The Project Gutenberg EBook of Handbuch der deutschen Kunstdenkmaeler, Bd.1, Mitteldeutschland, 1914 by Georg Dehio This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included with this eBook or online at http://www.gutenberg.org/license Title: Handbuch der deutschen Kunstdenkmaeler, Bd.1, Mitteldeutschland, 1914 Author: Georg Dehio Release Date: October 4, 2006 [Ebook #19460] Language: German Character set encoding: US-ASCII ***START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK HANDBUCH DER DEUTSCHEN KUNSTDENKMAeLER, BD.1, MITTELDEUTSCHLAND, 1914*** [Mitteldeutschland] Handbuch der deutschen Kunstdenkmaeler, Bd.1, Mitteldeutschland, 1914 by Georg Dehio Draft Edition!, (October 4, 2006) Deutscher Verein fuer Kunstwissenschaft Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaeler Begruendet vom Tage fuer Denkmalspflege Erster Band Mitteldeutschland Zweite Auflage BERLIN Verlegt bei Ernst Wasmuth A.-G. 1914 INHALT _Vorwort._ _Verzeichnis der Abkuerzungen._ _a) Nach Begriffsgruppen._ _b) Nach dem Alphabet._ _A_ _B_ _C_ _D_ _E_ _F_ _G_ _H_ _I_ _J_ _K und C_ _L_ _M_ _N_ _O_ _P_ _Q_ _R_ _S_ _T_ _U_ _V_ _W_ _Z_ _Ortsverzeichnis_ _ geordnet nach Staaten und Verwaltungsbezirken._ _Kuenstlerverzeichnis._ [Blank Page] _VORWORT._ Die erste Auflage dieses Werkes erschien in fuenf Baenden in den Jahren 1905-1912. Ich beginne die zweite mit dem Ausdruck des Dankes an alle, die mich bei der Ausfuehrung der ersten unterstuetzt haben. Ihre Zahl ist so gross, dass ich sie nicht einzeln nennen kann. An der Spitze steht die Dankespflicht gegen Seine Majestaet den Deutschen Kaiser, der auf Antrag des Tages fuer Denkmalpflege durch Allerhoechsten Erlass vom 27. Maerz 1904 die finanzielle Grundlage des Unternehmens sichergestellt hatte. Die erste Anregung war von dem Unterzeichneten auf der im Jahre 1899 in Strassburg tagenden Generalversammlung der Deutschen Geschichtsvereine gegeben worden. Der erste Tag fuer Denkmalpflege, Dresden 1900, setzte die Eroerterung fort und erklaerte sich hinsichtlich der Wuenschbarkeit lebhaft zustimmend, die Ausfuehrbarkeit allerdings wurde mehrfach angezweifelt. Unter diesen Umstaenden musste ich selbst die Arbeit uebernehmen, wohl wissend, dass sie mich auf eine laengere Reihe von Jahren vollstaendig in Anspruch nehmen werde. Sie zu einem erspriesslichen Ende zu fuehren waere mir auch nicht moeglich gewesen ohne die treue und unermuedliche Unterstuetzung der mir beigegebenen Kommission. Sie bestand aus Hugo Loersch, Cornelius Gurlitt und Adolf von Oechelhaeuser. Fuer Loersch, dessen Tod wir im Jahre 1907 zu beklagen hatten, trat Paul Clemen ein. Die Jahre des Zusammenarbeitens mit ihnen werden mir stets in dankbarer Erinnerung bleiben. Jetzt mit der zweiten Auflage tritt das Handbuch unter die Fuersorge des Deutschen Vereins fuer Kunstwissenschaft. Die grundlegende erste Bearbeitung hatte notwendig das Werk eines einzelnen sein muessen; die nun folgende nachpruefende und ergaenzende Kleinarbeit ist nur denkbar in der Verteilung auf viele. Das Einfachste und Wirksamste waere, wenn die Herren Konservatoren es sich zur Gewohnheit machen koennten, bei ihren amtlichen Denkmaelerbesichtigungen und bei ihrer Kenntnisnahme von der lokalen Forschung stets einen Blick auf das Handbuch zu werfen und die ihnen noetig erscheinenden Berichtigungen und Nachtraege gleichlaufend einzuzeichnen. Auf diese Weise wuerde ohne besondere Muehewaltung, fast automatisch, die Sammlung des Materials sich bewerkstelligen lassen. Ausserdem wiederhole ich meine an alle Benutzer gerichtete alte Bitte, mich auf etwaige Irrtuemer oder Luecken, moegen sie auch noch so geringfuegig sein, aufmerksam zu machen. Sie werden damit den Dank aller anderen Mitbenutzer sich verdienen. Aus den zahlreichen im Laufe der Jahre mir muendlich oder schriftlich zugegangenen Beurteilungen entnehme ich, dass die Einrichtung des Buches sich bewaehrt hat, sie konnte somit ohne wesentliche Veraenderungen in die neue Auflage heruebergenommen werden. Vor allem hat es Zustimmung gefunden, dass das Handbuch unter Verzicht auf Vollstaendigkeit, die ein Vorrecht der amtlichen Inventare bleiben muss, nur Sichtung und Auswahl gibt. Welche Gegenstaende aufzunehmen, welche auszuschliessen seien, das wird immer erneuter Ueberlegung beduerfen, und ich bitte, auch in dieser Hinsicht mir mit Ratschlaegen fernerhin zu Hilfe zu kommen. Keinesfalls sollte der bisher erreichte Umfang der einzelnen Baende in Zukunft wesentlich anschwellen duerfen. Wenn dieses bei dem vorliegenden ersten Bande einigermassen dennoch eingetreten ist, so ist es eine Folge des gerade hier sehr starken Nachschubs der Inventare. Zur Zeit der ersten Auflage waren etwa zwei Fuenftel des Gebietes noch nicht inventarisiert, jetzt fehlen nur noch der bayrische Bezirk Oberfranken und wenige Aemter in Unterfranken und dem Koenigreich Sachsen. Eine Veraenderung, an deren beifaelliger Aufnahme ich nicht zweifle, besteht in der Einschraenkung der Abkuerzungen. Ganz zu entbehren waren sie nicht, wenn anders eine noch weitergehende Erhoehung der Seitenzahl vermieden werden sollte. Strittiger wird das Urteil ueber eine zweite Veraenderung sein: die Weglassung der Literaturangaben. Ich habe mich dazu erst nach langer Ueberlegung entschlossen. Die Gruende sind folgende: 1. Vollstaendigkeit ist von vornherein ausgeschlossen; soll aber nur eine Auswahl gegeben werden, so fehlt dafuer jede konsequent anwendbare Begrenzung. 2. Es kommt nicht selten vor, dass der wichtigste Beitrag zur Beurteilung eines Denkmals nicht in den von ihm handelnden Sonderschriften, sondern in einem allgemeinen Werke enthalten ist; die Nachweise so weit auszudehnen, wuerde aber in der Summe viel zu viel Raum in Anspruch nehmen. 3. Bei der Benutzung als Reisehandbuch besteht an den Literaturangaben kaum ein Interesse; tritt es bei der Arbeit im Hause ein, so wird ein Zurueckgreifen auf die Inventare nicht zu entbehren sein, und dort findet man ja regelmaessig auch die Literatur bereits verzeichnet. Die Bibliographie der deutschen Kunstgeschichte ist eine Aufgabe fuer sich, und zwar eine sehr umfassende; ihre Loesung kann nicht nebenher auch von diesem Handbuch verlangt werden. Dagegen hoffe ich, als wichtigsten Zuwachs dieser zweiten Auflage, wofern nicht zu grosse Schwierigkeiten sich einstellen, zum Schluss ein alle fuenf Baende zusammenfassendes Sachregister zu bringen. Die dem Bande vorangestellte kleine Karte beabsichtigt nichts, als eine summarische Orientierung zu geben. Sie beschraenkt sich auf Verzeichnung der Kreisstaedte, durch die im Text die Lage eines Ortes bestimmt wird. Weiterzugehen, saemtliche in dem Bande beschriebenen Orte -- es sind mehr als 2000 -- aufzunehmen, waere ein Ding der Unmoeglichkeit gewesen. Strassburg, 31. Dezember 1913. *G. Dehio.* [Blank Page] _VERZEICHNIS DER ABKUeRZUNGEN._ _a) Nach Begriffsgruppen._ *beg.* begonnen. *erb.* erbaut. *voll.* vollendet. *gew.* geweiht. *zerst.* zerstoert. *Rest.* *rest.* Restauration, restauriert. *Jh.* Jahrhundert. _In Verbindung damit_ *A.* Anfang, *M.* Mitte, *E.* Ende, *H.* Haelfte, *V.* Viertel. *bez.* bezeichnet. *I.* Inschrift. *rom.* romanisch. *got.* gotisch. *Ma.* *ma.* Mittelalter, mittelalterlich. *Renss.* *renss.* Renaissance _als Substantivum und Adjektivum._ *Bar.* *bar.* Barock, barock. *Rok.* *rok.* Rokoko, rokoko. _In Verbindung mit diesen Stilbezeichnungen._ *fr.* frueh, *sp.* spaet. *K.* Kirche *Kap.* Kapelle. *Klst.* Kloster. *Basl.* Basilika. *Hllk.* Hallenkirche. *Gr.* Grundriss. *Sch.* Schiff, *3sch.* dreischiffig. *Msch.* Mittelschiff. *Ssch.* Seitenschiff. *Qsch.* Querschiff. *Fig.* *Figg.* Figur, Figuren. *Lhs.* Langhaus. *Bg.* Bogen. *Ark.* Arkade. *Pfl.* Pfeiler. *Sl.* Saeule. *Kapt.* Kapitell. *Gwb.* Gewoelbe. *Epit.* Epitaph. *Quadr.* *quadr.* Quadrat, quadratisch. *Rck.* *rck.* Rechteck, rechteckig. *1/2 kr.* halbkreisfoermig. *5/8 Schluss.* Schluss aus fuenf Seiten des Achtecks. *N* *n* Nord, noerdlich. *S* *s* Sued, suedlich. *O* *o* Ost, oestlich. *W* *w* West, westlich. _b) Nach dem Alphabet._ *A.* Anfang. *Abb.* Abbildung. *Ark.* Arkade. *bar.* barock. *beg.* begonnen. *bez.* bezeichnet. *Bg.* Bogen. *bmkw.* bemerkenswert. *E.* Ende. *ehem.* ehemalig. *Epit.* Epitaph. *erb.* erbaut. *Fig.* Figg. Figur, Figuren. *fr.* frueh. *gegr.* gegruendet. *gest.* gestiftet. *gew.* geweiht. *got.* gotisch. *Gwb.* Gewoelbe. *Gr.* Grundriss. *H.* Haelfte. *h.* heilig. *Hllk.* Hallenkirche. *I.* Inschrift. *Jh.* Jahrhundert. *K.* Kirche. *Kp.* Kapelle. *Kapt.* Kapitell. *Klst.* Kloster. *1/2 kr.* halbkreisfoermig. *Lhs.* Langhaus. *M.* Mitte. *Ma.* *ma.* Mittelalter, mittelalterlich. *Msch.* Mittelschiff. *N* *n* Nord, noerdlich. *O* *o* Ost, oestlich. *Pfl.* Pfeiler. *quadr.* quadratisch. *Qsch.* Querschiff. *Rck.* *rck.* Rechteck, rechteckig. *Renss.* Renaissance. *Rest.* *rest.* Restauration, restauriert. *Rok.* *rok.* Rokoko, rokoko. *rom.* romanisch. *S* *s* Sued, suedlich. *1 sch.* *2 sch.* etc. einschiffig, zweischiffig etc. *Ssch.* Seitenschiff. *Sl.* Saeule. *sp.* spaet. *ursp.* urspruenglich. *V.* Viertel. *voll.* vollendet. *W* *w* West, westlich, *whgest.* wiederhergestellt. *zerst.* zerstoert. _A_ _ABLASS._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* Der rechtwinklig geschlossene Chor mit rundbg. Fenster E. 13. Jh., seine Woelbung in spitzbg. Tonne 14. Jh. Wohlerhaltenes rom. SPortal, dessen 2 Saeulen mit zierlichen Blaetterkapitellen. Im uebrigen anspruchsloser Umbau in spaetester Gotik gegen M. 16. Jh. (mit Werkstuecken aus dem 1539 aufgeloesten Cisterc. Frauen-Klst. Soernzig) und A. 18. Jh. -- _Sakramentsnische_ um 1480; grosses _Holzkruzifix_ in kraftvollen Formen um 1560; _Altarkruzifix_ Meissener Porzellan bester Zeit. _ABTERODE._ RB Cassel Kr. Eschwege. *Pfarr-K.* Spgot. Seit 1809 Ruine. [*K.* des 1077 gegr. Benedikt.Klst. 1867 abgebrochen.] _ABTLOeBNITZ._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg. *Dorf-K.* Wesentlich noch der rom. Urbau, flachgedecktes Schiff, stark eingezogener rck. Chor mit Tonnengwb., darueber der Turm. -- Spgot. _Schnitzaltar_ A. 16. Jh. _Kanzel_ in Renss.-Formen. _ABTSWIND._ UFranken BA Gerolzhofen. *Protest. Pfarr-K.* Spgot. mit juengeren Veraenderungen. Am WTurm sehr huebscher Bar.Helm, schlank mit doppelter Laterne und doppelter Kuppel. -- Bmkw. _Schnitzaltar_ um 1500; im Schreine grosses Relief der Pietas, kraftvoll und originell; auf den Fluegeln (kaum von derselben Hand) links Dorothea und Katharina, rechts Barbara allein; die Malerei der Aussenseiten, vielleicht aus Nuernberger Werkstatt, unrestauriert. -- Eine zweite, vollplastische _Pietas_. -- Reste von _Gaden_. -- Im Ort charakteristische _Hoftore_. _ACHELSTAeDT._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld. *Dorf.-K.* modern bis auf den rom. Turm an der SSeite, die Ausbildung der Schalloeffnungen faellt durch Guete der Arbeit auf. _ADELSBERG._ UFranken BA Gemuenden. *Pfarr-K.* Turm 1335, im Untergeschoss Sakristei. Langhaus 1732. _Altarblaetter_ von _G. M. Bolster_ 1737. Ueber dem Westeingang _Rotsandsteinfigur_ St. Laurentius um 1400. _ADELSBORN._ Pr. Sachsen Kr. Worbis. *Schloss.* Einfacher Renss.Bau mit 2 Ecktuermen. _ADELSHAUSEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* 1 sch. Lhs. 1484; der eingezogene, turmtragende quadr. Chor aelter. _ADOLFSECK_ siehe Fulda. _AHORN._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Pfarr-K.* Chor und OTurm 14. Jh., der hohe spitze Holzhelm des letzteren mit 4 Ecktuermchen 1627. Aus derselben Zeit das Lhs. mit geputzter Flachdecke. -- An den Chorwaenden _Bronzetafeln_ mit Wappen und Inschr., von Grabsteinen abgeloest. _Wandgrab_ (Sandstein) _des Wilhelm v. Streitberg_ 1616, vielleicht das beste Werk des in dieser Gattung vielbeschaeftigten Nuernbergers _Hans Werner_ (unter Mitwirkung seines Schwiegersohnes _Veit Duempel_ aus Altenstein). Wandgrab des _Wilh. Ludwig v. Streitberg_ {~DAGGER~} 1638, Holz in steingrauem Anstrich. *Schloss*. 4 Fluegel um einen Hof; der Vorderbau 1556, ausgebaut 1621 von W. v. Streitberg; kolossales Satteldach mit der Traufe nach vorn; maechtige runde Flankentuerme mit ueberkragendem 8eck. Aufsatz und Haubendach. _Mobiliar_ 17. und 18. Jh. _AIDHAUSEN._ UFranken BA Hofheim. *Dorf-K*. Chor im OTurm, Unterbau frgot. An der flachen Lhs.Decke gute Stuckatur um 1770. Gute _Holzfig._ des hl. Sebastian um 1560. Mehrere alte _Glocken_, eine mit Ave Maria 14. Jh., eine andere 1436. -- In der Naehe mehrere _Bildstoecke_. _ALACH._ Pr. Sachsen Kr. Erfurt. *Dorf-K*. 1405. 1sch. mit Achteckschluss. _ALBERSDORF._ UFranken BA Ebern. *Dorf-K*. Gutes Beispiel einer Spaetbarocklandkirche; um 1720; mit gutproportionierter Fassade. _ALBERSRODE._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K*. rom. Turm mit gekuppelten Schalloeffnungen zwischen spgot. 3/8Chor und dem Schiff von 1823, _Altarwerk_ mit Figuren, aussen Gemaelde von einem eigenartigen _Cranachschueler_. _ALBSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Kirchhain. *Dorf-K*. spgot., Chor aus 8Eck, im Schiff Holzgewoelbe mit skulpierten Schlusssteinen. Umbau fuer Emporen 1714. _ALEXANDERBAD._ OFranken BA Wunsiedel. *Brunnenhaus* 1782 von _Riedel_ nach "franzoesischer" Bauart. _ALITZHEIM._ UFranken BA Gerolzhofen. *Dorf-K*. Got. Turm; Lhs. 1733. Gute Rok.-Einrichtung. Im Dorf _Bildstoecke_ von 1581, 1682 und um 1750 (gut). _ALKERSLEBEN._ Schwarzb.-Sondersh, LA Arnstadt. *Dorf-K.* westl. Teil 12. (?) Jh., oestl. Teil spaetgot. 16. Jh. _ALLENDORF_ b. Ober-Rottenbach Schwarzburg.-Rudolst. *Dorf-K.* _Schnitzaltar_ der Schule von Erfurt (?) M. 14. Jh. Ein _gleicher_ aus der Schule von Saalfeld 1485, Fluegel beiderseitig bemalt. _ALLENDORF_ a. Werra. RB Cassel Kr. Witzenhausen. *Stadt-K.* 1. H. 14. Jh. Ursp. 2sch. Halle, nach Brand 1637, bei welchem Gwb. und Pfll. zerstoert wurden (Anschluss der Kappen an die Schildwand noch sichtbar), 1sch. mit flacher Holzdecke hergestellt. Der 5/8Chor aus der Mittelachse nach S abgerueckt. Glockenturm in der Flucht der WFassade noerdl. am Sch. bez. 1427. 1898 durch _Schoenermark_ restauriert. *Wohnhaeuser* nach Brand 1638, in grosser Zahl klassische Beispiele des Fachwerkbaus. *Totenhalle* a. d. Friedhofe, interessanter Holzbau. *Ringmauern.* Ehemals doppelt. Die innere vollstaendig erhalten, 3 Tortuerme neuerlich abgebrochen. _ALLENDORF._ RB Cassel Kr. Kirchhain. *Kirche* huebscher Bau A. 18 Jh. _ALLENDORF._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. Ehem. *Cisterc.-Nonnenklst.*, gegr. um 1270, Neubau spgot., jetzt zu laendlichen Gebaeuden vernutzt. -- Im Dorf alte _Fachwerkhaeuser_ -- Die Burg _Frankenstein_ ohne Spuren verschwunden. Jetzt kuenstliche Ruine (erb. 1888!). _ALLMENHAUSEN._ Schwarzb.-Sondersh. LA Sondersh. *Dorf-K.* bez. 1581. -- _Grabmal_ zweier Herren von Schlotheim 1589, 1619. _ALLSTEDT._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Stadt-K. S. Johannis*, 1775 ganz neu gebaut, 1sch. mit polyg. Chor, Emporen in 3 Raengen, grosser Kanzelbau ueber dem Altar. *S. Wigperti*, angeblich Gruendung des 9. Jh.; im Bauernkrieg zerstoert; der spgot. Chor als Wohnhaus umgebaut; erhalten der breite rom. Turm auf rck. Chor, im Obergeschoss an den Schmalseiten 1, an den Breitseiten 3 Kuppelfenster, deren feines Detail, z. B. jonische Kannelierung der Teilungssaeulchen, in auffallendem Gegensatz zu dem ganz kunstlosen Charakter des uebrigen steht; ist es vielleicht aus einem anderen Bauwerk verschleppt? *Rathaus.* Im Erdgeschoss spgot. Portal von 1472; das Uebrige 16. und 17. Jh; die Vertaefelung des Sitzungssaales 1672. *Schloss.* Auf der Stelle der zuerst 979 genannten kaiserl. Pfalz; zuletzt bewohnt 1200 vom Staufer Philipp; dann in die Haende der Landgrafen uebergegangen. Der jetzige, noch immer sehr ausgedehnte Gebaeudekomplex aus dem sp.Ma. und der Renss.; massvoll rest. Das Obergeschoss des hinteren Schlosses hat E. 17. Jh. eine sehr reiche Ausstattung empfangen, von welcher die Stuckdecken, aus freier Hand modelliert, erhalten sind (aehnlichen Charakters wie in Schloss Eisenberg); ferner ein Kamin, gusseiserne Ofenplatten, mehrere Moebel; Porzellane und Tapeten aus 18. Jh.; reizender Ofenschirm von 1720. _ALMSDORF._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Kirche * spaetrom. breitrechteckiger WTurm mit gekuppelten Fenstern und 2 schlanken Spitzhelmen, deren Dachstuhl interessant verstrebt ist. Das Schiff ist mehrfach erneuert, unbedeutend, die alte Apsis abgebrochen. Aussen 2 Inschr. ueber Grundsteinlegung 1307 in Minuskeln, ueber eine (Almosen) Stiftung 1377 in Majuskeln. *Steinkreuz* mit Schwert. _ALSBERG._ RB Cassel Kr. Gelnhausen. *Kap. zum hl. Kreuz*, gegr. 1513 durch die Herren v. Hutten als Begraebnisstaette; kleiner rck. Bruchsteinbau, flachgedeckt, polyg. Chor, deformiert, wenn auch im Kern alt. -- _Hochaltar_ E. 17. Jh. _ALSLEBEN_ (Stadt). Pr. Sachsen Mansf. Seekreis. *Stadt-K*. neu; alt (rom.) nur der, uebrigens formlose, Turm. _ALSLEBEN_ (Dorf). Pr. Sachsen Mansf. Seekreis. Die vorm. *Kloster-K*. abgetragen. Ein rom. _Tympanon_ (Loewe und Drache durch einen Palmenbaum getrennt) nach Gernrode gebracht. Ebendort ein merkwuerdiger rom. _Taufstein_, 8seitig, mit rohen Reliefs. _ALTBESSINGEN._ UFranken BA Karlstadt. *Pfarr-K*. Bezeichnender Bau der Juliuszeit, rest. 1791 (klassizist. Stuckaturen). Einheitliche _Altarausstattung_ um 1690. _Geraete_ augsburgisch, von _F. X. Stipeldey_. _ALT-BURXDORF._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda. *Dorf-K*. Fruehgot. Ziegelbau M. 13. Jh. unter Einfluss von Klst. Gueldenstern, reizvoll durch schlichte, tuechtige Durchbildung. Schiff u. rechteck. Chor mit Holzdecken. Im Ostgiebel 3 spitzbg. Fenster, darueber Kreuzstabfries, die Giebel abgetreppt mit vortretenden Anfaengern. -- _Holzbildwerke_ des spgot. Altars. _ALT-CHEMNITZ._ K. Sachsen AH Chemnitz. *Dorf-K*. rom. Portal 13. Jh. _Altarwerk_ A. 16. Jh. _ALTENBACH._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K*. rom. Chor eingezogen quadr. und 1/2kr. Apsis. Rest. 1695 und 1838. -- Holzfigg. von einem spgot. _Fluegelaltar_. _ALTENBERGE._ Sachsen-Altenburg LA Roda. *Dorf-K*. spgot. -- Stattliches _Epitaph_ aus Stuck fuer A. L. v. Schwarzenfels {~DAGGER~} 1730. Im Herrenstuhl reich dekorierter _Ofen_ aus Gusseisen A. 17. Jh. _ALTENBEUTHEN._ Pr. Sachsen Kr. Ziegenrueck. *Dorf-K*. mit rom. OTurm, Sakristei 14. Jh. Schiff 18. Jh. Einfacher rom. _Taufstein_. _ALTENBURG._ Hauptstadt von Sachsen-Altenburg. *Unterkirche (S. Bartholomaei)*. Von den Hussiten 1430 zerstoert, 1459 wiederhergestellt; 1877 rest. und zum Teil (die ganze SSeite) umgebaut. 3sch. Halle mit schmalen Sschiffen (was fuer die vermutete Benutzung des aelteren Chors im 13. Jh. sprechen wuerde) und ungewoehnlichem oestl. Abschluss: das Mschiff schliesst mit 5 Seiten des 10Ecks ohne Vorchor, die Sschiffe abgeschraegt. WTurm 1668 (als Ersatz fuer eingestuerzte Doppeltuerme). -- Unter dem suedl. Ssch. als Ueberrest einer rom. K. weit kleineren Massstabes eine Krypta; quadr. mit 4graetigen Kreuzgewoelben zwischen rck. Gurten; die Mittelstuetze aus 4 derben Rundpfeilern gebuendelt; anschliessend 1/2kr. Apsis; das Detail deutet auf 12. Jh. *Oberkirche (Franziskaner)*. 1sch. Anlage vor 1238, sehr schlicht behandelt, Veraenderungen A. 16. Jh. *Bergerkloster (Augustinerchorherren)* gew. 1172; durch Brand 1588 zerstoert; jetzt nur die 2 WTuerme und wenige Reste des Lhs. erhalten. Backsteinrohbau mit Sandsteindetails oder Nachahmung von Sandsteinmotiven in Backstein. Die Backsteine scharriert aehnlich wie an den aeltesten Backsteinbauten an der Weser (Verden) und in Holstein. Ursp. eine regelmaessige kreuzf. Basilika im gebundenen System gewoelbt. Die hohen Tuerme haben in ihren 3 Obergeschossen jederseits 1 Paar gekuppelter Fenster, breite Ecklisenen und Stockwerkteilung durch Bogenfriese. Von der ehemaligen *Nikolai-K*. nur der breite WTurm uebrig, rom., mehrfach umgebaut. *Rathaus 1562-1564* vom weimarischen Hofbaumeister _Nik. __ Grohmann_; gehoert zu den kuenstlerisch bedeutendsten Rathaeusern der deutschen Renaissance; 1663 renoviert. Gr. annaehernd quadr. Die Komposition der Hauptfront erinnert an das Rathaus in Saalfeld: in der Mitte ein 8eckiger Treppenturm, im Gr. mit 5 Seiten vortretend, oberhalb des Dachgesimses allseitig frei werdend und das Gebaeude weit ueberragend; Kroenung mit einfacher welscher Haube; im Erdgeschoss 4eck. Vorbau mit Balustrade. Das Hauptgebaeude traegt ein maechtiges Pyramidendach. Demselben vorgelagert (Zusatz um 1580) an der OSeite zwei Zwerchhaeuser. Weiterer Schmuck: zwei Eckerker und mehrere Portale in italisierenden Formen. Am NOErker ein _Fries_ mit nackten Knaben, an Donatellos Altarwerk in Padua erinnernd; der entsprechende Fries des NWErkers hat in Flachbogenfeldern die Halbfiguren der damals lebenden Glieder des Fuerstenhauses. Die Fenstergewaende gotisierend, das Dachgesims im Verhaeltnis zu sonstigen deutschen Bauten der Zeit ungewoehnlich hervorgehoben: das Motiv des dorischen Frieses allerdings missverstanden. -- Inneres. Im Obergeschoss Vorsaal von maechtiger Erscheinung, durch 3 Holzsaeulen in 2 Schiffe geteilt; Einfassungen der Tueren aus Stein. *Amtshaus* 1725. *Magdalenenstift* 1665 als herzogl. Witwensitz. *Wohnhaeuser* aus 16. Jh.: Hillgasse 5, Markt 17, 73, Sporrengasse 2; aus 17. Jh.: Tiefstr. 12, Brudergasse 7, Schmoellersche Str. 14b; 18. Jh.: Johannisstr. 7, 16, Moritzstr. 6, Tiefstr. 2 und besonders stattlich das v. Seckendorffsche Haus am Bruehl 1724. *Herzogl. Schloss.* Im 11. und 12. Jh. Kaiserpfalz. Der jetzige sehr grosse Komplex aus 15.-18. Jh. -- _Schlosskirche_ (mit Kollegiatstift). Im Unterbau Reste aus 12. Jh.; Chor 1 H. 15. Jh.; Lhs. 2. H. Der Chor stark betont: 4 Langjoche und 5/12-Schluss; das 1sch. Lhs. nur 2 Joche. Der Chor aussen mit ueberaus reicher, wenn auch handwerkmaessig trockener Dekoration der Streben. Das innere ohne hoeheren architektonischen Gehalt, aber malerisch von grosser Wirkung, wozu die 1645 ff. ausgefuehrten Emporen und sonstigen Ausstattungsstuecke wesentlich beitragen. Im _Hochaltar_ Grablegung Holz bez. CTR 1647. Das _Chorgestuehl_ (1516, ueberarbeitet 1576) gerade in seiner Stilmengerei nicht ohne Reiz; prachtvolle _Orgel_ 1735 von _G. H. Trost_; _Kanzel_ 1595; _Grabmal_ des Markgrafen Wilhelm II. ({~DAGGER~} 1425) ursp. freistehende Tumba; _Grabplatte_ der Kurfuerstin Margarethe ({~DAGGER~} 1486) Bronze, die lebensgrosse Figur graviert, der Rahmen in flachem Relief, mit grosser Wahrscheinlichkeit als Jugendwerk _Peter Vischers_ anzusprechen. Auch unter den uebrigen Grabplatten und Gedenktafeln manches Gute. -- _Hauptschloss_. Der von den Zeitgenossen geruehmte Bau Friedrichs des Weisen (seit 1518) durch die Bauten von 1606 ff. und 1706 ff. grossenteils beseitigt. Von 1530 (?) der Rest der Hofgalerien im N der Kirche; interessante Verdeutschung roemischer Vorbilder; im Erdgeschoss Rundboegen auf toskanischen Rustikasaeulen, in den folgenden Geschossen von sukzessive abnehmender Hoehe Korbboegen, zuletzt jonische Saeulen. Die jetzige Haupterscheinung bedingt durch den Umbau 1706 bis 1744; Architektur von _G. S. Vater_, Malereien von _J. H. Ritter_, Stuckaturen von den Bruedern _Castelli_; der Brand 1864 hat im Innern vieles beschaedigt. Von den sonstigen Baulichkeiten hervorzuheben das _Schoenhaus_, ein Kasino im Sinne roemischer Gaerten. _ALTENBURG_ b. Bamberg OFranken. Auf den Ruinen der historisch denkwuerdigen *Burg* moderner Phantasiebau. _ALTENBURG._ RB Cassel Kr. Melsungen. *Burgruine.* Rundturm von 1388. _ALTENBURG_ b. Naumburg, Pr. Sachsen. Spuren der 1010 zerstoerten *Burg* des Markgr. Gunzelin. _ALTEN-DAMBACH._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen. *Dorf-K.* 1617 aehnlich Hinternah. _ALTENDORF._ RB Cassel Kr. Wolfhagen. *Dorf-K.* 18. Jh. mit spaetgot. Turm. Befestigter. Kirchhof, Wehrgang, Scharten. _ALTENGOeNNA._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* des 17. Jh. -- _Schnitzaltar_ um 1500, einer der besten des Gebietes, auch gut erhalten. _ALTENGRONAU._ RB Cassel Kr. Schluechtern. *Wasserburg* mit 4 Ecktuermen, alter Huttenscher Sitz. _ALTENHASSLAU._ RB Cassel Kr. Gelnhausen. *Martins-K.* (reformiert), im Kern 1 H. 13. Jh. Lhs. quadr. flachgedeckt; im O starker Turm; dessen gewoelbtes Erdgeschoss als Altarhaus. -- Innere Ausstattung 1752. *Lutherische K.* 1724 aus einem Jagdzeughaus aptiert. *Amtshaus* bez. 1593 und 1684. _ALTENHOF._ K. Sachsen AH Doebeln. *Dorf-K.* rom. Lhs. rck. 9: 10,5, Chor eingezogen quadr. mit Apsis, auch noch einige Detailsrom. -- Schoener _Kelch_ A. 16. Jh. _ALTENKUNDSTADT._ OFranken BA Lichtenfels. *Pfarr-K.* spgot. ursp. Hallenbau, spaeter die Pfeiler ausgebrochen und Holztonne; Chor bar. auf got. Fundament; Anzahl _Grabsteine_ aus 16. Jh. _ALTENRODA._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* WTurm und Ostchor gotisch, unbedeutend, das Schiff nach "der Architektur und Direktion" des Pfarrers _H. G. Zincke_ 1718, der seit 1711 mehrere Kirchen (Grosswangen, Wippach) gebaut. _ALTENSCHOeNBACH._ UFranken BA Gerolzhofen. *Prot. Dorf-K.* Polygonchor und Turm (SO) mit Krypta (Beinhaus) von 1496; Lhs. um 1600 erweitert, an der bemalten Balkendecke viele Wappen des fraenkischen Adels. -- _Epitaphe_ der Frh. v. Crailsheim und Geier; hervorzuheben das in Kunststein gefertigte altarartige des Georg Wolf von Crailsheim und seiner Schwester Anna Maria um 1600. *Burg* der Crailsheim spaetmittelalterliche Wasseranlage mit quadr. Bergfried und polyg. Bering. _ALTENSTEIN._ Sachsen-Meiningen Kr. Salzungen. *Schloss*. Neubau 1889. Bmkw. Kunstsammlung. Von der ma. Burg schwache Spuren. Der Park eine einheitliche Anlage von 1798-1803 und fuer diese Zeit bezeichnend; chinesisches Haeuschen, aber auch schon Ritterkapelle, Sennhuette, Aeolsharfe. Schoene steinerne Halbrundbank mit Bueste der Herzogin Charlotte Amalie 1801. _ALTENSTEIN._ UFranken BA Ebern. *Ehem. Dorf-K.* (ausser Gebrauch). Erb. 1561. Seltenes Beispiel einer intakten Renss.-Kirche kleinen Massstabes. *Burgruine.* Das maechtige, weithin sichtbar gelegene Stammschloss der Stein zum Altenstein. Zeitweise Sitz von 7 Einzelfamilien. In dem von einem tiefen Graben umschlossenen Mauerring noch grosse Reste einer starken Renss.-Befestigung (2 grosse Tortuerme), sowie ein maechtiger sprom. Bergfried (quadratisch, mit Bossenquadern; 13. Jh.), ferner Fragmente der stattlichen Burgkapelle aus 2. H. 15. Jh. _ALTENSTEIN._ RB Cassel Kr. Melsungen. *Ehem. Schloss*, jetzt Foersterhaus. Die aeltesten Teile der Ruine nach 1438. Wohnbau bez. 1620. _ALTERSHAUSEN._ Sachsen-Koburg LA Coburg. *Dorf-K.* Spgot. Anlage, 1sch. mit quadr. turmtragendem Chor. _ALTHAUSEN._ UFranken. BA Koenigshofen. *Dorf-K.* Chor im OTurm, mittelalterlich, 1573 erhoeht; Langhaus 1693. -- _Deckengemaelde_ (Triumph des Kreuzes) von _Joh. Peter Herrlein_, gegen 1777. _ALTHOeRNITZ._ K. Sachsen AH Zittau. *Schloss* 1650-54 von Meister _Valentin_ in Zittau fuer den Zittauer Buergermeister Chr. v. Hartig. Die Anlage des stattlichen und grosszuegigen Gebaeudes steht in den Hauptmotiven in der Tradition der deutschen Renaissance; 3geschossiger Hochbau auf 3eck. Gr.; 2geschossige, kraeftig und zugleich fluessig gegliederte Giebel, je 2 an den Langseiten, 1 an den Schmalseiten; 1 starker Eckturm (der zweite neu; die alte Wendeltreppe lag im Innern). _ALTJESSNITZ._ Pr. Sachsen Kr. Bitterfeld. *Dorf-K.* In der Anlage rom. Der spgot. _Schnitzaltar_ von den besseren. _ALTMUeGELN._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* Aeltester Teil der Turm, 1850 umgebaut. Chor und Langhaus unter B. Johann VI. von Meissen (1487-1512). Lhs. als 3sch. Halle geplant; Pfl. unausgefuehrt; jetzt Flachdecke, mit Malereien von 1720. Im 1sch. 3/8Chor reiches Netzgwb. -- Bmkw. _Grabdenkmaeler_ 1536, 1579. _ALTOSCHATZ._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* Gemengbau aus Spgot. und Bar. Der im O anschliessende Rundbau alter Karner (?) -- Stattliche ren. _Grabdenkmaeler_ aus Dresdener Werkstatt 1578, 1599; geringer das von 1620; charakteristische Zopfarbeit 1785. [Spgot. Fluegelaltar im Dresdener Altert. Ver. Inv. Nr. 95, 96.] _ALTSCHOeNFELS._ K. Sachsen AH Zwickau. *Burg.* Kap. auf qu. Gr. in den Formen des 15. Jh. -- Ausstattung 17. Jh. Im Hof Holzgalerien, im Innern spgot. geschnitzte Balkendecken auf reich behandeltem Staender. In der *Dorf-K.* _Altarwerk_ um 1500 und _Grabsteine_ der v. Wilkau A. 17. Jh. _ALTSTADT._ K. Sachsen AH Pirna. *Dorf-K.* 1sch. mit plattem Chor und Holzdecke, ursp. wohl sprom. Basilika, von welcher am OGiebel noch Reste erhalten; die Einzelheiten an die Nikolai-K. in Dippoldiswalde erinnernd. Unterspitzer Triumphbg. und 1/2kr. Oeffnungsbgg. der ehemaligen Seitenapsiden. -- _Altarwerk_ 1664. Reste eines spgot. _Schnitzaltars_ auf dem Kirchenboden. _ALTZELLE._ K. Sachsen AH Meissen. *Cisterc.-Klst.* (Ruine). Aeltestes und baugeschichtlich wichtigstes der Markgrafschaft. Gegr. 1162, 1175 die Wohngebaeude bezogen, 1198 Weihung der K., 1339 Andreas-Kap., 1506 Rest. saemtlicher Hauptgebaeude, 1540 Aufloesung des Klst., 1599 Blitzschlag und Verfall. -- _Kirche_. Erhalten nur 2 Bruchstuecke der WWand; fruehestes Zeugnis des Backsteinbaus in diesem Gebiet (an der mit Haustein gemischten Technik glaubt Stiehl einen italienischen Werkmeister zu erkennen). An Stelle des alten Chors 1787-1804 Mausoleum in nuechtern klassizistischen Formen. -- Kreuzgang und Klostergebaeude (wie in Maulbronn) auf der NSeite; im weiteren Umkreis Kapellen (ehedem 16) und Wohn- und Wirtschaftsgebaeude. Am besten erhalten das Tor der Ringmauer und das Winter-Refektorium. _Das Tor_; rom.; bedeutende Abmessungen; Gewaende (ueber 1 m im Boden) dreimal abgetreppt; Basaltquadern mit Bruchsteinfuellung, Archivolten Backstein mit Basaltrundstaeben, Basaltsaeulen mit Wuerfelkapitellen. _Winter-Refektorium_ (jetzt Kuhstall), westl. vom Kreuzgang und in gleicher Flucht mit dem Paradies der Kirche. Werkstoff Backstein. Anlage aehnlich Maulbronn. Niedrige in 2 Sch. kreuzgewoelbte Halle, 4 Sll. mit frgot. Basaltkaptt und 1 Pfeiler. Rundbg. Doppelfenster. An der sonst glatten WWand Strebepfeiler aus Backstein, an der OWand die frgot. Konsolen und rundbg. Schildbogen des ehem. Kreuzgangs. Das spgot. (1506) erneuerte Obergeschoss ein holzgetaefelter Saal mit grossen Vorhangbg. -- _Andreas-Kap_. (Wettinisches Erbbegraebnis) an der SWEcke der K. nur in den quadr. Grundmauern erhalten. -- Vom _Sommer-Refektorium_ auf der NSeite des Kreuzgangs die WWand mit 4 hohen schmalen spitzbg. Fenstern; [die 2 steinernen sprom. _Portale_ in die Stadt-K. von Nossen uebertragen]. Das _Kapitelhaus_ an der OSeite war ein rom. Steinbau. -- _Skulpturen_: a) im Mausoleum 4 wettinische Hochrelief-Grabplatten um 1300, prachtvolle frgot. Gewoelbeschlusssteine, Reste von hoelzerner Altarplastik um 1500 [ein vollstaendiger Fluegelaltar in Gleisberg]; b) im Abtshaus 2 Grabplatten A. 15. Jh.; c) im Garten got. Betsaeule um 1300. _ALZENAU._ UFranken BAmtsstadt. *Pfarr-K.* 1780; Burg 1386, hohes got. Wohngebaeude. _AMALIENRUHE_ b. Meiningen. *Herzogl. Gutshof*. Reichere Rok.-Einrichtung um 1760-70. _AMMELSHAIN._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.* rom., eingezog. quadrat. Chor mit Turm und Apsis, im Turm gekuppelte spitzbg. Fenster. _AMMERBACH._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* mit rom. OTurm ueber dem Altar. Grosses spgot. _Altarwerk_ mit Doppelfluegeln. _AMMERN._ Pr. Sachsen Kr. Muehlhausen. *Dorf-K.* modern. Bmkw. _Taufstein_ A. 14. Jh. _AMOeNEBURG._ RB Cassel Kr. Kirchhain. [*Kathol. K.* Neubau 1865 an Stelle einer schlichten got. Hallenkirche aus sp. 14. Jh., wobei der alte Turm erhalten blieb.] *Schloss.* Erb. von Kurmainz im 13. u. 14. Jh. Zerst. 1646, 1762, 1866. Noch immer grossartige Ruine. _AMORBACH._ UFranken BA Miltenberg. *Benediktinerabtei-K.*, jetzt protestant. 1742-47 ausgefuehrt als Umbau einer rom. K. Aus dieser der WBau und die Umfassungsmauern des Lhs. beibehalten. Der WFront eine Barockfassade vorgeblendet. Unberuehrt rom. die 3 Freigeschosse der Tuerme, etwa 2. H. 12. Jh., stattliche Abmessungen, Detail ohne Feinheit. -- Der neue Plan vom kurmainzischen Hofarchitekten General _v. Welsch_, ausgefuehrt vom Faehnrich _Schick_, der anscheinend auch einige Umaenderungen vornahm. Kreuzfoermige Basilika von 4 Joch im Lhs. Die breiten Pfll. mit gepaarten Pilastern besetzt. Tonnengwb. mit Stichkappen ohne Gliederung. In der Schildwand Kreisfenster. Die Profile durchweg von maessigem Relief. -- Im Chor setzt sich das System des Lhs. in 2 Joch fort, Schluss 1/2kr. -- Das Bedeutendste an der K. ist die in unuebertroffenem Gleichmass der Gesamtwirkung durchgefuehrte Dekoration. Sie rueckt den Bau in die erste Reihe der deutschen Rokokokirchen. Die _Stuckierung_ von _J. M. Feichtmayer_ und _Gg. Uebelher_. (Beide aus der Wessobrunner Schule, ersterer in Augsburg ansaessig, letzterer vorher in den "reichen Zimmern" der Muenchener Residenz und der Klst.K. Diessen taetig). Sie vertritt die deutsche Nuance des Rokoko. Die Farbe ist weiss, hie und da durch gelb und gold belebt, die Pilaster aus blassrot gestreiftem Stuckmarmor. Eine wichtige Rolle ist den _Deckengemaelden_ zugewiesen; voll. 1749 von _Math. Guenther_ aus Augsburg (einem Schueler der Asam, auch von Tiepolo beeinflusst; bedeutendster deutscher Freskomaler des 18. Jh.); im einzelnen fluechtig und maniriert, stupend sicher in Massenverteilung und Perspektive, der lichten Haltung des Ganzen trefflich angepasst. Die Seitenaltaere stehen zum Glueck nicht an den Schiffspfeilern, sondern an den Seitenwaenden unter den Fenstern; die antitektonische Tendenz des Rokoko spricht sich in ihnen sehr unumwunden aus; einige sehen aus wie aus Korallenriffen aufgebaut. Ausgefuehrt (bis nach 1760) von Kuenstlern aus Wuerzburg. Ebendaher die _Kanzel_ von _Joh. Wolfg. van der Auwera_ und die prachtvollen _Abschlussgitter_ des Lhs. von _Gattinger_. Verhaeltnismaessig sehr einfach die _Chorstuehle_; ein Teil soll zu Beichtstuehlen in der kathol. Pfarr-K. umgearbeitet sein. *Klostergebaeude*. An die rom. Epoche erinnert eine kleine Tuer im 2. Geschoss der SWand des suedl. Turmes, sie fuehrte in einen Korridor ueber dem Kreuzgang. Aus letzterem 20 Saeulchen von trefflicher Arbeit, E. 12. Jh., erhalten. Die Hauptgebaeude aus 17. und 18. Jh. (jetzt Residenz des Fuersten von Leiningen) gross, ohne spezielleres Interesse. Im Innern bmkw. der Bibliotheksaal von ca. 1790. *Kathol. Pfarr-K*. 1752-54. Ein stattlicher 3sch. Bau in dem im Rok. selten angewandten Hallensystem, aehnlich S. Peter in Mainz, beide vermutungsweise von _Jos. Val. Thoman_; das Aeussere in Quadern von rotem Sandstein, durch Doppelpilaster gegliedert, von guter Wirkung die mit der Chorapsis gruppierten Tuerme. _Deckengemaelde_ von _Zick_. Die trefflichen _Skulpturen_ des Hochaltars von _Joseph Keilwerth_ aus Wuerzburg (einem sonst unbekannten Kuenstler); besonders der h. Sebastian durch feine Empfindung und ehrliches Naturstudium ueber die Masse der zeitgenoessischen Produktion hervorragend. -- *Klostermuehle* 1448. (Inschr.) *Kurmainzisches Amtshaus* mit dem Wappen der Erzbischoefe Dither v. Isenburg und Berthold v. Henneberg (1475-1504). _AMORSBRUNN_ bei Amorbach. UFranken. *Kapelle.* 1521. Geschnitzter _Fluegelaltar_ mit der Wurzel Jesse, recht gute Arbeit um 1500. _AMSDORF._ Pr. Sachsen Mansf. Seekreis. *Dorf-K.*, rom. Turm zwischen Schiff und Apsis. _ANNABERG._ K. Sachsen Amtshauptstadt. *Anna-K.* 1499-1520. Hauptbaumeister _Peter von Pirna_ (?), seit 1515 _Jakob von Schweinfurt_. -- 3sch. Halle von 7 Joch auf 56 m L., oestl. Schluss in 3 parallelen polyg. Apsiden. Die Sschiffe sind fast ebenso breit wie das Msch., doch sind die Strebepfll. durchaus nach innen gelegt und zwischen sie steinerne Emporen von ca. 2,5 m Tiefe eingespannt; die oberhalb ihrer eintretende Raumerweiterung von origineller Wirkung; die Fenster in 2 Geschosse geteilt. Noch eigentuemlicher die querschiffartige Erweiterung im vorletzten Joch, wo im N und S im Erdgeschoss geschlossene Sakristeien und ueber ihnen gegen das Sch. geoeffnete Kapp. Die Unregelmaessigkeiten durch schraege Stellung der WWand und den im SW einspringenden Turm werden im Innern durch eine das ganze erste Joch einnehmende Empore ausgeglichen. Breite: Hoehe = ca. 25: 20, die Pfll. sehr schlank, mit einem Abstand von ca. 8,3 m. Die Decke mit Beseitigung aller Erinnerung an das Kreuzgwb. moeglichst als Einheit behandelt; hergestellt von _Barthel v. Durbach_ und _Conrad v. Buttigen_ (_Buedingen?_). Ihre Rippen, auch in der Grundrissprojektion gekruemmt (sog. "gewundene Reihungen", fuer die saechsische Architektur dieser Zeit bezeichnend), wirken wie ein Geflecht von Weidenruten; ihre Ansaetze an den Pfll. mit gesuchter Willkuer in ungleichen Hoehen, auf ihren Knotenpunkten phantastisch geformte Schlusssteine. Noch raffiniertere Kluegeleien am Gwb. der suedl. Sakristei. Ausgepraegte Spitzbgg. sind ueberall vermieden. Die Fenster schmal, hoch, nur 2teilig und mit einfachen aber ganz schlaffen Fischblasen. Das Aeussere von fast aermlicher Schlichtheit; Strebepfll. nur am Chor; ihre Abdeckung geschweift. Die kuenstlerische Absicht des stilgeschichtlich wichtigen Gebaeudes ist nur im Innern zu erkennen; sie geht auf Schaffung eines weiten, uebersichtlichen, rhythmisch wenig bewegten Raumbildes bei Unterdrueckung der "organischen" Strukturformen. Reich und wertvoll der mit der Architektur zugleich entstandene plastische Schmuck, jedoch in freierem Verhaeltnis zu den Strukturformen, als in der echten Gotik. -- Die "_schoene Tuer_" am noerdl. Ssch. (bez. 1512 H W; 1597 vom Franziskaner-Klst. hierher versetzt); die Archit. auf wenige Glieder beschraenkt; den unteren Teil flankieren, auf ueberaus kuenstlich zusammengesetzte Postamente gestellt, die aus freien Ranken sich entwickelnden Reliefbilder des h. Joachim und der h. Anna, darueber zwei Engelsfigg. mit dem Wappen Herzog Georgs und seiner Gemahlin; im Hauptfeld ueber dem Tuersturz die Dreieinigkeit, der Gekreuzigte vor dem Schosse des Vaters, umgeben von 9 Engeln (Anspielung auf die 9 Choere), tiefer der h. Franz und die h. Clara; in der Kroenung Moses, Johannes, Adam und Eva, ueber der Giebelblume der Pelikan. Die ebenso klare als freie Komposition, die Energie der sehr persoenlichen Stilisierung, der poetische Schwung der gegenstaendlichen Auffassung bringen dies Werk dem Besten der zeitgenoessischen deutschen Kunst nahe. Stil und Signatur erweisen die Identitaet mit dem Meister des Hochaltars in Borna und der Ebersdorfer Pulthalter im Dresdener Museum. -- _Tuer der "alten" Sakristei_; vollendet 1518 in der Zeit der Bauleitung durch Jakob v. Schweinfurt. Erstes groesseres Werk der Renss. in Obersachsen; Formcharakter venezianisch, got. Erinnerungen fast ganz unterdrueckt, wenn auch der neue Stil noch nicht ganz verstanden; der plastische Schmuck steht dem der "schoenen Tuer" nahe, besonders frei und gluecklich die Familienszene zwischen Anna und Maria. -- Von derselben Hand oder mindestens aus derselben Werkstatt der _Taufstein_ (ehemals im Cisterc.-Kl. Gruenhayn); Sandstein, jedoch in genauer Nachahmung eines Buckelkelchs; am Nodus schwebende nackte Engel, am Fuss Taufkinder. -- Die 100 Felder der _Emporenbruestung_ (1514-1517) mit Reliefs von _Franz von Magdeburg_; die ausfuehrlichste Illustration des Neuen Testaments, die je in monumentaler Form versucht worden; ferner die Lebensalter. -- _Stuhlwerk_ von 1526, nicht mehr vollstaendig. -- _Singechor_ 1688 von _J. H. Boehme_. -- _Kanzel_ 1516, noch rein got. _Altaere_. a) Hauptaltar. 1522 von _Adolf Dowher_ (Daucher) in Augsburg angefertigt, die architektonischen und ornamentalen Teile vielleicht nach Entwurf _Peter Floetners_; entschieden gewollte aber noch nicht ganz geklaerte Renss.; Archt. aus mehrfarbigem Marmor, Figg. aus Solenhofer Kalkstein; Hauptgegenstand Wurzel Jesse. -- b) Bergaltar (im noerdl. Nebenchor) 1521, geschnitzt, das Tektonische im Sinne lombardischer FrRenss. Das zweite noerdl. Fluegelpaar hat Gemaelde mit Motiven aus Duerers Marienleben. -- c) Muenzeraltar (im suedl. Nebenchor) 1522, dem vorigen aehnlich. -- d) Baeckeraltar (zunaechst dem vorigen). -- e) Pflockscher Altar nach 1521, durchaus gemalt, der Marientod des Mittelschreins mit Benutzung des Schongauerschen Kupferstichs. -- f) Altar des Muenzmeisters Melch. Jomisch 1537. _Epitaph_ fuer Joh. Unwirt 1578 von Solenhofer Kalkstein. *Berg-K. S. Marien*. 1616 mit Benutzung des Chors von 1582; Halle; die Sschiffe durch Emporen geteilt; derbe, schlichte Renss. -- _Altarwerk_ der Baeckerzunft A. 17. Jh., spaeter entstellt. Schoener Intarsia-Stuhl. *Hospital-K.* 1683, architekturlos. -- Bmkw. _Gemaelde_ der Cranach-Schule 1557. *Rathaus*. 1535-38, fast ganz erneuert 1751. -- _Erzgebirgsmuseum_. _ANNABURG._ Pr. Sachsen Kr. Torgau. *Kirche* got., bar. veraendert. Chor 3/8. Decke des Sch. kassettiert mit bar. Grisaillemalerei. -- _Taufstein_ 1674; _Orgel_ rok. *Schloss* an Stelle eines ma. Baus 1572 von Kurfuerst August. a) Das vordere Schloss, Mittelbau und 2 Fluegel, an den Ecken und ueber dem Mittelportal schwere Rundtuerme. An der offenen vierten Seite steht b) das hintere Schloss, vierstoeckig, nicht grosser Mittelhof mit offener Loggia auf Saeulen; 3 Risalite mit Renss.-Giebeln; im STurm fahrbare Wendelstiege; einfache Renss.-Portale mit Stuckdecken. _ANNERODE._ Pr. Sachsen RB Erfurt Kr. Muehlhausen. Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst.* Erster Bau voll. 1269. Neubau nachreformatorisch 1590, 1600; Saal mit tiefer Nonnenempore. Ecke mit figuerl. Malerei. Bleiverglasungen mit geometr. Mustern. _ANZEFAHR._ RB Cassel Kr. Kirchhain. *Dorf-K.* 1711 mit spgot. polyg. Chor. _APFELSTEDT._ Sachsen-Gotha LA Gotha. *Kirche* spgot.; der polyg. Chor 1434, das 1sch. Lhs. 1491, der Turm noerdl. des Chors. -- _Sakramentsnische_ 1434, darueber Kreuzigungsgruppe. _APOLDA._ Sachsen-Weimar Bezirksstadt. *Stadt-K.* spgot. infolge oefteren Umbaues ohne Interesse. *Rathaus* M. 16. Jh., einfach, mit manchen got. Erinnerungen. _ARNSHAUGK._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. d. O. *Dorf-K.* _Taufstein_ 1688. -- _Altargemaelde_ (Kreuzigung) von _Paul Keil_ 1616. _ARNSTADT._ Schwarzburg-Sondersh. Amtsstadt. *Liebfrauen-K.* Baunachrichten fehlen. Naechst dem Dom von Naumburg, jedoch in bedeutendem Abstand, der bedeutendste Bau Thueringens aus dem 13. Jh., sehr lehrreich fuer das Eindringen des neuen, westlichen Formengeistes. Er zerfaellt in zwei sehr bestimmt gesonderte Teile: Langhaus sprom., Qsch. und Chor entwickelt got. 1. _Langhaus_. Schwankende Baufuehrung und wiederholte Restaurationen (im 19. Jahrhundert 1840 u. 1888) machen den Bauhergang aeusserst unklar. Auf eine flachgedeckte rom. Basilika folgte A. 13. Jh. ein Umbau, der bereits auf Gwbb. berechnet war; 2 Arkadenpfeiler der NSeite aus ihm erhalten. Bald Planwechsel unter Einfluss des Halberstaedter Doms (so Giesau). Er aeussert sich in veraenderter Pfeilerbildung, Verlaengerung um 2 Achsen, Einfuehrung von Emporen ueber den Seitenschiffen, welche jedoch nicht als selbstaendige Geschosse ausgebildet sind; sondern nur den Dachraum hinter sich haben. Die Formen sehr schlicht. Die Gwbb. und viele Einzelheiten aus der Rest. 1888. -- Die WFront seit 1911 in Erneuerung begriffen. Sie bildet bis zum Abschlussgesims des Hochschiffes eine ungegliederte Masse; die einzige Oeffnung das sehr ansehnliche Portal, das seine Gestalt erst zum Schluss dieser Bauzeit erhielt (in got. Zeit veraendert, jetzt rom. rest.). Die Wendeltreppen der Tuerme enthalten alte Tueren, auf eine Saengerbuehne ueber dem Eingang hindeutend. Die Mitte dieser Treppen faellt indes mit der Mitte der Tuerme nicht zusammen; also Verbreiterung der Fassade. Das letzte, was die rom. Bauperiode ausfuehrte, war der suedl. der beiden Tuerme. Ueber einem niedrigen 4 seitigen Geschoss zwei 8 seitige, auslaufend in 8 kleine Giebel, aus deren Mitte eine 8 seitige Steinpyramide emporsteigt. In der Kraft und Leichtigkeit der Verhaeltnisse und Formen ein Muster seiner Gattung (nahe verwandt den Tuermen von S. Blasien in Muehlhausen). Im Detail stehen spaetromanische und tadellos fruehgotische Formen unmittelbar nebeneinander, es arbeiten also gleichzeitig Steinmetzen von verschiedener Schulung. Am NWTurm im ganzen dieselbe Einteilung, doch groessere Hoehe der Geschosse; die obersten schon in reifer got. Ausbildung. Endlich stammt aus der rom. Bauzeit noch der Mittelturm; nicht ueber dem Qsch. (welches damals noch das alte), sondern westl. desselben ueber dem letzten Joch des Langhauses; daher auch der verschoben quadratische Grundriss (das zerstoert vorgefundene oberste Geschoss freie Komposition von 1890). -- 2. _Querschiff und Chor_ sind etwa E. 13. Jh. (jedenfalls vor 1309) geplant und begonnen. Sie erstreben maechtigere Raumentwicklung, ohne jedoch zu den aelteren Bauteilen (wie so oft!) in auffallende Disharmonie zu treten. Das Qsch. duerfte sich den Grundmauern des einstigen romanischen anschliessen, nur sind die Vierungspfll. etwas weiter auseinander gerueckt. Der Chor beansprucht die volle, durch die Ausladung des Qsch. ihm gestattete Breite. Sein erstes Joch setzt nach dem Prinzip der Halle, d. h. in allen 3 Schiffen in gleicher Hoehe, das System des Qsch. fort. Hierauf schliessen die Abseiten mit Kapellen in 5 Seiten des 8Ecks; vor das Hauptschiff legt sich ein quadr. Vorchor und dann ebenfalls 5/8Schluss. Das Ergebnis ist bei beschraenkter Grundflaeche eine sehr bedeutende Raumwirkung (die Aehnlichkeit mit dem Dom von Regensburg nur im Gr.). Die Form der Rippen spricht fuer Vollendung im vorgerueckten 14. Jh. -- Nach der 1309 erfolgten Uebergabe der K. an einen Nonnenkonvent wurde in den suedl. Kreuzfluegel und die suedl. Chorkapelle ein Jungfrauenchor eingebaut (durch die juengste Rest. entfernt; einzelne Bauglieder in der neuen Sakristei wiederverwendet). Die 3 Chorkapellen von gleicher Hoehe, die mittlere durch Fialen und Giebel ueber jeder Polygonseite ausgezeichnet (rest. nach vorhandenen Ansaetzen). -- An der NSeite 2 praechtige Portale, ein groesseres an der QschFront, ein kleineres am Ssch. mit Zuegen der Maulbronner Fr.Gotik. -- Doppelfluegeliges _Altarwerk_ im suedl. Nebenchor, bedeutendes Stueck, bez. 1489 (wohl von _Jakob Naumann_); im Schrein Marienkroenung, zu den Seiten Laurentius und Bonifatius geschnitzt; aus welcher Schule die Fluegelgemaelde, ist nicht festgestellt. -- Der noerdl. Nebenchor enthaelt die Graeber der Grafen v. Schwarzburg. Hauptstuecke: grosse _Tumba_ Guenthers XXV. {~DAGGER~} 1368 und seiner Gemahlin Elisabeth {~DAGGER~} 1381, die Platte vom trauernden Hofgesinde getragen, an der Spitze ein baertiger Mann in einer Kutte mit Glocke und Keule, sog. "treuer Eckardt" (vgl. in ikonographischer Hinsicht Grab Heinrichs IV. in Breslau, Kreuz-K.). -- Grosses _Prachtepitaph_ Guenthers XLI. und der Katharina v. Nassau, errichtet 1590. -- _Skulpturen_. Am Portal des noerdl. Seitensch. im Bogenfeld Kreuzigung, daneben Kaiser Otto I. und sein Sohn Erzbischof Wilhelm von Mainz, geringwertige Arbeit aus 1. H. 13. Jh. Neben dem Portal des noerdl. Qsch. 2 Fuerstenstatuen, maennlich und weiblich, E. 13. Jh., von maessigem Wert, frisch und gut die Groteskfigg. der Konsolen. *Oberkirche* (Franziskaner) beg. 1246. -- 1sch. Rck. 11 m br., 60 m l, Holztonne aus neuerer Zeit. Trotz der Laenge sehr gute Akustik. Der Chor nicht abgesondert. Fenster nur an der NSeite und der Schlusswand. Vortreffliches Masswerk. Eingaenge: 1 im W, 2 im N., Auf der SSeite der schlicht, fast roh behandelte Kreuzgang. Der Turm in der Mitte der Nwand erst 1461 angefuegt. -- _Epitaph_ des G. Fischer 150S; bmkw. durch gute Charakteristik und z. T. erhaltene Bemalung. -- _Fluegelaltar_ 1594, das Gemaelde niederlaendisch. Zahlreicher die Ausstattungsstuecke aus 1. H. 17. Jh.: 3geschossiger _Hochaltar_ mit Reliefs und Freistatuen, alles Holz; _Taufstein_ mit 5 m hohem Baldachin; der _fuerstl. Kirchenstand_, ein auf 6 Saeulen ruhender, sehr reich behandelter Einbau; der _adlige Kirchenstand_; die _Gemeindeempore_ in 3 Geschossen, Bruestungsmalerei handwerksmaessig. *Neue Kirche*. 1676-83 mit Benutzung von Mauerresten einer niedergebrannten aus 15. Jh. 1sch. Anlage bis zur hoelzernen Decke mit Emporen angefuellt. *Gottesacker-K.* 1738-43. Typisch fuer die thueringischen Leichenpredigtskirchen dieser Zeit. Ein nach der Laengsachse verschobenes Achteck, allseitig Emporen in 3 Geschossen. Auf dem Friedhof bmkw. Grabsteine des 16.-18. Jh. *Neidechsburg*. Ehem. Wasserschloss, die Graeben und der runde Bergfried erhalten. Von dem Renss.-Umbau 1557-60 nur wenige Reste erhalten, darunter huebsches Portal. *Fuerstl. Schloss* neben der Neidechsburg. Einfacher Bar.-Bau mit grossem Treppenhaus, einigen guten Rok.-Zimmern; Porzellane. *Rathaus.* 1583 ff. Stattlich, 3geschossig, an dem Fassadentrakt unter dem Giebel befand sich ehemals eine hohe Freitreppe mit saeulengestuetztem Erkervorbau; in Nischen 2 _got. Statuen_, Erfurter Arbeit um 1730 in der Art des _Joh. Gehart_. *Zierbrunnen*. 1573. *Buergerhaeuser*. Einige in gut behandeltem Fachwerk, zahlreiche Renss.-Portale. Am Markt Lauben auf Steinsaeulen 1585. Von der ma. *Stadtbefestigung* das Riedtor und das Neutor. _ARNSTEIN._ UFranken BA Karlstadt. *Stadt-K. S. Nikolaus*. Gotisierend 1617, nach W erweitert 1725. Gute klassizistische _Seitenaltaere_ von _Georg Winterstein_ in Wuerzburg 1790. Reicher, meisterhafter _Orgelbau_ um 1700 aus der Karmeliter-K. in Wuerzburg. -- _Deckengemaelde_ im Chor von _S. Urlaub_ 1726. Aelteste _Glocke_ 14. Jh. _Wallfahrts-K. Maria-Sondheim_. Erb. M. 15. Jh., unvollstaendig ausgefuehrt. Jetzt grosser 1sch. Raum, etwas vor der Mitte durchquert von einer 3teiligen Bogenstellung, in den OTeilen Ansaetze zu Gewoelben (geplant war 3sch. Hallenkirche). -- _Deckengemaelde_: Schlacht bei Lepanto mit Maria Victoria, bez. _J. Ph. Rudolph_ 1770. Im Ossarium 2 interessante _Steinreliefs_ von der alten Kanzel, Johannes und Markus in Fr.-Renss.-Umrahmung gegen 1520, im Gewandstil verwandt der Backofenschule (der das Werk uebrigens nicht angehoert). Schoene _Sandsteinmadonna_ um 1410, typische Wuerzburger Arbeit. In den Chorfenstern Glasmalerei um 1480. -- _Grabdenkmaeler_ in sehr grosser Zahl und z. T. hoher Qualitaet, am reichsten vertreten die Familie v. Hutten. Sie waren im 18. Jh. als Bodenbelag vernutzt, jetzt im Innern 29 wieder aufgerichtet, mehrere aussen. Von _Bildnissteinen_ hervorzuheben: W. U. v. H. 1447, fast vollrund, starre Frontalansicht; Konrad v. H. 1502; Ludwig v. H. 1517. Von _Epitaphen_: Philipp v. Hutten (1546 in Venezuela ermordet), vorzuegliche Arbeit von _Loy Hering_ in Eichstaett; Bernhard v. H., Art des aelteren _Peter Dell_; Wilhelm v. H. 1554 bez. P D (_P. Dell_, wahrscheinlich der Juengere); vom selben Ludwig u. Agathe v. H. 1547, 1548; Stephan Zobel mit Frau und Kindern 1597. -- _Oelberg_ um 1500, besser als die meisten dieser Gattung. *Schloss* (Amtsgericht), mit der Stadtbefestigung verbunden, Wohnbau M. 16. Jh., im Innern einiges zu beachten. -- *Rathaus*. 1520, wiederholt veraendert, namentlich 1753. *Spital*, grosse Anlage von 1713-30. _ARNSTEIN._ RB Cassel Kr. Witzenhausen. *Burg*. Der erhaltene Wohnbau spgot., neues Dach, Wendeltreppe, Fenster rck. mit Kreuzstoecken, im Erdgeschoss rippenlose Kreuzgewoelbe. _ARNSTEIN._ Pr. Sachsen Mansfelder Gebirgskreis. *Burgruine*. Eine der grossartigsten am Harz; der spgot. Palas 5 stoeckig erhalten. _ARTERN._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen. *Marien-K.* in der Neustadt. Unorganischer Gemengbau. Aeltester Bestandteil der jetzt in der M. stehende Turm auf oblongem Gr.; in seinem oberen freien Teil hat er auf der breiten Seite 3 Paar gekuppelte Rundbogenfenster, an der schmalen Seite 1 Paar; im Erdgeschoss spitzbog. Kreuzgwb.; nach O und W oeffnet er sich in grossem Spitzbg. Im O ein platt geschlossener Langchor mit 2 quadr. Gwbn, ursp. rom., jetzige Gwbl. und Fstr. 15. Jh. Lhs. 1608-20, breiter als der Turm, 1sch., polyg. WSchluss. Fenster noch spitzbg. *S. Veit* in der Altstadt. Qsch. und Chor bilden ein regelmaessiges lat. Kreuz nach rom. Weise. In Vierung und Chor (ohne Apsis) spitzbg. Gwb., Kreuzarm und das (kaum ursp.) 1sch. Lhs. mit Balkendecke. Vierungsturm mit Satteldach und gekuppelten unterspitzen Schalloeffnungen, die Fenster der K. rundbg. _ASCHACH._ UFranken BA Kissingen. *Dorf-K.* Turm frgot. Chor und Langhaus 1615. Gutes Renss.-_Epitaph_ von Bildhauer _Julius Emes_. *Schloss* (Gr. Luxburg). 1527. In einfachsten Formen. In der Halle geschnitzter Balken mit Fabeltieren 1572. Alter _Ofen_ aus 1. H. 17. Jh. _ASCHAFFENBURG._ UFranken BAmtsstadt. *Stifts-K. S. Peter und Alexander*. Aeltere Baudaten fehlen. Rom. 12. und 13. Jh. mit vielen spaeteren Zusaetzen; rest. 1713 und 1880. -- _Inneres_. Hier hat der rom. Stilcharakter noch die Vorherrschaft. Lhs. flachgedeckte Pfeilerbasilika (jetzt Lattengewoelbe aus 18. Jh.); weite Querschnittsproportion; 9 Arkaden auf schlanken quadr. Pfll. mit reich profilierten Deckplatten; diese, sowie die einfache Tuer am noerdl. Ssch. der einzige Anhalt zur Altersbestimmung; nicht vor 3. V. 12 Jh. -- Eine zweite Bauperiode setzt um 1220 mit dem WBau ein, nahe verwandt der Peters-K. in Gelnhausen. Empore zwischen den (damals unausgefuehrt gebliebenen) Fronttuermen; sie wird getragen von einer 3sch., 2 Joch tiefen Halle; rippenlose Kreuzgwbb. zwischen rck. Gurten; die Blaetterkapitelle der staemmigen Saeulen in ihrer Art ersten Ranges. In der WWand prachtvoll umrahmtes Portal, im _Tympanon_ Christus zwischen den Kirchenpatronen. Um 1250 der OBau. Der Einfluss von Gelnhausen dauert fort, jetzt mehr vonseiten der dortigen Marien-K. Das Schiff hat 3 quadr., der Chor 2 quadr. Gwbb., am platten Schluss im 18. Jh. die Fenster vermauert; die Fenster des Qsch. spgot. erweitert. Alle Gewoelblinien unterspitz. Die rck. Gurten auf Auskragungen; die Kreuzrippen, geschaerfte Wulstform, auf Diensten mit Schaftringen; rom. Blaetterkpatt. -- Die Sschiffe des Lhs. durch flache Kapellen erweitert. Am noerdl. Ssch. die grosse, ueber den aeusseren Wandelgang vorgebaute, daher von innen mittels einer Treppe zugaengliche _Maria-Schnee-Kap_., erb. 1516 vom Kardinal Albrecht v. Brandenburg; Netzgwb. mit gewundenen Reihungen, entartetes Masswerk; die aeussere Giebeldekoration erinnert mit ihrem schreinermaessigen Reichtum an die saechsischen Bauten des Kardinals. -- _Aeusseres_. Chor und Langseiten verbaut. Sichtbar nur die NWEcke. Sie vereinigt Bauteile aus vier Stilperioden zu einer ueberaus malerischen Gruppe. Eine in der Seitenachse liegende hohe Freitreppe, barock, fuehrt zu einem Paradies; ehemals mit schraeger Sparrendecke, jetzt flach gewoelbt. Der NTurm nicht ausgebaut; dominierendes Motiv nach dieser Seite ist der hohe Giebel der Maria-Schnee-Kap. Die WFront zeigt, der Empore entsprechend, 3 sprom. Fenster. Der STurm wurde im 14. Jh. in kolossalem Massstab begonnen; ueber dem zweiten Geschoss brechen die Motive ab und es folgt ein spaetestgot. Oktogon mit 8 geschweiften Giebelchen und hohem hoelzernen Helm. Das Lhs. hat ein gebrochenes Walmdach aus 18. Jh. -- An der NOSeite schoener sprom. _Kreuzgang_. Von ihm aus fuehrt ein spgot. umgearbeiteter Verbindungsgang zum _Paradies_, das gleich dem Kreuzgang zeitlich mit dem OBau zusammengeht. -- _Ausstattung_. Grosser _Hochaltar_ in Ciborienform aus dem 18. Jh. Die ehemals zahlreichen ma. Nebenaltaere bis auf einen zerstoert. Die _Beweinung_ von _Math. Gruenewald_ bildete die Predella eines Altarbildes 1525 in der Moritz-K. in Halle a. S., das Hauptbild jetzt in der Pinakothek zu Muenchen. In der Maria-Schnee-Kap. ein mit 1519 bezeichneter Rahmen, der einst eine Maria von _Gruenewald_ einschloss; wahrscheinlich identisch mit dem jetzt in der Dorf-K. zu Stuppach (s. Bd. III) befindlichen Bilde; uebrigens ist auch der Rahmen an sich interessant als Dokument der Veraenderung der Altarform im Uebergang von der Gotik zur Renss., eine Parallele zum Rahmen von Duerers Allerheiligenbild. In einer suedl. Seitenkp. _Schnitzaltar_ der 14 Nothelfer von merkwuerdigem staffelfoermigem Aufbau A. 16. Jh. -- _Chorstuehle_ von 1659 jetzt im Qsch. -- In der noerdl. Turmhalle _Taufstein_ von 1487. -- Im noerdl. Ssch. (frueher im Chor) ein eherner _Baldachin_ aus der _Vischer_schen Huette bez. 1536; vier mit graviertem Laubornament geschmueckte Pfosten tragen einen an der unteren Flaeche in der gleichen Technik behandelten Himmel; die Zeichnung erinnert an das (zerstoerte) Gitterwerk des Nuernberger Rathauses. Der Baldachin scheint fuer das von Kardinal Albrecht in Halle projektierte Grabmal bestimmt gewesen zu sein (vgl. P. Redlich: Kardinal Albrecht von Brandenburg und das Neue Stift in Halle, 1900); jetzt traegt er einen Sarkophag mit den Reliquien der h. Margarete. -- _Kanzel_ aus Sandstein und Alabaster, sehr reich, um 1590. -- An der WWand kolossales _Holzkruzifix_ aus A. 13. Jh. -- Aussen ueber der Freitreppe steinerne _Kreuzigungsgruppe_ 1699. _Grabmonumente_ und _Gedenktafeln_ in grosser Zahl. Davon die wichtigsten: _Im Chor:_ SSeite, Kenotaph des Stifters Otto v. Sachsen {~DAGGER~} 982, gesetzt 1524; korrespondierend auf der Nseite das seiner Frau und Tochter, Liudgard und Hildegard. -- Ehernes Epitaph des Kardinals Albrecht von Brandenburg {~DAGGER~} 1545, gegossen 1525 in der _Vischer_schen Huette, grossartiges Reliefbildnis mit ornamentaler Borte, durch eine Inschrifttafel aus 18. Jh. entstellt; in gleichem Format, wohl als Gegenstueck gedacht, Madonnenrelief von _Hans Vischer_ 1530: beide aus Halle hierher uebergefuehrt. -- Epitaph fuer Kurfuerst Schenk v. Erbach {~DAGGER~} 1459, ausgefuehrt im 16. Jh. -- Desgl. fuer Kurfuerst Anselm Franz v. Ingelheim {~DAGGER~} 1659, bmkw. durch lebendige Portraetauffassung. Im _Mittelschiff_ kurfuerstliche Beamte. a) Suedliche Reihe: Caspar v. d. Schulenburg 1517, primitives Renss.-Ornament. -- Wolf Beheim 1539. -- Dr. Sachs 1570. -- Stephan v. Fechenbach 1577. -- b) Noerdliche Reihe: Melchior von Graenroth, Erzguss von grosser technischer Praezision, 1584 von _Hieronymus Heck_. -- Georg v. Liebenstein 1533 mit Anklaengen an die Schule _Backofens_; feste Rittergestalt, das Knien an dem (ganz an die Seite geschobenen) Kruzifix vorzueglich gegeben. -- Brendel von Homburg 1573. -- Ch. Math. v. Albersweiler 1567. -- Dr. Eisenberger 1575. _Im Kreuzgang_. a) WFluegel. Gertrud Echter 1421, kniend in Dreiviertelansicht, ueber ihr Maria in den Wolken, schoene manierfreie Arbeit. -- b) NFluegel. Joh. v. Cronberg 1439, adoriert den h. Christoph. -- c) OFluegel. Schenk v. Weibstedt 1437, adoriert die Madonna auf der Mondsichel. -- d) SFluegel. Scholastikus Kuechenmeister mit seiner Mutter 1493. -- _Wandgemaelde_, der Gekreuzigte u. Heilige, E. 14. Jh. In der Sakristei 2 vorzuegliche _Reliquienbuesten_ 1473 von _Hans Dirnstein_ von Frankfurt. Degl. _Monstranz_. Rom. _Schachbrett_. *Agathen-K.* Flachgedeckte frgot. Basilika, spgot. ueberarbeitet, unbedeutend. Der vortretende WTurm mit 4 Giebeln und Holzhelm sehr einfach rom. Aussen _Oelbergsgruppe_ aus 16. Jh., beschaedigt, in Renss.Gehaeuse. *U.L.F. Pfarr-K.* 1768-1775. Einschiffiger Saal von angenehmen Verhaeltnissen. An der noerdl. Langseite rom. Glockenturm, das Obergeschoss rom. zu got. ca. 1220-30. Es hat uebereinander, durch kein Gesims getrennt, 2 gekuppelte Schalloeffnungen, kleeblattfoermig, umschlossen von spitzbg. Blendbg., ein Vierpass im Felde. Ueber den 4 Giebeln ein steinerner got. Helm, 8seitig, mit Kantblumen geziert. Im Erdgeschoss eingemauert sprom. _Tympanon_, thronende Maria zwischen Heiligen. *Studien(Jesuiten)-K.* 1619-21. In WDeutschland der erste dem roemischen Barockschema folgende Jesuitenbau (vgl. dagegen Molsheim u. Koeln Bd. IV, V), Schiff mit Tonnengwb. u. tiefen Nischen, feines Flachornament in Stuck, Beschlaegemuster. *Schloss*. Das alte Schloss zerst. 1552. Notbau 1556-1606. Neues (jetziges) Schloss 1605-1614 von _Georg Ridinger_ aus Strassburg (von ihm selbst in einem umfaenglichen Kupferstichwerk, Mainz 1616, publiziert). Waren die wichtigeren Schlossbauten der Renss. des 16. Jh. immer Um- oder Anbauten mittelalterlicher Anlagen gewesen, so wird hier mit Nachdruck zum erstenmal eine streng einheitliche, symmetrische Anlage gegeben (etwas aelterer Versuch in Schmalkalden): 4 Fluegel um einen quadratischen Hof von ca. 79 m aeusserer, 51 m innerer Seitenlaenge, an den Ecken maessig vorspringende quadr. Tuerme; die Symmetrie nur leicht durchbrochen von dem aus dem alten Schloss heruebergenommenen Bergfried, jetzt mit dem NFluegel hofseits verwachsen. Die Fluegel haben wenig Tiefe (kaum 10 m im Lichten) und in der inneren Teilung folgt Raum auf Raum ohne Korridorverbindung. Aufgaenge durch Wendeltreppen in den 4 Winkeln des Hofes. -- Die allgemeine Idee, aus dem Wasserschloss entwickelt, hier wohl sicher durch franzoes. Vorbilder bedingt, wie auch das Detail (in Uebereinstimmung mit dem Kaufhaus in Strassburg, dem Friedrichsbau in Heidelberg, dem Schloss Gottesau und dem etwas juengeren Schloss in Mainz) mit der ostfranzoesisch-lothringischen Weise zusammenhaengt; vgl. besonders die Fensterverdachungen. Gliederung der 3 fast gleichwertig behandelten Geschosse durch sehr kraeftige Gesimse, waehrend vertikale Teilungslinien fehlen. Der Fassadenlaenge von 85 m (mit Einschluss der Tuerme) entspricht eine H. von 23 m (bis Oberkante Dachgesims) und Teilung in 15 Fensterachsen; dazu das maechtige Dach, 12 m H. In der Mitte wird es durch einen reicher als alle uebrigen Teile (ursp. jedoch einfacher beabsichtigten) Zwerchgiebel akzentuiert. Einziger Zugang durch das maessig grosse Rustikaportal der SSeite. Eine Zugbruecke fuehrte hier ueber den Burggraben, einst vorn durch eine _porta triumphalis_ geschmueckt. (Der Balkon 18. Jh.) Die Geschosshoehe der Tuerme nimmt nach oben etwas ab, sie werden gekroent durch eine Galerie und ein niedriges Oktogon mit welscher Haube. Die oestl. und noerdl. Fassade etwas sparsamer detailliert. Wie die Lucarnen ursp. gedacht waren, zeigt ein Exemplar der WSeite. -- In der Naehe erscheinen die Verhaeltnisse zu schwer, wie bei den meisten Bauten dieser Zeit; aus gehoeriger Entfernung betrachtet zeigen sich Massen und Umrisse meisterhaft aufgebaut. Die erhoehte Lage ueber dem Main fuehrte zur Anlage einer 20 m hohen Terrassenmauer, daran das maechtige Wappen des Bauherrn Erzbischof Joh. Schweickart von Mainz. Erwaehnenswert, dass Ridinger vorher hauptsaechlich an Festungsbauten beschaeftigt war. -- Die _Hoffassaden_ wiederholen das aeussere System mit der Abweichung, dass das Erdgeschoss sich in Arkaden oeffnete (ungluecklicherweise spaeter zugemauert). -- Die _innere Ausstattung_, deren geschnitzte Tueren, Mosaikboeden, Stuckdecken, Wandgemaelde (im Kaisersaal Historien von _Georg Keller_, einem Schueler _Jost Ammanns_), ein Besucher des J. 1614 ueberschwaenglich bewunderte, wurde durch Umbauten seit 1770 zerstoert. Einigermassen verschont nur die _Kapelle_; 1sch. Raum mit Netzgwb., Kolossalaltar und Kanzel aus Marmor von _Hans Junker_; Buerger von Aschaffenburg, um 1615; unendlich ueberlastet mit (an sich reizvollem) Detail, figuerlichem und ornamentalem. Wand-, Decken- und Fenstermalerei zerstoert. Prunkvolles Portal. -- Im Schloss bmkw. _Gemaeldegalerie_. _ASCHERODE._ RB Erfurt Kr. Hohenstein. *Dorf-K.* 1606-15 nachgot. _ASCHFELD._ UFranken BA Karlstadt. *Pfarr-K.* 1679. Wirkungsvoller _Hochaltar_ in elegantem fr. Rok., gegen 1740, Richtung der Auwera. -- _Kirchhofsbefestigung_ mit Gaden 16. Jh. _ASMUSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Rotenburg. *Kirche* spgot. 1sch. mit gleich breitem Chor; dort die Fenster Spitzbg. mit Fischblasen, im Schiff Vorhangboegen. _ASTHEIM._ UFranken BA Gerolzhofen. Ehem. *Karthaeuser-Klst.* gegr. 1409 durch Erkinger v. Seinheim-Schwarzenberg. Kirche charakteristisch nachgot. Bau (1603 f.) auf aelteren Fundamenten. Das praechtige, mit Statuen geschmueckte Renss.-Portal an die Prokuratie versetzt. Treffliches _Chorgestuehl_ renss., spaetbar, umgearbeitet. Maechtiger _Hochaltar_ 1730, Seinsheimsche _Epitaphe_. -- Vom Klst. erhalten die Prokuratie um 1583, die nachgot. (um 1600) Nikolauskap. und der Verbindungsgang zur Kirche. Ueberlebensgrosses _Holzkruzifix_ um 1520. *Dorf-K.* Epit. G. F. v. Schwarzenberg 1543, wohl von _P. Dell_ d. Ae., Moritz v. Sch. 1565 von _Thomas Kissner_. _ATZENDORF._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg. *Dorf-K.* Die oestl. Schlusswand mit 3 pyramidal gruppierten Spitzbogenfenstern 13. Jh., sonst 17. Jh. _AUA._ RB Cassel Kr. Hersfeld. *Dorf-K.* daran geringe Reste des 1218 von hier nach Blankenheim verlegten Klosters; ein rom. _Taufstein_ Traeger der Altarmensa. _AUB._ UFranken BA Ochsenfurt. *Pfarr-K.* (ehem. Benedikt.-Propstei). Das Lhs. Neubau aus der Juliuszeit (1615), erst M. 18. Jh. aus 3sch. in 1sch. Anlage umgewandelt. Aus 13. Jh. erhalten der WBau, ein sehr bmkw. Dokument aus der ersten Rezeption des got. Stils. 1275 und 1280 die ersten Erwaehnungen, zu welcher Zeit auch die Bauformen passen. Erdgeschosshalle und Empore, beide geteilt in 3 Sch. und 2 Joch. Die Formen der ersteren noch mit viel rom. Erinnerungen, woraus nicht notwendig ein nennenswert hoeheres Alter folgt. Doppelt gekehlte Rippen mit Anlaeufen auf diagonal gestellten Kaempfern. Die oberen Pfll. aus 8 Runddiensten gebuendelt, ihre Kapitelle glatt. Diejenigen der Wandfll. mit schoenstem frgot. Blattwerk unter reichlicher Beimischung von Masken und Tieren. Die Fenster haben im Masswerk Nasen, z. T. in Blumen endigend. Das Portal spitzbg. in rundbg. Blende. Tympanon fensterartig aufgeloest. Im Obergeschoss Rosenfenster. Vergleichspunkte zu fraenkischen Bauten dieser Zeit fehlen; saemtliche Details weisen auf den Oberrhein und ueber diesen hinaus wohl auch auf direkte Bekanntschaft mit der franzoesischen Gotik, namentlich gilt dies von der Komposition der Rosen. -- _Hochaltar_ 1682. _Kanzel_ 1790. Hauptschmuck des Turms die schoene _Kreuzgruppe_ aus _Riemenschneiders_ Werkstatt, dem Meister selbst nahe stehend. Bmkw. _Steinrelief_ aus 14. Jh., die Juenger am leeren Sarge Mariens. Zahlreiche _Renss.-Grabmaeler_. Das des Truchsessen von Baldersheim aus der _Riemenschneider_schen Werkstatt um 1520. *Spital-K.* 14. Jh., umgebaut 1595. Fuerstbischoefl. Schloss 1580-1620. In den Turmraeumen (Amtsgericht) schoene Stuckdekoration um 1770, vielleicht von _Matteo Basti_ (vgl. die Engelheimer Zimmer der Wuerzburger Residenz). Die Kap. in typischer unterfraenkischer Nachgotik. -- *Rathaus* 1671. -- In der Naehe des Ortes mehrere schmuckreiche _Bildstoecke_. _AUBSTADT._ UFranken BA Koenigshofen. *Dorf-K.* renss. 1618, mit Friedhofbefestigung. _AUE._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz. *Dorf-K.* des 12. Jh. Sandsteinquaderbau. WTurm. Am abgetreppten Portal die Kanten als Rundstaebe ausgebildet, im Tympanon der Gekreuzigte in langem Rock. Empore und Holzdecken mit Bar.-Malerei geben ein farbenreiches Innenbild. _AUE AM BERG._ Sachsen-Meiningen. Kr. Saalfeld. *Dorf-K.* (ehemals Wallfahrt) im Kern rom. Ueberarbeitungen got. und spaeter. -- Gemaltes _Triptychon_ um 1500. _AUERBACH._ K. Sachsen. Amtshauptstadt. *Burgruine*. Bergfried aus fr. Ma. noch erhalten. _AUERSTEDT._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga. *Dorf-K.* 1718 fast ganz erneuert; Nachwirkung der ma. Anlage die oestl. Stellung des Turms. _AUERSWALDE._ K. Sachsen AH Floeha. *Dorf-K.* Einige der wenigen im Lande, welche ihren ursp. rom. Gr. und Aufbau unverletzt erhalten haben. Gemeindehaus fast quadr.; Chor ebenfalls quadr., doch kleiner; beide Teile flachgedeckt; 1/2kr. Apsis. Ringsum gegliederter Rundbg., Fries, an der Apsis 1/2Sll., am OGiebel steinernes Kreuz, am Altar rom. Mensa. -- _Altarschrein_, schoene Arbeit aus Altenburger Werkstatt, 1503. _AUFENHAU._ RB Cassel Kr. Gelnhausen. *Dorf-K.* spgot., flachgedeckt, eingezogener polyg. Chor, WTurm, einfachste Formen. -- Gemaltes Triptychon M. 15. Jh. _AUFSESS._ OFranken BA Ebermannstadt. *Burg* aus Ma. gut erhalten. In der *Schloss-K.* Grabstein fuer Albrecht v. A. 1356; kunstvolles zinnernes Taufbecken von _Caspar Enderlein_ ({~DAGGER~} 1633). _AUGSFELD._ UFranken BA Hassfurt. *Dorf-K.* ca. 1730-50, 1sch. mit Lattengwb., Chor nach alter Gewohnheit im OTurm. -- Dekoration und Mobiliar in munterem, laendlich splendidem Rok. _AUGUSTUSBURG._ K. Sachsen AH Floeha. Schloss gegr. 1568 durch Kurfuerst August, wesentl. voll. 1573. Baumeister _Hieronymus Lotter_ aus Leipzig, zum Schluss _Erhard van der Meer_ unter Oberaufsicht des Grafen _Rochus v. Linar_. Der allgemeine Charakter ist der eines Residenzschlosses mit festungsmaessigen Anklaengen (Graeben, Kasematten usw.). Der Gr. gibt in der Umfassungslinie ein Quadrat von 86 m, in der inneren Einteilung 4 massige 4eckige Eckhaeuser, die durch schmale Fluegel verbunden werden, so dass der Hof griechich kreuzf. wird. Die Fronten 2geschossig ohne Gesimsteilung und in sehr niedrigen Proportionen, die 4 eckigen Fenster mit got. Profilen sind die einzige Belebung der glatten Wand, dazu auf der N- und SSeite ein Einfahrtstor in Rustika, derbe Nachahmung der Festungsbauten der Sammicheles. Ueber dem weit ausladenden Hauptgesims ein Umgang mit Balustrade. Starke Akzente geben die Eckbauten mit Zwerchhaeusern, steilen Walmdaechern und hohen Schornsteinen (durch spaeteren Umbau vereinfacht). Die _Ausstattung_ der Wohn- und Festraeume stark reduziert; es waren vorhanden 5 Saele, 7 Vorsaele, 74 Zimmer, 96 Kammern. Auf der SSeite bildet den mittleren Verbindungsbau die *Schlosskirche* nach dem Plan _v. d. Meers_. Zwischen den tiefen Streben ringsumlaufende, steinerne Emporen, Pfl. u. Bogenstellungen mit Halbsaeulen in unten dor., oben jon. Ordnung, alles in schwerster Behandlung, das Tonnengwb. in sog. Quadraturwerk stuckiert. Ueber dem Altar grosses _Gemaelde_ von _L. Cranach d. J._ von 1571, Kurfuerst August mit seiner zahlreichen Familie vor dem Gekreuzigten. _Kanzel_ mit Gemaelden von Hans Schroeer. _AULIGK._ K. Sachsen AH Borna. *Dorf-K.* Chor 14. Jh., sonst im 17. u. 18. Jh. umgebaut. Grabsteine des 16. Jh. der v. Thor, v. Miltiz u. a. Orgel von _Gottfr. Silbermann_, aus Chemnitz versetzt. _AUMA._ Sachsen-Weimar. VB Neustadt a. d. O. *Stadt-K.* 1520 und 1793. -- Reste eines _Schnitzaltars_ A. 16. Jh. _AURA._ UFranken BA Hammelburg. Ehem. *Benedikt.-Kloster*, gegr. 1108, erster Weiheakt 1113. Im Bauernkrieg beschaedigt, 1687-97 teils weiter zerstoert, teils umgestaltet. Jetzt flachgedeckte Pfeiler-Basilika von 9 Achsen, im O platter Schluss. Ausstattung E. 17. Jh. Im ganzen entstellter Ueberrest einer urspr. bedeutenden Anlage. Vorlaeufige Ausgrabungen unter Dr. A. Faulner ergaben vom rom. Bau: unter der Ummantelung der Pfeiler im Langhaus Stuetzenwechsel im Rhythmus aab, aab; im Chor nur Pfeiler; Schluss in 3 Apsiden. Ein westl. Atrium mit Doppeltuermen 1689 abgetragen. -- In der jetzigen Stallung Rest eines spgot. Kapitelhauses. Die rom. Wuerfelknaufsaeulen in den Arkaden des jetzigen Friedhofs stammen vom Kreuzgang. _AUWALLENBURG._ RB Cassel Kr. Schmalkalden. *Burgruine Wallenburg*, erb. gegen 1247, erhalten ein 27 m hoher Turm, rom., von ausgezeichneter Technik, mit 2 Einsteigtueren. _AXIEN._ Pr. Sachsen Kr. Torgau. *Dorf-K.* rom. Backsteinbau, querrechteckiger Sattelturm innen in 2 Rundbg. gegen das Sch. geoeffnet, 1/2kr. Apsis, Rundbogenfries im N einfach, im S verschraenkt. -- Aus frgot. Zeit _Taufstein_ und Reste von _Wandmalerei_. _B_ _BAALSDORF._ K. Sachsen AH Leipzig. *Dorf-K.*, rom. Anlage des 13. Jh. -- _Glocke_ E. 13. Jh. mit der Inschr. "_Heinricus Filius Tiderici me fecit_" (ein Glockengiesser _Thidericus_ erscheint 1278 in Luehe bei Hildesheim; die gleiche Inschr., wie die vorliegende, haben in der Umgegend die Glocken zu Gross-Wiederitszch, Geringswalde, Niedergraefenhein, Oetzsch). _BAHRA._ UFranken B A Mellrichstadt. *Dorf-K.* Frgot. _Sakramentsnische_. _Glocke_ mit Apostelnamen um 1300. _BALDERSHEIM._ UFranken. BA Ochsenfurt. *Pfarr-K.* 1611, veraendert 1901. Sehr guter _Grabstein_ 1493; andere 16. u. 17. Jh. -- _Hochaltar_ um 1700 mit guten _Holzfigg_. vom spaetgot. Altare (nach 1500). _BALGSTEDT A. U._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* Rom. Turm mit gepaarten Fenstern. Schiff abgebrochen und im 18. Jh. im W des Turms neu errichtet. -- _Glocke_ 1311. _BAMBERG._ OFranken. BAmtsstadt. *Dom S. Peter u. S. Georg*. Gruendungsbau Kaiser Heinrichs II. 1004-1012; Brand 1081, der nur die Mauern stehen liess, darauf Rest. und zweite Weihe 1111; neuer Brand 1185; Umfang des Schadens und Beginn der Erneuerung nicht bekannt; 1231 der Ostchor noch nicht fertig; 1237 Weihe, aber noch nicht voelliger Abschluss der Arbeiten. -- Der gegenwaertige Bau ist ein Werk des 13. Jh. auf dem Grundriss des fruehen 11. Jh.; ob und wieviel aufgehende Mauerteile aus der Zeit vor 1185 in den Neubau hinuebergenommen, ist noch nicht sicher festgestellt. Masse in runden Zahlen: ganze innere L. 95 m, Br. 28,50 m, H. 25,50 m. Gr. regelmaessig kreuzfoermig mit der Abweichung, dass das Qsch. im W. Zwei Choere: OChor, 3 Joche des Msch. mitumfassend, S. Georg gewidmet; WChor, die Vierung einschliessend, S. Peter; zu beiden fuehren Stufen hinauf. Der der Gemeinde verbleibende Raum im Msch. auf 30 m reduziert. Unter jedem Chor eine Krypta. Neben jedem Chor ein Turmpaar. -- Der Bamberger Dombau, in die Zeit fallend, in welcher von Frankreich her das gotische Bausystem in Deutschland eindrang, weist stilistisch drei Phasen auf: spaetromanisch ist der OChor, aussen und innen, und das Lhs. in seiner Aussenansicht; fruehgotisch, jedoch nicht von der franzoesischen, sondern von der von dieser unabhaengigen burgundisch-cisterciensischen Fruehgotik abgeleitet(1), der innere Aufbau des Lhs.; franzoesisch-fruehgotisch, ohne das cisterciensische Element ganz zu verdraengen, der WBau. Genauere Zeitbestimmung nicht moeglich. Der OChor ist im polyg. Gr. und in der ganzen Formbehandlung so vorgeschritten, dass er vor 1200 nicht denkbar; die Behauptung, dass die WTuerme 1237 vollendet waren, schwebt in der Luft. Hauptbauzeit somit unter B. Ekbert von Andechs (1203-1237), jedoch die Ausfuehrung des WChors und der WTuerme spaeter. Die plastische Ausschmueckung (s. unten) beweist, dass noch vor ihrer Aufstellung der Bau unterbrochen worden ist. Will man als Ursache dafuer die unruhige Zeit unter B. Heinrich (1242-1257) ansehen, so ergibt sich als relativ wahrscheinlich: Beginn der gotischen westl. Bauteile im Anfang dieser Regierung, Vollendung nach laengerer Pause unter B. Berthold von Leiningen (1257-85). -- Aus der Zeit der spaeteren Gotik (um 1450) nur die Sepultur. Gruendliche Erneuerung der inneren Einrichtung 1648-55, der Daecher und Tuerme 1744 und 1765-68. Restauration und Purifikation 1828-37 durch _Heideloff_ und _Gaertner_. _Ostbau_ ("Georgenchor"). Die Krypta umfasst den ganzen Raum unter dem hohen Chor; 3 Sch. und 7 Joche; die Kreuzrippen gestatten, das Msch. breiter anzulegen, waehrend die Krypten mit rom. rippenlosen Gwb. immer auf gleiche Breite der Schiffe angewiesen waren; ferner ist der Raum hoeher und luftiger gestaltet, als je in Krypten aelterer Zeit. Die Stuetzen sind Sll., ihre Kaptt. z. T. mit seltsam krausem, barockem Blattwerk und hohen 8eckigen, schon frgot. Einfluss verratenden Deckplatten. Die Rippen mit derben Rundstaeben besetzt. Der Eingang muss ursp. in der Mitte gelegen haben; die hohen Sockel des ersten Pfeilerpaares entsprechen einem ehemaligen Podest. -- Die Apsis des hohen Chors, im Gr. 5 Seiten des 8Ecks, legt sich, besonders in der Aussenansicht hervorragend schoen kombiniert, an die grosse Wandflaeche, die durch den OGiebel des Lhs. und den mit diesem in gleicher Flucht liegenden Unterbau der Tuerme gebildet wird. Der Aufbau 3 teilig in gluecklichster Rhythmisierung; Erdgeschoss, Fenstergeschoss, Zwerggalerie gesondert durch ueberaus reich gebildete Friese, vertikale Gliederung durch Gruppen rechtwinkliger Vorspruenge und staerkerer und schwaecherer Dreiviertelsaeulen. An den Kapitellen vielfach das Knospenmotiv in einer schon von der Fruehgotik beruehrten Form. Die Kehlen der reich abgestuften Fenstergewaende sehr wirksam mit Schellen besetzt. Das Dachgesims im 18. Jh. erneuert. Der Zwerggalerie entspricht im inneren Aufbau das als glatte Kugelkalotte gestaltete Gwb.; unter den Fenstern Arkatur; bezeichnend das Streben nach moeglichst lebhaftem Formenwechsel auch in der Form ihrer Saeulenschafte. _Langhaus._ Querschnitt des Msch. 1 : 2, Gesamt-Querschnitt nach dem gleichseitigen Dreieck. Die Gwbb. haben Kreuzrippen und sind in den Quer- wie in den Schildgurten spitzbg.; trotz der Freiheit der Grundrissbildung, die dadurch moeglich geworden waere, ist nach deutscher Gewohnheit das sog. gebundene quadr. System beibehalten. Dabei macht sich behindernd geltend, dass die Grundrissabmessungen auf diese Teilung ursp. nicht eingerichtet waren: so ergeben sich von den Vierungspfll. des Qsch. bis zu den oestl. Chorpfll. nur 4+1/2 Doppeljoche. Im Anschluss des Lhs. an den OChor tritt deshalb sichtliche Verwirrung ein; man versuchte es mit 6teiligen Gwbb., hat sie aber z. T. wieder aufgegeben. Eine baugeschichtlich wichtige Tatsache zeigt sich aussen an den Hochschiffswaenden, ebenso an der N- wie an der SSeite: von W gerechnet zwischen dem ersten, zweiten und dritten Fenster vermauerte Fenster von gleicher Form und Groesse, wie die offenen, und zwar an den Stellen, wo innen die Gewoelbegurte anfallen. Um als Ueberreste vom Bau des h. Otto zu gelten, sind sie zu gross; ich kann sie nur auf eine juengere Restauration(2) beziehen, etwa nach Brand 1185, die _noch nicht mit Gewoelben rechnete_. Aus dem bei waehrendem Neubau eingetretenen Wechsel erklaeren sich nun auch die Unregelmaessigkeiten im oestl. Abschnitt. Von diesen abgesehen, alternieren regelmaessig staerkere und schwaechere Pfll., kreuzfoermig mit eingelegten Ecksll., die Vorlagen der Hauptpfll. das Gurtgesims durchschneidend. Nicht angenehm in seiner Leere wirkt das Hochschiff. Die Gwbb. haben nahezu gerade Scheitel (wie in Ebrach), waehrend der Uebergangsstil sonst starke Busung liebt. Die Gurten einfach rck., aber verhaeltnismaessig schmal, die Rippen Rundstaebe mit mandelfoermiger Schaerfung. Im Gesamteindruck kann von got. Formgefuehl noch nicht die Rede sein. In der got. gedacht ist Konstruktion aber die klare Sonderung einerseits der die Gewoelbe tragenden Hauptpfll. und des mit ihnen verbundenen Gurtensystems, andererseits der fuellenden Wandflaechen. Die Anregung durch Ebrach vorausgesetzt, ist die Rueckkehr zum gebundenen System auffallend. Querschnitt. _Westbau_ ("Peterschor"). Der Chor, fuer den ursp. ein sechsteiliges Gwb. beabsichtigt war, hat schliesslich 2 sehr schmale gerade Joche erhalten und in der Apsis ein 5teiliges Rippengwb. mit hohen Schildbgg., die einer zweiten Fensterreihe Raum geben. In den Formen Zunahme des eigentlich franzoesischen Elements in einer den juengeren Teilen des Klosters Ebrach aehnlichen Fassung. Es sind nacheinander mehrere Meister taetig, zuerst burgundisch (Dijon), spaeter mehr nordfranzoesisch gerichtet. Die Krypta klein und jetzt unzugaenglich. -- WChor und OChor sind in ihren ins Schiff vorspringenden Abschnitten durch Bruestungswaende geschuetzt; nach aussen mit Arkaturen geziert, nach innen voellig glatt, selbst ohne Gesims; die SSchranke des WChors mit Spuren von rom. Malerei. _Aeusseres_. Das Lhs. hat rein rom. Formen. Unerhoert in den bisherigen Baugewohnheiten der Reichtum der Friese. Die Gesimse haben sich mit den Daechern in wiederholten Restaurationen veraendert. 4 Portale: 2 unter den OTuermen (Adamspforte, Georgenpforte; das Zickzackornament der ersteren wohl aus S. Jakob in Regensburg, wohin auch das Kehlungsprofil der Pfosten der Georgenpforte hinweist); 2 (in der letzten Bauzeit vorgeblendet) am noerdl. Ssch. (Fuerstentor) und noerdl. Kreuzfluegel (S. Veitspforte). Denselben rein rom. Charakter haben die OTuerme bis zur Hoehe des Mittelschiffhauptgesimses; hier treten frgot. Formen ein, doch unter Wahrung der bisherigen Einteilung (die Notstuetze im 2. Fenstergeschoss noch waehrend des Baus eingezogen; die Fenstergliederung der beiden letzten Geschosse entsprechend geaendert). Entschiedener ist die Neuerung an den WTuermen; im Unterbau haben sie Konsolengesimse, die mit denen der Michaelskap. in Ebrach genau uebereinstimmen und deren Vorbilder zum charakteristischen Formenschatz Burgunds gehoeren; weiter nach oben tritt der Wandel ein: oktogonaler Kern, an den Diagonalseiten Vorlagen einer tabernakelartigen Saeulenstellung, die im Gr. 5 Seiten des Achtecks umschreiben; diese Anordnung wiederholt sich durch 3 unter sich fast gleiche Geschosse. Die Einzelheiten sind durchaus frgot. im Sinne der franzoesischen Schule. Aber auch die Komposition im ganzen geht auf ein bestimmtes franzoesisches Vorbild zurueck: die Kathedrale von Laon. Doch ist dasselbe in einem wichtigen, ohne Abb. nicht verstaendlich zu machenden Punkte missverstanden. Um so auffallender, als sich noch ein kleines, im Hauptmotiv richtiges Modell der Laoner Tuerme erhalten hat: jetzt auf dem Baldachin ueber der Statue des h. Dionysius am letzten Pfl. des OChors, NSeite. (Zuerst bemerkt von K. Franck und ansprechend so gedeutet, dass die franzoesisch geschulten Bildhauer es waren, die das Motiv nach Bamberg brachten, der Baumeister es also nur aus zweiter Hand kannte.) Dieselben Bildhauer scheinen auch einer Erweiterung des WChors durch einen franzoesischen Kapellenkranz das Wort geredet zu haben; vgl. das Modell in der Hand der h. Kunigunde am Portal unter dem SOTurm. Wichtig ist weiter das in allen Hauptsachen sehr genaue Modell aus dem 16. Jh. am Portalrelief der alten Hofhaltung. Es zeigt, dass das fuer die Entwicklung der WTuerme sinnwidrige Giebelmotiv am oberen Abschluss vollstaendig ein Werk des 18. Jh. ist, den Giebeln der OTuerme nachgebildet, als man die Daecher erneuerte; ursp. schlossen die WTuerme richtig mit einem groesseren 8seitigen Helm in der Mitte, 4 kleineren an den Ecken. _Innere Ausstattung_. Aus Ma. nur das Chorgestuehl; im WChor reicher, E. 14. Jh., im OChor etwas juenger. Die hie und da zerstreuten Schnitzaltaere sind in neuerer Zeit aus andern Kirchen herbeigebracht, aus altem Bestand allein der in der Sepultur. Der Wunsch Koenig Ludwigs I. war, "dass das heilige und grossartige Denkmal in seinen Verunstaltungen verbessert und der ungestoerte Anblick dieses erhabenen Tempels im urspruenglichen Stile wieder hergestellt werde." Die Leitung der Restauration hatten 1832-1835 _Heideloff_, 1835-38 _Gaertner_. Sie entfernten nicht nur alle nachmittelalterlichen Gegenstaende, darunter 10 Renaissanceepitaphe (jetzt in der Michaels-K.), sondern draengten auch dem der Spuren seines Lebens in der Geschichte beraubten Bau ihre eigenen hybriden Erfindungen auf. (Selbst Fuehrig, ein Nazarener, klagte damals ueber die eingetretene Vernuechterung.) Von groesster Wichtigkeit ist der Bamberger Dom fuer die Geschichte der _monumentalen Plastik_ im 13. Jh. Zu unterscheiden sind drei Stilnuancen, jede durch eine fuehrende Kuenstlerindividualitaet vertreten: Meister des Georgenchors, Meister der Adamspforte, Meister des Fuerstentors. a) Die Arkaturen an den _Schranken des Georgenchors_ enthalten in ihren 2x6 Blenden die Reliefgestalten von _Propheten_ (NSeite) _und Aposteln_ (SSeite); die gemalten Inschriften ihrer Spruchbaender sind erloschen, weshalb nur bei den wenigsten die Benennung moeglich wird. Je zwei im Gespraeche. Der Stil zeigt den Moment des Aufsteigens einer saekular an die Kleinkunst gebunden gewesenen Darstellungsweise zum monumentalen Stil; zugleich in ergreifendster Weise den Zusammenstoss konventioneller Gebundenheit, in der sich deutsche Gewohnheiten mit neuerdings aufgenommenen Formen des klassischen Byzantinismus begegnen, und eines zur Freiheit erwachten leidenschaftlichen Naturalismus. Mannigfaltigkeit der Charaktere, Eindringlichkeit der Geberdensprache sind das Hauptanliegen; die Koerperbildung noch sehr fehlerhaft, oft verzerrt, nie ausdruckslos. Die Apostelseite in relativ gedaempfter, die Prophetenseite in stuermisch erregter Stimmung. Der Unterschied wird so gedeutet, dass der Kuenstler, noch zaghaft, mit jener angefangen habe; es koennte aber auch sehr wohl eine bewusste Differenzierung in der Charakteristik sein. Die Anordnung der SSeite ergibt ein ueberschuessiges Feld, darin der h. _Michael_. Das _Verkuendigungsrelief_ am Pfl. rechts von der Chortreppe sass frueher an der NSeite, wo die Ausbruchstelle noch sichtbar; etwa der Anfang einer neuen Reihe (vielleicht bestimmt fuer den Peterschor, dessen Schranken dann ohne plastischen Schmuck, bloss mit Gemaelden in den Feldern, zur Ausfuehrung kamen) zeigt es, wie weit dem Meister das Formalschoene zur Verfuegung stand. Sichere Datierung ist nicht moeglich; am wahrscheinlichsten ist mir die Zeit rund 1225-35. -- b) _Die Adamspforte_, links (SO) vom Georgenchor. Am rechten Gewaende Petrus, Adam, Eva; am linken Kaiser Heinrich, Kunigunde, S. Stephan. Die Statuen sind spaeter eingefuegt; waeren sie fuer dieses Portal, auch nach Vollendung desselben, gearbeitet worden, so haette der Kuenstler sie auf Konsolen gestellt; allein sie sind mit Saeulen verwachsen, die in dem Organismus _dieses_ Portals keinen Platz finden; Petrus weist ohnedies auf den Peterschor. Dieser Bauteil ist es, mit dem architektonisch die _franzoesische_ Schule einsetzt, und dass der Bildhauer der Adamspforte seine Schule in Reims durchgemacht hat, habe ich nachgewiesen. Von derselben Hand ruehren mehrere Statuen her, die jetzt im Innern an den den Georgenchor noerdlich begrenzenden Pfeilern sehr ungeschickt aufgestellt sind. Offenbar waren auch sie fuer ein Portal gedacht; vielleicht an der Stelle des spaeter dem westl. Qsch. vorgeblendeten S. Veitsportals, also das Seitenstueck zum Fuerstenportal. Am Mittelpfeiler _Maria_, von ihr getrennt _Elisabeth_ (als Heimsuchungsgruppe gedacht), auf der andern Seite ein Engel (Verkuendigung); am linken Pfl. ein _Papst_, am rechten der _h. Dionys_, an seiner Front ein lebensgrosser _Reiter_. Dieser kuenstlerisch und ikonographisch ein Novum. An Zusammenhang mit den Reitern an suedwestfranzoesischen rom. Fassaden nicht zu denken. Als Benennungen wurden bis jetzt vorgeschlagen: K. Konrad III., K. Stephan von Ungarn, einer der hl. drei Koenige. Alles wenig plausibel. Wahrscheinlicher ist mir, indem ich von der Bedeutung der Oertlichkeit (Georgenchor!) ausgehe, die Benennung S. Georg. Vgl. die Nachbildung im Dom von Regensburg. Dort und in Basel mit S. Martin gepaart. Vielleicht war das auch in B. beabsichtigt. Die stilistischen Beziehungen zu Reims und, wie bei Maria und Elisabeth, indirekt zur Antike sind ueberall klar; ausserdem muss der Meister auch Burgund, etwa die Kathedrale von Langres, gekannt haben, wie die spezifische Behandlung des Akanthus am Sockel des Reiters wie auch an einigen Statuensockeln der Adamspforte anzeigt. Die Zeit der Ankunft dieses Meisters, dem mittelbar auch die WTuerme zuzuschreiben sind, ist nicht zu ermitteln, etwa 1240-60. Er gehoert zu den ersten kuenstlerischen Kraeften des 13. Jh. Um so bedauerlicher, dass wir keine seiner Gestalten in dem von ihm gewollten architektonischen Zusammenhange sehen (wie ja auch sein zu vermutendes Projekt fuer die Erweiterung des WChors unausgefuehrt blieb). Viele interessante architektonische Reminiszenzen und Phantasien stecken in den Baldachinen ueber den Statuen, z. B. an dem ueber dem Reiter Reimser Masswerk der fruehesten Art. -- c) _Das Fuerstenportal_ am noerdl. Ssch. Am Gewaende die 12 Apostel auf den Schultern von Propheten (in ikonographischer Hinsicht vgl. den Taufstein in der Vorhalle des Merseburger Doms), am Tympanon das Juengste Gericht. Die tektonische Anordnung ist franzoesisch, wiewohl mit der bedeutsamen Abweichung, dass die Statuen mit Sll. wechseln (vgl. Goldene Pforte in Freiberg); der Stil geht von dem lokalen der Schranken des Georgenchors aus, durchdringt sich aber mehr und mehr mit dem franzoesischen; man erkennt die linke Seite als aeltere, die rechte als juengere, das Tympanon als letzte Stufe dieser Entwicklung. Die zu beiden Seiten angeordneten Standbilder _der Ecclesia und Synagoge_ haben mit dem Portal ursp. nichts zu tun; sie sind dem Vorrat der vom Meister der Adamspforte hinterlassenen Stuecke entnommen; ebenso gehoeren der Werkstatt des letzteren der _Posaunenengel_ und der _Abraham_ ueber dem linksseitigen Kaempfer. -- d) Aus der aelteren einheimischen Schule das Bogenfeld und die Apostelbrustbilder des Portals rechts vom Georgenchor (NO), die 2 kauernden Loewen an der OFassade von einem spaeter veraenderten Portal nach 1185. -- _Grabdenkmaeler __ des 13. Jh._ Auf dem Peterschor Tumba des B. Suitger, nachmals _Papst Clemens_ II. ({~DAGGER~} 1047); glatter Deckel mit Randinschrift, an den Laengswaenden Allegorien der Kardinaltugenden, an den Schmalseiten der Tod des Papstes und der Christus der Apokalypse (?), frueher irrig als italienische Arbeit ausgegeben. Der Stil weist auf das 13. Jh., genauer den Meister der Adamspforte. Indes halte ich, was wir jetzt vor uns haben, fuer eine nachmittelalterliche Kopie. Gruende: die Schriftform und die arabischen Ziffern der Deckplatte; die Gleichheit des Materials der Deckplatte und der Reliefwaende (grauer Marmor, der sonst an keiner Arbeit des Ma. vorkommt); das Vorhandensein einer zweiten Grabplatte, die nur als Grabfigur Clemens II. gedeutet werden kann (der Papst am Georgenchor, jetzt aufrechtstehend, aber mit Kopfkissen). -- Die 2 Tumben des Georgenchors; B. Gunther ({~DAGGER~} 1065). Stil des 13. Jh., flaches Relief, ungewoehnlicherweise in Profil; B. Otto II. ({~DAGGER~} 1196), eingeritzte Linearzeichnung, Gesicht, Haende und Fuesse waren mit Messing eingelegt. -- Tumbendeckel des B. Ekbert v. Andechs und Meran {~DAGGER~} 1237, aehnlich dem des B. Gunther; Standort jetzt am Eingang in die Antoniuskap. -- Noch immer nach demselben Schema der Tumbendeckel des B. Berthold v. Leiningen {~DAGGER~} 1283, s. unten. -- _Grabdenkmaeler aus dem_ 14.-17. Jh. a) _im suedl._ Qsch.: rechts vom Altar grossartiges Bildnisepitaph des B. Phil. v. Henneberg 1487 (von derselben Hand wie Diether von Isenburg im Dom zu Mainz, fast Kopie, also trotz der individuellen Zuege ohne Portraetwert); Bronzetafel fuer den Domherrn Wolfgang von Wuerzburg 1610, Guss von _Jakob Weinmann_ von Nuernberg; Epit. des B. Georg IV., Fuchs von Ruegheim 1561 von _Kilian Sorg_; Bronzemonument B. Phil. Voit v. Rieneck 1672. -- b) _Im Peterschor_: Epit. des B. Georg III. Schenk v. Limpurg 1522 von _Loy Hering_ in Eichstaett, Material polierter Solenhofener Kalkstein; an den Waenden mehrere Platten mit eingelegten Messingfiguren in Flachrelief, herkoemmlich der _P. Vischer_schen Huette zugeschrieben. -- c) _Im noerdl. Ssch._: im 2. Joche B. Albert v. Wertheim 1421, B. Friedrich v. Truhendingen 1366, beide ohne Inschriftrand und fast Rundfiguren, wohl von Anfang an stehend (also technisch als Epit.) gedacht; in der Nachbarschaft die bloss mit Inschrift versehenen Bodenplatten von Bischoefen des 16. Jh., deren zugehoerige Epitaphe jetzt in S. Michael; neben dem Fuerstentor Denkmal des letzten Fuerstbischofs Georg V. v. Fechenbach 1826. -- d) _An dem suedl. Arkadenpfl. des Msch._: B. Berthold v. Leiningen 1283; B. Anton v. Rotenhan 1459; B. Friedrich v. Hohenlohe 1351, kuenstlerisch das wertvollste unter den spaetmittelalterlichen. -- e) _Monument des kaiserlichen Stifterpaares Heinrich und Kunigunde_ von _Tilman Riemenschneider_, beg. 1499, voll. und aufgestellt 1513. Material feiner (wohl Solenhofener) Kalkstein; Form Tumba; so hoch aufgebaut, dass die in nicht sehr hohem Relief gehaltenen Bildnisfiguren des Deckels fast unsichtbar bleiben; Reliefs an den Waenden; wenig Architekturformen. Die Reliefs stellen dar: 1. Kunigundens Feuerprobe, 2. Kunigunde bezahlt die Werkleute zum Bau der Stephanskirche, 3. Heinrich auf dem Krankenbette, 4. Heinrich durch den h. Benedikt von seinem Steinleiden geheilt, 5. Heinrichs Seelenwaegung. -- _Sepultur der Domherren in der h. Nagel-Kap._ Die Waende, soweit sie nicht von Altaeren eingenommen sind, tragen in dichter Reihe und gleicher Groesse 64 ikon. Bronzetafeln; 1414-91 besteht die Darstellung in blossen Umrissen, 1491-1550 in flachem Relief, nach 1550 war der Platz besetzt und wurden in groesserer Hoehe blosse Wappentafeln angebracht; fuer eine Anzahl ist der Guss in der Forchheimer Huette bezeugt; fuer welche anderen die _P. Vischer_sche in Frage kaeme, waere noch zu untersuchen; wahrscheinlich ist es fuer die Platte des Joh. v. Limpurg ({~DAGGER~} 1475), die dann die aelteste in der Klasse der gravierten von _P. Vischer_ waere. -- Spgot. _Schnitzaltaere_ im noerdl. Ssch. (aus Muehlhausen) und in der Nagel-Kap. -- _Kaiserglocken_ aus A. 14. Jh. Die groessere nach Heinrich benannte bez. 1311, im Durchmesser 179 cm, Hoehe 140 cm. _Schatzkammer_ (seit 1907 in neuen Raeumen geordnet) ist in ganz hervorragender Weise reich an _Textilien_: drei den Reichskleinodien beigezaehlte Kaisermaentel, Rationale, Grabtuch des Bischofs Guenther (saemtlich 11. Jh.), Mitra des h. Otto (12. Jh.), grosser Wandteppich mit der Passion (15.Jh.), ferner Kleinodien aus _Metall_: zwei rom. Tragaltaerchen mit Email und Elfenbeinschnitzereien, grosser Bronzeleuchter fuer Osterkerze (12. Jh.), Kurvatur eines Bischofstabs mit Email (13. Jh.), Reliquiarien und Monstranzen. Schuessel aus _Glasfluss_ (Opus Alexandrinum 1. Jh.). Gegenstaende aus _Elfenbein_: Messerscheide (spaetestens 9. Jh.), Pontifikalkaemme (roman.), Ziborium (got.), Kruzifixe. -- Bis ins 16. Jh. fand alle sieben Jahre die grosse "Heiltumsfahrt" (oeffentliche Ausstellung der zahlreichen Reliquien) statt. *Kreuzgang*. Der rom. Dom entbehrte eines solchen, wie Sockel und Lisenen der SWand erkennen lassen. Der jetzt vorhandene ist spgot. An seinen OFluegel stoesst das *Kapitelhaus* 1731, angeblich von _Balth. Neumann_. Die Behandlung prunklos, in schoenen ernsten Verhaeltnissen. Im Hauptsaal eine Stuckdecke in zartem Relief, von eigentlichen Rokokoformen unberuehrt. 2 ehemals im Dom befindliche _Altarbilder_ von _Merian_ und _Sandrart_. *Alte Hofhaltung*. Weitlaeufiger Hof von malerischen Fachwerkhaeusern mit Holzgalerien umgeben; nach vorn gegen den Domplatz eine Hofmauer mit praechtigem Einfahrtstor und neben diesem ein Steinhaus von geringer Tiefe, so dass es fast nur um der Fassade willen erbaut zu sein scheint; diese ist durch die kuenstlerische Feinheit der asymmetrischen Gruppenbildung eine der allergluecklichsten und bezeichnendsten Schoepfungen der deutschen Renaissance, erbaut unter B. Voit v. Wuerzburg {~DAGGER~} 1577. Der entwerfende Baumeister (_Erasmus Braun? Caspar Vischer?_) unbekannt. -- In demselben Gebaeudekomplex eingeschlossen die Ueberreste der *Andreas-Kap*., eines frrom. achteck. Zentralbaues und die *Katharinen-Kap*. aus dem 12. Jh., anscheinend Doppelkapelle. *Neue Residenz*. Nachdem die Bischoefe abwechselnd im Geierswoerther Schloss (an der Stelle des jetzigen Oberlandesgerichts) und in einem verschwundenen Schloss auf dem Michelsberg residiert hatten, wurde 1695 von B. Lothar Franz v. Schoenborn der gegenwaertige Bau begonnen. Baumeister _Leonhard Dientzenhofer_. Stueckweise geplant und nicht vollstaendig ausgefuehrt; Abschluss 1704. Zwei lange Fluegel stossen im rechten Winkel aufeinander. Die 3 Geschosse lassen nach der Schulregel die 3 antiken Ordnungen sich folgen; im uebrigen sind sie fast gleichwertig behandelt; es fehlt die rhythmische Bewegung und der Abschluss durch ein nachdrueckliches Kranzgesims. Der Gesamteindruck bleibt monoton, ja selbst von Kleinlichkeit nicht frei. Sehr nuechtern, an Klosterbauten der Zeit erinnernd, ist auch die innere Einteilung. Bedeutsamer nur der grosse Festraum, der Kaisersaal; noch ist der, in diesen Gegenden wohl zuerst von Dientzenhofers juengerem Bruder Johann in Pommersfelden getane Schritt, die Durchlegung durch 2 Geschosse, nicht gewagt; so bleibt der Raum in der Weise der aelteren Architektur im Verhaeltnis zu seiner Ausdehnung sehr niedrig, und erscheint es noch mehr durch den schweren Prunk der Dekoration. *Domherrenhoefe*. Auf dem uebrigen Teil des Domberges, soweit er nicht durch die Kirche und die beiden Residenzen eingenommen ist, breiten sich die Wohnsitze der Domherren aus. Sie scheinen die gemeinschaftliche Wohnung in der Klausur in frueher Zeit schon aufgegeben zu haben, vgl. den Mangel eines rom. Kreuzganges. Eine Wanderung durch diese alten, im Laufe der Zeiten natuerlich mannigfach umgestalteten Kurien mit ihren von Galerien umgebenen Hoefen und ihren terrassierten Gaerten ist von grossem Reiz. Viele haben ihre Hauskapellen bewahrt; eine (im jetzigen Stadtrentamt gegenueber dem Kapitelhaus) ist noch rom., die uebrigen got. Architektonisch am bedeutendsten die Dompropstei 1775 und die Domdechantei von _J. M. Kuechel_, einem Gehilfen Neumanns (jetziges erzbischoefl. Palais) und aus 16. Jh. der Jungkindshof. Das Bild der geistlichen Stadt vervollstaendigt sich durch die Absteigequartiere der Aebte aus der Dioezese: erhalten der *Langheimer Hof* und der *Ebracher Hof*, beide noch M. 18. Jh. von _J. M. Kuechel_. *Antoniterhof* mit *Laurenzi-Kap.*, got. Anlage, 1629 umgebaut, unbedeutend. *Clarissen-Klst.*, gegr. 1341, profaniert. *Dominikaner-K.* (jetzt Militaer-Depot). Chor 1380-87 in der gewoehnlichen polyg. Anlage; das Lhs. hat 3 Sch. von gleicher Hoehe mit flachen Decken. (Umbau des 16. Jh.?). Der Kreuzgang verwuestet. *S. Gangolf*. Ehem. Stifts-K., gegr. 1063. Anlage und Mauerkern gehoeren einer rom. kreuzf. Basilika. Obergaden noch mit rom. Fenstern. Die Arkaden got. erweitert, an die Sschiffe got. Kapellen angebaut. Das Ganze got. eingewoelbt. Sprom., oben in got. Formen uebergehend die Doppeltuerme der Fassade. Zwischen ihnen schaut der Mschiffsgiebel vor. -- In den sehr verbauten Stiftsgebaeuden Reste eines rom. Kreuzgangs. *S. Elisabeth*. Kleiner spgot. Bau, willkuerlich neugot. rest. -- Ein paar _Holzfigg._ aus der Schule _Riemenschneiders_. *Franziskaner-Klst.* Die K. abgebrochen, die Konventsgebaeude als Landgericht umgebaut. *S. Getreu* (S. Fides?). Gruendung des h. Otto, 1727 ff. gaenzlich erneuert, unansehnlicher Barockbau. In ihm grosse _Kreuzigungsgruppe_, welche Endpunkt von _Stationsbildern_ war, die sich von S. Elisabeth den Berg heraufziehen; gestiftet zwischen 1503-1505; weitgehende Anlehnung an _Adam Krafft_, die Auffassung ins Spiessbuergerliche und Grelle gezogen. *Dominik.-Nonnen-Klst. zum h. Grabe*. Als Militaerlazarett umgebaut. *S. Jacob* (ehem. Kollegiatstift), gew. 1109. Dieser Bau im wesentlichen erhalten; die got. und bar. Ueberarbeitung des Innern seit 1866 entfernt; anspruchslos im rom. Sinn restauriert, stoerend die neurom. Ausstattung. -- Flachgedeckte doppelchoerige kreuzf. Basilika, nach dem Vorbild des Doms das Qsch. im W., die Tuerme im O. Im Lhs. 8 schlank proportionierte Saeulenarkaden; steile att. Basen ohne Eckblatt; das Mittelglied von der normalen Form abweichend; Wuerfelkaptt. mit einfacher 2gliedriger Deckplatte. Die oestl. Apsis durch Barockfassade von 1771 maskiert. Die Erdgeschosse der Tuerme, die als Eingangshallen dienten, mit Gwbb. im Ueb.-St., sonst sind die Tuerme got., nur einer erhalten. Der WChor einfach got. erneuert; die Krypta zugeschuettet, ihre rom. Fenster hinter den Chorstuehlen erkennbar. An der OWand des Qsch. Apsidiolen; ihre sehr schlicht behandelten Bgfriese sind die einzigen rom. Formen, die der Aussenbau sich noch bewahrt hat. *Karmeliter-K.* 1157 Benedikt.-Nonnen-Klst., 1589 Karmeliter. Die K. 1694 ff. von _Leonhard Dientzenhofer_, ein mittelgrosser Barockbau der nuechternen Art. Um den rom. Bau nicht gaenzlich zu zerstoeren, wurde der Chor (mit verkehrter Orientierung) zwischen dessen Fassadentuerme eingebaut; von diesen jetzt nur einer erhalten, dazu das sehr grosse, mit Zickzackornament eingefasste Mittelportal aus E. 12. Jh.; es hatte vorher schon ein got. Umbau stattgefunden. In den formlosen, kellerartigen Raeumen unter dem jetzigen Chor rom. Reste. Das Niveau der rom. K. muss tiefer gelegen haben. Interessant der grosse rom. _Kreuzgang_. Am OFluegel Bogenfragmente des Kapitelsaales im Stil des 12. Jh. Der Kreuzgang selbst ruhte auf Sll. und war flachgedeckt; schon ein got. Umbau hat ihn sehr entstellt. [Ein Teil der Sll. jetzt im Muenchener Nat.-Mus.] Zur Geschichte der Bamberger Lokalarchitektur bmkw. der sog. _Fremdenbau_ (links von der jetzigen Fassade) beg. 1692. Umbau des Klst. 1690-1710. *Katharinen-Kap*. s. Alte Hofhaltung. *Liebfrauen*- oder *Obere Pfarr-K.* -- Der einzige bedeutendere got. Bau, der in Bamberg zustande gekommen ist. Geldsammlungen 1320; wann wirklich begonnen, unbekannt; Weihe 1387; die Formen sprechen fuer 2. H. 14. Jh. Umbau des Lhs. 1782; die Nachricht, dass der damals vorgefundene Bau flachgedeckt gewesen und auf Saeulen geruht habe, die nur verstaerkt zu werden brauchten, wird von den Lokalhistorikern irrig auf rom. Stil gedeutet; die Mauern des Lhs. sind, wie Sockel und Gesimse beweisen, durchaus got., auch sind die Stuetzenabstaende des Innern nur bei einem got. Bau moeglich; also war es eine flachgedeckte got. Basilika in der Art der Bettelordenskirchen; durch moderne Rest. ist das Innere jedes Interesses beraubt. -- Ein neuer Plan tritt mit dem Chor ein; gewoelbt; innerer Schluss 5/8, Umgang 9/16 mit Wechsel 4 eckiger und 3 eckiger Joche; zwischen den Strebepfll. flache Kapellen. Aussen treten die Strebepfll. nur als dekoratives Relief aus der Wand hervor; jedoch wachsen sie durch das Dach durch und nehmen Strebebgg. auf. Das Aeussere ist mit reichem, aber wenig edlem Schmuckwerk ueberdeckt; ueber den Kapp. Giebel, am Hochchor Flaechendekoration durch Stabwerk, eine grosse Menge von Statuen war vorgesehen (wie auch an den Wanddiensten des Innern), kam aber nicht zur Ausfuehrung. Am noerdl. Ssch. die "Brauttuer" unter einem hohen Baldachinvorbau. Der an der SWEcke stehende Turm gehoert der zweiten Bauperiode an; auch nicht ganz vollendet; sein Partner nie begonnen. -- _Das Innere_ uebervoll von Altaeren und einzelnen Kunstwerken; ueberwiegend 18. Jh. und modern. Zerstreut einige Holzplastik aus E. 15. bis M. 16. Jh. Darunter (jetzt hinten im Chor) 3 grosse _Holztafeln_, Reste eines Altars, beglaubigtes Hauptwerk des _Veit Stoss_ bez. 1523, das Mittelstueck ca. 2,50 : 3,50, ganz gemaeldemaessig komponiert; aber technisch nicht Relief, da die Vordergrundfiguren voellig rund ausgearbeitet, Christi Geburt, die Musikinstrumente der Engel 1864 z. T. "hinwegrestauriert" und dadurch die Bewegungsmotive unverstaendlich gemacht (vgl. die alte Abb. bei Schellenberg). -- Gegenueber in einer Kap. _Sakramentsnische_ bez. 1492; Wandkomposition; unten Grablegung; zu beiden Seiten Einzelstatuen in 2 Reihen uebereinander; die Kroenung 1864 verstuemmelt; die schlechte Beleuchtung erschwert das Urteil, anscheinend kaum mittelmaessige Arbeit. -- _Taufstein_ mit eingelegten Holzreliefs. -- Als Beispiele fuer die Lokalkunst des 18. Jh. waeren noch zu nennen: die _Hochaltarplastik_ von _J. J. Vogel_ und am westl. Ende des noerdl. Ssch. _Gemaelde_, der verlorene Sohn, von dem seiner Zeit Ruf geniessenden _Joh. Nik. Treu_. -- An der _Brauttuer_, 2. H. 14. Jh., Statuen der klugen und toerichten Jungfrauen, im Tympanon Vermaehlung Christi mit der Ecclesia. -- An der WFront roher _Oelberg_ 1502. -- In der Schatzkammer bmkw. _Monstranz_ 1477. *S. Martin.* 1685-93 als K. des Jesuitenkollegiums, Entwurf von _Georg Dientzenhofer_, damals in Waldsassen (Bd. III) taetig. Anlage nach dem seit S. Michael in Muenchen fuer kathol. Barockkirchen beliebtesten Schema. Imposantes tonnengewoelbtes Hauptschiff mit zweigeschossig, in Kapellen und Emporen, geteilten Abseiten; die Emporen liegen sehr hoch, naemlich auf der Linie des Gewoelbekaempfers; das Qsch. schmal, so dass die Vierung kein volles Quadrat bildet. Ueberwiegend Korb- u. Stichboegen. An der Flachkuppel perspektivisch gemalte Scheinarchitektur in der Art des beruehmten Jesuiten _Pozzo_, doch nicht von ihm selbst, wie irrig angenommen wurde, sondern von einem sonst unbekannten _Fr. Marcolini_. Fassade in reicher, schwerer, unruhiger Gliederung. *S. Matern.* Kleiner flachgedeckter rom. Bau, fast ohne Formen. *S. Michaelis-K.* Ehem. Benediktiner-Klst. Erster Bau 1009 bis 1021, zweiter 1121-1168 (?); Reparaturen 1486; weitere nach Brand 1620 und 1700 ff. -- Die rom. Basilika in der Substanz, wenn auch nicht in der Formenerscheinung, erhalten. Bedeutende Abmessungen. Lhs. 39,70 l., 20,50 br.; rechnet man dazu Vorhalle, Qsch. und Chor, so muss eine Gesamtlaenge von mehr als 70 angenommen werden. Trotz der Veraenderungen, gerade im O und W, das Hirsauer Schema unverkennbar. Der Hauptchor got. umgearbeitet, die Nebenchoere in Rokoko-Sakristeien verwandelt. Spgot. Netzgwbb. und spgot. Fenster. Die rundbg. 9 Arkaden des Lhs. rom. und so auch der Kern der Pfeiler; ihre Form wird ebenso wie die der Pilaster des Hochschiffes der Reparatur von 1610 angehoeren. Echte rom. Profile am letzten oestl. Pfeilerpaar; dasselbe ist durch Vorlagen kreuzfoermig gestaltet und traegt Gurten im Neben- und Hauptschiff. In diesem letzten Joch auch rom. Kreuzgwb. Das ist ein charakteristisch hirsauischer Zug; der ursp. Sinn die Absicht auf Tuerme im Winkel zwischen Lhs. und Qsch. (vgl. Paulinzelle). Sie scheinen, wie oefters so auch hier, nicht ausgefuehrt worden zu sein. Eine Krypta, auch dies hirsauisch, fehlte; die Ueberhoehung des Chors erst im 18. Jh., wie der noch 1718 vorhandene Baldachin ueber dem Grabe des h. Otto beweist, fuer den die jetzige Anlage keinen Raum gewaehrt (vgl. die Abb. bei Ludewig, Scriptores rer. Bambg. 1718). Am noerdl. Ssch. kleiner Rest des rom. Bogenfrieses; vollstaendiger am Qsch., wo auch die Fenster rom. Ganz veraendert der WBau. Er hat ein got. Turmpaar und eine vorgeblendete Barockfassade. 1700 von _Leonhard Dientzenhofer_. -- _Innere Ausstattung_, 1725-48, im Gesamteindruck durch die moderne Rest. beeintraechtigt. Alle Mobilien aus Holz, die praechtige _Kanzel_ von zwei Bamberger Kuenstlern, dem Tischler _Franz Boehm_ und dem Bildhauer _Reuss_. Das _Altarbild_ im Chor von _J. J. Scheubel_ 1750. -- _Grab_ des h. Otto in Tumbenform 14. Jh., mittelmaessig, stark veraendert; an der Wand ein ikon. _Grabstein_ in etwas aelterem Stil, angeblich ebenfalls Otto. -- Die _Epitaphe_ von Bischoefen wurden auf Anordnung Koenig Ludwigs I. aus dem Dom hierher versetzt. Hervorzuheben im noerdl. Ssch.: no 3 und 7 B. Zobel v. Giebelstadt und B. Voit v. Wuerzburg, von _Hans Wemding_ 1577, 1580; no 4 B. Ernst v. Mengersdorf, von _Hans Werner_ 1596; no 6 B. Neidhard v. Thuengen von _Mich. Kern_ 1598. Die Reihe des suedl. Ssch. bar. und rok. -- _Klostergebaeude_. Hauptbau 1696-1702 von _L. Dientzenhofer_, andere Teile juenger. Gaenzlich schmucklos und nur durch die ungeheure Masse wirkend. *S. Stephan.* Vom ma. Bau nur ein stattlicher Turm aus 18. Jh. uebrig geblieben; 5 mal durch kraeftige rom. Bgfriese und Ecklisenen geteilt, in dem oberen Geschosse gekuppelte Schalloeffnungen in frgot. Form. Die K. voellig umgebaut; Chor 1628 von _Giov. Bonalino_, nach dem Plan des Brandenburgischen Baumeisters _Valentin Junker_; Sch. 1677 von _Petrini_. Annaehernd gleicharmiges Kreuz, in N, S, O polyg. An einigen Stellen, besonders im Chor, treten got. Bestandteile zu Tage. -- Das Stuckrelief ueber der Vierung von _J. J. Vogel_. _Propsteigebaeude_ (jetzt Praeparandenschule) von _J. M. Kuechel_ um 1760. *Friedhofs-Kap.* an der Strasse nach Hallstadt (Goenninger-Kap.), gestiftet 1767. Das Innere konnte ich nicht sehen, das Aeussere in eleganten Verhaeltnissen und schon etwas aus dem Rokoko herausstrebend. Um das flache Dach laufen Balustraden mit Kindergruppen. Die Fenster schliessen geradlinig mit gerader Verdachung. An der Fassade grosse _Relieftafel_, die Stifter vor dem Gekreuzigten. -- *Aelteres Jesuitenkollegium* (Gymnasium) 1611; bmkw. Portal zur Aula 1613. *Juengeres Jesuitenkollegium* (jetzt oeffentl. Bibliothek und Lyceum) 2. H. 17. Jh. und A. 18., die aelteren in der Tradition der deutschen Spaetrenaissance. *Ernestinisches Klerikalseminar* am Maximiliansplatz. 1733 nach Entwurf _B. Neumanns_ von _Justus Heinrich Dientzenhofer_. *Altes Rathaus* (jetzt Hauptzollamt), grosser schmuckloser Renss.Bau. *Neues Rathaus* auf der Regnitzinsel; 1744-56 aus einem got. Brueckenturm (z. Z. noch erkennbar) umgestaltet. Fassadenmalerei von _Jos. Anwander_, neuerlich mit Glueck rest.; Altane, Stuckdekoration, plastische Gruppe auf der Bruecke von _B. Mutschelle_; alles zusammen ueberaus gluecklich und originell in der kuenstlerischen Ausnutzung der Oertlichkeit, ein malerisches Architekturbild ersten Ranges. *Hochzeitshaus* am Fischmarkt 1618, die praechtigen Giebel 1871 zerstoert. *Hauptwache 1774*, Bildhauerarbeit von _Kamm_. *Gangolfstor*, schmuckreicher Bar.-Bau im Charakter einer Ehrenpforte 1697 von _J. L. Dientzenhofer_. *Privathaeuser*. Gotik und Renaissance sind in Bamberg nicht vertreten. Dagegen begann ein Menschenalter nach dem. 30jaehrigen Kriege eine sehr lebhafte Bautaetigkeit mit einem Zuge zum Ueppigen, dem eine vortrefflich ausgebildete Stucktechnik die Mittel gab. -- Hauptbeispiel das _Prellsche Haus, Judengasse_ 14, und das _Concordiahaus_. Beide fuer denselben Bauherrn, J. J. T. Boettinger, und ungefaehr gleichzeitig (angeblich 1721-31). In beiden erinnert die Grundrissdisposition auf ansteigendem Gelaende und dessen Ausnutzung zu Hof- und Gartenterrassen an italienische, speziell genuesische Vorbilder. Die stilistische Ausbildung aber ist ganz verschieden. Im Prellhause sind die Treppen und sonstigen Innenraeume noch im Sinne des 17. Jh. in gedrueckten Verhaeltnissen, in der noch durchaus bar. Dekoration schwuelstig und beinahe roh, aber von grosser Kraft der malerischen Effekte; ebenso die Fassade. Die Ueberlieferung bringt den Bau in ziemlich unsicherer Weise mit dem Namen Dientzenhofer (welcher der vielen?) in Verbindung. Ungewissen Autors auch das sehr bmkw. _Concordiahaus_; ohne sehr gross zu sein in der Haltung eines monumentalen Palastes. Den _Dientzenhofer_ zugeschrieben: Langgasse no 18 und no 32, Nonnenbruecke no 1, Gruenmarkt no 31, Karolinenstr. 11 (a. 1716). -- Von _J. M. Kuechel_ (lebte 1703-69) Karolinenstr. 1, 2, Kaulberg no 7, Judengasse 7, 12. -- Von _Fink_ 1789: Langgasse no 13. *Brunnen*. Neptunsbrunnen ("Gabelmann") am Gruenmarkt 1698; an der Domterrasse 1777 von _Trautmann_. *Sammlungen*. K. Bibliothek mit wichtigen Bilderhandschriften. _Gemaeldegalerie_ auf dem Michaelsberg. _BANZ._ OFranken BA Staffelstein. *Benediktiner-Klst*. (jetzt Schloss). Die Kirche 1710-18 wahrscheinlich von _Joh. Dientzenhofer_. -- Das typische Schema der Barockkirche -- Langschiff mit Seitenkapellen und Emporen und eingezogenem Chor -- ist nur im allgemeinsten beibehalten, in der Einzelausbildung unterliegt sie einer Umbildung, die an die extremsten italienischen Barockmeister, wie Borromini und Guarini, sie ueberbietend, erinnert. Die gerade Linie ist im Grundriss voellig aufgegeben, die Pilaster stehen deshalb schraeg und die Gewoelbegurten folgen ihrer Richtung. Die grosse Pfeilermasse, die das Sch. in zwei Querraeume zerlegt, setzt sich aus den Segmenten groesserer und kleinerer Ellipsen, die im Grundriss der Gewoelbegurten wieder aufgenommen werden, zusammen. Wieder andere Ellipsen bestimmen den Gr. der je 2 Seitenkapp. und der ueber diesen angelegten Emporen. Fuer das Auge unmittelbar fassbar ist der geometrische Einteilungsgrund nicht und soll es auch nicht sein. Nur um Einheit im malerischen Sinne handelt es sich, und auch nur fuer einen einzigen Standpunkt, beim Eintritt in die Kirche, ordnen sich die Linien vollkommen zu dem erstrebten Bilde; hier aber ist es in hohem Grade harmonisch und grossartig, in der Wirkung noch erhoeht durch die raffinierte Kunst der Lichtfuehrung. Es bleiben naemlich dem Beschauer die Fensteroeffnungen, immer den genannten massgebenden Standpunkt vorausgesetzt, unsichtbar, vergleichbar den Lampen einer Theaterdekoration, an die man ueberhaupt durch die ganze Anlage erinnert wird. Zum Schluss trennt eine durchsichtige Saeulenstellung den Altarraum von dem dahinterliegenden langgestreckten Moenchschor; der geheimnisvolle Durchblick ist wieder ein ganz malerischer und als solcher vorzueglich durchgefuehrter Gedanke. Alles eigentliche Detail ist aber gleichgueltig, ja roh behandelt und kommt auch neben den starken Effekten der ganz in Gold gesetzten Altaere und farbenkraeftigen Deckenfresken kaum in Betracht. -- Die Aussenarchitektur kann an den, zum Glueck wenig sichtbaren, Langseiten nur abstossend heissen; sie hat die Kosten der oben geruehmten Innenbeleuchtung zu zahlen; recht tuechtig dagegen die zweituermige Fassade, zumal in der Fernwirkung. *Klostergebaeude*. Zum Teil aelter als die K., zum Teil juenger. Der kolossale, 27 Achsen in der Front und mehrere Lichthoefe umfassende Hauptbau, 1698-1704 von _Joh. Dientzenhofers_ aelterem Bruder _Leonhard_. Der Mittelbau der Fassade juenger. Die Verwaltungs- und Wirtschaftsraeume, auf einer tieferen Stufe des stark abfallenden Gelaendes, 1752 ff. nach Angaben von _Balth. Neumann_. Die Kunstformen durchweg einfach; das gediegene Quadermaterial und die glueckliche Ausnutzung der Terrainbewegung wirken doch zu einem bedeutenden Gesamteindruck zusammen. _BARCHFELD._ RB Cassel Kr. Schmalkalden. *Schloss* der Familie v. Stein. 1571, mit aelterem Turm, in dessen Verliess originelle Reliefs von 1570, von einem Gefangenen ausgekratzt. *Landgraefliches Schloss*, von 1690, im 18. Jh. gaenzlich umgebaut, mit gut eingerichteten Zimmern in Rokoko und Empire. _BAeRENSTEIN._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde. *Stadt-K.