unter andern mit den Worten: *Was gemacht werden kann, wird gemacht.--* * * * * * Den Namen "Schar der Rache" gab Major Freiherr Ludwig Adolf Wilhelm *von Lützow* (1782-1834) im Freiheitskriege der von ihm gesammelten Freischar. Gewöhnlich wird citiert: *Korps der Rache.--* * * * * * In der Beilage III, Abs. 5 zu *Friedrich Wilhelm III.* (reg. 1797-1840) Verordnung vom 17. März 1813 über die Organisation der Landwehr (gedr. in d. Hartungschen Holbuchdruckerei) heisst es: "Jeder Landwehrmann wird als solcher durch ein Kreuz von weissem Blech mit der Inschrift *Mit Gott für König und Vaterland* bezeichnet, welches vorn an der Mütze angeheftet wird". "Pro deo, rege et patria" (Für Gott, König und Vaterland) war nach der Berliner Zeitschrift "Der Bär" (1879, No. 16) schon 1701 der Wahlspruch einer Landmiliz zu Bernau bei Berlin.-- *So fluscht et bäter,* _oder_: *Dat fluscht bäter* (So geht es besser von statten) rief in der Schlacht bei Grossbeeren am 23. Aug. 1813 die pommersche Landwehr, die im Regen unbrauchbaren Flinten umkehrend und mit Kolbenschlägen auf die Schädel der Feinde einhauend. In Gustav ~Partheys~ "Jugenderinnerungen" (1871; I, 397) heisst es über einen Hauptmann von Rode: "Keinen grösseren Gefallen konnte er seinen Leuten thun, als wenn er ihnen erlaubte, die Gewehre umzukehren und mit dem Kolben zu arbeiten. 'Det fluscht besser'! pflegten sie in ihrem Plattdeutsch zu sagen, und diese Redensart ist lange in manchen Berliner Kreisen einheimisch gewesen, ja man erzählte sich, dass auch dem Kronprinzen von Schweden dieses seltsame Wort zu Ohren gekommen, und er sich nach der Bedeutung erkundigt. Als man ihm dieselbe deutlich gemacht, habe er zu den Pommern und Uckermärkern gesagt: Eh bien, flouchez toujours!"-- * * * * * Nach v. ~Treitschke~ ("Deutsche Gesch. im 10. Jahrh.", Lpz. 1879, 1. B., S. 504) wurde ~Blücher~ am 19. Okt. 1813, während er die Russen gegen das Gerberthor in Leipzig führte, zum ersten Male von den Kosaken mit dem Ehrennamen begrüsst: *Marschall Vorwärts!--* * * * * * Am 23. Nov. 1814 schrieb Jacob ~Grimm~ an seinen Bruder Wilhelm (Briefwechs. d. Brüd. Grimm. Weimar 1881) vom Wiener Kongress her, der im September begonnen hatte: "Wie dieser Tage der prince de Ligne sagte: "le congrès danse beaucoup, mais il ne marche pas". Gewöhnlich wird dies Spottwort des österreichischen Feldmarschalls ~Karl Josef Fürst~ von *Ligne* († Dez. 1814) in der Form citiert: *Le congres ne marche pas, il danse.* ~Varnhagen von Ense~ ("Galerie v. Bildnissen aus Rahels Umg. u. Briefwchs." Lpz. 1836. I, 92) schreibt: "Der Fürst von Ligne erlebte noch den grossen Kongress von Wien, wo die Feste leichter als die Geschäfte in Gang kamen, und sein berühmtes Wort veranlasst wurde: Der Kongress tanzt wohl, aber geht nicht".-- * * * * * H. v. ~Treitschke~ ("Hist. u. polit. Aufs.", 4. Aufl., Lpz. 1871, I, 171) sagt in "Hans von Gagern" (München 1861): "Man kennt *Blücher*s Toast nach Waterloo (18. 6. 1815): *Mögen die Federn der Diplomaten nicht wieder verderben, was das Volk mit so grossen Anstrengungen errungen!"--* * * * * * Über den Ausdruck: *den Schwerpunkt nach Ofen verlegen* sagt der namenlose Verfasser (Kertbeny, ~Benkert~) der "Spiegelbilder der Erinnerung" (1869. III, S. 189, in der "Geschichte eines Stiefgrossvaters"): "Österreichs Schwerpunkt liegt in Budapest. Dies 'geflügelte Wort' sprach zuerst dessen Erfinder *Friedrich von Gentz* 1820 im Kabinete ~Metternichs~ aus; im ungarischen Reichstage erklang dies Schlagwort zuerst aus dem Munde des grossen Grafen ~Széchenyi~; 1840 rief ~Massimo d'Azeglio~ dies Wort Österreich zu, um es zu bewegen, seine fixe Idee des Besitzes von Oberitalien aufzugeben; dies Wort sprach Graf Camillo ~Cavour~ 1857 in Compiègne aus, und diesen guten Rat erlaubte sich Graf ~Bismarck-Schönhausen~ 1863 in einer Zirkulardepesche Österreich schriftlich (?), 1866 praktisch auf dem Schlachtfelde zu erteilen." Graf ~Beust~ äusserte in der Sitzung der österreichischen Delegationen vom 19. Aug. 1869, die Redensart entstamme einer Unterredung Bismarcks mit dem österreichischen Gesandten ~Karolyi~.-- * * * * * Karl von ~Holtei~ erzählt ("Vierzig Jahre" IV, 61; vrgl. VI, 137; 2. Aufl. 1859), Zacharias *Werner* (1768-1823) pflegte "in Zeiten seiner Wiener Heiligkeit", (also von 1814 an bis zu seinem Tode, 1823) ~Goethe~ nur mit *d*(_ies_)*er grosse Heide* zu bezeichnen ["ein Ausdruck, den der liebenswürdige Grillparzer--wenn er Werners ostpreussischen Dialekt nachahmt, unwiderstehlich!--gar nicht vergessen kann"]. Dies mag ~Heine~ zu Ohren gekommen sein, von dem ~Goethe~ ("Norderney 1826. "Ges. W." her. v. Strodtmann 1, 138 u.a.a.O.) auch öfters "der grosse Heide" genannt wird, bis er dann in seinem Buche "Über Deutschland", 1834 ("Ges. W." 5, 228) meint, "man" lege diesen Namen ~Goethe~ bei, doch sei er "nicht ganz passend" wegen des unverkennbaren Einflusses des Christentums auf diesen Dichter. ~Goethes~ "Heidentum" betonte übrigens schon vor ~Werner~ im Jahre 1811 (aus Dresden am 24. Mai an J. Bertram; vrgl. "Sulp. Boisserée" Stuttg. 1862, 1, 129) Sulpice ~Boisserée~, ohne jedoch vom "grossen Heiden" zu reden.-- * * * * * Es wird behauptet, dass die letzten Worte, die *Goethe* am 22. März 1832 vor seinem Tode sprach: *Mehr Licht!* gewesen seien; er soll jedoch eigentlich gesagt haben: "Macht doch den zweiten Fensterladen auch auf, damit mehr Licht hereinkomme".-- * * * * * Gustav ~Freytag~ erzählt in "~Karl Mathy~. Geschichte seines Lebens" (Lpzg. 1872, S. 49), dass dieser 1831 als junger Kameralpraktikant eine kleine Schrift "Vorschläge über die Einführung einer Vermögenssteuer in Baden", Karlsruhe 1831, bei der badischen zweiten Kammer einreichte, und dass seine Arbeit nach einem rühmenden Bericht Karl *Rotteck*s (1775-1840) mit grosser Anerkennung unter der damals neuen Bezeichnung: *Schätzbares Material* der Kammerbibliothek einverleibt wurde. Dieses Wort fand Anklang. So hielt am 15. Mai 1851 Fürst ~Schwarzenberg~ beim Schluss der Dresdener Ministerkonferenzen eine Ansprache, in der es unter anderm hiess: "Endlich liegen uns ~schätzbare Materialien~ vor, welche von den aus unserer Mitte gewählten Kommissionen mit tiefer Sachkenntnis, mit gründlichem Fleiss und dankenswerter Ausdauer zu tage gefördert worden sind, und welche, wenn sie gehörig benutzt werden, zur zweckmässigen Ausbildung und Verbesserung der Bundesverfassung, somit zur Erstarkung und zur Wohlfahrt des Bundes wesentlich beitragen können". ("Berliner Konstitutionelle Zeitung", 17. Juni 1851, Morgenausg.; 26. Juni 1851, Abendausg.)-- * * * * * Bei dem Festschmause in Halle im Jahre 1834 aus Anlass der Vollendung des neuen Universitätsgebäudes erhielt der Oberleiter des Baues, Oberbaurat *Matthias* seinen Toast. Kurz darauf erhebt er sich und beginnt: "Meine Herren: *Unvorbereitet wie ich bin-- --* hm! hm!-- --Unvorbereitet wie ich bin-- --hm! hm!"--Weiter geht es nicht, und er zieht harmlos aus seiner Brusttasche ein fertiges Manuskript hervor, welches er in aller Gemütsruhe herunterliest. Das erregte viel Heiterkeit, und das Wort ist in Halle zuerst zum geflügelten geworden.[79] Die Wendung wird scherzhaft umgestaltet zu: *Unvorbereitet wie ich mich habe.--*[80] [Fußnote 79: ~Gutzkow~: "Rückblicke auf mein Leben", Berlin 1875, S. 242, führt die Redensart auf Fr. L. ~Schmidt~, Direktor des Hamburger Stadttheaters, zurück, der bei seinem 25jährigen Direktionsjubiläum 1840 ganz wie Oberbaurat ~Matthias~ 1834 verfahren sein soll; doch nennt Hermann ~Uhde~, der Herausgeber der "Denkwürdigkeiten von Fr. L. Schmidt", Jena 1875 ("das Stadttheater in Hamburg", 1879, S. 132 u. 133) diese Gutzkowsche Anekdote einen bedauerlichen Irrtum.] [Fußnote 80: In Linz bezeichnet man den verstorbenen Direktor des dortigen Gymnasiums, Dr. ~Columbus~, als den Urheber dieses lapsus linguae.] * * * * * Einen vorzüglichen Cicerone nennen wir einen *Baedeker,* indem der Koblenzer Buchhändler Karl ~Baedeker~ (1801-59) im Jahre 1836 Prof. J. A. ~Kleins~ "Rheinreise von Mainz bis Köln, Handbuch für Schnellreisende" (Fr. Röhling, Koblenz 1828) in zweiter Auflage neubearbeitet herausgab, welches Buch der Keim ward zu den jetzt allbeliebten Baedekerschen Reisehandbüchern für Europa und den Orient, die nach des Begründers Tode von dessen Söhnen fortgesetzt worden sind.-- * * * * * Wir lesen in einem Aufsatze "Ungewöhnliche Charaktere" in den "Neuen Preussischen Provinzialblättern" (hrsg. v. A. ~Hagen~, B. VI, S. 228) von einem 1839 in Königsberg gestorbenen alten, überstudierten Kandidaten und Hospitaliten ~Johann Wilhelm Fischer~. Seine armselige Gestalt zog ihm, der viel auf den Strassen lag, erst die allgemeine Aufmerksamkeit und bald den allgemeinen Anruf: *Guten Morgen, Herr Fischer!* zu, der ihn so verdross, dass er wiederholt bei der Polizei und selbst bei dem königlichen Throne um Abhilfe bat. (S. "Der Königsberger Freimütige", 4. Febr. 1852, No. 29).-- * * * * * *Der beschränkte Unterthanenverstand,* diese Blüte bureaukratischer Überhebung, entstand folgendermassen: 1837 hob der König von Hannover die Verfassung seines Landes auf. Sieben Göttinger Professoren protestierten dagegen, unter ihnen Professor ~Albrecht~ aus Elbing. Von vielen Seiten erhielten diese Professoren beistimmende Adressen; auch wurde eine, die von ~Prince Smith~ verfasst war, von Einwohnern Elbings an ~Albrecht~ gerichtet. ~Jakob~ van ~Riesen~ in Elbing sendete dem preussischen Minister des Innern ~von Rochow~ eine Abschrift davon ein, worauf folgende Antwort erfolgte, deren Original in der Elbinger Stadtbibliothek liegt: "Ich gebe Ihnen auf die Eingabe vom 30. v. M., mit welcher Sie mir die von mehreren Bürgern Elbings unterzeichnete Adresse an den Hofrath und Professor Albrecht überreicht haben, hierdurch zu erkennen, dass mich dieselbe mit unwilligem Befremden erfüllt hat. Wenn ich auch annehmen will, dass es nur Gewissenszweifel gewesen sind, welche den Professor Albrecht bewogen haben, die ihm angesonnene Eidesleistung für unstatthaft zu halten, so bin ich doch so weit entfernt, die in der Erklärung des Albrecht und seiner Göttinger Amtsgenossen ausgesprochene Beurtheilung des Verfahrens Sr. Majestät des Königs von Hannover dadurch gerechtfertigt oder auch nur entschuldigt zu finden, dass ich solche vielmehr für eine ebenso unbesonnene als tadelnswerthe und nach diesseitigen Landesgesetzen selbst strafbare Anmassung halte. Die Unterzeichner der Adresse an den Professor Albrecht laden daher mit Recht denselben Vorwurf auf sich, indem sie jene Erklärung billigen und loben und dadurch die Gründe derselben zu den ihrigen machen. Es ziemt dem *Unterthanen*, seinem Könige und Landesherrn schuldigen Gehorsam zu leisten und sich bei Befolgung der an ihn ergehenden Befehle mit der Verantwortlichkeit zu beruhigen, welche die von Gott eingesetzte Obrigkeit dafür übernimmt; aber es ziemt ihm nicht, die Handlungen des Staatsoberhauptes *an den Massstab seiner beschränkten Einsicht* anzulegen und sich in dünkelhaftem Übermute ein öffentliches Urteil über die Rechtmässigkeit derselben anzumassen u.s.w. u.s.w. Berlin, den 15. Januar 1838. Der Minister des Innern und der Polizei, von ~Rochow~". Aus den Worten des dritten Absatzes des mitgeteilten Schriftstückes: "Es ziemt dem Unterthanen nicht, die Handlungen des Staatsoberhauptes an den Massstab seiner beschränkten Einsicht anzulegen", ist unser Wort gemacht worden. ~Georg Herwegh~ wendete es in seinem im Dez. 1842 aus Königsberg an ~Friedrich Wilhelm IV.~ von Preussen gerichteten Briefe an. In den "Erinnerungen" von J. D. H. ~Temme~ (Feuilleton der "Frankfurter Zeitung", 2. April 1879) steht: "Jener bekannte Satz des preussischen Polizeiministers ~von Rochow~, vielmehr seines Geheimrates ~Seiffart~: der beschränkte Unterthanenverstand" u.s.w. In einer Fussnote wird hinzugefügt: "Auch der Geheimrat Seiffart war nicht der Vater der berüchtigten Phrase vom beschränkten Unterthanenverstande. Ein mir befreundeter Rat des Rochowschen Ministeriums teilt mir folgendes über die kleine Geschichte mit: -- -- -- Die Angelegenheit gehörte zu dem Decernat des Herrn Seiffart. Herr Seiffart hatte einen Hilfsarbeiter, einen hochmütigen, übermütigen jungen Assessor; -- -- er hatte auch den Bescheid auf den Elbinger Bericht abzufassen, und er hatte darin jene Phrase angebracht. Dem Herrn Seiffart war sie wohl aus der Seele geschrieben; er liess sie stehen; auch der Herr von Rochow, wie feine Umgangsformen er auch besass, war nicht der Mann, der sie hätte unterdrücken mögen. Mein Freund nannte mir auch den Namen des jungen Assessors; ich erinnere mich desselben aber nicht mehr mit Bestimmtheit und mag daher hier nicht Gefahr laufen, vielleicht einen unrichtigen zu nennen".-- * * * * * Die grüne Patina, welche so wirkungsvoll edle alte Bronzen überzieht, und dann im allgemeinen jeden altertümlichen Reiz, nennen wir mit *Friedrich Wilhelm IV.* (reg. 1840-1861): *den verschöne*(_r_)*nden Rost der Jahrhunderte;* denn dieser König sprach bei der Huldigung in Königsberg am 10. September 1840: "So wolle Gott unser preussisches Vaterland sich selbst, Deutschland und der Welt erhalten, mannigfach und doch Eins, wie das edle Erz, das, aus vielen Metallen zusammen geschmolzen, uns ein einziger Edelstein ist,--keinem andern Rost unterworfen, als dem verschönenden der Jahrhunderte."-- * * * * * ~Friedrich Wilhelm IV.~ empfing 1842 den jugendlichen Dichter ~Herwegh~ mit den Worten: *Ich liebe eine gesinnungsvolle Opposition.--* Er sagte in der am 11. April 1847 vor dem Vereinigten Landtage gehaltenen Thronrede: "Möchte doch das Beispiel des einen glücklichen Landes, dessen Verfassung die Jahrhunderte und eine *Erbweisheit* ohne Gleichen, aber kein Stück Papier gemacht haben, für uns unverloren sein und die Achtung finden, die es verdient". Am 15. April citierte Freiherr ~Vincke~ das Wort mit dem Zusatze: "Erbweisheit der Engländer". Doch war es so nicht gemeint gewesen. ~Eberty~ ("Gesch. d. preuss. Staats", VII, 265) sagt: "Von den Eingeweihten aber erfuhr man nachträglich, dass Mecklenburg gemeint war".-- * * * * * *Zwischen mich und mein Volk soll sich kein Blatt Papier drängen* ist umgestaltet aus den Worten ~Friedrich Wilhelms IV.~ (in derselben Rede): "Es drängt mich zu der feierlichen Erklärung -- -- --, dass ich nun und nimmermehr zugeben werde, dass sich zwischen unsern Herr Gott im Himmel und dieses Land ein ~beschriebenes Blatt~, gleichsam eine zweite Vorsehung eindränge..."-- * * * * * *Rechtsboden* ist auf diejenige Stelle derselben Thronrede zurückzuführen, an welcher der König den Landtag anruft, ihm zu helfen, "den Boden des Rechts (den wahren Acker der Könige) immer mehr zu befestigen und zu befruchten".-- * * * * * In der am 21. März 1848 erschienenen Proklamation ~Friedrich Wilhelms IV.~ "An mein Volk, an die deutsche Nation" kommen die Worte vor: *Preussen geht fortan in Deutschland auf!--* * * * * * *Auf den breitesten Grundlagen* steht zuerst in einer am 22. März 1848 einer Deputation der Städte Breslau und Liegnitz erteilten Antwort des Königs, deren Beginn lautet: "Nachdem ich eine konstitutionelle Verfassung auf den breitesten Grundlagen verheissen habe..." Das Wort wurde in dem königlichen Propositionsdekret vom 2. April an den vereinigten Landtag wiederholt. Es findet sich dann in dem Manifeste (datiert Schönbrunn, 6. Okt. 1848) wieder, wodurch Kaiser ~Ferdinand~ seine zweite Abreise von Wien ankündigte.-- * * * * * ~Friedrich Wilhelm IV. ~führte den Ausdruck: *Racker von Staat* oft im Munde (s. "Briefe von Alexander von Humboldt an Varnhagen von Ense", Lpz. 1840, S. 274). W. ~Hoffmann~ erzählt darüber in "Deutschland einst und jetzt im Lichte des Reiches Gottes" (Berl. 1868, S. 299): "Ein Bauer aus dem Regierungsbezirk Merseburg, dem der König eine unbillige Forderung, die er mündlich vorbrachte, nicht gewähren konnte und sich dabei auf den 'Staat und dessen Ordnung' berief, hatte nämlich geantwortet: 'O! ich wusste wohl, dass nicht mein geliebter König mir entgegensteht, sondern der Racker von Staat'. Dieses Bauers Wort gebrauchte der König im Scherze, oft auch in Ironie".-- * * * * * *Heinrich LXXII.*, Fürst Reuss zu Lobenstein und Ebersdorf, hat durch einen seiner wunderlichen Erlasse der deutschen Sprache: *Auf einem Prinzip herumreiten* und das daraus gebildete *Prinzipienreiter* zugeführt. Dieser Erlass stand im "Adorfer Wochenblatt", wurde vom "Halleschen Courier" nachgedruckt, ging aus letzterem in die "Vossische Zeitung" (18. Sept. 1845) über und lautet: "Ich befehle hiermit Folgendes in's Ordrebuch und in die Spezial-Ordrebücher zu bringen. Seit 20 Jahren ~reite Ich auf einem Prinzip herum~, d.h. Ich verlange, das ein jeglicher bei seinem Titel genannt wird. Das geschieht stets nicht. Ich will also hiermit ausnahmsweise eine Geldstrafe von 1 Thlr. festsetzen, der in Meinem Dienste ist, und einen Andern, der in meinem Dienste ist, nicht bei seinem Titel oder Charge nennt". Schloss Ebersdorf, den 12. Oktober 1844. ~Heinrich LXXII.~-- * * * * * *Rühmlichst abwesend* nannte die amtliche Zeitung den Prinzen ~Waldemar von Preussen~, der, in Ostindien weilend, dem Begräbnis seiner Mutter in Berlin am 18. April 1846 nicht beiwohnen konnte. So berichtet ~Varnhagen~ in seinem Tagebuche unter dem 18. April 1846 und unter dem 22. April sagt er, der Verfasser jener amtlichen Anzeige sei der Geheimrat und Archivdirektor ~Georg Wilhelm~ *von Raumer* († 1856).-- * * * * * In einer Sitzung der Kurie der drei Stände des Vereinigten Landtages am 5. Juni 1847 (s. "Der erste Preuss. Landt. in Berl." Berlin 1847, 2. Abt., 10. Heft, S. 1387) sprach der Abgeordnete ~Hermann~ *von Beckerath* (1801-1870) das oft citierte Wort: *Meine Wiege stand am Webstuhl meines Vaters.--* Am 8. Juni 1847 sagte ebenda ~David~ *Hansemann* (1790-1864) (s. die soeben citierte Samml., 2. Abt., 13. Heft. S. 1507): "Bei Geldfragen hört die Gemütlichkeit auf", was gewöhnlich in der Form citiert wird: *In Geldsachen hört die Gemütlichkeit auf.* ~Lessings~ Anton im "jungen Gelehrten" (3, 12) bemerkt schon: "Ich bin ein wenig hitzig, zumal in Geldsachen."-- * * * * * Auf einer Äusserung des Fürsten *Metternich* (1773-1859), die sich in dessen Brief vom 19. Nov. 1849 an ~Prokesch~ (vrgl. "Aus d. Nachlasse d. Grf. Prokesch-Osten. Briefwechsel mit Herrn v. Gentz u. Fürsten Metternich". Wien, 1881; Bd. II, S. 343) findet, beruhen die Worte: *Italien ein geographischer Begriff* und: *Deutschland ein geographischer Begriff.* Metternich sagt daselbst: "Ich habe in meiner Controverse mit Lord Palmerston in den italienischen Fragen im Sommer 1847[81] den Ausspruch gefällt, dass der nationale Begriff 'Italien' ein geographischer sei, und mein Ausspruch: l'Italie est un nom géographique, welcher Palmerston giftig ärgerte, hat sich das Bürgerrecht erworben. Mehr oder weniger--wie dies auf alle Vergleiche passt--gilt derselbe Begriff für das Deutschland, welches bei der Menge in der zweiten Linie der Gefühle und der Strebungen steht, während es von reinen oder berechnenden Phantasten (also von ehrlichen und kniffigen) auf die oberste Stelle erhoben wird".-- [Fußnote 81: Nach Karl ~Hillebrands~ "Gesch. Frankr. v. Ludw. Phil. bis Nap. III." 1879. II, 689 enthielt schon Metternichs Memorandum an die Grossmächte vom 2. Aug. 1814 dieses Wort.] * * * * * *Uhland* schloss am 22. Jan. 1848 im Frankfurter Parlament seine Rede gegen die Erblichkeit der Kaiserwürde und den Ausschluss Österreichs mit den Worten: "Glauben Sie, meine Herren, es wird kein Haupt über Deutschland leuchten, das nicht mit einem vollen *Tropfen demokratischen Öls* gesalbt ist".-- * * * * * *Viribus unitis* Mit vereinten Kräften ist der vom Kaiser ~Franz Joseph I.~ durch "Allerhöchste Entschliessung" vom 12. Februar 1848 angenommene Wahlspruch. Dessen Schöpfer ist Ritter Joseph *v. Bergmann*, Lehrer der Söhne Erzherzogs Karl. Das vom Kaiser am 4. März 1849 von Olmütz aus erlassene Manifest, wodurch er die Auflösung des Reichstages von Kremsier verkündete, schliesst: "Gross ist das Werk, aber gelingen wird es den vereinten Kräften".-- * * * * * In der 1. Sitzung des Vereinigten Landtages von 1848 am 2. April sprach Graf Adolf Heinrich *Arnim-Boytzenburg* (1803-68) in der Debatte über die Adresse an den Thron ein in verschiedenen Fassungen, z.B. in dieser: *Die Regierung muss der Bewegung stets einen Schritt voraus sein,* oft citiertes Wort in folgendem Zusammenhange aus: "Das Ministerium hat sich ferner gesagt, dass in einer Zeit, wie die seines Eintritts, es nicht ratsam sei, hinter den Erfahrungen der drei letzten Wochen und deren Ergebnissen in den übrigen deutschen Staaten zurückzubleiben, sondern, dass es ~besser sei, den Ereignissen um einen Schritt voranzugehen~, damit nicht erst durch einzelne Konzessionen Einzelnes gegeben und immer wieder von dem Strom der Zeit überflutet werde, sondern damit das, was gewährt werden könne, auf Einmal gegeben, Geltung und Dauer gewinne".-- * * * * * In der Sitzung vom 14. Juni 1848 der preussischen Nationalversammlung nannte ~Georg~ *Jung* bei Gelegenheit des ~Reichensperger~schen Antrags, welcher aus Anlass einer angeblichen Misshandlung des Herrn ~von Arnim~ eine Kommission zur Untersuchung dieser Angelegenheiten zu ernennen vorschlug, solche Ausschreitungen: das *Schaumspritzen jugendlicher Freiheit.--* * * * * * ~Von Treitschke~ ("Histor. u. polit. Aufsätze" 4. Aufl., Lpz. 1871. I, 429, im Aufsatze "F. C. Dahlmann", Freiburg 1864) spricht über das Vertrauen zu den rettenden Thaten der "Kabinette der bewaffneten Furcht in Wien und Berlin" und über die auch in die Hallen von St. Paul hereinbrechende Reaktion und sagt dann: "Kein geringerer Mann als *Dahlmann* hat das unselige Wort: *Rettende That* erfunden". (Friedrich Christoph ~Dahlmann~, geb. 1785, gest. 1860.)-- * * * * * Aus der deutschen konstituierenden Nationalversammlung ist das Wort des Präsidenten ~von Gagern~ in der 22. Sitzung am 24. Juni 1848: *der kühne Griff,* tief ins Volk gedrungen. Er sprach: "Wer soll die Centralgewalt schaffen? Meine Herren! ich habe diese Frage von dem Standpunkte des Rechtes und von dem Standpunkt der Zweckmässigkeit vielfach beurteilen hören; ich würde bedauern, wenn es als ein Prinzip gälte, dass die Regierungen in dieser Sache gar nichts sollten zu sagen haben; aber vom Standpunkte der Zweckmässigkeit ist meine Ansicht bei weiterer Überlegung wesentlich eine andere, als die der Majorität im Ausschuss...... Meine Herren! Ich thue ~einen kühnen Griff~ und ich sage Ihnen: wir müssen die provisorische Centralgewalt selbst schaffen". Der stürmische Jubelruf, mit dem ~Gagerns~ Wort aufgenommen wurde, verschaffte diesem seinen Widerhall, und doch hatte Gagern nur ein Wort seines Vorredners Karl *Mathy* (1807-1868) wiederholt, der, von der Ansicht ausgehend, dass auch die Einzelstaaten bei Begründung einer deutschen Centralgewalt gehört werden müssten, gesagt hatte: "... sollten die Regierungen einzelner Staaten unterlassen, dem Beispiele zu folgen, dem Beispiele treuer Pflichterfüllung gegen das gesammte Vaterland, welches die Versammlung, wie ich nicht zweifle, geben wird, dann meine Herren, ja dann wäre uns ein ~kühner Griff~ nach der Allgewalt nicht nur erlaubt, sondern durch die Not geboten". Vielleicht schwebten ~Schillers~ Worte vor ("Gesch. d. 30jähr. Krieges" B. 3, vorletzter Absatz): "Die Geschichte ... sieht sich zuweilen durch Erscheinungen belohnt, die gleich einem ~kühnen Griff~ aus den Wolken in das berechnete Uhrwerk der menschlichen Unternehmungen fallen".-- * * * * * *Das ist das Unglück der Könige, dass sie die Wahrheit nicht hören wollen* sagte ~Johann~ *Jacoby* (1805-77) am 2. November 1848 als Mitglied der von Friedrich Wilhelm IV. empfangenen Deputation der Berliner Nationalversammlung. Möglicherweise kam dieses Wort, dem Erregten in jenem Augenblick natürlich unbewusst, aus ~Herders~ "Cid" (2, 32), wo Graf von Cabra zum sterbenden König Don Sancho spricht: "Ach, der Kön'ge hartes Schicksal, Dass, wenn man sie nicht mehr fürchtet, Dann nur ihnen Wahrheit spricht". Worauf der Cid leise, dass es den Verscheidenden nicht beleidige, hinzufügt: "Auch zu andern, andern Zeiten Sagt man ihnen wohl die Wahrheit; Aber ~sie~, sie hören nicht--".-- * * * * * In der Nacht vom 9. u. 10. Novemb. 1848, als die Bürgerwehr und die Gewerke Berlins der Nationalversammlung bewaffneten Schutz anboten, sprach der damalige Präsident der Versammlung Hans Victor *von Unruh* (1806-1886): "Ich wäre entschieden der Meinung, dass hier nur *passiver Widerstand* geleistet werden könne, und dass die wahre Entscheidung über die schwere Krisis, welche durch die jetzigen Ratgeber der Krone hereingebrochen ist, in der Hand des Landes liege. So lange die Presse, so lange das Vereins- und Versammlungsrecht nicht von neuem geknebelt ist, hat das Land die Mittel in den Händen, ohne Blutvergiessen den Sieg über die Bestrebungen der Reaktion herbeizuführen", und im weiteren Verlauf seiner Rede wiederholte er: "wir dürfen, wenn wir den Boden im Lande nicht verlieren wollen, den Gewaltschritten der Krone nur passiven Widerstand entgegensetzen".-- * * * * * Der Ausdruck: *Bassermannsche Gestalten* zur Bezeichnung zerlumpter Galgenvögel entstand auf Grund des am 18. Nov. 1848 im Frankfurter Parlamente vom Abgeordneten Friedrich Daniel *Bassermann* (1811-1855) erstatteten Berichts über Berliner Zustände: "Spät kam ich (in Berlin) an, durchwanderte aber noch die Strassen und muss gestehen, dass mich die Bevölkerung, welche ich auf denselben, namentlich in der Nähe des Sitzungslokals der Stände, erblickte, erschreckte. Ich sah hier ~Gestalten~ die Strassen bevölkern, die ich nicht schildern will". Das Wort wurde schnell populär. Schon die Überschrift des zweiten Heftes vom Band 1 der "Bibliothek moderner Räubergeschichten" (Berlin, C. Schultze, 1851) lautet: "Bassermannsche Gestalten".-- * * * * * Der Abgeordnete ~Julius~ *Kell* sagte in der Sitzung der sächsischen zweiten Kammer am 15. Febr. 1849: *Die Gründe der Regierung kenne ich nicht; aber ich muss sie missbilligen.--* * * * * * Der Minister des Auswärtigen, Freiherr Otto Theodor *von Manteuffel* (1805-1882), äusserte in der 8. Sitzung der Preussischen Zweiten Kammer vom 3. Dez. 1850 das zum Citat gewordene Wort: *Der Starke weicht einen Schritt zurück* in diesem Zusammenhange: "Das Misslingen eines Planes hat immer etwas Schmerzliches; es wirkt aber verschieden auf den Schwachen. Der Schwache gelangt dadurch in eine Gereiztheit; ~der Starke tritt wohl einen Schritt zurück~, behält aber das Ziel fest im Auge und sieht, auf welchem andern Wege er es erreichen kann". (S. Kap. XI. ~Martial~ "De Spectaculis" 31.)-- * * * * * *Autorität, nicht Majorität* ist die Zusammenfassung folgender Betrachtungen, die Friedrich Julius *Stahl* (1802-1861) am 15. April 1850 in der 11. Sitzung des Volkshauses des Erfurter Parlaments anstellte: "Wie können vollends die Anhänger jenes Systems mit solcher Zuversicht jetzt vor uns hintreten, nach den Erfahrungen von 1848? Standen sie da der entfesselten Bewegung nicht ebenso gegenüber wie jener Zauberlehrling den Gewässern, die er heraufbeschworen hatte und nicht mehr zu bannen vermochte? Sie hatten den Spruch vergessen, sie zu bannen, oder vielmehr dieser Spruch stand nicht in ihrem Lexikon: denn dieser Spruch heisst 'Autorität'. Da wollen sie die Gewässer besprechen mit einem Zauberspruche ihres Systems: Majorität, Majorität!" Die Fassung: "~Autorität, nicht Majorität~" findet sich zuerst in einer, 1851 im Selbstverlage des Verfassers erschienenen Schrift von E. ~Knönagel~: "Autorität--nicht Majorität--beherrscht die Welt. Epistel in 12 Capiteln wider den Aberglauben am Constitutionalismus. An Bürger und Bauer, Städter und Landmann." ~Stahl~ hatte am 5. März 1852 in der Ersten Kammer die Aristokratie verherrlicht. Als er am 12. Dez. 1852 bei einem ihm zu Ehren im Englischen Hause zu Berlin, Mohrenstrasse No. 49, gegebenen Festmahle von Gesinnungsgenossen eine silberne Säule empfing, die auf der einen Seite die Inschrift: "Zur Erinnerung an den 5. März 1852 von gleichgesinnten Männern des Regierungsbezirks Köslin", auf der anderen "Autorität, nicht Majorität" trug, wies er in der Erwiderungsrede darauf hin, dass er diesem Grundsatze seines Lebens zum ersten Male in jenem Parlamente Ausdruck gegeben habe. Im weiteren Verlaufe seiner Erwiderung wandte er das berüchtigte Wort an: "Die Wissenschaft bedarf der Umkehr", was gewöhnlich in der Form citiert wird: *Die Wissenschaft muss umkehren,* ("Neue Preussische Zeitung", No. 291, 15. Dez. 1852.)-- * * * * * Für die ~Klodt v. Jürgensburg~schen Rossebändiger vor dem königlichen Schlosse in Berlin erfand in der Reaktionszeit nach 1850 der Oberlehrer Dr. Julius *Bartsch* († 1867 zu Berlin) die Bezeichnung: *der gehemmte Fortschritt und der beförderte Rückschritt.--* * * * * * *Die grossen Städte müssen vom Erdboden vertilgt werden* hat *von Bismarck* nicht gesagt. Er äusserte in der 46. Plenarsitzung der zweiten Kammer vom 20. März 1852 in Erwiderung gegen den Abgeordneten ~Harkort~: "Wenn der Herr Abgeordnete auch die Äusserung hier wiederholt hat, dass die Regierung dem Volke misstraue, so kann ich ihm sagen, dass auch ich allerdings der Bevölkerung der ~grossen Städte~ misstraue, so lange sie sich von ehrgeizigen und lügenhaften Demagogen leiten lässt, dass ich aber dort das wahre preussische Volk nicht finde. Letzteres wird vielmehr, wenn ~die grossen Städte~ sich wieder einmal erheben sollten, sie zum Gehorsam zu bringen wissen, ~und sollte es sie vom Erdboden tilgen~".-- * * * * * ~von Bismarck~ schrieb 1853 (ohne Datum) seiner Schwester vom Frankfurter Bundestage: "Ich gewöhne mich daran, im Gefühle gähnender Unschuld alle Symptome von Kälte zu ertragen und die Stimmung *gänzliche*(_r_) *Wurschtigkeit* in mir vorherrschend werden zu lassen, nachdem ich den Bund allmählich mit Erfolg zum Bewusstsein des durchbohrenden Gefühls seines Nichts zu bringen nicht unerheblich beigetragen zu haben mir schmeicheln darf" (L. Hahn: "Fürst Bismarck", Berl. 1878, I, S. 45).-- * * * * * ~Heinrich~ *Leo*s (1799-1878) Kraftausdruck: *Skrophuloses Gesindel!* steht im Geschichtlichen Monatsbericht vom Juni, "Volksblatt für Stadt und Land", 1853, No. 61, wo es heisst: "Gott erlöse uns von der europäischen Völkerfäulnis und schenke uns einen ~frischen, fröhlichen Krieg~, der Europa durchtobt, die Bevölkerung sichtet und das ~skrophulose Gesindel~ zertritt, was jetzt den Raum zu eng macht, um noch ein ordentliches Menschenleben in der Stickluft führen zu können". *Der frische fröhliche Krieg* steht noch einmal in ~Leos~ "Volksblatt für Stadt und Land", 1859, No. 35: "Ein langer Friede häuft nach des Verfassers Argument eine Menge fauler Gährungsstoffe auf. Drum thut uns ein frischer, fröhlicher, die Nationen, namentlich die die europäische Bildung tragenden Nationen tiefer berührender Krieg bitter Not" u.s.w.-- * * * * * *Aufkläricht* stammt ebenfalls von ~Leo~. (S. ~Wilhelm Harnisch~: "Briefe an seine Tochter", Essen 1841, S. 11, 12, 19, 20, 27, 29, 50, 113, 202.)-- * * * * * Glaubwürdiger Überlieferung nach hat ein von Colberg 1855 (s. Rangliste) nach Graudenz versetzter und vom dortigen Militärgericht vernommener, humoristischer Artillerielieutenant *Haase* ausgesagt: "Mein Name ist Haase, ich weiss von gar Nichts und bin bereit, diese meine Aussage zu beschwören." Daher das Wort: *Ich weiss von Nichts. Mein Name ist Haase.--* * * * * * Der ~Prinz-Regent von Preussen~, der nachmalige deutsche Kaiser *Wilhelm der Grosse* hielt am 8. Nov. 1858 eine Ansprache an das am 5. von ihm gebildete Ministerium, in der vorkam ("Nationalz." v. 25. Nov. 1858, Abendausg.): "In Deutschland muss Preussen *moralische Eroberungen* machen durch eine weise Gesetzgebung bei sich" u.s.w. Nach der "Hannoverschen Tagespost" wiederholte er als König das Wort am 30. August 1866 beim Empfang einer Deputation aus Hannover.-- * * * * * Nach der Entlassung des Ministeriums ~von der Pfordten~ hatten die Gemeindebevollmächtigten der Stadt Würzburg die Absicht, den königlichen Professor an der Universität Würzburg und Appellationsgerichtsrat Dr. ~Weis~, mit dem die Regierung bisher im Kampfe gelegen hatte, zum rechtskundigen Bürgermeister zu wählen. Staatsminister ~von Neumayr~ berichtete darüber an König ~Max II.~ von Baiern und erhielt darauf folgende (in No. 137 der "Neuen Münchener Zeitung" von 1859 abgedruckte) Entscheidung des Monarchen zu Antwort: "Den politischen Kampf gegen Dr. ~Weis~ in irgend welcher Form fortzuführen, halte ich für durchaus nicht mehr geeignet; *Ich will Frieden haben mit Meinem Volke* ~und den Kammern~; deshalb habe ich das Ministerium gewechselt, und es ist infolge dessen auch die ~Weis~sche Frage in das Stadium des Vergessens von Meiner Seite eingetreten. Von diesem Gesichtspunkte aus widerstrebt es Meinem Gefühle, den Dr. ~Weis~ zu befördern; Ich werde aber der Sache ihren jetzigen naturgemässen Lauf lassen und habe nicht das Geringste dagegen, wenn derselbe zum Bürgermeister von Würzburg gewählt wird, werde ihn vielmehr ohne Anstand nach den bestehenden gesetzlichen Normen in dieser Eigenschaft bestätigen". Heinrich von ~Sybel~ berichtet in seinem Buche "Die Begründung des deutschen Reiches durch Wilhelm I." (1889. Bd. 2, S. 301), dass Ludwig Karl Heinrich ~Freiherr~ *von der Pfordten* (1811-1880) dieses Wort dem Könige soufflierte. Man hatte "einen kleinen Staatsstreich" in Bayern geplant, "Auflösung der Kammer, Oktroyierung eines neuen Wahlgesetzes, und was sonst solche Rettungen zu begleiten pflegt". Als aber der Prinz von Preussen das Ministerium Manteuffel stürzte, musste auch ~v. d. Pfordten~ in München weichen und er rieth seinem König, den Forderungen der Kammer nachzugeben, die Schuld des Zwistes auf die Minister zu schieben und jene beruhigende Wendung zu gebrauchen. "Der von dem Staatsstreichminister erfundene Satz wurde zu einem populären Schlagwort, auf welches während der späteren preussischen Verfassungswirren jeder Bayer mit patriotischem Stolze hinwies, ohne zu ahnen, dass Bayern die Erhaltung seines allerdings hohen Ruhmes, niemals einen Bruch seiner Verfassung erlebt zu haben, in erster Linie dem Prinzen von Preussen verdankte". (In ~Schillers~ "Maria Stuart", 1, 6 heisst es: Nicht eine Welt in Waffen fürchtet sie, So lang' sie Frieden hat mit ihrem Volke.)-- * * * * * ~Gyulai~ erkannte (1859, nach dem Gefechte bei Palestro), dass seine einzige Rettung der schleunige Übergang über den Tessin sei, und so gab er am 1. Juni den Befehl: *sich rückwärts zu konzentrieren,* ein Ausdruck, der dadurch geschichtlich wurde, der aber schon vordem in Militärkreisen üblich war. Nämlich in einem aus Bautzen, 21. Sept. 1813 datierten Briefe des Obersten ~von Müffling~ an General ~von dem Knesebeck~ heisst es: "Kömmt er (Napoléon) endlich aus seinem Loch--schnell rückwärts konzentriert u.s.w." (G. H. ~Pertz~: "D. Leben d. Feldm. Gr. v. Gneisenau", Berl. 1869, Bd. 3, S. 360).-- * * * * * Der preussische Minister Alexander Gustav Adolf ~Graf~ *von Schleinitz* (1807-1885) gebrauchte im Jahre 1859 hinsichtlich des französisch-österreichischen Krieges den Ausdruck: *die Politik der freien Hand.* ~Bismarck~ bediente sich desselben Ausdrucks am 22. Jan. 1864 im Abgeordnetenhause.-- * * * * * Der Österreichische Minister Johann Bernhard ~Graf~ *von Rechberg* (geb. 1806) sagte in seiner Antwortdepesche nach Berlin hinsichtlich der Anerkennung Italiens (1861): *Garantien, die das Papier nicht wert sind, anf dem sie geschrieben stehen.--* * * * * * *Angenehme Temperatur* ist eine Redeblume des preussischen Kriegsministers Albrecht Theodor Emil ~Graf~ *von Roon* (1803-1879). Er begleitete in der Sitzung des Herrenhauses am 23. Januar 1862 die Einbringung des Gesetzentwurfs wegen Abänderung des Gesetzes über die Verpflichtung zum Kriegsdienst vom 3. Sept. 1814 mit den Worten: "Ich habe über die Bedeutung dieses Gesetzentwurfes mich an diesem Orte eigentlich näher auszusprechen: sein Zusammenhang mit der Organisation des königlichen Heeres ist unverkennbar, und da ich bereits zweimal Gelegenheit gehabt habe, ~die angenehme Temperatur~, welche in diesem Hause in Betreff jener grossen Massregel herrscht, zu fühlen, so wäre es eine Art von Undankbarkeit, wenn ich die Herren mit einer weitläufigen Auseinandersetzung der Notwendigkeit und Nützlichkeit des fraglichen Gesetzentwurfes ermüden wollte".-- * * * * * In einer Abendsitzung der Budgetkommission des preussischen Abgeordnetenhauses, 30. Sept. 1862, sagte *von Bismarck*, "im Lande giebt es eine Menge *catilinarischer Existenzen,* die ein grosses Interesse an Umwälzungen haben". Danach gab Theodor ~König~ einem Roman den Titel: "Eine catilinarische Existenz" (Breslau 1865).-- * * * * * *Zeitungsschreiber ein Mensch, der seinen Beruf verfehlt hat* wurde in dieser Form nicht von ~Bismarck~ gesagt, beruht aber auf einer Äusserung von ihm. Als eine Ergebenheits-Deputation aus Rügen an den König, welche dieser am 10. November 1862 empfing, einige Tage zuvor dem Minister-Präsidenten ihre Aufwartung machte, äusserte dieser, nach dem Kreisblatte der Insel Rügen, "die Regierung werde Alles aufbieten, ein Verständnis mit dem Abgeordnetenhause herbeizuführen, dass aber die ~oppositionelle Presse~ diesem Streben zu sehr entgegenwirke, indem sie zum ~grossen Teil in Händen von Juden und unzufriedenen, ihren Lebensberuf verfehlt habenden Leuten~ sich befinde".-- * * * * * *Macht geht vor Recht* hat ~Bismarck~ nie gesagt. Am 27. Januar 1863 sprach ~Bismarck~ im Abgeordnetenhause: "Conflicte werden, da das Staatsleben nicht still zu stehen vermag, zu Machtfragen; wer die Macht in Händen hat, geht dann in seinem Sinne vor". Graf Maximilian *von Schwerin* (1804-1872) erwiederte darauf: "Ich erkläre, dass ich den Satz in dem die Rede des Herrn Minister-Präsidenten kulminierte: 'Macht geht vor Recht' ... nicht für einen Satz halte, der die Dynastie in Preussen auf die Dauer stützen kann ..., dass dieser vielmehr umgekehrt lautet: *Recht geht vor Macht* _u.s.w._" ~Bismarck~, der während dieser Rede seines Gegners nicht anwesend war und erst später, wieder in den Saal eingetreten, vernommen hatte, dass man ihm den Ausspruch: "Macht geht vor Recht" untergelegt hatte, verwahrte sich dagegen, worauf Graf ~von Schwerin~ erwiderte, er erinnere sich nicht gesagt zu haben, der Minister-Präsident habe diese Worte gebraucht, sondern nur, dass dessen Rede in diesem Satze kulminiere. Noch am 1. Februar 1868 wehrte sich ~Bismarck~ dagegen im preussischen Landtage, als ihm Twesten eine Redewendung missdeutete. Bismarck sagte damals: "Ich möchte nicht, dass aus diesem meinem Worte durch die Geburtshilfe des Herrn Vorredners ein ~fliegendes Wort~ gemacht werde, wie aus einem früheren, welches ich niemals ausgesprochen habe, dass Macht vor Recht gehe." (S. Habakuk 1, 3, wo ~Luther~ "Es gehet Gewalt über Recht", das er in der "Auslegung des Habakuk" als ein "gemein Sprichwort" bezeichnet, hineintrug. Seit ~Agricola~ lautet dies in den Sprichwörtersammlungen: "Gewalt geht für Recht" und ~Spinozas~ "Tract. polit." cap. II, § 8 bietet: "quia unusquisque tantum iuris habet, quantum potentia valet", weil jeder so viel Recht hat, als er Macht hat.)-- * * * * * (_Das_) *innere Düppel* stand zum ersten Male nach der Erstürmung der Düppeler Schanzen durch die Preussen am 18. April 1864 in der Form "Düppel im Innern" im Politischen Tagesberichte der "~Norddeutschen Allgemeinen Zeitung~" vom 30. Sept. 1864.-- * * * * * Seitdem Georg *Büchmann* (1822-84) den vorliegenden "Citatenschatz des deutschen Volkes" erscheinen liess, also seit 1864, wurde der Name *Büchmann* vielfach für citatenreiche Leute (z.B.: "Sie sind ja der reine Büchmann!") oder zum Titel solcher Bücher (z.B.: "Der rothe Büchmann", "Der ungeflügelte Büchmann") verwendet.-- * * * * * Aus authentischer Quelle kann versichert werden, dass Feldmarschall Frhr. v. ~Manteuffel~ als preussischer Gouverneur von Schleswig im Okt. 1865 das ihm von antipreussischen Zeitschriften aufgebürdete Wort: *Wir haben heidenmässig viel Geld* nie gesagt hat.-- * * * * * An der Spitze des Morgenblattes der Wiener Zeitung "Die Presse" vom 18. Juni 1866 steht: "Wien, 17. Juni. Die bis heute Abend eingetroffenen Nachrichten entsprechen nicht der Wichtigkeit des Moments. Die militairische Situation betrachten wir in einem unten folgenden Artikel. Hier konstatieren wir bloss, dass nach den eingetroffenen Nachrichten die Preussen viele Theile Sachsens besetzt haben, und dass preussische Truppen nicht bloss in Hannover und Kurhessen, sondern auch in Darmstadt eingerückt wären. Die Preussen entwickeln überhaupt eine *affenähnliche Beweglichkeit".* Das Wort ist umgestaltet worden in: *affenartige Beweglichkeit, affenmässige Geschwindigkeit* _u.s.w._ Der Verfasser des Artikels war der damalige Mitarbeiter der Presse August *Krawani*.-- * * * * * *Der preussische Schulmeister hat die Schlacht bei Sadowa gewonnen* ist die Umformung eines Ausspruchs des Geheimrats Dr. Oskar *Peschel* (1826-75), Professors der Erdkunde in Leipzig, welcher in einem Aufsatze des von ihm redigierten Blattes "Ausland" ("Die Lehren der jüngsten Kriegsgeschichte", No. 29 17. Juli 1866, S. 695, Spalte 1) schrieb: "Wir sagten eben, dass selbst der Volksunterricht die Entscheidung der Kriege herbeiführe: wir wollen jetzt zeigen, dass, wenn die Preussen die Österreicher schlugen, ~es ein Sieg der preussischen Schulmeister über die österreichischen Schulmeister~ gewesen sei"; und (Spalte 2): "Die Mathematik ist der Wetzstein, und in diesem Sinne darf man wohl sagen, die ~preussischen Schulmeister~ haben in dem ersten Abschnitt des böhmischen Feldzuges ~über die österreichischen gesiegt~".-- * * * * * *Berechtigte Eigentümlichkeiten* steht in den vom 3. Okt. 1866, Schloss Babelsberg datierten Patenten der Besitzergreifungen von Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt durch König *Wilhelm I.*-- * * * * * Graf *Bismarck* soll den Schluss seiner am 11. März 1867 im Norddeutschen Reichstage gehaltenen Rede: "Meine Herren, arbeiten wir rasch! *Setzen wir Deutschland, so zu sagen, in den Sattel! Reiten wird es schon können",* nach der Spenerschen Zeitung vom 28. März 1874 in einem Gespräche mit zwei Abgeordneten selbst als "geflügeltes Wort" bezeichnet haben. Im Zoll-Parlament sagte er am 18. Mai 1868: "Dem Herrn Vorredner gebe ich zu bedenken, dass *ein Appell an die Furcht in deutschen Herzen niemals ein Echo findet".--* * * * * * Als es sich im Anfange des Jahres 1869 darum handelte, das in Preussen noch vorfindliche Vermögen des Kurfürsten von Hessen mit Beschlag zu belegen, wurde Graf ~Bismarck~, dem damaligen Minister-Präsidenten, der Vorhalt gemacht, er werde die ihm schon zur Verfügung stehenden geheimen Fonds, um unbekannte Summen vermehrt, zur Korruption der Presse und anderen sich der Aufsicht entziehenden Zwecken verwenden. Es handelte sich nämlich nicht bloss um die verhältnismässig kleinen Revenuen aus dem in Beschlag genommenen Vermögen des Kurfürsten, sondern auch um die Zinsen der 16 Millionen Thaler, welche dem König von Hannover erst bewilligt und dann einbehalten waren, und mit deren Verwendung das Abgeordnetenhaus sich erst am Tage vorher beschäftigt hatte. Darauf antwortete Graf ~Bismarck~ am 30. Jan. 1869: "Ich bin nicht zum Spion geboren meiner ganzen Natur nach; aber ich glaube, wir verdienen Ihren Dank, wenn wir uns dazu hergeben, bösartige ~Reptilien~ zu verfolgen bis in ihre Höhlen hinein, um zu beobachten, was sie treiben. Damit ist nicht gesagt, dass wir eine halbe Million geheimer Fonds brauchen können; ich hätte keine Verwendung dafür und möchte die Verwendung für solche Summen nicht übernehmen. Es werden sich andere Verwendungen finden, die Ihre nachträgliche Genehmigung und Zustimmung finden werden. Auf dem hessischen Hofvermögen haften, wie man sagt, Verpflichtungen dem Lande gegenüber, Baupflichten, die übernommen worden sind. Es wird eine Ehrenpflicht der Regierung sein, wenn sie in dem Besitz der Fonds ist, solche Schulden zu tilgen; aber machen Sie uns aus dem bedauerlichen Zwange, dass wir Gelder auch zu anderen Zwecken verwenden müssen, keinen Vorwurf; probieren Sie selbst erst, ob Sie Pech anfassen können, ohne sich zu besudeln". Auf Grund dieser Äusserung nannte man die einbehaltenen Gelder den *Reptilienfonds,* später nannte man dann *Reptil* Jeden, der in der Presse thätig, Beziehungen zu den Behörden hat. Graf ~Bismarck~ sagte darüber im Reichstage, 9. Febr. 1876, Folgendes: "Dieser Beisatz "offiziös" und diese Verdächtigungen irgend eines Blattes, je nachdem man es gerade braucht, als eines "subventionierten" durch das Wort "Reptilie" ist ja eine wirksame Hülfe in der publizistischen Diskussion. Das Wort Reptilie, Reptilienvater, Reptilienpresse in der Meinung, wie es gebraucht wird, kommt mir immer vor, als wenn Leute, die mit dem Gesetze in Konflikt treten, auf die Polizei schimpfen und sie Diebsjäger und dergleichen nennen. Reptilie--wie entstand das Wort? Unter Reptilien verstanden wir Leute, die in Höhlen--bildlich gedacht, kurz und gut in verwegener Weise intriguieren gegen die Sicherheit des Staats und man hat das nun umgedreht und nennt jetzt Reptile diejenigen, die das aufzudecken streben. Mit diesem Sprachgebrauch will ich nicht rechten. Es ist ja ganz einerlei; ich erkläre nur, dass es Reptile des auswärtigen Amts in dem Sinne, wie Gegner den Ausdruck gebrauchen, absolut nicht giebt". ~Burke~ hatte jedoch schon das Wort Reptilien im Unterhause für die Magistrate von Middlesex verwendet (Lord Mahon VII, 13), und der Major Scott, ~Hastings~ Organ, nannte Burke selbst "jenes Reptil, Herr Burke" (Macaulay "Warren Hastings"). Der Vergleich des Reptils für Pressorgane scheint übrigens aus Frankreich zu stammen (vrgl. "Gegenwart" XXVI, 45 u. 48) und Zeitungsschreiber werden so von ~Dickens~ genannt (z.B. "Pickwick Papers" Ch. 15; vrgl. auch Georg Winter: "Unbeflügelte Worte", 1888, S. 349.)-- * * * * * Am 13. Febr. 1869 sagte Graf ~Bismarck~ im Herrenhause: "Es wird vielleicht auch dahin kommen zu sagen: *Er lügt wie telegraphiert".--* * * * * * In Graf ~Bismarcks~ telegraphischer Mitteilung vom 28. Juli 1870 an den Gesandten des Norddeutschen Bundes in London, Grafen Bernstorff, heisst es: "Nach Eintritt der patriotischen Beklemmungen des Ministers Rouher hat Frankreich nicht aufgehört, uns durch Anerbietungen auf Kosten Deutschlands und Belgiens in Versuchung zu führen. Im Interesse des Friedens bewahrte ich das Geheimnis und behandelte sie dilatorisch". Das Wort *dilatorische Behandlung* für "hinhaltende Behandlung" bürgerte sich seitdem in Parlamenten und Zeitungen ein.-- * * * * * *Vor Paris nichts Neues* schloss eine Depesche des Generals Eugen Anton Theophil *von Podbielski* (1814-79) aus Ferrières vom 25. Sept. 1870, seine Depeschen aus Versailles vom 8. und 11. Okt. 1870 und eine aus Versailles vom 26. Jan. 1871, während die vom 18. Okt. 1870 so beginnt.-- * * * * * Heinrich *von Treitschke* (1834-96) gebrauchte in den "Historischen und politischen Aufsätzen" (1. Aufl., Lpz. 1870) in dem Aufsatze "Fichte und die nationale Idee" den Ausdruck "~Brustton der tiefsten Überzeugung~", was viel citiert wird als *Brustton der Überzeugung.--* * * * * * ~Heinrich Bernhard~ *Oppenheim* (1819-80) richtete (nach dem Feuilleton "Pamphletliteratur" der "Nationalzeitung" vom 20. April 1872) gegen die jugendlichen Professoren der Nationalökonomie das Wort *Kathedersocialisten* und gab i. J. 1872 die Schrift heraus: "Der *Kathedersocialismus".* Dieser Spottname rief eine Flut von Gegenschriften hervor und blieb haften.-- * * * * * Am 14. Mai 1872 sagte Fürst *Bismarck* im deutschen Reichstage: *Nach Canossa gehen wir nicht.--* * * * * * ~Emil~ *du Bois-Reymond* (1818-96) schloss seine 1872 zu Leipzig gehaltene und erschienene, dann in mehreren Auflagen, sowie in französischer, englischer, italienischer und serbischer Übersetzung verbreitete Rede über die "Grenzen des Naturerkennens" mit den Worten: "In Bezug auf die Rätsel der Körperwelt ist der Naturforscher längst gewöhnt, mit männlicher Entsagung sein ignoramus auszusprechen. In Rücksicht auf die durchlaufene siegreiche Bahn, trägt ihn dabei das stille Bewusstsein, dass, wo er jetzt nicht weiss, er wenigstens unter Umständen wissen könnte und dereinst vielleicht wissen wird. In Bezug auf das Rätsel aber, was Materie und Kraft seien und ~wie sie zu denken vermögen~, muss er ein für allemal zu dem viel schwerer abzugebenden Wahrspruch sich entschliessen: *Ignorabimus".* "Wir werden es nie wissen." Dies Wort wiederholte er 1881 in der Rede über "Die sieben Welträtsel" und es ist nun aus den Kreisen der Fachmänner in weitere, besonders in gläubige Schichten gedrungen. Im Juli 1858 hatte ~du Bois-Reymond~ in der "Gedächtnisrede auf Johannes Müller" gesagt, es habe ~Müller~ nie verdrossen, "als das Ergebnis nach so langer und mühsamer Erörterung den altschottischen Wahrspruch niederzuschreiben: 'Ignoramus'". Dies "Ignoramus" ("wir wissen es nicht") ist somit der Keim seines "geflügelten Wortes". "Ignoramus" war die Formel der Geschworenen Altenglands im Fall ihrer Unentschiedenheit, ob eine Anklage begründet oder unbegründet sei. Nach R. ~Gneist~ ("Englische Verfassungsgeschichte" 1882, S. 604, Anm.) suchte König Karl II. dies "Ungeheuer", wie er es nannte, zu beseitigen, das "in den Jahren 1680-82 in der City von London gewütet habe", als es sich für die Krone um die Frage handelte, "ob Verrat und Aufruhr in London und Middlesex strafbar sei oder nicht".-- * * * * * *Kulturkampf,* von Rudolf *Virchow* (geb. 1821) in einem von ihm 1873 verfassten Wahlprogramme der Fortschrittspartei angewendet, ist dadurch zum "geflügelten Worte" geworden. In diesem Programme heisst es: "Aber obwohl sie (die Fortschrittspartei) dabei nur zu oft unterlegen ist, so hat sie es doch als eine Notwendigkeit erkannt, im Verein mit den andern liberalen Parteien die Regierung in einem Kampfe zu unterstützen, der mit jedem Tage mehr den Charakter eines grossen Kulturkampfes der Menschheit annimmt". Hierüber sagte ~Virchow~ am 16. Okt. 1876 in Magdeburg: "M. H., bei der vorigen Wahl hat die Fortschrittspartei ein Wahlmanifest erlassen, in dem zuerst das Wort ~Kulturkampf~ gebraucht worden ist. Vielleicht wissen Sie nicht, dass ich der Erfinder dieses Wortes bin. Ich habe es zuerst in dieses Manifest, das ich verfasst habe, hineingeschrieben und zwar mit vollem Bewusstsein; denn ich wollte damals den Wählern gegenüber konstatieren, dass es sich ~nicht um einen religiösen~ Kampf handle, nicht um einen konfessionellen Kampf, sondern dass hier ein ~höherer, die ganze Kultur betreffender Kampf vorliege~, ein Kampf, der von diesem Standpunkte aus weiter zu führen sei". Vor ~Virchow~ hatte jedoch Ferdinand *Lassalle* (1825-64) in den "Demokratischen Studien" (Hamb. 1861, II, 505, hersg. v. L. Walesrode) einen im Nov. 1858 geschriebenen Aufsatz "Gotthold Ephraim Lessing" über Adolf ~Stahrs~ "Leben Lessings" veröffentlicht, an dessen Ende er "Kulturkampf" also anwendet: "Die Katharsis, welche dieses Werk in jedem eines geistigen Eindrucks nur einigermassen fähigen Gemüt hinterlassen wird, ist die, es zu erheben über die Qualen und Konflikte, die ihm selber zustossen. Eines edlen, eines nur irgend ~wahrhaft~ bescheidenen Gemüts wird sich eine edle Gleichgültigkeit bemächtigen gegen Alles, was uns selbst widerfahren kann in einem Kulturkampf, in welchem die Grössten und Besten langsam und qualvoll verblutet sind". Also ist ~Virchow~ nur der Urheber der besonderen Bedeutung des Wortes "Kulturkampf", für den Kampf des Staates gegen die Macht der katholischen Kirche.