* 1495. Nach wiederholten Braenden 1738 unter Leitung von _J. Ch. Simon_ erneuert. Reste eines stattlichen _Altarwerks_, Renss. 16. Jh., mit Sandsteinreliefs. _Grabst._ 1522, 1612, 1703 *Schloss* 15. und 16. Jh. _BARNSTEDT._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* Spaetgot. WTurm mit gedrehtem Spitzhelm. Schiff 1748, stuckiert, Kanzelaltar und Orgel aus dieser Zeit. _BARUTH._ K. Sachsen AH Bautzen. *Dorf-K.* 1704, rck. Saal mit Holzemporen, Turm 1768 hinzugefuegt. -- v. Gersdorfsche _Grabsteine_, 1597, 1620, 1628, 1629, 1658. *Schloss*. Unregelmaessige spgot. Anlage, SFluegel 17. Jh. Ansprechende Bar.Einrichtung der Kapelle. Galerie mit schoener Stuckdecke und zahlreichen _Portraets_. _BASDORF._ RB Cassel Kr. Frankenberg. *Gerichtslinde* mit Baenken und von Steinsaeulen getragenem Gebaelk zur Unterstuetzung des Astwerks. _BAUERBACH._ RB Cassel Kr. Marburg. *Dorf-K.* Geringer spgot. Bau. Der quadr. Chor-Turm aus rom. Anlage wie auch an der WWand 2 vermauerte rom. Fenster. _BAUMERSRODE._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* Rom. OTurm mit gepaarten Fenstern. Schiff 1640. _BAUNACH._ UFranken BA Ebern. *Pfarr-K.* 1 sch. spgot. mit hohem Turm (W), charakteristisch der Helm mit vier Ecktuermchen. *Wallfahrts-K.* (Sog. Ueberkomm-Kap.) Spgot. Anlage mit polyg. Chor und reicher Aussengliederung. -- Von der _Einrichtung_ (bar. um 1680) erwaehnenswert die spgot. _Tumba_ des seel. Ueberkomm im Chor mit einh. Spitzbogenblenden. -- _Johannesschuessel_, 2. H. 15. Jh., geschnitzt. -- Verschiedene spgot. _Holzfigg._ um 1500; teilw.l Bamberger Stils. -- Auf dem freien Platz um die Kapelle _Predigtkanzel_; spgot. um 1500. *Amtshaus*. 2geschossige langgestreckte Anlage; spaetbar., mit Treppenturm. A. 18. Jh. Innen guter _Kachelofen_ der Zeit; vermutlich Bamberger Arbeit. *Rathaus*. M. 18. Jh. *Hoftor* in der Eberner Strasse; die sog. "Hoelzernen Maenner". Typische Toreinfahrt im Rundbogen, den zwei in Hochrelief geschnitzte Reisige in barocker Tracht stuetzen; das Ganze mit Pultdach gedeckt; bez. 1710. _BAUTZEN._ K. Sachsen Amtshauptstadt. *Dom S. Peter*. Aelteste Pfarr-K. der Stadt. Von den Bauten der Meissener Bischoefe Eiko (992-1015) und Benap (1066 bis 1106) hat sich nichts erhalten. Lebhafte Bautaetigkeit 1293 bis 1303 und dann wieder in 2. H. 15. Jh.; Vollendung 1497. Erhebliche Ausbesserungen nach Braenden 1634 und 1813. Im 16. Jh. wurde die K. in der Weise geteilt, dass das Lhs. den Protestanten eingeraeumt wurde, der Chor den Katholiken verblieb. -- a) _Westbau_. Aeltester Teil das vorspringende Mittelstueck. Ein starker Einzelturm war beabsichtigt, wurde aber nur bis zum Zickzackfries des Erdgeschosses ausgefuehrt. Spitzbg. Portal mit schlichtem Wimperg, am Gewaende je 1 Sl. zwischen gekehlten Profilen, E. 13. Jh. Bald darauf Uebergang zu 2tuermigem Projekt. Ausgefuehrt der STurm, nach Brand 1441 erneuert; Kroenung mit 2 Achteckgeschossen; der Bar. Helm in vortrefflichem Umriss 1664 von _Martin Poetzsch_. Die Mitte und der rechte Fluegel der Fassade blieb unvollendet, ein Giebel mit bar. Zierat schliesst sie ab. b) _Langhaus_. 3sch. Hallenkirche von 8 Jochen, Schluss 3seitig mit 5seitigem Umgang. Zwischen dem 3. und 4. Joch starke Knickung der Fluchtlinie nach S. Formencharakter des 15. Jh., wenn auch Teile der NWand aelter sind. Schlanke kaempferlose 8 Eck-Pfll., Netzgwb. 1456-63 wurde nach S ein viertes Schiff angefuegt; es ist durch grosse 6teilige, besonders praechtige Fenster ausgezeichnet. Das kolossale Satteldach ist allen 4 Schiffen gemeinsam; seine Firsthoehe 39 m, waehrend die Gwb.Scheitel nur 16m haben. Ganze innere L. 60 m. Material in den aelteren wie in den juengeren Teilen Granit. -- _Ausstattung des protestantischen Teils_. Landstaendische Empore unter der Orgel, nach 1636. Fuerstenloge 1673. Altar 1644, 2geschossig mit je einem grossen Reliefbild. Kanzel 1817. Orgel 1642, wiederholt umgebaut. -- _Ausstattung des katholischen Teils_. Vieles in neuerer Zeit beseitigt, z.T. im Domstift untergebracht. Hochaltar bar. Saeulenbau aus Marmor 1722 von _Fossati_. [Die Statuen zweier Kirchenvaeter von _Permoser_, zu seinen besten Arbeiten gehoerend, jetzt im Domstift. Ebenda Gemaelde von _Pellegrini_.] Am neuen Altar der NSeite lebensgrosses _Kruzifix_ von _Permoser_. _Chorgestuehl_ A. 18. Jh., reich geschnitzt, im Aufbau unbedeutend. Reizvoller _Rok.-Altar_ in der Sakristei. -- _Domschatz_. Tragaltaere 1398 und 1450. Prachtvolles Pazifikale um 1530. Reliquiarium um 1500. Eine Reihe sehr schoener spgot. Kelche. Silberne Statuetten des hl. Petrus und Bartolomaeus, hervorragend. Bischofsstaebe. -- _Bildnisgrabsteine_ des 16. und 17. Jh. in grosser Zahl. Hoelzerne _Wandepitaphe_. *Liebfrauen-K.* 1sch. Bau des 15. Jh., im 17. und 19. Jh. voellig umgestaltet. *Nikolai-K.* Kleine symmetrisch 2sch. Hallenkirche des 15. Jh. Seit dem Stadtbrande 1634 Ruine. -- Auf dem Kirchhof _Denkmaeler_ des 18. Jh. *Michaelis-K.* Kleine 3sch. Hallenkirche um 1430. *Moenchs-K.* (Franziskaner). Beg. um 1300 als Bruchsteinbau. Um 1400 in Backstein gegen O erweitert. Ruine. *Taeufer-K.* Ursp. vor der Stadt. Klein, unbedeutend, oft veraendert. -- Ausgedehnter Kirchhof mit sehr zahlreichen und z. T. aufwaendigen Denkmaelern des 17. und 18. Jh. *Ortenburg*. Als Grenzburg angelegt um 1000. Von Grund aus neu gebaut 1483-86 im Auftrage des Koenigs Matthias von Ungarn. Im 30j. Kriege stark beschaedigt, im 19. Jh. z.T. umgebaut. -- Die aus mehreren Gebaeuden bestehende Anlage folgt dem Umriss der Felsplatte. Der Hauptbau spgot. Durchgreifende Rest. 2. H. 17. Jh. durch _Ezechiel Eckhardt_. Maechtiges Dach mit 3 wohlgegliederten grossen Zwerchhaeusern. Audienzsaal mit ausgedehnter, sehr reicher Stuckdecke von 1662; das Figuerliche ueberwiegt; 8 Felder mit Darstellungen aus der Fuerstengeschichte von Boehmen, Oesterreich, Schlesien und Sachsen; im Rahmenwerk Putten und Karyatiden. -- Der bedeutendste Baurest der got. Periode der Schlossturm; unten Torfahrt; darueber 3teilige Aedikula, bez. 1486, in der Mittelnische _Koenig Matthias Corvinus_ thronend, von Engeln gekroent, als Fussschemel ein Loewe; die Wappen der Seitenfelder zerstoert; im ersten Obergeschoss Wachtstube; im zweiten Kapelle mit zierlicher, sehr bmkw. Innenarchitektur. *Domstift.* Neubau 1507, E. 17. Jh. fast ganz umgebaut, Hauptportal 1753. *Rathaus* wesentlich A. 18. Jh., aus dieser Zeit auch der durch feinbewegten Umriss ausgezeichnete Bar.Helm des im Mauerwerk spgot. 8 Eck-Turmes. Die _Sandsteinstatue_ des sog. Ritters Deutschmann kroente ursp. einen Brunnen; 1576 von _Chr. Wolter_ in Dresden. Treppenhaus der NSeite 1729. Praechtige Tuer des Ratssaales 1664. Reihe von _Bildnissen_. [Der Ratsschatz jetzt im Museum.] *Gewandhaus*. Unter den Neubauten von 1882 der spgot. Ratskeller; das Sterngwb. ruht auf einem einzigen granitenen Mittelpf. *Schiesshaus*. Oft umgebaut, zuletzt 1767. Bmkw. Schatz und Scheibenbilder. -- Von der einst sehr starken *Stadtbefestigung* hat sich ein betraechtlicher Teil der inneren Tuerme erhalten. Ferner: der Lauenturm 1400, Laternenhelm 1732; der Reichenturm, schlanker spgot. Rundbau mit steinerner Bar.Kroenung 1717; an der Mauer das Denkmal fuer Kaiser Rudolf II. von _Martin Michael_ 1577, im 19. Jh. stark uebergangen. Der Wendische Turm, gleichfalls rund, mit interessantem Helmstuebchen. Der Schuelerturm mit spgot. Kreuzigungsrelief. Die Gerberbastei, ein Rundturm mit 3,5 m starken Mauern, erb. 1503. Nikolaiturm 1521, mit Stadtwappen. Technisch interessant und von imponierender Silhouette die "alte Wasserkunst", erb. nach 1558 von _Wenzel Roehrscheidt_. Die "neue Wasserkunst" 1600. *Wohnhaeuser*. Sie lassen Bautzen wesentlich als eine Stadt des Barockstils erscheinen. Die aelteren Bauten sind durchweg so umgestaltet, dass sie sich nur aus wenigen Resten erkennen lassen, a) _Zwischen_ 1634 (_Stadtbrand_) _und_ 1709. Reichenstr. 12, an der Fassade ueber und zwischen den Fenstern Stuckdekoration in schweren Blumengehaengen, um 1720 hinzugefuegt. Burgplatz no 6 um 1680. Burglehn no 7 a. 1699. -- b) _Zwischen_ 1709 _und_ 1720. Reichenstr. no 14, Innere Lauenstr. no 6, beide mit Fassadenschmuck in Stuck, Fleischmarkt no 8 Hof und Innenraeume zu beachten. -- c) _Zwischen_ 1720 _und_ 1740. Wendische Str. no 8, stattliche Pilasterfassade. Heringsgasse no 1, Eckhaus, im Innern Stuckdecken. Hauptmarkt no 8. Reichenstr. no 5. -- d) _Zwischen_ 1740 _und_ 1780. Reichenstr. no 24, Toepferstr. 34. *Stadtmuseum* am Kornmarkt. _BAYREUTH._ OFranken BAmtsstadt. *Stadt-K.* Von dem Bau des 13. Jh. vielleicht die Fundamente der WTuerme; sonst Neubau, beg. E. 14. Jh. mit dem Chor, Hauptzeit 1438-68. Mittelgrosse 6jochige Basilika, Chor in der Hoehe des Msch. 2 Joche und 5/8 Schluss. Netzgwb. 17. Jh. Imponierende weitraeumige Verhaeltnisse, Formen aeusserst nuechtern. Das Aeussere, ernst und kraftvoll, verraet wenig die Entstehungszeit. Besonders bmkw. die nachdrueckliche Behandlung des Strebewerkes mit offenen Boegen; an den Fenstern maessige Verwendung von Fischblasen. Brauttuer am Treppen-Turm der Sakristei 1575. -- Die Tuerme 5geschossig geteilt durch Masswerkfriese; kurze oktogonale Aufsaetze mit welschen Hauben 1621. -- Das Innere durch die Rest. des 19. Jh. seiner praechtigen Barockausstattung beraubt; nur der treffliche _Hochaltar_ von 1615 und der gleichzeitige Taufstein mit Reliefs von _H. Werner_ erhalten. Die wenigen uebrig gebliebenen _Statuen_ an den Chorstreben A. 15. Jh. geringwertig. *Schloss-K.* 1753 von _St. Pierre_; einfacher, niedriger Saal mit Flachdecke; durch modernen Anstrich ernuechtert; die leichte zierliche Stuckierung von _Martino Petrozzi_. Gruftkap, fuer das Markgrafenpaar Friedrich und Wilhelmine in trockenstem Zopf. *Spital-K.* 1748 von _St. Pierre_; ueber dem schlichten quadr. Raum Deckenbild von _Wunder_. *Ordens-K.* in S. Georgen. Als Kapitels-K. des Ordens "de la sincerite" (nachmals Roten Adlers) 1705-11 von _G. v. Gedeler_. Griechisches Kreuz mit Emporen. Stuckaturen und Malereien von einheimischen Meistern. Im Aufriss toskanische Pilaster. (In der Sakristei interessantes Gemaelde von _H. S. Beham_, frueher in der fuerstl. Loge der Stadt-K.) Betsaal der *Gravenreuther Stiftung* 1741 von _J. G. Weiss_. *Kanzlei*. 1625 von _Abraham Schade_. Streng klassizistische, die niederlaendische Schulung _Schades_ verratende Formen. Die Temperantia und Justitia ueber dem gebrochenen Portalgiebel von _Abr. Gross_ aus Kulmbach (vgl. dessen Arbeiten am Rathaus zu Nuernberg). Im 18. Jh. die Fassaden symmetrisch verlaengert. *Altes Schloss*. Vom Bau des 16. Jh. der Mauerkern des 8eckigen Turms; die fahrbare Schneckenstiege 1610; das Sonstige, Umbau und Erweiterung seit 1667. Unregelmaessiges, nach dem Marktplatz ("Maximilianstr.") offenes Quadrat. Die Fassaden von dem Hugenotten _Ch. Ph. Dieussart_. Auffallender Weise hat das Erdgeschoss die reichste Behandlung: gequaderte dorische Pilaster, ueber den Fenstern Medaillons mit Buesten, alles in vortrefflich reiner, strenger Zeichnung; das Mittel- und Obergeschoss nur in Verputz, ohne Pilaster und Gesimse. Nach dem Brande 1753 z. T. Ruine. Im Innern nur ein Treppenaufgang alt. *Neues Schloss*. 1754 von _St. Pierre_. Lang gestreckt, wenig tief, nur der 3 achsige Mittelbau in bedeutenderen Architekturformen. Eingangshalle und Treppenhaus verhaeltnismaessig bescheiden. Die Wahl der Gemaecher ist gross, ihre Ausstattung entfernt nicht so prunkvoll wie etwa in den geistlichen Fuerstensitzen aus der ersten Jahrhunderthaelfte. Die Mittel waren geringer, doch auch der Geschmack in der Wendung zum Intimen und Natuerlichen. Im Festsaal Wandgliederung durch gekuppelte korinth. Pilaster von schwachem Relief; das Gebaelk nicht verkroepft; Rokokoornament (von _Petrozzi_) nur an der flachen Hohlkehle; das Deckengewoelbe (von _Wunder_) jetzt uebertuencht. Hervorzuheben noch das Spalierzimmer, das Musikzimmer, die mit Cedernholz vertaefelte Speisegalerie. -- Urspruenglich alleinstehend der 1759 errichtete "italienische Bau"; der von _Petrozzi_ dekorierte Festsaal gibt eine wohlgelungene Verschmelzung von Rokokoformen mit Barockerinnerungen. *Opernhaus*. 1744-48, Fassade von _St. Pierre_, innere Einrichtung von _Carlo Bibiena_ aus Bologna nach Entwurf seines Vaters _Giuseppe_. Die Buehne ueberrascht durch ihre Tiefe (30 m), die ebenso gross ist, als die des Zuschauerraums. Der letztere im Gr. ueberhoehter Halbkreis, 3 Reihen Logen und vorgebaute Parterreloge, zu der Rampentreppen hinauffuehren. Das Parterre verhaeltnismaessig klein. Der Buehne gegenueber die Fuerstenloge, zu beiden Seiten der Buehne Trompeterlogen. Das Ganze fuer die Hofgesellschaft, die sich selbst ein Schauspiel neben dem Schauspiel auf der Buehne war, der denkbar praechtigste und charakteristischste Rahmen. Die Fluechtigkeit der Ausfuehrung bei der schwachen Beleuchtung damaliger Zeit nicht stoerend. Farbe: blaugrauer Grundton mit ockergelbem, in den plastischen Teilen vergoldetem Ornament. Der Stil hat weder mit dem franzoesischen Louis XV. noch mit dessen deutschen Parallelen etwas gemein; er ist nicht "Rokoko", sondern eine spielende Abart des italienischen Barock, in der immer noch viel mehr konstruktive Konsequenz uebrig geblieben ist, als das Rokoko duldet. -- Die Seltenheit der Erhaltung von Theatern aus dem 18. Jh. verleiht dem Bayreuther erhoehten Wert. *Kaserne*. 1740 von _J. F. Graul_; grosser 3fluegeliger Bau von geschickter Massenverteilung. *Privathaeuser*. Ein aelterer Typus, durch Vorliebe fuer mehrstoeckige Erker gekennzeichnet, dauert bis ins 18. Jh., z. B. Rathaus an der Maximilianstr. Ihm tritt unter Markgraf Friedrich ein neuer, franzoesisierender entgegen; Hauptmeister _St. Pierre_ und besonders _Karl Philipp Gontard_. Die splendide Ausfuehrung in Sandsteinquadern heute durch starke Russschwaerzung beeintraechtigt. Von _St. Pierre_: Friedrichstr. 2 und 7. Von _Gontard_: Hofapotheke Palais Reitzenstein Luitpoldplatz 15, Haus der Gesellschaft Harmonie beim alten Schloss, in der Naehe sein eigenes Haus. *Reiterstandbild* fuer Christian Ernst 1698 von _Elias Raenz_ nach Entwurf von _Leonhard Dientzenhofer_; frueher vor dem alten, jetzt vor dem neuen Schloss; eine wunderlich ueberfuellte und dadurch kleinlich wirkende Barockkomposition. *Markgraefliche Schloesser* in der Umgegend: *St. Georgen*. 1725 von _J. D. Raenz d. J._ Nur als Bruchstueck erhalten (jetzt Zuchthaus). Die Fassade laesst den (durch _Decker_ vermittelten) Zusammenhang mit Schlueter erkennen; der Fries und die neuerfundenen Kaptt. der Pilaster erinnern an den von Georg Wilhelm gestifteten Orden des Roten Adlers. Der prunkvolle Festsaal soll demnaechst hergestellt werden. *Eremitage*. Fuer bestimmte Seiten der Kultur des 18. Jh. eine Illustration von kostbarer Unmittelbarkeit; weniges dergleichen hat sich so gut erhalten. Begonnen von Georg Wilhelm ca. 1720. Eine mit pedantischem Ernst durchgefuehrte Maskerade. An einem nicht grossen laenglichen Hof liegen die "Zellen", in die sich die Herren und Damen des Hofes als "Eremiten" zurueckzogen; daher die wilde Rustikaarchitektur. Die Markgraefin Wilhelmine schuf sich hieraus (seit 1736) einen Ruhesitz, in dem die Sehnsucht nach einem natuerlicheren Lebenszustand feiner, nach unserem Gefuehl immer noch mit reichlich viel theatralischer Appretur, zum Ausdruck kommt. Die aeltere Einrichtung blieb erhalten in den beiden Schmalseiten, dem Grottensaal und dem "Refektorium"; letzteres aus kostbarem Marmor; die Absicht, phantastisch zu wirken, bringt es nur zu schwerfaelliger Willkuer, in den Gemaechern Wilhelminens herrscht Anmut und Behagen; eine Meisterleistung feinen Geschmacks namentlich das Musikzimmer, echtes Rokoko, also ganz ohne Architekturformen, nur Rahmenwerk und Fuellungen. Das obligate Chinesische Zimmer ist dadurch ausgezeichnet, dass die Flachrelieftafeln wirklich chinesisch sind. Die Portraets nur historisch von Interesse und ihre Benennung nicht ueberall gesichert. -- Aus den 40er Jahren die "Orangerie", erbaut von _St. Pierre_. Eine im Halbkreis angeordnete Kolonnade, dahinter kleine Zimmerchen; im Scheitel eine Unterbrechung, in welcher als selbstaendiger kleiner Zentralbau der "Sonnentempel" steht. Den regelrecht durchgefuehrten Architekturformen ist auch hier ein phantastisches Element zugesellt, indem die Saeulen eine Inkrustation von bunten Kieseln, Glasschlacken und Bergkristall tragen. Dagegen das Innere des Sonnentempels sehr ernsthaft und imposant. (Der reiche Skulpturenschmuck nicht mehr vorhanden.) Einige Plafonds der kleinen Gemaecher haben eine Stuckdekoration von bezaubernder Grazie, leicht hingeworfene Blumenranken, farbig auf weissem Grund, das Relief von schaerfster Praezision, als waere es Porzellan (als Ausfuehrende werden Italiener genannt). Erst aus den 70er Jahren duerfte das "Gartenzimmer" stammen, an dem der modernste "Amorphismus" noch viel zu lernen haette. -- Die Gartenanlagen unter dem letzten Markgrafen "englisch" umgearbeitet; daher die Grottenarchitekturen und Wasserkuenste in ihrem Zusammenhange nicht mehr verstaendlich. *Fantaisie*. Begonnen unter der Markgraefin Wilhelmine ({~DAGGER~} 1758), vollendet 1765 (von _Rud. Heinr. Richter_?). Ein Schloesschen im Sinne des vordringenden Klassizismus; seither mehrfach veraendert. *Sanspareil*. Park mit allerlei Grottenarchitektur, Naturtheater usw. Reflex von Fenelons Telemach. In vollem Verfall. _BECHSTEDTWAGD._ Pr. Sachsen Kr. Erfurt. *Dorf-K.* mit rom. OTurm und Apsis. _BEDHEIM._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* 1sch. Lhs. 15. Jh., ueberarbeitet 1699; der quadr. Chor turmtragend, in der Anlage von 1290. -- _Ikonische Grabsteine_ der Familie v. Heiberg von 1545, 1553, 1558, namentlich der letztere tuechtig. *Schloss*, ehemals Wasserburg; die Kunstformen weisen auf zwei Zeiten staerkerer Bautaetigkeit, 16. und 18. Jh. _BEERENDORF._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch. *Dorf-K.* aus 14. und 16. Jh. An den Portalgewaenden _Hochreliefs_ der Madonnna und eines nicht erklaerten maennlichen Heiligen. _BEERWALDE._ K. Sachsen AH Doebeln. *Dorf-K.* 1783. -- 3 _Alabasterreliefs_ aus der Schule der _Walther_ (2. H. 16. Jh.), von einem Grabmal. Andere _Denkmaeler_ 1574, 1683, 1724. _BEESENLAUBLINGEN._ Pr. Sachsen Saalkreis. *Dorf-K.* 1sch. rom. Turm im W und got. Chor. Sprom. Portal, im Tympanon rohes _Relief_, Christus zwischen Petrus und Paulus. -- Einfacher rom. _Taufstein_. _BEHRUNGEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Pfarr-K.* Nach 30j. Krieg rest., der got. Grundcharakter erhalten; Altarbau und Orgel mit einigem Aufwand A. 18. Jh. _BEICHLINGEN._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga. *Dorf-K.* 1710. -- Schloss wesentlich 16. Jh., formenarm. _BEIERNAUMBURG._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen. *Dorf-K.* aehnlicher Anlage wie S. Veit in Artern. Am Vierungs-Turm 3 teilige Fenster in huebscher rom. got. Ausbildung. _BELGERN._ Pr. Sachsen Kr. Torgau. *Stadt-K*. E. 15. Jh. Stattlicher verputzter Backsteinbau, 1sch. 6achsig, Chor 3/8, Sattelturm in Bruchstein, reiche Sterngwbb. -- _Schnitzaltar_ 1660 in Knorpelbarock, _Emporen_ 1632 mit interessanten Kerbschnitzmustern, hoelzerne _Epitaphe_ 1658, 1769. *Klosterhof und Diakonatsgebaeude*. Reste des 1256 erb. Cisterc.-Klst. Die aelteren Teile Granit, die juengeren spgot. Backstein, 4 Ecktuerme. *Rathaus*, renss. 2stoeckig, Volutengiebel, Dachreiter mit welscher Haube. An der SWEcke ein *Roland*, an Stelle eines aelteren im 17. Jh. errichtet. _Privathaeuser_ verschiedentlich mit renss. Portalen. *Meilenzeiger* als Obelisk 18. Jh. _BELGERSHAIN._ K. Sachsen AH Grimma. Dorf-K. 1682, rck. mit flach polyg. Schluss. Durch die Ausstattung zu malerisch stattlicher Wirkung gebracht. Der _Altarbau_ getragen von 2 Palmbaeumen, im Mittelfeld Kopie von _Rubens_' Kreuzabnahme. _Denkmaeler_ der Familie v. Ponickau. _BELRIETH._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Dorf-K.* mit fester Ringmauer (Gaden) vgl. Bettenhausen. *Burgruine* mit Spuren doppelter Ringmauer. _BELVEDERE._ Sachsen-Weimar. VB Weimar. *Herzogl. Jagdschloss.* 1724-1732. Aeusseres in symmetrischer Anlage, bedeutsam gegliedert, in der Behandlung einfach laendlich. Inneres: bescheidenes Rokoko. _BENDELEBEN._ Schwarzb.-Sondersh. LA Sondershausen. *Dorf-K.* Umbau 1588. -- Ueber dem Altar _Holzrelief_, Abendmahl, um 1590; _Kanzel_, bez. 1611, als Fuss Mosesstatue; ueber dem Eingang zur Gruft des Herrn v. B. _Epit_. 1661, 2geschossig mit grossem Mittelrelief (Kreuzigung, Auferstehung) in ueberladener archit. Umrahmung, Knorpelornament. _BENKENDORF._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. *Dorf-K.* Gemengbau aus verschiedensten Zeiten. Die rom. Kuppelfenster des Turmes als Beispiele roher laendlicher Kunstuebung von einigem Interesse. _BENNDORF._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch. *Dorf-K.* aus Findlingsbloecken, ziemlich gut erhaltene rom. Anlage, E. 12. Jh. 1sch. mit 1/2kr. Apsis. _BENNDORF._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg. *Dorf-K.* Rom. Chor-Turm, Schiff 1775 erhoeht, huebscher Rok.-Altar. _BERGEN._ RB Cassel Kr. Hanau. Ehem. *K*., jetzt Scheuer. Spgot. Portal, bez. 1524, 1564. *Burg*. Stammschloss der Schelm v. Bergen, Wasserburg, 1700 umgebaut. *Ringmauer* mit Wehrgang, 1 Turm und 2 Tore, 15. Jh., gut erhalten. *Berger Warte*. Runder Turm, am Tuersturz bez. 1527. _BERGRHEINFELD._ UFranken BA Schweinfurt. *Dorf-K*. 1688-91, eingezogener Chor, aussen Strebepfeiler. Auf der OSeite die alte Ritterkapelle mit fuenfseitigem unregelmaessigem Schluss. 1. H. 14. Jh. Neuer Hochaltar mit Figg. von _Peter Wagner_ 1781. _Gemaelde_ der Nebenaltaere von _Oswald Onghers_ 1695. _BERGTHEIM._ UFranken BA Wuerzburg. *Dorf-K*. Gotisierender Umbau 1602 mit Beibehaltung des ma. OTurmes. Juliuswappen. -- _Sakramentsnische_; 2 Kandelaberpfll. tragen einen got. Giebel. -- Beim Schulhaus _Bildstock_ um 1600 mit Abendmahlrelief in der Richtung des _Mich. Kern_; mehrere andere 18. Jh. _BERKA._ Sachsen-Weimar VB Weimar. *Dorf-K*. 1739. -- _Taufbecken_ von der Gruppe Christi und Johannis getragen. -- Stattlicher _Kanzelbau_. Von dem 1251 gest. *Cisterc.-Klst.* schwache Reste im Pfarrhaus. Burgruine gering. _BERKA A. D. WERRA._ Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Stadt-K*. Der quadr. Chor im spgot. OTurm. Hauptraum 1. Viertel 17. Jh., hoelzerne Emporen in 2 Raengen, hoelzernes kassettiertes Tonnengwb. -- Spaetgot. _Taufstein_ um 1530. Chorgestuehl und Kanzel sprenss. Grosser _Crucifixus_ um 1500. Orgel mit reichem Gehaeuse 1667. *Fachwerkhaeuser.* Aeltestes das Gasthaus zum Stern. (Inschr. 1521 neu). _BERLEPSCH._ RB Cassel Kr. Witzenhausen. *Burg*. Bewohnbar. Malerische Gruppe aus sp. Ma. und Renss. _BERMBAGH._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Dorf-K*. neu. _Taufstein_ 1610 mit merkwuerdigem, an die Holzarchitektur der Gegend erinnerndem Ornament. Auf der Orgelempore 3 _Holzfigg._ A. 18. Jh. -- Geschnitztes _Fachwerkhaus_ (no 27) aus 17. Jh. _BERNBRUCH._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K*. im Kern rom. 12. oder 13. Jh. _Fluegelaltar_ um 1480. _BERNECK._ OFranken BAmtsstadt. *Burg*, erb. E. 12. Jh., zerst. 1431, erhalten Teile des Berings und hoher 4eck. Bergfried, Kapelle von 1480. Weiter oberhalb eine zweite Burg, _Hohenberneck_, erb. 1485. *Rathaus*. 1657. _BERNECKE._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen. *Dorf-K*. Anlage rom. wie in Hain. _BERNSTADT._ K. Sachsen AH Loebau. _Stadt-K_. 1sch. kreuzf. Anlage aus 13. Jh. (?), 1519 eingewoelbt, nach Brand 1686 wiederhergestellt, der hohe WTurm 1706. -- _Grabdenkmaeler_ 17. und 18. Jh. in grosser Zahl. _BERNTERODE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. _Dorf-K_. Spgot. 1sch. 5achsig, Chor 3/8. Interessant als Typus der eichsfeldischen Kirchen _vor_ der, den meisten von ihnen widerfahrenen, Barockisierung. Ausstattung rok. _BERTELSDORF._ K. Sachsen AH Loebau. _Dorf-K_. Wesentlich 1724. Saalbau mit Emporen. Kanzelaltar 1771. -- _Bildnisgrabsteine_ derer v. Gersdorf 1580 ff. *Herrenhaus*. 1722 und 1790. -- Haeuser der Herrenhuter Unitaet 1790. _BERTSDORF._ K. Sachsen AH Zittau. *Dorf-K*. 1672 nach Riss von _Klengel_. 1sch. mit polyg. (5/10) OSchluss. Gurtenlose Kreuzgwbb. Zwischen den nach innen gezogenen Strebepfll. hoelzerne Emporen. Spitzbg. Masswerkfenster. WTurm ueber Dach 8eckig. -- _Kirchhof_; Portal Renss., Denkmaeler 18. Jh. _BERZDORF._ K. Sachsen AH Loebau. *Dorf-K*. Kleiner 1sch. Bau mit gewoelbtem quadr. Chor. Durch den Brand im Hussitenkriege nicht ganz zerstoert. Die rom. Rundbg.Fenster nach der Chronologie dieser Gegend um oder nach 1300. -- _Schnitzaltar_ ca. 1480. Emporen 1608. _BESENHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Herrenhaus* erb. 1686 von General v. Hanstein. _BESSE._ RB Cassel Kr. Fritzlar. *Dorf-K*. 1716. Turm 1517, hohes Walmdach mit polyg. Ecktuermchen. -- _Sandsteinrelief_, Kreuztragung, von spgot. Gliederungen umgeben. _BETTENBURG._ UFranken. BA Hofheim. *Schloss*. Von 1343 bis heute Besitz der Truchsess v. Wetzhausen. Neubau nach dem Bauernkrieg, gotisierend mit Renss.Detail. Inschr. 1535, 1627. Englischer _Garten_ 1790 mit romantischen Denkmaelern fuer Goetz v. Berlichingen, Ulrich v. Hutten u. a. m. _BETTENHAUSEN._ Sachsen-Meiningen. Kr. Meiningen. *Pfarr-K*. mit Festungsmauer (Gaden). Schoenes sprenss. Portal, Deckenmalerei und Mobiliar 1770. _BETZENSTEIN._ OFranken BA Pegnitz. *Schlossruine*. Ringmauern und Rundtuerme, sonst sehr zerstoert. _BEUCHLITZ._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg. *Dorf-K*. rom. Anlage, sehr verbaut, Chor-Turm mit 1/2kr. Apsis. _BEUREN._ Pr. Sachsen Kr. Worbis. Ehem. *Kloster-K*. (jetzt Guts-Scheune) 1sch. rom. in sorgfaeltiger Quaderverblendung; Bogenfries mit Schachbrettgesims. Bar. Stuckdecke mit Malerei. Turm unten sprom., dann frgot., bar. Obergeschoss mit Schieferhaube. *Wach-Turm* aus fr.Ma., rund, beschieferte Pyramide mit 4 herausgebauten Erkern. _Haeuser_ in Fachwerk. _BEUTNITZ_ b. Jena Sachsen-Weimar. *Dorf-K*. Rechteck, fruehgot. Chor, Langhaus spaetgot. mit Stabwerkportal, got. Beschlaege, Turm zur Verteidigung eingerichtet. _Kruzifix_ A. 15. Jh. _BEYERSDORF._ Pr. Sachsen Kr. Bitterfeld. *Dorf-K*. rom. roher Bruchsteinbau, Fenstergewaende aus Backstein. _BIBRA._ Sachsen-Altenburg LA Roda. *Dorf-K*. In der Anlage rom. -- Rom. _Rauchfass_. _BIBRA._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Kirche*. 1492. Eine der wenigen gotischen des Kreises, deren Archit. von kuenstlerischer Bedeutung. Flachgedeckter Saal mit rok. Emporen, gewoelbter 5/8 Chor, an den Gwbb. Konsolen, Halbfigg. von Heiligen aus der Wuerzburger Schule. -- Ausstattung einheitlich um 1500-1520. Vom _Hochaltar_ 4 Fluegel erhalten, aussen mit Gemaelden, innen geschnitzt, nur mit entfernter Beziehung zu _Riemenschneider_. Dasselbe gilt von den Seitenaltaeren. Naeher steht ihm eine Standfig. des S. Kilian und ein sitzender Papst (in der Sakristei). -- Schlichte steinerne _Masswerkkanzel_. -- Von den _Glasgemaelden_ alt nur 2 Wappenscheiben von 1503 (Bischof Lorenz und Dompropst Albert v.Bibra). -- Eine Reihe guter _Grabsteine_. Georg v. B. 1473, ausgefuehrt um 1500 in der Riemenschneiderschen Werkstatt (Wiederholung des Schaumbergdenkmals in der Marienkap, in Wuerzburg). Auf 7 Steinen (6 Bibra, 1 Seckendorf) das Monogramm J. H., ausgefuehrt in einem Zug ca. 1550-60, die Todesdaten teils frueher, teils spaeter. 5 Steine von einem Meist. J. E. 1674-95, auch hier die Ausfuehrung mehrfach viele Jahre vor dem Tode. _BIEBELRIED._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K*. 15. und 18. Jh., im 19. Jh. fast ganz neugebaut. -- Im neuen Hochaltar schoener _Kruzifixus_ vielleicht von _Riemenschneider_ oder ihm nahestehend; ebenso der _Salvator_ (vgl. das Exemplar im Dom zu Wuerzburg). *Johanniterkastell*. Regelmaessiges 4Eck von 35 : 40 m. Erhalten Teile der Aussenmauer mit prachtvollem Quaderwerk vom Bau von 1275. An der SOEcke ein vorgekragtes Choerlein von der ehemal. Kapelle. _BIEBEREHREN._ UFranken BA Ochsenfurt. *Rathaus*. Huebscher Fachwerkbau mit Juliuswappen 1612. -- Im Pfarrhof gutes _Holzkruzifix_ um 1520. An der Bruecke _Bildstock_ bez. 1432. _BIEBERGAU._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K*. 1733. Bmkw. schoene _Kanzel_ mit 4 Evangelisten, um 1750. *Schloesschen*, Weiherhaus aus 2. H. 16. Jh. _BIEBERSTEIN_ siehe Fulda. _BIEBERSTEIN._ Kr. Sachsen AH Meissen. *Pfarr-K*. Umbau aus Ma. 1676 gaenzlich umgestaltet. _Altaraufsatz_ mit ziemlich rohen Stuckreliefs 1679 von _Koermser_. _BIELEN._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen. *Dorf-K*. Alt der platt geschlossene Chor mit rippenlosem Kreuzgwb. und Fenstergruppe gleich Windhausen. _BILDHAUSEN._ UFranken BA Kissingen. Ehem. *Cisterc.-Klst*. Gegr. 1156. Die Kirche 1876 abgetragen, Altaere nach Laubach, Waechterswinkel und Reyersbuch gebracht. -- Von der alten Anlage ist erhalten: Im Untergeschoss des Klosterbaues kreuzgewoelbter, zweischiffiger Raum zu 4 Jochen. Rundbg. Fensternischen noch sichtbar, wahrscheinlich das alte, rom. Refektorium. Daneben zwei frgot. Raeume. -- _Torhaus_ mit rundbg. Durchfahrt; darueber aussen Steinmadonna aus 2. H. 14. Jh. Daneben die alte rom. Torkapelle. -- _Alte Procuratie_. 17. Jh. Schmuckreiche Erker. Schoenes Rok.Treppenhaus. Erkerzimmer mit reich geschnitzter Tuerumrahmung im Stil des gruenen Zimmers der Wuerzburger Residenz. Die uebrigen Zimmer mit Rok.Stuckdecken. -- Huebscher _Gartenpavillon_ von 1756. _BIMBACH._ UFranken BA Gerolzhofen. *Schloss* im Bauernkriege verwuestet, A. 18. Jh. erneuert. _BINDLACH._ OFranken BA Bayreuth. *Dorf-K*. Huebscher Bau aus M. 18. Jh. im sog. Markgrafenstil. _BIRKENFELD._ UFranken. BA Hofheim. *Schloss*. 1739-53. Vornehm-behagliche Anlage im Hufeisen, Hauptbau quadr., die langen Fluegel abgesondert. Huebsche, vollstaendig erhaltene Inneneinrichtung nach Zeichnungen des Malers _Gout_ von einheimischen Dekorateuren. _BIRKENFELDE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. Zwei ansehnliche *Herrenhaeuser* derer v. Linsingen: Steinerhof 1555 und Roterhof (Fachwerk) 1659. _BIRNFELD._ UFranken BA Hofheim. *Schloss*. A. 18. Jh. mit Wappen der Fuerstbischoefe J. Ph. v. Greifenklau und J. Ph. Fr. v. Schoenborn. -- _Dorfhaus_ no 1 schoener Fachwerkbau. "Tausendjaehrige" _Gerichtslinde_; der Stuetzbau mit 2 konzentrischen Kreisen von steinernen Saeulen 1719. _BIRSTEIN._ RB Cassel Kr. Gelnhausen. *Dorf-K*. 1556. -- _Epit_. einer Graefin v. Isenburg 1596. *Burg*. Die ganze Anlage 200m lang und 90 m breit. Sie gruppiert sich um 3 Hoefe im Anschluss an die Disposition der vorausgegangenen ma. Burg. Am geschlossenen mittleren Hofe westl. der Kuechenbau, umgebaut 1549, und der "neue" Bau von 1527, noch gotisierend; der suedl. Kapellenbau 1555, der noerdl. Hauptfluegel 1603. Im noerdl. Hof der neue Kanzleibau 1733. Neubau des Hauptfluegels 1764 vom nassau-usingischen Hofbaumeister _A. W. Faber_, einem Schueler _Stengels_, als standesgemaesses fuerstliches Residenzpalais, doch verhaeltnismaessig einfach. _BISCHHAUSEN_ b. Jesberg RB Cassel Kr. Eschwege. *Dorf-K*. 1742 Umbau aus spgot. -- Grosses handwerkliches _Epitaph_ der Familien v. Trott und v. Haxthausen 1579, bmkw. durch starke got. Reminiszenzen. _BISCHHEIM._ K. Sachsen AH Kamenz. *Dorf-K*. 1803. Saalbau mit Emporen, die schlicht sachliche Behandlung nicht ohne Reiz. *Herrenhaus* und Park um 1800. _BISCHOFFERODE._ Pr. Sachsen Kr. Worbis. *Dorf-K*. E. 17. Jh. 1sch. Putz- und Quaderbau. *Gemeindeschaenke* reicher Fachwerkbau um 1560. _BISCHOFSGRUeN._ OFranken BA Bayreuth. *Dorf-K*. _Altargemaelde_, Ankunft Christi zum Gericht mit der unechten Inschr. 1304. _BISCHOFSHEIM._ RB Cassel Kr. Hanau. *Dorf-K*. Kleine spgot. Hallenkirche mit polyg. Chor und hohem vortretendem WTurm mit Zinnenkranz. _BISCHOFSHEIM._ UFranken BA Neustadt a. S. *Pfarr-K*. Nachgot. Basilika der Juliuszeit. Turm rom., ziemlich reich behandelt. Auf dem Marktplatz gusseiserner _Renss.-Laufbrunnen_ mit bmkw. Reliefplatten. _BISCHOFSRODA._ Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Dorf-K*. rom. 12. Jh. 1sch. flachgedeckt, Chor rck. mit Tonnengwb. Am Turm gekuppelte Fenster, durch einen Pfl. getrennt, ornament- und profillos. -- _Grabsteine_ 1516. -- Reich geschnitztes _Fachwerkhaus_ 17. Jh. (no 54). Im Herrenhaus ornamentale rok. _Malerei_. _BISCHOFSTEIN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Schloss* 1747 von _Chr. Heinemann_ fuer den Landesherrn Kurfuerst Joh. Friedrich v. Mainz. *Burgruine*, sehr zerstoert; unterhalb Spuren einer ehem. K. _BISCHOFSWERDA._ K. Sachsen AH Bautzen. *Stadt-K*. Der Bau von 1497 war eine 3sch. Halle. Nach Brand 1813 Wiederaufbau durch _J. G. Michael_. Einige _Grabdenkmaeler_ des 17. Jh. *Begraebnis-K*. 1573, erneuert 1814. -- Kolossales _Sandsteinkruzifix_ E. 16. Jh. Sandsteinkanzel, einfacher Aufbau mit grossen Reliefs. Recht gute _Holzfigg_. um 1500. _Grabdenkmaeler_ des 18. Jh. in grosser Zahl. *Rathaus* 1818 von _Thormeyer_. Wohnhaeuser aus derselben Zeit, sehr bezeichnend in seiner hochmonumentalen Austeritaet das Gasthaus zum goldenen Loewen. -- _Stadtmuseum_. _BITTERFELD._ Pr. Sachsen Kreisstadt. *Stadt-K*. Gering spgot. -- Grosser _Wandelaltar_ mit Doppelfluegeln, die Gemaelde angebl. von dem Meister des Marktkirchenaltars in Halle. _BLANKENAU._ RB Cassel Kr. Fulda. Ehem. *Cisterc.-Nonnen-K*. sprom. mit got. Umbau. 1sch. auf kreuzf. Gr. Vierung und Chor mit quadr. rundbg. Kreuzrippengwb. Vierungsturm. _BLANKENBERG._ Pr. Sachsen Kr. Ziegenrueck. *Schloss*. Wohl alte Grenzburg gegen die Slawen. Der Wohnbau auf eifoermigem Grundriss hat rom. Mauerwerk, in juengerer Zeit duerftig hergestellt. _BLANKENBURG._ Schwarzb.-Rudolst. LA Rudolstadt. *Stadt-K*. Turm von 1385, im uebrigen modernisiert. _BLANKENHAIN._ Sachsen-Weimar VB Weimar *Dorf-K*. spgot., verbaut. -- Reste von Altarwerken, darunter bmkw. das _Relief_ der H. Sippe, die Bemalung gut erhalten, um 1525. -- _Epit_. v. 1722. -- _Grabst_. -- _Glasbilder_ aus 16. Jh. *Schloss* (jetzt Hospital). E. 15. bis A. 16. Jh. nach Braenden 1527 und 1667 erneuert. _BLANKENHAIN._ K. Sachsen AH Zwickau. *Dorf-K*. 1714 erweitert und ausg. Burgkap, des 13. Jh., erhalten rundbg. Turm ohne Bogenfeld. -- 5 _Holzfigg_. von einem zerstoerten Altarwerk des 17. Jh. _BLANKENHEIM._ RB Cassel Kr. Rotenburg. Ehem. *Nonnen-Klst.-K*. 1218 hierher verlegt. 1sch. kreuzf. Anlage im Uebergangsstil. Teils zerstoert, teils profan umgebaut. Reichskulpierte Kragsteine am OGiebel und spitzbg. Fenster mit Saeulchen und reichen Kapitellen. Interessantes Portal am noerdl. Ssch. _BLEICHERODE._ RB Erfurt Kr. Hohenstein. *Pfarr-K.* Erb. 1411 als kleine 3sch. Halle. Quadr. Chor in Breite des MSch. 1711 voellig veraendert. _BLINTENDORF._ Pr. Sachsen Kr. Ziegenrueck. *Dorf-K.* 1626 rest. mit abgeflacht 3seitigem Schluss und kleinem WTurm. -- Kuenstlerisch duerftig, nur als Spezimen aus dieser im Kirchenbau toten Epoche von Interesse. _BLOCHWITZ._ K. Sachsen AH Grossenhain. *Dorf-K.* Bmkw. durch die Bemalung des Innenraumes von 1668. Sandsteinkanzel 1550. _BLOSSWITZ._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* A. 16 Jh., umgebaut 1697. Saal mit 3stoeckigem Schluss, Fenster spitzbog., flache Stuckdecke. Reste guter _Holzplastik_ um 1510. _Kanzelaltar_ von _Valentin Walter_ 1705. _Grabdenkmaeler_ 16.-18. Jh. in grosser Zahl, die ansehnlichsten fuer Angehoerige der Familie v. Schleinitz. _BLUMBERG._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda. *Dorf-K.* 1694. Gut erhaltener Fachwerkbau, das weitraeumige Innere durch Bemalung und Ausstattung von guter Wirkung. -- 9 _Epitaphe_, hervorzuheben das des Joh. Chr. Weissenbach {~DAGGER~} 1690. _Glocke_ 1475. _BOCKENHEIM._ RB Cassel Kr. Hanau. *Edelhof* ehem. der Herren Gremp v. Freudenstein. Portal bez. 1582, Wappen 1593. _BOCKLET._ UFranken BA Kissingen. *Badanlage* 1754. _BODELWITZ._ Pr. Sachsen Kr. Ziegenrueck. *Dorf-K.* Rom. OTurm mit 1/2kr. Apsis. Tuer bez. 1483. _BODENLAUBEN_ (Botenlauben). UFranken BA Kissingen. *Burgruine* mit 2 rom. Bergfrieden. Einst Sitz der Gf. Otto v. Henneberg (vgl. Frauenroth). _BODENRODE._ Pr. Sachsen Kr. Worbis. *Dorf-K.* ursp. got., 1688 erneuert, 1sch., Chor3/8. Rom. Turm mit gekuppelten Fstrn. ursp. ueber dem Altarraum. -- Ausstattung bar. _BODENSTEIN_ b. Wintzingerode Pr. Sachsen Kr. Worbis. *Schloss* im 17. Jh., rest. und ausgebaut. Kapelle 1688 in gotisierendem Barock, Ausstattung und Epit. aus der Bauzeit. -- Aussen nach W Truemmer eines ma. Gebaeudes. _BOeLLBERG._ Pr. Sachsen Saalkreis. Ganz einfache, aber wohlerhaltene rom. *Dorf-K.*, eingezogene Apsis, kein Turm. Auf der mit Brettern verschalten Balkendecke spgot. _Malerei_, Teppichmuster. _BOLZHAUSEN._ UFranken BA Ochsenfurt. *Pfarr-K.* Chor 1614, Lhs. 1730. -- Aussen _Madonna_, treffliche Holzfig. um 1540. _BONNLAND._ U Franken BA Karlstadt. *Pfarr-K.* Lhs. 1685, Chor im Turm, dessen Unterbau 13. Jh. Zahlreiche _Grabsteine_ der Herren v. Thuengen und v. Russwurm. -- _Abendmahlskelch_ A. 15. Jh. *Schloss* (15.-17. Jh. Thuengen, dann Russwurm). Malerische 2fluegelige Gruppe aus sp. 16. Jh. _BORAGK._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda. *Dorf-K.* 13. Jh. Rom. Backsteinbau, ursp. ohne Turm, der Chor nach dem Beispiel von Burxdorf rck. zu ergaenzen. _BORITZ._ K. Sachsen AH Meissen. *Dorf-K.* wesentlich modern. Bmkw. _Schnitzaltar_ ca. 1500-1520, einer der besten in saechs. Dorf-K., angeblich aus dem Meissener Dom. _BORNA._ K. Sachsen AH Borna. *Haupt-K.* Chor voll. 1434, Schiff 1455, kleine 3sch. Hallenkirche, das Lhs. 20,8: 17,7 m; langgestreckter Chor mit 3 Seiten des 6 Ecks geschl. -- _Altarwerk_ 1512, wohl das bedeutendste in Sachsen aus dieser Zeit; 4 bewegliche und 2 feste Fluegel; in geschlossenem Zustande zeigen sich nur Gemaelde, bei der ersten und zweiten Wandlung nur Schnitzwerk, bez. H W Z, dem Stil nach identisch mit dem Meister der "schoenen Tuer" in Annaberg (Flechsig). -- Schoene _Glocke_ 1493. *Kunigunden-K.* nach 1200. Unter starker Verunstaltung erkennt man als Kern eine rom. flachgedeckte Pfeilerbasilika aus Backstein. _BORNA._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* 1606, rest. 1709. Rck. Saal, innen 1/2kr., aussen polyg. geschlossen. _Sandsteinkanzel_ um 1550 mit huebschem Relief an der kreisrunden Bruestung. Stattlicher _Taufstein_ um 1610. _Denkmaeler_ 17. und 18. Jh., recht gut das des Pastors D. Wagner 1617. _BORNA._ K. Sachsen AH Pirna. *Dorf-K.* 1753. _Altarwerk_ aus buntem Marmor 1756 von _Andrea Salvatore Aglio_. _BORNITZ._ K. Sachsen AH Oschatz. *Schloss*. Hufeisenf. Gr., der mittlere Fluegel um 1500, der suedl. um 1580, der noerdl. um 1600, in den Einzelheiten manches Bemerkenswerte. _BORSCH._ Sachsen-Weimar VB Dormbach. *Kath. Dorf-K.* In reicheren Barockformen um 1730, so auch die Ausstattung. An der Rueckwand des bar. Altars _Schnitzwerk_ um 1500 (in dieser Gegend nicht oft erhalten). -- _Fachwerkhaeuser_ 17-18. Jh. _BORTHEN._ K. Sachsen AH Pirna. *Altes Schloss* 1543; gotisierende Fensterumrahmungen, schoenes rundbg. Portal. *Neues Schloss* 1700. _Bildnis_ der Graefin J. W. Bose, Meisterwerk von *Antoine Pesne*. _BOSAU._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz s. Posa. _BOTTENDORF._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* spgot. Chor in 3/8 mit Sakramentsnische, Schiff 1787, guter Kanzelaltar A. 18. Jh. _BOeTTIGHEIM._ UFranken BA Marktheidenfeld. *Pfarr-K.* erb. 1701. Gute Innenausstattung. _Hochaltarblatt_ von _Mart. Bolster_ 1706. _Holzfig._ St. Sebastian E. 15. Jh. _BOYNEBURG._ RB Cassel Kr. Eschwege. *Burg*. Stark zerstoerte Ruine, 12. und 14. Jh., ueber dem letzten der 4 Tore Rest der rom. Burgkap., 3stoeck. (got.?) Palas. _BRACHSTEDT._ Pr. Sachsen Saalkreis. Rom. *Dorf-K.*, got. umgebaut. Got. _Sakramentsnische_. _BRAMBERG._ UFranken BA Hofheim. *Burgruine*. Erste Zerstoerung durch Friedrich Barbarossa. Die vorhandenen Bauten spgot. _BRANDENBURG_ bei Lauchroeden Sachsen-Eisenach. *Burgruine* an der Werra. Eine der umfangreichsten und malerischsten Thueringens. 2 grosse Bergfriede. Der der "hinteren" Burg 13. Jh., unten 6eck., oben rund; der der "vorderen" A. 14. Jh., noch 23 m h. Weiterhin Wohnturm mit Buckelquadern an den Ecken, Palas spgot. um 1600, Rondell fuer Feuergeschuetz. _BRANDENFELS._ RB Cassel Kr. Eschwege. *Ansehnliche Burgruine*, Kap. 1248 (?). _BRANDERODE._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* Rechteckchor, Schiff, WTurm spgot. unbedeutend. Gute _Holzmadonna_. _Grabst._ 1559, 1640. _BRANDIS._ K. Sachsen AH. Grimma. *Stadt-K.* 15.-17. Jh. -- *Herrschaftshaus* 1696, recht stattlich. _BRAUNA._ K. Sachsen AH Kamenz. *Schloss* um 1700. Gemaeldesammlung. *Herrenhaus* aus der Zeit, als der Dichter Gf. Fr. Leopold zu Stolberg Besitzer war. _BRAeUNSDORF._ K. Sachsen AH Chemnitz. *Dorf-K.* A. 16. Jh. aus einer rom. Anlage nach O und W erweitert. Der alte Chorturm, jetzt in der Mitte. 4fluegeliges _Altarwerk_ bez. 1512. _BRAUNSDORF._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Kirche* mit WTurm auf rom. Grundlage, 1700 und 1873 rest., wobei treffliche rom. Kapitelle, denen des Doms in Naumburg verwandt, gefunden. _BRAUNSDORF._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. d. O. *Schloss*. Wasserburg mit 4 Tuermen aus 16. Jh.; verfallen und umgebaut. _BREHNA._ Pr. Sachsen Kr. Bitterfeld. *Stadt-K.* (ursp. Nonnenkloster) um 1200, spgot. verbaut. _BREITENAU._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Dorf-K.* Der OTurm ueber dem rom. Chor; die rom. Apsis abgebrochen. _BREITENAU._ RB Cassel Kr. Melsungen. Ehem. *Benedikt.-Klst.-K.* Gegr. 1113, voll. 1142. Einige spgot. Veraenderungen. Jetzt die Ssch. abgebrochen, die Arkaden und Fenster zugemauert, als Arbeitsanstalt vernutzt. -- Rom. flachged. Pfl.-Basilika auf kreuzf. Gr.; der Chor nach Hirsauer Muster, d.h. 3sch.; 5 Apsiden so geordnet, dass 3 gleichfluchtige am Chor, 2 an der OWand der Kreuzfluegel; Doppeltuerme im W. Haupt L. 65 m. -- Der Hauptchor von den Nebenchoeren durch eine Doppelarkade getrennt. Im Sch. 7 Arkaden. Die Pfll. quadr., von schlankem Aufbau, mit verzierter Schraege und glatter Platte abgedeckt. Ueber den Pfll. steigen lisenenartige Glieder auf, die mit dem Hauptgesims sich verbindend, fuer jeden Arkadenbg. eine rck. Umrahmung ergeben (vgl. Paulinzelle und andere Hirsauer Bauten). Am WEnde zwischen den Tuermen eine gegen das Sch. mit 3facher Ark. sich oeffnende Vorhalle, darueber eine desgl. Empore; das Stuetzensims sind Sll. mit Wuerfel-Kaptt. an einem Kapt. eine maennliche Figur mit der Beischrift _Henricus_. -- Aussenbau: Lisene mit einfachem Dachgesims, an den Apsiden bereichert durch Bogenfries. Das WPortal verstuemmelt. Das 2. WGeschoss im 13. Jh. umgestaltet; daher auch die Gwbb. der Empore. Die Tuerme ohne Obergeschoss (abgetragen? oder nie ausgefuehrt?) In der Mitte der WFront ein maechtiger Glockenturm, 1898 errichtet. -- An den spgot. Gwbb. des Qsch. ziemlich gut erhaltene _Malereien_ (so 1866; jetzt uebertuencht). Von den Klostergebaeuden und Ringmauern unerhebliche Reste. _BREITENBACH._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz. *Reichsburg*. 1138 von Kaiser Konrad III. dem Bistum Zeitz geschenkt. Die 1908 ausgegrabenen Fundamente ganz erhalten. Ringmauern 2,20 m stark. Bergfried 9 m im Geviert, Mauerstaerke ueber 3 m. Die Burg liegt in einem vorgeschichtlichen doppelten Ringwall. Nebenan eine kleine Burg, sog. Kemnate. _BREITENBACH._ Kr. Cassel-Land. *Dorf-K.* 1sch. einfacher Renss.Bau um 1680, aussen 2 Fensterreihen, innen Emporen, Altar im OTurm mit beschiefertem Spitzhelm und Erkertuermchen. _BREITENHAIN._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg. *Dorf-K.* Chorquadrat und Apsis rom., Lhs. 1505. _BREITENSEE._ UFranken BA Koenigshofen. *Pfarr-K.* Typischer Juliusbau (1598) mit selten in aehnlicher Vollstaendigkeit erhaltener Renss.-Einrichtg. (Fluegelaltar mit Reliefs, Sakramentsnische, Orgelgehaeuse und Spuren von Renss.Malerei [uebertuencht] an den Langhauswaenden). _BREITENWORBIS._ Pr. Sachsen Kr. Worbis. *Dorf-K.* 1681. 1sch. mit 4/8 Schluss; der westl. Dachreiter mit umlaufender Galerie nach mittelthueringischem Typus. _BREITUNGEN_ s. Frauenbreitungen und Herrenbreitungen. _BREMEN._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Dorf-K.* (kath.). Erb. 1730 durch den Fuerstabt von Fulda Ad. v. Dalberg, Verputzbau mit Sandsteingliederung in guter Formbehandlung. Der 1sch. flachged. Innenraum mit wuerdevollem Reichtum ausgestattet. -- _Kanzel_ und 3 _Altaere_ aus Stuckmarmor, praechtig geschnitzte _Kommunionbank_. _BREND-LORENZEN_ bei Neustadt a. S. UFranken. *Dorf-K.* Als solche gross. Rom. flachgedeckte Pfl.Basilika. Vom alten Lhs. nur die 2 oestl. Arkadenpaare und die westl. Frontmauer erhalten; der uebrige Teil des Lhs. durch Abbruch der Sschiffe im 16. oder 17. Jh. 1sch. gemacht. Einfache rundbg. WTuer mit sprom. profilierter Fase. Im O massiver Turm, dessen Erdgeschoss als Altarhaus dient (eine Verbindung, die bis in die got. Zeit fuer diese Gegenden typisch blieb); aussen das rom. Gepraege wenig veraendert; die Giebel, auf denen das Satteldach sitzt, haben frgot. Klangarkaden; die tieferliegenden sind aus 12. Jh., Teilungssaeulchen mit Wuerfelknaeufen. -- Ausstattung bar. -- Aussen an der NS. _Oelberg_ bez. 1497, Figg. lebensgross, roh. *Laurentius-Kap.* mit hoher Ringmauer, Typus einer mittelalterlichen Zuflucht. _BREUNA._ RB Cassel Kr. Wolfhagen. *Dorf-K.*, got. Chor-Turm, Lhs. 1sch. mit 3 quadr. Kreuzgwbb., breite ungegliederte Gurten. -- _Steinkanzel_ 1561 mit 4 Evangelisten. _Taufstein_ rom. reich mit Blattwerk. 3 _Epitaphe_ derer v. d. Malsburg gering, gut die _Bronzetafel_ 1631 von _Gottfr. Koehler_ aus Cassel. _BRIESSNITZ._ K. Sachsen AH Dresden-A. *Dorf-K.* 1474 fast ganz erneuert als langgestreckter flachgedeckter Saal mit WTurm; erhalten blieb aus E. 13. Jh. der eigenartig profilierte Triumphbg. und die Umfassungsmauern des 5/8 Chors, am Schluss ein frgot. Masswerkfenster, 3teilig mit spitzen Kleeblattbgg. und 3 Dreipaessen. -- [Fragmentierter _Fluegelaltar_ E. 15. Jh. im Dresdener Altert.-Ver. no 2621-23. _Kreuzigungsgruppe_ 1529, Bemalung 17. Jh. ebenda no 2515.] _Glasgemaelde_ um 1500. Rom. Taufstein. Mehrere _Denkmaeler_ 17. und 18. Jh. _BRINNIS._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch. *Dorf-K.*, rom. Unterbau, spgot. erneuert. -- Der spgot. _Schnitzaltar_ gehoert zu den besseren. _BRONN._ OFranken BA Pegnitz. *Dorf-K.* mit rom. Portal. _BRUCHKOeBEL._ RB Cassel Kr. Hanau. *Dorf-K.* 1724. Turm 1410, Abschluss mit Zinnen, erhoehten Ecken, steinernem Helm. _BRUeCKEN._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen. *Dorf-K.* Chor 13. Jh. gerade geschlossen, rippenloses Kreuzgwb. _BRUeCKENAU._ UFranken BAmtsstadt. *Schloss* (jetzt Hotel) erb. in 2. H. 18. Jh. von den Fuerstaebten von Fulda. _BRUeNN._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* 1671. Emporen in 2 Geschossen. Flache Decke. Fenster spitzbg. und auch sonst noch got. Reminiszenzen. _BRUNNHARDTSHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Kirche* von 1732. _BUCH._ K. Sachsen AH Doebeln. *Cisterc.-Klst.* A. 13. Jh. Seit 16. Jh. zerfallen. Aus Bruchstuecken und ausgegrabenen Grundmauern die Anlage erkennbar. Gr. normal kreuzf. Seitlich vom Chorquadrat je 2 Kapp., die mit der OWand des Hauptchors in gleicher Flucht schliessen; im Msch. 5 Quadr., doppelt soviel in den Ssch., also gebundenes System. Die Ssch. hatten Kreuzrippengwbb. Ungewiss die Deckenform des Msch. Chorkapellen mit 1/2kr. Tonnen. Baustoff: Bruchstein mit Hausteingliedern. -- _Klostergebaeude_. Auf der WSeite des Hofes das 2sch. 5jochige Refektorium. Verhaeltnismaessig gut erhalten das abgesonderte Abtshaus, z.T. 13., z.T. 15. Jh. _BUCH._ UFranken BA Hassfurt. *Dorf-K.* 1616. 1sch. flachgedeckt, der gewoelbte Chor im OTurm. Stuckdekoration und Altarausstattung M. 18. Jh. _BUCHA._ Schwarzburg-Rudolstadt LA Rudolstadt. *Dorf-K.* Lhs. got. Der in der Anlage rom. Turm infolge von Erweiterungen in der Mitte. -- _Kanzelaltar_ 17. Jh. _BUCHAU._ OFranken BA Kulmbach. *Pfarr-K.* Einfach sprenss., rck. mit 3seitigem Schluss. Schoener Giechscher _Grabstein_ 2. H. 16. Jh. *Schloss* der Grafen v. Giech, kleiner Befestigungsbau mit halbrunden Mauertuermen, z. T. mit Buckelquadern. Palas 1470. _BUCHBRUNN._ UFranken BA Kitzingen. *Ev. Pfarr-K.* Wohlgegliederter OTurm, Ueberg.-Stil nach M. 13. Jh. -- Bmkw. spgot. _Taufstein_ 1522. *Kath. Pfarr-K.* um 1700, noch mit gotisierenden Anklaengen. _BUCHELOH._ Schwarzburg-Rudolstadt LA Rudolstadt. Grosse *Dorf-K.* Der rom. Turm in der Mitte; ehemals Chor-Turm; Lhs. 1729; aus derselben Zeit die _Kanzel_ und der huebsche _Taufengel_. _BUCHHOLZ._ K. Sachsen AH Annaberg. *Katharinen-K.* 1504-21. Geplant als 3sch. Hallenbau mit Emporen, jedoch unvollendet gelassen, mit Holzdecke geschlossen. Die jetzigen Emporen 1872. -- Die _Gemaelde_ an der Chorwand entnommen dem ehem. Hochaltar in der Franziskaner-K. in Annaberg, von einem saechsischen (nicht oberdeutschen) Meister nach 1521, z. T. mit Benutzung von Duerers Marienleben. *Begraebnis-Kap.* _Fluegelaltar_, im Mittel Gemaelde mit dem hl. Wolfgang und der Sage vom Traum des Bergmanns David und dem Ursprung des Annaberger Bergbaus, um 1520. _BUeCHOLD._ UFranken BA Karlstadt. *Pfarr-K.* Chor (4/8) in der Anlage aus Ma., das 1sch. flachged. Lhs. und die 2 den Eingang zum Chor flankierenden Tuerme 1619. Gleichzeitig die _dekorative Ausmalung_, hauptsaechlich Umrahmungsmotive um Fenster, Tueren und Chorbg., von _W. Ritterlein_, und die _Altargemaelde_ in frbar. Aufbau. *Schloss*. Runder rom. Bergfried, Bering annaehernd kreisf., got. _BUeCHENBACH._ OFranken BA Hoechstadt. *Dorf-K.* Spuren von Befestigung. _BUeHLER._ UFranken BA Karlstadt. *Pfarr-K.* Erb. von B. Julius 1611-14, Turm ueber dem Chor. _Sandsteinkanzel_ 1594. _BULLENHEIM._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K.* Chor im OTurm um 1300, rom.-got. Kompromiss. -- Einheitliche _Ausstattung_ um 1660. Stattliches _Bildnisepitaph_ eines Gf. v. Schwarzenberg {~DAGGER~} 1579. Im Dorf eine Reihe gefaelliger *Fachwerkhaeuser*. _BUNDORF._ UFranken. BA Hofheim. *Schloss* der Truchsess v. Wetzhausen. SFluegel 2. H. 16. Jh. NFluegel um 1700. Huebsche Innendekoration A. 18. Jh. _BUeRABERG._ RB Cassel Kr. Fritzlar. *Kapelle*. Aeltester hessischer Bischofssitz, vom h. Bonifacius gegr. Jetzt einfache Wallfahrts-K., im 17. Jh. mit Beibehaltung der rom. Anlage hergestellt. _BURGEBRACH._ OFranken BA Bamberg II. *Pfarr-K.* Chor und Turm 1454, Schiff 1731. -- _Oelberg_ aus Fuernbach uebertragen, ca. 1580-1600. _BUeRGEL._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Kirche* spgot. und 17. Jh., am Portal Formen aus beiden Epochen zusammengearbeitet. -- Reste der Stadtbefestigung. *Klst. Buergel* s. Talbuergel. _BURGGAILENREUTH._ OFranken BA Ebermannstadt. *Schloss*, nach Zerstoerungen im Bauernkrieg und im 30j. Krieg einfach hergestellt. _BURGGEHAIG._ OFranken BA Kulmbach. Zahlreiche schoene *Fachwerkhaeuser*. _BURGGRUMBACH._ UFranken BA Wuerzburg. *Dorf-K.* Gotisierender Neubau 1613. Juliuswappen. -- Reiche _Bar. Kanzel_ A. 18. Jh. _Gemaelde_ des ehemal. Hochaltars bez. _Francesco Mica_ 1714. _Grabmal_ der Anna v. Grumbach ({~DAGGER~} 1598), liebenswuerdige Kinderfigur in Renss.-Aedikula. -- Im Dorf 4 bar. _Bildstoecke_ mit reicher Plastik. *Schloss*. Stammsitz des 1328 ausgestorbenen Geschlechtes der Grumbach; kam dann an die Wolfskeel, die sich nach G. nannten. Die bestehenden Bauten unbedeutend, E. 16. Jh. _BURGHAeSELER._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga. *"Alte Kapelle"* (jetzt Remise), ein seiner Bestimmung nach raetselhafter 3stoeckiger, in viele kleine Gemaecher geteilter Bau aus A. 16. Jh. *Dorf-K.* mit gut erhaltenem rom. OTurm. _BURGHASUNGEN._ RB Cassel Kr. Wolfhagen. *Turmruine* sprom. Einziger Rest der 1082 gegr. Benedikt.-Abtei. 4seitiges Erdgeschoss, hohes 8seitiges Obergeschoss. Im Jahre 1896 stuerzte dieser Turmrest ein. Ecklisenen, keine horizontale Gliederung bis auf den Zahnschnitt unter dem Obergeschoss, letzteres mit schlanken gekuppelten Schalloeffnungen. _BURGISDORF._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. *Dorf-K.* rom. einfachster Art, keine Apsis. Seitliche Vorhalle mit gekuppelten Fenstern. Tuerloser WTurm in der Breite des Schiffes. An der Tuer aeusserst primitive _Plastik_. An der OWand grosses fruehgot. _Wandgemaelde_. _BURGJOSSA._ RB Cassel Kr. Gelnhausen. *Wasserburg*. Raetselhaft der grosse 1/2kr. Ausbau aus Buckelquadern ; die Vermutung, dass er der Rest eines grossen Bergfrieds des 12. Jh. sei, hat sich nicht bestaetigt. Das Herrenhaus einfache Anlage bez. 1573. _BURGK._ Reuss ae. L. LA Greiz. *Fuerstl. Schloss* aus 16. und 17. Jh., wohl erhalten, doch ohne archit. Bedeutung. Einige huebsche dekorierte Gemaecher. _BURGKUNDSTADT._ OFranken BA Lichtenfels. *Pfarr-K.* 1812, Toranlage des Pfarrhauses 1723. *Rathaus* mit hervorragend schoener Holzarchit. des 17. Jh. Auch sonst viel vortreffliche und gut erhaltene Fachwerkhaeuser 17. bis 19. Jh. _BURGLAUER._ UFranken BA Kissingen. *Dorf-K.* Turm unten spgot., oben 17. Jh. Langhaus 1602. -- Wuerzburger Schule. _Holzfigur_ der Madonna, A. 16. Jh. _Grabsteine_ des Ritters Bernhard von Steinau und seiner drei Frauen 1486, 1494, 1500, 1508. _BURGLEMNITZ._ Schwarzb.-Rudolst. LA Rudolstadt. *Dorf-K.* von rom. Anlage. -- Huebscher _Taufstein_ aus 1. H. 17. Jh., Alabaster. Auf dem Kirchenboden Reste von 3 spgot. _Altarwerken_. _BURGREPPACH._ UFranken BA Hofheim. *Ev. Pfarr-K.* Chor mit Turm 1585, Lhs. 1734. -- Bar. _Grabsteine_ der Reichsfreiherren Fuchs von Bimbach. *Schloss* nach 1726. Stattliche, monumental gehaltene Anlage, Gr. triklinienfoermig, der Eckpavillon turmartig ueberhoeht, Details in der Richtung des Bamberger Spaetbarock. Saal mit guten Stuckaturen und Gobelins. _BURGSCHEIDUNGEN._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* Der rom. Ursprung in mehreren Einzelformen erkennbar. Bedeutend die 3 _Epit._ der Familie v. Wiehe 1568, 1596, 1598, wohl alle drei von _Christoph Weber_, in dem man hier einen hervorragend tuechtigen Meister kennen lernt; von ihm wohl auch die _Kanzel_. *Schloss*. Von der Burg des Ma. nichts erhalten. E. 16. und A. 17. Jh. regelmaessige 3Fluegelanlage, die vordere Hofseite nach der Unstrut offen. Ausgebaut 1724 ff. von _Daniel Scholz_ fuer Gf. Levin v. d. Schulenburg. Vom aelteren Bau der SOFluegel mit Treppen-Turm und reichem Portal bez. 1633. Der Scholzsche Umbau nicht in Vollstaendigkeit ausgefuehrt. Splendider Quaderbau mit Keller, 2 Hauptgeschossen und Mansarddach. Ungemein reich, aber in die Gesamtkomposition nicht gut eingefuegt (ein spaeterer Gedanke) der Mitteltrakt; aus dem Gartensaal fuehrt eine Freitreppe mit geschwungenem Doppellauf zum Park. Dieser mit Terrassen, Grotten und Statuen reich ausgestattet. _BURGSINN._ UFranken BA Gemuenden. *Pfarr-K.* neu. Guter, klassizist. _Hochaltar_ um 1770. -- An den Langhauswaenden gute _Epitaphien_ des 16. und 17. Jh. Neben dem Hochaltar _Oelgemaelde_, die drei Frankenapostel, um 1700, in der Art des _Osw. Onghers_. *Wasserschloss*. Quadratische Anlage mit 4 quadratischen und einem runden Eckturm. Quadratischer, massiger Bergfried aus 11. Jh.; aus dieser Zeit noch die Anlage des teilw. erneuerten Beringes. Die Wohnbauten aus 16. Jh. Das ursp. Aussehen einer fraenkischen Wasserburg gut bewahrt. *Fronhofschloesschen*. 1607. Huebscher, 2geschossiger Renss.Bau mit ausspringendem Treppenturm und gegruendetem Erker. *Neues Schloss*. 1620. Einfach. _BURGSTAeDT._ K. Sachsen AH Rochlitz. *Stadt-K.* 1522, 1sch. flachgedeckt. Schluss 5 Seiten des 10Ecks, bedeutende Raumwirkung, 36,5 m l., 17,1 m br. _BURGWALDE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* (kath.). Umbau von 1700, bmkw. _Schnitzaltar_ aus 2. H. 16. Jh. _BURGWENDEN._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga. *Dorf-K.* OTurm mit sprom. gekuppelten Fenstern und Spuren einer Apsis. Lhs. 1695 erweitert. _BURGWERBEN._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels. *Dorf-K.* Eine ehemalige Pfl.Basilika im Uebergangsstil des 13. Jh., die im 30j. Kriege ihre Seitenschiffe verloren hat; das polyg. Altarhaus 1581. _BURGWINDHEIM._ OFranken BA Bamberg II. *Pfarr-K.* einheitlich bar., nicht bedeutend. *Kurie* des Klst. Ebrach (jetzt Rentamt), 1720-25, fuer _B. Neumann_ in Anspruch genommen; originelle Gr.gliederung; aus einem quadr. Mittelbau, der einen einzigen grossen Saal enthaelt, entwickelten sich in dreifachem Vorsprung 4 Eckpavillons; bei maessigen Dimensionen imposante Gesamtwirkung. _BURKARTSHAIN._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.* Der gerade Chor rom., sonst 15. Jh. Gute _Grabsteine_ 16. Jh. _BURKAU._ K. Sachsen AH Bautzen. *Dorf-K.* 1725 und 1897. -- Vortreffliches Relief der hl. _Sippe_ A. 16. Jh. -- _Altar_ im Ohrmuschelstil. -- v. Braun- und Wartenbergsche _Gruft_ A. 18. Jh., mit Denkmaelern. _BURKHARDRODA._ Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Kirche*. 1787. Glocke 1505 mit Relief der h. Anna Selbdritt. _BURKHARTSWALDE._ K. Sachsen AH Meissen. *Dorf-K.* (ehem. Wallfahrt), spgot. 3sch. Hallenkirche, nicht zu Ende gefuehrt. -- _Altaraufsatz_ ca. 1640, reich in der Dekoration, das Statuarische mittelmaessig. Got. _Sakramentshaeuschen_ 14. Jh., ziemlich derb, vielleicht aus Klst. Altzelle. 3 _Epit._ E. 16. Jh. _BUSCHDORF._ Pr. Sachsen Saalkreis. Rom. *Dorf-K.*, got. umgebaut. Bmkw. das rom. _Sakramentshaeuschen_. _BUTTENHEIM._ OFranken BA Bamberg I. *Pfarr-K.* 1754, Fassade mit Statuen, reiche Innenausstattung. 10 Grabmaeler der Familie v. Stiebar 1491-1579. *Schloss* der Frhh. v. Seefried. _BUTTHART._ UFranken BA Ochsenfurt. *Pfarr-K.* 1769 von _Geigel_, Turm 1594. -- _Oelberggruppe_ 17. Jh., ueberlebensgross, nicht schlecht. _BUTTLAR._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Dorf-K.* (kath.). Nach Brand 1867 fast neu. -- _Kanzel_ und _Hauptaltar_ von auffallend feiner Qualitaet (aus Klst. Amoeneburg). _BUTTSTEDT._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Stadt-K.* S. Michaelis, spgot. Hallenkirche mit Emporen aus 18. Jh. Der seitlich stehende Turm aehnlich dem der Haupt-K. zu Jena. Das Ganze typisch fuer eine barockisierte thueringische Kleinstadtkirche. -- Prunkvoller, sehr "katholisch" aussehender _Altar- und Kanzelbau_ 1727. Deckenmalerei von _Fr. Dom. Minetti_. *Friedhof* mit offenen Renss.-Hallen die Mauern entlang. Unter den _Grabsteinen_ vom 16. Jh. ab viel Gutes. _C_ (Siehe im uebrigen *K*) _CHEMNITZ._ K. Sachsen Amtshauptstadt. *Schloss-K.* (Benedikt.-Klst.), gegr. 1136, Erneuerung des Klst. 1499 ff., der K. 1514-1525. Vom rom. Bau ruehren her das Chorquadrat, die aussen platt, innen mit 1/2kr. Nischen schliessenden, mit Tonnen ueberwoelbten Nebenchoere und das suedl. Qsch.; hier auch einiges Detail aus 12. Jh. Die (vermauerten) Fenster an der Hochmauer des Chors und einiges im Qsch., wo eine mit den Wohnungen der Moenche kommunizierende Empore gewesen zu sein scheint, rom. zu got. Der anschliessende OFluegel des Kreuzgangs frgot. Das Lhs. spgot. von aehnlichem Habitus wie die K. in Freiberg, Annaberg, Pirna, nur schmaeler in den Sschiffen (eine Folge der beibehaltenen rom. Grundmauern). Das Prinzip der einheitlichen Decke besonders konsequent durchgefuehrt; die Gurtrippen fehlen ganz. Empore nur im noerdl. Ssch. Ausserhalb der westl. Stirnmauer eine Vorhalle und ueber ihr zwei, nur bis zur Schiffshoehe ausgefuehrte Tuerme. Ueber der kleinen Tuer des noerdl. Ssch. erhebt sich in voller Hoehe der Wand eine eigentuemliche _plastische Dekoration_, bez. 1525. Sie ahmt ein Baugeruest von rohen Staemmen nach; die Aeste teils gekappt, teils miteinander verschlungen; die zwischen ihnen liegenden Wandfelder mit Statuen ausgesetzt. Zuunterst Loewen; darueber, in Hoehe der Tuergewaende, der Kaiser Lothar und die Kaiserin Richenza als Stifter; im folgenden Geschoss die Maria und 4 Heilige, im dritten die Trinitaet und Engel. Neben der "schoenen Pforte" in Annaberg die wertvollste plastische Leistung dieser Zeit und Landschaft. Die Koerperbildung hat Wucht und Wuerde, die Behandlung des Fleisches ist weich und breit, die Gewandung erinnert an die Wuerzburger und noch mehr an die Mainzer Schule; eventuell Vermittlung durch den _Backofenschueler_ in Halle. -- Im Innern die aus einem einzigen Stamm geschnitzte _Gruppe_ der Staeupung Christi; die gegenstaendliche Auffassung grell naturalistisch, die kuenstlerische Behandlung nicht ohne Feinheit, nahe verwandt der Tulpenkanzel im Freiberger Dom. [Die schoene Sandsteinkanzel. Fr. Renss. 1538, jetzt im Museum.] *Kloster*. Wenige Reste erhalten: ein Masswerkgiebel in Backstein E. 15. Jh., dekorative Bruchstuecke von einem Bau des Kf. Moritz. *Jakobi-K.* 15. Jh.; vom Bau des 13. nichts erhalten. -- Hallenkirche von 4 Jochen, Sschiffe mit 8Eckschluss, der Hauptchor zu einer 3sch. Anlage mit 7/10 Umgang erweitert. Turm isoliert in suedwestl. Richtung. -- [_Heiliges Grab_ aus Holz geschnitzt von _Georg Johann Kil_ 1480; es ist 2,75 m l., 1,25 m br., 3,45 m h. und baut sich zweigeschossig in Form einer Laube auf; in den 8 Nischen des niedrigen Untergeschosses je ein schlafender Waechter; im Obergeschoss der Leichnam Christi; draussen vor den 8 Bogenoeffnungen (je 3 an den Langseiten und 1 an den Schmalseiten) standen auf Konsolen ebensoviel Leidtragende (Joseph von Arimathia, Nikodemus usw.); die Gesamtanordnung also vergleichbar dem Sebaldusgrab _P. Vischers_. Das Figuerliche derb handwerksmaessig, das Architektonische mit seinen geschmeidigen Masswerkformen in seiner Art vortrefflich. Das stark beschaedigte und mehrerer Figuren beraubte Werk jetzt im Museum des Chemnitzer Geschichtsvereins; ebenda noch andere aus der Jakobi-K. stammende Kunstwerke.] [Fluegelgemaelde des abgebrochenen Hochaltars aus A. 16. Jh. im Museum.] Auch der an seine Stelle getretene Bar.-Altar entfernt; seine Gemaelde, von _A. F. Oeser_, jetzt in der Sakristei. -- 2 _Abendmahlskannen_ 1663, Augsburger Arbeit. *Johannis-K.* Erster Bau 1254, zweiter A. 16. Jh., nach Zerstoerung 1547 erneuert 1565; ohne archit. Interesse. Portal mit aehnlicher Umrahmung von Astwerk wie das der Schloss-K.; im Mittel _Relief_ mit der Auferstehung der Toten nach Hesekiel c. 37; darueber ein zweites mit dem Juengsten Gericht. -- _Kanzel_ 1721 aus dem spgot. Altarwerk zusammengesetzt. -- _Taufstein_, am Fusse betende Kinderfiguren (vgl. Annaberg; das Motiv erhaelt sich bis A. 17. Jh., s. Weissbach AH Floeha). *S. Pauli-K.* 1760. _Altarbau_ von reicher Archit., steinerne Freifiguren der beiden Johannes, Gemaelde v. _Ch. W. E. Dietrich_. *Rathaus* ursp. 1496, durch oeftere Braende beschaedigt; in einigen Raeumen Einzelheiten aus Fr.Renss. *Wohnhaeuser*. Durch den Stadtbrand im 30jaehr. Kriege und andere im 18. Jh. viel zerstoert. Die Ueberreste zeigen, dass Chemnitz eine reiche Fr.Renss. der lombardischen Richtung besass. Das Portal im Hofe der inneren Klosterstr. no 8 bez. 1542, in der Figur des guten Hirten Anklang an den Hallenser _Backofenschueler_ (vgl. Portal der Schloss-K.). Sehr gut das Portal Markt no 15 bez. 1559. _Altertuemersammlung_ im Koenig-Alberts-Museum. _CHRISTENBERG._ RB Cassel Kr. Marburg. *Dorf-K.* Das flachged. Schiff hat kleine rom. Fenster, 1817 erhoeht und modernisiert. Chor 1520, 2stoeckige Aussenhalle als Kanzel. Fraenkischer _Steinsarg_. _CHRISTES._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen. *Wallfahrts-K.* am Christusborn. M. 15. Jh. Kleine 3sch. Basilika von 3 Jochen. In der Sakristei wertvolle spgot. _Wandmalerei_. *Bauernhaus*. Reicher Fachwerkbau 1619. _D_ _DAGOBERTSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Melsungen. *Dorf-K.* spaetgot. auf rom. Fundamenten. Quadr. Turm mit Spindeltreppe. Rom. Altarmensa. _DAHLEN._ K. Sachsen AH Oschatz. *Stadt-K.* Der stark gestreckte Chor mit 3/8 Schluss 1475. Lhs. 3sch. Halle aus 2. H. 16. Jh., reiches Netzgwb. mit schwaechlich profilierten Formziegelrippen. Portal in feiner, nicht zu reicher Renss. -- Stattlicher spgot. _Sakramentshaus._ _Mosesstatue_ (Kanzelfuss) um 1500. Schoener, interessanter v. Schleinitzscher _Grabstein_ um 1530 in der Art des _Hans Schickentanz_. *Schloss*. 1744-51 fuer Gf. Heinrich v. Buenau. Grundriss in Form eines H. Aussenarchitektur sehr einfach. Im Innern besonders bmkw. der Saal in weissem Stuckmarmor; die Kinderreliefs in der Art _Knoeflers_, die Deckenmalerei 1756-59 von _A. F. Oeser_; von demselben das Treppenhaus und der Kaisersaal. Bmkw. _Bildnisreihe_ von _Silvestre_, _Liotard_, _Graff_, _Oeser_, _Vogel_. Meissener _Porzellan_ z. T. ersten Ranges. _DANKMARSHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Dorf-K*. 1sch. mit 5seitig polyg. Chor von 1586 und WTurm von 1431, das Kielbogenportal 1586. _DARSTADT._ UFranken BA Ochsenfurt. _Dorf-K_. 1597, spitzbg. Fenster und Netzgwbb., Ehewappen Zobel-Echter. -- _Deckengemaelde_ bez. _Thalheimer_ 1765. _Hochaltar_ mit reicher und tuechtiger Sandsteinplastik (Himmelfahrt), alt bemalt, 1598 von _Joh. Juncker_. _Kanzel_ aus derselben Zeit, Holz. -- _Bildnisgrabsteine_ der Zobel v. Giebelstadt 1553 (Art des _Peter Dell_), 1554, 1560, 1772. -- _Kelch_ von _Stipeldey_ in Augsburg 1777. *Schloss* der Zobel. Zwei durch einen (juengeren) Zwischenbau verbundene Giebelhaeuser mit runden Ecktuermen, etwa A. 17. Jh. _DAUMITSCH._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. d. O. *Dorf-K*. aus A. 16. Jh., im 18. Jh. fuer die Verhaeltnisse praechtig erneuert; die Bruestungen der Emporen und die flache Decke ganz bemalt; besonders reich der _Altarbau_. _DAUTZSCHEN._ Pr. Sachsen Kr. Torgau. *Dorf-K*. 1sch. rom. Anlage mit frgot. und bar. Veraenderungen. Schiff, Chor und Apsis in den Breiten voneinander abgesetzt. -- Rom. _Taufstein_. _DEHLITZ U. B._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg. *Dorf-K*. Gut erhaltene fruehestgot. Anlage des 13. Jh., am eingezogenen, platt geschlossenen Chor spitzbg. Dreifenstergruppe. _DELITZSCH._ Pr. Sachsen Kreisstadt. *Stadt-K*. Backstein mit Sandsteingliedern, spgot. Hallenkirche 1404, Netz- und Stern-Gwb.; der in den Gr. unorganisch eingefuegte WTurm auf aelteren Grundmauern. Die Emporen sollen z. T. noch aus 15. Jh. sein. _Oelberg_ 1410; _Schnitzaltar_ 1437 mit Doppelfluegeln von 1492; gelobt ein _Triptychon_ von 1511, ganz gemalt; in der Kreuzkap. ansehnliche Renss.Grabmaeler 1576, 1584, 1614, 1615. *Gottesacker-K.* Wertvoller _Schnitzaltar_ A. 16. Jh. (das J. 1550 das der Uebertragung, nicht der Entstehung). *Spital-K.* spgot. 1sch. Doppelfluegeliger _Schnitzaltar_. An *Buergerhaeusern* einige Renss.Portale. *Stadtmauern* und 2 Tuerme. _DERMBACH._ Sachsen-Weimar Bezirksstadt. *Kathol. Pfarrk.* Reicher Barockbau 1732-36, verwandt den Kirchen in Bremen und Schleid. 1sch. mit 3 weiteren Kreuzgewoelben ueber reicher Wandarchitektur. In der 1/2kr. Chornische der imposante _Hochaltar_ mit korinth. Sll. aus farbigem Stuckmarmor und 4 sehr grossen geschnitzten Figg. _Kanzel_ und Schalldeckel in Stuckmarmor. _Gestuehl_ und 4 Beichtstuehle gut geschnitzt, Eichenholz. _Wappentafel_ des Abts v. Dalberg. -- Daneben das 1730 erbaute Franziskaner-Kloster. *Evangel. Pfarrk.* Sch. 1714. Turm aus sp. Ma. Kirche 3sch. mit Tonnengewoelbe aus Holz. 2 Emporen uebereinander auf Rundsaeulen. 2 gute reiche _Barockportale_. _Holzrelief_ des Abendmahls um 1475, nach der Tradition aus der Kirche von Hartschwinde bei Dermbach stammend. Bar. _Epitaph_. *Schloss* der Fuerstaebte von Fulda 1707, Wappentafel v. Schleifras. -- _Gasthaus_, Fachwerkbau 1613. _DETTELBACH._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K.* Oft veraenderter Mischbau. Die spgot. Haelfte koennte als Hallenkirche geplant gewesen sein; jetzt 1sch. mit umlaufenden Kapellen, Schluss in 4 (sic) polyg. Seiten. 1770 ein ebenfalls polyg. schliessender WBau angefuegt. -- Reichliches _Altargeraet_ um und nach 1700, durchweg augsburgisch. *Wallfahrts-K.*, verbunden mit Franzisk.-Klst. 1610-1614. Ein Hauptbeispiel des sog. Juliusstils, d.i. eines Kompromisses von SpGotik und FrBarock. Erhalten blieb aus A. 16. Jh. der grazioese spgot. Chor. Das Gwb. in kunstvollen "gewundenen Reihungen", an den Schlusssteinen die Wappen der Fuerstbischoefe Lorenz v. Bibra (1493-1519) und Konrad v. Thuengen (1519-40). -- Der Juliusbau nach neuem Plan und in groesserem Massstab (aus den Akten geht nicht hervor, welchem der mehreren Werkmeister der Entwurf zukommt). Qsch. 32 m l., 10,5 m br.; Lhs. 1sch. 20 m. l., 11,5 m br. Der Raumeindruck dem eines Zentralbaues sich naehernd, in seiner bequemen Weite renss.-maessig. Decke Tonnengwb. mit got. gewundenen Reihungen auf Renss.Pilastern. Die Moenchsempore im noerdl. Qsch. 1659 eingebaut. -- Aeusseres: Verputzbau mit Quaderecken. Die Formen got. in den spitzbg. Fenstern mit Fischblasenmasswerk und den abgetreppten Strebepfeilern, renss. in den Gesimsen und dem schweren Giebelschmuck. Die WFront gibt eine grosse glatte Flaeche als Folie fuer einen der prunkvollsten Portalbaue. Dieser in frbar. Formcharakter, von _Mich. Kern_ 1611-13. Um die nicht grosse rundbg. Tueroeffnung eine kolossale Rahmenarchitektur, die in ihren Motiven sich den Altarbauten dieser Zeit eng anschliesst; ebenso in der Anordnung des ueberreichen plastischen Figurenwerks. -- _Innenausstattung_. Aus der Juliuszeit nur die ueberaus prunkvolle _Kanzel_ (Sandstein und Alabaster) erhalten, 1626 von _M. Kern_; gegenstaendliches Motiv die Wurzel Jesse; in der dekorativen Empfindung noch viel Spaetgotisches. Im Zentrum grosser _Gnadenaltar_ in Stuckmarmor, von _Augustin Bossi_ 1779; das Gnadenbild (Pietasgruppe) um 1500. -- Im _Kirchenschatz_ hervorragendstes Stueck Monstranz von _Joh. Zeckel_ (Augsbg), um 1700. *Klostergebaeude* 1616-20, 4fluegelige Anlage in einfachster *Rathaus* A. 16. Jh. An der Fassade (Langseite) baut sich nicht ohne monumentale Wucht eine doppellaeufige Freitreppe auf, ueber dem Podest eine Laube und ueber dieser ein polyg. Choerlein; die einfach behandelten Fenster asymmetrisch verteilt; die Giebel der Schmalseiten mit derber Blendengliederung. Das Innere grossenteils veraendert, gut erhalten und bmkw. die Ratsstube mit Erker und Vorplatz; got.-renss. Kompromiss. *Stadtbefestigung* vollstaendig erhalten, wenn auch in broeckligem Zustande. 36 vollrunde Mauertuerme in Abstaenden von 26-30 m. Gewoehnlich folgt auf 2 kleinere ein groesserer. Von den einst 5 Toren noch zwei. _DIEBACH._ UFranken BA Hammelburg. *Pfarr-K.* Rom., A. 13. Jh. Kreuzfoermiger Chor im Ostturm. Querschiff und Langhaus stark veraendert. -- 3 spaetgot. _Holzfigg._ E. 15. Jh. _DIEDORF._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Dorf-K.* Einheitlich 1785. Altar, Taufstein, Kanzel und Orgel in charakteristischer Zusammenordnung. _DIENSTADT._ Sachsen-Altenburg LA Roda. *Dorf-K.* Rom. Turmchor; sonst im 15. und 17. Jh. umgebaut. -- _Schnitzaltar_ nach 1500, wohl der beste der Gegend. _DIETENBORN._ RB Erfurt Kr. Hohenstein. Ehem. *Kloster*. Die spgot. Konventgebaeude als Landsitz umgebaut. wenige rom. Reste der K. _DIETERODE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* 1785. Sandsteinquaderbau, Fenster mit gemusterter Blankverglasung. Gestuehl rok. Schoenes _Fachwerkhaus_ mit Zahnschnitten 17. Jh. _DIETLAS._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Schloss Feldeck*, ehemals Wasserburg. Im Hof die Zahl 1534. Rechteckige Fenster 1605 in die ma. Mauern eingebrochen. Viereckiger Bergfried. In der 8 Meter hohen Ringmauer des Hofes ein Rundbogenportal. _DIMBACH._ UFranken BA Gerolzhofen. *Dorf-K.*, ehedem Propstei-K. zu Muenster-Schwarzach. Beg. 1325 (Inschr.) noch mit rom. Reminiszenzen. Chor 1sch., 2 gerade Joche und 5/8 Schluss. Langhaus flachgedeckt, Basilika in 4 Achsen und 3sch. Westbau mit Mittelturm. Binnenpfeiler 8eck. (in der 4. Achse suedl. eine Saeule!); Scheidbogen in der oestl. Achse rund; sonst spitz. Beiderseits vom Chor quadrat. Kapellen: Anfaenge nicht ausgebauter Tuerme. Vgl. die Doppeltuerme in Hassfurt, Gerolzhofen, Koenigsberg i. Fr., hier jedenfalls an den analog disponiert gewesenen rom. Bau von Muenster-Schwarzach angeknuepft und in der Gegend das frueheste Beispiel von got. Doppelturmanlage. Gute _Altaere_ um 1720. Im Hochaltar _Gnadenbild_, Madonna um 1400, Holz, von maessiger Qualitaet, aber mit originellen Zuegen. _DINGELSTEDT._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Marien-K.* 1688. Das *Franziskaner-Klst.* auf dem Korbschen Berge neu. Die Altaere enthalten alte _Schnitzfigg._ aus einem der frueheren eichsfeldischen Kloester. Bmkw. die _Stationsbilder_ der Wallfahrt. _DINGSLEBEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* Alte Gruendung. Der jetzige Bau 1730-42. Einfaches Rok. mit Emporen. Die Ausstattung gibt ein einheitliches und bezeichnendes Gesamtbild. -- Vom aelteren Bestande der spgot. _Taufstein_. _DIPPACH._ Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Dorf-K.* mit ma. Chor-Turm. Das Sch. mehrfach erneuert. -- _Taufstein_ 1649 mit guten Skulpturen. _DIPPOLDISWALDE._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde. *Marien-K.* Von der aelteren Kirche der WTurm, M. 13. Jh.; die 4 durch gegliederte Bogenfriese geteilten Stockwerke treppen sich zurueck. Das Portal rom. organisiert, aber spitzbg. geschlossen; es war eine offene laubenartige Vorhalle beabsichtigt wie in Wechselburg. Im uebrigen spgot. Halle auf fast quadr. Gr. *Nikolai-K.* Gut erhaltene Basilika im Ueb. St. wohl erst nach M. 13. Jh. (im 20. Jh. erneuert von _Lossow_ und _Kuehne_); Lhs. flach gedeckt, Chor mit Kreuz-Rippengwb., an den Ecksll. frgot. Laubkaptt. Das 3sch. Gemeindehaus 22 : 19,5 m. sehr breit im Msch., quadr. Vorchor, Apsis unregelmaessig polyg. (5/10). Die niedrigen rck. Pfll. haben gegen das Msch. eine eckige Vorlage, um welche sich das Gesims verkroepft, die Arkaden spitzbg., ebenso der Triumphbg. Die Fenster nicht in den Achsen; sie schliessen rundbg., das Portal spitzbg. mit einfachem Windberg. Sonst das Aeussere schlicht, Bogenfriese, keine Lisenen. Ein Turm ist nicht und war nie vorhanden. -- Das Innere war reich _bemalt_; zwischen Arkaden und Fenstersohlbank Einteilung von 30 Feldern in 2 Streifen erkennbar. -- _Fluegelaltar_ (rest.), Schrein geschnitzt, die Fluegel auch auf der Innenseite bemalt, um 1520, ueber den Meister s. Oberbobritzsch. *Schloss*, wesentlich 16. und 17. Jh. Den architektonisch wichtigsten Teil bildet die Hofseite. Das Mittelhaus im Charakter der Bauten des Kurfuersten Moritz, also um 1530-40. Interessant die Pilasterordnung nach ital. Vorbild. Proportionen nicht gelungen, doch reizvoll die Einzelheiten. *Rathaus* E. 15. Jh., NGiebel 1540. Rundbg. Portal mit verschraenktem got. Stabwerk und Sitznischen, darueber Wappen bez. 1534. Auf Konsolen 2 gute Statuen, Maria und Laurentius, A. 16. Jh. *Haus* am Markt no 19, Renss. Portal bez. 1543, von Pilastern aehnlich denen am Schloss flankiert, in den Zwickeln Delphine. _DITTERSBACH._ K. Sachsen AH Pirna. *Dorf-K.* 1662, 1sch., Holzdecke, 3/8 Chor, WTurm 1721. -- _Grabstein_ der Familie v. Kiesenwetter 17. und 18. Jh. _DITTMANNSDORF._ K. Sachsen AH Borna. *Dorf-K.* 17. Jh. Interessanter Gewoelbebau mit steinernen Emporen. _DOeBELN._ K. Sachsen Amtshauptstadt. *Stadt-K. S. Nikolai*. Nach Brand 1333, rest. 1497 und 1885. Hallenkirche von 4 Jochen, Ssch. platt, Msch. aus 8Eck geschlossen. Pfll. glatt 8eckig, Gwbb. auf Konsolen, in dem Ssch. kreuzf., im Msch. sternf., Fenstermasswerk z. T. aus 14. Jh. Maessiger WTurm, die oberen Teile nach Braenden 1629 und 1730. -- Bedeutender _Schnitzaltar_ A. 16. Jh. vielleicht von _Hans Degen_; im Schrein 3 fast lebensgrosse Statuen, auf den Fluegeln je 2 Heilige in Hochrelief, reiche durchbrochene Kroenungsarchitektur; das Ganze ca. 11 m h. -- _Kanzel_ vom Tischler _David Schatz_ 1599. -- _Taufstein_ , praechtig aus Sandstein und Marmor, 1603. -- _Epitaphe_ des Buergermeisters Zimmermann, Holz, 1662; des G. Petsch, Sandstein, 1617. -- Bmkw. _Kelch_ ca. 1470. *Gottesacker-K.* neu; von der alten verwendet die bemalte hoelzerne _Decke_ von Hans Dittmann 1685. *Rathaus*. Umbau 1571, 1733. -- _Altertumsmuseum_. *Wohnhaeuser*. Einige Renss. Tore und Fenster. _DOeBEN._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.* Im OTurm rom. Formen; Chor 1507. -- _Schnitzaltar_ 1594, wohl vom Leipziger _Valentin Silbermann_. -- Rom. _Grabst._, wohl fuer den Burggrafen Konrad v. Doeben, andere 1605, 1633. *Schloss*, 14. und 17. Jh., nach Brand 1857 renoviert. _DOBERGAST._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels. *Dorf-K.* Neubau 1866. Vorher sprom. Backsteinbau, durch das Material eine fuer diese Zeit und Gegend ungewoehnliche Erscheinung. _DOBICHAU._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Kirche*. Neubau 1801, also aus einer Epoche, die fuer den Kirchenbau wenig uebrig hatte. Klassizismus in aermlicher Gestalt. _DOeHLEN._ K. Sachsen AH Dresden-A. *Dorf-K.* neu; zahlreiche _ikon. Grabst._ 16. und 17. Jh., darunter einige gut charakterisierte martialische Gestalten aus dem 30j. Kriege. Auf dem Kirchhof feiner jonischer Rundtempel als _Denkmal_ fuer A. Ch. v. Schoenberg 1801. _DOHNA._ K. Sachsen AH Pirna. *Stadt-K.* Spgot. Hallenkirche, 1833 im W um 1 Joch vergroessert. Der Formcharakter passt zu der an der OChorwand befindlichen Inschr. 1489. Schlanke Rundpfll. ohne Kapitelle. Die Rippen sitzen am Schaft wie abgebrochen und greifen, einander ueberschneidend, aus einem Joch ins andere ueber. An den Gwbb. einfaches Sternmuster; der an der SOEcke eingreifende Turm in den unteren Teilen aus aelterer Bauepoche; Achteckchor. -- _Schnitzaltar_ um 1500, mit besonders reicher in Laubwerk aufgeloester Kroenung. -- _Taufstein_, 6eckig, ueberzogen mit Mass- und Laubwerk in vielfachen Ueberschneidungen. -- *Pfarrhaus* 1493. Tuer mit Vorhangbg. *Schloss* der Burggrafen von Dohna, 1402 zerstoert, Fundamente erkennbar. _DOMMITSCH._ Pr. Sachsen Kr. Torgau. *Stadt-K.* Spgot. Hallenkirche in Backsteinrohbau. Gwb. im 7j. Kriege zerstoert. WTurm. Rathaus einfacher, stark veraenderter Renss.Bau. _DORFPROZELTEN._ UFranken BA Marktheidenfeld. *Pfarr-K.* Gute _Holzfigg._ der Madonna um 1460 und St. Sebastian um 1500. -- Messingkronleuchter mit kleiner Doppelmadonna 1. H. 17. Jh. von _Hans Klanbacht_. _DOeRINGSTADT._ OFranken BA Staffelstein. *Pfarr-K.* Chor 1412, Lhs. 1716. _DOeRNA._ Pr. Sachsen Kr. Muehlhausen. *Dorf-K.* 1713. Grosser _Taufstein_ mit Masswerk etwa 14. Jh. _DORNBURG._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Stadt-K.* 1576, spgot., 1717 umgebaut. -- _Weinkanne_ und _Kelch_ schoene Augsburger Arbeiten. *3 Schloesser*, das steile Felsenufer der Saale malerisch kroenend. 1. _Das noerdliche_. Rom. 8eck. Hauptturm, Palas und Nebengebaeude rom. und spgot., grosser Kuechenbau. Im sog. Pfalzgrafenzimmer verrestaurierte Wandmalerei des 16. Jh. 2. _Das mittlere_. Reizender Rok.Bau um 1740. Von Italienern erbaut und dekoriert. Grazioese Stuckdecken. Von jedem der 3 Geschosse gelangt man auf eine andere Terrasse des Gartens. 3. _Das suedliche_. Spaetrenss. Am Portal bez. 1608. Im Innern Tueren mit Intarsien. Die drei Goethezimmer in Empire. _DORNDORF._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Dorf-K.* ern. 1727; Emporen und gemaltes Brettergwb., im O ueber mittelalterl. Resten Turm mit gefaelliger Haube. _DORNHAGEN._ Kr. Cassel-Land. *Dorf-K.* Unter spaeteren Umbauten der rom. Mauerkern des Lhs. erhalten, ebenso der Ansatz zu einem westl. Glockenhaus ursp. in voller Br. des Schiffs, mit diesem durch Doppelarkade verbunden. Sprom. Umbau, aus welchem die Fenster des Obergeschosses. Im Lhs. got. Gwb. -- Reste der ma. _Friedhofsbefestigung_. _DORNHEIM._ Schwarzb.-Sondersh. LA Arnstadt. *Dorf-K.* alt. -- _Epit._ des Chr. v. Entzenberg. 1585. _DORNREICHENBACH._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.* erneuert 1653. -- _Grabdenkmaeler_ des 16. und 17. Jh., schlichte tuechtige Arbeiten. _DOeTHEN._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* rom., umgebaut. -- _Kreuzigungsgruppe_, lebensgross, Holz, 15. Jh. _DRACKENDORF._ Sachsen-Altenburg LA Roda. *Dorf-K.* spgot. und 1653. -- Bmkw. 3 _Oelgemaelde_, die einst den Kanzelbau von 1643 schmueckten. *Lobdaburg*. Die sog. obere Burg, eine Vorburg am Rande des Bergplateaus, ganz zerstoert. In der mittleren steht der Palas in 3 Geschossen, rom., 12. Jh.; an der SSeite des Rittersaales kunstreiche Arkadenfenster. Kaminanlage. Der NFluegel enthielt eine geraeumige Kapelle, von ihr erhalten 2 Rundbogenfenster und eine als Erker vorgekragte Altarnische. Am Westrande Turmstumpf mit Zisternenanlage. -- Die untere Burg gehoert zu Sachsen-Weimar (vgl. Lobeda). _DREITZSCH._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a.d.O. *Dorf-K.*, umgebaut 1703; Holzdecken und Emporenbruestungen mit historischen und ornamentalen _Malereien_ reich staffiert. _DRESDEN._ K. Sachsen. _Kirchen_ *Annen-K*. Nach Brand im 7j. Kriege vollkommen neu gebaut 1765-69 von _J. G. Schmidt_. Rechteck (33:23 m) mit 1/2kr. Abschluessen. Emporen zwischen leichten Pfll. auf ovalem Gr. Flache Holzdecke. Neuerdings Umbau zur Gewinnung besserer Beleuchtung 1907 von _R. Schleinitz_. [Denkmaeler in mehrere Sammlungen zerstreut, u.a. bedeutender Renss.Altar von _Hans Walther_.] [*Bartholomaeus-K*. An Stelle eines ma. Baues Neubau 1564, abgebrochen 1839. Erhalten hat sich einiges von den Mobilien, jetzt im Stadtmuseum.] *Dreikoenigs-K*. [Die ma. K. stand an anderer Stelle.] Neubau 1732-39. Der Plan von _Poeppelmann_, der innere Ausbau von _Baehr_. Einfaches Rck. Im W eingebaut ein quadr. Turm. An dessen Innenseite eine hohe Nische fuer den Altar. Seitlich Vorhallen und Treppen, eine zweite Vorhalle im O. Fuer das Gemeindehaus bleibt ein Raum von 45:28 m. Daraus ein ovaler Mittelraum abgegrenzt. In dem schmalen Ssch. 2 Raenge Emporen. Muldenfoermiges Holzgwb. (Die oberste Empore 1891 beseitigt.) Ausbildung der Schauseiten ganz einfach. Das WPortal aus dem aelteren Bau heruebergenommen. Der Turm 1854 vollendet. [_Dreikoenigsaltar_; nur der Schrein erhalten (Altert.-Ver.), vielleicht von _Hans Eifflaender_ A. 16. Jh.; die Fluegelreliefs von geringerer Hand.] -- Der jetzige _Altar_ 1738 mit schoenem Gitter, die Plastik von _B. Thomae_. _Kanzel_ aus der aelteren K., 1688. -- Statue der _Dorothea Stubing_ ({~DAGGER~} 1677), von einem groesseren Denkmal, tuechtige Arbeit (Altert.-Ver.). -- _Gemaelde_: Kreuzigung und Kreuzabnahme, in der Art _Wolgemuts_, doch geringer; _Pastorenbildnisse_ 1698-1818. -- Unter dem _Altargeraet_ manches bmkw. *Frauen-K*. An Stelle einer aelteren spgot. erb. 1726-1738 vom Ratszimmermeister _George Baehr_, letzte Arbeiten bis 1743. Nach einer langen Epoche kleinmuetiger Bescheidenheit erhebt sich hier der protestantische Kirchenbau zum erstenmal wieder seit Paul Frankes Wolfenbuetteler Marienkirche (1604) zu einem grossen und freudigen monumentalen Entschluss. Das Zweckliche der Predigtkirche ist sorgfaeltig durchdacht, aber Baehr bleibt nicht daran kleben. Er kehrt den geometrischen Spielereien in den Grundrissloesungen vieler Vorgaenger den Ruecken und nimmt die durch die Jahrhunderte geweihte Form der einfachen Rotunde fuer den Hauptraum auf. Die auf 23,5 m im Lichten gespannte Kuppel wird getragen von 8 durch Rundbogen verbundene Oblongpfeiler, zwischen ihnen Emporen in 7 Raengen, seitwaerts gegen die Umfassungsmauern Verbindungsgaenge zu den sehr bequemen und ausgiebigen Treppen, so dass die 3600 Sitzplaetze fassende Kirche sich schnell und sicher entleeren kann. Zuzugeben ist, dass die Loesung aesthetisch doch nicht ganz befriedigt. Denn die Emporen sind hier ein nur vom sachlichen Zweck, aber nicht vom baulichen Organismus geforderter Appendix. Sie bringen eine Unruhe in den Raum, die ein Zentralbau am wenigsten vertragen kann. Zur Entschaedigung hat Baehr es gewagt, dem Aussenbau eine an einer protestantischen Kirche bisher unbekannte Kraft und Bedeutsamkeit zu verleihen. Zwar keine Pracht. Die Formen sogar von ziemlich trockener Buergerlichkeit. Aber der Hauptumriss ganz ausgezeichnet gut, wuerdevoll und zugleich grazioes elastisch. Der Grundriss erscheint hier quadratisch, in den Mitten und an den abgestutzten Ecken durch Risalite belebt, welche die Aufwaertsbewegung der Masse sehr gluecklich einleiten. Von ganz origineller Wirkung, dabei konstruktiv voll Zweckmaessigkeit der konkav geschwungene Kuppelhals. Der alte Frauenkirchhof mit seinen 112 Erbbegraebnissen 1722 Kunstwert. Jetzt z.T. in andern Kirchen, z.T. im Stadtmuseum. In der K. ein _Schmerzensmann_ in Marmor vom zerstoerten Epitaph des Kanzlers Pfeifer um 1634, von _Hegewald_ oder einem andern Schueler _Nossenis_. [Epit. Buenau von _Hans Kramer_ im Alt. Museum.] *Friedrichstaedter-K*. 1728-32. Die Anlage erinnert an die Dreikoenigs-K. und soll, gleich dieser, von _Poeppelmann_ herruehren. Das Aeussere zeigt den Meister des Zwingers in einer bis zu erstaunlicher Nuechternheit sich herbeilassenden Beschraenkung. -- *Kath. Pfarr-K. S. Michaelis,* erb. 1748 als Kap. des K. Krankenstifts. *Josephinenstift und Kirche*, 1760 von _Ch. F. Exner_. *Reformierte K*. 1760 von _Samuel Locke_. *Kathol. Hof-K*. von _Gaetano Chiaveri_ aus Rom 1738-46; nach Unterbrechung fortgesetzt von _Knoeffel_ und _Schwarze_, aber ohne Planveraenderung. Die Formen roemischer Spaetbarock, die Anlage unroemisch. Als basilikaler Langbau mit Chorumgang und hohem Frontturm erinnert sie, ganz allgemein gesprochen, an den deutsch-gotischen Kirchentypus; nebenbei auch etwas an die Schlosskapelle in Versailles. In allen Einzelheiten ist die Grundrissloesung originell. Das hochraeumige, 52 m lange Msch. schliesst am oestl. wie am westl. Ende im 1/2Kreis. Die Langseiten haben 6 relativ enge Joche. Verdoppelte Sschiffe. Ueber den inneren eine Empore, die auch ueber die runden Endigungen sich fortsetzt. Auch der Aufbau scheint in der Gliederung der Pfeiler und der Art ihrer Verbindung mit dem Gewoelbe (Tonne mit Stichkappen) gotisch inspiriert. Sehr originell die aeussere Silhouette. Die Daecher ganz flach geneigt und durch Attiken mit Balustraden und dichtem Statuenkranz verdeckt, so dass fuer das Auge rein horizontale Abschluesse entstehen. Der in Pfeiler- und Saeulengruppen aufgeloeste Turm (83 m H. gegen 93 m Gesamtlaenge) fuehrt einen Gedanken weiter, den zuerst _Borromini_ in Sta. Agnese an der Piazza Navona ausgesprochen hat. Zu allen roemischen Barockkirchen im Unterschied, wieder mehr im Sinne einer gotischen Kathedrale, die am Aussenbau gleichmaessig an allen Seiten durchgefuehrte Pracht. Dagegen fehlt dem Innern die spezifische Barockpoesie, die an gleichzeitigen sueddeutschen Kirchen so stark ist; es wirkt bei aller Wucht der Formen frostig. Auffallend u. a. die geringe Rolle der Stuckdekoration. -- _Hochaltar_, mit dem ueber 9 m hohen Gemaelde von Christi Himmelfahrt, von _Raf. Mengs_ 1752 ff. Seitlich _Marienaltar_ und _Josephsaltar_ von demselben 1750 und 1751. Die Gemaelde in den Kapellen von Italienern und Franzosen; wenig bedeutend. Unter den _Deckenbildern_ moechte das kraeftigste das in der Benno-Kap. von _Anton Maulbersch_ sein. In der Nepomuk-Kap. malte _Karl Palko_. -- _Kanzel_ von _Permoser_ und _Hackl_, Holz in Weiss und Gold staffiert; die Buehne von einem schwebenden Wolkenknaeuel mit Evangelisten und Engeln getragen; im Gegensatz dazu Bruestung und Treppengelaender in einfachen Flaechen; am Schalldeckel Trophaee der Marterwerkzeuge. -- _Weihwasserbecken_, Muschel auf einer Wolke, aus der Engelskoepfe hervorlugen. -- Im Umgang _Beichtstuehle_ von _Hackl_. -- Im NWSchiff weichlich virtuose _Statue der h. Magdalena_ von _Francesco Baratta_. _Johannes d. T._ in der Tauf-K. des SOSchiffes angebl. von _Lorenzo Bernini_ (??). In der Gruft _Statue Christi_ an der Martersaeule von _Balthasar Permoser_ 1721. Die 59 doppeltlebensgrossen Standbilder an den Dachbalustraden von _Lorenzo Mattielli_. -- Ausgezeichnet vertreten ist die Goldschmiedekunst der Zeit durch Arbeiten von _Drentwett_ und _Bauer_, beide Augsburger. *Kreuz-K*. Gegr. gleichzeitig mit der Stadt um 1200; zweimal vollstaendig erneuert: 1491 und 1760. Vom spgot. Bau sind Grundriss und Ansichten erhalten: Hallenbau in der Richtung der Erzgebirgsschule. Der etwas aeltere Chor war in seiner reichen Dekoration an Streben und Fenstern der Marien-K. zu Bernburg aehnlich und ruehrt von denselben Meistern her, _Hanns_ und _Matthias Kumoller_. -- Der jetzige Bau nach der Zerstoerung des vorigen im 7j. Kriege erb. 1764-92. Langer Streit um den Plan zwischen dem Ratszimmermeister _J. G. Schmidt_ (Schueler _Baehrs_ und dadurch Vertreter der deutschen Barocktradition) und dem Hofbaumeister und Akademiker _Krubsacius_ (der dem eben aufkommenden Pariser Klassizismus zuneigte). Ein Gutachten _Chiaveris_ verhalf _Schmidt_ zum Siege. Die Anlage ein Kompromiss zwischen zentraler und longitudinaler Grundform. Von dem rechteckigen Umfang kommt der WBau fuer Turm und Emporentreppen in Abzug; ferner sind am OEnde die Ecken abgerundet; als Gemeindehaus verbleibt ein Quadrat, in dem aber doch wieder durch elliptischen Grundriss der Emporen die west-oestl. Achse staerker betont ist. Die Emporen gestuetzt auf wenige schlanke, die Uebersicht nicht hemmende Pfeiler. Ihretwegen kein massives Gewoelbe, sondern nur ein verputztes Schalwerk gewagt. Der Aussenbau nach _Schmidts_ Tode (1774) von _Chr. F. Exner_. Der Turm erst 1788 von _G. A. Hoelzer_, im einzelnen ohne Reiz, aber mit seinen wohlproportionierten Massen ein sehr glueckliches Element in der Stadtsilhouette. -- Das Innere nach Brand 1897 von _Schilling_ und _Graebner_ durchgreifend umgestaltet, in der Lichtfuehrung verbessert und in der Dekoration mit frei modernen Einzelheiten. *Sophien-K*. Die einzige K. Dresdens, von der noch wesentliche Teile ihrer ma. Gestalt erhalten sind. Erb. 1351 fuer das (1265 gegr.) Barfuesserklst. Hallenkirche von 2 Schiffen und 2 Choeren. Um 1400 die Kap. der Familie Busmann angebaut, Gwb.Konsolen mit Bildniskoepfen. -- 1421 Erweiterung der K. nach W. In Reformation profaniert, 1602 wieder als K. umgebaut. 1737 der protestantische Hofgottesdienst aus der Schlosskapelle hierher verlegt, wobei saemtliche Ausstattungsstuecke mit uebernommen. 1834 und 1864 Ueberarbeitung im Sinne akademischer Neugotik. Letzte Neueinrichtung 1910. -- Von der alten Ausstattung im 19. Jh. vieles entfernt. _Hauptaltar_ 1606 von dem Hofarchitekten _Giovanni __ Maria Nosseni_ aus Lugano unter Mitwirkung von _Sebastian Walther_. Aufbau aus mehrfarbigem Marmor in schulmaessiger italienischer Hoch-Renss., nur das seitlich den Umriss belebende Schnoerkelwerk aus der deutschen Formenwelt. [Das h. Grab der Busmann-Kap. aus A. 15. Jh. im Mus. des Altert.Ver.] _Grabmal Nossenis_ ({~DAGGER~} 1620) beg. 1616; wohl von ihm selbst seine knieende Bildnisstatue, ein Meisterwerk vornehmer Charakteristik, geringer seine drei Frauen. Von seinen Schuelern _Sebast. Walther_ und _Hegewald_ der Schmerzensmann, eine Transposition von Michelangelos Christus in der Minerva zu Rom. _Epitaphe_: v. Osterhausen 1615 von _Hans Reis_; Marcus Gerstenberger 1613, wohl dazu gehoerig das Marmorrelief der Grablegung, manieristisch falsches Pathos bei meisterhafter Durchbildung (von _Nosseni_?). Grosses Alabasterrelief der _Kreuztragung_ von einem Unbekannten aus A. 17. Jh. Epitaphe fuer Paul John 1631, R. v. Buenau 1643 (Stadtmuseum), Herzogin Sophie 1653, A. v. Schoenberg 1688. Lange Reihe von Hofpredigerbildnissen; Engelschall von _R. Mengs_, Strauss und Hermann von _A. Graff_. _Profanbauten_ *Koenigl. Schloss*. Grosse unregelmaessige Baugruppe, deren Bestandteile infolge vielfacher Veraenderungen sich nicht mehr leicht historisch scheiden lassen. Vom ma. Bau (letzte Erweiterung 1471-76) sind einzelne Mauerteile (Fluegel an der Schlossstr.), doch keine Kunstformen erhalten. Das 16. Jh. wandelte die Burg zum Schloss um. 1701 wuetete ein schwerer Brand. Nur das Innere wurde von August dem Starken mit Pracht neu eingerichtet, das Aeussere in unscheinbarer Weise eilfertig instand gesetzt. Der Koenig trug sich laengere Zeit mit dem Plane eines neuen Schlossbaues an anderer Stelle. -- Mit dem _Georgenbau_ 1533 (nach der Ueberlieferung von _Hans Schickentanz_) hielt die Renss. ihren Einzug in Dresden. Beim Brande 1701 nur das Erdgeschoss erhalten. Das eine der beiden _Portale_ beim Umbau 1899 in den Winkel gegenueber der kath. Hof-K. versetzt; der reiche Dekor in ausgepraegt lombardischem Stil; die ursp. Bekroenung war hoeher, ein zu ihr gehoeriges Relief in der Durchfahrt zum Jagdtor. Fries mit _Totentanz_ im Mus. des Gr. Gartens. -- _Moritzbau_. Ein vollstaendiger Um- und Vergroesserungsbau begann 1548. Entwurf von _Caspar Vogt_, Oberaufsicht von _Hans Dehn_. Unter den folgenden Regierungen weitere Um- und Zubauten. Den Zustand E. 17. Jh. zeigt das bmkw. grosse Modell im Gruenen Gewoelbe. Als Hauptfassade hat die WSeite des grossen Hofes zu gelten. In der Mitte erhebt sich der maechtige, aus dem ma. Bau heruebergenommene Hausmannsturm, ueberhoeht und mit Bar.Helm versehen 1674 von _Klengel_. Vor ihn legte sich der grosse Altan in 3 Geschossen offener Bogenhallen; er sollte, da der Turm keine Tueren hatte, die Verbindung zwischen den beiden Haelften vermitteln (1896 wurde er um 2 m vorgerueckt). Das jetzt das Erdgeschoss des Hausmannsturms durchbrechende Gruene Tor nach 1691. Aus der Zeit Moritzens stammen die in die Winkel des Hofes verlegten grossen Treppentuerme ("Schnecken") aus dem 8Eck mit rundem Oberbau, und die ihnen zunaechst liegenden Zwerchhaeuser. Nur die Schnecken und der Altan haben architekt. Gliederung; die sonstige Fassade ist glatter Verputzbau; die sie schmueckende sehr reiche Sgraffitomalerei (von den Italienern _Ricchini_ und _de Thola_) ist verschwunden. Am Altan die erste Bruestung mit Reliefs, wohl von _Hans Walther_. -- Das Tor an der Schlossstrasse 1589; kraeftige Rustikasaeulen dorischer Ordnung tragen einen Metopenfries; der Aufsatz umgestaltet. Der _Kleine Schlosshof_ 1592 von _Paul Buchner_ in derber deutscher Renss. Der Durchgang zum Grossen Hof nebst Portal in vornehmeren Barockformen 1682. -- Von der _inneren Einrichtung_ der aelteren Teile ist infolge von Braenden und Umbauten wenig uebrig: Die Deckenmalerei im sog. Wettinzimmer von _Hans Willkomm_ und _Gg. Fleischer_; dagegen von Italienern die Decke des sog. Porzellanzimmers im Hausmannsturm; zartes Groteskenornament in Stuck auf farbigem Grunde in der Art der raffaelischen Loggien, speziell an dessen in Genua taetigen Schueler _Perino del Vaga_ erinnernd (vielleicht aus der genuesischen Kuenstlertruppe, die 1538 nach Prag berufen war). -- Aus der ersten Zeit August des Starken stammt die Ausstattung der Chambre de lit und des Thronsaals. -- Von den 7 Raeumen des Gruenen Gewoelbes besitzen das "Silberzimmer" und der "Preziosensaal" Stuckdecken aus 16. Jh.; andere haben 1721-24 ihre Dekoration erhalten, als August der Starke in ihnen den unvergleichlichen Schatz von Edelmetallarbeiten, der noch heute dort bewahrt wird, aufstellen liess. -- Aus letzterer Zeit auch der "Gardesaal" nahe der "englischen Treppe"; diese ist aelter, von 1669. -- Verschiedene Nebengebaeude, wie das Ballhaus und das Komoedienhaus, sind verschwunden. -- Die _Schlosskapelle_, im Moritzbau im S des Hausmannsturms, wurde 1602 und 1662 umgebaut, nach dem Uebertritt des Kurfuersten Friedr. August I. zur kathol. Kirche 1737 dem Gottesdienst entzogen und zu den Wohnraeumen geschlagen. Der erste Bau unter Moritz folgte dem Typus der Schlosskapelle zu Torgau. Davon hat sich das (an den Juedenhof versetzte) herrliche _Portal_ erhalten, bez. 1555, Formen und Verhaeltnisse in rein italienischem Geist, doch von einem Deutschen (_Hans Walther ?, Christoph Walther_?) Der _Altarbau_ von 1602, von einem der _Walther_, ist in die Schlosskapella zu Torgau uebergefuehrt. Der _Taufstein_ jetzt in der Sophienkirche, um 1555, mit Veraenderungen 1602. Ebendahin gelangten die wertvollen _Altargeraete_. *Palais am Taschenberg*. 1707 ff. unter starkem Anteil von _Poeppelmann_. Die 48 m breite Front hat 19 Fensternischen und 4 Geschosse. Das Mittelrisalit springt wenig vor, ist aber durch reichen Fensterschmuck ausgezeichnet. Im Innern eine grossartige (nur zur Haelfte erhaltene) Treppenanlage. 1756 ff. die seitl. Erweiterungsbauten unter Leitung von _Schwartze_. Die koestlichen Brunnen und sonstigen plastischen Arbeiten von _Gottfr. Knoeffler_. Von der alten Einrichtung erhielt sich nur die Kapelle. *Kanzleihaus* (jetzt Hofapotheke), 1567 von _Hans Irmisch_; die Sgraffitomalerei, von _Benedikt de Thola_, zerstoert; einige Mobilien aus der Erbauungszeit. *Stallhof* (heute Johanneum und Gewehrgalerie). 1. Der kurfuerstl. Stall, 1586 ff. von _Paul Buchner_; nach Ausweis alter Zeichnungen eine nicht nur sehr ausgedehnte, sondern auch ueberraschend glaenzende Anlage, Sgraffitomalerei an den Waenden, reich dekorierte Zwerchhaeuser am hohen Dach; jetzt ganz verunstaltet. 2. Der "lange Gang", seit 1731 als Gewehrgalerie benutzt; die 53 Fuerstenbildnisse (meist von _Heinrich Goeding_ ca. 1570-80) haben nur dekorativen Wert, die 29 Turnierbilder nur kulturgeschichtlichen. Aussen das derbkraeftige "Jagdtor", die Bildwerke von _Andreas Walther_. 3. Der "Stallhof" selbst; im 18. Jh. fuer die Gemaeldegalerie umgebaut; seither weiter veraendert. Zwei prachtvolle bronzene Saeulen (1588) auf dem Hofe dienten beim Ringelrennen. *Zeughaus* (heute Albertinum) 1559-63 von _Paul Buchner_, gebuertig aus Nuernberg, bis dahin in den Niederlanden taetig, von wo er die reiferen Renaissanceformen einfuehrte. 4 Fluegel umgeben ein gestrecktes etwas verschobenes Rechteck. Das Erdgeschoss (das sich allein in ursp. Gestalt erhalten hat), wird durch toskanische Saeulen rundum in zwei Schiffe geteilt; erhalten ferner 2 Tore gegen W in Rustikaarchitektur. *Zwinger*. 1711-22 von _Matthaeus Daniel Poeppelmann_ (1662 bis 1736). Die monumentale Gestaltung eines Renn- und Festspielplatzes, dergleichen um jene Zeit in Florenz, Wien und Paris oefters, in Dresden selbst im Jahre 1709, in provisorischer Holzkonstruktion zur Ausfuehrung gekommen waren. Etwas von der phantastischen Pracht der Buehnenarchitektur ist auf die Anlage uebergegangen, aber gemaessigt durch eine hohe, klare und fuer den gegebenen Zweck ueberaus glueckliche Grundrissdisposition. Den Zwinger von der SWHauptpforte betretend, hat man vor sich einen Hof von 106 m Tiefe und 107 m Breite; aus den Langseiten treten Fluegel mit Segmentbogenschluss hervor, wodurch das Ganze kreuzfoermige Gestalt erhaelt, mit Erweiterung der Querachse auf 204 m. Die dem Eingang gegenueberliegende Seite (wo jetzt _Sempers_ Galeriegebaeude steht) blieb offen und man weiss nicht genau, mit welchem Programm _Poeppelmann_ hier zu rechnen hatte. (Vor der Eingangseite zog sich der breite Stadtgraben [jetzt Ostraallee] hin und links schlossen sich die hohen, schon damals mit Baeumen bepflanzten Waelle an). Den grossen Hof umgibt eine Pfeiler- und Bogenhalle auf hohem Sockel. Aus ihr erheben sich mehrere Pavillons, 4 an den Langseiten des Mittelhofs und 2 am Schluss der Kreuzfluegel. Von ihnen aus schaute die Hofgesellschaft den Spielen zu, waehrend die Arkadengaenge eine Orangerie enthielten; mit diesem Zweck haengen die vor jeder Arkade angeordneten Konsolen zusammen. -- Ueber der genialen Phantastik der Behandlung darf der Wert der Gesamtanlage nicht uebersehen werden: der wundervolle Rhythmus des Grundrisses und die hohe Angemessenheit der Proportionen des Aufbaues. Der Stil der Zwingerarchitektur hat mit dem Rokoko historisch nichts zu schaffen, ist ihm auch nicht stimmungsverwandt; er ist aus umfassenden italienischen Studien hervorgegangen; selbst _Palladio_ duerfte mit seinen Villenentwuerfen nicht ohne Einfluss gewesen sein. Charakteristisch fuer den Zwingerstil ist die enge Verbindung von Architekturformen mit _figuerlicher Plastik_. Je einer der 4 Saalbauten ist in seiner Dekoration Jupiter, Neptun, Vulkan und Apoll gewidmet. Von _Permoser_ der Atlas auf dem Wallpavillon, die vier Jahreszeiten am Eingangspavillon, die Entwuerfe zu den Faunen unter den Konsolen vor den Arkaden; anderes z.T. spaet; so die Statuen am Uhrpavillon von _J. B. Dorsch_ 1785. -- Ausserhalb des Hofes im noerdl. Winkel das Nymphenbad; das im suedl. Winkel gelegene grosse Opernhaus ist nach Brand 1849, das kleine 1841 abgebrochen. *Palais im Grossen Garten*. Der Garten beg. 1676 unter Johann Georg II.; schnurgerade Alleen, Rennbahn fuer Reiterspiele, Naturtheater, Irrgarten, Wasserkuenste, zahlreiche Pavillons (im heutigen Bestande aber nur in einzelnen Andeutungen noch zu erkennen). In der Mitte das _Palais_, 1679 von Oberlandbaumeister _J. G. Starke_. Es sollte "italienisch" gebaut werden. Anklaenge speziell an die Gartenpalaeste Genuas (durch das Buch von Rubens sehr bekannt) nicht zu verkennen. In der Verbindung des Monumentalen mit dem Anmutig-Heiteren eine ausgezeichnete Leistung. Gr. gestreckter Mittelbau mit kurzen, nach beiden Seiten vorspringenden Querfluegeln. Im Aufriss folgen sich: Erdgeschoss in Rustika; Hauptgeschoss mit Pilastern und grossen Fenstern; Attika als Halbgeschoss. Der Mittelbau hat auf beiden Seiten eine weitlaeufige Freitreppe in der Hoehe des Erdgeschosses und ein Mittelrisalit mit gekuppelten Sll., toskanisch im Erdgeschoss, jonisch im Hauptgeschoss. Die Mauerflaechen neben ihr und ueber den Fenstern sind mit Festons und Draperien geschmueckt; ferner spielen Nischen mit Statuen und (im Attikageschoss) Buesten eine Rolle. Auf dem mittl. Dachfirst eine Balustrade mit Vasen. Im ganzen herrschen gerade Linien, wie ueberhaupt der Bau mehr renaissancemaessigen als barocken Charakter hat. Der den ganzen Mittelbau einnehmende Saal in seinem gravitaetischen Prunk sehr eindrucksvoll; Gliederung der Wand durch Nischen mit ueberlebensgrossen Standbildern antiker Goettinnen (vom Niederlaender _Dierks_), Buntmarmorsaeulen, schwerem verkroepftem Hauptgesims, Spiegelgewoelbe -- alles kraftvoll mit Stuck und Farbe dekoriert. -- Die Marmorstatuen und Vasen des Gartens (einst 150) in Rom und Venedig bestellt, von _Baratta_, _Balestra_, _Corradini_ und angebl. auch _Bernini_, von dem aber heute nichts mehr nachzuweisen. Die in entfernteren Teilen zerstreuten Sandsteinbildwerke meist von deutschen Kuenstlern; bmkw. die Apotheose eines Fuersten (Eugen v. Savoyen?) von _Permoser_ (ursp. an anderem Ort). -- *Japanisches Palais* in der Neustadt. Hiess ursp. "hollaendisches". Erster Bau 1715 von _Poeppelmann_ fuer Gf. Flemming. Dann vom Koenig angekauft und 1729-41 umgebaut und vergroessert von _Poeppelmann_ ({~DAGGER~} 1733) und _Longuelune_ unter Oberleitung des Generalintendanten _Jan de Bodt_. _Poeppelmann_ gehoert der Elbfluegel und der Arkadenhof. -- 4 Fluegel im Rck., aussen 74 : 56 m. Jede Langseite durch Eck- und Mittelvorlage, jede Vorlage durch Pavillondach herausgehoben. Die kraeftigste wagerechte Teilungslinie ueber dem Erdgeschoss; es folgen Hauptgeschoss und Mezzanin, durch senkrechte Streifen zusammengehalten; das Mittelrisalit hat einen Giebel, getragen von 4 Paaren gekuppelter Saeulen. Die eigenartig geschwungenen Linien des Kupferdachs sollen an Japanisches erinnern. Augusts Plan, das ganze Innere einheitlich mit Porzellan zu dekorieren, kam nur zum kleinsten Teil zur Ausfuehrung. -- Die dekorative Plastik, vornehmlich im Hof, von _J. Ch. Kirchner_. Die Gartenanlage von _Poeppelmann_, frueher reichlicher mit Vasen und Statuen dekoriert. *Kurlaender Palais*. Erster Bau fuer Gf. Wackerbarth 1718, Umbau 1728 wahrscheinlich durch _Joh. Christoph Knoeffel_. Die Anlage gruppiert sich unregelmaessig, doch mit trefflicher Raumausnutzung, um mehrere Hoefe. Die nicht sehr ausgedehnte Fassade erreicht monumentale Wirkung; Erdgeschoss und Hauptgeschoss mit fast verborgenem Mezzanin. Im Innern hat der Gobelinsaal seine Einrichtung fast vollstaendig erhalten; die _Oelgemaelde_ ueber den Tueren von _Silvestre_ und _Casanova_, die _Bildwebereien_ mit Darstellungen aus dem Bauern-, Schiffer- und Hirtenleben von dem Bruesseler _van dem Borcht_ nach David Teniers d. J. Der Festsaal von _Joseph Deibel_ in der Zeit als der Chevalier de Saxe Besitzer war (um 1761). *Landhaus.* An der Stelle des in der Belagerung von 1760 beschaedigten Flemmingschen Palais 1770 von _F. A. Krubsacius_. Die 77 m lange Schauseite auf die Wirkung in enger Strasse berechnet. Die Hofseite gab Gelegenheit zu einem kraeftig vortretenden Mittelbau mit riesigem Treppenhaus. Die Einzelformen sehr einfach, auf eigentliches Ornament ganz verzichtend. *Regimentshaus* 1710. *Hotel de Saxe* und *British Hotel*. Ursp. vornehme Adelshaeuser, um 1720 von _George Baehr_. Geistvolle und praechtige, lebhaft bewegte Kompositionen bei recht derber Detailbildung. *Hoymsches Palais* (Harmonie). Die Front gegen die Landhausstrasse von _Knoeffel_, die gegen die Rampische Str. von _Krubsacius_, Lisenengliederung von guten Verhaeltnissen, sparsames Zierwerk. Im Hofe reizender _Brunnen_ von _Gottfr. Knoeffler_. *Coselsches Palais*. Gleich dem vorigen fuer das saechsische Spaetbarock besonders bezeichnend. Der hohe Mittelbau 1744 von _Knoeffel_ in der bei ihm beliebten Lisenenarchitektur mit schwachen Gruppierungskontrasten. Die vorspringenden niedrigen Fluegel 1762 hinzugefuegt. *Palais des Chevalier de Saxe* (Palais Prinz Johann Georg) 1764-70 von _F. A. Krubsacius_. 1855 umgebaut. Es hatte ursp. ein einziges Hauptgeschoss, darueber ein Halbgeschoss und die in dem hohen Dach angebrachten Mansardenzimmer. Charakter: vornehme Einfachheit. Die Trophaeen und Putten von _Gottfr. Knoeffler_. Im Park Zierbauten -- Ruine, Tempel, Einsiedelei (1799) und dergl. -- von _Weinlig_ (_?_), Vorahnungen der Romantik in klassizistischem Gewande. Gartenplastik. *Ministerpalais in der Seestrasse.* 1753 als Privatgebaeude, in der Art _Knoeffels_. Fassade von 9 Achsen in schlichter Lisenenarchitektur; 4 Geschosse, von denen nur das erste und das letzte durch Gurtgesimse abgesondert, so dass doch wieder ein Dreiklang entsteht. *Palais des Grafen Bruehl, spaeter Marcolini* (jetzt Stadtkrankenhaus) 1746. Langgestreckter Bau (200 m) in einfacher Lisenenarchitektur. In der Achse kleiner Ehrenhof. Die Hermen an den Torpfeilern von _Wiskotschill__, die wunderlichen Loewen __ (nach chinesischen Mustern?) von J. B. Dorsch_. Von der Inneneinrichtung blieb wenig intakt, so der chinesische Saal und ein pompejanisches Zimmer. Im Garten der grossartige _Neptunsbrunnen_ nach _Longuelunes_ Entwurf von _Lorenzo Mattielli_ 1741-44, eine Fels- und Grottenarchitektur mit plastischen Kolossalfiguren in meisterhaftem Gruppenbau. [Eine reizende Brunnengruppe mit Amphitrite von _Knoeffler_ jetzt im neuen Staendehaus; die einst im Garten zerstreuten Vasen und _Einzelstatuen_ auf der Buergerwiese.] *K. Stallgebaeude*. 1794 von _Ch. Weinlig_. *Justizministerium.* 1733 angeblich von _Poeppelmann_. *Blockhaus* (jetzt Hauptwache) erb. 1737ff. von _Zacharias Longuelune_, als wichtiger Richtungspunkt fuer die Strassenzuege der Neustadt. Ein wesentlicher Bestandteil, die Kroenung durch Pyramide und Obelisk mit dem Bilde Augusts des Starken, blieb unausgefuehrt. Das jetzige Obergeschoss ueber dem Hauptsims nach 1880. *Palais des Grafen Wackerbarth,* begonnen 1725 als Kadettenhaus, dazu Reitbahn. *Rathaus der Altstadt.* 1741-45 nach _Knoeffels_ Entwurf. *Rathaus der Neustadt*. 1750-54 von _Berger_ und _Winkler_; sehr schlicht, nur durch die sorgfaeltig abgewogenen Verhaeltnisse wirkend. *Gewandhaus* 1768 von _J. G. Schmidt_. *Buergerhaeuser*. Dresden war bis ins 16. Jh. eine unbedeutende Stadt. Von ca. 1550 begann eine lebhafte, wenn auch nicht glaenzende Bautaetigkeit, die durch den 30j. Krieg unterbrochen wurde. Von dessen Ende bis zum 7j. Kriege ist Dresdens klassische Zeit. In keiner anderen deutschen Stadt ist diese Epoche im buergerlichen Bauwesen so gut vertreten, trotz grosser Einbussen durch den Brand der Neustadt 1695, die Belagerung von 1760 und die umgestaltende Taetigkeit des letztverflossenen Menschenalters. Im Folgenden nur eine Auswahl charakteristischer Beispiele. a) _Aus der Spaetgotik_. Marien-Apotheke; spitzbg. Tor um 1460-70, im schraegen Gewaende Sitznischen mit Baldachin, in Bgg. verschraenktes Stabwerk; jetzt im Zoologischen Garten; ein zweites kleineres an der Hofseite des Hausflurs. -- Interessanter Gr. Wilsdruffer Str. 2. -- Gewoelbte Hausflure Schlossstr. 32 und Seestr. 2 mit angeputztem gewundenem Netzwerk. -- [Mehrere bis ins 19. Jh. erhaltene Votivmadonnen jetzt im Altert.-Ver.]. b) _Fruehrenaissance_. Ecke Frauenstr. und Neumarkt Runderker mit reizendem Kinderfries um 1530. -- Reich mit Masken belebte Treppentuer in Schlossstr. 1 und 20. -- Portalaufsatz Altmarkt 20 von 1538. c) _Hoch- und Spaetrenaissance_ 1550-1650. In sonst umgebauten Haeusern Fenster aus dieser Epoche: Webergasse 3, 5, 9, 13; Scheffelstr. 4, 7, 13; Wilsdruffer Str. 3, 6, 10, 13, 20, 31, 36, 40; Schlossstr. 6, 12, 15, 18, 23; Schoessergasse 5, 11, 17, 27. -- Da in dieser Epoche die Firste regelmaessig parallel zur Strasse angelegt werden, kommen groessere Giebel nur an Eckhaeusern vor; sonst nur Zwerchgiebel; besonders bmkw. Exemplare haben sich nicht erhalten. -- Ganze Fassaden: Schreibergasse 12 mit 3geschossigem rck. Erker an der Ecke. -- Seestr. 1, Erker aehnlich dem vorigen. -- Wilsdruffer Str. 15 Hotel de France, 4geschossig zu 6 Fenstern in dichter Stellung, Details nach Serlios Musterbuch. -- Schlossstr. 11 Hotel Stadt Gotha, kraeftig ausgebildeter Erker auf gequadertem Tragstein, vor A. 1591. -- Schlossstr. 6, 2geschossiger Erker mit gequaderten Ecklisenen. -- Schlossstr. 30, Erker mit den Halbfiguren des Kurf. Christian II. und seiner Gemahlin, 1612 von _Hans Steyer_. -- Schlossstr. 11 und 34, wo auch ein groesserer Giebel. -- Huebsche, doch nicht hervorragend reiche Portale: Zahngasse 13, Pfarrgasse 7, Kleine Kirchgasse 5, Weissegasse 2. -- Reste alten Holzbaus selten. d) _Barockbauten_ 1650-1690. Ecke Wilsdruffer Str. 14 und Grosse Bruedergasse 1 um 1650-60, Schlossstr. 14 um 1660 -- mit Kartuschenumrahmung der Fenster --, Wilsdruffer Str. 15 vorzueglich erhaltener reicher Erker um 1680. -- Ebenda 42 um 1690. -- Rampische Str. 9 grosse Fassade in niederlaendischer Art um 1690. e) _Barockbauten_ 1690-1715. Sporergasse 2, grosses Haus, mit einfachen Mitteln kraftvoll gegliedert, der Art _Klengels_ nahestehend, um 1695. -- Portal Neumarkt 12, jetzt als Fenster umgebildet. -- Scheffelstr. 5, dor., jon. und korinth. Pilasterordnungen, an den Fensterbruestungen aufgehaengte Tuecher, um 1700. -- Landhausstr. 13 um 1710. -- Grosse Bruedergasse 39 unter _Poeppelmanns_ Einfluss um 1710, polyg. Erker. -- Haeuser derselben Richtung von zunehmender Stattlichkeit sind: das Eckhaus Wilsdruffer Str. 1 von _J. G. Fehre_, einerseits 8, andererseits 9 Achsen, an der Ecke durchgehende Erker, im Aufbau die schwierige Vierzahl der Geschossteilung geschickt geloest; Galeriestr. 14 von _G. Hase_; Grosse Bruedergasse 31; An der Mauer 2 von _George Baehr_, fuer sich selbst, 3achsig, originelle Stockwerkteilung; Rampische Str. 7 von _Georg Hase_, 5achsig, flacher Mittelerker, eigenartig krause Verdachungen. -- Frauenstr. 9, tiefes Grundstueck, Fassade 3achsig, Hof mit gewoelbten Bogengaengen durch 5 Stockwerke. -- Schlossstr. 5 um 1710. -- Juedenhof 5 (fuer den beruehmten Goldschmied Chr. Georg Dinglinger), die Fassade voll rhythmischen Lebens, eine der feinsten unter den _Poeppelmann_ nahestehenden, mit Ausnahme des Erdgeschosses ganz unveraendert. -- Grosse Klostergasse 2, wohl von _Poeppelmann_ selbst bez. 1715. -- Ebenso Hauptstr. 17 und Rampische Str. 5. f) _Barockhaeuser_ 1715-40. Wilsdruffer Str. 7, Goldener Engel, die 4 mittleren der 6 Achsen durch reiche Fensterverdachung ausgezeichnet und ueber dem Dachgesims mit einem Stichbogengiebel gekroent. -- Aehnlicher Kompositionsgedanken auf ein Dreifensterhaus angewendet Rampische Str. 33. -- Zahnsgasse 10, beg. 1722, 8 Fenster Front, durch Wechsel der Verdachungen rhythmisiert. -- Heinrichsstr. 2 von _Fehre_ 1720. -- Hauptstr. 26 um 1730. -- Juedenhof 2 bez. 1736. -- Koenigstr. 1 bez. 1734; aehnlich 5. g) _Rokokohaeuser vor_ 1760. Frauenstr. 14 um 1750 mit reizendem plastischem Schmuck von _Knoeffler_. -- Sophienstr. 1, Gliederung durch Lisenen, zwischen den Fenstern trefflich gezeichnete Kartuschen. -- Altmarkt 1 von _Knoeffel_ 1741. h) _Rokokohaeuser nach_ 1760. An der Frauenkirche 20 von 1764. -- Breitestr. 12. -- Moritzstr. 6 ganz ohne architektonische Glieder, nur mit frei ueber die Flaeche verteiltem Stuckornament. -- Aehnlich Landhausstr. 4. -- Im ganzen jedoch herrscht in dieser Zeit einfache Lisenengliederung der Flaechen, z.B. Neumarkt 10 Stadt Rom; An der Frauenkirche 5; Augustusstr. 2. i) _Der Klassizismus_: Landhausstr. 18 und 27. -- Pillnitzer Str. 26. -- Johannesstr. 23. -- Pirnaische Str. 50. -- Polierstr. 19. -- Gewandhausstr. 7 dorisch. *Museen*: Altertums-M.; M. des K.S. Altertumsvereins; Sammlung fuer Baukunst d. Techn. Hochschule; Stadtmuseum im neuen Rathaus; M. d. Ver. f. saechs. Volkskunde. *Denkmaeler.* Reiterstandbild _Augusts des Starken_ auf dem Markt der von ihm geschaffenen Neustadt, 1732 von _Ludwig Wiedemann_. Denkmal fuer den _Kurfuersten Moritz_ nach 1553 (jetzt an der Bruehlschen Terrasse); in einer Aedikula dorischer Ordnung reliefartig wirkende Rundfigg. vor festem Hintergrund: Moritz, vom Knochenmann gedraengt, uebergibt seinem Bruder August das Kurschwert. Meister unbekannt [_Hans Walther?_]. _DROYSSIG._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels. *Dorf-K.* Der oestl. platt geschlossene Teil mit schmalen spitzbg. Fenstern deutet auf 13. Jh. -- Guter spgot. _Schnitzaltar_. Zahlreiche _Grabdenkmaeler_ 14. bis 18. Jh., z.T. vortrefflich. *Schloss*. Sehr interessante ma. Anlage, ovaler Grundriss, 5 (ursp. 6) halbrunde Tuerme, Zwinger, die Wohnbauten renss. und bar. Reizvoll malerischer Eindruck. _DRUeGENDORF._ OFranken BA Ebermannstadt. *Pfarr-K.* 1775. Altaere und Kanzel von _J. B. Kamm_, Deckenfresken von _Wunder_ bez. 1770, Hochaltargemaelde von _Mattenheimer_. _DUTTENBRUNN._ U Franken BA Karlstadt. *Pfarr-K.* Chor und OTeil des Lhs. E. 12. Jh., Erweiterung 17. Jh. _E_ _EBELEBEN._ Schwarzburg-Sondersh. LA Sondersh. *Dorf-K.* Umbau 1702; graefl. Schwarzbg. Grabkap. 1642. Epit. der Herren v. E. 1569. -- *Fuerstl. Schloss* 16.-18. Jh. _EBELSBACH._ UFranken BA Hassfurt. *Schloss.* Von 1396 bis zur Gegenwart im Besitz der Herren v. Rotenhan. Erb. 1564 ff. Wasseranlage. Die Umfassungsmauern regelmaessiges Rok. mit Ecktuermen. Nur an 2 Seiten wohnmaessig ausgebaut, Fachwerk ueber Quaderunterbau. Kapelle 1580, neu ausgestattet A. 18. Jh. _EBENHARD._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* Der turmtragende eingezogene quadr. Chor in der Anlage frgot., Lhs. rok. _EBERN._ UFranken BAmtsstadt. *Pfarr-K.* 2. H. 15, Jh. Hallenkirche mit niedrigeren Sschiffen. Die letzteren schliessen polyg., ebenso der das Msch. fortsetzende (aeltere) Chor. Im Msch. Sterngwbb. von strenger Bildung, im Chor und in den Ssch. einfache Kreuzgwbb. Die runden Pfll. haben schlichtes Kaempfergesims. WEmpore juenger (1492). Aussen Quaderbau, bar. und modern rest. Turm im W. Im noerdl. Sschiff praechtiger _Bar.-Altar_, Bamberger Arbeit. _Sandsteinkanzel_ ca. 1610. -- Rotenhansche _Epitaphe_, ein bronzenes 1539, ein steinernes 1559 vielleicht von _Kilian Sorg_. -- Neben der K. 2stoeckige *Michaelis-Kap.* 1464 (Inschr.). Unten Beinhaus, Erkerchor, kleines _Relief_ mit Juengstem Gericht. *Marien-K.* auf dem Friedhof. 2. H. 15. Jh. 2sch. mit zierlichem polyg. Chor, darin fein gemusterte Sterngewoelbe (1518), die Strebepfeiler auf statuarische Ausstattung berechnet. -- Wirkungsvoller _Hochaltar_ 1750, Altarblaetter von _J. A. Glantschnigg_ 1745, 1746. _Pietas_ um 1480. Ehem. fuerstbischoefl. *Amthaus* (jetzt Gericht), renss. *Rathaus* 1604. Steinernes Erdgeschoss in 4 Saeulenarkaden geoeffnet, Obergeschosse reich gemusterter Fachwerkbau, am Giebel Dachreiter. Mehrere wohlerhaltene Tor- und *Mauertuerme,* 2 bar. *Brunnen,* Neptun und Pallas. _EBERSBACH._ K. Sachsen AH Loebau. *Dorf-K.* Der originelle Gr. entstand 1726 durch Anfuegung eines zentrischen, aus Kreis und Polygon gemischten OBaus an einen aelteren Langbau. Hoelzerne Tonnen- und Kuppel-Gwbb. Ringsum Emporen in 3 Geschossen. Die _Inneneinrichtung_ ein besonders stattliches Paradigma der Lausitzer Predigt-K. In allen Teilen polychromiert. An den Emporen 54 biblische Gemaelde von 1733. Ansehnlicher Baldachinaltar 1787. Huebsches Gestuehl. Der Prospekt der Silbermannschen Orgel von 1738 ist einer der prachtvollsten Sachsens. *Herrenhaus* um 1700. _EBERSBERG._ RB Cassel Kr. Hersfeld. *Burgruine.* Ein Teil der Ringmauer und 2 runde Tuerme erhalten. 1274 zerstoert, 1396 wieder aufgebaut. _EBERSDORF._ Reuss j.L. LA Schleiz. *Fuerstl. Schloss* 1690-93. _EBERSDORF._ K. Sachsen AH Floeha. Ehem. *Stifts-K.* um 1400, die reiche Ausstattung E. 15. und A. 16. Jh. -- Das Lhs. 1sch. begonnen, noch waehrend des Baues durch Einziehung von Pfll. in ein 2sch., ein weiteres und ein schmaeleres geteilt; dadurch schneidet ein Pfl. unsymmetrisch in den etwas eingezogenen Chorbogen, Kreuzgwb., Chor gestreckt mit Schluss aus 8 Ecken, Sterngwb.-Turm an der SWEcke. -- _Schnitzaltar_ 1513 mit 4 beweglichen und 2 festen Fluegeln. Aus derselben Zeit Reste eines schoenen _Chorgestuehls_. _Ikon. Grabst._ des Dietrich v. Harras, des kuehnen Springers der Sage, um 1500. [Von hohem Wert die _geschnitzten Figg._ eines Engels und eines Diakons als Lesepulthalter, jetzt im Altert.-Ver. in Dresden: nach Flechsig vom Meister der "schoenen Tuer" in Annaberg.] _EBERSRODA._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* Rom. OTurm mit gepaarten Fenstern. _EBRACH._ OFranken BA Bamberg II. Ehem. *Cisterc.-Klst*. gegr. 1127, die aelteste und stets vornehmste Niederlassung des Ordens in Franken. Die bestehende Kirche Neubau des 13. Jh. Erste Altarweihen, wohl nicht lange nach Beginn des Baues, 1218 und 1221. Letzte Vollendung 1282. Trotz der langen Bauzeit voellig einheitlich im Plan und nahezu einheitlich in den Stilformen. Die spaeteren Jahrhunderte brachten keine Veraenderungen, ausser in den Ausstattungsstuecken, bis Abt Wilhelm Rosshirt (1773-91) durch _Materno Bossi_ den ganzen Innenbau in einer dem franzoesischen Louis XVI. verwandten Manier neu dekorieren liess. Der grossartigste frgot. Bau, den Deutschland hervorgebracht hat, wurde dadurch, wo nicht materiell, so doch aesthetisch vernichtet. Immerhin verdient _Bossi_ insofern Dank, als er nicht ganz so ruecksichtslos verfuhr, wie in aehnlichen Faellen vor ihm viele Barockmeister. Er liess das neue Gewand sich eng an den alten Gliederbau anschmiegen, so dass man den kuehnen und strengen Rhythmus desselben noch immer herausfuehlt. Ein Irrtum ist es, den Ebracher Bau dem Uebergangsstil zuzurechnen; er ist rein frgot., wenn auch nicht in franzoesischen, sondern in jenen burgundischen Schulformen, die wir heute am besten in den suedlich von Rom gelegenen Cistercienserkirchen Fossanova und Casamari kennen lernen. Wer jene in Erinnerung hat, erstaunt ueber die Aehnlichkeit des Eindrucks trotz der veraenderten Zierformen. -- Die Anlage als kreuzf. Basilika tritt zumal im Aussenbau klar und einfach in die Erscheinung. Auf das Lhs. fallen 7 Joche, auf den Hauptchor 3 Joche in gleichem System, bei engeren Intervallen. Der oestl. Schluss geradlinig. Um ihn setzen sich die Sschiffe als Umgang fort und an diesen schliesst sich, niedriger und in Kapellen (12 an der Zahl) aufgeteilt, ein zweiter. Der noerdl. und suedl. Fluegel dieses aeusseren Umgangs war im ersten Plan noch nicht enthalten (Scheidewaende duenner als im OFluegel und nicht in den Pfeilerachsen; Gegenprobe in der von Ebrach abgeleiteten K. in Riddagshausen bei Braunschweig). L. bis zum Schluss des Hauptchors 76 m, mit Zuzaehlung der Kap. 87 m. Lichte Br. des Lhs. 23,6, H. 21,9. Querschnitt nach der von den Cisterciensern ueberall gern angewendeten Proportion des gleichseitigen 3Ecks, in franzoesischer Weise vom Sockel gemessen. Die Gwbb. sind im Msch. rok., in den Ssch. annaehernd quadr. Das Qsch. etwas schmaeler als das Msch. und stark ausladend, so dass jeder Fluegel 3 rok. Gwbb. enthaelt (Rekonstruktion des Systems bei Dehio und Bezold Taf. 496). Die Pfll. kreuzf. und mit Halbsll. besetzt. Im Msch. gingen die Dienste nicht bis zur Erde, sondern setzten dort auf Konsolen ab, auf der Hoehenlinie, wo sie jetzt, zu korinthischen Sll. umgebildet, ihre Basen haben. Die Gewoelbescheitel, was fuer die franzoesische Filiation bezeichnend ist, wagerecht. Die kraeftigen spitzbg. Gurten und Rippen und die mit frgot. Laubkraenzen geschmueckten Schlusssteine sind erhalten; ebenso die spitzbg. Form der Arkaden und Fenster; hinter den Beichtstuehlen verborgen sind auch einige frgot. Eckblattbasen und Halbsaeulenkapitelle verschont geblieben. Das Hochschiff hat an der oestl. Chorwand wie an den Fronten des Qsch. frgot. Rosenfenster, genau so angeordnet wie in Fossanova; ein solches muss sich auch an der WFront befunden haben, wurde aber durch eine groessere hochgot. Rose (jetzt Copie, das Original im Muenchener National-Mus.) ersetzt; die Komposition des Masswerks ist der Rose am Qsch. der Notre-Dame in Paris nahe verwandt, geht aber nicht unmittelbar auf sie zurueck, sondern auf eine in den Entwuerfen zum Strassburger Muenster vorkommende Variante (ausgefuehrt in Rufach i.E.). Das Aeussere wird klar und kraeftig durch Strebepfll. am Hochsch. wie an den Ssch. gegliedert; Strebebgg. fehlen (wie immer bei den aelteren Cisterc.-K.). Ein fuer die Schulzusammenhaenge bezeichnender Unterschied ist der, dass am Chor und an der OWand des Qsch. Konsolengesimse von spezifisch burgundischer Fassung angewandt sind, waehrend an der WWand des Qsch. und am Lhs. deutsche Rundbg.-Friese auftreten. Der Dachreiter bar. erneuert. _Ausstattung_. _Bossi_ hat einige Prachtstuecke aus 17. und A. 18. Jh., die ihm fuer die Einheitlichkeit der Wirkung ungefaehrlich waren, beibehalten, die meisten aber neu hergestellt; verschwunden ist alles Mittelalterliche mit Ausnahme einiger Grabst, vom 15. Jh. ab. Die Grabst. der Koenigin Gertrud, Gemahlin Konrads III., und ihres Sohnes Friedrich v. Rotenburg (hinter dem Hochaltar) sind freie Erfindungen des 17. Jh. Zahlreicher, doch nicht hoeheren Ranges, die Denkmaeler der Renss.Epoche. Das sog. _Mausoleum_ des ersten Abtes, Adam, ist ein wunderlicher gotisierender Versuch italienischer Stuckatoren vom J. 1697. Bmkw. die 2 _Orgeln_. *Michaels-Kap.* 1sch. kreuzf. Anlage an der NFront des Qsch. Die Art, wie das Qsch. der Kap. in die Ecke des Qsch. der K. eingreift, beweist, dass sie vor dieser begonnen war, wozu das ueberlieferte Weihungsjahr 1207 passt. Indes ist der vorhandene Bau nicht einheitlich; die Achse des Schiffs deckt sich nicht mit der des Altarhauses; die Einzelheiten zeigen mehrfachen Wechsel der Baufuehrung; die OPartie mit nordfranzoesischer Faerbung, die sonst in E. nicht zu bemerken ist, die westl. Teile unter Einfluss des Maulbronner Kreuzgangs, jedoch verhaeltnismaessig unfein und in einer den Cisterciensern sonst fremden Weise ueberladen, immerhin eindrucksvoll. *Klostergebaeude.* Sie eroeffnen fuer Franken die Reihe jener im Verhaeltnis zum Zweck unbegreiflich kolossalen Anlagen, in denen die sueddeutschen Kloester im letzten Jahrhundert vor der Saekularisation ihren Ruhm suchten. 1687 bis 1698 von _Leonhard Dientzenhofer_, Umbau und Erweiterung 1716 ff. nach Plaenen _Balthasar Neumanns_, ausgefuehrt von _Joseph Greising_ ({~DAGGER~} 1722). Die Scheidung der verschiedenen Anteile nicht ueberall leicht. Die Gebaeude wurden weit nach W vorgeschoben. Ihre Grundflaeche das 6fache der ma. Klausur. 2 geschlossene und 3 triklinienfoermig geoeffnete Hoefe. Die NFassade, rechtwinklich zur Kirchenfront, zeigt die Formen des deutschen Barock, am deutlichsten in den 2 reichen Erkern; den in seiner Laenge eintoenigen Bau unterbrach _Neumann_ durch ein machtvolles Mittelmotiv mit brillantem Treppenhaus. Eine zweite, noch praechtigere Schauseite oeffnet sich nach W zu den grossen, jetzt verwuesteten, Gartenterrassen, in deren Mitte ein Kolossalbrunnen in Berninischer Manier von _Jakob __ van der Auvera_. Die Dekoration der grossen Aula (Kaisersaal) liegt stilgeschichtlich auf der Grenze zwischen Barock und Rokoko; Stuckatur von _Hoennicke_ (der von hier nach Pommersfelden ging), die Fresken von _Luenenschloss_ (1722), _Antonio Nave_, _Jo. Ad. Remela_ (spaeter in Bronnbach taetig). _EBSDORF._ RB Cassel Kr. Marburg. *Dorf-K.* 1sch., rom. Mauerwerk, vermauerte rom. Pforten in S und N. Spgot. Chor. _ECKARDSHAUSEN._ UFranken BA Schweinfurt. Ehem. *Wallfahrts-* jetzt Pfarr-K. Flachgedeckter Bau aus mehreren Baufuehrungen 1467-1525. Spaetgot. _Sakramentshaeuschen_. Im klassiz. Hochaltar _Gemaelde_ bez. Asam 1760. _Renss.Epitaphe_ 1544, 1547. _ECKARTSBERGA._ Pr. Sachsen Kreisstadt. *Pfarr-K.* stillos verbaut; die suedl. Erweiterung zur Beschaffung eines groesseren Predigtraumes 1559; aus diesem Jahr die Kanzel; Altarbau 1607. *Burgruine,* grosse regelmaessige 4eck. Anlage, 2 Bergfriede. _ECKERSDORF._ OFranken BA Bayreuth. *Pfarr-K.* 1525 aus ehem. Schlosskap. erweitert. -- _Grabst_. _ECKSTEDT._ Sachsen-Weimar VB Weimar. *Dorf-K.* 1744. Im 8Gr. Eck, an dessen oestl. Seite sich ein kleineres 1/2 8Eck anschliesst. -- _Taufgestell_: Muschel auf Delphinen. _EFFELDER._ Sachsen-Meiningen Kr. Sonneberg. *Pfarr-K.* Wesentlich 15. Jh. mit Benutzung aelterer, vielleicht noch rom. Teile. Der gewoelbte polyg. Chor gut ausgebildet, das flachged. Lhs. im 17. Jh. ueberarbeitet. -- Grabsteine unerheblich. -- Kirchhofsmauer mit Schiessscharten. *Schloss.* Hauptbau 1470 und 1533. _EFFELDORF._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K.* Als Loretto-Kap. erb. 1653 von den Wuerzburger Jesuiten. Lhs. 1753. Huebsche _Ausstattung_ bar., rok. und klass. _EFFELTRICH._ OFranken BA Forchheim. *Dorf-K.* um 1450; unter den in diesem Teile Frankens nicht seltenen Festungskirchen eine der interessantesten; der Wehrgang und 3 spitzged. Ecktuerme erhalten; ueber dem Eingang der Ringmauer 3 _Holzfigg_. aus A. 16. Jh., um einiges aelter daneben in spgot. Nische der reitende S. Georg. Weitere Holzplastik im Innern. _EGENHAUSEN._ UFranken BA Schweinfurt. *Dorf-K.* mit eingezogenem Chor, gegliederter Fassade und Freitreppe, von Oberstleutnant _Joh. Mich. Mueller_ um 1766. Ostturm 1585 nachgot. Inneneinrichtung gegen 1770 in beginnendem Klassizismus. _EGGOLSHEIM._ OFranken BA Forchheim. *Pfarr-K.* 1826, erhalten der frrom. T. _EHLEN._ RB Cassel Kr. Wolfhagen. *Kirch-Turm* rom. 12. Jh. Im niedrigen tuerlosen Erdgeschoss kuppeliges Kreuzgewoelbe. _EHRENFRIEDERSDORF._ K. Sachsen AH Annaberg. *Stadt-K.* S. Nikolai; 2sch. 3jochige Hallenkirche aus 15. Jh., der unsymmetrisch anschliessende platt geschlossene Chor aus 14. Jh. -- _Altarwerk_ mit 4 beweglichen und 2 festen Fluegeln, wichtig; die hervorragend schoenen Schnitzfigg. im Stil des Annaberger Meisters _W Z_ von 1512; auch die Fluegelgemaelde bmkw. (dieselbe Hand in Einsiedel und Tannenberg). -- Ausgezeichneter spgot. _Kelch_. _EHRINGEN._ RB Cassel Kr. Wolfhagen. *Dorf-K.* 1sch. mit 3 got. Kreuzgwbb., eingezogen quadr. Chor, WTurm. _EHRINGSDORF._ Sachsen-Weimar. VB Weimar. *Dorf-K.* rom., Turm fruehgot. mit breitem Zeltdach. 8 gemalte _Apostel_ von einem spaetgot. Altar. _EIBAU._ K. Sachsen AH Loebau. *Dorf-K.* 1703. Sehr stattlicher Gwb.Bau nach dem Vorbilde von Bertsdorf; 15,5 m br., 32 m l., Schluss 5/10, zwischen den eingezogenen Strebepfeilern 3fache Emporen, auch um den Altar herumgefuehrt. Auf dem Kirchhof zahlreiche Denkmaeler. Die _Wohnhaeuser_ des 18. Jh. zeugen von grosser Wohlhabenheit, viele mit Tueren aus Sandstein oder Granit. _EIBELSTADT._ UFranken BA Ochsenfurt. *Pfarr-K.* Ein Bau des 13. Jh., von dem der Turm (W) erhalten, wurde 1500-1530 langsam durch einen Neubau ersetzt. 3 sch. 3jochige Hallenkirche mit 1sch. Chor; Netzgwb. auf leichten Rundpfeilern; reiches Masswerk, charakteristisch fuer die letzte spaetgot. Phase. Einige Veraenderungen 1624. -- Auf den stattlichen _Bar. Altaeren_ von E. 17. Jh. sind spaetgot. _Holzfigg._, z.T. von hoher Qualitaet, und Renss-._Reliefs_ von 1625 wiederverwendet; _Gemaelde_ von _Osw. __ Onghers_. _Taufstein_ um 1600, Alabaster, originell komponiert und im Figuerlichen hervorragend gut. Vielleicht von derselben Hand _Grabstein_ eines kleinen Maedchens mit Blumen und Totenkopf. Im Chorbg. _Kreuzgruppe_ aus der Umgebung _Riemenschneiders_. Unter den _Altargeraeten__ _ gute Augsburger Arbeiten des 17. und 18. Jh. -- Aussen am Lhs. _Oelbergkap_. mit ueberlebensgrossen Figg. um 1620. *Hl. Kreuz-Kap*. 1657. Flachgedecktes Schiff, stark ausladend. Qsch und 1/2kr. Apsis. Gute Altaere aus der Erbauungszeit, einer mit _Gemaelde_ bez. _Oswald Onghers_ 1660. *Rathaus* 1706 vom Wuerzburger _Peter Zwenger_ in schwerem sp. Barock, Erdgeschoss und Hauptgeschoss wirkungsvoll kontrastiert. -- Huebsche _Wohnhaeuser_ des 18. Jh. *Stadtbefestigung*. 15. und 16. Jh. Im ganzen Umkreis erhalten. 15 Rundtuerme in Abstaenden von 60-80m. 3 Tore (das vierte abgebrochen). -- _Mariensaeule_ 1660 und _Sebastianssaeule_ 1773, vortrefflich. In einem Privatgarten bmkw. steinerne _Madonnenstatue_ 2. H. 14. Jh. Mehrere _Bildstoecke_ mit reichen und guten Skulpturen des 17. Jh. _EIBSTADT_ (Gross- und Klein-). UFranken BA Koenigshofen. *Dorfkirchen.* Got., mit OTuermen ueber dem Altar. Diese Verbindung ist fuer das ganze Gebiet, in rom. wie in got. Zeit, typisch. _EICHELSDORF._ Ufranken BA Hofheim. *Dorf-K.* Einheitlicher nachgot. Bau von 1608. *Schloss* 1678. Grosser Saal mit Stuckdecke 1703. _EICHSTAEDT_ (Ober- und Nieder-). Pr. Sachsen Kr. Querfurt. An beiden *Kirchen* querrck. WTuerme, in der Anlage rom. -- In beiden Reste von spgot. Altarplastik in bar. Aufbau. _EILENBURG._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch. *Stadt-K.* Backstein mit Sandsteingliedern. Hallenbau aus 15. und 16. Jh. -- _Altaraufbau_ und _Kanzel_ 1684. *Rathaus*. 1544. _EINBERG._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Dorf-K.* Chor spaetgot., Lhs. 1sch., 17. Jh., Emporen und Mobilien 18. Jh. _EINHAUSEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Dorf-K.* 1726. Aelterer stark befestigter Kirchhof mit hohen Tortuermen. _EINSIEDEL._ K. Sachsen AH Chemnitz. *Dorf-K.* neu. _Schnitzaltar_ mit ausgezeichneten Fluegelgemaelden von einem Chemnitzer Meister um 1510-20 (vgl. Ehrenfriedersdorf). Ausgezeichneter _Kelch_ in der Art des Freiberger Meisters _Samuel Klemm_, 2. H. 17. Jh. _EISENACH._ Sachsen-Weimar BAmtsstadt. *Benedikt. Nonnen-K. S. Nikolai*. Baugeschichte unbekannt, wohl E. 12. Jh. -- Flachged. Basilika von 6 Arkaden im Wechsel von Sll. und Pfll. und zwar so, dass die Reihe mit Pfll. beginnt und schliesst. Ornamentierte Kaptt. Kein Qsch., aber suedl. am Chor ein Turm. Unten 4seitig, weiterhin durch vier Geschosse 8eck., in trefflicher Architektur, die abschliessenden Giebelchen und der Helm aus Rest. 1886, Ausmalung des Inneren 1894. An der NSeite das ehem. Klst. *Franziskaner-K*. Der Orden fasste in Thueringen zuerst 1224 in Erfurt Fuss. 1225 in Eisenach angesiedelt. 1236 definitive Kirche. Sie wurde 1597 abgebrochen, 1883 in den Fundamenten freigelegt. Anlage rck., enorm gestreckt, 55 m l., nur 11 m br., trotzdem in 3 und zwar gleich breite Schiffe geteilt; Strebepfll. deuten auf Gwbb. *Dominikaner-(Prediger-)K*. Beg. 1235 in rom. Formen, 1236 dem neuen Orden uebergeben und schlicht got. weitergebaut. Anlage 2sch. Auf derben 8eck. Pfll. sehr hohe und weite spitzbg. Arkaden. Kleine Oberfenster mit Masswerk des 14. Jh. -- Kreuzgang gegen 1500, Refektorium 1512. -- _Grabrelief_ mit Schmerzensmann M. 14. Jh., wohl das aelteste Beispiel der Epitaphform in Thueringen. (K. u. Klst. beherbergt jetzt das Thueringische Museum.) *Markt-K. S. Georg*. 1515, nach Verwuestung 1525 vermauert 1560 und 1598. 3sch. mit rok. Chor und flacher Holzdecke. *Annen-K*. 1sch. flachged. spgot. Gut ornamentiertes Portal 1634. *Gottesacker-K*. 1692-97 von _Joh. Muenzel_ in der Grundform des griech. Kreuzes. Geputzte Holzdecke. *Residenzhaus*. WFluegel 1507, NFluegel mit grossem rundbg. Portal 1559 von _Hans Lindemann_. *Stadtschloss* 1742-45. Die Fassade ehem. weit reicher; schoener Festsaal; wertvolles Mobiliar und Porzellan. Im Stall reich rok. geschnitzte Pferdestaende. *Rathaus* 1508, nach Brand rest. 1638. Der schoene Turm von _Hans Lindemann_. *Marktbrunnen* mit S. Georg. 1549, erneuert 1708. *Lutherhaus*. Die jetzige Fassade mit schoenem Portal 1563 von _Hans Lindemann_. *Nikolaitor* spaetrom. und einige got. Stadttuerme. Im *Museum* einige thueringische Altaere, einzelne Schnitzfigg. des 15.-16. Jh., Grabsteine des 14.-16. Jh. _EISENBERG._ Sachsen-Altenburg LA Roda. *Stadt-K.* 1494, einfacher 1sch. Bau. *Cisterc.-Nonnen-Klst*. bis auf geringe Spuren zerstoert. *Rathaus* 1579. *Schloss*. Hauptbau v. 1677 von _Wilh. Gundermann_ aus Altenburg. Bmkw. die Kap.; ein Umgang von korinth. Saeulen mit geradem Gebaelk traegt 2geschossige Emporen. Stuckierung in vollen schweren klassizistischen Barockformen, wohl von Italienern ausgefuehrt. -- *Superintendentur*. Ansehnlich spaetrenss. _EISFELD._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Stadt-K.* Beg. 1505 und schnell zu Ende gefuehrt. Ein Hauptwerk der suedthueringischen Spgot. Quaderbau. Das Lhs. 25 : 18 m, 3 Sch., 5 Joche, die Gwbb. nach Brand 1632 durch Holzdecke ersetzt (das Inv. laesst im Zweifel, ob der Querschnitt Basilika oder Hallenkirche). 8eck. Chor mit Netzgwb. Der im NOWinkel stehende Turm mit aelterem Unterbau. 3 Portale in W, N, O; die beiden letzteren unter einem zwischen die Strebepfll. eingespannten Schutzdach; unter den Zierformen macht sich das verschraenkte Stabwerk in gehaeufter Anwendung bemerklich. *Gottesacker-K*. 1542. Ueber dem WPortal Gedenktafel fuer die Pastoren Jonas {~DAGGER~} 1553 und Kindt {~DAGGER~} 1549, treffliches _Sandsteinrelief_. Die zahlreichen uebrigen Gedenktafeln von geringem Kunstwert. *Schloss*. Nach Brand 1632 in sparsamster Bauart wiederhergestellt; der runde Haupt-Turm im Kern ma. *Schulhaus*. 16. und 17. Jh.; einfach, in einer Blende raetselhafte Steinfigur ("Hirt"). *Superintendentur*. Stattlicher Fachwerkbau des 17. Jh. _EISINGEN._ UFranken BA Wuerzburg. *Dorf-K.* 19. Jh. -- Am Chorbg. _Kruzifix_ von _Riemenschneider_, der Koerper von feinster Durchbildung, Fassung neu. _EISLEBEN._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. *Andreas-K*. Einfache spgot. Halle (wohl erst nach Brand 1498) mit rom. und frgot. Resten. Im W ueber rck. formlosem Unterbau 2 schlanke 8eck. Tuerme. Am 1. und 2. Geschoss mit sprom. Bogenfries, am 3. mit got. Gesims. Die Fenster der Sschiffe anscheinend frgot., was ueberraschenderweise auf eine schon frgot. Hallenanlage, oder, bei basilikaler Anlage, auf ungewoehnliche Hoehe der Sschiffe im Verhaeltnis zum Hochschiff schliessen liesse (vgl. den Giebel zwischen den Tuermen). Die Pfll. des Triumphbogens rom. Aus dem noerdl. Nebenchor fuehrt eine Tuer mit Eselsruecken und magerem Stabwerk, abschreckendste Spgot., in einen grossen Seitenturm; untere Geschosse 1486, obere 17. Jh. -- Grosser _Schnitzaltar_, einer von den besseren, _Kanzel_ A. 16. Jh., gute Arbeit. Im noerdl. Nebenchor ein auf beiden (!) Seiten bearbeiteter _Grabst_.; die eine zeigt in eingeritzter trefflicher Umrisszeichnung den Grafen Burkhard v. Mansfeld ({~DAGGER~} 1229), die andere in aeusserst rohem und altertuemlichem Relief 2 Figuren mit dem Mansfeldschen Wappen, ohne Umschrift; _Grabsteine_ der Aebtissin Oda ({~DAGGER~} 1351); der Graefin Barbara v. M. ({~DAGGER~} 1511); des Gf. Hans Georg ({~DAGGER~} 1579); der Graefin Katharina ({~DAGGER~} 1582). Grosse in Erz gegossene _Tumba_ des Gf. Hoyer v. M. ({~DAGGER~} 1541), der Tote, gewappnet, den Helm zu Fuessen, an den Ecken ueberragt von 4 freistehenden Saeulen mit Leuchter-Engeln. Eine zweite _Tumba_ aus Marmor; fuer welchen der Mansfelder Grafen, ist nicht nachweisbar. Von sonstigen _Grabst_. und _Epit_. ist vieles verschwunden. *Nikolai-K*. 1426 ff. 3sch. Hallenkirche, 3 Joche, Kreuzgwb., kurzer Vorchor, 5/8 Schluss, einfacher niedriger WTurm. -- _Schnitzaltar_ und _Taufstein_ spgot. *Petri-Pauli-K*. 1486-1513. Halle, der vorigen aehnlich, etwas geschmueckter, Netzgwb. -- _Schnitzaltar_. *Annen-K*. Unregelmaessige, nie vollendete Anlage. Der gewoelbte Chor 1514, das Schiff mit Gewoelben von Holz und Gips um 1600. (Wiederhergestellt 1908.) Im W Mansfeldische Grabkap. von 1588; seltsam entartetes Masswerk. -- _Grabmal_ des Gf. Karl v. M. ({~DAGGER~} 1594); der Tote in voller Ruestung auf einfachem Sarkophag. Steinerne _Moseskanzel_. *Geburtshaus Luthers,* 1693 und 1863 rest., zeigt nichts mehr von seinem ursp. Aussehen. -- _Gemaelde_ von 1569, Luthers letzte Ordination darstellend, mit vielen Portraets, nebst anderen Gemaelden des 16. Jh., aus den Hallen des alten Gottesackers stammend. Besser erhalten *Luthers Sterbehaus,* aus A. 16. Jh. *Schloss,* ehemals eine Wasserburg, im 11. Jh. zum kgl. Tafelgut gehoerig; hoher frma. Bergfried. *Altstaedtisches Rathaus* 1519-1530. Die grossen Fenster durch 3 Pfosten geteilt, der obere Abschluss treppenfoermig. An der NOEcke ein gekroenter _Kopf_, nach der Abb. im Inv. zu urteilen spaetes 13. Jh., eingemauert; im Volksmunde _Kopf des "Knoblauchkoenigs"_ Herman v. Luxemburg. *Neustaedtisches Rathaus* mit Portal in sehr reiner Hoch-Renss. 1580. _ELGERSBURG._ Sachsen-Gotha LA Ohrdruf. *Schloss*. Im 13. Jh. genannt; seither oft umgebaut, zuletzt A. 20. Jh. von Graebner-Dresden; die wenigen vorhandenen Kunstformen weisen auf 17. Jh. _ELGERSHAUSEN._ Kr. Cassel-Land. *Dorf-K.* Frgot. WTurm. -- _Kindergrabstein_ 1626. _ELISABETHBRUNNEN._ RB Cassel Kr. Marburg. *Brunnenhaus*. Renss. 1596. _ELISABETHENBURG_ siehe Meiningen. _ELLINGSHAUSEN._ Sachs.-Meiningen Kr. Meiningen. *Dorf-K.* 1775. Gute _ikon. Grabst_. der Familie v. Bose 16. und 17. Jh. Befestigter Friedhof mit Gaden und Kellern. *Schloss* der v. Boese 1604, reizvoller Treppen-Turm. -- Geschnitzte _Fachwerkhaeuser_. _ELMARSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Wolfhagen. *Schloss*. 1442, fortgebaut 1554, 1563, 1763. Interessante und malerische Baugruppe. Grosser _Ofen_ bez. 1596. _ELSA._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Dorf-K.* 1483, OTurm, im Lhs. jetzt Flachdecke, aussen Strebepfll. _ELSNIG._ Pr. Sachsen Kr. Torgau. *Dorf-K.* (als Nachtaufenthalt Friedrichs d. Gr. nach der Schlacht bei T. beruehmt geworden). Ursp. rom. Anlage mit eingezogenem Chor und 1/2kr. Apsis, rck. Turm im W. -- In der Naehe kreisrunder *Burgwall*. _ELSTER._ K. Sachsen AH Olsnitz. *Petri-Pauli-K*. 17. Jh. 1sch. mit Holzdecke; geschmueckte Emporenbruestungen. -- _Kanzel_ 1682, _Altar_ 1737. _ELSTERTREBNITZ._ K. Sachsen AH Borna. *Dorf-K.* 1840. Von der rom. K. erhalten ein rohes, gegenstaendlich interessantes _Tympanonrelief_. -- _Altarwerk_ mit 2 beweglichen und 2 festen Fluegeln, um 1500. Figurierte _Glocke_ 1460, bez. _Nik. Eysenberg_ von Leipzig. _ELSTERWERDA._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda. *Stadt-K.* 1718, mit spgot. Chor, 1904 umgearbeitet. -- 12 v. Maltitzsche _Bildnisgrabsteine_, 9 aus 16. Jh., die uebrigen 17. Jh. *Schloss* beg. ca. 1720 von Joh. v. Loewendahl, 1727-38 von Koenig August II. weitergefuehrt. Dreifluegelanlage in einfacher Behandlung. -- _Pestsaeule_ 1738. ELSTRA, K. Sachsen AH Kamenz. *Stadt-K.* 1726. 3sch. kreuzgewoelbte Hallenkirche in einfachen Bar Formen, vielleicht auf ma. Grundriss. -- Ansehnlicher Hochaltar aus Marmor und Sandstein, _Gemaelde_ (Kreuzabnahme) von _Chr. W. E. Dietrich_ 1733 in Anlehnung an Rubens. Praechtige _Kanzel_; als Fuss (anstatt der im 16. und 17. Jahrh. beliebten Mosesstatue) ein kuehn bewegter Engel. Gute _Grabdenkmaeler_ des 18. Jahrh. *Rathaus* 1717, ganz schlicht. -- Im ehemaligen Schlosspark (das Schloss abgebrannt) _Sandsteingruppe_, Apotheose eines Helden (wohl Augusts des Starken) von _Balt. Permoser_. _ELTERLEIN._ K. Sachsen AH Annaberg. *Stadt-K.* 1662 umgebaut; 1sch. mit 8Eck-Schluss und Holzdecke; einheitliche vortrefflich erhaltene bar. Dekoration und Ausstattung. -- _Taufstein_ von Engeln getragen, bez. _Sebald Teuscher_ 1697. _ELTINGSHAUSEN._ UFranken BA Kissingen. *Dorf-K.* Turm rom., Chor und Lhs. 1745. _Decken-_ und _Hochaltargemaelde_ bez. _J. A. Herrlein_ 1746, auf den architekturlosen Seitenaltaeren je 1 _Holzstatue_, gut rok. _ELTMANN._ UFranken BA Hassfurt. *Stadt-K.* Rest. 1835 von _Klenze_, erhalten blieb der got. Chorturm (E. 13. Jh., umgebaut im 15. Jh.). -- Zierliche spaetgot. _Sakramentsnische_. *Heil. Kreuz-Kap*. 1768, fein gegliederter Sandsteinbau auf ellipt. Gr. *Friedhof* angelegt 1668. Kreuzgruppe ca. 1400, stark ueberarbeitet. Grabsteine got. und Renss. Im S der Stadt *Wallburg* mit gut erhaltenem rundem Bergfried aus 12.-13. Jahrh., Zinnenkranz neu. _EMPFERTSHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Dermbach, *Kirche* von 1719. _EMTMANNSBERG._ OFranken BA Bayreuth. *Pfarr-K.* OTurm got. Lhs. 1666, zierliche Stuckatur 1749. *Schloss* einfach bar. 1689, ueber dem Portal grosse Wappentafel. _ENGELSBERG._ UFranken BA Miltenberg. *Kapuzinerklst*. 1629. _ENGELSDORF._ K. Sachsen AH Leipzig. *Dorf-K.*, rom. Anlage mit OTurm. _ENGENTAL._ UFranken BA Hammelburg. *Dorf-K.* nachgot. aus der "Juliuszeit". _EPPRECHTSTEIN._ OFranken BA Wunsiedel. *Burgruine*. _ERBENHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Dorf-K.* 1609 mit Turm aus Ma. Burgaehnlich ummauert. _Grabstein_ des Foersters Martin Rod 1716. _ERBSHAUSEN._ UFranken BA Karlstadt. *Dorf-K.* Chor-Turm 1598, Lhs. 1794. Auf dem Hochaltar gute _Skulpturen_ aus der Werkstatt _P. Wagners_. _ERDMANNSHAIN._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.* rom. wie Fremdiswalde. -- Auf dem Altar _Kopie_ von _Rubens'_ Antwerpener Kreuzabnahme. _ERFURT._ Fr. Sachsen. Die Stadt besass am Schluss des Ma. ueber 90 Kirchen und Kapellen, darunter 36 kloesterliche Ansiedlungen. Der Stiftung nach vielleicht am aeltesten die kleine Bonifaziuskap. auf dem Domhuegel, neben S. Severi, ein schlichter kleiner Steinbau, im sp. Ma. umgebaut. *Stifts-K. S. Marien ("Dom").* Gegr. angeblich 741. Neubau seit 1154. Erster Umbau des Lhs. im A. 13. Jh. Erweiterung des Chors 1349-70. Zweiter Umbau des Lhs. 1452 ff. und Hinzufuegung der dritten Turmspitze durch Meister _Hans von Strassburg_. Ausbesserung nach Brand 1472 durch _Hans Pfau_. Im 19. Jh. mehrfach rest., zuletzt 1912. -- Vom rom. Bau des 12. Jh. haben sich erhalten die Mauern des Qsch. im noerdl. und suedl. Fluegel bis zum Kranzgesims; die 2 zu Seiten des Chors angeordneten Tuerme im 1. und 2. Geschoss; im Innern die Kaempfer der Vierungsbgg., soweit sie an die Tuerme anstossen. Die auf den quadr. Unterbau folgenden 8eck. Turmgeschosse sprom. 13. Jh. (der suedl. soll 1201, der noerdl. 1235 vollendet worden sein). Den rom. Bau haben diese Tuerme stattlich ueberragt, durch die spaeterhin eingetretene Erhoehung und Massenvermehrung des Chors und Lhs., namentlich als dieses sich in eine Hallenkirche mit hohem Dach verwandelte, wurden sie ausser Wirkung gesetzt; um so bedauerlicher, als die unvergleichlich guenstige Lage am Bergrande zur Schaffung einer kraeftigen Silhouette die Aufforderung gab. Dieser folgte _Hans v. Strassburg_ in der Weise, dass er die wohl schon vor ihm got. ueberhoehten Tuerme durch einen Zwischenbau verband und ueber diesem einen 8eckigen Aufsatz errichtete. Der Helm brannte seither zweimal, 1493 und 1717, ab; seine Erneuerung 1850 folgt den durch alte Ansichten ueberlieferten Umrisslinien. -- Der zwischen den Tuermen liegende rom. _Chor_ war nur 7 m breit gewesen; jetzt bildet er den Durchgang zu dem fast als selbstaendiges Gebaeude auftretenden viel breiteren Chor des 14. Jh. Dieser ist 1sch., hat 5 Langjoche, das letzte im Schlussstein mit dem als 1/2 10Eck konstruierten Haupt zusammengezogen (34 m lang, bei 88 m Laenge der ganzen K., 13,5 m br., 25 m H.). Der Aufbau des Chors zeigt den voellig systematisch durchgebildeten Stil der spaeteren Hochgotik und ist durch schoene Raumverhaeltnisse ausgezeichnet. Mit dem Chorbau ging die kuenstliche Verschiebung des Bergrandes durch eine auf gewaltigen offenen Bgg. ruhende Terrasse ("Cavaten") und der majestaetische Treppenaufgang ("Greten" aus "gradus") zusammen. Und die notwendig gewordene Tiefe der Grundmauern fuehrte zur Anlage einer _Krypta_ (inschriftl. voll. 1353), dergleichen sonst nicht in den got. Baugewohnheiten liegt. -- Die im 15. Jh. geforderte Erweiterung des _Langhauses_ als Hallenkirche musste wesentlich in der Breitenrichtung erfolgen; da jedoch auch die bestehenden Pfll. weiter benutzt werden sollten, wurden die Ssch. breiter (9,4 m) als das Msch. (7,2 m) angelegt, was keine guenstigen Raumverhaeltnisse ergeben konnte. Einfache Sterngwbb. -- Am _Aeussern_ ist vor allem die Massenverteilung und Silhouette der Ostansicht eigentuemlich und bedeutend. In Verbindung mit der Severi-K. eine der schoensten Baugruppen Mitteldeutschlands. Hier wie oefters zeigt sich die Phantasie des Ma. noch gluecklicher in der sukzessiven Ausnutzung zufaelliger Gelegenheiten durch wechselnde Geschlechter, als in der folgerichtigen Entfaltung einer einheitlichen Idee. Die mit dem Chor nicht parallele, sondern auf die NSeite konvergierende Richtung des Treppenaufgangs gab den Gedanken zu der praechtigen _Torhalle_ auf dreieckigem Gr. als Anbau an den noerdl. Kreuzarm. Die beiden freiliegenden Seiten werden ganz von maechtigen Portalen mit hohen Wimpergen eingenommen; ein zweites, mit je einem Fenster versehenes Geschoss springt etwas zurueck. Die Formen sind freier als die des Chors, wahrscheinlich von einem etwas aelteren Meister. Die Langseiten erhielten durch die Rest. von 1868 ueber jedem Joch Giebel fuer quergestellte Sschiffsdaecher, waehrend der Hauptfirst, nicht zum Vorteil der Totalansicht, niedriger gelegt wurde. Neu ist auch der obere Abschluss der WSeite. Ueberhaupt hat die Rest. den spgot. Bau nach Kraeften hochgotisch korrigiert. Torfluegel mit reichem got. Rankenbeschlaege. Loewenkoepfe rom. _Kreuzgang und Stiftsgebaeude_. OFluegel: spgot. 2sch. Halle, die dem Hof zugekehrte Seite in sprom. Formen mit einzelnen gotischen; diese ueberwiegen bereits am letzten Fenster; nach aussen gegen die Terrasse springt die 1451 gest. Clemenskap. vor. Das Obergeschoss des OFluegels nahm das Auditorium coelicum (so genannt von den auf der azurblauen Decke dargestellten 12 Himmelszeichen) ein, welches der Universitaet zu Promotionen und sonstigen Festlichkeiten diente; jetzt sehr verwahrlost. Der W- und SFluegel entsprechen der fortschreitenden got. Stilentwicklung; mit Ausnahme des noerdl. Fensters der WSeite, welches mit denen der OSeite gleichzeitig. Am SFluegel der ehemalige Kapitelsaal. Alle Gebaeude haben durch den Brand 1472, sodann durch spaetere Veraenderungen gelitten. _Innere Ausstattung_. Durch die Rest, des 19. Jh. von ihren "stilwidrigen" Elementen befreit. -- Prachtvolles _Chorgestuehl_ bez. 1469, 1484. _Hochaltar_ maechtiger Holzaufbau von 1697. Um 1420 grosser gemalter _Fluegelaltar_, in der Mitte die Einhornjagd. -- Mitten im Chor lebensgrosse bronzene _Leuchterfigur_, bekleidet, von starrster Bildung bei sorgfaeltiger Technik, 12. Jh., aber genauere Bestimmung von Zeit und Ort der Entstehung nicht zu geben. Stifterinschr. der Wolfram und Hilteburg. _Glasgemaelde_ im Chor, bez. 1403, die beste und groesste Reihe, die Thueringen besitzt. -- An der OWand des noerdl. Qsch. 4 Nischen, ihr Inhalt aus Altem und Neuem gemischt. Besonders merkwuerdig'> ein bogenfoermiger rom. _Altaraufsatz_ aus Stuck, an der Stirnseite Christus und die heil. Eoban und Adolar, darunter heilige Frauen mit Palmen, in der engen Nische Statue der Muttergottes, thronend, das Kind zwischen den Knien, archaeische Zuege verbunden mit wuchtiger Monumentalitaet. Es ist moeglich, dass die Madonna nicht ursp. fuer die Nische gearbeitet war; erheblich aelter als die Reliefs der Lunette, wie behauptet worden, ist sie nicht; genauere Datierung schwierig, etwa zwischen 1130-60. -- An entsprechender Wand des suedl. Qsch. _Sakramentshaus_ von _Hans Friedemann_ 1560, trefflich aufgebaut, doch schwach, wie immer bei diesem meistbeschaeftigten Meister der Erfurter Sprenss., in der Figurenplastik. _Holzrelief_ der Beweinung E. 15. Jh. Tumba der heil. Eoban und Adolar um 1400. -- Im suedl. Ssch. eiserner _Leuchter_ mit Schmerzensmann um 1450. Links vom WEingang Taufstein mit grossem phantastischem Ueberbau von _Hieronymus Preisser_ 1587. An den Pfll. des Msch. 8 halbrund gebogene _Tafelgemaelde_ um 1500. _Grabdenkmaeler_. Bildnisstein eines Grafen von Gleichen mit zwei Frauen (wohl Ernst II. {~DAGGER~} 1264, ausgefuehrt etwa zwei Jahrzehnte spaeter). Epitaph des Joh. v. Allenblumen {~DAGGER~} 1432, bez. R T, den Erfurter Lokalstil mit Eleganz repraesentierend. Bronzeepitaph des Henning Goeden von _P. Vischer_ 1521 (Wiederholung in Wittenberg). Praechtige dekorative Steinepitaphe der Familien v. Herstall von _H. Friedemann d. J_. und v. d. Weser von _Enders Gutschell_ 1576. -- Wichtig ist der Dom durch eine groessere Reihe von _bronzenen Grabplatten_ (die meisten im Kreuzgang). Am Choreingang junger Geistlicher, schoene flandrische Gravierung um 1350. Als aelteste einheimische Arbeit bmkw. Herm. Schindeleib {~DAGGER~} 1427. Heinrich v. Gerbstaedt {~DAGGER~} 1451, ausgefuehrt nach 1472 in der _Vischer_schen Werkstatt in Nuernberg; desgl. Hunold v. Plettenberg {~DAGGER~} 1475, Konrad v. Stein {~DAGGER~} 1499, Joh. v. Lasphe {~DAGGER~} 1510, Joh. v. Heeringen 1505; die letztere Platte (Halbfigur) von strahlender Renaissanceschoenheit, wird als ein Werk _Hermann Vischers d. J._ anzusehen sein. -- Gegossene Bronzeplatten Erfurter Ursprunges: Eoban Ziegler 1561 (von _Eckhard Kuecher_) und G. Oland 1597 (von _Melchior Moehring_). Die schoene bronzene Wappentafel fuer Konrad v. Breitenbach {~DAGGER~} 1579 von _Friedemann d. _Ae_._ _Skulpturen am Aeusseren_. Am reichsten ausgestattet die beiden Portale am Triangel um 1350-60, 34 Vollfiguren, Apostel, kluge und toerichte Jungfrauen, Ecclesia und Synagoge u. a.; Nachwirkung der 60-75 Jahre aelteren Naumburger und Magdeburger Plastik; die Qualitaet weit niedriger. Am Tympanon des Kreuzgangsportals innen Kunigundens Rechtfertigung, aussen Kreuzigung. An den Chorpfeilern 3 Statuen, Maria, Katharina, Barbara, aus A. 15. Jh. mit dem Zeichen _i_ eines damals in Erfurt vielbeschaeftigten Meisters. _Im Dommuseum_. Merkwuerdige, reich mit Reliefs verzierte sprom. Ampel fuer 12 Dochte. Bronzene Reliquienbueste E. 12. Jh. Eine gleiche E. 14. Jh. "_Kasel_ der hl. Elisabeth" E. 13. Jh. Wandteppich in Plattstich auf Leinwand E. 13. Jh. Tischdecke mit Szenen aus Tristan, 14. Jh. Allerlei Reste von Holzplastiken und Malerei. _In der Domkurie_. 2 Altarfluegel mit Aposteln ca. 1420. 3 Tafeln mit maennl. Heiligen ca. 1450. Tafel mit Kreuzigung ca. 1490. *Collegiat-K. S. Severi*. Erste Nennung 836. Auf Neubau deutende Ablassbriefe 1273-95. Zweite Erneuerung um 1450. -- Anlage und Einzelheiten enthalten manches Eigentuemliche. Bei Gliederung in 5 Sch. und 6 Joche kommt der raeumliche Charakter der Hallenanlage bedeutend zum Ausdruck. Das erste und letzte Joch breiter als die uebrigen; man ist hierbei von einem ehemaligen Qsch. ausgegangen, das an dem grossen Rosenfenster der NSeite noch zu erkennen ist. Die Tuerme wie am Dom und nach dessen Vorbild im O. spaeter um einen dritten mittleren vermehrt; schlanke hoelzerne Helme. Bei schlichtester Einzelbildung wird durch blosse Linien und Massen ein echt kuenstlerischer Eindruck erreicht. -- Im Chor _Sediliennische_ um 1300. -- _Taufstein_ 1467, ueberstiegen von einem dreiseitigen mit der Spitze bis zum Gewoelbe hinanreichenden Baldachin, im Motiv an Brunnenarchitektur erinnernd, hoechster Handwerkstriumph in der Bewaeltigung des Steinmaterials. -- Hoelzerne _Kanzel_ von _Hans Friedemann d. Ae._ 1576. -- _Orgelbau_ in grosszuegigem Barock. -- Im suedl. Ssch. gemalter _Fluegelaltar_ von einem guten Sueddeutschen um 1520 ("Schule des Peter von Mainz"). -- In der Blasiuskap. _Schnitzaltar_ um 1500, bedeutend, doch sehr verrestauriert. -- Die Kirche ist reich an bmkw. Steinplastik. _Denkmal des hl. Severus,_ um 1370-80; ursp. in Form einer Tumba, frueh (vor 1472) auseinandergenommen. Drei der Seitenplatten trugen Szenen aus dem Leben des Heiligen in hohem Relief; jetzt dem Marienaltar im noerdl. Qsch. einverleibt; die vierte mit der Anbetung der Koenige jetzt im suedl. Ssch. (fast genaue Wiederholung derselben Komposition am WPortal der Nuernberger Lorenzkirche). Die ehemal. Deckplatte mit dem Relief des Severus zwischen Frau und Tochter kroent heute den Severialtar; in der Qualitaet den Seitenplatten ueberlegen; von neueren Kritikern nicht unbedingt ueberzeugend dem sog. _Meister der Barfuesser-K._ zugeschrieben. -- Feine _Madonna_ am Chorbogen um 1370-80 von _Joh. Gehart_; von demselben Johannes d. T. und Katharina. -- Im Chor Alabasterrelief des _hl. Michael_ bez. 1467, kuenstlerisch bedeutend, unter die Schulrichtungen der Zeit schwer einzureihen, doch wohl identisch mit dem Meister des Taufsteines. -- Die _Madonna am NPortal_ ist aelter als dieses selbst, eine Durchschnittsarbeit um 1370. Bedeutend der daneben befindliche grosse _Crucifixus_, um 1500. *Schotten-Klst.-K. S. Jakob.* Basilika aus A. 12. Jh., mit Veraenderungen. Die im Innern erhaltenen rom. Pfll. haben so weiten Abstand, dass ausgebrochene Zwischenstuetzen, wohl Sll., vermutet werden muessen. Die ursp. Flachdecke durch Holzgewbb. ersetzt. Frgot. Vorhalle. Barockfassade (1772). Got. Turm mit welscher Haube. -- _Grabstein_ des Walter v. Glizberg und seiner Frau, lebensgrosse Figuren in starkem Relief auf vertieftem Grunde, Behandlung sorgfaeltig aber wenig belebt; 2. H. 13. Jh. (oder noch spaeter?). Gute _Holzmadonna_ A. 16. Jh. *Prediger-K*. (Dominikaner). Das Klst. gegr. 1228; eine Baunachricht von 1238 kann nicht auf das vorhandene Gebaeude bezogen werden; dieses beg. 1308. -- Sehr lang gestreckte, querschifflose Basilika im Gr. 76 : 18,5 m, geteilt in 15 Joche von genau gleicher Abmessung; die Ssch. schliessen platt (mit Fenstern), das Msch. mit 5 Seiten des 8Ecks; die Moenchskirche von der Laienkirche durch eine Schranke und einen spaeteren Lettner (1410) geschieden. Das Msch. scheint in Absicht auf flache Decke begonnen zu sein; die Hochwand hat aussen keine Streben, innen sind die Gwbb. auf vorgekragte kurze Dienste gestellt. Die Fassade turmlos, ihr grosses Portal des figuerlichen Schmucks beraubt. Die schlanken Tuerme am Chor eine juengere Hinzufuegung. Der Kreuzgang (S) abgebrochen, das Kapitelhaus erhalten. _Hochaltar_; Mensa mit Arkatur aus der Erbauungszeit; Retabulum, grosse in 5 Giebel ausgehende Tafel, jetzt des figuerlichen Schmucks, wohl Gemaelde, beraubt und verstellt durch einen grossen Schnitzaltar von ca. 1470-80 (der bedeutendste Erfurts; die gemalten Fluegel nicht "Wolgemut aehnlich", ueberhaupt nicht fraenkisch). Hinter der Mensa ein steinerner Zierbau in Laternenform, 5seitig auf schlankem Fuss, hinten mit einer steinernen Wand verwachsen und durch eine Treppe zugaenglich gemacht; wohl _Sakramentshaus_; in dieser Anordnung sonst nicht bekannt; entstanden gleichzeitig mit dem Lettner (1410), waehrend die steinerne Umrahmung fuer einen _Celebrantensitz_ aelter ist; in der Nische gutes _Fresko_, etwa M. 14. Jh. -- In die innere Schranke eingelassen ein _Tafelbild_, figurenreiche Kreuzigung, nach M. 14. Jh. -- Im Chor _Marienstatue_ um 1350, eine von den manieriertesten, aber fesselnd durch die delikate Behandlung. -- _Grabsteine_. Dieser Zweig der Plastik ist in Erfurt, vgl. auch die uebrigen Kirchen, reich und gut vertreten und laesst u. a. die Entstehung des Epitaphs neben der Grabplatte lehrreich beobachten. Die beiden Typen noch nicht deutlich gesondert am _Ehegrabstein_ des Rudolf Vitztum {~DAGGER~} 1365, der Schriftrand fuer Erfurt fruehestes Beispiel gotischer Minuskeln. Am Lettner Gf. Guenther v. Schwarzburg als Moench, {~DAGGER~} 1345, kniend in Profilansicht, die ganze Erscheinung individuell; sehr flaches Relief, Bemalung neu. Theodorich v. Lichtenhayn {~DAGGER~} 1366, ebenfalls kniend und mit Absicht auf Bildniswahrheit; Farbe verschwunden. Gottschalk Legat {~DAGGER~} 1422, Epitaphform, Mann und Frau in starkem Gefuehlsausdruck betend vor dem Schmerzensmann. Friedrich Rosenzweig {~DAGGER~} 1450, aehnliche Anordnung. Ueber dem SEingang Gethsemanerelief bez. 1484; der Kuenstler _Joh. Wydemann_ zugleich Donator; sein Stil von Nuernberg abhaengig. _Wandepitaph_ fuer Paul Mues von _Friedemann d. Ae._ 1579. _Bildnisgrabstein_ des Superintendenten Aurifaber {~DAGGER~} 1575. Grosses _Steinepitaph_ des Jakob Neffzer {~DAGGER~} 1586, elegante Arbeit eines Unbekannten. _Bildnisepitaph_ des Kriegsrats Burchard {~DAGGER~} 1632, Von derselben Hand Senior Silberschlag {~DAGGER~} 1635 (vgl. Epit. Mohr in der Barfuesser-K.). -- Praechtige _Abendmahlskanne_ 1618 von _Erasmus Wagner_. *Barfuesser-K*. (Franziskaner). Erste Niederlassung 1221; jetzige K. voll. 1285; Brand; 1326 der langgestreckte 1sch. Chor hinzugefuegt; Einwoelbung des Lhs. A. 15. Jh. -- Querschifflos. Die 6 Arkaden des Lhs. sehr weit gestellt, auf je 1 von ihnen fallen im Hochschiff 2 schmale Kreuzgewbb. auf abwechselnd kurzen, vorgekragten und vollstaendig bis zur Erde reichenden Diensten; die Pfll. im W zierlich gebuendelt, die drei oestl. einfacher. Chor 4 Joche und 5/8 Schluss, Lhs. 6 Doppeljoche, ganze L. 78. Formencharakter von edler Einfachheit, weniger herb als in der Prediger-K. Der in der zweiten Bauperiode hinzugefuegte Turm in verwegener Uebereckstellung ueber dem letzten Joch des noerdl. Ssch. _Hochaltar_ ehemals doppelfluegelig, in neugot. Rahmenarchitektur falsch zusammengesetzt, die interessanten, stilgeschichtlich noch nicht genuegend gewuerdigten Gemaelde nach 1400, die Holzskulpturen altertuemlicher, aber nicht notwendig aelter. Fruehester Schnitzaltar Erfurts. -- Im suedl. Ssch. reiche _Schlusssteine_ mit dem Zeichen _i_ (vgl. Epit. Legat in der Prediger-K. und Chorstatuen am Dom). -- _Chorstuehle_ um 1325-50 sehr einfach. -- _Grabmaeler_: in der sog. Saalfeldschen Kapelle suedl. am Chor Cinna v. Vargula 1370, wohl Deckel einer ehemaligen Tumba; vorzuegliche Arbeit, die den Stil der Zeit von seiner besten Seite zeigt; Saalfeldsche Platte, Schmerzensmann mit 6 Portraetfigg.; Margarete v. Mila 1494, dem Gegenstand nach, Madonna auf der Mondsichel, ein Epit., der technischen Form nach Grabstein. Am Ende des noerdl. Ssch. Albert v. Beichlingen {~DAGGER~} 1371, von derselben Hand ("Meister der Barfuesser-K.") wie der Grabstein der Cinna und gleich vortrefflich, die Auffassung durchaus statuarisch. Grabstein Berld v. Vitztum 1478. Epit. Balth. Hirschbach 1583 von _H. Friedemann d. Ae._ Epit. Nacke 1587. Epit. _Mohr_ 1626. -- _Gemaelde_: in der Saalfeld-Kap. Fluegelaltar A. 15. Jh. -- _Abendmahlskannen_ von _Erasmus Wagner_ 1621 und _Andr. Joerg_ 1679. *Regler-K.* (Augustiner-Chorherren) M. 14. Jh. Vom rom. Bau die 2tuermige WFassade (alt indes nur der suedl. Turm). Ganz schlichte Anlage. Unvollstaendige Flachdeckbasilika; das noerdl. Ssch. zum Kreuzgang geschlagen, darueber eine gegen das Hauptschiff sich oeffnende Empore. Gestreckter platt geschlossener Chor. -- Grosses doppelfluegeliges _Altarwerk_ um 1480, an dem besonders die gemalten Teile bmkw.; frueher irrig _Wolgemut_ zugeschrieben; wohl von Erfurter Lokalmeistern (an Aussentafeln, Innentafeln und Predella drei verschiedene Haende). An der Aussenwand und sehr verwittert: _Epitaph_ des Heinrich Frimar 1417, Kreuzigungsgruppe, darunter 2 kleine Adoranten, geleitet von 2 Heiligen. *Augustiner-K*. (Augustiner-Eremiten; das Kloster M. Luthers). 1289-1325; 1435 das ursp. 1sch. Gebaeude zu einer Basilika mit sehr hohen Ssch. erweitert, dazu langgestreckter Chor; in allen Teilen Holzdecke. Der 8eckige Turm sitzt ueber einem Pfl., an ihm hoch oben 3 Standbilder, gut, von einem Nachfolger des _Meisters i._ -- _Kreuzgang_ aus 15. Jh. Ueber dem NFluegel eine nach der K. sich oeffnende Empore. Die _Lutherzelle_ nach Brand 1872 erneuert. Im Innern der K. die Steinumrahmung eines _Levitensitzes_ A. 14. Jh. -- _Glasmalereien_ im Chor 2 H. 14. Jh. -- _Grabsteine_ der Adelheid v. Amera {~DAGGER~} 1298, gravierte und mit schwarzer Paste gefuellte Umrisszeichnung. _Grabst_. der Titularbischoefe Joh. v. Lepanto {~DAGGER~} 1316 und Ludwig v. Marronia {~DAGGER~} 1323 und des Professors Heinrich v. Frimar {~DAGGER~} 1354, alle drei ausgefuehrt ca. 1370-80 von derselben, geschmackvoll und eigentuemlich arbeitenden Hand (Meister der Barfuesser-K.), neu bemalt. Heinrich v. Meiningen {~DAGGER~} 1382 (Art des _Joh. Gehart_); Theodor Brun {~DAGGER~} 1462 (vom Meister des hl. Michael in S. Severi??). *Ursulinerinnen-K*. E. 13. Jh. Sehr einfacher, 1sch. Bau, dem spaeter ein noerdl. Ssch. hinzugefuegt wurde. Im O rck. geschlossen mit 3 hohen Fenstern. Im W Nonnenchor. Holzgwb. mit huebschem leichtem Rokokoornament. Ueber dem Eingang _Steinrelief_ mit der Anbetung der Koenige. -- Zahlreiche Grabsteine: mit eingeritzter Figurenzeichnung 1313-1445, mit reliefierter 1436-1540. Hochaltar mit gemalten Doppelfluegeln 2. H. 15. Jh. Auf einem Nebenaltar _Pietas_ (Holz) um 1420. Eine aeltere desgl., ueberlebensgross, im Klst. Ebendort _Wandteppiche_ aus 14. Jh. *Kaufmanns-K*. Schlichte Basilika des 13. und 14. Jh., Msch. rom., Sschiffe got. Die Tuerme zu Seiten des polyg. Chors erneuert, der noerdl. 1684, der suedl. 1859. -- Taufstein 15. Jh. mit 7 sitzenden Prophetenfigg. -- Gut kennen zu lernen die Erfurter Renaissancemeister _Friedemann_ Vater und Sohn: Kanzel 1598, Hochaltar 1625, Epitaphe Ziegler 1584, Tettau 1585, v. d. Sachsen 1592. *Allerheiligen-K*. Kleiner einfacher Bau, das Schiff in origineller Weise der Strassengabelung angepasst, Turm 2. H. 13. Jh. -- Hochaltar 1757. Pietas E. 14. Jh. Grabplatten mit geritzter Zeichnung 1381, 1405, mit Relief 1418, 1422, 1536; des Dr. Eberbach 1547 bez. AB; des G. Hupolt 1619 von _Friedemann d. J._ *Martins-K*. vom ehem. Cisterc.-Nonnen-Klst. Turm 1303 1sch. Langhaus 1483, 1755 mit flachem Tonnengewoelbe versehen. -- _Ausstattung_ bar. _Monstranz_ von _C. X. Stipeldey_ in Augsburg 1780. *Michaelis-K*. 14. Jh., einfach, erweitert 15. Jh., huebsche spgot. Sakristei mit reliefgeschmuecktem Erker. Guter bar. Orgelbau. -- _Crucifixus_ 1405, erstes sicheres Werk des Monogrammisten _i_, des tonangebenden Erfurter Bildhauers im 1. Viertel 15. Jh. Im Innern und auf dem kleinen Friedhof _Grabmaeler_ von Renss. bis Klassizismus. *Dreifaltigkeits-Kap*. 1500. Erkerchor mit Reliefschmuck. *Andreas-K*. Kleiner Bau des 13. Jh., whgest. 1418. -- Ueber dem Haupteingang _Kreuzigungsrelief_ um 1730 (zu vgl. mit dem Severisarkophag). Sandsteingruppe der _Beweinung_ ca. 1430-40 von einem Nachfolger des Meisters _i_. *K. des grossen Hospitals*. 1385, whgest. 1488. Rechteck mit 3seit. Schluss. -- _Epit_. Ziegler 1462, tuechtig. *K. des kleinen Hospitals*. _Gedenkstein_ der Stifter, der Schneidermeister Konrad von Duderstadt und Siegfried von Leubingen, ca. 1420-30. *Thomas-K*. spgot. Thomasrelief 2. V. 15. Jh. Kleiner _Schnitzaltar_ M. 15. Jh. *Wigperti-K*. 1475, Rechteck mit 3seit. Schluss. -- An der WFront 3 Statuen um 1430, handwerklich. Besser eine _Madonna_ um 1450. Im Kreuzgang _Kreuzigungsrelief_ aus der Nachfolge des Meisters _i_. -- Sakristei mit guter SpRenss.-Einrichtung. *Neuwerks-K*. Gegr. 1196. Total umgebaut im 15. und 18. Jh. -- Aussen _Madonna_ um 1380, feiner belebt und wahrer gefuehlt, als das meiste dieser Zeit (nicht von _Joh. Gerhart_). Eine zweite im Innern um 1400. Ziemlich praechtiger _Hochaltar_ um 1730. Der aeltere von ca. 1500 in der Sakristei. *Lorenz-K*. Gegr. 1140, Neubau 1413, veraendert im 17. Jh. -- Am SPortal _Sandsteinstatue_ des hl. Wenzel um 1450. Aussen neben dem Eingang _Epit. Buseloyben_ um 1430, an der SWand _Epit. Salfeld_ 1405. Im Innern Epit. der _Gebr. Eberbach_ 1581 von _Friedemann d. Ae._ -- Die Holzskulpturen der modernen Altaere von Antiquaren in Muenchen und Luebeck. *Egidien-K*. (Ilgen-K.). Alte, schon im 12. Jh. genannte Gruendung. Jetzt zu Wohnungen eingerichtet. Nur die oestl. Giebelwand zeigt kirchliche Bauformen. Unter der K. Durchfahrt vom Wenigenmarkt zu der einst befestigten Kraemerbruecke. Von einigen inzwischen abgebrochenen Kirchen haben sich die Tuerme erhalten: *Nikolai-Turm, Johannis-Turm, Benedikts-Turm, Bartholomaeus-Turm* (mit _Oelbergrelief_ vom E. 15. Jh.), *Pauls-Turm, Georgen-Turm*. Durchweg einfache spgot. Bauten. [*Rathaus**.* Der stattliche Bau von 1544-84 wurde 1869 abgebrochen; Einzelheiten im staedtischen Museum.] *Alte Universitaet* (Collegium majus) 1525 ff. Die Schauseite nach der Michaelisstrasse 1548-50; diese unveraendert; im Innern und an Nebengebaeuden vieles im 17. und 18. Jh. umgestaltet. -- Die sehr konservativ gesinnte Koerperschaft hat die Hauptfront zu einer Zeit allgemeinen Vordringens der Renss. in rein got. Formen errichten lassen; nur in der streng symmetrischen Komposition darf man den stillen Einfluss des neuen Stils erkennen. Die langgestreckte, 2stoeckige Front hat 7 Achsen. Das grosse Tor in der Mitte ist ein Prunkstueck geometrischer Kuenstelei. An den Doppelfenstern des Erdgeschosses regelmaessiger Wechsel von geraden Schluss- und Vorhangbgg.; die Fenster des Obergeschosses gleichmaessig rck.; an der Schmalseite veraendertes System; der alte Giebel im 17. Jh. durch einen Halbwalm ersetzt. Das Auditorium maximum "moeglichst im Anschluss an die fruehere Form" wiederhergestellt. *Collegium Saxonicum* in der Allerheiligenstr. 1542 in unbeholfener FrRen. *Wohnhaeuser.* _Haus zum Rebstock_ (Futterstr. 2) 1447. In einer Nische des dritten Stockes feine gleichzeitige _Madonna_. Der spgot. Bau noch in wesentlichen Zuegen erhalten. -- _Haus zum roten Stern_ (Allerheiligengasse 11) 1479. Fenster des Erdgeschosses 16. Jh. -- _Haus zur hohen Lilie_ (Friedrich-Wilhelmsplatz) 1538. Feine fruehe Renss. -- _Haus zum Greifenstein_ (Michaelisstr. 48). 1549. -- _Haus zum goldenen Rade_ (Marktstr. 50) 1554. -- _Haus zum goldenen Hecht_ (Anger 37) 1557. Typisches Portal mit Sitznischen am Gewaende; Steinmetzzeichen der beiden _Hans Friedemann_. -- _Haus zum roten Ochsen_ (Fischmarkt 7) 1562. Im 1. und 2. Geschoss antike Anordnungen; im 3. Geschoss Fenster mit gotisierenden Gewaenden; am Zwerchgiebel wieder Ordnungen. -- _Haus zum breiten Heerd_ (Fischmarkt 13) 1584, vielleicht von _Hans Friedemann d. Ae._ Die Ordnungen gleichmaessig durchgefuehrt; reiches, kraeftiges, an Heidelberg erinnerndes Detail. Im Erdgeschoss Netzgwb.; im Obergeschoss maechtiger Hausflur; Wendeltreppe. Die Wirkung durch moderne Erweiterung gestoert. -- _Haus __ zum grossen Christoph_ (Regierungsstr. 62). Altes Gasthaus. 1605. -- _Haus zum Stockfisch_ (Johannisstr. 169) 1607. Langbau, die Giebel ueber den Brandmauern. Im Erdgeschoss schachbrettartiger Wechsel glatter und ornamentierter Quadern, nach niederlaendischer Art. -- _Haus __ zum Mohrenkopf_ (Johannisstr. 168) 1610, *K. Regierung,* ehemals kurmainzische Statthalterei. Die langgestreckte Fassade aus zwei disparaten Teilen zusammengesetzt, rechts Patrizierhaus der Renss. "zum stolzen Knecht" mit schoenem Erker bez. 1540, Mitte und linker Fluegel unter Statthalter v. Boyneburg 1710-20 von einem nach den Wienern Fischer und Hildebrand orientierten Meister (_M. v. Welsch?_ _M. Dreysigmark?_). Schoener Festsaal in massvollem Spaetbarock, die Stuckaturen von _August Groeninger_ aus der bekannten Muensterer Kuenstlerfamilie, die Plafondmalerei schwach. *K. Haupt-Steueramt* 1695 fuer Lothar v. Schoenborn, Erzb. von Mainz und B. von Bamberg. Auf dem Fischmarkt *Roland* als roemischer Krieger, 1691 von _Israel v. d. Milla_, einem niederlaendischen (?) Italisten, der Kopf nach dem Moses Michelangelos. An der Ecke Regierungs- und Eichenstr. *Neptun* von einem ehemaligen Brunnen um 1700. _ERLABRUNN._ UFranken BA Wuerzburg. *Dorf-K.* Neubau 1655. Anlage in got. Tradition. Stuckierte Flachdecke, Engelskoepfe in Kassetten. Schwere Bar.Portale. -- _Kanzel_ und _Taufstein_ aus der Erbauungszeit. -- _Bildstock_ 1601, gotisierend. _ERLACH._ UFranken B A Ochsenfurt. *Pfarr-K.* Got., im 18. Jh. veraendert. -- 7 adlige _Grabsteine_ (meist Seinsheim) von 1540-82; ein aelterer (1493). _Bronzeplatte_ mit Inschr. und Wappen (Hauschild von Hirschau). *Schloss,* Wasseranlage mit 8eck. Umfassung, im Hof huebsche Renss.Laube 1545. _ERLAU._ K. Sachsen AH Rochlitz. *Dorf-K.* Schiff mit Holzdecke, gewoelbter 3/8 Chor in sorgfaeltiger Durchbildung. Das 4fluegelige _Altarwerk_ (aus der Rochlitzer Kunigunden-K.) innen geschnitzt, aussen gemalt, A. 16. Jh. _ERMLITZ._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg. *Dorf-K.* mit OTurm, in dessen Erdgeschoss das Altarhaus; keine Apsis. _ERMSLEBEN._ Pr. Sachsen Mansfelder Gebirgskreis. *Stadt-K.*, gaenzlich deformiert, interessant nur die Spur ehemaliger rom. OTuerme. -- _Grabst_. 1561, 1602. _ERSHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* bar. 1688. Turm gotisierend 1562. Grosser Bar.-Altar. _ESCHDORF._ K. Sachsen AH Pirna. *Dorf-K.* 1sch. mit Holzdecke. Rom. Portal. _Sakramentsnische_ 1524. Gemaltes _Altarwerk_ bez. 1588. C G (_Christoph Grohmann?_). _ESCHEFELD._ K. Sachsen AH Borna. *Dorf-K.* Chor in spgot., Portal in spaetrom. Formen. -- Spgot. _Altarwerk_ mit 2 festen und 4 beweglichen Fluegeln. _Glocken_ 14. Jh. _ESCHENSTRUTH._ Kr Cassel-Land. *Dorf-K.* Unter juengeren Veraenderungen der rom. Kernbau erhalten, am besten im WQuerturm mit doppelbogigem Durchgang ins Schiff. Im Fenster des schon ursp. rck. Chores kleines spgot. _Glasgemaelde_. _ESCHWEGE._ RB Cassel Kreisstadt. *Markt-K. S. Dionys.* Chor 1460, Sch. 1466, Turm 1. H. 14. Jh. -- Hallenkirche von 4 Jochen, 1sch. polyg. Chor. Schafte rund mit 4 Diensten, nur die letzteren mit Kaptt. Die Schildbgg. des Msch. Gwb. ca. 2,5 m hoeher als die Scheidbgg. WTurm einspringend. *Neustaedter S. Katharinen-K*. Chor 1446-74, Sch. 1484-1521, Turm 1374 mit neugot. Aufbau. -- Hallenkirche von 4 Jochen, Schafte rund mit 4 Diensten und Laubkaptt., welche sich auch um die Schafte ziehen. Reiche Netzgwbb. -- _Kanzel_ 1589 mit 3 Reliefs. *S. Nicolaus-Turm*. 1455, Zopfdach. *Schwarzer Turm*. Einziger Rest der vor 1083 gegr. Cyriakus-Abtei. Einfacher Bruchsteinbau mit wenigen kleinen rundbg. Fenstern. *Hospitals-K. S. Elisabeth*. Gegr. 1278, erneuert 1466. Nur die suedl. Mauer der K. und ein Teil des Kreuzganges stehen noch. *Schloss*. Beg. 1386, erneuert 1581, sprom. mit got. Erinnerungen. *Ballhaus*. 1578. _ESPENFELD._ Schwarzburg-Sondersh. LA Arnstadt. *Dorf-K.* OTurm rom. zu got. 1/2kr. Apsis mit rundbg. Fensterschlitzen. _ESPERSTADT._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. *Dorf-K.* Turm mit gekuppelten rom. Schalloeffnungen und vermauerter Rundbogentuer. Umbau 1612. _ESSELBACH._ UFranken BA Marktheidenfeld. *Pfarr-K.* erb. 1779; gleichzeitig die Ausstattung. -- _Holzfig_. St. Barbara aus _Riemenschneiders Werkstaette_. -- Spgot. _Glocken_. _ESSFELD._ UFranken BA Ochsenfurt. *Pfarr-K.* 19. Jh. Erhalten der 5geschossige spaetrom. Turm, 13. Jh., bar. Haubendach. _ESTENFELD._ UFranken BA Wuerzburg. *Dorf-K.* Posthum got. 1614. Chorturm im Unterbau rom. Bar. Portal 1690. Stuckdecke um 1720. -- _Hochaltar_ E. 18. Jh. mit Gemaelde von _Bolsterer_ 1708. Reiche _Kanzel_ von _J. G. Moritz_ 1753. _Marienstatue_, Holz, 1. H. 14. Jh. *Hof des Karthaeuserklst*. Engelgarten 1668. -- An den Strassen der naechsten Umgebung zahlreiche (9) _Bildstoecke_. _ETTENHAUSEN._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen. *Dorf-K.* rom. Anlage, umgebaut 1554 und 1706. _ETTERSBURG._ Sachsen-Weimar VB Weimar. In der modernen *K.* _Doppelgrabstein_ des Ludwig von Blankenhain und seiner Gemahlin aus A. 14. Jh. (duerfte aus der Klosterkirche Oberweimar hierher verschleppt sein). *Schloss* ganz einfach. _ETTLEBEN._ UFranken BA Schweinfurt. *Dorf-K.* A. 18. Jh. *Dorf-Brunnen*. Malerische Anlage auf acht jonischen Saeulen mit Kuppel. _ETWASHAUSEN._ UFranken BA Kitzingen. *Kirche*. 1741. Ein geistreich hingeworfener Gedanke _Balthasar Neumanns._ Kreuzanlage mit wenig verlaengertem WArm; das Mittel in den Winkeln durch Kreissegmente erweitert; nach konzentrischem innerem Kreise angeordnet 4 Paar gekuppelter dorischer Saeulen, durch einen Durchgang von der Wand getrennt. 3 Sll. hinter dem Altar. Die kleine Kirche voll perspektivischen Reizes. Sie ist undekoriert geblieben. Die Kuppel ganz flach und durch Stichkappen von den Kreuzarmen her zerschnitten. Nicht gluecklich, wie oefters bei Neumann, die Lichtfuehrung. Am westl. Ende ein eleganter Turm, neben dem die Ecken des Schiffs abgerundet zurueckweichen. _EUERBACH._ UFranken BA Schweinfurt. *Kath. Dorf-K*. von 1742. Inneneinrichtung aus derselben Zeit. *Prot. Dorf-K*. Chor und Turm spgot. Verschiedene _Renss.-Epitaphe_. *Schloss* um 1600. _EUERDORF._ UFranken BA Hammelburg. *Dorf-K.* Typischer Juliusbau von 1602, nach Brand 1872 stark erneuert. Reste von spgot. _Altarplastik_ in der Richtung _Riemenschneiders_; der Salvator aehnlich dem in Bibelried. _EUERHAUSEN._ UFranken BA Ochsenfurt. *Pfarr-K.* 1730. Mit guter, etwas juengerer, schoener rok. Ausstattung. Der isolierte Turm ursp. Torturm der ma. Kirchhofsbefestigung, umgebaut E. 16. Jh., Juliuswappen. -- _Glocke_ 13.-14. Jh. _EUSSENHAUSEN._ UFranken BA Mellrichstadt. *Dorf-K.* Turm frgot. Langhaus 1614. WFassade 1745. Am Turm eingemauert interessante frgot. sitzende _Madonna_ (stark beschaedigt). Hinter dem Hochaltar Reste von _Wandmalereien_ aus 1. H. 15. Jh. _EUSSENHEIM._ UFranken BA Karlstadt. *Pfarr-K.* 1620 mit Chor-Turm aus 13. Jh. -- _Pietas_ um 1500. -- Vor der K. grosser, reicher steinerner _Prozessionsaltar_ A. 17. Jh. *Kellerei*. Charaktervoller Bau von 1638. _EYBA._ Schwarzburg-Rudolstadt. LA Rudolstadt. *Dorf-K.*, im O rom. Chor-Turm, andere Teile frgot. und Zopf. *Edelhof* der Herren v. Koenitz, gutes Beispiel fuer Anlagen dieser Art aus dem 16. Jh. (Inschr. 1555, ein2elne Teile 17. Jh.). _EYERSHAUSEN._ UFranken BA Koenigshofen. *Dorf-K.* Flotter Rok.-Bau um 1750, glueckliche Fassade mit WTurm. Elegante gleichzeitige Einrichtung. _Deckenbild_ (Huldigung der hl. 3 Koenige) von _Gg. Anton Urlaub_ 1753 (1909 restaur.). _EYRICHSHOF._ UFranken BA Ebern. *Schloss* (v. Rotenhan) 1530 und 1584 (renoviert 1847 und 1883), 2fluegelig mit Rundtuermen; auf der NSeite schliesst sich ein Rokokofluegel (um 1730) an. Inmitten eines praechtigen Parkes. -- Bmkw. _Einrichtung_: besonders gute _Renss. Schraenke_ (Schweizer Arbeiten) und reiche europaeische _Porzellansammlung_. *Schlosskap.* Spaetbar. Bau (1686) mit stuckierter Decke. -- Zinnerne _Taufschuessel_, schoen sprenss. _F_ _FAHR._ UFranken BA Gerolzhofen. Auf dem Friedhof bmkw. *Kreuzigungsgruppe*, Sandstein, 3/4 lebensgross, ausgefuehrt etwa 1430-40, doch zurueckgeblieben (wie das bei handwerklichen Arbeiten oft vorkommt) auf der Stilstufe von 1400. _FAeHRBRUeCK._ UFranken BA Karlstadt. *Wallfahrts-K. Mariae Himmelfahrt*. 1686-98. Kraftvoller Bar. Bau in der Richtung _Petrinis_, 1sch. mit schmalem Kreuzgwb., gute Aussenarchitektur. Turm im NO. _Ausstattung_ aus der Erbauungszeit. _Blatt_ des Hochaltars von _O. Onghers_ 1695. Grosse _Madonna_, Holz, von _P. Wagner_ 1798. _FALKEN._ Pr. Sachsen Kr. Muehlhausen. *Dorf-K.* Schiff und Turm 1500, der gerade schliessende Chor frgot. [Eine rom. Kapelle auf dem Gottesacker 1863 abgegetragen.] Das *"Schloesschen"* von 1556 ist ein ehemaliges v. Keudellsches Gerichtshaus. _FALKENBERG._ RB Cassel Kr. Homburg. *Burgruine*. War 1250 schon vorhanden. _FALKENHAIN._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.* Rom. Anlage. -- 6 _Grabmaeler_ 1579-1725. *Herrenhaus*. Ursp. Wasserburg des 16. Jh. _FALKENSTEIN._ Pr. Sachsen Mansfelder Gebirgskreis. *Schloss*. Interessante Anlage mit rom. Bergfried und Wohnraeumen aus 16. Jh. _FAMBACH._ RB Cassel Kr. Schmalkalden. *Dorf-K.* Turm rom., oben got., mit 4 Schuetzenerkern. Im spgot. Langhaus Emporen und bemalte Decke. 1778. -- _Kanzel und Altar_ 1617, 1623, Holz, in guter SpRenss. FARNRODA, Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Dorf-K.* 1667. Gute _Schnitzbilder_ von ehemaligen Altaeren um 1508. _FASANERIE._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Jagdschloss* des Herzogs von Meiningen, erb. E. 18. Jh. Die im klassizistischen Stil ausgefuehrte Einrichtung des Saales und einzelner Zimmer mit den alten Tapeten und den auf die Waende geklebten allegorischen Bildern, auch einzelnen charakteristischen Moebeln und Oefen derselben Zeit, grossenteils unversehrt erhalten. _FECHENBACH._ UFranken BA Marktheidenfeld. *Pfarr-K.* erb. 1732. Am _Pfarrhof_ Sandsteinfig. der Madonna um 1400. *Burgruine Kollenburg*. Ziemlich gut erhaltene, typische Renss. Anlage mit aelteren Resten, an der SSeite des Palas rom. _FECHHEIM._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Dorf-K.* Der (seiner alten Detailformen beraubte) rom. OTurm steht zwischen dem spgot. polyg. Altarhaus und dem Lhs. (Emporensaal) von 1702. -- 3teiliges _Altargemaelde_ bez. 1480, sehr rest. -- Befestigter _Kirchhof_ _FEILITSCH._ OFranken BA Hof. *Schloss* 1747. _FELDECK_ siehe Dietlas. _FELSBERG._ RB Cassel Kr. Melsungen. *Stadt-K.* Spgot. 1sch. flachged. Gewoelbter polyg. Chor. *Kirchhofs-Kap.* Rom. und spgot. *Burgruine* mit hohem Rund-Turm. _FILKE._ UFranken BA Mellrichstadt. *Mauerschedel.* Ruine einer im 14. Jh. zerstoerten Kirchenbefestigung. Kreisrunde Anlage mit an die Mauer angebauten Gaden. Kirchenruine rom. _FINDELBERG._ UFranken B A Koenigshofen. *Wallfahrts-K.* 1570, 1672, 1780. _FISCHBACH._ UFranken BA Ebern. *Schloss*. Malerische Baugruppe um 1530. Gegenueber Kapelle von 1756 mit huebscher Aussengliederung. _FLADUNGEN._ UFranken BA Mellrichstadt. *Stadt-K.* Turm frgot. Langhaus 17. Jh. Einheitliche Ausstattung aus M. 18. Jh. *Rathaus* 1628. Viergeschossige Anlage mit Volutengiebeln. Gut erhaltene *Stadtmauer* mit starken Tuermen, interessant die auf den Mauern lose aufgebauten Steinhaufen, die Tore abgebrochen. _FLEMMINGEN._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg. *Dorf-K.* Der jetzt in der Mitte stehende Turm war ursp. Chor-Turm; Chorverlaengerung 1490. Wohlerhaltenes rom. Portal um 1200. Im _Tympanon_ 2 Quadranten mit stilisierten Blumen, am Gewaende die eine Sl. mit senkrechter Kannelierung, die andere mit gewundenem Tau. _FLEMMINGEN._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg. *Dorf-K.* um 1150; die einfache rom. Anlage mit Chor-Turm, Halbkuppelapsis, Saeulenportal wesentlich erhalten. _Kanzelaltar_ 1739. _FLOeHA._ K. Sachsen AHauptstadt. *Stadt-K.* 1741 (rest. 1880). -- Altar mit bmkw. Gemaelden um 1525, verwandt dem in St. Nikolai zu Dippoldiswalde. _FORCHHEIM._ K. Sachsen AH Marienberg. *Dorf-K.* 1719 von _George Baehr_ und _Fehre_, zentrale Anlage aehnlich der K. in Schmiedeberg; die farbige Dekoration noch aus der Erbauungszeit. -- _Taufstein_ 1725, reiche, tuechtige Arbeit. Altar mit _Gemaelde_ von _Butzaeus_. *Schloss*. Einfacher Bau von 1558. _FORCHHEIM._ OFranken BAmtstadt. *Martins-K*. 823 zuerst erwaehnt, 1335-1803 Collegiatstift. -- 3sch. Halle mit erhoehtem Msch. Dieses hat flache Kassettendecke, Sschiffe und Chor Rippengwbb., die 1720 durch _J. Vogel_ aus Bamberg stuckiert wurden. Im S Reste eines rom. Qsch. Im N neben der Fassade spgot. Turm mit welscher Haube von 1669. -- _Hochaltar_ 1696 von _Neuner_, 1837 veraendert; _Apostelaltar_ 18. Jh., Gemaelde von _Oswald __ Onghers,_ Skulpturen von _Goldwitzer_. -- An den Pfll. des Msch. 8 _Gemaelde_ auf Holz in der Richtung _Wolgemuts_, vorn Passion Christi, hinten Legende des hl. Martin; 3 _Gemaelde_ (Christoph, Nikolaus, Wenzel) um 1500 vom alten Hochaltar. -- _Skulpturen_. Im _Inneren_: Im Msch. und Chor 12 _Apostel_, Holz, aus E. 15. Jh., doch nur in einem entfernteren Sinn der Schule des _Veit Stoss_ zuzurechnen. In der Marien-Kap. _Pietas_, Holz, recht tuechtige Arbeit des fruehen 16. Jh. _Derselbe_ Gegenstand in veraenderter, dem Schoenheitsideal des Klassizismus besser zusagender Komposition auf dem Maria-Schmerz-Altar vom bambergischen Hofbildhauer _Kamm_ 1786. Sehr interessant das 8figurige Relief in Lindenholz mit dem _Abschied Christi von seiner Mutter_, nach 1520 von einem guten, noch nicht naeher festgestellten Nuernberger Kuenstler mit Erinnerungen an _Stoss_ und _Duerer_. _Epitaphe_ des Ph. v. Egloffstein 1558 von _Peter Dell d. J._ in Wuerzburg; des E. G. Pfersfelder 1590 von _Hans Werner_ in Bamberg. Am _Aeusseren_: Neben dem WPortal Martin und Barbara, 14. Jh., Eustachius 18. Jh., am Chor Kolossalfigur Christi 14. Jh., Holzkruzifix A. 16. Jh., recht gut; Oelberg aus Sandstein A. 16. Jh. im gewoehnlichen Schema, aber durch Kraft des Ausdrucks und sorgfaeltige Gewandung die Durchschnitts-Oelberge ueberragend. *Marien-Kap*. soll von _Otto v. Bamberg_ A. 12. Jh. erbaut sein; rom. Reste nicht erkennbar; einfacher, 1sch. flachgedeckter Raum, jetzt mit Rokokostuckierung. Am rok. Hochaltar spgot. _Skulpturen_. _Oelberg_ von Ton M. 15. Jh. *Spital-K*. Einfach spgot., die flache Decke im 18. Jh. stuckiert. 5 _Tafelgemaelde_ der Nuernberger Schule E. 15. Jh. *Franziskaner-K*. 1690. *Schloss*. Gruendung der sp. Merovingerzeit; einziger Rest aus rom. Zeit das an der Fassade eingemauerte Relief mit Basilisk. 1353-63 als Bischoefl. Bambergische Residenz hergestellt; noch oefters umgestaltet; 4geschossiger steinerner Kastenbau mit Rueckgebaeuden in Fachwerk um 1558. Stilgeschichtlich wichtige _Wandgemaelde_ 1831 und 1907 freigelegt; nur die letzteren befriedigend rest. Rest eines groesseren Zyklus um 1353 die 3 Propheten der Hauskapelle. Ebenda Anbetung der drei Koenige, Verkuendigung Mariae und Juengstes Gericht. Von verschiedenen Haenden, aber zeitlich einander nahe (1390-1400). Italienische Anklaenge durch boehmische Vermittlung, zugleich Vorbereitung auf den Nuernberger Stil des fruehen 15. Jh. Im Erdgeschoss Darstellungen, die von H. Kehrer als Satiren auf Koenig Wenzel (?) gedeutet wurden. *Rathaus*. Spgot. Fachwerkbau, teilweise 1535 in FrRenss. *Katharinenspital*. Schoener Holzbau 1611. *Nuernberger Tor*. 1698. _FOeRDERGERSDORF._ K. Sachsen AH Dresden-A. *Dorf-K.* Architekturlos; huebscher _Schnitzaltar_ mit Relieffluegeln um 1510. _FRANKENBERG._ K. Sachsen AH Floeha. *Stadt-K.* 1741. -- *Herrenhaus*. 1553. _FRANKENBERG._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Burgruine*. Sitz des 1293 ausgestorbenen gleichnamigen Geschlechtes. Der Bergfried aus sehr grossen Buckelquadern noch 24 m hoch erhalten. Sonst zusammenhanglose Truemmer. Zerst. 1448 und 1525. _FRANKENBERG._ RB Cassel Kreisstadt. *Liebfrauen-K*. 1286 bis 1357, Chor gew. 1353, Turm voll. 1359. Gr. und System folgt der Elisabeth-K. in Marburg, und die Aehnlichkeit der Anlage wuerde noch groesser sein, waere nicht der Chor nur im ersten Joch nach dem ursp. Plan ausgefuehrt, dann aber breiter und hoeher fortgesetzt. Einspringender WTurm, daher im Msch. 4 Joche, in den Ssch. 6 Joche. Ganze L. ursp. 46, jetzt 59, Br. 17,5 (Msch.: Ssch. = 8,7 : 4,4), H. 12. Die runden Pfll. mit 4 Diensten, verhaeltnismaessig sehr stark. Das lockere Blattwerk der Kaptt. dem Kern aufgeheftet. Im Querschnitt die Gwbb. von genau gleicher Scheitelhoehe, die Scheidbgg. und saemtliche Bgg. der Ssch. stark gestelzt. Die Fenster sind bei der hohen Lage des Kaffgesimses nicht uebertrieben schlank, 2teilig, im Masswerk ein spitzbg. Vierpass mit 2 Dreipaessen. Das Dach ist allen 3 Schiffen gemeinschaftlich und deshalb im First hoeher als das Dach des Qsch. Das Kranzgesims um die Strebepfll. herumgekroepft. Einfach roehrenfoermige Wasserspeier. An der WFront das Dach abgewalmt, so dass die Mauer horizontal abschliesst. Der Turm steckt mit seinem ersten Obergeschoss halb im Dach, so dass erst das dritte (letzte) ganz frei wird. Er schliesst mit Balustraden und leicht zurueckspringenden 4 Giebeln, der maessig hohe Helm 8seitig. -- Huebsches _Wandtabernakel_ 2. H. 14. Jh. -- _Kanzel_ von Stein 1554. -- _Balkenkoepfe_ der ehemaligen Empore, meisterlich geschnitzt von _Phil. Soldan_ 1529. *Marien-Kap.* Etwa 1380. Hervorragender Prachtbau. Der suedoestl. Diagonalseite des suedl. Kreuzarmes der Hauptkirche angebaut. Da auf normale Orientierung Gewicht gelegt wurde, hat der Gr. unregelmaessig zentralisierende Gestalt: der groessere Teil umschreibt 5 Seiten des 8Ecks, ein 3 eck. Raum vermittelt zum Qsch. der Hauptkirche. Die Mauerhoehe ist der des Qsch. gleich. Ein hohes Pyramidendach kroent das schlanke Polygon. Die Behandlung ist sehr reich und glaenzend, in jener schulgemaessen Reinheit, Schaerfe und Eleganz, die fuer jene Epoche das Hoechste war. Demn Aeusseren war ein sehr reicher Statuenschmuck, ca. 30 Stueck, zugedacht und scheint auch ausgefuehrt gewesen zu sein. Auch vom Reichtum des Innern vieles verstuemmelt. Erhalten der sehr bmkw. _Altar_. Die Mensa getragen von 3 Standfigg. (sehr beschaedigt). Hohes, 3teiliges Retabulum von feinster Arbeit. Erstes Glied eine niedrige 9teilige Arkatur, der Apparat der Strebepfll., Fialen usw. gleichsam Miniatur in Stein; im Hauptgeschoss 3 Blendbgg. fuer Statuen, wieder aufs reichste architektonisiert; im dritten Glied 7teilige Arkatur; unter den Bogenlinien kommt schon einigemal der Eselsruecken vor; sonst der Formencharakter einer etwas pedantischen Hochgotik streng festgehalten. *Spital-K*. (reformiert). Kleiner 1sch. spgot. Bau. Bmkw. die reichgegliederten und mit Wappenschildern gezierten Kragsteine 1515. *Cisterc.-Nonnen-Klst*. S. Georgenberg. Jetzt Amtshaus und sehr verbaut. Die Kapelle (Stall) rom. 13. Jh., sonst 14. und A. 16. Jh. *Rathaus*. Fachwerk von 1509, Erdgeschoss verputzter Steinbau, die 2 Obergeschosse beschieferter Fachwerkbau, mehrere Erker mit Spitzdaechern; trotz der duerftigen Herstellung aus neuerer Zeit wirkt der Bau in der Gruppierung noch immer huebsch und lebendig. _FRANKENHAUSEN._ Schwarzb.-Rudolst. Amtsstadt. *Oberkirche*. Reste einer rom. Anlage, deren ursp. Form schwer zu erraten. -- _Grabdenkmaeler v. Biela_ 1773; Oberst _Mayer_ 1667 saubere, tuechtige Arbeit; andere wenigstens kostuemgeschichtlich bmkw. _Werner_sches _Erbbegraebnis_ mit Eisengitter A. 18. Jh. *Unterkirche*. Chor spgot., polyg. Schluss mit Pfll. in der Mittelachse. Lhs. 1691. Die Ssch, haben Logen in 3 Raengen auf massiven Pfll. mit Korbbgg. Im Msch. flaches Holzgewoelbe. -- _Taufstein_ aus Marmor, _Altarleuchter_ und _Taufschale_, alles fuer diese Zeit und Gegend bmkw. gut gearbeitet. _Tafel_ mit den Portraets von Luther, Melanchthon und Johann dem Bestaendigen (Schule _Cranachs_). *Rathaus* 1448, vereinfacht erneuert. (Ein Gemaelde gibt den alten Bestand.) *Pfaennerschafts-Haus*. Sitzungszimmer 1615. *Fuerstl. Schloss*. Grosser, einfacher Bau des 17. und 18. Jh. *Wohnhaus* Burmann, Klosterstrasse. Zierliches Detail im Uebergang von Got. zu Renss. Alte Decken. _FRANKENHAUSEN_ (Altstadt). Schwarzburg-Rudolstadt. *Kirche*. Rom., rck. mit 1/2kr. Apsis, skulpierte Pfeilerkapitelle -- An der Apsidenkuppel erloschenes Gemaelde, _Juengstes Gericht,_ um 1300. Darueber zweite Farbenschicht mit spgot. Rankenwerk. _FRANKENSTEIN_ b. Salzungen Kr. Meiningen. Von der alten *Burg* nur bescheidene Reste erhalten. Der jetzige burgartige Aussichtsturm E. 19. Jh. _FRANKENTAL._ K. Sachsen AH Bautzen. *Dorf-K.* 1587 und 1607. -- Schoenes _Altargeraet_ E. 17. Jh., Dresdener Beschau. -- _Grabdenkmaeler_ 18. Jh. _FRAUENBERG._ RB Cassel Kr. Marburg. *Burgruine*. 1252. _FRAUENBREITUNGEN._ Sachs.-Mein. LA Meiningen. *Pfarr-K.* Turm rom., Kirche 1615. Einfacher Saalbau mit spitzbg. Fenstern und Emporen, an deren Bruestungen 49 _Gemaeldefelder_. Wertvoller _Fluegelaltar_ bez. 1518, im Schrein 3 gute Schnitzfigg. in fraenkischem Schulcharakter, auf den Fluegeln Reliefszenen, aussen Gemaelde nach der Duererschen Kupferstichpassion. Grabsteine unerheblich -- _Glocken_ 1616. *Edelhof* (v. Gleichen) renss., malerische Diele. Ehem. *Amtshaus* 1606, verputzter Fachwerkbau, Stuckdecken. *Gerichtslinde*. Kreisrund ummauert, 4 Eingaenge mit Stufen. _FRAUENHAYN._ K. Sachsen AH Grossenhain. *Kirche*. Backsteinbau 14. Jh., 1580 NSchiff angebaut. Ueber dem Chor bmkw. got. Dachstuhl. _FRAUENHORST._ Pr. Sachsen Kr. Schweinitz. *Dorf-K.* Um 1300 aus Feldstein; rck. mit 3 spitzbg. Fenstern in der OWand. -- Spgot. _Schnitzaltar_. _FRAUENPRIESSNITZ._ Sachsen-Weimar VB Apolda. Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst*. 13. Jh., erneuert im 17. Einschiffig mit polyg. Chor. An der NSeite nebenschiffartiger, 2geschossiger Anbau mit Herrschaftsempore und Gruft der Schenken v. Tautenburg; schoene Metallsaerge. *Domaenengebaeude* mit stattlichem Portal 1605, toskan. Rustika-Sll., Triglyphenfries, Kroenung mit Ritterfiguren von verhaeltnismaessig guter Bildung. _FRAUENROTH._ UFranken BA Kissingen. Ehem. *Cist.-Nonnen-Klst*. Gegr. 1231. Erhalten der schlichte sprom. Stiftungsbau, 1sch., 1/2kr. Apsis und rundbg. Portal. (Empore ausgebrochen). -- Ein kostbarer Schatz das _Grabmal_ des Minnesaengers Otto v. Botenlauben (aus dem Geschlecht der Grafen v. Henneberg) {~DAGGER~} 1266 und seiner Gemahlin Beatrix, ausgefuehrt etwa 1280-1300. In der poesievollen Idealisierung hoefischer Vornehmheit unerreicht. Stilistisch mit der thueringisch-saechsischen Gruppe in Zusammenhang, den verwandten Stuecken in Reinhardtsbrunn und Erfurt kuenstlerisch ueberlegen, dem Wiprecht von Groitzsch in Pegau nicht nachstehend. Wahrscheinlich aus Frauenroth verschleppt und von demselben Meister die Madonna in Lauter. _FRAUENSEE._ Sachsen-Weimar VB Eisenach. Ehemalige *Cisterc.-Klst.-K*. 1860 abgebrochen. Erhalten ein rom. Kragstein mit Loewenkopf. -- *Herrenhaus* 1632. _FRAUENSTEIN._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde. *Stadt-K.* Nach Brand 1869 mit Benutzung der Umfassungsmauern erneuert. *Burgruine* aus Ma. und Reste eines palastartigen Baues von 1614. *Schloss.* 1585-87. Zwei Fluegel rechtwinklig zusammentossend, durch stattlichen Treppen-Turm verbunden. Portalbau in strenger toskan. Ordnung. _FRAUREUTH._ Reuss ae. L. LA Greiz. *Dorf-K.* 1733, gross, nuechtern. _FREIBERG._ K. Sachsen. A Hauptstadt. *Marien-K.* ("Dom"). Wesentlich nach Brand 1484, voll. 1501. Bei dieser Erneuerung wurden Mauerteile des rom. Baus von E. 12. Jh. fuer den OBau vernutzt, woher z. T. dessen unregelmaessige Gestaltung; ferner erhielt sich unversehrt die "goldene Pforte" am suedl. Qsch. Die zwei unvollendeten WTuerme setzen fuer das Schiff eine groessere Breite voraus; aus welcher Zeit stammen die Grundmauern? Der spgot. Neubau ist Hallenkirche. Die 3 Schiffe von gleicher Breite, sehr schlanke kaempferlose 8eckige Pfll. mit konkaven Flaechen, Netzgwb. ohne Scheidbgg. Die Strebepfll. zum groessten Teil nach innen gezogen; zwischen ihnen Emporen mit ausgekragtem Vorsprung um jeden Pfl. Diese seither in Sachsen beliebt gewordene Emporenanlage hier zum ersten Mal. _Die goldene Pforte_. So genannt nach der ehemaligen Vergoldung einzelner Teile, die zum polychromen System gehoerte. Urkundliche Anhaltspunkte zur Datierung fehlen; die stilistischen weisen auf das zweite Viertel des 13. Jh. Dank langjaehriger Verbindung mit dem (im 19. Jahrh. beseitigten) spgot. Kreuzgang gut erhalten; seit 1902 moderner Schutzbau. -- Der Hoehepunkt der so reich entfalteten sprom. Portalkunst. Die erreichte Harmonie der Erscheinung ist um so bewunderungswerter, als hier zwei grundverschiedene Traditionslinien, die deutschrom. und die franzoesisch-got., zusammentreffen. Die erste behaelt im kuenstlerischen Wollen die Herrschaft. Das Neue, von Frankreich angeregt, ist die umfassende Verbindung von Architektur und figuerlicher Plastik. (Ein Wettbewerb um die Prioritaet besteht nur mit dem Fuerstenportal am Bamberger Dom; er kann nicht mit Sicherheit entschieden werden; im architektonischen Detail manches mit dem Bamberger Georgenportal, anderes mit der italisierenden Koenigslutterer Schule verwandt.) Waren auch der Architekt und der Plastiker verschiedene Personen, so ist doch die Komposition, die nur dem ersteren angehoeren kann, ganz einheitlich. Um den verlangten Reichtum voll entwickeln zu koennen, ist das Gewaende sehr tief angelegt: 9 Rueckspruenge mit 5 Sll. und 4 Pfosten, entsprechend die Zahl der Bogenlaeufe(3) und der Kaempfer so angelegt, dass es im Gr. eine regelmaessige Zickzacklinie von gleicher Seitenlaenge bildet. (So schon an dem uebrigens nuechternen Naumburger Hauptportal.) Der entscheidende Unterschied gegenueber dem franz.-got. Schema liegt darin, dass die Statuen (dort in dichter Reihung) mit den Sll. wechseln und dass sie, was fuer das statuarische Motiv eine freiere Darstellung ergibt, nicht mit Sll. verwachsen sind, sondern an den ausgemachten Kanten der Pfosten stehen. Ganz franzoesisch (in Bamberg unbekannt) ist die alternierende Besetzung der Archivolten mit Statuetten. Auch das gegenstaendliche Programm ist franzoesisch; es draengt in ein einziges Portal zusammen, was an franzoesischen Kathedralen meist auf drei verteilt wurde. -- Im Mittelpunkt der ganzen Komposition steht das Tuerbogenfeld mit der Anbetung der drei Koenige -- Mariens hoechster Ehrentag im irdischen Stande. Darueber, in der ersten Archivolte, ihre Kroenung im Himmel; von ihr, wie von Christus, werden nur Kopf und Schultern sichtbar; in ganzer Figur die Engel. Die uebrigen drei Archivolten tragen Bestandteile des Juengsten Gerichts; die aeusserste die Auferstehung des Fleisches, in den kleinen Figuren ein merkwuerdiger Reichtum an Bewegungsmotiven und eine sehr achtbare Wiedergabe des Nackten; die mittleren Apostel, Evangelisten, Abraham, der die Seelen in Empfang nimmt, die Taube des H. Geistes. Unter den Gestalten am Gewaende erkennt man sicher links Daniel, die Koenigin von Saba, Salomo, Johannes d. T., rechts Aaron und David; neben ihm die Ecclesia. -- Aus derselben Schule des 13. Jh. haben sich noch einige andere Werke, sehr verstuemmelt, aber doch mit Spuren hohen Wertes, erhalten: zwei kleine _Bogenfelder_ und eine _Hochrelief-Platte_, aus den Umrissen Moses und die eherne Schlange erkennbar, sicher zu einer Kanzel gehoerig (vgl. Wechselburg), jetzt im Albert-Museum. [Auf dem zerstoerten rom. _Lettner_, der, nach Fragmenten zu urteilen, aehnlich dem Wechselburger aufgebaut war, stand die jetzt im Dresdener Altertums-Verein aufbewahrte _Kolossalgruppe_ der Kreuzigung, aus Eichenholz geschnitzt, die Figuren 2,2 m h.]. -- _"Tulpenkanzel"_ um oder nach 1500. Bizarrer Naturalismus der Erfindung, kuenstlerische Feinheit der Formenanschauung, hoechste Virtuositaet der aufgeloesten Steinmetzarbeit. Die Buehne als grosser Blaetterkelch mit den Halbfiguren der Kirchenvaeter, getragen von 4 ganz ins Lichte ausgearbeiteten Stengeln, zwischen deren Verschlingungen Engelskinder sich tummeln. Der Treppenaufgang imitiert roh zusammengeschlagene Baumaeste und Bretter. An ihrem Fusse sitzt ein Mann in Handwerkertracht (etwa der Meister, der Predigt lauschend), hoeher auf dem mittleren Baumstamm ein juengerer Mann (wohl der Geselle), der mit Ruecken und Armen die Treppe zu stuetzen sich anstrengt; dazu zwei hockende Pinscherhuendchen, waehrend auf der anderen Seite zwei Loewen Wache halten. -- _"Bergmannskanzel"_ 1638, die Architekturformen noch in ziemlich reiner Renss., das Passionsrelief am Treppengelaender ohne Feinheit, tuechtig charakterisiert die Tragefiguren zweier Bergleute. -- Chor und Qsch. dienen als _Fuerstengruft_. In der Vierung das kolossale Freigrab des Kurfuersten Moritz, 1558-63. Eine fuer diese Stufe der Renss. charakteristische Kollektivarbeit vieler Meister aus vieler Herren Laender. Die Brueder _Gabriel_ und _Benedikt Thola_ aus Brescia zeichneten den Plan; die Oberaufsicht hatte _Hans v. Dehn-Rothfelser_; der Hoftischler _Georg Fleischer_ schnitzte das Modell. Die eigentliche bildnerische Arbeit von _Anton von __ Zerroen_ aus Antwerpen. Der Guss von _Wolff Hilger_. Nicht klar die Rolle des Luebecker Goldschmiedes Wessel. Auf rck. Gr. 2 Geschosse, durch ein verkroepftes von gekuppelten toskan. Saeulen getragenes Gebaelk getrennt. Am Sockel sitzen 12 allegor. Figuren der Kuenste und Wissenschaften, auf dem Gebaelk antike Krieger mit den Wappen der saechs. Landesteile, auf den Wandflaechen Inschrifttafeln; Material schwarzer und farbiger belgischer Marmor. Als Kroenung eine sarkophagartig ausgebildete schwarze Platte und auf dieser, in weissem Alabaster, die vor dem Kruzifix kniende Gestalt Moritzens mit dem Kurschwert und anderen Waffenstuecken. Die architektonischen Profile und das sonstige Ornament sind vortrefflich, die Figg. ungleich, meist nicht mehr als handwerklich. Frueher umstanden das Monument die von Moritz in der Schlacht von Sievershausen erbeuteten 22 Fahnen; das Gitter von 1595 (seit 1884 mit veraendertem Platz). -- Der eigentliche Chor erhielt seine jetzige Gestalt seit 1585, wesentlich ein Werk des Bildhauers und Architekten _Nosseni_ aus Lugano; Guss der Figg. von _Carlo di Cesare_ aus Florenz. Die Wandflaechen unter und zwischen den 7 got. Fenstern erhielten eine vorgeblendete Kulissenarchitektur in 2 Geschossen, unten gekuppelte Sll., oben Pilaster. Sockel und Gebaelk stark vorgekroepft, alle Formen hoechst nachdruecklich, eigentlich schon bar., Material mehrfarbiger Marmor, oben Sandstein. In den Nischen der unteren Reihe 6 Maenner und Frauen des kurfuerstlichen Hauses ueberlebensgross, vergoldete Bronze, tuechtige, lebensvolle Auffassung, gediegene Materialbehandlung; in der oberen Reihe 8 Propheten; an der Decke gemalt das Nahen des Juengsten Gerichts, sehr manieriert. Im Chorschluss Altar mit Kruzifix, dahinter Charitas und Justitia; oben gegen das Fenster sich abzeichnend die grossartige Fig. des Auferstandenen. Der Stil dieser Arbeiten des _Carlo di Cesare_ steht etwa zwischen _Jacopo Sansovino_ und _Giovanni da Bologna_, waehrend _Nossenis_ Bildnisfigg. mit _Leone Leoni_ zu vergleichen sind. Auf dem Fussboden des Chors messingne gravierte _Grabplatten_ von 28 Familienmitgliedern, von Heinrich dem Frommen {~DAGGER~} 1541 bis auf Sibylla Maria {~DAGGER~} 1643. 1811 wurde das _Grabmal der Kurfuerstinnen Anna_ und _Wilhelmine_ aus Schloss Lichtenberg hierher versetzt, bez. _Balthasar __ Permoser_ 1703. -- Im Schiff und in der Turmhalle viele _Epit_.; anderes in der St. Annakap. [Die ma. Ausstattung grossenteils zu Grunde gegangen; wertvolle Reste im Museum und im Dresdener Altert.-Ver.] *Jakobi-K*. Angelegt im 1. Drittel 13. Jh., doch gaenzlich um- und verbaut; um 1500 in 3sch. Hallenkirche verwandelt. -- _Altarwerk_ bez. _Bernhard Diterich_ 1610. -- _Kanzel_ 1564, schoene Sandsteinarbeit. -- _Taufstein_ bez. 1555 H. W. (_Hans Walter_), glaenzend reiche Komposition, am Fuss vier Kindergestalten. (Dies Motiv war in der Gegend lange beliebt: um 1510 in Annaberg, 1610 in Doerntal, 1650 in Pfaffroda). In der Sakristei grosses bar. Elfenbeinkruzifix, _Balth. Permoser_ zugeschrieben. *Nikolai-K*. Von der rom. Anlage des 13. Jh. die unteren und mittleren Teile der westl. Doppeltuerme. Letzte Ueberarbeitung 1752. An der NSeite ein schoener rom. Kopf eingemauert. -- Chor 1386. *Petri-K*. Von der rom. Anlage im SO der "Hahnen-Turm" erhalten; sonst Neubau 1401 und 1728. *Thuemerei* (Chorherrenhof), 1484. Im Erdgeschoss schoen gewoelbte Raeume, im Obergeschoss kunstvoll behandelte Balkendecken mit Holzpfll. Das Aeussere wenig veraendert; in den Fenstern Vorhangbgg.; Stuckfries mit Masswerk- und Blumenmuster beschaedigt. *Schloss Freudenstein*. Gruendung des 12. Jh. Neubau 1566 ff. durch _Hans Irmisch_, seit 1572 unter _Gf. Rochus v. Linar_. An der kuenstlerischen Ausstattung waren der Hofmaler _H. Goeding_ und der Luetticher _H. Schroeer_ beteiligt. Im 18. Jh. verfallen, im, 19. Militaermagazin. *Rathaus*. 1410, nach Brand 1471 veraendert. *Kaufhaus*. Schoenes Portal 1545, noch wesentlich im Sinne lombardischer Ornamentik. Trinkstube 1545. *Buergerhaeuser*. Spgot.: Petristr. 1, 46; Burgstr. 12, 21; Petriplatz 10; Kesselgasse 24 von 1534. -- Renss.: Obermarkt 3; Untermarkt 16, Innenraum 1510; Obermarkt 1 17. Jh.; Eibische Str. 7, Kirchgasse 11 Bergamtshaus; Obermarkt 17 mit wertvollem Portal um 1530-40; Donatsgasse 8 bez. 1553; ebenda 23 bez. 1561; Burgstr. 7 von 1616 mit Erker und schoener Wendeltreppe; ebenda 9 von 1617. *Museen*: K. Albert-M., M. d. Altertums-Ver. Suedl. vor der Stadt die drei *Kreuze*, die Koerper jetzt im Alt.-V. Altvaterwasserleitung ueber das Muldetal, M. 17. Jh. FREIBURG A. UNSTRUT. Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Stadt-K. U. L. F.* etwa 1210-30, im 14. und 15. Jh. teilweise got. umgebaut. Die K. ist nicht gross (ganze L. ursp. 37 m), aber durch die Anlage als kreuzf. Basilika mit Vierungs-Turm und westl. Doppel-Tuermen, sowie durch die Energie der (im ganzen an die OTeile des Naumburger Doms erinnernden) Formensprache von nachdruecklicher Wirkung. Die Hauptapsis in zierlicher Gotik erneuert um 1400; das Netzgwb. erstreckt sich in den alten rom. Vorderchor; die Kreuzarme flachgedeckt. Erhalten hat sich eine der kleinen rom. Nebenapsiden, in der Aussenarchitektur besonders wuchtig und gedrungen. Niedriger vierseitiger Zentral-Turm mit (rheinischem) Rhombendach zwischen den 4 Giebeln. Ein charakteristisches Formelement die rautenfoermigen Oeffnungen in den Turm- und Querschiffgiebeln (Naumburger Einfluss), im Kleinen wiederkehrend in den Bogenfeldern der gekuppelten Fenster. Das Lhs. got. Hallenkirche unter Bewahrung der rom. Jochteilung; an der Umfassungsmauer noch der rom. Sockel beibehalten und der rom. Bogenfries des Msch. wiederverwendet. Ganz rom. die ueber die Fluchten des Lhs. seitlich vortretenden WTuerme, fast genaue Wiederholungen des Naumburger OPaares in ihrer ursp. Gestalt; sie duerfen unter die vornehmsten Architekturbilder, die Thueringen zu bieten hat, gerechnet werden. Im Einzelnen bemerke man, dass vom STurm die Fenster des ersten Fenstergeschosses frgot. sind (nach dem Muster des Naumbg. WBaues, also nicht vor 1250), um dann wieder zum rom. Schema zurueckzukehren. Zwischen den Tuermen springt jetzt ein einfach gehaltenes got. Paradies vor, nach 3 Seiten offen. -- Im SKreuz jetzt ein vermauert vorgefundenes rom. _Tympanon_, Maria zwischen 2 rauchfassschwingenden Engeln, nach den engen, parallelen Wulstfalten zu schliessen E. 12. Jh., grosses Kind, Muschelnimben. Im Qsch. gut erhaltener spgot. _Schnitzaltar_. Im Altarhaus bmkw. _Tafel_ mit h. Sippe. _Taufstein_ mit Puttenfries um 1600 (vgl. Markroelitz). Zahlreiche _Bildnisgrabsteine_, bmkw. das des Ritters v. Taubenheim 1536 in fruehrenss. Umrahmung. *Rathaus*, got. Steinbau, oft veraendert. *Schloss Neuenburg*. Einst die staerkste und naechst der Wartburg wohl glaenzendste Feste Thueringens, jetzt im Gesamteindruck nuechtern, fast kasernenmaessig; schon Kurfuerst August 1552 und die Herzoege von Sachsen-Weissenfels 1666 bis 1746 haben diese Wandlung herbeigefuehrt. Der erste Bau beg. 1090 von Ludwig dem Springer. Von ihm der maechtige Bergfried neben dem ursp. Haupttor. Das wichtigste, was vom rom. Bau sich erhalten hat, ist eine _Doppelkapelle_, die zum Besten und Bezeichnendsten gehoert, was uns von der hoefischen Kunst der Hohenstaufenzeit geblieben ist. Erb. unter Landgraf Ludwig (1217-27). Die beiden Geschosse -- das untere fuer das Gesinde, das obere fuer die Herrschaft -- durch eine (1856 in historisch unmoeglicher Form erneuerte) Balkendecke mit kleiner (viel kleinerer als heute) vergitterter Oeffnung gesondert. Nur der kleinere oestliche Teil der Unterkapelle gewoelbt; seine Bestimmung durch das alte Taufbecken gegeben. Die Oberkapelle in leichten freien Verhaeltnissen, 4busige Kreuzrippengwbb. auf abgesetzten Wandsll. und einer aus 4 schlanken Schaften zusammengesetzten Mittelstuetze; die Quergurte in Zackenbgg. aufgeloest (morgenlaendische Reminiszenz?), das Blatt- und Rankenwerk der Kapitelle und Deckplatten, mit tierischen Elementen gemischt, von phantasievoller Erfindung und glaenzender, die Form fast frei vom Grunde loesender Technik (jetzt in verstaendnislos greller Bemalung und Vergoldung). Zu beachten ist, dass trotz der vorgerueckten Zeit dem got. Stil nach der formalen Seite keinerlei Zugestaendnisse gemacht sind. -- Von einigem Interesse der _Fuerstensaal_ von 1552 und das sog. _Koenigin Luisenzimmer_ in gutem Zopfgeschmack. _FREIENFELS._ OFranken BA Ebermannstadt. *Kirche*. 1700. -- *Schloss*. 1690. _FREIENHAGEN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* Sandsteinquaderbau 1777. _FREMDISWALDE._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.* Chor rom., eingezogene quadr. und 1/2kr. Apsis. _FRENSDORF._ OFranken BA Bamberg II. *Pfarr-K.* 1353. Angaben ueber die vorauszusetzenden Veraenderungen spaeterer Zeit fehlen. *Pfarrhaus*. Von _G. Bonalino_, dem Erbauer der Stephans-K. in Bamberg und der Ehrenburg in Coburg. _FREYBURG_ siehe Freiburg a. Unstrut. _FRICKENDORF._ UFranken BA Ebern. Elegante 3jochige *Bruecke* ueber die Baunach um 1750 mit rok. Brueckenfigg. _FRICKENHAUSEN._ UFranken BA Ochsenfurt. Ortsbild von feinem, traulichem Stimmungsreiz; was wir in der Regel nur aus alten Kupferstichen kennen, zeigt sich hier in unberuehrter Wirklichkeit. Der kleine Marktflecken bildet ein schmales Rechteck zwischen Mainufer und Weinbergen, einzige Hauptstrasse dem Fluss parallel; in der Mitte zu einem Marktplatz erweitert, an jedem Ende ein Tor, ein drittes am Main, Mauern und Tuerme (rund) vollstaendig erhalten. *Pfarr-K.* Neubau 1514-21, Chor und Msch-Gwb. 1605-16 (vorher Flachdecke). 4jochige Hallenkirche von klaren weiten Verhaeltnissen. Das Msch.-Gwb. als Tonne konstruiert mit aufgelegtem Rippennetz auf Konsolen mit Renss. Profil und Engelskopf. WEmpore durch alle 3 Schiffe. Portale mit spgot. Astwerkumrahmung. Der sprom. OTurm (A. 13. Jh.) tangiert den Chor des 17. Jh. -- _Hochaltar_ 1617, Holz, hoher vielgliedriger Etagenbau mit zahlreichen Statuen; auf der Mensa elegantes Rok.-Tabernakel. _Seitenaltaere_: noerdl. um 1620, suedl. um 1650; zwei andere aus Stuckmarmor um 1730 mit Gemaelde von _J. M. Wolcker_. Am Chorbg. grosses _Kruzifix_ 17. Jh., interessant ein _Sebastian_ aus M. 16. Jh. -- 13 _Grabsteine_ und _Epitaphe_ der Renss. -- Aussen _Oelberg_ A. 16. Jh., einer der besseren; nicht ein Engel, sondern Gottvater selbst bietet den Kelch. *Rathaus*. Spgot. Freitreppe 1480, andere Teile E. 16. Jh. ohne dea spgot. Charakter zu veraendern. Auf dem Platz bewegte bar. _Mariensaeule_ bez. 1710. *Knabenschule* (ehem. Domkapitelshaus), bar. E. 17. Jh. -- Domkapitelscher *Kellerei* 1475 (mit huebscher Kelter von 1753) und mehrere stattliche _Wohnhaeuser_ des Barock. -- Zahlreiche herrenmaessige *Haeuser* aus 16. und 17. Jh. und vollstaendige, wenn auch auf halbe Hoehe erniedrigte *Ringmauer*. _FRIEDERSDORF._ Pr. Sachsen Kr. Bitterfeld. *Dorf-K*. Ursp. rom., sehr verbaut. -- Grosser spgot. _Schnitzaltar_ mit Doppelfluegeln um 1520, die Gemaelde von einem Leipziger Meister, der sich auch im Dom zu Merseburg (Gregoriusaltar) findet. _FRIEDERSDORF._ K. Sachsen AH Loebau. *Schloss.* Neubau 1887. Lange Reihe von _Bildnissen_ der Familie von Oppell, 1563 bis A. 19. Jh. _FRIEDEWALD._ RB Cassel Kr. Hersfeld. *Schlossruine*. Nach 1476. Regelmaessiges Viereck mit 4 starken runden Ecktuermen. _FRIEDRICHRODA._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen. *Dorf-K.* Turm 1538, sonst 1770. _FRIEDRICHSWALDE._ K. Sachsen AH Pirna. *Dorf-K.* 1sch. spgot., renov. 1566. -- Der _Schnitzaltar_ gehoert zu den wertvolleren aus A. 16. Jh. _FRIEDRICHSWERTH._ Sachs.-Gotha LA Waltershausen. *Schloss*. 1680-89 von _Jeremias Tuetleb_ fuer Friedrich I., Trikliniengrundriss. Reicher ausgebildet nur im Innern. Bmkw. die Kapelle mit ueppiger _Stuckdecke_. _FRIESAU._ Reuss ae. L. LA Burgk. *Dorf-K.* Mischbau, der rom. Chorturm jetzt in der Mitte. -- Tuechtiger _Schnitzaltar_ bez. 1446. Etwas juenger ein zweiter. -- Schoener _Kelch_ bez. 1509. _FRIESENHAUSEN._ UFranken Kr. Hofheim. *Kath. Pfarr-K*. erb. 1713-15 durch den Wuerzburger Domherrn Fuchs v. Dornheim. 1sch. Anlage. Stichkappentonne auf toskan. Pilastern, reiche Stuckdekoration. Aussen desgl. Pilaster in Haustein und profilierte Fenstereinrahmung. Der Turm springt zur Haelfte aus der WFassade vor. Die Stilformen der reich und gediegen ausgefuehrten K. nahe verwandt den Wuerzburger Bauten _Jos. Greisings_. -- _Marmoraltaere_ aus der Erbauungszeit. _Orgelgehaeuse_ um 1750. Grosses _Oelgemaelde_ bez. _J. M. Bolster_ 1707. _Kelch_ 1467; anderes bar. und rok. *Ev. Pfarr-K.* 1521, einfach spgot. _Epitaphe_ v. Ostheim 1515, 1573. *Schloss*. Erb. 2. H. 16. Jh. durch die Marschalke v. Ostheim. Quaderbau in guten kraeftigen Renss. Formen. Die Bruecke vor dem Eingangstor (bez. 1700) flankieren 2 lebensgrosse steinerne Turnierritter. Schoenes aeusseres Gittertor um 1730. _FRIESSNITZ._ Sachsen-Weimar VB Neustadt. *Dorf-K.* Anlage rom. Eingezogenes Chorquadrat mit 1/2kr. Apsis. -- Ikon. _Grabstein_ 1605. _FRITZLAR._ RB Cassel Kreisstadt. *Stifts-K. S. Peter.*. Gegr. 732 vom hl. Bonifazius. Von dem durch Brand 1078 zerstoerten Bau (sicher nicht dem ersten) haben sich die unteren Teile des heutigen Stiftschors erhalten; sie deuten auf eine 1sch. Anlage. Von der um 1100 errichteten groesseren Basilika das Wesentliche des bestehenden kreuzf. Gr., die schwachen Qsch.-Mauern, die Krypta, die 4 unteren Turmgeschosse. Ganze L. (ohne Apsis) 57 m. Umgestaltung als Gwb.Bau im 1. Drittel 13. Jh. So nach den Stilformen. Nachrichten fehlen. Welche Rolle die bei der Erstuermung der Stadt 1232 auch der K. zugefuegten "Dampna gravia" gespielt haben, waere noch zu untersuchen. Seitdem nicht mehr wesentlich veraendert. _Krypta_. Hauptraum unter Vierung und Chorquadrum in 3 Sch. zu 6 Jochen, graetige, gurtenlose Kreuzgwbb. auf Sll. mit gerippten Wuerfelkaptt. und steilen Basen mit Ecksporen; zu 1. Viertel 12. Jh. passend. Das oestl. Ende zugleich mit der Hauptchorapsis A. 13. Jh. erneuert. -- Die noerdl. Nebenkrypta zerfaellt in 2 Abschnitte; der im O, quadr. mit breitem Apsidenschluss, wird als Chor der 1078 zerstoerten K. gedeutet; der vordere Abschnitt (unter dem Martinschor, d. i. NFluegel des Qsch.) ist mit der Hauptkrypta gleichzeitig. -- Die Nebenraeume der SSeite bilden die untere Sakristei und die alte Schatzkammer ("Falkenberger Kap."). _Oberkirche_. Umbau des 13. Jh. in wesentlich gleichartigen Formen ohne groessere Bauunterbrechung. Die alten Mauern des Qsch. an den Ecken verstaerkt. Chor quadr. mit polyg. (5/10) Apsis. Die Aufteilung des Lhs. in 3 Doppeljoche nicht regelmaessig: erstes Joch, (oestl.) quadr., zweites ueberquadr. (8,8 : 10,8 m), drittes noch mehr (8,4 : 11,2). Hauptpfll. und Zwischenpfll. stark kontrastiert, jene laengsrck. mit vielfach abgetreppten Vorlagen, diese schlank quadr. mit 1/3 Saeull. Arkaden-Oeffnungen unterspitz, durch eine Blende mit Kielbogenspitze zusammengefasst, Schildbgg. der Hochwand 1/2kr., die GwbRippen ohne genaue Beziehung zur Pfl.-Gliederung, derbrck., kein Schlussstein, Scheitel stark steigend (3,7 m ueber den Scheitelpunkt der Quer- und Schildgurten). Fenster in den Achsen der Arkaden. Das Kapt. der Buendelpfll. aus gequetschtem Pfuehl und hoher vielgliedriger Deckplatte (woraufhin Abhaengigkeit vom Wormser Dom behauptet wird; die betr. Form ist aber am ganzen Oberrhein verbreitet). -- Das suedl. Ssch. A. 14. Jh. verdoppelt. -- Die schlanken WDoppeltuerme in 6 Geschossen, davon die 4 ersten, fensterlosen, mit Lisenen und Bgfriesen gegliederten vom Bau des 12. Jh., die beiden letzten, jederseits mit 2 Doppelarkaden geoeffneten, aus 13. Jh., zu gleicher Zeit die Erhoehung des Zwischenbaues, Giebel und Helme 1873. Die zwischen den Tuermen liegende Erdgeschosshalle mit Empore, gegen das Sch. in 3 Arkaden geoeffnet, 12. Jh. Das Paradies um M. 13. Jh. ausgebaut, 2 Joche tief, links von der rundbg. Mitteloeffnung 2 spitzbgg., rechts nur 1, im ganzen also 4 Sch. Obergeschoss: 18. Jh. -- Die Langseiten klar und zierlich mit fein profilierten Lisenen und Bgfriesen. An der Hauptapsis faellt der Mangel aller Zwischengesimse auf. Oberer Abschluss durch Zwerggalerie. -- Reiche bar. _Altarausstattung_ E. 17. Jh. bis A. 18. Jh. _Pfarraltar_ 1724. Daneben das turmartige _Sakramentshaus_ aus 2. H. 15. Jh. Lettner abgebrochen. Reste von spgot. _Schnitzaltaeren_ unbedeutend. Verstuemmelter _Celebrantenstuhl_ 14. Jh. _Kanzel_ 1696. Etwa gleichzeitig das _Gestuehl_ im Sch. mit geschnitzten Wangen. -- In der Krypta schlichte got. _Tumba_ des hl. Wigbert; von 1340 daneben an einer Saeule sein Bild, sitzend, Hochrelief. Die _Stiftsgebaeude_ bilden mit der K. eine malerische Gruppe. Der grosse 8achsige Kreuzgang beg. nach 1300; geschlossene Waende mit Fenstern. Im Obergeschoss des Ost-Fluegels "Musikzimmer" mit spaetgot. ornamentaler Wanddekoration. Im Keller des SFluegels sehr bmkw. ueberlebensgrosses _Hochrelief des hl. Petrus_, sitzend, wohl spaetestes 12. Jh. _Grabdenkmaeler_. Ihre Zahl sehr reduziert. Die aeltesten (M. 14. Jh.) in der Falkenberger Kap. Was aus spaeteren Zeiten stammt, ist durchweg von geringer Qualitaet. _Schatzkammer_. Sie enthaelt mehrere wichtige Stuecke. Altarkreuz um 1000, dicht mit Edelsteinen besetzt und daher ornamentlos, Gravierung der Rueckseite und Fuss um 1200. -- Tragaltaerchen mit den Halbfigg. der Apostel, braunes Email, um 1200. Pontifikalkelch, Kuppa A. 13. Jh., Fuss und Nodus um 1400. Merkwuerdiges frrom. Reliquiar in 1/3kr. Scheibenform, in Elfenbein geschnitzt. *Evang. Pfarr-K.* (ehem. *Minoriten*). Unsymmetrisch 2sch. Hallenkirche aus 1. H. 14. Jh. Schiff und Langchor von je 4 Fenstern, polyg. Schluss. *Ursulinerinnen-K*. Schlichter 1sch. Bau aus 14. Jh. *Frauenmuenster-K*. vor der Stadt. Got., klein und unbedeutend. *Rathaus*. Got., dem ehem. Casseler aehnlich, durch Umbau im 19. Jh. gaenzlich entwertet. *Hochzeitshaus*. 1580-90. Fachwerkbau in reicher Renss. Steinernes Erdgeschoss. *Wohnhaeuser*. Haus A. 14. Jh., vormalige Stiftskurie ca. 1420. Mehrere Fachwerkbauten. Im "Hessischen Hof" schoener spgot. Kamin. *Marktbrunnen* mit Rittersaeule 1564. *Ringmauern* und *Tore,* ferner 6 an der Gemarkungsgrenze verteilte *Warttuerme,* schlecht erhalten. _FROHBURG._ K. Sachsen AH. Borna. *Stadt-K.* Spaetgot. Hallenbau, Chor um 1425, Schiff juenger. -- Ikon. _Grabplatten_ 1555, 1668. *Schloss*. Starker schlichter Bau von 1544. _FROeHSTOCKHEIM._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K.* Chor-Turm 15. Jh., Lhs. nachgot. A. 17. Jh. -- Am Chorbg. _Reliefbrustbild_ in Renss. Umrahmung um 1525, Wappen der Hassberg. Bedeutendes _Grabmal_ des Ernst v. Crailsheim {~DAGGER~} 1569; auf einfachem Sockelbau knien vor dem Kruzifix links der Ritter, rechts seine 3 Frauen, wuchtige, tuechtige Rundfigg., als Hintergrund eine gut abgewogene Wandarchitektur, erst in der Kroenung reicher bewegt. Das Ganze gehoert zu den besten Kompositionen der in der Regel zu wuester Ueberladung neigenden Zeit. Crailsheimsches *Schloss,* einfache Wasseranlage mit 4 runden Ecktuermen, sp. 16. Jh., Daecher 18. Jh. _FRONHAUSEN._ RB Cassel Kr. Marburg. *Dorf-K.* Im Kern rom., 11. Jh., ebenso der ueber dem Altarhaus stehende Turm. Der im 13. Jh. angebaute got. Chor polygon seiner Gwbb. beraubt. Spgot. Um- und Zubauten. *Steinhaus* (Stiftsvogteihaus), stattlich got., 14. Jh. _FUCHSSTADT._ UFranken. BA Hammelburg. *Pfarr-K.* Erb. 1766 durch den Neumannschueler Hauptmann _J. M. Fischer_. Ausstattung einheitlich und von bedeutender Wirkung. Die _Stuckmarmoraltaere_ und Stuckaturen von _Materno Bossi_. Der gediegene Bau durch moderne Rest. stark beeintraechtigt. Turm rom. 12. Jh. _FULDA._ RB Cassel Kreisstadt. *Dom*. Ehem. Benediktiner-Klst. Erster Bau 744-751. Zweiter Bau 792-819; Basilika mit O. und WChor. Wiederholte Braende und Restaurationen liessen angeblich die Grundsubstanz des karolingischen Baues unveraendert, bis 1704 bis 1712 ein Neubau (der gegenwaertige) durch _Joh. Dientzenhofer_ aus Bamberg ausgefuehrt wurde. Auch dieser mit Benutzung alter Mauerteile. -- Der wertvollste Teil der Leistung ist das Innere, das dem Besten der Epoche zuzuzaehlen ist. Es enthaelt mehr als bloss allgemeine Erinnerungen an die Peterskirche in Rom: die beherrschende Wirkung des Kuppelraums, im Lhs. die rhythmische Travee. Die letztere in der Weise fortentwickelt, dass die Pilasterpaare nicht in einem geschlossenen, nur durch Nischen gegliederten Pfeiler liegen, sondern dass sich zwischen ihnen ein wirklicher Durchgang in die Abseiten oeffnet; darueber eine sehr nachdruecklich behandelte Statuennische. Es wechseln solchermassen breitere eingeschossige und schmaelere zweigeschossige Joche. Jenen (3 an der Zahl) entsprechen in den Seitenschiffen stark beleuchtete Kuppelraeume; diesen (2 an der Zahl) schmale, schwachbeleuchtete, kreuzgewoelbte Abteilungen. So begleitet den kraeftigen Rhythmus der Massen ein ebenso wirksamer Rhythmus des Lichts, der seinen Hoehepunkt in dem sehr hellen Raum unter der Hauptkuppel findet. Das Motiv der Statuennischen ist im Qsch. und Chor fortgesetzt. Beide haben im Innern polygonale Abschluesse. Die grossen Altarbauten des Qsch. heben sich gegen maechtige Fenster ab und der Baldachin des Hauptaltars steht vor der Oeffnung gegen den Moenchschor, woraus sich praechtige malerische Blicke ergeben. Die Formengebung ist nicht so extrem barock, wie an anderen Bauten _Dientzenhofers_, die Faerbung weiss und hellgrau. Die Dekoration der Gwbb. scheint unfertig. Die alte Krypta mit dem Grabe des H. Bonifazius ist durch den Umbau stimmungslos geworden. -- Nicht ganz so gut geraten ist das Aeussere, zumal in den Seitenansichten. Uebrigens solide Quadertechnik. Das System der roemischen Barockfassade mit dem deutschen der Doppeltuerme verbunden. In den letzteren der Kern der alten rom. Tuerme mit ihren Wendeltreppen erhalten. Der Baumeister hat wohl am meisten auf die Schraegansicht von der Schlossterrasse her gerechnet, wo die Kuppel in die Gruppierung eingreift; seitlich erweitert sich die Fassade durch niedrige, mit Kuppeln gekroente Kapp. -- Anschliessend der Conventsbau (jetzt Priesterseminar) grossenteils schon 1668. -- Im Innern der K. einige nicht bedeutende _Skulpturen_ aus der alten K., darunter (rechts vom Eingang) ein Karl d. Gr., im 15. Jh. in eine karolingische Sl. gemeisselt. -- Annexe der alten Klosterk. waren im O eine 973 errichtete Taufkirche, mit jener durch ein zweistoeckiges Paradies verbunden, im N die noch vorhandene: *S. Michaelis-K.* Erb. 820 als Kapelle des Begraebnisplatzes der Moenche. Zubauten im 11. und 12. Jh. haben den alten Kern unveraendert gelassen. Die Anlage gibt den am meisten gebraeuchlichen Typus altchristlicher Grabkirchen: Rotunde mit innerem Umgang (lichter Durchmesser 11,5, Mauerstaerke 0,9). Ein Kranz von 8 Sll., die unter sich durch Rundbogen verbunden sind, traegt einen den Umgang uebersteigenden Mauerzylinder, ursp. mit Steinkuppel. Im O fuer den Altar eine kleine 1/2runde, aussen rck. Apsis. Die Mitte nahm eine Nachbildung des h. Grabes ein (bei der Neuausstattung 1731 vernichtet). Darunter eine Krypta; Umgang und Mittelraum durch einen von 4 Durchgaengen durchbrochenen Mauerring getrennt; der Umgang mit ringfoermigem Tonnengwb.; der innere Kreis mit einem ebensolchen, das in der Mitte von einer kurzen Sl. mit rohest jonischem Kapt. getragen wird. In diese noch unveraendert bestehende karolingische Anlage wurden A. 11. Jh. Zwischenmauern in radialer Stellung eingebaut, den Umgang in 8 Zellen zerlegend. In der Oberkirche gab man 1093 nach Beseitigung der Gwbb. dem Umgang ein zweites Geschoss; beide Geschosse mit Balkendecke, der mittlere Zylinder erhoeht und mit Holz gedeckt; ferner wurde im W ein 1sch. Langhaus mit Empore und niedrigem Turm angefuegt (erhoeht 1315). Weitere Veraenderungen des 17. und 18. Jh. bei der Rest. 1854 beseitigt. Was jetzt von altem Detail vorhanden ist, gehoert zum groessten Teil der rom. Rest. an; aus karol. Zeit die 8 Saeulen des Erdgeschosses. 4 mit antiken Kaptt., 4 mit einer Vorform des Wuerfelkapt. Bruchsteinmauerwerk mit sehr mangelhafter Fuehrung der Lagerfugen. *Stadt-K.* 1770-85. Pfl.-Basilika, in der Raumgestaltung aehnlich Neumanns Dominikaner-K. in Wuerzburg; die Dekorationsformen ein ermattetes Rok., jedoch noch ohne klassizistische Tendenz. Von den 2 Fassaden-Tuermen der noerdl. got. 1447. -- Fresken von Herlein. *Klst. Frauenberg* (Franziskaner) 18. Jh. *Nonnen-Klst.-K*. 1626. Unter den Hervorbringungen der Nachgotik eine der merkwuerdigsten. Falls nicht die neueste Rest. das got. Element sehr verstaerkt hat, so haette sich dasselbe noch fast ungebrochen erhalten. Grosser 1sch. Raum mit eingezogenen Streben. Kreuzgwbb. in 7 sehr schmalen Jochen, Schildbgg. spitzbg., Querschnittlinie flach rundbg. Im Aussenbau Renss. Giebel und Portal mit Knorpelornament. *Hl. Geist-K. u. Spital*. Fassade 1729, Inneres 1sch., 5 Joche und 2 Chorjoche, Spiegelgwb. mit Stichkappen, jon. Pilaster. *Abtsburg (Schloss)*. 1315 an diese Stelle verlegt und stark befestigt. Voelliger Neubau A. 18. Jh. Die vorderen niedrigen Fluegel der tiefen triklinienfoermigen Anlage von _Andrea Gallasini_. Hauptstueck des Inneren der Kaisersaal von _F. J. __ Stengel_, die maechtigen Hermen, welche die Decke tragen, von _D.F. Humbach_. Die bedeutende (heute entstellte) Gartenanlage nach Plaenen des kurmainzischen Hofbaumeisters _M. v. Welsch_ ausgefuehrt von _Stengel_ 1722. Das Orangeriegebaeude eines der besten seiner Art; die vorzueglichen Stukkaturen von _Andreas Schwartzmann_ (?), Deckengemaelde von _E. Wohlhaupter_. -- In der Umgebung des Schlosses noch mehrere einfach-vornehme Gebaeude des 18. Jh., den Charakter des geistlichen Fuerstensitzes vervollstaendigend: _Priesterseminar_, _H. Geistspital_, _Alte Universitaet_, 3fluegelige Anlage des 18. Jh. mit stuckiertem Prunksaal von _Gallasini_, _Landesbibliothek_ 1771-78, mit schoen und zweckmaessig durchgefuehrtem Hauptsaal. *Stadtbefestigung* aus Ma., mehrere Rundtuerme erhalten. _Haartor_ 16. Jh. Das monumentale _Paulustor_ 1711, 1771 versetzt. Auf den Hoehen der Umgebung mehrere Warttuerme. _G_ _GAIBACH._ UFranken BA Gerolzhofen. *Dorf-K.* 1740 nach Plaenen von _Balth. Neumann_ von einem Maurermeister aus Werneck. 1sch. lateinisches Kreuz. Die Vierung im Grundriss elliptisch, ebenso die von ihr ausstrahlenden 3 Konchen, woraus sich fuer die Gewoelbe pikante Schnittlinien ergeben. Turm oestl. am Chor in der Hauptachse. Fuer Neumann bezeichnend u. a. die schneidige Umrisslinie des Haubenhelmes. Fassade einfach. -- Gute Rok. Einrichtung. Altaere aus Stuckmarmor. Bmkw. Orgelgehaeuse. *Kreuz-Kapelle* im Schlosspark. Erb. vor 1698, vielleicht von einem der _Dientzenhofer_. Spbar. Zentralbau; aussen kreisrund, innen quadr. Hauptraum mit 4 transversalen Nischen; Polygonkuppel ueber toskan. Pilastern. -- Altaere spbar., gut in den Raum komponiert. *Schloss*. Ursp. Anlage A. 17. Jh. durch die Herren Echter v. Mespelbrunn als quadr. Wasserschloss mit runden Ecktuermen ueber maechtigen Fundamentbauten mit Bastionen (davon 2 erhalten); unter Fuerstbischof Lothar Franz von Schoenborn 1694-1708 durch den Bamberger Baumeister _Johann Leonhard Dientzenhofer_ umgebaut, vielleicht nur Ausfuehrung von Plaenen des Mainzers _M. v. Welsch_. Besonders beachtenswert die Treppenanlage, die als Vorstufe zu Pommersfelden gelten kann. Im Innern aus dieser Zeit Stuckaturen in der ehem. Kapelle im Nordtrakt, im Charakter nicht fraenkisch, eher mainzisch. Die sonstige Einrichtung Empire und Biedermeier. Der sog. Konstitutionssaal im 2. Geschoss ein typischer Repraesentationsraum um 1825, im Vorsaal Bilder von gleichzeitigen Muenchenern. Reichhaltige Sammlung von chinesischem und europaeischem Porzellan. _GAMIG._ K. Sachsen AH Pirna. *Schloss*. Treppen-Turm und Erdgeschoss der Hauptfront 16. Jh., sonst 18. und 19. *Kapelle* aus 1. Drittel 16. Jh. Gr. quadr., 4 sehr schlanke 8eckige Pfll., so gestellt, dass ein mittleres Quadrat von 4 Rck. und 4 kleineren Quadraten an den Ecken umschlossen wird; WTurm bez. 1506. Scharfgratige Sterngwbb. Aeusseres modernisiert. In der Betstube schoener _Grabstein_ des Hans v. Carlowitz {~DAGGER~} 1578. _GANGLOFFSOeMMERN._ Pr. Sachsen Kr. Weissensee. *Dorf-K.* Laesst nach Groesse und Anlage eine ehem. Klst.-K. vermuten. Aus rom. Zeit 2 OTuerme, die sich in derselben Weise wie es an den WTuermen Niedersachsens gewoehnlich ist, aus querhausartigem Unterbau erheben und eine Galerie mit Satteldach zwischen sich haben. Angebaut ein frgot. platt geschlossener Chor. -- Sch. 1785. -- Spgot. _Schnitzaltar_. _Sakramentshaus_. _GAeNHEIM._ UFranken BA Karlstadt. *Pfarr-K.* 1639 und 1901. Einheitliche Ausstattung um 1790. Im Lhs. bmkw. Rest eines _Steinaltars_, die Hochreliefgruppe um 1639, Richtung _M. Kerns_. *Schulhaus* 1614. _GARSTADT._ UFranken BA Schweinfurt. *Dorfkirche*. Um 1695. Inneneinrichtung teilweise gleichzeitig. _GAeRTENROTH._ OFranken BA Lichtenfels. *Pfarr-K.* 15. Jh. mit got. Chor und OTurm. Grosses _Wandgrab_ fuer M. A. v. Redwitz, {~DAGGER~} 1576; demselben Meister begegnet man in Wernstein. _GATTERSTEDT._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Klauskirche* S. Peter. Der kleine einfache rom. Bau im wesentlichen intakt. Rck. mit westl. in ganzer Breite vorgelegtem tuerlosem Turm. _GAUASCHACH._ UFranken BA Karlstadt. *Pfarr-K.* 1786 von _A. S. Fischer_ in Wuerzburg, in der Anlage den Landkirchen Neumanns folgend. _Deckenstuckatur_, _Altaere_ und reliefgeschmueckte _Kanzel_ gut klassizistisch. _GAUERSTADT._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Pfarr-K.* Typische Anlage des frueheren Ma. (Rck. mit eingezogenem quadr. turmtragendem Chor) in spgot. Ausfuehrung. _GAUKOeNIGSHOFEN._ UFranken B A Ochsenfurt. *Pfarr-K.* 1724-30 (nach Entwurf von _B. Neumann_??). Reiches und vornehmes Innenbild. Die Stuckdekoration 1776, schon mit klassizistischen Anklaengen, recht gut. _Deckengemaelde_ bez. _J. A. Urlaub_ 1777. Vornehmer _Hochaltar_ in Stuckmarmor, fruehestes Rok., um 1730, _Seitenaltaere_ und _Kanzel_ um 1750. *Schloesschen* der Rosenbach rok. -- Am Haus no 33 _Steinrelief_ des Marientodes, gute Arbeit um 1450. -- Zahlreiche _Bildstoecke_. _GAUSSIG._ K. Sachsen AH Bautzen. *Schloss.* Anlage A. 17. Jh., stark ueberarbeitet um 1800, in palladianischem Klassizismus, vornehme Innenraeume. Groessere Gemaeldesammlung. _GAUTZSCH._ K. Sachsen AH Leipzig. *Dorf-K.* von 1718, wird zu den hervorragenden Werken des protestantischen Kirchenbaues gerechnet. -- _Bueste_ des _Grafen E. Ch. v. Manteuffel_, dem _Andreas Schlueter_ nahestehend. _GEFELL._ Sachsen-Meiningen Kr. Sonneberg. *Dorf-K.* Lhs. rck. spgot., rom. der einspringende quadr. r Chor mit Turm. _GEFREES._ OFranken BA Berneck. *Pfarr-K.* got., "reich geschnitzter" Altar. _GEHREN._ Schwarzburg-Sondershausen Amtsstadt. *Stadt-K.* neu. _Grabst_. des Herrn v. Bernstedt 1597. -- *Schloss,* schmuckloser Renss.-Bau. Schoene Tuer aus dem abgebrochenen Schloss Neudeck zu Arnstadt hierher versetzt. _GEILSDORF._ K. Sachsen AH Plauen. *Schloss.* 1667 aus einer alten 4tuermigen Wasserburg umgebaut; reiche Ausstattung in der Stilrichtung des Palais im Dresdener Grossen Garten; in Verfall. _GEISA._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Stadt-K.* Spgot. 