-- * * * * * *Diokletianische Verfolgung* ist ein Wort des Bischofs *Martin* von Paderborn († 1879).-- * * * * * Eine Äusserung Graf Gyula (Julius) *Andrassy*s (1823-90) gegenüber der Delegation, dass in Berlin anlässlich der Verhandlungen über das Berliner Memorandum nichts Bindendes in Betreff der Orientpolitik entschieden worden sei, sondern dass die Mächte ganz einfach beschlossen hätten, sich über ihre Haltung gegenüber den einzelnen Phasen der Orientereignisse ~von Fall zu Fall~ zu verständigen, ist von Oppositionsblättern dahin generalisiert worden, als hätte er im Allgemeinen die *Politik von Fall zu Fall* als den Grundsatz seiner Staatskunst ausgesprochen. Er hat später selbst gegen die Auffassung Widerspruch erhoben.-- * * * * * *Vom Vornehmsten herab bis zum Künstler* entstand in der Sitzung des deutschen Reichstages vom 25. Jan. 1876, in der Graf *Frankenberg* sagte, dass im Palazzo Caffarelli, der deutschen Botschaft in Rom, "alle Gesellschaftsklassen, von den vornehmsten Fremden bis zu den dort einheimischen Künstlern" (Unruhe und Heiterkeit links) "ihren Centralpunkt der Geselligkeit finden". In der weiteren Debatte griff Prof. Albert *Hänel* (geb. 1833) das Wort in der Form auf: "bis zu den Künstlern herunter", eine Deutung, der Graf Frankenberg also entgegentrat: ... "wenn ich es gesagt haben soll, so verwahre ich mich entschieden dagegen, dass ich der Aristokratie der Kunst und des Geistes eine niedrigere Stufe einräumte, als der Aristokratie des Blutes und der Geburt" (Bravo!).-- * * * * * Franz *Reuleaux* (geb. 1829) bezeichnete als Vertreter des deutschen Reiches auf der Weltausstellung zu Philadelphia die, in der Ausstellung vorgeführten deutschen Massenartikel in seinen "Briefen aus Philadelphia" (1876) mit dem Ausdrucke: *Billig und schlecht.* In der Reichstagssitzung vom 10. Mai 1879 behauptete der Abgeordnete ~Zimmermann~, dass ~Reuleaux~ seinen Ausdruck dem kurz vorher erschienenen Artikel des amerikanischen Blattes "the Sun" entnommen habe, welches als Motto für die deutsche Ausstellung in Philadelphia die Worte "ugly and cheap" (hässlich und billig) vorgeschlagen habe. Diese Bezeichnung beruht offenbar auf dem "Cheap and nasty" "billig und garstig", das schon Th. ~Carlyle~ (Collect. Works. Vol. XI, Essays vol. VI, "Shooting Niagara". Chap. 7. August 1867) als ein "vulgar proverb" anführt und es der "Shoddy-Wirtschaft" ins Gesicht wirft. Das Wort ~Reuleauxs~ ist eine Variation auf dasselbe Thema. Reuleaux wurde wegen seines Ausspruches vielfach angegriffen und antwortete auf die Angriffe u.A. in der Morgennummer der "Nationalzeitung" vom 13. August 1892, wo er erklärte, dass sein Wort nur eine epigrammatische Bedeutung hätte haben sollen. Schon ~Hans Sachs~ sagt in seinem, 1527 geschriebenen Spruchgedichte "Der Eygennutz": "All's auf die Eil, wolfeil und schlecht, Man findt weng Arbeit mehr gerecht."-- * * * * * ~Richard~ *Wagner* (1813-83) sprach zum Publikum nach der Aufführung der "Götterdämmerung" am 18. Aug. 1876 in Bayreuth: "Sie haben jetzt gesehen, was ~wir~ können; wollen ~Sie~ jetzt;--Und wenn Sie wollen, werden wir eine Kunst haben". So citiert ~Wagners~ Worte Paul ~Lindau~ in seinen "Nüchternen Briefen aus Bayreuth" (1. Aufl. 1876). Gewöhnlich wird gesagt: *Wenn Sie eine Kunst haben wollen, so haben Sie eine.--* * * * * * (_Königliche Hoheit_), *kommen Sie 'rein in die gute Stube!* redete im Sept. 1876, als Kaiser ~Wilhelm I.~ Leipzig besuchte, eine Leipzigerin den ihrem Hause als Gast zugewiesenen Prinzen ~Friedrich Karl von Preussen~ an.-- * * * * * Im Reichstage sagte Fürst *Bismarck* am 19. Febr. 1878: "Die Vermittelung des Friedens denke ich mir nicht so, dass wir nun bei divergierenden Ansichten den Schiedsrichter spielen und sagen: so soll es sein, und dahinter steht die Macht des deutschen Reiches, sondern ich denke sie mir bescheidener, ja--ohne Vergleich im übrigen stehe ich nicht an, Ihnen etwas aus dem gemeinen Leben zu citieren--mehr die eines *ehrlichen Maklers,* der das Geschäft wirklich zustande bringen will".-- * * * * * *Der sogenannte arme Mann* ist ein Ausdruck, den Graf Franz *von Ballestrem* (geb. 1834) im Reichstage am 5. Juli 1879 gebrauchte.-- * * * * * In der Sitzung des preussischen Abgeordnetenhauses vom 12. Nov. 1879 sprach Minister Albert *von Maybach* (geb. 1822): _Ich glaube, dass_ *die Börse* _hier als_ *ein Giftbaum* _wirkt u.s.w._ Der Vergleich schädlicher Einflüsse mit denen eines Giftbaumes ist selbstverständlich älter.-- * * * * * Fürst *Bismarck* sagte im Reichstage am 4. März 1881: "Ich habe mit meinem Gute Varzin früher dem Kreise Schlawe angehört. Der Kreisausschuss befand sich unter der Leitung ganz fester politischer Gegner von mir von der äussersten Rechten, und ich habe denn doch als Minister in meinem Privatleben für meine amtlichen ministeriellen Sünden zu büssen gehabt, bis ich schliesslich sah, dass ich der schwächere war und die Flucht ergriff! Mir war die Thür offen. Ich hatte *die Klinke zur Gesetzgebung* und bewirkte, dass ich aus dem Kreise Schlawe ausgeschieden und in den duldsameren Rummelsburger Kreis übergeführt wurde.-- * * * * * Anlässlich des Ausfeldischen Antrages, betreffend die Abänderung des Artikels 32 der Reichsverfassung, sagte der Abgeordnete *Sabor* in der Reichstagssitzung vom 17. Dez. 1884 (s. "Stenogr. Berichte" I, 435): "Der Herr Reichskanzler will nicht, dass das Wahlrecht in dem Umfange, wie es jetzt besteht, gelten bleibe" (Widerspruch rechts) "und wenn man ihm darin nachgiebt, ist er bereit, in eine Verfassungs-Änderung zu willigen, ist sogar bereit, die Diäten zu bewilligen. Das lässt tief blicken" (Heiterkeit) "in die Maschine,--lässt einen Einblick thun in die geistige Werkstatt, in der die soziale Reform bereitet wird" ... Hieraus stammt die übliche erheiternde Redensart: *Das lässt tief blicken, sagt Sabor.* Natürlich ist die Redensart: "Das lässt tief blicken" weit älter. Erst mit dem scherzhaften Zusatz "sagt Sabor" ist das Wort ein geflügeltes.-- * * * * * Gegen Ende seiner Reichstagsrede, am 6. Februar 1888, über das Bündnis Deutschlands und Österreich-Ungarns vom 7. Oktober 1879 sagte Fürst *Bismarck* mit Bezug auf Russlands drohende Haltung: "Wir können durch Liebe und Wohlwollen leicht bestochen werden--vielleicht zu leicht--aber durch Drohungen ganz gewiss nicht! Wir Deutschen fürchten Gott, aber sonst Nichts in der Welt, und die Gottesfurcht ist es schon, die uns den Frieden lieben und ehren lässt". Alsbald wurden die demütig-stolzen Worte dieser Warnrede Bismarcks: "*Wir Deutschen fürchten Gott, aber sonst Nichts in der Welt!*" über den Erdball verbreitet und fort und fort citiert. Und so stehen sie denn hier als Schlussstein des deutschen Citatenschatzes und zugleich in dankbarer Erinnerung an den gottbegnadeten Schöpfer geflügelter Worte. Schon bei ~Livius~ (32, 32, 14) sagt König Philipp von Macedonien: "neminem equidem timeo praeter deos immortales" ("ich fürchte Niemand ausser den unsterblichen Göttern"). In ~Konrad von Würzburgs~ († 1287) Gedicht "Dër Wërlte lôn" (S. 7, her. v. Fr. Roth 1843) spricht die Frau Welt zum Ritter Wirent von Grafenberg: "Ich entfürhte nieman âne got, der ist gewaltic über mich." So lässt auch ~Racine~ (1691) in seiner "Athalie" (1, 1) den Hohenpriester Joas zum Feldhauptmann Abner sprechen: "Je crains Dieu, cher Abner et n'ai point d'autre crainte". Mit Auslassung der Anrede setzte ~Chodowiecki~ diese Worte unter seinen berühmten Stich "Der Abschied des Jean Calas". Dann sagt E. M. ~Arndt~ in dem Gedichte "Die alten und die neuen Teutschen" ("Lieder für Teutsche im Jahr der Freiheit 1813" S. 76) von unsern Vätern: "Sie fürchteten Gott und Nichts weiter".-- Namen-Verzeichnis der Urheber "Geflügelter Worte". Accius 371. Aeschylus 340. Aesop 331. Alberus, Erasmus 130. Alcäus 329. Alexander der Grosse 449. Alkmann 328. Allainval, d' 277. Amos 51. Andrassy, Graf 558. Andrieux 284. Angely 243. Anseaume 282. Antigonus I. Gonatas 452. Apelles 450. Appius Claudius 365. Aquaviva 434. Arbuthnot 302. Archimedes 451. Arena, Antonius de 313. Argens, d' 480. Argenson, d' 480. Argental, d' 479. Ariost 313. Aristophanes 348. Aristoteles 353. Arndt, E. M. 227. Arnim-Boytzenburg, Graf Adolph Heinrich 539. Arria 460. Artois, Graf von (Karl X.) 491. Augustinus 429. Augustus, Kaiser 459. Aulus Gellius 428. Bacon, Franc. 291. Bäuerle 240. Balbo, Cesare 468. Ballestrem, Graf 561. Ballhorn 128. Barère 485. Bartsch, M. Ph. Friedr. 222. Bartsch, Julius 544. Baruch 57. Bassermann, Friedr. Dan. 542. Baumgarten 139. Bayly, T. H. 310. Beauvais, Abbé de 482. Beck, Karl 261. Becker, Nikolaus 256. Beckerath, v., Abgeordn. 537. Benzenberg 233. Bergmann, Jos. Ritter v. 538. Bertuch, Justin 156. Beugnot 491. Bias 335. Bion, der Philosoph 359. Bismarck, Fürst 544. 549. 552. 556. 561. 562. Blücher, Fürst 528. Blum, Karl 243. Blumauer 189. Börne, Ludwig 240. Boëtius 430. Boileau 276. Bois-Reymond, Emil du 556. Bonaparte s. Napoléon. Bonifacius VIII. 432. Borgia, Cesare 465. Boscawen, Admiral 502. Boulanger 481. Brachmann, Luise 232. Brant, Sebastian 120. Brennus 454. Brentano, Clemens 233. Brillat-Savarin 283. Bruno, Griordano 313. Büchmann, Georg 551. Bürger 156. Büsching 144. Buffon 281. Bulwer 310. Bunyan 302. Burmann, Gottlob Wilh. 152. Burns, Robert 317. Busch, Wilhelm 265. Busenbaum, Jesuit 440. Byron 308. Caesar, Julius 381. 457. Calderon 316. Cammarano, Salvatore 314. Campbell, Thomas 308. Campe, Joach. Heinr. 155. Camphausen, Wilhelm 261. Cassius, L. 375. Castelli 237. Catalani, Angelika 467. Cato der Ältere 456. Cavour 468. Celsus, der Jüngere 428, Cervantes 315. Chamfort 482. Chamisso, Adalb. v. 237. Charron 271. Chateaubriand 285. Chilon 330. Choerilos 346. Chronika 27. Cicero 372. Claudius, Appius 365. Claudius, Matthias 153. Clauren, H. 229. Claus, Hofnarr 510. Cogniard 288. Coke, Sir E. 290. Collin d'Harleville 283. Cooper 310. Corneille 272. Correggio 465. Cousin, Victor 497. Cowper, William 307. Dahlmann, Friedr. Christoph 540. Daniel 50. Dante 312. Daponte 313. Darwin 311. Delavigne 287. Demiscianus 467. Demosthenes 445. Desbarreaux 477. Descartes 272. Destouches 277. Detmold, Joh. Herm. 256. Diogenes d. Cyniker 352. 445. Dionys der Ältere 444. Dionys der Jüngere 448. Du Deffand, Mdme 479. Dumas der Jüngere 289. Dupin der Ältere 496. Duval, Alexandre 286. Ebräerbrief 90. Eichendorff, v. 244. Eike von Repkow 119. Empedokles 344. Ennius 367. Epicharmus 345. Epiktet 360. Epimenides 331. Esra 27. Esther 28. Étienne 286. Euklid 359. Euripides 344. Farinacius, Prosper 435. Ferdinand I. 513. Ferdinand V. von Spanien 469. Feuchtersieben, E. v. 255. Feuerbach, Ludwig 253. Fischart, Joh. 132. Flaccus, Verrius 413. Förster, Karl 239. Fouché 487. Fouqué, de la Motte 232. Frankenberg, Graf 559. Frankfurter, Philipp 122. Franklin, Benjamin 305. 500. Franz I. v. Frankreich 472. Franzos, Karl Emil 266. Freidank 118. Freiligrath 257. Freystadt, M. 264. Freytag, Gustav 260. Friedrich der Grosse 517. Friedrich Wilhelm I. 516. Friedrich Wilhelm III. 527. Friedrich Wilhelm IV. 534. Fulda 218. Gavarni, Paul 287. Geibel, Em. 260. Gellert 139. Gellius, A. 428. Gentz, Friedrich v. 528. Gerhardt, Paul 134. Gioberti 468. Glasbrenner 257. Gleim 143. Goethe 159. 530. Goldsmith 306. Gottfried von Strassburg 119. Grégoire, Bischof 484. Grillparzer 245. Gualtier, Philippe 432. Guizot 497. Gutzkow, Karl 259. Haase, Lieutenant 546. Hänel, Albert 559. Hagedorn, Frdr. v. 138. Haggai 52. Hahn-Hahn, Gräfin Ida 255. Halévy, Léon 287. Halévy, Ludovic 289. Haller, Albrecht von 138. Halm 255. Hansemann, David, Abgeordn. 537. Harsdörffer 135. Hauff 251. Hebel 219. Hegel 228. Heine 247. Heinrich IV. v. Frankreich 474. Heinrich LXXII. Fürst Reuss 536. Helmont, van 133. Hénault, 304. Henckell, Karl 267. Heraklit 342. 443. Herbort 118. Herder 153. Herodot 344. Herwegh, Georg 261. Hesekiel 49. Hesiod 327. Hessen, Erbprinz von 515. Hiob 28. Hippokrates 347. Historie von der Susanne und Daniel 59. Hobbes 439. Hoelderlin 229. Hoelty 159. Hoffmann-Donner, Heinr. 256. Hoffmann v. Fallersleben 246. Hogarten 266. Holberg 268. Holtei, Karl v. 246. Homer 320. Horaz 392. Hosea 50. Huber, F. X. 222. Huber, L. F. 225. Hugo, Hermann 438. Huss, Johann 509. Hütten, Ulrich v. 127. Hylacomylus 122. Irving, Washington 309. Jacoby, Johann 541. Jahn, F. L. 234. Jakobus 91. Jean Paul 223. Jeremias 46. 48. Jesaias 42. Jesus Sirach 54. Joël 50. Johann Friedrich der Grossmütige, Kurfürst v. Sachsen 512. Johannes, Evangelist 78. Johannes, Epist. 90. Johannes, Offenbarung 91. Johnson, Samuel 305. Jona 51. Jonson, Ben 301. Jordan, Canaille 285. Joseph II. 523. Josephus Flavius 360. Josua 20. Judith 52. Julianus, Kaiser 362. Julius Caesar 381. 457. Julius III., Papst 466. Jung, Georg, Abgeordn. 539. Juvenal 423. Kalisch, David 262. Kant 145. Karl VIII. 472. Karl X. (Graf v. Artois) 491. Karl Albert 468. Kaufmann, Christoph 188. Kaunitz 524. Kell, Julius 242. Kind, Friedrich 226. Klopstock 144. Könige, Buch der 26. Körner, Theodor 245. Konrad III. 507. Kortum 155. Kotzebue 220. Krawani 552. La Fontaine 273. Lami, Heinrich 241. Langbein 190. Langhansen 185. Langland, W. 433. Lassalle, Ferdinand 558. Layard, A. H. 505. Leboeuf 500. Legouvé 287. Leibniz 515. Lenau 251. Leo, Heinrich 545. Lessing, Gotthold Ephraim 147. Lichtenberg 153. Lichtwer 142. Ligne, Fürst de 528. Livius 406. Logau, von 133. Lortzing 252. Lothar I., Kaiser 506. Lotichius, Peter 437. Lucanus 419. Lucian 361. Lucilius 371. Lucrez 381. Lucullus 457. Ludwig, Joh. 234. Ludwig XI. 471. Ludwig XIV. 475. Ludwig XVIII. 494. Ludwig Philipp 496. Lützow, Major von 526. Lukas, Evang. 73. 80. Luther, Dr. Martin 122. 512. Mac Mahon 498. Maccabäer 58. Mahlmann, August 229. Maleachi 52. Manilius 412. Manteuffel, Freiherr von 542. Marcellinus 177. Markus, Evang. 71. Marmontel 282. Marot 271. Martial 420. Martin, Bischof 558. Martin IV., Papst 462. Masaidek 262. Mathy, Karl 540. Matthäus, Evangel. 59 Matthias, Oberbaurat 530. Maupertuis 481. Maury, Abbé 483. Maximilian I., Kaiser 510. Maybach, Minister 561. Medius 449. Meidinger 523. Meilhac, H. 289. Meldenius, Rupertus 439. Menander 357. Mercator, Gerhard 131. Mercier 282. Merckel, v. 263. Metternich, Fürst 537. Micha 51. Miller, Joh. Mart. 184. Mirabeau 484. Mörike, Eduard 253. Molière 273. Montausier, Herzog von 477. Montesquieu 278. Moore, Thomas 308. More, Henry 301. Morus, Thomas 290. Moser, Fr. K. v. 144. Moser, G. v. 264. Moses 3. Müllner 232. Münch-Bellinghausen, v. 255. Musculus, Andreas 131. Napoléon I. (Code) 286. (Gener. Bonaparte) 486. (Kaiser) 489. Napoléon III. 498. 499. Nehemia 28. Nelson 504. Neratius Priscus 428. Nestroy 251. Neumeister, Erdmann 136. Nolant de Fatouville 277. Novalis 230. O'Connell 504. Oppenheim, H. B. 556. Orléans, Herzog Philipp von 478. Overbeck, Chr. Ad. 189. Ovid 407. Paesiello oder Paisiello 314. Palafox 470. Panat, de 486. Pareto 468. Parny, Évariste de 282. Pascal 276. Paulus, Apostel 81. Paulus Diaconus 431. Perinet, Joachim 226. Persius 417. Peschel, Oskar Ferd. 552. Petronius Arbiter 420. Petrus, Apostel 89. Petrus Lombardus 432. Pfeffel 152. Pfordten, Minister v. d. 547. Phaedrus 415. Philo Judaeus 359. Pico, Graf von Mirandola 434. Pinarius Rufus, M. 380. Pindar 341. Planché, James Robinson 310. Platen, Graf 246. Plato 350. Plautus 365. Plinius der Ältere 417. Plinius der Jüngere 427. Plotin 362. Plutarch 360. Pocci, Franz Graf 255. Podbielski, General v. 555. Pompadour, Marquise von 481. Pope 303 Popowitsch 139. Poysel, J. Albert 513. Proclus 363. Properz 407. Proudhon 288. Psalmen 32. Publilius Syrus 382. Pyrrhus, König 452. Pythagoras 338. Pytheas 356. Quintilian 418. Rabelais 270. Räder, Gustav 258. Raimund 244. Ramler 145. Raumer, G. W. v. 537. Raupach 240. Rechberg, Graf v., Minister 548. Reger, Salomon 253. Reitzenstein, v. 184. Reuleaux, Franz 559. Reuter, Christian 136. Reuter, Fritz 259. Richardson 304. Richter, Buch der 21. Richter (Jean Paul) 223. Rist, Joh. 135. Robert, Ludwig 235. Rodigast, Samuel 136. Romieu, M. A. 289. Roon, v., Kriegsminister 548. Rosen 265. Rotrou, Jean 272. Rotteck 530. Rougemont, Journalist 493. Rouget de Lisle 284. Rouher 499. Rückert 244. Rüdiger von Hünchhover 119. Rüthling 253. Sabor, Abgeordneter 562. Sacharja 52. Salingré, Hermann 265. Salis-Seewis, v. 221. Sallust 382. Salomo 37. 41. 42. 52. Salvandy 495. Samuel 23. Sartine 480. Scheffel, Jos. Vict. v. 264. Schenkendorf, Max v. 238. Scherr, Johannes 260. Schidone 436. Schikaneder 185. Schill, Ferdinand v. 525. Schiller 192. Schlegel, Friedrich v. 229. Schleiermacher 227. Schleinitz, Alex, v., Minister 548. Schlözer, Ludw. v. 152. Schmied von Ruhla 508. Schmidt-Werneuchen 225. Schneckenburger, Max 262. Schneider, Louis 254. Schopenhauer 243. Schulenburg-Kehnert, Graf v. d. 524. Schumacher, B. G. 189. Schwerin, Graf v. 550. Scipio 455. Scribe 287. Seneca, der Jüngere 413. Seume 222. Sextus Empiricus 361. Shakespeare 292. Sheridan 307. Sidney, Sir Philip 290. Sieyès 484. Simonides von Keos 336. Smith, E. P. 505. Sokrates 330. 347. Solon 330. 442. Sommer, Joh. 133. Sophokles 342. Spinoza 441. St. Just 286. Staël, Mdme de 284. Stahl, Friedrich Julius 543. Stettenheim, Julius 265. Stilpon 336. Stockmann, Aug. Cornel 186. Stolberg, Fr. L. Graf zu 184. Strass, H. F. H. 253. Strauss, David Friedr. 256. Streckfuss, Karl 235. Sturm, Nicolaus 219. Sue, Eug. 288. Süvern 525. Swift 302. Syrus, Publilius 382. Tacitus 426. Talleyrand 487. Taubmann 435. Terentianus Maurus 429. Terenz 367. Tertullian 428. Tetzel, Joh. 511. Thales 330. Themistokles 443. Theognis 339. Theophrast 356. Thiersch, J. B. 246. Thucydides 348. Thümmel, Hans Ad. v. 252. Tibull 407. Tieck 230. Tiedge 187. Titus, Kaiser 461. Tobias 52. Treitschke, Heinrich v. 555. Tribonian 431. Tully, Thomas 302. Turgenjew, Iwan 318. Ueltzen, Wilhelm 192. Uhland, Ludw. 242. 538. Ulpian 429. Unruh, Hans Victor v. 541. Urfé, d' 272. Usteri 225. Valerius Maximus 416. Variscus, Joh. Olorinus 133. Varro 371. Vegetius 430. Vergil 383. Verrius Flaccus 413. Vespasian 461. Victor Emanuel II. 468. Villon, F. 270. Vincent de Gournay 478. Virchow, Rudolph 557. Voigt, Friedrich 228. Voltaire 278. Voss, Joh. Heinr. 186. Vrîdanc 118. Vulpius, Chr. Aug. 221. Wagner, Richard 259. 560. Waldis, Burchard 129. Waldseemüller, Martin 122. Wallis, Graf 526. Walpole, Sir Robert 504. Wantrup 265. Weisse, Chr. Felix 147. Werner, Zacharias 529. Wieland 150. Wienbarg, Ludolf 251. Wilhelm der Grosse, Kaiser 546. 552. Wilke, Andreas 228. Wircker, Erdmann 137. Wolff, Pius Alex. 239. Wordsworth 308. Wyss d. J. 237. Xanthippe 444. Zamoiski 470. Zeno 358. Zephanja 51. Zesen, Philipp v. 135. Register. (In den früheren Auflagen des Buches wurden im Register die neu hinzugekommenen geflügelten Worte mit einem * und die Zusätze und Verbesserungen mit einem + bezeichnet. Diese Einrichtung, welche nur dem unlauteren Wettbewerb nützte, kommt von nun an in Fortfall, damit den zahlreichen Plagiatoren des "Büchmann", die "glücklich von andern Gefund'nes fröhlich erkannt und geschätzt" haben, die Entwendung der neuen Erwerbungen und Verbesserungen nicht mehr so leicht, wie bisher gemacht wird.) 1. Deutsche Sprache. A und O 91 Aas (Wo ein) ist, da sammeln sich die Adler 32 Abbrennen (Dreimal Umziehen ist so schlimm wie einmal) 305 Abdera, Abderiten 361 Abend (Es ist noch nicht aller Tage) 406 Abends (Eines) spöte u.s.w. 143 Abends (Tages Arbeit!) Gäste! 172 Aber das denkt wie ein Seifensieder 205 Aber (Das Wenn und das) 158 Aber die Pentameter sind doch noch excellenter 218 Aber fragt mich nur nicht wie? 247 Abgegeben (Hab' mich nie mit Kleinigkeiten) 192 Abgeguckt (Das habt ihr ihm glücklich) 204 Abgelaufen (Deine Uhr ist) 217 Abgemacht, Sela! 93 Abglanz (Am farbigen) haben wir das Leben 183 Abkapiteln 506 Abraham (Er hat schon Vater) gesehen 79 Abrahams Schoss 75 Abrede (Das ist wider die)! 149 Absalom (O mein Sohn) 26 Absicht (Man merkt die) und man wird verstimmt 165 Absolut (Und der König), wenn er unsern Willen thut 238 Absurd (Wenn sich der Most auch ganz) geberdet u.s.w. 183 Abwesend (Rühmlichst) 537 Abwesenheit (Durch seine) glänzen 426 Abziehen (Seine Hand) von Einem 16 Ach, armer Yorik! 294 Ach, der ist bald allein! 171 Ach, es war nicht meine Wahl! 213 Ach, sie haben einen guten Mann begraben u.s.w. 153 Ach, (Und was soll das) und Weh? 237 Ach, was haben die Herrn doch für ein kurzes Gedärm 201 Ach, wenn du wärst mein eigen! 254 Ach, wie bald schwindet Schönheit und Gestalt! 251 Ach, wie ist's möglich dann, dass ich dich lassen kann 146 Achates (Der getreue) 389 Achillesferse 113 Adam (Der alte) 81 Adam Riese 512 Adler (Glaubst du dieser) sei dir geschenkt? 226 Adler (Wo ein Aas ist, da sammeln sich die) 32 Admet (Noch lebt) 152 Adonis 109 Adria (Frei bis zur) 498 Ägyptens (Die Fleischtöpfe) 12 Ägyptische Finsternis 11 Ändert (Es) sich die Zeit 217 Äonen (Es kann die Spur von meinen Erdetagen nicht in) untergehn 183 Äpfel (Güldene) in silbernen Schalen 40 Ärgernis (Den Juden ein) und den Griechen eine Thorheit 83 Ästhetik 139 Affenartige Beweglichkeit 552 Affenmässige Geschwindigkeit 552 Ahnungsvoller Engel 170 Alexander, mein Gatte u.s.w. 310 Alexander (Wenn ich nicht) wäre, so u.s.w. 449 Alle, Alle kamen 229 Alle (Mich fliehen) Freuden 314 Alle Jubeljahr' mal 15 Alle Schuld rächt sich auf Erden 171 Alle Wasser laufen ins Meer 41 Alle (Wenn) untreu werden u.s.w. 230 Alle Wohlgerüche Arabiens 299 Alledem (Trotz) und Alledem! 307 Allein der Vortrag macht des Redners Glück 167 Allein (Es ist nicht gut, dass der Mensch) sei 3 Allein mir fehlt der Glaube 174 Allein sie haben schrecklich viel gelesen 174 Allein (Wer sich der Einsamkeit ergiebt, ach, der ist bald) 171 Alleine (Einsam bin ich nicht) 239. 456 Allemal derjenige welcher 243 Allen (Er, der herrlichste von) 238 Aller Augen warten auf dich, und du giebst ihnen ihre Speise 37 Aller Deutschen Edelstein 524 Aller (Krieg) gegen Alle 352 Aller (Noch ist nicht) Tage Abend 406 Allerlei Volk 80 Allerwärts (Untröstlich ist's noch) 243 Alles Bösen Eckstein u.s.w. 524 Alles (Dem Reinen ist) rein 89 Alles freudig an die Ehre setzen 212 Alles Guten Grundstein 524 Alles hat seine Zeit 41 Alles in der Welt lässt sich ertragen u.s.w. 180 Alles ist Dressur 176 Alles ist eitel 41 Alles ist verloren, nur die Ehre nicht! 473 Alles muss verrungeniert werden 262 Alles (Nun muss sich Alles,) wenden 242 Alles (Prüfet) und behaltet das Beste 88 Alles schon dagewesen 259 Alles was aus der Erde kommt, muss wieder zu Erde werden 4 Alles was ist, ist vernünftig 228 Alles wissen und gar nichts können 234 Alles (Wo) liebt, kann Karl allein nicht hassen 197 Alles zu seiner Zeit 41 Alles zum Besten kehren 123 Allgemeines Schütteln des Kopfes 155 Allmächtige (Der) Dollar 309 Allwissend bin ich nicht, doch viel ist mir bewusst 176 Allzu straff gespannt, zerspringt der Bogen 217 Allzumal (Wir sind Sünder) 81 Alpha und Omega 91 Als der Grossvater die Grossmutter nahm 191 Als dienendes Glied schliess' an ein Ganzes dich an! 201 Als wie der Doktor Luther 168 Als wie fünfhundert Säuen 169 Alserbach (Die Wacht am) 262 Also, dass sie keine Entschuldigung haben 81 Alt (Schier dreissig Jahre bist du), u.s.w. 247 Alte (Das) stürzt, es ändert sich die Zeit 217 Alte (Es ist eine) Geschichte u.s.w. 248 Alte Garde 493 Alten (Der) Wunde unnennbar schmerzliches Gefühl 386 Alten (Ein Märchen aus) Zeiten 248 Alten (Von Zeit zu Zeit seh' ich den) gern 174 Alter Adam 81 Alter (Das) des Psalmisten 35 Alter (Gott grüss' Euch)! Schmeckt das Pfeifchen? 152 Alter Sauerteig 84 Alter Schwede 514 Alter (Zunehmen an) und Weisheit 73 Am besten ist's auch hier, wenn ihr nur Einen hört u.s.w. 168 Am Ende muss sie untergeh'n 244 Am farbigen Abglanz haben wir das Leben 183 Am Glauben Schiffbruch erleiden 89 Am Golde hängt doch Alles 169 Am Kreuze bereuen 205 Am Rhein, am Rhein, da wachsen unsre Reben! 153 Am sausenden Webstuhl der Zeit 167 Ambrosia 98 Amen (Gott helfe mir!) 512 Amen (Ja und) zu Etwas sagen 19 Amerika 122 Amerika, du hast es besser! 182 Amme (Die Gewohnheit nennt er seine) 210 Amphitryon 273 Amt (Ich hab' hier bloss ein) und keine Meinung 210 Amtes (Was deines) nicht ist, da lass deinen Vorwitz 54 An Alter und Weisheit zunehmen 73 An der Quelle sass der Knabe 214 An der schönen blauen Donau 261 An der Spitze der Civilisation marschieren 497 An einem Kaiserwort soll man nicht drehn noch deuteln 507 An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen 64 An seine Brust schlagen 76 Anbetung des goldenen Kalbes 13 Anblick (Ernst ist der) der Notwendigkeit 210 Ander (Rrrr! ein) Bild! 257 Andere (Die) Partei hören 447 Anders als sonst in Menschenköpfen u.s.w. 200 Anders (Ein) denkendes Geschlecht 216 Anders (Wie) wirkt dies Zeichen auf mich ein 167 Andre (Einer wie der) 83 Anfang (Der) vom Ende 297 Angeborne Farbe der Entschliessung 293 Angefangen (Der Karnickel hat) 241 Angekränkelt (Von des Gedankens Blässe) 293 Angemäs't (Hatte sich ein Ränzlein) 168 Angenehme (Das) mit dem Nützlichen verbinden 405 Angenehme Temperatur 548 Angeschrieben (Gut oder schlecht) sein 88 Angesicht (Sein) leuchten lassen über jemandem 15 Angesicht (Von) zu Angesicht 13 Angesichts (Im Schweisse deines) sollst du dein Brot essen 4 Angst und bange machen 48 Angst und bange werden 48 Ans Vaterland, ans teure, schliess dich an u.s.w. 216 Ansehn (Ohne) der Person 17 Anstand (Mit dem), den er hatte 202 Anstosses (Der Stein des) 42 Antaeus 109 Antichrist 90 Antipathie (Du hast nun die)! 170 Antwort (Über diese) des Kandidaten Jobses u.s.w. 155 Antwort (Und bitten um) 58 Antwort (Und ein Narr wartet auf) 249 Anvertrautes Pfund 76 Anziehen (Einen neuen Menschen) 87 Apella (Das glaube der Jude)! 398 Apfel der Zwietracht 96 Apotheker (O wackrer)! Dein Trank wirkt schnell 299 Apell (Ein) an die Furcht findet kein Echo in deutschen Herzen 553 Arabiens Wohlgerüche 299 Aranjuez (Die schönen Tage in) sind nun zu Ende 196 Arbeit (Dann fliesst die) munter fort 208 Arbeit macht das Leben süss 153 Arbeit (Saure) 42 Arbeit schändet nicht 328 Arbeit (So eine) wird eigentlich nie fertig 162 Arbeit (So viel) um ein Leichentuch! 246 Arbeit (Tages), Abends Gäste! 172 Arbeit (Wenn gute Reden sie begleiten, dann fliesst die) u.s.w. 208 Arbeiten (Wer nicht) will, der soll auch nicht essen 89 Arbeiter (Ein) ist seines Lohnes wert 73 Arbeiter im Weinberg 67 Architektur (Die) ist die erstarrte Musik 337 Argen (Die Welt liegt im) 90 Argusaugen 105 Ariadnefaden 111 Aristarch 454 Arkadien (Auch ich war in) 196. 436 Arm an Geist 60 Arm in Arm mit dir u.s.w 199 Arm wie Hiob 28 Arm wie Lazarus 75 Arme (Das) Herz, hienieden u.s.w 221 Arme (Das) Menschenherz muss stückweis brechen 261 Arme (Der sogenannte) Mann 561 Armee (Ich fühle eine) in meiner Faust 192 Armeen (Kann ich) aus der Erde stampfen? 212 Armen (O weh mir), Korydon! 156 Armen (Wer sich des) erbarmet, der leihet dem Herrn 40 Armenvater 30 Armer Korydon 156 Armer (Was willst du) Teufel geben? 176 Armer Yorick! 294 Art (Dies ist die) mit Hexen umzugehen 169 Art (Nichts halb zu thun, ist edler Geister) 152 Arznei, nicht Gift 149 Arzt, hilf dir selber! 56 Arztes (Die Gesunden bedürfen des) nicht u.s.w. 64 Asche (In Sack und) trauern 28 Asche (Staub und) 30 Asche (Wie ein Phönix aus der) erstehen 113 Aschenbrödel, Aschenputtel 114 Athen (Eulen nach) tragen 349 Atlas 131 Auch Du, mein Brutus? 458 Auch eine schöne Gegend! 257 Auch Einer von Denen 71 Auch ich war in Arkadien geboren 196. 436 Auch Patroklus ist gestorben und war mehr als du 194. 323 Auf besagten Hammel zurückzukommen 420 Auf dass mein Haus voll werde 74 Auf deinem Grabstein wird man lesen u.s.w. 181 Auf dem Dache sitzt ein Greis u.s.w. 258 Auf dem Posten sein 521 Auf den Bergen ist Freiheit! 214 Auf den besagten Hammel zurückkommen 420 Auf den breitesten Grundlagen 535 Auf den Brettern, die die Welt bedeuten 213 Auf den Dächern predigen 65 Auf den Sand bauen (Sein Haus) 64 Auf den Zinnen der Partei stehen 181 Auf denn--nach Valencia! 155 Auf der Bank der Spötter sitzen 32 Auf der Goldwage abgewogene Worte 56 Auf der grossen Retirade 239 Auf der Menschheit Höhen wohnen 212 Auf des Meisters Worte schwören 168 Auf dieser Bank von Stein will ich mich setzen 218 Auf einem faulen (fahlen) Pferde ertappt 92 Auf einem Prinzip herumreiten 536 Auf einem Vulkan tanzen 496 Auf einer höhern Warte stehen 181 Auf Flügeln des Gesanges 248 Auf frischer That ertappt 431 Auf Händen tragen 35 Auf Jemanden den ersten Stein werfen 78 Auf Jemandes Haupt feurige Kohlen sammeln 40 Auf keinen grünen Zweig kommen 29 Auf, nach Kreta! 289 Auf, nach Valencia! 155 Auf seinem Bette weinend sitzen 171 Auf seinen Schein stehen 298 Auf's Innigste zu wünschen 293 Aufeinanderplatzen 122 Aufgeben (Seinen Geist) 49 Aufgeblasen 416 Aufgeblasener Frosch 416 Aufgeblasener Mensch 416 Aufgehoben (Besorgt und) 203 Aufgenommen (Wird man wo gut), muss man nicht gleich wiederkommen 239 Aufgewärmter Kohl 424 Aufkläricht 545 Aufstehen (Früh) 57 Aufthun (Seine milde Hand) 18 Augapfel (Wie seinen) behüten 20 Aug' (Des Dichters) in schönem Wahnsinn rollend 297 Auge (Das) des Gesetzes wacht 209 Auge (Das) des Herrn 355 Auge (Das) sieht den Himmel offen 208 Auge (Dorn im) 17 Auge um Auge, Zahn um Zahn 12 Auge (War' nicht das) sonnenhaft u.s.w 362 Augen (Aller) warten auf Dich u.s.w. 37 Augen (Aus den), aus dem Sinn 407 Augen (Es fällt Einem wie Schuppen von den) 81 Augen (Gnade vor Jemandes) finden 7 Augen haben und nicht sehen 37 Augen (Mit sehenden) nicht sehen 66 Augen (Sich die) ausweinen 48 Augenblick (Doch der den) ergreift, das ist der rechte Mann 168 Augenblick (Ein einz'ger) kann alles umgestalten 152 Augenblick (Ein) gelebt im Paradiese u.s.w. 197 Augenblick (Was glänzt ist für den) geboren u.s.w. 174 Augenblicke (Es giebt im Menschenleben) u.s.w. 210 Augendienerei 88 Augiasstall 110 Auguren, die sich gegenseitig verlachen 456 Aus dem Strom der Vergessenheit trinken 102 Aus dem Tempel jagen 78 Aus den Augen, aus dem Sinn 407 Aus der Asche erstehen wie ein Phönix 113 Aus der Erde stampfen (Armeen) 212 Aus der Scylla in die Charybdis gerathen 433 Aus einem Punkte zu kurieren 168 Aus einem Saulus ein Paulus werden 80 Aus Gemeinem ist der Mensch gemacht u.s.w. 210 Aus Häckerling Gold machen 158 Aus Nichts hat Gott die Welt erschaffen 58 Aus Nichts wird Nichts 381 Aus seinem Herzen eine Mördergrube machen 46 Ausbrüten (Basiliskeneier) 45 Auseinandergehn (Wenn Menschen) u.s.w. 255 Auserwählt (Wenige sind) 68 Auserwählte (Das) Volk 36 Auserwähltes (Ein) Rüstzeug 80 Ausessen, was man sich eingebrockt hat 371 Ausgegangen (Sie sind von uns), aber u.s.w. 90 Ausgehen, um die Töchter des Landes zu besehen 9 Ausgelitten hast du, ausgerungen 184 Ausgenommen (Den Bürgermeister) 228 Ausgesonnen (Wohl), Pater Lamormain! 209 Ausgestand'nen (Nach Kreuz und) Leiden 219 Ausgiessen (Die Schale des Zorns) 93 Ausharret (Wer), wird gekrönt 154 Auslegen (Im) seid frisch und munter u.s.w. 182 Ausposaune 61 Ausschütten (Sein Herz) 23 Austerlitz (Die Sonne von) 489 Austreiben (Den Teufel durch Beelzebub) 65 Ausweinen (Sich die Augen) 48 Ausziehen (Den alten Adam) 81 Autorität, nicht Majorität! 543 Avon (Der süsse Schwan vom) 301 Axt (Die) an die Wurzel legen 59 Axt (Die) im Haus erspart den Zimmermann 217 Babel 48 Babylonische Verwirrung 7 Baedeker 531 Bändigt (Was uns Alle), das Gemeine 174 Bäumen (Den Wald vor) nicht sehen 150 Bald (Was du thust, das thue)! 79 Bald (Wie) schwindet Schönheit und Gestalt! 251 Balde (Warte nur), ruhest du auch! 162 Ballhorn, ballhornisieren 128 Bange (Angst und) machen 48 Bange (Angst und) werden 48 Bangen (Langen und) in schwebender Pein 163 Bangewerden bei seiner Gottähnlichkeit 168 Bank (Auf der) der Spötter sitzen 32 Bank (Auf dieser) von Stein will ich mich setzen 218 Barmherziger Samariter 73 Barmherzigkeit (Ohne Gnade und) 47 Bart (Gehe nach Jerichow und lass dir den) wachsen 25 Basiliskenblick 417 Basiliskeneier ausbrüten 45 Bassermannsche Gestalten 542 Basses (Des) Grundgewalt 168 Bauch (Ein fauler) 331 Baucis 112 Bauen (Hütten) 67 Bauen (Sein Haus auf den Sand) 64 Bauer (Ja) das ist ganz was Anders! 145 Bauer (Jeder) soll Sonntags sein Huhn u.s.w. 474 Baukunst (Die) ist eine erstarrte Musik 337 Baum (Grün ist des Lebens goldner) 168 Baum (Vom) der Erkenntnis essen 3 Becher (Wenn auch der) überschäumt 199 Bedenke das Ende! 55 Bedenkt (Wer gar zu viel), wird wenig leisten 217 Bedeuten (Die Bretter, die die Welt) 213 Bedeuten (Ich weiss nicht, was soll es) 248 Bedeutung (In des Wortes verwegenster) 199 Beelzebub (Den Teufel durch) austreiben 65 Beförderter Rückschritt 544 Befrei'n (Wenn sich die Völker selbst) u.s.w. 209 Begehr' (Den Dank, Dame,) ich nicht 202 Begehrt (Die Sterne, die) man nicht 173 Begeistrung ist keine Häringsware u.s.w. 165 Begleiten (Wenn gute Reden sie) u.s.w. 208 Begraben (Ach, sie haben einen guten Mann) 153 Begraben (Lass die Toten ihre Toten) 64 Begräbnis (Ein ehrliches) 8 Begriff (Des Lebens Unverstand mit Wehmut zu geniessen, ist Tugend und) 251 Begriff (Ein geographischer) 537 Begriffe (Denn eben wo) fehlen, da u.s.w. 168 Behagen (Mich ergreift, ich weiss nicht wie, himmlisches) 173 Behagen (Mit wenig Witz und viel) 168 Behalt, was du hast 8 Behaltet das Beste! 88 Behandelt jeden nach Verdienst u.s.w. 293 Behandlung (Dilatorische) 555 Behüt dich Gott! es wär' zu schön gewesen u.s.w. 264 Behüten (Jemanden) wie seinen Augapfel 20 Bei der Nacht kommen wie Nikodemus 78 Bei Geldsachen hört die Gemütlichkeit auf 537 Bei Gott ist kein Ding unmöglich 7 Bei Philippi sehen wir uns wieder 296 Bei seiner Gottähnlichkeit bange werden 168 Beide Theile hören 447 Beim wunderbaren Gott--das Weib ist schön! 199 Bein (Mark und) durchdringend 90 Bein von meinem Bein 3 Beisammen (Ich und mein Fläschchen sind immer) 191 Beisammen sind wir, fanget an! 176 Beispiele (Böse) verderben gute Sitten 85 Bekenntnisse einer schönen Seele 172 Beklagen (Ich kann nichts thun, als dich), weil u.s.w. 185 Beklemmungen (Patriotische) 499 Beladen (Mühselig und) 65 Beladen (Reich mit des Orients Schätzen) 287 Beleckt (Die Kultur, die alle Welt) 169 Bellender Magen 399 Benjamin 10 Benzenberg (Zahlen beweisen: sagt) 232 Berechtigte Eigentümlichkeiten 552 Bereiten (Zum Werke, das wir ernst) u.s.w. 208 Bereitetes (Lecker) Mahl 324 Bereuen (Das sollst du am Kreuze) 205 Berg (Der kreissende) gebiert eine Maus 335 Berg (Einen steilen) hinan 143 Berg (Sei mir gegrüsst, mein), mit dem u.s.w. 200 Berge (Der Glaube versetzt) 84 Berge (Die Haare stehen Einem zu) 28 Berge (Goldene) versprechen 370 Berge (Lebt wohl ihr), ihr geliebten Triften! 212 Berge (Über die) mit Ungestüm 220 Bergen (Auf den) ist Freiheit 214 Berserkerwut 115 Bersten vor Neid 416 Berühmte Leute 6 Beruf (Zeitungsschreiber, ein Mensch, der seinen)verfehlt hat 549 Berufen (Viele sind), aber Wenige sind auserwählet 68 Besagter Hammel 420 Bescheiden (Nur der Lump ist) 178 Bescheidenheit (Den Jüngling ziert) 245 Bescheidenheit ist eine Zier 245 Beschränkter Unterthanenverstand 532 Beschränkung (In der) zeigt sich erst der Meister 173 Besen (Neue) kehren gut 118 Besitze (Sei im) und du wohnst im Recht 210 Besitzen (Erwirb es, um es zu) 174 Besitzt (Wer) der lerne verlieren! 214 Besonders lernt die Weiber führen u.s.w. 168 Besondrer (Blut ist ein ganz) Saft 176 Besorgt und aufgehoben 203 Besser (Amerika, du hast es)! 182 Besser (Das fluscht)! 527 Besser (Das sieht schon) aus, man sieht doch wo und wie? 168 Besser einen Besseren missen können 295 Besser sein als sein Ruf 411 Besser (Tadeln können zwar die Thoren, aber) machen nicht 190 Bessere (Das) Teil der Tapferkeit ist Vorsicht 295 Bessere (Das) Teil erwählt haben 73 Bessere Hälfte 290 Besseres (Nichts) zu hoffen, noch zu erwarten haben 57 Bess're (Wir Wilden sind doch) Menschen 222 Beste (Behaltet das)! 88 Beste (Das) ist gut genug 162 Beste (Die Frau ist die), von der man am Wenigsten spricht 348 Beste (Hunger ist der) Koch 347 Bestellen (Sein Haus) 43 Besten (Alles zum) kehren 123 Besten (Wer den) seiner Zeit genug u.s.w. 204. 402 Bestgehasster Mann 504 Bestie (Vielköpfige) 400 Bestimmt (Es ist) in Gottes Rat u.s.w. 255 Bestverleumdeter Mann 504 Besudelt (Wer Pech angreift, der) sich damit 56 Bette (Auf seinem) weinend sitzen 171 Betrogen (Die Welt will) sein 120 Betrogene Betrüger 359 Betrübt (Zum Tode) 163 Betrügt (Mich) man nicht 252 Betrug (Ein frommer) 410 Bettelsuppen (Breite) 176 Bettler (Der wahre) ist der wahre König 150 Beugen (Das Recht) 13 Beutel (Thu' Geld in deinen)! 300 Bewaffneter (Ein) Friede 133 Beweglichkeit (Affenähnliche) 552 Bewegt (Still und) 229 Bewegt (Und sie) sich doch 467 Bewegt (Von manchem Sturm) 221 Bewegung (Die Regierung muss der) stets einen Schritt voraus sein 539 Beweisen (Zahlen), sagt Benzenberg 232 Bewusst (Viel ist mir) 176 Bezahle (Mensch) deine Schulden! 248 Bezwingen (Ein Haruspex muss das Lachen), wenn er den andern sieht 456 Bien' (Der) muss 262 Bild (Ein ander)! 257 Bild (Hand vom)! 450 Bildnis (Dies) ist bezaubernd schön 185 Billig und schlecht 559 Bin der Räuber Jaromir! 245 Bin so klug als wie zuvor 167 Bindet (Es prüfe, wer sich ewig), ob u.s.w. 208 Bis an's Ende aller Dinge 89 Bis an der Welt Ende 89 Bis aufs Blut 90 Bis aufs Messer (Krieg) 470 Bis hierher und nicht weiter! 31 Bis in den Tod 92 Bis zum Künstler herunter 559 Bischen (So'n) Französisch, das ist doch u.s.w. 263 Bist du ein Meister in Israel und weisst das nicht? 78 Bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt 161 Bist du's, Hermann, mein Rabe? 192 Bist untreu, Wilhelm, oder todt? 157 Bitte (Ich sei, gewährt mir die) in eurem u.s.w. 206. 449 Bitten (Und) um Antwort 58 Blässe (Des Gedankens) 293 Bläst (Kummer und Seufzen) einen Menschen auf u.s.w. 295 Blätter (Wie grün sind deine)! 254 Bläuen (Einem den Rücken) 57 Blasen (Mein Gehirn treibt wunderbare) auf 199 Blasewitz (Das ist ja die Gustel von)! 204 Blasphemie 15 Blatt (Kein) Papier soll sich zwischen mich und mein Volk drängen 535 Blau (Der Hecht, der war doch)! 140 Blaubart 116 Blaue Blume 114 Blauen (An der schönen) Donau 261 Blaustrumpf 502 Bleib' bei deinem Leisten (Schuster)! 451 Bleib' (Wenn Alle untreu werden, so) ich dir doch treu 230 Bleibe bei mir (Max)! 211 Bleibe im Lande und nähre dich redlich! 34 Bleiben (Es kann ja nicht immer so) u.s.w. 220 Bleiben (Recht muss Recht) 35 Bleibende (Keine) Stätte haben 91 Bleich (Was willst du, Fernando, so trüb und so)? 232 Blendwerk der Hölle! 214 Blick' in dein eigenes Herz 201 Blicken (Das lässt tief), sagt Sabor 562 Blickt (Was er) ist Wut 242 Blinder Eifer schadet nur 142 Blinder Heide 82 Blindheit (Mit) geschlagen werden 7 Blitz (Was? der)! Das ist ja die Gustel u.s.w. 204 Blöde Jugendeselei 250 Bloss (Ich hab' hier) ein Amt und keine Meinung 210 Blühen und grünen 35 Blüht (Das Schöne) nur im Gesang 211 Blüht (Des Lebens Mai) einmal und nicht wieder 196 Blüht (Neues Leben) aus den Ruinen 217 Blume (Die blaue) 114 Blumen (Der) Rache 257 Blut (Bis aufs) 90 Blut ist ein ganz besonderer Saft 176 Blut (Mein Fleisch und) 9 Blut und Eisen 418 Blut (Und was er schreibt, ist) 242 Blutgeld 51 Bluthund 25 Bodensee (Der Reiter über den ) 115 Böcke und Schafe 70 Börse, ein Giftbaum 561 Böse Beispiele verderben gute Sitten 85 Böse Buben 37 Böse Menschen haben keine Lieder 222 Böse Sieben 61 Böse von Jugend auf 6 Bösem (Gutes mit) vergelten 10 Bösen (Alles) Eckstein 524 Bösen (Den) sind sie los, die Bösen sind geblieben 169 Bösen (Der Fluch der) That 210 Bösen (Wenn es dem) Nachbar nicht gefällt 218 Böses mit Bösem vergelten 10 Bösewicht (Er war von je ein) 226 Bogen (Allzu straff gespannt, zerspringt der) 217 Botschaft (Die) hör' ich wohl, allein u.s.w. 174 Boycott, boycotten 505. 506 Bramarbas 137 Brandfuchs 22 Brauch (Das ist des Landes nicht der) 170 Brauch (Fromm und schlicht nach altem) 170 Brauchte (Was man nicht weiss, das eben) man 175 Brav (Gleich schenken? Das ist)! 169 Brave (Der) Mann denkt an sich selbst zuletzt 215 Braver (Wer niemals einen Rausch gehabt, der ist kein) Mann 226 Brechen (Das arme Menschenherz muss stückweis) 261 Brechen Sie dies rätselhafte Schweigen! 197 Breite Bettelsuppen 176 Breiteste Grundlagen 535 Bretter (Die), die die Welt bedeuten 213 Brettern (Welt mit) vernagelt 133 Bringen (Wer Vieles bringt, wird Manchem Etwas) 174 Bringt (Not) Einen zu seltsamen Schlafgesellen 298 Brombeeren (So gemein wie) 295 Bronze (Rocher von) 516 Brosamen, die von des Reichen Tische fallen 66 Brot (Das tägliche) 61 Brot (Der Mensch lebt nicht vom) allein 17 Brot (Die Kunst geht nach) 123 Brot (Einen Stein statt) geben 63 Brot (Im Schweisse deines Angesichts sollst du dein) essen 4 Brot (Wer nie sein) mit Thränen ass u.s.w. 171 Brot (Wer seinen Kindern giebt das) u.s.w. 119 Brotes (Des Weines Geist, des) Kraft 266 Bruder Jonathan 58 Bruder Studio 512 Bruders (Soll ich meines) Hüter sein? 4 Brücke (Die) kommt. Fritz, Fritz! u.s.w. 141 Brüder (Falsche) 87 Brüder (Wir Menschen sind ja Alle) 234 Brüdern (Ein einzig Volk von) 216 Brüllender (Umhergehen wie ein) Löwe 90 Brust (An seine) schlagen 76 Brust (In deiner) sind deines Schicksals Sterne 209 Brust (Unter Larven die einzig fühlende) 203 Brust (Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner)! 175 Brustton der Überzeugung 556 Brutus (Auch du, mein)? 458 Brutus ist ein ehrenwerter Mann u.s.w. 296 Buben (Wenn dich die bösen) locken u.s.w. 37 Bubenstück 34 Buch (Das) des Lebens 88 Buch mit sieben Siegeln 92 Buchholtz (Dazu hat) kein Geld 521 Buchstabe (Der) tötet 86 Buchstabe (Toter) 86 Büchermachens (Viel) ist kein Ende 42 Büchmann 551 Büchse (Die) der Pandora 104 Bürgermeister (Den) ausgenommen 228 Bürgerpflicht (Ruhe ist die erste) 524 Büsche (Er schlug sich seitwärts in die) 222 Bull (John) 302 Bunde (Im) der Dritte 206. 449 Bureaukratie 478 Burgemeister (Nein, er gefällt mir nicht, der neue) 175 Buridans Esel 269 Busch (Wie Zieten aus dem) kommen 519 Busen (Eine Schlange am) nähren 332 Busse (In Sack und Asche) thun 28 Butter (Eine tüchtige Kuh, die ihn mit) versorgt 201 Butterbrote (Minister fallen wie) u.s.w. 240 Byzanz (Zittre)! 314 Cäsar und sein Glück 458 Caesarenwahnsinn 261 Calembourg 122 Caliban 298 Canossa (Nach) gehen wir nicht 556 Capua der Geister 245 Capuletti (Montecchi und) 298 Carl (Der Knabe) fängt an mir fürchterlich zu werden 198 Carl (Wo alles liebt, kann) allein nicht hassen 197 Carlchen Miessnick 263 Cassandra 387 Casus (Der) macht mich lachen 176 Categorischer Imperativ 145 Catilinarische Existenzen 549 Céladon 272 Cerberus 104 Charakter (Es bildet sich ein) in dem Strom der Welt 165 Charakter (Kein Talent, doch ein) 250 Charakterbild (Sein) schwankt in der Geschichte 204 Charmante 136 Charybdis 433 Chauvin(ismus) 288 Chimäre (Das Gold ist nur) 287 Chor der Rache (s. Korps der Rache) 526 Christen (Gehorsam ist des) Schmuck 205 Christen (Natur und Geist--so spricht man nicht zu) 183 Cigarren (Böse Menschen haben nie) 222 Circe 98 Citronen (Das Land, wo die) blüh'n 171 Civilisation (An der Spitze der) marschieren 497 Clavigo (Luft! Luft!)! 160 Colibrados (Don Ranudo di) 268 Collation 462 Columbus (Das Ei des) 463 Concentrieren (Sich rückwärts) 548 Confiscierter Kerl 193 Corydon (O weh, mir armen) 156 Cultur (Die), die alle Welt beleckt 169 Culturkampf 557 Da giebt es einen guten Klang 208 Da hast du meinen Speer! 184 Da ist die Welt mit Brettern vernagelt 133 Da macht wieder jemand einmal einen dummen Streich 160 Da rast der See und will sein Opfer haben 215 Da schweigen alle Flöten 137 Da steh' ich, ein entlaubter Stamm 210 Da steh' ich nun, ich armer Thor u.s.w. 167 Da stellt ein Wort zu rechter Zeit sich ein 168 Da unten aber ist's fürchterlich u.s.w. 203 Da wendet sich der Gast mit Grausen 202 Da werden Weiber zu Hyänen 209 Da wird er reüssieren! 169 Da, wo du nicht bist, ist das Glück! 283 Dächern (Von den) predigen 65 Dänemark (Etwas ist faul im Staate)! 292 Dänenross (Knapp', sattle mir mein) 158 Dagewesen (Alles schon) 259 Dahinter (Es ist Nichts) 90 Dalberg (Ist kein) da? 510 Damaskus (Seinen Tag von) erleben 80 Dame, (Den Dank), begehr' ich nicht 202 Damen (Die) in schönem Kranz 202 Damoklesschwert 445 Danaërgeschenk 387 Danaïdenfass 107 Daniel 59 Dank (Den) Dame begehr' ich nicht 202 Dank vom Haus Österreich! 210 Dankbar (Ein Werdender wird immer) sein 174 Danke (Ich) dir Gott, dass ich nicht bin wie andre Leute 76 Danket dem Herrn, denn er ist freundlich u.s.w. 27 Danket (Nun) alle Gott! 57 Daran erkenn' ich den gelehrten Herrn 183 Daran erkenn' ich meine Pappenheimer 211 Darin bin ich dir über 259 Darin bin ich komisch 263 Darinnen (Das Land) Milch und Honig fliesst 10 Darüber sind die Gelehrten noch nicht einig 404 Darum keine Feindschaft nicht! 243 Darum Räuber und Mörder? 193 Das A(lpha) und das O(mega) 91 Das Ach und Weh (Und was soll das)? 237 Das also war des Pudels Kern! 176 Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit u.s.w. 217 Das Alter des Psalmisten 35 Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden 405 Das arme Herz, hienieden u.s.w. 221 Das arme Menschenherz muss stückweis brechen 261 Das Auge des Gesetzes wacht 209 Das Auge des Herrn 355 Das Auge sieht den Himmel offen u.s.w. 208 Das auserwählte Volk 36 Das (Behaltet) Beste 88 Das bessere Teil der Tapferkeit ist Vorsicht 295 Das bessere Teil erwählt haben 73 Das Beste ist gut genug 162 Das Buch des Lebens 88 Das denkt wie ein Seifensieder 205 Das Dichten des menschlichen Herzens ist böse u.s.w. 6 Das eben ist der Fluch der bösen That u.s.w. 210 Das Echte bleibt der Nachwelt unverloren 174 Das Ei des Columbus 463 Das eigentliche Studium der Menschheit ist der Mensch 271 Das Eine thun und das Andre nicht lassen 68 Das (Einem) Leben sauer machen 10 Das (Einem) Maul stopfen 36 Das Ende aller Dinge 89 Das entmenschte Paar 203 Das Erhab'ne in den Staub zieh'n 211 Das ertrage, wem's gefällt 313 Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan 184 Das ewige Rom 407 Das Fass der Danaïden 107 Das Fleisch ist schwach 70 Das fluscht besser! 527 Das fünfte Rad am Wagen 118 Das geht ja hoch her. Bin auch dabei! 205 Das Geschäft bringt's mal so mit sich 263 Das glaube der Jude Apella! 398 Das Glück ist immer da 165 Das Glück war niemals mit den Hohenstaufen 240 Das Gold ist nur Chimäre 287 Das goldene Kalb 13 Das goldene Zeitalter 102 Das Gras wachsen hören 115 Das grosse gigantische Schicksal u.s.w. 201 Das Gute daran ist nicht neu u.s.w. 186 Das Gute liegt so nah 165 Das habt ihr ihm glücklich abgeguckt 204 Das halte fest mit deinem ganzen Herzen 216 Das hat mit ihrem Singen die Lorelei gethan 248 Das Hemd ist mir näher als der Rock 366 Das höchste der Gefühle 186 Das innere Düppel 551 Das ist das Loos des Schönen auf der Erde 211 Das ist das Unglück der Könige, dass sie die Wahrheit nicht hören wollen 541 Das ist der Anfang vom Ende 297 Das ist der Finger Gottes 10 Das ist der Fluch der bösen That u.s.w. 210 Das ist der Humor davon 296 Das ist der Katze 129 Das ist des Landes nicht der Brauch 170 Das ist des Pudels Kern 176 Das ist die Art mit Hexen umzugehn 169 Das ist die Sonne von Austerlitz! 489 Das ist die Stelle, wo ich sterblich bin 198 Das ist die Zeit der schweren Not 237 Das ist ein weiser Vater, der sein eigen Kind kennt 298 Das ist für die Katze 129 Das ist fürwahr ein Mensch gewesen 180 Das ist ganz was Anders 145 Das ist hier die Frage 293 Das ist ja die Gustel von Blasewitz! 204 Das ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe 59 Das ist mir zu hoch 32 Das ist Tell's Geschoss 218 Das ist wider die Abrede! 149 Das jüngste Kind meiner Laune 220 Das junge Deutschland 251 Das Kaiserreich ist der Friede 498 Das Kapitel lesen 506 Das Kind ist des Mannes Vater 308 Das klassische Land der Schulen und Kasernen 497 Das kleinere Übel wählen 378 Das Korps der Rache 526 Das lässt tief blicken, sagt Sabor 562 Das Land, darinnen Milch und Honig fliesst 10 Das Land der Griechen mit der Seele suchend 162 Das Land der Kastanien 260 Das Land der Schulen und Kasernen 497 Das Land des Weins und der Gesänge 169 Das Land, wo die Citronen blüh'n 171 Das Leben ein Kampf 281 Das Leben ein Traum 316 Das Leben ist der Güter höchstes nicht u.s.w. 214 Das Leben ist doch schön! 200 Das Leben ist ernst, die Kunst heiter 204 Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang 348 Das liegt (ruht) im Schoosse der Götter 323 Das Loos des Schönen auf der Erde 211 Das Mädchen aus der Fremde 202 Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg 171 Das Naturell der Frauen ist so nah mit Kunst verwandt 183 Das Neue daran ist nicht gut, und das Gute nicht neu 186 Das Ölblatt 6 Das Phlegma ist geblieben 194 Das Proton-Pseudos 356 Das Psalmistenalter erreichen 35 Das Publikum, das ist ein Mann u.s.w. 234 Das Recht beugen 13 Das Recht verdrehen 13 Das Riesenmass der Leiber 203 Das rote Gespenst 289 Das ruht im Schoosse der Götter 323 Das Schaumspritzen jugendlicher Freiheit 539 Das Scherflein der Wittwe 72 Das Schöne blüht nur im Gesang 211 Das Schwert des Damokles 445 Das Schwert des Geistes 88 Das Schwert in die Wagschale werfen 454 Das sei ferne! 21 Das sieht schon besser aus, man sieht doch wo und wie 168 Das sind die klügsten Leute 249 Das sind Tage, von denen wir sagen: Sie gefallen uns nicht 42 Das sollst du am Kreuze bereuen! 205 Das Spiel des Lebens sieht sich heiter an u.s.w. 209 Das Strahlende schwärzen 211 Das tägliche Brot 61 Das täuscht die hoffende Seele nicht 202 Das tolle Jahr 510 Das Unglück der Könige u.s.w. 541 Das Unglück schreitet schnell 208 Das unterbrochene Opferfest 222 Das Unvermeidliche mit Würde tragen 235 Das Unzulängliche hier wird's Ereignis 184 Das Urteil des Paris 96 Das verschweigt des Sängers Höflichkeit 191 Das vielköpfige Ungeheuer 400 Das Volk der Dichter und Denker 311 Das Volk in Waffen 524 Das war ein Mann! 292 Das war kein Heldenstück, Octavio! 