2sch. mit gerader Holzdecke. Polyg. Chor mit Kreuzgewoelbe und gutem Masswerk. -- Got. _Taufstein_. _Opferstock_ 1517. _Kanzel_ A. 18. Jh. -- W-Turm mit Wasserspeiern und Masswerkgalerie. Schoenes got. Portal bez. 1497. *Gangolfs-Kap*. mit _Aussenkanzel_ in reicher Renss. Zahlreiche _Grabsteine_ 16. Jh. 2 _Schnitzfigg_., Reste eines Altars um 1490-1500. *Ringmauern* aus 15. und 16. Jh. mit runden Halbtuermen; der grosse Wappenstein (Fulda) eines derselben jetzt in der Steingasse eingemauert. Auf dem Gangolfsberg Reste eines alten *Schoeffenstuhls*. Einfaches *Schloss* (Fuerstabt von Fulda) 1719. GElSING. K. Sachsen AH Dippoldiswalde. *Stadt-K.* 1484-1513, umgebaut 1689. Rck. mit Schluss aus 8 Eck. In den rundbg. Fenstern nasenloses Masswerk. _Schnitzaltar_ und _Kruzifix_ E. 15. Jh. *Kaufhaus* 1668, tuechtiger Fachwerkbau auf steinernem Erdgeschoss. _GEISLEDEN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* (kath.) 1780 (?), stattlicher Gwb.Bau, in den Formen noch ganz bar. (Vgl. Wuestheuterode.) Aussen Pilastergliederung. Der grosse, gut komponierte _Hauptaltar_ im Formcharakter E. 17. Jh. Rom. _Taufstein_. _GEISMAR._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Dorf-K.* (kath.). Grossenteils neu. -- _Hauptaltar_ um 1700. Linker Seitenaltar mit den (sehr wunderlich angeordneten, vielleicht einem Altar des 17. Jh. entnommenen) Statuen der 14 Nothelfer. Rechter _Seitenaltar_ Schnitzwerk um 1500, Qualitaet gering. _Kanzel_ 17. Jh. _GEISMAR._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* (kath.) 1805. Der grosse Altar (1. H. 18. Jh.) aus dem ehemaligen Klst. Teistenburg. _GEISSEN._ Reuss j. L. LA Gera. *Dorf-K.* rom. Anlage, verunstaltet. -- _Kanzelbau_ hinter dem Altar um 1750. _Schnitzaltar_ um 1500, nach Flechsig vom Meister von Chemnitz. (Erfurter Ausstellung 1903.) _GEITHAIN._ K. Sachsen AH Borna. *Stadt-K.* Konglomerat aus 3 Bauzeiten. WBau mit wohlausgebildeten sprom. Doppeltuermen. Ausgezeichnetes rom. Portal mit 3 Rueckspruengen, in die Kanten eingelegt Viertelssaeulen. Chor 14. Jh. unregelmaessig. Gemeindehaus spgot. Hallenkirche. Ihr sehr hohes Dach ragt zwischen den Tuermen hoeher als diese empor. -- 1593 im Msch. flache Felderdecke mit umfaenglichen _Malereien_ nach evangelischem Programm. Aus gleicher Zeit der _Altarbau_ von _Michael Gruenberger_ in Freiberg und die _Kanzel_ von _Peter Basler_ ebenfalls in Freiberg. _Glocken_ 14. Jh. _GELCHSHEIM._ UFranken BA Ochsenfurt. *Pfarr-K.* Spgot. Anlage in bar. Umbau. -- _Grabstein_ mit Familienrelief 1593. *Joh. Nepomuk-Kap*. 1754. -- Statue des _gegeisselten Heilands_ unter praechtigem Baldachinbau. *Rathaus*. Tuechtiger Fachwerkbau 1666. Deutschherrische *Wasserburg,* im Bauernkrieg zerstoert, bescheiden whgest. _GELDERSHEIM._ UFranken BA Schweinfurt. *Dorf-K.* Der Unterbau des Turms (noerdl. am Chor) und die Kreuzrippengwbb. der Krypta und der Chor 1. H. 13. Jh., die Formen verwandt der Michaelskap, in Ebrach. Lhs. nachgot. 1602. Einrichtung spaetrok. ca. 1760-70. _GELENAU._ K. Sachsen AH Annaberg. *Dorf-K.* 1581. Verhaeltnismaessig reiche Ausstattung. _Altarwerk_ 1724. _Taufstein_ vortreffliche Arbeit des _Andreas __ Lorentz_ 1581. Von demselben die eigenartig entworfene, reich skulptierte sandsteinerne _Kanzel_. Grosses _Epitaph_ (4,3 m br., 3,5 m h.) des Joachim v. Schoenberg, lebhaft an die Epitaphe in Sayda erinnernd, wohl ebenfalls von _A. Lorentz_. _GELLERSHAUSEN._ Sachs.-Mein. Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* 1700, 1sch. Saal mit polyg. Schluss, ausgemalt 1714 von _A. Brueckner_ aus Schweinfurt. WTurm 1557. _GELNHAUSEN._ RB Cassel Kr. Gelnhausen. *Marien-K.* Kreuzfoermige Basilika, im Lhs. flachgedeckt, im Qsch. und Chor gewoelbt; 1 WTurm, 2 OTuerme, Zentral-Turm. Im wesentlichen aus den 3 ersten Dezennien des 13. Jh. Doch sind einige Reste einer aelteren Anlage eingebaut. Aus ihr der schwere WTurm. Das erste Lhs. war 1sch. (das an der OWand des Turms umlaufende Gesims jetzt im Inneren der K. sichtbar). Der Turm schliesst mit Rhombendach. -- Gegen 1220 Neubau als flachgedeckte Basilika. Gegen 1230 Ausbau der OTeile in glaenzender romanisierender Fruehgotik durch Meister _Heinrich Vingerhut_ (wofern man die betr. Inschrift an der Giebelarkade des noerdl. Qsch-Portals als Architekteninschrift gelten lassen will). Vom ersten Meister: das ganze Lhs., die westl. Vierungspfll. bis ueber die Kaempfer, die untere Haelfte der Qsch.-Mauern und des Chorquadrums. Das Lhs. flachgedeckt mit spitzbg., weitgeoeffneten Arkaden; die Gwbb. der Nebenchoere graetig. Die Bauerscheinung in den Hauptpunkten rom., nur in den Zierformen frgot. beruehrt, aber unmittelbare Kenntnis franzoesischer Bauten nicht voraussetzend. Der zweite Meister (_Vingerhut_) war am Mittelrhein und in Burgund ausgebildet; durch die geistvolle Art, in der er beide Elemente zu verschmelzen verstand, erwarb er sich grossen Beifall und wurde fuer die Vermittlung der fruehen Gotik im Untermaingebiet tonangebend. Neu in den Plan der Marien-K. aufgenommen hat er den 5/8 Schluss des Chors und die den Vierungsraum betraechtlich ueberhoehende Kuppel mit Zentral-Turm. Im uebrigen gibt er dem Bau eine neue Dekoration mit Steigerung der Wirkungen von W nach O. Am Lhs. von ihm nur die zierlichen Saeulchen der Arkadenpfll. Die Kreuzarme richtet er fuer Kreuzrippengwbb. ein; zu beachten die reichen franzoesischen Profile der Vierungsbgg. und an den Eckdiensten die diagonale Stellung der Basen und Kapitelle. Die Stirnwaende des Transepts durch eine Gruppe von 3 Rosenfenstern (das Masswerk aus Steinplatten ausgeschnitten, wie an den Cistercienserkirchen dieser Zeit -- gemeinsame burgundische Vorbilder) belebt. Praechtig in der Vierungskuppel die dekorative Verwertung der Rippen; um den grossen ringfoermigen mit Blattkranz geschmueckten Schlussstein stehen auf den Kappen die Namen von 8 Winden; die Fensteroeffnungen auch hier als Rosetten. -- An die Waende des Chorquadr. eine Arkatur und darueber eine Scheinempore vorgeblendet; die Apsis in 5/8 Schluss kam neu hinzu; sie hat ueber der Arkatur schlanke spitzbg. Fenster und ueber diesen kreisrunde mit Vierpass ausgesetzte Oeffnungen. Die Blendbgg. kleeblattfoermig. Der Gurt, der den Vorchor von der Apsis trennt, hat dasselbe Profil, wie die Vierungsbgg.; er wird von einem Buendel von 7 Diensten getragen, die zweimal von Schaftringen durchbrochen sind. Sind auch die Mauermassen tatsaechlich erst wenig aufgeloest, so herrscht doch eine Bewegtheit in den Baulinien, die einen dem Gotischen verwandten Eindruck hervorruft, wie denn auch dieser Bauteil auf ein bestimmtes Vorbild, das er geistreich umbildet, zurueckgeht: die Notre-Dame in Dijon. Das Ornament an Kapitellen und Konsolen zeigt rom. und frgot., konventionell stilisierte und naturnachahmende, Motive nebeneinander, immer in lebensvoller und technisch meisterhafter Behandlung. Es gehoert zum Schoensten, das diese Epoche in Deutschland hervorgerufen hat. Die Bauepoche schloss (um M. 13. Jh.) mit dem polygonal (3/6) in den Vierungsraum vorspringenden Lettner. _Aeusseres_. Die ganze Wirkung ist auf die OAnsicht zugespitzt. Auf engem Gr. entwickelt sich eine hoechst belebte Massengliederung. Jede der 5 Polyg. Seiten des Chors schliesst mit einem kleinen Giebel, darueber ein spitziges 8seitiges Zeltdach (vgl. Sinzig und Muenstermaifeld). Ueber den Nebenapsiden steigen schlanke 8seitige Tuerme auf; um M. 13. Jh. zu gegenwaertiger Hoehe gebracht; die Helme ursp. kaum so schlank wie jetzt. In der Mitte beherrschend und zusammenfassend der Vierungs-Turm, auch er 8seitig und mit 8 Giebeln. Auffallend gross die Zahl der Tueren. An den Sschiffen ihrer 3; vom ersten Meister; die groesste derselben wahrscheinlich ursp. am Qsch.; Vingerhut ersetzte sie durch eine noch praechtigere Komposition; dann noch 2 am Qsch., so dass die keineswegs grosse K. schliesslich 5 Portale hat. -- Die Sakristei M. 14. Jh. hinzugebaut, die Obergeschosse der Sschiffe 1446. _Innere Ausstattung_. _Hochaltar_; Mensa 13. Jh., Schrein bez. 1500 _Nikolaus Schit_. Madonna mit 4 Heiligen, lebensgross, volle schwere Formen, Fluegel gemalt; ueber dem Schrein reiche Kroenung mit dem Schmerzensmann. -- Ebenfalls spgot., doch nicht bedeutend, die _Seitenaltaere_. -- Der hl. _Kreuzaltar_ (Laien-A.) am Lettner kann ursp. keinen Aufsatz gehabt haben; der jetzige wohl wie die uebrigen zum Jubeljahr 1500. -- Am Mittelpfl. der SSeite des Lhs. schoenes frgot. _Weihwasserbecken_. -- Ein hohes _Chorgestuehl_ 2. H. 14. Jh. -- Von den zahlreichen, jetzt meist entfernten _Grabsteinen_ trugen nur wenige Bildnisfiguren; darunter der Stein des aus einer Gelnhaeuser Familie stammenden Bischofs Konrad v. Bondiz in Illyrien, ausgezeichnetet Entwurf in maessiger Ausfuehrung; eine andere gute Arbeit der Stein des Schultheissen Koch 1603; im suedl. Qsch. Wandgrab des Burggrafen von Laudern, E. 16. Jh. -- _Glasmalerei_ der Chorfenster 13. Jh., wichtig, wenn auch stark ergaenzt. -- Die oberen Blenden des Chorquadr. waren ausgemalt, 15. Jh., darunter Schicht des 13. Jh., sehr beschaedigt und jetzt entfernt, wie ueberhaupt die letzte, hinsichtlich der Architekturteile verdienstvolle, Restauration den Gesamteindruck doch zu "neu" gemacht hat. _Skulpturen_. Tympanon des NW-Portals: Christus thronend zwischen Maria und Johannes d. Ev. und 2 Halbfigg. heiliger Bischoefe. Tympanon am suedl. Qsch.: Maria mit dem Kinde zwischen Katharina und Margaretha, die knienden Figg. Magdalena und Martha. Tympanon des noerdl. Qsch.: Kreuzigung. Die Figuren starr. Ganz prachtvoll das die Portale umrahmende Rankenornament. -- Im besten got. Naturalismus das Blattwerk am Lettner; in den Zwickeln _figuerliche Reliefs_ (weit geringer) mit Totenerweckung und Hoelle; die Statue Christi jetzt in der Sakristei. *Peters-K*. sprom., jetzt verwuestet und verkommen (Fabrik). Ursp. kreuzf. Gewoelbebasilika mit 3 Apsiden, kurzen Kreuzfluegeln, 3 Jochen im Lhs. Die OTeile um 1200-1220, in halber Hoehe Bauunterbrechung. Am besten erhalten das Qsch., dessen WWand die Elemente zur Rekonstruktion des Lhs. darbietet. Die kreuzf. Pfll. mit vorgelegten 1/2 Sll. und Ecksll. lassen fuer das Msch. Rippengwbb., fuer die Ssch. Gratgwbb. als beabsichtigt vermuten. Gegen M. 13. Jh. als flachgedeckte Basilika mit einfachen Rundpfll. ausgebaut, Querschnitt nach dem gleichseitigen Dreieck. Ueber den Nebenapsiden erhoben sich schlanke, durch rundbg. Friese und Lisenen geteilte Rundtuerme (Zeichnung von 1831). Ein vom Triumphbogen stammendes prachtvolles Blattkapt. liegt als Brunnenuntersatz im suedl. Ssch. Das noerdl. Seitenportal mit sitzender Fig. des _hl. Petrus_ vom ersten Meister (vgl. Aschaffenburg), im suedl. Seitenportal die Eck-Sll, auf Loewen, in der Archivolte Zickzack, die ganze Formengebung an den Kaiserpalast erinnernd. *Hospital zum h. Geist*. Zuerst erwaehnt 1233. Die K. war eine kleine flachgedeckte rom. Pfll.-Basilika mit nur einem Ssch., das Chorquadrat gewoelbt; 1893 fast ganz zerstoert. [*S. Michaels-Kap*. Zweistoeckig, im Erdgeschoss Beinhaus, zuerst erwaehnt 1289, 1822 trotz guter Erhaltung abgebrochen; nach einer Zeichnung zu urteilen beste fr. Gotik in der Art der juengsten Teile der Marienk.] [*Bruecken-Kap*. zum H. Kreuz, hochgot., 1816 der Materialvernutzung wegen abgebrochen.] *Franziskaner-K*., ganz schlichter Bruchsteinbau vor 1248 (erste Erwaehnung des Klosters), Gr. Rechteck 25: 7 m, Spuren von graetigem Kreuzgwbb. ueber 1/2 kr. Schild- und Gurtbgg.; rundbg. Fenster; Apsis zerstoert. -- Kreuzgang (jetzt Stall) E. 13. Jh. -- Die an der Sseite des Kreuzgangs im 14. Jh. errichtete groessere K. 1826 abgebrochen. *Pfalz*. Zuerst genannt 1158 im Besitz der Grafen v. G., 1180 mainzisch, erst in den letzten Jahren Friedrichs I. Reichsgut. Seit 1363 Beginn der Zerstoerung, nach Ruprecht von keinem Kaiser mehr besucht. Seit 1858 Erhaltungsarbeiten. -- Angelegt als Wasserburg (vgl. Buedingen, Waechtersbach, Burgjossa). Die noch im 15. Jh. bewohnte Vorburg jetzt nur in den Grundzuegen zu erkennen. Die heutige Ruine gehoert der schon im 14. Jh. verlassenen Kernburg; sie ist von allen staufischen Pfalzen die relativ besterhaltene und kuenstlerisch edelste, wenn auch weitaus nicht die groesste. Nach Ausweis der Steinmetzzeichen und der technischen Eigenschaften Bau aus einem Guss. Die Hauptteile ca. 1210-20, nur die Eingangshalle vielleicht aelter. -- Der Gr. bildet ein Trapez: an der schmalen WSeite die Eingangshalle, an der im stumpfen Winkel davon abbiegenden NSeite der Saalbau, an der SSeite und der polyg. gebrochenen OSeite Ringmauern, an die sich Wirtschaftsgebaeude anlehnten. -- Die Ringmauer 2,10 m stark, Quaderverblendung, Fuellung aus Bruchstein und Moertelguss; Ruestloecher sichtbar, doch keine Versetzung mit der Zange. -- Der quadr. _Bergfried_, als Wehrbau nicht sehr bedeutend, im Winkel zwischen der SMauer und der Eingangshalle; hoelzerne Zwischendecken; kleine Tuer nach dem Wehrgang (dessen Hoehe daraus zu bemessen ist), eine groessere auf eine von Kragsteinen getragene Plattform, vom Hof aus mit Leitern zu ersteigen; der obere Teil des Turms in got. Zeit restauriert. -- Das _Eingangstor_ zeigt keine Spuren von Zugbruecke und Fallgitter; doch Ansaetze zu einem (zerstoerten) Gusserker. Es fuehrt in eine 2sch. 3jochige nach dem Hof offene Halle; die rippenlosen Kreuzgewbb. des NSch. ursp., im Ssch. got. erneuert. Die Sll. haben Wuerfelknaeufe mit 2teiligem Schild (eine sonst nur im Elsass nachgewiesene Form). An der OMauer war der sog. Barbarossakopf eingemauert, jetzt im Palas. -- Ueber der Torhalle lag die jetzt ihrer Gwbb. beraubte, ebenfalls 2sch. _Kapelle_. -- Der _Palas_ lehnt sich an die noerdl. Ringmauer, die Schauseite nach innen. Erhalten das Erdgeschoss mit kleinen Fensterschlitzen und das erste Hauptgeschoss. Die Tuer, durch eine Doppelfreitreppe zugaenglich, liegt nicht in der Mittelachse (ausserdem eine noch erhaltene innere Treppenverbindung zur Torhalle). Sie fuehrte direkt in den Saal (13:12 m) mit einer 5teiligen Fensterarkade (ohne Spur eines Verschlusses); die Fundamente deuten darauf, dass 4 Sll. die Balkendecke trugen; an der NWand der schoene Kamin. Links an der Tuer sind die Ark. durch einen Wandpfl. in 2 Gruppen getrennt. Am Saal entlang lief ein Gang und hinter diesem lagen 2 getrennte Gemaecher. Ein Obergeschoss war sicher vorhanden; auch hier ein Kamin; dessen Sll. und ein skulptiertes Tympanon jetzt in der Torhalle aufgestellt. Das Bauornament am Palas gehoert zum formenschoensten und delikatesten, was rom. Meisselarbeit hervorgebracht hat; jedenfalls kann sich kein anderer Profanbau damit messen. -- Am OEnde des Hofes sind Fundamente eines Rundbaues (8,6 m aeusserer Durchmesser) von ungewisser Bestimmung gefunden. *Johanniterhof,* vom Ordenshaus in Ruedigheim dependierend; kleines sehr herabgekommenes Gebaeude in der Holzgasse; die paarweise gestellten Spitzbg.-Fenster der WSeite sprechen fuer 14. Jh., der SGiebel mit Kreuzstoecken im 15. Jh. umgebaut. Daneben kleine Kapelle. *Deutschordenshaeuser*. a) Der Komturei Marburg; jetzt durch die landwirtschaftliche Winterschule ersetzt. b) Der Komturei Sachsenhausen; 14. Jh., im 16. erneuert und weiterhin modernisiert; im Hof Brunnen aus Renss. *Hof der Abtei Arnsberg*. 1742 erneuert; die einfache got. Kap. aus A. 14. Jh. erhalten; Rest von Wandmalerei. *Hof der Abtei Haina*. Nur die Eingangspforte aus E. 13. Jh. erhalten. *"Steitz",* Haus eines Altaristen, sehr herabgekommen, im Innern ein Lavabo und andere interessante Einzelheiten. *Romanisches Rathaus,* spgot. umgebaut, im 17. Jh. durch ein Fachwerkhaus verdeckt, 1881 freigelegt. Erhalten hat sich von Kunstformen: die im Kleeblatt geschlossene Tuer ueber einer vorgebauten Plattform und im dritten Geschoss 3 Gruppen dreiteiliger Ark., welche einen ungeteilten, die ganze Ausdehnung des Gebaeudes einnehmenden Saal beleuchteten. Dass das Haus oeffentlichen Zwecken diente, ist kaum zweifelhaft; unter den in Frage kommenden gilt die Bestimmung als Rathaus fuer die wahrscheinlichste. *Gotisches Rathaus,* wahrscheinlich als Kaufhaus, zugleich fuer Verwaltungsstuben, E. 15. Jh. erbaut; stark modernisiert. *Fuerstenhof,* langgestreckter Komplex, schon im Ma. als Sitz der pfandherrlichen Amtleute vorhanden, in der Renss. erweitert; aus dieser Zeit einige gute Einzelheiten. *Wohnhaeuser*. 4 _romanische_ mit mehr oder weniger bedeutenden Resten aus der Erbauungszeit: Langgasse 257, ebenda 264 sog. Mehlwage, ebenda 285 [Obermarkt 101, 1895 abgebrochen, die Werkstuecke der schoenen gekuppelten Kleeblattfenster jetzt in der Burg deponiert]. _Gotisch_: Bischofshof, jetzt Stadtschreiberei; Alte Schmidtgasse 106; Toepfergasse 69; Untermarkt 443 Hinterhaus; Obermarkt 341, altes Gasthaus u. a. m. Diese sind alle Steinhaeuser. Ein got. Fachwerkhaus Langgasse 264. _GEMUeNDEN._ UFranken BA Gemuenden. *Pfarr-K.* 3/8 Chor um 1480, das 1sch. flachgedeckte Langhaus 1488. Turm zwischen Chor und Langhaus eingeschoben, erb. 1486 auf aelterer Grundlage. Das Aeussere einfach; WPortal erneuert. Der mit 4 kleinen Erkertuermchen geschmueckte Turm macht durch seine stattlichen Verhaeltnisse eine gute Figur im Stadtbild. -- Ausstattung neu. Huebsche Zunftstangen E. 18. Jh. Glocken 14. Jh. und spaeter. -- An der aeusseren OWand des Langhauses _Relief_ Christus am Kreuz zwischen den Schaechern; zu Fuessen Assistenzfiguren und Soldaten, M. 15. Jh. An der Kirchenmauer das ehem. _Sakramentshaeuschen_ von 1488; ruinoes. *Rathaus.* 1593. Giebel erneuert. *Rentamt*. Behaebiger, dreigesch. Barockbau v. 1711 mit kuppelbedeckten Ecktuermen. Ueber dem Portal Wappen der Hutten. *Scherenburg*. Erhalten der runde Bergfried und der Bering, sowie ein grosser zweischiffiger Keller, alles aus got. Zeit (14. Jh.). Nur wenige Reste der Stadtbefestigung, jedoch noch immer huebsches Ortsbild. _GENSUNGEN._ RB Kassel Kr. Melsungen. *Dorf-K.* mit spgot. Wehrturm und Friedhofsbefestigung. _GEORGENTHAL._ Sachsen-Gotha LA Ohrdruf. *Cisterc.-Klst.-K*. Truemmer. Grundmauern ausgegraben. Sie erweisen einen hoechst ansehnlichen Bau von 73 m Laenge. Nach den juengsten Untersuchungen von H. Giesau 2 Bauperioden in folgender Weise zu unterscheiden: 1. Zugrunde liegt eine kreuzfoermige Basilika nach dem Hirsauer Schema, am Chor 5 Apsiden in staffelfoermiger Anlage (Talbuergel). Im Lhs. 10 Arkaden, Wechsel von staerkeren und schwaecheren Pfll. Reste eines WPortals mit einfach abgetreppten Gewaenden. Dieses der Gruendungsbau aus der Mitte des 12. Jh. 2. Umbau fuer Gewoelbe im 2. Drittel 13. Jh. Die 5 Apsiden wurden niedergelegt, an Stelle der Hauptapsis gerader Abschluss des Hauptchores. Um ihn wurde ein rck. Umgang von 4,2 m Breite herumgefuehrt, aus seiner aeusseren Wand rck. Nischen ausgespart. (Holtmeyers Rekonstruktion mit Umgang und Kapellenkranz in Art von Riddagshausen nach Giesau nicht haltbar.) Die bauliche Ausfuehrung des Umbaues unter Leitung eines Architekten aus Walkenried. Walkenriedisch-maulbronnisch auch das gesamte Detail. An der Westfront eine Vorhalle von 3 quadr. Feldern (5,6 m Seitenlaenge). -- Von der grossartigen Klosteranlage erhalten: *Klausur* auf der SSeite der Kirche. Umfaengliche Grabungen von Pfarrer Baethcke zeigen eine gewaltige Anlage von echt cisterciensischem Gepraege, der von Maulbronn sehr verwandt. Bmkw. das Herrenrefektorium, wie in Maulbronn mit der Schmalseite an den Kreuzgang stossend, wahrscheinlich 3schiffig. Auf der WSeite das Laienrefektorium, durch einen Gang vom Kreuzgang geschieden (aeltere Art der Anordnung). Rippenstuecke, Schlusssteine und Saeulenbasen maulbronnisch, jedoch im Stil fortgeschrittener als die Reste des Chorneubaues. Auf der Nordseite des Chores, in geringer Entfernung von ihm zwei 3sch. Saeulensaele, durch einen von N nach S laufenden schmalen gewoelbten Gang getrennt, Bestimmung ungewiss, vielleicht _Abtshaus_. Ornamentierte Saeulenschaefte mit Wuerfelkaptt., 2. H. 12. Jh. -- _Kornhaus_, got. mit interessantem Masswerkfenster. -- In der Naehe rom. _Palas_ der Grafen v. Kefernburg, verbaut. _GEPUTZIG._ K. Sachsen AH Rochlitz. *Herrenhaus* (v. Wallwitz) 1735 von _David Schatz_, einfach tuechtig. _GERA._ Reuss j. L. Hauptstadt des Fuerstentums. *Salvator-K*. 1717-20, erneuert nach Brand 1780. *Trinitatis-K*. 1313, vergroessert 1611. 1sch. Anlage. Bmkw. die got. Aussenkanzel. -- _Grabmal_ des Kanzlers Joh. v. Freiersleben {~DAGGER~} 1770, um einiges spaeter ausgefuehrt, klassizistische Richtung. -- Grosses _Kreuzigungsrelief_ mit Stifter, 1630. -- Auch von den _Denkmaelern_ auf dem Kirchhof verdienen einige Beachtung. *Rathaus.* 1576 und spaeter. An der Hauptfront hoher 8eck. Turm, dem zu Altenburg nachgebildet. *Regierung*. 1722. *Waisenhaus*. 1724, erneuert nach Brand 1780. *Stadtapotheke* mit renss. Erker. *Privathaeuser* des 18. Jh. *Marktbrunnen* mit Simson, 1685. _GERA._ Sachsen-Gotha. LA Ohrdruf. *Dorf-K.* Sehr alte Gruendung; jetzt wesentl. 18. Jh. mit rom. Einzelheiten. Hoher _Kanzelaltar_. _GERBERSHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* (kath.) 1777. Kreuzgwb.Bau mit 3seit. Schluss. _GERBRUNN._ UFranken BA Wuerzburg. *Dorf-K.* Sprom. OTurm 1219; das flachged. Lhs. 17. und 18. Jh. -- _Kanzel_ mit Evangelistenbildern 1. H. 17. Jh. -- Huebsche _Holzfigg_. des Rok. _GERBSTEDT._ Pr. Sachsen Kr. Mansfeld. [*Nonnen-Klst.-K*. Der 1688 eingestuerzte rom. Bau durch Abb. bekannt, auch einige formierte Reste erhalten, hier und im Museum zu Halle.] *Stadt-K.* Nuechternstes 18. Jh. -- Grosser interessanter _Schnitzaltar_ um oder vor M. 15. Jh. -- *Rathaus* in schlichter Renss. Im Keller gekuppelte rom. Lichtoeffnung. _GEREUTH._ UFranken BA Ebern. *Dorf-K.* um 1700, mit huebscher einheitlicher Einrichtung. In der Sakristei ein reichhaltiger Schatz von Goldschmiedearbeiten derselben Zeit. *Schloss.* Erb. um 1700 unter den Freih. von Greiffenklau-Vollraths 3geschossige Anlage in 3 Fluegeln mit fein durchgefuehrter Aussengliederung. _GERLACHSHAUSEN._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K.* Chor und Turm 1. H. 15. Jh., Lhs. 1751. Gute _Ausstattung_, besonders die Seitenaltaere in Stuck, wohl von _Andreas Mayer_, Gemaelde von _Dahlwein_. -- An der Strasse nach Sommerach reich skulptierter _Bildstock_ 1511, einer der schoensten in Unterfranken, ruinoes. _GERMERODE._ RB Cassel Kr. Eschwege. *K*. des ehem. *Praemonstratenser-Nonnen-Klst*. Gewoelbte rom. Pfl.-Basilika. Kein Qsch. Die 3 Schiffe schliessen in gleicher Flucht mit 3 Apsiden. Der Chor hat 1, das Sch. 3 Doppeljoche. WBau doppeltuermig (wegen Baufaelligkeit niedergelegt, 1905 in der alten Gestalt wieder aufgebaut). Dazwischen, zugleich das 1. Joch des Lhs. mitumfassend, die Nonnenempore, die von 4 Paar Sll. mit Wuerfelknaeufen getragen wird. Im System des Msch. nehmen breite rck. Vorlagen die ungegliederten Gurt- und Schildbgg. auf; keine Diagonalbgg. Die Zwischenpfll. quadr. mit eingelegten Eck-Sll. Die Sschiffe abgebrochen. -- Unter dem stark ueberhoehten Chor eine Krypta mit gurtenlosen Gwbb. -- Hoelzerne Emporen reich geschnitzt in Motiven der Fachwerkarchitektur. -- Am Aussenbau ist nur die OAnsicht einigermassen intakt; die 3 Apsiden auf gut profilierten Sockeln, sonst ungegliedert. *Klostergebaeude*. Einige Reste mit rom. Fenstern in den Domaenenhof eingebaut. _GERODE._ Pr. Sachsen Kr. Worbis. Ehem. *Benedikt.-Klst*. Jetzige *K*. 1778. *Scheune*. Grossartiger Quaderbau in Hufeisenform 1672. _GEROLZHOFEN._ UFranken BAmtsstadt. *Stadtpfarr-K*. 1. H. 15. Jh. Pfeilerinschrift 1436, voll, angebl. 1479. Lhs. Halle von 3 Sch. und ursp. 4 Jochen (2 weitere 1899 hinzugefuegt). Chor 1sch., 1 {~DAGGER~} 5/8, flankiert von zwei Tuermen, deren Erdgeschosse sich als Kapellen gegen Chor und Lhs. oeffnen. Im Lhs. gesimslose Rundpfeiler und gekehlte Scheidbogen, Sschiffe mit Kreuzrippen, Mschiff mit Netz auf Konsolen in Scheitelhoehe der Scheidbogen. Aussen durchweg Strebepfeiler, z. T. mit Statuen (erneuert, die alten in der Johanniskap., gute Arbeiten aus A. 16. Jh.). -- Einrichtung spbar. und rok., an der Kanzel spgot. Holzfigg. _Holzkruzifix_ mit Naturstamm, _Riemenschneider_ nahestehend. Geschnitzte _Rosenkranzmadonna_ nachgot. Gruppe der _Taufe Christi_ vermutlich von _Peter Wagner_ um 1760. -- Gutes _Ciborium_, wuerzburgisch um 1680. *Johannis-Kap*. (Karner) beg. 1497. Erdgeschoss 2sch., Obergeschoss 1sch. in 3 Achsen und 5/8 Schluss, zierliches Netzgewoelbe und reich gegliederte Fenster. Aussen (W) einlaeufiger Treppenaufgang. [Schnitzaltar, _Riemenschneider_ zugeschrieben, jetzt im Nat.-Mus. Muenchen.] *Friedhofs-Kap*. 1737. Altarbilder von _Chr. Urlaub_ (1745, 1748) und _Wolker_ (1748). Das schoene schmiedeeiserne Gitter am Tor (2. H. 17. Jh.) stammt aus Klst. Ebrach. *Bezirksamtsgebaeude*. Ehem. fuerstbisch.-wuerzb. Oberamtshaus, um 1614. *Rentamtsgebaeude*. Ehem. fuerstbisch.-wuerzb. Amts- und Zenthaus. Turm und Anlage im Kern mittelalterlich (von einer Burg der Herren v. Fuchs), Erscheinung wesentlich aus A. 17. Jh. *Spital*. Renss. Fachwerkbau mit geschnitztem Balken. *Stadtbefestigung*. Interessant durch den doppelten Mauerguertel, Abstand stellenweise ueber 100 m. Er diente als Zuflucht fuer die umliegenden Doerfer. _GERSDORF._ K. Sachsen AH Doebeln. *Dorf-K.* 18. Jh., mit ma. Resten: _Sakramentshaeuschen_, der Eingang von Engeln bewacht; _Altarfigg_.; vorzueglich ein lebensgrosser _Crucifixus_ A. 16. Jh.; diese jetzt im Kernhaus in Leisnig, anderes im Dresdener Altert.-Ver. _GERSFELD._ RB Cassel Kreisstadt. *Kirche*. 1785. Kreuzf. Anlage mit abgestumpften Ecken und WTurm. -- _Grabsteine_ der v. Ebersberg 16. und 17. Jh. *Friedhofs-Kap*. 1632, an den Emporen Malereien. *Schloss* (v. Ebersberg) 1500 ff., im 18. Jh. umgestaltet. _GERSTUNGEN._ Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Kirche*. Flachgedecktes rck. Schiff mit bemalten Emporen in 3 Geschossen, um 1600. Ein niedriger spitzbg. Chorbogen oeffnet sich gegen das spgot. gewoelbte Altarhaus, ueber welchem der 8eck. Turm. -- Steinerne _Kanzel_ 1588. _Grabsteine_ (v. Boyneburg) 16. und 17. Jh. *Fachwerkhaeuser*. Bedeutend das v. Witzlebensche Herrenhaus aus A. 17. Jh. (jetzt Oberfoersterei) und das v. Boyneburgische am Markt (Apotheke). _GESEES._ OFranken BA Bayreuth. *Pfarr-K.* (ehem. Wallfahrt) frgot. Basilika mit spgot. Veraenderungen; Lhs. 4 Joche, Chor 1 Joch und 5/8 Schluss; Turm in N. -- _Hochaltar_ 1673, noch im Aufbau gotischer Fluegelaltaere. Steinerne _Kanzel_ 1562. -- Befestigter Friedhof. _GESTUNGSHAUSEN._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Pfarr-K.* A. 18. Jh., im Gr. den ma. Anlagen des Gebietes sich anschliessend, 1sch. mit 3facher Empore. Die Dekoration ungewoehnlich reich und fein. Die flachen Decken in Chor und Lhs. tragen zwischen Stuckornament kleine Gemaeldefelder vom Coburger _J. Schuster_ 1714. 3geschossige Empore bez. 1712. _Moseskanzel_ 1727. _Taufstein_ 1643. Um den Kirchhof Mauer mit hohem Torturm. _GIEBELSTADT._ UFranken BA Ochsenfurt. *Pfarr-K.* (protest.). Einfacher Bau des 16. Jh. -- _Kanzel_ in strenger Hochrenss. E. 16. Jh., Mosestraeger. Grosses _Epitaph_ einer Frau v. Zobel 1606. *Schloss der Zobel,* whgest. E. 16. Jh., niedrige ausgedehnte Wasseranlage mit runden Ecktuermen. *Schloss der Geyer,* Ruine. _GIEBICHENSTEIN._ Pr. Sachsen Saalkreis. *Dorf-K.* mit rom. Turm und rom. _Taufstein_. _Grabsteine_ 1474, 1560. *Burgruine* ausgedehnt, wenig erhalten, Hauptteile 1363, 1442. _GIECH._ OFranken BA Bamberg. *Schlossruine* bedeutend, 3 Tore, starker 4eck. Bergfried. _GIESEL._ RB Cassel Kr. Fulda. *Jagdschloesschen*, erb. 1717 vom Fuerstabt v. Butlar an Stelle einer Burg des 16. Jh. _GIESSMANNSDORF._ K. Sachsen AH Zittau. *Schloss* 1694. Rck., in der Laengsrichtung schmaler Gang, in der Querrichtung Vestibuel und doppellaeufige Treppe. 2geschossiger Aufbau mit durchlaufenden tosk. Pilastern. Ueber dem Dach schmaelerer Oberbau in Fachwerk. Dachreiter. Einfluss boehmischer Schloesser. _GLASHUeTTE._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde. *Stadt-K.* 1520-1533. Als 3sch. Halle geplant, doch 1sch. ausgefuehrt -- 18:14,3 m. Eingezogener Chor 2 Joche und 9Eckschluss. Kunstlos bemalte Felderdecke 1669. -- Rest wertvoller _Altarmalerei_ aus derselben Zeit; ebenso die _Glasgemaelde_ im Chor. -- _Taufbecken_ aus Messing A. 16. Jh., gestanzte Zeichnung der Verkuendigung. -- _Schoene Grabplatte_ des Pfarrers M. Kittel {~DAGGER~} 1639, bemalt, aehnlich der des Sup. Cademann in Pirna. _GLASTEN._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.* frgot. mit platt geschlossenem Chor, darueber Turm mit 4 gekuppelten Fenstern und Satteldach. _GLAUCHAU._ K. Sachsen Amtshauptstadt. *Stadt-K.* 1726 mit Benutzung aelterer Teile, darunter 2 Reliefs aus 15. Jh. -- _Orgel_ 1730 von _Gottfr. Silbermann_. *Gottesacker-K*. Renss.Pforte mit beschaedigten, ehemals schoenen Reliefs. *Hinterglauchen*. Schoenburgisches *Schloss*. Die Erscheinung wesentlich bestimmt durch den Umbau 1527 ff. Die langgestreckte, ganz einfach behandelte Hauptfront durch 4 Zwerchhaeuser gegliedert, deren Giebelabsaetze nach dem verbreiteten Schema der saechsischen FrRenss. als Viertelskreise gebildet sind. _GLAUSCHNITZ._ K. Sachsen AH Kamenz. *Herrenhaus* einfach stattlich, ausgebaut ca. 1760. _GLEINA._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz. *Dorf-K.* Rom. Apsis mit z. T. gut erhaltenen rom. _Fresken_. -- Gute Typen von _Bauernhoefen_. _GLEISBERG._ K. Sachsen AH Doebeln. *Dorf-K.* Schlicht rom., Gr. wie in Altenhof mit dem Zusatz einer dem Chor noerdl. angebauten kleinen Sakristei mit Tonnengwb. -- _Taufstein_ aus Porphyr mit primitiv eingeritztem Ornamente. -- _Fluegelaltar_ um 1510-20, baeurische Arbeit, doch vorzueglich gut erhalten; die Gemaelde der Aussenfluegel stehen hoeher. _GLEISENAU._ UFranken BA Hassfurt. *Prot. Dorf-K*. 1711. *Schloss-K*. 1772 mit reicher Sandsteinfassade. -- *Schloss* (Gross von Torckau) 1773. _GLEUSDORF._ UFranken BA Ebern. *Schloss.* Gefaelliger 3geschossiger Rok.-Bau mit Mansarden-Dachung sehr malerisch zwischen Baeumen. -- Innendecken mit _Muschelwerkstuck_ und eiserner Ofen von 1769. _GLOSSEN._ K. Sachsen AH Loebau. *Schloss,* erb. 1688 fuer H.F. v. Gersdorf. Stattliche Hufeisenanlage, Formen einfach. _GNANDSTEIN._ K. Sachsen AH Borna. *Dorf-K.* Einheitlicher, unveraenderter Gewoelbebau (Sternmuster) aus A. 16. Jh. Rot ornamentierte Friese, z. T. in Stuck wie in Geithain. Gute _Steinkanzel_ mit Masswerkschmuck bez. 1518. In den Chorfenstern _Glasgemaelde_ aus der Erbauungszeit. _Betstube_ mit reicher Sammlung von Wappen des saechsischen Adels. _Epitaph_ H. v. Einsiedel 1557 mit langem von Melanchthon verfasstem Gedicht. Epit. Joh. v. Einsiedel 1582, Sandstein, Marmor und Serpentin, z. T. vergoldet. 9 Einsiedelsche Grabsteine mit lebensgrossen Figg. Todesdaten 1461-1646, Ausfuehrung gleichzeitig um 1640. 4 weitere bis 1756. *Schloss* (seit 15. Jh. Einsiedel, vorher Burggrafen v. Leisnig). Anlage langgestrecktes Rechteck, einem Hoehenzuge folgend. Im innersten Hof freistehender runder Bergfried. Am selben Hof rom. Palas mit 3teilig gekuppelten rundbgg. Fenstern; eine andere Gruppe hat Kleeblattschluss. An einem zweiten groesseren Hof der Hauptbau aus 14. Jh. Kapelle mit Einrichtung des 16. Jh. 4fluegeliges Altarwerk. _GNOeTZHEIM._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K.* Einheitliche rom. Anlage aus sp. 12. Jh., anziehendes Beispiel einer vornehm schlichten Landarchitektur. -- 1sch. Lhs., quadr. Chor, WTurm (ohne Eingang). Das gut gegliederte, ornamentlose Portal an der SSeite. -- Reizende _Sakramentsnische_ E. 15. Jh. Interessantes, leider verstuemmeltes _Wandgrab_ des Konrad v. Rosenberg {~DAGGER~} 1596. _GOCHSHEIM._ UFranken BA Schweinfurt. *Dorf-K.* Grossenteils neu. Turm 1511. Interessante Kirchhofsbefestigung, ins 14. Jh, hinaufreichend. *Rathaus.* Fachwerkbau 1560. Im Dorf stattliches Haus (no 183) von 1612. _GOeDA._ K. Sachsen AH Bautzen. *Dorf-K.* Netzgewoelbte Halle von 1505. Von einem Bau aus 1. H. 13. Jh. einige fein skulptierte Zierstuecke gefunden. -- Huebsche _Sandsteinkanzel_ 1514. Zahlreiche _Bildnissteine_ des 17. Jh., recht gut der des Heinrich v. Buenau 1605. _GOeDEWITZ._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. *Dorf-K.*, 2 einfache rom. Tympana. _GOeHREN._ K. Sachsen AH Rochlitz. *Dorf-K.*, kleine apsidenlose rom. Anlage. -- _Schnitzaltar_ 1512. _GOeHRENDORF._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* Turm rom., Chor frgot., Schiff bar. _GOLDKRONACH._ OFranken BA Berneck. *Pfarr-K.* got., Sandsteinemporen mit "durchbrochener Arbeit". _GOeLLINGEN._ Schwarzb.-Rudolst. LA Frankenhausen. *Benediktiner-Klst.,* eines der aeltesten in Thueringen. Von der sprom. K. wenig erhalten, naemlich: 1. Reste der Apsidenmauer, 2. der viel Eigentuemliches bietende WBau. Er ist als breiter Turm ausgebildet. Die an die K. anschliessende Seite durch ein modernes Wohnhaus alteriert und verdeckt. Von den Sschiffen der K. fuehrten unter weiten Bogenoeffnungen je 6 Stufen in die hochraeumige Krypta; 3x3 graetige Kreuzgwbb.; die breiten Gurten in der Linie des Hufeisenbogens; als Stuetzen kraeftige Sll. (auch an den Waenden) mit Eckblattbasen und flach skulptierten Wuerfelkaptt. Die Formen, von trefflicher Ausfuehrung deuten auf die Spaetzeit 12. Jh. Ueber der Krypta hohe quadr. Turmhalle, deren oestl. Vorraum sich anscheinend als Empore gegen die K. geoeffnet hat. Am noerdl. und suedl. Ende desselben Vorraums Tueren zu kleinen Treppentuermen, die in die oberen Teile des Haupt-Turmes hinauf fuehrten. Dieser 8eckig, zweigeschossig, aussen mit Lisenen, Bogenfriesen und Gesimsen ausdrucksvoll gegliedert; im letzten Geschoss weite gekuppelte Fensteroeffnungen mit profilierten Gewaenden. _GOLLMUTHAUSEN._ UFranken BA Koenigshofen. *Dorf-K.* Gutes Beispiel einer protest. Saalkirche der Biedermeierzeit (1819). _GOeLSOORF._ Pr. Sachsen Kr. Schweinitz. *Dorf-K.* aus Granit einfach frgot. _GOMPERTSHAUSEN._ Sachs.-Mein. Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* 1461, erneuert 1603 und 1640, Emporen mit dorischen Sll. 1808; alt im Unterbau der oestl. Turmchor. _GONNA._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen. *Dorf-K.* Rom. OTurm. -- _Taufstein_ E. 16. Jh. mit 6 Reliefs. _GORNOORF._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld. *Dorf-K.* mit rom. Ostbau, Lhs. 1793. -- _Schnitzaltar_ 1490 vom Saalfelder "Meister der Baldachine". _GOeRSBACH._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen. *Dorf-K.* neu. Der spgot. _Schnitzaltar_ naechst dem in S. Jakob in Sangerhausen der bedeutendste des Kreises. _GOeRSCHEN._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg. *Dorf-K.* Aus rom. Zeit der quadr. Altarraum mit Halbkuppelapsis, das uebrige 16. Jh. und neuer. -- _Crucifixus_ bez. HF, energische Arbeit E. 15. Jh. _GORSLEBEN._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga. *Dorf-K.* spgot. -- Reicher _Schnitzaltar_ spgot., _Kanzel_ und _Taufstein_ 1564 mit biblisch allegorischem Bilderschmuck. _GOeSCHWITZ._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* got., 5/8 Chor, Langhaus mit Rok.Flachdecke. Im OFenster Wappenscheiben. Kopien von 2 spgot. Altarfluegeln. _GOSECK._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. Stammsitz der Pfalzgrafen von Sachsen. 1041 von einem Sohne dieses Hauses, dem grossen Erzbischof Adalbert von Bremen, in ein *Kloster* umgewandelt. Die 1043 und 1056 gew. *Kirche* hat sich in den OTeilen erhalten, welche 1625 als Schlosskap. eingerichtet wurden. Qsch. und Chor in regelmaessiger rom. Anlage; unter ihnen in ganzer Ausdehnung (veranlasst durch abschuessiges Gelaende) eine Krypta. In das Schloss (ein wenig interessanter Bau des 16. und 17. Jh.) eingebaut ein WTurm im Uebergangsstil des 13. Jh. -- _Ecce __ homo_, Marmortafel in reicher renss. Umrahmung, Arbeit eines sehr guten, sonst in dem Gebiet nicht wieder angetroffenen Kuenstlers. _Altartafel_, Hinrichtung der h. Katharina, von _L. Cranach d. Ae_. Grosses reiches _Epitaph_ des Bernh. v. Poelnitz {~DAGGER~} 1628. _GOSSMANNSDORF._ UFranken BA Ochsenfurt. Der Ort enthaelt an Kirchenausstattung, Bildstoecken, Fachwerkhaeusern, Befestigungsresten allerlei huebsche Kleinigkeiten. _GOSSMANNSDORF._ UFranken BA Hofheim. *Dorf-K.* Chor im OTurm, Unterbau frgot. Lhs. 1716 (angeblich von _B. Neumann?_). Stattliche Fassade. Hochaltar um 1730. Reiche Seitenaltaere um 1760. -- Interessante _Kirchhofsbefestigung_, wohl 14. Jh. *Vogteihaus,* charaktervoller Fachwerkbau von 1595. Schoenes schmiedeeisernes Wirtshausschild (zum Schwan) 1791. (Ein aehnliches in Manau). _GOeSSNITZ._ Sachsen-Altenburg. LA Altenburg. *Stadt-K.*, im 15. Jh. nach relativ grossartigem Plan beg., im 16. verkuemmert ausgefuehrt, im 17. umgebaut. _GOeSSWEINSTEIN._ OFranken BA Pegnitz. *Kloster-K*. 1730-39 von _Balthasar Neumann_. Doch hatte schon 1728 der angesehene Mainzer Architekt _F. A. v. Ritter_ Plaene eingeliefert. Inwieweit Neumann diese beruecksichtigt hat, ist eine offene Frage. Anlage im lat. Kreuz. Das Qsch. schliesst aus dem 6Eck, sogleich an der Laengswand beginnend, Im Lhs. bilden die eingezogenen Streben Kapp., durch einen Gang verbunden. Die Flachkuppel nach aussen nicht sichtbar. Das Tonnengwb. mit starken Quergurten ist reich stuckiert. Die innere Ausstattung schon in den Formen des Rok.; der Hochaltar (1742) erinnert in seiner Verwendung von konstruktiv nicht zulaessigen Elementen zu Stuetzen und Streben an Vierzehnheiligen. Der Aussenbau, wie immer bei N., einfach, mit 2 Front-Tuermen. -- Ueber dem Portal eine gewaltige _plastische Gruppe_, die h. Dreifaltigkeit. An der Rueckseite eingemauert ein _Grabdenkmal_ von _Hans Werner_ 1588. _GOTHA._ Hauptstadt von Sachsen-Gotha. *Augustiner-K*. Gegr. 1366, ueberarbeitet 1676. Einfaches, turmloses Rck. von 49 : 14,5. -- _Fuerstenstand_ am Chor in derbem Bar.; desgl. die _Kanzel_; Rest eines got. _Altarwerks_. Die grosse _Gedenktafel_ fuer Herzog Johann, {~DAGGER~} 1605, stammt aus Reinhardsbrunn. -- Das Klst. verbaut; der Kreuzgang rest. *Margarethen-K*. spgot. E. 15. und A. 16. Jh., rest. 1652 und 1725; ursp. 3sch. Hallenkirche. -- _Denkmal_ fuer Herzog Ernst den Frommen 1728 von dessen Enkel errichtet. -- _Taufstein_ bez. 1687. -- Sehr schoene bar. Engelsfigg., Holz. *Schloss Friedenstein*. 1643-1654 fuer Herzog Ernst d. Fr. von _Andreas Rudolfi_. Gross in den Abmessungen, in der Ausfuehrung sparsam, nuechtern, schwerfaellig, fast noch mehr im Charakter einer Zitadelle als eines fuerstlichen Wohnhauses, ein echtes Abbild der freudenarmen Stimmung am Ende des grossen Krieges. Ein 4eck. Hof, im Lichten 86 : 65 m, wird von 3 Fluegeln umgeben, an der 4. Seite Mauer mit Tor, an den Ecken breite Tuerme mit welscher Haube. Die in der deutschen Renss. an einem Kunstbau nie fehlenden Giebel sind aufgegeben. Rings um den Hof Bogengaenge auf schweren gequaderten Pfll. -- Die innere Einteilung ohne groessere Raumentfaltung. Tiefe, niedrige Gemaecher. Darunter leidet die 1685 ff. hinzugefuegte prunkhaft derbe Barockdekoration. -- Einige Raeume M. 18. Jh. Das Porzellankabinett und anderes, was nicht mehr sicher nachzuweisen, 1751 vom Nassau-Saarbrueckener Hofarchitekten _Stengel_. Die Schloss-K. nahe verwandt der zu Weissenfels (vgl. dort). In der Fuerstengruft viele, z. T. aufwandreiche, Saerge. Orangerie von _G. H. Krohne_. *Schloss Friedrichstal*. 1711. Nach franzoesischen Mustern in vereinfachter Formgebung. *Rathaus,* beg. 1567, veraendert im 17. Jh. Das Portal von auserlesener Feinheit der Erfindung und Ausfuehrung; bez. 1574, aber noch im Charakter der FrRenss. An der SFront eingemauertes _Reliefbild_ eines h. Bischofs aus 13. Jh. Gute *Barockhaeuser* die staedt. Sparkasse und der ehem. Preussische Hof. Auf dem Friedhof bmkw. Familiengrabmaeler der Barockzeit erhalten. _GOTTESBUeREN._ RB Cassel Kr. Hofgeismar. Ehem. *Wallfahrts-K*. bez. 1331, platter Chorschluss, Ssch. im 15. Jh. hinzugefuegt. Im Schiff und Chor je 2 Joche. Kreuzgwbb. auf kurzen Diensten. Vortreffliches Detail. _GOTTESGRUeN._ Reuss ae. L. LA Greiz. *Kirche* aus 17. Jh. Kleiner, aber origineller und zierlicher Altaraufbau; das eingefuegte Holzrelief mit dem Abendmahl ist aelter, um 1500, anziehendes Stueck. _GOTTLEUBA._ K. Sachsen AH Pirna. *Stadt-K.* 1sch. spgot. um 1525. Am Chor Portal mit Baumstaemmen und Astwerk gegliedert (vgl. Chemnitz), am Schiff renss. Portal bez. 1553. _GOTTSTEDT._ Pr. Sachsen Kr. Erfurt. *Dorf-K.* aus neuerer Zeit, rom. Turm 12. Jh., an den gekuppelten Fenstern Wuerfelkaptt. mit eingeritzten geometrischen Ornamenten. -- Ueberreste eines _Schnitzaltars_ aus 15. Jh. GRABA bei Saalfeld. Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld. *Pfarr-K.* Vom spgot. Bau der Chor 2jochig 3seitig geschlossen mit Sterngwb. und der Turm an der NSeite des Schiffes; dieses erweitert 1775. -- Mehrere _Holzbildwerke_ in der Art _Lendenstreichs_. Der bar. _Marmor-Altar_ aus der Barfuesser-K. in Saalfeld uebergefuehrt. Auf dem Friedhof zahlreiche Schmiedekreuze des 17. und 18. Jh. _GRADITZ._ Pr. Sachsen Kr. Torgau. *Schloss* mit Nebengebaeuden E. 18. Jh. _GRAeFENBERG._ OFranken BA Forchheim. *Pfarr-K.* 18. Jh. einfach. _GRAFENGEHAIG._ OFranken BA Stadtsteinach. *Pfarr-K.* got. Die Anlage als 3sch. Hallenkirche vielleicht vom Umbau 1448. Grosses _Kruzifix_ 1532. GRAeFENHAIN (OBER-). K.Sachsen AH Rochlitz. *Dorf-K.* Rom. Anlage, der Turm ueber dem Chor. _GRAeFENRODA._ Sachsen-Gotha LA Ohrdruf. *Dorf-K.* Stark modernisiert. Grosser _Schnitzaltar_ A. 16. Jh. _GRAFENRHEINFELD._ UFranken BA Schweinfurt. *Dorf-K.* Ansehnlicher Bar.Bau 1755-65 von _Joh. Mich. Fischer_, einem Schueler _Neumanns_. Besonders die Fassade reich ausgebildet. Von den 2 OTuermen nur der suedl. got. _Deckengemaelde_ bez. _Joh. Zick_ 1756. Vorzueglicher, triumphbogenartig aufgebauter Hochaltar mit aelterem _Gemaelde_, wohl von _Onghers_; von demselben 1671 der hl. Sebastian auf einem Nebenaltar. _Seitenaltaere_ und _Kanzel_ von _J.P. Wagner_ 1766. _Chorstuehle_, _Taufstein_, _Stationsbilder_ in spaeterem Rok. *Rathaus.* Giebelhaus in Fachwerk 1602. -- Grosser _Bildstock_ 1628. Ein kleinerer 1694. _GRAeFENTAL._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld. *Dorf-K.* Wesentlich Erneuerung 1724. -- Stattlicher _Kanzelbau_ hinter dem Altar. Ikon. _Grabstein_ der Familie v. Pappenheim 1561, 1563, 1590. Reste von mittelalterl. _Wandmalerei._ *Schloss Wespenstein*. Ausgedehnte, sehr malerische Anlage mit interessanter Torhalle. _GRAeFENTONNA._ Sachsen-Gotha LA Gotha. *Haupt-K*. Grosse 1sch. spgot. Anlage, barock ueberarbeitet. -- _Altarwerk_, wohl das umfangreichste, das Thueringen besitzt. Die 3geschossige Archit. 1646 (oder eher 1687?). Die Reliefs von einem auseinander genommenen Fluegelaltar des Klst. Grimmental, angebl. aus Nuernberg. 10 _Grabsteine_ der Grafen v. Gleichen 1525-75. *Kettenburg*. Das alte Schloss der Grafen v. Gleichen. Jetzt Zuchthaus und ganz barbarisiert. Der Turm in der NWEcke 14. Jh. Andere Bauteile zeigen Formen der Renss. des 16. Jh. _GRAMSCHATZ._ UFranken BA Karlstadt. *Pfarr-K.* 1731, reiche Fassade und gute einheitliche Rok.-Ausstattung um 1740. _GREBEHNA._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch. *Dorf-K.* Sprom. Bruchsteinbau. Am Portal Tympanon mit stilisiertem Baum. _GREBENSTEIN._ RB Cassel Kr. Hofgeismar. *Stadt-K.* 2. H. 14. Jh., nach Brand 1637 rest. Hallenkirche von niedrigen Verhaeltnissen. Die Sschiffe haben ueber jedem Joch ein besonderes Dach mit einfachem Giebel. Reich skulptiertes Portal, die Figg. sehr verwittert. WTurm 1905 rest. *Rathaus* in Fachwerk A. 17. Jh. 2 *Fachwerkhaeuser* um 1480. *Burgruine*. Der Palas um 1500. Gut erhaltene *Stadtbefestigung*. _GREIFENHAIN._ K. Sachsen AH Borna. *Dorf-K.* Sprom. OTurrn, in dessen Erdgeschoss der Chor. Gleichzeitig die WMauer. Im uebrigen Umbau 1. H. 15. Jh. _GREIFENSTEIN_ b. Blankenburg. Schwarzburg-Rudolstadt. *Burgruine*. Sehr grosse, ziemlich gut erhaltene Anlage: 3 durch Graeben getrennte Vorburgen, zierlicher got. Palas. Genannt 1137, zerfallen seit 1560. _GREITZ._ Hauptstadt von Reuss ae. L. *Oberschloss*. Grosse unregelmaessige Anlage, aussen formenarm, im Innern huebsche, doch nicht bedeutende Rok.Dekoration, auch Reste von Renss. _GRETHEN._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.* Im wesentl. unversehrte Anlage des 13. Jh. -- Tuer mit rom. Eisenbeschlag. _GRETTSTADT._ UFranken BA Schweinfurt. *Dorf-K.* Chorturm (O) 1471, darin spgot. Sakramentshaeuschen. Lhs. mit stattlicher Fassade von Hauptmann _J. M. Fischer._ *Rathaus.* Inschrift 1590, 1614. Stattlicher 2geschoss. Fachwerkbau mit Freitreppe. Davor _Dorflinde_ mit Stuetzenbau. _GRIESHEIM._ Schwarzburg-Rudolstadt LA Rudolstadt. *Dorf-K.* mit rom. Details. -- Zahlreiche _Grabsteine_, z. T. nicht uebel. -- Stattliches adl. *Schloss* aus A. 18. Jh. _GRILLENBERG._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen. *Burgruine* mit 5 Rundtuermen; seit 1217 genannt. _GRILLENBURG._ K. Sachsen AH Dresden-A. *Schloss.* 1558 unter Oberleitung von _Hans Dehn-Rotfelser_, jetzt voellig veraendert; auf der Bruecke 2 lebensgrosse _Jaeger_ in Sandstein um 1600 in der Art des _Chr. Walther._ _GRIMMA._ K. Sachsen Amtshauptstadt. Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst. Marienthron*. 1251, erweitert 1277. Reste in der jetzigen Superintendentur. *Frauen-K*. beg. um 1230-40. 3sch. rom. Pfl.Basilika von regelmaessiger kreuzf. Anlage. Hauptchor gerade geschlossen, am Qsch. 1/2kr. Nebenchoere. Der WBau mit 2 Tuermen, im Gr. etwas schmaeler als das Lhs., noch in rein rom. Formen; die Tuerme in 3 Freigeschossen; zwischen ihnen Glockenstube mit 3 gekuppelten Oeffnungen, der Giebel darueber von der Rest. 1888. Das Lhs. in 4 Pfeilerarkaden von schlichtesten spitzbg. Formen, die ursp. flache Decke im 15. Jh. durch Gewoelbe ersetzt. Am Chorschluss Gruppe von 3 hohen schmalen spitzbg. Fenstern. Die Rippengwbb. der Nebenchoere hochgot. -- _Denkmaeler_ 1693-1760. [*Nicolai-K*. 1sch. Anlage aus 13. und 16. Jh., 1888 abgebrochen. -- Schnitzaltar, hervorragende Arbeit von 1519, geringeren Wertes die Gemaelde von 1530. Jetzt in der Gottesacker-K. Schallgefaesse. Lange Reihe von Bildnissen jetzt im Stadthause.] *Augustiner*-K. (bei der Landesschule) 1290, ueberarbeitet A. 15. Jh. Rck. von 57,5 : 15 m; ursp. flach; Emporen 1684. -- Denkmaeler und Bildnisse ohne Bedeutung. *Gottesacker-K*. 1556, einfach rck. -- Grabplatten und Denkmaeler ohne Bedeutung. Auf dem Kirchhof manche charakteristische Arbeiten des 18. Jh. *Schloss.* 1200 genannt. Aus A. 13. Jh. schoenes grosses Fenster, vier schmale, durch zierliche Saeulchen getrennte, spitzbg. geschlossene Oeffnungen werden von einem rundbg. Blendbogen zusammengefasst, in dessen Feld ein Vierpass. Weiter ausgebaut E. 14. und A. 16. Jh.; aus beiden Epochen Bauformen erhalten. -- *Rathaus* 1442, Freitreppe 1585, Giebel um 1600, -- *Knabenschule* an der Frauen-K. 1614. -- An *Wohnhaeusern* meist nur einzelne Teile aus aelteren Epochen. -- *Altertums-Museum*. _GRIMMENTAL._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. Ehem. *Wallfahrts-K*. 1809 abgebrochen. Bauinschrift 1499 neben dem Portal des 1547 erb. Spitals eingemauert. [Der beruehmte _Altar_ jetzt in Graefentonna.] *Linde* mit Treppen und gezimmertem Boden, gilt fuer einen der aeltesten Baeume Deutschlands. _GROeDITZ._ K. Sachsen AH Bautzen. *Dorf-K.* Neubau 1902. Erhalten ein rom. Sl. Portal um 1200, Granit. -- _Grabdenkmaeler_ des 17. und 18. Jh., v. Ziegler und v. Metzrodt. *Schloss.* Einfach bar. 1738 mit Benutzung von got. Teilen. _GROITZSCH._ K. Sachsen AH Borna. *Frauen-K*. Ursp. rom. Pfl.Basilika; davon der Unterbau des Schiffes; sonst veraendert. *Aegidien-K*. Von der rom. Anlage der Turm erhalten. *Burg*. Zerstoert bis auf eine rom. Rundkap, mit 3/4kr. vorspringender Altarnische; das Mauerwerk bis auf 2,5 m erhalten; lichter Durchmesser 3,3. _GROSSBARTLOFF._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* (kath.). Anstaendiger Bar.Bau 1740, 4 Kreuzgwbb., aussen Pilastergliederung in Sandstein. WTurm 1551. -- 2 _Nebenaltaere_ in Stuckmarmor. Schoene *Kanzel.* _Taufstein_ aus der aelteren K. bez. 1606. _GROSSBODUNGEN._ Pr. Sachsen Kr. Worbis. *Dorf-K.* Bar. -- *Schloss*. Quaderbau von 1331, Tueren und Fenster 1584. -- *Amtsgericht*. Schoener Fachwerkbau mit Erker 1660. _GROSSBREITENBACH._ Schwarzb.-Sondersh. LA Gehren. *Stadt-K.* 1680, einfach geraeumig. _GROSSCORBETHA._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels. *Dorf-K.* Chor aus guter got. Zeit (die Inschrift 1293 nicht ursp.), Schiff A. 16. Jh., das stuckierte Holzgwb. 1700 von _Antonio Perri_. -- Steinerne Kanzel 1627, Altar 1696. _GROSSDITTMANNSDORF._ K. Sachsen AH Grossenhain. *Dorf-K.* mit spgot. und renss. Portalen. _GROSSECKMANNSDORF._ K.Sachsen AH Dresden-N. *Dorf-K.* 1701 auf Gr. aus 16. Jh. Anlage und Ausstattung bezeichnendes Beispiel des Zeitstils. Gut aufgebauter _Altar_ 1706; Emporen mit biblischen _Malereien_, handwerklich, aber nicht ungeschickt; flache Decke mit Kehle; bewegte Dachlinie. _GROSSENBEHRINGEN._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen. *Schloss* der Herren v. Wangenheim 1547. _GROSSENHAIN._ K. Sachsen Amtshauptstadt. *Stadt-K.* Mit Benutzung der abgebrannten ma. K. 1748 erneuert und erweitert von _J. G. Schmidt_ in Dresden (Schueler _Baehrs_). Die Idee der protestantischen Predigtkirche klar und nachdruecklich ausgesprochen. Ueber dem alten (5/8) Chor der Turm (ausgebaut erst 1801), das Schiff nach O durch eine gerade Quermauer abgeschlossen, der Altar (darueber Kanzel und Orgel) in der Mitte der noerdl. Langseite, ihr gegenueber an der SSeite vorspringender breiter Querfluegel; also Erweiterung der "Querkirche" zu T-foermigem Gr. Die Muldendecke wird von rundbg. Arkaden mit korinth. Sll., die der Linie der Umfassungsmauern folgen, getragen. Die K. fasst 2000 Personen. -- _Schnitzaltar_ 1499, die Fluegelgemaelde bez. E.W. Schoene got. _Kelche._ Ruine des *Nonnen-Klst*. 2. H. 15. Jh. Das Refektorium mit Zellengwb. jetzt Bierkeller. _GROSSENLUeDER._ RB Cassel Kr. Fulda. *Kirche.* Erhalten der Chor im Uebergangsstil des 13. Jh. Quadr. Vorchor mit Kreuzgwb., darueber Turm, mehrmals erhoeht, der beschieferte Helm mit Erkertuermchen 16. Jh. Die Apsis polyg., die Fenster ungeteilt spitzbg. mit rom. Gewaendform. An den aeusseren Ecken der Apsis 2 aufeinander gestellte Sll. mit Blattkaptt. und att. Basen, rundbg. Fries. Reiches Portal mit Kleeblattbogen. Fassade 1734 mit grossen skulptierten Stiftswappen. Die Sakristei mit Tonnengwb. und 1/2 kr. Apsis offenbar der Chor der aeltesten Kirche (gegr. 822). -- _Grabmal_ der Jutta v. Boyneburg 2. H. 16. Jh. _GROSSENSEE._ Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Dorf-K.* Turm ueber dem Chor 1480, Sch. 1650. _GROSSFAHNER._ Sachsen-Gotha LA Gotha. *Kirche.* Herstellungsbau von 1653 und 1678. Im Sch. noch 5 rom. Scheidboegen des ehemaligen noerdl. Ssch. aus 12. Jh. zu erkennen. -- 2 *Schloesser* der Frhr. v. Seebach um 1680 und 1722. _Wappentafel_ bez. 1502. Im Innern einige Raeume in reicher Barockausstattung. _GROSSFURRA._ Schwarzb.-Sondersh. LA Sondershausen. *Dorf-K.* S. Bonifazius. Im Kern rom., 1326 den Cisterc.-Nonnen ueberwiesen. Interessante Anlage. 1sch. mit 2 rechteck. Tueren am Ostende des flachgedeckten Lhs. und kreuzgewoelbtem Chor. _GROSSHARTHAU._ K. Sachsen AH Bautzen. *Dorf-K.* 1794. Feines _Buchsbaumkruzifix_ um 1700. Schoener _Wappengrabstein_ um 1500. *Schloss* 18. Jh., neuerdings sehr veraendert. Erhalten die stattliche franzoesische _Parkanlage_ mit Sandsteindekoration. _GROSSHEIRATH._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Kirche* 1463 und 1513. Chor mit Kreuzgwb. 3geschossige Empore 17. Jh. Der sehr hohe obere Teil des Turms 17. Jh. mit Schweifkuppel und Arkaden 1720. _GROSSHENNERSDORF._ K. Sachsen AH Loebau. *Schloss.* Grosse unregelmaessig 4fluegelige Anlage, mit Benutzung aelterer Teile nach 1676 fuer M. v. Gersdorf zurechtgemacht und erweitert. Verwahrlost. *Katharinenhof*. Erb. 1726 von Sophie v. Gersdorf als Armen- und Waisenhaus. _GROSSHEUBACH._ UFranken BA Miltenberg. *Rathaus,* schoener Fachwerkbau auf massivem Erdgeschoss 16. Jh. _GROSSKMEHLEN._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda. *Dorf-K.* Umbau des 18. Jh. -- Im Altarbau von ca. 1620 sind 2 niederlaendische _Schnitzaltaere_ (von _Jan Bormann_?) kombiniert, wahrscheinlich Geschenke der daenischen Gemahlin des Kurf. Christian II. (vgl. Prettin). Die Fluegelgemaelde sehr verdorben und schwer zu beurteilen. _Moseskanzel_ aus Stein. In der Turmhalle grosses _Triumphkreuz_. _Grabsteine_ des sp. 17. Jh. *Schloss.* Wasseranlage des 16. Jh., 3geschossig mit runden Ecktuermen. _GROSSKOCHBERG._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld. *Dorf-K.*, rom., Turm ueber dem quadr. Chor, uebrigens 15. und 18. Jh. -- _Schnitzaltar_ vom Saalfelder "Meister der Baldachine", E. 15. Jh. -- *Schloss,* einfache Sprenss. 16. und 17. Jh. _GROSSKROeBLITZ._ Sachsen-Altenburg LA Roda Vom ehemaligen *Edelhof* das schoene sprenss. Hoftor. _GROSSLANGHEIM._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K.* Umbau von 1596, Turm um 1400. -- Lobenswerter _Hochaltar_ um 1700, gleichzeitig der _Taufstein,_ spaeter das _Chorgestuehl_. Auf den Seitenaltaeren gute (leider neu bemalte) _Holzskulpturen_ des fr. 16. Jh., ausgezeichnet besonders eine _Pietas_ von einem mit Riemenschneider nur entfernt verwandten Kuenstler um 1520. Aussen _Oelberg_, lebensgrosse Sandsteinfigg., handwerklich. *Antonius-Kap.* 1399. Ueber dem Portal Figurennische mit dem Wappen der Teck, Castell, Hohenlohe und Montfort, um 1400. Auf dem (neuen) Hochaltar _Grablegungsgruppe_ um 1500, als Antependium interessantes Relief, Bestattung des Eremiten Paulus durch Antonius, um 1500. Die grossen Holzfigg. an der Chorwand, Jakobus und Antonius, in etwas manierierter Gefuehlsseligkeit. Reich bewegte _Kreuzigungsgruppe_ um 1750 (vom ehemaligen Hochaltar). Stattliche *Haeuser,* mehrfach mit Marienbildern des 18. Jh. geschmueckt. -- _Bildstoecke_ 1501, 1513, 1713, 1795. _GROSSLOeBICHAU._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* im Chor _Sakramentshaus_ 16. Jh. Frgot. _Kruzifix_. _Schnitzaltar_ aus Altenburger Werkstatt, vgl. Maua. _GROSSMOeLSEN._ Sachsen-Weimar VB Weimar. *Dorf-K.* gilt fuer eine der aeltesten Stiftungen in Thueringen; das jetzige Gebaeude Gemengsel aus den letzten 4 Jahrhunderten. -- Taufgestell, Kanzel und Gestuehl 1723; dem Kanzelbau eingefuegt 2 gemalte _Fluegel_ 1520 von _Peter v. Mainz_ mit den 7 Freuden und 7 Leiden Marias; ikon. _Grabstein_ 1612. _GROSSNEUHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Apolda. Stattliche *Dorf-K*. 1729 mit opulenter Ausstattung. -- *Schloss* der Grafen v. Werthern-Beichlingen 1710. _GROSSOLBERSDORF._ K. Sachsen AH Marienberg. *Dorf-K.* Gemengbau 16.-18. Jh., _Altarwerk_ um 1645 mit den knienden Alabasterfigg. des Stifters Hildebrand v. Einsiedel, wohl von _Joh. Boehm_ in Schneeberg. Eigenartig praechtiger _Kelch_ des Freibergers _Samuel Klemm_. _GROSSOSTERHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* Die stattlichste got. des Kreises. Die Form der Streben und Fischblasenfenster des 3seitigen oestl. Schlusses weisen auf ca. 1500; wohl aelter in der Anlage der breite, nur vom Schiff aus durch ein Pfoertchen zugaengliche WTurm, dem ein hohes Zeltdach zwischen polyg. Ecktuermchen einen charaktervollen Umriss gibt. -- Bmkw. spgot. _Schnitzaltar_ mit den 14 Nothelfern. Eleganter renss. _Taufstein_ 1594. _Pastorengrabsteine_ 17. Jh. _GROSSOSTHEIM._ UFranken BA Aschaffenburg. *Dorf-K.* mit rom. Chor, sonst got. und bar. 7figurige Gruppe der _Beweinung Christi_, Holz, um 1501. -- Vor dem Ort _Kapelle_ mit dem Wappen des Mainzer Kurfuersten Uriel von Gemmingen 1513. Darin eine gleichzeitige Kreuzigungsgruppe aus Sandstein. Nach den aeusseren Umstaenden koennte eine Arbeit aus der Werkstatt _Backofens_ vermutet werden, was naeher untersucht werden muesste. Fast vollstaendig erhaltene ma. *Stadtbefestigung*. _GROSSPOeTEWITZ._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels. *Dorf-K.* OTurm rom. mit got. Chor, 3sch. got. Hallenkirche. Die aussen eingemauerten Reliefs scheinen aelter. -- Grosser und vortrefflich erhaltener _Schnitzaltar_; _Sakramentsnische._ _GROSSROeHRSDORF._ K. Sachsen AH Kamenz. *Dorf-K.* Grosser Saalbau von 1731, ansehnlich ausgestattet. Einige Reste von spgot. _Altarplastik_. _GROSSSCHOeNAU._ K. Sachsen AH Zittau. *Dorf-K.* 1705. Stattlicher Emporensaal (14 m br.) mit 3seit. Schluss. -- _Altarbau_ 1802 mit Gemaelde von _J. E. Zeissig_ in Dresden, genannt Schenau, 1786. -- _Bildnisgrabsteine_ des H. v. Nostitz {~DAGGER~} 1607, des Malers Schenau {~DAGGER~} 1806. -- Ansehnliche _Bauernhaeuser_. _GROSSSCHWABHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* Gilt als typisches Beispiel einer fruehrom. Missionskapelle; got. und bar. veraendert. _GROSSSEDLITZ_ s. Sedlitz. _GROSSSTECHAU._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg. Huebsche spgot. *Dorf-K*. _GROSSTHIEMING._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda. *Dorf-K.* 1sch. mit 3seit. got. Chor und 8Eckturm von 1629. -- Guter _Renss.Altar_ mit Gemaelde um 1620. _GROSSWALBUR._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Dorf-K.* Der rom. Chorturm mit spgot. Achteckaufsatz und bar. Helm steht seit der Erweiterung von 1477 in der Mitte; das Lhs. noch einmal 1748 erneuert. -- Huebsche spgot. _Sakramentsnische_. _Kanzel_ 1538. Mehrere gute _Kelche_ aus 17. Jh. _GROSSWEITZSCHEN._ K. Sachsen AH Doebeln. *Dorf-K.* Der WTurm rom., alles uebrige stillos verbaut. -- [_Schnitzaltar_ aus 16. Jh. im Dresdener Altert.-Ver.] _GROSSWENKHEIM._ UFranken BA Kissingen. *Dorf-K.* Turm fruehes 15. Jh. Kirche 1769-72. _Deckenbild_ von _J. P. Herrlein_. Pietas aus Gussstein 1. H. 15. Jh. _Monstranz_ E. 16. Jh. Auf dem Kirchhof: _Denkmal_ des letzten Abtes von Bildhausen {~DAGGER~} 1812. _GROSSZSCHOCHER._ K. Sachsen AH Leipzig. *Dorf-K.* von rom. Gruendung; OTurm und Chor spgot. Altar und Herrschaftsstuebchen charakteristische Arbeiten E. 17. Jh. GRUB AM FORST. Sachsen-Coburg LA Coburg. *Pfarr-K.* Rom. Anlage mit spgot. und noch spaeteren Veraenderungen. Holzdecke 16. Jh. -- Geschnitzte *Fachwerkhaeuser* 17. Jh. -- *Dorf-K*. Chorturm mit rom. Kern, Lhs. 16. und 17. Jh. -- _Sandsteinkanzel_ 16. Jh. -- *Brunnen* mit Tritonen und Nereiden 1720. _GRUBNITZ._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.*, Kernbau wesentlich rom. _GRUMBACH._ K. Sachsen AH Meissen. *Dorf-K.* A. 17. Jh. Die flache Felderdecke 1673 von _Gottfr. Unger_ mit lebendig erzaehlten biblischen Szenen ausgemalt. Prunkvoller Altarbau 1688, das exaltierte _Statuenwerk_ von _J. F. Richter_ aus Meissen. _GRUNAU._ K. Sachsen AH Zittau. *Kathol. K*. 1739 _GRUeNAU._ UFranken BA Marktheidenfeld. Ehem. *Karthause,* gestiftet 1328. Von dem ehemals ziemlich ausgedehnten Baukomplex stehen nur mehr unbedeutende Reste des 17. und 18. Jh. _GRUeNHAIN._ K. Sachsen AH Schwarzenberg. Vor der Stadt die Truemmer des reichen *Cistercienser-Klst.* gleichen Namens. _GRUeNLICHTENBERG._ K. Sachsen AH Doebeln. *Dorf-K.* 18. Jh. Der eigenartige Turm auf rom. Grundmauern. -- Lebensgrosser _Crucifixus_ A. 16. Jh. -- _Schnitzaltar_ 1431; ein zweiter E. 15. Jh. _GUDENSBERG._ RB Cassel Kr. Fritzlar. *Stadt-K.* 1sch. got. Das Sch. seiner Gwbb. und Strebepfeiler beraubt. Der etwas schmaelere Chor hat 1 Joch und Schluss aus dem 6Eck. Rippenprofil geschaerfter Rundstab. Im Masswerk 2 Spitzbgg. ohne Nasen, darueber grosser 3Pass. *Spital-Kap,* spgot., auch die alten Spitalgebaeude vollstaendig erhalten. -- *Schlossruine*, seit 1388 in Truemmern. _GUeGEL._ OFranken BA Bamberg. Wallfahrts-K. 1398,1439, 1499 mehrfach veraendert, besonders 1612. -- _Hochaltarblatt_ 1620 von _Fuger_, _Statuen_ der 12 Apostel von _M. Kern_. Schoene _Wappensteine_ mehrerer Bischoefe. _GUMPERDA._ Sachsen-Altenburg LA Roda. *Dorf-K.* rom. Die spaeteren Veraenderungen greifen weniger tief ein, als gewoehnlich; 2 Tueren mit plumpen _Tympanonskulpturen_, ungewoehnlich der Gegenstand: Suendenfall, Adam grabend und Eva spinnend. -- _Schnitzaltar_ bald nach 1400 (also einer der aeltesten des Gebietes), 13 Heilige unter Baldachinen, Abschluss nach oben gerade. _GUNDORF._ K. Sachsen AH Leipzig. *Dorf-K.* rom. Anlage. Emporen und Gestuehl in guter Behandlung A. 18. Jh. [_Fluegelaltar_ gegen 1400 im Dresdener Altert.-Ver.]. _GUeNTERODE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* 1713. Wertvoller got. _Schnitzaltar_ (aus Erfurt?). _GUeNTERSLEBEN._ UFranken BA Wuerzburg. *Pfarr-K.* Turm unten rom., Chor um 1400, Spgot. Tympanon mit blindem Masswerk, in welches Figuerchen eingestreut sind. -- _Rok.Altar_ mit guter Kreuzigungsgruppe. Schoene _Monstranz_ um 1710, augsburgisch. -- An einem Hause gute got. _Madonna_, Stein. _GUeNTHERSLEBEN._ Sachsen-Gotha Kr. Gotha. *Dorf-K.* rom. WTurm, sonst 17. Jh. _GUTMANNSHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* 18. Jh., gut rest. _Gutsgebaeude_, wirkungsvoller Bau um 1700. _GUTTAU._ K. Sachsen AH Bautzen. *Dorf-K.* nach Brand 1813. -- Aus derselben Zeit das strenganmutige *Herrenhaus,* 1stoeckig, in der Mitte offene Halle mit dor. Sll. _GUTTENBERG._ OFranken BA Stadtsteinach. *Pfarr-K.* um 1800, Grabmaeler 16.-18. Jh. *Schloss,* malerischer Komplex, grossenteils 18. Jh., Zwinger und Tor aus sp. Ma. Schoene Wappentafel 1482. _GUeTZINGEN._ UFranken BA Ochsenfurt. *Dorf-K.* mit guter Bar.Ausstattung (aus dem Wuerzburger Hofspital); _Gemaelde_ von _Onghers_. _H_ _HAARHAUSEN._ Sachsen-Gotha LA Gotha. *Dorf-K.* rom. OTurm, sonst got. und bar. _HABESBURG_ (Habichtsburg). Sachsen-Meiningen. *Burgruine* sehr zerstoert. _HAFENLOHE._ UFranken. BA Marktheidenfeld. *Pfarr-K.* _Holzfig_. St. Blasius, handwerkliche Arbeit des spaeten 13. Jh., lebensgross, gut ueberarbeitet. _Sandsteinfig_. St. Eucharius um 1350. _HAIMBACH._ RB Cassel Kr. Fulda. *Kirche* modern. Turm in zierlichen sprom. Formen. _HAIN B. HERINGEN._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen. *Dorf-K.* rom. Turm ueber dem Altarhaus, kleine 1/2kr. Apsis. _HAIN B. STOLBERG._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen. *Dorf-K.* rom. Anlage wie in Hain b. Heringen. _HAINA._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Pfarr-K.* 1497, polyg. Chor mit Sterngwb., Sch. flach. -- Kanzel 1622; Altarbau 1733; ziemlich guter _ikon. Grabstein_ 1424. _HAINA._ RB Cassel Kr. Frankenberg. Ehem. *Cistercienser-Klst.* Hierher verlegt 1221. Ein Weiheakt 1224 kann sich nur auf die ersten Anfaenge des Kirchenbaues beziehen. Weiterhin fehlen alle sicheren Nachrichten. Der Grundriss einheitlich im normalen Schema des Ordens: Chor rck. mit plattem Schluss, an der OWand des Qsch. je 3 Kapp., Lhs. von 9 Jochen. In der Ausfuehrung 3 Abschnitte. 1. Unterbau der OTeile rein rom., auch die aus dem Kreuzgang (OFluegel) in das erste Joch des Lhs. fuehrende Tuer rundbg., wenn auch mit gotisierendem Blattwerk. 2. Uebergang zum Hallensystem und zur fruehgot. Stilform unter einer wesentlich franzoesich gefaerbten Bauleitung, ohne Anklaenge an den deutschen Uebergangsstil. Der juengste Bearbeiter der Baugeschichte von H. (O. Liemke) setzt den Eintritt des got. Meisters 1224 bis 1228 und erklaert H. fuer den zweitaeltesten rein got. Bau in Deutschland, unmittelbar nach Wetzlar und vor Marburg. Diese Behauptung enthaelt nichts geradezu Unmoegliches, aber es fehlt ihr doch auch jede festere Begruendung. Die Schulrichtung ist dieselbe wie in S. Elisabeth (Mutterschule Soissons), und ich halte es noch immer fuer das Wahrscheinlichste, dass sie in Hessen zuerst hier eingesetzt hat. Danach waeren die aeltesten got. Teile in H. in die 40er Jahre zu setzen. Es ist der Oberbau von Chor und Qsch. Die Fenster sind hier 2teilig, der grosse Kreis der Kroenung mit Sechspass ausgesetzt (in Marburg noch glatt), besonders schoen das 2x2 geteilte grosse Fenster des Chorschlusses. Die Fenster der 5 oestl. Langhausjoche bleiben 2teilig, nehmen aber Kleeblattbogen an und in der Kroenung eine Gruppe von Dreipaessen. -- Das angenommene Verhaeltnis zu Marburg bezieht sich nur auf die OTeile. Mit der Annahme des Hallensystems koennte H. im Vorsprung gewesen sein. Der Querschnitt aehnelt in der Schmalheit der Sschiffe und der starken Stelzung ihrer Gwbb. dem Marburger, in der weniger steilen Hoehenproportion den westfaelischen Hallenkirchen. Enorm stark im Verhaeltnis zur Arkadenoeffnung sind die Pfeiler. Ihre Zusammensetzung wie in Marburg, nur dass der dem Quergurt entsprechende Dienst in 4 m H. auf einen Kragstein gesetzt ist. Das Wandsystem ist 2geschossig und im Erdgeschoss sehr stark (2 m), auf der NSeite durch Nischen mit kleinen Fenstern gegliedert, auf der SSeite (wegen des Kreuzganges) ohne Durchbrechung; im 2. Geschoss duenne Wandung, Strebepfll., Fensterdurchbrechung. 3. Die 4 WJoche und die WFront 1. H. 14. Jh. Das System bleibt dasselbe, veraendert ist das Detail, am auffaelligsten in den Masswerkformen. -- Am 6. Pfeilerpaar _Lettner_ E. 13. Jh. in schlichten, sproeden got. Formen. Im Chor _Wandtabernakel_ 1. H. 14. Jh. von schaerfster Feinheit der Meisselarbeit. -- _Chorstuehle_ 14. Jh. -- _Grabsteine_ der Grafen v. Ziegenhain (der letzte {~DAGGER~} 1450). _Steinrelief_, auf Landgraf Philipps Klosterreformation bezueglich, 1542. -- _Glasmalereien_ des 14. Jh., grau in graue Teppichmuster (mehrere neu). -- _Glocke_ im Dachreiter aelter als dieser, 1225 vom Erzbischof von Mainz geweiht und mit dessen Siegel versehen. *Klostergebaeude* (jetzt Irrenanstalt). OFluegel des Kreuzgangs E. 13. Jh., S- und WFluegel 1. H. 14. Jh., NFluegel 1858. Im O 2 Saele, jeder mit 2x3 Kreuzgwbb. Im S Refektorium, 2x5 Gwbb. (Obergeschoss neu), westl. anschliessend die Kueche, oestl. die sog. Wermutskammer. Die Gebaeude am westl. Fluegel mit dem Sommerrefektorium 15. Jh. _HAINDORF._ RB Cassel Kr. Schmalkalden. *Marien-K.* 1449. Unsymmetrisch 2sch. Hallenkirche. Der Chor entspricht dem Msch. WTurm. -- _Sakramentshaeuschen_ spgot. -- _Steinskulptur_ (Krippe) unter einem von 4 Pfosten getragenen Baldachin, der Figg. beraubt. -- In der Sakristei _Gewoelbemalerei_. _HAINEWALDE._ K. Sachsen AH Zittau. *Dorf-K.* 1705, Anlage nach dem Muster von Bertsdorf. _Innenausstattung_ im ursp. Zustande. Recht huebsch die Orgel. Charakteristische Denkmaeler. -- Auf dem Friedhof Kanitz-Kyausche _Gruftkapelle_ in reicher bar. Nischenarchitektur mit allegorischen Figuren. Altes und neues *Schloss,* 1564 und 1749; grossartiger Terrassengarten. _HAINICHEN._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Kirche* mit rom. Portal, etwa 1. H. 12. Jh., sonst 15. und 17. Jh. _HALLBURG._ UFranken BA Gerolzhofen. Von der *Burg* (als castellisch zuerst erwaehnt 1230) stehen noch der ma. Bergfried und ein langgestreckter rck. Bau. _HALLE A. S._ Pr. Sachsen Saalkreis. *Dom* (zum ehem. Moritzstift). 1520-23 durch Kardinal Albrecht von Brandenburg, Erzbischof von Mainz und Magdeburg, aus einer Dominikaner-K. der Zeit um 1300 ohne tiefgreifende Veraenderungen umgebaut. Eingehende Untersuchung steht noch aus. Nicht unwahrscheinlich jedoch geht die bestehende Hallenanlage auf den ersten Bau zurueck, sicher der ganze Chor (totale L. 68 m). Das Aeussere ist in Tradition der Bettelordenskirche turmlos. Das Dach nach den 3 Schiffen zerlegt, ueber den Abseiten in dichter Reihung Renss.-Zwerchhaeuser (Backstein) mit 1/2 kr. Giebeln. -- Von erheblichem kunstgeschichtlichem Interesse die _plastische Ausstattung_. Mit ihr hielt die Renaissance ihren Einzug in Obersachsen. Die erstaunlich kurze Zeit der Ausfuehrung (1523 bis 1526) setzt eine stark besetzte Werkstatt voraus. An ihrer Spitze stand als Figurenbildhauer, doch auch als Dirigent des Ornaments, ein Schueler _Hans Backofens_ aus Mainz (wohl von demselben die Kreuzigungsgruppe in Hessental von 1519). Auch das Material (Tuff) ist rheinisch. An den Portalen trat ein Architekt hinzu, der eingehende und verstaendnisvolle Studien in der Lombardei (Certosa, Como) gemacht hatte. 1. Die zwei _Weihetafeln_ an der NWand des Innern, bez. 1523, das prachtvolle Wappen des Kardinals in Aedikula, dazu die hll. Erasmus, Moritz und Magdalena. 2. _Sakristeituer_ und suedl. _Aussenportal_ bez. 1525. 3. _Kanzel_ bez. 1526, nicht gross, aber von hoechstem plastischem Reichtum. 4. An den Pfeilern des Inneren grossartiger _Statuenzyklus_ (Christus, elf Apostel, Paulus und Mathias und die drei Titelheiligen der K.); die reiche Abwechslung der Koerper- und Gewandmotive, die eindringende Charakteristik der Koepfe, das ganze Pathos der Empfindung und das malerische Formgefuehl, dies alles ist im Wesen schon barock. [Die vom Kardinal gestifteten mobilen Kunstwerke kamen, als Halle die Reformation annahm, nach Aschaffenburg; _Gruenewalds_ Tafel mit den hll. Erasmus und Mauritius jetzt in der Pinakothek zu Muenchen.] _Chorgestuehl_ von spgot. Charakter mit einigem Renss.Einschlag. _Emporen_ und Altar M. 17. Jh. *Markt-K. U. L. Fr*. Ursp. standen hier dicht hintereinander 2 Kirchen, S. Marien und S. Gertruden. Kardinal Albrecht von Brandenburg liess sie 1529 abbrechen bis auf die Tuerme und verband diese durch einen Neubau, das jetzige Lhs. Charakteristisches Werk der spaetesten Gotik im Anschluss an die Schule des saechsischen Erzgebirges. 3sch. schlanke Hallenkirche von 10 schmalen Jochen; die Sschiffe noch einmal geteilt durch eingebaute steinerne Emporen. 8eckige Pfll. mit glatten, im Gr. konkav gekruemmten Flaechen. Das wirre Rippenwerk der Netzgewoelbe hat keine struktive Bedeutung mehr und verschmaeht auch formal jeden Zusammenhang mit den Stuetzen. Ein gesonderter Chor fehlt. Das oestl. Turmpaar (vor der Marien-K.) sprom., Obergeschosse got., durch eine Bruecke verbunden. Die Hauben von 1551 aus Spgotik und Renss. gemischt, interessant als Vorstufe zu dem norddeutschen Bar.Typus. Im W die "blauen Tuerme", spgot. mit rom. Resten, ihre Helme entwickelten sich ehemals aus einer Kroenung von 8 kleinen Giebeln, die 1913 auf Grund eines alten Modells der Kirche (ca. 1695-1704) wieder hergestellt sind. Das Hauptportal ein Muster jener komplizierten Stabwerkverflechtungen und Ueberschneidungen, in denen sich besonders die saechsische Schule gefiel. In den Profilen der Rippen und der Fenstergewaende herrschen matte Hohlkehlen. Die steinernen, ehemals reich bemalten und vergoldeten _Emporen_ (von _Nickel Hofman_ 1550-1554) geben eine interessante Verbindung von got. Strukturformen mit renss. Ornament. Eine zierliche, doch hoechst verzwickte, lediglich mit geometrischem Ornament rechnende Komposition ist die _Kanzel_ aus Sandstein; der Meister sucht nach neuen Formen, aber kommt von den alten nicht los. Ausgepraegte Renss. in dem Tafel- und Stuhlwerk ueber den Emporen, 1562-1575 von _Ant. Pauwart_ aus Ypern in Flandern. Die weiteren Wandlungen des Ornaments veranschaulichen die _Braeutigamsstuehle_, eine ausgezeichnete Arbeit von 1595. Aus derselben Zeit der originelle _Schalldeckel_ der Kanzel (1596). Taufkessel 1430 gegossen in Magdeburg von _Ludolf v. Braunschweig_ u. s. Sohne Heinrich. Grosser _Wandelaltar_ mit je 3 Fluegeln, in allen Teilen gemalt, 1529 von einem Cranachschueler. An der OWand des noerdl. Ssch. _Tafelbild_, Christus die Wechsler vertreibend, bez. 1498, in der Sakristei gotischer Schrank mit reichem Beschlagwerk. *Moritz-K*. Hallenkirche von 8 schmalen Jochen bei breitem Msch.; Schluss mit 3 Polygonalchoeren in gleicher Flucht. Die 4 OJoche und der Chor 1388 ff.; die westl. Haelfte (an Stelle des bis dahin bestandenen rom. Sch.) M. 15. Jh. Die beabsichtigten westl. Doppeltuerme nicht ausgebaut. Die Gwbb. 1557 rest. Im Aeusseren sind die Strebepfeiler der oestl. Haelfte mit Staeben, Giebeln und blinden Fialen ueberreich dekoriert; die westl. einfach; die Fenster mit Eselsruecken und Scheitelblumen. -- Im Innern mehrere _Steinskulpturen_ von _Konrad v. Einbeck_ (welcher auch die aeussere Dekoration der oestl. Teile geleitet hat, von ihm hier vor allem figurierte Konsolen ueber den Chorfenstern z. B. auf 6 Konsolen verteilt, Anbetung des Kindes, nur das Kind in ganzer Figur, alles andere in Kopfdarstellungen): an einem Pfl. _S. Moritz_ v. 1411, derbe Figur in genauer Zeittracht; in der SOVorhalle _Eccehomo_ von 1416, im Nackten aufmerksame Naturbeobachtung, klagende Maria und _Christus_ an der Martersaeule und ein _Relief_ mit der Anbetung der drei Koenige -- alles mit Kuenstlerinschrift. Eine _Bueste_ im noerdl. Nebenchor, von hoechst bmkw. Energie der Individualisierung, gilt fuer Konrads Selbstbildnis, ist aber erheblich juenger. -- _Altar_: Mensa mit rom. Ornament, grosses und wertvolles Retabel mit 3fachen Fluegeln, im Mittelschrein Schnitzfiguren, die Gemaelde 1511 von _Georg Jhener_ von Orlamuende. -- Steinerne _Kanzel_ mit ausgedehnten Reliefs in konventionell italisierendem Stil, 1592 von _Zacharias Bogenkrantz_; Schalldeckel 1604. *Ulrichs-K*. Zum ehemaligen Kloster der Marienknechte (Serviten). Spgot. unsymmetrische Halle; es fehlt das suedl. Ssch.; beg. 1339, Gwb. in Netzform 1510. Tympanon (Marientod) 14. Jh. -- Einfaches modern ergaenztes _Chorgestuehl_ E. 14. Jh. _Taufkessel_ v. 1430, aehnlich dem der Markt-K. und von denselben Meistern. -- Altar: Mensa mit blindem got. Masswerk bald nach 1339, der Schrein mit Doppelfluegeln 1488. -- _Sakramentshaeuschen_ um 1525, fuer die barocke Stroemung dieser Zeit sehr bezeichnend; eine Aedikula in den FrRenss.formen des Doms wird getragen von dem Stamm und umspielt von den Aesten eines Baumes in spgot. Stilisierung. -- _Kanzel_, Holzschnitzerei von 1588, Schalldeckel von 1645. -- In der Sakristei wertvolle _Gefaesse_, darunter Weinkanne und Hostienbuechse 1580, emaillierter Kelch 1654. *Neumarkt-K*., 15. und 17. Jh. mit wenigen rom. Resten. Sandstein-Taufstein von 1478. *Glauchaische K.,* 1740, Gr. griech. Kreuz, Emporen. Der *"rote Turm",* freistehender selbstaendig gebauter Glockenturm 1418-1506. Erstes Geschoss Rechteck, die 2 folgenden verzogenes 8Eck. Schlanker Helm, die Ecktuermchen vielleicht erst aus M. 16. Jh. Der Sockelumbau aus Backstein neugot. 1825. *Betsaeule* 1455 auf dem Riebeck-Platz, rohes Relief der Kreuzigung. *Moritzburg,* 1484-1503 erb. von Erzbischof _Ernst v. Magdeburg_, beendet durch einen Ostturm v. 1517 durch Erzb. Abrecht v. Brandenburg; durch einen Brand im 30j. Kriege schwer entstellt; von Kunstformen wenig uebriggeblieben, zum Teil Ruine. Die Fenster im NFluegel bezeichnende Beispiele der sich aufloesenden Spaetgotik. *Rathaus,* unregelmaessige Anlage aus 15. und 16. Jh. Die "neue Laube" von 1558 wuerde als Renss.Versuch des Spaetgotikers _Nickel Hofmann_ interessieren, ist aber, wie alle aelteren Teile, deformiert. Die Backsteingiebel zeigen die Masswerkbekleidung in oedester Entartung. -- Der *"kuehle Brunnen",* Haus des erzbischoeflichen Guenstlings H. Schoenitz, vollstaendig verbauter Fruehrenss.Bau nach 1522 mit ehemals reicher Innenausstattung. Im selben Charakter die *Residenz* seit 1530, ursp. als Kollegiengebaeude fuer die vom Kardinal geplante Universitaet bestimmt. -- *Wage* vor 1575, mit gutem Portal. -- 2 Taefelungen 1594 und aus 17. Jh. aus dem *Talhaus* jetzt im staedt. Museum in der Moritzburg eingebaut. *Stadtgottesacker* auf dem Martinsberg, oestlich vor der alten Stadtmauer. Nach innen offene Arkaden mit Grabkammern, einen verschoben vierseitigen Begraebnisplatz umgebend. 1558 von _Nickel Hofmann_ begonnen, mit dem 94. Bogen erst 1594 vollendet, Pilaster u. Bogenzwickel dekorativ skulptiert mit Benutzung von Aldegrever Stichen. *Leipziger Turm,* letzter Rest der alten Stadtbefestigung vor dem Leipziger Tor im Osten der Stadt. Hoher Rundbau, 15. Jh., Haube 16. Jh. _HALLENBERG._ RB Cassel Kr. Schmalkalden *Burgruine*. Bis 1518 vom Grafen v. Henneberg bewohnt. _HALLSTADT._ OFranken BA Bamberg. *Pfarr-K.* 1013 vorhanden, jetziger Bau angeblich 1442. -- Ansprechendes Beispiel einer nicht reich aber sorgfaeltig ausgefuehrten Kleinstadtkirche. Hallenbau. Die 3 Schiffe gleich hoch und gleich breit, Rundpfll., Kreuzgwbb., die Rippen auf Kragsteinen, im W Empore, sehr hohes Dach, ausgebauter Chor. Altaere und Gestuehl bar., ansehnlich und von gutem Geschmack. Aussen tuechtiger Quaderbau, leicht verzierte Strebepfll., Turm im NO, vor der Fassade 2 offene Barockkapp. mit _Oelberg_. _HAMMELBURG._ UFranken BAmtsstadt. *Pfarr-K.* Chor beg. 1389. Lhs. voll. 1461. Basilikale Anlage mit flachgedecktem Mschiff und netzgewoelbten Sschiffen. Der Unterschied zwischen der elastischen Hochgotik des Chores und der spielerischen, derben Spaetgotik im Lhs. sehr bedeutend; immerhin gehoert der ganze Bau noch zu den besseren in dieser Gegend. -- An der Aussenseite got. und renss. _Grabsteine_, der inschriftlose mit Dreifaltigkeitsrelief wohl von _Peter Dell d. Ae._ 3 figurenreiche _Kreuzwegreliefs_ um 1520. Ehem. *Schloss* der Fuerstaebte von Fulda, jetzt Bezirksamt. Einheitlicher Umbau unter FA. Adolf von Dalberg 1727. Vier Fluegel um einen rechteckigen Innenhof, trockenes Spaetbarock. *Marktbrunnen*. 1541 von _Joh. Schoner_. Frische und exakt durchgebildete Fruehrenss.Arbeit. *Klst. Altstadt*. 1schiffiger Bau von 1700. Die vollen Formen der einheitlichen Ausstattung aus der Erbauungszeit machen die harte Innenarchitektur noch ertraeglich. Nach aussen fast ganz schmucklos. *Schloss Saaleck*. Erstmals erwaehnt 1282. Aus 13. Jh. der massige, runde Bergfried aus grossen Buckelquadern. Die Wohnbauten im 19. Jh. gaenzlich erneuert. Das ganze Schloss steht praechtig in der Landschaft. _HANAU._ RB Cassel Kreisstadt. *Marien-K.* Die Erhebung zur Stifts-K. veranlasste die Erbauung eines neuen groesseren und mit Aufwand durchgefuehrten Chors 1487. 4 Joche im Laengsteil, 3/8 Schluss; Netzgwbb. mit Wappenschmuck in den Schlusssteinen und reicher Meisselarbeit an Dienstsockeln und Konsolen; 3teilige Fenster mit reichem Fischblasenmasswerk; hohl geschwungene Abdeckung der Strebepfll. Das Lhs. erneuert 1558-61; hoelzerne Emporen in 2 Raengen; die Mauern niedriger als die des Chors, der Dachfirst in gleicher Hoehe, Turm im suedoestl. Winkel. -- Der Chor diente 1451-1612 als _Begraebnisstaette_ fuer das graefliche Haus Hanau-Muenzenberg. Die Grabsteine sind durchweg heraldisch, und es ist der Brauch festgehalten, Wappen und Inschriftrand in Bronze auf den Steinrand zu setzen. Einigen Grabsteinen sind Wandepitaphe beigegeben. Adriane v. Nassau {~DAGGER~} 1477, ueberlebensgrosse, kniende Steinfigur; Philipp III. {~DAGGER~} 1561, Standbild in flacher, von Konsolen getragener Nischen- und Pilasterarchit., gefaellige, doch nicht bedeutende Renss. Arbeit, im Ornament hauptsaechlich Groteskenwerk und Anfaenge von Rollwerk; Helene von der Pfalz {~DAGGER~} 1579, Seitenstueck zum vorigen, die Archit. pompoeser, das Rollwerk hat breitere Ausdehnung gefunden, Hermen mit jon. Kaptt. (alles auf niederlaendischen Einfluss deutend), Philipp Ludwig I. {~DAGGER~} 1580, kuenstlerisch das beste Stueck der Reihe, im Stilcharakter der internationalen Hoch-Renss., der triumphbogenartige Aufbau klar disponiert und fein gestimmt in den Verhaeltnissen, treffliches Ornament, das Rollwerk mit grosser Zurueckhaltung. -- Vom got. _Chorgestuehl_ 2 Wangenteile erhalten, ungewoehnlicherweise mit Portraetfiguren aus dem Grafenhause geschmueckt. -- _Orgel_ 1696, gegen die sonstige Kahlheit des Innern durch ihr Prachtgehaeuse (von _Franz Nagel_ aus Miltenberg) auffallend abstechend. -- An den Chorgwbb. Reste von Malerei 1909 aufgedeckt und rest. *Wallonisch-Niederlaendische K*. (reformiert). Gegr. 1599. Doppelkirche, veranlasst durch den zweisprachigen Charakter der Gemeinde, die doch ihre Zusammengehoerigkeit auch aeusserlich betonen wollte. Ein groesserer und ein kleinerer Zentralbau, jener 12Eck von 34,5 m Durchmesser, dieser 8Eck von 23 m Durchmesser, sind ineinander verschraenkt. Umgaenge von 12 resp. 8 Sandsteinsaeulen tragen die flachen Decken und die nur 1geschossige Empore. Zugang zu den letzteren durch Treppentuermchen in den einspringenden Winkeln zwischen den beiden Kirchen. Die Scheidemauer durchschneidet auch den in der Mitte stehenden 8seitigen Turm. Beide K. sind gleichfoermig ausgestattet, in calvinistischer Schlichtheit. Fenster rundbg. mit Masswerk. An den Ecken Strebepfll. Besonders durch die ungeheuren, unter sich nicht gleichhohen, aber die Mauern an Hoehe weit uebertreffenden Walmdaecher empfaengt das Aeussere einen ganz eigenartigen Umriss. *Johannes-K*. (luth.) 1658-60. Einfaches Rck. mit Schluss in 3 Polygonseiten. Fenster spitzbg. mit ausgeartetem Masswerk, schwere Barockportale. 1727 Erweiterung an einer Langseite. Gleichzeitig neue Ausstattung mit Marmorkanzel und reichem Orgelprospekt. Begraebnisstaette der letzten Grafen von Hanau-Lichtenberg. *Stadtschloss*. Unregelmaessige Gruppe, meist Spaetrenss., im heutigen Zustand kunstarm und interesselos. *Altstaedter Rathaus*. 1537-52. Oft veraendert, jetzt whgest. Erdgeschoss ursp. offene Steinhalle, Obergeschosse Fachwerk mit Erkern. Eingebauter Justitiabrunnen. -- Ein gegenueberliegender spgot. Erker vom aelteren Rathaus. *Neustaedter Rathaus*. 1725-33 von Baudirektor _Hermann_. Gute Massenverteilung, derbstrenge Formen. Im Erdgeschoss Arkaden, teils offen, teils verblendet; 2 Obergeschosse mit leichtem Mittelrisalit, dessen Giebelfeld mit Hochreliefs gefuellt ist; hohes gebrochenes Dach, auf dem First kleines Uhrtuermchen *Gymnasium*. 1664. Stattliches Portal, noch im Charakter der Spaetrenss. *Fachwerkhaeuser* 16.-17. Jh., Stadtmauerreste. _HANNBERG._ OFranken BA Hoechstadt. *Dorf-K.* befestigt. _HANSTEIN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. Bedeutende *Burgruine*. Zuerst genannt 1070 bei der Zerstoerung durch Koenig Heinrich IV. (damals im Besitz Ottos von Northeim). Spaeter welfisch und seit 1209 mainzisch. Neubau 1308 ff. durch den Erzbischof und die Herren v. H., Erweiterungen 1414 und 1519, E. 17. Jh. aufgegeben. -- Die Hochburg umschliesst einen engen 5eck. Hof. Die Bestimmung der einzelnen Raeume nicht sicher (teilweiser Ausbau 1838). Mauerwerk und Details mit einer im 14. Jh. nicht mehr gewoehnlichen Sorgfalt. Tiefer liegt in weitgespanntem Kreise die Zingelmauer. A. 16. Jh. Verstaerkung durch Zwinger mit Rondellen. Die beiden groessten Durchmesser sind 125 und 150 m. _HAPPERTSHAUSEN._ UFranken BA Hofheim. *Dorf-K.* modernisiert. Ausstattung und _Holzfigg_. 18. Jh. Bmkw. _Madonna_ A. 15. Jh. _HARDISLEBEN._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* 1496-1505, E. 17. Jh. durchgreifend erneuert, die Ausstattung in Stuck und Farben einheitlich. -- _Altaraufsatz_ "recht bedeutend". _HARLE._ RB Cassel Kr. Melsungen. *Dorf-K.* 1492. 1sch. mit 3 Jochen und polyg. Schluss. Grosser WTurm, oeffnet sich gegen das Schiff mit einer hoelzernen Empore von 1589. _HARRA._ Reuss j. L. LA Schleiz. *Dorf-K.* Mischbau spgot. und barock. -- _Altarwerk_ A. 16. Jh. "sehr interessant" (so im Inv.). _HARRBACH._ UFranken BA Gemuenden. *Pfarr-K.* Gute, klassizistische _Ausstattung_, gefertigt vom Schreiner _Schmidt_ in Nordheim 1788. -- An der Suedseite Holzfig. der _Madonna_; teilweise ergaenzt, wuerzburgisch, E. 15. Jh. _HARSDORF._ OFranken BA Kulmbach. *Pfarr-K.* OTurm got., Lhs. 18. Jh., hoelzerne Doppelempore. _HAeRTENSDORF._ K. Sachsen AH Zwickau. *Dorf-K.* (fast neu) in burgaehnlicher Lage umgeben von fester Ringmauer. -- Schoener _Kelch_ A. 16. Jh. _Taufstein_ und _Sakramentsnische_ um 1500, in reicher aber unfeiner Steinarbeit. _Bildnisgrabsteine_ v. Wildenfels 1558, 1602. _Glocke_ mit Reliefs M. 15. Jh. _HARTENSTEIN._ K. Sachsen AH Zwickau. *Schloss* (Fuerst Schoenburg). Von der Burg des Ma. Teile der Vorburg erhalten. Erneuerung 1570 ff. Familienbildnisse von _Meyner_, _Graff_ u. a. -- Im Dorf herrschaftlicher Witwensitz, ansehnlicher Fachwerkbau des 17. Jh. _HASLOCH._ UFranken BA Marktheidenfeld. *Pfarr-K.* Am neuen Altar spgot. _Fluegelbilder_ von nicht uebler Qualitaet; Verkuendigung, St. Barbara, St. Margaretha; E. 15. J., schwaebisch? _HASSEL._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels. *Dorf-K.* (z. Z. ausser Gebrauch). Rom. Anlage. Apsis. Portal mit _Tympanonskulptur_ aehnlich dem in Aue. -- Auf dem Altar ein guter geschnitzter Rok.Aufsatz. _HASSENBERG._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Dorf-K.* 1690. Einfaches Rck. Die meisterhaften Stuckdecken von einem der in dieser Zeit in Thueringen viel beschaeftigten Italiener (Castelli?). *Schloss* (jetzt Zuchthaus) 1694; an der Front durchgehende Pilaster nach palladianischem Muster. _HASSENHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg. *Dorf-K.* Frgot. Bruchsteinbau mit Werksteingliedern, rck. Sch., ueber dem quadr. Chore der Turm, wie haeufig gebraeuchlich an der mittleren Saale; erhalten noch das Hauptgesims und der WGiebel mit Steinkreuz; bar. veraendert. _HASSFURT._ UFranken BAmtsstadt. *Stadt-K.* Gegr. 1390 (Inschr.) durch Gerhard von Schwarzburg, in manchen Beziehungen verwandt der von demselben Wuerzburger Bischof erb. K. in Koenigsberg i. Fr. -- Breitraeumige Hallenkirche, das Msch.Gwb. stark ueberhoeht. Steinerne WEmpore. Reich behandelter 5/8 Chor (Statuen nicht ausgefuehrt), flankiert von 2 Tuermen (der in SO aus aelterer Anlage). -- Die bar. Ausstattung bei der Rest. 1888 entfernt. -- Am Chorbg. unbemalte _Holzstatue Joh. d. Taeufers_, sehr vorzueglich, die Zuschreibung an _Riemenschneider_ fuer mich nicht einwandfrei. Aus dessen Werkstatt _Madonna_ (durch moderne Bemalung beeintraechtigt) und auf dem (neuen) Hochaltar die 3 _irischen Heiligen_, S. Kilian durch das Schwert als Wuerzburger Bischof charakterisiert. Gute Augsburger _Altargeraete_ 17. und 18. Jh. *Ritterkapelle*. Die Bedeutung der Adelsfraternitaet, durch und fuer die sie gebaut wurde, ist noch nicht aufgeklaert. Chor beg. 1390, Lhs. 1431, Abschluss (Inschr.) 1455. Eingreifend rest. unter Fuerstb. Julius von Wuerzburg 1603-05 und (sehr willkuerlich) M. 19. Jh. durch_ Heideloff_. -- 1sch. Lhs. 14 : 26,5 m; Chor 9 : 20 m mit 3seit. Schluss. Sehr eigentuemlich und schwerlich dem ersten Plan entsprechend ist die Verbindung zwischen Chor und Lhs.: ersterer naemlich geht mit schraegen Mauerstuecken in die Lhs.Waende ueber und der Chorbg. wird 3teilig. Das Lhs. wird urspruenglich 3sch. geplant gewesen sein, es wurde dann 1sch. mit Flachdecke ausgefuehrt; erst 1603 erhielt es die vorhandenen 3 grossen Kreuzgwbb. und die zugehoerigen Strebepfll.; das z. T. renss. Detail durch Heideloff neugot. umgearbeitet. Unverfaelschter in der Bauweise des fr. 15. Jh. zeigt sich der Chor, trefflich im Aufbau, reich und originell dekoriert. Mit dem unter dem Dach hinlaufenden Bogenfries (Balustrade und Fialen von Heideloff hinzugefuegt) sind 3 Reihen Wappenschilder verbunden, andere im Innern an den Schlusssteinen der Netzgwbb., zusammen 226. Frueher noch mehr, da der Wappenfries auch ueber die WWand des Chors sich hinzog (jetzt unter dem erhoehten Dach von 1603 versteckt). Ferner war aussen an den Fenstern und Strebepfll. ein ganzes Heer von _Statuen_ in Aussicht genommen; zaehlt man die durch Konsolen und Baldachine bezeichneten, schliesslich leer gebliebenen Plaetze fuer sie zusammen, so haetten sie sich auf 52 belaufen muessen. Zur Ausfuehrung kamen die _Bogenfelder_ am S- und WPortal, bewegte, gemaeldemaessige Kompositionen, in der plastischen Ausfuehrung stuemperhaft (Zug der hll. drei Koenige vor 1438, Kreuzigung bez. 1455). Von den einst noch zahlreicheren _Grabdenkmaelern_ sind 15 innen und 11 aussen erhalten; mehrere urspr. von guter Qualitaet, aber durch. Oelfarbkrusten entstellt. Ausstattung neugot. *Spital-Kap. z. Hl. Geist*. 2. H. 15. Jh. _Schnitzaltar_ mit interessanten bemalten Fluegeln, E. 15. Jh. (Kirchenvaeter, Aposteltrennung in reicher Landschaft). -- Das Spitalgebaeude einfacher Bau des B. Julius 1614. *Bischoefl. Amtshaus* (jetzt Bez.A.). Guter Bar.Bau der Wuerzburger Schule um 1725. -- Stattliche _Zehntscheuer_ 15. Jh., rest. 1617. Von der _Stadtbefestigung_ 3 Tore, einfach, 16. Jh., erhalten. _HASTRUNGSFELD._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen. *Dorf-K.* Rom. Anlage, Turm im O. _HATTENBACH._ RB Cassel Kr. Hersfeld. *Dorf-K.* Unscheinbarer kleiner rom. Bau. _HAUEDA._ RB Cassel Kr. Hofgeismar. *Dorf-K.* mit rom. Turm und rom. _Taufstein_. _HAUNECK._ RB Cassel Kr. Huenfeld. *Burgruine*. 12. Jh., nach Brand 1409 hergestellt. _HAUROeDEN._ Pr. Sachsen Kr. Worbis. *Dorf-K.* Reicher Fachwerkbau um 1670. Besonders bmkw. die reichgeschnitzten Traeger des Dachreiters. -- Rom. _Taufstein_. _HAUSEN._ RB Cassel Kr. Ziegenhain. *Dorf-K.* Zahlreiche _Grabdenkmaeler_ der Familie v. Doernberg. *Schloss.* Erb. im 14. Jh., 1674 fast ganz neu aufgebaut. _HAYNA._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch. Sprom. *Dorf-K*. mit verhaeltnismaessig reich ausgebildetem Portal. _HAYNSBURG._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz. *Ruine* der ehem. bischoeflichen Burg; erhalten ein hoher, runder rom. Bergfried, Mauerstaerke 4,6 m. Wehrgang in 50 m Laenge erhalten. Wohnbau renss. *Dorf-K.* 18. Jh. mit got. Chor von 1493. Auf dem Friedhof huebsche klassizist. Grabdenkmaeler. _HEICHELHEIM._ Sachsen-Weimar VB Weimar. *Dorf-K.* Chorturm aus rom. Anlage, 1580 der Chor gegen O erweitert, Lhs. mit Holztonne 1686. _HEIDAU._ RB Cassel Kr. Melsungen. Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst*. (jetzt Domaene). Kirche E. 13. Jh. 1sch. in 5 Jochen und 5/8 Schluss. Kreuzgwbb. mit Birnstabrippen auf Kragsteinen, die Strebepfll. entsprechen nicht den Gurtbgg. In den 2 westl. Jochen Nonnenempore ueber 2sch. Halle; spaeter fuerstlicher Kirchenstand mit grossem Ofen von 1669. Sehr einfacher ungewoelbter *Kreuzgang*, etwas reicher das Refektorium. A. 17. Jh. ein _Schloss_ eingebaut; Saal mit Brettertonne; Alabasterkamin 1619. _HEIDENFELD._ UFranken BA Schweinfurt. Ehem. *August.-Chorherrenstift* (jetzt Nonnen). Die K. (got.) A. 19. Jh. abgebrochen. Die Konventsbauten in gutem Barock 1726-34. Gleichzeitige Stuckdekoration. Die Gastzimmer ebensolche ca. 1760-70. Der alte Prunksaal (jetzt Kapelle) 1728. Die Zimmer des Propstes mit pompejanischen Malereien und Tapeten um 1780. Torbau 1687. (Ein Entwurf _B. Neumanns_ fuer Neubau der K. um 1750 nicht ausgefuehrt.) *Dorf-K.* mit vollstaendiger Ausstattung von _J. P. Wagner_ 1791. _HEIDINGSFELD._ UFranken BA Wuerzburg. *Pfarr-K.* Rom. Pfl.-Basilika des 12. Jh. (wegen wiederholter Rest. die genauere baugeschichtliche Beurteilung schwierig). Im Lhs. 6 Arkaden auf schweren Pfll. mit einfachstem Kopf- und Fussgesims. Das Qsch. in seinen Fronten gleichfluchtig mit den Sschiffen. Chor 1408 verlaengert. Aus gleicher Zeit die Sterngwbb. des Qsch. Das Lhs. noch flachgedeckt mit Malerei des 18. Jh. Die Raumproportion geht in die Breite (Lhs. 23,5 m l., 20 m br., 11,8 m h.). Hoher sprom. Turm in der SOEcke. 2 rom. Portale, an der WFront und am noerdl. Kreuzarm. -- Grosser _Hochaltar_ 1712. Feines _Sakramentstuermchen_ M. 15. Jh. Spaetestgot. _Kanzel_, Stein, das Masswerk in Astverschlingungen umgedeutet, an der Bruestung Statuetten (nur 3 alt); das Meisterzeichen h b auf den Wuerzburger _Hans Bock_ zu beziehen. _Taufstein_ renss. 1581. _Chorstuehle_ um 1710, ziemlich einfach. Im Chor _Steinrelief_ mit Beweinung Christi bez. 1508, allgemein als Werk _Riemenschneiders_ anerkannt, auch in seinen Schwaechen fuer ihn charakteristisch. Aus seiner Werkstatt die _Kreuzgruppe_ am Chorbg. Buergerliche _Epitaphe_ des 16. Jh. Das beste der Bildnisstein fuer das Ehepaar Eltlin (Stifter des Beweinungsreliefs) um 1527, Werkstatt _Riemenschneiders_. -- An der SSeite des Lhs. Oelberg-Kap. 1510. _Totenleuchter_. _Michaeliskap_. Kirchhofsmauer mit 2 Tortuermen. *Spital-K*. Ein Juliusbau. Ausstattung klassizistisch. *Stadtbefestigung* mit mehreren Tuermen und 3 Toren, 14. Jh. *Rathaus* spgot. und bar. -- Haus no 380 frgot. Giebelbau. -- *Zehnthof* von S. Burkard in Wuerzburg 1574. -- An mehreren Haeusern steinerne _Marien-_ und _Heiligenstatuen_ 16.-18. Jh. Got. _Bildstoecke_. _HEILGERSDORF._ UFranken BA Ebern. *Pfarr-K.* Sandstein-_Epitaphe_ der Stein-Lichtenstein, M. bis E. 16. Jh. *Schloss* nach 1700, 3fluegelig mit 2 Geschossen. _HEILIGENKREUZ_ b. Meissen. K. Sachsen. Ehem. *Benedikt.-Nonnen-Klst*. Profanierte Bruchstuecke. Wesentlich rom. Bau 1217-21. Am besten erhalten Chorquadrat mit Apsis, und Nebenapsis vom suedl. Qsch. Auch die Reste des WBaues sollen interessant sein. Teil der Klostergebaeude, rom. Anlage mit got. Zusaetzen. _HEILIGENSTADT._ OFranken BA Ebermannstadt. *Pfarr-K.* wesentlich 1656, got. Chor, rom. Turm, "sehr alter" Taufstein, Emporenbruestungen mit biblischen Bildern, Grabmaeler 1670, 1672. _HEILIGENSTADT._ Pr. Sachsen Kreisstadt. *S. Marien-K.* (Stifts-K.). Stammkirche des Eichsfeldes, schon in 1. H. 9. Jh. vorhanden. Fuer die bestehende K. Geldsammlungen 1276, beg. angeblich erst 1304, womit die Formen nicht im Widerspruch; nur die Krypta ist aelter, M. 13. Jh. (?) -- 3sch. Basilika ohne Qsch. mit langgestrecktem Chor. Die Scheitelhoehe der Gwbb. in ganzer Laenge gleich, dagegen die Jochweiten auffallend verschieden. Der Chor hat ausser dem regelmaessigen 5/8 Schluss 2 gerade Joche, die von schlanken OTuermen (nur einer ausgefuehrt) flankiert werden. Das Lhs. beginnt in O mit 2 breiten Jochen; es folgen 3 sehr schmale und endlich in W wieder 2 sehr breite. In der Fensterstellung der Sschiffe sind diese Unregelmaessigkeiten fuer die Aussenansicht ausgeglichen, wodurch im Innern des noerdl. Ssch. die Gwb.Grundrisse sich stark verschieben. Am Ende des noerdl. Ssch. die 2sch. Krypta (?) einer aelteren Anlage (M. 13. Jh.) und ueber ihr eine Empore; auf der SSeite symmetrisch eine Bruestungswand, aber keine Emporenteilung. Lhs. und Chor in durchlaufender Scheitellinie. Querschnitt nach dem gleichs. 3Eck. Die sehr maechtigen Pfll. sind rom. gegliedert (vielleicht, gleich der sog. Krypta, aus aelterem Bau), aber die Scheidbgg. haben in ausgesprochener Weise Profile des 14. Jh. Die Gwbb. am WEnde des Lhs. und die turmlose WFassade (Rose erneuert) laut Inschr. 1487 von _Joh. Wirauch_. -- Die _Ausstattung_ hat unter der puristischen Rest. 1863 schwer gelitten. [Die schoene Kanzel von 1584 in die Dorf-K. zu Roehrig gebracht.) Schlichter got. _Taufkessel_. _Tumba_ des Erzbischofs Adolf v. Mainz {~DAGGER~} 1390. -- Bmkw. _Statue_ eines Chorknaben mit Lesepult, im Motiv dem bekannten Naumburger nahe verwandt, doch juenger (A. 14. Jh.). Am NPortal _Tympanonrelief_ S. Martin und der Bettler, stark verwittert. *S. Marien-K.* (Altstadt). Got. Hallenkirche mit Doppeltuermen. Baunachrichten fehlen. Stilistisch ergeben sich drei Abschnitte: 1. die WTuerme und das erste Joch des Lhs. Sie sind als Abschluss eines aelteren (vielleicht im Stadtbrande 1333 zugrunde gegangenen) Gebaeudes anzusehen. Formcharakter um 1300. Die Fassade ist die got. Transposition des in Sachsen und Thueringen heimischen rom. Schemas. Der untere Teil ein glattes, nur durch das Portal und wenige Horizontalbaender gegliedertes Rck.; es folgen 2 oktogonale Geschosse, mit Giebelchen gekroent, und zwischen diesen in maessiger Hoehe aufsteigend eine steinerne Dachpyramide. Sowohl am Mauerteil als am Dach Hervorhebung der Kanten durch kraeftig profilierte Staebe, bzw. Krabben. Diese Fassade, obschon weder gross noch reich, ist durch ihre wohlgestimmte Proportionsschoenheit den besten der Zeit zuzuzaehlen. -- 2. Lhs. um und nach M. 14. Jh. Hallenkirche von 5 Jochen, das Msch. nur wenig breiter als die Sschiffe. Kraeftige Rundpfll. mit 8 Diensten, alle Gwb.Scheitel in gleicher Hoehe. -- 3. Chor A. 15. Jh., 1sch., hoeher als das Lhs. Die angebaute grosse Kap. richtet ihren polygonalen Schluss nach Norden und ergibt in der Aussenansicht eine gut wirkende Gruppe. -- Die bei der Rest. des 19. Jh. gefundenen Spuren umfangreicher spgot. _Wandmalerei_ wurden bei der Neubemalung nicht beruecksichtigt. Auch die praechtige bar. _Altarausstattung_ (1675) ist beseitigt. Ebenso die meisten _Grabsteine_. Erhalten ein Taufkessel von 1492. [Interessanter Klappaltar A. 15. Jh. und Reste von Altarplastik im Museum.] *S. Aegidien-K*. Der aelteste und bestausgefuehrte Teil ist der rck. Chor, beg. wohl nach dem Stadtbrande 1333. Das Lhs. in nuechterner Hochgotik. Hallenkirche von 5 Jochen, im Querschnitt mit der in Mitteldeutschland nicht haeufigen Modifikation, dass die Sschiffe tief herabgezogen sind (ihre Scheitel in der Hoehenlage des Msch.Kaempfers). Dadurch wird die Raumwirkung, bei starker Laengenausdehnung, gedrueckt. Die WFassade (beg. 1370) schliesst sich der von S. Marien an. Doch ist von den Tuermen nur einer (s) ausgefuehrt. Das Oktogon hat ein einziges Hauptgeschoss mit Ecktuermchen an den Diagonalen (vereinfachter Freiburger Typus). NTurm 1853, Sakristei 1904. -- _Vierzehnnothelfer-Altar_ 1638, reicher und origineller Aufbau in Sprenss. _Kanzel_ spbar. 18. Jh. _Chorstuehle_ E. 17. Jh., aus dem ehemal. Klst. Reifenstein. Bronzener _Taufkessel_ 1507. _Denkmal_ der hll. Aureus und Justinus, ausgezeichnete Arbeit aus 3. Drittel 14. Jh. _Grabstein_ des Kantors Koch {~DAGGER~} 1605, Ausfuehrung spaeter, in krausem, schwulstigem Fr.-Bar. *S. Annen-Kap.* 1. H. 13. Jh. Ein kleiner Bau mit grossem Wurf. Der Nachdruck liegt auf dem Aussenbau. Fuer die Gotik ungewoehnlich das Thema der zentralen Anlage: Regelmaessiges 8Eck, im Aufbau vergleichbar den Tuermen von S. Marien. Die steinerne Dachpyramide entwickelt sich, wie dort, aus einem Kranz von 8 Giebelchen und endet in einer Laterne, die verkleinert die Komposition des Ganzen wiederholt. Fuer die Formbehandlung bezeichnend die kraftvolle Ausbildung der Kanten. Die Proportionen: Durchmesser 6,5; H. bis Hauptgesims 5,8; von dort bis Laternenfuss 6,3; von dort bis Laternenspitze 6,3. *Rathaus.* 1738. Davor Neptunsbrunnen. *Schloss* des kurfuerstl. Vizedoms. 1736 von _Chr. Heinemann_. Solider Quaderbau, in der Behandlung recht nuechtern. Drei Geschosse zu 13 Achsen. Einziger Kontrast der Segmentgiebel ueber dem flachen Mittelrisalit. Mansarddach. Im Innern Stuckdekorationen an Waenden und Decken. *Gymnasium* (1719). Gegr. 1575. Neubau 1739 von _Heinemann_. *Gefaengnis*. Erb. 1740 als Waisenhaus. *Wohnhaeuser*. Ueber den Stadtbrand 1739 geht weniges zurueck. Stattliche Herren- oder Beamtenhaeuser aus 18. Jh. sind der "Preussische Hof", das "Deutsche Haus", der "Eichsfelder Hof" und das Ilbergsche Haus. _HEILIGENTAL._ UFranken BA Schweinfurt. Ehem. *Cist.-Nonnen-Klst*. Gegr. 1234, erloschen 1564. Die K. (z. T. Oekonomiegebaeude) in typisch 1sch. langgestreckter Anlage mit 7/12 Schluss. Die Formen einfache frische Fruehgotik, etwa 3. V. 13. Jh. Im Chor Rippengwbb. mit Wulstprofil und vorgelegten Plaettchen; auf Wandsaeulchen mit Laubknaeufen; Fenster 2teilig mit strengem Masswerk. Langhaus flachgedeckt. Die flachgedeckte "Gruft" unter der WEmpore zeigt zwischen den beiden Eingaengen Ansaetze eines ehemaligen Baldachinaltars. -- 2 gute _Rittergrabsteine_ (v. Wolfskeel) M. 14. und A. 15. Jh. _HEILIGENTAL._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. *Dorf-K.* spgot. mit rom. Portal, Schachbrettumrahmung; Figuren von groesster Unbehilflichkeit; auch die Kapitelle scheinen von hohem Alter. _HEILSBERG._ Sachsen-Weimar VB Weimar. *Dorf-K.* (ehemals Wallfahrt). 1sch. spgot. um 1500 mit rom. WTurm. -- Kanzelbau aus 18. Jh., hinter dem Altar, mit 17 _Figuren_ aus Altarwerken um 1500, aus einer "trefflichen, von Franken beeinflussten, aber selbstaendigen Werkstatt". _HEIMBACH._ RB Cassel Kr. Rotenberg. *Dorf-K.* in Architektur und Ausstattung einheitlich 1730 von _A. Rossini_. _HEINITZ._ K. Sachsen AH Meissen. *Schloss.* Im 14. Jh. Wohnturm inmitten eines kuenstlichen Sees; im 1. V. 16. Jh. ausgebaut, die Gwbb. in der eigentuemlichen Gratformation der Albrechtsburg; 1585 weitere Veraenderungen im Sinne eines heiterpraechtigen Landsitzes. _HEINRICHS._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen. *Dorf-K.* Inschr. 1453 und 1503. Die _Wandmalereien_ im Chor und Lhs. bilden einen Zyklus von der Heilsverkuendigung bis zum Juengsten Gericht; letzteres zerstoert. -- Gute _Fachwerkbauten_ im Ort. _HELBA._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Gutshaus* 1619, schlichter Steinbau mit Staffelgiebeln. _HELDBURG._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Stadt-K.* Chor 1502, 2 Joche und 5/8 Schluss; die Sterngwbb. wohl noch mittelalterlich; Lhs. 3sch.; seit Rest. 1819 Halle; Fischblasenfenster; reich ueberstabtes Portal 1536; Turm noerdl. am Chor. -- _Kanzel_ 1536 in Fruehrenss., die Reliefs Uebertragungen Cranachscher Gemaelde; von derselben Hand der _Taufstein_. *Gottesacker-K*. E. 15. Jh. -- Mehrere ikon. _Grabsteine_, gut der an der WFront von 1541. *Amtsgericht*. Fachwerkbau 17. Jh. -- Sonstige *Fachwerkhaeuser*; hervorragend Obertorstr. 1 von 1605 mit schoener steinerner Wappentafel. Bmkw. Reste der *Stadtbefestigung*. *Veste*. Die Gebaeude gruppieren sich um ein verschobenes Viereck. Der kuenstlerisch bedeutendste Teil der "Neue Bau" (spaeter und jetzt "franzoesischer Bau") 1560-64 von _Nic. Gromann_; gestrecktes Rck. von geringer Tiefe; nach dem Hof 3, auf der Talseite 5 Geschosse. Wenn Erinnerungen an das Heidelberger Schloss vorliegen, wie behauptet wird, so koennen sie hoechstens in der Gestaltung der Fenster gesucht werden: 2teilig mit Giebelverdachung, die Gewaende durch Zahnschnitt gegliedert; Gurtgesimse fehlen. Die Glanzstuecke sind die 2 Erker; sie springen von der Erde auf als rck. Risalite vor und sind mit antikisierend flachem Giebel geschlossen; an den Ecken kannelierte jon. und dor. Pilaster; reiche Flaechenfuellung mit Trophaeen, Rollwerk und figuerlichen Reliefs. Zugang durch vorspringende runde Treppentuerme. Vorgemach mit Kamin in reicher Meisselarbeit; ein anderer im Fuerstengemach. *Schloss-K*. 1663-65 jetzt in Verfall. _HELDRUNGEN._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga. *Stadt-K.* im 30jaehr. Kriege zerstoert, Neubau 1682. *Schloss* von sehr alter Anlage. 1660 als starke Festung umgebaut. _HELFTA._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. *Cistercienser-Nonnen-Klst.,* jetzt Scheune. Gestrecktes Rck. ohne gesondertes Altarhaus. Erhalten die Nonnenempore und einiges auf die 2. H. 13. Jh. weisende Detail. _HELLINGEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Pfarr-K.* neuklassisch, 1791-94, mit altem Chorturm. *Wasserburg* (Ruine) 1515. Quadrat mit kleinem Hof und 4 Ecktuermen, erneuert im 18. Jh. _HELMARSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Hofgeismar. *Klosterhof*. Nach 1604 und 1799 aus einem alten Benedikt.Klst. umgebaut, von dem noch Portale, Fensterarkaden usw. erhalten sind. Auch die Kirche im Kernbau rom. *Stadtmauern* mit Turm teilweise erhalten. *Buergerhaeuser*, niedersaechsischer Fachwerkbau in guten Exemplaren. _HELMBRECHTS._ OFranken BA Muenchberg. *Pfarr-K.* got. mit Flachdecke. _HELMERS._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Kirche* 1672. Schule 1670. Burg Frankenberg mit rom. Turm. _HELMERSHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Dorf-K.* Weitraeumiger Bar.Bau 1736-52 mit spgot. Resten. Laendlich reiche Einrichtung. Bemalte Brettertonne. Zahlreiche, meist heraldische _Grabsteine_ des 17. Jh., Familien v. Heldritt, v. Zweiffel, v. Wangenheim. Hennebergischer *Freihof,* Amtswohnung des Amtsrichters, Fachwerkbau um 1600. _HELMSDORF._ Pr. Sachsen Kr. Muehlhausen. *Dorf-K.* 18. Jh. _Taufstein_ 14.-15. Jh., reich mit Masswerk geschmueckt. _HELSA._ Kr. Cassel-Land. *Dorf-K.* Aus einem spgot. Bau (Hallenkirche?) 1594 so umgebaut, dass die Flachdecke des quadr. Schiffs von 4, ein kleineres Quadr. umschreibenden Steinsll. getragen wird. Fein behandelte hoelzerne Emporen aus derselben Zeit. Der Turm steht abseits, ursp. mit der Kirchhofsbefestigung verbunden, die hohen Fachwerkobergeschosse nach dem 30jaehr. Kriege. _HENFSTEDT._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* Die Anlage fuer die ma. Bauten des Werratals die typische: 1sch. mit eingezogenem, turmtragenden quadr. Chor. Im 17. Jh. erneuert. -- Ikon. Grabstein 1521; mehrere heraldische aus 18. Jh. -- *Herrenhaus* 1595. -- *Ruine Osterburg*. _HENNEBERG._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Dorf-K.* um 1500. Das Obergeschoss des Turmes wohl das aelteste Beispiel vom Fachwerkbau im Werratal. *Burg* der Grafen v. H. Mit die umfangreichste Ruine in den thueringischen Landen. Am besten erhalten der Bergfried, rund, 14 m h., die Ringmauern noch in 10-15 m H. _HENNERSDORF._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde. *Dorf-K.* architekturlos. -- _Altarwerk_ ursp. doppelfluegelig, von demselben bmkw. Maler, dem man in Seifersdorf und in der Nikolai-K. in Dippoldiswalde begegnet. _HERBSLEBEN._ Sachsen-Gotha LA Gotha. *Dorf-K.* spgot. Anlage. -- Mehrere _Grabsteine_. _Doppel-Wandgrab_ des Junkers Christoph Knobloch und seiner Frau {~DAGGER~} 1612. *Schloss.* Gr. unregelmaessiges Halbpolygon. Wesentlich 1554 und 1594. Im "Rittersaal" schoene Stuckdecke. _HERCHSHEIM._ UFranken BA Ochsenfurt. *Dorf-K.* 1613. Einheitlicher Bau in posthumer Gotik; Zobelsche Patronatswappen. -- _Altar_ und _Kanzel_ interessante Arbeiten aus der Erbauungszeit. _HERDA._ Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Dorf-K.* Got. Chorturm mit Fachwerkgeschoss und bar. Haube. Tonnengewoelbtes Sch. 17. Jh. -- _Schnitzaltar_ um 1500. -- Schlichtes *Herrenhaus*, reicher Ofen. _HERINGEN._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen. *Stadt-K.* 1731. -- *Schloss* (der Grafen v. Schwarzburg) nach 1590, Rechteck mit 4 runden Ecktuermen, einfache Renss. _HERLESHAUSEN._ RB Cassel Kr. Eschwege. *Kirche* einschiffig, der quadr. Chor frgot. mit Rippen-Kreuzgwb., das Sch. spgot. 1457 (Inschr.); noerdlicher Anbau 1606, Westtuer 1777. -- _Wandgrab_ des Georg v. Reckrath {~DAGGER~} 1558, der Verstorbene in einer Nische stehend, Sandstein. (Er war Erbauer des neuerdings gaenzlich umgestalteten Schlosses.) Schoene _Glocke_ 1370. Kirchhofsbefestigung (Inschr. 1516). _HERMANNSFELD._ Sachsen-Meiningen Bez. Meiningen. *Dorf-K.* mit spgot. netzgwb. Turmchor, Sch. 1758. _HERMSDORF._ K. Sachsen AH Dresden-N. *Schloss.* Erste Anlage 16. Jh. Neugestaltung nach M. 17. Jh. Rest, nach Brand 1739 durch _George Baehr_. -- Umfassungsmauer mit runden Ecktuermen (vgl. Moritzburg). Hauptbau: Gr. langgestreckt, nicht ganz regelmaessig; Aufbau 2geschossig, in der Mitte schlanker 8eck. Treppenturm, analoge an den Enden; die beiden Portale in dorischem System und einige Fenstergewaende sind Ueberreste aus 16. Jh. Im Erdgeschoss auf der Vorderseite flachgewoelbter breiter Korridor, auf der Rueckseite die meist quadr. Zimmer; Obergeschoss 1758 umgestaltet. -- _Wandteppiche_ mit Darstellungen aus dem chinesischen Hofleben, wohl franzoesisch M. 18. Jh. -- Grosser _Park_ Mischung franzoesischer und englischer Gartenkunst. _HERPF._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Kirche* 1611. Umbau aus mittelalterl. Burg. Ganz mit Emporen durchsetzt, deren Schnitzereien zu den besten der Gegend gehoeren. _Kanzel_ 1620. _Deckenmalereien_ 1772. _Portraets_ von 3 Hennebergischen Fuersten des 16. Jh. -- Geschnitzte *Fachwerkbauten* 17.-18. Jh. _HERRENBREITUNGEN._ RB Cassel Kr. Schmalkalden. Ehem. *Benedikt.-Klst.-K*. An Stelle einer im 10. Jh. genannten koeniglichen Burg. Einheitliche Anlage aus 1. V. 12. Jh. Nach Aufhebung des Klst. 1553 als Schloss-K. eingerichtet. Im 30jaehr. Kriege schwer beschaedigt, 1738 partiell whgest. Ausstattung und Bemalung aus dieser Zeit gut erhalten. 1911 der Chor ausgegraben. -- Saechsisch-thueringischer Schulcharakter, Anlage Basilika im Hirsauer Schema. An der Fassade Spuren einer Vorhalle. Auffallender Weise nur ein Turm (W) und zwar ganz in das Msch. einspringend. Dieses wird dadurch auf 4 Arkaden zusammengedraengt. Stuetzen auf der NSeite als Pfll. mit reich gegliederten Kaempfern, auf der SSeite Wechsel von Pfll. und Wuerfelknaufsaeulen. Hauptchor und Nebenchoere kommunizierten durch Doppelarkaden. -- _Bildnisgrabstein_ des letzten Abtes {~DAGGER~} 1541 gefunden. Der Grabstein des Stifters Pfalzgrafen Siegfried von Orlamuende {~DAGGER~} 1124 war noch 1875 vorhanden und ist seitdem verschwunden, [hoelzerne Nachbildung der Renss. in der Loewenburg bei Wilhelmshoehe]. Ein im Lhs. liegendes _Weihwasserbecken_ zeigt hochaltertuemliches Ornament, vielleicht aus der Burgkapelle der ottonischen Zeit. *Dorf-K.* 1730, mit rom. Turm, entstanden aus der ehemaligen Michaels-Kap. Im Dorf einige gute *Fachwerkbauten*. _HERRMANNSGRUeN._ Reuss ae. L. LA Greiz. *Dorf-K.* Chorquadrat und Apsis rom., sonst 1616. _HERRNHUT._ K. Sachsen AH Loebau. *Gemeinhaus der Societaet*. Erb. als Erziehungshaus 1724 von Gf. Zinzendorf durch den Zimmermann _Chr. David_. Schlichter Bruchsteinbau mit Obergeschoss in verputztem Fachwerk. *Gemeinsaal* (Kirche). Niedriger rck. Saal (16 : 34 m) mit Flachdecke und Mansardendach. Einrichtung einfachst. An einer Langseite Podium mit den Baenken der Aeltesten und dem den Altar vertretenden Tisch. -- Der rck. Platz, in dessen Mitte der Gemeinsaal steht, ist umsaeumt von den Chorhaeusern der ledigen Brueder, Schwestern, der Witwen usw. *Herrschaftshaus*. Der 1725 von Zinzendorf errichtete Fachwerkbau machte 1781 einem Neubau Platz (Hauptkasse der Unitaet). *Vogtshof*. Erb. 1730 von Baron v. Maltzahn, E. 18. Jh. vergroessert. Grosser, einfacher, schlossartiger Bau. Die *Wohnhaeuser* des 18. Jh. oefters mit einem Anflug von schlichter Vornehmheit und manchen kleinen Besonderheiten. _HERRNSHEIM._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K.* Chor frgot., um 1300, der nur vom Lhs. (Umbau 18. Jh.) zugaengliche WTurm E. 12. Jh. -- Bezeichnete _Glocke_ 1308. _HERSFELD._ RB Cassel Kr. Hersfeld. *K*. des ehem. *Benedikt.-Klst*. Gegr. 769, erster Neubau 831, zweiter Neubau nach Brand 1037, Krypta gew. 1040, Lhs. gew. 1144, 1761 von den Franzosen niedergebrannt, jetzt Ruine. -- Grossartige Raumschoepfung in schlichten strengen rom. Formen. Bruchstein mit (urspruenglichem?) Verputz und sorgfaeltig behandelten Hausteingliedern, rote und weisse Schichten wechselnd. Flachgedeckte Basilika auf kreuzfoermigem Gr. Ganze lichte Laenge (nach Ausschaltung der Vorhalle) 94,5, Lhs. (innen) 47:30, Qsch. 57,5:13, Langchor 20:13. Abweichend von der normalen Anlage des ausgebildeten rom. Stils ist die starke Ausladung der Kreuzfluegel, das Fehlen einer Absonderung der Vierung vom uebrigen Qsch., der ueber das Quadrat verlaengerte Gr. des Chors. (Aus diesen und anderen Gruenden kann vermutet werden, dass der bestehende Bau des 11. Jh. sich der Anlage des 9. angeschlossen habe). Die Krypta hat 3 Sch. von gleicher Breite, quadr. Kreuzgwbb. ohne Gurten, als Stuetzen 4 Paar Sll. mit steilen attischen Basen ohne Eckzier, Wandpfll. und Wandblenden, in jeder Blende 2 kleine Fenster; der unter der Apsis liegende Raumteil durch staerkere Pfll. abgesondert und mit 3 Altarnischen. Der Langchor durch schlanke Blenden gegliedert (Zusammenhang mit Limburg a. H.); er hat je 4 Fenster, die Apsis ihrer 3. Das Qsch. hat in jedem Fluegel eine Apsis und 3 Tueren, die Apsiden von ungewoehnlich schlanker, hoher Figur, so dass sie in die Fensterregion hineinragen und hier nur fuer einen Okulus (mit Vierpass!) Platz lassen. Im Lhs. je 9 (jetzt ganz zerstoerte) Arkaden, die Sll. mit monolithen verjuengten Schaften, schlichten, maechtigen (Seitenlaenge mehr als 1 m) Wuerfelkaptt., attischen Basen mit Ecksporen, einfachst profiliertes Gurtgesims, ungewoehnlich grosse Fenster mit wenig abgeschraegten Gewaenden. Hoehe 23m (uebereinstimmend mit der unter gleicher Bauleitung begonnenen Klst.-K. Limburg a. H.). Sehr eigentuemlich der WBau, ein Kompromiss von Chor und Eingangshalle. Die letztere ein 13 m tiefes Rck., zur Haelfte ueber die Flucht der Tuerme vor-, zur anderen Haelfte in das Msch. einspringend, tonnengewoelbt, nach W mit offenem Bogen, nach O Portal. Die maechtigen Mauermassen dieser Vorhalle dienen als Substruktion eines 1/2kreisfoermig zwischen den Tuermen vorspringenden Chors. Breite Treppen innerhalb der Tuerme fuehren zu ihm hinauf. Gegen das Msch. ein vorspringender, von 3 Arkaden getragener Altan (Basen in situ erhalten). Von den Tuermen, die sehr stattlich waren, nur der suedl. erhalten; die 2 obersten Geschosse haben jederseits zwei Doppelfenster und Blenden. Im letzten Geschoss ein rundbg. gewoelbtes Gemach mit primitiven Kreuzrippen, die nahe dem Boden auf streng rom. geformten Kragsteinen ruhen. -- Das Aeussere hoechst einfach; etwas lebhafter gegliedert nur die OApsis: 4 Pilaster mit herumgekroepftem Schmiegengesims, darueber das interessante Motiv eines Kranzes kleiner flacher Nischen, Vorlaeufer des Zwerggaleriemotivs, Bg.Friese fehlen ueberall. Durch einen Sockel mit attischer Basis nur der WBau ausgezeichnet. Werkstoff: verputzter Bruchstein, an den Gliederungen Sandsteinquadern im Wechsel von weiss und rot. -- _Vorbau_ am noerdl. Kreuzarm, Tuer und Fenster in reichen sprom. Formen, an den Kapitellen der Ziersaeulchen mannigfache figuerliche Darstellungen. -- In einiger Entfernung (SO) von der K. ein _Einzelturm_ in reichen Formen des 12. Jh. -- _Stiftsgebaeude_ am suedl. Kreuzarm mit sprom. Resten. Reicher Taufstein 2. H. 14. Jh., in Spitzbg.-Blenden die 12 Apostel, in den Zwickeln Voegel, Tiere, Engel. -- _Lullusglocke_ angebl. M. 11. Jahrhunderts. *Stadt-K.* Beg. vor 1323, nach Brand 1439 Umbau als Hallenkirche von 4 Jochen mit 1sch. Chor von 3 Jochen und polyg. Schluss, im W vortretender Turm von 6 Geschossen. Reste von Glasmalerei in Teppichmustern. *Spital-K*. 14. Jh. Rck. ohne Chor, nur OS. mit 3 pyramidal gruppierten Fenstern unveraendert. *Rathaus.* Kraeftiger Sprenss.-Bau mit barocker Tendenz. Aller Schmuck auf die Giebel geworfen, die das hohe Dach vollstaendig einschliessen, je 2 an den Langseiten, je einer an den Schmalseiten, bez. 1597, 1612. *Kantorwohnung* bei der Stadt-K. Fachwerkbau 1460. (Das Datum gueltig wohl nur fuer den Unterbau.) Vor der Stadt *Schloss Eichhof,* got., spgot. u. renss. Ueber dem Tor Inschrifttafel zwischen den Statuen zweier Aebte. _HERWIGSDORF._ K. Sachsen AH Loebau. *Dorf-K.* 1545; A. 18. Jh. ueberarbeitet und das Innere als Emporensaal mit einigem Aufwand neu eingerichtet. Huebscher Dachreiter 1727. -- Auf dem Kirchhof v. Gersdorfsche _Grabmaeler_. _HERWIGSDORF._ K. Sachsen AH Zittau. *Dorf-K.* Umbau 1692. Der Unterbau des zwischen Sch. und Altarhaus stehenden Turms wohl 13. Jh. Malerische Aussenansicht. _HERZBERG._ RB Cassel Kr. Ziegenhain. *Schloss.* Ausgedehnte Ruine. Inschr. am alten Haus 1483, am nordwestl. Eckturm 1486, Neubauten 1531, 1560. Neubefestigt 1643. _HERZBERG._ Pr. Sachsen Kr. Schweinitz. *Haupt-K*. Backstein. Got. Halle aus 14. und 15. Jh. Netz-Gwbb. Eigentuemlich die 3 verdrueckten Halbpolygone im Chorschluss. -- Die _Bemalung_ der Gwbb., Evangelisten, Propheten, Verkuendigung, Juengstes Gericht, hat sich gut erhalten. _HERZOGENAURACH._ OFranken BA Hoechstadt. *Pfarr-K.* Ursp. rom. Basilika wie Muenchaurach; die rom. Saeulenbasen stecken in der Erde. Durch den got. Umbau 1sch. mit hoelzerner Tonnendecke. -- _Steinskulptur_ 15. Jh. "betender Tempelritter". -- Got. _Sakramentshaeuschen_. 2 ansehnliche *Tortuerme*. _HESSBERG._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* Der quadr. turmtragende Chor 1425, 1sch. Lhs. 16. Jh. -- _Taufstein_ gemischt got. und renss. -- _Grabsteine_ der Familie v. Hessberg. _HESSENSTEIN._ RB Cassel Kr. Frankenberg. *Schloss.* Gegr. 1342. Ziemlich gut erhalten. _HESSENTAL._ UFranken BA Aschaffenburg. *Kapelle.* Grosse 6figurige Kreuzigungsgruppe aus rheinischem Tuff, angefertigt 1519 in Mainz von einem ausgezeichneten Schueler _Backofens_ (demselben, der im Dom von Halle gearbeitet hat). _HETTSTEDT._ Pr. Sachsen Mansfelder Gebirgskreis. *Stadt-K.* Spgot. Hallenbau mit bar. Ausstattung. _Kanzel_ 1587. Gute _Beweinung_, Stein, ca. 1500. -- Ruinen eines bedeutenden got. *Schlosses*. _HETZLAS._ OFranken BA Forchheim. *Dorf-K.* mit befestigtem Kirchhof. _HEUSTREU._ UFranken BA Neustadt a. S. *Dorf-K.* got., mit doppelter Befestigungsmauer, 2 hohe Ecktuerme. *Berg-K*. rom. und got. Steinerne Bauerngrabkreuze 16. und 17. Jh. _HEUTHEN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* 1749. Verputzbau im Typus Geisleden. Vollstaendige Rok.Ausstattung. Die Stuckatur angeblich von einem Italiener. _HILDBURGHAUSEN._ Sachsen-Meiningen Kreisstadt. *Stadt-K.* 1785 von _A. F. v. Kesslau_. Kuppelraum umgeben von Emporen in 2 Geschossen, oestl. anschliessend rck. Altarraum. Die Kuppel aus Holz, im Aussenbau nicht zum Ausdruck kommend; ueberhaupt die ganze Behandlung sehr sparsam. *Neustaedter* oder *Waisen-K*. 1755. Gr. rck., im O mit abgestutzten Ecken; die Emporen haben auch im W analogen Gr., so dass im Innern ein gestrecktes 8Eck. Das Aeussere Putzbau mit Teilung durch dorische Pilaster, darueber Triglyphengebaelk. *Reformierte K*. (jetzt kathol.) 1722. *Rathaus.* Spgot. 1572 hergestellt. Arm an Schmuckformen, doch von charakteristischer Massengruppierung; grosser schlichter Renss.Giebel, seitlich runder Treppenturm mit welscher Haube. *Regierungsgebaeude* 1760; im Innern vortreffliche Stuckaturen. *Schloss* (jetzt Kaserne) 1685-1707 von _E. Gedeler_. Ein mittlerer Hauptfluegel und 2 anstossende Nebenfluegel umgeben einen Ehrenhof. Im Innern stuckierte Decken, an die Schloesser in Gotha und Friedrichswerth erinnernd. Im Schlosspark *Denkmal* fuer die Koenigin Luise von Preussen 1815 von _Schulze_. *Wohnhaeuser* des 18. Jh., nur fuer den Spezialisten von Interesse. _HILFENSBERG._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Wallfahrts-K.* 1360. 3sch. Hallenkirche von 4 Jochen. Am Chor rom. Spuren, Tueren rundbg. mit Perlstab. Das Sch. oeffnet sich mit grossem Rundbogen gegen W ins Freie -- _Crucifixus_ aus fr. Ma. _Statue_ des h. Bonifatius 1661. _Grabplatte_ des Fuersten Ernst v. Hessen-Rheinfels 1681. _HIMMELKRON._ OFranken BA Berneck. *Cistercienser-Nonnen-Klst.* Gegr. 1280. Die Kirche beg. wohl nicht viel spaeter. Abmessungen mittelgross. Anlage 1sch., in der westl. Haelfte Nonnenempore, polyg. Chorschluss ohne Einziehung. Die Baufuehrung zeigt zwei Abschnitte. Vom ersten der WBau und die an die Klostergebaeude stossende SWand im ganzen Verlauf; Kennzeichen die z. T. erhaltenen schmalen Fensterschlitze. Im zweiten Abschnitt Woelbung beabsichtigt, wie die mit der Mauer buendigen Strebepfll. an der oestl. Haelfte der NWand anzeigen; ausgefuehrt nur im Chorgewoelbe (1 Joch 5/8 Schluss). Ferner wurden in dieser Bauperiode (E. 14. Jh.) die Fenster vergroessert und die 3sch. 6jochige Erdgeschosshalle unter der Nonnenempore angelegt; diese selbst blieb flachgedeckt; der Abschnitt zwischen ihr und dem Chor traegt jetzt stuckierte Stichkappengewoelbe von 1699. Westfassade verbaut. Kleiner Dachreiter. -- _Kreuzgang_ 1473 (Inschr.), nur ein Fluegel vorhanden; er zeigt die spgot. Dekorationskunst phantasievoll und glaenzend, wie weit und breit nichts Aehnliches zu finden. Die trefflich gegliederten Netzgwbb. ruhen auf spiralfoermig kannelierten Wanddiensten mit ueppigen Laubkaptt.; ueber diesen Statuen (grossenteils zerstoert) Baldachine; in den mittleren Maschen des Netzes auf dem Kappengrunde Engel aus Stuck, an den Waenden Passionsreliefs. Die auf einer Konsole kniende _Statue der Stifterin_ Elisabeth v. Kuensberg mit Christus oder Maria zusammenkomponiert zu denken. -- Grosse Zahl von _Grabsteinen_: am Boden Burggraefin Anna v. Nuernberg {~DAGGER~} 1383; an der Wand zunaechst dem Eingang Agnes v. Orlamuende {~DAGGER~} 1300, dem Stil nach 50 Jahre spaeter. Tumba eines Grafen v. Orlamuende mit dem meranischen Wappen 1. H. 14. Jh. Die uebrigen von geringerem Interesse. -- _Holzkruzifix_ nicht von _Veit Stoss_. *Markgraefl. Schloss* (jetzt Erziehungsanstalt) 1748 von _St. Pierre_. _HIMMELPFORTEN._ UFranken BA Wuerzburg. Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst.* Erb. angeblich 1264. Rck. mit leicht eingezogenem, gerade geschlossenem Chor. Dieser in 2 Joche gewoelbt; derbe Birnstabrippen auf Laubkragsteinen. Die Strebepfll. am Schiff lassen auch fuer dieses auf ehemalige Woelbung schliessen; bei der Rest. unter der Aebtissin Katharina _IV._ (1592-1630) wurden die Mauern ueberhoeht und mit flacher Kassettendecke versehen. Die schmalen spitzbg. Fenster masswerklos. Die westl. Haelfte des Sch. von der Nonnenempore eingenommen; die 3sch. gewoelbte Halle, auf der sie ruht, spaeter als Sepultur eingerichtet. Huebsche _Wendeltreppe_, in der sich got. Masswerkmotive mit spaeten Renss.formen vermischen (bez. 1612). Aussen im O und W Renss.Giebel und ein zierlicher Renss.Dachreiter. Das SPortal in frgot. Formen jetzt neu, doch wohl nach dem alten kopiert, bezeichnend fuer die cisterciensische Auffassung der got. Formen. _Grabsteine_: Elisabeth v. Hutten {~DAGGER~} 1383, Margarethe v. Hutten {~DAGGER~} 1400, Ludwig v. Hutten {~DAGGER~} 1414, Katharina v. Hutten {~DAGGER~} 1415. -- Die _Klostergebaeude_ renss., der Kreuzgang noch got. Auch die aeltere Ummauerung des Klosterbezirks erhalten. _HIMMELSTADT._ UFranken BA Karlstadt. *Pfarr-K.* 1613 mit Wappen des B. Julius Echter. Grosser Hochaltar aus der Werkstatt _P. Wagners._ _HIMMELTAL._ UFranken BA Obernburg. Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst.* gegr. 1232, barock umgebaut. -- _Grabstein_ des Konrad v. Bickenbach 1354. _HINTERNAH._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen. *Dorf-K.* 1614. Gute spgot. Formen ohne Renss.beimischung. Nach alter Ueberlieferung am rck. Sch. eingezogenes quadr. Altarhaus mit Turm. In dieser Zeit und noch spaeter sind in genauer Wiederholung dieses Schemas, nur in den Massen wechselnd, mehrere K. in der Umgegend von Schleusingen errichtet. _HIRSCHBERG._ Reuss j. L. LA Schleiz. *Fuerstl. Schloss,* erb. 1678, veroedet. _HIRSCHFELD._ K. Sachsen AH Meissen. *Dorf-K.* Rom. Anlage mit eingezogenem rck. Chor, das ursp. 1sch. Lhs. 1582 mit rohen Netzgwbb. auf 1 Mittelpfl. _HIRSCHFELD._ K. Sachsen AH Zwickau. *Dorf-K.* mit rom. Resten, die auf einen ansehnlichen Bau deuten, 1508 nach O erweitert. -- _Schnitzaltar_ 1518. Gute _Sandsteinepitaphe_ 1623, 1732. Rom. _Tuerbeschlag_. _HIRSCHFELD._ UFranken BA Schweinfurt. *Dorf-K.* Chor im spgot. OTurm. Lhs. 18. Jh. Ausstattung um 1780, die _Statuen_ und _Reliefs_ in der Art _J. P. __ Wagners_. _HIRSCHFELDE._ K. Sachsen AH Zittau. *Pfarr-K.* spgot. symmetr. 2sch. Hallenkirche, Netzgwbb. auf 2 schlanken 8eck. Pfll. Aelter (E. 14. Jh.) der eingezogene gestreckte Chor. -- Emporen und Stuckdekoration 1718. Ausstattung grossenteils aus derselben Zeit. -- Schoene _Glocke_ 1573. Huebsche _Sandsteindenkmaeler_ rok. und klassizistisch. Im Dorf ausgezeichnete Beispiele von _Haeusern_ in Lausitzer Bauart, z. T. mit laubenartig vorgebautem Obergeschoss. _HOCHBERG._ UFranken BA Wuerzburg. *Pfarr-K.* Grossenteils neu. -- Bmkw. Ausstattung 1772-88. Sehr gut die _Kanzel_ von _Peter Wagner_, klassizistisch. _Madonna_, Holz, um 1480. -- _Stationsbilder_ (Steinreliefs) und Kreuzigungsgruppe 1626. _HOCHKIRCH._ K. Sachsen AH Loebau. *Dorf-K.* Grosser Saalbau von 1717. -- _Denkmal_ fuer den in der Schlacht bei H. 1758 gefallenen Feldmarschall Keith, den Formen nach um 1780. _HOeCHST_ b. Gelnhausen RB Cassel. *Wendelin-Kap*. 1415 (?), rest. im 18. Jh. _HOCHSTADT._ OFranken BA Lichtenfels. *Pfarr-K.* 1616. Altar im Aufbau got. Fluegelaltaere 1612, die Gemaelde bez. S im Ring mit 3 Herzen. *Kapelle* in Gestalt eines 4eck. Turmes, wohl Ueberrest einer Burg. Votivrelief mit dem Bilde des Abtes Johann III. von Langheim {~DAGGER~} 1473. _HOCHSTADT._ RB Cassel Kr. Hanau. *Pfarr-K.* Spgot. Hallenkirche, Msch. etwas hoeher als die Ssch., Chor 1 Joch und 5/8 Schluss. Der isoliert stehende Glockenturm wahrscheinlich ehemaliger Torturm. *Rathaus* renss., unten offene Steinhalle, oben Fachwerk. HOeCHSTADT a. Aisch. OFranken BAmtsstadt. *Stadt-K.* um 1400, aus welcher Zeit der gewoelbte polyg. Chor; die Schiffe 1551, 1571, 1728 umgebaut und mit Emporen versehen; Fassade italisierend bar. -- _Wandtabernakel_ 14. Jh. _Altaere_ und _Kanzel_ rok. Im Chor auf schoener got. Konsole S. _Georg_ E. 15. Jh. Hoelzerne _Pietas_ A. 15. Jh. *Spital-K*. 1517, unbedeutend. *Schloss.* Westl. Teile 15.-16. Jh., sonst 18. Jh., ohne Kunstwert. *Torturm* aus sp. Ma. _HOeCKENDORF._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde. *Dorf-K.* ursp. rom. Basilika, sehr verunstaltet. -- _Altarwerk_ mit 2 beweglichen und 2 festen Fluegeln, um 1515. -- _Grabsteine_ und _Wappentafeln_. _HOeCKENDORF._ K. Sachsen AH Kamenz. *Dorf-K.* 19. Jh. Ausstattung und _Denkmaeler_ 16. und 17. Jh., nicht ohne Interesse. _HOF._ OFranken BAmtsstadt. *Stadt-K. S. Michael 1230.* Nach Brand 1826 fast ganz erneuert, erhalten nur der Unterbau der WTuerme und die Vorhalle. Der alte Gr. scheint dem der gleichzeitig gegruendeten Stadt-K. in Bayreuth aehnlich gewesen zu sein. *Lorenz-K.* Nach Brand 1292 neugebaut; dann der Unterbau des WTurms; sonst Umbau des 16. und 19. Jh. -- _Fluegelaltar_ 1470. -- _Grabsteine_ A. 17.Jh. _Bronzeepitaph_ 1730. *Spital-K*. Got., ungegliedertes Rck., fast quadr. Flachdecke mit 90 Gemaelden von _M.H. Lohe_; weitere 53 auf den Bruestungen der Doppelempore. Originelle Ausstattung. Schnitzaltar 1511. Gemaltes Epitaph eines Cranachschuelers 1573; ein anderer bez. H H B 1556 (wohl _Joh. Hagenberger d. Ae._). *Rathaus* 1563-66 von _Nickel Hofmann_ von Halle; 1823 eingreifend veraendert. _HOF._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* Ziemlich stattlicher Bau von 1692, das Innere 1844 wesentlich umgestaltet. Maechtiges _Altarwerk_ aus Sandstein, Alabaster und Holz mit Malereien auf Zinkblech, zum Andenken an Dietrich v. Schleinitz {~DAGGER~} 1612. _Taufstein_ um 1600. _Denkmaeler_: fuer H.A. v. Haugwitz {~DAGGER~} 1544, die in Bewegung und Charakteristik vortrefflich gegebene kniende Ritterfigur waere des _Hans Schickentanz_ wuerdig; S.J. v. Schleinitz {~DAGGER~} 1559, von einem geringeren Dresdener Meister; andere aus derselben Familie 1595, 1612, 1660. *Schloss.* Die beiden aelteren Fluegel um 1570, die juengeren nach M. 18. Jh. Praechtiger Kamin aus Meissener Porzellan, aus dem Boxbergschen Palais in Dresden stammend. _Gemaelde_ von _A. F. Oeser_. Zahlreiche _Sandsteinfiguren_ aus 18. Jh. _HOFGEISMAR._ RB Cassel Kr. Hofgeismar. *Liebfrauen-K*. in der Altstadt. -- Uebergangsstil, z. T. got. umgebaut (Inschr. 1330). -- Hallenkirche von 4 Jochen. Der aus dem 12Eck geschlossene Chor im 19. Jh. abgebrochen. Am suedl. Ssch. zierliches got. Portal von eigentuemlicher Anlage. Am WTurm rundbg. Portal mit Wuerfelknauf-Saeulen. -- _Chorgestuehl_ 14. Jh., an den Wangen grosse Blaetter. -- Ueber dem Pfarrstand spgot. _Altarfluegel_. *K. in der Neustadt*. Got. Hallenkirche. Dicke Rundpfll. mit einfachen Kaptt., an den Schiffmauern gegliederte Kragsteine, Der 1sch. Chor mit polyg. Schluss hoeher und schlanker. Der WTurm hat diagonal gestellte Strebepfll., unterer Teil bez. 1341, oberer 1460. *Gilde- und Hochzeitshaus*. FrRenss. Modern umgebaut. *Schloesschen Montcheri*. 1789 von _S. L. Du Ry_, eine fast genaue Wiederholung des Schloesschens in Bad Nenndorf. _HOFHEIM._ UFranken BAmtsstadt. *Stadt-K.* spgot., ausgebaut 1593 (der stattliche Turm wohl von Wolf Behringer) und besonders eingreifend 1740. -- Mehrere Reste von _Holzplastik_, u. a. ein hl. Diakon, Richtung _Riemenschneiders_. Wohlerhaltene *Stadtbefestigung* 16.-18. Jh. _HOFSTETTEN._ UFranken BA Gemuenden. *Pfarr-K.* Turm 16. Jh. Lhs. 1614. Im Hochaltar beachtenswerte _Pietas_, Holz, 1. H. 16. Jh. -- Am Chorbogen _Selbdritt_ um 1700. _HOHENBERG._ OFranken BA Rehau. *Burg,* gut erhalten und sehenswert. _HOHENEICHE._ RB Cassel Kr. Eschwege. *Dorf-K.* Rom. Anlage. Rom. Tympanon. _HOHENGANDERN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* (kath.) neu. Der ueppige Rok.Altar aus S. Martin in Heiligenstadt von _E. Rickmann_ um 1760; auf ihm spgot. _Pietas_. _HOHENKIRCHEN._ Sachsen-Gotha LA Ohrdruf. *Dorf-K.* 1511 mit vermauerten rom. Bogenfriesen. -- _Kanzelaltar_ 1776. _HOHENKIRCHEN._ RB Cassel Kr. Hofgeismar. *Dorf-K.* Rom. Anlage. Rom. Tympanon mit Gotteslamm. _HOHENLEUBEN._ Reuss j. L. LA Gera. *Fuerstl. Schloss,* spgot., 1. H. 16. Jh.; mit der Zeit unansehnlich geworden. _HOHENLOHE._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg. Ehem. *Nonnen-Klst.-K.,* erb. ca. 1240. Ungewoehnl. Anlage, fast gleicharmiges Kreuz, flachgedeckt, 2 huebsche rom. Portale an den Kreuzfluegeln, am Chor Drillingsfenster. _HOHENSTEIN._ K. Sachsen AH Glauchau. *Stadt-K.* 1756. Saalbau mit 1/2 rd. Schluss, Emporen ringsumgefuehrt (Veraenderungen 1889). Schoener _Taufstein_ 1764. _HOHENSTEIN._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Kirche* 16.-18. Jh. _Holzrelief_ mit Abendmahl, Sockel eines Altarwerkes aus 16. Jh. Grosses reiches _Grabmal_ des Generals v. Imhof {~DAGGER~} 1768. *Schloss* 15.-18. Jh. Mobiliar 17. und 18. Jh. Gut erhaltener Empire-Saal. Reste von rok. Gartendekoration. _HOHENTURM._ Pr. Sachsen Saalkreis. *Dorf-K.* Rom. flachged. Sch. und eingezogenes quadr. Altarhaus mit 1/2 kr. Apsis, feine rom. Tuer. _HOHLSTEDT._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* Ursp. rom. Missionskapelle. Spgot. _Pietas_. _HOHNSTEIN._ K. Sachsen AH Pirna. *Stadt-K.* 1725 von _George Baehr_. Die Umfassungsmauern einer aelteren K. mussten benutzt werden. Gr. naeherungsweise quadr. mit abgestutzten Ecken, eingezogener quadr. Chor 1/2kr. geschlossen; Emporen und Baenke zentrisch aus Kreissegmenten; Kanzel und Orgel ueber dem Altar. -- Aeusseres schlichte Lisenenarchitektur, durch die malerische Gruppierung der Daecher und des suedoestl. angeschobenen Turmes nicht ohne Reiz. *Schloss.* Der ursp. sehr starke Bau halb zerstoert, der bestehende seines Charakters entkleidet. Reduzierte Kap. aus 15. Jh. [_Kanzel_ im Dresdener Altert.-Ver.] _HOLLFELD._ OFranken BA Ebermannstadt. *Pfarr-K.* 1774-77 von _Neumann d. J._ und _Vogel_. -- _Statuen_ der Fassade und des Hochaltars von _J.L. Kamm_, _Gemaelde_ der Seitenaltaere von _Anwander_. _HOeLLRICH._ UFranken BA Gemuenden. *Schloss.* Malerische Wasserburg aus E. 16. Jh., 3 Fluegel mit 4 Ecktuermchen. *Ruine Reussenberg*. Erb. durch die Thuengen 1333. Aufrecht stehen der Wohnbau, Reste des Wirtschaftsgebaeudes und des Beringes. _HOLLSTADT._ UFranken BA Neustadt a. S. *Dorf-K.* stark befestigt mit doppeltem Mauerring; Torturm, Eckturm. Ehem. *Hof* des Klst. Bildhausen, schoener Komplex von Renss.Bauten. _Stuckdecken_ 18. Jh. _HOLZHAUSEN._ UFranken BA Schweinfurt. *Dorf-K.* Turm von 1608, Lhs. 1736. Hochaltar klassizistisch um 1780. Nebenaltaere Fruehbarock um 1660; auf ihnen _Holzfigg_. St. Kilian und St. Rochus nach 1500. _HOLZKIRCHEN._ UFranken BA Marktheidenfeld. Ehem. *Kloster-K.* erb. von _Balthasar Neumann_ 1730. Signierter Gr. in der Wuerzb. Univ.-Bibl. erhalten, woselbst auch die interessanten Konkurrenzplaene _L. Dientzenhofers_. Reiner Zentralbau, in der Komposition fuer Neumann auffallend einfach. Fast regulaeres Achteck, im Innern abgerundet. An den Ecken korinth. Saeulen auf hohem Sockel, die ein architraviertes Hauptgesims tragen. Darueber die im Querschnitt nicht ganz halbkreisfoermige Kuppel mit geschlossenem Tambour. Aussen die Glieder aus rotem Sandstein, Mauer weiss. An den Ecken korinth. Pilaster, dann Gebaelk und Attika. Auf dem Pyramidendach zierliche Laterne in Form eines Tempietto. Trotz der nicht bedeutenden Masse (innerer Durchmesser 15m, Hoehe 20 m) ist der Raumeindruck des Innern maechtig. Die Proportionen nach einem genau durchgefuehrten Triangulationssystem. Die stark klassizistische Architektur ist fuer _Neumann_ in dieser Fruehzeit ungewoehnlich; nur die (nicht erstklassigen) Rok.Stuckaturen in der Kuppel und am Gesimse zeigen, dass wir uns am Anfange des 18. Jh. befinden. -- An der Aussenseite eingemauertes _Rotsandsteinrelief_ des 12. Jh., aus zwei nicht zusammengehoerigen Stuecken bestehend: Kopf eines Heiligen; Christus auf der Eselin; Gottvater mit dem Einhorn. Die ikonographische Idee nicht recht verstaendlich. -- _Neumanns_ Risse fuer das _Klostergebaeude_ kamen nicht zur Ausfuehrung. Das Vorhandene unbedeutend. Eingemauerte Reste des sprom. Kreuzgangs. _HOLZZELLE._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. *Benedikt.-Nonnen-Klst*. Duerftige Reste. Eine aeltere Zeichnung der Ruine zeigt ausgebildete rom. Formen; 2 Tuerme im Winkel zwischen Lhs. und Qsch. (ein Merkmal der Hirsauer Schule, auf welche jedoch der Chor nicht hinweist). [Ein figurenreiches, nach der fluechtigen Abb. zu urteilen, bedeutendes _Tympanon_ jetzt in Eisleben in Luthers Sterbehaus.] _HOMBERG._ RB Cassel Kr. Homberg. *Pfarr-K.* S. Maria. Beg. 1340, Turm 1374 von _Heinrich v. Hesserode_ (Inschr.). Hallenkirche von 4 Jochen, Chor 1sch. 3 Joche und 5/8 Schluss. Schlanke Rundpfll. mit 4 Diensten. Gwbb. der Ssch. stark gestelzt. Fenster 3teilig, in Masswerk und Gewaende reich gegliedert. Der maechtige WTurm in sehr reinen Formen. Stattliches WPortal. *Marktbrunnen*. Die 7 Sandsteinreliefs mit Szenen aus der Passion wohl von einem Stationsweg. *Got. Haeuser* hinter der Kirche und Gasthaus Krone. *Stadtmauer* mit Tuermen. _HOMBURG A. MAIN._ UFranken BA Marktheidenfeld. Ehem. *Schloss*. Anlage des 16. Jh. mit rundem rom. Bergfried. -- In der _Burkhardusgrotte_ (im Schlossberg) guter _Altar_ von 1613 mit Figuren und Reliefs aus Alabaster, in der Art des _M. Kern_. _HOMBURG_ a. d. Wern. UFranken BA Gemuenden. *Burgruine*. Eine der bedeutendsten in Deutschland und prachtvoll gelegen. Der riesige Komplex gliedert sich deutlich in zwei Teile, die Hauptburg, die im Bering und in einigen Bauteilen auf das 12. Jh. zurueckgeht. Durch Halsgraben geschieden von der Vorburg. Diese aus dem 14. Jh. ff. mit Kapelle, Wirtschaftsbauten und starker, von grossen Mauertuermen bewehrter Ringmauer. _HOPFERSTADT._ UFranken BA Ochsenfurt. *Dorf-K.* spgot. -- Guter _Oelberg_ um 1500. -- An der Auber Strasse bmkw. _Bildstock_ A. 15. Jh. _HOeRNITZ (ALT-)._ K. Sachsen AH Zittau. *Schloss* 1651 vom Zittauer Meister _Valentin_. Die Giebel der rck. Anlage mit dem massigen alten Turm wirkungsvoll zusammenkomponiert. _HOeRNITZ (NEU-)._ *Schloss* 1751, gutes Beispiel dafuer, wie bei aeusserster Beschraenkung der dekorativen Mittel doch eine vornehme und reizvolle Wirkung erreicht werden konnte (jetzt Brauerei). _HOeRSELGAU._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen. *Dorf-K.* 18. Jh. _Altarwerk_ A. 16. Jh. mit ungewoehnlich grossen, nicht ueblen Figg. _HOeRSTEIN._ UFranken BA Alzenau. *Pfarr-K.* Schiff rom., Chor got. _HOSTERWITZ._ K. Sachsen AH Dresden-N. *Dorf-K.* schlicht spgot. Anlage, 1774 umgebaut. -- _Altar_ um 1580 in der Art des _Hans Walther_, spaeter umgearbeitet; _Denkmaeler_ 1641, 1788. _HUBERTUSBURG._ K. Sachsen AH Oschatz. *Jagdschloss*. Seit 1721 fuer den Kurprinzen Friedrich August von _J. Ch. Naumann_, fast ganz neu gebaut 1743-51 von _Joh. Chr. Knoefel_, eine Hauptleistung der Dresdener Schule. Sehr grossraeumige Anlage inmitten weiter Forsten. Zuerst in Triklinienform 55 : 80 m. Der Hauptfluegel durch einen kraeftigen polygonalen Mittelbau mit turmartigem Aufsatz, die Seitenfluegel durch, flache Endrisalite belebt. Aus dieser ersten Zeit stammen auch einige Nebengebaeude. Der Umbau verlaengerte die Seitenfluegel und schloss das Ganze zu einem grossen Viereck von 97,5 : 80,5 m ab. Das Aeussere blieb einfach in der Behandlung; die innere Ausstattung, an der _Matielli_, _Knoeffler_, _Dieterici_ und _Oeser_ teilnahmen, ist grossenteils zerstoert; eine Ausnahme macht der westl. Ecksaal und die Kapelle; letztere in einfachen Architekturformen, aber durch die durchgehende Verwendung von Stuckmarmor von feiner, vornehmer Wirkung; die Plastik des Hochaltars von _Matielli_ duerfte dessen Kunst in ihrem Hoehepunkt darstellen; die Gemaelde der Seitenaltaere von _Silvestre_; die reizende plastische Dekoration der Eingangsnische mit dem Weihwasserbecken wohl von _Knoeffler_. _HUeLFENSBERG._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Wallfahrts-K*. Spgot. Hallenkirche, roh und duerftig, neuerdings ausgebaut. Der _Crucifixus_ ("Huelfenskreuz") gilt fuer Arbeit des 12. Jh.; vielleicht eher archaistische Nachahmung. _HUMMELSHAIN._ Sachsen-Altenburg LA Roda. *Dorf-K.* _Schnitzaltar_ aus der Saalfelder Schule. _HUeMPFERSHAUSEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Kirche* got. 1603, rest. 1725 und 1826. _Schule_ 1623. _HUeNFELD._ RB Cassel Kr. Huenfeld. *Protest. K*. (ehem. Chorherrenstift). Der Umbau 1857 hat wenig vom ma. Bau uebrig gelassen. *Kathol. K*. Spaetestgot. Hallenkirche ohne Strebepfll. -- _Taufstein_ 1495. *Ringmauern* gut erhalten. _HUTSBERG._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Burgruine*. Palas mit rck. und rundbg. Fenstern, darin Steinsitze. An der Ringmauer Reste des Wehrganges. _HUeTTENGESAeSS._ RB Cassel Kr. Hanau. *Dorf-K.* mit rom. Turm und reichem Renss.Portal von 1597. _I_ _ICHSTEDT._ Schwarzburg-Rudolstadt LA Frankenhausen. *Dorf-K.* 1719, rom. Chorturm, tuechtiges Renss.Epitaph. _ICHTERSHAUSEN._ Sachsen-Gotha LA Gotha. *Nonnen-Klst.-K*. (erst Benedikt., dann Cisterc.). Sueddeutsches Schema. 3sch. Basilika mit 3 gleichfluchtigen Apsiden (Inschr. 1154). Das Qschiff ueber die Sschiffe nicht hinausragend. Im 17. Jh. auf 1 Sch. reduziert, die Doppeltuerme im W verderbt erhalten. -- Herabgekommenes Schloss 16. und 17. Jh. _IHLEWITZ._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. *Dorf-K.* Gutes Beispiel einer rom. Anlage einfachster Art. Rechteck mit eingezogener 1/2 kr. Apsis. _ILMENAU._ Sachsen-Weimar VB Weimar. *Stadt-K.* 1609 erneuert mit Schonung der got. oestl. und westl. Teile. Hinter dem Altar hoher _Kanzelbau_ etwa 1760-70. *Schloss* 1616, im 18. Jh. etwas ueberarbeitet. -- *Marktbrunnen* 1702. _IMMENHAUSEN._ RB Cassel Kr. Hofgeismar. *Stadt-K.* Sch. bez. 1409, Chor 1443. Hallenkirche mit polyg. Chor und WTurm. Msch. mit quadr., Ssch. mit schmaeleren Gwbb. Schafte 8eck. mit einfachem Kaempferglied. Scheidebgg. aus derselben Grundform profiliert. -- _Sakramentshaus_, _Weihwasserstein_, _Chorstuehle_ spgot. *Rathaus.* Fachwerkbau des 17. Jh. *Ringmauern und Tuerme* z. T. erhalten. _IMMICHENHAIN._ RB Cassel Kr. Ziegenhain. *Kirche* des ehem. Augustiner-Doppel-Klst. Frgot. mit rom. Erinnerungen, nach 1250. Einfaches Rck. mit westl. Nonnenempore. _INGERSLEBEN._ Sachsen-Gotha LA Gotha. *Dorf-K.* Mischbau, aelteste Teile 1398. -- Am *Herrenhof* Hoftor mit Nebenpfoertchen in guter Renss. _INGOLSTADT._ UFranken BA Ochsenfurt. *Dorf-K.* 1751 von _Balthasar Neumann_. 1sch. flachgedeckte Anlage mit WTurm und belebter Fassade. Ausstattung teils gleichzeitig (Hochaltar), teils aelter. _Epitaphe_ der Herren v. Geyer 1570, 1601. _IPTHAUSEN._ UFranken BA Koenigshofen. *Wallfahrts-K*. M. 18. Jh. Architektonisch unerheblich, doch wegen der inneren Ausstattung besuchenswert. Vermutlich sind es Wuerzburger Kuenstler, die sich in diesem volkstuemlich abgestimmten Rokoko munter und dreist, dabei mit entschiedener Begabung, haben gehen lassen. _Deckengemaelde_ bez. _G.A. Urlaub_ 1762. _IRMELSHAUSEN._ UFranken BA Koenigshofen. *Pfarr-K.* Zahlreiche v. Bibrasche _Epitaphe_ 16.-18. Jh. *Wasserburg* der Herren v. Bibra. Malerisch reizender Bau aus Ma. und Renss. -- Kamin 1561. _ISLING._ OFranken BA Lichtenfels. *Pfarr-K.* Chor und Turm A. 15. Jh., Lhs. 1729, aus derselben Zeit die Ausstattung. _J_ _JAeGERSBURG_ b. Forchheim. OFranken. *Schloss.* 1718-21 von _Joh. Dientzenhofer_ fuer Bischof Lothar Franz v. Schoenborn. Einfaches 3stoeckiges Herrenhaus mit Ecklisenen, giebelgekroentem Mittelrisalit, hohem Dach. _JAHNA._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* Ansehnlicher spgot. Bau A. 16. Jh. Flachgedecktes Sch., eingezogener polyg. Chor mit _Glasgemaelden_. _JAKOBSTAL._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* Einheitlicher und bezeichnender Bau von 1779. _JECHABURG._ Schwarzburg-Sondershausen LA Sondersh. *Dorf-K.* 1726 an Stelle einer rom. Stifts-K. -- Auf dem Frauenberg Grundmauern einer rom. K. von normaler Kreuzgestalt mit Chorquadrat, Apsis und Nebenapsiden. _JENA._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Stadt-K. S. Michael*. Ehem. Cisterc.-Nonnen-Klst., gegr. M. 13. Jh., Neubau von 1438-1528, Turm erst 1557 voll. Mehrfach erneuert, sehr verstaendnislos 1873. Noch immer praechtige Raumwirkung. Hallenkirche mit 7 Jochen und Langchor; frueher direkt mit dem noerdl. anstossenden Klst. verbunden: unter ihm offene Durchgangshalle (wie in Kahla und in der Deutschordenskirche in Wuerzburg). 2 Sakristeiraeume mit Piscine und got. Steinaltar; der eine im 17. Jh. als Fuerstengruft eingerichtet und mit Metallarbeiten von schoener Arbeit. In den Westjochen kunstvolle Bienenzellengewoelbe. Im Nordschiff steinerne Nonnenempore (15. Jh.); 1873 nach O verlaengert). Im noerdl. Ssch. steinerne Emporen, alte und neue Bestandteile gemischt. Aussen an der SSeite ein reiches spgot. Portal, von gekuenstelter Komposition, aber malerisch wirksam; Kielbogen mit Teilungspfosten, das Ganze in einer tiefen Nische mit Steinbalkendecke, an deren Vorderkante ein schwebender Bogenfries, darueber eine Fenstergruppe. Der WTurm unter Veraenderung des Bauprogramms nachtraeglich (E. 15. Jh.) hinzugefuegt. Feine, interessante Bauformen. Ueber der Eckvermittlung vom 4Eck zum 8Eck befanden sich (jetzt zerstoert) Fialen, von welchen duenne, mit Kantenblumen gezierte Strebeboegen ausgingen. -- Spgot. _Taufstein_; spgot. _Kanzel_ ganz rest.; bronzene _Grabplatte Martin Luthers_ nach dem Gemaelde von _Cranach_, fuer Wittenberg bestimmt, 1551 hier aufgestellt; _Grabstein_ der Familie _Cospoth_ 1632-1676; zahlreiche _Gedenktafeln_. -- [Von den einst 16 Altaeren nur das Mittelstueck eines einzigen erhalten, jetzt im Museum, wo auch ein bmkw. steinernes Vesperbild von ca. 1350]. Nahe der K. Holzfig. eines Bischofs um 1520. Aussen ein verwittertes _Selbdritt_ und (am Turm) ein stilgeschichtlich interessantes Kreuzigungsrelief, wohl vom Jenaer Bildhauer _Hans Gronig_. *Collegienkirche* (Dominikaner). Ursp. 1sch.; spaeter ein niedriges Ssch. im N hinzugefuegt. Das spgot. Gewoelbe laesst eine ursp. flache Balkendecke vermuten. Der im S anstossende Kreuzgang z. T. erhalten. _Orgel_ 1701, mit reichem Prospekt, grosse Menge von _Gedenktafeln_ und _Wandgraeber_ fuer Professoren und Studenten des 16.-18. Jh.; aussen am Turm grosses dekoratives saechsisches _Wappen_ 1557 mit Inschr. betreffend die Gruendung der Universitaet. -- Vom anstossenden ehemaligen Dominikaner-Klst., 1558-1858 Universitaet, sind einige Zellen und das got. Torhaus erhalten. *Garnisons-K*. 1686. Viele Gedenktafeln. *Katholische K. Joh. Bapt.,* rom., 11. Jh. Die Kaempferkaptt. am ehemaligen Apsidenbogen koennten noch spaetottonisch sein. Sonst der Chor spgot. umgebaut. Dagegen im Langhaus 3 fruehrom. Fensterchen. Das Ganze dem Typus der thueringischen Missionskapellen zugerechnet, leider 1905 durch Querhaus und andere Vergroesserungen entstellt. -- Neben dem SPortal _Grabplatte_ der Jutta Sellerz 1382. Auf dem Friedhof doppelseitige _Passionsstatue_ auf Saeule bez. _Hans Gronig_ 1484, feine Steinskulptur. Manches Originelle unter den _Grabmaelern_ des 17. und 18. Jh. *Rathaus,* ehemals mit offener Erdgeschosshalle, um 1340, rest. 1700. Bmkw. der grosse Vorsaal. Sitzungszimmer mit Ausstattung des 17. Jh. -- *Burgkeller,* derbe Renss. um 1546. -- *"Goehre"* (Weinhaus) am Markt, mit spgot. Portal. *Haus Weimar*. 1618, 1666; im Innern ziemlich praechtige Stuckdecken -- Mehrere Professorenhaeuser des 17. und 18. Jh. -- Reste der *Stadtbefestigung,* dazu der malerische runde Pulverturm (13. Jh.?) ueber Bastei von 1430. _JESBERG._ RB Cassel Kr. Fritzlar. *Schlossruine*. Seit 15. Jh. in Truemmern. _JESTAeDT._ RB Cassel Kr. Eschwege. *Kirche.* Rom. Turmchor, spaeter nach O verlaengert. Im flachgedeckten Schiff Rundbg.Fenster. Got. Ueberarbeitungen 1588, 1599 (Inschr.). Hoelzerne Emporen. -- _Grabmal_ des Wallrab von Boyneburg {~DAGGER~} 1572, der Ritter in voller Ruestung kniet vor dem Gekreuzigten, umgeben von Weib und Kind. *Edelhof* 1561, 1612, schlichtes Bauwerk, z. T. aus Fachwerk. _JOACHIMSTEIN._ K. Sachsen AH Zittau. *Fraeuleinstift*. Erb. 1722-28 auf Kosten J. S. v. Zieglers. Grosse praechtige Anlage. Gestrecktes Rck. mit Querfluegeln in der Mitte und an den Enden; 3 Geschosse mit 17 Fensterachsen, Erdgeschoss als Sockelbau, die Obergeschosse in den Risaliten mit durchlaufenden Pilastern. Mittelgiebel und geschweiftes Mansardendach. Bedeutend behandeltes Vestibuel und Treppenhaus, grosser Saal durch beide Obergeschosse, im kreuzgewoelbten Erdgeschoss Logier- und Wirtschaftsraeume, im 1. Obergeschoss Gesellschaftszimmer, im 2. die Wohnzimmer der 12 Stiftsfraeulein. _Bildnisse_ der saechsischen Kurfuersten und aus der Familie v. Ziegler. -- Der franzoesische Garten wenig veraendert. Reichliche Dekorationsplastik. 2 gesonderte Pavillons mit grossem Gartensaal. _JOHANNESBERG._ RB Cassel Kr. Hersfeld. Ehem. *Benedikt.-Propstei,* gestiftet 1013. Von den Gebaeuden nur das Bruderhaus erhalten, jetzt Schafstall, ausser kleinen rom. Fenstern keine formierte Architektur. Fuer die K. erwiesen zufaellige Grabungen kreuzf. Gr., auch wurden rom. Kapitelle gefunden (verschleudert). _JOHANNISBERG._ RB Cassel Kr. Fulda. *Kirche* der 812 gegr. *Benedikt.-Propstei*. Am WTurm, dessen bar. Dachwerk einen 8seit. rom. Steinhelm umschliesst, schoenes sprom. Portal mit Zickzackornament, das Sch. im 15. Jh. erneuert. Inneres barock. -- *Schlossbau,* jetzt Domaene, 1769 umgebaut von _Herwarthel_ aus Mainz (nach Entwurf von _Welsch_?). Fresko im Festsaal bez. 1732. Die grossartigen Gartenanlagen z. T. erhalten. _JOeHSTADT._ K. Sachsen AH Annaberg. *Stadt-K.* 1675. -- _Altarwerk_ von _Andreas Petzold_ 1676, Holz, 6,3 m Br. : 9 m H., in der Mitte in lebensgrossen freien Figuren die Anbetung der Koenige. _JUeCHSEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Dorf-K.* 1628. Huebsche, stimmungsvolle Inneneinrichtung. _JUNKERSDORF._ UFranken BA Hofheim. *Dorf-K.* Frgot. Turmchor mit umfaenglichen _Wandgemaelden_ aus M. 15. Jh. (rest. 1906), an der OWand Juengstes Gericht; ferner S. Michael und Szenen aus der Geschichte von S. Georg, S. Bernhard, S. Veit. An der Untersicht des Chorbg. die klugen und toerichten Jungfrauen. An der WWand des Lhs. S. Christoph u. a. m. Saemtliche Szenen auf weissem Grund mit roten Sternen. _JUNKERSDORF._ UFranken BA Ebern. *Dorf-K.* sprom. Anlage, Chor im OTurm mit Tonnengwb. -- Schoenes *Fachwerkhaus* von 1617. _K UND C_ _CABARZ._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen. *Dorf-K.* 1670. Mit huebscher _Kanzel_. _KADITZ._ K. Sachsen AH Dresden-N. *Dorf-K.* um 1500. -- _Altar_ 1756 von _F. G. Knoefel_. _KAHLA._ Sachsen-Altenburg LA Roda. *Stadt-K.* Gemengbau, wesentlich 15. Jh., eindrucksvoller Chor. Die Durchfahrt unter demselben jetzt zugemauert (vgl. Jena). In der Sakristei Reste von Schnitzaltaeren. -- Steinfigg. von einer _Oelberggruppe_ um 1500. -- Reste von *Stadtbefestigung*. -- *Leuchtenburg,* 3/4 Stunden oestl. auf hohem Bergkegel. Umfangreiche Anlage mit rundem Bergfried des 12. Jh., Geschuetztuerme 16. Jh. Alles andere rettungslos verrestauriert (Burghotel). _KAeLBERAU._ UFranken BA Alzenau. Wallfahrts-K. got. _CALBITZ._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* Der breite WTurm 13. Jh., Sch. 1724 von _David Schatz_, eigentuemlich der geschweifte Gr. des Altarhauses. Reiche Barockausstattung. _KALBSRIETH._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* 18. Jh. -- Guter spgot. _Schnitzaltar_. _CALDERN._ RB Cassel Kr. Marburg. *Pfarr-K.* 1250 dem Cisterc.-Nonnen-Konvent geschenkt. Der Bau um weniges aelter. Schlichter spaetestrom. Gwb.Bau. Hauptsch. mit 3 rippenlosen spitzbg. Kreuzgwbb. Nur an der NSeite ein durch spitzbg. Ark. vermitteltes Ssch. _CALLENBERG._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Unterschloss*. 8eck. Turm, dessen untere Haelfte im 15. und 16. Jh., dessen obere Haelfte im 17. Jh. erbaut. Der Hauptbau 1857 im engl.-gotischen Stil vollstaendig umgestaltet. *Oberschloss*. Erb. auf Mauern des Ma. A. 17. Jh., 1639 voll. Von dem damals geplanten, sehr umfangreichen Schlossbau des Herzogs Johann Casimir ist nur die _Schloss-K_. erhalten, bzw. fertig geworden. 3sch. Hallenkirche in got. renss. Mischstil. 3 Paar toskan. Sll. tragen das aus Korbbgg. und Spitzbgg. zusammengesetzte Rippengewoelbe. Emporen auf Kreuzgewoelben. Reich geschnitzte Holztuer von 1639 auf der Empore. Rest. 1845 und 1882. -- Die farbigen _Glasfenster_ aus alten und neuen Teilen gemischt. -- _Steinkanzel_ und _Taufstein_ mit kopioesem Schmuck in originellem Fruehbarock. -- Der anstossende Wohnbau 1831, 1882. _KALTENBORN._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen. *Augustiner-Chorherrenstift*. Wenige Ornamentreste der rom. K. _KALTENLENGSFELD._ Sachs.-Meiningen Kr. Meiningen. *Kirche.* Altarhaus im got. OTurm, Hauptraum Emporensaal von 1721. _KALTENNORDHEIM._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Martinsburg*. Das "alte Schloss" Ruine, das "neue Schloss" 1752-54 schlichter Bau fuer die Behoerden. _KALTENSUNDHEIM._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Kirche* auf dem stark befestigten Huegel der untergegangenen Wolframsburg. Schlichter spgot. Bau mit Flachdecke, rest. 1604. Turm ueber dem Chor. -- *Fachwerkhaeuser* 17. und 18. Jh. _KALTENWESTHEIM._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Dorf-K.* auf befestigtem Huegel. Die jetzige K. 1799. Auf der flachen Bretterdecke grosses _Gemaelde_ der Himmelfahrt. *Burgruine*. Nur die Ringmauer streckenweise erhalten. _CAMBURG._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld. *Stadt-K.* Der vortretende WTurm Ueberrest der rom. Anlage, sonst spgot. Hallenkirche mit Veraenderungen 1703. *S. Cyriacus* (1-1/2 km westl. im Walde). Ruine einer einfachen rom. Pfl.Basilika. *Burgruine*. Runder rom. Bergfried, vielleicht 11. Jh. _KAMENZ._ K. Sachsen Amtshauptstadt. *Haupt-K*. Die Zeit des ersten Baues ungewiss, Wiederherstellung nach Brand im Hussitenkriege 1429. Urspr. 3sch. Hallenbau, nach N um ein 4. Schiff erweitert, gestreckter 1sch. Chor. Der letztere aus Granitquadern, das Langhaus aus Bruchstein mit Backsteingiebeln, welche so angeordnet sind, dass je 2 Schiffe unter 1 Satteldach zusammengefasst werden. Der Turm springt in die NWEcke ein. Steinerne spgot. Empore im W. -- Mittelalterliche Einrichtung. Bmkw. _Kreuzigungsgruppe_ (ehemals auf dem Triumphbogen), Zeit nicht leicht zu bestimmen, etwa A. 15. Jh., aber mit altertuemelnden Zuegen. _Michaelisaltar_ 1498, im Schreine die Figur des Seelenwaegers, Fluegel bemalt. _Hauptaltar_ um 1520, 3 Vollfigg. im Schrein, je eine an den Fluegeln, sehr unruhiger malerischer Gewandstil, in der Predella Abendmahl, kleinere Figg. im Obergespraenge. Protestantische Einrichtung: _Kanzel_ 1566. _Holzemporen_ an den Langseiten 1675-1709. -- _Votivgemaelde_ von einem Nachfolger Cranachs (wohl _Wolf Krodel_). _Epitaph_ mit Juengstem Gericht von _Andr. Dressler_ 1554. Sonstige Epitaphgemaelde E. 16. und A. 17. Jh. _Bildnisgrabsteine_ (v. Luettichau, v. Nischwitz) aus derselben Zeit. Wandepitaph v. Ponickau 1617 u. a. m. *Kloster-K*. (Franziskaner) nach 1493. 3sch. Hallenbau im Grundriss der Haupt-K. Mit Blenden gezierte Backsteingiebel. Reste spaetgot. Gestuehls. Mehrere _Schnitzaltaere_ von bmkw. guter Qualitaet aus dem 2. und 3. Jahrzehnt des 16. Jh. Unbedeutende kapellenartige Bauten des spaeten Ma. sind die Katechismus-K. und die Just-K. Von den aelteren Profanbauten ist durch den Stadtbrand 1842 vieles zerstoert. Einige Renss.Tore. Adelshaeuser der Bar.Zeit wie z. B. die jetzige Amtshauptmannschaft von 1695. Andreasbrunnen auf dem Markt 1570, in der Art _Chr. Walthers._ _KAeMMERZELL._ RB Cassel Kr. Fulda. *Dorf-K.* Geraeumiger Bau von 1804 mit stattlicher Fassade. -- _Bilder_ aus der ehemal. Universitaet in Fulda. _CANITZ._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* wesentlich 1697; auf rom. Grundlage. *Schloss.* 1758, Trikliniengrundriss, die Fluegel nach rueckwaerts. Der Hauptsaal hat schlichte Holztaefelung und gemalte Tapeten. Park in franzoesischer Anlage. _KANNAWURF._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga. *Schloss.* Wasserburg. Im jetzigen Bestande 1564. _CANNEWITZ._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.* got. Praechtige _Sandsteinkanzel_ A. 17. Jh., darunter kniender Ritter, wohl Wolf v. Starschedel. _KAPELLENDORF._ Sachsen-Weimar VB Weimar. Ehem. *Cistercienser-Nonnen-Kloster-K.,* gegr. 1235 mit Resten einer aelteren rom. Pfarr-K. 1503 der Chor zugebaut, und das Lhs. erhoeht, neue Nonnenempore in Laenge des alten Schiffs. Mehrere _Grabsteine_ und _Epitaphe_, interessant das fuer den Markgrafen von Kirchberg und seine Frau von 1410; beide kniend; oben auf einer Konsole der Schmerzensmann. *Burg* (Wasseranlage) von hervorragend guter Erhaltung, got. Palas 14. Jh. mit gesondertem Kuechenbau, doppelter Mauerring, Tuerme 12.-16. Jh., Haupttor Renss. _KARBACH._ UFranken BA Marktheidenfeld. *Pfarr-K.* Erb. 1611. Turm 15. Jh. Auf dem linken (neuen) Seitenaltar gute Holzfigur St. Wolfgang, E. 15. Jh., Richtung _Riemenschneiders_. _KARLBURG._ UFranken BA Karlstadt. Von einem 889 genannten Klst., angeblich Stiftung der fraenkischen Prinzessin Gertrudis, nichts erhalten. *Pfarr-K.* spgot. und 17. Jh. _KARLSDORF._ RB Cassel. Kr. Cassel-Land. *Dorf-K.* (franzoes. Kolonie). 1704 von _Paul Du Ry_. _CARLSFELD._ K. Sachsen AH Schwarzenberg. *Dreifaltigkeits-K*. 1684-88, von _Hans Georg Roth_, angeblich nach, dem Plan eines Italieners (?). Fuer Sachsen aelteste Vorform des spaeter von _George Baehr_ gepflegten Typus von Zentralbauten; Gr. quadr. mit abgestutzten Ecken, durch Anbauten im O (Altarhaus) und W (Vorhalle mit Treppen fuer die Emporen) in 8 Eck verwandelt. Kanzel ueber dem Altar. -- Die virtuos geschnitzten _Altarfiguren_ italienischen Stils vielleicht von _Andreas Petzold_. _KARLSFRIED._ K. Sachsen AH Zittau. *Burg*. Erb. von Kaiser Karl IV. 1357, von den Hussiten ausgebrannt. Die Ruine laesst wenig mehr als den Gr. erkennen. _KARLSTADT._ UFranken BAmtsstadt. *Pfarr-K.* Der einzige bedeutendere got. Bau im Bezirk. Radikaler Umbau einer sprom. Basilika, von welcher erhalten: der WTurm ganz, die unteren Teile der Umfassungsmauern des Lhs., die Vierungspfll. und die alte Sakristei. Im letzten Viertel des 14. Jh. der gestreckte Chor mit 5/8 Schluss (wohl von demselben Meister, wie der Chor der K. in Dettelbach), das Qsch. und das als Hallenkirche mit schlanken kaempferlosen Pfll. und Netzgwbb. behandelte Lhs. Im WJoch steinerne Querempore. Das hohe Dach verdeckt die OSeite des schoenen rom. Turms. -- 1614 _dekorative Bemalung_ von _W. Ritterlein_ (vgl. Buchold). Spgot. _Wandgemaelde_ im Chor und Qsch. (sehr rest.). Zierliche _Steinkanzel_ mit feinen Reliefs, 1523, Werkstatt _Riemenschneiders_. In der Rienecker-Kap. grosser steinerner _Salvator_ 2. H. 14. Jh. Vortreffliche _Holzfig_. des hl. Nikolaus von _Riemenschneider_. Am Turm interessante Steinstatue, _S. Georg_ zu Pferde, um 1520. -- Zahlreiche _Grabdenkmaeler_: hervorzuheben die Bildnissteine der Voegte von Rieneck, aus 1. H. 16. Jh.; der des Philipp {~DAGGER~} 1550 von _Peter Dell d. J._ Im suedl. Qsch. Denkmal fuer Friedrich v. Hutten 1727. -- In der _Sakristei_: S. Georg zu Pferde, Silber, hervorragende Arbeit von _Ph. H. Drentwett_ in Augsburg 1710, Maria immaculata, Silber, von _J. M. Maurer_ in Augsburg 1730. Mehrere gute Kelche rok. und klassizistisch, 1739. -- 2 _Glocken_ 14. Jh., eine 1502. *Spital-K*. 15. Jh., flachgedeckt. -- Altaere einheitlich 1689. *Rathaus* 15. Jh., einfach stattlich, Freitreppe, Staffelgiebel. Bmkw. Einrichtung aus fr. 17. Jh. Zahlreiche gute *Fachwerkhaeuser*: aeltestes no 82 von 1449; no 341 Amtskellerei mit dem Wappen des FB. Julius; 345 guter Bar.-Bau von 1721. *Bezirksamt*. 1717, Wappen des FB. Joh. Phil. v. Greiffenklau. *Stadtmauern und Tuerme,* 14. Jh., grossenteils erhalten. Ueber der Stadt die *Karlsburg* (Ruine). Die erste Gruendung wird auf den Frankenkoenig Karl Martell zurueckgefuehrt. Seit ca. 1080 Besitz der Bischoefe von Wuerzburg. Aus karoling. Zeit nichts erhalten; rom. einige Teile des Berings und der Stumpf des Bergfrieds; got. der Palas. In einer Nische sehr schoene _Madonna_, Holz, um 1490. _CARTHAUSE._ RB Cassel Kr. Melsungen. Ehem. *Kloster-K*. (Scheune). Nur der 3/8 Chor erhalten. A. 13. Jh. An den Fenstergewaenden Saeulchen mit Blattwerk. _KASENDORF._ OFranken BA Kulmbach. *Pfarr-K.* 1492, Veraenderungen 17. Jh. -- Lhs. flachgedecktes Rck., netzgewoelbter Chor 2 Joche und 3/8 Schluss. _Glasgemaelde_ 1486. _Ikon. Grabstein_ 1560 bez. _FH_, ein anderer 1688. _Gemaelde_ des 17. Jh. mit interessanter Darstellung der Kommunion der Evangelischen auf dem Augsburger Reichstag 1530. _Altar_ 1662. _CASSEL._ Pr. Hessen-Nassau Hauptstadt. *Brueder-K*. (ehem. Carmeliter). Beg. nach 1294, Chor voll. 1331, Sch. voll. 1376. -- Unsymmetrisch 2sch. Hallenkirche, gewoelbt, im Hauptschiff 8 Joche, im Nebenschiff (N) 4 Joche, gestreckter Chor mit Schluss aus 8Eck. Ueber dem Choranfang schlanker 6eck. Dachreiter. -- _Relief_ vom Tympanon des NPortals, Beweinung, jetzt in der Sakristei. -- _Epitaphe_ mit Relieffigg. aus 16. Jh. *Stifts-K. S. Martin.* Chor voll. 1367, Langhaus 1453. Nach Einsturz neue Weihe 1462. -- Grosse Hallenkirche mit gestrecktem 5/8 Chor und 2 WTuermen. Im Sch. 6, im Chor 2 Joche. Die reich profilierten Schafte setzen sich mit einem Teil ihrer Glieder in den Scheidbgg. fort. Die ungleiche Schiffsbreite hat nicht, wie in der frgot. hessischen Schule, zur Stelzung der Sschiffsgwbb., sondern zur Tieferlegung ihrer Scheitel gefuehrt. An den Schlusssteinen des Chors Apostelbilder. Gegen die festlich reiche Wirkung des Innern faellt das Aeussere ab. Von den Tuermen nur der suedl. vollendet, zum Schluss in Renss.Formen uebergehend, seit 1892 mit got. Helm versehen, der NTurm ebenso ausgebaut. -- Im Chor _Marmorgrab_ Philipps des Grossmuetigen {~DAGGER~} 1567 und seiner Gemahlin von _Elias Godefroy_ (_Gottfro_) aus Cambray (Kaemerich) {~DAGGER~} 1569, vollendet 1570 von seinem Schueler _Adam Beaumont_; davor im Fussboden die betreffenden Grabsteine mit Wappen und Allegorien. _Epitaphe_ der Landgraefin Christine mit Bronzerelief von _Phil. Soldan_ 1550, des Prinzen Philipp 1619. In der Gruft _Saerge_ der landgraeflichen Familie. -- _Orgel_ 1600 von _Hans Scherer_. *Luther-K*. am Graben 1734 von _G. Ghezzi_. Einfacher, turmloser Saalbau in Strassenflucht. _Oelgemaelde_ von _J. G. __ Tischbein_. *Oberneustaedter (franzoesische) K.* 1698-1706 vom Hugenotten _Paul Du Ry_. Gestrecktes 8Eck mit Walmkuppel, gekroent von einer schweren Laterne, die Formen innen und aussen die denkbar einfachsten, wenn man auch an der fein profilierten toskan. Ordnung der WFront die gute Pariser Schule nicht verkennen wird. Erhoehung durch die oberen Emporen 1874. _Graumarmordenkmal_ des Grafen v. Broglie, gefallen 1758. *Kathol. K*. 1770-1776 von _Simon Louis Du Ry_. Da den Katholiken damals nicht das Recht freier Religionsuebung zustand, erhielt die in fortlaufender Strassenflucht stehende Fassade das Aussehen eines, zwar stattlichen, Privathauses. Reicher, wenn auch in klassizistischer Simplizitaet, das Innere; Emporen auf jon. Sll.; im 1/2kr. Chor ein oberer Umgang. Die Flaechen in rotem Stuckmarmor; Basreliefs weiss, von _Gerin_. Spgot. _Altarfluegel_ angeblich aus Hersfeld. _Oelbilder_ von _L. Cranach_ und _J.H. Tischbein_. Bronzene _Standleuchter_ 1626. *Hof- und Garnison-K*. 1757-1770. Saalbau. *Unterneustaedter K.* 1801-08. Saalbau mit kleiner Kuppel und Laterne in der Mitte der flachen Decke. *Bettenhaeuser K*. 1792. Saalbau. Turm mit Schweifhaube. *Hospital S. Elisabeth mit K*. Gegr. 1383, erneuert 1587. _Sandsteinstatue_ der h. Elisabeth 15. Jh. in Renss. Nische. *Renthof*. Einfacher grosser Renss.Bau 1581-1618. Mehrere reich durchgebildete Portale und ein _Brunnen_ mit sitzender Statue in roemischer Feldherrntracht. Im Innern spaerliche Reste alter Bemalung. *Marstall,* voll. 1585. Vierfluegelanlage mit Volutengiebel. Treppentuerme in den Ecken des Binnenhofes. *Zeughaus* 1573-1583, ansehnlicher Massenbau, an einigen Stellen reiche Wappensteine. Portale an der Hauptfront 1766. *Druselturm* und *Zwehrenturm*, Reste der von Ldgrf. Ludwig I. 1415 angelegten Stadtbefestigung. Sog. *Kunsthaus,* ursp. als Schauspielhaus erb. 1594 fuer Ldgrf. Moritz den Gelehrten, umgebaut 1696 von _Paul Du Ry_. *Orangerieschloss* 1701-1711 von Ldgrf. Carl nach italienischen Reiseerinnerungen; jedoch ist die spezielle Stilerscheinung des malerisch empfundenen, im einzelnen viel Reizendes enthaltenden Gebaeudes franzoesisch. Architekt _Paul Du Ry_ (nicht sicher). Der innere Ausbau erst 1730 voll. In der Mitte Apollosaal mit stuckierten Waenden. Vom einstigen Statuenschmuck vieles zerstoert. In einem anschliessenden Pavillon das *Marmorbad* 1720-28 mit den ihrer Zeit beruehmten Skulpturen von _Pierre Monot_. Als Gegenstueck das *Kuechenschloss* 1765. Unterhalb der Orangerie breitet sich der grossartige *Augarten* aus, entworfen von _Le Notre_, E. 18. Jh. anglisiert. *Alte Gemaeldegalerie*. 1751 von _Charles Du Ry_. *Garde du Corps-Kaserne*. 1768 von _S. L. Du Ry_. *Museum Fridericianum* (Bibliothek). 1769-79 von _S. L. Du Ry_, klassizistisch in besonders strenger und trockener, an englische Bauten dieser Richtung erinnernder Auffassung; lang gestreckt in 19 Achsen; einzige Pilasterordnung, jonisch, mit untergeordneter Behandlung der in 2 Geschossen angeordneten Fenster, oberer Abschluss durch Balustrade mit Vasen und Statuen, in der Mitte vorspringende Tempelfront. *Au-Tor*. 1782 von _S. L. Du Ry_, die 2 Wachthaeuser abgebrochen. Der Triumphbogen (1824 von _Bromeis_) auf den Platz vor dem Regierungsgebaeude versetzt. *Privathaeuser.* Fachwerkbauten des 16. und 17. Jh. in ziemlicher Menge, einige durch neuerliche Rest. wieder zu Ansehen gebracht. Eines der aeltesten Altmarkt 21; Druselgasse 27 ao. 1557; Bruederstr. 2 ao. 1597; Oberste Gasse 17 ao. 1651. Am steinernen Erdgeschoss des Hauses Brink 8 huebsches Vesperbild E. 15. Jh. Wildemannsgasse 19 Steinbau des 17. Jh. mit Diamantquadereinfassung der Fenster. Von _Charles Du Ry_ das Haus Theodor Landre Ecke Karls- und Wilhelmsstr. Das Rokoko sehr gut vertreten durch das Haus am Friedrichsplatz gegenueber dem Theater und eine fast mit dem Asamhaus in Muenchen wetteifernde Stuckfassade Koenigsplatz 55. Das Haus des Ministers v. Jungken Ecke Friedrichsplatz und Koenigsstr. (jetzt k. Schloss) bmkw. als erstes rein klassizistisches Werk _S. L. Du Rys_ beg. 1767 (durch Anbau 1821 erweitert und als kurfuerstliches Palais eingerichtet). Von _demselben_ 1773 das v. Waitzsche Haus, 1775 das franzoesische Rathaus. Zahlreiche Bauten in graezisierendem Klassizismus aus der Zeit Jeromes. _CASTELL._ UFranken BA Gerolzhofen. Oberes und unteres *Schloss*; jenes die Stammburg der jetzigen Fuersten Castell. Von dem oberen nur der 5fache Graben und Reste eines Renss.Baus auf dem Burgberg erhalten. Jetziges Schloss spaetbarock. *Pfarr- und Schloss-K.* 1780 in kuehl elegantem Fruehklassizismus. Grosse umlaufende Emporen und charakteristisch protestantischer Kanzelaltar in Alabaster (sog. Castellscher Marmor). In der Anordnung des WTurmes Nachklang des Neumannschen Kirchentypus. _KATHARINENBERG_ b. Wunsiedel, OFranken. Ehem. *Wallfahrts-K*. (gestiftet 1462), nur W-Turm erhalten. _KAUERN._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg. *Herrenhaus*; STeil E. 16. Jh., interessante Stuckdecke; Hauptbau 1701 ff.; in der Kapelle ein _Reisealtaerchen_ aus Elfenbein, gute franzoesische Arbeit des 14. Jh. _KAUFUNGEN._ K. Sachsen AH Rochlitz. *Dorf-K.* Rom. eingezogener quadr. Chor mit Turm und 1/2kr. Apsis. _KAUFUNGEN._ Kr. Cassel-Land. Ehem. *Nonnen-Klst.-K.* Gegr. 1017 von Kunigunde, der Gemahlin Heinrichs II. auf einem Koenigshof. Gew. 1025. Unter den sprom. und spgot. Veraenderungen hat sich vom Stiftungsbau so viel erhalten, dass die Rekonstruktion, wo nicht in allen, so doch in mehreren Hauptpunkten gesichert ist. Die fruehe Entstehungszeit macht den Bau besonders interessant. Die Abmessungen bedeutend: ganze innere L. 56 (eventuell 60 m). Gr. lateinisches Kreuz. Wenn die Kreuzarme nicht das volle Mass der Vierung haben, so ist das wohl nur Ungenauigkeit. Beabsichtigt dagegen ist die unterquadr. Gestalt des Chorhauses (innen 8,8 m br., 7 m tief). Genau dieselben Masse kehren wieder im Gr. des WTurmes. Ob der Hauptchor eine Apsis hatte, ist ungewiss; hoeher die Nebenapsis am noerdl. Kreuzarme. Die sehr hohe Oeffnung bezeichnend fuer Anlagen aus 1.H. 11. Jh. (Limburg, Hersfeld u. a. m.). Eine Krypta hat sicher gefehlt. Die Zahl der Arkaden des Lhs. laesst sich durch die z. T. erhaltenen Fenster auf 7 bestimmen. Die Stuetzen waren Pfll. Durch die juengste Untersuchung (Holtmeyer) ist wahrscheinlich gemacht, dass die Sschiffe, obgleich sie nicht breit sind (genau 1/2 des Msch.) an jedem Ende mit einer Doppelarkade schlossen (vgl. S. Michael in Hildesheim). Sehr interessant waere es, wenn es sich bestaetigte, dass auch das Msch. vom Qsch. durch niedrige Arkaden (4), der Lettnereinrichtung juengerer Zeiten vergleichbar, abgesondert war. In der Einrichtung des WBaus ist durch z. T. schon in rom. Zeit eingetretene Veraenderungen mehreres unklar geworden. Das Erdgeschoss stand durch 3 Arkaden mit dem Msch. in Verbindung. Nach ihrer Zusetzung wurde die Eingangstuer der Wwand ueberfluessig und ebenfalls geschlossen. 2 weitere Tueren in der N- und SWand scheinen auf Nebenraeume in der westl. Verlaengerung der Sschiffe gefuehrt zu haben, mit denen sie durch die oben erwaehnten Doppelarkaden kommunizierten. Besser gesichert ist Gestalt und Bestimmung des 2. Turmgeschosses: es enthielt die Nonnenempore und oeffnete sich gegen die K. in 3 hohen Arkaden. Dann noch 2 weitere Turmgeschosse, das letzte mit offenen Klangarkaden. Im Ganzen erinnert der WBau sehr an westfaelische und niederrheinische Anlagen dieser Zeit, von denen es sich immerhin durch die westl. Eingangstuer unterscheidet. Raetselhaft ist der verhaeltnismaessig grosse 6seitige Nebenturm der NSeite; er steht mit dem uebrigen Bau in keinem zeitlichen und ursaechlichen Zusammenhang. Holtmeyer erklaert ihn fuer aelter als die K. und vermutet in ihm einen Ueberrest (Bergfried?) der Koenigspfalz. -- Technische Ausfuehrung von groesster Einfachheit: Bruchstein mit Verputz und Quaderecken, die Portale rechtwinklige Einschnitte, sogar ohne Maueranschlag fuer die Tuerfluegel. -- Die Umwandlung des Lhs. in Hallenkirche im 13. Jh. kam nicht zur Vollendung; mit der Marburger Schule kein Zusammenhang, eher mit Westfalen. Am Chor wiederholte Aenderungen: im 12., im 13., im 15. Jh. -- Reste der _Ausstattung_ unerheblich. 2 spgot. _Holzreliefs_ mit Heinrich und Kunigunde koennten zum Chorgestuehl gehoert haben. _Grabsteine_ meist sehr beschaedigt, gut der der Aebtissin Anna v. d. Borch 1521. -- _Stiftsgebaeude_. Zu modernen Zwecken verbaut. Von Interesse nur die Frage, ob in ihnen Reste von der Pfalz Heinrichs II. stecken. Das Inventar bejaht sie. 1. An der SOEcke der ehemaligen Klausur stoesst eine Kap. mit 1/2 Apsis, sicher rom., vielleicht noch etwas aelter als die Klst.-K. (in den Quellen von einer S. Georgs-Kap. die Rede). 2. In der jetzigen "Renterei" am WFluegel des Kreuzgangs stecken die rom. Mauern eines quadr. Raumes mit quadr. Unterteilung; etwa eine Doppelkapelle. Auf Grund dieser Reste von Holtmeyer im Inventar eine interessante Idealrestauration der ganzen Pfalzanlage. _KAUSCHWITZ._ K. Sachsen AH Plauen. *Dorf-K.* 1763 aus einem alten starken Wartturm inmitten eines Weihers; hohes Kegeldach mit Gaupen und kroenender Durchsicht; Treppenanbau in Fachwerk; das Ganze voll Seltsamkeit und malerischen Reizes. _CAVERTITZ._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* Rom. Anlage, letzte Umbauten 1797 und 1825. -- Reicher Altarbau 3teilig mit dominierenden grossen _Sandsteinreliefs_; um 1580; angeblich von _Aegidius de Bruigt_ (de Brugk). Reizvolle geschnitzte _Kanzel_ um 1600. -- Mehrere bmkw. _Denkmaeler_ 16. und 18. Jh., besonders das der Esther v. Schleinitz 1584. _KEFFERHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* (kath.). Kleiner Bar.Bau 1686, reich ausgestattet, Hauptaltar aehnlich dem zu Ershausen. _KEILA._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. d. Orla. *Dorf-K.* 1696, unbedeutend. -- im Chor _Gemaelde_ (Kreuzigung) von _Paul Keil_ aus Neustadt 1604 (vgl. Nimritz und Arnshaugk). _KELBRA._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen. *Kirche* des 1251 gegr. *Cisterc.-Nonnen-Klst*. Von einem aelteren Bau der rom. Turmunterbau. Die got. Klost.-K. 1sch. flachgedeckt, in der Spaetgotik durch 1 Nebenschiff erweitert. Nach Brand 1607 stark restauriert. _KEMBERG._ Pr. Sachsen Kr. Wittenberg. *Stadt-K.* Spgot. Ziegelrohbau. -- _Altartriptychon_ mit Gemaelden von _L. Cranach d. J._ -- _Sakramentshaus_, zierlicher hoher Aufbau aus Sandstein, in der Art der gewoehnlich _Adam Krafft_ zugerechneten fraenkischen Arbeiten. _KENTZGAU._ UFranken BA Hassfurt. *Dorf-K.* 1760 mit starkem ma. Chorturm. Gute Rok.Ausstattung. -- Reste des ehemaligen *Wasserschlosses*. -- Ueberlebensgrosse _Kreuzigungsgruppe_ um 1620. _KERSBACH._ OFranken BA Forchheim. *Pfarr-K.* 1744 von _Kuechel_, einem Schueler Neumanns. _KERPSLEBEN._ Sachsen-Weimar VB Weimar. Grosse *Dorf-K*. 1720 mit WTurm von 1456. -- Daran aussen _Relief_, Kreuzigungsgruppe. -- Pomphafter _Kanzelbau_ 3geschossig, bis zur Decke aufsteigend. _KESSELSTADT._ RB Cassel Kr. Hanau. *Schloss Philippsruhe* 1701-13 von Gf. Phil. Reinhard v. Hanau. Bedeutende Anlage mit Fluegelgebaeuden und Eckpavillons. Grosser Park und Orangerie. Umbauten 1873. _KEUDELSTEIN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. Ansehnliches *Herrenhaus* (v. Keudell) aus 16. und 17. Jh., Anlage im Winkelhaken, steinernes Erdgeschoss, 2 Obergeschosse in Fachwerk. Schoener Renss.Turm, Kamin 1671, gemalte Zimmerdecken. _KEULA._ Schwarzburg-Sondershausen LA Ebeleben. *Dorf-K.* 1662. -- Ueber dem Altar grosses anscheinend nicht wertloses _Relief_ mit Grablegung 1. H. 16. Jh., Umrahmung 17. Jh. _KIESELBACH._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Dorf-K.* Spgot. Chor mit Sakramentsnische, Sch. im 17. Jh. veraendert. _KIRCHAICH._ UFranken BA Hassfurt. *Dorf-K.* Sprom. E. 13. Jh., ueberarbeitet und neu ausgestattet A. 18. Jh. -- _Holzmadonna_, gute laendliche Arbeit E. 15. Jh. _KIRCHBRACHT._ RB Cassel Kr. Gelnhausen. *Dorf-K.* inmitten eines befestigten Totenhofs; flachgedecktes Sch. und eingezogener Turmchor. Die spaerlichen Details weisen auf E. 14. Jh. _KIRCHENEHRENBACH._ OFranken BA Forchheim. *Pfarr-K.* 1796. -- Altarstatuen von _B. Mutschelle_ aus Bamberg. -- Grabmaeler der Familie v. Wiesenthau 1587, 1594, 1595, eines bez. H. W. (_Hans Werner_). _KIRCHENLAMITZ._ OFranken BA Wunsiedel. *Pfarr-K.* erweitert 1596 durch _Georg Zapf_. Altar 1687. *Gottesacker-K*. 1660. -- *Rathaus* 1705. _KIRCHGANDERN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* (kath). Einheitlich 1686. Sehr praechtiger _Hochaltar_ 1691. _KIRCHHAIN._ RB Cassel Kreisstadt. *Stadt-K.* (ehem. Karmeliter-Klst.). Ursp. 3sch. Hallenkirche aus 2. H. 14. Jh. Durch Umbauten (16. Jh. und spaeter) sehr entstellt. -- Zierlicher spgot. _Taufstein_. _KIRCHHASEL._ Schwarzburg-Rudolstadt LA Rudolstadt. *Dorf-K.* Mit der Langseite an einen befestigten got. Rundturm gelehnt. _KIRCHHEIM._ UFranken BA Wuerzburg. *Pfarr-K.* Turm 1. H. 13. Jh., Chor und Lhs. 1701. Stuckatur und Gipsaltaere einheitlich E. 18. Jh. von _M. Bossi_ im Charakter Louis XVI. *Synagoge* 17. Jh., interessant (aehnliche in Bechhofen, M.-Franken). _KIRCHLAUTER._ UFranken BA Ebern. *Schloss.* Bar.Anlage aus der Zeit des wuerzburgischen Fuerstbischofs Joh. Gottfr. v. Guttenberg (1684-1698). Stark artikulierte Horizontalgliederung, Volutengiebel. Innen _Stuckdecken_ um 1720. _KIRCHOHMFELD._ Pr. Sachsen Kr. Worbis. *Dorf-K.* got., oberes Turmgeschoss und Dach mit Schnitzereien um 1670. -- _Epitaph_ Wintzingerode 1634, Sandstein mit aufgelegten Wappen und Inschriften in Bronze. _KIRCHSCHOeNBACH._ UFranken BA Gerolzhofen. Schloss der Grafen v. Schoenborn. 2geschossiger Bar.Bau um 1700. Innen gute Stuckaturen. Inmitten eines praechtigen Parks. _KIRCHWORBIS._ Pr. Sachsen Kr. Worbis. *Kap. S. Valentin.* 1735. 8seitige Holzkuppel mit Laterne. *Fachwerkhaeuser* mit Schnitzereien 17. Jh., das spgot. Motiv des Eselsrueckens an den Tuerstuerzen, wie oefters auf dem Eichsfeld in dieser Zeit, konserviert. _KIRSCHKAU._ Reuss j. L. LA Schleiz. *Dorf-K.* 1753. Anlage in Durchdringung von Kreis und gleicharmigem Kreuz. Im Innern keine Teilungen. Aussen maechtiger dorischer Fries auf desgl. Pilastern. Ueber dem noerdl. Kreuzarm Turm mit schlanker welscher Haube. _KISSINGEN._ UFranken BAmtsstadt. *Alte Pfarr-K.* Turm 17. Jh. Kirche quadr. Anlage mit umlaufender Empore von 1772-75 Einrichtung gleichzeitig, in der Art des _Materno Bossi_. *Friedhofs-Kap.* Chor von 1446. Lhs. 18. Jh. *Salinengebaeude.* Zweigeschossige Anlagen aus E. 18. Jh. _KITTLITZ._ K. Sachsen AH Loebau. *Dorf-K.* Grosser Saalbau 1751. Doppelemporen auf ovalem Gr. Sie, sowie das gegipste Holztonnengwb. in Formen akademischer Steinarchitektur. -- [Guter spgot. _Schnitzaltar_ im Museum zu Bautzen]. _KITZINGEN._ UFranken BAmtsstadt. *Pfarr-K. Joh. Bapt.* Der unregelmaessig an der NSeite stehende Turm mit dem anschliessenden Portaljoch E. 14. Jh. Er setzt 1sch. Anlage voraus. Um 1416 Planaenderung. 3sch. Hallenkirche. Auf der SSeite in 7 Jochen, auf der NSeite nur in 5 Jochen (wegen des Turms). Eine fuer Franken seltene Anlage die Teilung des Ssch. durch eine ueberwoelbte Empore, die sich auch an der WSeite fortsetzt; eingefuegt 1487. Chor 2 Joche und 5/8 Schluss. In allen Teilen Netzgwbb. in einheitlicher Behandlung (2. H. 15. Jh.). Ganze Laenge 55 m. -- Die Formen zeigen den Fortgang von der spaeten schulgerechten Hochgotik zur eigentlichen Spaetgotik. Klare, elegante Raumverhaeltnisse. -- Zugang zur Empore durch eine ueberdeckte Freitreppe, die in die Aussenansicht einen asymmetrisch malerischen Zug bringt. Der turmlose WBau auf reiche ornamentale und figuerliche Schmueckung angelegt, wohl nie ganz vollendet und jetzt in starker Zersetzung. -- Rest. 1885 und 1909. -- _Inneneinrichtung_ grossenteils neugot. 1885. Ansehnlicher _Sakramentsturm_ um 1470. Ziemlich reiches Chorgestuehl nach 1450. Vornehme klassizistische _Marmorkanzel_ von _Materno Bossi_ 1793. An der Chorwand 4 _Passionsreliefs_, Holz, vom ehemaligen Hochaltar, aus der Zeit, aber nicht aus der Werkstatt _Riemenschneiders_. Flotte _Alabasterreliefs_ um 1700. An der Sakristeituer schoene _got. Beschlaege_. _Familien-Epitaph_ des Wolf v. Crailsheim, 1556 von _P. Dell d. J._ -- Hauptportal mit Altan an der NSeite, um 1400, am _Tympanon_ Juengstes Gericht. Am WPortal _Marienkroenung_ gegen 1450. -- _Altargeraete_ 17. und 18. Jh., die besten Stuecke von augsburgischen, einige von oertlichen Meistern. *Protestant. K.,* (ehem. Ursulinerinnen-Klst., vorher Benedikt.-Nonnen, angeblich gegr. vom hl. Bonifazius) 1686 von _Ant. Petrini_. 1sch. flachgedecktes Lhs. von 6 Achsen, eingezogener gewoelbter 3/8 Chor mit seitl. Turm. Die Fensterarchitektur der SSeite und besonders die Fassade in schweren ernsten Barockformen. -- Gute _Altargeraete_ 17. Jh. *Kapuziner-K.* 1652. Die Altaere gehoeren zu den besten dieser im allgemeinen wenig taetigen Zeit; eines mit _Gemaelde_ von _Osw. Onghers_ 1679. Virtuoses lebensgrosses _Kruzifix_ um 1650; ein zweites desgl. am Chorbg. und ein reich dekoriertes _hl. Grab_ fuer Prozessionen, beide um 1700. *Hl. Kreuz-K*. in der Vorstadt Etwashausen. Entworfen von _Balthasar Neumann_ 1733, ausgef. 1741-45. Griechisches Kreuz mit leichten asymmetrischen Abweichungen am O- und WTurm. Der Vierungsraum dominiert; vor die konkav abgerundeten 4 Ecken sind gekuppelte Saeulenpaare gestellt, von der Wand durch einen Durchgang getrennt. Die unmittelbar ueber ihren Kaempfern sitzende Kuppel wird von den Kappen der Kreuzarme angeschnitten. Die letzteren schliessen im N und S gerade, im O und W werden sie durch Kreissegmente verlaengert. Die geistreiche Raumdisposition, in der die Strenge der zentrischen Ordnung nur leicht aufgelockert, nicht aufgehoben ist, wuerde noch bedeutender zur Wirkung kommen, waere nicht die Lichtfuehrung wenig gluecklich (ein bei Neumann oefters vorkommender Mangel). Die Wand- und Freistuetzen in toskan. Ordnung. Die zweifellos beabsichtigt gewesene Dekoration in Stuck und Farbe unterblieb. Die Ausstattung ist etwas aermlich. Schoener Kronleuchter um 1750. -- Schoen und echt neumannisch das Herauswachsen des WTurmes aus der im Gr. abgerundeten Fassade. Beachtung verdient die *Friedhofsanlage* (in SW der Stadt) von 1542. *Rathaus* 1561-63 von _Hans Eckhart_ von Schaffhausen. Eckbau. 3 Geschosse mit rck., 2- und 3teiligen Fenstern, die Abtreppung der Giebel mit Segmentstuecken ueberbaut. Im Innern: Erdgeschoss grosse gewoelbte 2schiffige Halle, Obergeschoss mit ehemals durchlaufender Diele, im dritten Geschoss getaefelte Ratsstube. *Haeuser*. Grabkirchstr. 4 spgot. mit Schwalbenschwanzzinnen und Vorhangfenstern, um 1550. Gasthaus zum Baeren, Stuckdecken in fr. Rok. Stattliches protest. Pfarrhaus 1. H. 18. Jh. *Marktbrunnen* mit S. Kilian 1. H. 18. Jh. *Mainbruecke* aus Mittelalter, 1661 (Wappen des Fuerstbischofs Joh. Phil. v. Schoenborn) erneuert. *Befestigung*. Die der inneren Stadt zur Zeit der Hussitenkriege angelegt. In Resten erhalten, besonders der maechtige Marktturm. Vom aeusseren Bering die Mainstrecke mit 8 Halbtuermen (in Wohnungen umgewandelt) und der hohe runde Falterturm 1469. _KLEINBARDORF._ UFranken BA Koenigshofen. *Dorf-K.* Chor im OTurm mittelalterlich, Lhs. 1712 mit huebscher Fassade. -- _Deckenbild_ von _Joh. Peter Herrlein_ 1781. *Schloss.* Renss.Bau 1589-90, ueberarbeitet im 17. Jh. _KLEINBAUTZEN._ K. Sachsen AH Bautzen. *Dorf-K.* Einfacher Saalbau 1678. Die vom Patronatsherrn C. H. v. Nostitz gestiftete Einrichtung bietet im grossen Kanzelaltar und dem Betstuebchen hoechst praechtige _Holzschnitzwerke_, noch im Charakter des FrBarock. Zahlreiche _Grabdenkmaeler_ der v. Metzrodt, v. Loben, v. Gersdorf, v. Rechenberg, v. Nostitz. _KLEINEBERSDORF._ Sachsen-Altenburg LA Roda. *Dorf-K.* Sprom. Turmchor. -- Spgot. _Altarwerk_. _KLEINFURRA._ RB Erfurt Kr. Hohenstein. *Dorf-K.* OTurm ueber dem Altar; aus rom. Anlage. _KLEINGESTEWITZ._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld. *Dorf-K.* Gut erhaltenes typisches Beispiel einer rom. Anlage mit Chorturm und Apsis. _KLEINHEILIGKREUZ._ RB Cassel Kr. Fulda. *Wallfahrts-K.* erb. 1696 vom spaeteren Fuerstabt v. Schleifras. _KLEINHERINGEN._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg. *Dorf-K.* Neubau 1724. Recht tuechtiger Kanzelaltar aus gleicher Zeit. Interessantes _Triumphkreuz_ bez. _HF_ (vgl. Goerschen). _KLEINHEUBACH._ UFranken BA Miltenberg. *Schloss* der Fuersten v. Loewenstein. Grosser, nicht sehr geschmueckter Bau in Trikliniengrundriss. Der gewoehnlich als Baumeister in Anspruch genommene Bamberger _Joh. Dientzenhofer_ war hier wahrscheinlich nur Ausfuehrer eines fremden Planes, und zwar des Darmstaedter Hofbaumeisters _de la Fosse_. _KLEINLANGHEIM._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K.* 15. Jh., Turm (O) um 1300. -- _Grabsteine_ der Zolner 1574, 1577, 1584. -- _Friedhofsbefestigung_ 13.-14. Jh. _KLEINLAUCHSTEDT._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg. *Dorf-K.* enthaelt interessante Reste einer 2geschossigen rom. Anlage von ursp. wohl nicht kirchlicher Bestimmung. _KLEINOCHSENFURT._ UFranken BA Ochsenfurt. *Dorf-K.* im Kern rom., veraendert A. 17. Jh. -- Ansehnliche _Altaere_ mit Wappen des Fuerstbischofs v. Guttenberg (1684 bis 1698). -- _Wartturm_ am Main. _KLEINRINDERFELD._ UFranken BA Wuerzburg. *Pfarr-K.* 1740 _B. Neumann_ wegen des uebernommenen Risses moniert. Der Bau ausgefuehrt erst 1768. Doch koennte er auf Neumanns Riss zurueckgehen. Die Anordnung des WTurms in seiner Art. Das Lhs. hat nur flache Decke. -- _Altaere_, A. 18. Jh., aus der aelteren K. heruebergenommen. _Kanzel_ gute Rok.Arbeit. _KLEINSCHIRMA._ K. Sachsen AH Freiberg. *Dorf-K.* Chor 14. Jh. Im Schiff bmkw. die Behandlung des Zimmerwerks an Decke und Emporen, 16. Jh. -- _Sandsteinkanzel_ und _Taufstein_ 1557. _Altarwerk_, geschnitzt von _B. Diterich_ 1614. _KLEINSCHWABHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* rom. mit rck. Chor; Erweiterungen got. und spaeter. _KLEINWERTHERN._ RB Erfurt Kr. Hohenstein. Einfache *Dorf-K*. Altar und Kanzel mit Sandsteinreliefs. Grosses _Sandsteinepitaph_ des Ph. v. Werthern 1588, die einzige bedeutendere derartige Arbeit in diesem Gebiet. _KLEINWOLMSDORF._ K. Sachsen AH Dresden-N. *Dorf-K.* Ursp. spgot. (netzgewoelbter Chor), umgebaut 1689 und 1712. -- *Herrenhaus* um 1720. _CLETZEN._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch. Verbaute rom. *Dorf-K*. Spgot. _Schnitzaltar_. _KLINGA._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.* In allen wesentlichen Teilen erhaltene, einheitliche Schoepfung des 13. Jh.; quer-rck. WTurm, quadr. Lhs., quer-rck. Altarhaus mit 1/2kr. Apsis; einiges rom. Detail. _KLINGENBERG._ K. Sachsen AH Dresden-A. *Dorf-K.* einheitlich 1724, schlichter Saalbau, bezeichnend der grosse Kanzelaltar. -- *Herrschaftshaus* einheitlich 1682. _KLINGENBERG._ UFranken BA Schweinfurt. *Schloss* (der Frhr. v. Zandt). Auf einer Anhoehe gelegen. Zwei Fluegel, die durch einen schmalen Zwischenbau verbunden werden. Teilweise noch mittelalterlich. 1543 nach dem Bauernkrieg neugebaut. Mit Mauern, Tor und Graben hoch umgeben. _KLINGENTAL._ K. Sachsen AH Auerbach. *Pfarr-K.* 1736. Zentrale Anlage in regelmaessigem 8Eck (vgl. Carlsfeld, Schmiedeberg und Loschwitz). _KLIX._ K. Sachsen AH Bautzen. *Dorf-K.* neu. Auf dem _Altar_ Sandsteintafel, 3 Streifen mit Kreuzigung, Auferstehung und Juengstem Gericht, Gedraenge kleiner Figuren, um 1580 in der Art des _Chr. Walther_. _Kanzel_ 1702. Zahlreiche _Grabdenkmaeler_ der Familien v. Nostitz und Faber, am anspruchsvollsten das grosse _Wandgrab_ des Ch. F. v. Gersdorf 1725. _CLOeDEN._ Pr. Sachsen Kr. Schweinitz. *Dorf-K.* Sprom. Backsteinbau. _KLOSTERLAUSNITZ._ Sachsen-Altenburg LA Roda. *Kirche* beg. 1152, gew. 1180, nach Brand 1212 neue Weihe; im 16. Jh. Lhs. und Tuerme abgetragen und der OBau stark veraendert. 1863 ff. nach den Plaenen von _v. Quast_ rekonstruiert, die formierten Teile unter Benutzung der in den Truemmern gefundenen Stuecke und besonders nach Vorbild von Paulinzelle und Talbuergel. Ist die Anlage im Hirsauer Schema sicher festgestellt? _KLOeSTERLEIN-ZELLE._ K. Sachsen AH Schwarzenberg. *Cisterc.-Klst*. Kleine 1sch. K. mit schmalen rom. Fenstern. Am OGiebel unter juengerem Putz eine alte Schicht, in welcher in Umrisszeichnung die h. Jungfrau und 2 andere Heilige eingeritzt sind. Inschr. _Martinus me fecit_; der Stil weist auf 13. Jh. _KLOSTERRODE._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen. Ehem. *Praemonstratenser-Klst.,* gegr. M. 12. Jh. Erhalten nur ein gestreckter 2sch. Raum mit rundbg. graetigen Kreuzgwbb.; kleine Nebenraeume mit Tonnengwbb.; Fragmente von gekuppelten Wuerfelkapitellen. _KLOSTERVEILSDORF._ Sachs.-Mein. Kr. Hildburghausen. Ehem. *Klst. Michaelisberg* (Michelstein) gegr. 1189; rege Bautaetigkeit A. 16. Jh. -- Fuer landwirtschaftliche und industrielle Zwecke aufgebraucht, so dass nur noch verstreute und verbaute Gebaeudeteile erhalten sind. _KNAUTHAIN._ K. Sachsen AH Leipzig. *Dorf-K.* modern mit eingefuegtem bmkw. rom. Portal. [Fluegelaltar aus A. 16. Jh. im Dresdener Altert.-Ver.] Reste eines grossartigen _Denkmals_ der Familie Pflugk, 2. H. 16. Jh., im Stil des Moritzdenkmals in Dresden. -- Stattliches Schloss um 1700. _KNAUTNAUNDORF._ K. Sachsen AH Leipzig. *Dorf-K.* Spgot. Erweiterung einer rom. Rundkapelle aus A. 12. Jh., aehnlich der zu Groitzsch. _KNOBELSDORF._ K. Sachsen AH Doebeln. *Dorf-K.* Im Kern kleiner rom. Bau aus 12. Jh.; daher ein Portal von einfachem Aufbau, aber sorgfaeltiger, schoener Behandlung; merkwuerdig der 1/4kreisfoermige (anstatt rechtwinklige) Ruecksprung fuer die Sll. Im uebrigen stillos verbaut. _COBURG._ Hauptstadt von Sachsen-Coburg. *Moritz-K*. Spgot. Hallenkirche, wesentlich aus 2. H. 15. Jh., mit erheblichen Veraenderungen. Die reichen Schmuckformen der Strebepfll. und Fenster 1520 ff. von _Konrad Krebs_ (vgl. Torgau). Das Innere 1701 barockisiert, geputzte Flachdecke auf 2 Reihen jon. Sll. in der alten Einteilung (3 Sch. : 5 Jochen), die 2geschossigen Emporen der Ssch. durchschneiden die Fenster. Chor gestreckt, 3 schmale Kreuzgwbb. und 5/8 Schluss. Got. Formen ferner erhalten im WBau; der zwischen die Tuerme einspringende Teil des Msch. chorartig polygonal geschlossen (jetzt durch die Orgelbuehne verdeckt), Gwbb. mit gewundenen Reihungen und reichem skulptiertem Detail. Die Doppeltuerme bauen sich in 5 niedrigen, durch Wasserschlaege geteilten Geschossen schwerfaellig auf; nur der linke (noerdl.) traegt, durch 3kantige Pyramidenteile vermittelt, ein schlankes, reich geschmuecktes Oktogon; das oberste zurueckspringende Mauergeschoss und der Bar.Helm A. 17. Jh. -- Das Hauptportal ist mit gluecklicher malerischer Wirkung dem WChor angegliedert; _Statuen_, einerseits Adam und Eva, andererseits Maria und Magdalena, M. 15. Jh. Die Figg. an den noerdl. Strebepfll. nach 1520. -- _Mobilien_ 18. Jh. -- _Grabdenkmaeler_: am Schluss des Chors Alabasterepitaph Joh. Friedrichs II. {~DAGGER~} 1595, ausgefuehrt bis 1605 von _Nik. Bergner_, einem thueringischen Meister (aus Rudolstadt?); der Sockel und das Hauptgeschoss nach der Breite 3teilig, im Gr. polygonal (entsprechend den Chorwaenden), darauf 2 fortschreitend in der Hoehe abnehmende Geschosse und Kroenung (ganze H. 12 m). Zwischen der ueberaus reich geschmueckten Rahmenarchitektur grosse Reliefbilder; auf dem Sockel die reichlich lebensgrossen knienden Freifigg. des Herzogs und seiner Familie. In Groesse und Schmuckfuelle auch von den Weimarer Grabmaelern, die ihm am naechsten kommen, nicht erreicht. Die zugehoerigen Bodenplatten jetzt an der Wand. -- Heraldische _Grabplatte_, Bronze, fuer Joh. Ernst {~DAGGER~} 1553, gegossen in Nuernberg vom Buechsenmeister _Bernh. Eberlein_. -- Ikon. Grabplatte, Bronze, fuer Joh. Casimir {~DAGGER~} 1633, handwerklich. -- Bronzeteile von anderen Grabplatten. -- Im Lhs. (Ssch.) ikon. _Hochreliefplatte_, Stein, des Ritters Albrecht v. Bach {~DAGGER~} 1441. -- Viele Grabsteine an der Aussenwand, verwittert. -- _Kelche_ und sonstige Altargeraete in groesserer Zahl. Von eigenartiger Anlage und vorzueglicher Arbeit ein _Hostienschrank_ von 1607. *Ehrenburg.* Herzog Joh. Ernst beschloss 1540 die Uebersiedlung von der Veste in die Stadt (vgl. den aehnlichen Vorgang in Landshut i. Baiern), Erbauung der neuen Residenz 1543-49 und Benutzung des ehem. Barfuesserklst. Erweiterungsbau unter Joh. Kasimir beg. 1626, Baumeister _Bonallino_. Nach schwerem Brandschaden 1690 Wiederherstellung. 1816-40 Ausbau in neugot.-englischem Stil durch _Renier_. -- Die alte Anlage umschloss 3 grosse Hoefe. Der Haupteingang war von der Steingasse. 1816 wurde ein Frontwechsel vorgenommen unter Niederlegung des Hinterhofs und seiner Wirtschaftsgebaeude und Staelle. Der jetzige vordere offene Hof (N) ist der alte mittlere. Die neugot. Formen seiner Fassaden umkleiden die alten Mauern des 16. und 17. Jh. Durchschreitet man die doppelte Durchfahrt seines Mitteltrakts, so kommt man in den alten Vorderhof, der den Charakter der Renss. und des Bar. im wesentlichen bewahrt hat. Die Aussenfronten an der Stein- und Rueckertstr. einheitlich aus der Bauzeit 1543-49; 2geschossig; Zwillingsfenster mit Volutenverdachung; am Dach Zwerchhaeuser. Im Hof gehoeren dieser Bauzeit die Fronten im W und S mit maechtigem Treppenturm im Winkel. Die Front des OFluegels ("Altane") 1626 in kraeftigem italienischem Bar., jedoch mit gotisierenden Masswerkbruestungen; die obere Loggia spaeter geschlossen. Der schoene Brunnen stark renss. Die Bauten 1679-93 stecken im Ausbau des 19. Jh. -- _Inneres_: Die Raeume des 16. Jh. haben die alte Einteilung und die alten Gwbb. bewahrt, nicht mehr die Dekoration. Zu beachten vornehmlich die zu den praechtigsten ihrer Zeit gehoerenden Bar.Raeume nach 1690; die Kuenstler nicht bekannt; der Charakter der Stuckdekoration verwandt den gleichzeitigen Arbeiten in Gotha, Altenburg, Eisenberg und Grossfahner. Der "Riesensaal"; 28 "Riesen", von der Huefte ab aus hermenartigen Pfll. herauswachsend, tragen die (nicht hohe) Decke, die sie mit dem einen Arm stuetzen, waehrend der andere jedesmal einen Bronzekandelaber haelt. "Weisser Saal" ebenfalls reich stuckiert. Aus derselben Zeit die besonders prunkvolle Decke des "Gobelinzimmers" und des "Roten Zimmers". Der Bibliothekssaal um 1730. Die Schlosskirche (gew. 1738) ist die glaenzendste dieser Epoche in Thueringen; stilistisch noch unberuehrt vom Rokoko. In den naechsten 70 Jahren ruhte die Ausstattung. 1808 ff. der Marmorsaal und eine Reihe kleiner Zimmer in vorzueglicher klassizistischer Behandlung. -- Deutsche _Gemaelde_ des 16. und 17. Jh., darunter 4 von _L. Cranach d. Ae._ *Justizgebaeude* am Markt. Erb. 1597 ff. als Sitz der Landeskollegien. Der Maler _Peter Sengelaub_, von dem die umfangreichen (verschwundenen) Fassadenmalereien herruehrten, soll auch die Architektur entworfen haben. Gestrecktes, nach 3 Seiten freies Rck. in ausgepraegter Horizontalkomposition, darueber hohes Dach mit sehr reich behandelten Giebeln und Zwerchhaeusern. Leider ist eine fuer die Abrundung der Komposition noetige zweite Kontrastwirkung heute nicht mehr vorhanden: der vor den Verkaufslaeden des Erdgeschosses sich hinziehende offene Saeulengang, dessen Schieferdach bis dicht unter die Luken des Mezzanins reichte. Die glueckliche Massenverteilung in Verbindung mit dem reichen plastischen Schmuck der Tuerme, Erker und Giebel (von _Nik. Bergner_) und der Bemalung der Wandflaechen stellte den Bau in die Reihe der praechtigsten Bauten der Sprenss. in Thueringen. Das Innere 1896 gaenzlich veraendert. *Gymnasium Casimirianum.* 1601 ff. von _P. Sengelaub_ und _Nik. Bergner_. Die Anlage dem Regierungsgebaeude aehnlich, jedoch nur 2geschossig, dadurch ohne Kontrastwirkung des Erdgeschosses, aber mit gesteigerter Betonung der Dachregion, deren Zwerchhaeuser die Zahl 6 und volle Geschosshoehe erreichen. Die Fassadenmalerei auch hier verschwunden. In den Details kommen noch Fr.Renss.-Formen (der venezianische Pilaster) und sogar einzelne got. vor (wie auch an Joh. Casimirs Altane in der Ehrenburg). An der Ecke Standbild des Gruenders von _Veit Duempel_ 1628. Das Innere enthielt 3 grosse Auditorien (also aehnliche Grundsaetze der Einteilung wie in der gleichzeitigen Universitaet in Helmstaedt). *Zeughaus* 1616-21 von _P. Sengelaub_. Der Formencharakter den beiden vorigen aehnlich, mit etwas vordringendem Bar.Charakter (am Portal Rustikasaeulen). *Rathaus* 1577, im 18. und 19. Jh. stark veraendert, die Fassade (1750) unbedeutend, frueheste Rok.formen in Coburg. An der Ecke schoener Renss.Erker- und im Hof stattlicher Renss.Treppenturm. Grosser Saal mit geschnitzter Holzdecke. Fuerstenportraets (Joh. Friedrich II. von _Sengelaub_). *Hofapotheke,* Eckhaus am Markt. 1543 in got.renss. Mischstil aus einem Bau des 16. Jh. adaptiert. *Wohnhaeuser* des 16.-18. Jh. in groesserer Zahl und oft gut erhalten; namentlich ist Coburg eine Stadt schoener Erker. -- Besterhaltenes Renss.Haus Herrengasse no 17 ao. 1591; ebenda no 4 sog. Kemnate (Trinkstube der fuerstl. Beamten); Spitalgasse no 25 mit steinernen Hofarkaden. Zahlreiche Renss.Portale in Rosengasse und Ketschengasse. Erker in der Judengasse, Spitalgasse und am Markt. -- SpBarock: Gymnasiumsgasse no 5 um 1700, Spitalgasse no 5 ao. 1739, ebenda no 12 mit reicher Stuckdekoration. Das Rokoko ist schwach vertreten (ganz huebsch Spitalgasse no 14 ao. 1785), reichlicher der Klassizismus. -- Die einst zahlreichen Fachwerkhaeuser zusammengeschmolzen oder durch Putz verdorben; von ihm kuerzlich befreit Steingasse no 14 ao. 1627. *Brunnen* Rueckertstr. 1679, zwei auf dem Markt 1687. *Veste* (166 m ueber der Stadt). Unter Otto III. als koenigliches Gut erwaehnt, als castrum zuerst 1265. Damals im Besitz der Grafen von Henneberg (bis 1248 des Herzogs von Meran). 1353 durch Erbgang an das Haus Wettin, dem es verblieben ist. -- 3 rom. Pfll. im Erdgeschoss des jetzigen "Fuerstenbaues" sind Reste des Palas aus 12. oder 13. Jh. Heideloff wollte 1840 Spuren einer rom. Doppelkapelle entdeckt haben; nicht mehr zu kontrollieren. Auch die im sp. Ma. mehrmals genannte Doppelkap. ist verschwunden. Im heutigen Bestande der Veste ist nur weniges (das Zeughaus in den Aussenmauern) aelter als der Brand von 1500. Auf diesen folgte eine umfassende Erneuerung, bei welcher der Kriegszweck schon der bestimmende war. 1540 Verlegung der Residenz in das Stadtschloss. Der Plan von 1553 zeigt in Uebereinstimmung mit dem heutigen Bestande eine doppelte Ringmauer mit Zwinger. Verstaerkung der Aussenwerke unter Johann Kasimir durch _Gideon Bacher_ 1614 ff. Belagerung 1635. Ausbesserung und letzte Vollendung 1669-71. Die 1838 begonnene Restauration beeinflusste die bauliche Erscheinung stark, weshalb dem Beschauer Vorsicht zu empfehlen ist. -- Die Ringmauern umschreiben, dem natuerlichen Fels sich anschliessend, ein ungefaehres Oval von ungefaehr 230 : 110 m. Haupteingang von S durch ein imposantes Bar.Tor von 1671 (der Strassenzug, sowie der hinter dem Tor ueber der inneren Mauer sich erhebende Turm ist modern). Die beiden keilfoermigen SBasteien mit ihren malerischen kleinen Auslugtuermen schon auf Abbildungen von 1625 und 1626. Die SFront hat uebereinander 3 Verteidigungsgaenge. Der Wehrgang des obersten, oestl. vom "hohen Haus", ist moderne Imitation. Der vom NWEingang ausgehende Tunnel um 1553. Der ihn schuetzende Rote Turm verschwunden. Die Baerenbastei (W) aus 17. Jh. Die am meisten gefaehrdete OSpitze durch den grossen runden Eselsturm (Ruine) gedeckt. Hier wird der Bergfried der ma. Burg vermutet. Die ueber ihr liegende "hohe Bastei" eine kuenstliche Aufschuettung nach dem 30jaehrigen Kriege. -- Das Innere des Berings wird durch eine Quadermauer in 2 weitraeumige Hoefe ohne geschlossene Gebaeudefolge zerlegt. a) _der oestl. Burghof_. Das Hauptgebaeude besteht aus 2 im rechten Winkel zusammenstehenden Fluegeln: "Hohe Kemenate" und "Fuerstenbau", der letztere auf den Grundmauern des rom. Palas, die spgot. Teile nach 1501, die in Fr.Renss.-Formen ausgefuehrten von _Nik. Grohmann_ 1553-58; im wesentlichen jedoch die Fassade M. 19. Jh. Hinter der offenen Galerie 2 Raeume mit wohlerhaltenen, z. T. reich geschnitzten hoelzernen Decken. Der schoene Kachelofen aus A. 17. Jh. (im Kupferstichkabinett) neuerlich in Muenchen erworben. Im O. schliesst sich die Kapelle an; durch oefteren Umbau, namentlich auch im 19. Jh., historisch entwertet; "Wiederherstellung" beabsichtigt. Der WFluegel ("Hohe Kemnate") hat spgot. Mauerwerk und z. T. spgot. Fenster. Der alte Bankettsaal jetzt Waffensaal; die Tuerumrahmung neu, alt der eiserne Ofen mit Reliefplatten um 1480. Im selben Geschoss das sog. Lutherzimmer; die Erscheinung wesentlich neu, alt der eiserne Ofen, bez. 1548. (Das Zimmer, in dem Luther 1530 in Wirklichkeit gewohnt hat, ist ein anderes und vollstaendig veraendert.) In den Zimmern des Obergeschosses ist Altes und Neues sehr gemischt; bmkw. das Rosettenzimmer mit spgot. Tuergestell und renss. Kachelofen (wohl fremd). Im Jagdzimmer (sog. Hornzimmer) die Wandbekleidung mit Intarsia und Schnitzerei von 1632 aus der Ehrenburg uebergefuehrt; sie gehoert zum Schoensten, was in dieser Art in Deutschland zu finden; die Vorlagen zu den Jagdszenen von _Wolfgang Birkner_; die Moebel verschiedenen Ursprunges, aus den Vorraeten der Veste zusammengestellt. -- b) _der westl. Burghof_. An der SMauer, deren Wehrgang neu, das Zeughaus ("hohes Haus") von 1489, rest. nach Brand 1500, mehrstoeckiger Giebelbau, von huebscher Wirkung die Dacherker (Fialen aus Zink 1850); der Turm hat den ma. Charakter eingebuesst. Die Zisterne mit gutem Renss.-Baldachin um 1540. Im uebrigen enthaelt der Hof schlichte Wirtschaftsgebaeude. -- Die Verlegung der Residenz in die Stadt 1540 ist Ursache, dass die baukuenstlerische Entwicklung der Veste ueber diese Zeitgrenze nicht fortschritt. Die Restaurationen des 19. Jh. sind im einzelnen aergerlich und irrefuehrend genug, fuer den summarischen Eindruck aber sind sie ziemlich unschaedlich, und zumal die Aussenansichten von unvergaenglichem Reiz. Ein wertvoller Zuwachs die im 19. Jh. angelegten _Kunstsammlungen_, aus denen hervorzuheben: 2 Altarfluegel, fraenkisch, 1. H. 15. Jh., 12 Tafelbilder von _Cranach_ und seiner Werkstatt; 7 Fuerstenbilder von _Jost Stettner_ M. 16. Jh.; zahlreiche Portraets aus 2. H. 16. und 17. Jh.; karolingischer Elfenbeindeckel aus Gandersheim; Sandsteinmadonna aus Koenigsberg A. 15. Jh.; Holzmadonna A. 16. Jh. aus der H. Kreuz-K. in Coburg; von einem ausgezeichneten Werkstattgenossen Riemenschneiders; von demselben Altarwerk, 2 Engel und 3 Relieftafeln; Kruzifix von _Veit Stoss_ (?) und zahlreiche andere Holzskulpturen des 15. und 16. Jh. Ausgezeichnete Moebel, Glaeser, Waffen. Bedeutende Kupferstichsammlung, auch mit Miniaturen und Handzeichnungen. _KOHREN._ K. Sachsen AH Borna. *Stadt-K.* Ursp. rom. Pfl.Basilika, von M. 15. Jh. ab wiederholt ueberarbeitet; 1878 rest. -- _Altarwerk_ 1616, Holzaufbau mit bmkw. Gemaelden. *Burg*. 2 starke Rundtuerme erhalten. _COLDITZ._ K. Sachsen AH Grimma. *Gottesackerk. St. Nikolai*. Rom. 12. Jh., einfache rom. Tuer. Denkmaeler des 16.-18. Jh. *Stadt-K.* 15. und 16. Jh., verbaut. Gute Abendmahlsgeraete. *Rathaus* 1540, Giebel 1650. -- *Wohnhaeuser* des 16. und 17. Jh. -- *Schloss.* Genannt schon im 11. Jh.; der jetzige Bau erneuert 1578-91 von _Hans Irmisch_ unter Beibehaltung got. Teile. Spaeter verwahrlost. Am besten erhalten die eingebaute Allerheiligen-Kap. mit _Portal_ in prunkvoll derben Formen von 1584. _COeLLEDA._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga. *Peter-Pauls-K*. 1266 den Cisterc.-Nonnen ueberwiesen. Ursp. 3sch. Basilika, jetzt sehr entstellt. Im Hochschiff kleine rundbg. Fenster, dagegen die Arkaden spitzbg. *Wiperti-K*. Bmkw. grosses _Alabasterepitaph_ der Familie v. Werthern 1586. _KOLMDORF_ bei Bayreuth OFranken. *Schloesschen* Karolinenruhe 1760. _KOeNIGSBERG I. FR._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Stadt-K.* beg. 1397, gew. 1432, Gwbb. voll. 1460. Mittelgrosser, mit Aufwand durchgefuehrter Bau; durch Brand im 30j. Kriege sehr beschaedigt. (Rest. A. 20. Jh.) -- Hallenkirche von 3 Sch. und 5 Jochen. Langchor von 2 Jochen und 5/8 Schluss. Im nordoestl. Winkel Turm, im suedoestl. Sakristei. Der Chor war durch reichen plastischen Schmuck ausgezeichnet; in Hoehe der Fensterbank figurierte Kragsteine; die Statuen fehlen. Aussen die Strebepfll. durch Blenden gegliedert; von den in diese eingeordneten _Statuen_ nur die eine der Maria verschont; von den uebrigen wenigstens die Konsolen mit Tragefiguren. Unter dem Mittelfenster Blende mit 3 Baldachinen, denen ehemals 3 Statuen entsprochen haben. Unter dem Kaffgesims Spuren von Wandmalerei. Naechst der Sakristei _Oelberg-Relief_. -- Mit dem Chor gruppiert sich der Turm, voll. 1446; davon erhalten, doch mit Beschaedigung und Umarbeitung im einzelnen, die 4 ersten Geschosse; Friese, rundbg. mit Nasen besetzt, trennen sie; an den Ecken breite Lisenen und uebereck gestellte Streben, aehnlich denen des Chors mit Statuenblenden und Baldachinen geschmueckt. Das letzte Geschoss E. 17. Jh. -- Viel staerker hat das Lhs. gelitten; das Innere E. 17. Jh. ganz erneuert; duerftig. -- Die *Ausstattung* des Chors mit niedrigen Schranken, Lesepult und Kanzel sprenss. -- _Grabsteine_ 1593, 1675, 1676, 1682, 1703. *Gottesacker-K*. 1428, rest. 1607 noch in got. Formen. -- Unter den zahlreichen Grabsteinen einige von gediegener Arbeit, andere gegenstaendlich interessant. *Wohnhaeuser*. Das bemerkenswerteste Marienstr. 111 von 1733; reiche Holzbildhauerei, doch nicht im Sinne des volkstuemlichen Fachwerkbaues, sondern vom Steinbau beeinflusst. _KOeNIGSBRUeCK._ K. Sachsen AH Kamenz. *Stadt-K.* 1682 von _Chr. Gottschick_ und _G. J. Spiess_. Praechtiger _Altar_ 1692 mit leidlichen Gemaelden. Interessantes _Epitaph_ M. v. Schellendorf 1763, Holz, vergoldet. -- Auf dem *Friedhof* charakteristische Gruftkapellen und Denkmaeler des 18. Jh. Die *Wohnhausarchitektur* bietet zahlreiche schlicht reizvolle Stuecke aus 18. Jh. _KOeNIGSFELD._ K. Sachsen AH Rochlitz. *Dorf-K.* erneuert 1754. -- Kostbarer Altarbau aus Marmor, Serpentin und Alabaster 1613. *Schloss,* ursp. 13. Jh., wesentlich spgot. und frrenss. _KOeNIGSHAIN._ K. Sachsen AH Zittau. *Kath. Pfarr-K*. 1766 von _J. J. Kuntz_ in Reichenberg, 1sch. Rck., gedeckt mit 2 boehmischen Kappen. Entlang der Laengswaende unter den Fenstern Emporen auf gewoelbten Arkaden. -- _Hochaltar_; ueber dem Tabernakel grosses Rahmengemaelde, von fliegenden Engeln getragen; bez. _Phil. Leubner_ 1780. -- Schoener _Kelch_ E. 15. Jh. _KOeNIGSHOFEN_ im Grabfeld UFranken. *Pfarr-K.* 1442-1496. Die Architektur von bmkw. hoher Qualitaet. Quaderbau. Hallenkirche von 5 Jochen mit maessig gestrecktem 1sch. Achteckchor. Die Raumverhaeltnisse ungewoehnlich in die Breite gehend, zum Ausgleich das Msch. stark ueberhoeht. Engmaschige Netzgwbb. Bmkw. zierliche Portale, leider stark rest. Die WEmpore mit gesuchter Einzelbildung ist das Bravourstueck eines got. Nachzueglers aus der Juliuszeit; aus eben derselben das noch got. Oktogon des im SO stehenden Turmes, das mit einer welschen Haube uebrigens recht gut ins Verhaeltnis gesetzt ist; kunstvolle 2laeufige Schneckenstiege. -- Das Relief des _Juengsten Gerichts_ im Bogenfeld des WPortals sehr aehnlich dem in der Michaels-Kap. in Ochsenfurt. Mehrere _Messingkronleuchter_ 17.-18. Jh. Ueberlebensgrosse _Madonna_, Holz, um 1500. Andere spgot. _Skulpturen_ in der Kapelle ueber der Sakristei. In letzterer frgot. _Aquamanile_ (Pferdchen) und elegante _Elfenbeingruppe_ der Kreuzigung, 18. Jh. *Rathaus* ansehnlich, spgot. und renss. (Kleine Sammlung staedtischer Altertuemer.) *Wohnhaeuser* am Markt, bar. und rok., im Uebergang zum thueringischen Typus. *Marktbrunnen,* Schmiedeeisen, 16. Jh. *Befestigung* (Fuerstbisch. wuerzburgisch) nach Specklinschem System, einige Bastionen erhalten. _KOeNIGSTEIN._ K. Sachsen AH Pirna. *Stadt-K.* 1810. -- *Festung*. Die Anfaenge gehen bis ins 12. Jh. Regelrechte Fortifikation seit M. 16. Jh. Der Haupteingang nach den Plaenen des Nuernbergers _P. Buchner_ 1591. Die Christiansburg 1589-91 von _Buchner_ und _Irmisch_. Johannissaal ("Neues Zeughaus") 1631. Die Friedrichsburg 1721 erweitert; ihr reicher innerer Schmuck durch Brand 1744 zerstoert. Das alte Zeughaus 1594, die alte Kaserne ("Gardehaus") 1598, beide von _Buchner_. Aus A. 17. Jh. die Johann-Georgenburg, die Magdalenenburg und die Kommandantur, veraendert nach Brand 1806. Bildnisse in grosser Menge, u. a. J. R. v. Patkul und Chevalier de Saxe 1768 von _A. Graff_. Der 180 m tiefe Brunnen 1581, das Brunnenhaus 1735 von _Joh. v. Bodt_. Die Garnisons-K. hat im Chor noch Konstruktionen aus 13. Jh., vgl. Kaempfer; umgebaut 1515 und 1631. -- Schoenes _Elfenbein-Kruzifix_ von _Melchior Barthel_ um 1670. _KOeNIGSWALDE._ K. Sachsen AH Zwickau. *Dorf-K.* Normale rom. Anlage, Kunstformen nicht erhalten. -- Spgot. _Schnitzaltar_. _KOeNIGSWARTHA._ K. Sachsen AH Bautzen. *Dorf-K.* 17. Jh. mit got. Resten. -- Adlige _Grabdenkmaeler_ in grosser Menge. Schloss erb. fuer den Reichsgrafen v. Dallwitz {~DAGGER~} 1796. Nuechterne Lisenenarchitektur. -- _Bildnisse_ des wenig bekannten aber vortrefflichen Malers _Hagelganss_ 1755. _COeNNERN._ Pr. Sachsen Saalkreis. *Stadt-K.* 1498. 2sch. Halle mit fehlendem suedl. Ssch. WTurm im Kern rom. -- Spgot. _Taufkessel_. _CONRADSBURG._ Pr. Sachsen Mansfelder Gebirgskreis. Kloster-K. (Benediktiner). Erste Gruendung vor 1133, jetziger Bau undatiert, nach seinen reichen Schmuckformen um 1200. Qsch. und Lhs. fehlen (waren sie etwa ueberhaupt nicht zur Ausfuehrung gekommen?). Der Chor nach dem Hirsauer Schema; die Nebenchoere kommunizieren mit dem Hauptchor durch je eine Doppelarkade, von einem Blendbogen ueberstiegen. Die abgefasten 8eck. Pfll. von origineller Ausbildung: an den Fasen Rundstaebe, die oben in ein ueberfallendes Blatt zusammenlaufen. Die graetigen Kreuzgwbb. ruhen an der Wandseite auf Konsolen. Das Gwb. des Hauptchors eingestuerzt; als Ruine abgebildet bei Puttrich; jetzt notduerftig eingedeckt. In der wohlerhaltenen Krypta sind die Pfeiler und Saeulen Prachtstuecke bluehendster rom. Dekorationskunst; glatte Schafte wechseln regellos mit spiralisch kannelierten. _CONSTAPPEL._ K. Sachsen AH Meissen. *Dorf-K.* (ehem. Wallfahrt). Rom. Backsteinbau, einer der aeltesten des Meissener Landes. Lhs. 1sch., stark vorspringendes Qsch., Chorquadrat (bei der Erweiterung 1884 die Schlusswand durchbrochen und im W ein Turm hinzugefuegt). -- _Taufstein_ mit Reliefs 16. Jh. _Altartafel_, Beweinung, von einem nicht unbedeutenden Kuenstler aus der Naehe _Cranachs_. Lebensgrosse Bildnisse Luthers und Melanchthons aus _Cranachs_ Werkstatt. _CORBETHA._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg. *Dorf-K.* mit rck. WTurm im Uebergangsstil. _KORBUSSEN._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg. *Dorf-K.* Rom. 12. Jh. quadr. Chor und Apsis, sonst veraendert um 1500. _KORNBERG._ RB Cassel Kr. Rotenburg. *Kirche* des ehem. *Benedikt.-Nonnen-Klst*. Ganz schmuckloser 1sch. got. Bau mit 8 (meist zerstoerten) Kreuzgwbb., Chorschluss aus 8Eck, WEmpore ueber 2sch. Halle. -- Zweistoeckige Klostergebaeude um einen Hof ohne Kreuzgang. _KOSELITZ._ K. Sachsen AH Grossenhain. *Dorf-K.* Bmkw. Altargemaelde von _C. Roesler_ 1800. _KOeSSERN._ K. Sachsen AH Grimma. Herrenhaus, erb. 1695 fuer Oberhofjaegermeister Dietrich v. Erdmannsdorf. In reicheren Formen das Kavalierhaus, nach Entwurf von _Poeppelmann_; besonders stattlich der grosse Saal. _KOeSTRITZ._ Reuss j. L. LA Gera. *Fuerstl. Schloss* 1689-1704. Der Park eine interessante Anlage der klassizistischen Zeit; Tempelchen usw. _COSWIG._ K. Sachsen AH Meissen. *Pfarr-K.* 1sch. Saal mit 3/8 Schluss 1497, erhoeht und mit Volutengiebeln versehen 1611. Aus dem letzteren Jahr der Gemaeldezyklus an der Empore und der flachen Decke. -- _Schnitzaltar_ E. 15. Jh., neu montiert A. 17. Jh. _KOeTIZ._ K. Sachsen AH Oschatz. *Herrenhaus.* M. 18. Jh. Einfacher stattlicher Bau von _Samuel __ Locke_; in der Ausstattung manches Huebsche. _KOeTZSCHENBRODA._ K. Sachsen AH Dresden-N. *Pfarr-K.* Netzgewoelbter polyg. Chor 1477, Sch. 1884. -- _Altar_ 1638 von _Zach. Hegewald_, auseinandergenommen, von Interesse die Alabasterreliefs und Sandsteinstatuetten; _Denkmaeler_ 1675, 1738. -- Im Dorf reizende renss. _Brunneneinfassung_ mit Puttenrelief von _Hans Walther_ (?). _KOTTMARSDORF._ K. Sachsen AH Loebau. *Dorf-K.* 1735, die huebsche einheitliche Ausstattung (Herrschafts- und Loebauer Ratslogen) gleichzeitig. _KRAKAU._ K. Sachsen AH Kamenz. *Dorf-K.* Mehrere Oelgemaelde 16. Jh. und gute _Bildnisgrabsteine_ 17. Jh. _KRANICHFELD._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld. *Stadt-K.* 1496, 1sch. flachgedeckt, gewoelbter polyg. Chor. Aenderungen 1702. -- Huebsches _Gestuehl_ 1520; _Grabstein_ einer Graefin Gleichen 1570. *Schloss* ("Oberschloss"). Die auf einer Abb. von 1682 noch sehr stattliche Gruppe hat seither viel verloren. Der aelteste Teil der sog. dicke Turm, aus 12. Jh. Die sprom. Kap. einfaches Quadrat, Kreuzrippengewoelbe, Ecksaeulen mit Wuerfelknaeufen; die Aussenwand mit fein profilierten Lisenen. -- Sonst das Aeussere des Schlosses in der Haupterscheinung von 1530; eine Menge groesserer und kleiner Giebel in einfacher FrRenss. (allein an der SSeite ihrer 8). -- *Unterschloss* mit umfaenglichen ma. Resten, jetzt modernisiert. _KRANLUCKEN._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Dorf-K.* (kath.), Architektur und Ausstattung einheitlich 1750. _KRAUTHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Dorf-K.* spgot. mit Kielbogenfenstern. Sch. 1709 verlaengert. -- *Schloss* 1710 einfach. _CRAWINKEL._ Sachsen-Gotha LA Ohrdruf. *Dorf-K.* im Kern und manchen Einzelheiten 1421 (I.). _KRAYENBURG._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Burg*. Ausgedehnte, sehr zerstoerte Anlage. Der Palas aus der Zeit der Grafen v. Frankenstein, 2. H. 12. Jh. [Sll. zur Rest. der Wartburg verwendet.] _KREINITZ._ K. Sachsen AH Oschatz. *Schloss* seit 1776. _KREIPITZSCH._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg. *Schloss.* 1865 abgebrannt. Vom alten Bau erhalten Treppenturm 1611 und die in reicher Rustika gehaltene Hofeinfahrt mit Seitenpfoertchen 1628. _KREUSSEN._ OFranken BA Pegnitz. *Pfarr-K.* Got. 5/8 Chor, Lhs. 17. Jh. Huebsches spgot. _Sakramentshaeuschen_. Grosser _Altar_ 1688. -- An der SSeite 2stoeckige got. Kapelle, jetzt Sakristei. _KREUZBERG._ UFranken BA Neustadt a. S. *Franziskaner-Klst*. 1681-95. _KREUZBURG._ Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Nikolai-K*. Rom. Apsis 1215 in sehr grossen Abmessungen; in 7 Nischen je 1 Fenster zwischen einfachen Sll. Lhs. wiederholt abgebrannt, erneuert 1785. Hoher WTurm 1428. *Liborius-Kap*. 1499; Quaderbau; Netzgwb. auf gewundenen Diensten; Fenster und Strebepfll. in ziemlich reichen Formen. *Friedhofs-Kap*. (ehem. Pfarr-K.) 1252; die Rest. 1624 und 1710 haben von den rom. Formen wenig uebriggelassen. Friedhofstor reich renss. 1624. Got. *Klst.-K*. vor der Stadt, jetzt Scheune. *Wohnhaeuser* mit Renss.Portalen. *Stadtmauer* aus Ma., z. T. bis hinauf in rom. Zeit. *Schloss.* Palas 1170, stark veraendert. Ringmauer gut erhalten, Zinnenkranz und Spuren des Wehrgangs. *Werrabruecke* 16. Jh., vielleicht mit Resten von 1223. _KREUZEBER._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* (kath.) 1738, 4 Kreuzgwbb. und 3/8 Schluss, Pilaster und Fenstereinfassungen in Sandstein. _KREUZWERTHEIM._ UFranken BA Marktheidenfeld. *Pfarr-K.* Chor und Lhs. erb. 1443, unbedeutend, Turm 1753. _Schnitzaltar_ ca. 1510-20. *Schloss* der Fuersten Loewenstein-Wertheim-Freudenberg, erb. 1736, unbedeutend und verrenoviert. _KRIEBSTEIN._ K. Sachsen AH Doebeln. *Schloss.* Die gut ueberlieferte Baugeschichte laesst 4 Abschnitte unterscheiden: vor 1382, nach 1382, 1451, nach 1465; 1566 ausgebaut. An den alten Teilen bmkw. Einzelheiten. In der Ruestkammer gut erhaltenes _Wandgemaelde_ um 1400. _CRIMMITSCHAU._ K. Sachsen AH Zwickau. *Stadt-K.* 1513. Einfach behandelter wohlraeumiger Hallenbau von 15 : 22 m, geteilt in 5 Netzgewoelbe; der unsymmetrisch anschliessende rck. Chor mit NTurm aus 14. Jh. -- _Epitaph_ v. Schoenberg 1597, reicher Saeulenbau mit vielen Reliefs, von einem Dresdener Bildhauer (Walther?) aus der Schule _Nossenis_. Halbzerstoerter _Taufstein_ mit Reliefs, treffliche Arbeit aus 1. H. 17. Jh. -- Mehrere schoene _Kelche_ aus M. 15. und A. 16. Jh. _CROeBERN._ K. Sachsen AH Leipzig. *Dorf-K.* 1750-55, stattlich. -- _Denkmaeler_ der Familien v. Breitenbach und v. Seydewitz aus 16. Jh. _CROCK._ Sachsen-Meiningen Kr. Hilburghausen. *Pfarr-K.* (ehem. Wallfahrt) spgot. 1489, die damalige Gestalt nicht sehr veraendert. -- Lhs. 1sch. mit Flachdecke, eingezog. polyg. Chor. Vorspringender WTurm. Charakteristischer spaetestgot. _Taufstein_ 16. Jh. _CROeLLWITZ._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg. *Dorf-K.* spgot., durch zierliches Masswerk in den Fenstern, einen in dieser Gegend ziemlich seltenen Schmuck, sich auszeichnend. _KRONACH._ OFranken BAmtsstadt. *Stadt-K.* Stattlicher got. Hausteinbau aus 3 Bauperioden, interessant durch deren klare Abgrenzung bei guter Erhaltung. Chor 2 Joche und 5/8 Schluss, Kreuzgwbb. mit grossen dekorierten Schlusssteinen, 1. H. 14. Jh. -- Lhs. 5jochige Halle nach 1404, Kreuzgwbb. auf Rundpfll. -- M. 16. Jh. Verlaengerung nach W., Empore, Decke gerippte Flachtonne. Portal mit reicher Stabueberschneidung, darueber Statue des Joh. Bapt. 1540. -- Ausstattung grossenteils neu. In einer Seitenkap. _Pietas_ M. 15. Jh. _Grabdenkmal_ von 1580 von einem Nachfolger des Eichstaedters _Loy Hering_. -- In der Naehe (NO) zierliche 2stoeckige Kap. 1512. *Rathaus.* Origineller hochgiebeliger Bau von 1583, Schule der Plassenburg. *Wohnhaeuser* in Stein und Fachwerk, 16.-18. Jh. *Brunnen* mit S. Michael um 1650. *Stadtbefestigung* des 16. Jh. grossenteils erhalten. Entwuerfe zu ihrer Modernisierung von _Balth. Neumann_ 1741. *Veste Rosenberg,* ehem. der Bischoefe von Bamberg. Gut erhaltene, fuer die Geschichte des Wehrbaues lehrreiche Anlage. In der Kernburg hoher 4eck. Buckelquader-Bergfried aus 13. Jh. Gut erhaltener got. Bering, an einer Stelle bez. 1487. Einfache Renss.Bauten 1572, 1590, 1595. Der 3. Befestigungsguertel 17. Jh. Kraeftiges Rustikator 1662 aehnlich wie in Forchheim. (Kleines Museum zur Stadtgeschichte.) _KROSIGK._ Pr. Sachsen Saalkreis. *Dorf-K.*, Ruine einer typischen rom. Anlage. _KRUKENBURG._ RB Cassel Kr. Hofgeismar. *Burgruine*. Bmkw. die 1126 gewoelbte sehr hohe rom. Kap. In der Mitte kreisf. Raum, von 12 m lichtem Durchmesser, ehem. mit Kuppelgwb., 4 rck. Anbauten mit Tonnengwbb, schliessen sich kreuzfoermig an. Der got. Palas aus der Zeit des Bischofs Wilhelm von Paderborn (1401-15) in grossen Teilen erhalten. _CRUMBACH._ Kr. Cassel-Land. *Dorf-K.* got., rest. 1770, 1sch. mit polyg. Schluss. Interessant der runde WTurm, der als Bergfried diente; Einsteigeloch vom Kirchenschiff aus; an der Kirchhofsmauer Spuren eines Wehrganges. _KUeHNDORF._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen. *Dorf-K.* Lhs. rck., schmaelerer 5/8 Chor mit gutem Masswerk 1323. -- _Kanzel_ 1630 mit schoenen Intarsien. -- Als Gattung bmkw. die baeuerlichen _Epitaphien_. *Schloss,* frueher Johanniterkomturei, 1398 abgebrannt, Hauptbau noch mittelalterl., Nebenturm renss. _KULM._ Reuss j. L. LA Gera. *Dorf-K.* gew. 1223, die ursp. Anlage vollst, erhalten, 1sch. Lhs. mit quadr. Chor und 1/2kr. Apsis. _KULMBACH._ OFranken BAmtsstadt. *Pfarr-K.* Stattlicher spgot. Hausteinbau. Am Chor Inschr. 1439. Wohlraeumige Hallenkirche von 5 Jochen, stark eingezogener Chor 2 Joche und 5/8 Schluss. Emporen und Gwbb. des Lhs. modern (1535 hoelzerne Tonne), WTurm mit Masswerkfriesen und Spitzhelm. -- Imposanter _Barockaltar_ mit flotten Skulpturen, am Sockel Portraetrelief des Markgrafen Christian (1603-55). _Taufstein_ mit 4 guten Marmorreliefs A. 17. Jh., vielleicht von _Hans Werner_ von Bamberg. _Grabsteine_ 17. Jh., recht gut der des Georg Wolf v. Lainack. Glasgemaelde ca. 1550. -- Pfarrhaus 1730. *Spital-K*. Kleiner, gut gegliederter Barockbau 1738, wohl vom Hofbaudirektor _Fr. Grael_. *Friedhofs-Kap*. gotisierend 17. Jh., gute Epitaphe 17. und 18. Jh., zahlreiche kapellenartige kleine Gruftbauten. *Rentamt* (ehem. Langheimer Klosterhof). Reich gegliederter und geschmueckter Barockbau 1694. Zwei schoene Toranlagen. *Bezirksamt* (ehem. Regierung) einfache Renss. mit geschweiften Giebeln wie auf der Plassenburg, Erker bez. 1562 _Caspar Vischer_. *Rathaus* 16. Jh., Fassade 1752. -- Einige _Wohnhaeuser_ der Renss. *Stadtbefestigung* teilweise erhalten; Gerichtsturm, wie ueblich rot angestrichen, und Pranger. _CUNEWALDE._ K. Sachsen AH Loebau. *Dorf-K.* 1780. Grosser Saalbau mit Doppelemporen. -- Kanzel 1656. Bmkw. Reste von spgot. _Altarplastik_. Zahlreiche _Grabdenkmaeler_ des 17. und 18. Jh. _KUNITZ._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* 1774 und 1860. Gutes dreifluegeliges _Altargemaelde_. *Burgruine* (jetzt Kunitzburg genannt, der alte Name Gleissberg). Vom rom. Bau der Bergfried und die Suedwand des Palas erhalten. _KUeNITZSCH._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.* Einheitlich von 1706. -- Zwoelf _Denkmaeler_ 1608-1782. _KUeNSBERGK._ UFranken BA Mellrichstadt. Bedeutende *Burgruine*, z. T. rom. _KUPFERBERG._ OFranken BA Stadtsteinach. *Stadt-K.* 1280-1300. Frgot. Basilika mit grossem Chorturm. -- Ansehnliches Spitalgebaeude mit Kirche, 1738-42, angeblich unter Einfluss von _Balthasar Neumann_ (?). _KUeRBITZ._ K. Sachsen AH Plauen. *Dorf-K.* 1624-26 auf Kosten des Frhr. v. Feilitzsch. Fuer diese dem Kirchenbau unguenstigste Zeit ein ausserordentlich stattlicher Bau, dem protestantischen Kultus angepasst. Der Hauptraum Quadrat von 16,5 m, die Ssch. 2geschossig, Erdgeschoss 5 m h., Empore 7,7 m h. Im O polyg. Altarhaus, im W starker vierseitiger, oben 8seitiger Turm; in die Winkel dieser Bauteile gegen das Gemeindehaus je eine Wendeltreppe (im ganzen 4) eingeschoben, aeusserlich mit 3 Achteckseiten hervortretend. Auf der WEmpore die herrschaftliche Winterbetstube, ehemals reich und behaglich eingerichtet (erhalten ein _Kamin_ von einfach vornehmen Formen, die als Hermen fungierenden Gestalten der Fides und Spes vortreffliche Arbeiten). Die Formen aussen und innen ernst und schlicht, mit manchen got. Nachklaengen; z. B. die Fenster der unteren Reihe spitzbg., der oberen rundbg., aber mit Masswerk. Aufwendiger nur das Hauptportal, Rustika mit toskan. Ordnung, uebrigens von strengster Behandlung. -- _Altarwerk_ aus der Erbauungszeit mit Teilen eines Schnitzaltars von ca. 1500. -- _Kanzel_ bez. 1626; die tragende Mosesstatue sowie die Evangelisten der Bruestung, ueberraschend durch Formenreinheit im Sinne der Hochrenss., von derselben ausgezeichneten Kuenstlerhand, die den Kamin schuf; das Tektonische in aeusserstem Gegensatz zu der Durchschnittsneigung der Zeit von puritanischer Einfachheit und Trockenheit. -- _Familiengruft_ der Herren v. Feilitzsch mit Bildnisgrabsteinen von 1511 ab. In der Kirche Oelportraets derselben Familie aus 17. und 18. Jh. Vierfluegeliger _Altar_ um 1500 (schlecht rest.). _KUeRNACH._ UFranken BA Wuerzburg. *Pfarr-K.* 1723, vielleicht nach Angaben _B. Neumanns_. Eingezogener Chor mit 3seit. Kappenschluss, im N und S Sakristeien, Lhs. flachgedeckt, Kuppeldachreiter, Pilasterfassade, Fenster mit reicher Hausteinumrahmung. -- Im Dorf 4 _Bildstoecke_, einer mit Kreuzigungsrelief bez. 1598. Sehr stattlich die grosse Freigruppe der _Kreuzigung_ bei der Griessmuehle, Zielpunkt der Flurprozession, bez. 1766. _CORSDORF._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg. *Dorf-K.* mit rom. Chorturm, Apsis, schmalen rundbg. Fenstern. _KYFFHAeUSER._ Schwarzb-Rudolst. LA Frankenhausen. *Burgruine*. Angeblich 1116 zum Schutz der kaiserl. Pfalz Tilleda gegr. Die Konstruktion des Bergfrieds weist auf hoeheres Alter (?). Von der sehr ausgedehnten Anlage fast nur noch die Grundmauern zu erkennen. -- Die _Kapelle_ von derselben einfachen Anlage wie die rom. Landkirchen dieser Gegend. _L_ _LAAS._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* Normale rom. Anlage: flachgedecktes kurzes Schiff, eingezogener quadr. Chor und ueberwoelbte Apsis; von rom. Kunstformen nichts erhalten, _LAMPERTSWALDE._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* 1722. Flachgedeckter, nach O aus 8 Eck geschlossener Saal. -- Denkmaeler. *Schloss* um 1690-1700. _LANDESWEHR_ bei Meiningen. *Burgruine.* Von der 1525 zerstoerten ma. Burg stammt der schraeg am Boden liegende Hauptturm. Derselbe wurde 1685 durch Pulver gesprengt. Die Steine der Burg wurden 1682 zum Bau der Elisabethenburg, des Residenzschlosses in Meiningen, verwendet. _LANDSBERG_ bei Meiningen. *Schloss* des Herzogs von Sachsen-Meiningen, neugot. 1836-40 von _Doebner_. Innen grosse Kunst- und Waffensammlung. 2 Oefen des 16. Jh, aus Saalfeld. Wertvoll 4 geschnitzte und gemalte thueringische _Altaere_ E. 15. bis A. 16. Jh. Vertreten sind: _Valentin Lendenstreich_, der _Meister der architektonischen Baldachine_ und der _Meister des Neusitzer Altars_. _LANDSBERG._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch. *Stadt-K.* sprom. Schiff von 7 : 20 m, im O 1/2k. Apsis, WTurm in gleicher Breite mit dem Sch. und gegen dieses in 2 Bogen geoeffnet. Rom. Tympanon, S. Nikolaus zwischen Gotteslamm und Loewe. *Doppelkapelle* der seit 1180 genannten Burg. Das weitaus interessanteste Denkmal des Kreises. E. 12., A. 13. Jh. -- Rck. von 11,5 : 9 m, Aufbau in 2 gesonderten Geschossen, die durch eine Oeffnung im Boden des oberen in Verbindung stehen. Jedes hat 3 graetig gewoelbte Schiffe von gleicher Hoehe. 2 Doppeljoche, in denen schwere kreuzf. Pfeiler und schlanke elegant dekorierte Saeulen kontrastieren (Kapitelle interessante Weiterbildung des Koenigslutterer Typus); im W ein quer durchlaufender Gang, im O 3 durch beide Geschosse durchgehende Apsiden. Die enge Treppe liegt ausserhalb der SWand und ist geraden Laufs. Das zweite Obergeschoss, als Wohnraum dienend, ist spaetere Zutat. -- Die 2 merkwuerdigen _Portale_ in Sachsen analogielos. Das groessere in der Architekturform einfach, nur Ruecksprung, aber die Leibungsflaeche reich ornamentiert, an den Pfosten figuerliche Reliefs, im Tympanon Christus in der Mandelglorie zwischen Engeln, alles sehr verwittert. Am kleineren giebelfoermiger Sturz ohne Entlastungsbg. Schnitzaltar, um 1500. _LANGBURKERSDORF._ K. Sachsen AH Pirna. *Schloss.* Fester 8eckiger Bau mit westl. im Mittel vorgelegtem 8eckigen Turm, 1611 erneuert; im Innern Stuck- und Schnitzarbeiten 1749. _LANGENAUE._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz. *Dorf-K.* rom., sehr verbaut; die ursp. Formen an Apsis und Portal; _skulptiertes Tympanon_, Christus im langen Rock am Kreuze stehend, zu Fuessen die Weltkugel, oben Sonne und Mond in ornamentaler Stilisierung, neben ihm 2 Palmenbaeume; hoechst baeuerisch, wohl 12. Jh. _LANGENDORF._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels. Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst*. M. 13. Jh. Nach Brand 1505 whgest., 1873 rest. Quaderbau, Saalanlage mit Flachdecke. Nonnenempore auf 3sch. Kreuzgewoelbehalle. _LANGENHESSEN._ K. Sachsen AH Zwickau. *Dorf-K.* Triumphbg. und Chor sprom. -- Grosses spgot. _Altarwerk_ von 1502 mit 4 beweglichen und 2 festen Fluegeln, in den Gemaelden Einfluss der fraenkischen Schule. _LANGENLEUBA._ K. Sachsen AH Rochlitz. *Dorf-K.* rom., sehr verbaut; ein schoenes Portal mit 2 Saeulenpaaren 1841 zwecklos zerstoert. _LANGENLEUBA._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg. *Dorf-K.* Rom. OTurm ueber dem Chor; Lhs. E. 16. Jh.; reiche Ausstattung im 18. Jh. -- Vornehmes _Grabmal_ fuer Joh. v. Kuntsch {~DAGGER~} 1714. *Schloss* 1707, gross und ehemals praechtig, jetzt in Verfall. _LANGENNAUNDORF._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda. *Dorf-K.* 1715, hoher WTurm in Fachwerk. Bemalte Holztonne. Ausstattung fast lueckenlos erhalten, behagliche Stimmung. _LANGENREINSDORF._ K. Sachsen AH Zwickau. *Dorf-K.* Der gerade geschl. Chor mit Giebelkreuz und die westl. Vorhalle mit massivem Turm enthalten rom. Formen. -- _Schnitzaltar_ 1500. _LANGENSALZA._ Pr. Sachsen Kreisstadt. *Bonifazius-K*. Beg. A. 14. Jh., nach langer Unterbrechung im 15. Jh. weitergefuehrt. Breit hingelagerte Hallenkirche mit hohem Dach und eingezogenem Chor. Letzterer weicht aus der Hauptachse und hat im Innern nur eine hoelzerne Flachdecke. Die spgot. Netzgwbb. des Schiffes stehen auf kunstreichen Rundpfll. aus 14. Jh. Es waren 2 Fassadentuerme projektiert, von denen nur der noerdl. ausgefuehrt; Unterbau 1470, Renss.Oberbau erreicht die fuer dieses Gebiet ungewoehnliche Hoehe von 81 m. Das grosse WPortal hat seinen _plastischen Schmuck_ im Bauernkriege verloren; es waren am Gewaende 12 Statuen in zwei Raengen und 2x3x4 Statuetten an den Bogenlaeufen; das von einem Mittelpfosten getragene Tympanon enthaelt (ziemlich unversehrt) in 3 Reliefstreifen das _Juengste Gericht_, Kompositionsschema von S. Lorenz in Nuernberg; von einem fraenkischen Kuenstler (?) am Pfosten ein _Opferstock_. Um einiges einfacher das noerdl. Seitenportal, im Tympanon _Kreuzigung_. -- Das Obergeschoss ueber der Sakristei hat eine bmkw. _bemalte Bretterdecke_ aus A. 16. Jh. *Stephans-K*. 1394 ff. Ursp. Hallenkirche. Die Gwbb. vielleicht im Stadtbrande von 1506 zerstoert. Die duerftige Herstellung gab nur Bretterdecken und erhoehte das Msch., welches schlichte Stichbogenfenster erhielt. Reichere Bauformen enthaelt nur die gerettete Aussenansicht der Sschiffe. Sie sind mit einer Masswerkbalustrade und kleinen Staffelgiebeln, zwischen denen die Fialen der Strebepfll. aufragen, gekroent. Die Fenster des Masswerks beraubt. An der SSeite grosses, lebhaft gegliedertes Portal. Der unorganisch in die SWEcke eingeschobene Turm scheint im Unterbau aus einer aelteren Anlage zu stammen; der Oberbau neugot. 1860. -- Unter den _Grabsteinen_ sind die aeltesten die des Dietrich v. Salza {~DAGGER~} 1308 und Guenther v. Salza {~DAGGER~} 1322; roh in der Zeichnung und sehr beschaedigt. *Augustiner-K*. gegr. 1280, war ein sehr gestrecktes einfaches Rechteck; abgebrochen. Vom Kreuzgang sind Bruchstuecke erhalten. *Rathaus* 1742. -- *Marktbrunnen* 1582. -- Zahlreiche Reste der *Stadtbefestigung*. _LANGENSELBOLD._ RB Cassel Kr. Hanau. *Dorf-K.* des 18. Jh., Rundbau mit 4 Vorbauten. *Schloss* des 18. Jh. auf den Grundmauern des ehem. Klosters. Im Garten _Grabstein_ eines Abtes aus 15. Jh. _LANGENSTEIN._ RB Cassel Kr. Kirchhain. *Dorf-K.* Spgot. flachged. Sch. ohne Streben. Der polyg. Chor hat Netzgwb. mit doppeltem Rippensystem, das untere frei schwebend. _LANGEWIESEN._ Schwarzburg-Sondersh. LA Gehren. *Stadt-K.* 1675. _LANGHEIM._ OFranken BA Lichtenfels. *Cistercienser-Klst.,* gegr. 1132, verwuestet 1525, Neubau des Konventshauses 1657-80, Abtshaus 1700 ff., Erweiterung des Konventshauses 1730 ff., Brand 1802, Saekularisierung 1803, darauf Abtragung der Ruinen. Erhalten hat sich: eine Kap. vor dem Klostertor und ein Fluegel des Konventsbaues (jetzt Brauerei). Die erstere frgot. 13. Jh., 1sch. mit 6 Kreuzgwbb., deren Kaempfer bis zur Fensterbank hinabreichen (ungefaehr wie im Refektorium zu Heilsbronn), der Schluss 5rippig ueber 1/2kreisfoermigem Gr. Die K. zeigt sich auf Abb. als sehr langgestreckte, platt geschlossene Anlage; Stilformen nicht erkennbar. Die Klosterbauten wetteiferten in Groesse und Opulenz mit denen von Ebrach. Der erhaltene Fluegel traegt am Giebel die Zahl 1792, die Formen zweifellos um oder vor M. 18. Jh.; wahrscheinlich von _Balth. Neumann_; Plaene desselben fuer Langheim in der Sammlung Eckart in Wuerzburg. _LANGHENNERSDORF._ K. Sachsen AH Freiberg. *Dorf-K.* 1530 got. mit einigen Resten aus 13. Jh. in der angebauten Wendelin-Kap. Turm im W querrck., Satteldach. Glasgemaelde. _LANGULA._ Pr. Sachsen Kr. Muehlhausen. *Dorf-K.* modern, reich geschmueckter spgot. _Taufstein_. _LAUB._ UFranken BA Gerolzhofen. *Dorf-K.* Bedeutende ueberlebensgrosse _Sandsteinmadonna_, stilistisch der Madonna im Wuerzburger Dom nahe verwandt; durch das Stifterwappen auf der Konsole datierbar auf ca. 1320. _LAUCHA._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Stadt-K.* 1479-96. Grosser einheitlicher Bau, flachgedeckter Saal, aber vielleicht ursp. auf Gwbb. angelegt; gute Quadermauern und ringsum Strebepfll. WTurm ueber nach S und W offener Halle. *Rathaus.* Renss., wohl juenger als die Wappentafel 1563. -- *Stadtbefestigung* teilweise erhalten, am besten das Obertor. _LAUCHROeDEN._ Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Dorf-K.* A. 17. Jh. Der Turm steht abweichend von der Sitte der Gegend im W. Emporen und hoelzernes Tonnengwb. -- [Schnitzaltar jetzt in der Nikolai-K. in Eisenach.] Gedenktafeln 18.Jh. -- _Kemenate_ der v. Rotenhan mit Inschr. 1562, 1575. Huebsches Hoftor. Kamin. _LAUCHSTAeDT._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg. Allerlei bescheidene kleine Architekturen erinnern an die Zeit, als L. zu E. 18. Jh. ein besuchter Badeort war. Das unter Mitwirkung Goethes 1802 errichtete Sommertheater jetzt geschickt wiederhergestellt. _LAUDENBACH._ UFranken BA Karlstadt. *Dorf,* Kirche und Burgruine bildeten eine malerische Gruppe am hohen Mainufer. *Pfarr-K.