210 Das waren mir selige Tage! 189 Das Warum des Warums wissen wollen 515 Das Wasser trüben 415 Das Weltkind in der Mitten 160 Das Wenige verschwindet leicht dem Blick u.s.w. 162 Das Wenn und das Aber 158 Das Werk lobt den Meister 56 Das wilde, eiserne Würfelspiel 194 Das Wollen und Vollbringen 82 Das Wort sie sollen lassen stan 123 Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind 174 Dasein (Kampf um's) 311 Daseins (Schöne, freundliche Gewohnheit des) 164 Dass (Also) sie keine Entschuldigung haben 81 Dat fluscht bäter! 527 Dauernd (Nichts ist) als der Wechsel 240 David und Jonathan 24 Davon schweigt des Sängers Höflichkeit 191 Davonkommen (Mit dem Leben) 58 Dazu (Der Nächste) 47 Dazu hat Buchholtz kein Geld 521 Dein Gehirn treibt wunderbare Blasen auf 199 Dein Trank wirkt schnell 299 Dein Wunsch war des Gedankens Vater 295 Deine Uhr ist abgelaufen 217 Deines Geistes hab' ich einen Hauch verspürt 243 Dem Gerechten giebt's der Herr im Schlafe 37 Dem Glücklichen schlägt keine Stunde 209 Dem Kaiser geben, was des Kaisers ist 68 Dem Mann kann geholfen werden 193 Dem Menschen ist die Sprache gegeben, seine Gedanken zu verbergen 487 Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze 204 Dem Mutigen hilft Gott 216 Dem Ochsen, der da drischt u.s.w. 18 Dem Reinen ist alles rein 89 Dem Unrecht ein Eckstein 525 Dem Verdienste seine Kronen 196 Demi-monde 289 Demokraten (Gegen) helfen nur Soldaten 263 Demokratischen (Tropfen) Öls 538 Den alten Adam ausziehen 81 Den Besten seiner Zeit genug gethan haben 204. 402 Den Bösen sind sie los, die Bösen sind geblieben 169 Den Bürgermeister ausgenommen 228 Den Dank, Dame, begehr' ich nicht 202 Den Dolch im Gewande 205 Den ersten Stein auf jemanden werfen 78 Den ewigen Schlaf schlafen 48 Den Geist aufgeben 49 Den gestrigen Tag suchen 510 Den Hals kosten 27 Den Himmel offen sehen 78 Den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Thorheit 83 Den Jüngling ziert Bescheidenheit 245 Den Mantel nach dem Winde kehren 119 Den Pelion auf den Ossa stülpen wollen 99 Den Raub unter sich teilen 16 Den Reinen ist alles rein 89 Den Rubicon überschreiten 457 Den Rücken bläuen 57 Den Schein vermeiden 88 Den Schwerpunkt nach Ofen verlegen 528 Den Seinen giebt's Gott im Schlaf 37 Den Staub von den Füssen schütteln 64 Den Teufel durch Beelzebub austreiben 65 Den Teufel spürt das Völkchen nie u.s.w. 169 Den Text lesen 506 Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen 150 Den Weg alles Fleisches gehen 5 Den Weg gehen, den man nicht wiederkommt 29 Denk' (Ich) an euch, ihr himmlisch schönen Tage 229 Denkart (Die Milch der frommen) 217 Denke (Ich) einen langen Schlaf zu thun 211 Denken (Wie) Sie über Russland? 264 Denkendes (Ein anders) Geschlecht 216 Denker (Das Volk der Dichter und) 311 Denkst du daran, mein tapferer Lagienka? 246 Denkt (Das) wie ein Seifensieder 205 Denkt (Der brave Mann) an sich selbst zuletzt 215 Denkt (Er) zuviel u.s.w. 296 Denkungsart (Im Schatten kühler) 252 Denkzettel 52 Denn alle Schuld rächt sich auf Erden 171 Denn aus Gemeinem ist der Mensch gemacht u.s.w. 210 Denn Brutus ist ein ehrenwerter Mann u.s.w. 296 Denn das Naturell der Frauen ist so nah mit Kunst verwandt 183 Denn der Regen der regnet jeglichen Tag 300 Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden 4 Denn eben wo Begriffe fehlen u.s.w. 168 Denn er war unser! 174 Denn ich bin ein Mensch gewesen u.s.w. 180 Denn so das geschieht am grünen Holz u.s.w. 78 Denn so man das thut am grünen Holze u.s.w. 78 Denn was er sinnt ist Schrecken u.s.w. 242 Denn was man schwarz auf weiss besitzt u.s.w. 167 Denn wenn ich judicieren soll u.s.w. 169 Denn wo das Strenge mit dem Zarten u.s.w. 208 Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz 62 Der allmächtige Dollar 309 Der alte Adam 81 Der alte Sauerteig 84 Der alten Wunde unnennbar schmerzliches Gefühl 386 Der Anblick der Notwendigkeit (Ernst ist) 210 Der Andre hört von allem nur das Nein 162 Der Anfang vom Ende 297 Der angebornen Farbe der Entschliessung u.s.w. 293 Der Antichrist 90 Der Apfel der Zwietracht 96 Der Appetit kommt beim Essen 270 Der Arbeiter ist seines Lohnes wert 73 Der beförderte Rückschritt 544 Der beschränkte Unterthanenverstand 532 Der beste Koch (Hunger ist) 347 Der bestgehasste Mann 504 Der Bewegung um einen Schritt voraus sein 539 Der Bien' muss 262 Der Blitz! Das ist ja die Gustel u.s.w. 204 Der Blumen Rache 257 Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt 215 Der Brustton der Überzeugung 556 Der Buchstabe tötet u.s.w. 86 Der Casus macht mich lachen 176 Der den Augenblick ergreift, das ist der rechte Mann 168 Der Deutschen Edelstein 525 Der Dichter steht auf einer höhern Warte u.s.w. 181 Der Dinge warten, die da kommen sollen 77 Der Dritte im Bunde 206. 449 Der ehrliche Makler 561 Der Einfall war kindisch, aber göttlich schön 197 Der Erisapfel 96 Der Erscheinungen Flucht 200 Der erste Diener seines Staates 520 Der Erste (Lieber) hier, als der Zweite in Rom 458 Der erste Streich (Dieses war) 265 Der ersten Liebe goldene Zeit 208 Der feine Griff und der rechte Ton 204 Der Finger Gottes 10 Der Fluch der bösen That 210 Der Flügelschlag einer freien Seele 261 Der Freiheit eine Gasse! 238 Der frische fröhliche Krieg 545 Der Frömmste (Es kann) nicht in Frieden bleiben u.s.w. 218 Der Fürst ist der erste Diener des Staats 520 Der gehemmte Fortschritt und der beförderte Rückschritt 544 Der Geist der Medizin ist leicht zu fassen 168 Der Geist, der stets verneint 176 Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach 70 Der Geist macht lebendig 86 Der Geiz ist die Wurzel alles Übels 89 Der Gerechte erbarmt sich seines Viehes 39 Der Gerechte muss viel leiden 34 Der getreue Achates 389 Der getreue Eckart 115 Der Glaube macht selig 72 Der Glaube versetzt Berge 84 Der Gott, der Eisen wachsen liess u.s.w. 227 Der Gottlose kriegt die Neige 34 Der grosse Heide 529 Der grosse Unbekannte 31 Der Grund- und Eckstein 43 Der Güter höchstes 214 Der gute Engel Jemandes sein 54 Der gute Mensch in seinem dunklen Drange 174 Der hat gelebt für alle Zeiten 204. 402 Der Hecht, der war ~doch~ blau! 140 Der Herr giebt's dem Gerechten im Schlafe 37 Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen u.s.w. 28 Der Herrlichste von Allen 238 Der Historiker ist ein rückwärts gekehrter Prophet 229 Der Hollunderstrauch verbirgt mich ihm 217 Der Humor davon 296 Der Hunger ist der beste Koch 347 Der inwendige Mensch 82 Der ist besorgt und aufgehoben 203 Der Jahrmarkt des Lebens 52 Der Jude Apella (Das glaube)! 398 Der Jude wird verbrannt 150 Der Kaffee muss heiss wie die Hölle sein u.s.w. 488 Der Kampf ums Dasein 311 Der Karnickel hat angefangen! 241 Der Kasus macht mich lachen 176 Der kategorische Imperativ 145 Der Kelch gehe an mir vorüber 70 Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte 171 Der Knabe [Don] Karl fängt an mir fürchterlich zu werden 198 Der König absolut, wenn er unsern Willen thut 238 Der König herrscht, aber er regiert nicht 470 Der König rief, und alle, alle kamen! 229 Der kommt gewiss durch seine Dummheit fort 140 Der Kosmos 338 Der kranke Mann (die Türkei) 513 Der kreissende Berg, der eine Maus gebiert 335 Der Krieg Aller gegen Alle 352 Der kühne Griff 540 Der lachende Erbe 382 Der Landesvater 9 Der langen Rede kurzer Sinn 209 Der Lebende hat Recht 213 Der letzte Heller 61 Der letzte Mohikaner 310 Der letzte seines Stammes 216 Der Löwenanteil 334 Der Lord lässt sich entschuldigen, er ist zu Schiff u.s.w. 211 Der Magus im Norden 144 Der Mann, der Alles weiss und gar nichts kann 234 Der Mann, der das Wenn und das Aber erdacht u.s.w. 158 Der Mann ist des Weibes Haupt 84 Der Mantel der Liebe 134 Der Mensch denkt, Gott lenkt 39 Der Mensch erfährt, er sei auch, wer er mag u.s.w. 180 Der Mensch in seinem Wahn 209 Der Mensch ist ein geselliges Tier 353 Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei u.s.w. 203 Der Mensch ist, was er isst 253 Der Mensch lebt nicht vom Brot allein 17 Der Mensch versuche die Götter nicht 203 Der Mensch wächst mit seinen grössern Zwecken 204 Der Menschheit ganzer Jammer fasst mich an 177 Der Modeteufel 132 Der Mohr hat seine Schuldigkeit gethan, der Mohr kann gehen 194 Der Nächste dazu sein 47 Der Nächste (Jeder ist sich selbst) 368 Der Narben lacht, wer Wunden nie gefühlt 298 Der Not gehorchend, nicht dem eignen Trieb 213 Der Pfadfinder 310 Der Philosoph von Sanssouci 519 Der preussische Schulmeister hat die Schlacht von Sadowa gewonnen 552 Der Prophet gilt nichts in seinem Vaterlande 66 Der Racker von Staat 536 Der rechte Mann an der rechten Stelle 505 Der rechte Ton 204 Der Rede Sinn war dunkel 203 Der Regen, der regnet jeglichen Tag 300 Der Reiter über den Bodensee 115 Der Rest ist für die Gottlosen 34 Der Rest ist Schweigen 294 Der Rhein, Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze 227 Der Romantiker auf dem Throne 256 Der rote Faden 177 Der Rufer im Streit 322 Der ruhende Pol in der Erscheinungen Flucht 200 Der Ruhm des Miltiades lässt mich nicht schlafen 443 Der Salomon des Nordens 279 Der Schein soll nie die Wirklichkeit erreichen u.s.w. 206 Der Schild des Glaubens 88 Der Schlaf des Gerechten 40 Der schrecklichste der Schrecken u.s.w. 209 Der See rast und will sein Opfer haben 215 Der Sieg des Miltiades lässt mich nicht schlafen 443 Der sogenannte arme Mann 561 Der Spass ist gross 177 Der springende Punkt 353 Der starb Euch sehr gelegen 211 Der Starke weicht einen Schritt zurück 543 Der Stein der Weisen 364 Der Stein des Anstosses 42 Der steinerne Gast 116 Der Strom der Vergessenheit 102 Der Sündenbock 14 Der süsse Pöbel 176 Der süsse Schwan vom Avon 301 Der Tag der Garben 144 Der Tag der Rache 43 Der Tanz ums goldene Kalb 13 Der Teufel ist los 93 Der Thatbestand 435 Der Thespiskarren 404 Der Tod im Topf! 27 Der tote Buchstabe 86 Der treue Achates 389 Der treue Eckart 115 Der Tropfen höhlt den Stein 346 Der Türke, der kranke Mann 513 Der Übel grösstes aber ist die Schuld 214 Der ungezogene Liebling der Grazien 163 Der verlorne Sohn 74 Der Verräter schläft nicht 70 Der verschönernde Rost der Jahrhunderte 534 Der Verstand der Verständigen 83 Der Vortrag macht des Redners Glück 167 Der wackre Schwabe forcht sich nit 242 Der Wahn ist kurz, die Reu' ist lang 208 Der wahre Bettler ist der wahre König 150 Der Weg geht nur über meine Leiche 154 Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert 306 Der Wein erfreut des Menschen Herz 36 Der Weinberg des Herrn 42 Der weisse Rabe sein 425 Der Winter unsres Missvergnügens 297 Der Worte sind genug gewechselt u.s.w. 174 Der Würfel ist gefallen 358 Der Wunsch ist des Gedankens Vater 295 Der Zahn der Zeit 299 Der Zopf, der hängt ihm hinten 237 Der Zug des Herzens ist des Schicksals Stimme 210 Der Zweck heiligt die Mittel 439 Derjenige (Allemal), welcher 243 Derselbige (Immer) 444 Des Basses Grundgewalt 168 Des Dichters Aug', in schönem Wahnsinn rollend 297 Des Dienstes immer gleichgestellte Uhr 209 Des Gedankens Blässe 293 Des Gedankens Vater (Der Wunsch) 295 Des Harms vergessen 159 Des Himmels Strafgericht 226 Des langen Haders müde 157 Des Lebens goldner Baum 168 Des Lebens Mai blüht einmal und nicht wieder 196 Des Lebens ungemischte Freude u.s.w. 202 Des Lebens Unverstand mit Wehmut zu gemessen u.s.w. 251 Des Menschen Engel ist die Zeit 211 Des Pudels Kern 176 Des rechten Weges sich wohl bewusst sein 174 Des Rechtes Grund-Stein u.s.w. 525 Des Redners Glück macht der Vortrag 167 Des Sängers Höflichkeit (Davon schweigt) 191 Des Schweisses der Edlen wert 144 Des Tages Last und Hitze getragen haben 68 Des trocknen Tons nun satt sein 168 Des Vaters Segen bauet den Kindern Häuser 54 Des Weines Geist, des Brotes Kraft 266 Desdemona (Hast du zur Nacht gebetet)? 300 Dess freut sich das entmenschte Paar 203 Det fluscht besser 527 Deuteln (Ein Kaiserwort soll man nicht dreh'n noch) 507 Deutsch (Mein geliebtes) 176 Deutsche Hiebe 195 Deutsche (Soweit die) Zunge klingt 227 Deutschen (Der) Edelstein 525 Deutschen (Ein Apell an die Furcht findet in) Herzen kein Echo 553 Deutschen (Im) lügt man, wenn man höflich ist 183 Deutschen (Sie sollen ihn nicht haben den freien) Rhein! 256 Deutschen (Wir) fürchten Gott, aber sonst Nichts in der Welt 563 Deutscher (Ein echter) Mann mag keinen Franzen leiden 169 Deutschland (Das junge) 251 Deutschland, Deutschland über alles! 246 Deutschland, ein geographischer Begriff 538 Deutschland in den Sattel setzen 553 Deutschland (Preussen geht fortan in) auf 535 Deutschlands (Der Rhein) Strom, nicht Deutschlands Grenze 227 Diamanten (Du hast) und Perlen 248 Dichten (Das) des menschlichen Herzens ist böse u.s.w. 6 Dichter (Das Volk der) und Denker 311 Dichter (Der) steht auf einer höhern Warte u.s.w. 181 Dichter (Mit dem Volke soll der) gehen 212 Dichter (Wer den) will verstehen, muss u.s.w. 181 Dichters (Des) Aug' in schönem Wahnsinn rollend 297 Dichters (In) Lande gehen 181 Dichtung und Wahrheit 350 Die alte Garde stirbt u.s.w. 493 Die Anbetung des goldenen Kalbes 13 Die andere Partei hören 447 Die Architektur ist die erstarrte Musik 337 Die Art, mit Hexen umzugehn 169 Die Axt an die Wurzel legen 59 Die Axt im Haus erspart den Zimmermann 217 Die Baukunst ist eine erstarrte Musik 337 Die bessere Hälfte 290 Die beste Frau ist die, von der man am Wenigsten spricht 348 Die blaue Blume der Romantik 114 Die Böcke zur Linken 70 Die Börse ein Giftbaum 561 Die Bösen sind geblieben 169 Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube 174 Die Bretter, die die Welt bedeuten 213 Die Brücke kommt. Fritz, Fritz! wie wird dir's gehen? 141 Die Büchse der Pandora 104 Die Damen in schönem Kranz 202 Die Demimonde 289 Die Eifersucht ist eine Leidenschaft, die u.s.w. 227 Die einzig fühlende Brust (Unter Larven) 203 Die Ersten werden die Letzten sein 67 Die ewige Stadt 407 Die fetten und die magern Jahre 9 Die Fleischtöpfe Ägyptens 12 Die Freuden, die man übertreibt u.s.w. 156 Die Garde (alte) stirbt und ergiebt sich nicht 493 Die Gattin, die teure 209 Die Gedanken sind frei 379 Die Geister (Die ich rief) werd' ich nun nicht los! 172 Die Geister platzen auf einander 122 Die Gelegenheit beim Schopf fassen 104 Die Gelegenheit ist günstig 217 Die Gelehrten sind darüber noch nicht einig 404 Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken 64 Die Gewohnheit ist eine zweite Natur 373 Die Gewohnheit nennt er seine Amme 210 Die goldene Mittelstrasse 394 Die goldene Zeit 102 Die Gottlosen kriegen die Neige 34 Die Grazien sind leider ausgeblieben 165 Die grosse Kunst macht dich rasen 81 Die grosse Nation 486 Die grossen Städte müssen vom Erdboden vertilgt werden 544 Die Gründe der Regierung kenne ich nicht, aber u.s.w. 542 Die Gustel von Blasewitz (Was der Blitz! Das ist ja) 204 Die guten Freunde und die getreuen Nachbarn 123 Die Haare stehen einem zu Berge 28 Die Hälfte ist mehr als das Ganze 327 Die Halbwelt 289 Die Hand abziehen von Einem 16 Die Hand vom Bilde thun 450 Die Harmonie der Sphären 338 Die Höflichkeit der Könige (Pünktlichkeit) 494 Die Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert 305 Die Hunderttage 494 Die ich rief, die Geister, werd' ich nun nicht los! 172 Die ist es, oder keine sonst auf Erden! 214 Die jüngsten Kinder meiner Laune 220 Die kaiserlose, die schreckliche Zeit 215 Die Kastanien aus dem Feuer holen 273 Die Kinder der Welt 75 Die Kinder Israel 8 Die Klinke zur Gesetzgebung 561 Die Kraniche des Ibykus (Sieh' da, sieh' da, Timotheus) 203 Die Krönung des Gebäudes 285 Die Kultur, die alle Welt beleckt 169 Die Kunst geht nach Brot 123 Die Kunst ist heiter, das Leben ernst 204 Die Kunst ist lang, das Leben kurz 348 Die Lerche war's und nicht die Nachtigall 299 Die letzte Rose 308 Die Letzten werden die Ersten sein 67 Die Leutnants und die Fähnderichs, das sind die klügsten Leute 249 Die Leviten lesen 506 Die Liebe ist der Liebe Preis 199 Die Limonade ist matt wie deine Seele 195 Die linke Hand nicht wissen lassen, was die rechte thut 61 Die Mädels sind doch sehr interessiert u.s.w. 170 Die mageren Jahre 9 Die Malerei ist eine stumme Poesie 337 Die Menge der himmlischen Heerscharen 73 Die Milch der frommen Denk(ungs)art 217 Die Milch der Menschenliebe 299 Die milchende Kuh 201 Die Müh' ist klein, der Spass ist gross 177 Die Nacht tritt ein, wo niemand wirken kann 180 Die nackte Wahrheit 393 Die Nächste dazu sein 47 Die Natur macht keinen Sprung 354 Die Neige kriegen 34 Die neue Welt 469 Die Not bringt einen zu seltsamen Schlafgesellen 298 Die oberen Zehntausend 309 Die Ohren gellen Einem 23 Die Ohren klingen Einem 23 Die Perlen vor die Säue werfen 63 Die Pferde sind gesattelt 245 Die Poësie ist eine redende Malerei 337 Die Politik der freien Hand 548 Die Politik von Fall zu Fall 559 Die Quintessenz 363 Die Rache ist mein 20 Die rechte Mitte 276 Die Regierung muss der Bewegung um einen Schritt voraus sein 539 Die rettende That 540 Die Reu' ist lang 208 Die Rotte Korah 16 Die Ruhe eines Kirchhofs 199 Die Schafe zur Rechten, die Böcke zur Linken 70 Die Schale des Zorns ausgiessen 93 Die Schiffe hinter sich verbrennen 442 Die schlechtesten Früchte sind es nicht, woran die Wespen nagen 159 Die schöne blaue Donau 261 Die schöne Zeit der jungen Liebe (O, dass sie ewig grünen bliebe) 208 Die schönen Tage in Aranjuez sind nun zu Ende 196 Die schwarzen und die heitern Loose 208 Die Seele aus dem Fegfeuer springt 511 Die Semiramis des Nordens 519 Die sieben fetten und die sieben mageren Jahre 9 Die sociale Frage 491 Die Sonne geht in meinem Staat nicht unter 197 Die Sonne Homers lächelt auch uns 200 Die Sonne von Austerlitz! 489 Die Sprache ist dem Menschen gegeben, seine Gedanken zu verbergen 487 Die Spreu vom Weizen sondern 59 Die Stadt der reinen Vernunft 264 Die Stätte, die ein guter Mensch betrat, ist eingeweiht 165 Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken 64 Die Sterne, die begehrt man nicht 173 Die Stillen im Lande 34 Die Stimmen soll man wägen und nicht zählen 218 Die Stunde rinnt auch durch den rauhsten Tag 299 Die Tage von Aranjuez 196 Die Tage, von denen wir sagen: sie gefallen uns nicht 42 Die Töchter des Landes besehen 9 Die Toten ihre Toten begraben lassen 64 Die Toten (Nur) kehren nicht zurück 485 Die Toten reiten schnell 157 Die Trauben sind sauer 332 Die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn 205 Die tüchtige Kuh, die ihn mit Butter versorgt 201 Die Türkei, der kranke Mann 513 Die Uhr schlägt keinem Glücklichen 209 Die verbotene Frucht 3 Die vielköpfige Bestie 400 Die vier Elemente 344 Die vierte Dimension 301 Die Wacht am Alserbach 262 Die Wahrheit nicht hören wollen 541 Die Welt ist vollkommen überall u.s.w. 214 Die Welt liebt das Strahlende zu schwärzen 211 Die Welt liegt im Argen 90 Die Welt mit Brettern vernagelt 133 Die Welt will betrogen sein 120 Die Welt wird schöner mit jedem Tag 242 Die Weltgeschichte ist das Weltgericht 196 Die Wissenschaft muss umkehren 544 Die Wurzel alles Übels 89 Die Zeit der schweren Not 237 Die Zeit (Des Menschen Engel ist) 211 Die Zeit ist aus den Fugen 292 Die Zeit nur macht die feine Gährung kräftig 176 Die Zeiten sind vorbei! 160 Die Zunge klebt Einem am Gaumen 30 Dieb (Wie der) in der Nacht kommen 88 Diebstahl (Eigentum ist) 288 Dienen (Ich und mein Haus wollen dem Herrn) 20 Dienen (Niemand kann zween Herren) 62 Dienendes (Als) Glied schliess' an ein Ganzes dich an 201 Diener (Der Fürst ist der erste) des Staates 520 Dienstbare Geister 90 Diensten (Was steht dem Herrn zu) 176 Dienstes (Des) immer gleichgestellte Uhr 209 Dies Bildnis ist bezaubernd schön 185 Dies ist die Art mit Hexen umzugeh'n 169 Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe 59 Dies Kind, kein Engel ist so rein 203 Dies rätselhafte Schweigen (Brechen Sie)! 197 Dies war ein Mann! 292 Dieser ist ein Mensch gewesen u.s.w. 180 Dieser Jünger stirbt nicht 80 Dieser Kelch mag an mir vorübergehen 70 Dieser letzten Tage Qual war gross 211 Dieser Monat ist ein Kuss u.s.w. 134 Dieser Mortimer starb Euch sehr gelegen 211 Dieses (Ich habe dir nichts zu sagen, als) 244 Dieses (Nie ohne) 243 Dieses war der erste Streich u.s.w. 265 Dilatorische Behandlung 555 Dimension (Die vierte) 301 Ding (Bei Gott ist kein) unmöglich 7 Dinge (Bis an's Ende aller) 89 Dinge (Der) warten, die da kommen sollen 77 Dinge (Drei) gehören zum Kriegfuhren: Geld, Geld, Geld! 446 Dinge (Es giebt) zwischen Himmel und Erde u.s.w. 292 Dinge (Geschehene) ungeschehen machen wollen 340 Dinge (Wer über gewisse) den Verstand nicht verliert u.s.w. 149 Diogenes (Wenn ich nicht Alexander wäre, möcht' ich) sein 449 Diogeneslaterne 445 Diokletianische Verfolgung 558 Diplomaten (Mögen die Federn der) u.s.w. 528 Dir steh'n zu sehn, das jammert mir 253 Dir wird gewiss einmal bei deiner Gottähnlichkeit bange 168 Doch bleibt sie ewig neu 248 Doch der den Augenblick ergreift u.s.w. 168 Doch der zweite folgt sogleich 265 Doch eine Würde, eine Höhe entfernte die Vertraulichkeit 202 Doch ihre Weine trinkt er gern 169 Doch mit des Geschickes Mächten u.s.w. 208 Doch werdet ihr nie Herz zu Herzen schaffen u.s.w. 167 Dohlen (Sollen dich die) nicht umschrei'n u.s.w. 182 Doktrinär 495 Dolch (Den) im Gewande 205 Dollar (Der allmächtige) 309 Don Carl (Der Knabe) fängt an mir fürchterlich zu werden 198 Don Juan 116 Don Quijote 315 Don Ranudo de Colibrados 268 Don (Rückwärts, rückwärts) Rodrigo! 154 Don (Trauernd tief sass) Diego 154 Donau (An der schönen blauen) 261 Donner und Doria! 194 Donnergepolter (Hurtig mit) 326 Donnerstimme (Mit einer) 92 Donnerwetter Parapluie! 239 Doppelt (Geteilte Freud' ist) Freude 187 Doppelt hält besser 42 Doppelt reisst nicht 42 Dorf (Lieber der Erste in einem), als der Zweite in Rom 458 Doria (Donner und)! 194 Dorn im Auge 17 Dort der Hollunderstrauch verbirgt mich 217 Dort, wo du nicht bist, dort ist das Glück 283 Drachengift (In gährend) hast du die Milch u.s.w. 217 Drachensaat 113 Drängen (Kein Blatt Papier soll sich zwischen mich u.s.w.) 535 Drang (Sturm und) 188 Drange (In seinem dunkeln) 174 Drangvoll fürchterliche Enge (Gekeilt in) 211 Drehen (Eine Sache), wie man will 51 Drehn und deuteln (An einem Kaiserwort soll man nicht) 507 Drei Männer umspannten den Schmerbauch ihm nicht 158 Dreierlei (Zum Kriegführen gehört): Geld, Geld, Geld! 446 Dreifachem (Mit) Erz gepanzert 392 Dreimal umziehen ist so schlimm wie einmal abbrennen 305 Dreissig (Schier) Jahre bist du alt u.s.w. 247 Dreiundzwanzig Jahre und nichts für die Unsterblichkeit gethan! 199 Dressur (Alles ist) 176 Dritte (Der) im Bunde 206. 449 Drückt (Nicht wissen, wo Einen der Schuh) 361 Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob u.s.w. 208 Drum soll der Sänger mit dem König gehn u.s.w. 212 Du bist Erde und sollst zur Erde werden 4 Du bist mich doch nicht krank? 253 Du bist noch nicht der Mann, den Teufel festzuhalten 176 Du bist so schön! 176 Du gewinnst sie auf mein Wort 164 Du glaubst zu schieben und du wirst geschoben 177 Du hast Diamanten und Perlen 248 Du hast die grössten Stiefel an 117 Du hast es eingerührt, du musst es auch ausessen 371 Du hast nun die Antipathie! 170 Du hast's gewollt (erreicht), Octavio! 210 Du isst mich nich, du trinkst mich nich? 253 Du jüngste, nicht geringste 296 Du (O) unglückseliges Flötenspiel! 195 Du (Paule,) rasest! 81 Du rettest den Freund nicht mehr 205 Du siehst mich an und kennst mich nicht? 246 Du siehst mich lächelnd an, Eleonore u.s.w. 165 Du sollst dem Ochsen, der da drischet, nicht das Maul verbinden 18 Du sollst niemand rühmen vor seinem Ende 56 Du sprichst ein grosses Wort gelassen aus 162 Du sprichst vergebens viel, um zu versagen u.s.w. 162 Du sprichst von Zeiten, die vergangen sind 197 Du stilles Haus (So leb' denn wohl)! 245 Du trägst den Cäsar und sein Glück! 458 Du weckst der alten Wunde unnennbar schmerzliches Gefühl 386 Duckt er da, folgt er uns eben auch 170 Düppel (Inneres) 551 Duften (Lieblich) 299 Dulcinea 315 Dulden (Grosse Seelen) still 197 Dumm (Herzlich) 209 Dumm (Mir wird von alledem so), als u.s.w. 167 Dummen (Da macht wieder jemand einmal einen) Streich 160 Dummes (Wer kann was), wer was Kluges denken u.s.w. 183 Dummheit (Der kommt gewiss durch seine) fort 140 Dummheit (Mit der) kämpfen Götter selbst vergebens 213 Dunkel (Herrlich, etwas) zwar, aber u.s.w. 239 Dunkel war der Rede Sinn 203 Dunkelmänner 126 Dunkeln (Im) tappen 19 Dunkeln (In seinem) Drange 174 Dunkle Punkte 499 Dunkler Ehrenmann 175 Durch diese hohle Gasse muss er kommen u.s.w. 217 Durch (Einem) die Finger sehen 14 Durch Eisen und Blut 419 Durch seine Abwesenheit glänzen 426 Durch welchen Missverstand hat dieser Fremdling u.s.w. 199 Durch zweier Zeugen Mund wird allerwegs die Wahrheit kund 170 Durchbohrendem (In seines Nichts) Gefühle 199 Durchdringend (Mark und Bein) 90 Durstige (Eine) Seele 36 Echo (Ein Appell an die Furcht findet ... kein) 553 Echte (Das) bleibt der Nachwelt unverloren 174 Echter (Ein) deutscher Mann mag u.s.w. 169 Eckart (Treuer) 115 Eckstein, Grundstein, Edelstein 43. 525 Edel sei der Mensch, hülfreich und gut 161 Edlen (Des Schweisses der) wert 144 Edlen (Geniess't im) Gerstensaft u.s.w. 266 Edlen (Willst du genau erfahren, was sich ziemt, so frage nur bei) Frauen an 166 Edler (Ein) Mann wird durch ein gutes Wort u.s.w. 162 Edler (Nichts halb zu thun ist) Geister Art 152 Edler (O, welch' ein) Geist ist hier zerstört! 294 Egeria 111 Eherne Stirn 44 Ehre (Alles freudig an die) setzen 212 Ehre (Alles ist verloren, nur die) nicht 473 Ehre, dem Ehre gebührt! 83 Ehre einlegen 11 Ehren (Ein graues Haupt) 14 Ehrenmann (Dunkler) 175 Ehrenwerter (Brutus ist ein) Mann u.s.w. 296 Ehret die Frauen, sie flechten und weben u.s.w. 201 Ehrlicher Makler 561 Ehrliches Begräbnis 8 Ei des Columbus 463 Eifer (Blinder) schadet nur 142 Eifern mit Unverstand 82 Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht u.s.w. 227 Eigen (Ach wenn du wärst mein)! 254 Eigentliche (Das) Studium der Menschheit ist der Mensch 271 Eigentümlichkeiten (Berechtigte) 552 Eigentum ist Diebstahl 288 Eignen (Der Not gehorchend, nicht dem) Trieb 213 Eile mit Weile! 459 Ein Adonis 109 Ein Ärgernis und eine Thorheit 83 Ein allgemeines Schütteln des Kopfes 155 Ein Amphitryon 273 Ein ander Bild! 257 Ein andermal von euern Thaten! 152 Ein anders denkendes Geschlecht 216 Ein Appell an die Furcht findet in deutschen Herzen niemals ein Echo 553 Ein Arbeiter im Weinberg 67 Ein Arbeiter ist seines Lohnes wert 73 Ein Aristarch 454 Ein Armenvater 30 Ein Aschenbrödel 114 Ein aufgeblasener Frosch 416 Ein aufgeblasener Mensch 416 Ein Augenblick gelebt im Paradiese u.s.w. 197 Ein Augur muss das Lachen bezwingen, wenn er u.s.w. 456 Ein auserwähltes Rüstzeug 80 Ein barmherziger Samariter 73 Ein Basiliskenblick 417 Ein bellender Magen 399 Ein bewaffneter Friede 133 Ein bischen Französisch u.s.w. 263 Ein Blaubart 116 Ein Blaustrumpf 502 Ein Bluthund 25 Ein Boycott 505. 506 Ein Bramarbas 137 Ein Brandfuchs 22 Ein Bubenstück 34 Ein Buch mit sieben Siegeln 92 Ein Calembourg 122 Ein Caliban 298 Ein Capua der Geister 245 Ein confiscierter Kerl 193 Ein Danaërgeschenk 387 Ein Denkzettel 52 Ein Don Juan 116 Ein Don Quijote 315 Ein Dorn im Auge 17 Ein dunkler Ehrenmann 175 Ein echter deutscher Mann mag keinen Franzen leiden, doch ihre Weine trinkt er gern 169 Ein edler Mann wird durch ein gutes Wort der Frauen weit geführt 162 Ein ehrlicher Makler 561 Ein ehrliches Begräbnis 8 Ein einziger Augenblick kann Alles umgestalten 152 Ein einzig Volk von Brüdern 216 Ein Enakskind 16 Ein Ende mit Schrecken nehmen 34. 525 Ein entlaubter Stamm 210 Ein entmenschtes Paar 203 Ein Erzbösewicht 40 Ein Fallstrick 77 Ein falscher Prophet 27 Ein fauler Bauch 331 Ein feiner junger Mann 23 Ein fettes Kalb schlachten 74 Ein frischer, fröhlicher Krieg 545 Ein frommer Betrug 410 Ein frommer Wunsch 438 Ein garstig Lied! Pfui! Ein politisch Lied! 168 Ein geflügeltes Wort 320 Ein Geniestreich 179 Ein geographischer Begriff 538 Ein geselliges Thier 353 Ein geselliges Wesen 353 Ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn 6 Ein Giftbaum (Die Börse) 561 Ein glänzendes Elend 160 Ein glücklich liebend Paar 215 Ein Glückskind 399 Ein göttliches Leben führen 5 Ein Goliath 24 Ein Gotteslästerer 14 Ein graues Haupt ehren 14 Ein Grobian 120 Ein grosses Wort gelassen aussprechen 162 Ein guter Engel 54 Ein guter Gesell 54 Ein guter Mensch in seinem dunkeln Drange u.s.w. 174 Ein gutes Werk an einem thun 70 Ein Hanswurst 121 Ein Haruspex muss das Lachen bezwingen, wenn er u.s.w. 456 Ein Heautontimorumenos 358 Ein Heidenlärm 32 Ein heilloser Mensch 24 Ein Heisssporn 294 Ein Herz und eine Seele 80 Ein Himmel wie ein Sack 45 Ein Hofdemagoge 235 Ein hoher Sinn liegt oft in kind'schem Spiel 213 Ein homerisches Gelächter 321 Ein Isegrim 114 Ein jeder Mensch hat seinen Preis 504 Ein jeder Stand hat seinen Frieden u.s.w. 141 Ein jeder Wechsel schreckt den Glücklichen 214 Ein jegliches hat seine Zeit 41 Ein Jesuwider 132 Ein Judas 71 Ein Judaskuss 71 Ein Judaslohn 70 Ein jüdischer Mann 52 Ein junges Lämmchen, weiss wie Schnee 156 Ein Justizmord 152 Ein Kaiserwort soll man nicht dreh'n noch deuteln 507 Ein Kalauer 122 Ein Kaliban 298 Ein Kannegiesser 268 Ein Kathedersocialist 556 Ein Kerl, der spekuliert, ist wie ein Tier auf dürrer Heide 167 Ein keuscher Joseph 9 Ein Kind des Todes 25 Ein kindlich Gemüt 203 Ein klassischer Schriftsteller 428 Ein klassischer Zeuge 413 Ein klein Paris 168 Ein knurrender Magen 399 Ein Königreich für ein Pferd! 297 Ein Koloss auf (mit) thönernen Füssen 50 Ein konfiszierter Kerl 193 Ein Kopfhänger 45 Ein Korps der Rache 526 Ein Kosmopolit 352 Ein Kreuzträger 65 Ein Krieg Aller gegen Alle 352 Ein Krieg bis aufs Messer 470 Ein Krösus 443 Ein kühner Griff 540 Ein kundiger Thebaner 300 Ein lachender Erbe 382 Ein Lästermaul 38 Ein lautes Geheimnis 316 Ein Leben wie im Paradies 159 Ein lebendiger Hund ist besser als ein toter Löwe 42 Ein leidiger Trost 29 Ein letztes Glück und ein letzter Tag 180 Ein Lied, das Stein erweichen u.s.w. 142 Ein Linsengericht 8 Ein Lockvogel 46 Ein Lovelace 304 Ein Lückenbüsser 28 Ein Mäcen 422 Ein Märchen aus alten Zeiten 248 Ein Mann, der Alles weiss und gar nichts kann 234 Ein Mann nach dem Herzen Gottes 24 Ein Meerwunder 91 Ein Meidinger 523 Ein Meister in Israel 78 Ein menschliches Rühren 205 Ein Mentor 325 Ein Messer ohne Klinge, an welchem der Stiel fehlt 153 Ein Mordgeschrei 46 Ein munt'rer Seifensieder 138 Ein Narr des Glücks 301 Ein Narr wartet auf Antwort 249 Ein Nihilist 318 Ein Nimmersatt 41 Ein Nimrod 6 Ein notwendiges Übel 357 Ein öffentliches Geheimnis 316 Ein Othello 300 Ein Palladium 110 Ein Pfahl im Fleisch 87 Ein Pferd! ein Pferd! ein Königreich für'n Pferd! 297 Ein Pharisäer 76 Ein Philister 22 Ein politisches Geschöpf 353 Ein Posaunenengel 69 Ein Prediger in der Wüste 43 Ein Pyrrhussieg 452 Ein Reptil 554 Ein Rhadamanth 109 Ein Riese Goliath 24 Ein Ritter ohne Furcht und Tadel 472 Ein Ritter vom Geist 249 Ein Ritter von der traurigen Gestalt 316 Ein Rothschild 523 Ein rückwärts gekehrter Prophet 229 Ein Rufer im Streit 322 Ein salomonisches Urtheil 26 Ein Salondemagoge 235 Ein Salontiroler 235 Ein Samariter 73 Ein Samariterdienst 73 Ein sanftes Joch 65 Ein sardonisches Lachen 327 Ein Scandal 83 Ein Schandfleck 19 Ein Schauspiel für Götter! 161 Ein Schlachten war's, nicht eine Schlacht zu nennen 213 Ein Schmerzensschrei 469 Ein Schrecken ohne Ende 525 Ein Seïde 281 Ein Seladon 272 Ein Skandal 83 Ein Sohn des Glücks 399 Ein sonderbarer Schwärmer 199 Ein Splitterrichter 63 Ein Staatshämorrhoidarius 255 Ein Stein des Anstosses 42 Ein steinerner Gast 116 Ein Stelldichein 155 Ein stiller Geist ist Jahre lang geschäftig u.s.w. 176 Ein streitbarer Held 21 Ein streitbarer Mann 20 Ein Struwwelpeter 256 Ein stummer Hund 45 Ein Sturm im Glase Wasser 278 Ein Sündenbock 14 Ein süsser Trost ist ihm geblieben u.s.w. 208 Ein Suppenkasper 257 Ein Tartufe 274 Ein Thersites 321 Ein Thor ist immer willig, wenn eine Thörin will 248 Ein tönend Erz oder eine klingende Schelle 84 Ein Tropfen demokratischen Öls 538 Ein unauslöschliches Gelächter 321 Ein ungläubiger Thomas 79 Ein unnütz Leben ist ein früher Tod 162 Ein unsauberer Geist 71 Ein unterbrochenes Opferfest. 222 Ein Uriasbrief 25 Ein Vademecum 437 Ein Vater der Armen 30 Ein verlorener Tag 461 Ein vielköpfiges Ungeheuer 400 Ein Völkerfrühling 250 Ein Volk in Waffen 524 Ein voll gedrückt, gerüttelt und überflüssig Mass 73 Ein vollkommener Widerspruch bleibt gleich geheimnisvoll für Kluge wie für Thoren 169 Ein wackrer Schwabe forcht sich nit 242 Ein Wahn, der mich beglückt u.s.w. 150 Ein Waisenvater 31 Ein weisser Rabe 425 Ein Weltbürger 352 Ein Weltkind 75 Ein Werdender wird immer dankbar sein 174 Ein Wolf im Schafskleide 63 Ein Wolkenkukuksheim 349 Ein wunderlicher Heiliger 33 Ein Zankapfel 96 Ein Zeitungsschreiber, ein Mensch, der seinen Beruf verfehlt hat 549 Ein Zerrbild 155 Ein Zetergeschrei 46 Ein Ziel aufs Innigste zu wünschen 293 Ein Zoïlus 452 Ein zweischneidiges Schwert 38 Ein zweites Ich 358 Eine ägyptische Finsternis 11 Eine affenähnliche Beweglichkeit 552 Eine angenehme Temperatur 548 Eine Armee in seiner Faust fühlen 192 Eine babylonische Verwirrung 7 Eine berechtigte Eigentümlichkeit 552 Eine Blasphemie 15 Eine böse Sieben 61 Eine Circe 98 Eine der grössten Himmelsgaben 169 Eine dilatorische Behandlung 555 Eine Donnerstimme 92 Eine Dulcinea 315 Eine durstige Seele 36 Eine eherne Stirn 44 Eine eiserne Stirn 44 Eine Ente 124 Eine erstarrte Musik (Die Baukunst ist) 337 Eine falsche Zunge 34 Eine Fehlbitte thun 72 Eine fragwürdige Gestalt 292 Eine Gabe Gottes 41 Eine geschäftige Martha 73 Eine gesinnungsvolle Opposition 534 Eine göttliche Grobheit 230 Eine Gottesgabe 41 Eine Gotteslästerung 14 Eine Gurli 220 Eine grosse Kluft 75 Eine Hand wäscht die andere 346 Eine Hiobspost 28 Eine hungrige Seele 36 Eine Jeremiade 48 Eine Jugendeselei 250 Eine Kapuzinade 205 Eine Kassandra 387 Eine katilinarische Existenz 549 Eine klingende Schelle 84 Eine Kollation 462 Eine Komödie der Irrungen 300 Eine Krähwinkelei 223 Eine Lästerschule 307 Eine löbliche Sitte 58 Eine Mördergrube aus seinem Herzen machen 46 Eine Mohrenwäsche 46 Eine Mystification 481 Eine Penelopearbeit 324 Eine Philippika 376 Eine platonische Liebe 351 Eine poetische Licenz 414 Eine redende Malerei (Poësie ist) 337 Eine Reihe von schönen Tagen 180 Eine rettende That 540 Eine Rodomontade 313 Eine Rose gebrochen, ehe der Sturm sie entblättert 149 Eine Rosinante 315 Eine Sache drehen, wie man will 51 Eine saure Arbeit 42 Eine Schlange am Busen nähren 332 Eine schöne Menschenseele finden ist Gewinn 154 Eine schöne Seele 362 Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer 335 Eine Schwefelbande 523 Eine (Seiner Länge) Elle zusetzen 63 Eine sitzen lassen 56 Eine Stentorstimme 322 Eine stumme Poësie (Malerei ist) 337 Eine Sündflut 6 Eine Theokratie 360 Eine Todsünde 18 Eine tüchtige Kuh, die ihn mit Butter versorgt 201 Eine Utopie 290 Eine Verballhornisierung 128 Eine vertierte Soldateska 256 Eine vielköpfige Bestie 400 Eine Würde, eine Höhe u.s.w 202 Eine Xanthippe 443 Eine Zeitungsente 124 Eine zweite Natur (Gewohnheit) 373 Einem angst und bange machen 48 Einem das Herz stehlen 8 Einem das Leben sauer machen 10 Einem das Maul stopfen 36 Einem das Wasser trüben 415 Einem den Eselstritt geben 415 Einem den Rücken bläuen 57 Einem die Leviten lesen 506 Einem durch die Finger sehen 14 Einem ist sie die hohe u.s.w. 201 Einen auf frischer That ertappen 431 Einen auf Händen tragen 35 Einen behüten wie seinen Augapfel 20 Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb 86 Einen grossen Rumor machen 23 Einen guten Kampf kämpfen 89 Einen mit Füssen treten 20 Einen Mohren weiss waschen 46 Einen neuen Menschen anziehen 87 Einen Pfahl im Fleisch haben 87 Einen Schritt voraus sein (Die Regierung muss stets) 539 Einen steilen Berg hinan 143 Einen Stein statt Brot geben 63 Einen steinigen 17 Einen Tag verloren haben 461 Einer (Auch) von Denen 71 Einer für Viele 389 Einer (Von) aber thut mir's weh! 242 Einer wie der andre 83 Eines Abends spöte gingen Wassermaus u.s.w. 143 Eines Mannes Rede ist keines Mannes Rede u.s.w. 447 Eines schickt sich nicht für Alle u.s.w. 164 Eines thun und das Andere nicht lassen 68 Einfall (O der) war kindisch, aber göttlich schön! 197 Einfalt (Das übet in) ein kindlich Gemüt 203 Einfalt (O, heilige)! 509 Eingehet (Was zum Munde), verunreinigt den Menschen nicht 66 Eingekeilt (Gekeilt) in drangvoll fürchterliche Enge 211 Eingepökelte Begeisterung 165 Eingeschnürt (In spanische Stiefel) 167 Eingeweiht (Die Stätte, die ein guter Mensch betrat, ist) 165 Einig (Darüber sind die Gelehrten noch nicht) 404 Einig (Seid), einig, einig! 217 Einig (Wir sind ~ein~ Volk und) woll'n wir handeln 216 Einlegen (Ehre) 11 Einmal (Des Lebens Mai blüht) und nicht wieder 196 Eins, aber es ist ein Löwe 334 Eins aber ist not 74 Eins (Mann und Frau sind) 3 Einsam bin ich nicht alleine 239. 456 Einsamkeit (Wer sich der) ergiebt u.s.w. 171 Einst wird kommen der Tag 322 Eintrichtern 135 Einzig (Ein) Volk von Brüdern 216 Einzig (Unter Larven die) fühlende Brust 203 Eisen und Blut 418 Eisen (Der Gott, der) wachsen liess u.s.w. 227 Eiserne (Das wilde) Würfelspiel 194 Eiserne Stirn 44 Eitel (Alles ist) 41 Elbflorenz 154 Elemente (Die vier) 344 Elend (Glänzendes) 160 Eleonore (Du siehst mich lächelnd an)? u.s.w. 165 Elfte Stunde 67 Elle (Mit gleicher) messen 14 Elle (Seiner Länge eine) zusetzen 63 Elysium 98 Elysium (Tochter aus) 195 Emeline (Setz' dich, liebe) u.s.w. 237 Empfindsam 305 Enakskind 16 Ende (Am) muss sie untergeh'n 244 Ende (Bedenke das)! 55 Ende (Bis ans) aller Dinge 89 Ende (Das ist der Anfang vom) 297 Ende (Die schönen Tage in Aranjuez sind nun zu) 196 Ende (Du sollst niemand rühmen vor seinem) 56 Ende (Ein) mit Schrecken nehmen 34. 525 Ende (Lieber ein) mit Schrecken, als u.s.w. 525 Ende (Shakespeare und kein) 179 Ende (Viel Büchermachens ist kein) 42 Enden (Noch keinen sah ich fröhlich) u.s.w. 202 Eng ist die Welt und das Gehirn ist weit 210 Enge (Gekeilt in drangvoll fürchterliche) 211 Engel (Ahnungsvoller) 170 Engel (Der gute) Jemandes sein 54 Engel (Des Menschen) ist die Zeit 211 Engel (Dies Kind, kein) ist so rein 203 Engel (Rein wie ein) 488 Engel (Was ist der Mensch? Halb Tier, halb)! 139 Engen (Im) Kreis verengert sich der Sinn 204 England erwartet, dass jeder seine Pflicht thut 504 Enkel (Weh' dir, dass du ein) bist! 168 Entbehre gern, was du nicht hast 141 Entblättert (Eine Rose gebrochen, ehe der Sturm sie) 149 Ente 124 Entfernte (Eine Würde, eine Höhe) die Vertraulichkeit 202 Entlaubter Stamm 210 Entmenschtes Paar 203 Entränn' er jetzo kraftlos meinen Händen u.s.w. 217 Entrinnen (Kein) 25 Entschliessung (Der angebornen Farbe der) u.s.w. 293 Entschuldigen (Der Lord lässt sich) u.s.w 211 Entschuldigung (Also dass sie keine) haben 81 Entschwundene Pracht 242 Entweichen (Siegt Natur, so muss die Kunst) 206 Entwürfe (Was sind Hoffnungen, was sind)? 214 Er denkt zu viel; ~die~ Leute sind gefährlich 296 Er, der herrlichste von allen 238 Er gefällt mir nicht, der neue Burgemeister 175 Er geht umher wie ein brüllender Löwe 90 Er hat schon Vater Abraham gesehen 79 Er ist besser als sein Ruf 411 Er ist zu Schiff nach Frankreich 211 Er kam, sah und siegte 458 Er lebte, nahm ein Weib und starb 140 Er lügt wie telegraphiert 555 Er ruhe in Frieden! 33 Er schlug sich seitwärts in die Büsche 222 Er soll dein Herr sein 4 Er trägt sein Kreuz 65 Er war ein Mann, nehmt Alles nur in Allem u.s.w. 292 Er war unser! 174 Er war von je ein Bösewicht u.s.w. 226 Er will uns damit locken 123 Er zählt die Häupter seiner Lieben u.s.w. 208 Erbarmet (Der Gerechte) sich seines Viehes 39 Erbarmet (Wer sich des Armen) der leihet dem Herrn 40 Erbbegräbnis 8 Erben (Lachende) 382 Erblicken (Wär' nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt' es nie) 362 Erbweisheit 534 Erdbeschreibung 144 Erdboden (Grosse Städte müssen vom) vertilgt werden 544 Erde (Alles was aus der) kommt u.s.w. 4 Erde (Armeen aus der) stampfen 212 Erde (Das ist das Loos des Schönen auf der) 211 Erde (Du bist) und sollst zu Erde werden 4 Erde (Himmel und) in Bewegung setzen 52 Erde (Himmel und) zu Zeugen anrufen 17 Erde (Himmel und) zu Zeugen nehmen 17 Erde (O wunderschön ist Gottes) 159 Erde (Raum für Alle hat die) 215 Erde (Zwischen Himmel und) schweben 26 Erden (Alle Schuld rächt sich auf) 171 Erden (Die ist es oder keine sonst auf) 214 Erden (Es giebt mehr Ding' im Himmel und auf) u.s.w. 292 Erden (Was gleicht wohl auf) dem Jägervergnügen? 226 Erdenkloss 3 Erdetagen (Es kann die Spur von meinen) nicht u.s.w. 183 Ereignis (Das Unzulängliche hier wird's) 184 Ereignisse (Künftige) werfen ihre Schatten voraus 308 Ererbt (Was du) von deinen Vätern hast u.s.w. 174 Erfährt (Der Mensch), er sei auch wer er mag u.s.w. 180 Ergiebt (Die alte Garde stirbt und) sich nicht 493 Ergreifen (Lerne nur das Glück) 165 Ergreift (Der den Augenblick), das ist der rechte Mann 168 Ergreift (Mich), ich weiss nicht wie, himmlisches Behagen 173 Erhab'ne (Das) in den Staub ziehen 211 Erhabnen (Vom) zum Lächerlichen ist nur ein Schritt 489 Erhebt (Das ... Schicksal, welches den Menschen), wenn es den Menschen zermalmt 201 Erhoben (Und sie) die Hände zum lecker bereiteten Mahle 324 Erhoben (Weniger) und fleissiger gelesen 147 Erhöhet (Wer sich selbst), der wird erniedrigt 49 Erjagen (Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht) 167 Erisapfel 96 Erkenn' (Daran) ich meine Pappenheimer! 211 Erkenne dich selbst! 330 Erkennen (An ihren Früchten sollt ihr sie) 64 Erkennen (Willst du dich selber), so u.s.w. 201 Erkenntnis (Vom Baum der) essen 3 Erkläret mir, Graf Oerindur, diesen Zwiespalt der Natur 232 Erlauben (Meine Mittel) mir das 259 Erlaubt ist, was gefällt 165 Erlebt (Hast manchen Sturm) 247 Erleiden (Am Glauben Schiffbruch) 89 Ermuntre dich, mein schwacher Geist! 135 Erniedriget (Wer sich selbst erhöhet, der wird) 49 Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst 204 Ernst ist der Anblick der Notwendigkeit 210 Ernst (Zum Werke, das wir) bereiten u.s.w. 203 Ernten (Was der Mensch säet, das wird er) 380 Ernten (Wer Wind säet, wird Sturm) 50 Eroberungen (Moralische) 546 Erreichen (Der Schein soll nie die Wirklichkeit) 206 Erreicht (Du hast's), Octavio! 210 Errötend folgt er ihren Spuren 208 Errungen (Wer ein holdes Weib) 196 Erschaffen (Aus Nichts hat Gott die Welt) 58 Erscheinungen (Der) Flucht 200 Erstarrte Musik (Die Baukunst ist eine) 337 Erste (Der) Diener seines Staates 520 Erste (Dieses war der) Streich 265 Erste (Lieber der) in einem Dorfe, als u.s.w. 458 Erste (Ruhe ist die) Bürgerpflicht 524 Erste (Sie ist die) nicht 177 Ersten (Den) Stein auf jemanden werfen 78 Ersten (Der) Liebe goldne Zeit! 208 Ersten (Die) werden die Letzten sein 67 Erspart (Die Axt im Haus) den Zimmermann 217 Ertappen (Auf einem faulen Pferde) 92 Ertappen (Auf frischer That) 431 Ertrage (Das), wem's gefällt! 313 Ertrage (Was die Schickung schickt)! 154 Ertragen (Alles in der Welt lässt sich), nur nicht u.s.w. 180 Erwählt (Das bessere Teil) haben 73 Erwarten (Nichts Besseres zu hoffen, noch zu) haben 57 Erweckt (Vertrauen) Vertrauen 455 Erweichen (Ein Lied, das Stein) u.s.w. 142 Erwirb es, um es zu besitzen 174 Erz (Ein tönend) 84 Erz (Mit dreifachem) gepanzert 392 Erzbösewicht 40 Erzogen (Wer nicht geschunden wird, wird nicht) 358 Es ändert sich die Zeit 217 Es bildet ein Talent sich in der Stille u.s.w. 165 Es drehen, wie man will 51 Es erben sich Gesetz und Rechte wie eine ew'ge Krankheit fort 168 Es fällt einem wie Schuppen von den Augen 81 Es führen viele Wege nach Rom 363 Es führt kein andrer Weg nach Küssnacht 217 Es geht mir ein Licht auf 30 Es geschieht nichts Neues unter der Sonne 41 Es giebt im Menschenleben Augenblicke 210 Es giebt mehr' Ding' im Himmel und auf Erden u.s.w. 292 Es giebt nur ein' Kaiserstadt u.s.w. 240 Es giebt zuletzt doch noch 'nen Wein 183 Es hat ja noch Zeit 251 Es hat nicht sollen sein 264 Es irrt der Mensch, so lang er strebt 174 Es ist Arznei, nicht Gift, was ich dir reiche 149 Es ist bestimmt in Gottes Rat u.s.w. 255 Es ist ein klein Paris u.s.w. 168 Es ist eine alte Geschichte, doch u.s.w. 248 Es ist eine der grössten Himmelsgaben u.s.w. 169 Es ist Einer wie der Andre 83 Es ist Gefahr im Verzüge 406 Es ist genug, dass ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe 63 Es ist ihr ewig Weh und Ach u.s.w. 168 Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei 3 Es ist Nichts dahinter 90 Es ist nichts schwerer zu ertragen u.s.w. 180 Es ist noch nicht aller Tage Abend 406 Es ist nur ein' Kaiserstadt u.s.w. 240 Es ist schon lange her 252 Es kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben u.s.w. 218 Es kann die Spur von meinen Erdetagen u.s.w. 183 Es kann ja nicht immer so bleiben u.s.w. 220 Es klebt Einem die Zunge am Gaumen 30 Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann 79 Es kostet den Hals 27 Es lebt ein anders denkendes Geschlecht 216 Es lebt ein Gott zu strafen und zu rächen 217 Es liebt die Welt das Strahlende zu schwärzen u.s.w. 211 Es möchte kein Hund so länger leben 167 Es muss auch solche Käuze geben 170 Es muss doch Frühling werden 260 Es muss ja nicht gleich sein u.s.w. 251 Es prüfe, wer sich ewig bindet u.s.w. 208 Es ragt das Riesenmass der Leiber u.s.w. 203 Es rast der See und will sein Opfer haben 215 Es schreit zum Himmel 5 Es schwelgt das Herz in Seligkeit 208 Es sich sauer werden lassen 46 Es sind nicht Alle frei, die ihrer Ketten spotten 150 Es soll der Sänger mit dem König gehen 212 Es steigt das Riesenmass der Leiber u.s.w. 203 Es thut mir lang schon weh', dass ich dich in der Gesellschaft seh' 170 Es trägt Verstand und rechter Sinn mit wenig Kunst u.s.w. 167 Es wächst der Mensch mit seinen grössern Zwecken 204 Es wär' so schön gewesen; es hat nicht sollen sein 264 Es wandelt niemand ungestraft unter Palmen 178 Es war die Nachtigall und nicht die Lerche 299 Es war ein Mann, nehmt Alles nur in Allem u.s.w. 292 Es war nicht meine Wahl! 213 Es werde Licht! 3 Es wird Einem sauer 42 Es wird kein Stein auf dem andern bleiben 69 Esel (Buridans) 269 Esel (Was von mir ein) spricht, das acht' ich nicht 143 Eselinnen (Saul ging aus, seines Vaters) zu suchen und fand u.s.w. 24 Eselstritt 415 Essen (Im Schweisse deines Angesichts sollst du dein Brot) 4 Essen, um zu leben; nicht leben, um zu essen 347 Essen (Vom Baum der Erkenntnis) 3 Essen (Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht) 89 Etwas ausposaunen 61 Etwas bleibt immer hängen 450 Etwas dunkel zwar, aber 's klingt recht wunderbar 239 Etwas fürchten und hoffen und sorgen u.s.w. 214 Etwas ist faul im Staate Dänemark 292 Etwas schwarz auf weiss besitzen 167 Euer Ruhm ist nicht fein 84 Eulen nach Athen tragen 349 Eure Rede aber sei: Ja, ja, nein, nein 61 Europa kosakisch oder republikanisch 494 Europamüde 249 Europens übertünchte Höflichkeit 222 Ewig (Es ist ihr) Weh' und Ach u.s.w. 168 Ewig (Es prüfe, wer sich) bindet u.s.w. 208 Ewig ist die Freude 213 Ewig (O dass sie) grünen bliebe u.s.w. 208 Ewig-Weibliche (Das) u.s.w. 184 Ewig (Will sich Hektor) von mir wenden? 207 Ewige (Das) Rom 407 Ew'ger (Kein) Bund 208 Ewiger Schlaf 48 Ewigkeit (Was man von der Minute ausgeschlagen, giebt keine) zurück 196 Excellenter (Aber die Pentameter sind doch noch) 218 Existenzen (Catilinarische) 549 Fabel (Zur) werden 19 Façon (Jeder nach seiner) 518 Faden der Ariadne 111 Faden (Der rote) 177 Fähnderichs (Die Leutnants und die) das sind die klügsten Leute 249 Fällt (Wenn der Mantel), muss der Herzog nach 195 Fahr' (Original,) hin in deiner Pracht 183 Fahren (In die Grube) 9 Fahren (Lass') dahin! 123 Fall (Hochmut kommt vor dem) 40 Fall (Politik von) zu Fall 559 Fall (Positus, ich setz' den) 243 Fallen (Man muss die Feste feiern, wie sie) 265 Fallen (Wie ein Butterbrot auf die gute Seite) 240 Fallstrick 77 Falsch (Ohne), wie die Tauben 64 Falsche Brüder 87 Falsche Propheten 27 Falsche Zungen 34 Falten (In den) seiner Toga Krieg und Frieden tragen 454 Farbe (Der angebornen) der Entschliessung u.s.w. 293 Farben (Kennt ihr meine)? 246 Farbigen (Am) Abglanz haben wir das Leben 183 Fass der Danaïden 107 Fassen (Die Gelegenheit beim Schopf) 104 Faul (Etwas ist) im Staate Dänemark 292 Faulen (Auf einem) Pferde ertappt 92 Fauler Bauch 331 Faust (Ich fühle eine Armee in meiner) 192 Federlesen (Macht nicht so viel) u.s.w. 180 Federn (Mögen die) der Diplomaten u.s.w. 528 Federn (Sich mit fremden) schmücken 332 Fegfeuer (Die Seele aus dem) springt 511 Fehlbitte (Eine) thun 72 Fehlt (Ihm) kein teures Haupt 208 Feiern (Man muss die Feste) wie sie fallen 265 Feiern (Wenn solche Köpfe) u.s.w. 199 Feigenblatt 4 Fein (Euer Ruhm ist nicht) 84 Feindschaft (Darum keine) nicht! 243 Feiner (Ein) junger Mann 23 Feldgeschrei 20 Feldherr (So ist's, mein)! 211 Fern von Madrid 197 Ferne (Das sei)! 21 Fernando (Was willst du), so trüb' und so bleich? 232 Fertig (Schnell) ist die Jugend mit dem Wort 210 Fertig (Wer) ist, dem ist Nichts recht zu machen 174 Fest (Das halte) mit deinem ganzen Herzen! 216 Feste (Man muss die) feiern, wie sie fallen 265 Feste (Saure Wochen! Frohe)! 172 Fette Jahre 9 Fettes (Ein) Kalb schlachten 74 Feuer (Die Kastanien aus dem) holen 273 Feuereifer 90 Feuers (Wohlthätig ist des) Macht, wenn u.s.w. 208 Feuertaufe 59 Feurige Kohlen auf Jemandes Haupt sammeln 40 Fichtenstamme (Nehmet Holz vom)! 208 Finden (Suchet, so werdet ihr)! 63 Findet (Ob sich das Herz zum Herzen) 208 Finger (Einem durch die) sehen 14 Finger Gottes 10 Finsterling 127 Finsternis (Ägyptische) 11 Finstren (Der) Mächte Hand 108 Fischer (Guten Morgen, Herr)! 532 Fittige (Lust und Liebe sind die) zu grossen Thaten 162 Fläschchen (Ich und mein) sind immer beisammen 191 Fläschchen (Nachbarin! Euer)! 170 Flechten (Mit des Geschickes Mächten ist kein ew'ger Bund zu) 208 Flechten (Sie) und weben 201 Flegeljahre 223 Fleisch (Das) ist schwach 70 Fleisch (Mein) und Blut 9 Fleisch (Pfahl im) 87 Fleisch von meinem Fleisch und Bein u.s.w. 3 Fleisches (Den Weg alles) gehen 5 Fleischtöpfe Ägyptens 12 Fleisses (Seines) darf sich jedermann rühmen 148 Fleissiger gelesen sein wollen 147 Fleucht (Was da) und kreucht 216 Flicht (Dem Mimen) die Nachwelt keine Kränze 204 Fliegen (Gebratene Tauben, die Einem ins Maul) 103 Fliehen (Mich) alle Freuden 314 Fliesst (Dann) die Arbeit munter fort 208 Flöten (Da schweigen alle) 137 Flötenspiel (O, du unglücksel'ges)! 195 Fluch (Das eben ist der) der bösen That 210 Flucht (Der Erscheinungen) 200 Flügeln (Auf) des Gesanges 248 Flügelschlag (Raum, ihr Herrn, dem) einer freien Seele 261 Fluscht (Dat) bäter! 