* Charakteristischer Juliusbau von 1613. *Burg*. Bis 1291 hohenlohisch, dann hennebergisch und wertheimisch, im Bauernkrieg zerstoert. 2 rom. Bergfriede, in z. T. kolossalen Quadern (1,50 m l., 0,50 m h.). -- Nettes Schloss im Dorf einfach renss. _LAUENSTEIN._ OFranken BA Teuschnitz. *Burg.* Aus der 1. Bauperiode, vor der Zerstoerung 1290, der Stumpf des Bergfrieds in aehrenfoermigem Verband und Teile der Ringmauer und die Torhalle. Aus E. 14. Jh. der sog. Orlamuender Bau (O). Der Hauptbau (N) 1551 bis 1554, von dem Meister von Rottweindorf; Innenraum mit Rippengwbb., Tafeldecken, stattlichem Kamin, geschnitztem Jagdfries, in der Kap. Fresken. _LAUENSTEIN._ K.Sachsen AH Dippoldiswalde. *Stadt-K.* Kleine Hallenkirche E. 15. Jh., Schiff nach Brand 1594 erneuert, System aehnlich Stadt-K. zu Pirna, Pfll. mit renss. Elementen. _Altarbau_ aus Sandstein, zugleich als Epit. des Rudolf v. Buenau {~DAGGER~} 1609 und seiner Gemahlin Anna v. Schleinitz {~DAGGER~} 1591; grossartiges, in 3 Stockwerken staffelfoermig sich verengendes Geruest von starken Sll., zwischen denen Reliefbilder; auf den Absaetzen Freifiguren, zuunterst der kniende Stifter; das ebenso gediegen als prachtvoll durchgefuehrte Werk stilistisch aus niederlaendischen und italienischen Elementen gemischt, gehoert zu den bedeutendsten seiner Art und Zeit in Deutschland. -- Von demselben Kuenstler die grosse _Moseskanzel_ und der _Taufstein_; Maessigung der Architekturformen, Uebergewicht der figuerlichen Plastik. -- _Buenaukapelle_ (Erbbegraebnis) beg. 1609 von _Lorentz Hornung_, einem aus der Schule Nossenis hervorgegangenen Bildhauer in Pirna. Hauptstuecke das Portal und das Epit. von 9 m H. und 5 m Br. Sandstein mit Heranziehung von Alabaster, Achat und Jaspis; sonst Verzicht auf Faerbung und Vergoldung; virtuosenhafte Feinarbeit, zumal im Kostuemlichen, ein Fortwirken jener niederlaendischen Tradition, deren bedeutendstes Beispiel das Grabmal des Kaisers Maximilian I. in Innsbruck ist. *Burg.* Oft umgebaut, ihre Anlage wesentlich 15. Jh. Die glanzvollere Erneuerung und Ausschmueckung durch Guenther v. Buenau aus Bruchstuecken zu ahnen. _LAUSA._ K. Sachsen AH Dresden-N. *Dorf-K.* einheitlich um 1650; gotisierende Erinnerungen noch nicht ganz vergessen. -- _Altar-Kanzel_ 1789. -- _Sandstein-Denkmaeler_ 1632, 1688, 1738, 1759, 1762, 1768, 1787, 1805, 1808, 1810, 1817 -- eine stilgeschichtlich bezeichnende Reihe. -- *Pfarrhaus* um 1650. _LAUSIGK._ K. Sachsen AH Borna. *Stadt-K.* (Benedikt.-Priorat) gegr. 1105; in den Umfassungen voellig erhaltene 4achsige Pfeilerbasilika mit normalem kreuzf. Gr., keine Tuerme, sparsamste Formen; nur die Tuer (W) hat flachgeritztes Blattornament im Charakter des 12. Jh,. und rck. Umrahmung mit Schachbrettfries, oben Bogenfries, am Gewaende 1/4 Rundstaebe anstatt Sll. _LAUSKE._ K. Sachsen AH Loebau. *Schloss.* Umgebaut 1770 von Graf v. Bressler in einem an die ital. Renss. sich anlehnenden Klassizismus; bmkw. der runde Speisesaal mit kassettierter Kuppel. -- Familienbildnisse und Moebel. _LAUSNITZ,_ s. Klosterlausnitz. _LAUSNITZ._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. d. O. *Dorf-K.* 1725; Kanzelbau und andere Ausstattungsstuecke aus derselben Zeit. _LAUTER._ UFranken BA Kissingen. *Dorf-K.* 3/4 lebensgrosse _Steinmadonna_ E. 13. Jh., eine der allerschoensten der Epoche, wohl sicher vom Meister des Botenlaubengrabmals in Frauenroth und sehr wahrscheinlich von dort verschleppt (eine Zeitlang als Bildstock benutzt). _LAUTERBACH._ K. Sachsen AH Marienberg. *Dorf-K.* 2. H. 15. Jh. Aus dieser Zeit der bmkw. Dachstuhl (ein gleicher in Grossrueckerswalde). Guter _Schnitzaltar_ A. 16. Jh. und Reste der Altarbekleidung. _Kindergrabsteine_ 1585, 1586. _LAUTERBACH._ K. Sachsen AH Grossenhain. *Schloss.* 18. Jh. Schoener Saal mit dekorativen Gemaelden. Huebsches Gartenhaus um 1770. _LAWALDE._ K. Sachsen AH Loebau. *Dorf-K.* 1777 mit reizvoller Raumwirkung. Bmkw. _Kirchhof_, Torturm 17. Jh. _LEBIEN._ Pr. Sachsen Kr. Torgau. *Dorf-K.* rom., Raseneisenstein, rck. WTurm in Backstein, spgot. Netzgwb. -- Kanzel, Altaraufsatz, Emporen renss. E. 16. Jh. _LEHESTEN._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* 1683. -- Schloss, ehemals Besitz des Deutschordens; Wasseranlage; Rundturm mit Eingang von 1551. _LEIDENHOFEN._ RB Cassel Kr. Marburg. *Dorf-K.* 1. H. 13. Jh. Flachgedecktes Sch. (etwa 12,5 : 9 m), schmucklose rundbg. Tuer und vermauerte rundbg. Fenster, der Chor im Erdgeschoss des OTurms, kuppeliges Kreuzgwb. mit spitzen Bogenlinien. _LEIHA._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* wesentlich in rom. Gestalt erhalten. Kleiner Saal mit eingezogenem Turmchor, rundbg. Portal an noerdl. Langseite. Die bar. Ausstattung charaktervoll und gut. _LEIMBACH._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Schloss.* A. 17. Jh. mit dem Wappen der v. Butlar; gut erhalten. _LEIPZIG._ K. Sachsen. Kr. Meiningen. *Nikolai-K*. Aelteste Pfarr-K. der Stadt; 1017 dem Bischof von Merseburg geschenkt; 1213 den Augustiner-Chorherren von St. Thomas untergeordnet. Etwa aus dieser Zeit der rom. WBau; Ziegelmauern mit Hausteingliederung; 4 breite Lisenen, an den Ecken mit Rundstaeben und oben in Saegefries und Hohlkehle schliessend; 2 vermauerte frgot. Fenster der alten Glockenstube, etwa M. 13. Jh., sonst alle Fenster aus spaeteren Umbauten; im 14. Jh. Aufloesung des rck. Mauerkoerpers in drei 8eckige Tuerme; 1555 durch _Hieronymus Lotter_ der Mittelturm erhoeht und mit einem Helm versehen, die Seitentuerme mit Hauben gedeckt. Der 5/8 Chorschluss mit gestrecktem Vorchor vor 1400; aus gleicher Zeit die im NO anschliessende Michaels-Kap.; die SOKap. 1467. Die Schiffe Umbau 1513 ff.; Halle von 3 Sch. und 5 Jochen. Die Ssch. durch Emporen erweitert, aehnlich wie in Schneeberg; 1555 Umbau des Turmes; nach dem 30j. Kriege umfassende Reparaturen; von der alten Ausstattung ist vieles beseitigt. [Die _Gemaelde_ im Museum, anderes in der Sammlung des Ver. f. Geschichte Leipzigs.] _Kanzel_ spgot., sehr reich ornamentiert; jetzt in der Turmhalle. -- 1784-97 eingreifende Umgestaltung des Innern durch Dauthe. Die spgot. Pfll. (8eckig mit konkaven Flaechen) als antik kannelierte Sll. verkleidet; kein Kapitell, dafuer ueber dem Astragal ein kuehn geschwungener Kranz von Palmenwedeln -- offenbar ein durch das got. Netzgwb. eingegebener Gedanke. -- _Altartisch_, _Leuchter_ und _Taufstein_ aus Stuckmarmor zeigen den Zeitstil von seiner besten Seite. Die _malerische_ Ausschmueckung von _Oeser_. Schmerzensmann Stein ca. 1400. *Thomas-K*. gegr. vor 1213 als K. des Augustiner-Chorherrenstiftes. Oft umgebaut. Der aelteste Teil wohl die suedl. Turmhalle, 14. Jh. Der gestreckte polyg. geschlossene Chor und die Sakristeien 15. Jh. Das Lhs. 1482-96 voellig neu aufgebaut von _Claus Roder_; 3 Sch. von gleicher Breite, 8 schmale Joche, schlanke 8eck. Pfll. Emporeneinbau 1570. -- [_Altar_ 1721 jetzt in der neuen Johannis-K.], bmkw. _Taufstein_ 1614 von _Georg Kriebel_. [Der reiche und interessante hoelzerne Deckel im Ver. f. Gesch. Leipzigs; ebenda der Fuerstenstuhl von 1683, dessen Trophaeenkroenung an die Befreiung Wiens aus der Tuerkengefahr erinnern soll.] _Grabstein_ des Ritters _Hermann v. Harras_ {~DAGGER~} 1451 (ausgefuehrt wohl einige Jahrzehnte spaeter). Stein fuer Georg und Apollonia _v. Wiedebach_ 1517, kniend von vorn, lebensvolle Figuren, vorzuegliches spgot. Rankenwerk. -- Grosses Alabasterdenkmal der Familie _Bachofen_ nach 1550 mit Weltgericht und Auferstehung. -- Epitaph fuer _Seb. Hillger_ {~DAGGER~} 1570, Messing mit Email. -- Bronzeplatte fuer _Nic. Selneccer_ {~DAGGER~} 1592, saubere Arbeit. -- Denkmal des _Joh. Jenitz_ 1593 in mehrfarbigem Marmor aus der Schule _Nossenis_. -- Grosses Haengeepitaph fuer _Daniel Leicher_ {~DAGGER~} 1617; wohl von _Georg Kriebel_ aus Magdeburg; die malerisch virtuos behandelten Alabasterreliefs in dreiteilig aufgebauter archit. Umrahmung; das Ornament in extravaganter Knorpelmanier. -- Vortreffliche Sandsteinplatte fuer _Georg Weinrich_ 1687. -- Zahlreiche Superintendentenbilder, die 5 aeltesten 1573-1617 von _Johann de Perre_. *Pauliner-K*. (Universitaets-K.). Vom aeltesten Bau (1221? 1231?) nichts erhalten ausser ein paar Fundstuecken. Die jetzige Gestalt durch drei Umbauten i. J. 1480 ff., 1519-21 und 1709-12. Als ursp. Kern erkennt man die normale Anlage einer Bettelordens-K.: Lhs. 3 Sch. und 7 Joche (45 m L.) und schmaler gestreckter Chor mit polyg. Schluss (29 m L.); im 16. Jh. hinzugefuegt die Nebenchoere und im S des Lhs. ein zweites Nebenschiff. Von dem die ganze Breite der 3 Choere einnehmenden Lettner nur geringe Reste erhalten. Das Lhs. Hallenkirche mit Netzgwbb. -- _Fluegelaltar_ A. 16. Jh., die Teile zerstreut; im Mittelschrein die jetzt im Chor auf einer Konsole aufgestellte lebensgrosse Figur des h. Paulus. -- Von einem Nebenaltar stammen zwei wertvolle _gemalte Tafeln_ des 14. Jh. -- Holzstatue des _h. Dominicus_, sitzend, in Meditation (1,13 m hoch), eine kuenstlerisch hochbedeutende Arbeit um 1400, vielleicht von derselben Hand wie der Grabstein des Kanonikus Bruchterte im Dom zu Naumburg. -- Holzstatue des _Markgrafen Diezmann_ {~DAGGER~} 1307, im Stil Nachklang von Naumburg, weicher, manierierter, doch immer noch eine hochstehende Kunst. -- Grabstein des _Nickel Pflugk_ {~DAGGER~} 1482, hohes Relief in Sandstein. -- Grabplatte der Herzogin _Elisabeth von Sachsen_ {~DAGGER~} 1484, flaches Relief, interessant durch die Technik der getriebenen Bronze. -- Schoener Grabstein mit der Reliefgestalt eines _Unbekannten_ 1515. -- Wandgrab des _Lorenz v. Reutlingen_ 1528. -- Desgl. des _Caspar Boerner_ 1547. -- Drei Bronzeepitaphe von gleichartiger Behandlung: des _Christopher __ v. Kruschwitz_ {~DAGGER~} vor 1549, keine Figg., nur Inschr., Wappen und knappes ornamentales Beiwerk in fruehen, noblen Renss.Formen (Meister _NT_, Giesser _J. Behem_); des _Adam Moller_ 1549; des Dr. _Joachim v. Kneitlingen_ 1553; drei Grabplatten der _Familie Maw_ 1616-20, Sandstein, ganze Figg. in hohem Relief mit wenig Ornament, ehrlich und gruendlich, zumal im Stofflichen musterhaft. -- Haengeepitaph des _B. Golnitz_ {~DAGGER~} 1635, Holzarchitektur mit Uebergewicht des Figuerlichen, wilde Sp.Renss. -- Charakteristische Beispiele aufwandreicher und schwulstiger Barockkunst die Steindenkmaeler des _J. J. Pantzer_ von 1673 und des _G. T. Schwendendoerffer_ von 1685. -- Mehrere _Gedenktafeln_ in der Form von Oelgemaelden, darunter bmkw. das der Familie Lawe 1548 von einem Cranachschueler. -- "Lasset die Kindlein zu mir kommen" von _L. Cranach d. Ae._ -- Die sehr stattlichen spgot. Klst.-Gebaeude 1830 und 1893 abgebrochen; erhalten ein Teil der umfangreichen _Wandmalereien_ (abgehoben, jetzt in der Univers.-Bibliothek, in der auch andere bmkw. Kunstwerke). *Barfuesser-K*. (Franziskaner). Von dem 1239 beg. Klosterbau nichts erhalten. Die jetzige K. ist Umbau 1494-1504. 2sch. Halle. Die trennenden 4 Pfll. vielleicht Reste der alten NMauer; im S Erweiterung durch eine ueber dem Kreuzgang angeordnete Empore (wie in der Pauliner-K.). Nochmaliger Umbau 1698. Liturgisch bmkw. die Verlegung der Kanzel auf die Mitte der SSeite; gegenueber tiefe Emporen. Die Rest. 1879 und 1894 gotisierend. [*Johannes-K.,* ursp. Kap. des Siechenhauses, 1582 in einfachen Formen erneuert, 1894 abgebr. mit Ausnahme des Turmes. Mobilien und Denkmaeler erhalten. Bmkw. das Epitaph der Familien _Meyer_ und _Perger_ 1616, eine 3,8 m breite und bis zur Kirchendecke reichende Holzarchit. mit Knorpelornament, die Gemaelde von _Johann de Perre_; Marmorepitaph des _Andr. Winckler_ 1675, in der Mitte die lebensgrosse Statue des Schmerzensmannes, hervorragende Barockarbeit. -- Marmorepitaph des _J. G. Sieber_ von 1680, Relief der Kreuzigung, wohl von _Melchior Barthel_. -- Marmordenkmal fuer Ch. F. _Gellert_ {~DAGGER~} 1769, einfacher Wandsarkophag mit den trauernden Genien der Tugend und Religion, das Reliefportraet des Dichters haltend. -- Schoener Altar von 1721 (mit Christusstatue nach Thorwaldsen) aus der Thomas-K.] *Johanneskirchhof*. Abteilung III 1680 eingerichtet. [Die schmiedeeisernen Gitter der Erbbegraebnisse z. T. im Kunstgewerbemuseum.] Charakteristische Grabmaeler des 18. Jh. *K. zu Eutritzsch,* stattl. 1sch. Dorf-K. mit polyg. Schluss und spgot. Netzgwb. -- [Marienaltar, baeuerische Holzskulptur um 1400; wertvoller der Annenaltar und Erasmusaltar aus A. 16. Jh.; Museum des Altert.-Ver. in Dresden.] *Paulinum* (Pauliner-, d. i. Dominikaner-Klst., spaeter im Gebrauch der Universitaet). Nahm ursp. das ganze Dreieck zwischen Pauliner-K., der alten Stadtmauer und der heutigen Universitaetsstrasse ein. Die letzten Reste 1893 abgetragen. -- Die _Wandgemaelde_ im Durchgang zur Paulinumsbibliothek (jetzt abgesaegt) um 1511 ff. Von den Kollegiengebaeuden der Universitaet hat sich nur erhalten: das _Fuerstenhaus_, erb. 1558, wahrscheinlich von _Paul Wiedemann_, als Privathaus, seit 1648 der Universitaet gehoerig. Die Fassade mit got. profilierten rck. Fenstern, Prunkstuecke die runden zweistoeckigen Erker. *Rathaus,* 1556 ff. unter Leitung des Buergermeisters Hieronymus Lotter von _Sittich Pfretschner_ und _Paul Wiedemann_, 1907 vollstaendig, aber getreu im Sinne des alten Baues, umgebaut. In dem Neubau der Turm der im uebrigen abgebrochenen Pleissenburg aufgenommen. -- Der alte Bau gestreckt und niedrig, 92m lang, 19m tief. Nur 2 durch rck. Zwillingsfenster gegliederte Geschosse, hohes Dach mit je 7 dreigeschossigen, etwas reicher gegliederten Zwerchhaeusern. Auf der Marktseite an Stelle des dritten Zwerchhauses ein 8eckiger Turm; in dessen Erdgeschoss ein Tor in feiner, wohlverstandener, jon. Ordnung (_Paul Wiedemann_). In verwandter Auffassung und von derselben Hand, doch in dor. Ordnung, die Tuer im Hauptsaal; darueber Trompeterempore. Derberer Art der Erker am Salzgaesschen und das Tor am Naschmarkt. Drei Kamine in schwulstiger SpRenss. 1610. In der Ratsstube Bildnisse saechsischer Fuersten. [Die Bildnisse L. Cranachs an das Mus. der Bild. Kuenste, andere an die Stadtbibliothek, das Ratssilber an das Kunstgew.-Mus. abgegeben.] *Boerse,* 1678 von _Christian Richter_ (?). Ein nicht grosser, aber praechtiger Bau: Einziges Hauptgeschoss ueber niederem Unterbau. Die schmalen Mauerpfeiler zwischen den Fenstern mit jon. Pilastern besetzt, darauf hollaendisch-naturalistisches Laubwerk. Abschluss durch Balustrade. An der Schmalseite geraeumige Freitreppe (im 19. Jh. erweitert). Das ueppig schwere Stuckornament der Decke vom kurbrandenburgischen Hofmaurermeister _Giov. Simonetti_. Deckengemaelde von _Hans am Ende_ 1687. *Wage,* 1555 und 1570. *Fleischbaenke,* um 1560, mit eigenartig dekoriertem Giebel. Die *Nikolaischule,* 1568, umgebaut 1746, jetzt Hauptwache. Die *Innungshaeuser,* soweit erhalten, nur durch Bildnis- und sonstige Sammlungen von Interesse. Verhaeltnismaessig arm an bedeutenden Monumentalbauten, besitzt Leipzig eine lehrreiche Folge von *Wohnhaeusern* des 16.-18. Jh. Spgot. Reste: Burgstr. 19; Grimmaische Str. 5; Reichsstr. 4; Katharinenstr. 2, 4, 20 u. a. m. _Renaissance_: 1523 Markt 5 (die Fassade jetzt in den Hof versetzt); Auerbachs Hof, Durchgang von Grimmaische Str. 2 zu Neumarkt 14, mit Gemaelden aus der Faustsage um 1615; Bruehl 15 um 1540, Katharinenstr. 9 um 1550; Reichsstr. 21; Hainstr. 3 Webers Hof, um 1550, bmkw.; Katharinenstr. 26 um 1560; Reichsstr. 10 bez. 1605; Reichsstr. 6 Specks Hof um 1615, Gerbergasse 12 bez. 1690. -- Gute Beispiele von _Hoefen mit Holzgalerien_ Katharinenstr. 4, Neuermarkt 26 bez. 1698, Reichsstr. 27. -- _Erker_ in reicher _Holzschnitzerei_: Katharinenstrasse 21 um 1660; Katharinenstr. 20 um 1680; Grimmaische Str. 31 um 1670; Hainstr. 8 um 1680; Petersstr. 12 um 1680; Petersstr. 39 um 1690, einer der schoensten. -- Fassaden unter _hollaendischem_ Einfluss: Reichsstr. 8 Deutrichs Hof, Giebel um 1670, zweite sehr stattliche Fassade nach Nikolaistrasse 15; Hainstr. 17 sehr charakteristisch; Bruehl 21 unverletztes altes Geschaeftshaus. -- In _deutschem Barock_: Markt 17 von 1705, Markt 2 von 1707; Hainstr. 23, Baermanns Hof mit sprenss. Portal; sehr stattlich, palastartig Katharinenstrasse 31 vom Maurermeister _Fuchs_ 1701-4; vom selben ebenda 23, wahrscheinlich auch ebenda 11 Fregesches Haus, und Markt 17 Hohmannsches Haus, der Hoehepunkt des Leipziger Barocks; Katharinenstr. 16 von 1715 mit wohldurchdachtem Grundriss, das Detail der Fassade sehr manieriert. In Poeppelmanns Art von _G. Werner_ Hohmanns Hof 1728 Petersstrasse 15; vom selben Kochs Hof 1732 Markt 3; der Dresdner Richtung gehoeren ferner Ritterstr. 10; Neumarkt 12; Katharinenstr. 22; Reichsstr. 37 bez. 1720; Bruehl 24 bez. 1735; Stiglitzens Hof Markt 13 und Klostergasse 6 um 1740; etwa gleichzeitig Neumarkt 18 mit ausgebildetem Mansardendache. -- _Rokokobauten_: Katharinenstr. 27, das Portal im Grundgedanken noch barock; Markt 5 im Stil der Dresdener Bauten Longuelunes; Klostergasse 5 von 1740 mit barocken Nachklaengen; Katharinenstr. 29 vornehmes Kaufmannshaus; Thomasgaesschen 5 und Petersstr. 22 mit Erkern. -- Kleine Fleischergasse 4 das erste Kaffeehaus Sachsens (1694) hat darauf bezueglich ueber der Tuer eine treffliche Hochreliefgruppe von etwa 1720. Ehemalige *Landhaeuser,* schlossartig: [Gerberstr. 2-4, 1742 fuer Kammerrat Richter, die Fassade in _Knoeffels_ Art; 1845 abgebr., Abb. im Inventar]; Schloss Gohlis, um 1750, ausgemalt von _A. F. Oeser_ um 1780; Johannesgasse 6, um 1750, mit zwei bmkw. Statuen von _Pierre Coudroy_ um 1780. *Denkmal* des Kurfuersten Friedrich August III, auf dem Koenigsplatz, 1780 nach _A. F. Oeser_, Sockel von _Dauthe_. *Stadtgeschichtliches Museum* im alten Rathaus. _LEISLAU._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld. *Dorf-K.* Einfache rom. Anlage, OTurm gut erhalten, Lhs. verbaut. _LEISNIG._ K. Sachsen AH Doebeln. *Stadt-K.* 2. H. 15. Jh., rest. nach Brand 1637 und 1882 in stilistisch aelteren Formen. -- Hallenkirche von 3 fast gleich breiten Schiffen und 4 Jochen, Chor 3 Joche in der Br. des Msch. und 5/10 Schluss. Pfll. 8seitig mit leicht konkaven Flaechen, Gwbb. stern- und netzfoermig, Fenster und Turm in charakteristischen Formen der Spaetzeit des 15. Jh. -- _Hochaltar_ 1663 von _J. Richter_ und _V. Otte_; der Aufbau setzt das spgot. Schema in Barockformen um (ca. 9 m h.). -- _Taufstein_ 1638 unbedeutend. *Gottesacker-K*. S. Nikolai 1540 und 1674. -- _Schnitzaltar_ 1509. -- Auf dem Fussboden zahlreiche Grabsteine. _Wanddenkmaeler_ 1592, 1671, 1708, 1725, 1727, letzteres an der aeusseren WWand, durch Feinheit ausgezeichnet. *Schloss Mildenstein*. Der aelteste Teil die schlicht rom. Kapelle; Portal und darueber kreisf. Fenster gut erhalten, etwa 1. H. 12. Jh. Grosser runder Turm unten in vorzueglichem Quaderwerk, oben Backstein. Die Wohngebaeude 14. und 15. Jh. mit starken Veraenderungen im 17. Jh. _Sammlung des Altertumsvereins_. _LENGEFELD._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen. Rom. *Dorf-K*. Anlage wie in Hain. _LENGENFELD UNTERM STEIN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Kath. K*. neu. Auf dem Altar flotte Bar.Plastik. *Fachwerkhaus* 1619 aus Buchenholz. _LENGFURT._ UFranken BA Marktheidenfeld. *Pfarr-K.* 1612-13. Hochaltar gefaelliger Baldachinaufbau aus der Zeit um 1780, die lebensgrossen Figg. in der Richtung _P. Wagners_. Auf dem linken Seitenaltar Elfenbeinkruzifix um 1730, Wiener Arbeit, in der Durchbildung des hageren Koerpers von aeusserster Feinheit und Delikatesse. *Dreifaltigkeitssaeule* am Markt, 1. H. 18. Jh., Aufbau aus Wolkenballen und Engelskoepfchen. Die Uebertragung einer oesterreichischen Sitte nach Franken erklaert sich aus der Person des Stifters, des von hier gebuertigen Wiener Hofkammerrats v. Neuff. _LENGSFELD._ Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Kirche* mit Benutzung eines Chors aus dem sp. Ma. erb. 1790, einheitlich klassizistische Ausstattung. *Zwei Schloesser*. Am aelteren maechtige Ruinenreste aus Ma. _LEUBA._ K. Sachsen AH Zittau. *Dorf-K.* neu. Zahlreiche _Grabdenkmaeler_ des 17. und 18. Jh. *Schloss.* Stattlich schlichter Bau um 1700, fuer H. Chr. v. Schweinitz. _LEUBACH._ UFranken BA Mellrichstadt. *Dorf-K.* Einheitlicher Bau von 1795 mit huebscher Fassade und Mittelturm. _Ausstattung_ feine Rok.Altaere (aus Kloster Bildhausen stammend). _LEUBEN._ K. Sachsen AH Dresden-N. *Dorf-K.* neu; aus der alten _Glasgemaelde_ von 1512 und das schoene _Denkmal_ des Hans Dehn v. Rotfelser (aus der Frauen-K. zu Dresden). _LEUBEN._ K. Sachsen AH Oschatz. *Schloss* um 1770, kleiner Bau von vornehmer Haltung; rok. Moebel, Porzellan, Bildnisse. _LEUBINGEN._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga. *Dorf-K.*, quadr. Chor und Apsis rom. _LEUBNITZ._ K. Sachsen AH Dresden-A. *Dorf-K.* Der WTurm und der vordere Teil des Lhs. A. 15. Jh., der OTeil 1511, weitere Veraenderungen 1705. Malerische Innenansicht. Die Felderdecke ausgemalt 1671 von _Gottfr. Lucas_; von demselben die Bruestungen der 3geschossigen Empore. _Sandsteinaltar_ mit grossfiguriger Plastik 1730 von _J. B. Reinboth_ und _J. Ch. Ebhardt_. _Sandsteinepitaphe_ 1573, 1609, 1726, hervorzuheben das undatierte des Hans Allnpeck d. J. in der Art der _Walther_. _LEUTENBERG._ Schwarzburg-Rudolstadt LA Rudolstadt. *Stadt-K.* neuklassisch 1812. -- *Friedhofs-Kap.,* geschnitzter sitzender _Schmerzensmann_ aus 16. Jh. -- Schloss *Friedensburg*, grosse unregelmaessige Anlage aus 15. und 17. Jh. in schlichtesten Bauformen mit umfangreicher Verwendung von Fachwerk. Einige Decken von italienischen Stuckatoren; die Dekoration des sog. Apfelzimmers unter hollaendischem Einfluss. _LEUTERSDORF._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Kirche,* rok. Ausstattung von 1758. 3 Geschosse Emporen auf geschnitzten Holzsaeulen. Der WTurm hat auf ma. Unterbau 3 abgestufte Fachwerkgeschosse. -- Der Friedhof mit starker Mauer, hohem Torturm und ungefaehr 15 Gaden. *Wirtshaus* Zur schwarzen Henne mit steinernem Unterbau des 16. Jh. _LEUTRA._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* mit geradem Chorschluss, rom. und frgot. Einzelformen, stark verbaut. _LEUZENDORF._ UFranken BA Ebern. *Pfarr-K.* 1732 im Charakter des fruehen Rok. Einheitliche Einrichtung, geschnitzte Holzepitaphien 1749 und 1781 in flotter Ausfuehrung. -- In der Sakristei gute Rok.Ornate um 1730. Malerisch gelegenes *Renss.Schloesschen* mit Wassergraben; innen Stuckdecken um 1750. _LICHTENAU._ RB Cassel Kr. Witzenhausen. *Stadt-K.* 1415. Unsymmetrisch 2sch. Hallenkirche. -- *Stadtmauer* z. T. erhalten, u. a. bedachter Rundturm. _LICHTENBERG._ OFranken BA Naila. *Rathaus* 1560. -- *Schloss* 1562, 1628 (Ruine). _LICHTENBURG._ Pr. Sachsen Kr. Torgau. *Schloss* renss. 3fluegelig, im Hof stark vortretendes Risalit auf 3 Pfll. Schoene Portale. 3seitiger Neptunsbrunnen. *Schloss-K*. 1600. 2sch. mit WEmpore. _LICHTENBURG._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Burgruine.* Sitz fuldischer, dann hennebergischer Voegte; erst A. 19. Jh. verlassen und grossenteils abgebrochen. Umfaengliche Anlage mit doppeltem Mauerring. Gut erhalten nur der Bergfried. Die Kemenate bez. 1604, an der NSeite kleiner rom. Mauerrest. _LICHTENFELS._ OFranken BAmtsstadt. *Pfarr-K.* 1483 (Inschr.) ursp. 3sch. gewoelbte Halle, jetzt durchgehende Flachdecke; eingezogener netzgewoelbter Chor; Turm seitlich. -- Aussen am Turm spgot. _Oelberg_. *Klosterlangheimer Hof,* jetzt Rathaus, 17. Jh. -- Auf dem Markt S. *Florianssaeule*. -- Zwei stattliche ma. *Tortuerme*. _LICHTENHAIN._ Vorort von Jena Sachsen-Weimar. *Kirche.* In der Anlage rom., Veraenderungen got. und spaeter. An der NWand aussen _Wandgemaelde_ 14. Jh., Szenen aus dem Alten Testament. _LICHTENSTEIN._ K. Sachsen AH Glauchau. *Stadt-K.* 1781. Einfaches, bezeichnendes Beispiel der klassizistischen Richtung, dabei der traditionelle Charakter der protestantischen Predigtkirche gewahrt. Rck. mit abgerundeten Ecken, ringsum Emporen. -- _Altargemaelde_ von _Christ. Leberecht Vogel_ 1790. *Schloss.* Infolge haeufiger Veraenderungen ohne archit. Bedeutung. _LICHTENSTEIN._ UFranken BA Ebern. *Burg.* Eine der stattlichsten Burgen im nordoestl. UFranken. Stammburg der Stein-Lichtenstein. Auf dem weithin sichtbaren Burgberg liegen 3 Hoehenburgen nebeneinander; die oestliche fast intakt erhalten mit starkem Torbau. Rom. Reste (12.-13. Jh.) enthaelt besonders die westl. Burg; die uebrigen Bauten got. und spaeter. _LICHTENTANNE._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld. *Dorf-K.*, wesentlich 18. Jh.; der 8eckige Turm ueber dem spgot. polyg. Chor. -- Rest eines _Schnitzaltars_ um 1500 aus einer "sehr guten oberfraenkischen Schule". _LICHTENWALDE._ K. Sachsen AH Floeha. *Schloss.* Aus dem rom. Bau ein _Tympanon_, Kampf eines Loewen mit einem Drachen, grossartig stilisiert. -- Grosser Neubau fuer Graf v. Watzdorf, 1722-26; hoechst stattliche Anlage bei einfacher Formbehandlung; beruehmter, gut erhaltener Garten. _LIEBENGRUeN._ Pr. Sachsen Kr. Ziegenrueck. *Dorf-K.* 1718, das quadr. Altarhaus mit Turm auf ma. Grundlage. Die Malereien an Decke und Emporen Proben einer tiefstehenden doerflichen Kunst. -- _Bauernhaeuser_ in Blockverband. _LIEBENSTEIN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Burgruine.* Got. Palas in 3 Geschossen grossenteils erhalten. *Kirche* 1822 nach Idee eines antiken Theaters. _LIEBENWERDA._ Pr. Sachsen Kreisstadt. *Nikolai-K*. Weitraeumige Saal-K. (ursp. got. 3sch. Hallenkirche). Turm neu (1903). _Taufstein_ 1671. *Rathaus* 1800. -- *Schloss*. Vom got. Bau der maechtige Torturm (Lubwort) erhalten, quadr. mit rundem Aufsatz. -- _Amtsgericht_ 1579 und 1766. _LIEBSTADT._ K. Sachsen AH Pirna. *Stadt-K.* bez. 1499. 1sch. mit 8Eck-Chor; Holzdecke 1577. Die Portale aehnlich denen der Stadt-K. zu Pirna. -- _Altargemaelde_ aus 15. Jh. (nicht _Dirk Bouts_) mit Umrahmung von 1673. -- _Ikon. Grabstein_ des Rudolf v. Buenau {~DAGGER~} 1615; des Pfarrers Jos. Simon {~DAGGER~} 1618 (vielleicht vom Meister des Kademannschen Epitaphs in Pirna). *Schloss Kukukstein*. Malerisch ueber der Stadt gelegen. Im Ma. Besitz der Burggrafen von Dohna. Der untere Teil auf alten Substruktionen nach 1402, der obere 16. Jh. Das Innere 1726 ausgebaut. Gute Glasgemaelde. Portraets u. a. von _A. Graff_. _LIEBSTEDT._ Sachsen-Weimar VB Weimar. *Schloss* (ehemals Komturei des Deutschordens). Was sich an Kunstformen erhalten hat, gehoert der spaetesten Gotik mit Hinneigung zur Renss. _LIMBACH._ UFranken BA Hassfurt. *Wallfahrts-K*. Grosser Bar.Bau 1751-55. 1sch. mit Stichkappengwb. und ringsumlaufenden flachen Emporen. Nach Entwurf von _Balth. Neumann_. Bedeutende Raumdisposition, Behandlung trocken, Stuckdekoration sparsam. Grossartiger Hochaltar von _P. Wagner_, um die freistehende Mensa eine 1/2kreisfoermige Saeulenstellung mit Baldachin. Gnadenbild. _Madonna_ E. 15. Jh. _Pietas_ A. 15. Jh. -- Huebsche, charakteristische Dorfstrasse. _LINDENHART._ OFranken BA Pepnitz. *Pfarr-K.* Chor got., uebrigens 1684. _LINDENTAL._ K. Sachsen AH Leipzig. Stattliche Dorf-K. 1710. [Reste eines hervorragenden _Schnitzaltars_ um 1510, jetzt im Altert.-Ver. in Dresden.] _LINDEWERRA._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* (kath.) 1738. Spgot. _Schnitzaltar_ mit Fluegelgemaelden. _LINDFLUR._ UFranken BA Wuerzburg. Evang. K. 1596, rest. 1782. -- _Epit. Wolfskeel_ 1562, das Ehepaar symmetrisch kniend vor dem Kruzifix, gut angeordnet und kraftvoll im Ausdruck; wohl vom Meister des Zobeldenkmals von 1558 im Wuerzburger Dom. _LIPPERSDORF._ Sachsen-Altenburg LA Roda. *Dorf-K.* 1630. Decke im Chor und Lhs. 1718 von _Michael Zanck_ ausgemalt, 55 Szenen aus dem Alten und Neuen Testament in kleinen quadr. Feldern. _LIPPOLDSBERG._ RB Cassel Kr. Hofgeismar. *Kirche* des ehem. *Benedikt.-Nonnen-Klst*. Rom. 2. H. 12. Jh. Gwb.Basilika auf kreuzf. Gr. Chor 3sch. mit 3 Apsiden. Gebundenes System, im Chor 1, im Sch. 3 Doppeljoche. Den Raum zwischen dem WTurm und dem ersten Doppeljoch des Msch. nimmt die Nonnenempore ein. Die WJoche der Ssch. haben ein Obergeschoss, das durch eine kleine Tuer mit der Nonnenempore in Verbindung steht. Die Arkaden des Schiffes werden von Pfll., die Empore von Sll. getragen. Alle Gwbb. graetig, verstaerkt durch rck. Quer- und Schildgurten. Nur die Hauptpfll. und nur deren Mschiffsseite mit Vorlagen, kraeftig rck., versehen, welche die 1/2kr. Schildbgg. aufnehmen. Die Quergurten ruhen auf Auskragungen. Die Zwischenpfll. an den Ecken ausgekehlt und mit duennen eingelegten Saeulchen; der sonst ungegliederte Arkadenbogen leicht abgefast. Das ganze System zeigt den Gewoelbebau in einer noch sehr befangenen Auffassung. Sehr schlicht das Aeussere, ohne Bg.Friese und Lisenen. Das groesste Portal im suedl. Ssch. Sein gerader Sturz, an dessen beiden Seiten die Wuelste der Sockelgliederung mit kleinen Wuerfelknaeufen endigen, ist sehr eigentuemlich mit vertieften Kreisen und uebereck gestellten Quadraten verziert. -- _Taufstein_ rom., sehr reich, besetzt mit 6 halbrunden Tuermchen, in denen Figg. stehen, dazwischen figuerliche Reliefs; stark verwittert. _LIPTITZ._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* 1560. Flachgedecktes, nach O aus 8Eck geschlossenes Schiff. -- Denkmaeler des Hans und Dietrich v. Gruenrode A. 17. Jh., Portraetfiguren von tuechtiger Charakteristik. _LISBERG._ OFranken BA Bamberg II. *Burg.* Gilt fuer eine der aeltesten in Franken. _LISSEN._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels. *Pfarr-K.*, im Ma. mit einem kleinen Moenchskonvent verbunden, verstuemmelte kleine got. Basilika. _LITZENDORF._ OFranken BA Bamberg. *Pfarr-K.* 1715-1718 von _L. Dientzenhofer_. Saalbau. Die SSeite als Hauptschauseite; Pilaster und Gebaelk dorisch; in der Mitte das in dieser Verwendung originelle Motiv einer grossen durchgehenden Nische, in welcher das Portal. _LOeBAU._ K. Sachsen Amtshauptstadt. *Nikolai-K*. 1513 ff. Unregelmaessige Hallenkirche, im 18. Jh. stark veraendert, rest. 1884. -- Die reizvolle Inneneinrichtung fiel der Rest. zum Opfer. [Schnitzaltar ins Mus. zu Bautzen, die Denkmaeler in das Rathaus uebergefuehrt.] *Johannis-K*. (Franziskaner). Spgot. Backsteinbau, oft rest. 1sch. Lhs., gestreckter Chor, seitlich von diesem schlanker Turm mit zierlicher 8eck. Kroenung. *H. Geist-K*. Einfacher Saalbau, spgot. mit bar. Veraenderungen. Die Sakristei hat die von der Meissener Albrechtsburg bekannten tiefausgehoehlten Kappen. *Kirchhof* der abgebrochenen Frauen-K. Gruefte und Denkmaeler des 18. Jh. *Rathaus.* Anstaendiger Bar.Bau nach 1711, Benutzung aelterer Mauerteile. -- *Wohnhaeuser* des 18. Jh. _LOBEDA._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Stadt-K.* spgot. Chor mit Netzgwb., Lhs. mit Holztonne 1622. -- Got. _Kirchenstuehle_; _Lesepult_ 1622; _Kanzel_ 1556; sitzende _Madonnenstatue_ spgot. In der Turmhalle spgot. _Wandgemaelde_. _Grabstein_ renss. *Schloss* (sog. untere Lobdaburg, 15.-17. Jh.), unbedeutend. _LOBENSTEIN._ Reuss j. L. LA Schleiz. *Fuerstl. Schloss,* A. 18. Jh., ganz einfach. _LOeBICHAU._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg. *Schloss* fuer Herzogin Dorothea von Kurland 1798, gutes Beispiel des neuklassischen Stils; die Einrichtung aus der Zeit der Befreiungskriege in seltener Einheitlichkeit erhalten. _LOeBSTEDT._ Sachsen-Weimar. VB Apolda. *Dorf-K.* Chor got., Sonstiges 1616 und 1712. Kanzelbau ueber dem Altar. -- _Schnitzaltar_ A. 16. Jh., gehoert zu den besseren. -- Bmkw. rom. _Altarleuchter_. _LOCKWITZ._ K. Sachsen AH Dresden-A. *Dorf-K.* Massgebender Umbau 1670. In 3/8 geschlossener Saal mit 2geschossiger Empore, Kanzel und Altar aus derselben Zeit. Das Ganze ein bezeichnendes Stilbild. Schoener _Kelch_ 1. H. 16. Jh. _LODERSLEBEN._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* 1518. Herrschaftsstuehle (im Chor) und Altarbau Musterstuecke ueppigen Barocks. _LOeFFELSTEIG._ UFranken BA Schweinfurt. *Dorf-K.* 1732 im _Greising_'schen Typus. _LOHMEN._ K. Sachsen AH Pirna. *Stadt-K.* 1786. Aus der Schule _G. Baehrs_. Gr. 8eckig mit verlaengerter westoestl. Achse; chorlos; Kanzel an der suedl. Langseite, an der noerdl. der ausgebaute Turm. -- 3 Gemaelde des alten Fluegelaltars 1575. -- *Schloss* 1524. _LOHR._ UFranken BAmtsstadt. *Pfarr-K.* Von der aelteren rom. K. erhalten nur die Sakristei und ein merkwuerdiges dekoratives Bruchstueck, Arkatur mit Kleebogen, eingemauert an der noerdl. Seitenwand. -- Im uebrigen got. Umbau, im Msch. die Arkaden rundbg. auf got. ueberarbeiteten Pfeilern, 6 Achsen, Decke flach. Sschiffe 1488 (Inschr.). Der Turm (W) von 1496, stattlich, auch im Stadtbilde von Wirkung. Der Chor war Grabgelege der 1559 ausgestorbenen Grafen v. Rieneck; 11 meist ansehnliche _Bildnissteine_ sind noch vorhanden; hervorzuheben der des Thomas v. R. {~DAGGER~} 1431. Gut sind auch Reinhard {~DAGGER~} 1518 und Agnes {~DAGGER~} 1519. Die Tafel fuer Philipp v. R. {~DAGGER~} 1559 von P. Dell d. J. Die Lehnsleute und Beamten haben ihre Epitaphe im Schiff; die besten die der Elisabeth v. Lauter 1543, Friedrich v. Kerpen 1629 in der Richtung des M. Kern. -- _Taufstein_ 1488. *Rathaus.* 1601. Got. und renss. Formen noch sehr naiv gemischt. Im Erdgeschoss ringsum grosse (ursp. offene) Blendarkaden, die Pfll. in ganz ma. Weise aus lebhaftem Wechsel von Hohlkehlen und Rundstaeben. Die beiden Obergeschosse modern umgestaltet; regelmaessig verteilte breite 2teilige Fenster mit got. Profilierung. Die Treppe in einem vorgebauten polyg. Turm. Im Innern Vorplaetze und Saele mit renss. Decken. *Kurmainzisches Schloss,* jetzt kgl. Bezirksamt, mehrere schlanke Rundtuerme zu einer originellen Gruppe verbunden, Nordfluegel 1561, Suedbau 17. Jh. Maechtiger *Stadtturm* mit grossem Gusserker (14. Jh.). _LOHRA._ RB Cassel Kr. Marburg. *Pfarr-K.* Uebergangsstil 1. H. 13. Jh. Gewoelbte Pfl.Basilika ohne Qsch. und Turm. Chor rck. Im Chor und Msch. spitzbg. Rippengwbb. Die Gwbb. der Ssch., wie Arkaden und Fenster rundbg. Bmkw. Orgel 1695. _LOHRA._ RB Erfurt Kr. Hohenstein. Bedeutende Burgruine. Ziemlich gut erhalten die rom. *Doppelkapelle*. Im Erdgeschoss tragen 4 Sll., davon 2 mit gewundener Kannelierung, 3x3 graetige, zwischen Gurten eingespannte Kreuzgwbb. Obergeschoss flachgedeckt; Altarhaus quadr. _LOHRHAUPTEN._ RB Cassel Kr. Gelnhausen. *Dorf-K.*, einfacher Saal von 1765, an die NSeite lehnt sich der ma. Turm (vgl. Woelfersheim), in dessen Erdgeschoss ehemals der Chor; die Fenster der Glockenstube mit frgot. (?) Teilung. _LOMMATZSCH._ K. Sachsen AH Meissen. *Pfarr-K.* Lhs. 1504-14 von _Peter Ubrich_ von Pirna; als 3sch. Hallenkirche geplant, doch nur mit Holzdecke ausgefuehrt, neuerdings gewoelbt. Ein sonderbares, kuenstlerisch nicht reizloses Bild gewaehrt der WBau; ein frgot. rck. Turm 14,3 m br., nur halb so tief, ohne Eingang (das jetzige Portal modern), wurde von Ubrich erhoeht, um das steile Dach der Hallenkirche zu maskieren; abgewalmtes Satteldach, mit einer Gruppe von 3 Spitzhelmen bekroent. _LOMNITZ._ K. Sachsen AH Dresden-N. *Dorf-K.* neu, spgot. _Schnitzaltar_. _LONNEWITZ._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* Kleine rom. Anlage wie Laas. -- Baeurischer _Fluegelaltar_ um 1510. _LORENZKIRCH._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* Rom. Anlage wie in Laas und Lonnewitz, doch etwas groesser als diese. An der Apsis Spuren eines Bogenfrieses: alle sonstigen Formen sind juengere Umgestaltungen. -- _Denkmaeler_ des 17. Jh. _LOSCHWITZ._ K. Sachsen AH Dresden-N. *Kirche* 1705 von _George Baehr_, veraendert 1848. -- Flachgedeckter Saal in laenglichem 8Eck, umlaufende Emporen, Kanzel-Altar, Mansarddach mit Dachreiter, Formen sehr einfach. -- Mehrere _Gedaechtnistafeln_ in Bronze. -- Charakteristische *Wohnhaeuser* E. 18. und A. 19. Jh. _LOeSSEN._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg. *Dorf-K.* mit angebl. wertvollem, doch schlecht erhaltenem Gemaelde, bez. 1522 _J. L._ _LOeSSNITZ._ K. Sachsen AH Schwarzenberg. *Rathaus* 1606. _LUeCKENDORF._ K. Sachsen AH Zittau. *Pfarr-K.* 1690. _LUDWIGSCHORGAST._ OFranken BA Stadtsteinach. *Pfarr-K.* Der eingezogene quadr. Chor frgot., Lhs. spgot. Hallenkirche, aehnlich denen zu Marktschorgast und Kupferberg. -- Schoener messingner _Kronleuchter_ 1697. _LUDWIGSTADT._ OFranken BA Teuschnitz. *Pfarr-K.* 18. Jh., aeltere Grabsteine. *Marien-Kap.* (profaniert) frrom. Bruchsteinbau, rund mit 8 halbrunden Exedren. Die Anlage aehnelt der Kap. auf dem Marienberg in Wuerzburg und der karoling. Pfalzkap. in Altoetting. Zur genaueren Altersbestimmung fehlen die Grundlagen. _LUDWIGSTEIN._ RB Cassel Kr. Witzenhausen. *Burg.* Nicht bedeutend, doch gut erhalten. _LUGAU._ K. Sachsen AH Chemnitz. *Kirche* neu. Bmkw. Reste von _Plastik_ des fr. 16. Jh. Darunter ein grosses Altarwerk bez. 1516, schon mit Fruchtschnueren der Renss. _LUNGWITZ._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde. Wohlerhaltener *Landsitz* aus M. 16. Jh. 2 Fluegel im rechten Winkel, Treppenturm, zahlreiche Giebel ergeben hoechst malerische Gruppe bei einfacher Behandlung des Einzelnen. _LUPPA._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* Rom. flachgedeckte Anlage der gewoehnlichen Art, doch von stattlichen Abmessungen; WTurm schmal rck. in gleicher Breite mit dem Sch. _LUSAN._ Reuss j. L. LA Gera. *Dorf-K.* Quadr. Chor mit 1/2-kr. Apsis romanisierend frgot., 1sch. Lhs. M. 16. Jh. _LUeTZEN._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg. *Stadt-K.* bez. 1488; 3sch., jetzt ohne Gwb. _M_ _MACHERN._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.* spgot. 1615. -- Zahlreiche _Denkmaeler_, meist der Familie v. Lindenau. *Schloss* 16.-18. Jh. Im Park (seit 1760) ein dorischer "Tempel der Hygieia" und eine "Ritterburg", in welche manche alte Bruchstuecke eingebaut sind. _MAGDALA._ Sachsen-Weimar VB Weimar. *Dorf-K.* des 14. Jh., grosse 1sch. Anlage, oft veraendert. -- Mehrere _Gedenktafeln_ aus 17. Jh. _Kanzelbau_ 1739. *Rathaus* mit schoenem renss. Portal 1571. _MAIBACH._ UFranken BA Schweinfurt. *Dorf-K.* nachgot. 1613-1617. Hochaltar klassiz. um 1780. Nebenaltaere schweres Rok. um 1750. _MAIDBRONN._ UFranken BA Wuerzburg. Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst*. Gegr. 1232, im Bauernkrieg beschaedigt und noch im 16. Jh. aufgeloest. Der vorhandene, ziemlich kleine Bau frgot. E. 13. Jh. Am besten erhalten der platt geschl. rck. Chor. Ueber dem WBau mit flacher Nonnenempore ein kleiner Turm, eine fraenkische Eigentuemlichkeit der Cisterc.-Nonnen-K. (vgl. Himmelpforten bei Wuerzburg). -- Auf dem bar. steinernen Hochaltar _Steinrelief_ der Beweinung von _Riemenschneider_, nach 1520. Die Grabsteine liegen noch groesstenteils im Pflaster des Lhs. _MAIENLUFT._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. Von der 1444 zerstoerten *Burg* ist der sehr hohe Bergfried aus Quadersteinen gut erhalten. _MAINBERG._ UFranken BA Schweinfurt. *Dorf-K.* um 1486. 5/8 Chor mit Holzgwb., Lhs. teils gleichzeitig, teils 1686. Einrichtung spgot. und bar. *Schloss* (ehem. Hennebergisch). Grosse giebelreiche Anlage um rechteck. Binnenhof. Nordtrakt um 1485-89, die uebrigen Teile 16. Jh. mit Veraenderungen im 18. und 19. Jh. In der netzgewoelbten spgot. Kapelle drei _weibl. Heilige_, Stein, E. 15. Jh. Auf der Terrasse _Steinfig_. der Katharina v. Henneberg E. 15. Jh. und _Grabstein_ des Wilh. v. H. {~DAGGER~} 1534. _Kacheloefen_ 17. Jh. -- Stattlicher _Pflegamtshof_ um 1700 in der Art _Greisings_. _MAINBERNHEIM._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K.* 1732, Turm (N) in den unteren Geschossen 13. Jh. -- Gutes _Kreuzigungsrelief_ 1498. Altertuemliches Stadtbild, auch im einzelnen bmkw. *Wohnhaeuser* (Herrenstr. no 87 praechtiger Hof mit Holzgalerien) und vollstaendig erhaltene *Befestigung* (21 Tuerme, teils halb-, teils vollrund). Am Obertor die Barockkroenung um ihres trefflich gefuehrten Umrisses willen zu beachten. Vor der Stadt Friedhof mit Renss. Portal von 1546 und steinerner Freikanzel von 1816. _MAINROT._ OFranken BA Lichtenfels. *Kirche* 1680 in gutem deutschem Barock unter Einfluss der gleichzeitigen Bamberger Architektur. *Rathaus* 1733. Mehrere *Haeuser* in gut erhaltener Holzarchit. 17. und 18. Jh. _MAINSONDHEIM._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K.* nachgot. 1583. -- _Altaere_ um 1700, gute Kanzel mit Evangelistenreliefs, Stein, um 1583; ebenso der _Taufstein_. -- 4 Bechtolsheimsche _Grabmaeler_ 18. Jh. *Schloss* (seit 18. Jh. Frhr. v. Mauchenheim gen. Bechtolsheim, vorher Fuchs v. Dornheim). Sehr stattliche spgot. Anlage um 3eck. Innenhof, ausgebaut um 1727. Mehrere Zimmer mit schwerer Stuckdekoration bez. _H_ 1628. _MAINSTOCKHEIM._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K.* 1717 mit got. Turm. *Ebracher Klosterhof*. Schlossartige Anlage von 1624. Rck. mit Ecktuermen, reichgegliederte Renss.Giebel. Grossartige Podesttreppe, vierarmig um 4 freistehende Pfll., gotisierende Masswerkbruestungen, zu oberst Rundbgg. Halle mit jon. Sll. -- In mehreren architektonisch reich durchgefuehrten Terrassen geht der Hof in den Garten ueber, Anlage 1727, jetzt wuest. _MALITZSCHKENDORF._ Pr. Sachsen Kr. Schweinitz. *Dorf-K.* got. um 1300, Granitquaderbau. _MALSCHWITZ._ K. Sachsen AH Bautzen. *Dorf-K.* 1716. Feiner, zierlicher Kanzelaltar. -- Buergerliche _Grabdenkmaeler_ des 17. und besonders 18. Jh. in betraechtlicher Menge. _MANGERSREUTH._ OFranken BA Kulmbach. Wallfahrtskap. 1491 (Inschr.). _MANNSTEDT._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* wesentlich 1744; hoelzernes Tonnengwb., Emporen in 3 Raengen. Kanzelaltar. _MANSFELD._ Pr. Sachsen Kreisstadt. M. ist Name fuer drei getrennte Orte: 1. Schloss-M., 2. Tal-M. (Stadt), 3. Kloster-M. (Dorf). *S. Georg*. Der oblonge WTurm in der Anlage und einigen formierten Details rom.; das 1sch. Lhs. und der polyg. Chor spgot. -- 2 _Schnitzaltaere_; eherne _Grabplatte_ des Grafen Reinhard v. Mansfeld {~DAGGER~} 1569; _Wandgrab_ 1572; ein _zweites_, prunkvolleres 1712; _Tafel_ mit dem Bildnis M. Luthers 1540. *Schloss.* Schon im 11. Jh. vorhanden; die Abb. bei Merian zeigt einen grossen Gebaeudekomplex mit starken Mauern und Bastionen; jetzt Gemisch von Ruinen und modernen Wohngeb. -- Gr. im Inv. Pr. Sachsen. -- Eine stattliche Anlage, etwa um 1400, die Schlosskap. _Sakramentsnische_ mit umfaenglicher, einem Altarbau aehnlicher Umrahmung, Holzschnitzerei der Renss. _Taufstein_ 1522. Schoenes _Epitaph_ 1525, dem _Backofenschueler_ des Hallenser Doms nahestehend. -- Zwei Tueren zum Felsenkeller mit derb launigen Reliefs in den Bogenfeldern, Gott Bacchus und eine Zechgesellschaft; um 1530. *Kloster-K*. Anlage des 11. Jh., jetzt Halbruine. Regelmaessige Kreuzbasilika; im Lhs., das als Summe von 2 Quadraten erscheint, Stuetzenwechsel. Wuerfelkapitelle, Bogenfriese, alles aehnlich den Kirchen des Nordharzes. _MARBACH._ K. Sachsen AH Doebeln. *Dorf-K.* 1770. Breiter WTurm M. 13. Jh., glatte, torlose Mauermasse, oben frgot. Schalloeffnungen in 1 : 2 Achsen. [_Schnitzaltar_ im Altert.-Ver. Dresden.] _MARBURG._ RB Cassel Kreisstadt. Elisabeth-K. Gegruendet 14. Aug. 1235 als K. der Deutschordensniederlassung und zugleich als Wallfahrts-K. zu Ehren der h. Elisabeth {~DAGGER~} 1231. Die Franziskaner-Kap., in welcher deren Grab stand, musste dem Neubau weichen; sie lag im Bereich des jetzigen noerdl. Querarms. -- Neben der Liebfrauen-K. in Trier ist die Elisabeth-K. der frueheste Bau Deutschlands in einheitlicher und abgeklaert gotischer Gedankenentwicklung. Die in juengster Zeit fuer Wetzlar und Haina erhobenen Prioritaetsansprueche haben keinen genuegend festen Grund. Jedenfalls hat der Meister seine Kunstanschauungen nicht dort, sondern in Frankreich selbst sich erworben, (in Soissons, Reims u. Cambray) wodurch er zugleich in nahe Schulverwandtschaft mit dem Meister der Trierer Liebfrauen-K. tritt. Die Art, wie er den neuen Stil anwendet, ist sehr selbstaendig. Der Sondercharakter des Planes besteht in der Verbindung eines im Hallensystem aufgebauten Langhauses mit einem streng zentralisierenden Ostbau. Das Problem des Zusammenschlusses dieser beiden Bestandteile ist jedoch nicht vollkommen harmonisch geloest. Von der Vierung ausgehend, entwickeln sich der Chor und die Kreuzarme genau symmetrisch; jeder dieser Teile hat 1 schmales Rechteckjoch, dann ein Halbjoch, an das sich, mit gemeinschaftlichem Schlussstein, ein halbes 10Eck anschliesst. Das Lhs. hat 6 Joche, den durch die Ostpartie vorgezeichneten Abmessungen entsprechend. Dadurch entstehen, abweichend von den westfaelischen Hallenanlagen, fuer die Sschiffe sehr schmale Joche und enger Querschnitt. Eine weitere Folge ist, dass die Sschiffgewoelbe wie auch die Scheidboegen gegen das Msch. bedeutend gestelzt werden mussten, um die gewollte Gleiche der Scheitelhoehe zu erreichen (formal eine empfindliche Haerte, die von nun ab auf laengere Zeit in der hessischen Schule die Regel blieb). Die Waende des Chors und Qsch. sind in 2 Fenstergeschosse geteilt (nach dem Vorbild von St. Leger in Soissons und St. Yved in Braisne) und diese Anordnung dann auch auf das Lhs. uebertragen, wo sie mit dem Hallensystem in Widerspruch tritt. Die Fenster sind in beiden Reihen von gleicher Groesse und Form und dank der Abwesenheit von Sschiffsdaechern von geringem Abstand, so dass die Aufloesung der Wand schon weit gediehen ist. Das Masswerk ganz einfach, grosser von 2 Spitzbgg. getragener Kreis, bei kraeftigem Profil von trefflicher Wirkung. Die Pfll. kreisrund mit 4 Diensten besetzt, im Durchmesser gut zur Hoehe gestimmt, weniger gut zu den sehr eng genommenen Arkadenoeffnungen, wie denn ueberhaupt das Lhs. im Verhaeltnis zu der hohen Raumschoenheit der Zentralpartie einen unfreien Eindruck macht. -- Das Aeussere ergibt sich in seiner Gliederung unmittelbar aus dem Innenbau, doch stoert hier nichts mehr die Harmonie; die Komposition ist in hohem Grade klar, die Formensprache voll schlichter Kraft; sie beschraenkt sich, wie im Gegensatz zum rom. Stil zu beachten ist, streng auf tektonische Formelemente; freies Ornament, wesentlich Laubwerk, kommt nur an den Portalen vor. Die Strebepfll. steigen senkrecht auf, um erst in der Hoehe der oberen Fensterboegen einen starken Ruecksprung zu machen; Wasserschlaege, entsprechend den Hauptteilungen des Fenstersystems, gliedern sie; ihr oberer Abschluss ist wagerecht, mit dem Kranzgesimse verkroepft, so dass sich Raum zur Anlage von Wasserkesseln ergab, die ihren Inhalt durch einfache Speier entladen. Besonders wuchtig sind die Gesimse geraten, nicht nur das Kranzgesims, sondern auch die beiden Kaffgesimse; letztere vermoegen dadurch zugleich als Umgaenge (80 cm br.) zu dienen und es haben demgemaess die Strebepfll. Durchlaesse erhalten. -- Trotz der nur mittelgrossen Abmessungen (innere L. ohne Turmhalle 56 m, Br. des Langhauses 21,55, Querschiff 39, H. der Gewoelbe 20,2) die Baufuehrung langsam. Der noerdl. Kreuzarm beg. 1249, die zwei ersten Joche (von O gerechnet) beg. 1255, das Langhaus und der Unterbau der Tuerme bis zum ersten Gesims beendigt 1270, Woelbung der OTeile und feierliche Hauptweihe 1283. Fortfuehrung und Vollendung der Tuerme 1314-60. In den Stilformen bis E. 13. Jh. wenig Wandel. Dagegen koennen wegen der Einheitlichkeit des Planes Zweifel nicht unterdrueckt werden. Mehreres spraeche dafuer, dass ursp. ein Zentralbau geplant war: die Herrschaft der aelteren Ritterorden, die Bestimmung als Grabkirche, der Schulzusammenhang mit Trier, die sehr erkennbaren Unsicherheiten im Anschluss der OTeile an die WTeile, besonders zwischen dem ersten und zweiten Joch. Wenn auch der OBau dem Bau in Haina m. E. vorangeht, so duerfte doch die Idee der Hallen-K. von dort entlehnt sein. -- Die Fassade ist sehr einfach gehalten, wesentlich auf die ausdrucksvolle und harmonische Fuehrung der grossen Linien vertrauend. Wenig stimmt nur das von der Coelner Schule beeinflusste grosse mittlere Prachtfenster, noch weniger der ueberreich geschmueckte westl. Staffelgiebel. Das WPortal gehoert wohl der Bauzeit kurz nach 1270. Es ist besonders zu beachten, als eine von franzoesischen Vorbildern unabhaengige, die rom. Portalidee in got. Formen uebersetzende Loesung. Die Portale der Langseiten (um 1255) noch rundbg. -- Die Rest. M. 19. Jh. ist ohne feineres Stilgefuehl durchgefuehrt und hat manche baugeschichtlich wichtige Einzelzuege verwischt. Ihr gehoert u. a. der Dachreiter aus Zinkguss ueber der Vierung, an Stelle eines einfachen aelteren, und die Umgestaltung der Daecher. _Ausstattung_. Sie ist von seltener Vollstaendigkeit und Stileinheit. -- _Mausoleum der h. Elisabeth_ im noerdl. Kreuzfluegel. Der das Grab uebersteigende steinerne Baldachin ist wohl erst um 1290 hierher versetzt und stand vermutlich frueher ueber dem Hochaltar. Das _Gemaelde_ der Rueckwand (Tod der Elisabeth) durch Uebermalung des 19. Jh. entwertet. Der _Sarkophag_ jetzt in der Sakristei, an der Vorderseite des Untersatzes _Relief_. -- _Hochaltar_ um 1290, in der Entwicklungsgeschichte des Altars ein wichtiges Dokument. Hinter der aus Steinplatten zusammengefuegten Mensa erhebt sich eine Retabelwand; sie enthaelt 3 gleich hohe Nischen, darueber Wimperge und Fialen, letztere schon uebereck gestellt; das Ornament von vollendetster Meisselarbeit; in den Nischen je 3 Statuetten; es scheint, dass die Nischen ursp. durch auf- und niederschiebbare Holztafeln, welche bemalt zu denken sind, verschlossen werden konnten; an der Rueckwand Ansaetze zu einem nicht ausgefuehrten Kreuzgwb., welches vermutlich den metallenen Reliquienschrein tragen sollte. -- 4 _Seitenaltaere_ an den oestl. Querschiffswaenden; Katharinen- und Elisabeth-Altar im NFluegel, Johannes- und Martins-Altar im SFluegel. Im 13. Jh. gestiftet, scheint ihr Retabelschmuck nicht zur Ausfuehrung gekommen zu sein. Jetzt tragen sie mit Schnitzwerk gefuellte Schreine, auf den bemalten Fluegeln bez. 1511, 1512, 1514. -- _Lettner_ unter dem westl. Vierungsbg. um 1330-40. An ihm ist vieles erneuert und veraendert, namentlich die Mittelpartie ueber dem Laien-(Kreuz-)Altar, welche ursp. auf das Weltgericht bezuegliche Figg. enthielt Der jetzt aus der Mitte aufsteigende hoelzerne Bogen aus E. 13. Jh. gehoerte zum alten _Kreuzaltar_; neben ihm ursp. die jetzt in die Sschiffe verwiesenen _Kredenztische_. Von Interesse die kleine Emporbuehne an der Rueckseite (welche 1860 den Restaurator Lange verleitet hat, nach dem Schiff zu eine Predigtkanzel auszubilden). -- An der SSeite des Chors _Celebrantenstuhl_ 2. H. 14. Jh., in Holz den Formen des Steinstils nachgehend. Die reizende _Statue der h. Elisabeth_ aus sp. 15. Jh., die Nebenfigg. neu. -- Hinter dem Hochaltar _Piscina_. -- An der NSeite _Wandtabernakel_ aus 15. Jh. -- Unter der Vierung die _Chorstuehle __ __ der Ritter_, einfach, E. 13. Jh. -- _Grabdenkmaeler_. Die Mehrzahl im suedl. Kreuzfluegel ("Landgrafenchor") vereinigt, Aufstellung nicht ursp., die Tumben ganz oder ueberwiegend neu. I. oestl. Reihe: 1. Konrad von Thueringen, Deutschordensmeister {~DAGGER~} 1241, Ausfuehrung juenger; 2. Aleydis {~DAGGER~} nach 1333 und ihr kleiner Sohn; 3. Heinrich {~DAGGER~} 1308 (frueher irrig fuer eine Frau gehalten!) und sein Sohn Heinrich {~DAGGER~} nach 1297; 4. Johannes {~DAGGER~} 1311; 5. Ludwig I. {~DAGGER~} 1458, ausgefuehrt 1471. II. Westl. Reihe: 6. Ludwig II. {~DAGGER~} 1471, ausgefuehrt 1478, und Mechthild 1495; 7. Heinrich III. {~DAGGER~} 1484; 8. Wilhelm II. {~DAGGER~} 1509, unter der von Arkaden getragenen Platte der von Schlangen benagte Leichnam; 9. Heinrich und Elisabeth, Kinder Hermanns des Gelehrten. Am Chorschluss Margarethe von Nuernberg. Die kuenstlerisch bedeutendsten sind Nr. 3 und 4, ausgefuehrt ca. 1315-30 von demselben ausgezeichneten, in Frankreich gebildeten Meister, dem das Stifterdenkmal in Cappenberg (Westfalen) und das Ravensbergdenkmal in Bielefeld gehoert. Zu beachten ist, dass Landgraf Otto, in dessen Zeit die Ausfuehrung faellt, die Tochter des in Bielefeld bestatteten Grafen von Ravensberg zur Gemahlin hatte. -- Die an der Wand aufgestellten Grabsteine ohne Bedeutung. -- Von den in diesem Bauteil aufgehaengten Trauerschilden, Wappen, Fahnen ist nur ein kleiner Teil erhalten; bmkw. die _Schilde_ Konrads und Heinrichs aus 13. Jh. -- Im noerdl. Kreuzfluegel 3 gravierte und niellierte _Platten_ des Hans von Doernberg und seiner zwei Frauen, E. 15. Jh. -- Ornamentale _Gewoelbemalerei_ im Chor spgot. -- _Glasmalerei_. Jetzt nur in den Chorfenstern zusammengestellt aus den Teilen einer urspruenglich groesseren Folge. Das nordoestl. und suedoestl. Fenster der oberen Reihe 2. V. 14. Jh. Alles uebrige noch 13. Jh. Genauere Zeitbestimmung nicht leicht. Haseloff entschied sich fuer Beginn bald nach 1249. Der Stil wuerde dieser Datierung nicht widersprechen, allein es ist sehr fraglich, ob die Baufuehrung damals schon weit genug vorbereitet war. Sicher ist aber der Stilcharakter unfranzoesisch, aus der byzantinisierenden Epoche der deutschen Monumentalmalerei zu erklaeren. Kunstwert vom Besten. Ikonographisch besonders interessant die Szenen aus dem Leben der h. Elisabeth. -- _Schrein der h. Elisabeth_ in der Sakristei, rck. Kasten mit steilem Dach, Material vergoldetes Kupfer, Statuetten Christi, Maria, der hl. Elisabeth u. der zwoelf Apostel, am Dach Reliefs aus dem Leben der hl. Elisabeth, der Schmuck der Perlen und Edelsteine von den Franzosen 1810 gestohlen; zu den allervorzueglichsten Exemplaren der Gattung gehoerend. _Kruzifix_ auf dem Kirchhof suedl. vom Chor 16. Jh. *Dominikaner-K*. (Universitaets-K.) A. 14. Jh. Unsymmetrische Hallenkirche, Rundpfll. mit runden Gesimsen, flache Decke. Die Strebepfll. an der SSeite wegen des anstossenden Kreuzgangs nach innen gezogen. Der gestreckte aus 8 Eck geschlossene Chor hoeher als das Sch. *Barfuesser-Klst*. zur Bibliothek umgebaut. *Karner* bei der Pfarr-K. Gr. Rck. Im Erdgeschoss 2 frgot. Kreuzgwbb. Das hoehere Obergeschoss, eine ursp. flachgedeckte Kap., 1684 als Pfarrwohnung umgestaltet. *S. Kilians-Kap*. 1sch. rom. Gwb.-Bau, 1584 als Speicher eingerichtet, jezt Schule. *Kugel-K.* Gest. 1477 fuer die Brueder vom gemeinsamen Leben, gew. 1482. 1sch. mit 7 Joch und Schluss aus 8 Eck. Reiches Netzgwb. mit ursp. Bemalung. Grosses Sakramentstabernakel um 1482 (von gleicher Hand wie das Fritzlarer). -- Das Fraterhaus rck. mit 3 Stockwerken, einfach spgot. *Gottesacker-Kap. S. Michael*. Einfach frgot. *Luth. Marien-Pfarr-K*. Chor gew. 1297, Sch. gew. 1356, Turm 1447-1473. Hallenkirche mit gestrecktem aus 8 Eck geschlossenem Chor. Letzterer hat nach innen gezogene, keilfoermige, an der Stirn mit starken Diensten besetzte Strebepfll. Die Fenster in juengerer Zeit ueberarbeitet. Das Aeussere des Lhs. verhaeltnismaessig reich. Im S ein Doppelportal, das mit dem darueber befindlichen 6teiligen Fenster ein Ganzes bildet. Die Streben mit Blenden und Kragsteinen fuer (jetzt fehlende) Statuen. Das Dachsims reich gegliedert. Der Turm hat maechtige ins Kreuz gestellte Streben, Abschluss mit Gruppen groesserer und kleinerer Fialen, Zinnenkraenzen, schlankem von 4 Holzgiebeln umgebenem Holzhelm. _Altaraufsatz_ 1625 mit vielen Alabasterskulpturen, letztere mit Zusaetzen nach 1667. _Messingtaufkessel_ um 1590. _Wandtabernakel_ um 1350 mit Stifterwappen, 2 Prophetenhalbfiguren, Weinrebenumrahmung, Zinnenkroenung 2-1/2 m hoch. Das schmiedeeiserne Gitter 1503. _Wandgrab_ des Landgrafen Ludwig III. {~DAGGER~} 1604 und seiner Gemahlin Hedwig von Wuerttemberg {~DAGGER~} 1590, lebensgrosse Bildnisfigg. in Alabaster, reiche architektonische Umrahmung. -- _Desgleichen_ fuer Ludwig _IV._ {~DAGGER~} 1626 und Magdalena v. Brandenburg {~DAGGER~} 1616, errichtet 1628, dem vorigen in der Anlage aehnlich. Schoene Abschlussgitter 1592 und 1831. *Siechenhaus-Kap*. Einfach got. E. 13. bis A. 14. Jh. *Rathaus.* 1512-24. Bruchstein auf rck. Grundriss, hoher 3stoeckiger Aufbau mit Staffelgiebeln. Die Langseitfassade erhaelt einen kraeftigen Akzent durch den Treppenturm mit originellem Renss.-Aufsatz 1586. Sehr fein die Nebenakzente der Erkertuermchen an den Ecken. Ein huebsches Detail die spgot. Tuer mit Relief der h. Elisabeth von _Ludwig Jupe_ 1524. Getaefelter Saal. *Fuerstl. Kanzlei* (Regierungsgebaeude). Einfacher Renss.Bau von 1575. *Deutsches Haus*. Der nur teilweise erhaltene und wechselnden Zwecken adaptierte Gebaeudekomplex (jetzt zum Teil fuer Universitaetsinstitute) bildet die Umgebung der Elisabeth-K., frueher mit einer hohen Mauer kloesterlich abgeschlossen. Seit der Aufhebung des Ordens 1809 wieder gefallen. Erhalten ist, jedoch nicht unveraendert, das aelteste Bruderhaus mit dem vorgekragten Chorerker der Hauskapelle im Uebergangsstil. Als Komturwohnung der spgot. Bau mit Treppengiebel und Erker. Ausgedehnt waren die landwirtschaftlichen Gebaeude, davon erhalten der Fruchtspeicher von 1515 und die Muehle von 1513. *Wohnhaeuser*. Ecke Marktplatz und Steingasse, got. um 1580. Nikolaistr. 133 spgot., am steilen Walmdach 5 polygone hoelzerne Tuermchen mit Spitzhelmen. Ecke Markt und Wettergasse 296 stattliches Haus des Vizekanzlers Vultejus um 1600, Erdgeschoss spgot. Mehrere gute Fachwerkhaeuser und Portale der Sp.Gotik und Renss. *Schloss.* Grossenteils 13.-15. Jh. Drei Fluegel sind so geordnet, dass sie einen schmalen trapezoiden Hof zwischen sich lassen. Der Verteidigungszweck wog nicht ausschliesslich vor, so dass einem grossartigen Saalbau (voll. 1311) und einer ansehnlichen Kapelle (gew. 1288) Raum gegeben wurde. Diese beiden Bauten sind das Bedeutsamste, was die deutsche Schlossarchitektur der frueheren Gotik im Sinne des Kunstbaues geleistet hat. Der _Saalbau_ hat ueber dem hohen Keller zwei Hauptgeschosse. An der gegen den Abhang liegenden W- und NSeite ist er durch starke Wandpfll. verstrebt, die sich an den Ecken turmartig verstaerken und ueber dem Dachgesims in freistehende 8eckige Tuermchen mit Wendeltreppen auslaufen. (Die Spitzdaecher neu, vorher welsche Haeubchen.) In der Mitte der NSeite ein Risalit mit Staffelgiebel. Kuenstlerisch der wichtigste Bestandteil ist der das ganze Obergeschoss einnehmende sogenannte Rittersaal (33,5 l., 14 br., 7,8 h.). Seine Anlage nahe verwandt derjenigen der Klosterrefektorien. Eine mittlere Reihe von 4 Pfll. teilt den Raum in 2 Sch., die von 2 x 5 quadr. Gwbb. ueberspannt werden. Die kraeftigen, unter sich gleichen Rippen (im Profil geschaerfter Rundstab, begleitet von 2 sehr kleinen Kehlen; aehnlich im Schloss Rauschenberg) wachsen ohne Vermittelung durch Kaptt., nur durch ganz kleine Kragsteine im Ansatz markiert, aus den Kanten der 8eckigen Pfll. heraus, welche demgemaess uebereck gestellt sind. An den Waenden einfache Kragsteine. Die mit Laub geschmueckten Schlusssteine sind das einzige Ornament. Der raeumliche Rhythmus erhaelt seinen Charakter durch die tiefe Lage der Kaempferpunkte (2,6 m ueber Boden bei 7,8 Scheitelhoehe). An jeder Schildwand je 2 enge zusammengerueckte 2teilige Fenster, mit einer oberen kreisfoermigen Oeffnung Gruppe bildend, alle 3 von spitzbg. Blende eingerahmt (also verglichen mit der Elisabeth-K. eine Rueckbildung des Masswerks). -- Die 3 in den Saal fuehrenden Tueren wurden 1572 mit ueppigem Renss. Taefelwerk umkleidet (neuerdings durch C. Schaefer willkuerlich veraendert, der auch den grossen Renss.Kamin durch einen neugot. ersetzte). -- _Kapelle_. Zweistoeckig, mit groesster Raumausnutzung den engen Ortsverhaeltnissen angepasst. Die eigentliche Kap. im Obergeschoss. Der Gr. verschmilzt in eigenartiger Weise longitudinale und zentrale Anlage. An ein mittleres querrechteckiges Kreuzgwb. schliessen sich im O und W symmetrisch Gwbb. aus 5 Seiten des 8Ecks, im N und S flache, trapezfoermig sich verengende Nischen, fuer die der Raum durch erkerartigen Ausbau ueber der staerkeren Mauermasse des Unterbaues gewonnen ist. Aus dem oestl. Polygon fuehrt ein Durchgang in die ueber dem Burgtor liegende Sakristei. Die Durchbildung des Innern gibt den stilgeschichtlichen Moment des Ueberganges von der Fruegotik zur Hochgotik in klassischer Formenreinheit. Der Meister steht zu der Schule der Elisabeth-K. in keiner naeheren Beziehung. Von Einzelheiten sind hervorzuheben die schlanken, mit abgebrochenen Laubbuescheln besteckten Dienstkaptt. und die eigenartige Zeichnung des Masswerks, in dem Kleeblattbgg. mit mehrfach gebrochenem Vierpass verschmolzen werden. Fussbodenmosaik aus farbig glasierten Tonplaettchen. Die Polychromie des 15. (16.?) Jh. wurde durch C. Schaefer entfernt und durch schematische Quadermuster ersetzt, nur ein kolossaler S. Christoph whgest. Am Aeussern Strebepfll. von 3eck. Gr., auf dem Ruecksprung des Unterbaues ruhend. Der letztere hat im Innern zwei rippenlose Kreuzgwbb.; der Gebrauchszweck des Raumes ist nicht ueberliefert. 1572 ihm vorgelegt eine Renss.Laube, die zur malerischen Belebung des Schlossbildes guenstig beitraegt. -- Der suedl. und westl. Fluegel wurde in den 60er und 70er Jahren des 16. Jh. renss. veraendert. -- Abgesondert steht der _neue Bau_, 1489 ff. -- Von der _Schlossbefestigung_, die noch im 18. Jh. das ganze Plateau umfasste, sind einige Tuerme erhalten; dazu die bis zur Kugelkirche reichende Verbindungsmauer mit der Stadtbefestigung. _MARGETSHOeCHHEIM._ UFranken BA Wuerzburg. *Dorf-K.* OTurm und OTeil des Lhs. um 1300, Erweiterung nach W 1614, Juliuswappen. _MARGRETENHAUN._ RB Cassel Kr. Fulda. *Dorf-K.* Chor und Turm (N) 1487, Sch. 1781. _MARIABUCHEN._ UFranken BA Lohr. *Wallfahrts-K*. E. des 17. Jh. Im Innern rest. Trockene, harte Architektur unter Einfluss Petrinis. _MARIABURGHAUSEN._ UFranken BA Hassfurt. *Cisterc.-Nonnen-Klst.-K*. (Vallis s. Crucis), 1243 aus Kreuztal hierher verlegt. Langsame Bauausfuehrung E. 13. bis M. 14. Jh. Typische, schmale langgestreckte 1sch. Anlage, 10 m br., 50 m l., turmlos. Die WHaelfte flachgedeckt, mit Nonnenempore auf gewoelbter Halle (sog. Gruft) (3 Sch., 7 Joche), die OHaelfte mit Kreuzgwb. auf Konsolen und 5/8-Schluss. Die die beiden Abteilungen trennende Scheidemauer reichte ursp. bis zu den Gwb.Kaempfern, 2 Tueren fuehren schiffwaerts auf eine flache Empore. -- _Hochaltar_ streng bar. A. 18. Jh. Auf einem Seitenaltar (um 1750) reizende _Madonna_, Holz, E. 15. Jh. Von den _Grabsteinen_ interessant der des Heinrich v. Seinsheim {~DAGGER~} 1345. [Reste von Altarplastik des 15. Jh. in der Universitaetssammlung Wuerzburg.] -- _Klostergebaeude_. Erhalten zwei Fluegel aus 17. Jh. _MARIA-EHRENBERG._ UFranken BA Brueckenau. *Wallfahrts-K*. 1666, erweitert 1732. _MARIASONDHEIM_ s. Arnstein. _MARIENBERG._ K. Sachsen Amtshauptstadt. *Stadt-K. S. Marien.* 1558-64, rest. nach Brand 1616; 3sch. Hallenkirche 25,6 : 43,3 m; der oestl. Abschluss unregelmaessig 5seitig; an den Gwbb. spgot. Rippendurchsteckungen. -- Am _Altaraufbau_ von 1617 grosses Gemaelde des Hofmalers _Kilian Fabritius_, manieristisch gewandt. *Hospital-K*. _Fluegelaltar_ aus der Schule _Wolgemuts_. *Rathaus* 1533-39; der Plan aus Halle, von _Joh. Hofmann_, wohl einem Verwandten des Nickel Hofmann; das Portal in tuechtiger, etwas derber Renss. ohne got. Reminiszenzen; sonst hat das Gebaeude durch Braende gelitten. *Haus* Markt Nr. 338, fr. Renss. Portal 1530; ein anderes Zschopauer Strasse Nr. 447 und Markt Nr. 104. _MARIENSTERN._ K. Sachsen AH Kamenz. *Cisterc.-Nonnen-Klst*. Gegr. 1248. Die K. zeigt keine Formen, die ueber E. 13. Jh. zurueckgehen. Rck. Hallenbau von 7 Jochen, das suedl. Ssch. unten zum Kreuzgang gezogen, oben als Empore, welche das Klst. mit dem 2 WJoche einnehmenden Nonnenchor verbindet. Ausnehmend schlanke 8eck. Pfll., ohne Kaptt., mit dem Gewoelbefuss durch Konsoelchen verbunden. Aehnlich schlicht der uebrige Formencharakter, wenn auch vereinzelt etwas Schmuck auftritt, z. B. Laubkraenze an den Schlusssteinen. Die Fenster 2pfostig und mit kleinlichem, duerrem Masswerk. Die WFassade bar. uebergangen. _Hochaltar_ 1751 von _Franz Lauermann_ aus Prag; seine 4 Kolossalstatuen 1889 in den Kreuzgang verbannt und durch neue ersetzt. Ebenso wurde mit der Kanzel und den Nebenaltaeren verfahren. 2 spgot. _Nebenaltaere_, nicht uebel, aber auch nicht hervorragend. An der OWand _Glasgemaelde_ ca. 1370-80. -- Kreuzgang in der Ausfuehrung der K. vorausgegangen, bald nach 1250. Sehr einfach. Grosse fensterartige Oeffnungen. Die Gwbb. auf Konsolen. -- Aus E. 17. Jh. das Haus der Aebtissin, 1731 der neue Konvent; geraeumig, in der Behandlung anspruchslos. -- _Bar.Plastik_: 12 Statuen auf der Bruestung des Kirchgangs, Mariensaeule 1720, Dreifaltigkeitssaeule 1723, Kruzifix und schmerzhafte Mutter 1725; vermutlich von _Jaekel_ aus Prag. -- Im Schatz ein interessanter ueberaus reicher rom. _Speisekelch_ nach 1250 und 2 gotische. _Kaselkreuz_ in Reliefstickerei um 1530. -- _Denkmaeler_: Bronzene Grabplatten fuer Bernhard v. Kamenz 1380 und Heinrich v. Kamenz, Bischof von Meissen {~DAGGER~} 1629, beide um 1629. Sandsteinerne Bildnisplatten fuer Aebtissinnen 1664, 1697, 1710. _MARIENTAL._ K. Sachsen AH Zittau. *Cisterc.-Nonnen-Klst*. gegr. um 1230. Neubau 1685 mit Benutzung wesentlicher alter Teile. -- In der K. grosser _Crucifixus_ und anmutiges _Selbdritt_, um 1515. -- _Brunnen_ um 1700. -- _Stationsberg_ mit kolossaler Kreuzigungsgruppe 1728. -- Auf dem Kirchhof bmkw. _Bildnissteine_ der Aebtissinnen. _MARIENWEIHER._ OFranken BA Stadtsteinach. *Pfarr-K.* Einfacher Barockbau (fuer Franziskaner) 1717, der Turm 1742 (_Balth. Neumann zu Rate gezogen_). Rck. mit eingezogenem Chor und 1/2kr. Schluss. Decke und Wand _reich stuckiert_, im Scheitel 6 groessere Gemaelde. Klassizist. Hochaltar mit _Gnadenbild_ von ca. 1480. _Nebenaltaere_ 1770. _Regina coeli_ 1695. _Grabstein_ einer Graefin von Hohenzollern 1416. Aussen _Kreuzigungsgruppe_ um 1520-30 -- Auf einer Anhoehe gelegen, bietet die K. nach allen Seiten ein wirkungsvolles Bild. Die Flachtonne um 1720 reich stuckiert. WTurm um 1745. _MARISFELD._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Pfarr-K.* Anlage die typische des Ma.: 1sch. mit eingezogenem Turmchor; der letztere 1497, das Lhs. 1711 erneuert. -- *Pfarrhaus*. Fachwerkbau M. 17. Jh. -- Schloss. 1663 erneuert, Rck. mit 4 Ecktuermen, geschweifte Kuppeldaecher. _Hofportal_ reich geschmueckt, doch von roher Arbeit. _Stuckdecke_ 1670. _MARKERSDORF._ K. Sachsen AH Rochlitz. *Dorf-K.* sprom., wenig veraendert. Glocke 13.-14. Jh. [Altarwerk von _Jak. Mueller_ im Museum des Saechsischen Altert. Ver. in Dresden.] _MARKROeLITZ._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* Grossenteils Neubau 1694. Bmkw. _Epitaph_ fuer Friedrich und Margaretha von Burkersroda ({~DAGGER~} 1570, 1582) bez. _HK_; von derselben Hand (der man auch in Freyburg und Zorbau begegnet) der reiche und geschmackvolle _Taufstein_ von 1599. _MARKSUHL._ Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Kirche* 1667, 1sch., mit hoelzernem Tonnengwb. 2 Geschosse Emporen auf geschnitzten Rundsaeulen. Gerader Chor mit Kreuzgwb. Geschnitzte _Kanzel_, ehemals auf einer Figur des Moses stehend; diese jetzt im Thueringer Museum zu Eisenach. Turmspitze mit 4 Eck-Tuermen. *Schloss* (zeitweise Residenz einer saechs. Herzogslinie) 1583, mit guten Sandsteinskulpturen. 1. Ueber den Fenstern 9 Koepfe, 2. Unter den beiden Eckerkern je eine maennliche Halbfigur als Konsol. 3. Reiches Portal des Treppenturms. 4. Portal des Hofes mit schoener Bekroenung. Der Treppenturm hat oben 3 Geschosse aus Holzfachwerk, sehr gut. Die Hoffassade z. T. ebenfalls aus schoenem Holzfachwerk. Im 1. Stock die ehemaligen Jagdzimmer mit rok. Stuckdecken. *Wohnhaeuser* mit Holzschnitzerei 17.-18. Jh. Nr. 39, 121, 132. _MARKTBREIT._ UFranken BA Kitzingen. *Prot. Pfarr-K*. Stattlicher frgot. Chorturm. An Stelle des angebauten spgot. 5/8 Chors ursp. eine Apsis. Lhs. wiederholt erweitert. Inneneinrichtung mit Felderdecke und Emporen, behaglich malerisch. A. 18. Jh. -- Eine Reihe tuechtiger _Bildnisgrabsteine_. Hervorzuheben Fr. v. Seinsheim {~DAGGER~} 1500 mit den Insignien des Schwanenordens und das energisch aufgefasste Doppelepitaph fuer Wilh. v. Hohenrechberg. Aussen Wolf Eckhardt 1555 bez. _W.E._ -- Unter den _Glocken_ die aelteste mit Alphabet in got. Minuskeln 13. bis 14. Jh. *Friedhof* vor der Stadt. Angelegt 1566 (vgl. den gleichzeitigen in Mainbernheim). Unter den hoelzernen Arkaden lange Reihe von Bildnisepitaphen der Renss. *Rathaus* beg. 1579 (rest. 1908). Gelegen hart an der Stadtmauer. Die kraftvolle Giebelfassade gruppiert sich mit dem Maintor (ao. 1600), die Rueckfassade mit dem "schwarzen Turm" zu praechtigen Architekturbildern. Im 2. Geschoss grosse Diele mit stimmungsvoller Holzarchitektur. Getaefelte Ratsstube; desgleichen das Rundgemach des obersten Geschosses. Seinsheimsches *Schloss* (Amtsgericht) 1580. -- Unter den Wohnhaeusern einige von vornehmer Haltung, besonders die symmetrisch zueinander angelegten Erkerfassaden am Eingang der Schusterstrasse, E. 17. und A. 18.Jh., auch bmkw. Inneneinrichtung. Gegenueber dem Amtsgericht schoener *Fachwerkbau* 1607 und *Mainkran* 1773. Auch von aussen gesehen ist das Stadtbild von grossem Reiz. Der Mauerring (1529-50) grossenteils erhalten. Die hohen schlanken Rundtuerme teils mit spgot., teils mit bar. Daechern. _MARKTHEIDENFELD._ UFranken BAmtsstadt. *Pfarr-K.* 1613. -- Huebsches *Buergerhaus* (Kaufhaus Flasch) 1745, die Fenster mit reichen spbar. Sandsteinumrahmungen, die innere Dekoration im Stiegenhaus und Saal gut erhalten. _MARKTLEUGAST._ OFranken BA Stadtsteinach. *Pfarr-K.* Got. Polygonalchor, Lhs. und WTurm 1768, Flachdecke mit eleganter aber sparsamer Stuckierung. _MARKTSCHORGAST._ OFranken BA Berneck. *Dorf-K.* spgot., 2 sch. Hallenbau (symmetrisch?). _MARKTSTETT._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K.* einheitlich nachgot. 1623. Ausstattung des fr. 18.Jh.; -- Kirchhofsmauer mit Zehntscheuern. -- _Wohnhaus_ Herrenstr. Nr. 144, sehr huebsche Anlage 1750. _MARKTZEULN._ OFranken BA Lichtenfels. *Pfarr-K.* Chor got., Lhs. 1701, Dekoration 1760. *Rathaus* mit Stiegenturm 1588. _Holzhaeuser_, 16. und 17. Jh. in guter Erhaltung. [An Haus 53 Ueberreste aus Klst. Langheim] _MARKWERBEN._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels. *Dorf-K.* ursp. rom. mit Chorturm. _MARTINFELD._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* (kath.) 1723, mit huebscher geschieferter Turmkroenung. Der schoene _Stuckmarmoraltar_ aus dem ehemaligen Klst. Beuren. _Schnitzrelief_ von einem aelteren Altar A. 16. Jh. -- Stattliche *Edelsitze* (v. Bodungen) 1580 und 1611. _MARTINSKIRCHEN._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda. *Dorf-K.* Den Kern bildet eine rom. Anlage, 1sch. mit westl. Querturm und eingezogenem Altarbau. Die Waende des letzteren 1699 durchbrochen und Fluegel angelegt. Chor spgot. Rest. 1904. -- Mehrere bar. _Grabsteine_. *Schloss* 1754 fuer Graf Fr. W. v. Bruehl (Bruder des bekannten Ministers). Hufeisenanlage. Formen in feinem, maessig reichem Rok. Die innere Einteilung ist ungestoert geblieben, auch die Ausstattung gut erhalten und anziehend. _MASSENBUCH._ UFranken BA Gemuenden. *Pfarr-K.* 1702. Gutes _Hochaltarblatt_ von _Nikolaus Treu_ 1776. Ueber dem WEingang rom. Tympanon (11. Jh.?) eingemauert; angeblich aus Schoenrain. _MAUA._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* 18. Jh. mit got. Chor. _Schnitzaltar_ aus derselben ausgezeichneten Altenburger Werkstatt, aus welcher der Altar von 1498 in Arnstadt und der in Grossloebichau. _MAUERSCHEDL_ bei Mellrichstadt UFranken. Kleine 1sch. *Kirche* mit oestl. Chorturm, 11.-12. Jh. An die etwa gleichzeitige starke Kirchhofsmauer lehnen sich 23 *Zellen* aus etwa 14. Jh., wahrscheinlich eine Schutzanlage fuer das schon 1424 nicht mehr bestehende Dorf Bischofs. Die Grundmauern 1903 ausgegraben. _MAXEN._ K. Sachsen AH Pirna. *Dorf-K.* gegr. 13. Jh., jetzt formlos. -- Wertvolles _Altarwerk_ aus Sandstein mit figuerlichen Reliefs, 1558. Auf dem Kirchboden gute _Holzplastik_. *Schloss* mit reizvollem Architekturstueck aus der Fr.Renss. Anbau 1727. _MECKENRIED._ UFranken BA Hassfurt. *Dorf-K.* 17. und 18. Jh., der OTurm in der Anlage aus Ma. -- _Mobilien_ E. 17. und A. 18. Jh. *Friedhofs-Kap*. 18. Jh., mit sprom. Chor und Torturm des ehemals befestigten Friedhofes. -- _Bildstoecke_ bar. _MECKFELD._ Sachsen-Altenburg Kr. Roda. *Dorf-K.* _Schnitzaltar_ bez. 1500, vom _"Meister der Baldachine"_. _MEEDER._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Dorf-K.* Der turmtragende rom. Chor ist, wie oefter vorkommt, durch eine geraeumige spgot. Erweiterung in die Mitte gerueckt (vgl. aus der Nachbarschaft Gross-Wallbur); ungewoehnlich die reiche und gut erhaltene Ausbildung mit Lisenen, Gesimsen und Bogenfriesen; die grosse Staerke der noerdl. und suedl. Mauer laesst den Turm aussen oblong erscheinen; auf das dritte rom. Geschoss folgt eines aus beschiefertem Fachwerk mit 2 Helmen von 1652. Das stattliche Lhs. 1723. -- Reiches Sternberg-Rosenbergsches _Wandgrab_ 1576. -- *Herrenhaus* (jetzt Gasthaus) 17. Jh., Reste der alten, reichen Stuckdekoration. _MEERANE._ K. Sachsen AH Glauchau. *Stadt-K.* Wesentlich 1503 mit spaeteren Umbauten; rom. der zwischen Schiff und Chor stehende Turm. Reste eines grossen Altarwerks von _Jak. Mueller_ in Altenburg 1506. _MEERHOLZ._ RB Cassel Kr. Gelnhausen. Isenburgisches *Schloss,* 1564 aus einem Praemonstr.-Nonnenklst. umgebaut; hat grossenteils seinen alten Charakter verloren. Der SFluegel enthaelt die *Pfarr-K.,* an den Fenstern entartetes Fischblasenmasswerk. -- Neben dem Gemeindehaus ein alter *Wartturm.* _MEINEWEH._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels. Verbaute spgot. Dorf-K. Prachtvolles vorzueglich gearbeitetes _Alabasterepitaph_ des Guenther v. Buenau {~DAGGER~} 1706. _MEININGEN._ Hauptstadt von Sachsen-Meiningen. *Stadt-K.* Sie wirkt nach der eingreifenden und willkuerlichen Rest. 1884-89 fast wie ein Neubau. 1. Unter der jetzigen K. die Fundamente einer rom. Basilika. Von ihr ist ueber der Erde erhalten der noerdl. Fassadenturm bis zur Firsthoehe des Kirchendaches; die rom. stilisierten Fenster erst von 1884 (vorher got. veraenderte); die 8eckigen Obergeschosse und der runde Treppenturm von 1594. Der STurm 1884 ganz erneuert, das got. WPortal durch ein pseudorom. ersetzt. Rom. Zierstuecke in der Bibliothek der K. Rom. Fussbodenfliesen im Museum. Rom. Tuerklopfer an der inneren WTuer. 2. Aus got. Zeit (1443-55) erhalten der 5/8 Chor. Das Lhs. (vorher got.) ganz neu. -- Von den _Grabdenkmaelern_ nur ein kleiner Teil wieder aufgestellt. Interessanter Wappenstein des Hans Volker 1425. Bildnissteine des Stadtschultheissen Lorenz Reps {~DAGGER~} 1563, des Hans Phil. Schenk zu Schweinsberg 1567, des Matth. v. Hoenningen 1576, der Ottilie v. Hoenningen 1574. Die spaeteren in Epitaphform. -- Aelteste _Glocke_ M. 14. Jh. *Residenzschloss* (der Name Elisabethenburg neu). Aeltester Teil der 1511 durch Lorenz von Bibra, Bischof von Wuerzburg, erbaute NFluegel; stark neugot. veraendert. Das neue Schloss 1682. Auch dieses modern umgebaut, mit Erhaltung einiger Innenraeume in Bar., Rok. und Neoantik. Hervorragend die bar. Stuckdecke des Riesensaals von _J. N. Bestheimer_ unter Leitung des Roemers _Alessandro Rossini_. -- Im SFluegel die _Schloss-K_. 1682-92, mit Stuckdecke, schoener Kanzel und Herzogsloge. Kanzel in Stuckmarmor rok. Fluegelgemaelde eines ehemaligen Altars, fraenkisch um 1510. -- Reiche _Kunstsammlung_. Die Gobelins ehemals im Schloss Ichtershausen. Porzellan aus Klst. Veilsdorf. Im _Hennebergischen Haus_ die Kunst- und Altertumssammlungen des Hennebergischen Geschichtsvereins. An der Fassade Relieftafel von 1603 aus der Schlosskapelle zu Ellingshausen. Auf dem _Friedhof_ treffliches Grabrelief des Reinhard von Wechmar 1488. Im _Englischen Garten_ kuenstliche Ruinen 1793. Teil der ma. *Ringmauer* hinter der Burggasse. _MEISSEN._ K. Sachsen. Amtshauptstadt. *Dom und Schloss*. Beide bilden zusammen einen geschlossenen 3eck. Baukomplex in prachtvoller Lage auf einem ringsum freien Felsen ueber der Elbe. Der Dom ist in seinen OTeilen mit der Umgebung verwachsen, das Lhs. springt frei in den Hof vor, so dass die Fassade dem Ankoemmling als erster Haupteindruck entgegentritt. Durch den A. 20. Jh. ausgefuehrten Zubau zweier Tuerme (von _Carl Schaefer_) das historische Bild wesentlich veraendert. *Dom*. Frgot. Anlage aus M. 13. Jh., langsam fortgebaut unter mehrfachem Wechsel der Bauidee, zuletzt spaeteste Gotik. 1. Dem ersten Plan gehoert der Gr. mit Ausnahme der beiden Choere; in ihm leben noch rom. Reminiszenzen; das Qsch. aus 3 Quadraten; die WTuerme ueber die Fluchtlinie der Ssch. vorspringend; beides erinnert an Magdeburg. Am Ende des 13. Jh. waren fertig: das _Qsch_. das erste Joch des Chors mit Sechskappengwb., das erste (oestl.) Joch des Lhs., die Tuerme bis zu 12,3 m H. und wohl noch weitere Teile des Lhs., deren (z. T. schon geformtes) Material im Umbau des 14. Jh. Verwendung fand. Sicher als Basilika begonnen (vgl. ausser der Gestaltung des ersten Joches die Spuren der ursp. Dachlinie an der anstossenden Querschiffswand). Aussen am suedl. Kreuzfluegel schoene frgot. Giebeldekoration. 2. Die 8eckige Johanneskap, (urkundl. 1291, die Inschrift unecht), gelegen im SWWinkel des Qsch.; 2geschossig; das Obergeschoss ursp. freiliegend; in der formalen Durchbildung das beste am ganzen Dom (neben dem Lettner), Fenster aus 15. resp. 19. Jh. -- 3. Hallenmaessiger Umbau des Lhs. ca. 1300-1380; der Aufbau des 1. Jochs geschont in der Weise, dass nach Ausbrechung des Oberfensters hinter diesem eine Empore angelegt wurde; Verlaengerung des Chors; zum Schluss der SOTurm, sein durchbrochener Helm wohl noch juenger. -- 4. Von den um 1400 weitergefuehrten WTuermen nur das zierliche Reliefmasswerk unter dem 2. Gurtgesims erhalten; aus derselben Zeit das grosse (jetzt innere) WPortal in akademisch nuechternem Prunk. -- 5. Um 1420-30 wurde vor dieses Portal die Fuerstenkapelle gesetzt, in der Gestalt eines Chors von 3 Jochen und 3/8 Schluss; letzte Phase der Hochgotik, die trocken zierliche Behandlung aehnlich der Schlosskap, zu Altenburg. -- 6. Seit 1479 das hohe Fenstergeschoss des WBaus, wohl von _Arnold v. Westfalen_, dem Erbauer der Albrechtsburg; es sollte den (durch den Uebergang zum Hallensystem massig vergroesserten) Giebel des Lhs. maskieren; wie der obere Abschluss beabsichtigt war, ist nicht mehr ersichtlich; in der 1. H. des 16. Jh. trug er 3 (wohl hoelzerne) Helme, die 1547 abbrannten. Durch den 1904 begonnenen Ausbau steinerner Doppeltuerme wird der ueberlieferte Charakter der Fassade wie das ganze Baubild des Domberges voellig veraendert. -- 7. Sakristei ca. 1500-1506. -- 8. Begraebniskap. Georg des Baertigen 1534. _Inneres_. -- _Lettner_ frgot. 2. H. 13. Jh. Das Laubornament, an die Naumburger Schule anschliessend, ersten Ranges; aus derselben Zeit die steinerne Rueckwand der Chorherrensitze; die Balustrade und die seitliche Erweiterung des Lettners nach 1350; die einst ca. 50 Altaere des Doms grossenteils verschwunden; einer in der Dorf-K. zu Boritz. -- _Hochaltar_. Gemaltes Triptychon mit Anbetung der Koenige, ca. 1520. Der Meister des singulaeren, sehr hervorragenden Werkes steht der niederlaendischen Kunst nahe (jedenfalls nicht _A. Duerer_!). -- _Lettneraltar_, unter Einfluss _Cranachs_; eher von diesem selbst das _Triptychon mit dem Schmerzensmann_ in der S. Georgskap, bez. 1534. -- Im Stirnfenster des Chorhaupts _Glasgemaelde_ aus 13. Jh. -- _Sakramentshaeuschen_ mit Tabernakel ca. 1506. -- _Chorstuehle_ unter steinernen Baldachinen E. 13. Jh. -- An der OWand des Qsch. Spuren von _Wandgemaelden_ des 14. Jh., Juengstes Gericht. -- _Kanzel_ 2. H. 16. Jh. -- _Statuen_ aus 2. H. 13. Jh.: a) an der Wand des Chors ein Fuerstenpaar, traditionell Kaiser Otto I. und Kaiserin Adelheid, wohl als Anfang einer Stifterreihe gedacht, nach dem Muster Naumburgs, wohin auch der Stil weist; gegenueber Johannes und Donatus; b) aus derselben Werkstatt die 3 Statuen der Johanneskap., tuechtige und anziehende Arbeiten. -- Aus A. 15. Jh. der massenhafte _Schmuck des WPortals_ in einer fleissigen kleinlichen Manier; besser das suedl. Seitenportal. -- _Die Graeber der Fuerstenkap_. In der Mitte Tumba des Stifters, Friedrichs des Streitbaren {~DAGGER~} 1428, ausgefuehrt ca. 1430-40; der Tote vollplastisch auf einem Brokatteppich, das Kurschwert in der Hand, an den Langseiten 24 kleine gravierte Figuren, Klagemaenner und Wappenhalter; Werkstatt nicht nachzuweisen. Ringsum die ehernen Grabplatten von 9 weiteren Mitgliedern des saechsischen Hauses. Diese saemtlich aus der _Vischer_schen Werkstatt in Nuernberg. Sigismund von Sachsen, Bischof von Wuerzburg {~DAGGER~} 1472, Flachrelief; 1472 lebte noch _Hermann V._ und war _Peter V._ noch nicht zwanzig Jahre alt; bei der grossen Aehnlichkeit mit der 1496 verfertigten Platte des B. Job. Rot in Breslau wird die Entstehung spaeter anzusetzen sein. Dagegen koennte das Denkmal Kurfuerst Friedrich des Guten {~DAGGER~} 1464, gravierte Platte (gleich allen folgenden), und die in der Kirche befindliche Platte des B. Kaspar v. Schoenberg {~DAGGER~} 1463 von _Hermann V._ herruehren. Von _Peter_ Kurfuerst Ernst {~DAGGER~} 1486 und die in der Kirche befindliche Gedenktafel fuer den Domherrn Heinrich Strecker {~DAGGER~} 1486. Seinem Sohne _Hermann d. J._ werden von Buchner zugeschrieben: Albrecht der Beherzte {~DAGGER~} 1500, Amalie von Bayern {~DAGGER~} 1502, Sidonie {~DAGGER~} 1510, Friedrich {~DAGGER~} 1510; sie gehoeren zum Besten, was auf diesem Gebiete in Deutschland je geleistet worden. Erheblich geringer Friedrich II. und Johann, ausgefuehrt um 1540 (von derselben Hand Barbara in in der Georgenkap.). -- _Grabplatten im Langhause_: Bischof Dietrich III. von Schoenberg {~DAGGER~} 1472, im Charakter der _Vischer_schen Werkstatt; Sandsteinplatte des Bischofs Johann V. von Weissenbach {~DAGGER~} 1487; Hochreliefplatte (Epitaph) fuer denselben, Bronzeguss aus einer saechsisch-thueringischen Werkstatt, aus der im Naumburger Dom die Platten fuer Dietrich von Schoenberg und Andreas von Koenritz. -- _Georgenkapelle_: Triptychon von _L. Cranach_. Marmorrelief der Grablegung, ausgezeichnete Arbeit um 1530. Bronzereliefplatte Herzog Georgs {~DAGGER~} 1539, gravierte Platte der Herzogin Barbara {~DAGGER~} 1534. _Kreuzgang_. Sehr klein, im Winkel zwischen dem Chor und suedl. Quersch. Der aelteste Teil der noerdl. Fluegel und _Maria-Magdalena-Kap_. vor 1274; die uebrigen Fluegel 1491. *Schloss.* Der Hauptbau (seit 1676 "Albrechtsburg" genannt) erbaut 1471 bis ca. 1485 von _Arnold von Westfalen_ (_Westveling_). Epochemachend in der Geschichte der deutschen Burgarchitektur, die hier im Begriff ist, in den Palast ueberzugehen. Innere Raumeinteilung nach einheitlichem Plan, in jedem Stockwerk (Keller und 3 Wohngeschosse) alle Raeume in gleicher Hoehenlage. Bezeichnend fuer den Meister ist die Enthaltsamkeit im Ornament. Die kunstvoll figurierten Gwbb. haben nur im 1. Geschoss Rippen, in den folgenden scharfgratige tiefbuchtige Zellen. Die sehr grossen Fenster verzichten auf Masswerk, als oberer Abschluss ist der seither in der saechsischen Schule sehr verbreitete Vorhangbogen eingefuehrt. Andere fuer die Folgezeit wichtige Motive: die Dacherker des letzten Geschosses und die grosse in einem Turmgehaeuse aus der Fassade vorspringende Wendeltreppe. Hoechst originell die Konstruktion: die Widerlager nach innen gezogen, so dass sich tiefe, wie Erker erscheinende Nischen bilden; die Mauerstaerken von unten nach oben zunehmend, offenbar um den Schub der Gewoelbe durch senkrechte Belastung aufzuheben (ein Gedanke, der im Obergeschoss der Domfassade wiederkehrt). Die Fassade entbehrt der senkrechten Teilungslinien, dafuer betonen Gurtgesimse die Bedeutung der Stockwerkgliederung. Also in vielen und wichtigen Punkten Abkehr von der eigentlich got. Weise. Der Ornamentlosigkeit haelt die Wage eine mit Bewusstsein geuebte (im aelteren Schlossbau bloss zufaellig zustande kommende) malerische Kontrastierung der Massen. -- Die an einigen Bauteilen, Wappensaal des NAusbaues und Ausschmueckung des grossen Wendelsteins, sich zeigende Einmischung von Renaissanceformen geht auf _Jakob von Schweinfurt_ ca. 1525-30. *S. Afra,* gegr. um 1030 als Pfarr-K., seit 1205 Chorherrenstift, durchgreifender Umbau seit 1295. Flachgedeckte Basilika in schlichtesten got. Formen, der 1sch. gerade schliessende Chor in gleicher L. mit dem Msch. des Lhs. Die Sakristei Ueberrest eines rom. Baus (etwa E. 12. Jh.). Um 1390-1400 das suedl. Ssch. und der Chor erhoeht. Konventsgebaeude nach 1600. -- Hoelzerne _Kanzel_ 1657. _Grabsteine_ des 16. und 17. Jh. in der v. Schleinitzschen Grabkapelle. *Franziskaner-K*. (jetzt Stadtmuseum). Erster Bau 1266-72, zweiter (jetziger) 1447-57. Erhalten das Lhs., eine hohe kreuzgewoelbte 3sch. Hallenkirche, Msch. doppelt so breit wie die Ssch., abgekantet quadratische Pfll. Der Kreuzgang greift in das suedl. Ssch. ein. *Frauen-K*. Umbau nach Brand 1447, von O nach W fortschreitend. Hallenkirche mit 1sch. Chor aus 1 Quadrat und 5/8 Schluss; Netzgwb.; in die Ecke zum suedl. Ssch. eine Kap. eingebaut, deren Obergeschoss eine Saengertribuene traegt. Das Lhs. mit breiterem Msch. durch Emporen verstellt. Maechtiger WTurm, letztes Geschoss Oktogon mit rundbg. Blendarkaden, ehemals hohes Spitzdach. Msch. und Chor unter gemeinschaftlichem Dach, an den Ssch. quergestellte Daecher ueber jedem Joch. -- Kirchhofstor gut renss. -- In der Sakristei _Tafelbild_ 1496. *Johannes-K*. und *Jakobs-Kap*. unbedeutend und jetzt profaniert. *Martins-K.,* kleiner rom. Bau im Typus der Dorf-K. Das 1sch. flachgedeckte Gemeindehaus, der desgl. Chor und die 1/2kr. Apsis folgen sich in staffelfoermiger Einziehung. Einfache Tuer an der SSeite in Formen aus A. 13. Jh. Aufgedeckte _Wandgemaelde_ aus 13. Jh. (Totentanz?!) 1900 wieder ueberstrichen. *Nikolai-K.* War eine rom. Anlage aehnlich der Martins-K., in got. Zeit umgebaut. Sehr beschaedigte _Wandgemaelde_ 13. Jh. Interessantes gemaltes _Triptychon_. *S. Wolfgang,* Begraebniskap. im Meisetal, in der Art _Arnolds __ __ von Westfalen_, origineller Gr. mit 2 aus dem 8 Eck gebildeten Apsiden am rck. Schiff. *Rathaus* stattlich spgot. seit 1479. *Kornhaus* 1520-24 von Meister _Jakob von Schweinfurt_. -- Haus gegenueber dem SEingang des Doms 1526; wohl von _demselben_; letztes Kaempfen der Got. gegen die Renss. -- Auch in der Stadt einige alte Haeuser zu beachten, z. B. das Hirschhaus mit gutem Renss.Portal. _MELKENDORF._ OFranken BA Kulmbach. *Pfarr-K.* Got. Hausteinbau E. 16. Jh. Chor im OTurm. Stukkierte Flachdecke um 1730. Aussen am Eingang zur Sakristei 2 sprom. Saeulenkaptt. eingemauert. _MELKERS._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Dorf-K.* 1687. In allen Teilen Fachwerk. Ueber der Front niedriger Aufbau als Ersatz des Turmes. Ausstattung aus der Erbauungszeit. _MELLINGEN._ Sachsen-Weimar VB Weimar. Grosse *Dorf-K*. 1669. Stattlicher Kanzelbau 1. H. 18. Jh. -- Hoelzernes _Brunnenhaus_ 1667. -- _Dorflinde_ mit Steintisch. _MELLNAU._ RB Cassel Kr. Marburg. *Burgruine,* erbaut um 1250; aus dieser Zeit der hohe Rundturm. _MELLRICHSTADT._ UFranken BAmtsstadt *Pfarr-K.* Der allein interessante Teil ist der oestl.; frgot. mit rom. Nachklaengen. Nach 1250. Ein rck. geschlossener Chor wird flankiert von 2 maechtigen Tuermen (nur der noerdl. ausgebaut). Ihr Erdgeschoss bildet Nebenchoere, die sich sowohl gegen den Hauptchor als gegen die Ssch. in einer spitzbogigen Arkade oeffnen. Leibung ungegliedert. Kaempfer mit rom. Profil. Rippenkreuzgwb. mit Laubwerkkonsolen in den Ostecken. Die zwei Kreuzgwbb., das erste zwischen den beiden Tuermen rck., das andere quadratisch, hatten frueher wohl auch Rippengwbb., wofuer die in der SWEcke des Chores erhaltene Konsole spricht. Der rom. Kaempfer deutet auf einen ehemaligen breiten Trennungsgurt hin. Das Aeussere zeigt sich als massiger Quaderbau mit spaerlichen Zierformen. Jede der drei freiliegenden Chorseiten hat 2 hohe Fenster (mit spaeterem Masswerk), in der Mitte und an den Ecken Strebepfll. Giebelabschluss und Rundseiten mit Spitzbogenfries. Turm zu 6 Geschossen mit Ecklisenen und Trennung durch einfache Gesimse. In den obersten 2 Geschossen gekuppelte, rundbogige Schalloeffnungen. Deckung mit welscher Haube. Das Lhs. ist ein nuechterner Bau der Juliuszeit in 3 flachgedeckten, gleichhohen Schiffen, nach einem Brande 1712 bar. veraendert. -- _Sakramentshaeuschen_ feine, originelle Arbeit aus A. 15. Jh. -- _Grabplatte_ eines Herrn von der Ker {~DAGGER~} 1387. *Spital-Kap.* mit mehreren guten spgot. Holzfiguren. *Grossenberg-Kap.,* kleine, einfache rom. Anlage. Spgot. _Holzfiguren_ und 3 _Altaere_ aus A. 17. Jh., Sandstein. Reste der *Stadtbefestigung*. _MELSUNGEN._ RB Cassel Kreisstadt. *S. Nikolaus-K*. 1415-25, erneuert 1570. Schlichte Hallenkirche mit 1sch. polygon geschlossenem Chor. Rom. WTurm. Ueber den Sschiffen Walmdaecher. *Schloss* 1550-55, noch von wesentlich spgot. Erscheinung. -- *Rathaus,* freistehender Fachwerkbau mit 4 Ecktuermchen. In der Naehe ansehnliche Holzhaeuser des 17. Jh. -- *Fuldabruecke* 1569. -- *Ringmauern* aus Ma. grossenteils erhalten; der Eulenturm, mit hohem Kegeldach. _MEMLEBEN._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga. *Benediktiner-Klst.-K*. gegr. 975; im 18. Jh., in Verfall geraten, jetzt duerftige Ruine. Flachgedeckte kreuzfoermige Basilika. Die Stilformen weisen auf Erneuerungsbau A. 13. Jh., voraussichtlich mit Beibehaltung des aelteren Grundrisses. Chor und Qsch. genau nach dem Netze des Wuerfels, Lhs. 6 Arkaden, 2 WTuerme mit zwischenliegender Vorhalle; lichte Laenge 59 m. -- Wohlerhalten nur die Krypta, bis zur halben Vierung vorspringend. Graetige Kreuzgwbb. Die 3 Apsiden aussen und innen polygonal. Dieselbe Gestaltung des Bogenfrieses kommt an den aeltesten Teilen des Magdeburger Doms vor. Das Lhs. hat spitzbg. Arkaden von geringer Hoehe; die Pfll. quadratisch mit 2 kraeftigen 3/4 Saeulen unter den Bgg.; die Kaptt. kelchfoermig, undekoriert; die maechtige Deckplatte mit dem umgekehrten Profil der attischen Basis. Alle Fenster rundbg. -- Aeltere Ansichten zeigen einen niedrigen Vierungsturm; dagegen fehlen die im Gr. indizierten WTuerme; vielleicht waren sie schon zerstoert, vielleicht auch unausgefuehrt geblieben. -- Die _Klausur_ lag ungewoehnlicherweise auf der NSeite. -- Aeltere Besucher sahen an den Pfll. gemalte maennliche und weibliche Gestalten mit Kronen; bei Anfeuchtung noch heute schattenhaft sichtbar, das begleitende Ornament weist auf 13. Jh. *Dorf-K.* Reste von spgot, Altarplastik und grosses Holzrelief mit Beweinung Christi 1500. Von der ehemaligen *Kaiserpfalz* ein Torweg und Mauerreste von 5 m Staerke. _MENGERSDORF._ OFranken BA Bayreuth. *Pfarr-K.* 1521, Veraenderungen 1668, 1736. _MENGERSREUTH._ OFranken BA Bayreuth. *Pfarr-K.* Got. OTurm, Lhs. gotisierend E. 16. Jh. Hoelzerne Tonne mit _Gemaelde_ um 1700. _MERGELSHOeCHHEIM._ UFranken BA Wuerzburg. *Dorf-K.* 1614 in der posthumen Gotik der Juliuszeit. _MERKERSHAUSEN._ UFranken BA Koenigshofen. *Dorf-K.* 1737. Deckenfresko von _J. P. Herrlein_ 1777 (vgl. Oberassfeld). *Pfarrhaus* renss. und rok. An der Strassenseite bmkw. got. _Steinmadonna_ von ca. 1350. _MERKWITZ._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* Umbau von 1713; die mit Halbkuppel ueberwoelbte Koncha der alten rom. K. jetzt Sakristei. _MERSEBURG._ Pr. Sachsen Kreisstadt. *Dom S. Laurentius und S. Johannes-Bapt*. Die rom. Epoche, die des Uebergangsstils und die spgot. sondern sich scharf gegeneinander. 1. Der erste Bau, gegr. 1015, gew. schon 1021, war vielleicht nur als Provisorium beabsichtigt. Nach teilweisem Einsturz 1042 voellige Erneuerung des Chors und nicht unwahrscheinlich der ganzen K. (1090 Errichtung eines Vierungsturmes.) Auf das 11. Jh. (wahrscheinlicher also 2. H. als 1. H.) geht der ganze gegenwaertige Grundriss einer regelmaessigen Kreuzbasilika zurueck; dann noch einzelne Mauerteile: am Chorquadrat, an den dasselbe flankierenden OTuermen (die als Treppentuerme zu einem Zentralturm zu denken sind), am Unterbau des Westturms. Rom. Detail nur noch in der Krypta. Sie hat 3 Schiffe und 4 Joche, Kreuzgwbb. mit scharfen Graeten ohne Quergurte, die Pfll. mit Kerben auf den Flaechen und feinen Saeulchen an den Ecken. -- 2. Formen der Uebergangszeit (dedicatio 1240, reaedificatio 1274). Die Konstruktionen des Uebergangstils zeigen die der Kreuzrippen noch entbehrenden, jedoch in den Leitlinien spitzbg. Gwbb. im Chor und Qsch., die unterspitzbg. Fenster der Apsis, die 3sch. Vorhalle; das Ergebnis dieser Bauepoche war eine Gewoelbebasilika von schwerer und nuechterner Behandlung. Ferner wurde in dieser Zeit der Priesterchor unter die Vierung vorgerueckt und mit Schranken umgrenzt; die durch Profilreste an den Vierungspfll. bezeugte WSchranke war niedriger; der an ihrer Stelle errichtete renss. Lettner jetzt in die Turmhalle versetzt. -- 3. Die spgot. Epoche baute 1504-17 unter Bischof Thilo v. Trotha das Lhs. zur Hallenkirche um, wobei die Stellung der Fensterachsen zu der Jocheinteilung unregelmaessig blieb; Netzgwbb.; aussen an den Ssch. eine Folge von Staffelgiebeln mit Flaechenmasswerk aus Backstein; ferner erhielten das Qsch. und die Vorhalle schmuckreiche Portale, die als Specimina der obersaechsischen Schulrichtung bmkw. sind. -- Rest, von _Fr. Adler_ E. 19.Jh. -- Der wenig ansehnliche _Kreuzgang_ spgot. mit aelteren Resten. -- _Kanzel_ 1514 mit Zusaetzen von 1526, die letzteren schon mit RenssElementen. -- _Chorgestuehl_ von 1446; die Reliefbilder an der Rueckwand von einem sehr unbegabten handwerklichen Kuenstler, der sich _Caspar Schockholz_ zeichnet. Viel besser der _Fuenfsitz_ von ca. 1480-90. -- Reste von _Schnitzaltaeren_ zerstreut. -- In der Vorhalle steinernes _Taufbecken_ 12. Jh.; die vier Paradiesesfluesse, als nackte hockende Maenner dargestellt, tragen das runde tonnenartige Gefaess, daran unter Bogenstellungen die Reliefs der Propheten, welche auf ihren Schultern die Apostel tragen (aus der Neumarkt-K. hierher versetzt, zum Motiv vgl. Byzantinische Elfenbeine und spaeter das Fuerstenportal am Bamberger Dom). -- In der Kap. am WFluegel des Kreuzgangs grosses und gutes Sandsteinrelief eines _h. Georg_, E. 14. Jh. -- Zahlreiche _Grabdenkmaeler,_ unter denen nur einiges zu nennen. In der Vierung Gegenkoenig _Rudolf v. Schwaben_ {~DAGGER~} 1080, Bronzeplatte auf modernem Stein, wohl aus einer Magdeburger Giesshuette; flachstes Relief, nur der Kopf staerker hervortretend; etwas unter Lebensgroesse; alle Formen, auch die Gewandung, sehr starr, doch die Ornamente zierlich und sorgfaeltig; die Augen hatten Einlagen von Glasfluss, ebenso das Stirnkleinod der Krone. Nach den historischen Umstaenden muss Ausfuehrung sehr bald nach dem Tode angenommen werden. Also der aelteste datierbare Bildnisgrabstein in Deutschland. Im noerdl. Qsch. Bischof _Thilo v. Trotha_ {~DAGGER~} 1514, wahrscheinlich von _P. Vischer_, eherne Tumba in Kistenform, mit der Rueckseite an die Wand gelehnt, ganz ohne architektonische Glieder, flachstes Relief. An der OWand das zugehoerige Epitaph in vergoldeter Bronze, der Bischof in Anbetung der Trinitaet. An der NWand Epitaph des Bischofs _Adolf v. Anhalt_, im suedl. Qsch. grosse hoelzerne Barockepitaphe ohne sonderlichen Wert. Im noerdl. Ssch. Grabstein des Bischofs _Friedrich v. Hoym_ {~DAGGER~} 1382, interessant durch den erstrebten Portraeteindruck, Spuren von Bemalung. -- In der Vorhalle Grabstein des Bischofs _Sigismund v. Lindenau_ {~DAGGER~} 1544, an einem Pfl. das zugehoerige Epitaph, bezeichneter Bronzeguss von _Hans Vischer_ aus Nuernberg. -- Im oestl. Kreuzgang (soll naechstens in die Vorhalle versetzt werden) _Rittergrabstein_ um 1260-80, ausgezeichnete, leider sehr beschaedigte Arbeit in der Richtung des Naumburger Meisters (nach H. Giesau von diesem selbst). -- _Gregoriusaltar_ und _Marienaltar_ um 1515-20, von einem Leipziger Meister (vgl. Friedersdorf). Im noerdl. Qsch. grosses allegorisches Gemaelde auf die _unbefleckte Empfaengnis_ 1518. Mehrere ansehnliche Denkmaeler aus Renss. und Bar.: v. Bibra {~DAGGER~} 1584, Kostitz 1610, v. Wolfersdorf 1628 (in der Vorhalle), Christian v. Zoch 1728. Von den _Glocken_ wird eine (die "Schnurre") dem 12. Jh, zugeschrieben. Die Quarta und Nona 1498. *K. und Klst. St. Petri,* gegr. 1091, saekularisiert 1562. Aus der rom. Bauepoche ein Turm und (1911 durch Grabung festgestellt) die Apsis des noerdl. Qsch. Sie deuten auf einen ansehnlichen Bau. -- Teile des Klst., darunter das grosse Herrenrefektorium, 1sch., 3 rippenlose, stark steigende Gewoelbe im Stil der Uebergangsteile des Doms. *Neumarkts-K. S. Thomas,* ursp. eine Kreuzbasilika mit 3 Apsiden, flacher Decke und Stuetzen Wechsel; davon nur der Chor unveraendert; zwei reiche Portale, daran eine Sl. mit Knotenverschlingung, A. 13. Jh. *K. des Collegiatstiftes St. Sixti,* erster Bau 1045; E. 15. Jh. als got. Hallenkirche umgebaut; 1692 noch einmal veraendert. *Stadt-K. St. Maximin,* spgot. und modern; die letzten rom. Reste im 19. Jh. beseitigt. *Gottesacker-K.,* 17. Jh.; an der OWand eingemauert ein spitzbg. _Portaltympanon_ mit ausgezeichnet schoenem Rankenornament im Uebergangsstil, verwandt den gleichen Bauteilen des Magdeburger Doms. *Schloss.* Erbaut von Bischof Thilo von Trotha 1480-89, umgebaut 1605 ff. unter Herzog Georg von Sachsen durch _Melchior Brunner_; die Wirkung ist gleichwohl im ganzen einheitlich. Zumal der geraeumige, annaehernd quadratische Hof (die vierte Seite wird vom Dom eingeschlossen) gehoert zu den eindruckvollsten, grosszuegigsten Anlagen dieser Art. Treppentuerme, Erker, Portale und Zwerchhaeuser in kraeftigen, nicht schwuelstigen Sprenss.Formen sind mit gutem Takt auf die langen Fronten so verteilt, dass sie die Symmetrie lebendig durchbrechen, aber doch nicht ganz aufheben. -- Ausgezeichnetes _Brunnenhaus_. -- An den Schlossgarten aus 2. H. 17. Jh. erinnern vier Obelisken. -- _Gartensaalbau_ 1727. *Rathaus* 1475, veraendert in der Renss. (vgl. das Wappen). Marktbrunnen A. 17. Jh. Oestl. der Gottesacker-K. die kuerzlich ausgegrabenen Fundamente der *Burg* Koenig Heinrichs und seiner Vorfahren, darunter und daneben eine vorgeschichtliche Anlage. _MERXHAUSEN._ RB Cassel Kr. Wolfhagen. Ehemalige *Augustiner-Klst.-K.* gestiftet 1213. Flachgedecktes Schiff mit got. Polygonalchor. Die Wandgliederung zum Teil zerstoert. Schoenes rom. Portal, 4fach abgetreppt, die Kanten ausgekehlt. Die Klostergebaeude modernisiert, bmkw. nur ein Erker aus 3 Seiten des 6 Ecks, reichgegliederte Fenster mit Vorhangbgg. _MESCHENBACH._ Sachsen-Meiningen Kr. Sonneberg. *Dorf-K.* spgot., dann oefters veraendert. -- Spgot. _Kanzel_. _MESPELBRUNN._ UFranken BA Aschaffenburg. *Schloss.* Alter Bau 1419 fuer Peter Echter; Erweiterung 1493. Restauration und Vergroesserung 1742 durch die Grafen von Ingelheim. Wasserburg, beruehmt durch die malerisch-poetische Lage in einem Waldsee des Spessart. _METZELS._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. Geschnitztes *Holzfachwerkhaus,* bez. 1511 auf dem got. Tuerbalken. Kleines Museum baeuerlicher Altertuemer. _MEUSELBACH._ Schwarzburg-Rudolstadt LA Koenigsee. Kirche, 1743. Die _Kanzel_ und das originelle _Taufbecken_ aus derselben Zeit. _MEUSELWITZ._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg. *Dorf-K.* 1604, nach Brand 1640 hergestellt. -- *Schloss,* 1724 fuer Feldmarschall Graf Seckendorff; grosses Viereck mit kleinem Mittelhof; pompoese Wirkung beabsichtigt, abgeschwaecht durch die geringwertigen Surrogatmaterialien. _MICHAELISBERG_ s. Klosterveilsdorf. _MICHELAU._ OFranken BA Lichtenfels. *Pfarr-K.* 1804-11. -- Holzbauten aehnlich Marktzeum. _MICHELBACH._ RB Cassel Kr. Marburg. *Kirche.* Uebergangsstil. 1. H. 13. Jh. Roher 1sch. Gewoelbebau mit schmaelerem quadratischem Altarhaus, darueber Turm. Im Schiff 3 rck. Kreuzgwbb. ohne Rippen. _MICHELFELD._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K.* nachgot. A. 17. Jh., OTurm 14. Jh. Emporen 1622. -- Guter _Bildnisgrabstein_ 1626. _MICHELSBERG._ RB Cassel Kr. Ziegenhain. *Dorf-K.* Rom. Anlage, 1575 ueberarbeitet. 1sch. mit schmaelerem rck. Chor, kein Turm. _MIEKEL._ K. Sachsen AH Bautzen. *Dorf-K.* 1550, mehrmals erweitert. -- Feiner und vornehmer Kanzelaltar 1686. _Grabdenkmaeler_ der v. Gersdorf, v. Loeben und v. Ponickau. *Schloss* erbaut um 1720 von J.A. v. Ponickau; erinnert im kleinen an Schloss Moritzburg. Kurfuerstliche _Bildnisse_ des 16. und 17. Jh. _MIHLA._ Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Kirche.* Lhs. 1711-15, Turm rom. Grosses _Steinrelief_ des 14. Jh. Christus am Kreuz, an einer Sakramentsnische, gestiftet von Friedrich v. Wangenheim, durch die Empore zum Teil verdeckt. Geschnitzter _Fluegelaltar_ E. 15. Jh., eines der groessten Altarwerke Thueringens. Recht gute Schnitzereien auf Goldgrund. Im Mittelfeld die Kreuzigung und 4 Reliefs. Die 2 Fluegel, jeder mit 4 Reliefs, sind jetzt getrennt aufgestellt. _Grabstein_ mit Bildnisfigur des Christoph v. Herstall in reicher Ruestung, um 1660. Grosses _Kruzifix_, aus Holz geschnitzt, in der Art des Meisters der Erfurter Grablegung. Grosse _Truhe_ mit sehr reichen spgot. Beschlaegen aus Schmiedeeisen, Silber und Email, mit dem Wappen der Familie v. Herstall. Das *Graue Schloss* bez. 1536 und 1562. Hohe Giebel, 8eckiger Treppenturm an der Hauptfront mit Blockstufen aus Holz. Das recht gut gemeisselte Wappen der Familie v. Herstall, aus M. 15. Jh., ist spaeter in der Gartenmauer angebracht. Monumentale Stallgebaeude aus Quadern 1735. Das *Rote Schloss*. Sehr reiches Portal mit der Zahl 1581. Das Erdgeschoss aus Stein mit schoenen renss. Fenstern. Darueber 3 Geschosse aus z. T. reich geschnitztem Holzfachwerk. Im Innern 3 sehr grosse Dielen uebereinander. In der unteren Diele reiche Stuckverzierungen von 1631. In der oberen Diele die alte geschnitzte Holzdecke und gute Schraenke des 17. Jh. Einer der besten Holzbauten Thueringens. Geschnitztes *Holzfachwerkhaus* mit guten Schnitzereien no 30. _MILDENFURT._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. d. O. Ehemalige *Praemonstratenser-Klst.-K.* gegr. 1193, Hauptbauzeit um 1225-50. Naechst dem Dom von Naumburg der bedeutendste sprom. Bau in Ostthueringen. Freilich nur als Fragment, eingebaut in ein Schloss des 16. Jh., erhalten. Von der Anlage ist folgendes Bild zu gewinnen: Qsch. und Chor zeigen den regelmaessigen Gr. des lateinischen Kreuzes; Hauptchor und Nebenchoere (kuerzer) schliessen mit 1/2kr. Apsiden; sodann noch Altarnischen in der Mauerdicke der Kreuzfluegel. Das Lhs. im gebundenen System gewoelbt; 4 Doppeljoche; die Hauptpfll. als Gruppen von 8 Halbsll. um einen ungleichseitig 8eckigen Kern; die Zwischenpfll. gegen das Msch. glatt. Im W. Doppelturm. Ganze L. 73 m. Von den _Klostergebaeuden_ haben sich das Refektorium, der Kapitelsaal und der SFluegel des Kreuzganges, entstellt, im jetzigen Brauhaus erhalten. _MILTENBERG._ UFranken BAmtsstadt. Altertuemliches Stadtbild von grossem Reiz. Hauptschmuck die zahlreichen Fachwerkhaeuser, meist 16. Jh., so das *Gasthaus zum Riesen* 1590. *Pfarr-K.* Eine ma. flachgedeckte Basilika im 18. und 19. Jh. vollstaendig umgebaut und erweitert. Aussen ansehnlicher Quaderbau mit 2 OTuermen. -- *Franziskaner-K.* barock. *Rathaus.* Got. Steinbau, sehr verunstaltet; er hatte vorgekragte Ecktuermchen und wohl auch einen Zinnenkranz. -- Am Wochenmarkt huebsches Rok.-Wohnhaus von dem mit _Ritter_ in Mainz in Verbindung stehenden Lokalmeister _J. M. Schmidt_. Schoener Renss. *Laufbrunnen*. *Burg.* Schon im 10. Jh. genannt. Turm aus Buckelquadern, gut erhaltener Wehrgang. Wohnhaus 15.-16. Jh., rest. _MILTITZ._ K Sachsen AH Meissen. *Pfarr-K.* 1738, einfacher Saalbau mit Emporen. -- Huebscher _Altaraufsatz_ mit Sandsteinreliefs und Statuetten der Stifter 1622. *Schloss.* Die Anlage geht auf 13. Jh. zurueck, die Erscheinung auf Umbau 1663. MILZ b. Roemhild. Sachs.-Meining. Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* von Mauer und Graben umgeben. Auch sonst als Ganzes bmkw. -- Viel _Fachwerkhaeuser_. _MISTELBACH._ OFranken BA Bayreuth. *Pfarr-K.* Chor im OTurm, Lhs. 1689 (?), hoelzerne Tonne mit bmkw. Malerei. Grabsteine 16. und 17. Jh. _MISTELFELD._ OFranken BA Lichtenfels. *Pfarr-K.* 14. Jh. Eine der interessantesten K. im Bezirk. Flachgedecktes Lhs. mit eingezogenem quadratischem Chor, darueber Turm. An der 5achsigen Langseite in der Mitte Tuer und kleine Fensterrose, zu beiden Seiten zwei Masswerkfenster. _MITTELDORF._ RB Erfurt Kr. Hohenstein. *Dorf-K.* um M. 13. Jh. Rck. mit 2 unterspitzen graetigen Kreuzgwbb., etwas schmaelerer quadratischer Chor und 1/2kr. Apsis. Der WTurm juenger. _MITTELSTREU._ UFranken BA Mellrichstadt. *Dorf-K.* Chor und Lhs. 1716. Turm frgot. mit gotisierenden Holzfiguren um 1600. *Karner* mit Fragmenten von Steinplastik der Renss. _MITTWEIDA._ K. Sachsen AH Rochlitz. *Marien-K.* Erneuert nach Brand 1454 durch Meister _Arnold v. Westfalen_ bis 1476. Der 5/12 geschlossene Chor sehr weit; er entspricht zweien Schiffen des als 3sch. Halle angelegten Lhs. in der Weise, dass seine Achse auf die suedl. Pfeilerreihe faellt; das noerdl. Schiff durch Empore geteilt; diese Unregelmaessigkeiten von eigentuemlich malerischem Reiz; die noerdl. Pfeilerreihe vom Bau des fr. 14. Jh. Das Aeussere trocken elegant, der Kunigunden-K. in Rochlitz nahe. Der einfache WTurm 1516. -- _Altarwerk_ mit reicher Holzschnitzerei 1661 von _Valentin Otto_ und _Joh. Richter_, beide aus Meissen. _Sandsteinkanzel_, von Mosesstatue getragen, an den Bruestungen der Treppe und Buehne die 12 kleinen und 4 grossen Propheten; gefertigt 1667 von _Cl. K. Buchau_ in Dresden. An einigen Wohnhaeusern huebsche Fr.Renss Tueren. _MITTWITZ._ OFranken BA Kronach. *Schloss* nach 1525. _MOGGENBRUNN._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Schloss* 16. Jh. mit rck. vortretendem Treppenturm. Ursp. Wasserburg. Der Graben noch erkennbar. Stattliches Portal mit Pfll., Sll., Tuerklopfer aus 16. und 17. Jh. Das Innere im 17., 18. und 19. Jh. umgestaltet. _MOHORN._ K. Sachsen AH Dresden-A. *Dorf-K.* Stattlicher Chor 1496, Schiff charakterlos. -- _Schnitzwerke_: Pietas, Madonna, sehr bmkw. Arbeiten A. 15. Jh. Grosser _Altarbau_ 1604 von ernster, monumentaler Haltung, in der Mitte grosses Abendmahlsrelief. Treffliche _Bildnisreliefs_ 1686, 1711. _MOeHRA._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Dorf-K.* Saalbau von 1705 mit spgot. Chor. Tonnengwb. aus Holz. Emporen. Anziehendes Gesamtbild des Inneren. -- Zahlreiche _Fachwerkhaeuser_ 17. und 18. Jh., im Schmuck bescheiden, die Gr. z. T. niederdeutsch. Nr. 75 "M. Luthers Stammhaus". _MOeLBIS._ K. Sachsen AH Borna. *Dorf-K.* wesentlich 1688. _Glocke_ 14. Jh. _Bosesche __ Grabmaeler_. *Herrenhaus* (v. Bose) 1714, einfach vornehm. _MOLSCHLEBEN._ Sachsen-Gotha LA Gotha. *Dorf-K.* spgot. -- Doppelfluegeliges _Altarwerk_ 1518; im Schrein ungewoehnlicherweise eine einzige Relieftafel mit 6 Szenen aus der Legende des h. Jakobus d. Ae. auf gemeinschaftlichem landschaftlichem Hintergrund. -- Schoenes Fragment eines zweiten _Schnitzaltars_. _MOLSDORF._ Sachsen-Gotha LA Gotha. *Schloss* 1734 fuer Graf Gotter. Bar. im Uebergang zum Rok. Luxurioese Innenausstattung. Grosser Park. _MOeMBRIS._ UFranken BA Alzenau. *Dorf-K.* Grabsteine 1548, 1562. _MOeNCHROeDEN._ Sachsen-Coburg LA Coburg. Ehem. *Benedikt.-Klst*. gegr. 1149. Erhalten haben sich, in landwirtschaftlicher Benutzung, einige spgot. Klst.Gebaeude. Das Refektorium (Kornhaus) und das Abthaus (Paechterwohnung) zeigen Reste schmuckreicher Behandlung in der Weise des fr. 16. Jh. -- An der *Dorf-K*. Unterbau einer rom. Apsis; sonst oft veraenderter Gemengbau. An der suedl. Aussenwand 3 _Bildnisgrabsteine_ von Aebten 1367, 14.., 1474. _MORITZBURG._ K. Sachsen AH Dresden N. *Jagdschloss.* 1542-46 von _Hans Dehn-Rotfelser_ fuer Kurfuerst Moritz; kleinere Veraenderungen 1593-1660; Kap. 1672 von _W. C. v. Klengel_; 1722-30 Umbau und Erweiterung durch _Poeppelmann_. -- Die Anlage des 16. Jh. hatte eine hohe Ringmauer im Quadrat (genauer 58 : 56,5 m) und mit starken runden Ecktuermen, welche welsche Hauben trugen. In dem dadurch gebildeten weiten Hof stand das Schloss, ein einfach behandelter rck. Bau (15 : 30 m); erst _Buchner_ schmueckte ihn 1593 mit den auf aelteren Abbildungen sichtbaren Volutengiebeln. _Poeppelmann_ legte die Hofmauer nieder, vergroesserte das Mittelschloss um ein Bedeutendes in Hoehe und Breite, verband es durch Fluegel mit den Ecktuermen, umgab das Ganze mit Terrassen, Rampen und Bruecken. Die innere Einteilung steht unter dem Zwang des Umbaus. Die Aussenwaende sollten Lisenengliederung erhalten; sie wurde durch (laengst erloschene) Ausfuehrung in Malerei ersetzt; jetzt besteht der noch immer bedeutende Reiz des Baus allein in der Massengruppierung und der Lage inmitten eines (auch erst von _Poeppelmann_ erweiterten) Waldsees. Im Innern faellt der ungeheure Reichtum an Ledertapeten ins Auge. Bmkw. die Dekoration der Kap.; das Deckengemaelde von _Joh. Fink_, die porzellanene Altarplastik von _J. J. Kaendler_. Der Schmuck der Terrassenbalustrade (44 Vasen, 44 Putten, 4 groessere Statuen von Piqueuren) zeigt mehrere frisch empfundene Stuecke. Der Jaeger an der SWEcke aus aelterer Zeit, wahrscheinlich 1602 von _Christoph Walther_. *Fasanerieschloss* 1769-1782. Voller Gegensatz gegen das Hauptschloss. Dort schweres, derbes Bar. vor Eintritt des franzoesischen Geschmacks; hier die andere Grenze des Rok. schon ueberschritten, gesuchte Einfachheit in spielend antikisierenden Formen, daneben chinesische und indianische Anklaenge, als Symbole der Natuerlichkeit, die Raeume winzig fuer intimste Zurueckgezogenheit eines Liebesidylls. _MOeRSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Melsungen. *Dorf-K.* 1sch. rom. Gwb.Bau von 2 Jochen mit rippenlosen, sehr hochbusigen Kreuzgwbb.; schmaelerer rck. Chor; turmlos. _MOTZLAR._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Dorf-K.* 16. Jh., umgebaut 1733. -- Ausstattung gleichzeitig. Am _Hochaltar_ 2 auffallend gute Holzstatuen. _Kruzifix_, _Pietas_ und _Altarreste_ spgot. _MUeCHELN._ Pr. Sachsen Saalkreis. Kleine frgot. *Templer-(?)K.* Sorgfaeltige Ausfuehrung in Sandstein. 1sch. mit 2 quadratischen Jochen, 5/8 Schluss, im W Empore. Die Rippen auf geschmueckten Konsolen. _MUeCHELN._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Stadt-K.* Gemengbau aus mehreren got. Perioden. Inneneinrichtung 1. H. 18. Jh. *Rathaus* 1571, ansehnlich renss. Treppenturm, Erker, Portale in malerischer Gruppierung. _MUeCKENBERG._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda. *Schloss* 1737 fuer Margarethe v. Loewendahl geb. Rantzau. Hufeisenanlage in anspruchloser Behandlung. Von dem einst reich dekorierten Inneren nur das Treppenhaus erhalten. Der Hauptsaal klassizistisch. Abgesonderte Schlosskap. 1746, auf dem Altar grosse Kreuzigungsgruppe in Meissener Porzellan. Vom Park wenig erhalten, grosses Gittertor um 1800 mit Motiven vom Brandenburger Tor in Berlin. _MUeCKERN._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg. *Dorf-K.* Chorturm mit bmkw. sprom. Einzelheiten. _MUeDESHEIM._ UFranken BA Karlstadt. *Pfarr-K.* Turm aus der Juliuszeit, Chor und Lhs 1748. Grosses Deckengemaelde und Altarausstattung aus derselben Zeit. *Wallfahrts-Kap*. _Holzfiguren_ in der Richtung _Riemenschneiders_. _MUeGELN._ K. Sachsen AH Oschatz. *Stadt-K.* Einheitlicher Bau aus A. 16. Jh. (Gewoelbeschlussstein bez. 1521). Hallenkirche von 3 Schiffen und 3 Jochen, in das 4. Joch der Turm eingebaut (vollendet 1710). Die Ssch. sehr schmal, Sterngwb. auf 8eck. Pfll. mit konkaven Flaechen; Fenster 3teilig mit aeusserst nuechternem Masswerk; Chor 1 Joch und 5/8 Schluss. -- _Sakramentsnische_ mit Halbfiguren von Propheten und Engeln. Ueberlebensgrosses Kruzifix. [_Fluegelaltar_ von _M. Krodel_ 1582 im Dresdener Altertumsmuseum.] Vor der suedl. Vorhalle grosses prachtvolles Gitter bez. 1648. -- _Grabmal_ des Melchior v. Saalhausen {~DAGGER~} 1504, hoechst lebendig behandelte Standfigur in fast voller Rundung; recht tuechtig auch die des Joh. von Haugwitz {~DAGGER~} 1591 und des Diakonus Stein {~DAGGER~} 1612; Bar.Epitaphe in verschiedenfarbigem Marmor fuer Sophie und Georg Dietrich v. Wolframsdorf 1691, 1694. *Schloss Ruhetal*. Genannt 1218. Von ma. Bauteilen nichts nachweisbar. Was vorhanden, ist sprenss. und 18. Jh. *Rathaus.* Spaeteste Gotik ca. 1550, durch "stilvolle" Rest. entwertet. _MUeGLENZ._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.*, einheitlicher Bau von 1766, bmkw. durch die verstaendnisvolle Durchfuehrung eines got. Netzgwb., fuer jene Zeit etwas Unerhoertes. _MUeHLBECK._ Pr. Sachsen Kr. Bitterfeld. *Dorf-K.* von einfach rom. Anlage. Rasenstein. _Sakramentshaeuschen_ und doppelfluegeliger _Altarschrein_ spgot. _MUeHLBERG._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda. Ehemaliges *Cisterc.-Nonnen-Klst. Gueldenstern*. Ein suedl. Auslaeufer der maerkischen Backsteinbaukunst. Gruendung 1227, die massgebenden Baudaten nicht bekannt. Etwa zwischen 1250-80 Umbau des Chors und Qsch., zwischen 1330-50 Umbau des Lhs. (rom. Mauerteile im Qsch. erhalten, besonders der kleeblattfoermige Unterbau der noerdl. Apsis). Das Ergebnis 1sch. Kreuzanlage mit stark ausladendem Qsch. und gestrecktem Chor. Ganze Laenge 60 m, Breite des Lhs. 8,5 m, das Qsch. 9 m. Hauptapsis 5/10, von den Qsch.Apsiden die im N unten kleeblattfoermig (mit got. vergroesserten Fenstern), oben 1/2kr., die juengere im S einheitlich frgot., im Gr. 5/8. Die Gwbb. saemtlich nach einem der mehreren Braende des 14. oder 15. Jh. erneuert. Der Chor unterhalb der Fenster gepaarte Blendnischen, die Kaptt. der Saeulchen erneuert (frgot. Knospen). Das Lhs. hat mehrere Veraenderungen durchgemacht, besonders auch in der letzten Rest.; wie weit ursp. die Nonnenempore reichte, ist nicht auszumachen. -- Das Aeussere in guten Backsteinformen; in den OTeilen die Fenster in Blendnischen eingeschoben; gekreuzter Bg.Fries. In mancher Hinsicht raetselhaft das rom. Portal der SSeite. Die WFassade 15. Jh.; fensterlos; die Gliederung nur durch Blendnischen (in 2 Geschossen) bewirkt; am Giebel wiederum Blenden und auf den Abtreppungen Fialen. Im Gesamteindruck verbinden sich Strenge und Eleganz in reizvollster Weise. Der Dachreiter auf der Vierung ist neu (der alte beim Brande 1539 eingestuerzt). -- Eingreifende Wiederherstellung 1901-06. -- Die _Ausstattung_ der kloesterlichen Zeit abgegangen. Einfacher Altar von 1566, der Nachdruck liegt auf den Gemaelden, bez. H. G. B. (_Heinrich Godechen_), Kanzel 1621. Lange Reihe von Grabdenkmaelern (1350-1750), im ganzen 40 an der Zahl. Bis E. 15. Jh. nur wenige plastisch und dann sehr minderwertig, die meisten in geritztem Umriss. Von denen des 16. bis 18. Jh. einige leidlich gut. -- _Klausurgebaeude_. Gelegen auf der NSeite. Der Kapitelsaal (O) abgebrochen, das Refektorium (N) jetzt Kuhstall, das Aebtissinnenhaus (W) 1717 als Herrenhaus adaptiert, Zellengwbb. im Erdgeschoss deuten auf einen ziemlich aufwaendigen Umbau um 1500; demselben gehoert auch der mit einem Masswerkmuster (Netz aus sich schneidenden Kreisen) uebersponnene Giebel. Von dem Winkel zwischen dieser Giebelwand und der Kirchenfront fuehrt eine Mauer mit Laufgang auf die ca. 100 m abseits gelegene Propstei; der Hauptfluegel (um 1530) unten schlicht, das Giebeldreieck nach demselben Prinzip wie an der Abtei, aber in einem anderen Muster, einem Flechtwerk aus Spitzbgg., ueberzogen. Die Anbauten in schlichter Fr.Renss. nach 1554. *Neustaedter-K*. Schlichter 1sch. Bau nach 1487, mehrfach veraendert. -- Guter spgot. _Schnitzaltar_ um 1525, spaeter in Renss.-Rahmen gebracht. Mehrere _Grabsteine_. *Friedhof* 1566 angelegt, Kap. 1590, bmkw. _Altargemaelde_ 1614. *Schloss.* Aus einer bedeutenden Wasserburg des Ma. (abgebrannt 1535) nach 154S als kurfuerstliches Verwaltungsgebaeude einfachst erneuert. In der Kap. neugot. Altar mit guten _Figuren_ des 15. Jh. (in Erfurt angekauft). *Rathaus.* Nach dem Stadtbrande 1535 erneuert. Der mit Masswerk aehnlich der Abtei dekorierte OGiebel duerfte sich aus A. 16. Jh. erhalten haben, nur der WGiebel dem Jahre 1543 angehoeren. Inneres modernisiert. (Sammlung des Geschichtsvereins) _MUeHLFELD._ UFranken BA Mellrichstadt. *Dorf-K.* Turm frgot. Lhs. 1593. -- _Grabsteine_ 1481, 1611, 1704. _MUeHLHAUSEN._ OFranken BA Hoechstadt. *Pfarr-K.* Turm 1464, Chor 1473, Lhs. 1721. -- Schoene _Bildhauerarbeiten_ des 16. Jh. vom ehem. Hochaltar, _Bilder_ aus der Schule _Wolgemuts_(?), _Grabmal_ von _Hans Werner_ 1613. _MUeHLHAUSEN._ UFranken BA Wuerzburg. *Dorf-K.* 1723. Deckenstuckatur und Ausstattung aus derselben Zeit. _MUeHLHAUSEN._ Pr. Sachsen Kreisstadt. Von den 11 K., die Muehlhausen im Ma. besass, sind jetzt 5 im kirchlichen Gebrauch. *S. Blasien*. Pfarr-K. der Altstadt. 1227 in Besitz des deutschen Ordens gelangt. Aeltere Baugeschichte unbekannt. Der vorauszusetzenden rom. Basilika koennte der WBau bis zu dem in Hoehe von 14,5 m liegenden Rundbogenfries entstammen. Von dieser Linie ab entwickeln sich zwei Tuerme. Von reicher und stattlicher Erscheinung, beide 8seitig, unter sich in Umriss und Abmessungen gleich, in der Unterteilung und den Einzelheiten verschieden. Der nordwestl. aehnelt in Komposition und Einzelheiten durchaus dem suedwestl. der Liebfrauen-K. in Arnstadt; offenbar dieselbe Werkstatt. Er hat 3 Geschosse von je 4,5 m Hoehe, sein Partner nur 2 von je 6,7 m Hoehe. Am noerdl. Turm springen die Geschosse um ein weniges zurueck. am suedl. Turm stehen sie lotrecht uebereinander. Beiden gemeinsam ist die Verstaerkung der Ecken durch Buendel von je 3 Runddiensten, die sich mit den kraeftigen Gesimsen verkroepfen und in jedem Geschoss auf halber Hoehe mittels Ringsteinen in die Wand eingebunden sind. Waehrend die Aussenarchitektur des WTurms sich in sprom., und zwar sehr reichen Formen haelt, die zu einem Baubeginn bald nach 1227 passen, ist die aus der Vorhalle zur Turmtreppe fuehrende Tuer frgot. im Charakter von Maulbronn und Walkenried. Am STurm (vollendet ca. 1260) nimmt auch die Aussenarchitektur frgot. Schmuckformen auf (mit speziellen Anklaengen an Laon), wie auch die lotrechten Linien gegenueber den wagrechten staerker betont sind, worauf schon die veraenderte Stockwerkteilung hinzielte. Im sp. 14. Jh. wurde der Fassadenzwischenbau erneuert, unten ein tiefes Portal, der Oberbau duerftig, mit quergestelltem Satteldach geschlossen. Ferner erhielten die Ecken starke kreuzfoermige Strebepfll. und noch spaeter in der Mitte eine formlose Strebemauer. -- Um 1260 die Erneuerung der K. mit dem Chor und Qsch. begonnen. Uebergangsformen mit Anklaengen an Walkenried. Die ursp. Absicht eines basilikalen Aufbaus bald verlassen. -- Das Lhs. ist Hallenkirche von 5 Jochen, im Msch. doppelt so breit wie die Ssch. Pfll. rund mit 4 alten und 4 jungen Diensten; die Deckplatten rund, unter ihnen als Kapt. ein ringsumlaufender Blaetterkranz; die Scheidbgg, stark gestelzt. Die hohen weiten Fenster 3teilig, Masswerk aus Vier-- und Dreipaessen. -- Am Aeussern haben besonders die Stirnseiten des Qsch. reiche Ausbildung empfangen; im S ein in 4 Rueckspruengen gegliedertes, ornamentarmes Portal, von einem oben abgestutzten Giebel ueberstiegen; darueber Rosenfenster, dessen Masswerk aus einfachen Kreisen. An den Ecken diagonal gestellte Strebepfll. mit Fialenkroenung. Die Mauer sonst ungegliedert, nur der Giebel mit Stabwerk besetzt; an den Schenkeln abgeschwungene Kantblumen. An der noerdl. Front fortgeschrittenere Formen; der Wimperg des Portals im Lichten ausgearbeitet, die Rose bedeutend groesser und aus 14 radianten Blaettern gebildet; vor dem Giebeldreieck freistehendes Pfostenwerk. Weiter stehen kleinere Giebel ueber jedem Joch des Lhs. (quergestellten Sschiffsdaechern entsprechend) und umziehen sogar den Chor, abwechselnd mit den Fialen der Strebepfll., woraus eine doch wieder etwas monotone Lebhaftigkeit entsteht. Beeintraechtigt werden die Proportionen durch die mehr als 1 m hohe Aufschuettung des ehemals als Begraebnisplatz benutzten Gelaendes. -- Grosser _Schnitzaltar_ E. 15. Jh. -- Steinerner _Levitensitz_ A. 14. Jh. -- Steinerne _Kanzel_ E. 15. Jh. -- _Taufstein_ 1596. -- _Epitaph_ des Hermann von Heylingen {~DAGGER~} 1422, der Gekreuzigte mit Maria und Johannes, am Fuss der betende Stifter. -- An Stelle des ehemaligen Lettners eisernes _Gitter_ von 1707. -- Unter den _Altargeraeten_ der Sakristei mehreres bmkw. *S. Marien.* Pfarr-K. der Neustadt. Reste einer vor 1200 begonnenen Basilika im 2tuermigen WBau. Nur der noerdl. Turm unverstuemmelt, im Typus von S. Blasien. Spgot. Zwischenbau mit bar. Oberbau, so dass die Fassade (vor Zerstoerung des suedl. Turmes) schliesslich dreituermig war. -- Im uebrigen ist die K. voellig Neubau des 14. Jh. Genauere Baudaten fehlen. Der einheitliche Charakter des Innern laesst auf eine nicht zu lange Bauzeit schliessen. Der Chor 1328 vollendet. -- Hallenkirche mit einer fuer dieses System ungewoehnlich reichen Grundrissgliederung. Das Lhs. ist bei 5 Schiffen und 5 Jochen etwas breiter als lang (26,3 : 28,4; der Breitenueberschuss faellt auf das Msch.). Es folgt ein Qsch., das ueber die Fluchtlinie der Ssch. nicht vorspringt, also nur durch seine groessere Breite von den uebrigen Jochen sich unterscheidet. Im O setzen sich die inneren Ssch. als Nebenchoere (1 quadratisches Joch und Schluss aus 8 Eck), das Msch. als Hauptchor (3 rck. Joche und 8 Eck-Schluss) fort. Die tief ausgekehlten Pfll. von individueller Bildung. Statt der Schlusssteine dienen mehrfach tief herabhaengende, mit Blaettern besetzte Stengel. -- Dem Aeusseren mangelt, wie allen Hallenkirchen, die klare Bewegung der Massen; dafuer ist Ersatz in besonders reichem Schmuck gesucht. Ueber jeder Fensterachse ein in Masswerk aufgeloester Giebel; das Motiv trat zuerst an der Liebfrauen-K. in Arnstadt auf; dort mit Beschraenkung auf den Hauptchor; hier in der regelmaessigen Wiederholung wird es monoton, vollends durch die Fortsetzung am Lhs. (im einzelnen einfacher, als Staffelgiebel ohne Masswerk). Dieselbe, aus der Profanarchitektur entlehnte Form des Staffelgiebels an den Qsch. Fronten. Das Portal des suedl. Qsch. fungiert als Hauptportal; darueber, zwischen die Eckstreben eingespannt, ein Altan. _Ausstattung_. Hauptaltar mit spgot. _Fluegelschrein_, in der Mitte Marienkroenung, auf den Fluegeln je 6 Heilige in 2 Ordnungen, gemalte Aussenfluegel, Predella juenger. Dahinter _S. Nikolausaltar_ (versetzt). Im noerdl. Ssch. 2 gemalte _Triptycha_. Steinerner _Levitensitz_ M. 14. Jh. _Ratsstuhl_ 1604. In den Chorfenstern beschaedigte _Glasgemaelde_ aus 14. Jh. _Skulpturen_: Der Schmuck des Hauptportals in den Muenzerischen Unruhen zerstoert: An der Bruestung des Altans 4 Statuen, sich herabbeugend, nach der oertlichen Ueberlieferung der Kaiser und die Kaiserin mit Gefolge, die alljaehrlich in effigie die Huldigung des Rats entgegengenommen haetten. Zwischen den Fensterbgg. in 4 gesonderten Figuren die Anbetung der h. drei Koenige. An der Spitze des Giebels Juengstes Gericht in verkuerzter Darstellung. -- Am Teilungspfosten des noerdl. SPortals eine Heilige mit Kirchenmodell. *S. Jacobi*. Ehemals got. Hallenkirche. Nach Brand 1592 ohne Gwbb. wiederhergestellt. Die jetzigen Holzdecken 1732. Von Interesse jetzt nur das mit ziemlichem Aufwand durchgebildete Aeussere. Die WFassade ueber ungegliedertem Unterbau 2 Tuerme, der noerdl. quadratisch, der suedl. 8eckig, gleichzeitig die beschieferten Helme, welche von 4 Erkertuermchen begleitet sind, die ihren Platz ungewoehnlicherweise an den geraden Seiten des 8Ecks haben. Die in der Mitte einer jeden Langseite angeordneten Tueren sind mit den Fenstern zusammenkomponiert, letztere mit reichem Masswerk des 14. Jh. *S. Kiliani*. Unbedeutender Bau des 14. Jh. *Allerheiligen*. 2. H. 14. Jh. Ursp. einfach rck., sp. noerdl. 1 Schiff unter Schleppdach hinzugefuegt. Unverhaeltnismaessig hoher WTurm, unten schlank quadratisch, oben 2 8eckige Geschosse und welsche Haube. *Kloster-K*. der Buesserinnen der h. Magdalena ord. S. Augustini. Jetzt Turnhalle. *Barfuesser-K.* Ankunft der Franziskaner 1225, Baubeginn 1232. 1sch. Rck. von 54 m L. und 11,5 m Br., mit kurzem wenig eingezogenem Chor; also Typus der reinen Predigtkirche. Flache Decke. Fenster nur an der SSeite, hier auch die 3 Tueren. Im suedoestl. Winkel zum Chor schlanker 8eck. Turm. Rck. 75 : 10,6 m. Der aeltere westl. Teil in schlechtem Bruchsteinmauerwerk und ohne Strebepfll., der oestl. Teil besser. Jetzt Packhof. [*Prediger-K.* beg. 1289, im 18. Jh. abgetragen; war eine 3sch. 10 Joch lange Hallenkirche.] *Hospital-K.* Ganz kunstlos; jetzt Magazin. *S. Petri.* E. 14. Jh. Ehemals kleine Hallenkirche, mit eingezogenem Chor, jetzt der Gwbb. beraubt und auch sonst entstellt. *S. Georg*. A. 14. Jh. Rck. ohne gesonderten Chor. Sorgfaeltiger Quaderbau mit gutem Masswerk an den Fenstern, von denen 3 an der oestl. Schlusswand. Die an beiden Langseiten angeordneten Tueren mit den Fenstern zusammengezogen, in einfacherer Fassung das Motiv der Jakobi-K. -- Angebaut eine 6eckige Kap. in guter Arbeit des sp. 14. Jh. *S. Martini.* Voll. 1360. Kleiner flachgedeckter Bau mit juengerem aus dem 6Eck geschlossenem Chor. *S. Nikolai.* Die groesste der Vorstadtkirchen, das 3sch. Innere verbaut, jetzt mit Holzdecken. Das Aeussere ganz schlicht. Der im suedl. Chorwinkel stehende Turm im Unterbau romanisierend frgot. *Rathaus.* Planloses Aggregat verschiedenartiger Raeumlichkeiten. Die Renss. Teile 1605 mit malerischem Hof. *Stadtbefestigung.* Erhebliche Teile erhalten. _MUeLLERDORF._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. *Dorf-K.* mit rom. Turm. An der Aussenseite eingemauert zwei "heidnische Goetterbilder" (??). _MUeNCHAURACH._ OFranken BA Hoechstadt. *Pfarr-K.* Kreuzfoermige Basilika des 12. Jh. 7 Arkaden auf unverjuengten Sll., Wuerfelkaptt., an den Deckplatten Schachbrettmuster. Schlichtes WPortal. Chor spgot. Turm am NEnde des Qsch. _MUeNCHENBERNSDORF._ Sachs.-Weim. VB Neustadt a.d.O. *Dorf-K.* 2 _Altarfluegel_ von _Valentin Lendenstreich_ aus Saalfeld 1503. -- Typische *Wasserburg* aus 2. H. 16. Jh. _MUeNCHENGOSSERSTAeDT._ Sachs.-Mein. Kr. Saalfeld. *Dorf-K.* Der quadratische Chor und die 1/2kr. Apsis rom., Lhs. 17. Jh. _MUeNCHENLOHRA._ Pr. Sachsen Kr. Hohenstein. Ehemalige *Nonnen-Klst.-K.* Gewoelbte rom. Pfeilerbasilika auf normal kreuzfoermigem Gr., lichte L. 34 m. Im Lhs. drei Doppeljoche. Die Hauptpfll. mit rck. Vorlage und Halbsll. Die Pfeilerbasen mit kraeftigem attischem Profil; die Kaempfer teils mit demselben, teils mit Blatt- und Rankenwerk geschmueckt. Im Msch. graetige Kreuzgwbb., jedoch schon 13. Jh. Die Ssch. waren zerstoert, jetzt erneuert. Die westl. Haelfte des Lhs. wird von einer Nonnenempore eingenommen; sie ruht auf gewoelbter Halle von 2 Schiffen und 4 Jochen. Die Apsiden haben hohe, mehrgliedrige Sockel und stark ausgebildete Gesimse und Bogenfriese, an den Waenden duenne 3/4 Sll.; dieselben am suedl. Hochschiff. Der WBau (2 Tuerme mit Glockenhaus ueber der Empore) war zerstoert, jetzt erneuert. (Grundmauern eines aelteren WChors.) _MUeNNERSTADT._ UFranken BA Kissingen. *Pfarr-K.* Ansehnlich grosse ma. Anlage. Das Lhs. A. 17. Jh. neu aufgebaut, erhalten blieben der rom. WTurm und der spgot. Chor. Das rom. Portal fuehrt in eine Vorhalle mit Kreuzrippengwb. Im ersten Geschoss ehemals Kap., die sich im Rundbg. gegen das Msch. oeffnete. Darueber setzt der Turm ins 8Eck um. Fenster und Rundbogenfriese in schweren sprom. Formen. Geschiefertes Obergeschoss und Spitzhelm 17. Jh. -- Im Neubau der Juliuszeit wurde das ursp. niedrigere Hochschiff (erkennbar am Anschluss an den WBau) bis zu der durch den got. Chor gegebenen Hoehenlage erhoeht, das System der flachgedeckten Basilika jedoch beibehalten und der rom. Bogenfries mit den alten Werkstuecken wiederholt. Im Inneren 4 weitgespannte rundbg. Arkaden, von W nach O in der Oeffnungsweite abnehmend, Stuetzen Rundpfll. mit toskanischem Kapt. Das suedl. Ssch,. war schon spgot. (1518) erweitert. WEmpore aus der Juliuszeit. -- Der spgot. Chor (1+5/8) am Anschluss an das Lhs. flankiert von 4seitigen, einfach geteilten Tuermen (voellig ausgefuehrt nur der im SO). -- _Hochaltar_ neugot. Aufbau von 1834; die Plastik aus alten und neuen Stuecken kompiliert; unter jenen 4 Statuen vom alten Hochaltar, Fruehwerke _Riemenschneiders_; die Fluegelreliefs jetzt auf der Rueckseite; andere Teile verschleudert, z. T. im Muenchener Nat.-Mus. Ferner enthaelt der Altar ein interessantes Tafelbild um 1400 (von einem Antiquar in Nuernberg erstanden) und ein grosses Hochrelief, _Kreuzigung_, wohl mit Recht _Veit Stoss_ zugeschrieben, gedraengt, unruhig, in forcierter Charakteristik. Als _Fluegel_ des _Stoss_schen Altarwerks, ja sogar als eigenhaendig von ihm gemalt, werden neuerdings (von H. Weizsaecker) die 4 jetzt im Chor haengenden Tafeln in Anspruch genommen. -- _Einzelne Schnitzbilder_ von zerstoerten Altaeren in der K. zerstreut; ferner _Salvator und 12 Apostel_ aus gebranntem Ton, neuerdings steinfarben bemalt. -- An der SSeite des WTurms Kap. von 1428 mit grossem rohem _Oelberg_, einem _Heiligen __ Grab_, einer _Messe des h. Gregor_, verdorbenen _Epitaphen_. *Markt-Kap.* Einfacher Bau von 1410. *Augustiner-K*. 1752. Geraeumiger Saalbau, als Architektur nichtssagend, die Dekoration wird allein durch die sehr grossen und vordringlichen Mobilien bewirkt. -- _Deckenbilder_ von _Joh. Anwander_. Reicher _Schatz_ des 18. Jh. *Aula* im Gymnasium mit effektvoller Stuckdecke des 17. Jh. von _Zeni_. *Stadtbefestigung* mit interessanten Turmanlagen, an zweien Steinmadonnen aus E. 14. Jh. *Rentamt* (frueheres Deutschordenshaus), stattlicher Renss.Bau, im Hof grosser Erker 1671 und Portal 1611 von _Julius Ernes_. _MUeNSTERSCHWARZACH._ UFranken BA Kitzingen. Ehem. *Benediktinerabtei*. Die Gruendung wird auf Karl d. Gr. zurueckgefuehrt. Grossartiger Neubau durch _Balth. Neumann_ 1727-1743, eine seiner bedeutendsten Schoepfungen, auch die Innenausstattung von den ersten Kuenstlern der Zeit. Nach Aufhebung des Klst. 1821 ff. abgebrochen, weil weder Staat noch Gemeinde die Unterhaltungskosten tragen wollten. Erhalten haben sich nur einige Bruchstuecke der Abteigebaeude aus der Zeit vor Neumann; Portal bez. 1697, Stuckdecken um 1700 Torhaus. Von _Neumann_ ein kleiner 2geschossiger Bau der SSeite. Im Hof 2 hohe Steinvasen mit Putten. -- Mainbruecke mit Bildstoecken der Renss. und Standfig. der Immaculata um 1750. _MUPPERG._ Sachsen-Meiningen Kr. Sonneberg. *Pfarr-K.* Das Altarhaus geht auf rom. Anlage zurueck. 1720-22 umfangreiche Rest. und Erweiterung. -- Prunkvolle _Moseskanzel_. -- _Bildnisgrabstein_ des Hans von Schaumburg 1559, durch Sauberkeit und Schaerfe der Arbeit ausgezeichnet. -- Reste von ma. _Wandmalerei_. _MUeRSBACH._ UFranken BA Ebern. *Pfarr-K.* Nachgot. Chor um 1610; bar. Lhs. -- Gute spbar. _Einrichtung_. -- _Renss. Epitaphien_ um M. 16. Jh. *Dreifaltigkeits-Kap.* Spgot. um 1516. Gute spgot. _Ho1zfiguren_. Im Dorf *Fachwerkhaeuser*. _MUTZSCHEN._ K. Sachsen AH Grimma. *Stadt-K.* (ehem. Klst. der Marienknechte). Der westl. Teil aus einer stattlichen, flachgedeckten rom. Anlage; langer spgot. Chor; der Zwischenbau entspricht dem ehemaligen rom. Chor. _MYLAU._ K. Sachsen AH Plauen. *Burg* in malerischer Felslage. Gruppiert um einen runden Bergfried mit hochgelegenem Einsteigloch. Die Vorbefestigung aus der Zeit Kaiser Karls IV. Die Kapelle A. 14. Jh. Die Wohnbauten aus der Zeit der v. Metzsch (15. Jh.), umgebaut unter den v. Schoenberg (E. 16. Jh.). _N_ _NAeGELSTADT._ Pr. Sachsen Kr. Langensalza. *Untere K.* Gehoerte zu der 1222 gegr. Deutschordenskommende. In sehr verstuemmeltem Zustande kleine kreuzf. Basilika mit Zentralturm, schlicht romanisierend frgot. Detail. 2 ueberdachte *Brunnen* 1660 und 1568. _NANKENDORF._ OFranken BA Ebermannstadt. *Pfarr-K.* 1794, im Gr. an Hollfeld erinnernd. -- Von dem ehem. spgot. Hochaltar 2 schoene _Relieffluegel_ erhalten. -- Spuren ehem. Befestigung. _NASSWANG._ OFranken BA Lichtenfels. *Oekonomiegebaeude* des Klst. Langheim um 1750, eigentuemlich die zentrische Anlage. _NAUENDORF._ Pr. Sachsen Saalkreis. *Dorf-K.* Turm und Schiff rom., die Kunstformen verhaeltnismaessig aufwandreich. _NAUENDORF._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* spgot. -- Treffliche _Kanzel_ um 1580, in rein archit. Formen, ohne figuerl. Beiwerk. _NAUHAIN._ K. Sachsen AH Doebeln. *Dorf-K.* Sie bestand ursp. nur aus dem jetzigen Turm, im Erdgeschoss 12. Jh. -- Huebscher kleiner _Altar_ aus A. 16. Jh., im Schrein Anna selbdritt, die Fluegel beiderseits mit tuechtiger Malerei. _NAUMBURG._ RB Cassel Kr. Wolfhagen *Pfarr-K.* Spgot. Hallenkirche mit polyg. Chor und WTurm. Die Gwbb. in Holz erneuert. -- Der 1866 verzeichnete Fluegelaltar nicht mehr vorhanden. _NAUMBURG._ Pr. Sachsen Kreisstadt. *Dom SS. Peter und Paul.* Sprom. und frgot. Hauptmasse 1. H. 13. Jh. Fuer Thueringen das Hauptwerk der schoensten Zeit der ma. Baukunst. Kreuzf. Gwb.-Basilika mit doppeltem Chor und Doppeltuermen in O und W, aber ohne Zentralturm. Ganze L. der rom. Teile 66 m, durch die got. Choere erweitert auf 97 m. Vom frrom. Dom (gew. 1044) die Fundamente nachgewiesen, eine regelmaessige kreuzf. Basilikenanlage von ca. 46 m L., die Gestaltung des WBaus ungewiss. Der Neubau begann um 1200 in O. Von ihm erhalten der unter dem OQuadrum liegende mittlere Abschnitt der Krypta; gekehlte Eckkappen am Sockel, geriefelte Schafte, Palmettenkaptt. mit facettierten oder geperlten Blaettern, Beginn rheinischer Einfluesse. Die Vorkrypta unter der Vierung um 1220 oder noch spaeter; Gruppenpfll. aus 4 Freipfll. um einen schlanken quadr. Kern, gemeinschaftliche Deckplatte, schwungvolles Blattwerk. Der dritte Abschnitt (2 Joche und 1/3 kr. Schluss) entspricht der Ausdehnung des OChors vor der got. Erweiterung; die Formen aehnlich denen des Vorchors; die Kaptt. gehoeren zu den schoensten des Spaetromanismus. Gwbb. graetig, trotzdem mit Schlusssteinen (nur einer, Loewenkopf mit haengender Zunge, erhalten). _Oberkirche, romanische Teile_. Sie umfassen den ganzen Dom mit Ausnahme der beiden (got.) Choere. Baunachrichten fehlen fast ganz. Der Formcharakter deutet durch seine geringe Abwandlung auf verhaeltnismaessig kurze Bauzeit; sie liegt in der Regierung des Bischofs Engelhard (1207-42). 1249 wird schon zum WChor Geld gesammelt. Seine Ausfuehrung schloss sich der des Langhauses unmittelbar an. In letzterem erkennt man nach Vollendung des ersten Doppeljochs (von O gerechnet) eine kurze Pause. Erst in den folgenden Jahren treten die Beziehungen zu Magdeburg ein. Innerhalb des deutschen Uebergangsstils steht N. auf dem konservativen Fluegel; Beziehungen zum Rhein, zu Magdeburg und Bamberg sind vorhanden, aber vom got. Element wird nur zurueckhaltend Gebrauch gemacht. Die Gesamtanlage erinnert am meisten an Bamberg, ebenso das innere System, jedoch in den Verhaeltnissen mehr in die Breite geschoben. Der Spitzbg. in gedrueckter Form an Arkaden, Gwb.Bgg. und Tueren. Keine Diagonalrippen (diese erst im letzten Joch), trotzdem eingekeilte Schlusssteine, Pinienzapfen, Tierkoepfe (vgl. sonst Dom zu Magdeburg, Chorumgang, und oefters in Westfalen). Gerader, maessig steigender Gwb. Stich, Kappen in Staerke von 50 cm. -- Das System das gebundene. Die Msch. Joche ueberquadr. (wie in dieser Zeit am Rhein sehr oft). Hauptpfll. kreuzf. mit vorgelegten 3/4 Sll. und schwaecheren Vollsll. in den Winkeln; die Vorlagen steigen ohne Unterbrechung bis zu den Gwbb. auf, wo sich die Kaempfer mit einem durchlaufenden Gesims verkroepfen. Die Zwischenpfll. haben dieselbe Anlage abzueglich der vorderen Vorlagen. An den Kaptt. Blatt- und Rankenwerk ohne gotisierenden Einschlag, z. T. mit Formen des Magdeburger Chorumgangs zusammengehend. Die Fenster des Hochschiffs nicht gruppiert, sondern in den Arkadenachsen. Merkwuerdig die Widerlagerung durch Uebermauerung der Quergurten der Sschiffe, z. T. in einwaerts schraeg abfallenden Lagerfugen. Das Aeussere in guter Quadertechnik, formenarm und streng; an der NWand Lisenen, deren Weiterfuehrung aufgegeben wurde. -- _Hauptportal_ am suedl. Qsch. in einer dem Kreuzgang sich anschliessenden (spaeteren) Vorhalle; das Gewaende sehr tief, 9 Rueckspruenge, aber wenig Schmuck ausser dem Tympanonrelief, der Eindruck nuechtern; vor 1228. Im Innern des Altarhauses 2 _Tueren_ (zu den Turmtreppen) mit auserlesen schoener Blattwerkfuellung der Bogenfelder im Stil der Krypta. _Die Tuerme_. Das oestl. Paar rein rom., quadr. bis zur Hoehe des (um sie herumgefuehrten) Dachgesimses von Chor und Qsch., dann 8seitig; schon in rom. Zeit, dann noch einmal in got., ueberhoeht. Daecher bar. (Ein Bild der ursp. Gestalt gibt die Wiederholung in den OTuermen der Stadt-K. in Freiburg a. U.) -- Das westl. Paar, beg. in der rom. Bauperiode, weitergefuehrt um 1560-70 als genaue Kopie der Bamberger WTuerme; doch kam nur ein Geschoss zur Ausfuehrung; der suedl. blieb ganz liegen (erst 1894 ausgebaut), der noerdl. im 14. Jh. mit 2 weiteren Geschossen versehen, die sich im Motiv an das erste anschliessen. Zwischen den WTuermen und dem WChor eine Luecke von fast 2 m, nach aussen durch eine Verbindungsmauer verdeckt. _Die Choere_. a) _Der westliche_. Obgleich zeitlich dem Hauptbau unmittelbar folgend (beg. ca. 1250, voll. nicht nach 1270), macht er stilistisch einen grossen Sprung in die gereifte Gotik. Vorderteil Quadr. mit 6teiligem Gwb., Schluss aus 5 Seiten des 8Ecks, beide Abteilungen durch breiten, gegliederten Gurt geschieden. Fenster 2teilig, Gewaende innen einfach abgeschraegt, aussen etwas voller gegliedert, Masswerk aus 2 Spitzbogen und Kreis, darin eine als Sechspass aufgeloeste Platte. Hoechst eigenartig und gegenueber den einfachen Architekturformen von besonders glaenzender Wirkung die Wanddekoration ueber dem Chorgestuehl: unten eine tiefnischige Arkatur, die Kroenungen ihrer Miniaturgewoelbe ein durch die vorgefundenen Fragmente nicht hinlaenglich beglaubigtes Werk der juengsten Rest., die Laubkapitelle, soweit echt, von grosser Schoenheit, jedoch die Mehrzahl ergaenzt; darueber eine zweite, von der Wand als Laufgang sich absetzende Kleinbogenstellung; auf ihrer Hoehenlage, vor die Wanddienste gesetzt, Standbilder unter prachtvollen Baldachinen. Im Chorhaupt der Abschnitt unterhalb der Fenster glatt, ueber dem Kaffgesims Fortsetzung des Laufgangs und der Standbilder. Das Aeussere in knappen Formen; reicher nur das in der Kehle mit ueberfallenden Blattreihen ausgesetzte Hauptgesims und die originellen Fialen ueber den Pultdaechern der sonst ganz einfach gehaltenen Strebepfll. -- b) _Ostchor_. Schmal rck. Vorderjoch und Schluss aus 6 Seiten des 10Ecks, mithin ein Pfl. in der Mittelachse (fruehestes Beispiel fuer diese erst in der Spaetgotik haeufiger vorkommende Abweichung von der Regel). In den Formen sind mehrfach diejenigen des WChors kopiert; andere, namentlich das Fenstermasswerk und die abgerissenen Blattbueschel einzelner Kaptt., zeigen die juengere Zeit; Konsolen und Baldachine an den Wanddiensten deuten auf beabsichtigte, jedoch nicht zur Ausfuehrung gekommene Statuen. _Die Lettner_. Der oestl. ist der aeltere, gleichzeitig mit der Vorkrypta, an deren WWand er sich anlehnt. Eine Halle von 3 Jochen, Kreuzgwbb. auf Buendelpfll., tragen die Buehne. Die Rueckwand hat in der Mitte den Laienaltar, zu dessen Seiten 2 Tueren, zu welchen 5 in 1/2 Kr. angelegte Stufen hinauffuehren; aus dem Innern des Chors weitere 7 Stufen zur Buehne; gegen Msch. und Qsch. Schranken von 2,70 m H. Eingaenge zur Krypta aus den Kreuzfluegeln. Als aeltestes erhaltenes Beispiel eines ausgebildeten Lettners von besonderem Interesse. -- WLettner. Mit dem WChor gleichzeitig. Die Anlage unterscheidet sich von der des oestl. dadurch, dass der Chor keine Krypta hat und sein Fussboden nur um wenige Stufen hoeher liegt, als das Schiff. Somit eine von 2 festen Waenden getragene Buehne. Durchgang in der Mitte. Auf der Chorseite 2 Wendeltreppen. Die Verbindung von Architektur, Ornament und figuerlicher Plastik ist eine dekorative Meisterleistung hoechsten Ranges; im einzelnen gehoeren die Laubkaptt. zum Vollendetsten, was Deutschland in dieser Art besitzt. _Monumentale Skulpturen_: a) _Am rom. Bau_. Tympanon am Portal des suedl. Qsch. Christus stehend mit segnender Geberde, in der von 2 Engeln getragenen Mandelglorie; die Engel haben 4 Fluegel; sehr flaches Relief; gut in den Raum komponiert; Formen naturlos. -- In der Erdgeschoss-Kap. des NWTurmes Standbild der h. Elisabeth auf frgot. Konsole; von einem maessig begabten Mann aus dem Kreise der Kuenstler, die das frgot. Turmgeschoss nach Bamberger Muster ausfuehrten. -- b) _Am WChor_. Mit der architektonischen Dekoration zusammen gedacht und auch gleichzeitig ausgefuehrt, mit den Saeulenbuendeln aus einem Block. Dargestellt sind in 12 Standbildern die Stifter und Wohltaeter der K. in ihrer Fruehzeit, 4 Eckardiner und 4 Wettiner mit ihren Frauen. Auch ist noch in anderem Sinne Ahnenkultus im Spiel: Bischof Dietrich, unter dem der WChor ausgefuehrt wurde, gehoerte selbst dem Hause Wettin an. Die Reihenfolge ist, an der SWand begonnen: 1. Gerburg, 2. Konrad (Gesicht und rechter Arm ergaenzt), 3., 4. Hermann und Regelindis, 5. Dietmar (fiel, des Verrates an Kaiser Heinrich III. angeklagt, im Gottesgericht, daher auf seinem Schilde "comes occisus"), 6. Sizzo, 7. Wilhelm, 8. Timo, 9., 10. Eckard und Uta, 11. Gepa, als Witwe geschildert; nach anderer Deutung Adelheid, Aebtissin von Gernrode; 12. Dietrich. Werkstoff: grobkoerniger, harter Kalkstein. Bemalung mehrmals wiederholt, zuletzt nach 1532; urspruenglich nur einzelne Teile -- Augen, Haare, Gewandsaeume, Schmuck und Wappen -- mit duenner Lasurfarbe hervorgehoben. Die Tracht ist genau die zeitgenoessische, Loden und Leder ihr Material. Der Kuenstler hat alles Konventionelle abgestreift; er steht der Natur mit offenem Blick, aber doch auch mit voller kuenstlerischer Freiheit gegenueber, und ebenso frei hat er aus der franzoesischen Schulung seinen persoenlichen Stil herausgearbeitet, einen mit unbefangener statuarischer Wuerde gepaarten Realismus. Diese Gestalten sind nicht Portraets, aber sie koennten dafuer gelten. Sehr merkwuerdig an einigen von ihnen, besonders am "comes occisus" und der ihm zunaechst stehenden, der Ausdruck momentaner Gemuetsbewegung. -- c)_Am WLettner_. Die Balustradenreliefs stellen dar: Abendmahl, Judas Verrat, Gefangennahme, Petri Verleugnung, Waechter, Pilatus Handwaschung (die beiden letzten Felder 1734 von einem Stuemper ergaenzt, doch vielleicht gestuetzt auf echte Fragmente). Das Relief sehr hoch, die Vordergrundfigg. ganz frei; jede Platte bei 65 cm Hoehe 30 cm tief ausgehoehlt. Wahrscheinlich ein Werk des Meisters der Chorstatuen aus vorgerueckter Lebenszeit; jene um 1250-60 begonnen, diese vielleicht 1270; die Erfindung von unerhoerter Selbstaendigkeit gegenueber der Tradition; der Realismus der Form noch ungeschminkter; Charaktere und Affekte von leidenschaftlicher Gewalt der Schilderung, die sich auch der Gewandbehandlung mitteilt. Wiederholte Ueberschmierung mit Farbe hat viel von den feineren Formen zugedeckt. Die an ungewoehnlicher Stelle, naemlich an der Lettnertuer, angebrachte _Kreuzgruppe_ zeigt die letzte Phase der Werkstatt nach dem Ausscheiden des Hauptmeisters. Der Gekreuzigte deckt sich im Umriss vollkommen mit dem Wechselburger, aber wie voellig anders ist die geistige Auffassung! Bei Maria und Johannes das Pathos bis zu greller Heftigkeit gesteigert, selbst die Gewandung gleichsam schmerzzerrissen. -- Von einem andersgestimmten Schueler des Hauptmeisters der _Diakon_ mit Lesepult, ursp. wohl im Chor, jetzt am Eingang in die Johanneskap. (die von Schmarsow vorgeschlagene Datierung auf ca. 1500 nicht ueberzeugend). -- Im OChor Tuerbogenfeld mit _Weltenrichter_ zwischen Maria und Johannes dem Taeufer; durch den unvollendeten Zustand fuer das Technische von besonderem Interesse; Komposition und Formcharakter sehr nahe verwandt der Gruppe am OPortal des Mainzer Domes, das daraufhin dem Naumburger Meister zugeschrieben werden muss; das Naumburger Exemplar zeigt aber nicht dieselbe Qualitaetshoehe, wird also nach dem aus Mainz mitgebrachten Modell von einem Gehilfen in Arbeit genommen sein. -- Ebenfalls aus der Schule des Lettnermeisters das _Brustbild Johannes des Taeufers_ ueber der Tuer der Johanneskap. im Domkirchhof. -- _Altaere_. Vieles vom alten Bestand zerstoert oder versetzt. _Hauptaltar_; Mensa aus 14. Jh., Aufsatz von 1567 in wunderlicher Stilmischung. -- Auf dem Nebenaltar im letzten Joch des suedl. Ssch. _steinernes Retabulum_ mit Crucifixus und vier Frauen, um 1350. -- Spgot. _Schnitzaltaere_ in der Krypta ohne Bedeutung. -- Reste von 3 oder 4 _Tafelaltaeren_ aus der Werkstatt _Cranachs_ im Dom zerstreut. Der Barbara-Altar im noerdl. Ssch. vollstaendig, aber in schlechtem Erhaltungszustand. _Gestuehl_: a) _Im OChor_: schoener frgot. Viersitz, spgot. ihm gegenueber ein gleicher mit Reliefs an den Wangen und Dreisitz am Lettner. b) _Im WChor_: Stuhlwerk bez. 1516. -- _Kanzel_ von 1466 jetzt in der Johannis-Kap. _Grabdenkmaeler_. Der alte Bestand stark reduziert. Hervorzuheben: Im OChor Hochreliefplatte eines unbekannten Bischofs, vielleicht zum Gedaechtnis des Kirchengruenders Hildeward, ausgefuehrt A. 14. Jh. Dieser aelteste Grabstein der beste, nachher sinkt der Durchschnittswert. -- Im suedl. Ssch. Grabstein Muench 1563; Grabstein Bruchterte {~DAGGER~} 1391 (von derselben Hand wie der Dominikus der Leipziger Paulus-K.); Epitaph Neumarck {~DAGGER~} 1576, bez. _M. S._; Epitaph Buenau {~DAGGER~} 1591, von demselben; Wandstein des Domherrn Schleinitz um 1520, eines der besten im Dom erhaltenen Stuecke. -- Im noerdl. Ssch. Bronzemedaillon fuer Rudolf von Buenau 1505; Georg v. Molau 1580, bez. _H. K._ -- Im NKreuz Grabstein Dompropst von Eckardsberga 1406 (von derselben Hand wie Bruchterte; in beiden Wiederanknuepfung an die Stileigentuemlichkeiten des 13. Jh.); Grabstein Bischof v. Goch {~DAGGER~} 1422; Bronzerelief des Bischofs Dietrich IV 1492; Bronzebildnis (in Stein eingelassen) des A. v. Koenritz 1496; gravierte Platte des Bischofs Dietrich III. von Bocksdorf {~DAGGER~} 1466, aus der _Vischer_schen Werkstatt, wohl Jugendwerk Peters, dagegen die beiden vorigen aus einer saechsisch-thueringischen. -- In der Vorhalle _Marmordenkmaeler_ der Maria v. Burgsdorf 1709 und des Reichsgrafen Ernst Dietrich v. Marschall 1771. _Glasgemaelde_. Im WChor 3 fast volle Fenster aus der Erbauungszeit (?), im OChor 4 (1856 aus den Bestandteilen von ursp. 8 zusammengesetzt). -- 2 _Teppiche_ aus 16. Jh., einer mit Bildnis eines Bischofs und Wappen der Schleinitz (wohl Bischof Vinzenz von Merseburg {~DAGGER~} 1535). -- 8 _Messbuecher_ aus A. 16. Jh., die meisten Bilder ausgeschnitten. -- _Klausur_. Ursp. fuer die NSeite des Doms beabsichtigt, wo noch Ansaetze zum Kreuzgang und die fuer diesen bestimmte Tuer in der WWand des noerdl. Querhauses vorhanden. Vor 1228 an die SSeite verlegt. SFluegel rom., WFluegel gotisierend, eingewoelbt um 1270, die Zellen darueber erst Holz, nach 1532 massiv. _Domkirchhof_ mit manchen der Beachtung nicht unwerten Denkmaelern des 16. Jh. _Dreikoenigs-Kap._ 1416, Untergeschoss aelter, das Ganze sehr verwahrlost. An der Aussenwand bmkw. gleichzeitige Anbetung der 3 Koenige in Einzelstatuen. _Dompfarr-K. S. Marien_. Nur der Chor erhalten; 1343; bmkw. die grossenteils nach innen gezogenen Strebepfll. sowie geringe rom. Mauerreste des Schiffs. _Johannis-Kap._ Ursp. Tauf-Kap. Kleines Rck. von 3 Gwb.Jochen. Das Detail zierlich und geistreich im Stil des WChors. _Domherrenkurien_, a) Aegidienkurie; der vom rom. Bau (ca. 1200-1210) erhaltene Teil umschliesst die Kap., kenntlich am Erkerchor; giebelfoermige Umbildung des Bg.Frieses; der Kapellenraum mit 8seitiger Kuppel; originelle Ueberfuehrung aus dem Quadrat, b) Bischofskurie, einfacher spgot. Bau rest. 1581 (die Bischoefe residierten im sp. Ma. meist in Zeitz). *Moritz-K.* Zu einem A. 11. Jh. gegr., 1532 aufgehobenen Klst. Die jetzige K. aus A. 16. Jh. (Inschr. 1509, 1512). Die neue Ausstattung 1705-21 wurde durch die Rest. 1875 entfernt. -- Ein im Innern und Aeussern gleich einfacher Bau. Dem Hauptschiff ist nur noerdl. ein Nebenschiff angefuegt; der langgestreckte, polygon geschlossene Chor unmittelbare, nur durch einen Bg. geschiedene Fortsetzung des Hauptschiffs, alles unter einem Dach. Holzdecken. Die doppelten Fassadentuerme gehen auf rom. Anlage zurueck. Grosser _Crucifixus_ aus Eichenholz, 13. Jh., der Wechselburger Typus in vergroeberter Fassung, doch sehr bedeutend in seiner heroischen Wuchtigkeit. Dazu gehoerig Maria mit eigentuemlich barocker Haeufung der Gewandmotive, kaum von derselben Hand. -- Verdorbener _Oelberg_ (? 13. Jh.). -- Truemmer sp. ma. _Altarplastik_. -- _Grabdenkmaeler_ ohne hoeheren Wert; archaeologisch von Interesse der giebelfoermig abschliessende, jedoch mit umlaufender Inschrift versehene, also liegende Stein des Bischofs Richwin {~DAGGER~} 1125, ausgefuehrt etwa E. 13. Jh. *Stadt-K. S. Wenzel.* Nach Braenden 1411, 1473, 1517 und aus nachfolgenden Herstellungen in hoechst eigenartiger Gestalt hervorgegangen. 1411-73 die oestl. Haelfte; fuer sich betrachtet ergibt sie einen normal angelegten, langgestreckten 1sch. Chor mit 5/10 Schluss in ziemlich grossen Abmessungen, zu beiden Seiten 2 Tuerme. Das Gemeindehaus war vor 1473 kaum erst begonnen (das geradlinige Mauerstueck mit Portal an der NSeite); ob die jetzige Grundrissdisposition noch 1473 oder nach 1517 getroffen wurde, ist zweifelhaft. Entscheidend fuer sie ist die Ruecksicht auf die an dem Choreingang angeordnete Kanzel. Hallenkirche von 2 kurzen geraden Jochen und polygonalem, einem flachen Kreissegment sich anschliessendem westl. Abschluss (1516). Auf diese Weise wurde die Gesamtanlage zu einem Zentralbau, wenn auch einem unsymmetrischen, umgestempelt. Das Gemeindehaus 33 m breit, nur 19 m tief. Die Decken flach, in letzter Gestalt 1724. Bei bedeutender Hoehe ist der Raumeindruck ein sehr eigentuemlicher. Am Aussenbau die OTeile verschwenderisch dekoriert, mit viel eigenwilligen Zuegen im Einzelnen und starker malerischer Gesamtwirkung; die WTeile fast aermlich vereinfacht, ausgenommen die 3 Portale im N, S, W. Von den Tuermen nur der noerdl. ausgefuehrt. Um 1600 baute _K. Steiner_ das Obergeschoss der Sakristei in gut verstandenen got. Formen, gleichzeitig die Balkone des Innern in Renss. Von den 16 ma. _Altaeren_ nichts erhalten ausser einigen gemalten Tafeln: "Lasset die Kindlein zu mir kommen" 1529 von _L. Cranach_, eine der besten Arbeiten seiner spaeteren Zeit; Anbetung der drei Koenige 1522, Fruehbild _Cranachs_? Heilige Nacht von _Barth. __ Spranger_, A. 17. Jh. -- _Hochaltar_ riesiges Schreinerwerk von 1680 mit Gemaelde von _Hermes_ in Dresden. -- _Kanzel_ um 1740. -- Messingenes _Taufbecken_ 1441, am 6seitigen Kessel Reliefs, Fuss neu. -- Von historischem Interesse der _Grabstein_ des Pagen Gustav Adolfs, Augustus v. Leubelfing -- Truemmer eines grossen Marmorgrabmals um 1630, u.a. Standbild der Caritas. -- Im _Schatz_ gute Arbeiten des Ratsgoldschmiedes _Krugelstein_ 1680. *S. Othmar.* 1691-99. Rck. von 15 : 26,50 m mit leicht vortretender, gerade geschlossener Altarnische; der oestl. Teil in 2 Jochen 3sch., der westl. mit flacher Holzdecke; der erst quadr., dann 8eck. Turm ueber dem Altarhaus. Architekturformen und Ausstattung sehr schlicht. -- Aus aelterer Zeit, ca. 1520, ein guter 3fluegeliger _Schnitzaltar_. -- Im SFenster des Altarhauses _Glasgemaelde_ 1539. *S. Marien.* 1712-30. 1sch. Emporensaal; an der Decke, einem Spiegelgwb. aus Holz, huebsche Stuckaturen und fluechtige Gemaelde. Das Aeussere nuechternster Art. *Wenzelskirchhof.* Einige Grabmaeler nicht ganz ohne Interesse, z. B. das des Hans Weis, 1568, im Erbbegraebnis Patschke links vom Eingang. *Rathaus.* Nach Brand 1517, Dacherker bez. 1528, 1556 die Fuerstenstube, 1612 das Hauptportal. Die langgestreckte Marktfront hat 3 Geschosse, am hohen Walmdach 6 Zwerchgiebel, dekoriert mit blinden verschraenkten Kielbgg. in trockenster Spaetgotik, aus Ziegeln gemauert (eine in Thueringen seltene Technik) und wie die ganze Front geputzt. Im Innern Stiegentreppen in feiner Fruehrenss. bez. 1556; aus demselben Jahr der Fuerstensaal, dessen Stuckdecke jedoch 1655. -- _Trinkhorn_ etwa M. 14. Jh. mit schoenem Lederfutteral. *Wohnhaeuser.* Die Epoche nach den grossen Stadtbraenden 1517 und 1532 durch Portale, Erker und Giebel reichlich vertreten, jedoch nichts eigentlich Hervorragendes darunter. -- *Marktbrunnen* mit S. Wenzelstatue 1579. *Stadtbefestigung*. Seit 1820 grossenteils niedergelegt; erhalten das Marientor von 1446; klassizistische Wachthaeuser am Jenaer Tor. _NAUNDORF._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch. *Dorf-K.* sprom. Ueberraschend elegantes Portal; im abgetreppten Gewaende je 2 Sll. mit gewundenen oder im Zickzack, dessen Spitzen in Dreiblaetter ausgehen, kannelierten Schaften; das Tympanon in 2 Quadranten geteilt, Rosetten und freies Randornament. _NAUNDORF._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* 1579, 1sch. Saal mit 3/6 Schluss; die stilistische Erscheinung aus Renovation 1737. -- Mehrere _Grabmaeler_ des 16.-18. Jh. *Schloss* E. 16. Jh. mit einigen Veraenderungen im 18. Jh. Aus der ersten Bauzeit die maechtigen Giebel mit 4 Fenstergeschossen. -- Reichhaltige _Portraetgalerie_. _NAUSTADT._ K. Sachsen AH Meissen. *Kirche* um 1540. Saalbau mit eingezogenem, gestrecktem, gewoelbtem Chor und 5/8 Schluss. -- _Altaraufsatz_ um 1600, heiter und vornehm; Abendmahlsrelief; Stifterstatuetten. -- _Sandstein-Wandgrab_ des A. v. Miltitz {~DAGGER~} 1629, praechtige und gute Arbeit. -- Ein _anderes in Marmor_ von _J. J. Kaendler_, dem beruehmten Porzellanformer. _NEBELSCHITZ._ K. Sachsen AH Kamenz. Vornehme bar. *Dorf-K.,* erb. 1740 f. vom Klst. Mariastern. Der interessante Plan angeblich von _Gaetano Chiaveri_, dem Erbauer der kath. Hofkirche in Dresden. An diese erinnern die halbrunden Abschluesse im O und W. Im Innern gut organisierte Wand- und Gewoelbegliederung. Die Ausstattung steht nicht auf der Hoehe der Architektur. _Gemaelde_ des Hochaltars von _Palko_. _NEBRA._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Kirche* beg. 1416 (Inschr.) in vornehmer Bauart; daher der WTurm mit reichem Portal, im _Bogenfeld_ S. Georgs Kampf mit dem Drachen. Das Schiff nach Brand 1666 duerftig hergestellt. Ansehnliche _Epitaphe_ 1670, 1678 bez. _C. P._ *Burgruine* sehr verfallen, Kap. E. 13. Jh., uebriges M. 16. Jh. _NEIDECK._ OFranken BA Forchheim. *Burgruine* bedeutend, zerstoert 1553. _NEMMERSDORF._ OFranken BA Berneck. *Dorf-K.* Der kleine Bau hat 3 Tuerme, einer got. im O, 2 bar. im W. *Schloss* A. 16. Jh., schlicht. _NENKERSDORF._ K. Sachsen AH Borna. *Dorf-K.* Geschickter spgot. Umbau einer kleinen rom. Anlage. -- _Altarwerk_ 1519 mit 4 beweglichen und 2 festen Fluegeln. _NENNSDORF._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* von ziemlich gut erhaltener rom. Anlage. Rest eines Saeulenschaftes mit wechselnd konkaver und konvexer Kannelierung. _NENTERSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Rotenburg. *Dorf-K.* Ein 1sch. Bau des 17. Jh. wurde mit einem ma. Rundturm so verbunden, dass dieser an der Mitte der SSeite halb vor- und halb einspringt, wodurch die sonst unbedeutende K. ein originelles Ansehen gewinnt. _NESCHWITZ._ K. Sachsen AH Bautzen. *Dorf-K.* 17. und 18. Jh., Turm mit huebschem Bar.Helm 1693. -- Bmkw. _Sandsteinaltar_ nach 1600. Ein zweiter in der Sakristei. Menge von _Grabdenkmaelern_. *Altes Schloss* 1723 fuer den oesterreichischen General Herzog Ludwig v. Teck. Franzoesischer _Park_ mit viel und guter _Sandsteinplastik_. *Neues Schloss* 1766-75 fuer W. v. Riesch von _F. A. Krubsacius_ aus Dresden; nur der Mittelbau, mehr tief als breit, ist mehrgeschossig, von sehr geschickter Grundrissteilung. Das ovale, zur Haelfte aus der Fluchtlinie vortretende Treppenhaus enthaelt 2 Treppenarme mit Podest. In derselben Achse nach der andern Seite oben ein laenglich 8eck. Saal mit wenigen Nebenzimmern, unten eine Halle, deren Langseiten in jon. Saeulenstellungen aufgeloest sind. Dieselben bilden die Durchgaenge zu den langgestreckten eingeschossigen Seitenfluegeln, welche die 300 Baeume fassende _Orangerie_ enthielten; die reizenden Wandbrunnen in der Art _Gottfr. Knoefflers_. Die Formbehandlung des Aeusseren im Uebergang zum Klassizismus, ohne Pracht, doch auch weit entfernt von Nuechternheit. -- Der neuere _Park_ im englischen Geschmack. Springbrunnen: Delphin mit reitendem Knaben. Schoenes Gittertor. Im Tiergarten behagliches Jagdhaeuschen. _NESSELROeDEN._ RB Cassel Kr. Eschwege. *Schloss,* mit Steingiebeln und Treppenturm in der Mitte der Front, 1592. _NETRA._ RB Cassel Kr. Eschwege. *Pfarr-K.* Alt nur der OTurm, dessen Erdgeschoss als Altarhaus diente. Epitaph v. Baumburg 1600. -- _Schloss_ aus Renss. _NETZSCHKAU._ K. Sachsen AH Plauen. *Stadt-K.* modern. Von einem grossen und bedeutenden _Altarwerk_ von 1659 nur die Predella erhalten, elegante Alabasterarbeit wahrscheinlich von _Joh. Heinr. Boehm d. Ae._, die Komposition dem _Cranach_schen Altar in der Stadt-K. zu Schneeberg entnommen. *Schloss.* Baukoerper 1462; mehrere Fenster im Vorhang-Bg. geschlossen, aehnlich Sachsenburg und Meissen; die extravagant spgot. Tuer derselben Zeit zuzuschreiben, ist kaum moeglich. Der grosse Saal des obersten Geschosses mit maechtiger Balkendecke erhielt 1627 Dekoration in Stuck. Gutes _Portraet_ Karls v. Bose in lebensgrosser Figur, 1623. _NEUBRUNN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Dorf-K.* 1521; umgebaut 1589. Steinerne Kanzel 1629. -- Mehrere bmkw. _Haeuser_ in Fachwerk. (Die Datierung des aeltesten auf 1400 muss Zweifeln begegnen.) _NEUDROSSENFELD._ OFranken BA Berneck. *Dorf-K.* Huebscher und charakteristischer Bau der Markgrafenzeit (ca. 1760); Stuckaturen von _G. B. Petrozzi_, Malerei von _J. M. Wolker_. _NEUENBERG._ RB Cassel Kr. Fulda. Ehem. *Benedikt.-Klst. Andreasberg*. Die Kirche aus rom. Zeit (Weihedatum zu 1023 ueberliefert), quadr. Chor mit 1/2 kr. Apsis, Triumphbg. und Teil des Qsch., Krypta mit gurtenlosen Kreuzgwbb., einfache Wuerfelknaufsaeulen ohne Eckblaetter. Altar mit Blick in die Krypta. Amboreste. Die uebrigen Teile der K. nach Brand 1440 erneuert und spaeter verzopft. Grabsteine von Proepsten seit dem 15. Jh. Am WTurm treten wieder rom. Formen auf. -- _Klostergebaeude_. im Umbau von 1440 rom. Bauteile erhalten. _NEUENGOeNNA_ bei Jena. Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* _Schnitzaltar_ in der Art des _V. Lendenstreich_. _NEUENSTEIN._ RB Cassel Kr. Homberg. *Schloss* aus Ma., 1639 erneuert. _NEUGERSDORF._ K. Sachsen AH Loebau. *Dorf-K.* Stattlicher Saalbau 1738. -- _Kanzelaltar_ 1753, von Gebr. _Herzog_, wohl der beste aus dieser Epoche in der Lausitz. _NEUSHAUS._ Sachsen-Meiningen Kr. Sonneberg. *Pfarr-K.* 1591-95 noch stark gotisierend. -- _Bildnisgrabstein_ des Hans Gottsmann {~DAGGER~} 1611 und seiner Gattin; Erzguss von sorgsamer Ausfuehrung, vielleicht aus derselben (Nuernberger?) Werkstatt, wie die v. Buenausche Platte im Museum zu Altenburg. Sie befanden sich ursp. wohl zu Fuessen des grossen _Epitaphs_ im Chor; dieses aus Alabaster; der architektonische Aufbau vortrefflich, weniger die figuerliche Plastik. _NEUHOF._ RB Cassel Kr. Fulda. *Schloss* der Fuerstaebte 1519. Quadr. Wasseranlage, Binnenhof, 4 Ecktuerme. _NEUHOF._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Schloss.* Ehem. Wasserburg des 16. Jh. Davon erhalten die Gwbb. im Erdgeschoss, geschnitzte Balkendecken im 1 Stock, ein Rundturm mit Wendeltreppe. Umbau 1866. _NEUHUeTTEN._ UFranken BA Lohr. In der unscheinbaren *Pfarr-K.* eine wertvolle rom. _Kreuzpartikel_ des 11. Jh. mit Gravierung und Grubenschmelz, Fuss sp. 18. Jh. _NEUKIRCHEN._ RB Cassel Kr. Ziegenhain. *Stadt-K. S. Nikolaus.* 14. Jh., z. T. erneuert 1497. Hallenkirche von 3 Jochen, unregelmaessig anstossende Kreuzfluegel, netzgewoelbter Polygonalchor. Im Chor und Msch. _Wandmalereien_, kolossaler S. Christoph u. a. m. _NEUKIRCHEN._ RB Cassel Kr. Huenfeld. Wehrhafte Dorf-K. von 1515, quadr. OTurm, in dessen Erdgeschoss der kreuzgewoelbte Chor. -- _Wandtabernakel_ 1560, _Taufstein_ 1588 von Meister _Henthoos_. _Fluegelaltar_ A. 16. Jh. -- Auf dem Turm hoelzernes Obergeschoss und hoher schlanker Helm mit 4 Ecktuermchen. In der Sakristei Tuer mit rom. Beschlaegen wiederverwendet. _NEUKIRCHEN._ K. Sachsen AH Meissen. *Kirche.* Die schlichte 1sch. Anlage von 1695 gewinnt Bedeutung durch die Ausstattung mit Emporen, Kanzel usw. _NEUMARK._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* Gut erhaltenes Beispiel einer kleinen rom. Land-K. mit Chorturm. _NEUMARK._ K. Sachsen AH Plauen. *Dorf-K.* In Chor und WTurm spgot., Schiff 1739. Auf dem Kirchboden spgot. _Triumphkreuz_ und _Glasgemaelde_ von 1489. *Schloss* (v. Roemer) 1483, mit juengeren Zutaten. Reihe von _Familienportraets_. _NEUNHOFEN._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. d. O. *Dorf-K.* rom. Anlage, der OTurm jetzt zwischen Lhs. und Chor; der letztere spgot. erweitert; das Innere 1699 nach Verhaeltnissen reich dekoriert. -- Spgot. _Altarwerke_ 1487, 1519. Das erstere vom Saalfelder "Meister der Baldachine". -- Aussen _Gedenktafeln_ von 1367, Sandsteinreliefs. _NEUNKIRCHEN A. BR._ OFranken BA Forchheim. *Pfarr-K.* (1314-1555 zu einem Augustinerstift). Unsymmetrisch 2sch., d. i. Hauptschiff (mit bar. Flachdecke) und niedrigeres noerdl. Ssch. mit Rippengwbb. Im W Turm aus 13. Jh. mit romanisierenden Bogenfriesen, die 8seitigen Obergeschosse spgot. -- Im Innern _Steinfigg._ der hh. 3 Koenige und der h. Jungfrau um 1400; _Marientod_, derbes Holzrelief um 1500; _Marienstatue_ des Nebenaltars um 1500. _Grabsteine_ 14. und 15. Jh., darunter ein kniender Schwanenritter; Wolfram v. Egloffstein Rotmarmor 1459. _Epitaph_ mit Schutzmantelbild, Speckstein und farbige Einlagen, feine Arbeit aus 1. H. 16. Jh. _Epitaphe_ Buttenberg 1600, Stauffenberg 1698. Zahlreiche _Gemaelde_ 16. Jh., darunter Uebertragungen des Duererschen Marienlebens. Aussen _Oelberg_ roher Art. *H. Grab-Kap*. mit reichem Wappenportal um 1700, sonst einfach. *Rathaus* 1718, unbedeutend. -- *Stadttore* E. 15. bis E. 16. Jh., z. T. mit schoenen Wappensteinen. _NEUSALZA._ K. Sachsen AH Loebau. *Kirche* der boehmischen Exulanten 1679, unerheblich. *Stadtanlage* und Wohnhaeuser kulturhistorisch von einigem Interesse. _NEU-SCHOeNFELS._ K. Sachsen AH Zwickau. *Schloss* 1524; Runderker in fein durchgebildeter Fr.Renss.; darf er in das Datum 1524 eingeschlossen werden? _NEUSES._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Dorf-K.* Hochgot. Chor mit Kreuzgwb. Aeltere Teile vielleicht noch aus rom. Zeit. Umbau 1785. _NEUSITZ._ Sachsen-Altenburg LA Roda. *Dorf-K.* 1723. -- _Schnitzaltar_, bez. 1515, in der Bemalung gut erhalten, irrig der Saalfelder Schule zugeschrieben, eher Arbeiten eines Schnitzers, der fluechtig durch _Riemenschneiders_ Werkstatt gegangen. _NEUSORGE._ K. Sachsen AH Rochlitz. *Schloss,* erb. um 1720 von General v. Arnheim. Grossartige Anlage in Hufeisenform. Im Garten geruehmte dekorative _Skulpturen_ von _Gottfr. Knoeffler_. _NEUSTADT._ RB Cassel Kr. Kirchhain. *Pfarr-K.* S. Johannes. 1502. Hallenkirche mit nur 1 Ssch., welches bedeutend schmaeler. Infolgedessen wachsen die Rippen aus den schlanken runden Schaeften in ungleicher Hoehe hervor, gegen das Msch. erheblich tiefer. -- _Sakramentshaeuschen_ spaetestgot., turmartig aufgebaut, Arbeit gering. -- Spgot. _Fluegelaltar_. -- Aussen am Chor schoener ikonischer _Grabstein_ des Ritters v. Fischbach und seiner Frau {~DAGGER~} 1448, ausgefuehrt spaeter. *Toten-Kap.* 1576, noch got. *Schloss.* Spgot. und Renss. Ohne Interesse. Daneben *Junker Hansens Turm*. Rundbau von ca. 50 m Hoehe, huebsche Kroenung in Fachwerk. *Wohnhaus* in der Naehe der Pfarr-K. Erdgeschoss Stein, reiche Fr.Renss., Oberbau aus Fachwerk juenger. _NEUSTADT A. MAIN._ UFranken BA Lohr. *Pfarr-K.* (ehem. Klst.-K.) erb. M. 12. Jh. Verlaengerung des Chores nachgot. um 1616, Brand 1857 und danach freie Wiederherstellung durch _H. Huebsch_; bis dahin eine der bedeutendsten rom. K. Unterfrankens. -- Gr. kreuzfoermig, der Chor nach Hirsauer Art ehemals mit Nebenchoeren (jetzt Turmuntergeschosse; unzugaenglich). Lhs. flachgedeckte Basilika mit Stuetzenwechsel, je eine Arkadengruppe unter einem Blendbg. zusammengestellt; die Hoehenverhaeltnisse aus Missverstaendnis der ihm mitgeteilten Masse durch _Huebsch_ gesteigert. Alt die ganze NMauer, die zwei Turmuntergeschosse und einige der steilen attischen Basen. In der Sakristei wertvolles _Epitaph_ von 1381. -- _Grabsteine_ an den Langhauswaenden von gutem Mittelschlag. -- Aussen eingemauerte bedeutende Reste von frgot. _Skulpturen_ (um 1300), St. Martinus, S. Maria, S. Gertraudis und Karl der Grosse, nebst Kentauren, Drachen u. a. unter einer Blende zusammengestellt. *Klst.-Gebaeude* gleichzeitig mit der Chorerneuerung, ganz Ruine. Reiche Masswerkfenster des Kreuzgangs erhalten. _NEUSTADT A. D. SAALE._ UFranken BAmtsstadt. *Kloster-K.* Die Pfll. der NSeite haben rom. Kaempferplatten. Aus ihnen laesst sich eine flachgedeckte Basilika von 8 Arkaden, ohne Qsch., rekonstruieren. Das noerdl. Ssch. spgot. eingewoelbt, wobei je ein Pfl. alternierend ausgebrochen wurde. Im 17. Jh. das suedl. Ssch. beseitigt und mit dem Msch. zu einem grossen flachgedeckten Hauptschiff zusammengezogen. Am Suedportal 2 rom. Loewenkoepfe aus Metall. -- Die zahlreichen _Barockaltaere_ Mittelgut; ebenso die (stark uebertuenchten) _Epitaphe_ des 16. Jh.; besser eines von 1669. *Pfarr-K.* 1795, 1832. Maechtige korinthische Sll. tragen die Decke und sondern schmale Ssch. ab. Originelle Choranlage. Die 1/2kr. Saeulenstellung, mit der das Msch. schliesst, tangiert mit einer Kreisstellung, die den Altar enthaelt. Das Aeussere denkbarst nuechtern. -- Pfarrhaus mit feinem Renss.-Portal. Reste der ma. *Umfestigung*; unerheblich bis auf das _Hohetor_ (1578), das zu den maechtigsten Exemplaren seiner Gattung gehoert; der obere Teil im Dreissigjaehrigen Kriege zerstoert und danach etwas veraendert wieder hergestellt; die Hauptmasse des im Gr. rck. Baus durch Gurtgesimse 6mal geteilt; ueber dem vierten ein kleiner Erker; Satteldach mit Volutengiebeln. In der Naehe *Schloss Neuhaus* 1767 von _Heinrich Todesco_ fuer Herrn v. Borrie; bmkw. innere Ausstattung. _NEUSTADT A. D. ORLA._ Sachsen-Weimar Bezirksstadt. *Stadt-K.* E. 15. und A. 16. Jh. 3 Schiffe von gleicher Hoehe mit flacher Balkendecke; Chor gestreckt mit 3/8 Schluss; Netzgwb.; unter dem Chor ein ehemals offener Durchgang wie an den Stadt-K. von Jena und Kahla. Fenster 3teilig mit reichem Masswerk. Im noerdl. Winkel zwischen Lhs. und Chor ein hoher Turm in der Art des Jenaischen. -- Formenreicher _Taufstein_ 1494. -- Grosses _Altarwerk_ mit beiderseits gemalten Fluegeln aus 2. V. 16. Jh. (nicht von _Cranach_). Zahlreiche Grabsteine und Gedenktafeln. Hospital-K. got. und 1706. -- Gemaltes _Triptychon_ von 1495 (?). Got. _Schnitzfigg_. *Schloss.* Entstanden aus einem 1292 gegr. Klst. der Augustiner-Eremiten; sehr verbaut. Hintergebaeude 1674. *Rathaus;* spgot., bedeutend; der linke Fluegel der Marktfront ist der aeltere Teil (1465?), der rechte ein juengerer Anbau; dadurch der grosse Erker jetzt in die Mitte gerueckt; mit ihm gruppiert sich gluecklich die Freitreppe des Anbaus. Die Behandlung des Erkers hoechst charakteristisch fuer die spaeteste Gotik. Ebenfalls reich, doch wenig erfreulich, der grosse OGiebel. An der NFront wird das Dach von 1, an der SFront von 2 hohen got. Zwerchhaeusern durchbrochen. Im Innern mehrere Balkendecken bmkw., durch Rest. des 19. Jh. aussen und innen mehrfach veraendert. -- *Ratskeller,* 16. und 17. Jh. -- *Haus* der Familie Schweitzer, Marktstr. B 106, von 1574. _NEUSTADT._ K. Sachsen AH Pirna. *Stadt-K.* aus 14. und 15. Jh., 1sch., entstellt. -- _Grabstein_ 1581 wird gelobt. _NEUSTADT._ Pr. Sachsen Kr. Worbis. Wertvolle *Fachwerkhaeuser* um 1600. _NEUSTAeDTEL._ K. Sachsen AH Schwarzenberg. *Stadt-K.* aus A. 16. Jh., 1sch. mit 3/8 Chor. -- Bedeutender _Altarbau_ aus Sandstein und Marmor A. 18. Jh., vielleicht von _J. C. Haehnel_. _Kanzel_, ausgezeichnetes Schnitzwerk. _NEUTZ._ Pr. Sachsen Saalkreis. *Dorf-K.* Typische rom. Anlage etwa wie Talheim, huebsches kleines Portal mit eigentuemlichen Zuegen, die Oeffnung mit Perlstab umsaeumt, wie auf dem Petersberg, A. 13. Jh. _NIEBRA._ K. Sachsen AH Zwickau. Ansehnliche got. *Dorf-K.* -- Grosser _Schnitzaltar_ mit 4 Fluegeln. _NIEDER-ASPHE._ RB Cassel Kr. Marburg. *Dorf-K.* Spgot. symmetrisch 2sch. Hallenkirche. Aelterer OTurm, in dessen Erdgeschoss der Chor. Schoen gegliederter Holzhelm. 1902 nach W um 2 Doppeljoche vergroessert und im Innern rest. _NIEDERDORFELDEN._ RB Cassel Kr. Hanau. *Burgruine.* _NIEDERELSUNGEN._ RB Cassel Kr. Wolfhagen. *Dorf-K.* Rck. got. Schiff und rom. WTurm ohne Tuer; die jetzige Verbindungstuer zur K. juenger. _NIEDERFROHNA._ K. Sachsen AH Chemnitz. *Dorf-K.*, voll. 1519. Gute Architektur. Altarwerk von _Andr. Petzold_ 1690. _NIEDERFUeLLBACH._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Dorf-K.* 2. H. 17. Jh. Aus dieser Zeit 4 _Grabsteine_ der Familie von Reitzenstein. _NIEDERGRAeFENHAIN._ K. Sachsen AH Borna. *Dorf-K.* Von der ursp. rom. Anlage das Schiff und der turmtragende Chor; um 1500 der Chor erweitert und das Ganze eingewoelbt und zu stattlicher Wirkung gebracht; wohl von demselben Meister wie Geithain, Nenkersdorf, Roda. _NIEDERGURIG._ K. Sachsen AH Bautzen. *Schloss* um 1700 fuer Graf Luetzelburg. Am tiefen Hof zu beiden Seiten Wirtschaftsgebaeude, in der Achse das Wohnhaus, im Gr. quadr., in der Mitte stattliches Treppenhaus und Lichthof, die Frontbehandlung einfach. Unter den _Portraets_ eines von _Angelica Kaufmann_ 1786. _NIEDERHOLZHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga. *Dorf-K.* Neubau nach Dreissigjaehrigem Krieg. Ausstattung zum Teil aelter und nicht ganz ohne Interesse. _NIEDERLICHTENAU._ K. Sachsen AH Floeha. *Dorf-K.* 1746 mit geringen rom. Resten. -- _Sandsteinaltar_ und _Sandsteinkanzel_ 1615, saubere Arbeiten derselben Hand. -- _Glocke_ 1464. _NIEDERLOeSSNITZ._ K. Sachsen. AH Dresden-N. *v. Minckwitzscher Weinberg.* Terrasse mit Wohnhaus, Lusthaus, Winzerhaus, Pavillon 1713-29. *Wackerbarths Ruhe.* Hauptgebaeude 1853 im Aeusseren umgestaltet, Kapelle 1775 von _Knoeffel_, Jakobsturm 1743. *Weinberghaus Friedstein* 1771. _NIEDERMITTLAU._ RB Cassel Kr. Gelnhausen. *Dorf-K.* 17. Jh., rom. WTurm, Schalloeffnungen mit Wuerfelknaufsaeulchen. _NIEDERMOeLLERN._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg. *Dorf-K.* Der einfache rom. Bau mit Chorturm und Apsis im wesentlichen erhalten, wenn auch ohne Kunstformen. _Taufstein_ mit rom. Kuppa auf spgot. Fuss. _NIEDERMOeLLRICH._ RB Cassel Kr. Melsungen. *Kirchturm* spgot. Im Erdgeschoss der ursp. Altarraum. _NIEDERODERWITZ._ K. Sachsen AH Zittau. *Pfarr-K.* 1719, im Typus von Bertsdorf, Hainewalde und Spitzkunersdorf, noch groesser und stattlicher (16,7 m breit), 3 Raenge Emporen. Einheitliche Ausstattung aus gleicher Zeit. -- _Pfarrhaus_ 1746. _NIEDEROPPURG._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. d. O. *Kirche* 1694, durch korinthische Sll. in 3 Schiffe geteilt, die Ssch. mit flacher Decke, das Msch. mit hohem Spiegelgwb., derbe Stuckdekoration auf farbigem Grunde; wohl von Italienern ausgefuehrt, die damals viel an den thueringischen Hoefen beschaeftigt waren. Ausgezeichnet das schmiedeeiserne Gitter. *Schloss* 1708 fuer C. v. Rumohr auf der Stelle einer alten Wasserburg; gross, regelmaessig, in sehr nuechternen Formen. Die innere Ausstattung bis M. 18. Jh.; Schmiedearbeiten, Tapeten, besonders Oefen bmkw. _NIEDERPLANITZ._ K. Sachsen AH Zwickau. *Dorf-K.* 1519, umgebaut 1587 als charakteristischer protestantischer Predigtsaal mit Emporen und ohne Chor, die hoelzerne Felderdecke mit biblischen Gemaelden. Bauherr der kurfuerstliche Rat und Professor in Wittenberg Dr. v. Beust. -- Bmkw. _Altaraufsatz_ aus Sandstein bez. 1592. _S. L._ (_Samuel Lorenz_). -- _Bildnisgrabsteine_ v. d. Planitz 16. Jh. -- _Kelch_ 1656. _NIEDERPRETZSCHENDORF._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde. *Dorf-K.* 1731-33, zentrale Anlage, aehnlich der zu Lohmen, also in der Richtung George Baehrs; erbaut von _J. Ch. Simon_. _NIEDERRABENSTEIN._ K. Sachsen AH Chemnitz. *Dorf-K.* _Taufstein_ mit 13 reizenden knienden Kinderfiguren (vgl. Weissbach), 1595 von _Michael Hogenwald_. In der Sakristei Sandsteinreliefs vom ehemaligen _Altarwerk_, vermutlich vom selben Meister. _NIEDERROSSLA._ Sachsen-Weimar VB Apolda. Gutes Beispiel einer groesseren *Dorf-K*. des 18. Jh.; 3sch. mit Emporen; grosser 3 geschossiger Kanzelbau hinter dem Altar. _NIEDERRUPPERSDORF._ K. Sachsen AH Loebau. *Schloss* (v. Nostitz) 1752 von _Andr. Huenigen_. Inneneinrichtung Rok. und Empire. _NIEDERSTEINBACH._ K. Sachsen AH Rochlitz. *Dorf-K.* sprom., 1sch. mit eingezogenem Chor und 1/2 kr. Apsis. -- [_Altarbehang_, Zeugdruck aus 15. Jh., jetzt im Dresdener Altert. Ver.]. _NIEDERTREBRA._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* 1750. Gross und relativ reich; aufwaendiges Altar- und Kanzelwerk. _NIEDERWALGERN._ RB Cassel Kr. Marburg. *Dorf-K.* Roher rom. Bau aus A. 13. Jh. Rck. Sch. mit zwei kuppeligen Kreuzgewbb., schmaelerer quadr. Chor; am WTurm rippenlose spitzbg. Gwbb. -- 1898 durch Anbauten und Entfernung der Gwbb. im Sch. veraendert. _NIEDERZWEHREN._ Kr. Cassel-Land. *Dorf-K.* Der Chor im OTurm, einem huebschen und charaktervollen Vertreter seiner Gattung, erb. 1472, Helm mit Ecktuermchen nach Brand 1552, im Erdgeschoss Reste von _Wandmalerei_ aus der Erbauungszeit. Am Kirchhofe Wehrmauer mit Schiessscharten. _NISCHWITZ._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.* Wesentlich 1752. Das _Altarbild_ von _Stefano Torelli_, einst weit und breit beruehmt. *Schloss,* erbaut fuer den Minister Gf. v. Bruehl von _J. C. Knoeffel_, im 7jaehrigen Kriege zerstoert, seit 1778 wiederhergestellt. _Deckenmalerei_ von _A. F. Oeser_. Vor dem Mittelbau 2 huebsche _Sandsteinfiguren_, Schaefer und Schaeferin, von _Gottfr. Knoeffler_. _NOeDA._ Sachsen-Weimar VB Weimar. *Dorf-K.*, spgot. um 1500. -- _Grabstein_ einer Frau von Milwitz 1597; ausfuehrliche, saubere Darstellung des Kostuems. _NOHRA._ RB Erfurt Kr. Hohenstein. *Dorf-K.* wie Wolkramshausen. _Glocke_ 1. H. 13. Jh. (?) mit drei figuerl. Reliefs. _NORDECK._ RB Cassel Kr. Marburg. *Burgruine.* Die aelteren Teile rom. _NORDHAUSEN._ Pr. Sachsen Kreisstadt. *Dom* (Kreuzstifts-K.). Gegr. 961 von der Koenigin Mathilde als Nonnen-Klst., 1219 in Kanonikerstift umgewandelt. Der jetzige Bau: Ostpartie rom. und frgot., Lhs. spgot. -- Chor gestreckt rck. mit plattem Schluss (17,5 : 7,8 m). Der Raum wird durch einen breiten, auf schlichten Konsolen ruhenden Gurtbogen halbiert; ueber der oestl. Haelfte ein rippenloses Kreuzgwb. auf unterspitzen Schildbgg.; in der westl. Haelfte 2 rck. Kreuzgwbb. mit fruehestgot. profilierten Rippen; der Triumphbogen unterspitz mit gerader Leibung. Schmale spitzbg. Fenster mit romanisierendem Gewaende; an der OWand zu Dreien pyramidal geordnet (sog. Dreifaltigkeitsfenster), am Gewaende Ruecksprung mit Saeulchen (Schaftringe, Knospenkaptt.). Unter dem Quergurt des Chors Kragstein mit Mondsicheln, wie in Maulbronn und Walkenried. Aussen an den Ecken Lisenen, die auf zirka 4 m Hoehe abbrechen; unter dem Dach Bogenfries mit Diamantschnitt. Zu Seiten des Choreingangs erheben sich 2 schlanke quadr. Tuerme. Sie sind in drei, auch im Werkstoff unterschiedenen Abschnitten erbaut; die unteren haben im O kleine Kapp. Die geschilderten Bauteile vermutlich nach Brand 1234, zuerst von einem noch in rein rom. Formanschauung lebenden Meister, dann von einem gotisierenden, der aus Walkenried kam (neben mehreren anderen Anklaengen die Halbmondkonsolen der Quergurte). -- Unter dem Chor rom. _Krypta_ aus M. oder 2. H. 12. Jh. Sie erstreckt sich nur ueber die westl. Haelfte des jetzigen Oberbaues. Die Gwbb. graetig zwischen breiten Gurten, staemmige Wuerfelknaufsaeulen; Treppen fuehren in den Unterbau der Tuerme. -- Das gegen M. 14. Jh. voellig erneuerte, im 15. vollendete (oder ueberarbeitete?) _Langhaus_ geht zu groesserem Massstab ueber. Im Gr. 26,5:32 m. Hallensystem mit etwas breiterem Msch.; 5 Joche; Pfll. 8eckig mit Buendeldiensten, an den Kapitellen krauses Laubwerk; Netzgwbb. etwa A. 16. Jh.; an den Fenstern reiches Fischblasenmasswerk; das Hauptportal am oestl. Ende des suedl. SSch.; die WFront, der Tueren entbehrend, war nicht Schauseite. Der hohe OGiebel verdeckt die rom. Tuerme. -- _Hochaltar_ mit Statuen aus Holz, 1726. -- _Sakramentshaeuschen_ 1455. -- _Chorgestuehl_ E. 14. A. 15. Jh., ueberladen mit ornamentalen und figuerlichen Schnitzereien wenig gewaehlten Geschmackes. An den Waenden des Chors 6 _Steinstatuen_, 3 maennliche und 3 weibliche, in fuerstlicher Tracht, ihrer Bestimmung nach den Stifterbildern des Naumburger Doms zu vergleichen, jedoch die Personen nicht gesichert; Entstehungszeit E. 13. bis A. 14. Jh.; von einem (lokalen?) Meister, der an Herstellung von Grabfiguren gewoehnt gewesen sein mag; die Koerperformen ganz ungenuegend, die Gewandmotive gekuenstelt; belustigend die Humoresken an den Kragsteinen (in den Gegenstaenden zum Teil mit dem sog. Physiologusfries des Strassburger Muensters uebereinstimmend). -- An der O-- und WWand des Lhs. Statuen des 17. Jh. ohne Wert. -- _Ikon. Grabsteine_: 2 aus 14. Jh., 5 aus 16. Jh. -- _Kreuzgang_, nur geringe Reste, rom. 12. Jh. mit spgot. Umbau. *Frauenbergs-K.* (Klst. S. Mariae novi operis). Einheitlicher, aber im Detail zurueckgebliebener Bau des fr. 13. Jh. (rest. von _Zeller_ 1912). Rom. Pfeilerbasilika von einfacher Formenbehandlung. Gr. normal kreuzfoermig 38 m lang, 6 Arkaden auf einfachen quadr. Pfll., die Kaempfer aus Platte und Schmiege. Die Nebenapsiden am Qsch. abgebrochen. Keine Krypta. -- _Hochaltar_; Schnitzwerk von 1459 (die ueberlieferte Inschrift nicht mehr vorhanden); im Mittelschrein Kreuzigung, an den Seiten je 4 Gruppen aus der Passion in frei herausgearbeiteten Gruppen; das ornamentale Beiwerk zerstoert. -- _Kanzel_ und _Taufgestell_ 1768. -- An der suedl. Aussenwand _Grabstein_, 1370 mit eingeritzter Figur _Klostergebaeude_ verbaut, Kreuzgang abgebrochen. *Nikolai-K*. Spaetgot. Hallenkirche ohne Bedeutung. Der Unterbau der turmlosen WFassade einfachst rom. -- _Hochaltar_ um 1600, wahrscheinlich ein Hauptwerk des Nordhaeuser (spaeter vornehmlich in Magdeburg taetigen) Bildhauers _Christoph Kapup_, erst 1646 zusammengesetzt von _Joh. Duck_. Alabasterbau reich mit Reliefs und Statuetten besetzt. -- _Kanzel_ und _Taufgestell_ 1588. -- Umfangreiches _Marmorepitaph_ des Dr. Conrad Frommann {~DAGGER~} 1683 mit Relief der Grablegung. -- _Epitaph_ der Elisabeth Stromer {~DAGGER~} 1596 in Form eines gemalten Fluegelaltars; die Gemaelde ohne Bedeutung. -- Weitere _Grabdenkmaeler_ 1664, 1676, 1774. -- Bronzene _Epitaphplatte_ von 1577. -- Im suedl. Ssch. Maria auf der Mondsichel, spgot. _Schnitzwerk_. -- 9 _Kelche_, der aelteste 1351, die anderen 15. bis 17. Jh. *Blasien-K.* Unregelmaessiger Gemengbau. Das stattliche got. Sch. mit gestrecktem, aus Achteck geschlossenem Chor deutet auf bedeutendere Bauabsichten (Masswerk teils geometrisch, teils Fischblasen); indessen kamen vom Lhs. nur 3 Joche zur Ausfuehrung (Hallensystem), so dass der sprom., von 2 wohlgegliederten Achtecktuermen ueberstiegene WBau geschont blieb. _Hochaltar_ und _Gestuehl_ 1735. -- _Kanzel_ 1592. An den 6 Bruestungsfeldern _Reliefs_. -- Reich geschnitztes hoelzernes _Epitaph_ des Cyriacus Ernst 1585. -- _Alabastergrabmal_ W. v. Eberstein 1700. -- _Grabgemaelde_ 1592. -- _Epitaphgemaelde_ fuer Ursula Meienburg von _L. Cranach d. Ae._ 1529. -- _Desgl._ fuer Michael Meienburg {~DAGGER~} 1555, grosse bedeutende Arbeit von _L. Cranach d. J._ bez. 1558, Auferweckung des Lazarus unter Assistenz der Reformatoren und der Familie M. *Petri-K.* Der gerade geschlossene Chor in romanisierender fr. Gotik. Das Lhs. im Hallensystem, 14. Jh., oefters umgebaut und geflickt. -- _Kanzel_ reiche Renss. E. 16. Jh. -- Bronzener _Taufkessel_ 1429; an der Wandung 16 Heiligenreliefs, als Traeger 4 Maenner in der Zeittracht; rohe Handwerksarbeit bez. _Mester Tile_. -- _Alabasterepitaph_ mit lebensgrosser Figur des Stadtschreibers Joh. Pfeiffer {~DAGGER~} 1552. *Altendorfer K*. Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst.,* um 1350. Ungewoehnlicher Weise 3sch. Hauptschiff polyg., Nebenschiffe platt geschlossen. Nonnenempore Suedschiff. Das Ganze sehr entstellt. *S. Jakobi-K.* 1744 an Stelle eines rom. Baues. *Kirchhof S. Cyriaci*. Im 18. und 19. Jh. gruendlich umgebaut. In der Kapelle bmkw. _gravierte Grabplatten_, darunter die bedeutendste fuer die Brueder Segemund 1412; die anderen Platten beziehen sich auf Personen, die zwischen 1394 und 1397 starben; sie scheinen alle aus derselben (niederdeutschen? niederlaendischen?) Werkstatt zu stammen. -- [3 andere Hospize mit Kapellen, S. Martin, S. Georg, S. Elisabeth, sind untergegangen, ebenso die 3 Bettelordenskirchen der Stadt. Dem Martinsstift gehoerte eine kunstgeschichtlich wichtige Reihe gravierter _Messingplatten_ (Gedenktafeln der Familien v. Urbach und v. Werther) aus E. 14. Jh., nicht flandrisch, sondern aus einer thueringischen Werkstatt; jetzt im Museum, wo auch andere Kunstwerke aus den Kirchen der Stadt.] *Rathaus.* 1608-10 auf aelterem Gr. Im Erdgeschoss eine Laube von 6 Bogenoeffnungen und polyg. Treppenturm. In den zwei Obergeschossen rck. gestuerzte Kuppelfenster. Umgebaut 1733 und 1883. Einige Gemaecher des 17. Jh. erhalten. -- *Ratskeller* 1710. _NORDHEIM._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Kirche* 1710-11, 1sch. mit rck. Chor, bmkw. durch die reiche innere Ausstattung. Grosser Altarbau bez. 1718. Zahlreiche _ikon. Grabsteine_ aus 2. H. 16. Jh., die meisten von der Hand des Meisters _I H_ (vgl. Meiningen, Bibra, Ellingshausen). _Bronzeplatte_ fuer Caspar v. Stein, gegossen 1633 von _Georg Werter_ aus Coburg. Groessere _Epitaphe_ der Familie v. Stein 1706, 1745. -- Befestigter Friedhof mit 4 Gaden, bez. 1583. *Schloss.* Alte Wasserburg des 16. Jh. Fassade 1707. -- *Haeuser* in geschnitztem Fachwerk 1613, 1710, 1754. *Dorftor* mit Steinschem Wappen. *Rathaus* A. 18. Jh. Der bescheidene baeuerliche Fachwerkbau wirkungsvoll gemacht durch eine zweifluegelige Freitreppe mit Laube. _NORDHEIM._ UFranken BA Gerolzhofen. *Dorf-K.* bar., mit got. Chor. -- Schnitzbild der _Pietas_ um 1500, bei starken Missgriffen in den Proportionen doch ein bedeutender Wurf. Ehem. fuerstbischoefl. *Amtshaus,* schmucker Renss.-Bau um 1600. An einem anderen Hause _Steinmadonna_ um 1350. _NORDHEIM V. D. RHOeN._ UFranken BA Mellrichstadt. *Dorf-K.* Turm frgot., Sakristei 15. Jh. Chor und Langhaus 1696. Reste der alten Friedhofsbefestigung. Anziehendes Architekturbild. Im Dorfe 2 v. d. Tannsche *Schloesser,* das eine, der sog. Judentempel, im Grund 14. Jh., das andere einfacher Bau von 1640. Ehem. *Zehenthaus.* Mit originellen Schnitzereien. 17. Jh. Reste der alten *Befestigung*. *Sebastians-Kapelle.* Erb. 1636. Gute _Holzfigur_ des hl. Sebastian A. 16. Jh. Sehr originelle Darstellung des _Abendmahls_ mit 30 cm hohen Holzfiguerchen, M. 15. Jh. _NORDSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Cassel. Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst.* Die Kirche 1sch. mit 5 Kreuzgwbb. ohne charakterisierten Chor. Die 2 westl. Joche fruehest got., noch M. 13. Jh., die 3 oestl. spgot. 15. Jh.; ehemals im W Nonnenemporen. Der WTurm aelter als die K., anscheinend Wehrbau. _NOSCHKOWITZ._ K. Sachsen AH Doebeln. *Schloss.* Wesentlich 17. Jh. Stattliche Anlage, in den Kunstformen spaerlich. _NOSSEN._ K. Sachsen AH Meissen. *Kirche* 1719, von Interesse die eingebauten Portale aus Kloster Altenzelle, sprom. um 1230, gleichzeitig, doch in verschiedenen Schultraditionen, das mit offenem Bogenfeld aus thueringischer, das andere aus fraenkischer Tradition. *Schloss.* 1185 erste Nennung; 1512 der Trakt gegen NO; 1556 das "alte Haus" mit sehr gut behandeltem Tor; 1628 Suedseite, wohl von einem Schueler _Paul Buchners_; 1667 gruendliche Umgestaltung der ma. Teile. _NOSTIZ._ K. Sachsen AH Loebau. *Dorf-K.* 1679. Die huebsche Inneneinrichtung gleichzeitig, fortgesetzt A. 18. Jh. -- v. Zieglersche _Denkmaeler_. _NOeTHNITZ._ K. Sachsen AH Dresden-A. *Schloss.* Einfacher Bau des 17. Jh. Das Innere 1745 neu eingerichtet. Der aus der Lebensgeschichte Winckelmanns bekannte Bibliotheksaal nicht mehr in seiner Gestalt von damals. _NOTTLEBEN._ Pr. Sachsen Kr. Erfurt. *Dorf-K.* 1521. Der spgot. _Schnitzaltar_ wird zu den besten des Gebietes gerechnet. _O_ _OBBACH._ UFranken BA Schweinfurt. *Schloss.* Aelterer dreigeschossiger Bau mit Freitreppe E. 17. Jh. Westfluegel stattlich in Sandstein, dreigeschossig, 1746 bis 1747, in der Richtung _Balth. Neumanns_. _OBERAILSFELD._ OFranken BA Pegnitz. *Pfarr-K.* 1760. _OBERAUFSESS._ OFranken BA Ebermannstadt. *Schloss.* 1690. _OBERBIMBACH._ RB Cassel Kr. Fulda. *Dorf-K.* Neuzeit. Rom. OTurm, im Erdgeschoss rundbg. rippenloses Kreuzgwb. -- Spgot. _Schnitzaltar_. -- Kirchhofsmauer mit Schiessscharten und 2 Rundtuermen. *Burgruine.* _OBERBOBRITZSCH._ K. Sachsen AH Freiberg. *Dorf-K.* 18. Jh., WTurm 14. Jh., Abschluss mit 4 Giebeln und Dachreiter. -- Das 6fluegelige _Altarwerk_ bez. 1521 gehoert zu den bedeutendsten des ganzen Landes, die Gemaelde von demselben liebenswuerdigen Freiberger Meister, dem man in Seifersdorf, Hennersdorf und Dippoldiswalde begegnet. _OBERCRUMPA._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Kirche.* Eine der merkwuerdigsten des Kreises. Der eigentuemliche Gr. erklaert sich aus dem 1751 vorgenommenen Umbau einer rom. Kreuzkirche. Die gerade OWand mit 3 rom. Fenstern und die Qsch.Fronten mit rom. Portalen erhalten. 1751 wurde die Vierung 8eckig umgestaltet und mit Kuppel versehen, das Altarhaus abgeeckt u. a. m. Es ergibt sich eine aussen und innen mehrfach und mit guter Wirkung abgestufte Gruppe. _OBERCUNNERSDORF._ K. Sachsen AH Loebau. *Dorf-K.* Vergroessert 1691 und 1749. Ausgedehnte, gut angeordnete Emporen. -- Die _Denkmaeler_ des Kirchhofs mit Aufwand. _OBERDUeRRBACH._ UFranken BA Wuerzburg. *Dorf-K.* Klassizistisch 1816. Ausstattung A. und M. 18. Jh. _OBEREICHSTADT._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* Anlage rom. Der tuerlose WTurm in gleicher Breite mit dem Schiff und gegen dieses mit Doppelarkade geoeffnet; aus Umbau 14. Jh. die 3fenstrige OWand; weiterhin barockisiert. Im bar. Kanzelaltar gute spgot. _Schnitzbilder_. _OBEREISENHEIM._ UFranken BA Gerolzhofen. Nicht uninteressant die Reste der ehem. *Marktbefestigung*, ein Rundturm bez. 1536. _OBERELLEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Kirche.* Wesentlich 16. und 17. Jh., Turm im O; rom. WPortal, im _Bogenfeld_ Christus in der Glorie und 2 kniende Figg.; rom. Kaempfergesimse am got. erneuerten Triumphbg. *Herrenhaus* got. und renss. Wappentafel 1595 (v. Hanstein). Obergeschoss in Holzfachwerk. _OBERESSFELD._ UFranken BA Koenigshofen. *Pfarr-K.* in spaetem Rok. Gleichzeitiges _Deckenbild_ von _J. P. Herrlein_ 1777 (vgl. Markershausen). _OBEREUERHEIM._ UFranken BA Schweinfurt. Stattliche *Dorf-K.* mit Stuckaturen um 1750. OTurm um 1600. Gleichzeitige flotte Inneneinrichtung. *Schloss Euerburg* (v. Hessberg) 1571-1591. Hufeisenanlage. Eingangstuer mit korinthischen Saeulen und Reliefs. _OBERFLADUNGEN._ UFranken BA Mellrichstadt. *Dorf-K.* von 1691, im Innern mit feiner Wandgliederung. _Kelch_ 15. Jh. _OBERGERSDORF._ K. Sachsen AH Kamenz. *Dorf-K.* Got. Mauerteile, wesentlich nach 1750. Das Innere sauber, mit Felderdecke und Emporen. -- Reste eines wertvollen gemalten _Fluegelaltars_ um 1550, vielleicht von _Andreas Dressler_ in Kamenz. -- Charakteristisch zopfige _Denkmaeler_ von guter Qualitaet. _OBERGREISLAU._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels. *Dorf-K.* mit rom. Spuren, darunter ein Saeulenportal, im Tympanon das Lamm und die Evangelistenzeichen. _OBERGRUeNBERG._ K. Sachsen AH Zwickau. *Dorf-K.* Umfassungsmauern rom. Der quadr. Chor mit frgot. Gwb., darueber Turm mit rom. Kuppelfenstern. _OBERHASEL._ Sachsen-Altenburg Kr. Roda. *Dorf-K.* -- _Schnitzaltar_ vom Saalfelder "Meister der Baldachine", trefflich erhalten. _OBERKAUFUNGEN_ s. Kaufungen. _OBERKOTZAU._ OFranken BA Hof. *Pfarr-K.* Got. mit Benutzung rom. Mauern. Im Chor Kreuzrippengwb., im Lhs. Netzgwb. WTurm 1688. -- _Altar_ mit gut geschnitzter Kanzel 1691. Zahlreiche _ikon. Grabsteine_ meist 2. H. 16. Jh. -- *Schloss,* grosser Komplex, ueberwiegend aus 18. Jh. _OBERLAURINGEN._ UFranken BA Hofheim, *Dorf-K.* wesentlich 1705 mit frgot. Turmchor. _Kanzel_ 1705, reich mit Reliefs besetzt. 4 _Grabsteine_ der Hutten und Wetzenhausen, 17. Jh. _OBERLEINACH._ UFranken BA Wuerzburg. *Dorf-K.* Rom. Lhs., 1608 erhoeht, 1723 erweitert. An der SSeite schmuckreiches Portal, E. 12. Jh., zweimal abgestuft, an den Bogenlaeufen stilisiertes Rankenwerk. -- Huebsche _Sakramentsnische_ um 1400, gleichzeitige _Steinfig_. am Emporenaufgang. Guter klassizistischer _Taufstein_. _OBERLICHTENAU._ K. Sachsen AH Kamenz. *Dorf-K.* 2. H. 17. Jh., verschoenert unter Chr. v. Holtzendorff 1742. Charakteristische Sandsteindenkmaeler des 18. Jh. *Schloss* samt dem reich ausgestatteten Park angelegt von Chr. v. Holtzendorff, im 7j. Kriege verwuestet. Im Innern noch einige mit Aufwand dekorierte Raeume, der Saal im Obergeschoss um 1730, kleinere Zimmer im fortgeschrittenen Rok. (rest.). Im modernisierten Park Ueberreste von Kaskaden- und Brunnenfigg. _OBERLIND._ Sachsen-Meiningen Kr. Sonneberg. *Pfarr-K.* Der quadr. Chor mit Turm in der Anlage frgot., Lhs. 1455, ueberarbeitet 1748. -- Huebscher spgot. _Taufstein_. -- Von Interesse die wehrbaumaessige Ummauerung des Kirchhofs. _OBERLOeSSNITZ._ K. Sachsen AH Dresden-N. *Bennoschloesschen* um 1600; quadr. Gr., 2 Geschosse, 2 Hauptgiebel und 2 Zwerchgiebel; die innere Einteilung erhalten. *Hofloessnitz.* Wohnhaus um 1653. Das in seiner alten Einrichtung erhaltene Obergeschoss bmkw. Beispiel der Dekorationsweise des 17. Jh. *Spitzhaus* (Weinbergshaus) um 1650; quadr. Gr., 2 Geschosse, rundbg. Fenster, origineller Kontur durch das grosse geschweifte Dach mit Zentraltuermchen. Entstellende juengere Anbauten. *Haus Sorgenfrei* 1786 mit bmkw. Gartenhaus. *Meinholds Weinberg*. _OBERMASSFELD._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Kirche* 1634, innere Ausstattung 1785, 2geschossige Emporen auf jon. und korinth. Sll., Altar aus Stuckmarmor in Sarkophagform (aus der Schloss-K. zu Meiningen). -- Torturm, befestigte Kirchhofsmauer und 3 Gaden erhalten; einer bez. 1565. *Kapelle* an der Werrabruecke mit reichem Hennebergischem Wappenschild 1534. *Pfarrhaus* 1638 (1688?). *Fachwerkhaeuser* von 1573, 1578, 1595. *Dorflinde*. Die Aeste des gewaltigen Baumes auf alter Pfeilerstellung, ringsum gemauerter Sitz und Messtisch mit 5 in die Platte vertieften Rundmassen bez. 1525. *Werrabruecke*, 5jochig, 16. Jh. _OBERMERZBACH._ UFranken BA Ebern. *Dorf-K.* Die einzige gut erhaltene K. des Bezirks. Rom. (1615 rest.), Quadr. Chor. Die Profile archaisch roh; ebenso das figuerliche Detail am Chorbogenkaempfer. _OBERNBREIT._ UFranken BA Kitzingen. *Prot. Pfarr-K.* 1731. -- _Moseskanzel_ 1696. Altargeraete augsburgisch 18. Jh. *Rathaus.* Stattlicher hoher Steinbau. Ueber dem rundbg. Tor Brandenburger Wappen 1563. Die Volutengiebel A. 17. Jh. -- _Baeckerhaus_ des 18. Jh. mit steinernem Verkaufstisch. _OBERNDORF._ Schwarzb.-Sondersh. LA Arnstadt. *Dorf-K.* Lhs. ursp. 3sch. flachgedeckte rom. Basilika, die Sschiffe abgetragen. OTurm ueber dem Chorquadrat. In reicheren Formen (E. 12. Jh.) eine rck. schliessende Chorerweiterung, Ecklisenen und Bogenfries, Teilung durch 1/2 Sll. mit attischen Basen und Wuerfel-Kaptt. Ueber das Mass einer Landkirche geht dieser Bau weit hinaus; was war seine Bestimmung? _OBERNEUKIRCH._ K. Sachsen AH Bautzen. *Dorf-K.* 1723, 1873 vergroessert. Schlichter grosser Saalbau (1500 Staende), Ausstattung um 1750. _Grabdenkmaeler_: v. Polenz 1609, v. Ponickau 1637, mehrere v. Haugwitz und v. Huldenberg 18. Jh. *Schloss* 18. Jh., sehr schlicht. Zahlreiche _Bildnisse_ der Frhr. v. Huldenberg. _OBERNSEES._ OFranken BA Bayreuth. *Kap. S. Rupert.* Das in der Literatur sich findende Erbauungsdatum 1080 falsche Lesung von 1480; schlichter Bau mit got. Chor und bar. Lhs. _OBERODERWITZ._ K. Sachsen AH Loebau. *Dorf-K.* 1816 von _K. Ch. Eschke_, grosser Emporensaal in nuechternstem Klassizismus. OBEROPPURG b. Neustadt a. Orla. Sachsen-Weimar. *Dorf-K.* got., maechtiger Turm mit 4 Schuetzenerkern. _OBERPESTERWITZ._ K. Sachsen AH Dresden-A. *Dorf-K.* Charakteristischer Emporensaal aus der Zeit nach dem 30j. Kriege. -- Lebensvoller _Pastorengrabstein_ 1637. Auf dem Kirchhof Gruft der Familie Opitz 1770. _OBERREICHENBACH._ OFranken BA Hoechstadt. *Dorf-K.* mit quadr. Chorturm; ein Zeichen alter Gruendung. _OBERREINSBERG._ K. Sachsen AH Meissen. *Schloss.* Zeigt in seinen Teilen alle Wandlungen des Befestigungswesens und der Kunstformen 1500-1650. _OBERROSPHE._ RB Cassel Kr. Marburg. *Dorf-K.* Spgot. flachged. Schiff, schmaelerer gewoelbter polyg. Chor. _OBERROTTENBACH._ Schwarzb.-Rudolst. LA Koenigsee. *Dorf-K.* _Schnitzaltar_ bez. 1498, Art des _V. Lendenstreich_. _OBERSCHWAPPACH._ UFranken BA Hassfurt. *Dorf-K.* Reicherer Bar.Bau 1. H. 18. Jh. -- Bmkw. Altaere aus M. und E. 17. Jh. *Schloss.* Sommersitz der Aebte von Ebrach. Erb. 1. H. 18. Jh. von _Joh. Leonhard Dientzenhofer_ (?), der Formcharakter nahe verwandt dem Klst. Obertheres. Gr. triklinienfoermig. Die langgestreckte Hauptfront gegen den Garten; 16 Fensterachsen; Aufbau in 2 Geschossen von niedrigen Proportionen; 3 flache, hauptsaechlich in der Dachanlage zur Geltung kommende Risalite. Ausgedehnter _Garten_ in 3 Terrassen, Treppen mit Brunnenbecken. _OBERSCHWARZACH._ UFranken BA Gerolzhofen. Fuerstbischoefl. *Jagdschloesschen* (Forstamt) um 1600. _OBERSEIFERSDORF._ K. Sachsen AH Zittau. *Dorf-K.* 1714, die 1753 gemalte Holzdecke von bedeutender Wirkung. _OBERSTREU._ UFranken BA Mellrichstadt. *Dorf-K.* Tuerme frgot. Langhaus 1614. Um die Kirche die nahezu vollstaendig erhaltene Befestigungsanlage mit zahlreichen Gaden des 16. und 17. Jh. -- Reste der *Dorfbefestigung*. *Bildstock* vor dem Dorfe von 1448 mit eigentuemlich romanisierendem, verknotetem Saeulenbuendel. Der Aufsatz von 1551. _OBERTHERES._ UFranken BA Hassfurt. Ehem. *Benedikt-Abtei.* Gegr. 1047 von Suitger von Bamberg. Voelliger Umbau 1715 ff. Die K. (voll. 1724) wahrscheinlich von _Joh. Greising_, 1809 abgebrochen. Erhalten blieb (als Schloss) der Klosterbau, 3fluegelig, Verputz mit Sandsteingliedern in gediegener Behandlung. Von der unbedeutenden Stuckdekoration des Innern nicht viel erhalten. -- Ehem. Verwaltungsgebaeude 1696. -- _Rathaus_ 1727 und einige huebsche _Wohnhaeuser_; ueber einem Hoftor der Renss. effektvolle _Pietasgruppe_ des 18. Jh. -- Originell aufgebauter _Bildstock_ 1630. _OBERWALGERN._ RB Cassel Kr. Marburg. Kleine, rohe rom. *Dorf-K.* _OBERWEIMAR._ Sachsen-Weimar VB Weimar. Ehem. *Cistercienser-Nonnen-Klst.,* M. 13. Jh.; Umbau 1361; sehr entstellt. Rom. Turm von aelterer Pfarr-K. Im W Nonnenempore auf gewoelbter 2sch. Halle. An der SSeite ein verstuemmeltes hochgot. Portal; im Tympanon Relief des _Juengsten __ Gerichts._ -- _Doppelgrabstein_ des Grafen Friedrich von Orlamuende {~DAGGER~} 1365 und seiner Gemahlin Elisabeth. _Grabstein_ des herzogl. Kindes Johann {~DAGGER~} 1519. -- _Altarbild_ von _Cranach d. J._ Reste von frgot. _Malerei_ in den Fensterleibungen. _OBERWIRBACH._ Schwarzb.-Rudolst. LA Rudolstadt. *Dorf-K.* rom., eingezogenes Chorquadrat mit Turm und 1/2 kr. Apsis. _OBERZELL_ b. Wuerzburg s. Zell. _OBHAUSEN S. PETRI._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* frgot. 2. H. 13. Jh. Das Schema unveraendert das landesuebliche rom. mit quadr. Turmchor, nur die spitzbg. Form der Fenster traegt dem neuen Stil Rechnung. _OBSCHITZ._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels. *Dorf-K.* Rom. OTurm mit 1/2 kr. Apsis. _OCHSENFURT._ UFranken BAmtsstadt. *Pfarr-K.* Von einem Bau aus 2. H. 13. Jh. (gew. 1288) hat sich der in der NOEcke stehende Turm erhalten, ein schlanker 6geschossiger Aufbau, in den mittleren Etagen mit frgot., in den obersten wieder mit rom. Einzelheiten. Die ganze uebrige K. 2. H. 14. Jh. Gestreckter Chor mit 3/4 Schluss. Lhs. 7jochige Hallenkirche, das Msch. betraechtlich ueberhoeht. Die niedrigen Strebepfll. koennten auf den Gedanken fuehren, dass ursp. eine Basilika beabsichtigt war und erst nachtraeglich Modifikation durch Ueberhoehung der Ssch. eintrat. Die 8eckigen Eckpfll. mit unveraendertem Profil in die Scheidbgg. uebergehend, Kreuzrippen auf Konsolen. Reiches geometrisches Masswerk, vereinzelt mit ersten Ansaetzen zur Fischblase. Steinerne WEmpore durch alle 3 Schiffe. -- Ganze L. 47 m. -- Der Hochaltar von 1612, der aehnlich dem in Frickenhausen war. 1892 durch neugot. Aufbau ersetzt; erhalten das grosse _Kreuzigungsrelief_. Die Seitenaltaere aus derselben Zeit, 1892 ebenfalls entfernt. -- Zierliches, nicht sehr grosses _Sakramentstuermchen_ 1496. Ausserdem _Sakramentsnische_ E. 14. Jh. -- Bronzenes _Taufbecken_ mit reicher, nicht eigentlich lebendiger Gliederung; in vieler Hinsicht aehnlich dem von _Hermann Vischer d. _Ae. in Wittenberg von 1457 (der von _Riemenschneider_ gefertigte Deckel nicht mehr vorhanden). -- _Chorgestuehl_ E. 14. Jh. (Bruestungswaende und oberer Abschluss neu). -- Auf der Fenstersohlbank des noerdl. Ssch. 3 _Steinstatuen_ aus 2. H. 14. Jh. -- Bmkw. _Holzstatue_ einer schmerzhaften Muttergottes, geistreich in Bewegung und Gewandung, bei sehr verfehlten Proportionen, um 1520. _Holzstatue_ des h. Nikolaus, _Riemenschneider_ nahestehend. Neben der Kirche *Michaelis-Kap.* ("Karner") bez. 1440, Messstiftung 1473, Gwb. 1492 (Inschr.). Der Erbauer _Hans Pauer_ war erster Polier bei S. Lorenz in Nuernberg. Zweigeschossige Anlage, wie sie namentlich in Mitteldeutschland fuer derartige Totenkapp. sehr verbreitet ist, ausgefuehrt mit mehr als gewoehnlichem Aufwand. Hauptgeschoss hoch, hell und klar mit fast ganz aufgeloesten Waenden, Sterngwbb. und WEmpore. An der Front doppelfluegelige Freitreppe und reiches Portal, im _Tympanon_ Juengstes Gericht in 2 Streifen. Auf dem Altar _Steinmadonna_, seitlich 2 _Holzstatuen_, S. Michael und S. Sebastian, um 1500, effektvolle Arbeiten, von der Wuerzburger Schule unabhaengig. *Spital-K.* (Herz Jesu). Flachgedeckter spgot. Saal mit gewoelbtem Chor von 1499. Im _Tympanon_ des WPortals die Liebeswerke der h. Elisabeth, um 1450. -- _Spitalhof_ mit huebscher Laube in Holzarchitektur 1551. *Kapuziner-K.* 1664. 1sch. Gwbbau (Tonne). _Altarblaetter_ von _Onghers_. *Kap. S. Wolfgang.* Bez. 1463. -- _Hochaltar_ mit nicht ueblem Gemaelde 1699. Steinerne _Kanzel_ 1551. Die meist starke *Befestigung* aus 2. H. 14. Jh., zu einem grossen Teil erhalten. 2 Tore mit schlichten hohen 4eck. Tuermen (1567) bestehen noch. Die Mauertuerme rund. *Rathaus* 1497-1513. An den Schmalseiten Treppengiebel, an der laengeren Marktfront Freitreppe (unsymmetrisch), Uhrtuermchen, _Steinmadonna_ (1498) an der Ecke -- einfache Mittel zu huebscher Gesamtwirkung. Im Erdgeschoss Wachstube, Wage, Lagerhaus; im Obergeschoss Diele und Ratssaal. Tuerbeschlaege. Spgot. Tische und Schraenke. Messingener Eicheimer. Ortsmuseum. Stattliche Beispiele von *Amtsgebaeuden* aus 1. V. 16. Jh., ehemals domkapitelsche, sind das jetzige Rentamt und Bezirksamt. -- Am Marktplatz *Fachwerkhaeuser* A. 17. Jh. In der Spitalgasse gut durchgefuehrter Bar. Bau von 1717. -- Auf dem Markt _Ziehbrunnen_ von 1573. -- An der Landstrasse zahlreiche _Bildstoecke_. _OCHSENSAAL._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* Kleiner, roher rom. Bau, bis auf die Fenster wohlerhalten. _OeDERAU._ K. Sachsen AH Floeha. *Dorf-K.* Geraeumige und durch klaren Gr. ausgezeichnete spgot. Anlage; weites Schiff (auf Gwbb. angelegt) mit massiven Emporen zwischen den eingezogenen Strebepfll. Gruendlich ueberarbeitet 1709-25. -- _Ausstattung_ um 1720. -- -- _Orgel_ von _Gottfr. Silbermann_ 1727. -- _Grabstein_ des Pfarrers Paulus Odontius {~DAGGER~} 1605, mit guter Relieffigur. -- *Rathaus* fr. Renss., veraendert 1785. _OHRDRUF._ Sachsen-Gotha Amtsstadt. *Michaelis-K.* 1760. Charakteristisch, protestantische Quer-K. Rck. von 27 : 17,5, an 3 Seiten Exedren im Segmentbg.; in einer derselben, und zwar an der Langseite, der Altar- und Kanzelbau; auf der anderen Langseite der Turm. *Trinitatis-K.* 1709. Einfacher Emporensaal. _Grabstein_ 18. Jh. *Rathaus* 1546. -- *Schloss.* Einfache Fr. Renss. mit guten Einzelheiten. _OLBERNHAU._ K. Sachsen AH Marienberg. *Dorf-K.* 1639 und 1790. -- _Altargemaelde_ von _J. Finck_ 1648. Mehrere wertvolle _Kelche_, ein Augsburger bez. _A. L._ und ein Freiberger von _Samuel Klemm_. _OLDISLEBEN._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Benedikt.-Klst.* bis auf geringe rom. Reste (in das Gutshaus eingebaut) zerstoert. -- *Dorf-K.* spgot. _OLLENDORF._ Sachsen-Weimar BV Weimar. *Dorf-K.* spgot. und bar. -- Grosser _Kanzelbau_, die ganze Breite des Chors einnehmend, mit zahlreichen Figuren, 1700 von _Valentin Ditmar_ aus Erfurt. _OELSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Wolfhagen. *Dorf-K.* rom., veraendert 1654. Rom. Tympanon. _OELSNITZ._ K. Sachsen Amtshauptstadt. *Stadt-K.* Unterbau der OTuerme aus 13. Jh. Aus wiederholten got. Umbauten ging die K. als unregelmaessig 2sch. Hallenkirche hervor. 1888 stark rest. _OEPFERSHAUSEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Dorf-K.* 1718. Grosses, fuer diese Gegend ungewoehnlich reiches _Epitaph_ des Bauherrn Reichsfreiherrn v. Auerochs {~DAGGER~} 1731. -- _Bildnisgrabstein_ Hans Wilh. v. Hassberg {~DAGGER~} 1555. _OPPERSHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Langensalza. *Dorf-K.* spgot. mit rom. OTurm. _ORB._ RB Cassel Kr. Gelnhausen. *Stadt-K.* spgot. Hallenkirche, 3 flachgedeckte Joche, ausgebauter polygon. Chor; dieser, der aelteste Teil, um 1400. Das Hauptportal auf der NSeite mit massivem Schutzdach auf Kragsteinen; reiche Beschlaege. Aussen an der Sakristei unter zierlichen Baldachinen zwei _Statuen_: Schmerzensmann (tuechtiges Mittelgut, um 1450), Madonna (gering). Innen _Grabfigur_, 1354. -- _Heiliges Grab_ um 1500. -- Aus derselben Zeit stark uebermalte _Wandmalerei_. -- Sonstige innere Ausstattung 1683. _ORLAMUeNDE._ Sachsen-Altenburg LA Roda. *Stadt-K.*, uebel verbaut. -- Grabsteine, Gedenktafeln usw. ohne besonderen Wert. *Rathaus* 1493, Uhrturm 1670 *Burg.* Der aelteste Teil, wohl aus der Ottonenzeit, die "alte Kemnate", ein Kastenbau von kolossaler Mauerstaerke, der Eingang (fuer Leiter) 10 m ueber dem Erdboden, in den oberen Stockwerken kleine rundbg. Fenster. _ORTRAND._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda. *Stadt-K.* Erneuerungsbau 1563 in verkommener Sp.Gotik, 3sch. Hallenkirche, die Gwbb. nicht ausgefuehrt. Ueber dem rck. Altarhaus huebscher Bar. Turm 1730. Tuerbeschlaege 1627. *Friedhofs-Kap*. mit Epitaph v. Luettichau 1548. _OSCHATZ._ K. Sachsen Amtshauptstadt. Aegidien-K. Neubau nach Zerstoerung durch die Hussiten 1443; weitere Braende 1616 und 1842; nach dem letzten von _Heideloff_ mit Willkuer rest. -- Hallenkirche von 3 fast gleich breiten Schiffen in 5 Jochen. Ausladender Hauptchor, rueckspringende Nebenchoere, beide aus 8Eck geschlossen. Die Nebenchoere in zwei Geschossen. Unter dem Schluss des Hauptchors eine als regelmaessiges 8Eck gestaltete Krypta; Stern gwb. auf Mittelpfl.; Zugang durch 5 Portale. Am Aeusseren zeigen die Strebepfll. Absicht sehr reichen Schmuckes, der aber nicht fertig wurde. Das Lhs. voellig entstellt. 2 stattliche WTuerme. -- Von der ma. _Ausstattung_ wenig uebrig: 3 Halbfigg. von einem h. Grab um 1450, Altarkruzifix um 1400, Grabdenkmaeler der Sp.Renss. *Franziskaner-K.* Erster Bau 1246, wovon die NMauer (ohne die modernen Strebepfll.). Zweiter Bau 1381-1428 als 1sch. Saal. In einer dritten Bauzeit, E. 15. Jh., nach S. erweitert und eine symmetrisch 2sch. Hallenanlage geschaffen. Infolgedessen der Chor nicht mehr in der Mittelachse. Unbedeutender 8eck. Turm im SWWinkel am Chor. -- Grosser _Taufstein_ aus Porphyr ca. 1381. [Kleiner gemalter Fluegelaltar und mehrere Holzstatuen im Dresdener Altert.-Mus.] -- Die Klst. Gebaeude nur aus aelteren Abb. bekannt. *Gottesacker-K.* 1583. Saal mit 3/6 Schluss. Die Fenster noch got., auch mit Masswerk. Huebsch behandelte hoelzerne Empore im W. Unter den _Denkmaelern_ ist das der Susanna Taucher {~DAGGER~} 1622, junge Frau mit Wickelkind, eine tuechtige, lebensvolle Arbeit. *Rathaus* 1537 von Bastian Kramer, vielfach veraendert. Bmkw. die Freitreppe mit offener Laube ueber dem Podest, Fr.Renss, im Stil des Dresdener Georgentors. Ratsstube 1545, rest. 1884. *Brunnen* 1588 von _Gregor Richter_. *Schlossruine Osterland*. _OSCHAeTZCHEN._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda. *Dorf-K.* 1686, Lehmfachwerkbau, bmkw. nur durch seine, fuer die Epoche nach dem 30jaehrigen Kriege bezeichnende Aermlichkeit. -- _Schnitzaltar_ E. 15. Jh. Ein _zweiter_, besserer, im Stall des Schulhauses. _OeSLAU._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Dorf-K.* 1517. 1sch. mit 3/8 Schluss. Flachgedeckt. Von Interesse die Neueinrichtung aus 1. H. 17. Jh. An der N- und WSeite 2geschossige Empore mit ungewoehnlich reichem, wenn auch derb gearbeitetem figuerlichem Schmuck, Holz und Stuck; die Unterflaechen der Emporen sowie die Decke ebenfalls stuckiert in Quadratwerk. -- Aus derselben Zeit die _Kanzel_. _Chorbaenke_ um 1700. *Herrenhof* 16. Jh. -- *Herrgottsmuehle,* am Muehlwerk Schnitzerei, bez. 1617. _OSSA._ K. Sachsen AH Borna. *Dorf-K.* Von der rom. Anlage des 12. Jh. erhalten: das Chorhaupt, A. 13. Jh. mit Turm ueberhoeht; die SWand des Lhs. mit Saeulenportal; die WWand. -- _Ausstattung_ 1680. Verstuemmeltes _Altarwerk_ um 1490. _OSSLING._ K. Sachsen AH Kamenz. *Dorf-K.* 1803, gross, sehr nuechtern. Zahlreiche _Denkmaeler_ aus 18. Jh. _OSSMANNSTEDT._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* relativ bedeutende spgot. Anlage, 1610 umgearbeitet. Taufstein, Kanzel usw. aus dieser und der naechsten Zeit. _OSTERBURG._ UFranken BA Neustadt. *Burgruine.* Die im Schutt gefundenen rom. skulptierten Zierglieder deuten auf einen reich behandelten Bau aus A. 13. Jh. _OSTHEIM._ UFranken BA Hofheim. *Pfarr-K.* Stattlicher WTurm 1678, Lhs. 1725. _Kanzel_ 1727. -- _Hochaltar_ 1774 mit entsprechendem Gemaelde von _Herrlein_. -- _Glocke_ 14. Jh. *Schmerzhafte Kap*. 1675, noch wesentlich got. _OSTHEIM V. D. RHOeN._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Stadt-K.* 1615-19. Anlage 3sch., das Msch. (ohne eigene Beleuchtung) mit hoelzernem Tonnengwb., die Ssch. mit Flachdecke, zwischen die Saeulen der NSeite Emporen eingespannt, Fenster spitzbg., Turm ueber dem Altar. Das Aeussere einfach, Verputzbau, bis auf die 2 in ernsten, guten Renss. Formen ausgefuehrten Portale. -- Taufstein und Kanzel aus der Erbauungszeit. An der SWand ein eigentuemliches _Holzschnitzwerk_: Szenen aus der Geschichte Christi, in 4 Reihen uebereinander; sie sind aelter als die um 1738 ausgefuehrte umrahmende Sll.Architektur. -- Eine Reihe von _Bildnisgrabsteinen_ in meist guter Qualitaet: a) in der Vorhalle: Hans Veit v. Obernitz {~DAGGER~} 1577 und Barbara v. Buttlar; Ernst v. Obernitz, {~DAGGER~} 1573 als Knabe; Chr. v. Stein {~DAGGER~} 1576, mit Meisterzeichen I. H. (vgl. Meiningen). b) Im Hauptraum: Moritz v. Stein {~DAGGER~} 1560 und Anna v. Ostheim; G. W. v. Stein {~DAGGER~} 1616; Margarethe v. Stein {~DAGGER~} 1575, bez. I. H. 1580; weitere Glieder dieser Familie 1638, 1684, 1690. Eigentuemlich durch das Material, Gusseisen, die Platte des Konrad v. Thuengen {~DAGGER~} 1626. _Befestigter Kirchhof_. In der alten Herrschaft Henneberg und weiter suedl. in den fraenkischen Gebieten kommt dergleichen in kleinerem Massstabe oft vor; hier eine wirkliche Festung mit 4 starken, wohlerhaltenen Tuermen und Wehrgang; zahlreiche Gaden; einer bez. 1576; die Anlage im Ganzen aus 1. H. 15. Jh. Von den im 17. Jh. genannten 7 _Adelshoefen_ gut erhalten, der Hansteinsche aus E. 16. Jh. In der Naehe ein runder *Wartturm*. _OSTRITZ._ K. Sachsen AH Zittau. *Dorf-K.* Der rck. Chor aus 2 Kreuzgwbb. im Uebergangsstil des 13. Jh., Einfluss der benachbarten Cistercienser von Mariental; bezeichnend dafuer das feingegliederte NPortal. Das Lhs. war Basilika, 1615 1sch. umgebaut. -- _Hochaltar_ rck., im Aufbau ein Duplikat jenes in Koenigshain, das Gemaelde ebenfalls von _Leubner_ in Reichenberg, bez. 1773. -- Auf dem noerdl. Nebenaltar _Pietas_ um 1480. -- _Sandsteinkanzel_ 1609. -- Praechtige _Monstranz_ um 1500. -- _Kelche_ des 17. und 18. Jh., z. T. aus Augsburg und Prag. -- Zahlreiche _Grabdenkmaeler_ des 17. und 18. Jh., hervorzuheben der lebensvolle Bildnistein des J. H. Dorn v. Dornfeld {~DAGGER~} 1661. _OTTENDORF._ K. Sachsen AH Pirna. *Dorf-K.* spgot. mit ungewoehnlich reich detailliertem Chor. -- _Altarwerk_ 1591. -- *Schloss.* Gemengbau 15.-18. Jh. _OTTENDORF._ Sachsen-Altenburg LA Roda. *Dorf-K.* Charakteristische Einrichtung des 17. Jh., _Emporen_ mit Bildern. Gemalte _Glasscheiben_ bez. 1624. -- Im Dorf gute _Fachwerkhaeuser_. _OTTENHAUSEN._ RB Erfurt Kr. Weissensee. *Dorf-K.* (ehem. Klst.-K.). Rom. Doppeltuerme im O, von gleicher Anlage wie die in Gangloffsoemmern; kleiner polyg. got. Chor. -- Ziemlich reicher spgot. _Schnitzaltar_. _OTTERWISCH._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.* wesentlich 17. Jh. -- 12 zum Teil ansehnliche _Denkmaeler_ der Familie von Hirschfeld 1545-1578. _OTTOWIND._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Dorf-K.* Spgot. turmtragender Chor, das uebrige 1753. _OTTRAU._ RB Cassel Kr. Ziegenhain. *Kirche,* zuerst genannt 1782. Der jetzige Bau im 13. Jh. in zwei Absaetzen errichtet. Rck. Schiff mit schmaelerem 4/8 Chor. Jetzt in allen Teilen Holzdecke. In den oestl. Ecken des Sch. je 3 durch Hohlkehlen verbundene Dienste als Traeger ehemaliger Woelbung, ihre Basen romanisierend. Im Chor schmale rundbg. Fenster. Im Schiff ein altes spitzbg. Fenster. Die uebrigen neu. -- _Wandtabernakel_ E. 14. Jh. -- Spgot. _Wandgrab_ von ungewoehnlicher Anlage; grosse, reich umrahmte und gekroente Blende; das Standbild fehlt. -- _Ikon. Grabstein_ 1604, roh. -- Bmkw. _Kanzel_ von 1544, noch in spgot. Formen. _OTZDORF._ K. Sachsen AH Doebeln. *Dorf-K.* Umbau 1713, unbedeutend. -- Sitzende rom. _Madonna_ aus Holz. Eine _zweite_ desgl. wenig juenger. _Johannes_, ebenfalls Holz, 2. H. 13. Jh., Arbeit eines geringen Handwerkers aus grosser Zeit. _OYBIN._ K. Sachsen AH Zittau. *Burg* und *Kloster*. Grossartige Ruine in bedeutender Naturszenerie. Erb. um 1316 von Heinrich v. Leipa; aus seiner Zeit die beiden Tortuerme, die Zwingermauer, die westl. Burgmauer und Teile des Hauses vor der K.; man erkennt sie an den kleinen unregelmaessig geschichteten Bruchsteinen. 1319 gelangte die Burg an Heinrich von Jauer, 1346 unmittelbar an die Krone Boehmen. Unter Karl IV. der langgestreckte rck. Bau am noerdl. Felsenrand. 1365 richtete der Kaiser unmittelbar neben der Burg ein Klst. ein, das er mit Cisterciensermoenchen aus Avignon besetzte. Die K. voll. und gew. 1384. 1559 das Klst. aufgegeben, 1577 Brand, 1681 Felssturz. Aufnutzung als Steinbruch- -- _Kirche_. Dach und Gwbb. zerstoert, sonst im wesentlichen gut erhalten. Lhs. 1sch., 10,7 m br., 15,5 m h.; Chor etwas eingezogen, 1 gerades Joch und 5/8 Schluss, 7,2 m br., 14 m l. Die SWand ist aus dem gewachsenen Felsen herausgearbeitet, der erst auf Fensterhoehe zuruecktritt. Die NSeite wird durch weitlaeufige Substruktionen mit 2geschossiger Galerie gestuetzt; das obere Geschoss, in gleicher Hoehe mit dem Kirchenflur, enthaelt Kapellen. Der Umgang der SSeite erst 1515 aus dem Felsen gehoehlt. Querempore im W. Teilung des Lhs. in 3 Kreuzgwbb. auf gestielten Konsolen. Die Reste des Masswerkes zeigen reiche, streng geometrische Muster, die Bogenprofile in der lebhaften, kontrastreichen Gliederung der Schule von Prag. (Unter den Steinmetzzeichen 3 mal ein in der Schule der _Parler_ gebraeuchliches). Vortrefflich, die Kleinplastik der Konsolen. *Museum* im Burgsaale. *Dorf-K.* 1732. Huebsche einheitliche Inneneinrichtung. _P_ _PAHNSTANGEN._ Reuss ae. L. LA Greiz. *Dorf-K.* Die Anlage ganz rom. erhalten; der Turm, wie in diesem Gebiet die Regel, ueber dem Altar. _PANNEWITZ._ K. Sachsen AH Bautzen. *Rittergut* 18. Jh., bmkw. geschickte und reizvolle Gruppierung der Wohn- und Wirtschaftsraeume. _PAULINZELLA._ Schwarzb.-Rudolst. LA Rudolstadt. *Benedikt.-Klst.-K.* Im Bauernkriege 1525 beschaedigt, bald darauf verlassen und nach Blitzschlag im 17. Jh. verfallen und zum Teil abgebrochen. Dank der Wetterfestigkeit des Materials haben sich in den aufrecht gebliebenen Teilen die Formen gut erhalten und lassen eine der stilkraeftigsten Schoepfungen der mittelromanischen Epoche erkennen; Ruinenschoenheit und Lieblichkeit der Lage in einem heimlichen Waldtal vereinigen sich zu einem Eindruck von hohem Reiz. -- Gegr. vor 1109. Der bestehende Bau beg. 1112 von den aus Hirsau kommenden Moenchen. Bei der Weihe 1132 mindestens die Moenchskirche (Chor, Querschiff und Anfang des Lhs.) vollendet. Das Lhs. wahrscheinlich nach laengerer Pause vollendet etwa 1160-70. Die Vorkirche etwa E. 12. bis A. 13. Jh. -- Die Anlage nach dem "Hirsauer", d. i. aus dem burgundischen Cluny heruebergenommenen Bauschema: lateinisches Kreuz, zu Seiten des Chorquadrums parallele Nebenchoere in gleicher Breite mit den Sschiffen des Lhs., Schluss in 3 parallelen halbrunden Apsiden, 2 weitere an der OSeite der Qschiffsfluegel, die ihretwegen etwas ueberhoehtes Quadrat haben. Das Lhs. (Br. : L. = 1 : 2) in 8 Arkaden. Das erste Stuetzenpaar Pfll., die folgenden Sll. Ueber dem Pfeilerjoch, im Winkel des Lhs. zum Querhaus waren Tuerme vorbereitet, sind aber nie ausgefuehrt worden. Dies alles Hirsauer Merkmale. Dazu als Negatives die Abwesenheit von Krypta und WChor, welche beiden einer saechs.-thueringischen Klst.-K. dieser Zeit nicht haetten fehlen duerfen. An Stelle des WChors Vorhof mit 2 Fronttuermen. Ein wichtiges Novum der Aufbau als reine Saeulenbasilika (bisher nur einmal vorgekommen, in der Moritz-K. bei Hildesheim, auch hier unter sueddeutschem Einfluss). Die Ostteile sind ganz zerstoert, konnten aber durch, Ausgrabung im Gr. festgestellt werden. Die Wuerfelknaufsaeulen des Lhs. gehoeren in der strengen Eleganz ihrer Proportionen und der ausdrucksvollen Schaerfe der Linienfuehrung zu den schoensten der ganzen Stilperiode. Spezifisch hirsauische Einzelheiten: die Eckzaehne der Kapitelle, die von jedem Kapitell senkrecht zum Arkadengesims aufsteigenden und mit diesen gleichartig profilierten Leisten, die Umrahmung der kleinen Tuer am noerdl. Qsch. durch Herumfuehrung des Sockelprofiles. Besonderes Interesse nimmt das grossartige Hauptportal in Anspruch. Es ist im saechs.thueringischen Gebiet das erste grosse Sll.-Portal; je 4 schlanke Sll. freistehend vor den Rueckspruengen, die Bogenlaeufe in straffer, die Gegensaetze von Licht und Schatten vorzueglich wahrnehmender Profilierung. Dies Portal ist mit der WWand gleichzeitig entstanden, nach rundem Rechnungsergebnis ca. 1160-70. Ueber dem Mauermassiv des Portals eine Empore (ausgesparte Wendeltreppe). Die mit der Wand buendigen Pfeiler zu Seiten des Portals lassen vermuten, dass im ersten Projekt ein offener Vorhof mit seitlichen Bogengaengen beabsichtigt war. Die spaetere Ausfuehrung hat daraus eine basilikale Vorkirche gemacht. Ihre Pfll. in der spezifisch thueringischen Gliederung (vgl. Talbuergeln und Petersberg b. Erfurt). -- Von den Klst.-Gebaeuden erhalten ein kleiner rom. Steinbau mit Arkadenfenstern und einige (im Stall des Gasthauses eingebaute) Skulpturreste. Grosses Wasserbecken aus der Tonsur. -- Stattlicher Fachwerkbau, jetzt Oberfoersterei. _PEGAU._ K. Sachsen AH Borna. *Laurentius-K.* Von der 1190 gegr. rom. K. hat sich der schmucklose, zweituermige WBau erhalten; uebrigens im 15., 16. und 19. Jh. erneuert. -- _Sakramentshaeuschen_ um 1463, im Stil der Rochlitzer Kunigunden-K. -- _Grabmal_ des Grafen Wiprecht v. Groitzsch aus der abgetragenen Klst.-K., eines der schoensten aus dem 13. Jh. erhaltenen. Genauere Entstehungszeit schwer festzustellen, etwa zwischen 1240-1260. Wiprecht lebte im 11. Jh., also Idealportraet. Die 1,85 lange Gestalt ist stehend gedacht, trotz des Kissens unter dem Haupt; in der Rechten die Fahne, deren Tuch sich ueber das Kissen legt, in der Linken der wappenlose, nur mit Rankenornament gezierte Schild; blauer, mit Edelsteinen (durch Glasfuesse dargestellt) besetzter Leibrock, roter pelzgefuetterter Mantel, Vollbart und kurzes Lockenhaar. Material: Sandstein mit Bemalungsresten. -- Bibliothek mit bmkw. Handschriften und fruehen Drucken. *Rathaus,* erbaut 1559 nach den Plaenen von _Hieronymus Lotter_, die Anlage aehnlich dessen Leipziger Rathaus. _PEGNITZ._ OFranken BAmtsstadt. *Stadt-K.* Stillos, jedoch "an Kanzel und Altar bemerkenswerte Schnitzereien." _PEISSEN._ Pr. Sachsen Saalkreis. *Dorf-K.* mit einzelnen rom. Kunstformen; rom. _Taufstein_. _PENIG._ K. Sachsen AH Rochlitz. *Bergkirche.* Beg. vor 1499, gew. 1515. Grosse (15 : 41 m) 1sch. Anlage mit 7seit. Schluss. Die Gewoelbe nicht ausgefuehrt; beabsichtigt war eine Halle mit sehr schmalen Sschiffen und vielleicht auch massiver Empore aehnlich Schneeberg. An der NSeite geraeumige Kapelle 1306 und massiger, mit der K. nicht in Verband ausgefuehrter Turm. -- Grosser und praechtiger _Steinaltar_ 1564 von _Christoph Walther_ (gest. von Wolf v. Schoenburg), Architektur in korrekter ital. HochRenss., grosse Menge von Alabasterreliefs, protestantisches Programm, viel Farbe, besonders Blau und Gold. -- _Holzkruzifix_ mit alabasterner Marienfigur 1660. -- _Taufstein_ 1609 vom Meister von Seyda (_Ulrich Eckhardt_) _Kanzel_ 1607 von _Nik. Schwarz_. Hinter dem Altar _Sandsteinepitaph_ Pistoris 1582, wohl aus der Werkstatt der _Lorenz_ zu Freiberg. _Ikon. Grabstein_ eines Altaristen 1517. Ueber der Sakristeituer _Bronzeplatte_ 1530. Bmkw. _Lutherbildnis_ von 1521 (_Cranach_?). _Reliefbildnis_ Luthers aus Papierteig, vielleicht nach der Form _Alberts v. Soest_. -- Die Kapelle der NSeite enthielt frueher Begraebnisse der Burggrafen von Leisnig, jetzt der von Schoenburg. Schoenes _Leichenschild_ des letzten Leisnigers {~DAGGER~} 1538. _Sandsteinepitaph_ Ph. v. Hassenstein {~DAGGER~} 1557. _Sandsteinplatte_ der Graefin Agnes mit deren Relieffigur und den Wappen von Leisnig und Mansfeld. Grosses _Renss.Epitaph_ fuer Hans Ernst von Schoenburg {~DAGGER~} 1586, bez. _Samuel Lorentz_. _Epitaph_ Ch. H. v. Sch. 1607 bez. _Uriel Lorentz_. Beschaedigte _Sandsteinfig_. des sitzenden Christkindes, (von einer Madonnenstatue) E. 12. Jh. _Altarwerk_ 1510. Interessante _Prozessionsfahnen_. Auf dem Kirchhof _Erbbegraebnisse_ der Bar.Zeit mit schoenen Eisengittern. *Rathaus* 1546, das 3teilige Portal im Charakter des Dresdener Georgenbaues. Vorstadtkirche *Altpenig*. Rom. Anlage. Erhalten die Apsis und ein schoenes Portal, E. 12. Jh. _PETERSBERG B. ERFURT._ Prov. Sachsen. *Benediktiner-Klst.-K*. Braende der aelteren K. 1069, 1080, Neubau der bestehenden beg. unter Leitung des Laienbruders _Ditmar_ 1103, als aeltester Bau der "Hirsauer Schule" in Thueringen. Weihung der oestl. Teile 1109, Brandschaden 1142, Weihung zweier Altaere im Chor 1143, Schlussweihe 1147. Zu erwaegen waere, ob nicht der Brand 1142 sehr umfassende Veraenderungen nach sich gezogen habe; alle spaeteren unerheblich, bis auf den Brand bei der Beschiessung 1813; worauf 1816-18 die Obermauern des Msch. und Qsch., sowie die Tuerme abgetragen und die Kirche als Militaermagazin eingerichtet wurde. Durch Groesse und technische Vollkommenheit neben der Klst.-K. Paulinzelle der bedeutendste Bau Thueringens aus der Zeit des reifen rom. Stils. -- Flachgedeckte Pfeilerbasilika mit gewoelbtem Chor auf kreuzf. Gr. im Hirsauer Schema. Dahin gehoert auch die starke Streckung der Laengsachse (79 m) d. i. etwas mehr als das sechsfache der Msch.-Br. Der Chor quadr., begleitet von schmalen Nebenchoeren, mit jenen durch eine Doppelarkade in Verbindung, zusammen genau von gleicher Breite (18 m) mit dem Lhs. An das oestl. Ende der Nebenchoere schliessen sich Tuerme, deren Erdgeschoss sich gegen jene als Kap. oeffnet; der Hauptchor um ebensoviel vertieft, so dass nach O eine gerade Abschlusslinie gewahrt bleibt. (Die Annahme, dass eine Apsis vorhanden oder beabsichtigt gewesen, ist irrig.) Die Fluegel des Qsch. etwas mehr als quadr., ihre ganze OWand von je einer 1/2 kr. Apsis eingenommen. Das Lhs. hat 10 Arkaden, in der Grundrissstellung mit sorgfaeltig durchgefuehrtem quadr. Schematismus. Die beiden oestl. Arkaden des Lhs. waren zum Moenchschor hinzugezogen und die entsprechenden Joche der Abseiten, gleich den Nebenchoeren, gewoelbt (Tonne); ausser durch zu vermutende Schranken war die Grenze durch staerkere Bildung der Pfll. bezeichnet; ueber ihnen im Hochschiff ein Bogen, aehnlich den Vierungsbgg. Dieser Teil der Schiffe war, ebenso wie die Nebenchoere, urspr. in der Tonne gewoelbt. Ferner kommt die westlichste Arkade in Abzug: sie bildete eine Vorhalle zwischen zwei Tuermen; die letzteren im Gr. etwas ueber die Fluchtlinie der Sschiffe vorspringend. Sonach bleiben fuer das Laienschiff 7 Arkaden. Die Pfll. dieses Abschnittes sind quadr. und mit 3 schlanken Halbsll. besetzt, je eine unter den Arkaden, die dritte an der Seite des Msch. in einer nischenartigen Vertiefung, an den Basen Ecksporen; einfache Wuerfelknaeufe; Sockel und Kaempfer nach attischem Profil; gegliederte Archivolten; Gurtgesims mit Schachbrettmuster (vgl. fuer alle diese Eigentuemlichkeiten die schulverwandten Kirchen in Paulinzelle, Talbuergeln, Hamersleben). Die durch einen Kupferstich ueberlieferten rippenlosen Kreuzgwbb. anscheinend aus 16. und 17. Jh. -- Das Aeussere erhaelt durch sein vollendet schoen behandeltes Grossquaderwerk (eine Errungenschaft der Hirsauer Schule aus ihren burgundischen Beziehungen) eine alle oertlich und zeitlich nahe liegenden Bauten hoch ueberragende monumentale Wuerde. Vollstaendig ausgebildet sind infolge der Gelaendeverhaeltnisse nur die O und SSeite, die letztere am besten erhalten. Die Ssch.-Wand im unteren Abschnitt (etwa 2/5) gaenzlich ungegliedert; dann schraeger Ruecksprung, aus dem sich als Jochteilung Halbsll. mit Ecksporen-Basen und Wuerfelkaptt. erheben; besonders energisch empfunden und mit groesster technischer Sicherheit ausgefuehrt der obere Abschluss durch Schachbrettfries und stark schattendes Gesims, darunter in flacherem Relief ein Bogenfries. Dieselbe Gliederung wiederholt sich am Hochschiff, zieht sich unveraendert um das Querschiff und den Langchor hin und motiviert auch die Gliederung der Apsiden -- ein nach den ma. Baugewohnheiten ungewoehnlich strenges Gleichmass. Ungewiss bleibt die Gliederung der OWand des Hauptchors, da sie schon in spgot. Zeit groessere Fenster erhalten hatte. Noch fehlt der Schmuck reich ausgebildeter Portale; das gut erhaltene am SKreuz ist am Gewaende einfach abgestuft, ohne Sll., die Verbindung der Umrahmung mit dem Sockel im Sinne der Hirsauer Schule. Die WTuerme wohl nie ausgefuehrt, die OstTuerme zeigen auf aelterer Abbildung Ecklisenen und in den zwei Obergeschossen gekuppelte Fenster; spgot. Holzhelme. Die jetzt ganz beseitigten Klst.-Gebaeude an der NSeite nebst Kreuzgang neugebaut 1463-80; Obergeschosse Fachwerk. -- Die _Ausstattung_ war in der letzten Zeit des Klst. barock. Von den zahlreichen Skulpturen (allein 151 Grabsteine) nichts erhalten als der in den Dom uebergefuehrte beruehmte Grabstein des Grafen von Gleichen mit 2 Frauen aus E. 13. Jh. und am Ort ein _Kreuzigungsrelief_ aussen neben dem SPortal, dem Meister des Severisarkophages nahe stehend, 2. H. 14. Jh. _PETERSBERG B. FULDA._ RB Cassel Kr. Fulda. Ehem. *Benedikt.-Klst.-K*. (jetzt Pfarr-K.). Auf gewachsenem Basalt und hohen Substruktionen malerisch aufgebaut, zugleich architekturgeschichtlich interessant. Aus dem Stiftungsbau von 837 die Krypta, Tonnengwbb. mit altertuemlich rohen Kappen. Marmormensen mit Weihinschriften des Rhabanus Maurus. Wandmalereien in den 3 parallelen Conchen. Im Verbindungsgang Steinsarg des hl. Lioba. Fenster im 13. Jh. eingebrochen. Der Hauptbau enthaelt Reste einer kleinen, schlicht, fast roh ausgefuehrten rom. Pfeilerbasilika aus nicht naeher zu bestimmender Zeit; 1479 1sch. umgebaut. Achteckiger Vierungsturm 12. Jh. -- Rom. _Steinreliefs_: Christus, Maria, Bonifazius, Pipin; roh, doch lange nicht so alt, wie angenommen wird, erst Spaetzeit des 12. Jh. _PETERSBERG B. HALLE._ Pr. Sachsen Saalkreis. *Benediktiner-Klst*. gegr. 1124. K. gew. 1146. Der jetzige Chor und Qsch. unter Abt Eckehard 1184. -- Kreuzf. Basilika nach dem Hirsauer Schema. Hauptchor oblong, Nebenchoere ohne Apsiden; anscheinend vor ihnen ausgefuehrt die Apsidiole am noerdl. Kreuzfluegel. Die Chorpartie gewoelbt. Die Nebenchoere mit Emporen und unter dem Dach verhehlten Strebemauern sind spaeter (nicht vor A. 13. Jh.) hinzugefuegt. Durch diesen Umbau die Hochfenster des Hauptchors verdunkelt und alle 3 Chorschiffe nach aussen unter einen einzigen kolossalen Giebel gebracht, eine schwerfaellige, dem rom. Stil sonst fremde Gestaltung. -- Im Lhs. 5 Arkaden bei auffallend schmalem Msch. Die Pfll. quadr. mit starker Abfasung der Ecken. Der WBau erhebt sich ohne Turm als breite Masse ueber rechteckigem Gr. und endet in ein Satteldach. Nach innen oeffnete er sich mit Empore. -- Aussen die aelteren WTeile sehr formenarm, die juengeren etwas geschmueckter. Durchgreifende Rest. von _Quast_ 1853-57. Bmkw. das schoen gegliederte Portal des NKreuzarms; es liegt in einem Rahmen, der das Sockelprofil fortsetzt (hirsauisch), im Tympanon sichere Gemaeldespuren, Maria mit Engeln. Ein zweites hat am Gewaende je 3 Sll. in eigentuemlicher Gruppierung, die Tueroeffnung von Perlstab umsaeumt. -- Im 13. Jh. erhielt die K. ein grossartiges _Denkmal_ der Grafen von Wettin, 10 liegende Gestalten aus Bronze; sie sollen beim Brande 1565 zu Schaden gekommen sein (?); die 1567 hergestellten Nachbildungen in Sandstein, an sich geringwertig, zeigen in der Tracht und Haltung wohl ziemlich treuen Anschluss an die Urbilder. -- Am _Konventsgebaeude_ schoene Details aus A. 13. Jh. _PETTSTAeDT._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* Der rom. Charakter einigermassen erhalten am Chorturm; Spuren einer abgebrochenen Apsis, duerftig spgot. ersetzt. -- _Sakramentsnische_ und _Schnitzaltar_, auf den Fluegeln die 12 Apostel in 2 Reihen, 2. H. 15. Jh. _PFAFFENDORF._ UFranken BA Ebern. *Schloss.* Erb. vor M. 18. Jh. unter den Stein-Altenstein. Eleganter Fruehrok.Bau, 2geschossig, grosse Estrade. _PFAFFRODA._ K. Sachsen AH Freiberg. *Dorf-K.* 1645 erneuert, architekturlos. -- _Taufstein_, am Fusse 4 der im Lande typischen Kinderfiguerchen, Kappen auf den Koepfen, 1655. _PFARRWEISACH._ UFranken BA Ebern. *Pfarr-K.* 1499-1516. Spgot. Hallenkirche zu 4 Achsen, 1sch. Chor; spitze Scheidbogen auf Rundpfeilern. Spgot. und renss. _Epitaphien_ der Geschlechter Rauheneck und Lichtenstein (1504, 1506, 1507 und 1530). _PFERDINGSLEBEN._ Sachsen-Gotha LA Gotha. *Dorf-K.* spgot. -- Grosser _Schnitzaltar_, die _Gemaelde_ "interessant". _PFORTA._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg. Ehem. *Cisterc.