527 Folgen (Ihre Werke) ihnen nach 93 Folgt (Errötend) er ihren Spuren 208 Forcht (Der wackre Schwabe) sich nit 242 Fordr' (So) ich mein Jahrhundert in die Schranken 199 Fordre niemand mein Schicksal zu hören! 246 Fort musst du, deine Uhr ist abgelaufen 217 Fortschritt (Gehemmter) u.s.w. 544 Fortzeugend Böses gebären müssen 210 Fräulein (Mein schönes) darf ichs wagen u.s.w. 169 Frag' ich (Was) viel nach Geld und Gut u.s.w. 185 Frage (Die sociale) 491 Frage nur bei edlen Frauen an 166 Frage (Sein oder Nichtsein, das ist hier die) 293 Fragt mich nur nicht wie? 247 Fragwürdige Gestalt 292 Frankreich (Er ist zu Schiff nach) 211 Frankreich (Leben, wie Gott in) 511 Frankreich marschiert an der Spitze der Civilisation 497 Franzen (Ein echter deutscher Mann mag keinen) leiden 169 Französisch (So'n bischen) das ist doch u.s.w. 263 Frau (Die beste) ist Die, von der man am wenigsten spricht 348 Frau (Mann und) sind Eins 3 Frauen (Das Naturell der) ist so nah mit Kunst verwandt 183 Frauen (Ehret die) u.s.w. 201 Frauen (Ein edler Mann wird durch ein gutes Wort der) weit geführt 162 Frauen (So frage nur bei edlen) an 166 Frei bis zur Adria 498 Frei (Der Mensch ist) geschaffen, ist frei u.s.w. 203 Frei (Die Gedanken sind) 379 Frei (Es sind nicht alle), die ihrer Ketten spotten 150 Freie Kirche im freien Staate 469 Freien (Politik der) Hand 548 Freien (Raum ... dem Flügelschlag einer) Seele! 261 Freien (Sie sollen ihn nicht haben, den) deutschen Rhein! 256 Freiheit (Auf den Bergen ist) 214 Freiheit (Der) eine Gasse 238 Freiheit, die ich meine 238 Freiheit ist nur in dem Reich der Träume u.s.w. 211 Freiheit (Nur der verdient sich), wie das Leben u.s.w. 183 Freiheit (Schaumspritzen jugendlicher) 539 Fremde (Das Mädchen aus der) 202 Fremdem (Mit) Kalbe pflügen 21 Fremden Federn (Sich mit) schmücken 332 Fremdling (Durch welchen Missverstand hat dieser) u.s.w. 199 Fressen (O Herr, er will mich)! 54 Fressen (Schätze sammeln, die weder Motten noch Rost) 62 Fressen (Sein Leid in sich) 34 Freude (Des Lebens ungemischte) 202 Freude (Ewig ist die) 213 Freude (Geteilte) ist doppelte Freude 187 Freude (Hab' ich doch meine) dran 170 Freude, schöner Götterfunken 195 Freuden (Die), die man übertreibt, verwandeln sich u.s.w. 156 Freuden (Herrlich und in) leben 75 Freuden (Mich fliehen alle) 314 Freudig Alles an die Ehre setzen 212 Freudvoll und leidvoll u.s.w. 163 Freue, dich, liebe Seele! jetzt kommt ein Platzregen 132 Freuen (Sich mit den Fröhlichen) 83 Freuen (Sich) wie ein Stint 225 Freu'n (Morgen werden wir uns) 221 Freund (Lieber einen) verlieren, als einen Witz 397 Freund (Zurück! du rettest den) nicht mehr 205 Freunde (Gute), getreue Nachbarn 123 Freundliche Gewohnheit des Daseins 164 Freut' euch des Lebens u.s.w. 225 Freut (Dess) sich das entmenschte Paar 203 Friede (Ein bewaffneter) 133 Friede im Lande 15 Friede (Krieg den Palästen!) den Hütten! 483 Friede sei mit dir 27 Friede sei mit euch! 78 Frieden (Das arme Herz erlangt den wahren) nur u.s.w. 221 Frieden (Ein jeder Stand hat seinen) 141 Frieden (Er ruhe in)! 33 Frieden (Es kann der Frömmste nicht in) bleiben u.s.w. 218 Frieden (Ich will) haben mit meinem Volke 547 Frieden (Krieg und) in den Falten seiner Toga tragen 454 Friedlands (Nacht muss es sein, wo) Sterne strahlen 210 Frisch (Im Auslegen seid) und munter 182 Frisch und gesund 29 Frischer (Auf) That ertappt 431 Frischer, fröhlicher Krieg 545 Fritz! Fritz! die Brücke kommt! 141 Fröhlich beisammen sitzen 220 Fröhlich (Noch Keinen sah ich) enden u.s.w. 202 Fröhlichen (Einen) Geber hat Gott lieb 86 Fröhlichen (Sich freuen mit den) 83 Fröhlicher Krieg 545 Frömmste (Es kann der) nicht in Frieden bleiben, wenn u.s.w. 218 Frohe (Saure Wochen!) Feste! 172 Fromm und schlicht nach altem Brauch 170 Fromme Wünsche 438 Frommen (Milch der) Denkart 217 Frommer Betrug 410 Frosch (Ein aufgeblasener) 416 Frucht (Die verbotene) 3 Fruchtbar (Wie) ist der kleinste Kreis 182 Früchte (Die schlechtsten) sind es nicht u.s.w. 159 Früchten (An ihren) sollt ihr sie erkennen 64 Früh aufstehen 57 Früh übt sich, was ein Meister werden will 217 Früher (Ein unnütz Leben ist ein) Tod 162 Frühling (Es muss doch) werden! 260 Fühlende (Unter Larven die einzig) Brust 203 Führen (Besonders lernt die Weiber)! 168 Führen (Ein göttliches Leben) 5 Führen (Es) viele Wege nach Rom 363 Führt (Es) kein andrer Weg nach Küssnacht 217 Führt' (So) ich meine Klinge 294 Fünfhundert (Wohl, als wie) Säuen 169 Fünftes Rad am Wagen 118 Für den Augenblick geboren 174 Für die Freiheit eine Gasse! 238 Für die Katze 129 Für einen Kammerdiener giebt es keinen Helden 453 Für Görgen ist mir gar nicht bange u.s.w. 140 Für mich ist Spiel und Tanz vorbei 184 Fürchten (Etwas), und hoffen und sorgen muss der Mensch u.s.w. 214 Fürchten (Gott) und sonst Nichts 563 Fürchten (Wenn ich einmal zu) angefangen u.s.w. 198 Fürchterlich (Da unten aber ist's) u.s.w. 203 Fürchterlich (Der Knabe Karl fängt an, mir) zu werden 198 Fürchterlich Musterung halten 192 Fürchterliche (Gekeilt in drangvoll) Enge 211 Fürst (Der) ist der erste Diener des Staats 520 Fürstendiener (Ich kann nicht) sein 199 Füssen (Den Staub von den) schütteln 64 Füssen (Ein Koloss mit thönernen) 50 Füssen (Einen mit) treten 20 Füssen (Zu den) eines Lehrers sitzen 81 Fugen (Die Zeit ist aus den) 292 Furcht (Ein Appell an die) findet kein Echo u.s.w. 553 Furcht (Mit) und Zittern 33 Furcht (Ohne) und Tadel 472 Futter für Pulver 295 Gabe (Eine) Gottes 41 Gährend Drachengift (In) hast du die Milch u.s.w. 217 Gährung (Die Zeit nur macht die feine) kräftig 176 Gänzliche Wurschtigkeit 545 Gäste (Tages Arbeit! Abends)! 172 Gang (Verderben, gehe deinen)! 195 Ganymed 95 Ganz kannibalisch wohl 169 Ganze (Die Hälfte ist mehr als das) 327 Ganzem (Von) Herzen und von ganzer Seele 17 Ganzen (Immer strebe zum) u.s.w. 201 Garantien, die das Papier nicht wert sind, auf dem sie u.s.w. 548 Garben (Tag der) 144 Garde (Die alte) stirbt und ergiebt sich nicht 493 Garstig (Ein) Lied! Pfui! Ein politisch Lied! 168 Garten (Wenn die Rose selbst ... schmückt sie auch den) 244 Gas 133 Gasse (Der Freiheit eine) 238 Gasse (Durch diese hohle) muss er kommen 217 Gasse (Weisheit auf der) 37 Gassen (Was wälzt sich dort die langen) brausend fort? 205 Gast (Der steinerne) 116 Gast (Hier wendet sich der) mit Grausen 202 Gatte (Mein Hüon, mein)! 310 Gattin (Die), die teure 209 Gaumen (Es klebt Einem die Zunge am) 30 Gazetten müssen nicht geniert werden 517 Gebären (Fortzeugend Böses) 210 Gebäudes (Die Krönung des) 285 Geben ist seliger denn Nehmen 81 Geben Sie Gedankenfreiheit! 199 Geben (Was willst du armer Teufel)? 176 Geber (Einen fröhlichen) hat Gott lieb 86 Geberden (Sich ganz absurd) 183 Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist u.s.w. 68 Gebet, so wird euch gegeben! 73 Gebetet (Hast du zur Nacht), Desdemona? 300 Gebiert (Der kreissende Berg) eine Maus 335 Gebiete deinen Thränen! 207 Geblieben (Das Phlegma ist) 194 Geblieben (Ein süsser Trost ist ihm) 208 Geboren (Für den Augenblick) 174 Geboren (In Arkadien) 196 Geboren (In Ketten) 203 Gebratene Tauben, die einem ins Maul fliegen 103 Gebrechlichkeit, dein Name ist Weib 292 Gebrochen (Eine Rose), ehe der Sturm sie entblättert 149 Gebrüllt (Gut), Löwe! 298 Gebühret (Ehre, dem Ehre)! 83 Gedärm (Was haben die Herrn doch für ein kurzes) 201 Gedank' (Wär' der) nicht so verwünscht gescheit u.s.w. 209 Gedanke (Zwei Seelen und ein)! 255 Gedanken (Die Sprache ist dem Menschen gegeben, um seine) zu verbergen 487 Gedanken (Leicht bei einander wohnen die) 210 Gedanken sind zollfrei 379 Gedankenblässe 293 Gedankenfreiheit (Geben Sie)! 199 Gedankens (Der Wunsch ist des) Vater 295 Gedankenvoll sein 163 Gedeih'n (So kann die Wohlfahrt nicht) 209 Gedeiht (Unrecht Gut) nicht 38. 343 Geduld! Geduld! wenn's Herz auch bricht! 158 Gefährlich (Er denkt zu viel, die Leute sind) 296 Gefährlich ist's, den Leu zu wecken u.s.w. 209 Gefällt (Das ertrage, wem's)! 313 Gefällt (Erlaubt ist, was) 165 Gefällt (Nein, er) mir nicht, der neue Burgemeister! 175 Gefällt (Wenn es dem bösen Nachbar nicht) 218 Gefahr im Verzuge 406 Gefahr (Wer sich in) begiebt, kommt darin um 54 Gefallen (Der Würfel ist) 358 Gefallen (Vielen) ist schlimm 202 Geflügelte Worte 320 Gefrorne (Architektur ist) Musik 338 Gefühl (Der alten Wunde unnennbar schmerzliches) 386 Gefühl (Mein erst') sei Preis und Dank! 141 Gefühle (Das höchste der) 186 Gefühle (In seines Nichts durchbohrendem) 199 Gefühlt (Der Narben lacht, wer Wunden nie) 298 Gegeben (Die Sprache ist dem Menschen) um seine Gedanken zu verbergen 487 Gegeben (Singe, wem Gesang) 242 Gegen Demokraten helfen nur Soldaten 263 Gegen den Strom schwimmen 54 Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens 213 Gegen Windmühlen kämpfen 315 Gegend (Auch eine schöne)! 257 Geh' den Weibern zart entgegen u.s.w. 164 Geh' du linkwärts, lass mich rechtwärts gehen 192 Geh' ins Kloster 294 Gehe hin und thue desgleichen! 73 Gehe nach Jerichow und lass dir den Bart wachsen 25 Geheimnis (Ein lautes) 316 Geheimnisvoll (Ein vollkommener Widerspruch bleibt) 169 Gehemmter Fortschritt und beförderter Rückschritt 544 Gehen (Drum soll der Sänger mit dem König) 212 Gehen (Mit dem Volke soll der Dichter) 212 Gehen (Nach Kanossa) wir nicht 556 Gehet umher wie ein brüllender Löwe 90 Gehirn (Eng ist die Welt und das) ist weit 210 Gehirn (Mein) treibt wunderbare Blasen auf 199 Gehört (Mein ist der Helm und mir) er zu 212 Gehört (Zum Kriegführen) Geld, Geld, Geld! 446 Geholfen (Dem Mann kann) werden 193 Gehorchen (Man muss Gott mehr), als den Menschen 52 Gehorchend (Der Not), nicht dem eignen Trieb 213 Gehorsam ist des Christen Schmuck (Mut zeiget auch der Mameluck) 205 Geht (Johanna) u.s.w. 212 Geissel (Was er spricht ist) 242 Geist (Arm an) 60 Geist (Den) aufgeben 49 Geist (Der) der Medizin ist leicht zu fassen 168 Geist (Der) der stets verneint 176 Geist (Der) ist willig 70 Geist (Der) macht lebendig 86 Geist (Des Weines) des Brotes Kraft 266 Geist (Ein stiller) ist Jahre lang geschäftig 176 Geist (Ermuntre dich, mein schwacher)! 135 Geist (Natur und)--so spricht man nicht zu Christen 183 Geist (Nicht die Spur von einem) 176 Geist (O, welch' ein edler) ist hier zerstört 294 Geist (Ritter vom) 249 Geist (Sünde wider den heiligen) 65 Geist (Unsauberer) 71 Geist (Von einem bösen) im Kreis herumgeführt 167 Geister (Capua der) 245 Geister (Die ich rief, die), werd' ich nun nicht los! 172 Geister (Die) platzen aufeinander 122 Geister (Dienstbare) 90 Geister (Nichts halb zu thun, ist edler) Art 152 Geistes (Deines) hab' ich einen Hauch verspürt 243 Geistes (Schwert des) 88 Geistes (Wess) Kind 73 Geistesarm, Geistesarmut 60 Geiz ist die Wurzel alles Übels 89 Gekeilt in drangvoll fürchterliche Enge 211 Gekrönt (Wer ausharret wird) 154 Gelächter (Homerisches) 321 Gelächter (Unauslöschliches) 321 Gelassen (Du sprichst ein grosses Wort) aus 162 Geld (Dazu hat Buchholtz kein) 521 Geld, Geld, Geld gehört zum Kriegführen! 446 Geld (Heidenmässig viel) haben 551 Geld (Sobald das) im Kasten klingt u.s.w. 511 Geld stinkt nicht 461 Geld (Thu') in deinen Beutel! 300 Geld (Was frag' ich viel nach) und Gut, wenn u.s.w. 185 Geld (Zeit ist) 356 Geldsachen (Bei) hört die Gemütlichkeit auf 537 Gelebt (Der hat) für alle Zeiten 204. 402 Gelebt (Ich habe) und geliebet 206 Gelegen (Der starb euch sehr) 211 Gelegenheit (Die) beim Schopf fassen 104 Gelegenheit (Die) ist günstig 217 Gelehrten (Daran erkenn' ich den) Herrn 183 Gelehrten (Darüber sind die) noch nicht einig 404 Gelernt (Nichts) und nichts vergessen haben 486 Gelesen (Fleissiger) sein wollen 147 Gelesen (Sie haben schrecklich viel) 174 Geliebet (Ich habe gelebt und) 206 Geliebten (Lebt wohl ihr Berge, ihr) Triften! 212 Geliebtes Deutsch 176 Gellen (Die Ohren) Einem 23 Gelten (Lasst ihn für einen Menschen) 298 Gelungen (Wem der grosse Wurf) 195 Gemacht (Was) werden kann, wird gemacht 526 Gemächlich (Vom sichern Port lässt sich's) raten 215 Gemein wie Brombeeren 295 Gemeine (Hinter ihm lag, was uns Alle bändigt, das) 174 Gemeinem (Aus) ist der Mensch gemacht 210 Gemeiner Pöbel 47 Gemüt (Das übet in Einfalt ein kindlich) 203 Gemütlichkeit (Bei Geldsachen hört die) auf 537 Geniert (Gazetten müssen nicht) werden 517 Geniesse, was Dir Gott beschieden u.s.w. 141 Geniessen (Des Lebens Unverstand mit Wehmut zu) u.s.w. 251 Geniess't im edlen Gerstensaft des Weines Geist, des Brotes Kraft 266 Geniestreich 179 Genossen (Ich habe) das irdische Glück u.s.w. 206 Genug, dass jeglicher Tag seine Plage hat 63 Genug des grausamen Spiels! 203 Genug (Es ist), dass ein jeglicher Tag seine Plage habe 63 Genug (Wer den Besten seiner Zeit) gethan u.s.w. 204. 402 Geographischer Begriff 538 Georg (Schon Sieben--und) nicht hier? 190 Gepanzert mit dreifachem Erz 337 Gepflastert (Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen) 306 Gerechte (Der) erbarmet sich seines Viehes 39 Gerechte (Seine Sonne scheinen lassen über) und Ungerechte 61 Gerechten (Dem) giebt's der Herr im Schlafe 37 Gerechten (Der Schlaf des) 40 Gerechtigkeit (Recht und) 51 Gericht (Mit Einem ins) gehen 37 Geringste (Du jüngste, nicht) 296 Gern (Gleich und Gleich gesellt sich) 327 Gerollt (Was nutzt mich der Mantel, wenn er nicht) ist? 262 Gerstensaft (Geniess't im edlen) des Weines Geist u.s.w. 266 Gesang (Das Schöne blüht nur im) 211 Gesang (Singe, wem) gegeben 242 Gesang (Wer nicht liebt Wein, Weib und), der u.s.w. 125 Gesanges (Auf Flügeln des) 248 Gesattelt (Die Pferde sind) 245 Geschäft (Das) bringts mal so mit sich 263 Geschäftig (Ein stiller Geist ist Jahre lang) u.s.w. 176 Geschäftige Martha 73 Geschäftiger Müssiggang 401 Geschaffen (Der Mensch ist frei), ist frei u.s.w. 203 Geschehene Dinge lassen sich nicht ungeschehen machen 340 Geschehenes ungeschehen machen wollen 340 Gescheit (Wär' der Gedank' nicht so verwünscht) u.s.w. 209 Geschenkt (Glaubst du, dieser Adler sei dir)? 226 Geschichte (Es ist eine alte) doch u.s.w. 248 Geschichte (Sein Charakterbild schwankt in der) 204 Geschickes (Doch mit des) Mächten u.s.w. 208 Geschiehet (Und) nichts Neues unter der Sonne 41 Geschlagen mit Blindheit 7 Geschlecht (Es lebt ein anders denkendes) 216 Geschoben (Du glaubst zu schieben und du wirst) 177 Geschöpf (Politisches) 353 Geschoss (Das ist Tells)! 218 Geschrieben (Was) ist, ist geschrieben 79 Geschunden (Wer nicht) wird, wird nicht erzogen 358 Geschwindigkeit (Affenähnliche) 552 Gesehn (Vieler Menschen Städte) haben 323 Gesell (Ein guter) 54 Geselliges Tier 353 Geselliges Wesen 353 Gesellschaft (Es thut mir lang schon weh, dass ich dich in der) seh' 170 Gesellt (Gleich und gleich) sich gern 327 Gesetz (Es erben sich) und Rechte u.s.w. 168 Gesetzes (Das Auge des) wacht 209 Gesetzgebung (Die Klinke zur) 561 Gesicht (Hippokratisches) 347 Gesindel (Mit solchem) muss ich mich herumschlagen 520 Gesindel (Skrophuloses) 545 Gesinnungsvolle Opposition 534 Gespannt (Allzu straff) zerspringt der Bogen 217 Gespenst (Das rote) 289 Gestalt (Ach, wie bald schwindet Schönheit und)! 251 Gestalt (Du kommst in so fragwürdiger) 292 Gestalt (Ritter von der traurigen) 316 Gestalten (Bassermannsche) 542 Gestalten (Ihr nah't euch wieder schwankende) 174 Gestern (Liegt dir) klar und offen u.s.w. 182 Gestern noch auf stolzen Rossen 251 Gestern (Von) sein 29 Gestohlenes Wasser schmeckt süss 38 Gestorben (Auch Patroklus ist) und war mehr als du 194. 323 Gestrigen (Den) Tag suchen 510 Gesund (Frisch und) 29 Gesunden (Die) bedürfen des Arztes nicht u.s.w. 64 Geteilte Freud' ist doppelt Freude u.s.w. 187 Gethan (Das hat mit ihrem Singen die Lorelei) 248 Gethan (Der Mohr hat seine Schuldigkeit) u.s.w. 194 Gethan (Ich hab') was ich nicht lassen konnte 215 Gethan (Ich habe schon so viel für dich) u.s.w. 170 Gethan (Kardinal, ich habe das Meinige) u.s.w. 200 Gethan (Nichts für die Unsterblichkeit) 199 Gethan (Wer den Besten seiner Zeit genug) u.s.w. 204. 402 Getreu bis in den Tod 92 Getreue Nachbarn 123 Getreuer Achates 389 Getreuer Eckart 115 Getrost nach Hause tragen 167 Gevatter Schneider und Handschuhmacher 205 Gewährt (Ich sei) mir die Bitte, in eurem u.s.w. 206. 449 Gewährt (Welche Lust) das Reisen! 286 Gewärtig (Keines Überfalls) 211 Gewagt (Ich hab's)! 127 Gewalt (Und bist du nicht willig, so brauch' ich) 161 Gewaltiger (Ein) Jäger vor dem Herrn 6 Gewande (Moros, den Dolch im) 205 Gewicht (Rechtes Mass und) halten 57 Gewissen (Sich ein) aus Etwas machen 83 Gewissens (Sprich mir von allen Schrecken des) u.s.w. 197 Gewissensbisse 30 Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört u.s.w. 169 Gewohnheit (Die) nennt er seine Amme 210 Gewohnheit ist eine zweite Natur 373 Gewohnheit (Schöne, freundliche) des Daseins 164 Geziemt (Zum Werke, das wir ernst bereiten) sich u.s.w. 208 Gieb (Varus) mir meine Legionen wieder! 460 Giessen (Öl in die Wunden) 73 Gift (Es ist Arznei, nicht) 149 Giftbaum (Die Börse) 561 Gigantische (Das grosse) Schicksal u.s.w. 201 Ging es leuchtend nieder, leuchtet's lange noch zurück 239 Gipfel (Mit dem rötlich strahlenden) 200 Gipfeln (Über allen) ist 162 Gipfelchen (Nur muss ein) sich nicht vermessen 150 Glänzen (Durch seine Abwesenheit) 426 Glänzendes Elend 160 Glänzt (Was) ist für den Augenblick geboren 174 Glanz (Wie kommt mir solcher) in meine Hütte? 212 Glatte Worte 38 Glaube (Allein mir fehlt der) 174 Glaube (Das) der Jude Apella! 398 Glaube (Der) macht selig 72 Glaube (Der) versetzt Berge 84 Glaube, Liebe, Hoffnung 85 Glauben (Am) Schiffbruch erleiden 89 Glauben (Treu und) halten 48 Glaubens (Das Wunder ist des) liebstes Kind 174 Glaubenskämpfe 89 Glaubensschild 88 Glaubst du, dieser Adler sei dir geschenkt? 226 Gleich, Herr, gleich! 294 Gleich (Muss es denn) sein? 251 Gleich schenken? Das ist brav! Da wird er reüssieren! 169 Gleich und gleich gesellt sich gern 327 Gleichen (Ich werde nimmer seines) seh'n 292 Gleicht (Was) wohl auf Erden dem Jägervergnügen? 226 Glied (Als dienendes) schliess' an ein Ganzes dich an 201 Glück (Allein der Vortrag macht des Redners) 167 Glück (Cäsar und sein) 458 Glück (Da, wo du nicht bist, ist das) 283 Glück (Das) war niemals mit den Hohenstaufen 240 Glück (Ein letztes) und ein letzter Tag 180 Glück (Ich habe genossen das irdische) u.s.w. 206 Glück (Lerne nur das) ergreifen, denn das Glück ist immer da 165 Glück (Wer im) ist, der lerne den Schmerz! 214 Glückes (Jeder ist seines) Schmied 365 Glücklich allein ist die Seele, die liebt 163 Glücklich (Das habt ihr ihm) abgeguckt 204 Glücklich (Ein) liebend Paar 215 Glücklichen (Dem) schlägt keine Stunde 209 Glücklichen (Ein jeder Wechsel schreckt den) 214 Glückliches Österreich! 407 Glücks (Narr des) 301 Glücks (Sohn des) 399 Glückskind 399 Glüht (Weil noch das Lämpchen) 225 Gnade finden vor deinen (meinen) Augen 7 Gnade und Barmherzigkeit 47 Gnaden (Von Gottes) 84 Gnädig (Gott sei mir Sünder)! 76 Görgen (Für) ist mir gar nicht bange 140 Götter (Der Mensch versuche die) nicht! 203 Götter (Ein Schauspiel für) 161 Götter (Mit der Dummheit kämpfen) selbst vergebens 213 Götter (Wen die) lieben, der stirbt jung 357 Götterfunken (Freude, schöner) 195 Göttin (Einem ist sie die hohe, die himmlische) u.s.w. 201 Göttlich (Kindisch, aber) schön! 197 Göttliche Grobheit 230 Göttliches (Ein) Leben führen 5 Gold aus Häckerling machen 158 Gold ist nur Chimäre 287 Golde (Nach) drängt, am Golde hängt doch Alles 169 Goldene Äpfel in silbernen Schalen 40 Goldene Berge versprechen 370 Goldene Mittelstrasse 394 Goldene Zeit 102 Goldenes Kalb 13 Goldenes Zeitalter 102 Goldne (Der ersten Liebe) Zeit 208 Goldner (Grün ist des Lebens) Baum 168 Goldwage (Seine Worte auf der) wägen 56 Goliath 24 Gomorrah (Sodom und) 7 Gott (Aus Nichts hat) die Welt erschaffen 58 Gott (Bei) ist kein Ding unmöglich 7 Gott (Beim wunderbaren)--das Weib ist schön! 199 Gott (Dem Mutigen hilft) 216 Gott (Der), der Eisen wachsen liess u.s.w. 227 Gott (Der Mensch denkt,) lenkt 39 Gott (Einen fröhlichen Geber hat) lieb 86 Gott (Es lebt ein) zu strafen und zu rächen 217 Gott führt seine Heiligen wunderlich 33 Gott fürchten und sonst Nichts 563 Gott (Geniesse, was dir) beschieden 141 Gott giebt's den Seinen im Schlafe 37 Gott grüss Euch, Alter! Schmeckt das Pfeifchen? 152 Gott helfe mir! Amen 512 Gott (Ich danke dir), dass ich nicht bin wie andre Leute 76 Gott mehr gehorchen als den Menschen 52 Gott (Mit) für König und Vaterland 527 Gott (Nun danket Alle)! 57 Gott (O), das Leben ist doch schön! 200 Gott (Saat von) gesät, dem Tage der Garben zu reifen 144 Gott schuf ihn, also lasst ihn für einen Menschen gelten 298 Gott sei mir Sünder gnädig! 76 Gott sieht aufs Herz 24 Gott (So) will 81 Gott (So wahr) lebt! 30 Gott (Und) sahe, dass es gut war 3 Gott (Von) verlassen sein 33 Gott (Was) thut, das ist wohlgethan 136 Gott (Was) zusammengefügt hat, soll der Mensch u.s.w. 67 Gott weiss es 86 Gott (Wem) will rechte Gunst erweisen 244 Gott (Wie) in Frankreich leben 511 Gott (Will's) 81 Gottähnlichkeit (Bei seiner) bange werden 168 Gotte (Gebet), was Gottes ist 68 Gottes (Ein Mann nach dem Herzen) 24 Gottes (Eine Gabe) 41 Gottes (Es ist bestimmt in) Rat u.s.w. 255 Gottes Finger 10 Gottes (Mann) 20 Gottes Mühlen mahlen langsam u.s.w. 362 Gottes (O wunderschön ist) Erde u.s.w. 159 Gottes (Volkes Stimme), Stimme 324 Gottes (Von) Gnaden 84 Gottesgabe 41 Gotteshaus 8 Gotteslästerer 14 Gotteslästerung 14 Gottestisch 136 Gottlosen (Der Rest ist für die) 34 Gottlosen (Die) kriegen die Neige 34 Gottverlassen 33 Grab' (Im) ist Ruh' 185 Grabstein, (auf deinem) wird man lesen u.s.w. 181 Gräber (Übertünchte) 69 Gräuel der Verwüstung 50 Graf (Erkläret mir) Oerindur, diesen Zwiespalt der Natur! 232 Gras (Das) wachsen hören 115 Grau, teurer Freund, ist alle Theorie u.s.w. 168 Graues (Ein) Haupt ehren 14 Grausamen (Genug des) Spiels! 203 Grausen (Hier wendet sich der Gast mit) 202 Graut's (Heinrich! mir) vor dir 177 Grazie (Mit) in infinitum 173 Grazien (Der ungezogene Liebling der) 163 Grazien (Die) sind leider ausgeblieben 165 Greift nur hinein ins volle Menschenleben u.s.w. 174 Greis (Auf dem Dache sitzt ein) u.s.w. 258 Grenze (Der Rhein, Deutschlands Strom, nicht Deutschlands) 227 Grenzen (Natürliche) 485 Griechen (Das Land der) mit der Seele suchend 162 Griechen (Den) eine Thorheit 83 Griff (Der feine) und der rechte Ton 204 Griff (Der kühne) 540 Grillen (Wer wollte sich mit) plagen? 159 Grobheit (Göttliche) 230 Grobian 120 Grössern (Es wächst der Mensch mit seinen) Zwecken 204 Grössten (Du hast die) Stiefel an 117 Grösstes (Der Übel) aber ist die Schuld 214 Grog 503 Gross (Dieser letzten Tage Qual war) 211 Gross vor den Leuten 20 Grosse (Das) gigantische Schicksal u.s.w. 201 Grosse (Der) Heide 529 Grosse (Der) Unbekannte 31 Grosse (Die) Kunst macht dich rasen 81 Grosse (Eine) Kluft 75 Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus 308 Grosse Nation 486 Grosse Seelen dulden still 197 Grosse (Wem der) Wurf gelungen 195 Grosse (Wenn der Leib ... zerfallen, lebt der) Name noch 215 Grossen (Auf der) Retirade 239 Grossen (Die) Städte müssen vom Erdboden vertilgt werden 544 Grossen Rumor machen 23 Grossen (Unrecht leiden schmeichelt) Seelen 199 Grossen (Vergiss den) Schmerz 215 Grosser Heide 529 Grossvater (Als der) die Grossmutter nahm 191 Grube (In die) fahren 9 Grube (Wer Andern eine) gräbt, fällt u.s.w. 41 Grün ist des Lebens goldener Baum 168 Grün (Wie) sind deine Blätter! 254 Gründe (Die) der Regierung kenne ich nicht, aber u.s.w. 542 Gründe so gemein wie Brombeeren 295 Gründen (In des Waldes tiefsten) 221 Grünen (Auf keinen) Zweig kommen 29 Grünen (O, dass sie ewig) bliebe! 208 Grünen (So man das thut am) Holze u.s.w. 78 Grünen und blühen 35 Grüssen (Sag' ich lass' sie)! 250 Grund und Eckstein 43. 525 Grundgewalt (Des Basses) 168 Grundlagen (Auf den breitesten) 535 Grundstein, Eckstein, Edelstein 43. 525 Güldene Äpfel in silbernen Schalen 40 Günstig (Die Gelegenheit ist) 217 Gürten (Seine Lenden mit dem Schwerte) 13 Güte (Seine) währet ewiglich 27 Güter (Das Leben ist der) höchstes nicht 214 Güter (Nicht an die) hänge dein Herz, die u.s.w. 214 Gütern (Von des Lebens) allen ist der Ruhm u.s.w. 215 Güterschlächter 372 Gütlich (Sich) thun 41 Gunst (Von der Parteien) und Hass verwirrt 204 Gunst (Wem Gott will rechte) erweisen u.s.w. 244 Gurli 220 Gustel von Blasewitz (Was? Der Blitz! Das ist ja die) 204 Gut angeschrieben sein 88 Gut aufgenommen (Wird man wo), muss man nicht gleich u.s.w. 239 Gut (Das Beste ist) genug 162 Gut gebrüllt, Löwe! 298 Gut (Hier ist) sein u.s.w. 67 Gut macht Mut 57 Gut (Unrecht) gedeiht nicht 38. 343 Gut (Was frag' ich viel nach Geld und) u.s.w. 185 Gute (Auf die) Seite fallen, wie ein Butterbrod 240 Gute (Böse Beispiele verderben) Sitten 85 Gute (Das) daran ist nicht neu 186 Gute Freunde, getreue Nachbarn 123 Gute Leute und schlechte Musikanten 233 Gute (Sieh', das) liegt so nah 165 Gute Vorsätze 306 Gute (Wenn) Reden sie begleiten u.s.w. 208 Guten (Alles) Grundstein 525 Guten (Da giebt es einen) Klang 208 Guten (Einen) Kampf kämpfen 89 Guten Morgen, Herr Fischer 532 Guter (Ein) Mensch in seinem dunkeln Drange 174 Guter Engel 54 Guter Gesell 54 Gutes mit Bösem vergelten 10 Gutes (Nicht müde werden) zu thun 87 Gutes (Nichts) im Sinne haben 56 Ha! welche Lust, Soldat zu sein! 287 Haare (Die) stehen Einem zu Berge 28 Haase (Ich weiss von Nichts. Mein Name ist) 546 Hab' ich doch meine Freude d'ran! 170 Hab' mich nie mit Kleinigkeiten abgegeben 192 Haben (Sie sollen ihn nicht) u.s.w. 256 Haders (Des langen) müde 157 Häckerling (Aus) Gold machen 158 Hälfte (Bessere) 290 Hälfte (Die) ist mehr als das Ganze 327 Hände (Seine) in Unschuld waschen 18 Hände (Und sie erhoben die) zum lecker bereiteten Mahle 324 Händen (Auf) tragen 35 Hänge (Nicht an die Güter) dein Herz u.s.w. 214 Hängen bleibt immer Etwas 450 Häringsware (Begeisterung ist keine) 165 Häupter (Er zählt die) seiner Lieben 208 Häuser (Des Vaters Segen bauet den Kindern) 54 Halb (Nichts) zu thun, ist edler Geister Art 152 Halb Tier, halb Engel 139 Halb zog sie ihn, halb sank er hin 161 Halbasien 266 Halber (Geteilter Schmerz ist) Schmerz 187 Halbwelt 289 Hallen (In diesen heil'gen) u.s.w. 186 Hals (Den) kosten 27 Halsabschneider 372 Halte (Das) fest mit deinem ganzen Herzen 216 Halte, was du hast 8 Halten (Fürchterlich Musterung) 192 Halten (Seine Zunge im Zaum) 91 Halten (Treue und Glauben) 48 Haltet Euch an meine Worte und nicht an meine Werke! 68 Haltet euch an Worte! 168 Hammel (Um auf besagten) zurückzukommen 420 Hand (Der finstren Mächte) 108 Hand (Die linke) nicht wissen lassen, was die rechte thut 61 Hand (Die Politik der freien) 548 Hand (Eine) wäscht die andere 346 Hand (Reich' mir die) mein Leben! 314 Hand (Seine) abziehen von Einem 16 Hand (Seine milde) aufthun 18 Hand vom Bild! 450 Hand (Wächst mir ein Kornfeld in der flachen)? 212 Hand wird nur von Hand gewaschen u.s.w. 165 Handeln (Wir sind ein Volk und einig woll'n wir) 216 Handschuhmacher (Gevatter Schneider und) 205 Hangen bleibt immer Etwas 450 Hangen und Bangen in schwebender Pein 163 Hannemann, geh' du voran u.s.w. 117 Hanswurst 121 Harmonie der Sphären 338 Harms (Des) vergessen 159 Harren der Dinge, die da kommen sollen 77 Harren (Wo man raucht, da kannst du ruhig) 222 Hart im Raume stossen sich die Sachen 210 Hart (Landgraf, werde)! 508 Harte (Verzeihen Sie das) Wort 265 Haruspices, die sich gegenseitig verlachen 465 Hass (Von der Parteien Gunst und) verwirrt u.s.w. 204 Hassen (Wo Alles liebt, kann Carl allein nicht) 197 Hast du sonst noch Schmerzen? 314 Hast du zur Nacht gebetet, Desdemona? 300 Hast manchen Sturm erlebt 247 Hatte sich ein Ränzlein angemäst't u.s.w. 168 Hauch (Deines Geistes hab' ich einen) verspürt 243 Haupt (Der Mann ist des Weibes) 84 Haupt (Ein graues) ehren 14 Haupt (Feurige Kohlen auf Jemandes) sammeln 40 Haupt (Nicht haben, wo man sein) hinlege 64 Haupt (Und sieh! ihm fehlt kein teures) 208 Haus (Auf dass mein) voll werde 74 Haus (Dank vom) Österreich! 210 Haus (Die Axt im) erspart den Zimmermann 217 Haus (Ich und mein) wollen dem Herrn dienen 20 Haus (Sein) auf den Sand bauen 64 Haus (Sein) bestellen 43 Haus (So leb' denn wohl, du stilles)! 245 Hausrat (Urväter) 167 Haust du meinen Juden, so hau' ich deinen Juden 219 Heautontimorumenos 358 Hebe 95 Hebe dich weg von mir, Satanas! 59 Heben (Leichte Wolken) mich 213 Hecht (Der), der war ~doch~ blau! 140 Heerscharen (Die Menge der himmlischen) 73 Heide (Der grosse) 529 Heide (Ein Tier auf dürrer) 167 Heidenblindheit 82 Heidenlärm 32 Heidenmässig viel Geld 551 Heil Dir im Siegeskranz 189 Heilige Einfalt! 509 Heil'gen (In diesen) Hallen u.s.w. 186 Heiligen (Sünde wider den) Geist 65 Heiliger (Wunderlicher) 33 Heiligt (Der Zweck) die Mittel 439 Heilloser Mensch 24 Heinrich (Der Wunsch war des Gedankens Täter) 295 Heinrich! mir graut's vor Dir 177 Heinz (Ich wollte es wär Schlafenszeit,) u.s.w. 295 Heiraten ist ein notwendiges Übel 357 Heiraten ist gut, aber ledig bleiben ist besser 84 Heisa, Juchheia! Dudeldumdei! Das geht ja hoch her. Bin auch dabei! 205 Heiss wie die Hölle 488 Heisssporn 294 Heiter (Das Spiel des Lebens sieht sich) an u.s.w. 209 Heiter (Ernst ist das Leben), ist die Kunst 204 Heiter (Seht den Himmel, wie)! 186 Heiterkeit (Ungeheure) 254 Heitern (Die schwarzen und die) Loose 208 Hektor (Will sich) ewig von mir wenden? 207 Hekuba (Was ist ihm)? 293 Held (Ein streitbarer) 21 Helden (Für einen Kammerdiener giebts keinen) 453 Heldenstück (Das war kein) Octavio! 210 Helfen (Gegen Demokraten) nur Soldaten 263 Helfen (Zu schwach, zu) 185 Helikon 101 Heller (Der letzte) 61 Helm (Mein ist der) und mir gehört er zu 212 Hemd (Das) ist mir näher als der Rock 366 Heringsware (Begeisterung ist keine) 165 Herkules am Scheidewege 332 Herkulesarbeit 110 Herkulische Kraft 110 Hermann, mein Rabe 192 Herr (Der) giebts dem Gerechten im Schlafe 37 Herr (Der) hats gegeben, der Herr hats genommen 28 Herr, dunkel war der Rede Sinn 203 Herr (Er soll dein) sein 4 Herr, (Gleich,) gleich! 294 Herr (Guten Morgen) Fischer! 532 Herr (O), er will mich fressen! 54 Herr (Wen der) liebet, den strafet er 38 Herr (Wie der), so der Knecht 420 Herren (Niemand kann zween) dienen 62 Herren (Raum, ihr), dem Flügelschlag u.s.w. 261 Herrlich, etwas dunkel zwar--Aber 's klingt recht wunderbar 239 Herrlich und in Freuden leben 75 Herrlich weit gebracht 167 Herrlichste (Er, der) von Allen 238 Herrn (Ach, was haben die) doch für ein kurzes Gedärm! 201 Herrn (Brosamen, die von des) Tische fallen 66 Herrn (Danket dem), denn er ist u.s.w. 27 Herrn (Daran erkenn' ich den gelehrten) 183 Herrn (Das Auge des) 355 Herrn (Der Weinberg des) 42 Herrn (Ich und mein Haus wollen dem) dienen 20 Herrn (Was steht dem) zu Diensten? 176 Herrn (Wer sich des Armen erbarmet, der leihet dem) 40 Herrnhuter 16 Herrschen (Ich bin es müde, über Sklaven zu) 522 Herrscht (Der König), aber er regiert nicht 470 Herumreiten (Auf einem Prinzip) 536 Herumschlagen (Mit solchem Gesindel muss ich mich) 520 Heruntergekommen (Ich bin) und weiss doch selber nicht wie 173 Herz (Blick in dein eigenes)! 201 Herz (Das arme) hinieden u.s.w. 221 Herz (Der Wein erfreut des Menschen) 36 Herz (Doch werdet ihr nie) zu Herzen schaffen u.s.w. 167 Herz (Ein) und eine Seele 80 Herz (Einem das) stehlen 8 Herz (Es schwelgt das) in Seligkeit 208 Herz (Geduld, Geduld, wenn's) auch bricht! 158 Herz (Gott sieht aufs) 24 Herz (Kühl bis an's) hinan 161 Herz! mein Herz! warum so traurig? 237 Herz! mein Herz! was soll das geben? 161 Herz (Mein) ist schwer 170 Herz (Nicht an die Güter hänge dein) u.s.w. 214 Herz (Ob sich das) zum Herzen findet 208 Herz (Sein) ausschütten 23 Herz (Wach' auf, mein) und singe! 135 Herz (Wess das) voll ist, dess geht der Mund über 65 Herz (Willst du die andern versteh'n, blick' in dein eigenes) 201 Herz (Wo euer Schatz ist, da ist auch euer) 62 Herzen (Aus seinem) eine Mördergrube machen 46 Herzen (Das halte fest mit deinem ganzen)! 216 Herzen (Den sichern Schatz im) tragen 209 Herzen (Ein Appell an die Furcht findet im deutschen) kein Echo 553 Herzen (Nach dem) Gottes 24 Herzen und Nieren prüfen 33 Herzen (Von ganzem) und von ganzer Seele 17 Herzen (Zwei) und ein Schlag 255 Herzens (Das Dichten des menschlichen) ist böse von Jugend auf 6 Herzens (Der Zug des) ist des Schicksals Stimme 210 Herzensdieb 8 Herzlich dumm 209 Herzog (Wenn der Mantel fällt, muss der) nach 195 Herzzerreissend 50 Heulen und Zähnklappen 64 Heureka! 451 Heute mir, morgen dir 57 Heute rot, morgen tot 56 Heute (Wirkst du) kräftig frei u.s.w. 182 Hexameter (In Weimar und in Jena macht man) u.s.w. 218 Hexen (Dies ist die Art mit) umzugehen 169 Hie sollen sich legen deine stolzen Wellen 31 Hie Welf! hie Waiblingen! 506 Hiebe (Deutsche) 195 Hienieden von manchem Sturm bewegt 221 Hier ist die Stelle, wo ich sterblich bin 198 Hier ist gut sein, hier lasst uns Hütten bauen 67 Hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft 216 Hier sind wir versammelt zu löblichem Thun u.s.w. 178 Hier steh' ich, ein entlaubter Stamm 210 Hier stehe ich! Ich kann nicht anders. Gott helfe mir! Amen 512 Hier unter dem wechselnden Mond 220 Hier vollend' ich's. Die Gelegenheit ist u.s.w. 217 Hier wendet sich der Gast mit Grausen 202 Hierher (Bis) und nicht weiter 31 Hilf (Arzt) dir selber! 56 Hilf, Samiel! 226 Hilft (Dem Mutigen) Gott 216 Himmel (Den) offen sehen 78 Himmel (Ein), wie ein Sack 45 Himmel (Es giebt mehr Ding' im) und auf Erden u.s.w. 292 Himmel (Es schreit zum) 5 Himmel (Im siebenten) sein 87 Himmel (Mach' deine Rechnung mit dem) Vogt! 217 Himmel (Seht den) wie heiter! 186 Himmel und Erde in Bewegung setzen 52 Himmel und Erde zu Zeugen anrufen 17 Himmel und Erde zu Zeugen nehmen 17 Himmel (Willst du in meinem) mit mir leben u.s.w. 200 Himmel (Zwischen) und Erde schweben 26 Himmelhoch jauchzend 163 Himmelschreiend 4 Himmelsgaben (Es ist eine der grössten) u.s.w. 169 Himmelsglut (Umnebelnd) 170 Himmels (Ihn traf des) Strafgericht 226 Himmlisch (Ich denk' an euch ihr) schönen Tage! 229 Himmlische (Einem ist sie die hohe, die) Göttin u.s.w. 201 Himmlische Mächte 171 Himmlische Rosen ins irdische Leben flechten 201 Himmlischen (Die Menge der) Heerscharen 73 Himmlisches (Mich ergreift, ich weiss nicht wie) Behagen 173 Hin ist hin, verloren ist verloren! 157 Hinab (Klanglos zum Orkus) 207 Hinan (Das Ewig-Weibliche zieht uns) 184 Hinaus (Sehen, wo es) will 71 Hinaustreiben (zum Tempel) 78 Hineingreifen in's volle Menschenleben 174 Hinkommt (Wo der Mensch nicht) mit seiner Qual 214 Hinten, weit in der Türkei 175 Hinter ihm, in wesenlosem Scheine u.s.w. 174 Hintergrunde (Wer weiss, was in der Zeiten) schlummert 197 Hiob (Arm wie) 28 Hiobspost 28 Hippokratisches Gesicht 347 Hippokrene 101 Hirsch (Wie der) schreiet nach frischem Wasser 34 Historiker (Der) ist ein rückwärts gekehrter Prophet 229 Hitze (Des Tages Last und) 68 Hoch (Das geht ja) her 205 Hoch (Das ist mir zu) 32 Hoch über Menschliches hinaus 203 Hochmut kommt vor dem Fall 40 Hochzeitlich (Kein) Kleid anhaben 68 Höchste (Das) der Gefühle 186 Höchste (Von des Lebens Gütern ... ist der Ruhm das) 215 Höchstes (Der Güter) 214 Höflich (Im Deutschen lügt man, wenn man) ist 183 Höflichkeit (Das verschweigt des Sängers) 191 Höflichkeit (Europens übertünchte) 222 Höflichkeit (Pünktlichkeit ist die) der Könige 494 Höhe (Doch eine Würde, eine) entfernte die Vertraulichkeit 202 Höhen (Sie Beide wohnen auf der Menschheit) 212 Höhle des Löwen (Sich in die) wagen 334 Höhlt (Der Tropfen) den Stein 346 Hölle (Blendwerk der) 214 Hölle (Der Weg zur) ist mit guten Vorsätzen gepflastert 306 Hölle (Heiss wie die) 488 Hölle (Hohngelächter der) 149 Höre die andere Partei! 447 Höre (Wer Ohren hat zu hören, der) 65 Hören (Das Gras wachsen) 115 Hören (Die Wahrheit nicht) wollen 541 Hören (Ford're Niemand mein Schicksal zu)! 246 Hören (Ohren haben und nicht) 37 Hörer des Worts 91 Hört (Bei Geldsachen) die Gemütlichkeit auf 537 Hof-Demagoge 235 Hoffen (Nichts Besseres zu) noch zu erwarten haben 57 Hoffen (O zarte Sehnsucht, süsses) 208 Hoffende (Das täuscht die) Seele nicht 202 Hoffnung (Glaube, Liebe) 85 Hoffnung lässt nicht zu Schanden werden 81 Hoffnungen (Was sind) was sind Entwürfe u.s.w. 214 Hohe (Noch eine) Säule zeugt u.s.w. 242 Hohenstaufen (Das Glück war niemals bei den) 240 Hoher Sinn liegt oft in kind'schem Spiel 213 Hohle (Durch diese) Gasse muss er kommen 217 Hohngelächter der Hölle 149 Holdes (Wer ein) Weib errungen 196 Hol' die Pest Kummer und Seufzen u.s.w. 295 Holen (Die Kastanien aus dem Feuer) 273 Hollunderstrauch (Dort der) verbirgt mich u.s.w. 217 Holz (Nehmet) vom Fichtenstamme 208 Holze (So das geschieht am grünen) u.s.w. 78 Homerisches Gelächter 321 Homers (Die Sonne) lächelt auch uns 200 Honig (Das Land, darinnen Milch und) fliesst 10 Hülfreich und gut 161 Hülle (Ich) mich in meine Tugend ein 395 Hüon (Mein), mein Gatte! 310 Hüter (Soll ich meines Bruders) sein? 4 Hütte (Raum ist in der kleinsten) u.s.w. 215 Hütte (Wie kommt mir solcher Glanz in meine)? 212 Hütten (Hier lasst uns) bauen! 67 Hütten (Krieg den Palästen! Friede den)! 483 Huhn im Topfe 474 Humor (Das ist der) davon 296 Hund (Ein lebendiger) ist besser u.s.w. 42 Hund (Es möchte kein) so länger leben 167 Hund (Stummer) 45 Hunderttage (Die) 494 Hunger ist der beste Koch 347 Hungrige (Eine) Seele 36 Hurtig mit Donnergepolter 326 Hyänen (Da werden Weiber zu) 209 Hydra 102 Ibykus (Die Kraniche des) 203 Ich armer Thor 167 Ich bin besser als mein Ruf 412 Ich bin dein Vater Zephises und habe dir nichts zu sagen als dieses 244 Ich bin der Geist, der stets verneint 176 Ich bin der Letzte meines Stammes 216 Ich bin des trocknen Tons nun satt 168 Ich bin die Nächste dazu 47 Ich bin ein Preusse, kennt ihr meine Farben? 246 Ich bin es müde, über Sklaven zu herrschen 522 Ich bin herunter gekommen und weiss doch selber nicht wie 173 Ich bin so klug, als wie zuvor 167 Ich (O) bin klug und weise 252 Ich danke dir Gott, dass ich nicht bin wie andre Leute 76 Ich denk' an euch, ihr himmlisch schönen Tage! 229 Ich denke einen langen Schlaf zu thun, denn u.s.w. 211 Ich (Ein zweites) 358 Ich finde nicht die Spur von einem Geist u.s.w. 176 Ich fühle eine Armee in meiner Faust 192 Ich hab' gethan, was ich nicht lassen konnte 215 Ich hab' hier bloss ein Amt und keine Meinung 210 Ich hab's gewagt! 127 Ich habe das Meinige gethan u.s.w. 200 Ich habe einen Tag verloren! 461 Ich habe gelebt und geliebet 206 Ich habe genossen das irdische Glück u.s.w. 206 Ich habe keinen zweiten zu versenden 217 Ich habe schon so viel für dich gethan u.s.w. 170 Ich hülle mich in meine Tugend ein 395 Ich kam, ich sah, ich siegte 458 Ich kann nicht anders u.s.w. 512 Ich kann nicht Fürstendiener sein 199 Ich kann nichts thun, als dich beklagen, weil u.s.w. 185 Ich kenne Dich, Spiegelberg 192 Ich kenne meine Pappenheimer 211 Ich kenne zwar die Gründe der Regierung nicht u.s.w. 542 Ich könnte besser einen Bessern missen 295 Ich liebe eine gesinnungsvolle Opposition 534 Ich sag' es dir: ein Kerl der spekuliert, u.s.w. 167 Ich sei, gewährt mir die Bitte, in Eurem Bunde der dritte 206. 449 Ich steh' hier auf meinen Schein 298 Ich und mein Fläschchen sind immer beisammen 191 Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen 20 Ich versprach dir einmal, Spanisch zu kommen 163 Ich war Jüngling noch an Jahren 286 Ich wasche meine Hände in Unschuld 18 Ich weiss nicht, was soll es bedeuten, dass ich u.s.w. 248 Ich weiss von Nichts. Mein Name ist Haase 546 Ich werde nimmer seines Gleichen seh'n 292 Ich will Frieden haben mit meinem Volke 547 Ich wittre Morgenluft 292 Ich wollt' es wäre Schlafenszeit u.s.w. 295 Ich wünsche, dass Sonntags jeder Bauer sein Huhn im Topfe hat 474 Ihm fehlt kein teures Haupt 208 Ihn traf des Himmels Strafgericht 226 Ihr ewig Weh und Ach 168 Ihr himmlisch schönen Tage! 229 Ihr himmlischen Mächte 171 Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten 174 Ihr werdet nimmer seines Gleichen seh'n 292 Ihr werdet's nicht erjagen 167 Ihre Werke folgen ihnen nach 93 Ihre Zahl ist Legion 72 Ihr's (Wenn) nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen 167 Ikarusflug 112 Im Argen liegen 90 Im Auslegen seid frisch und munter u.s.w. 182 Im Bunde der dritte 206. 449 Im Deutschen lügt man, wenn man höflich ist 183 Im Dunkeln tappen 19 Im engen Kreis verengert sich der Sinn u.s.w. 204 Im Ganzen--haltet euch an Worte! 168 Im Grab' ist Ruh 185 Im Sack und in der Asche trauern 28 Im Schatten kühler Denkungsart 252 Im Schlafrock von Watte 310 Im Schweisse deines Angesichts sollst du dein Brot essen 4 Im siebenten Himmel sein 87 Im Weinberge des Herrn arbeiten 67 Im Wein liegt Wahrheit 329 Im wunderschönen Monat Mai 247 Im Zaume halten (Seine Zunge) 91 Immer auf dem Posten 521 Immer bleibt etwas hängen 450 Immer derselbige 444 Immer (Ein Thor ist) willig, wenn eine Thörin will 248 Immer (Es ist eine alte Geschichte, doch bleibt sie) neu 248 Immer strebe zum Ganzen 201 Imperativ (Kategorischer) 145 In Abrahams Schoss 75 In alle Winde zerstreut 49 In Arkadien geboren 196 In deiner Brust sind deines Schicksals Sterne 209 In den Falten seiner Toga Krieg und Frieden tragen 454 In den Staub ziehen 211 In den Wind reden 85 In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister 173 In der elften Stunde 67 In der grossen Seestadt Leipzig 258 In der Zeiten Hintergrunde 197 In des Waldes tiefsten Gründen 221 In des Worts verwegenster Bedeutung 199 In deutschen Herzen findet ein Appell an die Furcht u.s.w. 553 In Dichters Lande gehen 181 In die Grube fahren 9 In diesem Menschenkopf malt sich die Welt anders 200 In diesen heil'gen Hallen kennt man die Rache nicht 186 In drangvoll fürchterliche Enge gekeilt 211 In einer Wage gewogen und zu leicht befunden werden 50 In flagranti ertappen 431 In Freuden leben 75 In Frieden ruhen 33 In gährend Drachengift hast du die Milch u.s.w. 217 In Geldsachen hört die Gemütlichkeit auf 537 In Ketten geboren 203 In meinem Staate kann jeder nach seiner Façon selig werden 518 In Sack und Asche trauern 28 In Schlafrock und Pantoffeln (Revolutionäre) 241 In schwebender Pein 163 In seinem dunkeln Drange 174 In seines Nichts durchbohrendem Gefühle 199 In Seligkeit schwelgen 208 In sieben Sprachen schweigen 227 In so fragwürdiger Gestalt 292 In spanische Stiefel eingeschnürt 167 In Weimar und in Jena macht man Hexameter wie der; Aber die Pentameter u.s.w. 218 In wesenlosem Scheine (Und hinter ihm) u.s.w. 174 In Zungen reden 72 Inhalt (Mehr), wen'ger Kunst 293 Innere (Was die) Stimme spricht u.s.w. 202 Inneres Düppel 551 Innigste (Ein Ziel aufs) zu wünschen 293 Ins Gericht gehen mit Einem 37 Ins Inn're der Natur dringt kein erschaffener Geist 138 Interessant (Wo ihr's packt, da ist's) 174 Interessiert (Die Mädels sind doch sehr) 170 Inwendige (Der) Mensch 82 Irdische (Ich habe genossen das) Glück 206 Irdische (Himmlische Rosen ins) Leben flechten 201 Irdischen (Keinem) ward des Lebens ungemischte Freude 202 Irren ist menschlich 339 Irren (Mütter)! 208 Irrlichteriere(n) 167 Irrt (Es) der Mensch, so lang er strebt 174 Irrungen (Eine Komödie der) 300 Isegrim 114 Israel (Die Kinder) 8 Israel (Ein Meister in) 78 Isst (Du) mich nich, du trinkst mich nich? 253 Ist (Alles, was), ist vernünftig 228 Ist denn Lieben ein Verbrechen? 304 Ist der Leib in Staub zerfallen, lebt u.s.w. 215 Ist (Der Mensch), was er isst 253 Ist dies schon Tollheit, hat es doch Methode 293 Ist kein Dalberg da? 510 Italien, ein geographischer Begriff 538 Ja, Bauer! das ist ganz was anders! 145 Ja, ich bin's, du Unglücksel'ge, bin der Räuber Jaromir! 245 Ja, ja! nein, nein; was drüber ist, das ist vom Übel 61 Ja, jeder Zoll ein König! 301 Ja und Amen zu Etwas sagen 19 Jäger (Ein gewaltiger) vor dem Herrn 6 Jägervergnügen (Was gleicht wohl auf Erden dem)? 226 Jämmerlich umkommen 57 Jagen (Aus dem Tempel) 78 Jahr (Das tolle) 510 Jahre (Die fetten und die magern) 9 Jahre (Dreiundzwanzig) und Nichts u.s.w. 199 Jahre (Schier dreissig) bist du alt u.s.w. 247 Jahren (Ich war Jüngling noch an) 286 Jahrhundert (So fordr' ich mein) in die Schranken 199 Jahrhunderte (Der verschönende Rost der) 534 Jahrmarkt des Lebens 52 Jammer (Der Menschheit ganzer) fasst mich an 177 Jammert (Dir steh'n zu seh'n, das) mir 253 Jammerthal 35 Jaromir (Bin der Räuber) 245 Je mehr er hat, je mehr er will u.s.w. 185 Jede Schuld rächt sich auf Erden 171 Jedem das Seine 377 Jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert 73 Jeder Bauer soll Sonntags sein Huhn im Topfe haben 474 Jeder ist seines Glückes Schmied 365 Jeder ist sich selbst der Nächste 368 Jeder kann in meinem Staate nach seiner Façon selig werden 518 Jeder Mensch hat seinen Preis 504 Jeder solcher Lumpenhunde wird vom zweiten abgethan 182 Jeder Stand hat seinen Frieden u.s.w. 141 Jeder Tag hat seine Plage 63 Jeder Wechsel schreckt den Glücklichen 214 Jeder Zoll ein König! 301 Jedermann darf sich seines Fleisses rühmen 148 Jedes Land hat die Juden, die es verdient 266 Jedoch der schrecklichste der Schrecken u.s.w. 209 Jeglichen (Der Regen, der regnet) Tag 300 Jeglicher (Es ist genug, dass) Tag seine Plage habe 63 Jegliches hat seine Zeit 41 Jemandem angst und bange machen 48 Jemandem das Wasser trüben 415 Jemandem durch die Finger sehen 14 Jemanden auf frischer That ertappen 431 Jemanden wie seinen Augapfel behüten 20 Jemandes guter Engel sein 54 Jemandes (Nach) Pfeife tanzen sollen 332 Jena (In Weimar und in) macht man Hexameter u.s.w. 218 Jeremiade 48 Jericho (Gehe nach) und lass dir den Bart wachsen 25 Jesu-wider 132 Jetzt kommt ein Platzregen (Freue dich liebe Seele)! 132 Jobses (Über diese Antwort des Kandidaten) u.s.w. 155 Joch (Ein sanftes) 65 Johann, der muntre Seifensieder 138 Johanna geht und nimmer kehrt sie wieder 212 John Bull 302 Jonathan 24 Jonathan (Bruder) 58 Joseph (Keuscher) 9 Jota (Kein) 60 Jubel (Wer ein holdes Weib errungen, mische seinen) ein! 196 Jubeljahr 15 Judas, Judaskuss 71 Judaslohn 70 Jude Apella (Das glaube der)! 398 Jude (Thut nichts, der) wird verbrannt 150 Juden (Den) ein Ärgerniss u.s.w. 83 Juden (Haust du meinen) hau' ich u.s.w. 219 Juden (Jedes Land hat die), die es verdient 266 Juden und Judengenossen 80 Judicieren (Denn wenn ich) soll, verlang' ich auch u.s.w. 169 Jüdischer (Ein) Mann 52 Jünger (Dieser) stirbt nicht 80 Jüngling (Den) ziert Bescheidenheit 245 Jüngling (Ich war) noch an Jahren 286 Jüngste (Du), nicht Geringste! 296 Jüngsten (Die) Kinder meiner Laune 220 Jugend (Böse von) auf 6 Jugend (Schnell fertig ist die) mit dem Wort 210 Jugendeselei (Blöde) 250 Jugendlicher (Schaumspritzen) Freiheit 539 Jugendsünden 34 Jung (Wen die Götter lieben, der stirbt) 357 Junge (Das) Deutschland 251 Junges (Ein) Lämmchen, weiss wie Schnee 156 Jupiter pluvius 108 Justizmord 152 Kämpfen (Mit der Dummheit) Götter selbst vergebens 213 Kämpfen (Mit Windmühlen) 315 Kämpfer (Mensch sein heisst) sein 180 Kärrner (Wenn die Könige bau'n, haben die) zu thun 201 Käuze (Es muss auch solche) geben 170 Kaffee muss heiss sein wie die Hölle u.s.w. 488 Kainszeichen 5 Kaiser (Gebet dem), was des Kaisers ist 68 Kaiserlose (Die), die schreckliche Zeit 215 Kaiserreich (Das) ist der Friede 498 Kaiserstadt ('s giebt nur ein') u.s.w. 240 Kaiserwahnsinn 260 Kaiserwort (An einem) soll man nicht dreh'n noch deuteln 507 Kalauer 122 Kalb (Der Tanz um's goldne) 13 Kalb (Ein fettes) schlachten 74 Kalbe (Mit fremdem) pflügen 21 Kalbes (Die Anbetung des goldnen) 13 Kaliban 298 Kalt (Weder), noch warm 92 Kam (Ich), ich sah, ich siegte 458 Kameele (Mücken seigen und) verschlucken 68 Kamill (Schäme dich)! 145 Kammerdiener (Für einen) giebt's keinen Helden 453 Kampf (Das Leben ein) 281 Kampf (Einen guten) kämpfen 89 Kampf gegen Windmühlen 315 Kampf ums Dasein 311 Kandidaten (Über diese Antwort des) Jobses u.s.w. 155 Kann ich Armeen aus der Erde stampfen? u.s.w. 212 Kannegiesser(ei), kannegiessern 268 Kannibalisch wohl (Uns ist ganz) 169 Kannst auch auf ein Morgen hoffen, das u.s.w. 182 Kannst du selber kein Ganzes werden u.s.w. 201 Kannst (O lieb', so lang du lieben)! 257 Kanonenfutter 295 Kanossa (Nach) gehen wir nicht 556 Kapitel (Das) lesen 506 Kapuzinade 205 Kardinal, ich habe das Meinige gethan u.s.w. 200 Karl (Der Knabe) fängt an, mir fürchterlich zu werden 198 Karl (Wo Alles liebt, kann) allein nicht hassen 197 Karlchen Miessnick 263 Karnickel (Der) hat angefangen 241 Kasernen (Das klassische Land der Schulen und) 497 Kassandra 387 Kastanien (Die) aus dem Feuer holen 273 Kastanien (Spanien, das Land der) 260 Kasten (Sobald das Geld im) klingt 511 Kasus (Der) macht mich lachen 176 Kategorischer Imperativ 145 Kathedersocialismus, Kathedersocialist 556 Katilinarische Existenzen 549 Katze (Das ist für die) 129 Kaufe (Was ich mir dafür)! 263 Kaviar fürs Volk! 293 Keck (Wer) ist und verwegen u.s.w. 164 Kehren (Alles zum Besten) 123 Kehren (Den Mantel nach dem Winde) 119 Kehren (Neue Besen) gut 118 Kehren (Nur die Toten) nicht zurück 485 Kehrt (Johanna geht und nimmer) sie wieder 212 Kehrt (Was vergangen) nicht wieder 239 Kein (Bei Gott ist) Ding unmöglich 7 Kein Blatt Papier soll sich zwischen mich u.s.w. 535 Kein Engel ist so rein 203 Kein Entrinnen 25 Kein (Es möchte) Hund so länger leben 167 Kein (Es wird) Stein auf dem ändern bleiben 69 Kein ew'ger Bund 208 Kein Geld (Dazu hat Buchholtz) 521 Kein Heldenstück! 210 Kein hochzeitlich Kleid anhaben 68 Kein Jota 60 Kein leerer Wahn 205 Kein Mensch muss müssen 150 Kein Talent, doch ein Charakter 250 Kein Tittelchen 61 Keine bleibende Stätte haben 91 Keine Entschuldigung haben 81 Keine Kuh' bei Tag und Nacht 92. 313 Keine sonst auf Erden 214 Keinen (Noch) sah ich fröhlich enden u.s.w. 202 Keinen zweiten zu versenden haben 217 Keines Überfalls gewärtig 211 Kelch (Dieser) mag an mir vorübergehen 70 Kelchesrand (Zwischen Lipp' und) u.s.w. 108 Kenne (Die Gründe der Regierung) ich nicht, aber u.s.w. 542 Kennst du das Land, wo die Citronen blüh'n? 171 Kennst (Du siehst mich an und) mich nicht? 246 Kennt (Ein weiser Vater, der sein eigen Kind) 298 Kennt ihr meine Farben? 246 Kennt (Meine Minna) mich nicht? 194 Kerl (Ein), der spekuliert, ist wie ein Tier u.s.w. 167 Kerl (Ein konfiszierter) 193 Kern (Des Pudels) 176 Ketten (Der Mensch ist frei und würd' er in) geboren 203 Ketten (Es sind nicht alle frei, die ihrer) spotten 150 Keule (Mit der) totschlagen 119 Keusch wie Joseph 9 Kieckebusch (Verstellung, dein Name ist) 292 Kind (Das) ist des Mannes Vater 308 Kind (Das ist ein weiser Vater, der sein eigen) kennt 298 Kind (Das jüngste) meiner Laune 220 Kind (Das Wunder ist des Glaubens liebstes) 174 Kind des Todes 25 Kind (Dies), kein Engel ist so rein 203 Kind (O selig, ein) noch zu sein! 252 Kind (Was ist mich das, mein) mit dich 253 Kind (Was schert mich Weib, was schert mich)? 247 Kind (Wehe dir Land, dess König ein) ist! 42 Kind (Wer sein) lieb hat, der züchtigt es 39 Kind (Wess Geistes) 73 Kinder der Welt 75 Kinder (Die jüngsten) meiner Laune 220 Kinder Israel 8 Kinder (Mit gleicher Liebe lieb' ich meine) 196 Kinder (Morgen) wird's was geben u.s.w. 221 Kinder (Viel), viel Segen 37 Kindern (Des Vaters Segen bauet den) Häuser 54 Kindern (Wer seinen) giebt das Brot u.s.w. 119 Kindisch, aber göttlich schön! 197 Kindlein (Was wird aus dem) werden 73 Kindlich (Ein) Gemüt 203 Kindliches Vergnügen 263 Kind'schem (Hoher Sinn liegt oft in) Spiel 213 Kirche (Freie) im freien Staat 469 Kirchhofs (Die Ruhe eines) 199 Kirchturm (Musst nicht Knopf auf dem) sein 182 Kirchweihen (Zachäus auf allen) 76 Klagen (Nie schweigen seine) still 185 Klang (Da giebt es einen guten) 208 Klanglos zum Orkus hinab 207 Klar und offen 182 Klarheit (Zweifle an der Sonne)! 293 Klassische (Das) Land der Schulen und Kasernen 497 Klassischer Schriftsteller 428 Klassischer Zeuge 413 Klebt (Es) Einem die Zunge am Gaumen 30 Kleid (Kein hochzeitlich) anhaben 68 Klein mahlen 362 Klein Paris 168 Kleine (Komm doch näher, liebe)! 226 Kleinere (Von zwei Übeln das) wählen 378 Kleinigkeiten (Hab' mich nie mit) abgegeben 192 Kleinsten (Raum ist in der) Hütte u.s.w. 215 Klinge (So lag ich und so führt' ich meine)! 294 Klingen (Die Ohren) Einem 23 Klingende Schelle 84 Klingt (Etwas dunkel zwar, aber 's) recht wunderbar 239 Klingt (Sobald das Geld im Kasten) 511 Klingt (Soweit die deutsche Zunge) 227 Klinke (Die) zur Gesetzgebung 561 Kloster (Geh ins) 294 Klügsten (Das sind die) Leute 249 Kluft (Eine grosse) 75 Klug (O, ich bin) und weise 252 Klug (So), als wie zuvor 167 Klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben 64 Kluges (Wer kann was) denken u.s.w. 183 Knabe (An der Quelle sass der) 214 Knabe (Der) Don Carl fängt an mir fürchterlich zu werden 198 Knapp', sattle mir mein Dänenross u.s.w. 158 Knapp (Wer wagt es, Rittersmann oder) u.s.w. 203 Knecht (Wie der Herr, so der) 420 Knechte (Der Gott, der Eisen ..., der wollte keine) 227 Knopf (Musst nicht) auf dem Kirchturm sein 182 Knorr (Nur muss der) den Knubben hübsch vertragen 150 Knurrender Magen 399 Koch (Hunger ist der beste) 347 König (Der) herrscht, aber er regiert nicht 470 König (Der) rief und Alle, Alle kamen 229 König (Der wahre Bettler ist der wahre) 150 König (Drum soll der Sänger mit dem) gehen 212 König (Jeder Zoll ein)! 301 König (Und der) absolut, wenn er unsern Willen thut 238 König (Wehe dir Land, dess) ein Kind ist! 42 Könige (Das ist das Unglück der), dass u.s.w. 541 Könige (Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der) 494 Könige (Wenn die) bau'n, haben die Kärrner zu thun 201 Königin (O), das Leben ist doch schön! 200 Königin (O), du weckst der alten Wunde unnennbar u.s.w. 386 Königreich (Ein) für ein Pferd! 297 Königreich (Saul u.s.w. fand ein) 24 Königsberg, die Stadt der reinen Vernunft 264 Königsthronen (Männerstolz vor) 196 Köpfe (Wenn solche) feiern 199 Köstlich (Wenn's) gewesen ist, so ist's Mühe und Arbeit gewesen 35 Kohl 424 Kohlen (Feurige) auf Jemandes Haupt sammeln 40 Kollation 462 Koloss mit [auf] thönernen Füssen 50 Komisch (Darin bin ich) 263 Komm doch näher, liebe Kleine! 226 Komm, lieber Mai, und mache 189 Komme, was kommen mag u.s.w. 299 Kommen (Durch diese hohle Gasse muss er) 217 Kommen (Einem Spanisch) 163 Kommen (Einst wird) der Tag 322 Kommen Sie 'rein in die gute Stube! 560 Kommen (Wann wird der Retter) diesem Lande? 216 Kommen, wie der Dieb in der Nacht 88 Kommen, wie Nikodemus bei der Nacht 78 Kommen, wie Zieten aus dem Busch 519 Kommende Ereignisse werfen ihre Schatten voraus 308 Kommenden (Etwas ... sorgen muss der Mensch für den) Morgen 214 Kommt (Ein Märchen ..., das) mir nicht aus dem Sinn 248 Kommt (Es) die Nacht, da Niemand wirken kann 79 Kommt (Spät) ihr, doch ihr kommt! 209 Kommt (Von wannen) dir diese Wissenschaft? 213 Kommt (Wie) mir solcher Glanz in meine Hütte? 212 Komödie (Eine) der Irrungen 300 Konfiszierter Kerl 193 Konzentrieren (Sich rückwärts) 548 Kopf (Anders, als sonst in Menschenköpfen, malt sich in diesem) die Welt 200 Kopf (Sich etwas über den) wachsen lassen 28 Kopfhänger, Kopfhängerei 45 Korah (Die Rotte) 16 Kornfeld (Wächst mir ein) in der flachen Hand? 212 Korps der Rache 526 Korydon (O weh, mir armen)! 156 Kosakisch oder republikanisch 494 Kosmopolit 352 Kosmos 338 Kostet (Es) den Hals 27 Kräftig (Die Zeit nur macht die feine Gährung) 176 Kräftig frei 182 Krähwinkel 223 Krähwinkelei 223 Krämervolk 51 Kränze (Dem Mimen flicht die Nachwelt keine) 204 Kraft (Des Weines Geist, des Brotes) 266 Kraft (Hier sind die starken Wurzeln deiner) 216 Kraftlos (Entränn' er jetzo) meinen Händen u.s.w. 217 Kraniche des Ibykus 203 Krank (Du bist mich doch nich)? 253 Kranke (Der) Mann 513 Kranken (Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die) 64 Krankheit (Es erben sich Gesetz' und Rechte wie eine ew'ge) fort 168 Kranz (Die Damen in schönem) 202 Krapülinski und Waschlapski 250 Kreis (Im engen) verengert sich der Sinn 204 Kreis (Wie fruchtbar ist der kleinste) u.s.w. 182 Kreise (Störe meine) nicht! 452 Kreissende (Der) Berg gebiert eine Maus 335 Kreta (Auf nach)! 289 Krethi und Plethi 24 Kreucht (Was da) und fleucht 216 Kreusa!--Schatzkind!--Rabenvieh! u.s.w. 189 Kreuz (Nach) und ausgestanden Leiden 219 Kreuz (Sein) auf sich nehmen 65 Kreuz (Sein) tragen 65 Kreuze (Das sollst du am) bereuen! 205 Kreuzträger 65 Krieg Aller gegen Alle 352 Krieg bis aufs Messer! 470 Krieg den Palästen!--Friede den Hütten! 483 Krieg (Ein frischer, fröhlicher) 545 Krieg und Frieden in den Falten seiner Toga tragen 454 Krieg und Kriegsgeschrei 69 Kriegführen (Zum) gehört Geld, Geld, Geld! 446 Krönung des Gebäudes 285 Krösus 443 Kröte (Eines Abends spöte--Gingen Wassermaus und) 143 Kronen (Dem Verdienste seine) 196 Krumme Wege 21 Kühl bis ans Herz hinan 161 Kühler (Im Schatten) Denkungsart 252 Kühner Griff 540 Künftige Ereignisse werfen ihre Schatten voraus 308 Künstler (Bis zum) herunter 559 Kürze ist des Witzes Seele 293 Küssnacht (Es führt kein andrer Weg nach) 217 Kuh (Eine tüchtige), die ihn mit Butter versorgt 201 Kultur (Die), die alle Welt beleckt 169 Kulturkampf 557 Kummer (Hol' die Pest) und Seufzen! 295 Kummervolle Nächte 171 Kundiger Thebaner 300 Kunst (Das Naturell der Frauen ist so nah mit) verwandt 183 Kunst (Die grosse) macht dich rasen 81 Kunst (Die) ist lang, das Leben kurz 348 Kunst (Ernst ist das Leben, heiter ist die) 204 Kunst (Es trägt Verstand und rechter Sinn mit wenig) sich selber vor 167 Kunst geht nach Brot 123 Kunst (Mehr Inhalt, weniger) 293 Kunst (Siegt Natur, so muss die) entweichen 206 Kunst (Wenn Sie eine) haben wollen, so haben Sie eine 560 Kurieren (Aus einem Punkte zu) 168 Kurz (Der Wahn ist) die Reu' ist lang 208 Kurz ist der Schmerz, und ewig ist die Freude 213 Kurzer (Der langen Rede) Sinn 209 Kurzes (Ach, was haben die Herrn doch für ein) Gedärm! 201 Kuss (Dieser Monat ist ein) u.s.w. 134 Kyritz, mein Vaterland! 243 Labe (Trank voll süsser) 170 Labe (Trink' ihn aus den Trank der) 215 Labyrinth 111 Lachen (Der Kasus macht mich) 176 Lachen (Ein Haruspex muss das) bezwingen, wenn er den andern sieht 456 Lachen (Nach) kommt Weinen 39 Lachen (Sardonisches) 327 Lachende Erben 382 Lacht (Der Narben), wer Wunden nie gefühlt 298 Lächelnd die Wahrheit sagen 396 Lächelnd (Du siehst mich) an, Eleonore 165 Lächelnd (Unter Thränen) 322 Lächelt (Die Sonne Homers) auch uns 200 Lächerlichen (Vom Erhabenen zum) ist nur ein Schritt 489 Lämmchen (Ein junges) weiss wie Schnee 156 Lämpchen (Freut euch des Lebens, weil noch das) glüht 225 Länge (Seiner) eine Elle zusetzen 63 Lärm (Viel) um nichts 300 Lärm (Wozu der)? Was steht u.s.w. 176 Lässt (Das) tief blicken, sagt Sabor 562 Lässt (Der Sieg des Miltiades) mich nicht schlafen 443 Lästermaul 38 Lästerschule 307 Lästerzunge (Wann dich die) sticht, so u.s.w. 159 Lag (So) ich und so führt ich meine Klinge 294 Lagienka (Denkst du daran, mein tapferer)? 246 Lamm (Wie ein) 45 Lamormain (Wohl ausgesonnen, Pater)! 209 Lampe (Nach der) riechen 357 Land (Das), darinnen Milch und Honig fliesst 10 Land (Das) der Griechen mit der Seele suchend 162 Land der Schulen und Kasernen 497 Land des Weins und der Gesänge 169 Land (Jedes) hat die Juden, die es verdient 266 Land (Ritt in das alte romantische) 152 Land (Spanien, das) der Kastanien 260 Land (Wehe dir), dess König ein Kind ist! 42 Land, wo die Citronen blüh'n 171 Lande (Bleibe im) und nähre dich redlich 34 Lande (In Dichters) gehen 181 Lande (Wann wird der Retter kommen diesem) 216 Landes (Das ist des) nicht der Brauch 170 Landesvater 9 Landgraf! werde hart! 508 Lang (Der Wahn ist kurz, die Reu' ist) 208 Lang ist die Kunst, kurz ist das Leben 348 Lang', lang' ist's her! 310 Lange (Es ist schon) her 252 Langen (Des) Haders müde 157 Langen (Ich denke einen) Schlaf zu thun 211 Langen (Nach so) Leiden 314 Langen und Bangen in schwebender Pein 163 Langsam aber sicher 362 Larven (Unter) die einzig fühlende Brust 203 Lass dein Angesicht leuchten über mir! 15 Lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte thut 61 Lass deinen Vorwitz! 54 Lass dich ruhig nieder (Wo man singt) 222 Lass die linke Hand nicht wissen, was u.s.w. 61 Lass die Toten ihre Toten begraben! 64 Lass dir den Bart wachsen! 25 Lass fahren dahin! 123 Lassen (Ach, wie ist's möglich dann, dass ich dich) kann 146 Lassen (Eines thun und das andere nicht) 68 Lassen (Ich hab' gethan, was ich nicht) konnte 215 Lassen (Thu', was du nicht) kannst 131 Lasst ihm doch das kindliche Vergnügen 263 Lasst ihn für einen Menschen gelten (Gott schuf ihn, also) 298 Lasst mich auch endlich Thaten seh'n 174 Lasst, Vater, genug sein des grausamen Spiels! 203 Last (Des Tages) und Hitze 68 Last (Ein jeder Stand hat seine) 141 Lau sein 92 Laune (Die jüngsten Kinder meiner) 220 Lautes Geheimnis 316 Lazarus, Lazareth, Lazzaroni 75 Leb' (So) denn wohl du stilles Haus! 245 Leb' wohl, Madrid! 239 Lebe, wie du, wenn du stirbst u.s.w. 141 Leben (Am farbigen Abglanz haben wir das) 183 Leben (Arbeit macht das) süss 153 Leben (Das) ein Kampf 281 Leben (Das) ein Traum 316 Leben (Das) ist der Güter höchstes nicht 214 Leben (Das) ist doch schön! 200 Leben (Das) ist kurz, die Kunst ist lang 348 Leben (Ein göttliches) führen 5 Leben (Ein unnütz) ist ein früher Tod 162 Leben (Ein), wie im Paradies 159 Leben (Einem das) sauer machen 10 Leben (Ernst ist das), heiter ist die Kunst 204 Leben (Herrlich und in Freuden) 75 Leben (Himmlische Rosen ins irdische) flechten 201 Leben (Mit dem) davon kommen 58 Leben (Neues) blüht aus den Ruinen 217 Leben (Nicht an die Güter hänge dein Herz, die das) u.s.w. 214 Leben (Nur der verdient sich Freiheit und das) u.s.w. 183 Leben (Reich' mir die Hand, mein)! 314 Leben (Setzet ihr nicht das) ein u.s.w. 205 Leben (Sobald du mir vertraust, sobald weisst du zu) 168 Leben (Süsses), freundliche Gewohnheit des Daseins u.s.w. 164 Leben, um zu essen 347 Leben (Unser) währet u.s.w. 35 Leben (Was ist das) ohne Liebesglanz? 211 Leben wie Gott in Frankreich 511 Leben (Willst du in meinem Himmel mit mir) u.s.w. 200 Lebende (Der) hat recht 213 Lebendig (Der Geist macht) 86 Lebendig tot 89 Lebendiger (Ein) Hund ist besser u.s.w. 42 Lebens (Das Buch des) 88 Lebens (Das Spiel des) sieht sich heiter an 209 Lebens (Der Jahrmarkt des) 52 Lebens (Des) Mai blüht einmal und nicht wieder 196 Lebens (Des) ungemischte Freude u.s.w. 202 Lebens (Des) Unverstand mit Wehmut zu geniessen u.s.w. 251 Lebens (Freut euch des)! 225 Lebens (Grün ist des) goldner Baum 168 Lebens (Von des) Gütern allen u.s.w. 215 Lebet (Redst du von Einem, der da)? 203 Lebt (Wenn der Leib ... zerfallen) der grosse Name noch 215 Lebt wohl, ihr Berge, ihr geliebten Triften! 212 Lecker bereitetes Mahl 324 Leerer Wahn 205 Leergebrannt ist die Stätte 208 Legion (Ihre Zahl ist) 72 Legionen (Varus, gieb mir meine) wieder! 460 Legitimität 489 Legt ihr's nicht aus, so legt was unter! 182 Legt's zu dem Übrigen! 195 Lehren (Leiden sind) 333 Lehrers (Zu den Füssen eines) sitzen 81 Lehrstand, Nährstand, Wehrstand 130 Leib (Ist der) in Staub zerfallen u.s.w. 215 Leiber (Das Riesenmass der) 203 Leiche (Nur über meine) geht der Weg 154 Leiche (Und so sass er, eine) 202 Leichenstein (Setzt auf meinen) u.s.w. 180 Leichentuch (Soviel Arbeit um ein)? 246 Leicht bei einander wohnen die Gedanken u.s.w. 210 Leicht (Der Geist der Medizin ist) zu fassen 168 Leicht (Zu) befunden werden 50 Leichte Wolken heben mich 213 Leid (Liebes-) und Lust 300 Leid (Sein) in sich fressen 34 Leide und meide 360 Leiden (Nach Kreuz und ausgestand'nen) 219 Leiden (Nach so langen) 314 Leiden sind Lehren 333 Leiden (Unrecht) schmeichelt grossen Seelen 199 Leidenschaft (Die Eifersucht ist eine), u.s.w. 227 Leid'ger (Ein) Trost 29 Leidvoll (Freudvoll und) 163 Leipzig (In der grossen Seestadt) 258 Leipzig (Mein) lob' ich mir u.s.w. 168 Leisten (Schuster bleib' bei deinem)! 451 Leisten (Wer gar zu viel bedenkt, wird wenig) 217 Leitfaden 111 Lenden (Seine) mit dem Schwerte gürten 13 Lerche (Die) wars und nicht die Nachtigall 299 Lerne nur das Glück ergreifen: denn u.s.w. 165 Lerne (Wer besitzt, der) verlieren 214 Lerne (Wer im Glück ist, der) den Schmerz 214 Lernt die Weiber führen! 168 Lesen (Auf deinem Grabstein wird man) u.s.w. 181 Lesen (Einem den Text) 506 Lethe 101 Letzte (Ich bin der) meines Stammes 216 Letzte Rose 308 Letzten (Die) werden die Ersten sein 67 Letzten (Dieser) Tage Qual war gross 211 Letzten Heller 61 Letzter Mohikaner 310 Letztes (Ein) Glück und ein letzter Tag 180 Leu (Gefährlich ist's den) zu wecken u.s.w. 209 Leuchten (Sein Angesicht) lassen über u.s.w. 15 Leuchten (Sein Licht) lassen 60 Leuchtend (Aber ging es) nieder, leuchtet's lange noch zurück 239 Leute (Berühmte) 6 Leute (Das sind die klügsten) 249 Leute (Er denkt zu viel, ~die~) sind gefährlich 296 Leute (Gute) und schlechte Musikanten 233 Leutnants (Die) und die Fähnderichs 249 Leviten (Die) lesen 506 Licenz (Poetische) 414 Licht (Es geht mir ein) auf 30 Licht (Es werde)! 3 Licht (Mehr)! 530 Licht (Sein) unter den Scheffel stellen 60 Licht (Sein) vor den Leuten leuchten lassen 60 Licht (Wo viel) ist, ist starker Schatten 160 Licht (Zweifle an der Sterne)! 293 Lieb (Einen fröhlichen Geber hat Gott) 86 Lieb' (O) so lang' du lieben kannst 257 Lieb Vaterland magst ruhig sein! 262 Lieb (Wen der Herr) hat, den züchtigt er 38 Lieb (Wenn ich dich) habe, was geht's dich an! 172 Lieb hat (Wer sein Kind) der züchtigt es 39 Lieb (Wir haben einander so) 220 Liebchen (Mein), was willst du mehr? 249 Liebe deinen Nächsten als dich selbst 14 Liebe (Die) ist der Liebe Preis 199 Liebe (Die schöne Zeit der jungen) 208 Liebe (Freue dich) Seele, jetzt kommt ein Platzregen! 132 Liebe (Glaube), Hoffnung 85 Liebe (Ich) eine gesinnungsvolle Opposition 534 Liebe ist stark wie der Tod 42 Liebe (Lust und) sind die Fittige zu grossen Thaten 162 Liebe (Mantel der) 134 Liebe (Mit gleicher) lieb' ich meine Kinder 196 Liebe (Nun hat die) Seele Ruh' 74 Liebe (Platonische) 351 Liebe (Süss wie die) 488 Liebe (Zur) will ich dich nicht zwingen 186 Lieben (Er zählt die Häupter seiner) 208 Lieben (Ist denn) ein Verbrechen? 304 Lieben (Wen die Götter), der stirbt jung 357 Liebend (Ein glücklich) Paar 215 Lieber der Erste in einem Dorfe als der Zweite in Rom 458 Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende 525 Lieber einen Freund verlieren als einen Witz 397 Liebesglanz (Was ist das Leben ohne)? 211 Liebes-Leid und Lust 300 Liebesmüh' (Verlorene) 300 Liebet (Wen der Herr), den strafet er 38 Lieblich duften 299 Lieblich war die Maiennacht 251 Liebling (Der ungezogene) der Grazien 163 Liebsten (Vom), was man hat, scheiden müssen 255 Liebt (Es) die Welt das Strahlende zu schwärzen 211 Liebt (Wo alles) kann Karl allein nicht hassen 197 Lied (Ein garstig)! Pfui! Ein politisch Lied! 168 Lied (So ein), das Stein erweichen u.s.w. 142 Lieder (Böse Menschen haben keine) 222 Liegen, wie in Abrahams Schoss 75 Liegt (Die Welt) im Argen 90 Liegt dir Gestern klar und offen u.s.w. 182 Liegt (Hoher Sinn) oft in kind'schem Spiel 213 Lilliput, Lilliputer, Lilliputaner 302 Limonade (Die) ist matt, wie deine Seele 195 Linke (Lass deine) Hand nicht wissen, was die rechte thut 61 Linken (Die Böcke zur) 70 Links (Nicht wissen, was rechts oder) ist 51 Linkwärts (Geh' du), lass mich rechtwärts gehen 192 Linsengericht 8 Lipp' (Zwischen) und Kelches Band u.s.w. 108 Locken (Er will uns damit) 123 Locken (Wenn dich die bösen Buben), so u.s.w. 37 Lockspitzel 267 Lockvogel 46 Löbliche Sitte 58 Löblichem (Hier sind wir versammelt zu) Thun 178 Löcken (Wider den Stachel) 80 Lösen (Nicht wert, die Schuhriemen zu) 71 Löwe (Ein lebendiger Hund ist besser, als ein toter) 42 Löwe (Eins, aber es ist ein) 334 Löwe (Gut gebrüllt)! 298 Löwe (Umhergehen wie ein brüllender) 90 Löwen (Sich in die Höhle des) wagen 334 Löwenanteil 334 Lohnes (Ein Arbeiter ist seines) wert 73 Loos (Das ist das) des Schönen auf der Erde 211 Loose (Die schwarzen und die heitern) 208 Lord (Der) lässt sich entschuldigen u.s.w. 211 Lorelei (Das hat mit ihrem Singen die) gethan 248 Los (Der Teufel ist) 93 Loslassen (Züchtigen und) 77 Lovelace 304 Lucifer 43 Lucullisch 457 Lückenbüsser 28 Lügen wie telegraphiert 555 Lügen (Zweifl', ob) kann die Wahrheit! 293 Lügt (Im Deutschen) man, wenn man höflich ist 183 Lügt (Wer einmal) dem glaubt man nicht u.s.w. 415 Luft! Luft! Clavigo! 160 Lump (Nur der) ist bescheiden 178 Lumpenhunde (Jeder solcher) wird u.s.w. 182 Lust (Liebes-Leid und) 300 Lust und Liebe sind die Fittige zu grossen Thaten 162 Lust (Welche) gewährt das Reisen! 286 Lust (Welche) Soldat zu sein! 287 Lustwandeln 135 Luther (Als wie der Doktor) 168 Lynchen 500 Lynchjustiz 500 Mach deine Rechnung mit dem Himmel, Vogt! 217 Machen (Aus seinem Herzen eine Mördergrube) 46 Machen (Sich einen Namen) 24 Machen (Viele Worte) 55 Macht (Arbeit) das Leben süss 153 Macht (Die Natur) keinen Sprung 354 Macht (Eine Schwalbe) noch keinen Sommer 335 Mach't nicht so viel Federlesen! u.s.w. 180 Macht geht vor Recht 550 Macht (Mit unsrer) ist nichts gethan 123 Macht (Wissenschaft ist) 291 Macht (Wohlthätig ist des Feuers) 208 Madrid (Fern von) 197 Madrid (Leb' wohl) 239 Mäcen 422 Mächte (Der finstren) Hand 108 Mächte (Himmlische) 171 Mächten (Mit des Geschickes) u.s.w. 208 Mädchen (Das) aus der Fremde 202 Mädels (Die) sind doch sehr interessiert 170 Mäkeln (Nur muss der eine nicht den andern) 150 Männer (O, diese) 265 Männer (Streitbare) 20 Männer (Woher der)? 324 Männerstolz vor Königsthronen 196 Märchen (Ein) aus alten Zeiten 248 Magen (Bellender) 399 Magere Jahre 9 Magst ruhig sein! 262 Magus im Norden 144 Mahl (Lecker bereitetes) 324 Mahlen (Gottes Mühlen) langsam u.s.w. 362 Mahlt (Wer zuerst kommt), zuerst 119 Mai (Des Lebens) blüht einmal und nicht wieder 196 Mai (Im wunderschönen Monat) 247 Mai (Komm, lieber) und mache 189 Maiennacht (Lieblich war die) 251 Majorität (Autorität, nicht) 543 Makler (Ehrlicher) 561 Maler (Raphael wäre ein grosser) geworden u.s.w. 148 Malerei ist stumme Poesie, Poesie redende Malerei 337 Malt (Anders ...) sich in diesem Kopf die Welt 200 Mameluck (Mut zeiget auch der) 205 Mammon, Mammonsdiener 62 Mammon (Ungerechter) 75 Man glaubt zu schieben und man wird geschoben 177 Man lebt nicht, um zu essen, sondern isst, um zu leben 347 Man lebt nur einmal in der Welt 160 Man merkt die Absicht, und man wird verstimmt 165 Man muss die Feste feiern, wie sie fallen 265 Man muss Gott mehr gehorchen, denn den Menschen 52 Man sagt, er wollte sterben 211 Man sieht doch wo und wie 168 Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen 218 Man spricht vergebens viel, um zu versagen u.s.w. 162 Man weiss nicht, was noch werden mag 242 Manchem Etwas bringen 174 Manchen Sturm erlebt haben 247 Mann (Ach, sie haben einen guten) begraben u.s.w. 153 Mann (Bestverleumdeter) 504 Mann (Brutus ist ein ehrenwerter) u.s.w. 296 Mann (Da rühre sich der) 180 Mann (Das war ein) u.s.w. 292 Mann (Dem) kann geholfen werden 193 Mann (Der brave) denkt an sich selbst zuletzt 215 Mann (Der den Augenblick ergreift, das ist der rechte) 168 Mann (Der), der das Wenn und das Aber erdacht u.s.w. 158 Mann (Der) ist des Weibes Haupt 84 Mann (Der kranke) 513 Mann (Der rechte) an der rechten Stelle 505 Mann (Der sogenannte arme) 561 Mann (Dies war ein) 292 Mann (Du bist noch nicht der), den Teufel festzuhalten 176 Mann (Ein), der Alles weiss und gar nichts kann 234 Mann (Ein echter deutscher) mag keinen Franzen u.s.w. 169 Mann (Ein edler) wird durch ein gutes Wort u.s.w. 162 Mann (Ein feiner junger) 23 Mann (Ein jüdischer) 52 Mann (Ein streitbarer) 20 Mann (Er war ein) u.s.w. 292 Mann Gottes 20 Mann mit zugeknöpften Taschen, dir thut niemand was zu lieb u.s.w. 165 Mann nach dem Herzen Gottes 24 Mann (Sei ein)! 26 Mann (Sie haben einen guten) begraben 153 Mann und Frau sind Eins 3 Mann (Wer niemals einen Rausch gehabt, der ist kein braver) 226 Mann (Wie ein) 23 Manna in der Wüste 12 Mannes (Das Kind ist des) Vater 308 Mannes (Eines) Rede ist keines Mannes Rede u.s.w. 447 Mantel (Den) nach dem Winde kehren 119 Mantel der Liebe 134 Mantel (Was nutzt mich der), wenn u.s.w. 262 Mantel (Wenn der) fällt, muss der Herzog nach 195 Mark und Bein durchdringend 90 Marmorglatt und marmorkalt 225 Marschall Vorwärts 527 Marschieren (An der Spitze der Civilisation) 497 Martha (Geschäftige) 73 Mass (Ein voll gedrückt, gerüttelt und überflüssig) 73 Mass (Mit dem), da ihr mit messet u.s.w. 73 Mass (Rechtes) und Gewicht halten 57 Massregeln, nicht Menschen 306 Material (Schätzbares) 530 Matt (Müde und) 19 Matt, wie deine Seele 195 Matthäi am Letzten sein 71 Maul (Du sollst dem Ochsen, der da drischet, nicht das) verbinden 18 Maul (Einem das) stopfen 36 Maul (Gebratene Tauben, die Einem ins) fliegen 103 Maultier (Das) sucht im Nebel seinen Weg 171 Maus (Der kreissende Berg gebiert eine) 335 Max, bleibe bei mir! 211 Medizin (Der Geist der) ist leicht zu fassen 168 Meer (Alle Wasser laufen ins) 41 Meer (Wie Sand am) 7 Meergreis 325 Meerumschlungen (Schleswig-Holstein) 253 Meerwunder 91 Meffert (Peter) 500 Mehr Inhalt, weniger Kunst 293 Mehr Licht! 530 Meide (Leide und)! 360 Meidinger 523 Mein (Die Rache ist) 20 Mein erst Gefühl sei Preis und Dank! 141 Mein Feldherr (So ist's)! 211 Mein Gehirn treibt wunderbare Blasen auf 199 Mein geliebtes Deutsch 176 Mein Herz ist schwer 170 Mein Hüon, mein Gatte! 310 Mein ist der Helm und mir gehört er zu! 212 Mein Leipzig lob' ich mir u.s.w. 168 Mein Liebchen, was willst du mehr? 249 Mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe 59 Mein Name ist Haase 546 Mein (O) Sohn Absalom! 26 Mein Roderich! 197 Mein schönes Fräulein, darf ich wagen u.s.w. 169 Mein tapfrer Lagienka! 246 Mein (Wenn ich ihn nur habe, wenn er) nur ist! 230 Meine (Freiheit, die ich) 238 Meine Minna geht vorüber? u.s.w. 194 Meine Mittel erlauben mir das 259 Meine Ruh' ist hin, mein Herz ist schwer 170 Meine Wenigkeit 416 Meine Wiege stand am Webstuhl meines Vaters 537 Meinige (Kardinal, ich habe das) gethan u.s.w. 200 Meinung (Ich hab hier bloss ein Amt und keine) 210 Meister (Das Werk lobt den) 56 Meister (Früh übt sich, was ein) werden will 217 Meister (In der Beschränkung zeigt sich erst der) 173 Meister in Israel 78 Meisters (Auf des) Worte schwören 168 Mene Tekel! 50 Menge (Die) der himmlischen Heerscharen 73 Mensch (Aus Gemeinem ist der) gemacht 210 Mensch, bezahle deine Schulden! 248 Mensch (Das eigentliche Studium der Menschheit ist der) 225 Mensch (Das ist fürwahr ein) gewesen! 180 Mensch (Denn ich bin ein) gewesen u.s.w. 180 Mensch (Der) denkt, Gott lenkt 39 Mensch (Der) erfährt, er sei auch, wer er mag u.s.w. 180 Mensch (Der) in seinem Wahn 209 Mensch (Der inwendige) 82 Mensch (Der) ist ein geselliges Tier 353 Mensch (Der) ist frei geschaffen, ist frei u.s.w. 203 Mensch (Der) ist, was er isst 253 Mensch (Der) lebt nicht vom Brot allein 17 Mensch (Der) versuche die Götter nicht! 203 Mensch (Die Stätte, die ein guter) betrat, ist eingeweiht 165 Mensch (Die Welt ist vollkommen ..., wo der) nicht hinkommt u.s.w. 214 Mensch (Edel sei der) 161 Mensch (Ein aufgeblasener) 416 Mensch (Ein guter) in seinem dunkeln Drange 174 Mensch (Ein heilloser) 24 Mensch (Ein jeder) hat seinen Preis 504 Mensch (Ein Zeitungsschreiber ist ein) der seinen Beruf verfehlt hat 549 Mensch (Es irrt der), so lang er strebt 174 Mensch (Es ist nicht gut, dass der) allein sei 3 Mensch (Es wächst der) mit seinen grösseren Zwecken 204 Mensch (Etwas fürchten und hoffen und sorgen muss der) für den kommenden Morgen 214 Mensch (Gewöhnlich glaubt der), wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei u.s.w. 169 Mensch (Kein) muss müssen 150 Mensch sein heisst Kämpfer sein 180 Mensch und Tiere schliefen feste 142 Mensch (Was der) säet, das wird er ernten 380 Mensch (Was Gott zusammengefügt, soll der) nicht scheiden 67 Mensch (Was ist der)? Halb Tier, halb Engel! 139 Mensch (Wohlthätig ist des Feuers Macht, wenn sie der) bezähmt, bewacht 208 Menschen (Behandelt jeden) nach Verdienst und wer ist vor Schlägen sicher? 293 Menschen (Böse) haben keine Lieder 222 Menschen (Das ... Schicksal, welches den) erhebt, wenn es den Menschen zermalmt 201 Menschen (Der Wein erfreut des) Herz 36 Menschen (Des) Engel ist die Zeit 211 Menschen (Die Sprache ist dem) gegeben, um seine Gedanken zu verbergen 487 Menschen (Durch welchen Missverstand hat dieser Fremdling zu) sich verirrt? 199 Menschen (Einen neuen) anziehen 87 Menschen (Gott schuf ihn, also lasst ihn für einen) gelten 298 Menschen (Kummer und Seufzen bläst einen) auf u.s.w. 295 Menschen (Man muss Gott mehr gehorchen, als den) 52 Menschen (Massregeln, nicht) 306 Menschen (Rasch tritt der Tod den) an 218 Menschen (Vieler) Städte gesehen haben 323 Menschen (Was zum Munde eingeht, das verunreinigt den) nicht 66 Menschen (Wenn) auseinandergeh'n u.s.w. 255 Menschen (Wenn) schweigen, werden Steine schreien 77 Menschen (Wir) sind ja alle Brüder 234 Menschen (Wir Wilden sind doch bessere) 222 Menschenherz (Das arme) muss stückweis brechen 261 Menschenkind 6 Menschenköpfen (Anders begreif ich wohl, als sonst in) malt sich in diesem Kopf die Welt 200 Menschenleben (Es giebt im) Augenblicke u.s.w. 210 Menschenleben (Greift nur hinein ins volle) u.s.w. 174 Menschenliebe (Milch der) 299 Menschenseele (Eine schöne) finden ist Gewinn 154 Menschheit (Auf der) Höhen wohnen 212 Menschheit (Der) ganzer Jammer fasst mich an 177 Menschlich (Irren ist) 339 Menschliches (Hoch über) hinaus 203 Menschliches Rühren 205 Mentor 325 Messen (Mit dem Mass, da ihr messet, wird man euch wieder) 73 Messen (Mit gleicher Elle) 14 Messer (Krieg bis aufs) 470 Messer ohne Klinge, an welchem der Stiel fehlt 153 Methode im Wahnsinn 293 Methusala [Methusalem] 5 Mich betrügt man nicht 252 Mich ergreift, ich weiss nicht wie, himmlisches Behagen 173 Mich fliehen alle Freuden 314 Miessnick (Karlchen) 263 Milch der frommen Denkart 217 Milch der Menschenliebe 299 Milch und Honig (Das Land, darinnen) fliesst 10 Milde (Seine) Hand aufthun 18 Mildes (Wo Starkes sich und) paarten 208 Millionen (Seid umschlungen) 195 Miltiades (Der Sieg des) lässt mich nicht schlafen 443 Mimen (Dem) flicht die Nachwelt keine Kränze 204 Minister fallen wie Butterbrode gewöhnlich auf die gute Seite 240 Minna (Meine) geht vorüber? u.s.w. 194 Minute (Was man von der) ausgeschlagen u.s.w. 196 Mir fehlt der Glaube 174 Mir graut's vor dir! 177 Mir wird von alledem so dumm, als ging' mir ein Mühlrad im Kopf herum 167 Mische (Wer ein holdes Weib errungen) seinen Jubel ein! 196 Missbilligen (Die Gründe .. kenne ich nicht, aber ich muss sie) 542 Missen (Ich könnte besser einen Bessern) 295 Missvergnügens (Der Winter unsres) 297 Missverstand (Durch welchen) hat dieser Fremdling u.s.w. 199 Mit Blindheit geschlagen 7 Mit Brettern vernagelt 133 Mit dem Anstand, den er hatte 202 Mit dem Brustton der Überzeugung 556 Mit dem Leben davonkommen 58 Mit dem Mantel der Liebe zudecken 134 Mit dem Mass, da ihr messet, wird man euch wieder messen 73 Mit dem Volke soll der Dichter gehen u.s.w. 212 Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens 213 Mit der Goldwage abgewogene Worte 56 Mit des Geschickes Mächten u.s.w. 208 Mit des Orients Schätzen beladen 287 Mit Donnergepolter 326 Mit dreifachem Erz gepanzert 392 Mit einem ins Gericht gehen 37 Mit einer Donnerstimme 92 Mit einer Stentorstimme 322 Mit Feuereifer 90 Mit fremdem Kalbe pflügen 21 Mit fremden Federn (Sich) schmücken 332 Mit Füssen treten 20 Mit Furcht und Zittern 33 Mit gleicher Elle messen 14 Mit gleicher Liebe lieb' ich meine Kinder 196 Mit Gott für König und Vaterland 527 Mit Grazie in infinitum 173 Mit guten Vorsätzen gepflastert 306 Mit Scorpionen züchtigen 27 Mit sehenden Augen nicht sehen 66 Mit seinem Pfunde wuchern 76 Mit solchem Gesindel muss ich mich herumschlagen! 520 Mit Ungestüm (Über die Berge) 220 Mit unsrer Macht ist Nichts gethan 123 Mit Unverstand eifern 82 Mit wenig Witz und viel Behagen 168 Mit Windmühlen kämpfen 315 Mit Würde (Das Unvermeidliche) tragen 235 Mit zugeknöpften Taschen 165 Mit Zungen reden 72 Mitte (Die rechte) 276 Mittel (Der Zweck heiligt die) 439 Mittel (Meine) erlauben mir das 259 Mittelstrasse (Die goldene) 394 Mitzulieben bin ich da 343 Mitzuteilen (Wohlzuthun und) u.s.w. 91 Modeteufel 132 Mögen die Federn der Diplomaten nicht verderben u.s.w. 528 Möglich (Ach wie ist's) dann, dass ich u.s.w. 146 Mörder (Und darum Räuber und)? 193 Mördergrube (Aus seinem Herzen eine) machen 46 Moros, den Dolch im Gewande 205 Mohikaner (Der letzte) 310 Mohr (Der) hat seine Schuldigkeit gethan u.s.w. 194 Mohren (Einen) weiss waschen 46 Mohrenwäsche 46 Monat (Dieser) ist ein Kuss u.s.w. 134 Monat (Im wunderschönen) 247 Mond (Hier unter dem wechselnden) 220 Mondbeglänzte Zaubernacht 232 Montecchi und Capuletti 298 Moralische Eroberungen 546 Mord und Zeter schreien 46 Mordgeschrei 46 Morgen (Etwas fürchten ... muss der Mensch für den kommenden) 214 Morgen (Guten), Herr Fischer! 532 Morgen (Kannst auch auf ein) hoffen u.s.w. 182 Morgen, Kinder, wird's was geben, Morgen werden wir uns freu'n 221 Morgen, morgen, nur nicht heute! Sagen alle faulen Leute 147 Morgenluft wittern 292 Morpheus 112 Mortimer (Dieser) starb euch sehr gelegen 211 Moses und die Propheten haben 75 Most (Wenn sich der) auch ganz absurd gebärdet u.s.w. 183 Motten (Schätze sammeln, die weder) noch Rost fressen 62 Mücken seigen und Kameele verschlucken 68 Müde (Des langen Haders) 157 Müde (Nicht) werden Gutes zu thun 87 Müde, über Sklaven zu herrschen 522 Müde und matt 19 Müh' (Die) ist klein, der Spass ist gross 177 Mühe und Arbeit 35 Mühlen (Gottes) mahlen langsam u.s.w. 362 Mühlrad (Als ging' mir ein) im Kopf herum 167 Mühselig und beladen 65 Müller und Schultze 263 Münchhausen, Münchhauseniade 517 Müssen (Kein Mensch muss) 150 Müssiggang (Geschäftiger) 401 Mütter irren 208 Mund (Durch zweier Zeugen) wird allerwegs u.s.w. 170 Mund (Wess das Herz voll ist, dess gehet der) über 65 Munde (Was zum) eingehet, das verunreinigt den Menschen nicht 66 Munter (Dann fliesst die Arbeit) fort 208 Munter (Im Auslegen seid frisch und) 182 Munt'rer Seifensieder 138 Murren (Ohne) 88 Musik (Die Baukunst ist eine erstarrte) 337 Musikanten (Gute Leute, schlechte) 233 Muss (Der Bien') 262 Muss es denn gleich sein? 251 Muss (Man) die Feste feiern, wie sie fallen 265 Musst nicht Knopf auf dem Kirchturm sein 182 Musterung (Fürchterlich) halten 192 Mut (Gut macht) 57 Mut zeiget auch der Mameluck, Gehorsam ist des Christen Schmuck 205 Mutigen (Dem) hilft Gott 216 Myrmidonen 321 Mystifizieren, Mystifikation 481 Nach Adam Riese 512 Nach Canossa gehen wir nicht! 556 Nach dem Herzen Gottes 24 Nach den Fleischtöpfen Ägyptens sich zurücksehnen 12 Nach der Lampe riechen 357 Nach der Pfeife tanzen sollen 332 Nach frischem Wasser schreien 34 Nach Golde drängt, am Golde hängt doch Alles! 169 Nach Kanossa gehen wir nicht 556 Nach Kreta! 289 Nach Kreuz und ausgestand'nen Leiden 219 Nach Lachen kommt Weinen 39 Nach Rom (Es führen viele Wege) 363 Nach so langen Leiden 314 Nach uns die Sündflut! 481 Nach Valencia! 155 Nach Verdienst behandeln 293 Nachbar (Wenn es dem bösen) nicht gefällt, kann u.s.w. 218 Nachbarin, Euer Fläschchen! 170 Nachbarn (Getreue) 123 Nacht (Es kommt die), da Niemand wirken kann 79. 180 Nacht (Hast du zur) gebetet, Desdemona? 300 Nacht (Keine Ruh' bei Tag und) 92. 313 Nacht muss es sein, wo Friedlands Sterne strahlen 210 Nacht (Wie ein Dieb in der) kommen 88 Nacht (Wie Nicodemus kommen bei der) 78 Nachtigall (Es war die) und nicht die Lerche 299 Nachwelt (Das Echte bleibt der) unverloren 174 Nachwelt (Dem Mimen flicht die) keine Kränze 204 Nackte Wahrheit 393 Nächste (Der) dazu sein 47 Nächste (Jeder ist sich selbst der) 368 Nächsten (Liebe deinen) als dich selbst 14 Nächstenliebe 14 Nächte (Kummervolle) 171 Näher (Komm doch), liebe Kleine! 226 Nähre dich redlich! 34 Nähren (Eine Schlange am Busen) 332 Nährstand, Lehrstand, Wehrstand 130 Name ist Schall und Rauch, umnebelnd Himmelsglut 170 Name (Mein) ist Haase 546 Name (Schwachheit, dein) ist Weib! 292 Name (Verstellung, dein) ist Kiekebusch 292 Name (Was ist ein)? u.s.w. 299 Name (Wenn der Leib in Staub zerfallen, lebt der grosse) noch 215 Namen nennen dich nicht 191 Namen (Sich einen) machen 24 Namen (Wer zählt die Völker, nennt die)? 203 Narben (Der) lacht, wer Wunden nie gefühlt 298 Narr (Der bleibt ein) sein Lebelang 125 Narr des Glücks 301 Narr (Und ein) wartet auf Antwort 249 Nation (Die grosse) 486 Nation (Nichtswürdig ist die), die nicht u.s.w. 212 Natürliche Grenzen 485 Natur (Die Gewohnheit ist eine zweite) 373 Natur (Die) macht keinen Sprung 354 Natur (Ins Inn're der) dringt kein u.s.w. 138 Natur (Siegt), so muss die Kunst entweichen 206 Natur und Geist--so spricht man nicht zu Christen 183 Natur (Zwiespalt der) 232 Naturell (Denn das) der Frauen u.s.w. 183 Naturen (Problematische) 180 Nazareth (Was kann von) Gutes kommen? 78 Nebel (Das Maultier sucht im) seinen Weg 171 Nehmen (Geben ist seliger, denn) 81 Nehmen (Sein Kreuz auf sich) 65 Nehmen (Wenn du) willst, so gieb! 165 Nehmet Holz vom Fichtenstamme! 208 Neid (Vor) bersten 416 Neige (Die Gottlosen kriegen die) 34 Nein (Der Andre hört von Allem nur das) 162 Nein, er gefällt mir nicht, der neue Burgemeister 175 Nektar und Ambrosia 98 Nessushemd 105 Nestor 320 Neu (Es ist eine alte Geschichte, doch bleibt sie immer) 248 Neue Besen kehren gut 118 Neue (Das) daran ist nicht gut 186 Neue Welt 469 Neuen (Einen) Menschen anziehen 87 Neues (Es geschieht nichts) unter der Sonne 41 Neues Leben blüht aus den Ruinen 217 Neues (Nichts) vor Paris 555 Nicht alleine (Einsam bin ich) 239. 456 Nicht an die Güter hänge dein Herz u.s.w. 214 Nicht aus noch ein wissen 26 Nicht die Spur von einem Geist 176 Nicht ein Jota 60 Nicht (Euer Ruhm ist) fein 84 Nicht haben, wo man sein Haupt hinlege 64 Nicht mitzuhassen, mitzulieben bin ich da 343 Nicht müde werden, Gutes zu thun 87 Nicht so vieles Federlesen! 180 Nicht viele Worte machen 55 Nicht von gestern sein 29 Nicht weil, sondern obgleich 496 Nicht wert, die Schuhriemen zu lösen 71 Nicht wissen, was rechts oder links ist 51 Nicht wissen, wo Einen der Schuh drückt 361 Nicht zu Schanden werden 81 Nichts (Aus) hat Gott die Welt erschaffen 52 Nichts (Aus) wird Nichts 381 Nichts Besseres zu hoffen, noch zu erwarten haben 57 Nichts (Der Prophet gilt) in seinem Vaterlande 66 Nichts (Es ist) dahinter 90 Nichts für die Unsterblichkeit gethan 199 Nichts gelernt und nichts vergessen haben 486 Nichts Gutes im Sinne haben 56 Nichts halb zu thun ist edler Geister Art 152 Nichts in der Welt fürchten als Gott 563 Nichts (In seines) durchbohrendem Gefühle 199 Nichts ist dauernd als der Wechsel 240 Nichts ist schwerer zu ertragen, als u.s.w. 180 Nichts (Mit unsrer Macht ist) gethan 123 Nichts Neues unter der Sonne 41 Nichts Neues vor Paris 555 Nichts (Viel Lärm um) 300 Nichts von Verträgen, nichts von Übergabe! 212 Nichtsein (Sein oder) das ist hier die Frage 293 Nichtswürdig ist die Nation, die nicht ihr Alles freudig setzt an ihre Ehre 212 Nie ohne dieses 243 Nie schweigen seine Klagen still 185 Niemals (Wer) einen Rausch gehabt 226 Niemand (Du sollst) rühmen vor seinem Ende 56 Niemand (Ford're), mein Schicksal zu hören! 246 Niemand kann zween Herrn dienen 62 Niemand wandelt ungestraft unter Palmen 178 Nieren (Herzen und) prüfen 33 Nihilist 318 Nikodemus bei der Nacht 78 Nimmer seines Gleichen sehen 292 Nimmersatt 41 Nimrod 6 Nirgends (Überall und) 345 Noch eine hohe Säule zeugt von verschwundener Pracht 242 Noch einmal, Robert, eh' wir scheiden 228 Noch ist es Tag, da rühre sich der Mann u.s.w. 180 Noch ist nicht aller Tage Abend 406 Noch ist Polen nicht verloren! 471 Noch Keinen sah ich fröhlich enden, auf den u.s.w. 202 Noch lebt Admet 152 Noch nicht aller Tage Abend 406 Noch nichts für die Unsterblichkeit gethan 199 Nötig (Zum Kriegführen sind drei Dinge): Geld, Geld, Geld! 446 Nordens (Der Salomon des) 279 Nordens (Die Semiramis des) 519 Not (Das ist die Zeit der schweren) 237 Not (Der) gehorchend, nicht dem eig'nen Trieb 213 Not (Die) bringt einen zu seltsamen Schlafgesellen 298 Not (Eins aber ist) 74 Not (Wir woll'n in keiner) uns trennen und Gefahr 216 Notwendiges Übel 357 Notwendigkeit (Ernst ist der Anblick der) 210 Nürnberger Trichter 135 Nützlichen (Das Angenehme mit dem) verbinden 405 Nun danket alle Gott 57 Nun hat die liebe Seele Ruh' 74 Nun muss sich Alles, Alles wenden! 242 Nur der Lump ist bescheiden 178 Nur der verdient sich Freiheit und das Leben, der u.s.w. 183 Nur die Toten kehren nicht zurück 485 Nur eine hohe Säule u.s.w. 242 Nur muss der Eine nicht den Andern mäkeln u.s.w. 150 Nur nicht eine Reihe von schönen Tagen 180 Nur über meine Leiche geht der Weg 154 Nutzt (Was) mich der Mantel, wenn er u.s.w. 262 O dass sie ewig grünen bliebe u.s.w. 208 O, der Einfall war kindisch, aber göttlich schön! 197 O diese Männer! 265 O du unglückseliges Flötenspiel! 195 O Gott, das Leben ist doch schön! 200 O heilige Einfalt! 509 O Herr, er will mich fressen! 54 O Hüon, mein Gatte! 310 O, ich bin klug und weise u.s.w. 252 O, ihr guten Geister! Mein Roderich! 197 O Königin, das Leben ist doch schön! 200 O Königin, du weckst der alten Wunde unnennbar u.s.w. 386 O Kyritz, mein Vaterland! 243 O lieb', so lang' du lieben kannst! 257 O mein Sohn Absalom! 26 O rühret, rühret nicht daran! 260 O selig, o selig, ein Kind noch zu sein! 252 O Tannebaum, o Tannebaum u.s.w. 254 O Trank der süssen Labe! 170 O Verstellung, dein Name ist Kieckebusch! 292 O, wackrer Apotheker! Dein Trank wirkt schnell 299 O weh mir armen Korydon! 156 O welch' ein edler Geist ist hier zerstört! 294 O wer weiss, was in der Zeiten Hintergrunde schlummert? 197 O wunderschön ist Gottes Erde u.s.w. 159 O zarte Sehnsucht, süsses Hoffen u.s.w. 208 Oberen (Die) Zehntausend 309 Obscuranten 127 Ochsen (Du sollst dem), der da drischet, nicht das Maul verbinden 18 Octavio (Das war kein Heldenstück)! 210 Octavio (Du hast's erreicht)! 210 Oerindur (Erkläret mir, Graf) diesen Zwiespalt u.s.w. 232 Öffentliches Geheimnis 316 Öffne dich (Sesam)! 113 Öl in die Wunden giessen 73 Ölblatt 6 Öls (Ein Tropfen demokratischen) 538 Örindur, (Erkläret mir, Graf) diesen u.s.w. 232 Österreich (Dank vom Haus)! 210 Österreich (Glückliches) 407 Ofen (Den Schwerpunkt nach) verlegen 528 Offen (Den Himmel) sehen 78 Offen (So oft du kommst, er soll dir) sein 200 Oft liegt ein hoher Sinn im kind'schen Spiel 213 Ohne Ansehen der Person 17 Ohne Falsch, wie die Tauben 64 Ohne Furcht und Tadel 472 Ohne Gnade und Barmherzigkeit 47 Ohne Murren 88 Ohne Redensarten 484 Ohne Rumor 77 Ohren (Die) gellen Einem 23 Ohren (Die) klingen Einem 23 Ohren haben und nicht hören 37 Ohren (Tauben) predigen 44 Ohren (Wer) hat zu hören, der höre 65 Olymp 95 Ooch 'ne scheene Jeejend! 257 Opfer (Da rast der See und will sein) haben 215 Opferfest (Unterbrochenes) 222 Opposition (Ich liebe eine gesinnungsvolle) 534 Orest und Pylades 97 Organist (Wo du nicht bist, Herr), da u.s.w. 137 Orients (Reich mit des) Schätzen beladen 287 Original, fahr hin in deiner Pracht! 183 Orkus (Klanglos zum) hinab 207 Ossa (Den Pelion auf den) stülpen 99 Othello 300 Paar (Dess freut sich das entmenschte) 203 Paar (Ein glücklich liebend) 215 Paarten (Wo Starkes sich und Mildes) u.s.w. 208 Packt (Wo ihr's), da ist's interessant 174 Palästen (Krieg den)! Friede den Hütten! 483 Palladium 110 Palmen (Niemand wandelt ungestraft unter) 178 Pandorabüchse 104 Panik 105 Panischer Schrecken 105 Pantoffeln (Revolutionäre in Schlafrock und) 241 Papier (Garantien, die das) nicht wert sind u.s.w. 548 Papier (Kein Blatt) soll sich zwischen mich u.s.w. 535 Pappenheimer (Seine) kennen 211 Paradies (Ein Leben wie im) 159 Paradiese (Ein Augenblick gelebt im) u.s.w. 197 Parapluie (Donnerwetter!) 239 Paris (Das Urteil des) 96 Paris (Es ist ein klein) u.s.w. 168 Paris (Vor) nichts Neues 555 Parnass 101 Partei (Auf den Zinnen der) stehen 181 Partei (Die andere) hören 447 Parteien (Von der) Gunst und Hass verwirrt u.s.w. 204 Passiver Widerstand 541 Pater (Wohl ausgesonnen) Lamormain! 209 Paternoster 61 Patriarch (Sagt der) 150 Patriotische Beklemmungen 499 Patroklus (Auch) ist gestorben u.s.w. 194. 323 Paule, du rasest! 81 Paulus (Aus einem Saulus ein) werden 80 Pavia (Revanche für)! 287 Pech (Wer) angreift, besudelt sich 56 Pegasus 101 Pein (In schwebender) 163 Pelion (Den) auf den Ossa stülpen wollen 99 Penelope-Arbeit 324 Pentameter (Aber die) sind doch noch excellenter 218 Perlen bedeuten Thränen 148 Perlen (Du hast Diamanten und) 249 Perlen vor die Säue werfen 63 Person (Ohne Anseh'n der) 17 Pest (Hol' die) Kummer und Seufzen u.s.w. 295 Peter des Plaisirs 239 Peter Meffert 500 Petz ist wieder da! 139 Pfadfinder 310 Pfahl im Fleisch 87 Pfeifchen (Gott grüss' euch Alter! schmeckt das)? 152 Pfeife (Nach Jemandes) tanzen sollen 332 Pferd (Ein)! Ein Pferd! Ein Königreich u.s.w. 297 Pferde (Auf einem faulen) ertappt 92 Pferde (Die) sind gesattelt 245 Pfingsten, das liebliche Fest war gekommen 170 Pflicht (England erwartet, dass jeder seine) thue 504 Pflicht (Verfluchte) und Schuldigkeit 519 Pflücket die Rose, eh' sie verblüht! 225 Pflügen (Mit fremdem Kalbe) 21 Pfui! Ein politisch Lied! 168 Pfund (Das anvertraute) 76 Pfund (Mit seinem) wuchern 76 Pfund (Sein) vergraben 70 Pharisäer 76 Philemon und Baucis 112 Philippi (Bei) sehen wir uns wieder 296 Philippika 376 Philister 22 Philister über dir! 22 Philosoph von Sanssouci 519 Philosophie 338 Phlegma (Das) ist geblieben 194 Phönix aus der Asche 113 Pilatus (Von Pontius zu) 77 Plage (Es ist genug, dass jeglicher Tag seine) habe 63 Plagen (Wer wollte sich mit Grillen)? 159 Plaisirs (Peter des) 239 Platonische Liebe 351 Platzen (Die Geister) aufeinander 122 Platzen vor Neid 416 Platzregen (Freue dich liebe Seele! Jetzt kommt ein) 132 Pöbel (Gemeiner) 47 Pöbel (Süsser) 176 Poesie ist redende Malerei, Malerei stumme Poesie 337 Poetische Licenz 414 Pol (Der ruhende) in der Erscheinungen Flucht 200 Polen (Noch ist) nicht verloren 471 Politik der freien Hand 548 Politik von Fall zu Fall 559 Politisch (Pfui! Ein) Lied! 168 Politisches Geschöpf 353 Pontius (Von) zu Pilatus 77 Port (Vom sichern) lässt sich's gemächlich raten 215 Posaunen (Etwas aus-) 61 Posaunenengel 69 Positus, ich setz' den Fall 243 Posten (Immer auf dem) 521 Pracht (Noch eine hohe Säule zeugt von verschwundener) 242 Pracht (Original, fahr' hin in deiner)! 183 Predigen (Tauben Ohren) 44 Predigen (Von den Dächern) 65 Prediger in der Wüste 43 Preis (Jeder hat seinen) 504 Preis (Die Liebe ist der Liebe) 199 Preusse (Ich bin ein), kennt ihr meine Farben? 246 Preussen, das klassische Land der Schulen und Kasernen 497 Preussen geht fortan in Deutschland auf 535 Preussische (Der) Schulmeister hat die Schlacht von Sadowa gewonnen 552 Prinzipienreiter 536 Problematische Naturen 180 Prokrustesbett 110 Prophet (Der) gilt Nichts in seinem Vaterlande 66 Prophet (Der Historiker ist ein rückwärtsgekehrter) 229 Prophete rechts, Prophete links u.s.w. 160 Propheten (Falsche) 27 Propheten (Moses und die) haben 75 Propheten (Saul unter den) 24 Proselytenmacherei 68 Proteus 97 Proton-Pseudos 356 Prüfe (Drum), wer sich ewig bindet u.s.w. 208 Prüfen (Herzen und Nieren) 33 Prüfet Alles und behaltet das Beste! 88 Psalmistenalter 35 Publikum (Das) das ist ein Mann, der Alles u.s.w. 234 Pudels (Das also war des) Kern! 176 Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige 494 Punkte (Aus einem) zu kurieren 168 Pulver (Futter für) 295 Punkt (Der springende) 353 Punkte (Dunkle) 499 Pygmäen 94 Pylades (Orest und) 97 Pyrrhussieg 452 Qual (Dieser letzten Tage) war gross 211 Qual (Wo der Mensch nicht hinkommt mit seiner) 214 Quelle (An der) sass der Knabe 214 Quintessenz 363 Rabe (Ein weisser) 425 Rabe (Hermann, mein) 192 Rabenvieh (Kreusa! Schatzkind!) u.s.w. 189 Rache (Der Blumen) 257 Rache (Der Tag der) 43 Rache (Die) ist mein 20 Rache (In diesen heil'gen Hallen kennt man die) nicht 186 Rache (Korps der) 526 Racker von Staat 536 Rad (Das fünfte) am Wagen 118 Rächen (Es lebt ein Gott zu strafen und zu) 217 Ränzlein (Hatt' sich ein) angemäst't u.s.w. 168 Rätselhafte (Brechen Sie dies) Schweigen! 197 Räuber (Bin der) Jaromir 245 Räuber (Und darum) und Mörder? 193 Räuspert (Wie er) u.s.w. 204 Ragt (Es) das Riesenmass der Leiber 203 Ranudo (Don) de Colibrados 268 Raphael wäre ein grosser Maler geworden, selbst wenn er ohne Hände auf die Welt gekommen wäre 148 Rasch tritt der Tod den Menschen an 218 Rasen (Die grosse Kunst macht dich) 81 Rasest (Paule, du)! 81 Rast (Da) der See und will sein Opfer haben 215 Rat (Es ist bestimmt in Gottes) u.s.w. 255 Rat und That 38 Raten (Vom sichern Port lässt sich's gemächlich) 215 Raub (Den) unter sich teilen 16 Rauch (Name ist Schall und) 170 Raucht (Wo man), da kannst du ruhig harren 222 Rauhsten (Die Stunde rinnt auch durch den) Tag 299 Raum für Alle hat die Erde 215 Raum, ihr Herrn, dem Flügelschlag einer freien Seele! 261 Raum ist in der kleinsten Hütte für ein glücklich liebend Paar 215 Raume (Hart im) stossen sich die Sachen 210 Rausch (Wer niemals einen) gehabt, der u.s.w. 226 Reben (Am Rhein, am Rhein, da wachsen unsre) 153 Rechnung (Mach' deine) mit dem Himmel, Vogt! 217 Recht (Das) beugen 13 Recht (Das) verdrehen 13 Recht (Der Lebende hat) 213 Recht (Macht geht vor) 550 Recht muss Recht bleiben 35 Recht (Schlecht und) 28 Recht (Sei im Besitze und du wohnst im) 210 Recht (Thun was) und gut ist 50 Recht und Gerechtigkeit 51 Recht (Wer) behalten will und hat nur eine Zunge u.s.w. 170 Rechte (Der) Mann an der rechten Stelle 505 Rechte (Der) Ton 204 Rechte (Es erben sich Gesetz' und) u.s.w. 168 Rechte Mitte 276 Rechte (Seine Linke nicht wissen lassen, was die) thut 61 Rechten (Die Schafe zur) u.s.w. 70 Rechtes (Des) Grundstein 525 Rechtes Mass und Gewicht halten 57 Rechts (Nicht wissen, was) oder links ist 51 Rechtsboden 535 Rechtsverdreher 13 Rechtsverdrehung 13 Rechtwärts (Geh' du linkwärts, lass mich) gehen 192 Rede (Eines Mannes) u.s.w. 447 Rede (Eure) sei: ja, ja, nein, nein; u.s.w. 61 Rede (Herr, dunkel war der) Sinn! 203 Rede (Was ist der langen) kurzer Sinn? 209 Reden (In den Wind) 85 Reden ist Silber 33 Reden (Mit Zungen) 72 Reden (Wenn gute) sie begleiten, dann u.s.w. 208 Redende Malerei (Poesie ist) u.s.w. 337 Redensarten (Ohne) 484 Redlich (Nähre dich)! 34 Redlichkeit (Üb' immer Treu' und) 159 Redners (Allein der Vortrag macht des) Glück 167 Redst du von Einem, der da lebet? 203 Regen (Denn der), der regnet jeglichen Tag 300 Regiert (Der König herrscht, aber er) nicht 470 Regierung (Die Gründe der) kenne ich nicht, aber u.s.w. 542 Regierung (Die) muss der Bewegung stets einen Schritt voraus sein 539 Reich (Freiheit ist nur in dem) der Träume 211 Reich' mir die Hand, mein Leben! 314 Reich mit des Orients Schätzen beladen 287 Reichen (Brosamen, die von des) Tische fallen 66 Reifen (Saat, von Gott gesäet, dem Tage der Garben zu) 144 Reihe (Alles in der Welt lässt sich ertragen, nur nicht eine) u.s.w. 180 Rein (Dies Kind, kein Engel ist so) 203 Rein wie ein Engel 488 Reinen (Dem) ist Alles rein 89 Reinen (Königsberg die Stadt der) Vernunft 264 Reinlich und zweifelsohne 266 Reise (Wenn jemand eine) thut, so u.s.w. 153 Reisen (Welche Lust gewährt das)! 286 Reisst (Doppelt) nicht 42 Reiten (Die Toten) schnell 157 Reiten wird es (Deutschland) schon können 553 Reiter (Der) über den Bodensee 115 Reiter (Ross und) sah ich niemals wieder 210 Rennt (Was) das Volk? u.s.w. 205 Reptil, Reptilienfonds 554 Republikanisch (Europa ... Kosakisch oder) 494 Rest (Der) ist für die Gottlosen 34 Rest (Der) ist Schweigen 294 Restauration 481 Retirade (Auf der grossen) 239 Rettende That 540 Retter (Wann wird der) kommen diesem Lande? 216 Rettest (Du) den Freund nicht mehr 205 Reu' (Der Wahn ist kurz, die) ist lang 208 Reüssieren (Gleich schenken? Das ist brav! Da wird er) 169 Revanche für Pavia! 287 Revanche für Speierbach 515 Revolutionäre in Schlafrock und Pantoffeln 241 Rhadamanth 109 Rhein (Am), am Rhein, da wachsen unsre Reben! 153 Rhein (Der), Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze 227 Rhein (Sie sollen ihn nicht haben, den freien, deutschen) 256 Richtet euch nach meinen Worten und nicht u.s.w. 68 Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet! 63 Richtige Mitte 276 Riechen (Nach der Lampe) 357 Riese Goliath 24 Riese (Nach Adam) 512 Riesenmass der Leiber 203 Rinaldo Rinaldini 221 Rings (Und) umher liegt schöne grüne Weide 167 Rinnen (Von der Stirne heiss) muss der Schweiss 208 Rinnt (Die Stunde) auch durch den rauhsten Tag 299 Riss (Vor den) treten 36 Ritt in das alte romantische Land 152 Ritter ohne Furcht und Tadel 472 Ritter vom Geist 249 Ritter von der traurigen Gestalt 316 Rittersmann (Wer wagt es) oder Knapp u.s.w. 203 Robert (Noch einmal) eh' wir scheiden u.s.w. 228 Rocher von Bronze 516 Rock (Das Hemd ist mir näher als der) 366 Roderich (Mein)! 197 Rodin 288 Rodomontade 313 Rodrigo (Rückwärts, rückwärts, Don)! 154 Rötlich strahlender Gipfel 200 Rollend (Des Dichters Aug' in schönem Wahnsinn) 297 Rom (Das ewige) 407 Rom (Es führen viele Wege nach) 363 Rom (Lieber der Erste in einem Dorf, als der Zweite in) 458 Romantiker auf dem Throne 256 Romantisch 231 Romantische (Ritt in das alte) Land 152 Rose (Die letzte) 308 Rose (Eine) gebrochen, ehe der Sturm sie entblättert 149 Rose (Pflücket die), eh' sie verblüht! 225 Rose (Was uns) heisst, wie es auch hiesse, würde u.s.w. 299 Rose (Wenn die) selbst sich schmückt u.s.w. 244 Rose (Wenn du eine) schaust, sag' ich lass' sie grüssen! 250 Rosen auf den Weg gestreut und des Harms vergessen 159 Rosen (Himmlische) ins irdische Leben flechten 201 Rosinante 315 Ross und Reiter sah ich niemals wieder 210 Rossen (Gestern noch auf stolzen) 251 Rost (Der verschönernde) der Jahrhunderte 534 Rost (Schätze sammeln, die weder Motten noch) fressen 62 Rot (Heute), morgen tot 56 Roter Faden 177 Rotes Gespenst 289 Rothschild (Ein) 523 Rotte Korah 16 Rrrr! ein ander Bild! 257 Rubicon (Den) überschreiten 457 Rücken (Einem den) bläuen 57 Rückschritt (Beförderter) u.s.w. 544 Rückwärts (Ein) gekehrter Prophet 229 Rückwärts (Sich) konzentrieren 548 Rückwärts, rückwärts, Don Rodrigo! 154 Rückwärtsgekehrter Prophet (Der Historiker ist ein) 229 Rühme niemand vor seinem Ende! 56 Rühmen (Seines Fleisses darf sich Jedermann) 148 Rühmlichst abwesend 537 Rühre (Da) sich der Mann 180 Rühren (Ein menschliches) 205 Rühret (O), rühret nicht daran! 260 Rüstzeug (Ein auserwähltes) 80 Ruf (Besser als ihr) 411 Rufer im Streit 322 Ruh' (Im Grab' ist) 185 Ruh' (Keine) bei Tag und Nacht 92. 313 Ruh' (Meine) ist hin, mein Herz ist schwer 170 Ruh' (Nun hat die liebe Seele) 74 Ruh' (Sich) erreiten 158 Ruh (Über allen Gipfeln ist) 162 Ruhe (Die) eines Kirchhofs 199 Ruhe in Frieden! 33 Ruhe ist die erste Bürgerpflicht 524 Ruhen, wie in Abrahams Schoss 75 Ruhende (Der) Pol in der Erscheinungen Flucht 200 Ruhig (Lieb Vaterland, magst) sein! 262 Ruhig (Wo man singt, da lass dich) nieder 222 Ruhm (Der) des Miltiades lässt mich nicht schlafen 443 Ruhm (Euer) ist nicht fein 84 Ruhm (Von des Lebens Gütern ... ist der) das höchste 215 Ruhn (Wie sie so sanft) 186 Ruinen (Und neues Leben blüht aus den) 217 Rumor (Einen grossen) machen 23 Rumor (Ohne) 77 Russland (Wie denken Sie über)? 264 Ryse (Nach Adam) 512 's Geschäft bringt's mal so mit sich 263 's giebt nur a Kaiserstadt, 's giebt nur a Wien! 240 's ist eine der grössten Himmelsgaben u.s.w. 169 Saat, von Gott gesäet, dem Tage der Garben zu reifen 144 Sabor (Das lässt tief blicken, sagt) 562 Sache (Eine) drehen, wie man will 51 Sachen (Hart im Raume stossen sich die) 210 Sack (Ein Himmel, wie ein) 45 Sack (In) und Asche trauern 28 Sadowa (Die Schlacht von) hat der preussische Schulmeister gewonnen 552 Säen (Unkraut zwischen den Waizen) 66 Säet (Was der Mensch), das wird er ernten 380 Säet (Wer Wind), wird Sturm ernten 50 Sänger (Drum soll der) mit dem König gehen 212 Sängers (Das verschweigt des) Höflichkeit 191 Säue (Perlen vor die) werfen 63 Säuen (Kannibalisch wohl, als wie fünfhundert) 169 Säule (Noch eine hohe) u.s.w. 242 Saft (Blut ist ein ganz besondrer) 176 Sag', ich lass' sie grüssen 250 Sagt der Patriarch 150 Sah (Ich kam, ich), ich siegte 458 Salomo (Weise wie) 26 Salomon des Nordens 279 Salomonische Weisheit 26 Salomonisches Urteil 26 Salondemagoge 235 Salontiroler 235 Salzsäule (Zur) werden 7 Samariter (Barmherziger) 73 Samariterdienst 73 Samiel hilf'! 226 Sammeln (Feurige Kohlen auf Jemandes Haupt) 40 Sammeln (Schätze), die weder Motten noch Rost fressen 62 Sammeln (Wo ein Aas ist, da) sich die Adler 32 Sand (Sein Haus auf den) bauen 64 Sand (Wie) am Meer 7 Sanft (Wie sie so) ruhn 186 Sanftes Joch 65 Sansculottes 483 Sanssouci (Der Philosoph von) 519 Sardonisches Lachen 327 Sass (An der Quelle) der Knabe 214 Sass (Und so) er eine Leiche 202 Satan (Hebe dich weg von mir)! 59 Satt (Des trocknen Tons) 168 Sattel (Deutschland in den) setzen 553 Sattle (Knapp'), mir mein Dänenross u.s.w. 158 Sauer dazu sehen 23 Sauer (Die Trauben sind) 332 Sauer (Einem das Leben) machen 10 Sauer (Es wird Einem) 42 Sauer (Sichs) werden lassen 42 Sauerteig (Der alte) 84 Saul, der Sohn Kis, ging aus, seines Vaters Eselinnen zu suchen und fand ein Königreich 24 Saul unter den Propheten 24 Saulus (Aus einem) ein Paulus werden 80 Saure Arbeit 42 Saure Trauben 332 Saure Wochen! frohe Feste! 172 Scandal 83 Schäme dich, Kamill! 145 Schändet (Arbeit) nicht 328 Schätzbares Material 530 Schätze sammeln, die weder Motten noch Rost fressen 62 Schätzen (Reich mit des Orients) beladen 287 Schafe und Böcke 70 Schaffen (Doch werdet ihr nie Herz zu Herzen) u.s.w. 167 Schafskleidern (Wölfe in) 63 Schale des Zornes 93 Schalen (Güldene Äpfel in silbernen) 40 Schall (Name ist) und Rauch 170 Schanden (Hoffnung lässt nicht zu) werden 81 Schandfleck 19 Scharmante 136 Schatten (Im) kühler Denkungsart 252 Schatten (Künftige Ereignisse werfen ihre) voraus 308 Schatten (Wo viel Licht ist, ist starker) 160 Schatz (Den sichern) im Herzen tragen 209 Schatz (Denn wo euer) ist, da ist auch euer Herz 62 Schatzkind! (Kreusa!) Rabenvieh! u.s.w. 189 Schaumspritzen jugendlicher Freiheit 539 Schauspiel für Götter 161 Schauspiel (Welch')! aber ach! ein Schauspiel nur 167 Schaust (Wenn du eine Rose) sag' ich u.s.w. 250 Scheffel (Sein Licht unter den) stellen 60 Scheidebrief 18 Scheiden (Es ist bestimmt..., dass man vom Liebsten ... muss) 255 Scheiden (Noch einmal, Robert, eh' wir) 228 Scheiden (So willst du treulos von mir) 200 Scheiden (Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht) 67 Scheidewege (Herkules am) 332 Schein (Den) vermeiden 88 Schein (Der) soll nie die Wirklichkeit erreichen 206 Schein (Ich steh' hier auf meinen) 298 Scheine (In wesenlosem) 174 Scheinen (Seine Sonne) lassen über u.s.w. 61 Scheint die Sonne noch so schön, am Ende u.s.w. 244 Scheitel (Vom) bis zur Sohle 19 Schelle (Eine klingende) 84 Schenken (Gleich) das ist brav! 169 Scherflein der Witwe 72 Schert (Was) mich Weib, was u.s.w. 247 Scheusal (Werft das) in die Wolfsschlucht! 226 Schiboleth 21 Schicket euch in die Zeit! 83 Schicksal (Das grosse gigantische) u.s.w. 201 Schicksal (Ford're niemand mein) zu hören! 246 Schicksals (Der Zug des Herzens ist des) Stimme 210 Schicksals (In deiner Brust sind deines) Sterne 209 Schickt (Eines) sich nicht für Alle 164 Schickung (Was die) schickt, ertrage u.s.w. 154 Schieben (Du glaubst zu) und du wirst geschoben 177 Schier dreissig Jahre bist du alt u.s.w. 247 Schiff (Er ist zu) nach Frankreich 211 Schiffbruch (Am Glauben) erlitten haben 89 Schiffe (Die) hinter sich verbrennen 442 Schild des Glaubens 88 Schlacht (Die) von Sadowa hat der preussische Schulmeister gewonnen 552 Schlachten (Ein) wars, nicht eine Schlacht zu nennen 213 Schlachten (Ein fettes Kalb) 74 Schläft (Der Verräter) nicht 70 Schlägen (Wer ist vor) sicher? 293 Schlägt (Dem Glücklichen) keine Stunde 209 Schlaf (Den ewigen) schlafen 48 Schlaf des Gerechten 40 Schlaf (Ich denke einen langen) zu thun 211 Schlafe (Dem Gerechten giebts der Herr im) 37 Schlafe (Gott giebt's den Seinen im) 37 Schlafen (Der Sieg des Miltiades lässt mich nicht) 443 Schlafen, wie in Abrahams Schoss 75 Schlafenszeit (Ich wollt', es wäre) und Alles u.s.w. 295 Schlafgesellen (Die Not bringt einen zu seltsamen) 298 Schlafrock (Im) von Watte 310 Schlafrock (Revolutionäre in) und Pantoffeln 241 Schlag auf Schlag 144 Schlag (Zwei Herzen und ein) 255 Schlagen (An seine Brust) 76 Schlagen (Sich seitwärts in die Büsche) 222 Schlange (Eine) Am Busen nähren 332 Schlangen (Klug wie die) u.s.w. 64 Schlaraffenland 103 Schlauch (Kummer und Seufzen bläst einen Menschen auf wie einen) 295 Schlecht angeschrieben sein 88 Schlecht (Billig und) 559 Schlecht und recht 28 Schlechte Beispiele verderben gute Sitten 85 Schlechte Musikanten (Gute Leute und) 233 Schleswig-Holstein meerumschlungen 253 Schlicht nach altem Brauch 170 Schliess an ein Ganzes dich an! 201 Schliess' (Ans Vaterland, ans teure) dich an! 216 Schlimm (Dreimal umziehen ist so) wie einmal abbrennen 305 Schlimm (Vielen gefallen ist) 202 Schlummert (Wer weiss, was in der Zeiten Hintergrunde) 197 Schlund (Wer wagt es ..., zu tauchen in diesen)? 203 Schmeckt das Pfeifchen? 152 Schmeichelt (Unrecht leiden) grossen Seelen 199 Schmerbauch (Drei Männer umspannten den) ihm nicht 158 Schmerz (Geteilter) ist halber Schmerz 187 Schmerz (Kurz ist der) und ewig ist die Freude 213 Schmerz (Vergiss den grossen)! 215 Schmerz (Wer im Glück ist, der lerne den)! 214 Schmerzen (Die Freuden, die man übertreibt, verwandeln sich in) 156 Schmerzen (Hast du sonst noch)? 314 Schmerzensschrei 469 Schmerzliches (Der alten Wunde unnennbar) Gefühl 386 Schmied (Jeder ist seines Glückes) 365 Schmuck (Gehorsam ist des Christen) 205 Schmücken (Sich mit fremden Federn) 332 Schmückt (Wenn die Rose selbst sich), schmückt sie u.s.w. 244 Schnee (Ein junges Lämmchen, weiss wie) 156 Schneider (Gevatter) und Handschuhmacher 205 Schnell (Das Unglück schreitet) 208 Schnell (Dein Trank wirkt) 299 Schnell (Die Toten reiten) 157 Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort u.s.w. 210 Schockscharmante 136 Schön (Beim wunderbaren Gott--das Weib ist) 199 Schön (Das Leben ist doch) 200 Schön (Dies Bildnis ist bezaubernd) 185 Schön (Es war' so) gewesen u.s.w. 264 Schön (Kindisch, aber göttlich)! 197 Schön (Scheint die Sonne noch so) u.s.w. 244 Schön (Verweile doch! Du bist so)! 176 Schöne (Auch eine) Gegend 257 Schöne, blaue Donau 261 Schöne (Das) blüht nur im Gesang 211 Schöne (Eine) Menschenseele finden, ist Gewinn 154 Schöne freundliche Gewohnheit des Daseins 164 Schöne grüne Weide 167 Schöne Seele 362 Schöne Zeit der jungen Liebe 208 Schönem (Des Dichters Aug' in) Wahnsinn rollend 297 Schönem (Die Damen in) Kranz 202 Schönen (Bekenntnisse einer) Seele 172 Schönen (Das ist das Loos des) auf der Erde 211 Schönen (Die) Tage in Aranjuez 196 Schönen (Eine Reihe von) Tagen 180 Schönen (Ich denk' an euch, ihr himmlisch) Tage! 229 Schöner (Die Welt wird) mit jedem Tag 242 Schöner Götterfunken 195 Schönes (Mein) Fräulein, darf ich u.s.w. 169 Schönheit (Ach, wie bald schwindet) und Gestalt! 251 Schon (Alles) dagewesen! 259 Schon sieben--und Georg nicht hier? 190 Schon Vater Abraham gesehen haben 79 Schopf (Die Gelegenheit beim) fassen 104 Schoss (In Abrahams) 75 Schranken (So fordr' ich mein Jahrhundert in die) 199 Schrecken (Das schrecklichste der) 209 Schrecken (Ein Ende mit) nehmen 34. 525 Schrecken (Ein) ohne Ende 525 Schrecken (Panischer) 105 Schrecken (Sprich mir von allen) des Gewissens u.s.w. 197 Schrecken (Was er sinnt, ist) 242 Schrecklich viel gelesen haben 174 Schreckliche (Die kaiserlose, die) Zeit 215 Schrecklichste (Der) der Schrecken 209 Schreckt (Ein jeder Wechsel) den Glücklichen 214 Schreibt (Was er) ist Blut 242 Schreien (Nach frischem Wasser) 34 Schreien (Wo diese schweigen, werden die Steine) 77 Schreit (Es) zum Himmel 5 Schreitet (Das Unglück) schnell 208 Schriftsteller (Ein klassischer) 428 Schritt (Der Starke weicht einen) zurück 543 Schritt (Einen) voraus sein muss die Regierung stets 539 Schritt (Vom Erhabnen zum Lächerlichen ist nur ein) 489 Schütteln (Den Staub von den Füssen) 64 Schuf (Gott) ihn, also lasst ihn für einen Menschen gelten 298 Schuh (Nicht wissen, wo Einen der) drückt 361 Schuhriemen (Nicht wert sein, Einem die) zu lösen 71 Schuld (Der Übel grösstes ist die) 214 Schuld (Jede) rächt sich auf Erden 171 Schuldbuch (Unser) sei vernichtet 196 Schulden (Mensch, bezahle deine)! 248 Schuldigkeit (Der Mohr hat seine) gethan u.s.w. 194 Schuldigkeit (Verfluchte Pflicht und) 519 Schulen (Das klassische Land der) und Kasernen 497 Schulgezänk 89 Schulmeister (Der preussische) hat die Schlacht von Sadowa gewonnen 552 Schultze (Müller und) 263 Schulweisheit 292 Schuppen (Wie) von den Augen fallen 81 Schuster, bleib' bei deinem Leisten! 451 Schwabe (Der wackre) forcht sich nit 242 Schwach (Das Fleisch ist) 70 Schwach (Zu) zu helfen 185 Schwacher (Ermuntre dich, mein) Geist! 135 Schwachheit, dein Nam' ist Weib! 292 Schwärmer (Sonderbarer)! 199 Schwärzen (Das Strahlende) 211 Schwalbe (Eine) macht keinen Sommer 335 Schwan (Süsser) vom Avon 301 Schwanengesang, Schwanenlied 341 Schwankende Gestalten (Ihr naht euch wieder) 174 Schwankt (Sein Charakterbild) in der Geschichte 204 Schwarz (Denn was man) auf weiss besitzt u.s.w. 167 Schwarz wie der Teufel 488 Schwarze Punkte 499 Schwarzen (Die) und die heitern Loose 208 Schwatzen (In den Wind) 85 Schweben (Zwischen Himmel und Erde) 26 Schwebender (In) Pein 163 Schwebt (Zwischen Lipp' und Kelches Band) u.s.w. 108 Schwede (Alter) 514 Schwefelbande 523 Schweifen (Willst du immer weiter)? 165 Schweigen (Brechen Sie dies rätselhafte)! 197 Schweigen (Der Rest ist) 294 Schweigen (In sieben Sprachen) 227 Schweigen (Nie) seine Klagen still 185 Schweigen (Wenn Menschen) werden Steine schreien 77 Schweigt (Davon) des Sängers Höflichkeit 191 Schweiss (Von der Stirne heiss rinnen muss der) 208 Schweisse (Im) deines Angesichts sollst du u.s.w. 4 Schweisses (Des) der Edlen wert 144 Schwelgt (Es) das Herz in Seligkeit 208 Schwerpunkt nach Ofen verlegen 528 Schwert des Damokles 445 Schwert des Geistes 88 Schwert (Ein zweischneidiges) 38 Schwert (Sein) in die Wagschale werfen 454 Schwerte (Seine Lenden mit dem) gürten 13 Schwimmen (Wider den Strom) 54 Schwindet (Wie bald) Schönheit und Gestalt! 251 Schwören (Auf des Meisters Worte) 168 Scorpionen (Mit) züchtigen 27 Scrophuloses Gesindel 545 Scylla 433 Sect 295 See (Da rast der) und will sein Opfer haben 215 Seele (Bekenntnisse einer schönen) 172 Seele (Die) aus dem Fegfeuer springt 511 Seele (Ein Herz und eine) 80 Seele (Eine durstige) 36 Seele (Eine hungrige) 36 Seele (Eine schöne) 362 Seele (Freue dich, liebe), jetzt kommt ein Platzregen! 132 Seele (Glücklich allein ist die), die liebt 163 Seele (Kürze ist des Witzes) 293 Seele (Matt, wie deine) 195 Seele (Nun hat die liebe) Ruh' 74 Seele (Raum ... dem Flügelschlag einer freien)! 261 Seele (Von ganzem Herzen und von ganzer) 17 Seele (Was die innere Stimme spricht, das täuscht die hoffende) nicht 202 Seelen (Grosse) dulden still 197 Seelen (Unrecht leiden schmeichelt grossen) 199 Seelen (Zwei) und ein Gedanke 255 Seelen (Zwei) wohnen ach! in meiner Brust 175 Segen (Des Vaters) bauet den Kindern Häuser 54 Segen (Viel Kinder, viel) 37 Sehe jeder, wie er's treibe u.s.w. 164 Sehen (Bei Philippi) wir uns wieder 296 Sehen (Den Himmel offen) 78 Sehen (So) wir uns wieder 200 Sehen, wo es hinaus will 71 Sehenden Auges nicht sehen 66 Sehnsucht (O zarte), süsses Hoffen u.s.w. 208 Sehr gelegen (Der starb euch) 211 Sehr interessiert 170 Seht den Himmel, wie heiter! 186 Sei ein Mann! 26 Sei im Besitze und du wohnst im Recht 210 Sei mir gegrüsst, mein Berg, mit dem rötlich strahlenden Gipfel! 200 Seid einig--einig--einig! 217 Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben 64 Seid Thäter des Worts und nicht Hörer allein! 91 Seid umschlungen, Millionen! 195 Seïde 281 Seifensieder (Aber das denkt, wie ein) 205 Seifensieder (Johann, der muntre) 138 Seigen (Mücken) und Kameele verschlucken 68 Sein Alles freudig an die Ehre setzen 212 Sein Angesicht leuchten lassen über Jemandem 15 Sein Brot mit Thränen essen 171 Sein Charakterbild schwankt in der Geschichte 204 Sein Gehirn treibt wunderbare Blasen auf 199 Sein Haus auf den Sand bauen 64 Sein Haus bestellen 43 Sein Herz ausschütten 23 Sein Huhn im Topf haben 474 Sein Jahrhundert in die Schranken fordern 199 Sein Kreuz auf sich nehmen 65 Sein Kreuz tragen 65 Sein Leid in sich fressen 34 Sein Licht unter den Scheffel stellen 60 Sein Licht vor den Leuten leuchten lassen 60 Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage 293 Sein Pfund vergraben 70 Sein Scherflein beitragen 72 Sein Schwert in die Wagschale werfen 454 Seine Güte währet ewiglich 27 Seine Hände in Unschuld waschen 18 Seine Hand abziehen von Einem 16 Seine Hand aufthun 18 Seine (Jedem das) 377 Seine Lenden mit dem Schwerte gürten 13 Seine Linke nicht wissen lassen, was die Rechte thut 61 Seine milde Hand aufthun 18 Seine Myrmidonen 321 Seine Pappenheimer kennen 211 Seine Perlen vor die Säue werfen 63 Seine Rechnung mit dem Himmel machen 217 Seine Sonne scheinen lassen über u.s.w. 61 Seine verfluchte Pflicht und Schuldigkeit thun 519 Seine Worte auf der Goldwage wägen 56 Seine Zunge im Zaum halten 91 Seinebabel 48 Seinen Geist aufgeben 49 Seinen (Gott giebt's den) im Schlaf 37 Seinen Preis haben 504 Seinen Tag von Damaskus erleben 80 Seiner Länge eine Elle zusetzen 63 Seines (Ein Arbeiter ist) Lohnes wert 73 Seines Fleisses darf sich Jedermann rühmen 148 Seines (Jeder ist) Glückes Schmied 365 Seite (Wie ein Butterbrod auf die gute) fallen 240 Seitwärts (Sich) in die Büsche schlagen 222 Sekt 295 Sela! 93 Seladon 272 Selbstverleugnung 67 Selig (Der Glaube macht) 72 Selig (Nach seiner Facon) werden 518 Selig (O), o selig, ein Kind noch zu sein 252 Selige (Das waren mir) Tage! 189 Seliger (Geben ist) denn Nehmen 81 Seligkeit (Es schwelgt das Herz in) 208 Seltsame Schlafgesellen 298 Semiramis des Nordens 519 Sentimental 304 Sesam, öffne dich! 113 Setz' dich, liebe Emeline, nah, recht nah zu mir! 237 Setz' (Positus, ich) den Fall 243 Setze dir neben mir, dir steh'n zu seh'n, das jammert mir 253 Setzen (Auf dieser Bank von Stein will ich mich) 218 Setzen (Sein Alles freudig an die Ehre) 212 Setzen wir Deutschland in den Sattel, reiten wird es u.s.w. 553 Setzet ihr nicht das Leben ein u.s.w. 205 Setzt auf meinen Leichenstein u.s.w. 180 Seufzen (Hol' die Pest Kummer und)! 295 Shakespeare und kein Ende 179 Sich an seine Brust schlagen 76 Sich das Leben sauer machen 10 Sich des rechten Weges wohl bewusst sein 174 Sich die Augen ausweinen 48 Sich ein Gewissen aus Etwas machen 83 Sich ein Ränzlein anmästen 168 Sich einen Namen machen 24 Sich Etwas über den Kopf wachsen lassen 28 Sich freuen mit den Fröhlichen 83 Sich freuen wie ein Stint 225 Sich ganz absurd geberden 183 Sich gütlich thun 41 Sich in die Höhle des Löwen wagen 334 Sich in die Zeit schicken 83 Sich in seine Tugend einhüllen 395 Sich kein Gewissen aus etwas machen 83 Sich mit fremden Federn schmücken 332 Sich nach den Fleischtöpfen Ägyptens zurücksehnen 12 Sich rückwärts concentrieren 548 Sich Ruh' erreiten 158 Sich seines Fleisses rühmen 148 Sich seitwärts in die Büsche schlagen 222 Sich selbst der Nächste (Jeder ist) 368 Sich selbst verleugnen 67 Sich (Wer) selbst erniedrigt, der wird erhöhet 49 Sich zurücksehnen nach den Fleischtöpfen Ägyptens 12 Sicher (Wer ist vor Schlägen)? 293 Sichern (Den) Schatz im Herzen tragen 209 Sichern (Vom) Port lässt sich's gemächlich raten 215 Sich's sauer werden lassen 46 Sie Beide wohnen auf der Menschheit Höhen 212 Sie bewegt sich doch! 467 Sie denken, duckt er da, folgt er uns eben auch 170 Sie flechten und weben 201 Sie haben einen guten Mann begraben 153 Sie haben nichts gelernt und nichts vergessen 486 Sie haben schrecklich viel gelesen 174 Sie ist die Erste nicht 177 Sie lächelt auch uns 200 Sie sehen, was wir können; wollen Sie nun und wir u.s.w. 560 Sie sind von uns ausgegangen; aber sie waren nicht von uns 90 Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein 256 Sieben (Böse) 61 Sieben (Buch mit) Siegeln 92 Sieben (Die) fetten und die sieben mageren Jahre 9 Sieben (In) Sprachen schweigen 227 Sieben (Schon)--und Georg nicht hier? 190 Siebenten (Im) Himmel sein 87 Sieg (Der) des Miltiades lässt mich nicht schlafen 443 Siegeln (Buch mit sieben) 92 Siegeskranz (Heil dir im)! 189 Siegst (Unsinn, du) und ich muss untergeh'n! 213 Siegt Natur, so muss die Kunst entweichen 206 Siegte (Ich kam, ich sah, ich) 458 Sieh' da, sieh' da, Timotheus, Die Kraniche des Ibykus! 203 Sieh', das Gute liegt so nah! 165 Sieh! ihm fehlt kein teures Haupt 208 Sieh', wie die Andern es treiben! 201 Siehe! (Und die Sonne Homers) sie lächelt auch uns 200 Siehst (Du) mich an und kennst mich nicht? 246 Siehst (Du) mich lächelnd an, Eleonore u.s.w. 165 Sieht (Das Auge) den Himmel offen 208 Sieht (Was kein Verstand der Verständigen) u.s.w. 203 Silber (Reden ist) 33 Silbernen (Güldene Äpfel in) Schalen 40 Simonie 80 Singe (Wach' auf, mein Herz, und)! 135 Singe, wem Gesang gegeben 242 Singen (Das hat mit ihrem) die Lorelei gethan 248 Singt (Wo man), da lass dich ruhig nieder u.s.w. 222 Sinn (Aus den Augen, aus dem) 407 Sinn (Der langen Rede kurzer) 209 Sinn (Ein Märchen ..., das kommt mir nicht aus dem) 248 Sinn (Herr, dunkel war der Rede)! 203 Sinn (Hoher) liegt oft in kind'schem Spiel 213 Sinn (Im engern Kreis verengert sich der) 204 Sinnt (Was er), ist Schrecken 242 Sintflut 6 Sire, geben Sie Gedankenfreiheit! 199 Sirene, Sirenengesang, Sirenenstimme 100 Sisyphusarbeit! 100 Sitte (Eine löbliche) 58 Sitten (Böse Beispiele verderben gute) 85 Sitzen, da die Spötter sitzen 32 Sitzen (Eine) lassen 56 Sitzen (Wir) so fröhlich beisammen 220 Sitzen (Zu den Füssen eines Lehrers) 81 Skandal 83 Sklaven (Ich bin es müde, über) zu herrschen 522 Skorpionen (Mit) züchtigen 27 Skrophuloses Gesindel 545 So das geschieht am grünen Holz u.s.w. 78 So ein Lied, das Stein erweichen u.s.w. 142 So eine Arbeit wird eigentlich nie fertig 162 So fluscht et bäter 527 So fordr' ich mein Jahrhundert in die Schranken 199 So fragwürdiger Gestalt (In) 292 So führt' ich meine Klinge 294 So gemein wie Brombeeren 295 So Gott will 81 So ist's, mein Feldherr! 211 So Jemand nicht will arbeiten, der soll auch nicht essen 89 So klug, als wie zuvor 167 So lag ich und so führt' ich meine Klinge! 294 So lasst ihm doch das kindliche Vergnügen! 263 So leb' denn wohl, du stilles Haus! 245 So man das thut am grünen Holze, was will am dürren werden 78 So'n bisken Französ'sch, das is doch wunderscheen 263 So oft du kommst, er soll dir offen sein 200 So reinlich und so zweifelsohne 266 So sehen wir uns wieder 200 So spricht man nicht zu Christen 183 So viel Arbeit um ein Leichentuch? 246 So wahr Gott lebt! 30 So willst du treulos von mir scheiden? 200 Sobald das Geld im Kasten klingt u.s.w. 511 Sobald du dir vertraust, sobald weisst du zu leben 168 Sociale Frage 491 Sodom und Gomorrha 7 Sogenannte (Der) arme Mann 561 Sohle (Vom Scheitel bis zur) 19 Sohn, da hast du meinen Speer! 184 Sohn des Glücks 399 Sohn (Der verlorene) 74 Sohn (Dies ist mein lieber), an dem ich u.s.w. 59 Soldat (Ha, welche Lust) zu sein! 287 Soldaten (Gegen Demokraten helfen nur) 263 Soldateska (Vertierte) 256 Soll ich meines Bruders Hüter sein? 4 Sollen dich die Dohlen nicht umschrei'n u.s.w. 182 Sollen (Sie) ihn nicht haben den freien deutschen Rhein! 256 Sommer (Eine Schwalbe macht noch keinen) 335 Sommerweste 253 Sonderbarer Schwärmer 199 Sondern (Die Spreu vom Weizen) 59 Sonne (Die) geht in meinem Staat nicht unter 197 Sonne (Die) Homers lächelt auch uns 200 Sonne (Die) von Austerlitz 489 Sonne (Nichts Neues unter der) 41 Sonne (Seine) scheinen lassen über u.s.w. 61 Sonne (Und scheint die) noch so schön u.s.w. 244 Sonne von Austerlitz 489 Sonne (Wo bist du) geblieben? 134 Sonne (Zweifle an der) Klarheit u.s.w. 293 Sonnenhaft (Wär' nicht das Auge) u.s.w. 362 Sonntags (Ich wünsche, dass) jeder Bauer sein u.s.w. 474 Sonst hast du keine Schmerzen? 314 Sonst hat es keinen Zweck 258 Sorgen (Etwas ...) muss der Mensch für den kommenden Morgen 214 Soweit die deutsche Zunge klingt 227 Soziale (Die) Frage 491 Spät kommt ihr, doch ihr kommt 209 Spanien, das Land der Kastanien 260 Spanien, das Land des Weins und der Gesänge 169 Spanier (Stolz will ich den) 199 Spanisch kommen 163 Spanische (In) Stiefel eingeschnürt 167 Spass (Der) ist gross 177 Speer (Sohn, da hast du meinen)! 184 Speierbach (Revanche für) 515 Spekuliert (Ein Kerl, der), ist u.s.w. 167 Sperr' oculos! 190 Sphärenharmonie, Sphärenmusik 338 Sphinx 100 Spiegelberg, ich kenne dich 192 Spiel (Das) des Lebens sieht sich heiter an u.s.w. 209 Spiel (Für mich ist) und Tanz vorbei 184 Spiel (Hoher Sinn in kind'schem) 213 Spiels (Lasst, Vater genug sein des grausamen)! 203 Spiritus (Zum Teufel ist der) u.s.w. 194 Spitze der Civilisation 497 Splitterrichter 63 Spötter (Auf der Bank der) sitzen 32 Spott (Zum) der Leute werden 34 Spotten (Es sind nicht Alle frei, die ihrer Ketten) 150 Sprache (Die) ist dem Menschen gegeben, seine u.s.w. 487 Sprachen (In sieben) schweigen 227 Sprechen (In den Wind) 85 Sprechen (Wo diese schweigen, werden die Steine) 77 Spreeathen 137 Spreu im Winde 29 Spreu (Die) vom Weizen sondern 59 Sprich mir von allen Schrecken des Gewissens u.s.w. 197 Sprichst du von Einem, der da lebet? 203 Sprichst (Du) von Zeiten, die vergangen sind 197 Spricht (Die, von der man am Wenigsten), ist die beste Frau 348 Spricht (Was die innere Stimme) u.s.w. 202 Spricht (Was er), ist Geissel 242 Sprichwort (Zum) werden 19 Springende (Der) Punkt 353 Springt (Die Seele aus dem Fegfeuer) 511 Sprung (Die Natur macht keinen) 354 Spuckt (Wie er räuspert und wie er) u.s.w. 204 Spur (Es kann die) von meinen Erdentagen u.s.w. 183 Spur (Ich finde nicht die) von einem Geist u.s.w. 176 Spuren (Errötend folgt er ihren) 208 Staat (Die Sonne geht in meinem) nicht unter 197 Staat (Racker von) 536 Staate (Freie Kirche im freien) 469 Staate (Etwas ist faul im) Dänemark 292 Staate (In meinem) kann jeder nach seiner Façon u.s.w. 518 Staates (Der erste Diener seines) 520 Staatshämorrhoidarius 255 Staatsumwälzung 156 Stachel (Tod, wo ist dein)? 86 Stachel (Wider den) löcken 80 Stadt der reinen Vernunft 264 Städte (Die grossen) müssen vom Erdboden vertilgt werden 544 Städte (Vieler Menschen) gesehen haben 323 Stätte (Die), die ein guter Mensch betrat, ist eingeweiht 165 Stätte (Keine bleibende) haben 91 Stätte (Leergebrannt ist die) 208 Stamm (Da steh' ich, ein entlaubter) 210 Stammes (Ich bin der letzte meines) 216 Stampfen (Kann ich Armeen aus der Erde)? 212 Stand (Ein jeder) hat seinen Frieden u.s.w. 141 Starb (Der) euch sehr gelegen 211 Stark (Liebe ist) wie der Tod 42 Starke (Der) weicht einen Schritt zurück 543 Starken (Die) bedürfen des Arztes nicht u.s.w. 64 Starken (Hier sind die) Wurzeln deiner Kraft 216 Starkes (Denn wo das Strenge mit dem Zarten, wo) u.s.w. 208 Staub (Das Erhab'ne in den) ziehen 211 Staub (Den) von den Füssen schütteln 64 Staub und Asche 30 Staub (Wenn der Leib in) zerfallen, lebt u.s.w. 215 Stehen (Auf seinen Schein) 298 Stehlen (Einem das Herz) 8 Steigt (Es) das Riesenmass der Leiber 203 Stein (Auf dieser Bank von) will ich mich setzen 218 Stein (Den ersten) auf jemanden werfen 78 Stein (Der) der Weisen 364 Stein (Der Tropfen höhlt den) 346 Stein des Anstosses 42 Stein (Es wird kein) auf dem andern bleiben 69 Stein statt Brot geben 63 Steine schreien (Wo diese schweigen, werden die) 77 Steinerner Gast 116 Steinerweichend 142 Steinigen (Einen) 17 Stelldichein 155 Stelle (Der rechte Mann an der rechten) 505 Stelle (Hier ist die), wo ich sterblich bin 198 Stentorstimme 322 Sterben (Man sagt, er wollte) 211 Sterben und Verderben 52 Sterblich (Hier ist die Stelle, wo ich) bin 198 Sterne (Die), die begehrt man nicht 173 Sterne (In deiner Brust sind deines Schicksals) 209 Sterne (Nacht muss es sein, wo Friedlands) strahlen 210 Sterne (Zweifle an der) Licht 293 Sternwarte 139 Stiefel (Du hast die grössten) an 117 Stiefel (In spanische) eingeschnürt 167 Still (Grosse Seelen dulden) 197 Still (Nie schweigen seine Klagen) 185 Still und bewegt 229 Stillen (Die) im Lande 34 Stiller (Ein) Geist ist Jahre lang geschäftig u.s.w. 176 Stilles (So leb' denn wohl, du) Haus 245 Stimme (Der Zug des Herzens ist des Schicksals) 210 Stimme (Und was die inn're) spricht u.s.w. 202 Stimme (Volkes), Gottes Stimme 324 Stimmen (Man soll die) wägen und nicht zählen 218 Stinkt (Geld) nicht 461 Stint (Sich freuen wie ein) 225 Stirbt (Die alte Garde) u.s.w. 493 Stirbt (Wen die Götter lieben, der) jung 357 Stirn (Eherne) 44 Stirn (Eiserne) 44 Stirne (Von der) heiss, rinnen muss der Schweiss 208 Stirnlocke (Die Gelegenheit bei der) fassen 104 Stockfinster 29 Störe meine Kreise nicht! 452 Stolz will ich den Spanier 199 Stolze Wellen 31 Stolzen (Gestern noch auf) Rossen 251 Stopfen (Einem das Maul) 36 Stossen (Hart im Raume) sich die Sachen 210 Strafen (Es lebt ein Gott zu) und zu rächen 217 Strafet (Wen der Herr liebet, den) er 38 Straff (Allzu) gespannt, zerspringt der Bogen 217 Strafgericht (Ihn traf des Himmels) 226 Strahlen (Nacht muss es sein, wo Friedlands Sterne) 210 Strahlende (Das) schwärzen 211 Strebe (Immer) zum Ganzen u.s.w. 201 Strebt (Es irrt der Mensch, so lang er) 174 Streich (Da macht wieder jemand einmal einen dummen) 160 Streich (Dieses war der erste) 265 Streit (Rufer im) 322 Streitbarer Held 21 Streitbare Männer 20 Streitbarer Mann 20 Strenge (Denn wo das) mit dem Zarten u.s.w. 208 Strom (Aus dem) der Vergessenheit trinken 102 Strom (Der Rhein, Deutschlands), nicht Deutschlands Grenze 227 Strom (Wider den) schwimmen 54 Struwwelpeter 256 Stube (Kommen Sie 'rein in die gute)! 560 Studio (Bruder) 512 Studium (Das eigentliche) der Menschheit ist der Mensch 271 Stückweis (Das arme Menschenherz muss) brechen 261 Stückwerk (Unser Wissen ist) 84 Stülpen (Den Pelion auf den Ossa) wollen 99 Stürz't das Scheusal in die Wolfsschlucht 226 Stürzt (Das Alte), es ändert sich die Zeit 217 Stumme Poesie (Malerei ist) 337 Stummer Hund 45 Stunde (Dem Glücklichen schlägt keine) 209 Stunde (Die) rinnt auch durch den rauh'sten Tag 299 Stunde (Elfte) 67 Sturm (Eine Rose gebrochen, ehe der) sie entblättert 149 Sturm (Hast manchen) erlebt 247 Sturm im Glase Wasser 278 Sturm- und Drang-Periode 188 Sturm (Von manchem) bewegt 221 Sturm (Wer Wind säet, wird) ernten 50 Suchen (Den gestrigen Tag) 510 Suchet, so werdet ihr finden 63 Sünde wider den heiligen Geist 65 Sündenbock 14 Sünder (Gott sei mir) gnädig! 76 Sünder (Wir sind) allzumal 81 Sündflut 6 Süss (Arbeit macht das Leben) 153 Süss (Gestohlenes Wasser schmeckt) 38 Süss (Wie die Liebe) 488 Süssen (O Trank der) Labe! 170 Süssen (Voll) Weines sein 80 Süsser Pöbel 176 Süsser Schwan vom Avon 301 Süsser Trost 208 Süsses Hoffen 208 Süsses Leben! schöne freundliche Gewohnheit des Daseins! 164 Suppenkaspar 257 Tadel (Ohne Furcht und) 472 Tadeln können zwar die Thoren u.s.w. 190 Tägliche (Das) Brot 61 Täuscht (Das) die hoffende Seele nicht 202 Tag (Den gestrigen) suchen 510 Tag der Garben 144 Tag der Rache 43 Tag (Der Regen, der regnet jeglichen) 300 Tag (Die Stunde rinnt auch durch den rauhsten) 299 Tag (Die Welt wird schöner mit jedem) 242 Tag (Einst wird kommen der) 322 Tag (Es ist genug, dass jeglicher) seine Plage habe 63 Tag (Ich habe einen) verloren 461 Tag (Jeder) hat seine Plage 63 Tag (Keine Ruh' bei) und Nacht 92. 313 Tag (Noch ist es), da rühre sich der Mann u.s.w. 180 Tag (Verlorener) 461 Tag von Damaskus 80 Tage (Das waren mir selige)! 189 Tage (Die schönen) in Aranjuez sind nun zu Ende 196 Tage (Dieser letzten) Qual war gross 211 Tage (Ich denk' an euch, ihr himmlisch schönen)! 229 Tage (Noch ist nicht aller) Abend 406 Tage, von denen wir sagen, sie gefallen uns nicht 42 Tagen (Nur nicht eine Reihe von schönen) 180 Tages Arbeit! Abends Gäste u.s.w. 172 Tages (Des) Last und Hitze 68 Talent 69 Talent (Es bildet ein) sich in der Stille 165 Talent (Kein), doch ein Charakter 250 Tannebaum (O), o Tannebaum u.s.w. 254 Tantalusqualen 99 Tanz (Für mich ist Spiel und) vorbei 184 Tanz ums goldene Kalb 1 Tanzen (Auf einem Vulcan) 496 Tanzen sollen (Nach Jemandes Pfeife) 332 Tapferkeit (Das bessere Teil der) ist Vorsicht 295 Tapfrer Lagienka 246 Tappen (Im Dunkeln) 19 Tartufe 274 Tauben (Gebratene) u.s.w. 103 Tauben (Ohne Falsch, wie die) 64 Tauben Ohren predigen 44 Taubenaugen 42 Tauchen (Wer wagt es ... zu) in diesen Schlund? 203 Teil (Das bessere) der Tapferkeit ist Vorsicht 295 Teil (Das bessere) erwählt haben 73 Teile (Beide) hören 447 Teilen (Den Raub unter sich) 16 Telegramm 505 Telegraphiert (Er lügt wie) 555 Teleskop 467 Tells (Das ist) Geschoss! 218 Tempel (Zum) hinaustreiben 78 Temperatur (Angenehme) 548 Teufel (Den) durch Beelzebub austreiben 65 Teufel (Den) spürt das Völkchen nie u.s.w. 169 Teufel (Der) ist los 93 Teufel (Du bist noch nicht der Mann, den) festzuhalten 176 Teufel (Schwarz wie der) 488 Teufel (Was willst du armer) geben? 176 Teufel (Wo hat dich denn der)? 189 Teufel (Zum) ist der Spiritus u.s.w. 194 Teure (Ans Vaterland, ans) schliess dich an! 216 Teure (Die Gattin, die) 209 Teures (Ihm fehlt kein) Haupt 208 Teures Weib, gebiete deinen Thränen 207 Text (Einem den) lesen 506 Thäter des Worts 91 Thalatta! Thalatta! 444 That (Auf frischer) ertappt 431 That (Der Fluch der bösen) 210 That (Rat und) 38 That (Rettende) 540 Thatbestand 435 Thaten (Ein andermal von euren)! 152 Thaten (Lasst mich auch endlich) sehen! 174 Thaten (Lust und Liebe sind die Fittige zu grossen) 162 Thebaner (Kundiger) 300 Theokratie 360 Theorie (Grau, teurer Freund, ist alle) u.s.w. 168 Thersites 321 Thespiskarren 404 Thönernen (Koloss mit) Füssen 50 Thomas (Ungläubiger) 79 Thor (Da steh' ich nun, ich armer) u.s.w. 167 Thor (Ein) ist immer willig, wenn eine Thörin will 248 Thoren (Tadeln können zwar die), aber u.s.w. 190 Thorheit (Den Griechen eine) 83 Thränen (Perlen bedeuten) 148 Thränen (Teures Weib, gebiete deinen)! 207 Thränen (Unter) lächelnd 322 Thränen (Wer nie sein Brot mit Thränen ass) u.s.w. 171 Throne (Der Romantiker auf dem) 256 Thu' Geld in deinen Beutel! 300 Thu', das du nicht lassen kannst! 131 Thue (Gehe hin und) desgleichen! 73 Thue (Was du thust, das) bald! 79 Thule 385 Thun (Eine Fehlbitte) 72 Thun (Eines) und das Andere nicht lassen 68 Thun (Hier sind wir versammelt zu löblichem) 178 Thun (Ich denke einen langen Schlaf zu) 211 Thun Sie das Ihre! 200 Thun was recht und gut ist 50 Thun (Was)? spricht Zeus 200 Thun (Wenn die Könige baun, haben die Kärrner zu) 201 Thut (Der König absolut, wenn er unseren Willen) 238 Thut nichts! der Jude wird verbrannt! 150 Thut nichts! könnt's noch öfter hören! 239 Thut (Von Einer aber) mir's weh 242 Thut (Wenn Jemand eine Reise) u.s.w. 153 Tief (das lässt) blicken, sagt Sabor 562 Tiefenbacher, Gevatter Schneider und Handschuhmacher 205 Tiefsten (In des Waldes) Gründen 221 Tier und Menschen schliefen feste 142 Tier (Geselliges) 353 Tier (Halb), halb Engel 139 Tier (Wie ein) auf dürrer Heide 167 Tigers (Verderblich ist des) Zahn 209 Timotheus (Sieh' da, sieh' da), die Kraniche u.s.w. 203 Tische (Brosamen, die von des Reichen) fallen 66 Tischlein, decke dich! 103 Tittelchen (Kein) 61 Tobias Sechs, Vers drei 54 Tochter aus Elysium 195 Tod (Ein unnütz Leben ist ein früher) 162 Tod im Topf 27 Tod (Liebe ist stark, wie der) 42 Tod (Rasch tritt der) den Menschen an 218 Tod (Treu bis in den) 92 Tod, wo ist dein Stachel? 86 Tode (Zum) betrübt 163 Todes (Ein Kind des) 25 Todsünde 18 Töchter (Ausgehen, die) des Landes zu besehen 9 Tönend Erz 84 Tötet (Der Buchstabe) 86 Toga (In den Falten seiner) Krieg und Frieden tragen 454 Tohuwabohu 3 Tolles Jahr 510 Tollheit (Ist dies schon) hat es doch Methode 293 Ton (Der rechte) 204 Tons (Ich bin des trocknen) nun satt 168 Topf (Der Tod im)! 27 Topf (Sein Huhn im) haben 474 Tory 503 Tot (Heute rot, morgen) 56 Tot (Lebendig) 89 Tote (Der) Buchstabe 86 Toten (Die) reiten schnell 157 Toten (Lass die) ihre Toten begraben 64 Toten (Nur die) kehren nicht zurück 485 Toten (Vergiss die treuen) nicht! 245 Toter (Ein lebendiger Hund ist besser, als ein) Löwe 42 Trägst (Du) den Cäsar und sein Glück 458 Träume (Freiheit ist nur in dem Reich der) 211 Träumen (Es giebt mehr ..., als eure Schulweisheit sich) lässt 292 Tragen (Auf Händen) 35 Tragen (Das Unvermeidliche mit Würde) 235 Tragen (Den sicheren Schatz im Herzen) 209 Tragen (Des Tages Last und Hitze) 68 Tragen (Eulen nach Athen) 349 Tragen (Krieg und Frieden in den Falten seiner Toga) 454 Tragen (Sein Kreuz) 65 Trank (Dein) wirkt schnell 299 Trank der süssen Labe 170 Trank (Trink' ihn aus den) der Labe u.s.w. 215 Trauben (Die) sind sauer 332 Traubenblut 20 Trauern (In Sack und Asche) 28 Trauernd tief sass Don Diego 154 Traum (Das Leben ein) 316 Traurig (Herz! Mein Herz! Warum so)? 237 Traurig (... Was soll es bedeuten, dass ich so) bin? 248 Traurige Gestalt 316 Trefflich klein mahlen 362 Treiben (Sieh', wie die Andern es)! 201 Treibt (Mein Gehirn) wunderbare Blasen auf 199 Trennen (Wir woll'n in keiner Not uns) und Gefahr 216 Treten (Einen mit Füssen) 20 Treu bis in den Tod 92 Treu' (Üb' immer) und Redlichkeit 159 Treu (Wenn Alle untreu werden, so bleib ich dir doch) 230 Treue ist doch kein leerer Wahn 205 Treue und Glauben halten 48 Treuen (Vergiss die) Toten nicht! 245 Treuer Achates 389 Treuer Eckart 115 Treulos (So willst du) von mir scheiden? 200 Trichter (Nürnberger) 135 Trieb (Der Not gehorchend, nicht dem eignen) 213 Triften (Lebt wohl, ihr Berge, ihr geliebten)! 212 Trink ihn aus, den Trank der Labe u.s.w. 215 Trinken (Vergessenheit) 102 Trinken (Zu viel kann man wohl), doch u.s.w. 147 Trinkst (Du isst mich nich, du) mich nich? 253 Tritt (Rasch) der Tod den Menschen an 218 Trocknen (Des) Tons satt 168 Tropfen demokratischen Öls 538 Tropfen höhlen den Stein 346 Trost (Ein leidiger) 29 Trost (Ein süsser) ist ihm geblieben u.s.w. 208 Trotz alledem und alledem! 307 Trüb (Was willst du, Fernando, so) und so bleich? 232 Trüben (Einem das Wasser) 415 Tüchtige (Eine) Kuh, die ihn mit Butter versorgt 201 Türkei (Die) der kranke Mann 513 Türkei (Hinten, weit in der) 175 Türmen (Den Pelion auf den Ossa) wollen 99 Tugend (Des Lebens Unverstand mit Wehmuth zu geniessen, ist) und Begriff 251 Tugend (Sich in seine) einhüllen 395 Turnen 234 Tusculum 457 Üb' immer Treu und Redlichkeit 159 Übel (Der) grösstes ist die Schuld 214 Übel (Ein notwendiges) 357 Übel (Was darüber ist, ist vom) 61 Übeln (Von zwei) das kleinere wählen 378 Übels (Geiz ist die Wurzel alles) 89 Über allen Gipfeln ist Ruh 162 Über (Darin bin ich dir) 259 Über den Kopf wachsen (Sich Etwas) lassen 28 Über den Zinnen der Partei stehen 181 Über die Berge mit Ungestüm 220 Über diese Antwort des Kandidaten Jobses u.s.w. 155 Über Einem sein Angesicht leuchten lassen 15 Über Gerechte und Ungerechte seine Sonne scheinen lassen 61 Über Menschliches hinaus ragen 203 Über Sklaven (Ich bin es müde) zu herrschen 522 Überall (Die Welt ist vollkommen) u.s.w. 214 Überall und nirgends sein 345 Überfalls (Keines) gewärtig 211 Überflüssig (Ein) Mass 73 Übergabe (Nichts von)! 212 Überschäumt (Wenn auch der Becher) 199 Überschreiten (Den Rubicon) 457 Übertreibt (Die Freuden, die man) u.s.w. 156 Übertünchte Gräber 69 Übertünchte Höflichkeit 222 Überzeugung (Brustton der) 556 Übet (Das) in Einfalt ein kindlich Gemüt 203 Übrigen (Legt's zu dem)! 195 Übt (Früh) sich, was ein Meister werden will 217 Uhr (Deine) ist abgelaufen 217 Uhr (Des Dienstes immer gleichgestellte) 209 Uhr (Die) schlägt keinem Glücklichen 209 Um auf besagten Hammel zurückzukommen 420 Um ein Leichentuch! 246 Um ein Linsengericht 8 Umgestalten (Ein einz'ger Augenblick kann Alles) 152 Umhergehen wie ein brüllender Löwe 90 Umkehren (Die Wissenschaft muss) 544 Umkommen (Jämmerlich) 57 Umnebelnd Himmelsglut 170 Umschlungen (Seid), Millionen! 195 Umschrei'n (Sollen dich die Dohlen nicht), musst u.s.w. 182 Umwälzung 156 Umziehen (Dreimal) ist so schlimm, wie einmal abbrennen 305 Unauslöschliches Gelächter 321 Unbekannte (Der grosse) 31 Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt 161 Und bitten um Antwort 58 Und darum Räuber und Mörder? 193 Und das hat mit ihrem Singen u.s.w. 248 Und der König absolut, wenn er unsern Willen thut 238 Und die Gewohnheit nennt er seine Amme 210 Und die Sonne Homers, siehe! sie lächelt auch uns 200 Und ein Narr wartet auf Antwort 249 Und er schlug sich seitwärts in die Büsche 222 Und geschiehet nichts Neues unter der Sonne 41 Und Gott sahe, dass es gut war 3 Und hinter ihm in wesenlosem Scheine u.s.w. 174 Und neues Leben blüht aus den Ruinen 217 Und rings umher liegt schöne grüne Weide 167 Und Ross und Reiter sah ich niemals wieder 210 Und scheint die Sonne noch so schön u.s.w. 244 Und setzet ihr nicht das Leben ein u.s.w. 205 Und sie bewegt sich doch! 467 Und sie erhoben die Hände zum lecker bereiteten Mahle 324 Und sieh! ihm fehlt kein teures Haupt 208 Und so sass er eine Leiche 202 Und ward nicht mehr gesehen 5 Und was die inn're Stimme spricht u.s.w. 202 Und was er schreibt, ist Blut 242 Und was kein Verstand der Verständigen sieht u.s.w. 203 Und was man weiss, kann man nicht brauchen 175 Und was soll das Ach und Weh? 237 Und wenn er auch die Wahrheit spricht 415 Und wo ihr's packt, da ist's interessant 174 Ungeheuer (Vielköpfiges) 400 Ungeheure Heiterkeit u.s.w. 254 Ungemischte (Des Lebens) Freude 202 Ungerechte (Über Gerechte und) seine Sonne scheinen lassen 61 Ungerechter Mammon 75 Ungeschehen (Geschehenes) machen wollen 340 Ungestraft (Niemand wandelt) unter Palmen 178 Ungestüm (Über die Berge mit) 220 Ungezogener Liebling der Grazien 163 Ungläubiger Thomas 79 Unglück (Das ist das) der Könige, dass u.s.w. 541 Unglück schreitet schnell 208 Unglücksel'ge, (Ja, ich bin's, du) u.s.w. 245 Unglückseliges Flötenspiel! 195 Unkraut zwischen den Weizen säen 66 Unmöglich (Bei Gott ist kein Ding) 7 Unnennbar (Der alten Wunde) schmerzliches Gefühl 386 Unnütz (Ein) Leben ist ein früher Tod 162 Unrecht (Dem) ein Eckstein 225 Unrecht Gut gedeiht nicht 38. 343 Unrecht leiden schmeichelt grossen Seelen 199 Uns ist ganz kannibalisch wohl u.s.w. 169 Unsauberer Geist 71 Unschuld (Seine Hände in) waschen 18 Unser (Denn er war)! 174 Unser Leben währet siebenzig Jahr u.s.w. 35 Unser Schuldbuch sei vernichtet! 196 Unser Wissen ist Stückwerk 84 Unsinn, du siegst und ich muss untergeh'n! 213 Unsterblichkeit (Nichts für die) gethan 199 Unten (Da) aber ist's fürchterlich 203 Unter dem wechselnden Mond 220 Unter der Sonne geschieht nichts Neues 41 Unter Larven die einzig fühlende Brust 203 Unter Palmen wandeln 178 Unter Thränen lächelnd 322 Unterbrochenes Opferfest 222 Untergeh'n (Am Ende muss sie) 244 Untergeh'n (Unsinn, du siegst, und ich muss)! 213 Unterthanenverstand (Beschränkter) 532 Untreu (Bist), Wilhelm, oder todt? 157 Untreu (Wenn Alle) werden, so bleib ich dir doch treu 230 Untröstlich ist's noch allerwärts 243 Unverloren (Das Echte bleibt der Nachwelt) 174 Unvermeidliche (Das) mit Würde tragen 235 Unverstand (Des Lebens) mit Wehmuth zu geniessen u.s.w. 251 Unverstand (Eifern mit) 82 Unvorbereitet wie ich mich habe [wie ich bin] 531 Unzulängliche (Das) hier wird's Ereignis 184 Uriasbrief 25 Urteil des Paris 96 Urteil (Salomonisches) 26 Urväter Hausrat 167 Utopien 290 Vademecum 437 Vätern (Was du ererbt von deinen) hast, erwirb es u.s.w. 174 Vätern (Zu seinen) versammelt werden 21 Valencia (Auf, nach)! 155 Vandalismus 484 Varus, gieb mir meine Legionen wieder! 460 Vater Abraham schon gesehen haben 79 Vater (Das ist ein weiser), der sein eigen Kind kennt 298 Vater (Das Kind ist des Mannes) 308 Vater (Dein Wunsch war des Gedankens) 295 Vater (Ein) der Armen 30 Vater (Ich bin dein) Zephises u.s.w. 244 Vater (Lass't) genug sein des grausamen Spiels 203 Vater und Mutter (Darum wird ein Mann seinen) verlassen u.s.w. 3 Vater (Von meinem) sprich mir nicht! 197 Vaterland (Ans) ans teure schliess' dich an u.s.w. 216 Vaterland (Lieb) magst ruhig sein! 262 Vaterland (Mit Gott für König und)! 527 Vaterland (O, Kyritz mein)! 243 Vaterlande (Der Prophet gilt Nichts in seinem) 66 Vaters (Des) Segen bauet den Kindern Häuser 54 Vaters (Meine Wiege stand am Webstuhl meines) 537 Vaterunser 61 Verballhornen, Verballhornisieren, Verballhornisierung 128 Verbergen (Die Sprache ist dem Menschen gegeben, um seine Gedanken zu) 487 Verbinden (Das Angenehme mit dem Nützlichen) 405 Verbirgt (Dort der Hollunderstrauch) mich 217 Verblüht (Pflücket die Rose, eh' sie) 225 Verbotene Frucht 3 Verbrechen (Ist denn Lieben ein)? 304 Verbrennen (Die Schiffe hinter sich) 442 Verbrieft (Versiegelt und) 47 Verderben (Böse Beispiele) gute Sitten 85 Verderben, gehe deinen Gang! 195 Verderben (Mögen die Federn der Diplomaten nicht) u.s.w. 528 Verderben (Sterben und) 52 Verderblich ist des Tigers Zahn 209 Verdienst (Behandelt Jeden nach) und wer ist u.s.w. 293 Verdienste (Dem) seine Kronen 196 Verdient (Jedes Land hat die Juden, die es) 266 Verdrehen (Das Recht) 13 Verengert (Im engen Kreis) sich der Sinn 204 Verfehlt (Zeitungsschreiber, ein Mensch, der seinen Beruf) hat 549 Verfluchte Pflicht und Schuldigkeit 519 Verfolgung (Diokletianische) 558 Vergänglich (Güter, die das Leben) zieren 214 Vergangen (Du sprichst von Zeiten, die) sind 197 Vergangen (Was) kehrt nicht wieder u.s.w. 239 Vergeben und vergessen 47 Vergebens (Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst) 213 Vergebens spricht man viel, um zu versagen u.s.w. 162 Vergelten (Gutes mit Bösem) 10 Vergessen (Nichts gelernt und nichts) haben 486 Vergessen (Versunken und) 242 Vergessenheit trinken 102 Vergiss den grossen Schmerz! 215 Vergiss die treuen Toten nicht! 245 Vergnügen (Lasst ihm doch das kindliche)! 263 Vergraben (Sein Pfund) 70 Verheiratet (Welcher) der thut wohl u.s.w. 84 Verirrt (Durch welchen Missverstand hat dieser Fremdling zu Menschen sich)? 199 Verlassen (Von Gott) sein 33 Verleugnen (Sich selbst) 67 Verlieren (Lieber einen Freund), als einen Witz 397 Verlieren (Wer besitzt, der lerne) 214 Verloren (Alles ist), nur die Ehre nicht 473 Verloren ist verloren! 157 Verloren (Noch ist Polen nicht)! 471 Verlorne Liebesmüh' 300 Verlorner Sohn 74 Verlorner Tag 461 Vermeiden (Den Schein) 88 Vernagelt (Da ist die Welt mit Brettern) 133 Verneint (Der Geist, der stets) 176 Vernichtet (Unser Schuldbuch sei)! 196 Vernünftig (Alles was ist, ist) 228 Vernunft (Königsberg die Stadt der reinen) 264 Verräter (Der) schläft nicht 70 Verrungeniert (Alles muss) werden 262 Versagen (Man spricht vergebens viel, um zu) 162 Versammelt (Hier sind wir) zu löblichem Thun 178 Versammelt (Zu seinen Vätern) werden 21 Verschlucken (Mücken seigen und Kameele) 68 Verschönernde (Der) Rost der Jahrhunderte 534 Verschweigt (Das) des Sängers Höflichkeit 191 Verschwundene Pracht 242 Versenden (Keinen zweiten zu) haben 217 Versetzt (Der Glaube) Berge 84 Versiegelt und verbrieft 47 Versorgt (Eine tüchtige Kuh, die ihn mit Butter) 201 Versprechen (Goldene Berge) 370 Verspürt (Deines Geistes hab' ich einen Hauch) 243 Verstand der Verständigen 83 Verstand (Es trägt) und rechter Sinn u.s.w. 167 Verstand (Wer über gewisse Dinge den) nicht verliert u.s.w. 149 Verstehen (Wer den Dichter will), muss u.s.w. 181 Versteh'n (Willst du die Andern), blick' in u.s.w. 201 Verstellung, dein Name ist Kieckebusch! 292 Verstimmt (Man merkt die Absicht und man wird) 165 Versuche (Der Mensch) die Götter nicht! 203 Versucht (Man wär'), ihn herzlich dumm zu nennen 209 Versunken und vergessen 242 Vertierte Soldateska 256 Vertilgt (Die grossen Städte müssen vom Erdboden) werden 544 Verträgen (Nichts von), nichts von Übergabe! 212 Vertrauen erweckt Vertrauen 455 Vertraulichkeit (Doch eine Würde, eine Höhe entfernte die) 202 Vertraust (Sobald du dir), sobald weisst du zu leben 168 Verunreinigt (Was zum Munde eingehet, das) den Menschen nicht 66 Verwandeln (Die Milch der frommen Denkart in gährend Drachengift) 217 Verwandt (Das Naturell der Frauen ist so nah mit Kunst) 183 Verwegen (Wer keck ist und) 164 Verwegenster (In des Worts) Bedeutung 199 Verweile doch! Du bist so schön! 176 Verwirrt (Von der Parteien Gunst und Hass) u.s.w. 204 Verwirrung (Babylonische) 7 Verwünscht gescheit 209 Verwüstung (Gräuel der) 50 Verzählen (... so kann er was) 153 Verzeihen Sie das harte Wort! 265 Verzuge (Gefahr im) 406 Viehes (Der Gerechte erbarmet sich seines) 39 Viel Büchermachens ist kein Ende 42 Viel Geld (Heidenmässig) 551 Viel ist mir bewusst 176 Viel Kinder, viel Segen 37 Viel Lärm um Nichts 300 Viele (Einer für) 389 Viele (Es führen) Wege nach Rom 363 Viele sind berufen, aber Wenige sind auserwählet 68 Viele Worte machen 55 Vielen gefallen ist schlimm 202 Vieler Menschen Städte gesehen haben 323 Vieles (Wer) bringt, wird Manchem Etwas bringen 174 Vielköpfige Bestie 400 Vielköpfiges Ungeheuer 400 Vier Elemente 344 Vierte Dimension 301 Vierzehn Jahr' und sieben Wochen 141 Völkchen (Den Teufel spürt das) nie u.s.w. 169 Völkerfrühling 250 Völker (Wenn sich die) selbst befrei'n u.s.w. 209 Völker (Wer zählt die), nennt die Namen u.s.w. 203 Vogt (Mach' deine Rechnung mit dem Himmel,)! 217 Volk (Allerlei) 80 Volk (Das auserwählte) 36 Volk der Dichter und Denker 311 Volk in Waffen 524 Volk (Kaviar für's)! 293 Volk (Was rennt das)? Was wälzt sich dort u.s.w. 205 Volk (Wir sind ein) und einig woll'n wir handeln 216 Volk (Wir wollen sein ein einzig') von Brüdern 216 Volk (Zwischen mich und mein) soll sich kein u.s.w. 535 Volke (Ich will Frieden haben mit meinem) 547 Volke (Mit dem) soll der Dichter gehen 212 Volkes Stimme, Gottes Stimme 324 Volkstum 234 Voll (Auf dass mein Haus) werde 74 Voll (Ein) gedrückt, gerüttelt und überflüssig Mass 73 Voll süssen Weines sein 80 Voll süsser Labe 170 Voll (Wess das Herz ist), dess gehet der Mund über 65 Voll (Zu) von Milch der Menschenliebe 299 Vollbringen (Das Wollen und) 82 Vollend' (Hier) ich's 217 Vollkommen (Die Welt ist) überall u.s.w. 214 Vollkommner (Ein) Widerspruch u.s.w. 169 Vom Baum der Erkenntnis essen 3 Vom Erdboden vertilgt werden (Grosse Städte müssen) 544 Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist nur ein Schritt 489 Vom Scheitel bis zur Sohle 19 Vom sichern Port lässt sich's gemächlich raten 215 Vom Übel (Was drüber ist, das ist) 61 Vom Vornehmsten herab bis zum Künstler 559 Von Angesicht zu Angesicht 13 Von den Dächern predigen 65 Von der Kultur beleckt sein 169 Von der Parteien Gunst und Hass verwirrt u.s.w. 204 Von der Stirne heiss rinnen muss der Schweiss u.s.w. 208 Von des Gedankens Blässe angekränkelt 293 Von des Lebens Gütern allen u.s.w. 215 Von einem bösen Geist im Kreis herum geführt 167 Von einem Geist nicht die Spur 176 Von Einer aber thut mir's weh 242 Von Fall zu Fall (Politik) 559 Von ganzen Herzen und von ganzer Seele 17 Von gestern sein 29 Von Gottes Gnaden 84 Von Gott verlassen sein 33 Von manchem Sturm bewegt 221 Von meinem Vater sprich mir nicht! 197 Von Pontius zu Pilatus 77 Von verschwundner Pracht zeugen 242 Von wannen kommt dir diese Wissenschaft? 213 Von Zeit zu Zeit seh' ich den Alten gern 174 Von zwei Übeln das kleinere wählen 378 Vor den Riss treten 36 Vor Jemandes Augen Gnade finden 7 Vor Neid bersten 416 Vor Paris nichts Neues 555 Vor seiner Gottähnlichkeit bange werden 168 Voraus (Künftige Ereignisse werfen ihre Schatten) 308 Vorbei (Die Zeiten sind)! 160 Vorbei (Für mich ist Spiel und Tanz) 184 Vorbei (Ich wollte es wäre Schlafenszeit und Alles) 295 Vornehmsten (Vom) bis zum Künstler herunter 559 Vorsätzen (Der Weg zur Hölle ist mit guten) gepflastert 306 Vorsicht ist das bessere Teil der Tapferkeit 295 Vortrag (Allein der) macht des Redners Glück 167 Vorüber (Meine Minna geht)? 194 Vorübergehen (Dieser Kelch mag an mir) 70 Vorwärts (Marschall) 527 Vorwelt (Wer kann was denken, das nicht die) schon gedacht? 183 Vorwitz (Was deines Amtes nicht ist, da lass deinen) 54 Vulkan (Auf einem) tanzen 496 Wach' auf, mein Herz, und singe! 135 Wachsen (Am Rhein, am Rhein da) unsre Reben 153 Wachsen (Das Gras) hören 115 Wachsen (Der Gott, der Eisen) liess, der u.s.w. 227 Wachsen (Sich Etwas über den Kopf) lassen 28 Wacht (Das Auge des Gesetzes) 209 Wacht (Die) am Alserbach 262 Wackre (Der) Schwabe forcht sich nit 242 Wackrer Apotheker! Dein Trank wirkt schnell 299 Wächst (Es) der Mensch mit seinen grössern Zwecken 204 Wächst mir ein Kornfeld in der flachen Hand? 212 Wägen (Man soll die Stimmen) und nicht zählen 218 Wägen (Seine Worte auf der Goldwage) 56 Wählen (Von zwei Übeln das kleinere) 378 Wälzt (Was) sich dort? 205 Wär' der Gedank' nicht so verwünscht gescheit, man wär' versucht, u.s.w. 209 Wär' nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt' es nie erblicken 362 Wäscht (Eine Hand) die andere 346 Waffen (Volk in) 524 Wage (In einer) gewogen und zu leicht befunden werden 50 Wagen (Das fünfte Rad am) 118 Wagen (Mein schönes Fräulein, darf ich) u.s.w. 169 Wagen (Sich in die Höhle des Löwen) 334 Wagschale (Sein Schwert in die) werfen 454 Wagt (Wer) es, Rittersmann oder Knapp u.s.w. 203 Wahl (Ach, es war nicht meine)! 213 Wahn (Der) ist kurz, die Reu' ist lang 208 Wahn (Der Mensch in seinem) 209 Wahn (Ein) der mich beglückt, ist eine Wahrheit wert u.s.w. 150 Wahn (Kein leerer) 205 Wahnsinn (Des Dichters Aug' in schönem) rollend 297 Wahrheit (Die) nicht hören wollen ist das Unglück der Könige 541 Wahrheit (Durch zweier Zeugen Mund wird allerwegs die) kund 170 Wahrheit (Eine), die zu Boden drückt 150 Wahrheit (Lächelnd die) sagen 396 Wahrheit (Nackte) 393 Wahrheit und Dichtung 351 Wahrheit (Und wenn er auch die) spricht 415 Wahrheit (Was ist)? 79 Wahrheit (Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht; selbst dann, wenn er die) spricht 415 Wahrheit (Zweifl', ob lügen kann die) nur an u.s.w. 293 Wahrheit (Zwischen uns sei)! 162 Waiblingen (Hie Welf! Hie)! 506 Waisenvater 31 Waizen (Die Spreu vom) sondern 59 Waizen (Unkraut zwischen den) säen 66 Wald (Den) vor Bäumen nicht sehen 150 Waldeinsamkeit 230 Waldes (In des) tiefsten Gründen 221 Wandeln (Unter Palmen) 178 Wann dich die Lästerzunge sticht u.s.w. 159 Wann wird der Retter kommen diesem Lande? 216 Warm (Weder kalt, noch) 92 Warte (Der Dichter steht auf einer höhern) u.s.w. 181 Warte nur, bald ruhest du auch! 162 Warten der Dinge, die kommen sollen 77 Wartet (Und ein Narr) auf Antwort 249 Warum (Das) des Warums wissen wollen 515 Warum in die Ferne schweifen? u.s.w. 165 Warum so traurig (Herz! mein Herz!)? 237 Was aus der Erde kommt, muss wieder zu Erde werden 4 Was da kreucht und fleucht 216 Was deines Amtes nicht ist, da lass deinen Vorwitz 54 Was? der Blitz! Das ist ja die Gustel von Blasewitz 204 Was der Mensch säet, das wird er ernten 380 Was die innere Stimme spricht, das täuscht die hoffende Seele nicht 202 Was die Schickung schickt, ertrage u.s.w. 154 Was d'rüber ist, das ist vom Übel 61 Was du dir eingerührt hast, musst du auch ausessen 371 Was du ererbt von deinen Vätern hast u.s.w. 174 Was du nicht willst, das dir geschieht u.s.w. 53 Was du nicht willst, das man dir thu' u.s.w. 53 Was du thust, das thue bald! 79 Was du thust, so bedenke das Ende! 55 Was du von der Minute ausgeschlagen u.s.w. 196 Was ein Esel von mir spricht, das acht' ich nicht 143 Was er sinnt, ist Schrecken u.s.w. 242 Was frag' ich viel nach Geld und Gut u.s.w. 185 Was gemacht werden kann, wird gemacht 526 Was geschrieben ist, ist geschrieben 79 Was glänzt, ist für den Augenblick geboren u.s.w. 174 Was gleicht wohl auf Erden dem Jägervergnügen 226 Was Gott thut, das ist wohlgethan 136 Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden 67 Was haben die Herren doch für ein kurzes Gedärm! 201 Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben 79 Was ich mir dafür kaufe! 263 Was ist das Leben ohne Liebesglanz? 211 Was ist der langen Rede kurzer Sinn? 209 Was ist der Mensch? Halb Tier, halb Engel! 139 Was ist ein Name? Was uns Rose heisst u.s.w. 299 Was ist ihm Hekuba? u.s.w. 293 Was ist mich das, mein Kind, mit dich? 253 Was ist Wahrheit? 79 Was kann von Nazareth Gutes kommen? 78 Was kein Verstand der Verständigen sieht u.s.w. 203 Was man nicht weiss, das eben brauchte man u.s.w. 175 Was man schwarz auf weiss besitzt u.s.w. 167 Was man von der Minute ausgeschlagen u.s.w. 196 Was nutzt mich der Mantel, wenn er nicht gerollt ist? 262 Was rennt das Volk u.s.w. 205 Was schert mich Weib, was schert mich Kind? 247 Was seh' ich? O ihr guten Geister! Mein Roderich 197 Was sind Hoffnungen, was sind Entwürfe u.s.w. 214 Was soll das Ach und Weh? 237 Was steht dem Herrn zu Diensten? 176 Was thun? spricht Zeus 200 Was uns Alle bändigt, das Gemeine 174 Was uns Rose heisst, wie es auch hiesse, würde u.s.w. 299 Was vergangen, kehrt nicht wieder u.s.w. 239 Was von mir ein Esel spricht, das acht' ich nicht 143 Was wälzt sich dort? 205 Was will das werden? 80 Was willst du armer Teufel geben 176 Was willst du, Fernando, so trüb und so bleich? 232 Was willst du mehr? 249 Was wird aus dem Kindlein werden? 73 Was zum Munde eingehet, das verunreinigt den Menschen nicht 66 Waschen (Einen Mohren weiss) 46 Waschen (Seine Hände in Unschuld) 18 Waschlapski 250 Wasser (Alle) laufen ins Meer 41 Wasser (Das) trüben 415 Wasser (Gestohlenes) schmeckt süss 38 Wasser (Nach frischem) schreien 34 Wasser (Sturm im Glase) 278 Wasser thut's freilich nicht 123 Wassermaus (Eines Abends spöte--gingen) und Kröte u.s.w. 143 Wat ick mir davor koofe! 263 Watte (Im Schlafrock von) 310 Weben (Sie flechten und) 201 Webstuhl (Am sausenden) der Zeit u.s.w. 167 Webstuhl (Meine Wiege stand am) meines Vaters 537 Wechsel (Jeder) schreckt den Glücklichen 214 Wechsel (Nichts ist dauernd, als der) 240 Wechselnden (Hier unter dem) Mond 220 Wecken (Gefährlich ist's den Leu zu) 209 Weckst (Du) der alten Wunde unnennbar schmerzliches Gefühl 386 Weder kalt noch warm 92 Weg (Den) alles Fleisches gehen 5 Weg (Den) gehen, den man nicht wiederkommt 29 Weg (Der) zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert 306 Weg nach Küssnacht 217 Weg (Nur über meine Leiche geht der) 154 Wege (Es führen viele) nach Rom 363 Wege (Krumme) 21 Weges (Sich des rechten) wohl bewusst sein 174 Weh dir, dass du ein Enkel bist! 168 Weh (Es thut mir lang schon), dass ich dich u.s.w. 170 Weh (Ihr ewig) und Ach 168 Weh (Und was soll das Ach und)? 237 Weh (Von Einer aber thut mir's) 242 Wehe dir Land, dess König ein Kind ist! 42 Wehmut (Des Lebens Unverstand mit) zu geniessen u.s.w. 251 Wehrstand, Lehrstand, Nährstand 130 Weib (Beim wunderbaren Gott das) ist schön! 199 Weib (Er lebte, nahm ein) und starb 140 Weib (Schwachheit, dein Name ist)! 292 Weib (Teures) gebiete deinen Thränen! 207 Weib (Was schert mich), was schert mich Kind? 247 Weib (Wer ein holdes) errungen u.s.w. 196 Weib (Wer nicht liebt Wein,) und Gesang u.s.w. 125 Weiber (Besonders lernt die) führen u.s.w. 168 Weiber (Da werden) zu Hyänen u.s.w. 209 Weiberlist 56 Weibern (Geh' den) zart entgegen u.s.w. 164 Weibes (Der Mann ist des) Haupt 84 Weide (Und rings umher liegt schöne grüne) 167 Weil noch das Lämpchen glüht 225 Weile (Eile mit)! 459 Weimar (In) und in Jena macht man Hexameter u.s.w. 218 Wein (Der) erfreut des Menschen Herz 36 Wein (Es giebt zuletzt doch noch 'nen) 183 Wein (Wer nicht liebt), Weib und Gesang u.s.w. 125 Weinberg (Arbeiter im) 67 Weinberg des Herrn 42 Weine (Doch ihre) trinkt er gern 169 Weinen (Nach Lachen kommt) 39 Weinen (Was ist ihm Hekuba? ..., dass er um sie soll) 293 Weinend (Auf seinem Bette) sitzen 171 Weines (Voll süssen) sein 80 Weise (O, ich bin klug und) u.s.w. 252 Weise wie Salomo 26 Weisen (Der Stein der) 364 Weiser (Ein) Vater, der sein Kind kennt 298 Weisheit auf der Gasse 37 Weisheit Salomonis 26 Weisheit (Zunehmen an Alter und) 73 Weiss (Ein junges Lämmchen) wie Schnee 156 Weiss (Einen Mohren) waschen 46 Weiss (Man) nicht, was noch werden mag 242 Weiss (Zwar) ich viel, doch möcht' ich Alles wissen 174 Weisser (Ein) Rabe 425 Weit (Eng ist die Welt und das Gehirn ist) 210 Weit (Hinten) in der Türkei 175 Weit (Wie wir's dann zuletzt so herrlich) gebracht 167 Weiter hast du keine Schmerzen? 314 Weiter hat es keinen Zweck 258 Weizen (Die Spreu vom) sondern 59 Weizen (Unkraut zwischen den) säen 66 Welch' edler Geist ist hier zerstört! 294 Welch Schauspiel! aber ach! ein Schauspiel nur! 167 Welche Lust gewährt das Reisen! 286 Welche Lust, Soldat zu sein! 287 Welchen der Herr liebet, den strafet er 38 Welcher verheiratet, der thut wohl u.s.w. 84 Weif (Hie), hie Waiblingen! 506 Wellen (Hie sollen sich legen deine stolzen)! 31 Welt (Alles in der) lässt sich ertragen u.s.w. 180 Welt (Anders ... malt sich in diesem Kopf die) 200 Welt (Aus Nichts hat Gott die) erschaffen 58 Welt (Da ist die) mit Brettern vernagelt 133 Welt (Die Bretter, die die) bedeuten 213 Welt (Die) ist vollkommen überall u.s.w. 214 Welt (Die) liegt im Argen 90 Welt (Die neue) 469 Welt (Die) will betrogen sein 120 Welt (Die) wird schöner mit jedem Tag 242 Welt (Eng ist die) und das Gehirn ist weit u.s.w. 210 Welt (Es liebt die) das Strahlende zu schwärzen u.s.w. 211 Welt (Man lebt nur einmal in der) 160 Welt (Wem Gott ..., den schickt er in die weite) 244 Weltbürger 352 Weltgeschichte (Die) ist das Weltgericht 196 Weltkind (Das) in der Mitten 160 Weltkind (Ein) 75 Weltklug 75 Weltklugheit 75 Weltlitteratur 182 Weltschmerz 223 Wem das Herz voll ist dem u.s.w. 65 Wem der grosse Wurf gelungen u.s.w. 195 Wem Gott will rechte Gunst erweisen u.s.w. 244 Wem wenig dran gelegen scheinet, ob er reizt u.s.w. 164 Wen der Herr liebet, den strafet er 38 Wen die Götter lieben, der stirbt jung 357 Wenden (Nun muss sich Alles, Alles)! 242 Wenden (Will sich Hektor ewig von mir)? 207 Wenig Witz und viel Behagen 168 Wenige (Das) verschwindet leicht dem Blick u.s.w. 162 Wenige sind auserwählt 68 Weniger erhoben und fleissiger gelesen sein wollen 147 Weniger Kunst (Mehr Inhalt)! 293 Weniger wäre mehr 148 Wenigkeit (Meine) 416 Wenigsten (Die Frau, von der man am) spricht, ist die beste 348 Wenn alle untreu werden, so bleib' ich dir doch treu 230 Wenn alles eben käme, wie du gewollt es hast 232 Wenn auch der Becher überschäumt 199 Wenn das am grünen Holze geschieht u.s.w. 78 Wenn das Geld im Kasten klingt u.s.w. 511 Wenn (Das) und das Aber 158 Wenn der Leib in Staub zerfallen, lebt der grosse Name noch 215 Wenn der Mantel fällt, muss der Herzog nach 195 Wenn dich die bösen Buben locken u.s.w. 37 Wenn dich die Lästerzunge sticht u.s.w. 159 Wenn die Könige bau'n, haben die Kärrner zu thun 201 Wenn die Rose selbst sich schmückt u.s.w. 244 Wenn du eine Rose schaust, sag' ich lass' sie grüssen 250 Wenn du nehmen willst, so gieb! 165 Wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt, kann u.s.w. 218 Wenn es euch nicht von Herzen geht, werdet ihr nie u.s.w. 167 Wenn gute Reden sie begleiten, dann fliesst die Arbeit munter fort 208 Wenn ich dich lieb habe, was geht's dich an 172 Wenn ich einmal zu fürchten angefangen u.s.w. 198 Wenn ich ihn nur habe, wenn er mein nur ist 230 Wenn ich judicieren soll u.s.w. 169 Wenn ich nicht Alexander wäre, möchte ich wohl Diogenes sein 449 Wenn Ihr's nicht fühlt, Ihr werdet's nicht erjagen 167 Wenn jemand eine Reise thut, so kann er was verzählen 153 Wenn Menschen auseinander geh'n u.s.w. 255 Wenn Menschen schweigen, werden Steine schrei'n 77 Wenn sich der Most auch ganz absurd geberdet; es giebt zuletzt doch noch 'nen Wein 183 Wenn sich die Völker selbst befrei'n u.s.w. 209 Wenn sie eine Kunst haben wollen, so haben Sie eine 560 Wenn so etwas geschieht am grünen Holz u.s.w. 78 Wenn solche Köpfe feiern! 199 Wenn's Herz auch bricht 158 Wer Andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein 41 Wer ausharret, wird gekrönt 154 Wer besitzt, der lerne verlieren u.s.w. 214 Wer da hat, dem wird gegeben 66 Wer den Augenblick ergreift, das ist der rechte Mann 168 Wer den Besten seiner Zeit genug gethan u.s.w. 204. 402 Wer den Dichter will verstehen, muss in Dichters Lande gehen 181 Wer ein holdes Weib errungen u.s.w. 196 Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht u.s.w. 415 Wer es glaubt, wird selig 72 Wer fertig ist, dem ist nichts recht zu machen u.s.w. 174 Wer gar zu viel bedenkt, wird wenig leisten 217 Wer heiratet, der thut wohl u.s.w. 84 Wer im Glück ist, der lerne den Schmerz 214 Wer ist das? Durch welchen Missverstand u.s.w. 199 Wer ist vor Schlägen sicher, wenn jeder nach Verdienst behandelt wird? 293 Wer kann was Dummes, wer was Kluges denken u.s.w. 183 Wer keck ist und verwegen kommt vielleicht noch besser fort 164 Wer kommt?--Was seh' ich?--O, ihr guten Geister! Mein Roderich 197 Wer lacht da? 149 Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen 89 Wer nicht geschunden wird, wird nicht erzogen 358 Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt u.s.w. 125 Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich 65 Wer nie sein Brot mit Thränen ass, wer nie u.s.w. 171 Wer niemals einen Rausch gehabt, der ist kein braver Mann 226 Wer Ohren hat zu hören, der höre 65 Wer Pech angreift, besudelt sich 56 Wer Recht behalten will und hat nur eine Zunge, behält's gewiss 170 Wer seinen Kindern giebt das Brot u.s.w. 119 Wer sein Kind lieb hat, der züchtigt es 39 Wer sich der Einsamkeit ergiebt u.s.w. 171 Wer sich des Armen erbarmet, der leihet dem Herrn 40 Wer sich in Gefahr begiebt, der kommt darin um 54 Wer sich selbst erhöhet, der wird erniedriget 49 Wer steht, sehe zu, dass er nicht falle 164 Wer über gewisse Dinge den Verstand nicht verliert u.s.w. 149 Wer verheiratet, der thut wohl u.s.w. 84 Wer Vieles bringt, wird manchem Etwas bringen 174 Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp' u.s.w. 203 Wer weiss, was in der Zeiten Hintergrunde schlummert 197 Wer Wind säet, wird Sturm ernten 50 Wer wollte sich mit Grillen plagen? 159 Wer zählt die Völker, nennt die Namen? 203 Wer zuerst kommt, mahlt zuerst 119 Werde hart (Landgraf)! 508 Werden (Man weiss nicht, was noch) mag 242 Werden (Was will das)? 80 Werdender (Ein) wird immer dankbar sein 174 Werfen (Den ersten Stein auf Jemanden) 78 Werfen (Die Perlen vor die Säue) 63 Werfen (Künftige Ereignisse) ihre Schatten voraus 308 Werfen (Sein Schwert in die Wagschale) 454 Werft das Scheusal in die Wolfsschlucht! 226 Werk (Das) lobt den Meister 56 Werk (Ein gutes) an Einem thun 70 Werke (Haltet euch an meine Worte und nicht an meine) 68 Werke (Ihre) folgen ihnen nach 93 Werke (Zum), das wir ernst bereiten 208 Wer's glaubt, wird selig 72 Wert (Des Schweisses der Edlen) 144 Wert (Ein Arbeiter ist seines Lohnes) 73 Wert (Garantien, die das Papier nicht) sind u.s.w. 548 Wert (Nicht), Einem die Schuhriemen zu lösen 71 Wesen (Geselliges) 352 Wesenlosem (In) Scheine 174 Wespen (Die schlechtsten Früchte sind es nicht, woran die) nagen 159 Wess das Herz voll ist, dess gehet der Mund über 65 Wess Geistes Kind 73 Wetterwendisch 66 Whig 503 Wider den Stachel löcken 80 Wider den Strom schwimmen 54 Wider die Abrede 149 Wider (Sünde) den heiligen Geist 65 Wider (Wer nicht mit mir ist, der ist) mich 65 Widerspruch (Ein vollkommner) bleibt u.s.w. 169 Widerstand (Passiver) 541 Wie anders wirkt dies Zeichen auf mich ein! 167 Wie bald schwindet Schönheit und Gestalt! 251 Wie denken Sie über Russland? 264 Wie der Dieb in der Nacht kommen 88 Wie der Herr, so der Knecht 420 Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser 34 Wie der Sternenhimmel, still und bewegt 229 Wie du mir, so ich dir 40 Wie ein brüllender Löwe umhergehen 90 Wie ein Dieb in der Nacht kommen 88 Wie ein Lamm 45 Wie ein Mann 23 Wie ein Phönix aus der Asche erstehen 113 Wie ein Tier auf dürrer Heide 167 Wie eine ew'ge Krankheit 168 Wie er räuspert und wie er spuckt u.s.w. 204 Wie fruchtbar ist der kleinste Kreis u.s.w. 182 Wie Gott in Frankreich leben 511 Wie grün sind deine Blätter! 254 Wie in Abrahams Schoss 75 Wie ist's möglich dann, dass ich dich lassen kann? 146 Wie kommt mir solcher Glanz in meine Hütte? 212 Wie kommt Saul unter die Propheten? 24 Wie man mir thut, so will ich wieder thun 40 Wie Nikodemus kommen bei der Nacht 78 Wie Sand am Meer 7 Wie Schuppen von den Augen fallen 81 Wie seinen Augapfel behüten 20 Wie sie so sanft ruhn 186 Wie Spreu im Winde 29 Wie wird mir? Leichte Wolken heben mich 213 Wie wir's dann zuletzt so herrlich weit gebracht 167 Wie Zieten aus dem Busch 519 Wiederkommen (Wird man wo gut aufgenommen, muss man nicht gleich) 239 Wiedersehn (Wenn Menschen auseinandergehn, so sagen sie: auf)! 255 Wiege (Meine) stand am Webstuhl meines Vaters 537 Wien (Es giebt nur ein) 240 Wilde (Das) eiserne Würfelspiel 194 Wilden (Wir) sind doch bessere Menschen 222 Wilhelm, (Bist untreu,) oder tot? 157 Will's Gott 81 Will sich Hektor ewig von mir wenden? 207 Willen (Der König absolut, wenn er unsern) thut 238 Willig (Der Geist ist), aber das Fleisch ist schwach 70 Willig (Ein Thor ist immer), wenn eine Thörin will 248 Willig (Und bist du nicht), so brauch' ich Gewalt! 161 Willst du dich selber erkennen u.s.w. 201 Willst du die andern versteh'n, blick in dein eigenes Herz 201 Willst du genau erfahren, was sich ziemt u.s.w. 166 Willst du immer weiter schweifen? u.s.w. 165 Willst du in meinem Himmel mit mir leben u.s.w. 200 Willst du treulos von mir scheiden? 200 Willst (Was) du mehr? 249 Wind (In den) schwatzen 85 Wind (Wer) säet, wird Sturm ernten 50 Winde (Den Mantel nach dem) kehren 119 Winde (In alle) zerstreut 49 Winde (Wie Spreu im) 29 Windmühlen (Gegen) kämpfen 315 Winter (Der) unseres Missvergnügens 297 Wippchen 265 Wir Deutschen fürchten Gott, aber sonst Nichts auf der Welt 563 Wir essen, um zu leben 347 Wir gehen nicht nach Canossa 556 Wir haben einander so lieb 220 Wir haben heidenmässig viel Geld 551 Wir leben nicht, um zu essen, wir essen, um zu leben 347 Wir Menschen sind ja alle Brüder 234 Wir sind ein Volk, und einig woll'n wir handeln 216 Wir sind Sünder allzumal 81 Wir sind von gestern 29 Wir sitzen so fröhlich beisammen u.s.w. 220 Wir tanzen auf einem Vulkan 496 Wir Wilden sind doch bess're Menschen 222 Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern u.s.w. 216 Wir wollen weniger erhoben und fleissiger gelesen sein 147 Wird man wo gut aufgenommen, muss man nicht gleich wiederkommen 239 Wirken (Es kommt die Nacht, da Niemand) kann 79. 180 Wirkens (Schöne, freundliche Gewohnheit des Daseins und) 164 Wirklichkeit (Der Schein soll nie die) erreichen 206 Wirkst du heute kräftig frei, kannst u.s.w. 182 Wirkt (Dein Trank) schnell 299 Wirkt (Wie anders) dies Zeichen auf mich ein! 167 Wissen (Nicht aus noch ein) 26 Wissen (Nicht), was rechts oder links ist 51 Wissen (Unser) ist Stückwerk 84 Wissen, wo Einen der Schuh drückt 361 Wissen (Zwar weiss ich viel, doch möcht' ich Alles) 174 Wissenschaft (Die) muss umkehren 544 Wissenschaft ist Macht 291 Wissenschaft (Von wannen kommt dir diese)? 213 Wittern (Morgenluft) 292 Witwe (Das Scherflein der) 72 Witz auf Witz! Schlag auf Schlag! 144 Witz (Lieber einen Freund verlieren, als einen) 397 Witz (Mit wenig) und viel Behagen 168 Witzes (Kürze ist des) Seele 293 Wo alles liebt, kann Karl allein nicht hassen 197 Wo Begriffe fehlen, da u.s.w. 168 Wo bist du, Sonne, geblieben? 134 Wo (Da,) du nicht bist, ist das Glück 283 Wo das Strenge mit dem Zarten u.s.w. 208 Wo der Mensch nicht hinkommt mit seiner Qual 214 Wo diese schweigen, werden die Steine schreien 77 Wo du nicht bist, Herr Organist, da schweigen alle Flöten 137 Wo ein Aas ist, da sammeln sich die Adler 32 Wo euer Schatz ist, da ist euer Herz 62 Wo hat dich denn der Teufel? 189 Wo Ihr's packt, da ist es interessant 174 Wo man raucht, da kannst du ruhig harren 222 Wo (Man sieht doch) und wie 168 Wo man singt, da lass dich ruhig nieder 222 Wo Starkes sich und Mildes paarten u.s.w. 208 Wo (Tod) ist dein Stachel? 86 Wo viel Licht ist, ist starker Schatten 160 Wochen (Saure), frohe Feste! 172 Wölfe in Schafskleidern 63 Woher der Männer? 324 Wohl ausgesonnen, Pater Lamormain! 209 Wohlfahrt (Wenn sich die Völker selbst befrei'n, so kann die) u.s.w. 209 Wohlgefallen (Mein lieber Sohn, an dem ich) habe 59 Wohlgerüche (Alle) Arabiens 299 Wohlgethan (Was Gott thut, das ist) 136 Wohlthätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht 208 Wohlzuthun und mitzuteilen u.s.w. 91 Wohnen (Leicht bei einander) die Gedanken u.s.w. 210 Wohnen (Sie Beide) auf der Menschheit Höhen 212 Wohnen (Zwei Seelen), ach, in meiner Brust 175 Wohnst (Sei im Besitze und du) im Recht 210 Wolfsschlucht (Werft das Scheusal in die) 226 Wolken (Wie wird mir? Leichte) heben mich 213 Wolkenkukuksheim 349 Wollen Sie, so haben wir eine Kunst! 560 Wollen und Vollbringen 82 Wort (Da stellt ein) zu rechter Zeit sich ein 168 Wort (Das) sie sollen lassen stan 123 Wort (Du sprichst ein grosses) gelassen aus 162 Wort (Schnell fertig ist die Jugend mit dem) 210 Wort (Verzeihen Sie das harte)! 265 Wort (Zum Werke das wir ernst bereiten, geziemt sich wohl ein ernstes) 208 Worte auf der Goldwage gewogen 56 Worte (Auf des Meisters) schwören 168 Worte (Der) sind genug gewechselt u.s.w. 174 Worte (Geflügelte) 320 Worte (Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur) hört u.s.w. 169 Worte (Glatte) 38 Worte (Haltet euch an meine) und nicht u.s.w. 68 Worte (Im Ganzen haltet euch an) 168 Worte und Werke 68 Worte (Viele) machen 55 Worts (Hörer des) 91 Worts (In des) verwegenster Bedeutung 199 Worts (Thäter des) 91 Wozu der Lärm? was steht dem Herrn zu Diensten 176 Wuchern mit seinem Pfunde 76 Wünsche (Fromme) 438 Wünsche (Ich), dass Sonntags jeder Bauer sein Huhn im Topfe hat 474 Wünschen (Ein Ziel aufs Innigste zu) 293 Würde (Das Unvermeidliche mit) tragen 235 Würde (Doch eine) eine Höhe entfernte die Vertraulichkeit 202 Würfel (Der) ist gefallen 358 Würfelspiel (Das wilde, eiserne) 194 Wüste (Ein Prediger in der) 43 Wüste (Manna in der) 12 Wunde (Der alten) unnennbar schmerzliches Gefühl 386 Wunden (Der Narben lacht, wer) nie gefühlt 298 Wunden (Öl in die) giessen 73 Wunder (Das) ist des Glaubens liebstes Kind 174 Wunder (Zeichen und) 10 Wunderbar ('s klingt recht) 239 Wunderbare Blasen (Mein Gehirn treibt) auf 199 Wunderbaren (Beim) Gott - das Weib ist schön! 199 Wunderlicher Heiliger 33 Wunderschön ist Gottes Erde u.s.w. 159 Wunderschön (So'n bischen Französisch das ist doch ganz) 263 Wunderschönen (Im) Monat Mai 247 Wunsch (Dein) war des Gedankens Vater 295 Wurf (Wem der grosse) gelungen u.s.w. 195 Wurschtigkeit (Gänzliche) 545 Wurzel (Der Geiz ist die) alles Übels 89 Wurzel (Die Axt an die) legen 59 Wurzeln (Hier sind die starken) deiner Kraft 216 Wut (Was er blickt, ist) 242 Xanthippe (Zanktippe) 443 Yorick (Ach, armer)! 294 Zachäus auf allen Kirchweihen 76 Zählen (Man soll die Stimmen wägen und nicht) 218 Zählt (Er) die Häupter seiner Lieben 208 Zählt (Wer) die Völker, nennt u.s.w. 203 Zähnklappen (Heulen und) 64 Zahl (Ihre) ist Legion 72 Zahlen beweisen, sagt Benzenberg 232 Zahn der Zeit 299 Zahn um Zahn 12 Zahn (Verderblich ist des Tigers) 209 Zankapfel 96 Zanktippe 444 Zart (Geh' den Weibern) entgegen 164 Zarte (O) Sehnsucht, süsses Hoffen! 208 Zarten (Wo das Strenge mit dem) u.s.w. 208 Zartgefühl 155 Zaubernacht (Mondbeglänzte) 232 Zaum (Seine Zunge im) halten 91 Zehntausend (Die oberen) 309 Zeichen der Zeit 66 Zeichen und Wunder 10 Zeichen (Wie anders wirkt dies) auf mich ein! 167 Zeit (Alles hat seine) 41 Zeit (Am sausenden Webstuhl der) 167 Zeit (Das ist die) der schweren Not 237 Zeit (Denn wer den Besten seiner) genug gethan u.s.w. 204. 402 Zeit (Der ersten Liebe goldne)! 208 Zeit (Des Menschen Engel ist die) 211 Zeit (Die goldene) 102 Zeit (Die) ist aus den Fugen 292 Zeit (Die kaiserlose, die schreckliche) 215 Zeit (Die) nur macht die feine Gährung kräftig 176 Zeit (Die schöne) der jungen Liebe! 208 Zeit (Es ändert sich die) 217 Zeit (Es hat ja noch) 251 Zeit ist Geld 356 Zeit (O, dass sie ewig grünen bliebe, die schöne) der u.s.w. 208 Zeit (Sich in die) schicken 83 Zeit (Von Zeit zu) seh' ich den Alten gern 174 Zeit (Wer den Besten seiner) genug gethan u.s.w. 204. 402 Zeit (Zahn der) 299 Zeit (Zeichen der) 66 Zeitalter (Das goldene) 102 Zeiten (Der hat gelebt für alle) 204. 402 Zeiten (Die) sind vorbei! 160 Zeiten (Du sprichst von), die vergangen sind 197 Zeiten (Ein Märchen aus alten) 248 Zeiten (Wer weiss, was in der) Hintergrunde schlummert 197 Zeitungsdeutsch 243 Zeitungsente 124 Zeitungsschreiber, ein Mensch, der seinen Beruf verfehlt hat 549 Zephises (Ich bin dein Vater) und u.s.w. 244 Zerfallen (Wenn der Leib in Staub) u.s.w. 215 Zermalmt (Das ... Schicksal, welches den Menschen erhebt, wenn es den Menschen) 201 Zerrbild 155 Zerspringt (Allzu straff gespannt) der Bogen 217 Zerstört (O, welch' ein edler Geist ist hier)! 294 Zerstreut (In alle Winde) 49 Zetergeschrei 46 Zeter Mordio! 46 Zeter schreien 46 Zeuge (Klassischer) 413 Zeugen (Durch zweier) Mund wird allerwegs u.s.w. 170 Zeugen (Himmel und Erde zu) anrufen 17 Zeugt (Noch eine hohe Säule) von verschwundener Pracht 242 Zeus (Was thun? spricht) 200 Ziehen (Das Erhab'ne in den Staub) 211 Ziel (Ein) aufs Innigste zu wünschen 293 Ziemt (Willst du genau erfahren, was sich) u.s.w. 166 Zieren (Güter, die das Leben vergänglich) 214 Ziert (Den Jüngling) Bescheidenheit 245 Zieten aus dem Busch 519 Zimmermann (Die Axt im Hause erspart den) 217 Zinnen (Auf den) der Partei stehen 181 Zittre, Byzanz! 314 Zittern (Mit Furcht und) 33 Zoïlus 452 Zoll (Jeder) ein König! 301 Zollfrei (Gedanken sind) 379 Zopf (Der) der hängt ihm hinten 237 Zorns (Die Schale des) ausgiessen 93 Zu Berge (Die Haare stehen mir) 28 Zu den Füssen eines Lehrers sitzen 81 Zu hoch (Das ist mir) 32 Zu leicht befunden werden 50 Zu löblichem Thun versammelt 178 Zu Schanden (Hoffnung lässt nicht) werden 81 Zu schwach, zu helfen 185 Zu seinen Vätern versammelt werden 21 Zu spät! Du rettest den Freund nicht mehr 205 Zu viel kann man wohl trinken, doch u.s.w. 147 Zu voll von Milch der Menschenliebe 299 Zudecken (Mit dem Mantel der Liebe) 134 Züchtigen (Mit Skorpionen) 27 Züchtigen und loslassen 77 Züchtigt (Wen der Herr lieb hat, den) er 38 Zuerst (Wer) kommt, mahlt zuerst 119 Zufrieden (Was frag' ich viel nach Geld und Gut, wenn ich) bin? 185 Zug (Der) des Herzens ist des Schicksals Stimme 210 Zugeknöpft 165 Zukunftsmusik 259 Zuletzt (Der brave Mann denkt an sich selbst) 215 Zum (Alles) Besten kehren 123 Zum Ganzen streben 201 Zum Kriegführen gehört Geld, Geld, Geld! 446 Zum Orkus hinab (Klanglos) 207 Zum Spott der Leute werden 34 Zum Sprichwort werden 19 Zum Tempel hinaus treiben 78 Zum Teufel ist der Spiritus u.s.w. 194 Zum Tode betrübt 163 Zum Werke, das wir ernst bereiten, geziemt sich wohl ein ernstes Wort 208 Zunehmen an Alter und Weisheit 73 Zunge (Es klebt Einem die) am Gaumen 30 Zunge (Falsche) 34 Zunge (Seine) im Zaum halten 91 Zunge (So weit die deutsche) klingt 227 Zunge (Wer Recht behalten will und hat nur eine) u.s.w. 170 Zungen (Mit) reden 72 Zur Fabel werden 19 Zur Liebe will ich dich nicht zwingen 186 Zur Rechten die Schafe, die Böcke zur Linken 70 Zur Salzsäule werden 7 Zur zweiten Natur geworden 373 Zurück (Der Starke weicht einen Schritt) 543 Zurück! Du rettest den Freund nicht mehr 205 Zurücksehnen (Sich nach den Fleischtöpfen Ägyptens) 12 Zurückzukommen (Auf besagten Hammel) 420 Zusetzen (Seiner Länge eine Elle) 63 Zwar weiss ich viel, doch möcht' ich Alles wissen 174 Zweck (Der) heiligt die Mittel 439 Zweck (Weiter hat es keinen) 258 Zwecken (Es wächst der Mensch mit seinen grössern) 204 Zween (Niemand kann) Herren dienen 62 Zwei Seelen und ein Gedanke u.s.w. 255 Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust 175 Zwei (Von) Übeln das kleinere wählen 378 Zweier (Durch) Zeugen Mund wird allerwegs u.s.w. 170 Zweifelsohne 266 Zweifle an der Sonne Klarheit, zweifle an der Sterne Licht u.s.w. 293 Zweig (Auf keinen grünen) kommen 29 Zweischneidiges (Ein) Schwert 38 Zweite (Doch der) folgt sogleich 265 Zweite (Lieber der Erste in einem Dorf, als der) in Rom 458 Zweite Natur 373 Zweiten (Keinen) zu versenden haben 217 Zweites Ich 358 Zwickauer, Zwückauör 263 Zwiespalt der Natur 232 Zwietracht (Der Apfel der) 96 Zwingen (Zur Liebe will ich dich nicht) 186 Zwischen Himmel und Erde schweben 26 Zwischen Lipp' und Kelches Rand, schwebt der u.s.w. 108 Zwischen mich und mein Volk soll sich kein Blatt u.s.w. 535 Zwischen uns sei Wahrheit! 162 Zwölfte Stunde 67 Zwückauör 263 2. Französiche Sprache. A nos moutons 421 A quoi bon? 375 Ah, il n'y a plus d'enfants! 276 Aliment de l'esprit 522 Allons, enfants de la patrie! 284 Alouettes rôties 103 Amphitryon 273 Angoisses patriotiques 499 Après nous le déluge! 481 Archiprêt 500 Assassin juridique 152 Au demeurant le meilleur fils du monde 271 Bas bleu 502 Briller par son absence 427 Bureaucratie 478 Ça ira! 500 Calembourg 122 Car tel est notre plaisir 472 Catilina est aux portes, et l'on délibère 374 Céladon 272 Cent Jours 494 C'est le commencement de la fin 298 C'est le lapin, qui a commencé 241 C'est plus qu'un crime, c'est une faute 487 Ce n'est pas imiter un homme que peter et tousser comme lui 204 Chambre introuvable 494 Chaque pays a le gouvernement, qu'il mérite 266 Chaque soldat v. Tout soldat etc. 490 Chassez le naturel, il revient au galop 278 Chauvin, Chauvinisme 288 Cherchez la femme! 424 Chevalier sans peur et sans reproche 472 Chronique scandaleuse 272 Corriger la fortune 369 Corriger le vice du moyen par la pureté de la fin 440 Couronnement de l'édifice 285 Cri de douleur 469 Dans son genre il est grand, mais son genre est petit 467 Danser sur un volcan 496 De l'abondance du coeur la bouche parle 65 Demi-monde 289 Dépit amoureux 273 Dis-moi ce que tu manges, je te dirai ce que tu es 283 Doctrinaire 495 Du sublime au ridicule il n'y a qu'un pas 489 Ecrasez l'infâme 280 Elle est grande dans son genre, mais son genre est petit 467 Embarras de richesses 277 Enfant terrible 287 Entente cordiale 497 Entre bouche et cuillier avient souvent grand encombrier 108 Et le combat cessa, faute de combattants 272 Et l'on revient toujours à ses premiers amours 286 Et voilà justement comme on écrit l'histoire 279 Fable convenue 279 George Dandin, tu l'as voulu! 275 Grand dans son genre, mais son genre est petit 467 Guerre aux châteaux! Paix aux chaumières! 483 Il attend que les alouettes lui tombent toutes rôties 103 Il est peu de distance de la roche Tarpéienne au Capitole 484 Il faut être bien héros pour l'être aux yeux de son valet de chambre 453 Il n'y a plus d'enfants! 276 Il n'y a que le premier pas qui coûte 478 Il n'y a que les morts qui ne reviennent pas 485 Il n'y a rien de changé en France, il n'y a qu'un Français de plus 491 Il vaut mieux perdre un bon mot qu'un ami 397 Il y a des juges à Berlin 284 Il y a fagots et fagots 274 Ils n'ont rien appris ni rien oublié 486 Ils sont passés, ces jours de fête 282 Ils veulent être libres et ne savent pas être justes 485 Impossible n'est pas un mot français 283 J'appelle un chat un chat et Kolet un fripon 277 Je crains Dieu et n'ai point d'autre crainte 563 Je n'en vois pas la nécessité 479 Je prends mon bien où je le trouve 275 Je trouve deux hommes en moi 175 Je veux que le dimanche chaque paysan ait sa poule au pot 474 Jeunesse dorée 486 Juste milieu 276 J'y suis, et j'y reste 498 L'ami du genre humain n'est point du tout mon fait 274 L'Amphitryon où l'on dîne 273 L'appétit vient en mangeant 270 L'assassinat est le mode de destitution usité en Russie 483 La charte sera désormais une vérité 496 La critique est aisée, et l'art est difficile 278 La France est une monarchie absolue, tempérée par etc. 483 La France marche à la tête de la civilisation 497 La garde meurt et ne se rend pas 493 La grammaire qui sait régenter jusqu'aux rois 508 La grande nation 486 La hauteur des maisons empêch' de voir la ville 151 La mort sans phrases 484 La parole a été donnée pour déguiser la pensée 487 La patrie de la pensée 311 La peine est aux lieux qu'on habite et le bonheur où l'on n'est pas 283 La poule au pot 474 La propriété, c'est le vol 288 La recherche de la paternité est interdite 286 La roche Tarpéienne est près du Capitole 484 La vie est un combat 281 La vieille garde meurt et ne se rend pas 493 La voix du tout-Puissant a chassé cette armée 12 La vraie science et le vrai étude de l'homme, c'est l'homme 271 La vue d'un tel monument est comme une musique continuelle et fixée 337 Laisser à chacun gagner paradis comme il l'entend 518 Laissez faire, laissez passer! 478 Le combat cessa, faute de combattants 272 Le commencement de la fin 297 Le congrès ne marche pas; il danse 528 Le couronnement de l'édifice 285 Le Demi-monde 289 Le despotisme, tempéré par l'assassinat 483 Le meilleur des mondes possibles 278 Le meilleur fils du monde 271 Le pourquoi du pourquoi 515 Le quart d'heure de Rabelais 473 Le ridicule touche au sublime 489 Le rocher de bronze 516 Le roi règne et ne gouverne pas 470 Le secret d'ennuyer est celui de tout dire 281 Le silence du peuple est la leçon des rois 482 Le soleil d'Austerlitz 489 Le spectre rouge 289 Le style c'est l'homme 281 Le superflu, chose très-nécessaire 279 Le trompeur trompé 360 Le vrai seul est aimable 276 Légitimité 489 Les Centjours 494 Les dieux s'en vont 285 Les enfants terribles 287 Les envieux mourront, mais non jamais l'envie 274 Les extrêmes se touchent 282 Les jours de fête sont passés 282 Les morts vont vite 158 Les moutons de Panurge 270 Les paroles sont faites pour cacher nos pensées 488 L'Etat, c'est moi! 475 L'empire c'est la paix 498 L'exactitude est la politesse des rois 494 L'homme croit souvent se conduire lorsqu'il est conduit 177 L'homme propose, et Dieu dispose 39 L'Italie est un nom géographique 538 L'or est une chimère 287 L'ordre règne à Varsovie 497 Ma vie est un combat 281 Malade imaginaire 276 Marcher à la tête de la civilisation 497 Mieux vaut tard, que jamais 406 Mystifier, Mystification, Mystificateur 481 Nom géographique 538 Non parce que, mais quoique 496 Nourriture de l'âme 522 Nous avons changé tout cela 274 Nous dansons sur un volcan 496 Nous marchons sur des volcans 496 Nul n'aura de l'esprit, hors nous et nos amis 276 On ne prête qu'aux riches 66 On revient toujours à ses premiers amours 286 Ôte-toi de là, que je m'y mette! 45 Où est la femme? 424 Où peut-on être mieux qu'au sein de sa famille? 281 Où sont les neiges d'antan? 270 Oui, l'or est une chimère! 287 Panique 105 Par un peu d'artifice d'un sort injurieux corriger la malice 369 Pas trop de zèle! 489 Penser, vivre et mourir en Roi 520 Perdre vingt amis pour un bon mot 397 Petit-maître 475 Points noirs 499 Quart d'heure de Rabelais 473 Que diable allait-il faire dans cette galère? 275 Qui mange du pape, en meurt 465 Rabelais (Le quart d'heure de) 473 Reptile 554 Restaurant 481 Revanche pour Pavie! 287 Revanche pour Speierbach! 515 Revenons à nos moutons! 421 Rien appris ni rien oublié 486 Rien n'est beau que le vrai! le vrai seul est aimable 276 Rire homérique 321 Rocher de bronze 516 Rodin 288 Roué 478 Sans peur et sans reproche 472 Sans phrases 484 Sansculottes 483 Séide 281 Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer 302 Son genre est petit 467 Soyons amis, Cinna! 460 Surtout pas de zèle! 489 Tant de bruit pour une omelette! 477 Tartufe 274 Te souviens-tu, disait un capitaine etc. 246 Tel brille au second rang qui s'éclipse au premier 279 Tel est notre bon plaisir 472 Télégramme 505 Tempérée par l'assassinat 483 Tempête dans un verre d'eau 278 Tirer les marrons du feu 273 Toujours en vedette 521 Toujours perdrix! 474 Tous les genres sont bons, hors le genre ennuyeux 279 Tout comme chez nous 277 Tout comprendre c'est tout pardonner 285 Tout est perdu, fors l'honneur 473 Tout est pour le mieux dans le meilleur des mondes possibles 278 Tout soldat français porte dans sa giberne le bâton de maréchal de France 490 Trop de zèle! 489 Tu l'as voulu, George Dandin! 275 Un beau navire à la riche carène 287 Un mauvais quart d'heure 473 Un prince est le premier serviteur de l'état 520 Un sot trouve toujours un plus sot, qui l'admire 277 Une main lave l'autre 346 Une religion en robe de chambre 241 Ut, re, mi, fa, sol, la, si 431 Utopie 290 Vespasiennes 461 Voilà justement comme on écrit l'histoire 279 Voilà le soleil d'Austerlitz! 489 Vous êtes orfèvre, Monsieur Josse 274 Vous l'avez voulu, George Dandin, vous l'avez voulu! 275 Zèle (surtout pas de)! 489 3. Englische Sprache. A consummation devoutly to be wish'd 293 A horse, a horse! my kingdom for a horse! 297 A plague of sighing and grief etc. 295 A rose by any name would smell as sweet 299 Alas, poor Yorick! 294 All the perfumes of Arabia 299 Although the last, not least 296 And thus the native hue of resolution etc. 293 Anon, Sir, anon! 294 As plenty as blackberries 295 Ay, every inch a king! 301 Bluestocking 502 Boycotting 505 Brevity is the soul of wit 293 Brutus is an honourable man etc. 296 But to return to our sheep 422 Caliban 298 Caviare to the general! 293 Come cordial, not poison! 149 Come what come may etc. 299 Comedy of errors 300 Coming events cast their shadows before 308 Content, if hence th' unlearn'd their wants may view etc. 304 Doubt thou, the stars are fire etc. 293 Early to bed and early to rise etc. 305 England expects that every man will do his duty 504 Every inch a king! 301 Food for powder 295 Fool of Fortune 301 For a' that and a' that! 307 For Brutus is an honourable man etc. 296 For the rain it raineth every day 300 Fortune's fool 301 Frailty, thy name is woman! 292 Get thee to a nunnery! 294 God made him, and therefore let him pass for a man 298 Government and liberty 380 Grog 503 Have you prayed to night, Desdemona? 300 He jests at scars, that never felt a wound 298 He thinks too much; such men are dangerous 296 He was a man, take him for all in all etc. 292 He was not of one age, but for all times 301 Hell is paved with good intentions 305 Here I lay, and thus I bore my point 294 Hotspur 294 Household words 297 I awoke one morning and found myself famous 308 I could have better spared a better man 295 I scent the morning air 292 I shall not look upon his like again 292 I stay here on my bond 298 I would it were bed-time etc. 295 John Bull 302 It is a wise father that knows his own child 298 It is no crime to love 303 It was the nightingale and not the lark 299 Knowledge is power 291 Last, not least 296 Learned Theban 300 Lilliput 302 Long, long ago! 310 Love's labours lost 300 Lovelace 304 Lynch law 500 Man wants but little here below, nor wants that little long 306 Measures, not men 306 Men's evil manners live in brass etc. 297 Men talk only, to conceal the mind 488 Mischief, thou art afoot etc. 195 Misery acquaints a man with strange bedfellows 298 Montecchi and Capuletti 298 More matter, with less art 293 Much ado about nothing 300 My better half 290 My house is my castle 290 My poverty, but not my will, consents 213 Nation of shopkeepers 51 Never doubt, I love! 293 Niobe of Nations 309 O these men! 265 O, true apothecary! Thy drugs are quick 299 O, what a noble mind is here o'erthrown! 294 Othello 300 Poor Yorick! 294 Put money in thy purse! 300 Rain (For the) it raineth every day 300 Reptile 554 Romantic 231 Say from whence you owe this strange intelligence? 213 School for scandal 307 Sentimental 304 Something is rotten in the state of Denmark 292 Struggle for life 311 Such a questionable shape 292 Such a plot must have a woman in it 424 Sweet swan of Avon 301 Telegram 505 That is the humour of it 296 That is the question 293 That is the true beginning of our end 297 That which we call a rose etc 299 The almighty dollar 309 The better part of valour is discretion 295 The case is altered, quoth Plowden 146 The child is father of the man 308 The cups that cheer but not inebriate 307 The great Unknown 31 The huge round stone ... Thunders impetuous down etc. 326 The last, not least 296 The last of the Mohicans 310 The last rose of summer 308 The milk of human kindness 299 The native hue of resolution 293 The pale cast of thought 293 The Path-Finder 310 The poet's eye, in a fine frenzy rolling 297 The proper study of mankind is man 271 The rain it raineth every day 300 The rest is silence 294 The right man in the right place 505 The school for scandal 307 The time is out of joint 292 The upper ten (thousand) 309 The winter of our discontent 297 There are more things in heaven and earth etc. 292 There is many a slip t'wixt cup and lip 108 There is the humour of it 296 This was a man 292 Tho' last, not least in love 296 Though this be madness, yet there is method in it 293 Three removes are as bad as a fire 305 Thy drugs are quick 299 Thy wish was father, Harry, to that thought 295 Time and the hour runs through the roughest day 299 Time is money 356 Time is the measure of business, as money is of wares 356 'tis a consummation devoutly to be wish'd 293 'tis no crime to love 303 To be once in doubt, is once to be resolved 198 To be or not to be, that is the question 293 Too full of the milk of human kindness 299 Tooth of time 299 Tory 503 Ugly and cheap 559 Ugly and nasty 559 Upper (The) ten 309 Use every man after his desert, and who should 'scape whipping 293 Vanity Fair 302 Well roared, lion! 298 What fates impose, that men must needs abide 154 Whatever is, is right 229 What's Hecuba to him? etc. 293 What's in a name? that which we call a rose etc. 299 Where ignorance is bliss, 't is folly to be wise 150 Whig and Tory 503 Winged words 320 4. Italienische Sprache. Anch' io sono pittore! 466 Che vuoi di piu? 249 Chi non ama il vino, la donna e il canto etc. 125 Chiesa libera in libero stato 469 Così fan tutte 314 Di tanti palpiti 314 Do, re, mi, fa, sol, la, si 372 Dolce far niente 427 Dolce plebe 176 Donna è mobile 388 Dormi, che vuoi di più? 249 Eppur si muove! 467 Esci di li, ci vuo' star io! 44 Furia francese 313 Il dolce far niente 427 Il pubblico secreto 316 Lasciate ogni speranza, voi ch' entrate 312 Libera chiesa in libero stato 469 Libito fè licito 165 L'Italia farà da se! 467 Monarca, a cui nè anco, quando annotta, il Sol tramonta 198 Nel cor più non mi sento brillar la gioventù 314 Nel mezzo del cammin di nostra vita 312 Necessità 'l c' induce e non diletto 214 Nessun maggior dolore che ricordarsi del tempo felice etc. 312 Piaccia, se lice 166 Rè galantuomo 468 Se non è vero, è ben trovato 313 Tedesco furor 313 Tempi passati! 523 Trema, Bisanzio! 314 5. Spanische Sprache. Cansa de comer perdices 475 Como ellas no fueran tantas, fueran mas estimadas 148 Don Juan 116 Don Quijote 315 Donde hay musica, no puede haber cosa mala 222 Dulcinea 315 El Caballero del la Triste Figura 316 El huevo de lanuelo 463 El secreto á voces 316 La vida es sueño 316 Molinos de viento acometer 315 Muchos por faltos de sentido, no le pierden 149 Nuebo mundo 469 Rocinante 315 Ruin sea el que por ruin se tiene 178 Ultima razon de Reyes 316 6. Griechische Sprache. Ἃ πάσχοντες ὑφ' ἑτέρων ὀργίζεσθε, ταῦτα τοῖς ἄλλοις μὴ ποιεῖτε 53 Ἀεὶ φέρει τι Λιβύη καινόν 354 Αἰεὶ τὸν ὁμοῖον ἄγει θεὸς ὡς τὸν ὁμοῖον 327 Ἀκοῆς κρείσσων 412 Ἀκροάσομαι τοῦ τε κατηγόρου καὶ τοῦ ἀπολογουμένου ὁμοίως ἀμφοῖν 447 Ἀκρότητες, ἰσότητες 282 Ἀληθινὸς λόγος 350 Ἀλλ' ἀπ' ἐχθρῶν δῆτα πολλὰ μανθάνουσιν οἱ σοφοί 349 Ἀλλ' ἡδύ τοι σωθέντα μεμνῆσθαι πόνων 379 Ἀλλὰ τὰ μὲν προβέβηκεν, ἀμήχανόν ἐστι γενέσθαι 340 Ἀλλά, φίλος, θάνε καὶ σύ κ.τ.λ. 195. 323 Ἄλλος ἐγώ 358 Ἅμα καὶ τὸ χρήσιμον καὶ τὸ τερπνὸν ἐκ κ.τ.λ. 405 Ἁμαρτωλαὶ ... ἐν ἀνθρώποισιν ἕπονται θνητοῖς 339 Ἀναγκαῖον κακόν 357 Ἀνεῤῥίφθω κύβος 357 Ἀνέχου καὶ ἀπέχου 360 Ἀνήνυτον ἔργον Πηνελόπης 324 Ἀντίχριστος 90 Ἀπατᾶν δοκοῦντες ἀπατῶνται 359 Ἄριστον μὲν ὕδωρ 341 Ἄσβεστος γέλως 321 Αὖτις ἔπειτα πέδονδε κυλίνδετο λᾶας ἀναιδής 326 Αὐτὸς ἔφα 339 Βασιλέος ἐστι χεὶρ ὑπερμήκης 408 Βέλτερον ἀπολέσθαι ἕνα χρόνον κ.τ.λ. 526 Βέλτιον θανεῖν ἅπαξ, ἢ διὰ βίον τρέμειν 526 Βλασφημία 15 Βοὴν ἀγαθός 322 Βουλεύου δὲ πρὸ ἔργου ὅπως μὴ μωρὰ πέληται 55 Βούλομ' ἅπαξ πρὸς κῦμα χανὼν ἀπὸ θυμὸν ὀλέσσαι 526 Γαστέρες ἀργαί 331 Γλαῦκα εἰς Ἀθήνας 349 Γνῶθι σεαυτόν 330 Δακρυόεν γελάσασα 322 Δαναΐδων πίθος 107 Δεῖ πρότερον τὰ τέλη τῶν πραγμάτων σκοπεῖν 55 Δεσπότης νόμος 341 Διατριβὴ ἀργός 401 Διεῤῥιμμένα τὰ μέρη 398 Δὶς κράμβη θάνατος 425 Δοκεῖ δέ μοι καὶ Καρχηδόνα μὴ εἶναι 456 Δόμμυ πᾶ βῶ καὶ χαριστίωνι τὰν γᾶν κινάσω πᾶσαν 452 Δός μοι πᾶ βῶ καὶ κινῶ τὰν γᾶν 451 Δός μοι ποῦ στῶ καὶ κινῶ τὴν γῆν 451 Δός τι, λάβοις τί κα 346 Δόσις δ' ὀλίγη τε φίλη τε 325 Εʹ οὐσία 363 Ἑαυτὸν τιμωρούμενος 358 Ἐγὼ δ' ἀείσομαι, ἐκ Διὸς ἀρχόμενος 328 Εἰ γὰρ δὴ τὸν πάντα χρόνον ἐντεταμένα εἴη (τὰ τόξα) ἐκραγείη ἄν 217 Εἰς αὔριον τὰ σπουδαῖα 147 Εἷς κοίρανος ἔστω εἷς βασιλεύς 321 Εἷς οἰωνὸς ἄριστος ἀμύνεσθαι περὶ πάτρης 322 Εἰσίετε θαῤῥοῦντες, εἰσὶ γὰρ ἐνταῦθα θεοί 443 Ἐκ Διὸς ἀρχώμεσθα 328 Ἐκ τοῦ καρποῦ τὸ δένδρον 64 Ἐκ τοῦ περισσεύματος τῆς καρδίας τὸ στόμα λαλεῖ 65 Ἔλεγε ..., αὑτὸν δὲ ἐσθίειν, ἵνα ζώῃ 347 Ἐλλυχνίων ὄζειν 357 Ἔμαθεν ἀφ' ὧν ἔπαθε τὴν ὑπακοήν 333 Ἐμοῦ θανόντος γαῖα μιχθήτω πυρί 481 Ἐν τοῖς κακοῖς γὰρ οἱ ἀγαθοὶ σαφέστατοι φίλοι 367 Ἕνα ... ἀλλὰ λέοντα 334 Ἐξ ὄνυχος τὸν λέοντα γράφειν 328 Ἔπεα πτερόεντα 320 Ἔργον δ' οὐδὲν ὄνειδος 328 Ἔσσεται ἦμαρ, ὅτ' ἄν ποτ' ὀλώλῃ Ἴλιος ἱρή 322 Εὔκολος ἡ εἰς ᾅδου ὁδός 359 Εὕρηκα! 451 Εὐτυχῶν μὴ ἴσθι ὑπερήφανος, ἀπορήσας μὴ ταπεινοῦ 236 Ἐχθρῶν ἄδωρα δῶρα, κοὐκ ὀνήσιμα 387 Ζεὺς ὑέτιος 107 Ζωγραφία ποίησις σιωπῶσα κ.τ.λ. 337 Ζῷον πολιτικόν 353 Ἡ ἀρχὴ ἥμισυ παντός 400 Ἡ ἐν τῷ ποιεῖν ἐξουσία 414 Ἡ οὐλὴ μένει τῆς διαβολῆς 449 Ἡ φύσις οὐδὲν ποιεῖ μάτην 354 Ἠλύσιον πεδίον 98 Ηὐλήσαμεν ὑμῖν καὶ οὐκ ὠρχήσασθε 332 Θάλαττα, θάλαττα! 444 Θεοκρατία 360 Θεός νύ τις ἐστὶ καὶ αὐτή (Φήμη) 324 Θεῶν ἐν γούνασι κεῖται 323 Ἰδοὺ ἡ Ῥόδος, ἰδοὺ καὶ τὸ πήδημα! 333 Ἱστοὶ γυναικῶν ἔργα, κοὐκ ἐκκλησίαι 85 Ἰουδαίοις μὲν σκάνδαλον, Ἕλλησι δὲ μωρίαν 83 Ἰῶτα ἓν ... οὐ μὴ παρέλθῃ 60 Καὶ κύντερον ἄλλο ποτ' ἔτλης 327 Καὶ σὺ τέκνον! 459 Καί που τῶνδε (κακῶν) μνήσεσθαι ὀίω 326 Καὶ συμμανῆναι δ' ἔνια δεῖ 396 Καίσαρα φέρεις καὶ τὴν Καίσαρος τύχην 458 Κακὸν ἀναγκαῖον 357 Κακοῦ καταπαύσομεν ἀρχήν 409 Κοὐδαμοῦ καὶ πανταχοῦ 345 Καταφλέγειν τὰ πλοῖα 442 Κάτθανε καὶ Πάτροκλος, ὅπερ σέο πολλὸν ἀμείνων 195. 323 Κατόπιν ἑορτῆς 351 Κάτοπτρον εἴδους χαλκός ἐστ', οἶνος δὲ νοῦ 329 Κοσμοπολίτης 352 Κόσμος 338 Κρῆτες ἀεὶ ψεῦσται, κακὰ θηρία, γαστέρες ἀργαί 331 Κτῆμα ἐς ἀεί 348 Κύκνου θανάσιμος γόος 340 Λάθε βιώσας 411 Λαοὶ ἐπισπόμενοι θεοῦ ὀμφῇ 324 Λέγειν τὰ λεγόμενα 344 Μακάριοι οἱ πτωχοὶ τῷ πνεύματι 60 Μεταβολὴ πάντων γλυκύ 344 Μηδὲ λίην χαλεποῖσιν ἀσῶ φρένα, μηδ' κ.τ.λ. 236 Μηδὲν ἄγαν 330 Μηδὲν ἁμαρτεῖν ἐστι θεῶν 339 Μηδὲν θαυμάζειν 338 Μείδησε δὲ θυμῷ Σαρδάνιον μάλα τοῖον 327 Μήτε δίκην δικάσῃς, πρὶν ἀμφοῖν μῦθον ἀκούσῃς 447 Μία χελιδὼν ἔαρ οὐ ποιεῖ 335 Μικρὰ μεγάλοισι συμβαλεῖν 344 Νεῦρα πραγμάτων 445 Νεφελοκοκκυγία 349 Νόμος βασιλεύς 341 Νῦν χρὴ μεθύσθην 330 Ξυνηγορεῖς σιγῶσα τῷ κατηγόρῳ 432 Ὁ βίος βραχὺς, ἡ δὲ τέχνη μακρή 348 Ὃ γὰρ βούλεται, τοῦθ' ἕκαστος καὶ οἴεται 296 Ὁ γὰρ τοῖς ἀρίστοις ἐπαινούμενος ... εἰς τὸν ἔπειτα χρόνον κέκτηται τὴν τιμήν 402 Ὁ μὴ δαρεὶς ἄνθρωπος οὐ παιδεύεται 358 Ὁ τοῦ δεσπότου ὀφθαλμός 355 Ὁ τῶν Δαναΐδων πίθος 107 Οἳ ἀρούρης καρπὸν ἔδουσιν 322 Οἱ δυστυχοῦντες ἐξ ἑτέρων χείρονα πασχόντων κ.τ.λ. 333 Οἱ δ' ἐπ' ὀνείαθ' ἑτοῖμα προκείμενα χεῖρας ἴαλλον 324 Οἳ ἐξηπάτων καὶ αὐτοὶ ἠπατημένοι 359 Οἱ μάργαροι δηλοῦσι δακρύων ῥόον 148 Οἱ πτωχοὶ τῷ πνεύματι 60 Οἱ σοφισταὶ τοῖς ὀνόμασι παραπετάσμασι χρῶνται κ.τ.λ. 488 Οἶνος ἀνθρώποις δίοπτρον 329 Οἶνος ἔδειξε φύσιν 329 Οἶνος ἦν ἀληθής 329 Οἶνος λέγεται καὶ ἀλάθεα 329 Οἴνου δὲ μηκέτ' ὄντος, οὐκ ἔστιν Κύπρις 368 Ὁκόσα φάρμακα οὐκ ἰῆται, σίδηρος ἰῆται κ.τ.λ. 348 Ὅμοιον ὁμοίῳ αἰεὶ πελάζει 327 Ὃν οἱ θεοὶ φιλοῦσιν ἀποθνήσκει νέος 357 Ὀξὺς τὰ πράγματα 434 Ὅπερ ἔδει δεῖξαι 359 Ὀργὴ φιλούντων ὀλίγον ἰσχύει χρόνον 368 Ὁρῶ ἴχνη πολλῶν εἰσιόντων, ὀλίγων δὲ ἐξιόντων 334 Ὅσσα τε γαῖαν ἔπι πνείει τε καὶ ἕρπει 216 Ὅστις δ' ἀνάγκῃ συγκεχώρηκεν καλῶς 236 Ὅταν γὰρ ὀργὴ δαιμόνων βλάπτῃ τινά κ.τ.λ. 343 Ὅταν δ' ὁ δαίμων ἀνδρὶ πορσύνῃ κακά κ.τ.λ. 343 Οὐ γὰρ πώποτε εἶδεν ὀφθαλμὸς ἥλιον, ἡλιοειδὴς μὴ γεγενημένος 362 Οὔ οἱ ἀεικὲς ἀμυνομένῳ περὶ πάτρης Τεθνάμεν 323 τὸς ἀνδρὸς εἰς Κόρινθον ἔσθ' ὁ πλοῦς 402 Οὐ ταῦτά μοι σύνοιδεν ὁ λασανοφόρος 452 Οὔ τοι συνέχθειν, ἀλλὰ συμφιλεῖν ἔφυν 343 Οὐ τὸν τρόπον ἀλλὰ τὸν τόπον μεταλλάσσειν 401 Οὐδὲν γίνεται ἐκ τοῦ μὴ ὄντος 381 Οὐκ ἀγαθὸν πολυκοιρανίη, εἷς κοίρανος ἔστω 321 Οὐκ εἶδεν ὀφθαλμὸς ἥλιον, ἡλιοειδὴς μὴ γεγενημένος 362 Οὐκοῦν εἰς αὔριον τὰ σπουδαῖα 147 Ὀψὲ θεῶν ἀλέουσι μύλοι, ἀλέουσι δὲ λεπτά 361 Ὄψῃ δέ με περὶ Φιλίππους 296 Παθήματα, μαθήματα 333 Πάλαισμά θ' ἡμῶν ὁ βίος 281 Πανικὰ δείματα 107 Πανικὸς φόβος 106 Πάντα ῥεῖ 342 Παρατίθου τράπεζα 103 Πατρὶς γάρ ἐστι πᾶσ' ἵν' ἂν πράττῃ τις εὖ 349 Πέμπτη οὐσία 363 Πέτρην κοιλαίνει ῥανὶς ὕδατος ἐνδελεχείῃ 346 Πινακὶς ἄγραφος 354 Πλανῶντες καὶ πλανώμενοι 359 Πλασθέντα (Μὴ) μῦθον ἀλλ' ἀληθινὸν λόγον 350 Πλέον ἥμισυ παντός 327 Πλοῦτος νεῦρα πραγμάτων 445 Ποίησις ζωγραφία λαλοῦσα κ.τ.λ. 337 Πολέμιοι πάντες πᾶσι 352 Πολιτικὸν ζῶον 353 Πολλὰ μεταξὺ πέλει κύλικος καὶ χείλεος ἄκρου 108 Πολλὰ τὰ δεινὰ, κοὐδὲν ἀνθρώπου δεινότερον πέλει 343 Πολλῶν δ' ἀνθρώπων ἴδεν ἄστεα καὶ νόον ἔγνω 323 Πολυτελὲς ἀνάλωμα ὁ χρόνος 356 Πρᾷος τοὺς λόγους, ὀξὺς τὰ πράγματα 434 Πρὶν δ' ἂν τελευτήσῃ ἐπισχεῖν, μηδὲ καλέειν κω ὄλβιον 442 Πρὸς κέντρον λακτίζειν 80 Προσήλυτον ποιεῖν 68 Πρόσκαιρος 66 Πρῶτον ψεῦδος 356 Ῥᾷγες ὀμφακίζουσι 332 Ῥηϊδίως δὲ φέρειν ἀμφοτέρων τὸ λάχος (χρή) 236 Σαρδάνιον μείδησε 327 Σημεῖα καὶ τέρατα 10 Σκάνδαλον 83 Σκιᾶς ὄναρ ἄνθρωποι 341 Σπεῦδε βραδέως! 459 Σὺ δὲ ταῦτα αἰσχρῶς μὲν ἔσπειρας, κακῶς δὲ ἐθέρισας 380 Τὰ γὰρ δόλῳ τῷ μὴ δικαίῳ κτήματ' οὐχὶ σώζεται 342 Τὰ λεγόμενα λέγειν 344 Τὰ μὲν προβέβηκεν, ἀμήχανόν ἐστι γενέσθαι ἀργά 340 Τὰ νεῦρα τῶν πραγμάτων 445 Τὰ ὀνόματα παραπετάσματα τῶν διανοημάτων 488 Τἆλλα ἑρπετὰ καὶ πετεινά 216 Τὰν κεφαλὰν καὶ μὴ τὰν γραμμάν 452 Ταραχαὶ πανικαί 106 Τεθνάμεναι γὰρ καλόν κ.τ.λ. 323 Τέτλαθι δὴ κραδίη 327 Τὴν Αὐγείου βουστασίαν ἀνακαθῄσασθαι 110 Τῆς δ' ἀρετῆς ἱδρῶτα θεοὶ προπάροιθεν ἔθηκαν 328 Τίς ἂν δίκην κρίνειεν ... πρὶν ἂν παρ' ἀμφοῖν μῦθον ἐκμάθῃ 447 Τίς, πόθεν εἴς ἀνδρῶν 324 Τὸ γαμεῖν ἀναγκαῖον κακόν ἐστιν 357 Τὸ εἰθισμένον ὥσπερ πεφυκὸς ἤδη γίγνεται 373 Τὸ προσθεῖναι τοῦ ἀφελεῖν βασιλικώτερόν ἐστι 81 Τὸ φυλάξαι τἀγαθὰ τοῦ κτήσασθαι χαλεπώτερον 409 Τολμᾶν χρή, τὰ διδοῦσι θεοὶ κ.τ.λ. 236 Τὸν γὰρ οὐκ ὄντα ἅπας εἴωθεν ἐπαινεῖν 330 Τὸν δ' ἀγαθὸν (νόον) τολμᾶν χρή 339 Τὸν δ' ἐξήρπαξεν Ἀπόλλων 398 Τὸν τεθνηκότα μὴ κακολογεῖν 330 Τόπων μεταβολαὶ οὔτε φρόνησιν διδάσκουσιν, οὔτε κ.τ.λ. 401 Τοῦ θεοῦ θέλοντος 81 Τούτῳ νίκα 462 Τρίτος εἰς τὴν φιλίαν 448 Τῶν δ' ἀγαθῶν βασιλεὺς οἶνος ἔδειξε φύσιν 329 Φθείρουσιν ἤθη χρήσθ' ὁμιλίαι κακαί 85 Φίλος μὲν Σωκράτης, ἀλλὰ φιλτάτη ἡ ἀλήθεια 350 Χαρτίον ἄγραφον 354 Χεὶρ χεῖρα νίπτει 346 Χρήματα νεῦρα πραγμάτων 445 Χρυσοῦν γένος 102 Χρῶ τοῖς εἰρημένοις, ἢ ζήτει βελτίω τούτων 401 Χώρην γε οὐδεμίαν κατόψεται ἥλιος ὁμουρέουσαν τῇ ἡμετέρῃ 197 Ψυχὴ καλή 362 Ψυχῆς ἰατρεῖον 522 Ὤδινεν ὄρος εἴτα μῦν ἀπέτεκεν 335 Ὡς εἶναι σμικρὰ ταῦτα μεγάλοισι συμβαλεῖν 344 Ὡς ἐξελθὼν ζῆν διανοῇ, οὕτως ἐνταῦθα ζῆν ἔξεστιν 142 7. Lateinische Sprache. Ab igne ignem 377 Ab Iove principium 328 Ab ovo 404 Ab ovo usque ad mala 397 Abiit, excessit, evasit, erupit 372 Accipite de mea paupertate quod habeo, ne tacendo philosophus puter 431 Acheronta movebo 390 Ad Calendas graecas 459 Ad maiorem dei gloriam 466 Ad modum Minellii 502 Addito salis grano 417 Adhuc sub iudice lis est 404 Aequam memento rebus in arduis servare mentem! 393 Aes triplex circa pectus 392 Afflavit Deus et dissipati sunt 12 Ah, Corydon, Corydon! Quae te dementia cepit! 156 Alea iacta est 128. 358 Aliquando et insanire iucundum est 396 Allidor non laedor 11 Alta mente repostum 385 Alter ego 358 Altera pars Petri 432 Altum silentium 391 Amabilis insania 297 Amantes, amentes 367 Amantium irae, amoris integratio 368 Amicus certus in re incerta cernitur 367 Amicus Plato, sed magis amica veritas 350 Anathema sit! 86 An nescis longas regibus esse manus? 408 An nescis, mi fili, quantilla prudentia regatur orbis? 466 Annus iubilaeus 15 Apage, Satana! 59 Aqua haeret 378 Argenti montes 370 Ars longa, vita brevis 348 Arte corrigere illud, quod cecidit forte 369 Artifex est etiam, cui ad excercendam etc. 148 At pulchrum est digito monstrari et dicier: hic est! 417 Attingit [sapientia] a fine usque ad finem fortiter et disponit omnia suaviter 435 Audacter calumniare, semper aliquid haeret 449 Audi alteram partem! 448 Audiatur et altera pars 447 Augeae cloacas purgare 110 Aura popularis 376 Aurea mediocritas 394 Auri sacra fames 388 Aut Caesar aut nihil! 465 Aut prodesse volunt aut delectare poetae 405 Ave, imperator, morituri te salutant! 460 Barbarus hic ego sum, quia non intelligor ulli 411 Basiliscus hominem si aspiciat tantum dicitur interimere 417 Beati possidentes! 395 Beatus ille qui procul negotiis . . paterna rura bobus exercet suis 396 Bella gerant alii, tu, felix Austria, nube! 407 Bellum et pacem in sinu portare 454 Bellum omnium in (contra) omnes 352 Belua multorum capitum 400 Bene vixit qui bene latuit 411 Bis dat qui cito dat 383 Bonus et salutaris princeps senatui servire debet et universis civibus 521 Bonus vir semper tiro 422 Brevis esse laboro, obscurus fio 404 Caelum, non animum mutant, qui trans mare currunt 401 Caesar non supra grammaticos 508 Calumniare audacter, semper aliquid haeret 450 Canis a non canendo 372 Carpe diem! 393 Carthago delenda 456 Cassandra 387 Causa finita est 429 Cedant arma togae, concedat laurea laudi 378 Cedo maiori 422 Ceterum censeo 456 Charta non erubescit 379 Cibi condimentum est fames 347 Cinna, ex hodierno die inter nos amicitia incipiatur 460 Cito rumpes arcum, semper si tensum habueris 217 Clamitat ad coelum 5 Clarior est solito post maxima nebula Phoebus 433 Classicus scriptor 428 Classicus testis 413 Claudite iam rivos, pueri, sat prata biberunt 384 Coelum, non animum mutant, qui trans mare currunt 401 Cogitationis poenam nemo patitur 379 Cogito, ergo sum 272 Compelle intrare 74 Compesce mentem 393 Concordia discors 402 Concordia parvae res crescunt, discordia maximae dilabuntur 382 Confiteor: laudant illa, sed ista legunt 147 Consuetudo est altera natura 373 Consumitur annulus usu 346 Contra stimulum calcare 80 Contra torrentem dirigere brachia 54 Cor hominis disponit viam suam 39 Corinthum (Non cuivis homini contingit adire) 402 Corpus delicti 435 Corvus albus 425 Corydon 156 Crambe repetita 424 Credat Judaeus Apella! 398 Credo, quia absurdum 429 Crescentem sequitur cura pecuniam 395 Crescit animus, quoties coepti magnitudinem attendit 204 Crescit eundo 388 Cui bono? 375 Cui licitus est finis, etiam licent media 439 Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare 339 Cum dignitate otium 379 Cum finis est licitus etiam media sunt licita 439 Cum grano salis 417 Cur turbulentam fecisti mihi aquam bibenti? 415 Cycnea vox 341 Cycnus Dircaeus 301 Da veniam, Lenaee pater; peccavimus 74 Danaum fatale munus 387 Dat census honores 408 Dat tibi regna Venus 407 Dat veniam corvis, vexat censura columbas 423 Davus sum, non Oedipus 367 De mortuis nil nisi bene 330 De nihilo nihil 381 De omni re scibili et quibusdam aliis 434 De omnibus rebus et quibusdam aliis 434 De te fabula narratur 396 Debellare superbos 390 Decepti et deceptores 359 Decies repetita placebit 406 Deficiente pecu, deficit omne, nia 271 Dei gratia 84 Dei minorum gentium 373 Delectat variatio 345 Desidiosa occupatio 401 Desinit in piscem mulier formosa superne 403 Deteriora sequor 410 Deux ex machina 351 Deus nobis haec otia fecit 383 Dii immortales ad usum hominum fabricati paene videantur 302 Di minorum gentium 373 Dicique beatus ante obitum nemo supremaque funera debet 410 Dicitur et plaustris vexisse poemata Thespis 404 Diem perdidi! 461 Dies irae 39 Difficile est satiram non scribere! 423 Digito monstrari et dicier: hic est! 417 Dimidium facti qui coepit habet 400 Dira necessitas 395 Dircaeus cycnus 301 Discite iustitiam moniti et non temnere divos! 390 Discordiae malum 96 Discors concordia 402 Disiecta membra poëtae 397 Divide et impera! 471 Dixi et salvavi animam meam 49 Docendo discitur (discimus) 413 Dolor hic tibi proderit olim 408 Donec eris felix, multos numerabis amicos etc. 411 Ducunt volentem fata, nolentem trahunt 414 Dulce est desipere in loco 398 Dulce et decorum est pro patria mori 323 Dum docent discunt 413 Dum Roma deliberat, Saguntum perit 374 Dummodo risum Excutiat sibi, non hic cuiquam parcet amico 397 Duo cum faciunt idem, non est idem 370 Ecce homo! 79 Edax vetustas 410 Ego sum rex Romanus et supra grammaticam 509 Eheu fugaces, Postume, Postume, labuntur anni! 394 Eo maiora cupimus, quo maiora venerunt 185 Epistola non erubescit 379 Ergo bibamus! 462 Eripuit coelo fulmen sceptrumque tyrannis 413 Eris mihi magnus Apollo 384 Eritis sicut Deus, scientes bonum et malum 4 Errare humanum est 339 Errare malo cum Platone, quam cum istis vera sentire 373 Est deus in nobis, agitante calescimus illo 411 Est modus in rebus, sunt certi denique fines 397 Est nobis voluisse satis 407 Est quaedam flere voluptas 411 Et in Arcadia ego 436 Et quondam maiora tuli 327 Et quorum pars magna fui 386 Et semel emissum volat irrevocabile verbum 403 Et seminant dolores et metunt eos 380 Ex malis eligere minima 378 Ex nihilo nihil 381 Ex ungue leonem 328 Excitare fluctus in simpulo 278 Exegi monumentum aere perennius 395 Exemplis discimus 413 Exoriare aliquis nostris ex ossibus ultor 388 Experto credite! 391 Experto crede Roberto 391 Expertus Robertus 391 Extra muros 400 Faber est suae quisque fortunae 365 Fac ea, quae moriens facta fuisse velis 142 Fac spatium mihi, ut habitem! 44 Facies hippocratica 347 Facies non omnibus una, nec diversa tamen etc. 409 Facilis descensus Averno 359 Facit indignatio versum 423 Facta infecta facere verbis postulare 340 Facta mea, non dicta, vos sequi volo 68 Factum illud: fieri infectum non potest 340 Fama crescit eundo 388 Fas est et ab hoste doceri 349 Favete linguis! 394 Felix Austria! 407 Felix qui potuit rerum cognoscere causas 385 Ferrum et sanguis 418 Festina lente! 459 Fiat iustitia, et pereat mundus! 513 Fides facit fidem 455 Fides obligat fidem 455 Fidus Achates 389 Finis Poloniae! 470 Flavit Jehovah et dissipati sunt 11 Flavit spiritus tuus et operuit eos mare 11 Flectere si nequeo superos, Acheronta movebo 390 Fluctus in simpulo 278 Formosum pastor Corydon ardebat Alexin 383 Forsan et haec olim meminisse iuvabit 326 Fortes adiuvat ipsa Venus 337 Fortes fortuna adiuvat 336 Fortiter in re, suaviter in modo 434 Fortunae filius 399 Frondem in silvis non cernere 151 Frons ferrea 44 Fruges consumere nati 322 Fugit irreparabile tempus 385 Fuimus Troes! 387 Furor teutonicus 313. 420 Garrire incipiunt et ab hoc et ab hac et ab illa 435 Gaudium est miseris, socios habuisse poenarum 333 Genus irritabile vatum 403 Grammatici certant: et adhuc sub iudice lis est 404 Gutta cavat lapidem, non vi sed saepe cadendo 346 Habeat sibi 9 Habent sua fata libelli 429 Habita fides ipsam plerumque obligat fidem 455 Hanc veniam petimusque damusque vicissim 403 Hannibal ad portas 374 Haruspex ridens haruspicem 457 Heautontimorumenos 358 Heredis fletus sub persona risus est 382 Hic haeret aqua 378 Hic niger est, hunc tu, Romane, caveto! 398 Hic Rhodus, hic salta! 333 Hinc illae irae! 423 Hinc illae lacrumae! 367. 423 His utere mecum! 401 Hoc erat in votis 399 Hoc signo vinces 462 Hoc volo, sic iubeo; sit pro ratione voluntas! 424 Homines dum docent discunt 413 Homo bonus semper tiro est 422 Homo proponit, sed Deus disponit 39 Homo sum; humani nihil a me alienum puto 368 Horror vacui 271 Hos ego versiculos feci, tulit alter honores 392 Hostes omnibus omnes 352 Humanas actiones non ridere, non lugere, neque detestari, sed intelligere 441 Humanum est errare 339 Hunc tu, Romane, caveto! 398 Ignorabimus 557 Ignoramus 557 Iliacos intra muros peccatur et extra 400 Ille terrarum mihi praeter omnes angulus ridet 394 Illud iucundum nil agere 427 Imitatores, servum pecus 403 Impavidum ferient ruinae 394 Imperium et libertas 380 Impossibilium nulla obligatio est 428 In dubiis libertas 438 In dulci iubilo 433 In flagranti crimine comprehensi 431 In hoc signo vinces 462 In infinitum 173 In magnis et voluisse sat est 407 In maxuma fortuna minuma licentia est; neque studere, neque odisse, sed minume irasci decet 426 In medias res 404 In motu immotum 229 In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus.. caritas 438 In usum Delphini 477 In verba magistri iurare 399 In vino veritas 329 Inceptio est amentium, haud amantium 367 Incidis in Scyllam cupiens vitare Charybdin 433 Inde illae irae! 423 Inde irae et lacrumae! 423 Indocti discant et ament meminisse periti 304 Iners negotium 402 Infandum, regina, iubes renovare dolorem 386 Infelicissimum genus infortunii est fuisse felicem 312 Ingenium humanum, qua plura habet, eo ampliora cupit 185 Iniuria non fit volenti 429 Inopi beneficium bis dat, qui dat celeriter 383 Inquieta inertia 402 Integer vitae scelerisque purus 393 Inter arma silent leges 375 Interim fit aliquid 368 Intra muros 400 Introite, nam et hic Dii sunt! 443 Invenias etiam disiecti membra poetae 397 Invita Minerva 378 Ipsa sua melior fama 411 Ipse dixit 338 Ira furor brevis est 400 Iacta est alea 128. 358 Iam proximus ardet Ucalegon 387 Iota unum ... non praeteribit 60 Iucundi acti labores 378 Iudicium Paridis 97 Iuppiter pluvius 108 Iurare in verba magistri 399 Ius summum saepe est summa malitia 377 Iustitia in suo cuique tribuendo cernitur 377 Iustum et tenacem propositi virum 394 Labor omnia vincit improbus 385 Laeso et invicto militi 480 Lapis philosophorum 364 Latet anguis in herba 384 Latrantem stomachum bene leniet (cum sale panis) 399 Laudanda voluntas 412 Laudant illa, sed ista legunt 147 Laudator temporis acti 404 Leges bello siluere coactae 375 Leonina societas 335 Levemus corda nostra cum manibus ad Dominum in coelos! 49 Levis nota 431 Liberae sunt nostrae cogitationes 379 Libertati viam facere 238 Licentia poetica 414 Literae non erubescunt 379 Longo sed proximus intervallo 389 Longum iter est per praecepta, breve et efficax per exempla 413 Lucifer 43 Lucri bonus est odor ex re qualibet 461 Lucus a non lucendo 418 Lumen mundi 60 Lumina civitatis 60 Lupus in fabula 369 Maecenas 422 Maiori cedo 423 Maiorum gentium di 373 Male parta male dilabuntur 342 Male partum male disperit 343 Malum discordiae 96 Malum necessarium 357 Manet alta mente repostum 385 Manum de tabula! 450 Manus manum lavat 346 Maxima debetur puero reverentia 426 Mea parvitas 416 Mea tenuitas 416 Mea virtute me involvo 395 Medio flumine quaerere aquam 151 Medio tutissimus ibis 409 Mens agitat molem 390 Mens sana in corpore sano 425 Miles gloriosus 366 Militia est vita hominis 281 Mirabile videtur, quod non rideat haruspex, cum haruspicem viderit 457 Misera contribuens plebs 441 Miserae plebi 441 Miserere, precor, speciosoque eripe damno 161 Mobilium turba Quiritium 392 Monstror digito praetereuntium 417 Montes auri pollicens 370 Monumentum aere perennius 395 Morituri te salutant! 460 Mulier taceat in ecclesia 85 Multa cadunt inter calicem supremaque labra 108 Multa magis quam multorum lectione formanda mens 427 Multa tulit, fecitque puer, sudavit et alsit 406 Multis ille bonis flebilis occidit 393 Multum, non multa 427 Mundus vult decipi, ergo decipiatur 120 Mutato nomine de te fabula narratur 396 Nam tua res agitur, paries cum proximus ardet 403 Natura abhorret vacuum 271 Natura non facit saltus 354 Naturam expellas furca, tamen usque recurret 401 Ne quid nimis 330 Ne quid respublica detrimenti capiat! (Videant Consules) 373 Ne sutor supra crepidam! 451 Nec minor est virtus, quam quaerere, parta tueri 408 Nec frondem in silvis etc 151 Nec plus ultra 31 Nec ullum malum praeter culpam 214 Neminem timeo praeter deos 563 Nemo ante mortem beatus 442 Nemo ultra posse obligatur 428 Neque in bona segete nullum est spicum nequam etc. 417 Neque studere, neque odisse, sed minume irasci decet 426 Nervi belli pecunia 446 Nervi bellorum pecuniae 446 Nervus rerum 445 Nervus rerum agendarum 446 Nescis longas regibus esse manus? 408 Nescis, mi fili, quantilla prudentia regatur orbis? 466 Nescis, quid vesper serus vehat 372 Nihil agere delectat 427 Nihil est ab omni parte beatum 394 Nihil humani a me alienum puto 368 Nil admirari 338 Nil mortalibus arduum est 392 Nil sine magno vita labore dedit mortalibus 398 Nimitates aequalitates 282 Nisi inter omnes possibiles mundos optimus esset, Deus nullum produxisset 278 Nitimur in vetitum semper, cupimusque negata 407 Noli me tangere! 79 Noli turbare circulos meos! 452 Nomen atque (et) omen 365 Nomina sunt odiosa 375 Non cuivis homini contingit adire Corinthum 402 Non dolet, Paete! 461 Non eadem omnibus decora 164 Non erat his locus 403 Non est ad astra mollis e terris via 414 Non in omnes omnia convenit 164 Non liquet 375 Non multa, sed multum 427 Non multum, sed multa 427 Non nostrum tantas componere lites 384 Non numero, sed pondere 218 Non olet 461 Non omnia possumus omnes 371 Non omnibus eadem placent nec conveniunt quidem 164 Non omnis moriar 395 Non plus ultra 31 Non possidentem multa vocaveris recte beatum 395 Non possumus 80 Non propter vitam vivendi perdere causas! 425 Non scholae, sed vitae discimus 414 Non sum qualis eram 395 Non temnere divos 390 Non vitae, sed scholae discimus 414 Nondum omnium dierum sol occidit 406 Nonumque prematur in annum 406 Nosce te 330 Nuda veritas 393 Nulla dies sine linea! 450 Nulla est iniuria, quae in volentem fiat 429 Nulla fere causa est, in qua non femina litem moverit 424 Nullius boni sine socio iucunda possessio est 188 Nullum est iam dictum, quod non sit dictum prius 368 Nullum magnum ingenium sine mixtura dementiae 355 Nullus est liber tam malus, ut non aliqua parte prosit 417 Numerantur sententiae, non ponderantur 218 Nunc animis opus est, Aenea, nunc pectore firmo! 390 Nunc est bibendum 330 Nunquam minus solus sum, quam cum solus sum 456 Nusquam est, qui ubique est 345 Nutrimentum spiritus 522 O Corydon, Corydon! 156 O fortes peioraque passi mecum saepe viri etc 327 O imitatores, servum pecus! 403 O mihi praeteritos referat si Iuppiter annos! 390 O quantum est in rebus inane! 417 O sancta simplicitas! 509 O si tacuisses, philosophus mansisses! 430 O tempora, o mores! 372 Obscurus fio 404 Obstinata mente perfer, obdura! 408 Obstupui, steteruntque comae, et vox faucibus haesit 388 Occidit miseros crambe repetita magistros 424 Occupata in otio 401 Oculus domini fertilissimus in agro 356 Oderint dum metuant 371 Odi profanum vulgus et arceo 394 Ohe iam satis! 366 Olim meminisse iuvabit 326 Oleum et operam perdidi 366 Omne tulit punctum, qui miscuit utile dulci 405 Omnes eodem cogimur 393 Omnes una manet nox 393 Omnia mea mecum porto 336 Omnia non pariter rerum sunt omnibus apta 164 Omnia vincit Amor 384 Omnis homo mendax 37 Oratio pro domo 376 Otium cum dignitate 379 Paete, non dolet! 461 Panem et circenses 425 Par nobile fratrum 399 Parcere subiectis et debellare superbis 390 Pares cum paribus facillime congregantur 327 Parta tueri 408 Parturiunt montes, nascetur ridiculus mus 335 Pater patriae 9 Pater peccavi 74 Paterna rura bobus exercet suis 396 Paternoster 61 Patria est, ubicunque est bene 350 Pauper ubique jacet 410 Pax vobiscum! 78 Peccata clamantia 4 Peccatur intra et extra 400 Pectus est quod disertos facit 418 Per aspera ad astra 414 Per tot discrimina rerum 386 Per varios casus, per tot discrimina rerum 386 Pereat mundus! 513 Perfer et obdura 408 Periculum in mora 406 Persarum montes 370 Petimus damusque vicissim 403 Pia desideria 438 Pia fraus 410 Pictoribus atque poëtis quidlibet audendi semper fuit etc. 403 Plectuntur Achivi 400 Poscimur 393 Post festum 351 Post nubila Phoebus 433 Potius amicum quam dictum perdere 397 Potius sero, quam nunquam 406 Praefulgebant eo ipso, quod non visebantur 426 Principatus ac libertas 380 Principibus placuisse viris non ultima laus est 402 Principiis obsta 409 Pro aris et focis 379 Pro captu lectoris habent sua fata libelli 429 Pro deo, rege et patria 527 Pro domo 376 Pro patria mori 323 Probitas laudatur et alget 423 Procul negotiis 396 Propter vitam vivendi perdere causas 425 Proximus ardet Ucalegon 387 Proximus sum egomet mihi 368 Pulchrum est digito monstrari etc. 417 Pulvis et umbra sumus 395 Punctum saliens 353 Pyladea amicitia 97 Quadrupedante putrem sonitu quatit ungula campum 390 Quae enim seminaverit homo, haec et metet 380 Quae Mars aliis, dat tibi regna Venus 407 Quae medicamenta non sanant, ignis sanat etc. 348 Quaerenda pecunia primum est 399 Qualis dominus talis et servus 420 Quamvis sint sub aqua, sub aqua maledicere tentant 410 Quando conveniunt Catharina, Sybilla, Camilla etc. 435 Quandoque bonus dormitat Homerus 405 Quantilla prudentia! 466 Quantum est in rebus inane! 417 Quantum mutatus ab illo! 387 Quantum oculis, animo tam procul ibit amor 407 Quem Deus perdere vult, dementat prius 343 Quem Di diligunt, adolescens moritur 357 Qui desiderat pacem, praeparet bellum 430 Qui Deum amat, conari non potest, ut Deus ipsum contra amet 172 Qui statuit aliquid, parte inaudita altera etc. 447 Qui tacet, consentire videtur 432 Quicumque turpi fraude semel innotuit etc. 415 Qui tacet non fatetur, sed nec utique negare videtur 432 Quid me alta silentia cogis rumpere? 390 Quid novi ex Africa? 354 Quid sit futurum cras, fuge quaerere! 393 Quidquid agis, prudenter agas et respice finem 55 Quidquid delirant reges, plectuntur Achivi 400 Quidquid id est, timeo Danaos et dona ferentes 386 Quinta essentia 364 Quis leget haec? 371 Quis tulerit Gracchos de seditione querentes? 423 Quisquis ubique habitat nusquam habitat 345 Quo plura habet, eo ampliora cupit 185 Quo semel est imbuta recens, servabit odorem testa diu 400 Quod erat demonstrandum 359 Quod libet, hoc licet 166 Quod tibi fieri non vis, alteri ne feceris 53 Quorum pars magna fui 386 Quos Deus perdere vult, dementat prius 343 Quos ego! 386 Quot capita, tot sensus 399 Quot homines, tot sententiae 371 Quousque tandem 372 Rara avis 417 Rari nantes in gurgite vasto 386 Redde legiones! 460 Rei publicae nervi in pecunia consistunt 447 Relata refero 344 Repetita placebit 406 Requiescat in pace 33 Res severa est verum gaudium 413 Reservatio Jacobea 91 Reservatio mentalis 440 Respice finem 55 Restrictio mentalis 440 Rex probavit, non rempublicam suam esse sed se reipublicae 521 Rex regnat, sed non gubernat 470 Ridendo dicere verum 396 Risum teneatis, amici? 403 Roma aeterna 407 Roma deliberante Saguntum perit 374 Roma locuta est, causa finita est 429 Rudis indigestaque moles 409 Ruere in servitium 426 Rumpitur invidia 416 Saepe stilum vertas 398 Salus populi suprema lex 378 Salvavi animam meam 49 Sancta simplicitas! 509 Sanguis et ferrum 418 Sapere aude 339. 400 Sapiens ipse fingit fortunam sibi 365 Sapienti sat 366 Sat prata biberunt 384 Scientia et potentia humana in idem coincidunt etc. 292 Scientia potestas est 291 Sectores collorum et bonorum 372 Secunda Petri 432 Secundas res splendidiores facit amicitia et adversas leviores 188 Sed fugit interea, fugit irreparabile tempus 385 Sed nemo scit praeter me, ubi me premat 361 Sed praefulgebant, quod non visebantur 426 Semel emissum volat irrevocabile verbum 403 Semper aliquid haeret 450 Semper aliquid novi Africa affert 354 Semper homo bonus tiro est 422 Semper idem 444 Sermo hominum mores et celat et indicat idem 488 Sero medicina paratur 409 Servabit odorem testa diu 400 Servum pecus (Imitatores) 403 Sesquipedalia verba 404 Si componere magnis parva mihi fas est 410 Si deficiant vires, audacia certe laus erit 407 Si duo faciunt idem, non est idem 370 Si fractus illabatur orbis, impavidum ferient ruinae 394 Si libet, licet 166 Si natura negat, facit indignatio versum 423 Si parva licet componere magnis 344 Si quid novisti rectius istis, candidus imperti; si non, his utere mecum! 401 Si tacuisses, philosophus mansisses 430 Si vis pacem, para bellum 430 Sic flet heres, ut puella nupta viro etc. 382 Sic itur ad astra 390 Sic me servavit Apollo 398 Sic volo? sic iubeo: sit pro ratione voluntas! 424 Sic vos, non vobis 391 Silent leges inter arma 375 Sine Cerere et Libero friget Venus 368 Sine ira et studio 426 Sint Maecenates, non deerunt, Flacce, Marones 422 Sit pro ratione voluntas! 424 Societas leonina 335 Solamen miseris socios habuisse malorum 333 Speciosum damnum 161 Spectatum veniunt, veniunt spectentur ut ipsae 408 Stat (magni) nominis umbra 419 Stat pro ratione voluntas! 424 Stat sua cuique dies 391 Steterunt comae 388 Stilum (Saepe) vertas 398 Strenua inertia 401 Stultum facit Fortuna, quem vult perdere 343 Suave, mari magno, turbantibus aequora ventis etc 382 Suavis laborum est praeteritorum memoria 379 Suaviter in modo 434 Sub aqua maledicere tentant 410 Sub iudice lis est 404 Sub reservatione Jacobea 91 Sub specie aeternitatis 441 Sui cuique mores fingunt fortunam 365 Summa summarum 366 Summum ius, summa iniuria 377 Sunt certi denique fines 397 Sunt pueri pueri, pueri puerilia tractant 85 Supra grammaticam 508 Suprema lex salus populi 378 Sursum corda! 49 Sustine et abstine 360 Suum cuique 377 Tabula rasa 355 Taceat mulier in ecclesia 85 Tantae molis erat Romanam condere gentem! 385 Tantaene animis caelestibus irae! 385 Tantum religio potuit suadere malorum 381 Tempora mutantur, nos et mutamur in illis 506 Tempora si fuerint nubila, solus eris 411 Tempus edax rerum 410 Thespis (Dicitur et plaustris vexisse poemata) 404 Tibi omne est exedendum 371 Timeo Danaos et dona ferentes 386 Trahit sua quemque voluptas 384 Tres faciunt collegium 427 Tu, felix Austria, nube! 407 Tu ne cede malis, sed contra audentior ito! 889 Tu quoque? 459 Tu si hic sis, aliter sentias 368 Tua res agitur paries cum proximus ardet 403 Tulit alter honores 392 Tunica proprior pallio 366 Turbulentam alicui facere aquam 415 Tusculum 457 Tute hoc intristi, tibi omne est exedendum 371 Ubi bene, ibi patria 350 Ubi rem meam invenio, ibi vindico 276 Ultima ratio regum 317 Ultima Thule 385 Ultra posse nemo obligatur 428 Una salus victis nullam sperare salutem 387 Unde gentium 324 Unum quodque verbum statera aeraria pendere 56 Unus multorum 398 Unus pro multis 389 Unus quisque tantum iuris habet, quantum potentia valet 551 Unusquisque ius habet utendi omnibus mediis, sine quibus conservare se non potest 439 Usus tyrannus 342 Ut desint vires, tamen est laudanda voluntas 412 Ut pictura poësis 405 Ut, re, mi, fa, sol, la, si 431 Ut sementem feceris, ita metes 50 380 Utile dulci miscere 405 Utopia 290 Vademecum 437 Vae victis! 454 Vallis lacrimarum 35 Vanitas vanitatum et omnia vanitas 41 Vare, legiones redde! 460 Variatio (varietas) delectat 345 Varium et mutabile semper femina 388 Vectigalia nervi rei publicae 446 Veni, vidi, vici 458 Veniam petimusque damusque vicissim 403 Venite ad me omnes, qui stomacho laboratis etc. 481 Ventum seminabunt et turbinem metent 50 Veritas attributa vino est 329 Versate diu, quid ferre recusent, quid valeant humeri! 404 Verus amicus est tanquam alter idem 358 Vestigia terrent 334 Vexat censura columbas 423 Victrix causa diis placuit, sed victa Catoni 419 Videant consules, ne quid res publica detrimenti capiat 373 Video meliora proboque; deteriora sequor 410 Viperam sub ala nutricare 332 Vir bonus semper tiro 422 Vires acquirit eundo (fama) 388 Viribus unitis 538 Virtus post nummos 399 Vis comica 381 Vis consili expers mole ruit sua 394 Vita brevis, ars longa 348 Vitae me redde priori! 138 Vitae, non scholae, discimus 414 Vitae summa brevis spem nos vetat inchoare longam 393 Vitam impendere vero 424 Vivere est militare 281. 414 Volat irrevocabile verbum 403 Volenti non fit iniuria 429 Voluisse sat est 407 Vox clamantis in deserto 43 Vox faucibus haesit 388 Vox populi, vox Dei 324 Verlag der Haude & Spener'schen Buchhandlung (F. Weidling) in Berlin. *Treppenwitz der Weltgeschichte* von W. L. Hertslet. Vierte, neu bearbeitete Auflage. _Gebunden 5 Mark._ "Ein überaus und auf jeder Seite anziehendes Buch. Die Leistung ist eine ganz neue Betrachtung und Zusammenstellung historischer Irrtümer und Erfindungen, unterstützt von den besten und zuverlässigsten Belegen. ~Das Buch muss und wird gelesen werden!~" (_Georg Büchmann in der "Nationalzeitung"._) *Weltliche Texte* Aphorismenschatz der Weltlitteratur. Gesammelt von Fritz Hoddick. ~Dritte, vermehrte Auflage.~ _Gebunden 6 Mark_ "Das Buch darf in keiner gebildeten Familie fehlen; es ist ein Volksbuch im edelsten Sinne des Wortes und ein würdiges Seitenstück zu Georg Büchmanns "Geflügelten Worten". (_Triester Zeitung._) Die Gedichte des *Michelangelo Buonarroti* übersetzt und biographisch geordnet von Walter Robert-tornow. Herausgegeben von Georg Thouret. _Geheftet 16 Mark, gebunden 20 Mark._ *Gedichte* von Walter Robert-tornow. _Gebunden 3 Mark._ *Goethe in Heine's Werken.* Dargestellt von Walter Robert-tornow. _Geheftet 2 Mark._ Druck von G. Kreysing in Leipzig [Transcriber's Note/Transkriptionsnotizen--Alle Schreibweisen des Originals haben wir so weit wie möglich beibehalten. Bei fett gesetztem Text haben wir das Genitiv-s — wie im Original — nicht mit einbezogen: "*Schiller*s". Die "Berichtigungen" (gedruckt ohne Seitenangabe nach Seite xxxi des Originals) haben wir hierher verschoben und in der folgenden Liste der unklaren Textstellen mit berücksichtigt. Berichtigungen. Seite 81 Zeile 13 von oben setze "ἐστι" für "ἐυτι". " 152 " 2 " " " "das alte romantische" für "das romantische". " 168 " 16 " unten " "gewiss einmal bei" für "gewiss bei". " 183 " 12 " oben " "Abglanz" für "Glanz". " 201 " 13 " unten " "Das" für "Dass". " 261 " 8 " oben " "Menschenherz" für "Herz". " 360 " 3 " unten " "vermutet" für "ermutet". " 451 " 7 " " " "δός" für "δὸς". Abweichende Schreibweisen aus vergangenen Rechtschreib-Perioden haben wir jeweils unverändert belassen, wie z.B. Seite 84 "verheiratet"; Seite 179 "Verheirathung"; Seite 709 "Verheirathet" Seite 374 "variirte"; Seite 504 "variiert" Seite 176 "Vermuthung"; Seite 435 "Vermutung" Seite XIII "Stofffülle" Seite 103 "Faullenzer" Seite 19 "Fusssohle"; Seite 363 "Fusssteige"; Seite 110 "Missstände"; Seite 45 "Schlusssentenz"; Seite 563 "Schlussstein"; etc. Auf Seite 218 wurden die Zeichen für betonte und unbetonte Silben mit "-" and "u" dargestellt: - u u - - - - - u u - u u - - In Weimar und in Jena macht man Hexameter wie der. Möglicherweise unklare Textstellen haben wir entweder wie beschrieben verändert, oder mit Hinweis auf historische Schreibweisen unverändert belassen. Im Einzelnen: Seite XVII Er übte und verstand die Kunst, Verse aller Art zu schmieden. Komma verschoben von "Verse," zu "Kunst," Seite 56 (Buch 2 περὶ φιλοσοφίας) Klammer rechts hinzugefügt zu "φιλοσοφίας" Seite 66 übersetzt Luther πρόσκαιρος In diesem Buch kommt gelegentlich "ς" innerhalb des Wortes vor, wo heute "σ" Standard wäre. Zur besseren Lesbarkeit haben wir hier "πρόςκαιρος" verändert zu "πρόσκαιρος" Seite 70 *die Schafe zu*(_seiner_)*r Rechten* (_stellen, und_) "zu*(_seiner_)*r" unverändert belassen. Seite 74 sind klüger, denn die Kinder des Lichts..." ein Punkt hinzugefügt zu "Lichts.." Seite 78 "... er machte eine Geissel aus Stricken ein Punkt hinzugefügt Seite 81 τὸ προσθεῖναι τοῦ ἀφελεῖν βασιλικώτερόν ἐστι "ἐυτι" verändert zu "ἐστι" wie im Index und wie in den "Berichtigungen" angegeben Seite 85 Φθείρουσιν ἤθη χρήσθ' ὁμιλίαι κακαί Akzent auf "ἢθη" verändert zu "ἤθη" wie im "Index" Seite 90 ὁ ἀντίχριστος, Komma hinzugefügt zu "ἀντίχριστος" Seite 95 "Οὔλυμπος" Anführungszeichen links hinzugefügt Seite 96 ὃς νείκεσσε θεὰς, ὅτε οἱ μέσσαυλον ἵκοντο, τὺν δ' ᾔνησ' ἥ οἱ πόρε μαχλοσύνην ἀλεγεινήν Akzent auf "ἣ" verändert zu "ἥ" Seite 101 Auch der "Ἑλικών", Komma hinzugefügt zu "Ἑλικών" Seite 101 und sich in der Quelle "Ἱππουκρήνη", Komma hinzugefügt zu "Ἱππουκρήνη" Seite 103 ὀπταὶ κίχλαι μετ' ἀμητίσκων εἰς τὴν φάρυγ' εἰσεπέτοντο "ς" in εἰςεπέτοντο für bessere Lesbarkeit verändert zu "σ" siehe oben zu Seite 66 Seite 104 "ἀλλὰ γυνὴ χείρεσσι, πίθου μέγα πῶμ' ἀφελοῦσα Punkt [Satzfehler für Komma?] nach "ἀφελοῦσα." hier entfernt Seite 106 κινεῖς στρατιάν;" Anführungszeichen rechts hinter das Fragezeichen gesetzt in "στρατιάν;" Seite 106 φαντασιῶν ἐπαρωγέ, φόβων ἔκπαγλε βροτείων "ἐπαγωγέ" verändert zu "ἐπαρωγέ," Seite 107 "εἰς τὸν τετρημένον πίθον ἀντλεῖν", Anführungszeichen rechts hinzugefügt zu "ἀντλεῖν" Seite 107 "ὁ τῶν Δαναίδων πίθος" Anführungszeichen rechts hinzugefügt zu "πίθος" Seite 107 "Ζεὺς ὑέτιος" Anführungszeichen links und rechts hinzugefügt zu "Ζεὺς ὑέτιος" Seite 110 Τὴν Αὐγείου βουστασίαν ἀνακαθήρασθαι "ἀνακαθῄζασθαι" (oder "ἀνακαθῄρασθαι" ?) verändert zu "ἀνακαθήρασθαι" wie im [veränderten] "Index" Seite 116 "Der getreue Eckart und Der Tannenhäuser" "Tannenhäuser" verändert zu "Der Tannenhäuser" im Buchtitel Seite 124 "der Bruder Graurock und die Pilgerin" Schreibweise "der" unverändert belassen im Buchtitel Seite 126 Auch in ~Methfessels~ "Allgemeinem Commers- und Liederbuch" Schreibweise "Allgemeinem" unverändert belassen im Buchtitel Seite 136 Schelmuffskys Wahrhafftige, Curiöse und sehr gefährliche Reisebeschreibung "Schellmuffskys" verändert zu "Schelmuffskys" [siehe auch Seite 124, "~Schelmuffskys~ Curiöser und sehr gefährlicher Reisebeschreibung"] Seite 137 "Versuch in poetischen Fabeln und Erzehlungen" Anführungszeichen links hinzugefügt, aber "Erzehlungen" unverändert belassen im Buchtitel Seite 142 Ὡς ἐξελθὼν ζῆν διανοῇ, οὕτως ἐνταῦθα ζῆν ἔξεστιν Aspirant zu Ὡς dazugefügt wie im "Index" Seite 143 (Fußnote) Französischestr. 36 "Französischestr." unverändert belassen als historische Schreibweise Seite 152 Ritt in das alte romantische Land "das romantische" verändert zu "das alte romantische" wie im Index und wie in den "Berichtigungen" angegeben Seite 155 was wir nach Pius Alex. Wolffs "Preciosa" "Wollfs" verändert zu "Wolffs" Seite 168 Es ist ihr ewig Weh und Ach "Est" verändert zu "Es" Seite 168 Dir wird gewiss einmal bei deiner Gottähnlichkeit bange! "gewiss bei" verändert zu "gewiss einmal bei" wie im Index und wie in den "Berichtigungen" angegeben Seite 175 Nein, er gefällt mir nicht, der neue Burgemeister "Burgemeister" unverändert belassen als Schreibweise bei Goethe, Faust I--Der Tragödie Erster Theil, wie auch im Index Seite 183 Am farbigen Abglanz haben wir das Leben "Glanz" verändert zu "Abglanz" wie im Index und wie in den "Berichtigungen" angegeben Seite 184 Ludwig ~Gisekes~, Schauspielers und Choristen am Schikanederschen Theater "Gisekes" unverändert belassen, aber vermutlich "Giesecke" Seite 201 Das grosse gigantische Schicksal ... "Dass" verändert zu "Das" wie in den "Berichtigungen" angegeben Seite 206 eine bizarre Umgestaltung "bizarrre" verändert zu "bizarre" Seite 207 Goedekes "Historisch-kritischer Ausg." "Goedeckes" verändert zu "Goedekes" [siehe auch Seite 480 "Historisch-kritische Ausg. von Karl Goedeke"] Seite 210 Das eben ist der Fluch der bösen That "Dass" verändert zu "Das" Seite 213 ~Livius~ 28, 16: "pugna" "pagna" [oder "pagua" ?] verändert zu "pugna" Seite 217 der Geist brauche Spiel, um wieder denkfrisch zu werden "wider" verändert zu "wieder" Seite 233 Schon Maleachi 2, 10 ruft aus: "Haben wir nicht alle einen Vater?" Anführungszeichen rechts hinzugefügt zu "Vater?" Seite 235 (Wer sich der Notwendigkeit in schöner Weise fügt) Punkt von "fügt)." entfernt Seite 235 mit Benutzung der Streckfussischen Worte "Streckfussschen" verändert zu "Streckfussischen" [siehe auch im folgenden Absatz, "Die erste Zeile der Streckfussischen Grabschrift"] Seite 236 μηδὲ λίην χαλεποῖσιν ἀσῶ φρένα, μηδ' κ.τ.λ. "μήδε" verändert zu "μηδὲ" wie im "Index"; "μήδ'" verändert zu "μηδ'" Seite 236 Ὅστις δ' ἀνάγκῃ συγκεχώρηκεν καλῶς "δἀνάγκῃ" verändert zu "δ' ἀνάγκῃ" wie im "Index" Seite 240 Minister fallen, wie Butterbrode, gewöhnlich auf die gute Seite "Butterbrode" unverändert belassen als Originalschreibweise bei Börne Seite 246 s. Percy: "Reliques of ancient english poetry", 2. ed., London Anführungszeichen links entfernt vor "2." Seite 257 Rrrr! ein ander Bild! "Rrr!" verändert zu "Rrrr!" wie im Index Seite 261 Das arme Menschenherz muss stückweis brechen "Herz" verändert zu "Menschenherz" wie im Index und wie in den "Berichtigungen" angegeben Seite 262 Alles muss verrungeniert werden "verungeniert" verändert zu "verrungeniert" wie Seite 709 im Index Seite 270 Intra duo cibi distanti e moventi D'un modo, prima si morria di fame, Che liber' uomo l'un recasse a' denti Das Dante-Zitat findet sich so auch in: Rudolf Eisler, Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Berlin 1904 Seite 282 τὰ ἄκρα Akzent auf "ἀκρὰ" verändert zu "ἄκρα" Seite 285 "Alles richtig verstehen Anführungszeichen links hinzugefügt zu "Alles" Seite 290 "Institutes", T. 3, R. 162 Anführungszeichen links hinzugefügt zum Buchtitel Seite 291 ist Obiges übersetzt: for (denn) Klammer rechts hinzugefügt zu "denn" Seite 296 3. Olynthische Rede § 19 Klammer links hinzugefügt zu "3." Seite 296 *He thinks too much; such men are dangerous.* "to" verändert zu "too" Seite 296 *There's the humour of it,* "Ther' is" verändert zu "There's" Seite 297 Alltagsworte "Alttagsworte" verändert zu "Alltagsworte" Seite 301 Sämtl. Schriften, hrsg. v. Ehmann Punkt hinzugefügt zu "Sämtl" im Buchtitel Seite 308 the sunset of life gives me mystical lore "live" verändert zu "life" Seite 308 beginnt ein schwermütiges Lied seiner "Irischen Melodieen" "Irischen Melodieen" unverändert belassen Seite 309 ("about twice two thousand") "to" verändert zu "two" Seite 324 Οἱ δ' ἐπ' ὀνείαθ' ἑτοῖμα προκείμενα χεῖρας ἴαλλον "δἐπ' ὀνείαθ" verändert zu "δ' ἐπ' ὀνείαθ'" wie im "Index"; "χαῖρας" verändert zu "χεῖρας" wie im "Index" Seite 324 Φήμη δ' οὔ τις πάμπαν ἀπόλλυται, ἥντινα πολλοὶ Λαοὶ φημίζουσι. θεός νύ τις ἐστὶ καὶ αὐτή "πόμπαν" verändert zu "πάμπαν"; "θεὺς" hier als "θεός" gelesen Seite 327 (Τέτλαθι δὴ κραδίη.) καὶ κύντερον ἄλλο ποτ' ἔτλης. "ἄλλα" verändert zu "ἄλλο" wie im "Index" Seite 327 "Odyssee" 20, 301-2 Anführungszeichen links hinzugefügt zum Buchtitel Seite 329 "οἶνος, ὦ φίλε παῖ, καὶ ἀλάθεα ..." Anführungszeichen links hinzugefügt zu "οἶνος" Seite 329 "Artaxerx." 15 Klammer links hinzugefügt zu "Artaxerx." Seite 331 Κρῆτες ἀεὶ ψεῦσται, κακὰ θηρία, γαστέρες, ἀργαί Akzent auf "γάστερες" verändert zu "γαστέρες" wie im "Index" Seite 331 Παύεσθέ μοι ὀρχεόμενοι, ἐπεὶ οὐδ' ἐμέο αὐλέοντος ἠθέλετε ἐκβαίνειν ὀρχεόμενοι Akzent hinzugefügt zu "ἠθέλετε" Seite 339 ἁμαρτωλαὶ ... ἐν ἀνθρώποισιν ἕπονται θνητοῖς ... "ἀνδρώποισιν" verändert zu "ἀνθρώποισιν" wie im "Index" Seite 340 "de orat." 3, 2, 6 Schreibweise "de" unverändert belassen im Buchtitel, Anführungszeichen links hinzugefügt Seite 348 νομίζειν ἀνίατα)" Anführungszeichen rechts hinter die Klammer gesetzt bei ἀνίατα") Seite 348 γλαῦκ' Ἀθήναζ' ἤγαγε;" Anführungszeichen rechts hinter das Fragezeichen gesetzt bei "ἤγαγε;"" Seite 349 "Metam." 4, 428 Punkt hinzugefügt zum Buchtitel "Metam" Seite 350 "zu Platos Phaedon". Berl. 1811. S. 27) Klammer rechts hinzugefügt zu "S. 27" Seite 357 welche ohne Anmut der Form nächtliches Studium verrät.-- Anführungszeichen rechts entfernt von "verrät.--" Seite 358 "verus amicus est tanquam alter idem" Anführungszeichen links hinzugefügt zu "verus" Seite 360 Plutarch vermutet, dass der Scheidungsgrund "ermutet" verändert zu "vermutet" wie in den "Berichtigungen" angegeben Seite 362 "Das Gesicht ist nicht die Sonne Anführungszeichen links hinzugefügt zu "Das" Seite 371 "Üb. d. Zorn" 1, 20, 4 Klammer links hinzugefügt zu "Üb." Seite 373 d.h. "die oberen zwölf Götter" bei Cicero "Tusc." 1, 13, 29 Klammer rechts hinzugefügt zu "29" Seite 376 es ist nicht aufgeklärt Anführungszeichen links entfernt am Anfang des kursiv gesetzten Textes, wie im lateinischen Satz weiter oben ["non liquere"] Seite 381 Tantum religio potuit suadere malorum "suade" verändert zu "suadere" wie im Index Seite 398 die zerstreuten Gliedmaassen "Gliedmaassen" unverändert belassen Seite 398 I, 9, 71: unus multorum "I, 8, 71" verändert zu "I, 9, 71" Seite 400 I, 1, 76 nennt ~Horaz~ das römische Volk: "1" verändert zu "I" Seite 405 "Anacharsis" 6 u. 10.-- Anführungszeichen rechts hinzugefügt zum Buchtitel Seite 420 (vrgl. "Furia Francese" Klammer links hinzugefügt zu "vrgl." Seite 424 (d.h.: die Sittenrichter sind milde Klammer links hinzugefügt zu "d.h." Seite 428 Verrius Flaccus: "Klassischer Zeuge" "Vervius" verändert zu "Verrius" wie Seite 413 (beruht auf folgendem Satz des Verrius Flaccus) und wie im Index Seite 432 οὐ κάτοισθ' ὅθ' οὕνεκα ξυνηγορεῖς σιγῶσα τῷ κατηγόρῳ;" Anführungszeichen rechts hinter das Fragezeichen gesetzt bei "κατηγόρῳ;" Seite 442 "Aen." 5, 605 u. 659 ff. Anführungszeichen rechts hinzugefügt zum Buchtitel Seite 444 Dies "Thalatta! Thalatta!" Anführungszeichen rechts hinter das Ausrufezeichen versetzt Seite 445 τὸν πλοῦτον νεῦρα πραγμάτων Akzent für "πραγματων" hinzugefügt wie im "Index" Seite 446 im Frieden verschaffe ich Freuden "verchaffe" verändert zu "verschaffe" Seite 447 ἀκροάσομαι τοῦ τε κατηγόρου καὶ τοῦ ἀπολογουμένου ὁμοίως ἀμφοῖν "ἀπαλογουμένου" verändert zu "ἀπολογουμένου" wie im "Index" Seite 448 Graf und Dietherr "Diethen" verändert zu "Dietherr" im Buchautor [siehe auch Seite 130 "Graf und Dietherr"] Seite 448 Rechtssprüchwörter "Rechtssprüchwörter" [Seite 448] unverändert belassen, aber siehe auch "Rechtssprichwörter" [Seite 130] Seite 450 was durch ihn sprichwörtlich wurde).-- Anführungszeichen rechts ersetzt durch Klammer rechts in "wurde)" Seite 454 (Livius 5, 48, Florus 1, 13 und Festus S. 372) "Forus" verändert zu "Florus" wie Seite 456 (Florus 2, 15) und Seite 458 (Florus 4, 2) Seite 455 (Frkf. 1662, I, 346 No. 38) Klammer links hinzugefügt zu "Frkf." Seite 463 Es sind fatale Bursche in der Gesellschaft "Bursche" unverändert belassen als bekannte Schreibweise bei Goethe, siehe August Engelien, "Grammatik der neuhochdeutschen Sprache", Georg Olms Verlag, 1972; § 71: Alphabetisches Verzeichnis der Substantive mit schwankender Deklination; p.147f. Seite 466 die Welt regiert wird? "wrid" verändert zu "wird" Seite 472 (Es giebt auch eine Ausgabe von 1525.) Klammer links hinzugefügt zu "Es" Seite 497 eine Zeichnung von Grandville et Eugène Forest "Torest" verändert zu "Forest" [siehe fr.wikipedia Eugène_Forest ("Avec Grandville et Daumier il collabora aux journaux satiriques illustrés...")] Seite 501 Meffert Abweichende Schreibweisen "Meffert" [wie auch im Index], "Mefferdt", "MEFFERDS" jeweils unverändert belassen Seite 511 Kayser: "Geschichtsquellen über Tezel" Annab. 1877 Schreibweise "Tezel" unverändert belassen; aber "Annal." verändert zu "Annab." [= Annaberg] in der Ortsangabe Seite 514 über das Gespräch nach London an Lord Russell berichtet "Russel" verändert zu "Russell" Seite 516 Ich komme zu meinem Zweck und stabiliere die Souveränetät "Souveränität" unverändert belassen, aber auch "Souveränetät" [siehe STABILIEREN in DWB, Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Leipzig 1854-1961] Seite 518 "Die Religionen Müsen alle Anführungszeichen links hinzugefügt zu "Die" Seite 520 Archenholz "Archenholz" unverändert belassen, wie auch "Archenholtz" (Seite 523) Seite 521 müsse dem Senat dienen und der gesamten Bürgerschaft" Anführungszeichen rechts hinzugefügt zu "Bürgerschaft" Seite 527 In der Beilage III, Abs. 5 zu *Friedrich Wilhelm III.* "Wilhem" verändert zu "Wilhelm" Seite 528 den Schwerpunkt nach Ofen verlegen "Ofen" ist deutsch für "Buda", Teil der ungarischen Hauptstadt Budapest [siehe dazu Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Leipzig 1876: "Mit diesen Worten schildert man die österreichischungarische Staatsleitung, indem man damit andeuten will, dass jetzt das Hauptgewicht der Entscheidung von dem ungarischen Volke gegeben werde."] Seite 529 "Ges. W." 5, 228 Punkt hinzugefügt zu "W"; Klammer rechts hinzugefügt zu "228" Seite 546 diese meine Aussage zu beschwören." Anführungszeichen rechts hinzugefügt zu "beschwören." Seite 551 "Der ungeflügelte Büchmann") Klammer rechts hinzugefügt zu "Büchmann" Seite 573 Alles muss verrungeniert werden 262 "verungeniert" verändert zu "verrungeniert" wie Seite 709 im Index Seite 596 Schild des Glaubens "Schild der" verändert zu "Schild des" Seite 605 Echo (Ein Appell an die Furcht findet ... kein) 553 "findet ... kein Echo)" verändert zu "findet ... kein)" Seite 629 Gerechtigkeit (Recht und) Klammer rechts hinzugefügt zu "und" Seite 635 Wenn der Leib ... zerfallen Punkt hinzugefügt zu "Leib .." bei "Grosse" Seite 652 (Was ist mich das, mein ")Was" verändert zu "(Was" Seite 667 (u.s.w.) Punkt hinzugefügt zu "w." bei "Menschenleben" Seite 686 (Der Sieg des Miltiades lässt mich nicht) Klammer rechts hinzugefügt zu "nicht" Seite 697 Spuren (Errötend folgt er ihren) Klammer rechts hinzugefügt zu "ihren" Seite 704 Münchhauseniade "Münchhauseniade" unverändert belassen, aber siehe auch Seite 517 ("Münchhausiaden") Seite 709 "Verlorne Liebesmüh'", "Verlorner Sohn", "Verlorner Tag" "Verlorne", "Verlorner" unverändert belassen als historische Schreibweisen Seite 709 Verrungeniert "Verrungeniert" unverändert belassen als historische Schreibweise Seite 735 Household words "Households" verändert zu "Household" Seite 735 My house is my castle "may" verändert zu "my" Seite 740 Ἑαυτὸν τιμωρούμενος Aspirant für "Ἐαυτὸν" verändert zu "Ἑαυτὸν" wie im Textteil Seite 740 Ἐγὼ δ' ἀείσομαι, ἐκ Διὸς ἀρχόμενος Unsichtbares "Ἐ" ersetzt bei "Ἐγὼ" Seite 740 Εἰ γὰρ δὴ τὸν πάντα χρόνον ἐντεταμένα εἴη (τὰ τόξα) ἐκραγείη ἄν "εἔη" verändert zu "εἴη" wie im Textteil Seite 740 Εἷς οἰωνὸς ἄριστος ἀμύνεσθαι περὶ πάτρης Akzent auf "Εἷς" hinzugefügt wie im Textteil Seite 740 Ἐμοῦ θανόντος γαῖα μιχθήτω πυρί Überflüssiger Akzent von "Ἔμοῦ" entfernt zu "Ἐμοῦ" Seite 740 Ἐξ ὄνυχος τὸν λέοντα γράφειν Überflüssiger Akzent von "Ἔξ" entfernt zu "Ἐξ" Seite 740 Ἔπεα πτερόεντα "Επεα" verändert zu "Ἔπεα" wie im Textteil Seite 740 Εὐτυχῶν μὴ ἴσθι ὑπερήφανος, ἀπορήσας μὴ ταπεινοῦ Akzent auf "ἀπορὴσας" verändert zu "ἀπορήσας" wie im Textteil Seite 740 Ζῷον πολιτικόν Iota subscriptum für "Ζῷον" hinzugefügt wie im Textteil Seite 740 Θεός νύ τις ἐστὶ καὶ αὐτή (Φήμη) "Θεὸς" verändert zu "Θεός" wie im Textteil Seite 740 Ἱστοὶ γυναικῶν ἔργα, κοὐκ ἐκκλησίαι "Ἰστοὶ" verändert zu "Ἱστοὶ" wie im Textteil Seite 741 Ἰῶτα ἓν ... οὐ μὴ παρέλθῃ Iota subscriptum für "παρέλθῃ" hinzugefügt wie im Textteil Seite 741 Μηδὲ λίην χαλεποῖσιν ἀσῶ φρένα, μηδ' κ.τ.λ. "Μήδε" verändert zu "Μηδὲ" wie im Textteil; "μήδ'" verändert zu "μηδ'" Seite 741 Μικρὰ μεγάλοισι συμβαλεῖν "μεγαλοῖσι" verändert zu "μεγάλοισι" wie im Textteil Seite 741 Ὃ γὰρ βούλεται, τοῦθ' ἕκαστος καὶ οἴεται Akzent und Aspirant für "Ὀ" verändert zu "Ὃ" wie im Textteil; "τοῦθ," mit falsch gesetztem Komma verändert zu "τοῦθ'" wie im Textteil Seite 741 Ὁ μὴ δαρεὶς ἄνθρωπος οὐ παιδεύεται "ἄυθρωπος" verändert zu "ἄνθρωπος" wie im Textteil Seite 741 Οἱ δυστυχοῦντες ἐξ ἑτέρων χείρονα πασχόντων κ.τ.λ. "δυςτυχοῦντες" verändert zu "δυστυχοῦντες", siehe oben zu Seite 66 Seite 742 Οἱ δ' ἐπ' ὀνείαθ' ἑτοῖμα προκείμενα χεῖρας ἴαλλον "επ" verändert zu "ἐπ'" wie im Textteil Seite 742 Οἳ ἐξηπάτων καὶ αὐτοὶ ἠπατημένοι "Οἲ" verändert zu "Οἳ" wie im Textteil Seite 742 Ὀργὴ φιλούντων ὀλίγον ἰσχύει χρόνον "Ὁργὴ" verändert zu "Ὀργὴ" wie im Textteil Seite 742 Ὄψῃ δέ με περὶ Φιλίππους Akzent auf "δὲ" verändert zu "δέ" Seite 742 Πανικὸς φόβος Akzent auf "Πανικός" verändert zu "Πανικὸς" Seite 743 Πρὸς κέντρον λακτίζειν "λακτίξειν" verändert zu "λακτίζειν" wie im Textteil Seite 743 Προσήλυτον ποιεῖν "Προςήλυτον" verändert zu "Προσήλυτον" siehe oben zu Seite 66 Seite 743 Πρόσκαιρος "Πρόςκαιρος" verändert zu "Πρόσκαιρος" siehe oben zu Seite 66 Seite 743 Τὰ μὲν προβέβηκεν, ἀμήχανόν ἐστι γενέσθαι ἀργά Akzent auf "ἄργα" verändert zu "ἀργά" wie im Textteil Seite 743 Τὴν Αὐγείου βουστασίαν ἀνακαθήρασθαι Akzent auf "Τήν" verändert zu "Τὴν" wie im Textteil; "ἀνακαθῄσασθαι" (oder "ἀνακαθῄρασθαι"?) hier verändert zu "ἀνακαθήρασθαι" wie im [veränderten] Textteil Seite 743 Τὸ εἰθισμένον ὥσπερ πεφυκὸς ἤδη γίγνεται "ὥςπερ" verändert zu "ὥσπερ" siehe oben zu Seite 66 Seite 743 Τὸ προσθεῖναι τοῦ ἀφελεῖν βασιλικώτερόν ἐστι "προςθεῖναι" verändert zu "προσθεῖναι" siehe oben zu Seite 66 Seite 744 Φθείρουσιν ἤθη χρήσθ' ὁμιλίαι κακαί "Φθεέρουσιν" verändert zu "Φθείρουσιν" wie im Textteil Seite 744 Ὡς εἶναι σμικρὰ ταῦτα μεγάλοισι συμβαλεῖν Akzent auf "συμβαλεῖν" hinzugefügt wie im Textteil Seite 744 Accipite de mea paupertate ... philosophus puter "putor" verändert zu "puter" wie im Textteil Seite 751 Iam proximus ardet Ucalegon "ardef" verändert zu "ardet" wie im Textteil Siehe auch den Hinweis zur Transkription am Anfang des Textes.] End of the Project Gutenberg EBook of Geflügelte Worte, by Georg Büchmann and Walter Robert-tornow *** END OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK GEFLÜGELTE WORTE *** ***** This file should be named 43759-0.txt or 43759-0.zip ***** This and all associated files of various formats will be found in: http://www.gutenberg.org/4/3/7/5/43759/ Produced by Lars Aronsson, Robert Kropf, Stephen Rowland and the Online Distributed Proofreading Team at http://www.pgdp.net Updated editions will replace the previous one--the old editions will be renamed. 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Redistribution is subject to the trademark license, especially commercial redistribution. *** START: FULL LICENSE *** THE FULL PROJECT GUTENBERG LICENSE PLEASE READ THIS BEFORE YOU DISTRIBUTE OR USE THIS WORK To protect the Project Gutenberg-tm mission of promoting the free distribution of electronic works, by using or distributing this work (or any other work associated in any way with the phrase "Project Gutenberg"), you agree to comply with all the terms of the Full Project Gutenberg-tm License available with this file or online at www.gutenberg.org/license. Section 1. General Terms of Use and Redistributing Project Gutenberg-tm electronic works 1.A. By reading or using any part of this Project Gutenberg-tm electronic work, you indicate that you have read, understand, agree to and accept all the terms of this license and intellectual property (trademark/copyright) agreement. 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It exists because of the efforts of hundreds of volunteers and donations from people in all walks of life. Volunteers and financial support to provide volunteers with the assistance they need are critical to reaching Project Gutenberg-tm's goals and ensuring that the Project Gutenberg-tm collection will remain freely available for generations to come. In 2001, the Project Gutenberg Literary Archive Foundation was created to provide a secure and permanent future for Project Gutenberg-tm and future generations. To learn more about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation and how your efforts and donations can help, see Sections 3 and 4 and the Foundation information page at www.gutenberg.org Section 3. Information about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation The Project Gutenberg Literary Archive Foundation is a non profit 501(c)(3) educational corporation organized under the laws of the state of Mississippi and granted tax exempt status by the Internal Revenue Service. The Foundation's EIN or federal tax identification number is 64-6221541. Contributions to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation are tax deductible to the full extent permitted by U.S. federal laws and your state's laws. The Foundation's principal office is located at 4557 Melan Dr. S. Fairbanks, AK, 99712., but its volunteers and employees are scattered throughout numerous locations. Its business office is located at 809 North 1500 West, Salt Lake City, UT 84116, (801) 596-1887. Email contact links and up to date contact information can be found at the Foundation's web site and official page at www.gutenberg.org/contact For additional contact information: Dr. Gregory B. Newby Chief Executive and Director gbnewby@pglaf.org Section 4. Information about Donations to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation Project Gutenberg-tm depends upon and cannot survive without wide spread public support and donations to carry out its mission of increasing the number of public domain and licensed works that can be freely distributed in machine readable form accessible by the widest array of equipment including outdated equipment. Many small donations ($1 to $5,000) are particularly important to maintaining tax exempt status with the IRS. The Foundation is committed to complying with the laws regulating charities and charitable donations in all 50 states of the United States. Compliance requirements are not uniform and it takes a considerable effort, much paperwork and many fees to meet and keep up with these requirements. We do not solicit donations in locations where we have not received written confirmation of compliance. 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Hart was the originator of the Project Gutenberg-tm concept of a library of electronic works that could be freely shared with anyone. For forty years, he produced and distributed Project Gutenberg-tm eBooks with only a loose network of volunteer support. Project Gutenberg-tm eBooks are often created from several printed editions, all of which are confirmed as Public Domain in the U.S. unless a copyright notice is included. Thus, we do not necessarily keep eBooks in compliance with any particular paper edition. Most people start at our Web site which has the main PG search facility: www.gutenberg.org This Web site includes information about Project Gutenberg-tm, including how to make donations to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation, how to help produce our new eBooks, and how to subscribe to our email newsletter to hear about new eBooks.