-Klst. S. Mariae de Porta* gegr. 1136, seit 1543 Sitz der beruehmten Schule. -- Der kuenstlerische Charakter des Kirchengebaeudes wird wesentlich bestimmt durch den 1251 (Inschr.) begonnenen got. Umbau; 1268 (I.) der Chor vollendet; Fortsetzung bis nach 1300. Der rom. Bau ist, bis auf den oestl. und westl. Abschluss, im got. erhalten, und es ist kein Grund gegeben, seine Ausfuehrung wesentlich spaeter als die Gruendung anzusetzen; also in runder Schaetzung M. 12. Jh. Demgemaess fuer Deutschland das aelteste Beispiel einer Cistercienser-K. von schon ausgepraegtem Typus: Kreuzf. Basilika mit stark gestrecktem Lhs. und je 2 Doppelkapellen an der OSeite des Qsch. Bergner fand an diesen Kapellen Ansaetze zu Apsidiolen; es ergibt sich daraus eine staffelfoermige Anordnung aehnlich den gleichzeitigen Kirchen in Talbuergeln und Georgental. Das ist die aelteste Fassung des Cistercienserchors. Das Lhs. war eine flachgedeckte stuetzenwechselnde Basilika von 4 Doppeljochen, das letzte Joch im O zum Chor gezogen und voraussetzlich durch eine Lettnerschranke gegen das Laienschiff abgeschlossen. Erhalten haben sich die (gedrueckten) Blendboegen, die je eine Doppelarkade zusammenfassten; ferner die Oberlichter, ungewoehnlich niedrige Raumverhaeltnisse dokumentierend, und die ganz schlichten Profile der Pfll. Ursp. L. 55 m, erweitert auf 75 m. -- Der got. Umbau begann nach M. 13. Jh. mit der Einwoelbung des Qsch.; Detail verhaeltnismaessig reich, romanische Erinnerungen wechseln mit vorgeschrittenen (14. Jh.) Formen; nicht leicht zu erklaeren. Vielleicht war das Qsch. im 13. Jh. niedriger angelegt und ist gleichzeitig mit dem Chor noch einmal ueberarbeitet. -- _Chor_. Inschr. am suedoestl. Strebepfl. nennt das Jahr der Grundsteinlegung 1251. Anlage und Ausfuehrung zeigen aber die reife Kunst der Spaetzeit des Jahrhunderts. Sie haben auch nichts Cisterciensisches mehr an sich. Im Gr. ein gerades Joch und regelmaessig aufgeteilter 5/8 Schluss. Das Erdgeschoss, (4,40 m h.) hat keine Arkatur, sondern eine Folge vom Sitznischen, Piscinen und Wandschraenken. Das Hauptgeschoss ist voellig aufgeloest. Auf der 2 m starken Sockelmauer ein Laufgang, die Fenster in tiefen Nischen, deren Waende von den aeussern Widerlagern zu den inneren Dienstbuendeln keilfoermig verlaufen. Die Fenster im Polygon 2teilig, im geraden Teil 4teilig (Oeffnung 9,7 m h., 1,25 m bzw. 2,50 m breit). Masswerk aus Dreipaessen, schon mit Nasen; an Kaptt. und Schlusssteinen reiches naturalistisches Laubwerk. Schulcharakter mittelrheinisch-hessisch. Ein abweichendes System im ersten Joch: hier oeffnet sich ein weiter Spitzbogen gegen die ueber den alten rom. Querschiffskapellen angeordneten Oberkapellen (S. Trinitatis und S. Margarethe) und ueber diesen ist die Fensteroeffnung als reich gemusterte Rose gestaltet. -- Im Gegensatz zum vornehm formenreichen Charakter des Innern, das zu den hervorragenden Leistungen der Epoche gehoert, ist das Aeussere des Chors von herber Sparsamkeit; die Strebepfll. ohne Fialen oder sonstigen Schmuck, das Hauptgesims ohne Laubfries. -- Verhaeltnismaessig unerfreulich wirkt das _Langhaus_; Altes und Neues sind im Umbau ungeschickt verbunden, die Baufuehrung wurde durch wiederholte Unterbrechungen konfus. Der gegebene Stuetzenwechsel ist beibehalten mit der bizarren Eigentuemlichkeit, dass die Zwischenstuetze hoehere Kaempfer hat als die Hauptstuetze, woraus fuer die Arkadenboegen ungleiche Schenkel entstehen. Erst das Hochschiff gewinnt reinere Formen in Anlehnung an diejenigen des Chors. Die Gwbb. sind schoen zu nennen; ihre Dienste auf Konsolen wenig oberhalb der Arkadenpfll. Widerlagerung durch offene Strebebgg. (in der aelteren Cisterc.-Archit. verpoent). Das aeussere System hat Strebebgg., die ohne Vermittlung von Wandpfll. direkt gegen die Mauer stossen. Die Strebepfll. am Ssch. spiegeln den Stuetzenwechsel des inneren gebundenen Systems wieder. Zum Schluss (nach 1300) erfolgte Verlaengerung um 2 Doppeljoche gegen W und Herumfuehrung des suedl. Ssch. um das Qsch. -- Die, wie immer bei den Cisterciensern, turmlose WFassade hat ausserdem das Eigentuemliche, dass sie allein auf das Msch. komponiert ist, waehrend die Sschiffsfronten zurueckspringen und durch wagerechten Abschluss mit abgewalmtem Dach noch unscheinbarer werden. Die eigentliche Fassade ist also ein sehr schmales und hohes Gebilde, eingerahmt zwischen 2 weit vorspringende Strebepfll., horizontal geteilt in 3 jedesmal zurueckspringende Stockwerke: zu unterst grosser Nischenvorbau, in dessen Hintergrund das an sich einfache Portal und ueber diesem an der Wand eine Statuengruppe; im Mittelgeschoss weites, 5teiliges Masswerkfenster; zu oberst vor dem abgetreppten Giebel noch einmal eine spitzbg. Nische mit reicher Bruestung und Statuenwand. Sicher eine originelle Idee! Aber um sie ueberzeugend auszugestalten, reichte die kuenstlerische Kraft des Meisters nicht hin (von den Einzelheiten Mehreres freie Erfindung der Rest. 1854). Voellig ungenuegend waren dann die Haende, denen die Ausfuehrung des Statuenschmuckes, der in der Gesamtkomposition eine so wichtige Rolle spielen sollte, zugewiesen war; man sieht erschreckend deutlich, dass der grosse Naumburger Meister keine Schule hinterlassen hatte. _Innere Ausstattung_. Spaerlich erhalten; bedeutender nur der praechtige Dreisitz aus M. 14. Jh. und die schoene frgot. Mensa des Hochaltars. Unter den _Grabdenkmaelern_ das wichtigste die Tumba des Markgrafen Georg v. Meissen {~DAGGER~} 1402; 1641 von den Franzosen verstuemmelt, 1705 notduerftig wiederhergestellt, Kupferstich in S. Reyhers Monumenta Landgraviorum; an den Seitenwaenden Arkatur mit Kielbogenabschluss, in den 14 Nischen das leidtragende Gefolge (vgl. Arnstadt, Querfurt); das Werk laesst hohe Tuechtigkeit der Ausfuehrung ahnen. Von den z. T. stark abgetretenen Grabsteinen fallen 11 ins 13. und 14. Jh., die besten der des Ritters Heinrich Varch {~DAGGER~} 1294, schoene Umrisszeichnung in der Typik der Naumburger Stifterbilder (Nordmauer der Evangelistenkapelle) und der eines "buergerlichen Ehepaares", nicht Kinderpaares, aus 1. H. 14. Jh. (3. Pfl. der SSeite). Von 1586 ab eine Reihe von Magisterdenkmaelern. -- Sonst zu beachten: Christuskopf aus Pappelholz, wahrscheinlich Rest des rom. Triumphkreuzes; got. Triumphkreuz, um 1400, der Gekreuzigte aufgemalt; Schmerzensmann aus Bronze etwa 1520-30, 80 cm h., Pietas aus Stein (Steinguss?), die Beschreibung laesst den Salzburger Typus vermuten. Bronzener Schmerzensmann aus der letzten Klosterzeit. _Klausur_. Sie liegt, ein seltener, wenn auch nicht beispielloser Fall, auf der NSeite der K. Die inneren Gebaeude mit der Zeit voellig entcharakterisiert. Etwas besser erhalten der Kreuzgang. Die noerdl., suedl. und westl. Front vom rom. Bau, wenn auch verstuemmelt; die erhaltenen Pfll. und Bgg. umschlossen eine Gruppe von wahrscheinlich je 3 kleinen Arkaden auf Saeulchen. Aehnliche Gruppen zeigt noch der am OFluegel gelegene Kapitelsaal; er war ursp., wie auch der Kreuzgang, ungewoelbt. Das Refektorium am WFluegel ist in der Anlage zu erkennen, aber ohne aeltere Kunstformen. -- Die _Abtwohnung_ lag abgesondert im O und ist im Erdgeschoss des spaeteren "Fuerstenhauses" erhalten. Zugehoerig die _Abtskapelle_, eine der feinsten Leistungen des Uebergangsstils in Deutschland; um 1230-40 von einem Meister der Maulbronn-Magdeburger Schule, Ornament mehr thueringisch. Kleiner, in 2 kuppelige Kreuzgwbb. geteilter Saal mit polygonaler (5/10) Apsis. An Gewoelbstuetzen und Fenstergewaenden ein reicher Apparat gewirtelter Sll. Die Gurten durch starke Betonung des Anlaufs und somit der Entwicklung der reichen Profile aus rck. Werkform charakterisiert. Die Fenster gepaart, bis auf den Sockel herabgezogen; Abschluss der Gruppe durch Okulus. -- Aus rom. Zeit noch die _Klostermuehle_, wenn auch stark veraendert. -- _Friedhofslaterne_ suedoestl. vom Chor, gestiftet 1268, archaeologisch eine grosse Merkwuerdigkeit. -- _Betsaeule_ 1521, das Bildwerk stark verwittert. -- In der Schulbibliothek _Bilderhandschr._ (Augustin) des sp. 12. Jh. _PFUeNDHAUSEN._ UFranken BA Schweinfurt. *Dorf-K.* mit Westfassade um 1750. Rokokostuckaturen und Inneneinrichtung gleichzeitig. _PFUeTZENTAL._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. *Dorf-K.* mit schoenem rom. Portal aehnlich Neutz. _PHILIPPSTAL._ RB Cassel Kr. Hersfeld. Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst.-K.* gegr. 1190. Der vorhandene Bau aus dieser Zeit. Flachged. Saeulen-Basilika. Querschifflos. Die Ssch. schliessen mit 1/2kr. Apsis, das Msch. mit niedrigem Triumphbg., jenseits dessen der quadr. Vorchor und grosse 3fenstrige Apsis, unter ihr (nicht unter dem ganzen Chor!) kleiner Keller ohne Spuren liturgischer Benutzung. Im Lhs. 6 gut proportionierte Arkaden; die Saeulenstaemme stark geschwellt; Wuerfelkaptt. in die Breite gehend. Im W Doppeltuerme und zwischen ihnen Empore. An der Hauptapsis lebhafte Gliederung durch Lisenen und Halbsll. in 3 sich stark verjuengenden Geschossen. -- In got. und neuerer Zeit das alte Baubild erheblich entstellt, 1902 rest. -- In der westl. Vorhalle landgraefliche Familiengruft 1743. -- Die Klostergebaeude zu landgraefl. *Schloss* umgebaut. _PILGRAMSREUTH._ OFranken BA Rehau. *Pfarr-K.* 1473. Stattlicher spgot. Bau, im Lhs. netzgewoelbt. _Sakramentshaeuschen_ spgot. _Hochaltar_ 1710. _PILLNITZ._ K. Sachsen AH Dresden-N. *Bergkirche* 1723 von _Poeppelmann_, einfaches Rck. mit Flachdecke und Emporen; _Altarbau_ aus Sandstein mit grossem Relief um 1650, das Ornament in sog. Knorpelmanier; grosses _Epitaph_ eines Herrn v. Pflugk, E. 16. Jh., Schule des _Hans Walther_; _Grabstein_ v. Loss 1609; _Grabstein_ eines Kindes der Familie v. Buenau 1637, huebsch und originell; _Gedenktafel_ fuer Sophie v. Buenau 1640. *Schloss*. Der _alte Bau_ (1610-33) brannte 1818 ab. _Wasserpalais_ ("indianisches Lustschloss") fuer August den Starken 1720 von _Poeppelmann_ und _Longuelune_; das als grosse Hohlkehle gebildete Gesims und die ueber den Mittel- und Eck-Risaliten hohlgeschweiften grossen Daecher mit phantastischen Schornsteinen sollen exotisch wirken. -- Eine symmetrische Wiederholung das _Bergpalais_ 1723. -- _Fluegelbauten_ 1788-91 von _Exner_ und _Weinlig_. -- Das _neue Palais_ 1818-26. -- Die _Orangerie_ nach 1731, wahrscheinlich von _Longuelune_. -- Der _englische Pavillon_ (im englischen Park) 1789, die reizende Innendekoration in der Art _Weinligs_. Daneben Statue einer Vestalin 1781 von _Trippel_. -- _Chinesischer Pavillon_ 1804. _PINZBERG._ OFranken BA Forchheim. *Kirche.* 18. Jh. 1sch. flachgedeckt. Reiche Rok.Ausstattung. Der Kirchhof umgeben von hoher Verteidigungsmauer, der untere got., oben bar. Glockenturm dient als Tor. _PIRNA._ K. Sachsen Amtshauptstadt. *Stadt-K. S. Marien.* Schon die vorangehende K. war bedeutend; die Urkunden nennen 15 Altaere von 1338-1462. Von einem 1466 begonnenen Neubau der unregelmaessig in die SWEcke eingeschobene Turm. Der Hauptbau 1502-1546. -- Hallenkirche mit schwach ausgebildetem Chor; die Ssch. schliessen gerade mit abgeschraegten Ecken, das Msch. mit 3 Seiten des 8Ecks. Der 47 m lange Hauptbau geteilt in 7 Joche. Gesamtbreite 25 m, die Ssch. wenig schmaeler als das Msch., H. 18 m. Also sehr weite und freie Raumverhaeltnisse. Die 8eckigen Pfll. von aeusserster Schlankheit. Die in der Erzgebirgsschule zum Prinzip erhobene Vereinheitlichung der Decke durch Verwischung der Jocheinteilung noch konsequenter als dort durchgefuehrt; Grundform des Gwb. 1/2kr. Tonne mit Stichkappen, darauf einmaschiges Rippennetz im Msch., Sterne in den Ssch. Im Chorpolygon die Rippen von den Kappen ganz abgeloest und in kraeuselnde Verschlingungen ("gewundene Reihungen") gebracht, etwa an Hobelspaene erinnernd; die tiefsten Auslaeufer ganz naturalistisch als Baumstaemme charakterisiert; "wilde Maenner" klettern an ihnen empor; die Kappen mit Rankenwerk bemalt. (Auch an den Gewoelbeanfaengern des Lhs. befanden sich 12 Freifiguren, 1778 abgeschlagen). Fenster hoch, schmal, mit abgeflachtem Spitzbg. geschlossen, Masswerk spaerlich und matt. Als Beispiel spaetestgotischer Formengebung bmkw. die Sakristeituer. An der NSeite Renss.Emporen von 1570. _Altarwerk_ aus Sandstein 1611 von _David Schwenke_, Skulpturen von _Antonius v. Saalhausen_; 10 m hoch, 5 m br., ursp. reich in Farbe und Gold staffiert; an der Staffel Abendmahl zwischen Geburt und Kreuzigung; in der Mitte des Hauptgeschosses Sintflut und Auferstehung des Herrn, seitlich Jakobsleiter und Elias Himmelfahrt; an der Staffel des Obergeschosses die Geschichten des Jonas und Simson, in dem Hauptfeld Christi Himmelfahrt. -- _Kanzel_ aus Sandstein 1543 verkuenstelt spgot., Schalldeckel 1576. -- _Taufstein_ 1561, Fuss 1802 (der alte zeigte Kindergruppen wie in Annaberg). -- Unter den zahlreichen _Grabsteinen_ und _Epitaphen_ mehrere hervorragende Stuecke: D. v. Sebottendorf 1585; M. L. Lauterbach 1569; Joh. Rosig 1612; besonders Sup. Kademann 1607, hoechst lebendiges Bildnisrelief, Umrahmung nuechtern. Unter den Grabsteinen an der Aussenwand hervorzuheben H. W. v. Schoenberg {~DAGGER~} 1645. -- _Epitaphgemaelde_ von _H. Goeding d. Ae._ [_Antependium_ aus 14. Jh. in Seidenstickerei, jetzt Altert. Ver. Dresden.] -- An den Gwbb. grosser _Gemaeldezyklus_ aus M. 16. Jh., "ein protestantisches Kunstwerk von hoher Bedeutung und Seltenheit". -- _Orgel_ 16. Jh., veraendert 1678. -- _Glocke_ 2. H. 14. Jh. *Dominikaner-Klst.* Erhalten die K. und der Kapitelsaal. Die K. Rck. 35 : 12,5 m. Aufbau 2sch., Chor 1sch., etwas eingezogen (zerstoert). Im Schiff 8eck. Pfll. von aeusserster Schlankheit, Kreuzrippengwbb. auf reich skulptierten Kragsteinen (Farbspuren), der Kaempferpunkt an den Pfll. selbst nicht betont. Stilformen der 1. H. 14. Jh. Der kleine an der SOEcke angefuegte Turm 15. Jh. Aus letzterer Zeit das 2sch. und 3jochige Kapitelhaus. *Rathaus* spgot. nach Brand 1485 und ren. 1549 und 1581; aus der ersten Epoche die reich umrahmten Tueren des Erdgeschosses. *Privathaeuser.* Pirna hat mehr als die meisten anderen Staedte Sachsens vom Gepraege aelterer Jahrhunderte bewahrt. _Spaetgotisches_ z. B. Markt 3 und 46, Dohnaische Str. 24, Schustergasse 5, Badergasse 6, Kirchplatz 2. -- Aus _Renss._ besonders das Portal Niedere Burgstr. 1 von 1540, ganz in den Formen des oberitalienischen Terrakottastils, gekroent mit dem Reliefbildnis des Architekten W. B. Ferner Markt 13, Schuhgasse 15, Markt 12 von 1548 im Charakter des Moritzbaues am Dresdener Schloss; Ecke Barbiergasse und Dohnaische Str. mit zierlichen Ecken; Markt 18, Schustergasse 4; Obere Burgstr. 1 von 1624, Markt 9 von 1673, Schustergasse 2 von 1676. _Rokoko_: Langestr. 10, Badergasse 5. *Schloss Sonnenstein*, jetzt Irrenanstalt; von aelteren Bauzeiten kaum etwas erkennbar. _PLASSENBURG B. KULMBACH._ OFranken. Erb. von Markgraf Georg Friedrich durch, _Caspar Vischer_ unter Mitwirkung der Wuerttemberger _Alberlin Tretsch_ und _Blasius Berwart_. Hauptbauzeit 1559-1569. Die beruehmten Festungswerke 1808 von den Bayern geschleift. Das meiste kuenstlerische Interesse haben folgende Teile: im aeusseren Hof Zeughaus, origineller Kuppelbau mit trotzigem Portal von 1607, im mittleren Bogenfeld Hochrelief des Markgrafen Christian zu Ross; Hauptportal des inneren Baues. Eines der reichsten Dekorationsstuecke der ganzen deutschen Renss. die Hoffassaden. Die grossartige Wirkung der letzteren beruht auf dem Kontrast des ganz schlicht, ja formlos gehaltenen Erdgeschosses und der 2 in breite Pfll.Arkaden aufgeloesten, an den Flaechen ueber und ueber mit Flachreliefornament bedeckten Obergeschosse; abweichend der NFluegel, der ehemals den grossen Rittersaal enthielt; die 4 Ecktuerme mit den zur Kommunikation unentbehrlichen Treppen bilden wieder einfache Massen. _FLAUE._ Schwarzb.-Sondersh. LA Arnstadt. *Liebfrauen-K.* mit rom. Resten. Ruine *Ehrenburg*. _PLAUEN._ K. Sachsen AH Dresden-A. *Dorf-K.* 1700 durchgreifend umgebaut; vom Bau 1467 das einfache WPortal und die kleine Sakramentsnische. _PLAUEN._ K. Sachsen Amtshauptstadt. *Johannis-K.* Von der ursp. rom. Anlage die 2 WTuerme und die OWand des Qsch.; nach Brand 1430 Umbau als spgot. Hallenkirche im Stil der K. von Annaberg, Schneeberg usw., doch unbedeutender als diese, stark rest. nach Brand 1548. -- In die _Superintendentur_ eingebaut die Reste des Deutschritterhauses mit interessanter innerer Einteilung. *Gottesacker-K.* (Luther-K.) 1693-1708. Naechst der zu Carlsfeld der aelteste Zentralbau im Lande; verschobenes 8Eck mit polygonem Chor und vorspringendem Turm im W, innen Emporen und Holzdecke. -- Kleiner 4fluegeliger _Altar_ aus der Thomas-K. in Leipzig, umgearbeitet 1587 von _Valentin Silbermann_, die feinen figuerlichen Reliefs um 1500. *Rathaus* letztes Viertel 15. Jh. im Schulcharakter des Arnold v. Westfalen (Meissen) und wohl von demselben Meister wie die Schloesser in Sachsenburg und Netzschkau (_Hans Reinhart_). Der breite Backsteingiebel nach Brand 1548, gegliedert durch 5 nach der Hoehe wachsende Pilasterordnungen, Eckfuellungen in Wellenlinien. _PLOeSSNITZ._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* Bescheiden rom. Kap. in guter Erhaltung; rck. OTurm, darunter Altarhaus und 1/2 kr. Apsis. _POeDELISL._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* Der ansehnliche rom. Chorturm mit 3teilig gekuppelten Schalloeffnungen steht jetzt in der Mitte zwischen der spgot. ziemlich reich behandelten Chorerweiterung und dem schlicht bar. Schiff. -- _Schnitzaltar_ bez. _H F_ und _Pflugschar_ (derselbe Meister in Klein-Heringen, Goerschen und S. Moritz in Naumburg). _PODELWITZ._ K. Sachsen AH Leipzig. *Dorf-K.* spgot. ohne Auszeichnung in Architektur und Ausstattung, aber im 19. Jh. gaenzlich unberuehrt geblieben und dadurch von einem leider nicht mehr oft anzutreffenden Stimmungswert des Ensembles. _POeHL._ K. Sachsen AH Plauen. *Dorf-K.* Nach Zerstoerung im 30jaehrigen Kriege 1654-61. *Schloss* 1572 fuer Kaspar v. Roeder, einfach renss., grosse tonnengedeckte Halle. _Gemaeldesammlung_. Bmkw. ein reicher Rahmen von _J. H. Boehm._ _POLENZ._ K. Sachsen AH Pirna. *Schloss.* E. 17. und A. 18. Jh., eindrucksvolle Anlage von Flur und Treppenhaus. _POLLEBEN._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. *Dorf-K.* Im Turm gekuppelte rom. Fenster mit Kaptt. in Wuerfelform. Spgot. _Schnitzaltar_. _POMMERSFELDEN._ OFranken BA Hoechstadt *Pfarr-K.* 1687 und 1750. Zahlreiche Truchsessische _Grabsteine_ 1543-1685. Einer um 1560 von _Peter Dell d. J._ *Altes Schloss*. Wasserburg des 16. Jh. *Neues Schloss Weissenstein*. 1711 bis 1718 fuer Lothar Franz v. Schoenborn, Erzbischof von Mainz und Bischof von Bamberg. Entwurf von _M. v. Welsch_ in Mainz, Ausfuehrung von _Joh. Dientzenhofer_ in Bamberg. Nach Groesse und Wert einer der vornehmsten Schlossbauten des Jahrhunderts, auch interessant fuer die Entwickelung des Anlagetypus (vgl. rueckwaerts Marquardsburg). Gr. in Tricliniumform; nach der anderen Seite umgrenzt den grossen Hof der Halbkreis der Stallungsgebaeude. Der Mittelfluegel des Hauptbaues wird durch einen beiderseits stark vorspringenden, auch etwas hoeheren Querbau durchbrochen, die Fluegel enden in je 2 Pavillons. An der Gartenfront 27 Achsen, an den Fluegelfronten 15. Der Aufbau in 3 differenzierten Geschossen. Die tragenden Glieder wechselnd Saeule, Pilaster, Lisene, je nach der Bedeutung des zu schmueckenden Bauteils. Uebergrosses Mansarddach. Im Innern sind die staerksten Motive das Treppenhaus und der Festsaal, beide den mittleren Querbau ausfuellend. Das _Treppenhaus_ war, bevor die Neumannschen Schlossbauten es ueberboten, das grossartigste in Deutschland und wird von keinem franzoesischen erreicht. Ein dem Quadrat sich naeherndes Rck. an allen 4 Seiten von Galerien in 3 Geschossen umgeben; die im freien Mittelraum in 2 Laeufen sich entwickelnde Treppe reicht nur bis zum ersten Obergeschoss; zum zweiten fuehren verborgene Nebentreppen. Beim Austritt zum obersten Treppenpodest erweitert sich der umlaufende Gang zu einem kleinen, besonders reich dekorierten Vorsaal, aus dem man in den Festsaal gelangt. Dieser geht durch beide Obergeschosse; unter ihm ein niederer, als Grotte charakterisierter Gartensaal. Im _Festsaal_ ein schwerer, zugleich unruhiger Prunk; an den Waenden wechseln Pilaster und Vollsaeulen; das Kranzgesims von willkuerlich gebildeten Bgg. durchbrochen; eine sehr grosse, durch Stuck und Malerei in heftige Bewegung versetzte Kehle fuehrt zum freskierten Spiegel ueber. Unter den uebrigen Raeumen ist das Vorhandensein einer Galerie fuer Gemaelde bemerkenswert. Die kleineren Gemaecher haben viel von ihrem einstigen Dekor (Leder- und Damasttapeten) verloren; doch bleiben manche anziehende Proben kleinkuenstlerischen Schaffens, z. B. die zierlich angelegten Fussboeden. -- Der praechtige im Zirkel laufende Marstall 1717 von _Welsch_. Fuer andere Nebengebaeude _B. Neumann_ zu Rate gezogen. -- Sehr bedeutend waren die Gartenanlagen; sie sind A. 19. Jh. "englisch" umgearbeitet. -- Die grosse, frueher ueber Deutschland hinaus beruehmte _Gemaeldegalerie_ hat M. 19. Jh. ihre wertvollsten Stuecke durch Verkauf verloren, ist aber noch immer beachtenswert. _POMSSEN._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.* rom. Anlage. -- Die Ausstattung, renss, und bar., gibt ein malerisches Ensemble, auch sind einzelne Stuecke fuer sich bmkw. Grosses _Sandsteinepitaph_ der Familie v. Ponickau 1560; 18 weitere Denkmaeler dieser Familie bis 1725. _PONICKAU._ K. Sachsen AH Grossenhain. *Dorf-K.* Einfacher flachgedeckter Bau mit grossem Turm von 1726. -- _Fluegelaltar_, geschnitzt und gemalt, A. 16. Jh. _PONITZ._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg. *Dorf-K.*, aelteste Teile 14. Jh., 1653 durchgreifend umgebaut. -- Gedenktafeln 1593 und 1613 in tuechtiger Renss. *Schloss,* 1574, stattliche Aussenerscheinung. _PORSTENDORF._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Schloss.* Ehemals Wirtschaftshof des Klst. Pforta, umfangreiche Baugruppe meist aus 18. Jh. _POSA._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz. Ehem. *Benedikt.-Klst.-K.* Die Nachgrabungen von 1875 und 1899 ergaben fuer den Chor (gew. 1122) eine mit Paulinzelle genau uebereinstimmende Fuenfapsidenanlage (got. umgebaut). Pfeilerreste aus dem Schiff verwandt mit Talbuergel. WTuerme durch Merians Stich bezeugt. Am WAbhang des Berges rom. _Palas_, von den Rundbogenfenstern nur eines unvermauert, mit schoener Mittelsaeule. _POSSENDORF._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde. *Dorf-K.* voll. 1596; 2sch. Hallenkirche von 3 Jochen, weitraeumige Verhaeltnisse, Formen spaetestgot., bmkw. die mannigfaltig gezierten Schlusssteine. _POeSSNECK._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld. *Stadt-K.* spgot., Chor 1390, Lhs. 1454-88, jetzt der Gewoelbe beraubt. *Rathaus.* 1443, Erweiterungen 1449, 1531. Stattliche Anlage in eigentuemlicher und reizvoller Mischung spaetester Gotik und frueher Renss. (A. 20. Jh. uebel umgebaut). Hauptschmuck der Fassade die in gluecklichem Wurf unsymmetrisch an die Seite geschobene Freitreppe; ueber den Treppenlaeufen offene Lauben, deren Verdachung in kleine Halbkreisgiebel, staffelfoermig ansteigend, aufgeloest ist. Reich dekoriert auch die beiden grossen Treppengiebel der Schmalseiten; es wechseln 4 Streifen von Fischblasen mit ebensoviel Reihen kleiner gardinenfoermig geschlossener Blendboegen. Im Innern hat sich eine zweischiffig gewoelbte Halle, sonst aber wenig von aelteren Kunstformen erhalten. *Wohnhaeuser.* Haus Wohlfahrt am Markt mit schoenem Portal von 1565 noch ganz im Sinne der oberitalienischen FrRenss.; andere Portale Haus Fischer am Kirchplatz; Steinweg Nr. 55; Krautgasse ao. 1564. *Marktbrunnen* 1522 mit der Statue des hl. Mauritius. Bmkw. *Friedhof* mit K. und vielen Denkmaelern des 17. und 18. Jh. _POSTERSTEIN._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg. *Dorf-K.* spgot. und 17. bis 18. Jh. -- Bmkw. die reich geschnitzte _Herrschaftsempore_ 1689 und der _Altaraufbau _ aus derselben Zeit. *Schloss.* Die hoechst malerische Gebaeudegruppe, wesentlich 16. Jh., umlagert einen grossen ma. Turm. _POeTEWITZ._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels. *Dorf-K.* Rom. Turm. Das Langhaus got. 3sch. umgebaut. -- Bmkw. spgot. _Schreinaltar_. _POTTENSTEIN._ OFranken BA Pegnitz. *Pfarr-K.* Got. 2sch. Halle, "waehrend der Chor sprom. (?) Formen erhielt", Ausstattung bar. -- *Schloss.* _PREDEL._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz. *Dorf-K.* Chor spgot. 1507, Langhaus 1701, der sehr stattliche Turm Fr.Renss. -- _Schreinaltar_ um 1500. _PRESSECK._ OFranken BA Stadtsteinach. *Pfarr-K.* Chor got., Sch. bar. _PRETTIN._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda. *Stadt-K.* Got. Backsteinrohbau. 3sch. kreuzf. Basilika von 3 Gewoelbejochen. -- Grosser _Schnitzaltar_ um 1500, nordwestdeutsch, oder niederlaendisch, 1614 von der Kurfuerstin Hedwig, einer daenischen Prinzessin, geschenkt. Runder got. *Torturm* in Backstein. _PRETZFELD._ OFranken BA Ebermannstadt. *Kirche* 18. Jh. unbedeutend. *Schloss* 16. Jh. auf ma. Grundlage. _PRETZSCH._ Pr. Sachsen Kr. Wittenberg. *Stadt-K.* 1sch. flachgedeckt, spgot. und bar. -- _Altar_ 1652 von _J. G. Kretschmer_ aus Dresden. _Gemaelde_, Kreuzigung, von _D. Heuer_ aus Leipzig. _Grabmal_ der Koenigin Eberhardine. Arnimsche _Epitaphe_ 18. Jh. Aussen am Turm Rittergrabstein 14. Jh. *Schloss* 1634. _PRICHSENSTADT._ UFranken BA Gerolzhofen. Ein altfraenkisches *Stadtbild*, an dem man, wenn sich die Gelegenheit bietet, nicht voruebergehen sollte. Inmitten grosser Weiher. Fast der ganze Mauerguertel des 15. bis 16. Jh. erhalten. Charaktervolle Torgruppe mit 2 runden Flankentuermen, in Franken ein seltener Typus. Mitten im Staedtchen grosser Turm mit spitzbogiger Durchfahrt und originellem sprenss. Dachwerk. *Kirche* urspr. got., dann bar. ueberarbeitet und baulich ohne Interesse, doch enthaelt sie eine originelle bemalte _Steinkanzel_ des 17. Jh. _PRIESSNITZ._ K. Sachsen AH Borna. *Dorf-K.* um 1500, 1616 durch Hans v. Einsiedel im Geschmack niederlaendischer SpRenss. glaenzend ausgestattet, besonders die herrschaftlichen Betstuben. Die _Gemaelde_ von _Johann de Perre_ aus Antwerpen, ansaessig in Leipzig. _PRIETITZ._ K.Sachsen AH Kamenz. *Dorf-K.* 1881 fast ganz erneuert. -- _Altar_, gute Tischlerarbeit von 1646. _Denkmaeler_ des 18. Jh., ueber die in der Lausitz recht gute Durchschnittsqualitaet noch hinausgehend. *Herrenhaus* (v. Stammer) um 1770. Groessere Portraetreihe, u. a. von _Anton Graff_ und _Chr. Leberecht Vogel_. _PROBSTZELLA._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld. *Dorf-K.* wesentlich 1755. -- _Altarwerk_ fraenkisch um 1500. _PROFEN._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz. *Dorf-K.* Rom. Turm. Schoener spgot. Chor 1495. -- Ausstattung in guter Renss., desgl. Decke und Emporen in kraeftiger Polychromie. _PROeLSDORF._ UFranken BA Hassfurt. *Pfarr-K.* 1766. Eleganter Rok.Bau. In der Verbindung des WTurmes mit der Fassade Nachklang Neumannscher Anlagen. -- Im Pfarrhof bmkw. _Kaselkreuz_ 15. Jh. _PROSSELSHEIM._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K.* Posthum got. Neubau 1614. -- Derb wirkungsvolle Ausstattung um 1700. -- _Dorfbrunnen_ unter einem von 6 tosk. Sll. getragenen Haubendach. _PROZELTEN_ siehe Stadtprozelten. _PULSNITZ._ K. Sachsen AH Kamenz. *Pfarr-K.* Ueber Resten einer got. Anlage ein Emporensaal aus M. 18. Jh. -- Reicher Kelch 1487. Zahlreiche Denkmaeler der Barockzeit. *Schloss* (v. Maxen) 1718. Gute Inneneinrichtung aus verschiedenen Epochen des 18. Jh. Bildnisse. Glasscheiben. *Rathaus* schlicht renss. Wohnhaeuser 18. Jh. _PURSCHENSTEIN._ K. Sachsen AH Freiberg. *Schloss* aus Ma. und Renss. Abb. von 1755 zeigt eine bedeutende Anlage von 5 Tuermen von hohen bar. Helmen gekroent; davon jetzt nur einer erhalten; sonstige Kunstformen spaerlich. _PUSCHENDORF._ OFranken BA Hoechstadt. *Pfarr-K.* 1489. Chor, im Gr. 1+5/8, netzgewoelbt. Im Langhaus Holztonne. Tuechtiger Quaderbau mit energisch profilierten Fenstern. Malerischer Innenraum. 3 _Schnitzaltaere_ aus der Erbauungszeit. Gemalte _Wappenscheiben_ nuernbergischer Familien. _Q_ _QUEIENFELD._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Kirche* 1719. Saalbau mit 2 Geschossen Emporen, Turm um 1546, die Fenster in got. Formen. -- Auf dem nahen Weinberg die Grundmauern der ehemals beruehmten _Wallfahrts-K._ _QUERFURT._ Pr. Sachsen RB Merseburg. Kreisstadt. *Stadt-K.* Urspr. spgot. Hallenkirche, in juengerer Zeit durch Emporeneinbauten u. a. m. stark veraendert. Die rom. Sll., welche die Orgelempore tragen, wahrscheinlich aus Klst. Marienzelle. Am WTurm gefaelliges Portal 1. H. 15. Jh. -- Grosser bar. _Altarbau_. *Friedhofs-K.* Unbedeutender Barockbau mit ansehnlichen _Epitaphen_. *Rathaus.* Schlicht sprenss. *Schloss.* Weitlaeufiger Komplex von Festungswerken, Beamten- und Wirtschaftshaeusern. Die Oberburg Anlage des 12. und 13. Jh. Imposanter runder Bergfried (der "dicke Heinrich") von 21 m Durchmesser und 4,5 Mauerstaerke; dann ein quadr. Wohn-Turm. Im Uebergang zur Renss. ein vom Kardinal Albrecht von Mainz 1535 errichteter Wohnbau. Die mitten im weitlaeufigen Bering freistehende _Kapelle_ etwa E. 12. Jh. Qsch. und Chor normale Kreuzanlage mit Apsiden, das 1sch. Lhs. von geringer Ausdehnung, im W Vorhalle und Herrschaftsempore. Im aeusseren Aufbau die schlichten rom. Formen noch gut zu verfolgen, das Innere 1716 barockisiert. Ueber der Vierung 8seitiger Turm mit Lisenen und Bogenfries. -- Grabkapelle E. 14. Jh. _Tumba_ des Gebhard v. Querfurt {~DAGGER~} 1383, an den Seitenwaenden das Trauergefolge in einer Art feierlichen Tanzschrittes mit merkwuerdiger Gestikulation; die Arbeit stimmt zu der an der Tumba Herzog Georgs in Pforta. _R_ _RABENECK._ OFranken BA Pegnitz. *Burg.* Wohnturm und Palas erhalten, Vorburg Ruine. _RABENSTEIN._ OFranken BA Pegnitz. *Burg* mit Wappenstein von 1495. _RABOLDSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Homberg. *Dorf-K.* Alabasterepitaph des W. v. Wallenstein {~DAGGER~} 1604 und seiner Ehefrau Ch. v. Berlepsch. _RAeCKNITZ._ K. Sachsen AH Dresden-A. *Denkmal* fuer General Moreau {~DAGGER~} 1813. _RADEBERG._ K. Sachsen AH Dresden-N. *Stadt-K.* Kernbau 1486, Umbauten 1714, 1808, 1887. -- _Kanzel_ und _Taufstein_ 1730 von _J. C. Feige_. *Schloss.* 1543-46 unter Leitung von Hans Dehn durch einen Meister aus dem Kreise des _Hans Schickentanz_, erneuert 1628 durch _Ezechiel Eckhardt_. -- Hauptbau auf 3eck. Gr., nur 2 niedrige Geschosse, Portal, Fenster, Kamin interessante Beispiele der Dresdener Fruehrenaissance. _RADEFELD._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch. *Dorf-K.* Turm sprom., Sch. spgot. _RADIBOR._ K. Sachsen AH Bautzen. *Kirche* neu. Aus der alten mehrere huebsche Ausstattungsstuecke 16. bis 18. Jh. -- _Holzplastik_ in auffallender Menge. Madonnenstatue A. 15. Jh., ausgezeichnet, sicher Import. Aus derselben Kunstrichtung eine zweite desgl. und eine Pietas. Altarschrein mit geschnitzten Mittelfigg. und gemalten Fluegeln, um 1450. Geringer 2 Selbdritt und Apostelstatuen um 1480 u. a. m. *Schloss* 1709, grosse Behandlung, einfach, Gr. fast quadr., in der Mitte Lichthof und Treppenhaus. _RADMERITZ._ K. Sachsen AH Zittau. *Dorf-K.* Turm 1702. Ansehnliches _Grabmal_ des J. v. Ziegler, Stifters v. Joachimstein {~DAGGER~} 1734. Ausstattung um 1734. Praechtiges Gruftgebaeude 1744. _RALBITZ._ K. Sachsen AH Kamenz. *Dorf-K.* Niedriger Gewoelberaum von 1752. Ausstattung charakteristisch katholisch. -- Im Dorf _Dreifaltigkeitssaeule_. _RAMMELBURG._ Pr. Sachsen Mansfelder Gebirgskreis. *Schloss.* Auf ma. Grundlage im 16.-18. Jh. erneuert. 1575 die den unteren Raum des Bergfrieds einnehmende Kapelle eingerichtet, Decke und Oberteil der Seitenwaende bedeckt mit biblischen Darstellungen in "hoch erhabenem Bildwerk". _RAMMENAU._ K. Sachsen AH Bautzen. *Schloss* nach 1417. Stattliche Anlage in Hufeisen-Gr., die Wirtschaftsgebaeude nach einheitlichem Plan hinzukomponiert. Geraeumiges, vornehmes Treppenhaus, gemalte Architekturen in der Art _Oesers_. Die sonstige Inneneinrichtung zeigt 3 Stilepochen, das Barock des ersten Erbauers mit reichen Stuckdecken, die Zeit des Gr. v. Hoffmannsegg um 1700 und die Kleistsche Zeit um 1800 mit pompejanischem Zimmer. _RANDERSACKER._ UFranken BA Wuerzburg. *Dorf-K.* Im Kern rom. Pfl.-Basilika, 1605 gotisierend umgebaut. Gut erhalten der rom. Turm (SO), Quaderbau in ungewoehnlich reicher Gliederung, die unteren Teile E. 12., die oberen gegen M. 13. Jh. -- Ausstattung um 1700. Auf den Seitenaltaeren _Gemaelde_ von _Oswald Onghers_, 1683 und 1704. Seinsheimsche _Grabsteine_ E. 14. Jh. -- _Friedhofsbefestigung_ nach 1609. Grosser *Zehnthof* des Wuerzburger Domkapitels, angelegt (Inschr.) 1332, veraendert 1615. Im Ort zahlreiche schlichte _Haeuser_ 16.-18. Jh. Am Gasthof zur Krone feines Rok.Gartenhaeuschen, Schule _Neumanns_. -- _Bildstoecke_ in grosser Zahl, meist 17. Jh. _RANIS._ Pr. Sachsen Kr. Ziegenrueck. *Stadt-K.* spgot. 1sch. polyg. geschlossen, Turm seitlich im N. Von der ehemals reichen Ausstattung wenig uebrig. *Schloss,* got. und renss., mit hohen Giebeln, hoechst malerisch. _RASDORF._ RB Cassel Kr. Huenfeld. *Pfarr-K.* (K. des schon 815 vorhandenen Benedikt.-Klst.). Rom. 11. Jh., im 13. frgot. umgebaut mit einzelnen got. und spgot. Nachbesserungen. -- Basilika auf kreuzf. Gr. Je 5 niedrige Arkaden, deren ungegliederte steile spitzbg. Bgg. auf 3 Paar Sll. und einem Paar rck. Pfll. ruhen. Basen jetzt im Fussboden verborgen. Kaptt. den korinth. roh nachgebildet, hohe Deckplatte mit Karnies und Schmiege. Am westl. Ende Emporeneinbau (verbaut). Die flache Decke bei der got. Erneuerung des Obergadens beibehalten. Die Vierungspfll. rund mit 4 Diensten fuer das Kreuzrippengwb. Ueber der Vierung ein mehrgeschossiger 8seitiger Turm, zu dem eine steinerne Wendeltreppe aus der Chorecke hinauffuehrt; der Chor mit 5/8 Rippengwb. -- Die ganze L. ca. 40 m, H. des Turms ueber 50 m. _RATENDORF._ K. Sachsen AH Rochlitz. *Dorf-K.* 1sch. rom. Anlage mit eingezogenem quadr. Chor und Apsis, Turm ueber dem Chor. -- _Schnitzaltar_ 1510. _RATSFELD._ Schwarzb.-Rudolst. LA Frankenhausen. Fuerstl. *Jagdschloss* 1698. Aussen sehr einfach. Die Kapelle in strengem Barock der klassischen Richtung. 1908 umgebaut. _RATTELSDORF._ OFranken BA Bamberg I. *Pfarr-K.* 1465 aehnlich Hallstadt; 1823 zur Haelfte abgebrochen und erneuert. _RAUENSTEIN._ Sachsen-Meiningen Kr. Sonneberg. *Dorf-K.* 1453. Huebsche Steinkanzel A. 16. Jh. *Burg* erb. um 1350, zerstoert 1640, Spuren edlerer architektonischer Durchbildung. _RAUHENECK._ UFranken BA Ebern. *Burgruine.* Polyg. Bering mit Renss. Tuermen; am ehem. Palas noch rom. Reste (wohl 13. Jh.); Wehranlage mit Graeben gut erhalten. _RAUSCHENBERG._ RB Cassel Kr. Kirchhain. *Pfarr-K.* 4 Bauzeiten. Aus E. 12. Jh. das noerdl. Ssch. nebst den nordwestl. Schiffsarkaden; rippenlose, kuppelig steigende Kreuzgwbb. auf Kragsteinen, von roher Ausfuehrung. A. 14. Jh. das Msch. erneuert, 3 rck. Kreuzgwbb., Fenster nur an der suedl. Seite, suedl. Ssch. unterdrueckt; renoviert 1453. Chor 2 Joche und polyg. Schluss, spgot. Netzgwb. in gewundenen Reihungen. Schmuckloser WTurm. -- _Ikon. Grabstein_ 1584. -- _Holzstatuette_ der h. Jungfrau, gute spgot. Handwerksarbeit. -- _Kruzifix_ aus gleicher Zeit. -- _Altarfluegel_ um 1400. *Burgruine.* Der in 3 gewoelbten Stockwerken erhaltene Wohnturm M. 13. Jh. interessant in Anlage und Einzelheiten. _REDWITZ._ OFranken BA Wunsiedel. *Pfarr-K.* E. 14. Jh., veraendert M. 16. Jh. Hallenkirche mit eingezogenem Chor in 2 Jochen, 5/8 Schluss, im Lhs. 3 Joche. Rundpfll. mit einfachen Kaptt. Kreuzgwbb. -- Huebsches _Sakramentshaus_ 1498, ca. 4 m h. Aussen _Oelberg_ 2. H. 15. Jh. *Kathol. K.,* gest. 1777 von der Kaiserin Maria Theresia. *Rathaus* umgebaut aus got. Schloss; Erker bez. 1591, andere Bauteile 1509, 1593, 1642. _REGENSBERG._ OFranken BA Forchheim. *Schloss* ziemlich erhalten. _REIBERSDORF._ K. Sachsen AH Zittau. *Dorf-K.* 1736, 1sch., Empore in 3 Geschossen ringsumgefuehrt. Kanzelaltar 1780. Nicht ueble Rittergrabsteine 1552, 1619. Graefl. Einsiedelsche Gruft 1746. *Schloss* 1763 von _Andreas Huenigen_ in Zittau. Ufoermige Anlage, die kurzen Schenkel nach dem Hof, die Formen ein schlichtes, schon dem Klassizismus zuneigendes Rokoko. Die Innendekoration z. T. erhalten. Praechtige Empiremoebel. Zahlreiche Familienbildnisse (Einsiedel und Verwandte), Graf Joh. Georg v. E. von _A. Graff_, Graf Heinrich v. E. in der Art _J. F. A. Tischbeins_. Meissener Porzellan mit einigen hervorragenden Stuecken. -- Die ursp. franzoesische _Parkanlage_ in der englischen Umwandlung noch zu erkennen. Reizender _Gartentempel_ von _Eschke_ 1796 (etwas veraendert 1830). _REICHELSBERG._ UFranken BA Ochsenfurt. *Burg.* Im 13. und 14. Jh. hohenlohisch, im 16. Jh. weinsbergisch. 1525 zerstoert. Grossartige Ruine. Die Regelmaessigkeit der Anlage deutet auf spaeteres Ma. Die Zwingermauer hat 7 Rundtuerme. _REICHELSBURG b. AUB._ UFranken BA Ochsenfurt. *Burgruine.* _REICHENAU._ K. Sachsen AH Zittau. *Dorf-K.* 1690 von _Heinrich Proscher_. Weitraeumiger Saal mit Doppelempore und flacher Holzdecke. Reste von spgot. _Altarplastik_ [z. T. im Dresdener Altert.-Ver.]. _Altar_ 1819, die _Holzfigg_. von _Gareis_ in Ostritz. Praechtige _Orgel_ 1769. _REICHENBACH._ RB Cassel Kr. Witzenhausen. Ehem. Nonnen-Klst.-K. Vielfach veraenderte rom. Basilika ohne Qsch., Chor quadr., ueberall Holzdecken. Im Schiff 6 Arkaden, je zwei Wuerfelknaufsaeulen wechseln mit 1 Pfl. *Burgruine.* _REICHENBACH._ K. Sachsen AH Plauen. *Dorf-K.* 1720 mit rom. Mauerresten. -- Schoenes _Altargeraet_ E. 17. und A. 18. Jh., augsburgisch. -- _Orgel_ von _Gottfr. Silbermann_ 1725. _REICHENBERG._ K. Sachsen AH Dresden-N. *Dorf-K.* Chor 1513, das 1sch. Lhs. aelter. -- 2 Taufsteine, der eine rom. 13. Jh., der andere, reich geschmueckte, 1620. -- _Denkmaeler_: 1621 Kind von zwei Engeln getragen, 1625 die Mutter mit Blumenstrauss und Gebetbuch. _REICHENBERG._ UFranken BA Wuerzburg. *Schloss,* seit 1378 Besitz der Wolfskeel, nach Verwuestung im Bauernkriege whgest. im 17. Jh. _REICHENFELS._ Reuss j. L. LA Schleiz. *Burgruine* 14. Jh. 1806 Neubau begonnen und wieder schon Ruine geworden. Museum des _Voigtl. Altert.-Ver._ mit Resten von spgot. Altarplastik. _REICHMANNSHAUSEN._ UFranken BA Schweinfurt. *Dorf-K.* 1607-15. *Burgruine.* Rechteckige Anlage. Tuerme, Mauern und Graeben teilweise erhalten, besonders betraechtliche Teile des grossen, suedl. Bergfrieds. 14.-15. Jh. Mit Bauernhaeusern eingebaut. _REIDEBURG._ Pr. Sachsen Saalkreis. *Dorf-K.* mit rom. Turm. _REIFENSTEIN._ Pr. Sachsen Kr. Worbis. Ehem. *Cisterc.-Klst*. Die bestehende K. 18. Jh. Im Schiff 5 Joche, im Chor 2 Joche. Kreuzgwbb. Betraechtliche Reste des got. Kreuzgangs. Klostergebaeude bar. mit stattlichem Treppenhaus. _REINHARDSBRUNN._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen. *Herzogl. Schloss* an Stelle eines einst hoch beruehmten *Klosters*; gegr. im 11. Jh.; im 16. Jh. verfallen; 1601 Amtshaus. Erhalten eine Reihe von _Grabsteinen_ thueringischer Landgrafen bis auf Ludwig den Springer {~DAGGER~} 1123 zurueckgehend, jedoch saemtlich A. 14. Jh. ausgefuehrt, als Ahnenreihe nach derselben Idee, wie die wettinischen Grabmaeler auf dem Petersberg bei Halle und in anderer Form die Stifterbilder in Naumburg und Meissen. Hochreliefs auf vertieftem Grunde. Zwei Haende, beide nicht ersten Ranges, zu unterscheiden: von der ersten sind Ludwig der Springer, Ludwig III., Ludwig IV.; von der zweiten Adelheid, Ludwig I., Hermann und Ludwig der Eiserne. Ausser dieser Reihe das Grab Friedrichs des Gebissenen {~DAGGER~} 1324, einst im Katharinen-Klst. zu Eisenach. _REINHARDTSDORF._ K. Sachsen AH Pirna. *Dorf-K.* ursp. 15. Jh., erweitert im 17. Jh. WGiebel mit schoenem Portal, bez. 1675. _REINHARDTSGRIMMA._ K.Sachsen AH Dippoldiswalde. *Dorf-K.* Umbau 1742, am Aeussern spgot. Formen erhalten; ungewoehnlich langes, flachged. Schiff, Chor mit Sterngwb. -- Sandsteinaltar mit Abendmahlsrelief 1601. Orgel von _Gottfr. __ __ Silbermann_ 1731 -- _Ikon. Doppelgrabstein_ fuer H. v. Schoenberg und Gemahlin 1615, in lebensvoller Charakteristik. *Schloss* 1767 in der Richtung _Knoeffels_. Im Park Marmordenkmal fuer Anna v. Buelow von _L. Grossi_ 1790. _REINHARZ._ Pr. Sachsen Kr. Wittenberg. *Kirche* 1704 mit ungestoert erhaltener Ausstattung. *Jagdschloss* fuer August d. Starken 1701. Von Wasser umgeben. Grosser Mittelbau mit niedrigen Seitenfluegeln, schlanker achtstoeckiger Turm mit Zwiebelhaube. 3 vollstaendig in der Originalausstattung erhaltene Zimmer. Altmeissener Porzellan. _REINHOLTERODE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* (kath.). Gut behandelter Gwb.Bau 1761. Aufwendiges Mobiliar. _REINSDORF._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. Ehem. *Klst.-K.,* gew. 1206. Davon erhalten Chor und Qsch., im 17. Jh. als evang. Pfarr-K. umgebaut. -- _Tympanon_, Maria zwischen Engel und Bischof, A. 13. Jh., zu vergleichen mit Freyburg. Die Decke im 18. Jh. trefflich stuckiert, weniger gut die Gemaelde. _REINSTADT._ Sachsen-Altenburg LA Roda. *Kirche* spgot. mit interessanten Einzelheiten. Zahlreiche Reste von got. _Schnitzaltaeren_. _Grabsteine_ v. d. Pfordten, z. T. feine Renss.Arbeiten. *Burg* in dem einfachen Typus der "Kemnate", in 4geschossigem spgot. Aufbau gut erhalten. _REITZENGESCHWENDE._ Pr. Sachsen Kr. Ziegenrueck. *Dorf-K.* 1711. Das Innere heiter und festlich in naiv laendlichem Geschmack. -- _Bauernhaeuser_ im Blockverband. _REITZENSTEIN._ OFranken BA Naila. *Schloss* 1557 an Stelle aelterer Burg. _REMLINGEN._ UFranken BA Marktheidenfeld. Sog. *Wuerzburgerschloss,* erb. E. 14. Jh. von Graf Johann I. von Wertheim. Typische Wasserburg, unvollstaendig erhalten. *Kastellsches Schloss*. Komplex einfacher Bauten um 1560. _REMSE._ K. Sachsen AH Glauchau. *Dorf-K.* Kleine 1sch. rom. Anlage mit Holzdecke. Die wahrscheinlich noch rom. Steinempore (Reste) koennte durch das nahe ehem. Nonnenklst. veranlasst sein. -- *Kloster*. Erhalten ein dreigeschossiger Quaderbau mit rippenlosen Kreuzgwbb. Bestimmung ungewiss. _RENGELRODE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* (kath.) 1738. Sorgfaeltig ausgebildeter Quaderbau. _RENGERSBRUNN._ UFranken BA Gemuenden. *Pfarr-K.* 1777. Auf dem klassizist. Hochaltar _Holzfigur_ der Madonna um 1460. -- Gute _Kanzel_ in der Art der _Bossiarbeiten_, E. 18. Jh. -- _Hochzeitsbecher_, Silber vergoldet, bessere Augsburger Arbeit von 1670. -- Grosses praechtiges _Ciborium_, wuerzburgisch, um 1720. _RENTWEINSDORF._ UFranken BA Ebern. *Pfarr-K.* Grosse Anzahl von _Epitaphien_ der Freih. v. Rotenhan, darunter gute Renss. Arbeiten in Sandstein. *Schloss* (Frhr. v. Rotenhan). Stattlicher Rok.Bau von 1751 mit langem Mitteltrakt und schraegen Fluegeln; Formcharakter bambergisch. Im Schlosspark schoene _Orangerie_ um 1750. Vor dem jetzigen Schloss stehen noch Tuerme und Wehrbauten des _alten Schlosses_ um 1520. _REPPERNDORF._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K.* Umbau der Juliuszeit. Der Turm (O) hat Formen aus 2. H. 13. Jh. -- _Altar_ 1608 mit _Gemaelden_ von _Hans Haunisch_. _RETZBACH._ UFranken BA Karlstadt. *Pfarr-K.* 1736-40 von _B. Neumann_. Typisch fuer die kleineren Landkirchen des grossen Meisters. Lhs. mit 3 Kreuzgwbb. auf toskanischen Pilastern, eingezogener polyg. Chor, schlanker WTurm, Aeusseres verputzt mit roten Sandsteinpilastern. -- _Altarblatt_ von _Zaner_ 1741. -- Praechtiges _Rok.Ciborium_ um 1770 bez. _D_ (_Joh. Doerffer_ in Wuerzburg). Schoener _Kelch_ 15. Jh. *Wallfahrts-K.* Chor 14. Jh., Lhs. 1625. -- _Gnadenbild_ der Madonna 14. Jh. -- Im Pfarrhof reiches rom. Saeulchen. *Rathaus.* Huebscher Fachwerkbau um 1574. _RETZSTADT._ UFranken BA Karlstadt. *Pfarr-K.* Wesentlich Neubau von 1726. Der Turm (im NO) hat im 3. Geschoss gekuppelte rundbg. Schalloeffnungen mit zierlich behandelten Saeulchen aus sp. 12. Jh. Am Aufgang zur K. ein originelles rom. Portal als Rahmen eines Kruzifixes wiederverwendet; an der abgeschraegten Kante des Bg. phantastische Tierfigg. -- _Deckenbilder_ von _S. Urlaub_ 1728. _Hauptaltar_ vom Schreinermeister _Joh. Uhl_ (der Riss von _B. Neumann_ approbiert). _Monstranz_ von _Stipeldey_ in Augsburg 1793. _Prozessionstafel_ ("Blutschild") aus Silber, um 1700. Gute *Fachwerkhaeuser,* meist 17. Jh., an zweien spgot. Madonnenstatuen. -- Mehrere _Bildstoecke_ 18. Jh. _REUCHELHEIM._ UFranken BA Karlstadt. *Dorf-K.* Bau und Einrichtung einheitlich 1750. Die _Altaere_ in derbem Rok., dekorativ von famoser Wirkung. _Deckengemaelde_ bez. _J. P. Herrlein_ 1753. _REURIETH._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* Der turmtragende quadr. Mittelbau ist der ehem. Chor der rom. K. Das uebrige oefters erneuert. Bmkw. die mit zierlichem Renss.Ornament bemalte _Bretterdecke_ bez. 1596. *Burg,* ziemlich gut erhalten, der WFluegel 14. Jh. _REYERSBACH._ UFranken BA Mellrichstadt. *Dorf-K.* Sehr feine _Rokokoaltaere_ (aus Kloster Bildhausen stammend). _RIEDE._ RB Cassel Kr. Wolfhagen. *Schloss.* 16. Jh. Noch bewohnt. _RIENECK._ UFranken BA Gemuenden. *Kreuzkapelle* um 1700. Hochaltar mit interessantem, figurenreichem _Relief_ der Kreuzigung, bez. 1628. *Burg.* Einst Sitz des gleichnamigen Grafengeschlechts. Die Wohnbauten und der Bering erneuert. Erhalten aus der rom. Zeit der NBergfried, der WBergfried und die rom. Kapelle an der Ostseite; alle Bauten aus 12.-13. Jh. Der NBergfried ein Unikum in seiner Art. Ganz aus riesigen Buckelquadern. In der Mauerdicke, die die kolossale Staerke von 7 m erreicht, oben im 3. Geschoss eine kleine rom. Kapelle (H. 3,54 m, Durchmesser 5 m). Dreikonchenanlage; an den Ecken zwischen schwachen Wandpfeilern, welche die Quergurten tragen, eingebundene 3/4 Saeulen, auf denen die Diagonalgurten ruhen; diese von einfach rechteckigem Grundriss; die Saeulen haben attische Basis mit den zum Ueberfang umgebildeten Eckblaettern der Spaetzeit; auch die rom. Mensa erhalten. Der WBergfried, ebenfalls aus Buckelquadern, ist ein etwas kleineres und einfacheres Seitenstueck zum noerdlichen. Die rom. Kapelle der OSeite einschiffig, flachgedeckt mit OApsis. Ueber dem WPortal, spaeter eingefuegt, 2 gute _Grabsteine_ des 13. Jh., wahrscheinlich eines Herrn von Rieneck und seiner Frau. _RIESA._ K. Sachsen AH Grossenhain. Ehem. *Benedikt.-Nonnen-Klst.* Einfache spgot. Kirche, 1848 durchgreifend erneuert. Am OFluegel des Klst. (Brauerei) die kleinen renss Fenster der Nonnenzellen. Im NFluegel Refektorium mit schoenem Kreuzgwb. Der SFluegel E. 16. Jh., jetzt *Rathaus.* Von der alten Befestigung ein maechtiger quadr. Turm. _RIETH._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* 1682, rom. OTurm. _RIMBACH._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* spgot. -- _Schnitzaltar_ von besserer Qualitaet, v. Hansteinsche _Grabsteine_ roh. _RIMPAR._ UFranken BA Wuerzburg. *Pfarr-K.* 19. Jh. _Sandsteinaltar_, reiche Arbeit des fr. Barock, Wappen des Fuerstbischofs v. Ehrenberg (1623-31). Zahlreiche (8) _Bildnisgrabsteine_ der Grumbach; hervorzuheben Eberhard {~DAGGER~} 1487, mit Unrecht _Riemenschneider_ zugeschrieben, Valentin {~DAGGER~} 1520, Konrad {~DAGGER~} 1527, Kunigunde {~DAGGER~} 1507. *Schloss.* Nicht gross, aber als Architekturbild imponierend, wesentlich Umbau aus der Zeit des Bischofs Julius, der Rimpar zu seinem Sommersitz machte, 1613 ff. 2 Wohnfluegel im Winkelhaken, an der Aussenecke maechtiger Rundturm. Das Aeussere hat wenig Schmuckformen. Im Innern bmkw. 3 Repraesentationsraeume; im Hauptsaal ruht die kassettenartig behandelte Gipsdecke auf 6 toskan. Sll., an den Waenden breiter Figurenfries in Stuck mit Szenen aus der roemischen Geschichte. Stilrichtung italistisch, im Ornament Floriselemente. -- _Lusthaus_ des Schlossgartens, seiner Dekoration beraubt (Maedchenschule). *Rathaus* 1614. -- Menge von _haeuslichen Heiligenbildern_ und _Bildstoecken_. _RITTERSHEIM._ UFranken BA Ochsenfurt. *Pfarr-K.* 1783. Reiche klassizist. Stuckdekoration. _Altarbau_ von _Winterstein_, mit den Seitenaltaeren zu einer wirkungsvollen Gruppe zusammengeschlossen. -- Hinter dem Chor Turm aus M. 13. Jh. _ROCHLITZ._ K. Sachsen AH Rochlitz. *Petri-K.* Erster Bau 12. Jh. Zweiter (jetziger) Bau M. 15. Jh., voll. 1499. Gemeindehaus, Halle, gleich breit wie lang, 3 Schiffe und 3 Joche, das Msch. bedeutend breiter als die Ssch., kein Turm. _Taufstein_ 1548 noch mit got. Ornament. *Kunigunden-K.* von _Arnold v. Westfalen_ (dem Meister des Meissener Schlosses) voll. 1476. Anlage ganz aehnlich der Petri-K., nur der Schluss aus 5 Seiten des 1OEcks. Die westl. Turmhalle rom. Sie wurde vom Dach der spaeter angelegten Langhaushalle weit ueberragt und deshalb abgewalmt. Um diese unschoene Loesung zu verdecken, errichtete man nach Brand 1688 den hohen 8eck. Mittelturm, waehrend die Seitentuerme niedrige Hauben erhielten (vgl. Nikolai-K. in Leipzig). Die Hauptwirkung des Lhs. ist auf die Suedseite verlegt. Tuer und Fenster mit Kielbogenumrahmung auf Konsolen, dazu Kant- und Kreuzblumen. Dasselbe Motiv dreimal uebereinander an den Strebepfll. Mehrfach wachsen an Gliedern und Flaechen kleine Figuerchen hervor, oder bloss Koepfe oder Haende. Nach alter Zeichnung war auch eine Folge von seitlichen Giebeln mit quergestellten Firsten vorhanden. Der ganze Reichtum der Erscheinung hat doch etwas Unorganisches und Starres. -- Grosses _Altarwerk_ um 1500, 4 bewegliche und 2 feste Fluegel, mit der Bekroenung 8,57 m hoch. [Ein anderer Fluegelaltar von 1521 jetzt in der Hospital-K.] -- Im Chor Reste von _Glasmalerei_ um 1500. *Schloss* sehr reduziert; einzelne Teile Werk _Arnolds v. Westfalen_, _Museum_ mit oertlichen Kunstaltertuemern. _ROCHSBURG._ K. Sachsen AH Rochlitz. *Dorf-K.* Einfache normal rom. Anlage. Portal in Art der Wechselburger Vorhalle, also ca. 1220-30. -- Grosses _Freigrab_ des Wolf v. Schoenburg {~DAGGER~} 1581 und seiner Gemahlin {~DAGGER~} 1567; am Unterbau zwischen korinth. Sll. die zwoelf Apostel, oben die lebensgrossen knienden Gestalten der Verstorbenen. *Schloss.* Ausgedehnte Anlage. Die Hauptburg im geraeumigen 4eck. Hof, aeltester Teil der runde Bergfried. Kuenstlerisch interessanter der Ausbau 1470 f. unter Hugold v. Schleinitz durch _Arnold v. Westfalen_. Rest. nach Braenden 1547 und 1582. In der Kap. bedeutendes _Altarwerk_ 1576, die 10 steinernen Reliefs von _Andreas Lorentz_ aus Freiberg. In einem Nebenraum _Schnitzaltar_ von 1522. _ROeCKEN._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg. *Dorf-K.* mit rom. Turm und spaetestgot. Chor. _RODA._ K. Sachsen AH Borna. *Dorf-K.*, rom. Mauern, eingewoelbt im 15. Jh. von einem Meister der Rochlitzer Huette, vielleicht demselben, der in Kohren taetig war. _RODA._ Sachsen-Altenburg. *Kreuz-K.* Alte Gruendung (angeblich 1013), mit rom. Mauerbestandteilen. Durch haeufige Umbauten charakterlos und unansehnlich geworden. *Stadt-K.* E. 16. Jh. in der ungewoehnlichen Form eines grossen (21 m Durchmesser) Achtecks. Drei Raenge Emporen eingebaut 1650, Freitreppen von aussen; flache Decke; der polyg. Chor spgot. *Cisterc.-Nonnen-Klst.-K.* Gestrecktes Rechteck von 37,5 : 14,7 m. Die OWand hat 3 grosse pyramidal gruppierte spitzbg. Fenster im Stilcharakter von A. 1300. Im W 3 quergestellte Arkaden, welche eine Empore trugen. Die Langseiten koennten dem Stiftungsbau um 1240 angehoeren; Fenster klein, zu 2 gruppiert; an der SSeite schlichtes frgot. Portal mit rohem _Madonnenrelief_. Auf der NSeite nebenschiffartige Erweiterung mit Erbbegraebnis der Herren von Lobedaburg. _RODACH._ Sachsen-Coburg Amtsstadt. *Stadt-K.* Lhs. 1695 und 1755; der eingezogene, laengliche, polyg. geschlossene Chor E. 14. Jh., doch vielfach veraendert; seitlicher Turm 1471. -- Reste der *Stadtbefestigung* von 1550. _ROeDELSEE._ UFranken BA Kitzingen. *Kath. Pfarr-K.* 1779. *Prot. Pfarr-K*. 1770. Stattliche Profanbauten: das _Crailsheimsche Schloss_, der _Ebracher Zehnthof_ (beide ca. 1600) und das graefl. _Castellsche Zehnthaus_ (Gasth. zum Loewen) von 1648. _ROeDERAU._ K. Sachsen AH Grossenhain. *Dorf-K.* 1786-1817. _ROeDERSDORF._ Reuss j. L. LA Schleiz. *Dorf-K.* Spgot. Mehrere _Schnitzaltaere_. _RODERSDORF._ K. Sachsen AH Plauen. *Kirche,* ehem. des Deutschordens. Schlicht spgot. mit zierlicher WEmpore. Die kunstvolle _Altarbekleidung_ ursp. fuer die Feldgottesdienste Gustav Adolfs von Schweden. -- Gute schmiedeeiserne _Grabkreuze_. _RODEWISCH._ K. Sachsen AH Auerbach, *Petri-K*. Geraeumiger 1sch. flachged. Barockbau 1729-36. Loeblicher Altarbau; die Reste des ma. Schnitzaltars auf dem Kirchboden. _RODIGAST._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* Anlage rom. _ROHR._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen. Ehem. *Nonnen-Klst.-K*. (von Fulda abhaengig). Erb. nach M. 13. Jh., jetzt Ruine. Gr. Rck. 36,5 : 7,2 m; durch Quermauer in 2 gleiche Haelften geteilt; die westl. enthielt die Nonnenempore ueber hoelzerner Zwischendecke. Schmale spitzbg. Fenster. An die SSeite lehnte sich ein quadr. Turm. *Dorf-K.* Vermutlich die 825 als zu Fulda gehoerig genannte S. Michaelis-K. (Dieser Name in Verbindung mit der Lage auf einem Huegel haben an eine ehemalige heidnische Kultstaette denken lassen.) Aeltester Teil die Krypta; Gr. ueberhoehter 1/2 Kr. mit Radius von 4 m, aussen rck. ummantelt (wohl als Unterbau eines OTurms), in der Mauermasse 1/2kr. Nischen; das in primitiver Weise in Moertelguss mit Bruchsteinen ausgefuehrte Gwb. ruht auf 4 formlosen Pfll.; die Steine ueber der noerdl. Stollentuer zeigen Riefelung. Alles dieses weist auf hohes Alter, wahrscheinlich vor 950. -- Die K. rck. 28,7 : 8,7 m. Form und Groesse sprechen dafuer, dass dieser Bau die aeltere Klst.-K. war. Spaetere Veraenderungen haben 2 kleine rundbg. Fenster uebrig gelassen. An der WSeite Rest eines Paradieses. -- Befestigter Kirchhof, Wall, Graben, Tor; letzteres rom., spaeter mit neuem Wehrturm ueberbaut; davor eine Art Zwinger mit Vortor. *Baderei,* reich verzierter Fachwerkbau 1686. Gegenueber grosses Hoftor mit Sitzkonsolen 1619. _ROHRBACH._ UFranken BA Karlstadt. *Pfarr-K.* 1778 von _Geigel_. Sehr gute klassizist. Einrichtung, die _Altarfigg_. in der Richtung _P. Wagners_. Bmkw. _Monstranz_ und _Kelche_ von _Stipeldey_ in Augsburg 1797. *Kreuz-Kap.* 1712. Reste guter _Altarplastik_ um 1500, Richtung _Riemenschneiders_, wohl von derselben Hand wie die Figg. in Grosslangheim. Gute _Pietas_ um 1490, verwandt der in Eussenheim. _ROHRBORN._ Pr. Sachsen Kr. Weissensee. *Dorf-K.* Chorturm aus rom. Anlage. _ROeHRIG._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* Bar. mit dem in dieser Gegend regelmaessig angewendeten 3/8 Chor. -- Ein gutes Stueck die renss. _Kanzel_ mit unten eingebautem Beichtstuhl. _ROeHRSDORF._ K. Sachsen AH Kamenz. *Herrenhaus.* Grosse schlichte Winkelhakenanlage um 1720. Die huebsche Innenausstattung um 1760. Zahlreiche Portraets. _ROeHRSDORF._ K. Sachsen AH Chemnitz. *Dorf-K.* Architekturlos. -- Die _Kanzel_ aus Porphyrtuff, bez. 1565, im Aufbau eine der besten ihrer Zeit, die figuerliche Plastik allerdings minderen Wertes. Grosse _Glocke_ A. 15. Jh. Die zwei grossen _Oelgemaelde_ auf Holz aus A. 17. Jh. bildeten den Verschluss einer Orgel in Chemnitz. _ROeHRSDORF._ K. Sachsen AH Pirna. *Schloss* A. 17. Jh. Prachtvolle Kacheloefen aehnlich denen in Wiesenstein. Portraets von _A. Graff_. Gartenstatuen bez. _Gottfr. Knoeffler_. _ROeMHILD._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Stadt-K.* 1450-70. Halle von 3 Jochen, merkwuerdig die Anlage eines doppelten Chors im O und W, beide in Breite des Msch. vorspringend und polyg. geschlossen, Turm im NO ueber der Sakristei. -- Ueppig geschmueckter Fuss eines zerstoerten spgot. _Sakramentshaeuschens_; _Altarbau_ 1686 tuechtig; _Votivgemaelde_ 1482. Ein wertvoller Besitz die seit 1865 im Chor aufgestellten 7 _Grabsteine_: Georg I. von Henneberg 1465; Johannetta 1481; Hermann VII. 1465; Albrecht v. Waldstein 1470; Elisabeth v. Wirtemberg 1501; Friedrich II. 1488; Anna v. Mansfeld 1542. Die wichtigsten Stuecke (Suedkap.) das _Erzbild Ottos_ IV. {~DAGGER~} 1502, doch frueher ausgefuehrt, aus der _Vischer_schen Werkstatt (Peter?), und das _Hochgrab Hermanns_ VIII. und der _Elisabeth von Brandenburg_, nach (wahrscheinlich eine laengere Reihe von Jahren) 1507, dem Todesjahr der Elisabeth; nahe verwandt dem Hohenzollerndenkmal in Hechingen; die persoenliche Urheberschaft _Peter Vischers_ wird fast allgemein angenommen, aber es fehlt dafuer nicht nur die aeussere Beglaubigung; die architektonische Dekoration der Tumba in matter Spaetgotik verraet in keiner Weise den Meister des Sebaldusgrabes; von sehr reiner, wenn schon nicht von sehr lebendiger Formenschoenheit die stehend gedachten, einander in Profilstellung zugekehrten Portraetfiguren der Deckplatte; nicht gleichwertig die Eckstatuetten. -- Zahlreiche Gemaelde, z.T. inhaltlich interessant, kuenstlerisch unerheblich; manches bmkw. unter den Geraeten und Paramenten. *Gottesacker-K.* 1708-12 von _Chr. Richter_. *Schloss Gluecksburg*. Oft umgestaltet. Den aeltesten Kern (Hinterschloss und Mittelschloss) bildet der Bau Friedrichs II. 1465 ff. Eine zweite Bauzeit 1540 ff. Eine dritte unter Leitung von _Chr. Richter_ 1676-78. Eine vierte 1724. *Prinzenpalais* ca. 1770. _ROMMERSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Ziegenhain. *Edelhof*. Interessante Anlage aus 16. und 17. Jh. Im Herrenhaus auch das Innere gut erhalten. Aussen Bildhauerarbeiten des _Philipp Soldan_ von Frankenberg. _ROMSCHUeTZ._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg. *Dorf-K.* 1725-33. *Schloss* 1712, Innenraum um 1770 mit Aufwand neu dekoriert. _RONSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Rotenburg. *Dorf-K.* mit rom. OTurm ueber dem gewoelbten Altarhaus. _ROPPERHAUSEN._ RB Cassel Kr. Ziegenhain. *Burgruine.* Rom. Wohnturm. _ROePPISCH._ Reuss ae. L. LA Greiz. *Dorf-K.* Rom. Anlage wie Pahnstangen. _ROSENAU_ bei Coburg. *Schloss.* 1809-1817 mit Benutzung eines Mauerteils des 16. Jh. _ROSENTAL._ RB Cassel Kr. Frankenberg. *Stadt-K.* 1sch. Gwb.Bau 1518, der schmaelere polyg. Chor 14. Jh. _ROSENTAL._ K. Sachsen AH Kamenz. *Wallfahrts-K*. 1778. Grossraeumiger gewoelbter Hallenbau, Ausstattung gleichzeitig. Eine schoene Bar.Arbeit die silberne _Expositur_ bez. 1691. _Kelche_ got. und bar. _ROSSACH._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Dorf-K.* 1756 mit 2 Geschossen. Emporen auf dorischen Sll. Spgot. Chor. _ROSSDORF._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Dorf-K.* Grosser, 1730 verlaengerter Saalbau; in der oestl. Haelfte Emporen und Tonnengwb. mit reicher Bemalung von 1697. Der in gutem Umriss aufgebaute WTurm 1733. Kirchhofsmauer mit Schiessscharten. _ROeSSEN._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg. *Dorf-K.* Frgot. mit OTurm. _ROSSFELD._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Dorf-K.* Der Chor aus A. 16. Jh. hat die in diesem Gebiet seit Jahrhunderten gebraeuchliche Form, quadr. mit darueber stehendem Turm, beibehalten; das rck. Lhs. 1750 fast neu aufgebaut. _ROSSLEBEN._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* Frgot. Rechteckchor mit 3 schlanken spitzbg. Fenstern. Lhs. 1690, sehr nuechtern. *Klst.-K.* fast spurlos zerstoert. Aeltere Ansichten ergeben eine sprom. Anlage aehnlich Memleben. In der Klosterschule 4 Reliefs, Aebtissinnenbilder in Renss. Umrahmung, nach den stilistischen Merkmalen von _Arntz Semler_ von Freyburg. Das neue Schulgebaeude 1740-42 in bescheidenen Formen. _ROSSRIETH._ UFranken BA Mellrichstadt. *Wasserschloss* mit Fachwerkgiebeln und Tuermen mit Fachwerkobergeschoss. Sehr malerische Anlage aus 1. H, 16. Jh. _ROSSWEIN._ K. Sachsen AH Doebeln. *Stadt-K.* 1522. Die beabsichtigte 3sch. Hallenkirche unterblieb, Ausbau erst 1595-1611 und nur 1sch. mit flacher Holzdecke und Emporen. -- *Rathaus* 1505, rest. nach Brand 1806. *Tuchmacherhaus*, erb. A. 16. Jh. als Absteigequartier des Abtes von Zelle; schmuckreiches Portal 1537. _ROTENBUCH._ UFranken BA Lohr. Ehem. Jagdschloss der Erzbischoefe von Mainz. 4fluegelige Wasseranlage des 17. Jh. in einfachen Formen. Durch eine Bruecke mit einer Kap. des 15. Jh. verbunden. _ROTENBURG I. TH._ Schwarzburg-Rudolstadt. *Burgruine.* Der runde Bergfried im Unterbau aus fr., im Hauptteil aus sp. Ma. Kuenstlerisch interessant und relativ gut erhalten der frgot. Wohnbau mit grossem Saal im Obergeschoss. _ROTENBURG._ RB Cassel Kreisstadt. *Stifts-K. S. Elisabeth,* beg. 1370, weitergefuehrt 1484-1501, verstuemmelt 1822, z. T. wiederhergestellt 1892. Hallenkirche mit ursp. 5 Jochen im Schiff, 3 Jochen im Chor, dazwischen 2 Tuerme (WTuerme nie vorhanden). Eine der groessten K. Kurhessens. -- _Denkmal_ des Landgrafen Hermann {~DAGGER~} 1658 und seiner Gemahlin {~DAGGER~} 1683. *Pfarr-K. S. Jakob,* bez. 1392. 2sch. Hallenkirche mit 1sch. Chor, Gwb. nur in letzterem, Turm. (N) zwischen Chor und Lhs., spgot., aber mit Rundbogenfries und Ecklisenen. Schoener marmorner Tisch aus der Schloss-K. *Georgs-Kap.* (Hospital) an Stelle der alten Burg. *Schloss.* Im SFluegel (16. Jh.) 2sch. Kirche (jetzt kath.). Reichgeschnitzter Hochaltar. Gute *Fachwerkhaeuser* 16.-18. Jh., im Detail Renss.Motive haeufig. _ROTENFELS._ UFranken BA Lohr. *Pfarr-K.* 1614. Typischer, ziemlich bedeutender Bau der Nachgotik des Bischofs Julius. Turm 1750. Polyg. Chor mit dekorativem Sterngwb. Lhs. dreiachsig, mit flacher Holzdecke, gotisierende Masswerkfenster. Aus der Erbauungszeit die freundliche, dekorative Ausmalung von _W. Ritterlein_ (vgl. Karlstadt, Buechold). Auf dem linken (neuen) Seitenaltar _Madonna_, Holz, E. 14. Jh. -- _Kanzel_ und _Sakramentshaeuschen_ Sandstein, 1613. _Monstranz_ 1615, Stiftung des Fuerstbischofs Julius, Augsburger Arbeit, in der gleichen Mischung von got. und Renss.Motiven, wie sie die Bauten dieser Zeit tragen. *Schloss.* Stattlich, gut erhalten. Zur Hauptburg der rom. Bergfried, Buckelquadern, rom. Kamin und die mit ziemlichem Aufwand ausgefuehrten Wohngebaeude des 16. Jh. Vorburg mit ausgedehnten Wirtschaftsgebaeuden 16.-17. Jh. *Rathaus* 1595 in reicheren Renss.Formen. _ROTENHAN._ UFranken BA Ebern. *Burgruine.* Stammburg des gleichnamigen Geschlechtes. Die 4 m starken Mauerreste aus dem gewachsenen Stein gehauen. _ROTENKIRCHEN._ RB Cassel Kr. Huenfeld. *Dorf-K.* Rck. mit WTurm. Gilt fuer fruehrom. _ROTENSTEIN._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* Lhs. und Turm in der Anlage frgot., Chor spgot. 16. Jh. *Rathaus* mit spgot. Stabwerkportal. Im Dorf einige stattliche rundbg. Torfahrten. _ROTH._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* Der turmtragende Chor in der Anlage rom., Lhs. E. 16. und 18. Jh. -- _Kanzel_ 1738, huebsch, nicht ganz von der gewoehnlichen Art. _ROeTHA._ K. Sachsen AH Borna. *Georgen-K.* urspr. rom., auf 2 WTuerme berechnet, von denen nur der noerdl. ausgefuehrt; Schiff flachgedeckt, durch Pfll. geteilt; der eingezogene gewoelbte Chor nach 1510. -- _Altarwerk_ um 1620; das Hauptgemaelde vielleicht von _Johann de Perre_ (vgl. Priessnitz). v. Friesensche _Epitaphe_ und _Bildnisse_. *Marien-K.* (ehemals Wallfahrt), spgot. in der Richtung der Rochlitzer Huette, einheitlich und wohlerhalten. Rck. mit 3/8 Schluss. Durchweg Netzgwbb. -- _Altarwerk_ um 1520, bmkw. durch fruehen Anklang an die Renss. *Schloss* (v. Friesen) 1655 nach Zeichnung von _Chr. Bodenstein_ in Weissenfels. Reiche Innenausstattung. Portraetgalerie mit Stuecken von _Pierre Gaudreau_ (Marschall v. Sachsen), _Rigaud_ (?), _Silvestre_, _Graff_. _ROTTELSDORF._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. *Dorf-K.* mit rom. Turm. _ROTTENBAUER._ UFranken BA Wuerzburg. *Ev. Pfarr-K.* von 1490, unbedeutend. -- Zahlreiche _Grabsteine_ der Wolfskeel, M. 16. bis A. 17. Jh. 2 Wolfskeelsche *Schloesser,* bar., im jetzigen Zustand unerheblich. _ROTTENDORF._ UFranken BA Wuerzburg. *Dorf-K.* Gotisierender Umbau 1613. _Deckengemaelde_ 2. H. 18. Jh., nicht schlecht. Vortreffliche klassizist. _Ausstattung_. _ROeTTINGEN._ UFranken BA Ochsenfurt. *Pfarr-K.* Geraeumiges flachgedecktes Lhs. sprom. mit Veraenderungen A. 17. Jh. Interessant der einheitliche Chorbau in frueher Kompromissgotik (Ablass 1287). Ueber dem quadr. Vorchor mit Rippengwb. erhebt sich der noch rom. gegliederte OTurm. Anschliessend Apsis, Sockel 1/2kr., Mauern in 7 Seiten des 12Ecks, Ecklisenen, schmale Spitzbg.-Fenster, Zinnenfries, primitive Wasserspeier. -- Ausstattung 17. und 18. Jh. -- Zahlreiche _Grabsteine_. Aeltester und interessantester der Petronella Truchsessin von Baldersheim {~DAGGER~} 1414. Grosser _Oelberg_ 18. Jh. *Spital-K*. 1614. Auf einem der klassizist. Altaere liebenswuerdige feingefuehlte Holzmadonna um 1470. *Ringmauern* grossenteils erhalten. -- Im Rentamtsgebaeude Reste der Hohenlohischen Burg des 13. Jh. -- *Rathaus* nach 1750. Alte _Trinkgefaesse_. -- Der sog. *hohe Bau* im unteren Teil 13. Jh., mit sprom. Fenstern, oben spgot. Fachwerk. _ROTWERNDORF._ K. Sachsen AH Pirna. *Schloss* seit 1556. Eigenartige Grundrissanordnung; aus einem Rck. von 26 : 10 m springen uebereck 4 Ausbauten mit Volutengiebeln vor; Fassadengliederung durch Pilaster. _RUeCKINGEN._ RB Cassel Kr. Hanau. *Dorf-K.* 1596, am Schnoerkelgiebel Inschr. 1609. Im Innern zahlreiche Grabsteine und Wappen der Herren v. Rueckingen und von Ruedigheim. -- 2 Schloesser dieser Adelsfamilien. _RUDELSBURG._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg. *Burg.* Zuerst genannt 1171, Ruine seit 1641, mehrere Teile gut erhalten, der quadr. Bergfried in der Hauptmasse rom. Die Vorburg, jetzt nur durch einen Mauerrest angedeutet, war von ausserordentlicher Ausdehnung als Wohnsitz zahlreicher Burgmannen. _RUeDENHAUSEN._ UFranken BA Gerolzhofen. *Schloss* der Fuersten Castell. Um 1285 zuerst erwaehnt. Aeusserst malerische Anlage des 14.-16. Jh. mit polyg. Bering und 2 Flankentuermen; innen einige charakt. Zimmer des fruehen 16. Jh. Erweiterungen 1910. Westl. davon das *neue Schloss;* M. 18. Jh., im 19. Jahrh. veraendert. *Kirche.* _Epitaphe_ der Grafen Castell, die aeltesten (E. 13. Jh.) heraldisch. _RUeDIGHEIM._ RB Cassel Kr. Hanau. *Kirche.* Frgot. 1sch., 4 kurzgewoelbte Joche mit 5/8 Apsis. Teilweise erhaltene Aussenbemalung. Gehoerte zu einer *Johanniter-Commende,* von welcher ein jetzt als Fruchtscheuer der Domaene dienender Bau erhalten ist. An der SSeite gekuppelte spitzbg. Fenster aus 13. Jh. _Grabstein_ des Komturs Phil. v. Reifenberg 1495. _RUDOLSTADT._ Hauptstadt von Schwarzburg-Rudolstadt. *Stadt-K.* 1634-36, noch wesentlich got. mit bar. Einzelheiten. 3sch. Halle mit vortretendem 5/8 Chor. Hoelzerne Emporen in 2 Raengen. Pfll. 8eckig. Fischblasenfenster. Das Seitenportal in guter Renss. von aelterem Bau beibehalten. -- Hoelzerne _Kanzel_ von einer Mosesfigur getragen 1636; derb bar. _Altaraufsatz_ mit wiederverwendeten spgot. Gemaelden. *Ludwigsburg*. 1734. *Schloss Heidecksburg,* nach Braenden 1571 und 1735, formenarmer Massenbau. Rokoko-Festsaal, Gr. aus verschieden gerichteten Kurven, Dekoration reich und nicht schlecht, Deckengemaelde von _Deisinger_. *Rathaus* 1524 als adliges Stadthaus, 1724 und 1784 umgebaut. *Wohnhaeuser*. Einige aus 16. Jh.; huebsch die Hofgalerie in der Oberen Marktstrasse no 8. _RUGENDORF._ OFranken BA Stadtsteinach. *Pfarr-K.* 15. Jh., nachgot. Kanzel 1658, Taufstein 1661, Altar 1663. Gut ornamentiertes Chorgestuehl, Emporen mit biblischen Szenen bemalt. 2 gute _Epitaphe_ 1564, 1658. _RUHLA._ Sachsen-Gotha LA. Waltershausen. *Dorf-K.* 1682. Anlage im Winkelhaken mit hoelzernem Tonnengewoelbe. Derb praechtige _Barockkanzel_. _RUNDSTEDT._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg. *Dorf-K.* 18. Jh., auf der herrschaftlichen Prieche _Vierzehnnothelferaltar_ um 1500, nicht ohne Interesse. _RUPPENDORF._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde. *Dorf-K.* Vom Bau des 13. Jh. ein sprom. Portal erhalten. Umbau 1674. _Schnitzaltar_ um 1500. _RUPPERSDORF._ K. Sachsen AH Loebau. *Dorf-K.* Kleines 1sch. Lhs., quadr. Chor und 1/2kr. Apsis, letztere sicher rom. -- Zahlreiche v. Nostitzsche _Grabdenkmaeler_ 16.-18. Jh. _RUPPERTSGRUeN._ K. Sachsen AH Zwickau. *Dorf-K.* Bez. 1513. Interessanter kleiner Gewoelbebau. Das Emporensystem von Annaberg, Schneeberg usw. auf eine 1sch. Anlage uebertragen. Die wenig ueber ein Meter tiefen Emporen ziehen sich um den 3seitigen Schluss herum. In ihrer Fluchtlinie, also nur wenig von der Wand abgerueckt, ein Pfeilerpaar, von dem das kunstvoll figurierte Sterngwb. ausgeht. Fenster rundbg. In einigen Details Ansaetze von Renss. fruehestes Beispiel dafuer im Kreise der laendlichen Architektur. -- Runde _Kanzel_ mit derben Reliefs. _RUSSDORF._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg. Ansehnliche *Dorf-K.* 1729-33. _RUSTENBERG._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Schloss* bar. Im Park 1 sprom. und 1 renss. _Taufstein_. *Burg.* Gruendung des 11. Jh. Bis 1802 bewohnt, jetzt Ruine; die frgot. Kap. z. T. erhalten. Grosses Amtshaus 18. Jh. -- Ganz in der Naehe Spuren der *Kunzenburg*. _RUSTENFELDE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* Stattlicher einheitlicher Bau von 1740. -- _Altar_ und _Kanzel_ gehoeren zu den reichsten im Eichsfeld, im Stil fuer die Entstehungszeit altmodisch. _S_ _SAALBORN._ Sachsen-Weimar VB Weimar. *Dorf-K.* rom.-got. Uebergang. -- _Altarkruzifix_ "ganz ausgezeichnete Arbeit des 12. Jh." aus vergoldetem Kupfer. _SAALBURG._ Reuss j. L. LA Schleiz. *Stadt-K.* Mischbau ohne Interesse. -- Im Fuerstenstand ein renss. Ofen. Tuechtiger Altarbau 1665. Bmkw. Reste der _Stadtbefestigung_. *Klst. Heiligenkreuz* gegr. 1310; Ruine des Wohnhauses der Nonnen; die K. zerstoert. _SAALECK._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg. *Burgruine.* Der enge Raum noetigte zu vereinfachter Anlage: zwei durch Schildmauern verbundene Rundtuerme, wohl M. 12. Jh. _SAALECK._ UFranken BA Hammelburg. *Burgruine.* _SAALFELD._ Sachsen-Meiningen Kreisstadt. *Johannis-K*. 1209-1272; hiervon der Unterbau der beiden OTuerme am Anfang des Chors. Erneuerung beg. 1389. Lhs. voll. 1456. -- 3sch. Halle von 28 : 22 m, geteilt in 4 Joche, wovon das erste den Turm traegt. Gestreckter Chor mit 8Eck-Schluss. Im Lhs. einfache Kreuzgwbb., im Chor Netzgwb. (1514). In den Fenstern reiches Fischblasenmasswerk. Der Hauptschmuck der Kirche die 2 Portale aus A. 15. Jh. (W und S); die Statuen ihrer Umgebung zerstoert, erhalten die _Tympanonreliefs_ (W Juengstes Gericht, S Anbetung der Koenige und Kreuzigung). An der letzten Fensterbruestung der Sakristei NSeite _Relief_ mit Schweisstuch der hl. Veronika (nach Lehfeldt 1. H. 13. Jh.). Der bar. Ausbau 1895 durch neugot. ersetzt. -- Reste von spgot. _Altaeren_, einer von dem "Meister der architektonischen Baldachine"; bar. _Kanzel_; _Relief_ von 1516 (ehemals an der Brueckenkapelle) mit der hl. Kuemmernis (S. Wilgefortis) und dem Spielmann; _Tumbendeckel_ eines Gf. v. Orlamuende, 14. Jh., und zahlreiche Grabsteine und Gedenktafeln; _Glasmalereien_ in den Langhausfenstern, hervorragend, im Entwurf Duererische Anleihen. Im noerdl. Sschiff hl. _Grab_, 15. Jh. *Siechenkapelle,* Kernbau fruehrom. Die Fenster frgot. erweitert, im 17. Jh. duerftig rest. -- _Schnitzaltar_ M. 15. Jh. *Barfuesser-Klst.,* 13. Jh., im 17. als protestant. Predigt-K. umgebaut. Im 19. Jahrh. profanisiert. Im Erdgeschoss jetzt staedt. Museum. Im obersten Geschoss _Deckengemaelde_ des 17. Jh. -- Spgot. Kreuzgang z. T. erhalten. *Nikolai-K*. (jetzt Armenhaus), von einem einfachen fruehrom. Bau, der die Kapelle der Kaiserpfalz gewesen sein koennte, nur die glatten Mauern und zugemauerte Rundbogenfenster (1912 alles barbarisch verputzt). Auch die spaeteren Veraenderungen (1265 Einrichtung fuer Cisterciensernonnen?) nicht mehr erkennbar. *Amtsgebaeude,* 1610. *Rathaus* 1526-37. Dachfirst parallel zur Hauptfront; in deren Mitte 8eckiger Treppenturm, zur Haelfte vorspringend und in kleinen Giebeln endigend; mit ihm gruppieren sich rechts und links 2 Zwerchhaeuser (in etwas juengeren Formen); 2 Erker modifizieren etwas die sonst festgehaltene Symmetrie der Gesamtkomposition. Die Formen spgot. im Uebergang zur Renss.; an den Wandflaechen Spuren von ornamentaler Malerei. *Herzogl. Schloss.* An Stelle des voellig niedergelegten Benedikt.Klst. Schlichter grosszuegiger Bar.Bau von 1677. Hufeisenanlage. Grosses Treppenhaus und Festsaal mit allegorischen Deckengemaelden. Einige Zimmer in reicher Ausstattung des 17. Jh. erhalten. Kapelle 1719. Schlossgarten. *Hofapotheke* um 1200; erste Bestimmung unbekannt; im 15. Jh. Rathaus; nach Brand 1880 stilgemaess hergestellt, mit Beseitigung aller Bestandteile eines spgot. Umbaues. Alt: das Erdgeschoss, das erste Zwischengesims, die Eckdienste, das Fensterpaar ueber der Tuer der Marktfront, ein Teil der Fenster des ersten Obergeschosses und einige sonstige Details. *Stadtapotheke.* Inschr. 1617 und 1620. Das Portal und die Giebel der 2 Zwerchhaeuser in reicher, derb effektvoller Sp.Renss. *Haus Gerdts,* 1609. Dem vorigen aehnlich und wohl von demselben Meister. -- Sonstige Wohnhaeuser des 15. und 16. Jh. in groesserer Zahl. *Schloss Kitzerstein;* in einigen Teilen bis 1435 hinaufreichend; sieben kleine spgot. Ziergiebel; die ganze Gruppe hoechst malerisch. *Burgruine Hoher Schwarm,* erb. nach 1200 an der Stelle einer weit aelteren Kaiserpfalz. Grosser quadr. Wohnturm mit kleinen Rundtuermen an den Ecken. Von der *Stadtbefestigung* 4 Tore erhalten. *Friedhof* mit Resten einer Renss.Halle. _SAATHAIN._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda. *Dorf-K.* Die stattlichste und aelteste (ca. 1600?) unter den vielen Fachwerkkirchen des Kreises. *Herrenhaus,* schlicht bar., 4fluegelig, im Hof einst offene Arkarden. _SABABURG._ RB Cassel Kr. Hofgeismar. *Schloss.* Gegr. 1334, erneuert 1490, von Landgraf Wilhelm IV. 1589 zum Jagdschloss eingerichtet; teils Ruine, teils bewohnt. _SACHSENBURG._ K. Sachsen AH Floeha. *Schloss.* 1488 von _Hans Reynhart_; bedeutende Anlage, seit der Verheerung im 30j. Kriege entstellt. _SACHSENBURG._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga. *Burgruine.* _SACHSENDORF._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* E. 15. Jh. Lhs. 1sch.; eingezogener, turmtragender quadr. Chor; die 3 Raenge Emporen aus 17. Jh. -- Am Triumphbogen ausdrucksvolle _Kreuzigungsgruppe_, 16. Jh. _SACHSENHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Weimar. *Dorf-K.* (ehemals Wallfahrt). Chor 1425, Lhs. und WTurm Mitte 16. Jh. -- Spgot. Altarwerk. _SALLMANNSHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Dorf-K.* 16. Jh., Einrichtung 18. Jh. -- Guter _Schnitzaltar_ um 1500, jetzt ueber dem Chorbogen. _SALZ._ UFranken BA Neustadt. *Dorf-K.* Unter spaeteren Veraenderungen als Kern eine kleine rom. Basilika zu erkennen. Starker OTurm, um den Spitzhelm 4 kleine Schuetzenerker. _SALZBURG B. NEUSTADT._ UFranken BA Neustadt. *Burgruine.* Eine der groessten in Deutschland. Die Identitaet mit der namensgleichen Pfalz Karls d. Gr. und der Ottonen nicht voellig sicher. Der vorhandene Bau gehoert in der Anlage wie auch in seinen meisten kuenstlerisch formierten Teilen ins 11. bis 13. Jh., in welcher Zeit die Burg wuerzburgisches Lehen war; die 450 m langen Ringmauern umschreiben ein unregelmaessiges Trapez; kein ausgesprochener Mittelpunkt; die Gebaeude sind regellos zerstreut wie in einer kleinen Stadt (S. war im sp. Ma. Ganerbschaft und von 7 bis 9 Familien bewohnt). -- Torturm um 1200, schoene Buckelquadern, beide Seiten der Durchfahrt durch Portale in kraeftigen und zugleich eleganten Formen (Zickzack) charakterisiert. Weiterhin rechts die 1848 in pseudoromanischen Formen vollkommen erneuerte Kap. (Wallfahrt); westlich davon neben dem Turm "Jungfernkuss", wo sich der Palas an die Aussenmauer lehnte, rom. Fenster und Spuren eines Kamins. Ein anderer Wohnbau, noch mit 2 Treppengiebeln, links vom Hauptweg (faelschlich "Muenze" genannt), die Fensterarchitektur mit das Reizvollste, was wir von profaner Fruehgotik besitzen. Rom. Formen an mehreren Wohntuermen. Endlich manche Erneuerungen der Spaetgotik und Renaissance. _SALZUNGEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Stadt-K.* Flachgedeckter Saal von 1789, umgebaut 1908. Durch die Stadtbraende 1640 und 1786 fast alle aelteren Gebaeude vernichtet. Von Wohnhaeusern zu nennen der stattliche "Huenische Hof" um 1624 und ein Fachwerkhaus von 1619 in der Brenngasse. Einfach gefaellige Buergerhaeuser der Zopfzeit. *Husenkirche* vor der Stadt. Sehr alte Gruendung (775?), jetzt ein aermlicher Bau um 1500. Dasselbe gilt von der Wendels-K. von 1481. *Friedhofs-Kap.* spgot., im Innern geschnitzte Holzarchitektur des 16 Jh. und viele Epitaphe von besserer Qualitaet. _SANGERHAUSEN._ Pr. Sachsen. Kreisstadt. *Jakobi-K.* Spgot. 3sch. Halle (Gwbb. nicht ausgefuehrt) mit hoeherem langgestrecktem Chor. -- Der _Fluegelaltar_ der groesste und beste des Kreises. Einfacher spgot. _Taufkessel_. Grosses _Grabmal_ von 1618 aus der Werkstatt des kurfuerstl. Hofbildhauers _J. M. Nosseni_. *Ulrichs-K*. Ehem. Benediktiner-Klst., gegr. E. 11. Jh., 1265 den Cisterc.-Nonnen ueberwiesen, 1389 Brand. -- Kreuzf. rom. Basilika, mit ausgebildetem Hirsauer Chor (vgl. Bosau, Paulinzelle, Wimmelburg), die Seitenschiffsgewoelbe noch rom., wenn auch (wegen des stark oblongen Gr.) wohl nicht ursp. geplant. Das Msch. war flach. Das Qsch. hat die ungewoehnliche Anordnung, dass die Arme aus 2 Jochen zusammengesetzt sind; das erste in der Breite der Ssch., das zweite quadr.; das erste mit Tonnengwb., das zweite mit rundbg. Kreuzgwb. Einwoelbung des Msch. im 13. Jh.; die Gwbb. ruhen auf Kragsteinen, haben rck. Gr., spitzbg. Gurtbgg., aber keine Kreuzrippen. Die Strebepfeiler aus 16. Jh. Die Arkadenpfeiler kreuzfoermig, einfach abgeschraegte Deckplatten mit flach skulptiertem, steif gezeichnetem Ornament aus demselben lombardisch geschulten Kreise, dem man in Quedlinburg, Groeningen und Magdeburg (Liebfr.) begegnet. -- Ob der 8eck. got. Vierungsturm einen rom. Vorlaeufer gehabt hat, wird nicht klar; WTuerme sind nie vorhanden gewesen. _Tympanon_ mit Ludwig dem Springer und dem hl. Ulrich. -- _Kanzel_ 1620. -- Figurierter spgot. _Taufkessel_. *Schloesser*. _Altes_ 1446, im Erdgeschoss Kreuzgwbb. auf Buendelpfl. _Neues_ 1586 und 1612. 2 km vor der Stadt Ruine der *S. Katharinen-K*. im Helmstal, gew. 1220, flachged. Basilika mit 1 spitzbg. Arkade. _SANKT GOTTHARDSBERG_ b. Amorbach. UFranken. *Frauenkloster* (Ruine). Gegr. 1138? Verwuestet im Bauernkrieg, 1629 hergestellt, seit Blitzschlag 1714 Ruine. -- Rom. Pfeilerbasilika von 7 Arkaden, vielgliedrige Deckplatten, Gurtgesims mit Schachbrettmuster. Chor got. Portal sprenss. _SANKT HELENA_ b. Graefenberg. OFranken. *Dorf-K.* mit Schnitzwerk, Auffindung des hl. Kreuzes, _Veit Stoss_ (vermutlich mit Unrecht) zugeschrieben. _SANKT JOHANNIS._ OFranken BA Bayreuth. *Pfarr-K.* 1771. Schloss einfach renss., Portal 1617. _SANKT KILIAN._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen. *Dorf-K.* 1689 im Typus Hinternah, noch got. _SANKT KUNIGUND._ UFranken BA Ochsenfurt. *Kapelle.* Der Ausbau unter Bischof Julius 1614 hat den rom. Kern nicht erheblich veraendert. Derselbe stammt aus der Zeit bald nach der Heiligsprechung der Kaiserin Kunigunde im Jahre 1200 und der davon ausgehenden Verbreitung des Kunigundenkultus in Franken. 1sch. Quaderbau mit eingezogenem Chor im OTurm, aus dem eine 1/2kr. Erkerapsis vorkragt. Die Krypta 1614 ausgebrochen und z. T. zugeschuettet. Schiff flachgedeckt. An den Laengsseiten einfache rom. Portale und rom. Fenster. -- Eine Tuer im Chor (mit ornamentiertem Tympanon) fuehrte zu einer _Aussenkanzel_, wohl fuer Ausstellung von Reliquien. Dem Teilungspfosten einer gekuppelten Klangarkade ist karyatidenartig eine weibliche _diademtragende __ Figur_ vorgelegt (Kunigunde). -- Friedhofsmauer mit Torbau. _SANKT MICHELN._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* sprom. A. 13. Jh. Das Aeussere fast unberuehrt; quadr. Chor, rck. WTurm. _SANKT WOLFGANG._ RB Cassel Kr. Hanau. Von dem 1468 gegr. *Kloster* wenig erhalten. Grundmauern einer 3sch. Kirche. Der noch vorhandene befestigte Torturm trug auch die Glocken. _SAYDA._ K. Sachsen AH Freiberg. *Stadt-K.* 1502, 4jochige Halle mit Netzgwb., Portal und reizvoller Vorhalle. -- 3 _Wandgraeber_ der Familie v. Schoenberg, besonders bmkw. das juengste von 1605, die kunstvoll entworfene Architektur in der Art _Nossenis_, ungenuegend die Bildnisfigg. -- _Taufstein_ mit figuerl. Reliefs um 1500. _SCHAALA._ Schwarzb.-Rudolst. LA Rudolstadt. *Dorf-K.* Lhs. 1700. Der jetzt in der Mitte stehende Turm, Mauern 13. Jh., spgot. bekroent mit doppelt abgestuften Zinnen und schlankem Helm von origineller Wirkung. Befestigter Friedhof. -- _Schnitzaltar_ aus der Saalfelder Schule um 1500 ("Meister der Baldachine"). Die Fluegelgemaelde nach Stichen von _M. Schongauer_ (Erfurter Ausstellung 1903). _SCHACHTEBICH._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* 1719, ganz schlicht. In bar. Rahmenarchitektur ein _spgot. Altar_ aus A. 16. Jh., Schnitzrelief der hl. Sippe und 4 Fluegelgemaelde. SCHALKAU, Sachsen-Meiningen Kr. Sonneberg. *Stadt-K.* Spgot. Das 1sch. Lhs. mehrmals veraendert, der verlaengerte polyg. Chor 1520. -- _Grabsteine_ der Familie v. Schaumberg. *Burgruine Schaumberg,* wenig erhalten. _SCHANDAU._ K. Sachsen AH Pirna. *Stadt-K.* umgebaut 1645 und 1704. -- _Moseskanzel_ 1706. _SCHARFENBERG._ K. Sachsen AH Meissen. *Burg.* Rom. um 1200 (Burgtor), im 14. Jh. erweitert (ueberwoelbte Hofstube). _SCHARFENSTEIN._ K. Sachsen AH Marienberg. *Burg.* Die aeltesten Teile 2 Rundtuerme, der groessere in Mauerstaerke 3,25 m. Bedeutende Veraenderungen 1533; daher ein Backsteingiebel mit derben spgot. Verschlingungen zwischen duennen Pfll. _SCHARFENSTEIN._ Pr. Sachsen Kr. Worbis. *Schloss* fruehes Ma. bis bar. _SCHEIBENBERG._ K. Sachsen AH Annaberg. *Stadt-K.* 1571. -- Bmkw. Schnitzaltar um 1500. _SCHELLSITZ._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg. *Dorf-K.* Der rom. OTurm (1226) bildet eine Einschnuerung zwischen dem got. 5/8 Chor und dem Schiff von 1719; letzteres hat gemalte Flachdecke. Bar. _Kanzelaltar_. Der alte Hochaltar, ein gutes spgot. _Schnitzwerk_, jetzt auf der Empore. _SCHENKENSCHLOSSHOF._ UFranken BA Wuerzburg. *Burgruine Rossberg*. Erhalten nur der got. Bergfried, doch in voller ursp. Hoehe von 28 m. _SCHERNECK._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Kirche* um 1700, rck. spgot. Chor mit rippenlosem Kreuzgwb. Kanzel um 1650 mit vielen Schnitzfigg. _SCHESSLITZ._ OFranken BA Bamberg I. *Pfarr-K.* got. Hallenkirche, Chor vor 1421, Lhs. 1448 (Inschr.), rest. 1650. -- _Grabsteine_ des Grafen Friedrich v. Truhendingen und seiner Gemahlin ca. 1360, zweier Herren v. Wiesenthau 1569, 1570. -- _Hochaltargemaelde_ von _Mattenheimer_ um 1780. -- Auf dem Kirchhof schoenes _Steinbild_ der hl. Jungfrau um 1450, aus der Martins-K. zu Bamberg stammend. _SCHILDAU._ Pr. Sachsen Kr. Torgau. *Stadt-K.* Ursp. rom. Basilika, spgot. eingewoelbt, rest. 1730 und 1829. -- _Schnitzaltar_ der saechs. Schule 15. Jh. _SCHILDECK._ UFranken BA Brueckenau. *Burgruine* aus 13. Jh., wenig erhalten. _SCHIRGISWALDE._ K. Sachsen AH Bautzen. *Kath. Stadt-K.* 1739, stattlicher 1sch. Gwb.Bau in strengem Bar.Charakter. Sumptuoese Altarausstattung, sehr huebsch namentlich die Kanzel mit Rok.Elementen. _SCHIRMDING._ OFranken BA Wunsiedel. *Kirche,* 1sch. mit 2 sprom. Kreuzgwbb. und schmalen rundbg. Fenstern. _SCHKAUDITZ._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz. *Dorf-K.* Rom. 12. Jh. in Sandsteinquadern. Bmkw. Detail an Dachgesims und Portal. _SCHKEITBAR._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg. *Dorf-K.* Rom. WBau mit Empore (fuer Nonnen?). _SCHKOeLEN._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels. *Burg* aus Ma., maechtige turmreiche Anlage. _SCHLEBERODE._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* mit interessantem rom. OTurm. -- Kanzelaltar und Taufengel geschickte, sehr manierierte Arbeiten des 18. Jh. _SCHLECHTSART._ Sachs.-Mein. Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* 1606, rom. OTurm. _SCHLEID._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Dorf-K.* (kath.). Erb. 1743 vom Fuerstabt Amandus von Fulda (wohl von demselben Meister wie die K. in Bremen). Aussen und innen durch dorische Pilaster gegliedert, bmkw. Gr. des Altarhauses, der Turm hinter diesem. _Hauptaltar_: 4 Sll. aus Stuckmarmor umgeben in 1/2Kr. das Tabernakel. Aus der ev. K. ein huebscher _spgot. Schnitzaltar_ und Taufstein bez. 1529. -- Am ehem. _Pfarrhaus_ Hoftor 1591. _SCHLEINITZ._ K. Sachsen AH Meissen. *Schloss.* Wesentlich spgot. 16. Jh. und renss. In der sonst beengten Anlage faellt die geraeumige Kapelle auf; Gratgewoelbe im Stichbogen; Sakramentsnische bez. 1518. _SCHLEIZ._ Reuss j. L. Amtsstadt. *Stadt-K.* spgot. unbedeutend. -- _Altarbau_ 1721, fuer diese Gegend ungewoehnlich prunkvoll, in der Mitte das Abendmahl in einer Gruppe von Freifiguren in 2/3 Lebensgroesse. *Berg-K*. frgot. 2. H. 13. Jh., erneuert 15. Jh. Gestreckter Chor mit Schluss aus 8Eck, etwas breiteres 1sch. Lhs. mit eingezogenem Strebepfl. und Emporen. Der Turm auf der NSeite am Beginn des Chors. -- Das Innere durch Barockausstattung in malerische Wirkung gesetzt. _Altaraufsatz_ 1635. _Tumba_ Heinrichs des Mittleren {~DAGGER~} 1500, charakterisiert durch die Fuelle des alle Flaechen ueberwuchernden spgot. Laubwerks; die Figur unbedeutend. -- _Epitaph_ Heinrichs II. von Reuss, {~DAGGER~} 1639, kolossal, kuenstlerisch schwach. -- Weitere Gedenktafeln und Grabsteine in ungewoehnlich grosser Menge. *Schloss.* Im 16. Jh. stattlicher Wehrbau. Nach Brandschaeden im 18. Jh. erneuert. _SCHLETTAU._ K. Sachsen AH Annaberg. *Ulrichs-K.* 3sch. 4jochige Hallenkirche des 15. Jh., der Chor aelter. *Schloss.* Am noerdl. Teil reiche spgot. Fensterumrahmungen mit Vorhangboegen; das uebrige entstellt. _SCHLETTAU._ Pr. Sachsen Saalkreis. *Dorf-K.* rom., ziemlich gut erhalten. _SCHLEUSINGEN._ Pr. Sachsen Kreisstadt. *Stadt-K.* Chor spgot., das flachgedeckte Schiff 1723. In der Aegidienkap. 11 _Grabsteine_ der Grafen v. Henneberg 1444-1583. _SCHLUeCHTERN._ RB Cassel Kreisstadt. Ehem. *Benedikt.-Klst.* (mit Einschluss der K. als Lehrerseminar eingerichtet). Die K. war Hallenkirche aus 15. Jh. Zwischen dem rom. WTurm und den Klostergebaeuden ein Raum mit 2 rippenlosen Kreuzgwbb. auf 1/2 Sll. mit Wuerfelknaeufen und eckblattlosen Basen. Ein zweiter Turm an der NSeite des Chors, daran ebenfalls rom. Reste. Die Krypta mit 1 rundbg. Tonnengwb., westl. quer davor ein schmaelerer, ebenfalls mit Tonne gedeckter Gang. Am rck. Chor rom. Sockel. -- _S. Andreas-Kap._ sprom. von 2 Kreuzrippengewoelben ueberdeckt. -- _Huttensche Kap._ 1354 in guten got. Formen. -- _Kreuzgang-Kap._ mit Grabsteinen von 1377, 1383, 1480. -- Got. _Kueche_. Sonst die Klostergebaeude gaenzlich veraendert. *Rathaus* renss. 1567. _SCHLUeSSELAU._ OFranken BA Bamberg II. Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst*. gegr. 1280, niedergebrannt 1525, spaetestgot. 1599 als Pfarr-K. erneuert. -- Langgestreckte 1sch. Anlage mit polyg. Chor, am WGiebel steigender Spitzbogenfries. -- _Grabstein_ des Gottfr. v. Schluesselberg 1308. _SCHLUeSSELFELD._ OFranken BA Hoechstadt. *Pfarr-K.* "alter und kraftvoller Bau teils in got., teils in renss. (bedeutet wohl bar.) Stil". "Schoene _Glasgemaelde_". _Hochaltar_ aus der Universitaetskirche in Wuerzburg. *Rathaus* 1723. -- *Brunnen* mit Petrusstatue 1715. _SCHMACHTENBERG._ UFranken BA Hassfurt. *Burgruine.* Erhalten 2 Rundtuerme und Ringmauer. _SCHMALKALDEN._ RB Cassel Kreisstadt. *Stadt-K. S. Georg.* Beg. 1437 von _Joerg Meier_ aus Erfurt Gwb. im Chor 1500 (Inschr.), im Schiff 1506. -- Hallenkirche von 4 Jochen, 1sch. Chor von 3 Jochen und Schluss aus 8Eck. Schafte 8eckig, ohne Kaptt., 4 vorgekragte Dienste. Die Dienste im Chor fuer (jetzt modern ergaenzte) Statuen und Baldachine unterbrochen. Im Chor Netzgwb., die gewundenen Reihungen mit Nasen besetzt, die Rippen wachsen aber nicht aus den Diensten, sondern aus den Gewoelbeanfaengern heraus. -- Aeusseres: Sandsteinquaderbau, am Chor reich dekoriert, Steinmetzportraet. Von 2 WTuermen ist der suedl. im Unterbau rom., die Turmdaecher bar. Reiches 2teiliges WPortal, ueber dem Flachbogen ein Eselsrueckenwimperg mit Kantblumen. -- In der "Lutherstube" ueber der Sakristei einige _Bildwerke_. -- _Kanzel_ reich geschnitzt, _Taufstein_ mit biblischen Szenen auf Metall gemalt 1560. An der WEmpore 16 _Tafelbilder_ von 1503. _Grabsteine_ 17. Jh. Grosser got. _Sakristeischrank_ und ansehnliche got. _Kelche_. _Tafelbild_ mit Kreuzigung um 1450. _Schnitzaltar_ um 1500. Prachtvoller messingener _Kronleuchter_. *Hospital-K*. von 1339, neuerlich verrestauriert. *Friedhofs-Kap*. 1760 mit recht guten Grabsteinen des 17. Jh. -- Das _Gespring_, gefasste Quelle in Renss.Architektur. *Hessenhof*. Fachwerkbau, 1551, uebertuencht und verdorben; das steinerne Erdgeschoss geht auf ca. 1200 zurueck. In einem als Herrentrinkstube gedeuteten, mit Flachtonne gedeckten Raum _Wandgemaelde_ aus 1. H. 13. Jh., Szenen aus Iwein; kuenstlerisch nicht hohen Ranges, sehr merkwuerdig wegen des fuer diese Zeit seltenen profanen Stoffes. *Rathaus.* Einfach spgot. 1419. Bei Erweiterung 1907 die alten Teile stark veraendert, doch manches noch von Interesse. *Herrenhaeuser*. _Grosse Kemnate_ in der Weidebrunnergasse, vom Bau von 1410 noch vieles erhalten. _Heilig-Grab-Haus_ in der Pfaffengasse, spaeter _Henneberger Hof_, Westhaelfte got., Osthaelfte renss. _Rosenapotheke_ in der Steingasse 1545. _Todtenwarthsche Kemnate_ am Altmarkt 1575. *Buergerhaeuser*. Vorwiegend Fach werkbauten des 16. und 17. Jh. Bmkw. die zahlreichen ueppigen Stuckdecken (Lutherplatz 7, Weidebrunnergasse 2, Auergasse 3, Steingasse 8 und 137 u. a. m.). Vor der Stadt zahlreiche *Gartenhaeuser* des 18. Jh., meist in feiner baulicher Gestaltung. *Stadtbefestigung*. Der doppelte Mauerzug fast ganz erhalten, die Tuerme meist, die Tore alle abgetragen. *Schloss Wilhelmsburg*. Hauptarbeit 1585-1589. An der Planung war sicher der Bauherr, Landgraf Wilhelm IV. von Hessen, erheblich beteiligt, Ausfuehrung durch _Christoph_ und _Hans Mueller_, "Hofschreiner und Baumeister". Auf Benutzung von Mauerteilen der vorangegangenen ma. Burg wurde Verzicht getan, daher der Gr. ungewoehnlich regelmaessig, Viereck aussen 51 : 62 m, innerer Hof (wegen ungleicher Tiefe der Fluegel) naeher dem Quadrat. Der Hauptbau ist von mehreren Zwingern umschlossen, er selbst aber hat den Charakter des Wehrbaues ganz aufgegeben; doch erinnern die niedrigen Stockwerke (3 an der Zahl), die Sorglosigkeit in bezug auf symmetrische Gruppierung der Fenster, der Mangel an Wandgliederung u. a. m. noch immer an die ma. Bauweise. Wie bei den meisten Schloessern und Rathaeusern der Epoche traten lebhaftere Formen erst oberhalb des Hauptgesimses ein; die ehemalig reich verzierten Zwerchhaeuser sind jetzt allerdings stark reduziert und das Dach erniedrigt. Einigermassen auffallend ist der Mangel an Tuermen; es ist nur der wenig hochragende an der Schlosskirche vorhanden, im Erdgeschoss aus Ma. Die innere Einteilung kennt keine Korridore; geschickte Gruppierung der Zimmer macht sie bequem zugaenglich durch die 4 in die Ecken des Hofes gelegten Schnecken, mit 2 Tueren auf jedem Podest. Der architektonisch gehaltvollste Teil ist die in der SWEcke angelegte, nach aussen nicht selbstaendig gekennzeichnete _Kapelle_. Die Anlage folgt dem in den Schloessern von Torgau (1544) und Stuttgart (1566) begruendeten Typus. Ein Rck. von 13,2 : 16,6 m wird auf 3 Seiten von geraeumigen Emporen umschlossen; dieselben bauen sich 3geschossig in 2 resp. 3 Achsen auf; an der schliessenden Schmalseite uebereinander -- diese spezifisch protestantische Anordnung tritt hier zum erstenmal auf -- Altar, Kanzel und Orgel. Wie in allen Teilen des Schlosses haben die Proportionen etwas gequetschtes; die Arkaden oeffnen sich in Korbboegen zwischen sehr niedrigen Pfll., die Decke hat abgeflachte Kreuzkappen aus Stuck konstruiert. Sehr reich die Dekoration (vom Niederlaender _Wilhelm Vernucken_): Pilaster, Archivolten und Zwickel mit sog. Beschlaegsornament in flachem Relief, an der Decke zierliches Rollwerk, unterhalb ihrer auf dem obersten Scheidbogen liegende Apostelgestalten (offenbar Ableitungen aus Michelangelos Sistina). Die Ausfuehrung ueberall in Stuck mit diskretem Zusatz von Farbe und Vergoldung. Luebke: "in der ganzen deutschen Renaissance kenne ich keinen Innenraum von aehnlicher Feinheit der Dekoration". An den jetzt kahlen Emporenbruestungen ehemals Tafelgemaelde, auf denen die Antithesis Christi und des Papstes durchgefuehrt war (anscheinend im Anschluss an _Cranachs_ Holzschnittwerk "Passional Christi und Antichristi"), sie bildeten meist den Mittelpunkt der farbigen Dekoration. -- Auch in den uebrigen Teilen des Schlosses hat sich viel von dem ursp. Schmuck erhalten. Die niedrigen Fenster und Tueren (letztere meist 2 m H.: 1 m Br. mit Holzintarsien) sind mit Wandmalereien eingerahmt; nordisches Rollwerk wechselt mit antiken Grotesken; einigemal erscheinen breitspurige Landsknechte als Tuerwaechter; Kamine; Oefen mit gusseisernen Teilen (einer bez. 1584). Die vollstaendigsten Ensemblewirkungen im _"Riesensaal"_, hauptsaechlich Malerei auf Wandverputz und gemalte Deckenfelder auf Leinewand, weit gespannte hoelzerne Deckentraeger auf reich gestalteten steinernen Wandpfll. Grosser Kamin. Der Riesensaal hat bei einer Grundflaeche von 12,5 : 25 m nur 4,5 m H., wie denn auch die sueddeutschen Schlosssaele dieser Zeit niedrig proportioniert zu sein pflegen. Sehr gut erhalten das _Landgrafenzimmer_ im Erdgeschoss. Ueber mehrere Raeume verteilt die bmkw. Sammlungen des Hennebergischen Gesch.-Ver. Die _Gartenterrassen_ aus A. 17. Jh. sehr zerstoert. _SCHMERLENBACH._ UFranken BA Aschaffenburg. *Benedikt-Nonnen-Klst.* 1769. _SCHMIEDEBERG._ Pr. Sachsen Kr. Wittenberg. *Stadt-K.* 1450. Hallenkirche in Backstein mit Resten eines aelteren Granitbaus. Jetzt flachgedeckt. Chor 3/8 in voller Breite der K. *Rathaus* 1648 mit huebschen Giebeln und Portalen. *Privathaeuser* mit renss. Portalen zahlreich. _SCHMIEDEBERG._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde. *Dreifaltigkeits-K*. 1713-16 von _George Baehr_. Griechisches Kreuz mit sehr kurzen Armen; die in 3 Geschossen aufgebauten Emporen bilden im Gr. ein regelmaessiges 8Eck; der Kanzelbau hinter dem Altar. _Taufstein_ vom Dresdener Hofbildhauer _Benjamin Thomae_. In der Sakristei Wachsbueste, wohl von _Dubut_. _SCHMIEDEHAUSEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld. *Dorf-K.* Der quadr. Turmchor rom. _SCHMOCHTITZ._ K. Sachsen AH Bautzen. *Schloss.* Hauptgebaeude 1764 vom juengeren _Poeppelmann_. Im (stark veraenderten) Park Sonnentempel, anmutige Kinderfigg., Sphinx (hervorragend), Monumente fuer Kurfuerst Friedrich August III. 1769 und P.A. v. Schoenberg, den Gruender des Parks. _SCHMOeLLN._ Sachsen-Altenburg LA Ronneburg. *Stadt-K.*; erster Bau 1159, Neubau 15. Jh. 3sch. Hallenkirche, seit Brand 1772 mit Holzgwb. _SCHMORKAU._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* Regelrechte rom. Anlage, aller Kunstformen beraubt. _SCHNABELWEID._ OFranken BA Pegnitz. *Pfarr-K.* Got. Chor im O-Turm, Schiff 18. Jh., Grabstein 17. Jh. *Schloss* mit Rund-Turm einfach renss. _SCHNEEBERG B. AMORBACH._ UFranken. *Dorf-K.* Die Architektur (16. Jh.) im jetzigen Zustande ohne Interesse. Sehr stattlich in der Fuelle seines Bildhauerwerks der _Hochaltar_, 2. V. 17. Jh., Stiftung eines Mainzer Domherrn. _SCHNEEBERG._ K. Sachsen AH Schwarzenberg. *Stadt-K. S. Maria und S. Wolfgang* 1515-16. Baumeister _Hans v. Torgau_. -- Hallenkirche von 3 Sch. und 5 Jochen; Schiffsbreiten und Jochbreiten gleich; der oestl. Abschluss gibt eine flache Ausbuchtung, 4 Seiten des 16Ecks nehmen die ganze Breite der K. ein. Die lichten Masse: 61 m L., 27 m Br., 19,12 m H. Die Gwbb. haben ueber alle 3 Sch. weg ein einheitliches Rippenmuster, weniger verwickelt als in Annaberg und Chemnitz. Die Emporen, wie ueberall in dieser Schule, aus Stein und dem System organisch eingefuegt, laufen rings um den ganzen Raum, auch um den Chor; die Verbindung zwischen ihren einzelnen Abteilungen wird nicht, wie in Annaberg und Chemnitz, durch Verkroepfung um den Strebepfeiler, sondern durch Zurueckziehung des letzteren bewirkt. -- Grosser _Altarbau_ in strenger Barock-Architektur von 1712. Der alte _Fluegelaltar_ von 1539 teilweise in den neuen aufgenommen; gute Arbeit aus der Werkstatt _Cranachs_; interessant als umfassende symbolische Darstellung des evangel. Glaubensbekenntnisses, zu beachten auch das Weltgericht auf der Rueckseite. -- _Kanzel_ 1540, Sandstein mit Farbe und Vergoldung, in den Formen noch got. Erinnerungen; ueberarbeitet 1607. -- Im Chor 4 Grabmaeler des 17. Jh. -- Hinter dem Altar _Gemaelde_ des Schneebergers _Wolfgang Krodel_ 1561. *Hospital-K.* von 1567, erneuert 1737. *Rathaus* 1527-79, erneuert nach Brand 1719. Einige Kleinkunstwerke. -- Kurfuerstenbilder von _Andr. Engelhard_ in kunstreichen Rahmen von _Andr. Petzold_. Kleine Holzaedicula mit Kreuzigungsrelief bez. 1551 _W K_ (_Wolf Kreuter_). _SCHNEY._ OFranken BA Lichtenfels. *Pfarr-K.* modern mit Turm von 1507. In der Sakristei bmkw. Grabmal. *Schloss* aus _Dientzenhoferscher_ Zeit auf ma. Burganlage. 2 malerische *Torbauten* und Mauerreste aus Ma. _SCHOeLLKRIPPEN._ UFranken BA Alzenau. *Pfarr-K.* spgot. -- *Schloss,* aus einer alten Wasserburg umgebaut. _SCHOeNAU._ K. Sachsen AH Loebau. *Dorf-K.* Einheitliche rom. Anlage: kurzes Rck. mit eingezogenem Chorquadrat und Apsis. Gwbb. spgot. [Spgot. Altar im Museum Bautzen]. _Pastorengrabstein_ 1653, tuechtig. _SCHOeNAU._ UFranken BA Gemuenden. *Kloster-K*. Gegr. 1160 fuer Cisterc.-Nonnen. Vom got. Bau (1. H. 14. Jh.) erhalten der gerade geschlossene Chor und die jetzige Sakristei. 1699 (Umwandlung fuer Franziskaner) das jetzige Langhaus angefuegt und der Chor teilweise veraendert, die trockene derbe Architektur der Richtung _Petrinis_ nahestehend. Die pompoese _Ausstattung_ aus der Erbauungszeit, _Altarblaetter_ (wahrscheinlich) von _Oswald Onghers_ und von _Seb. Urlaub_ (1755). Im Psaltierchor 3 Holzfigg., Maria und die beiden Johannes, sehr gute Arbeiten, moeglicherweise eigenhaendig von _Riemenschneider_. _SCHOeNBACH._ UFranken BA Hassfurt. *Dorf-K.* In der Ueberarbeitung des 18. Jh. der sprom. Charakter ziemlich gut bewahrt. -- Mobiliar ca. 1650-1700. Madonna auf der Mondsichel A. 15. Jh. _SCHOeNBERG._ RB Cassel Kr. Ziegenhain. *Dorf-K.* (franzoes. Kolonie) 1706 von _Paul Du _Ry. _SCHOeNBERG._ K. Sachsen AH Oelsnitz. *Dorf-K.* Zu nennen wegen einer Anzahl von Grabsteinen 1485-1669. _SCHOeNBORN._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. d. O. *Dorf-K.* mit rom. Altarhaus. -- _Altarbild_ "an _Hans v. Culmbachs_ Art erinnernd"(?) _SCHOeNBRUNN._ OFranken BA Wunsiedel. *Pfarr-K.* Sprom. Chor-Turm, Lhs. bar. _Ikon. Grabstein_ 17. Jh. Kalkstein und Eisenguss. _SCHOeNBURG._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg. *Burg.* (Ansehnliche Ruine.) Sprom. ohne wesentliche Veraenderungen. Maechtiger, freistehender Rund-T. ueber 30 m hoch, darin ein Gemach mit Kamin in Formen, die am Naumburger Dom ca. 1220 zur Erscheinung kommen, also nicht der "aelteste Kamin Deutschlands". Palas und Kapelle, in der Anlage gut zu erkennen. Mehr zerstoert die Vorburg, doch auch hier rom. Kennzeichen. _SCHOeNERSTADT._ K. Sachsen AH Doebeln. *Dorf-K.* Oft umgebaut. Von Interesse ein einfach aber stattlich und sorgfaeltig durchgebildetes rom. Portal. -- _Holzstatuen_, Reste eines Altars aus A. 16. Jh., mit der beste aus dieser Gegend. _SCHOeNFELD._ K. Sachsen AH Dresden-N. *Dorf-K.* Chor 1676 Netzgwb. mit renss. Profilen. -- Altar mit _Gemaelde_ von _Jonas Eywick_ zu Pirna 1658; einfache _Sandsteindenkmaeler_ 18. Jh. *Schloss* einheitliche Schoepfung von 1573 ff. Inmitten eines Teiches. Rechteck mit je 3 Zwerchgiebeln an jeder Langseite, der mittlere von einem 6eck. Treppen-Turm ueberschnitten. Die innere Einteilung sehr regelmaessig. Im Erdgeschoss Gewoelbe, in den 2 oberen bemalte Balkendecken. _SCHOeNFELD._ K. Sachsen AH Grossenhain. *Schloss.* 1574. Ohne eigentliche kuenstlerische Bauidee von hochmalerischer Wirkung. Portal, Kamine, gemalte Holzdecken erhalten. _SCHOeNFELS,_ s. Alt- und Neuschoenfels. _SCHOeNHAGEN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* 1741, In den bar. Hauptaltar sind 2 _got. Altaere_ verarbeitet. _SCHOeNRAIN._ UFranken BA Aschaffenburg. *Burg.* Ringmauern mit rom. Ecktuermen. Wohnbau 1556. _SCHOTTENSTEIN._ OFranken BA Staffelstein. *Pfarr-K.* bar. 1703, got. Turm. -- _Grabdenkmaeler_ 16. Jh. _SCHRAPLAU._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. *Dorf-K.* rom., wohl 12. Jh.; gleiche Anlage wie in Unter-Roeblingen (s. dort), doch groesser und etwas geschmueckter. Apsis mit Lisenen und Bogenfries, Saeulenportal, Tympanon. -- Von der "alten" Burg (ao. 979 "Scrapenlevaburg") und der "neuen" Burg (erb. 1206) duerftige Spuren. _SCHREBITZ._ K. Sachsen AH Oschatz. Grosse spgot. *Dorf-K.* 1sch., Netzgwb., WTurm. _SCHRECKSBACH._ RB Cassel Kr. Ziegenhain. *Dorf-K.* 1754. -- *Schloss* 1580. _SCHULPFORTE_ s. Pforta. _SCHUePTITZ._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. O. *Dorf-K.* mit rom. Turmchor, daran 1/2kr. Apsis; Lhs. um 1500. -- _Schnitzaltar_ 16. Jh.; _Weihrauchgefaess_ 13. Jh. _SCHWALLUNGEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen *Dorf-K.* Gemengbau 16.-18. Jh. Spuren starker Kirchhofsbefestigung. Dazu gehoerig 4eck. Wohnturm ("Kemenate") von 1537. -- Von den Fachwerkhaeusern des 16. und 17. Jh. sind auch nach dem Brande 1894 noch einige gute Beispiele uebrig geblieben; no 35 von 1548, no 91 von 1599, no 39 von 1663. _SCHWANEBERG._ UFranken BA Kitzingen. *Schloss* in schoener Lage am Steigerwald. Die Teile in Buckelquadern aus Ma.; wesentlich Umbau durch Bischof Julius. _SCHWAPPACH_ (Ober- u. Unter-). UFranken BA Hassfurt. Stattliche *Amtshoefe* des Klosters Ebrach von _Joh. Dientzenhofer_. _SCHWARZACH._ OFranken BA Kulmbach. *Pfarr-K.* Gotisierender Flachdeckbau 1610, Masswerkfenster, Doppelempore auf 3 Seiten, Chor im O-Turm. _Grabstein_ 1542, 1609. -- *Wirtshaus* schoener Fachwerkbau 1680. _SCHWARZBACH._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.* wesentlich rom., neuerdings rest. -- _Glocke_ aus 13. Jh. _SCHWARZBACH._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Kirche,* in den aeltesten Teilen spgot. Gerader Chorabschluss. Flache Decke mit 4 grossen Gemaelden. Moseskanzel. Mehrere geschnitzte *Holzfachwerkhaeuser* des 17.-18. Jh. mit gut geschnitzten Eckpfosten. _SCHWARZBURG._ Schwarzburg-Rudolstadt. *Schloss.* Der alte Bestand durch Braende 1695 und 1726 fast ganz vernichtet. Danach neu aufgebaut. Stattliche Hoffassade. -- 2 _Schnitzaltaere_ von _Valentin Lendenstreich_, dem Hauptmeister der Saalfelder Schule, 1479 und 1503. _SCHWARZENBERG._ K. Sachsen Amtshauptstadt. *Stadt-K.* 1690-99 von _Joh. Georg Roth_ (vgl. Carlsfeld). 1sch. Saal von 34,3 : 18,6, bedeutende Raumwirkung, wuerdevolle Barockausstattung. _SCHWARZENBORN._ RB Cassel Kr. Ziegenhain. *Dorf-K.* Schiff im Uebergangsstil flachgedeckt, eingezogener quadr. Chor etwas juenger. _SCHWARZENFELS._ RB Cassel Kr. Schluechtern. *Schlossruine* 16. und 17. Jh.; Bergfried; an der SSeite ein bewohnbares Gebaeude, jetzt Amtsgericht. Im Hof reiches Barockportal und Brunnen von 1621. _SCHWEBDA._ RB Cassel Kr. Eschwege. *Dorf-K.* mit rom. Turm. -- v. _Keudellsche_ Grabsteine. -- Got. *Wasserburg* der v. Keudell. _SCHWEBENRIED._ UFranken BA Karlstadt. *Pfarr-K.* 1752 mit OTurm aus der Juliuszeit. Gute Rok.Mobilien, namentlich der Orgelgehaeuse. _SCHWEBHEIM._ UFranken BA Schweinfurt. *Schloss* (v. Bibra). Rechteck. Bering mit Graben und grossem, von Tuermen flankiertem Doppeltor 1576; 2 dreigeschossige Haeuser mit Staffelgiebeln 1526, die Treppentuerme 1574. _SCHWEINA._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Pfarr-K.* schlicht spgot. Inneneinrichtung mit Emporen 1696, fuer diese Gegend reich. _SCHWEINFURT._ UFranken BAmtsstadt. *Pfarr-K.* Baudaten fehlen. Sprom. Bau von hoher kuenstlerischer Qualitaet, durch Flickarbeit des sp. Ma. entstellt. Aus aelterer rom. Bauzeit der Unterbau der 2 den Eingang in den Chor flankierenden Tuerme (jetzt 1). Im 2. Viertel 13. Jh. Neubau des Qsch., welches so breit angelegt wurde, dass es durch Zwischenpfll. in 2 Schiffe zerlegt werden musste; die Vierung und die Fluegel mit je 2 rck. Gwbb. Ihre Kreuzrippen rck. mit Einkerbung in der Mitte. Die beiden Pfll. haben Buendelform, jedoch unter sich verschieden. An ihren Kapitellen sowie den Wandkonsolen wechselt stilisiertes rom. Blattwerk mit frgot. Knospen, alles in vorzueglich schwungvoller Behandlung. Der Vorderchor hatte ebenfalls 2 rck. Gwbb., wie die beim spgot. Umbau 1335-1400 stehen gebliebenen Konsolen anzeigen. Um dieselbe Zeit Erneuerung des Lhs., davon nur das suedl. Portal in guter Arbeit des 14. Jh. erhalten; sonst flachgedeckter Notbau nach Brand 1554. Am Aeusseren interessiert jetzt nur die sprom. suedl. Qsch.-Front. Das Portal nicht gross, aber von auserlesener Erfindung und Ausfuehrung. Im Obergeschoss entsprechend der Zweiteilung des Innern 2 grosse Kreisfenster mit reich profiliertem Gewaende, getrennt durch eine die Mittellinie einnehmende Lisene. Am Giebel Arkatur von 5 pyramidal ansteigenden Spitzbgb. auf Saeulchen mit Knospenkaptt. -- _Taufstein_ 1367. _Kanzel_ 1694, got. _Grabsteine_ unter dicker Tuenche; bmkw. Konrad v. Seinsheim 1369, Marg. Fuchs Art des _P. Dell d. J._ um 1550. An der Aussenwand _Epitaph_ des Berthold Rucker {~DAGGER~} 1377, vor dem Heiland kniend; interessant fuer die Entwicklungsgeschichte der Epitaphform. Schoene _Abendmahlskanne_ E. 16. Jh., wie es scheint in Kitzingen gearbeitet. *Rathaus* 1570 ff. von _Niklas Hoffmann_ aus Sachsen. Es wird den besten seiner Gattung zugezaehlt. Bei maessigem Reichtum des Zierwerks wirkt es vornehmlich durch die malerische und doch klare und wohlproportionierte Gliederung der Massen. Hauptbau von ca. 28 m Br. und 18 m Tiefe; das traditionelle Motiv eines aus der Mitte der Fassade vorspringenden Treppenturms ist zu einem rck. Vorbau erweitert mit Altan und turmartig ueber den Giebel hinaufgefuehrtem Erker und einer Durchfahrt im Erdgeschoss. Das Innere besteht aus mehreren Hallen und Saelen, die sich in einem Rueckfluegel fortsetzen; die Wendeltreppen sind nach innen gelegt. Das Detail entspricht der saechsischen Schule; noch mit gotischen Erinnerungen. Von der inneren Dekoration sind nur Teile, diese vorzueglich, erhalten. *Gymnasium* 1582. *Muehltor* 1564. _SCHWEINITZ._ Sachsen-Altenburg LA Roda. *Dorf-K.* Unerheblicher Gemengbau. Von Interesse ein Altartriptychon, wahrscheinlich Stiftung Friedrichs des Weisen, die _Schnitzerei_ gilt fuer Saalfelder Arbeit, die _Gemaelde_ nicht aus _Wolgemuts_ Werkstatt (so Lehfeldt), die Anklaenge an Schongauer durch Kupferstiche vermittelt; sie kommen in der Saalfelder Werkstatt oefters vor, z. B. auf dem Altar in Schaala. _SCHWEINSBERG._ RB Cassel Kr. Kirchhain. *Stadt-K.* um 1500. Einfache Hallenkirche, 3 Joch Stern- und Netzgwbb. ohne Strebepfeiler. -- Ikon. _Grabsteine_ der Familie Schenk zu Schweinsberg 1503, 1564, 1568, 1569, 1578. *Schloss,* ausgedehnte, grossenteils spgot. Anlage, teils Ruine, teils bewohnt. _SCHWEPNITZ._ K. Sachsen AH Kamenz. *Dorf-K.* Einfacher Saalbau 1747. Sehr reich an bar. und rok. _Denkmaelern_. _SCHWETA._ K. Sachsen AH Doebeln. *Schloss.* Renss. Stattlicher Kamin. _SCHWETA._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* 1751. Zentralbau unter Einfluss _G. Baehrs_. Gr. in Form eines Vierpasses. Flachdecke. Einrichtung gleichzeitig. _SCHWICKERSHAUSEN._ Sachs.-Mein. Kr. Meiningen. *Schloss* 1540, im Hof Grabsteine 1560, 1570. Grosse Stallgebaeude 1579, 1595, im Kuhstall Tonnengwb. von 7,35 m Spannung. _SEBNITZ._ K. Sachsen AH Pirna. *Stadt-K.* 1sch. mit 3/8 Chor, ursp. gewoelbt. -- Reicher _Altarbau_ bez. _Martin Roth_ 1586. _Kanzel_ 1621. Gute _Madonnenstatue_ E. 15. Jh. _SEDLITZ._ K. Sachsen AH Pirna. *Schloss* und Lustgarten 1719-1732 fuer Graf Wackerbarth, Entwurf von _Poeppelmann_, verkuerzt ausgefuehrt von _Knoeffel_ und _Longuelune_; rest. 1846; im Garten dekorative Figuren, Vasen usw. _SEEBACH._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde. *Dorf-K.* des 18. Jh. mit rom. O-Turm. -- Figurenreiche _Alabaster-Epitaphe_ der Familie v. Berlepsch. _SEEBURG._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. Ausgedehntes, verhaeltnismaessig wohlerhaltenes *Schloss*. Hauptgebaeude 17. Jh. Einzelne Teile gehen bis in rom. Zeit zurueck, darunter die *Kapelle,* nach dem Typus der Dorfkirchen dieses Gebietes (vgl. Unter-Roeblingen). Ausserdem groessere *Schloss-K.,* spgot. _SEEGA._ Schwarzburg-Rudolstadt LA Frankenhausen. *Dorf-K.* quadr. Chor mit romanisierend got. Turm. _SEEGNITZ._ UFranken BA Kitzingen. *Rathaus* 1608. -- Auf dem Friedhof kleines _Epit_. bez. TK (_Thomas Kistner_). _SEEHOF._ OFranken BA Bamberg I. *Schloss Marquardsburg.* Bedeutende Anlage. 1686 von _Petrini_ aus Wuerzburg fuer Bischof Marquard v. Stauffenberg. 4 in Quadr. gestellte Fluegel, an den Ecken breite niedrige Tuerme; im wesentlichen noch der Schlosstypus von Aschaffenburg; hinzugekommen die Korridore an der Hofseite. Die Tuerme 1711 durch _Joh. Dientzenhofer_ veraendert, die innere Ausstattung durch _B. Neumann_ 1729. _SEELITZ._ K. Sachsen AH Rochlitz. *Dorf-K.* aus E. 15. Jh. Ungewoehnlich gross und aufwaendig: Gr. aehnlich der Kunigunden-K. in Rochlitz, doch sind die Gwbb. nicht zur Ausfuehrung gekommen. -- _Schnitzaltar_ jetzt in der Sakristei; an seiner Stelle bar. Aufbau 1771. -- Mehrere _Grabsteine_. _SEIBELSDORF._ OFranken BA Steinach. *Pfarr-K.* 1735, helle und geraeumige K. im sog. Markgrafenstil. Turm 1753. _SEIDMANNSDORF._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Dorf-K.* Spgot. Emporen bez. 1538. _SEIFERSDORF._ K. Sachsen AH Dresden-N. *Dorf-K.* einheitlich 1604. Langgezogenes, 3/8 geschlossenes Rck., Gewoelbe mit aufgeputzten Rippen. -- Das umfangreiche _Altarwerk_ scheint Erweiterung (A. 17. Jh.) eines 1595 gefertigten _Grabmals_ aus der Schule Hans Walthers; unter den zahlreichen anderen _Grabmaelern_ besonders die des Joachim und des Wolf Dietrich v. Gruenrod {~DAGGER~} 1604, 1606 bmkw. *Schloss.* Wasserschloss 1531, neugotischer Umbau beendet 1822. -- Hervorragende _Portraetreihe_, u. a. Goethe 1787, Koenigin Luise v. Preussen 1788, beide von _Darbes_, mehrere Glieder der graefl. Bruehlschen Familie von _Graff_. Das _Seifersdorfer Tal_, einst ein Hauptziel der Dresdner Naturfreunde, seit 1781 von Graefin Christiane v. Bruehl in einen romantischen Park umgewandelt: Altar der Tugend, Ruine der Vergaenglichkeit, Huette des Pythagoras usw. (vgl. Kupferwerk von W. G. Becker 1792, 2 ao. 1800). _SEIFERSDORF._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde. *Dorf-K.* architekturlos. Ansehnliches _Altarwerk_ von 1518, die tektonischen Formen in lebendiger Verschmelzung von FrRenss. und Got., die Malereien in der Art des Meisters von Dippoldiswalde, doch von geringerer Qualitaet. _SEIFHENNERSDORF._ K. Sachsen AH Zittau. *Dorf-K.* 1796. Grosser Saalbau mit 3 Raengen Emp., nuechtern klassizistisch, von _K. Ch. Eschke_. _SEINSHEIM._ UFranken BA Kitzingen. *Dorf-K.* _Holzmadonna_ von einem der besseren Gesellen _Riemenschneiders_. _SEITENDORF._ K. Sachsen AH Zittau. *Pfarr-K.* 1795. Turm 1569, Haube mit lebhaftem Kontur 1760, im Innern spitzbg. im Uebergang zur Renss. _SELIGENTAL._ RB Cassel Kr. Schmalkalden. *Dorf-K.* 1687, noch gotisierend. Emporen mit bibl. Bildern bemalt. -- Mehrere gute _Fachwerkhaeuser_. _SERRFELD._ UFranken BA Koenigshofen. *Dorf-K.* spgot. mit OTurm. -- _Alabasterreliefs_ um 1480. -- Kirchhofsbefestigung mit Gaden, auch als malerische Gruppe reizvoll. _SESSLACH._ OFranken BA Staffelstein. Anziehendes altertuemliches *Stadtbild*. Mauern und Tuerme auf groessere Strecken gut erhalten. Haeuser des 16.-18. Jh. in stattlicher Anzahl, Stein und Fachwerk. *Kirche.* Got. Hallenkirche mit schief gestelltem Chor, entstanden 1522 durch Anbau an aeltere 1sch. K. A. 18. Jh. das Innere barockisiert. _SEUSSLINGS._ OFranken BA Bamberg II. *Pfarr-K.* um 1470. Doppeltuermig. Unter dem Chor aeltere (rom.?) Krypta. _Glasfenster_. Relieftafeln vom ehemaligen _Hochaltar_ um 1480. _SEUSSLITZ._ K. Sachsen AH Grossenhain. *Dorf-K.* Grabstein eines Ritters in geritzten Umrissen 13. Jh. Andere mit gut erhaltenen Reliefbildnissen 16. und 17. Jh. _SIEMERODE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* 1sch. bar., reich bemaltes hoelzernes Tonnengwb. Ungewoehnlich gutes spgot. _Holzrelief_ (hl. Sippe). _SIERSLEBEN._ Pr. Sachsen Mansfelder Gebirgskreis. *Dorf-K.* rom. 12. Jh. -- Huebsche _Sakramentsnische_ 1484. _SINNERSHAUSEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. Ehem. Wilhelmitenklst., im Bauernkriege zerstoert, spaeter Gutshof. An der Gartenmauer rohe frgot. _Steinfigur_, im Garten mehrere _Rok.-Figuren_. _SITTENDORF._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen. *Dorf-K.* mit rom. O.-Turm. _SITTICHENBACH._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. Ehem. *Cisterc.-K*. fast spurlos verschwunden. Bis zur Saekularisation scheint der Bau aus M. 12. Jh. unveraendert bestanden zu haben; auf ihn gehen 2 maechtige Wuerfelkaptt. zurueck mit 1/2kr. Schilden wie in Paulinzelle und deren Basen. -- Nahebei 2 fruehgot. _Kapellen_. Am Fenstermasswerk auf Saeulchen der Eindruck des Naumburger Doms zu erkennen. _SITZENRODA._ Pr. Sachsen Kr. Torgau. *Dorf-K.* gegr. 1198, spgot, Umbau 1571. -- _Schnitzaltar_ 15. Jh. Mehrere _Epitaphe_ 1530-1626. _SODEN._ RB Cassel Kr. Schluechtern. *Huttensches Schloesschen*. 1536 und 1591. Gut erhalten. _SODENBERG._ UFranken BA Hammelburg. *Ruine*. Schwer zugaengliche Hoehenburg. Erb. im 14. Jh. von den Thuengen. Sehr verfallen. _SOMMERACH._ UFranken B A Gerolzhofen. Interessantes Beispiel einer zum groessten Teil erhaltenen spaetmittelalterlichen *Dorfbefestigung*. _SOeMMERDA._ RB Erfurt Kr. Weissensee. *Stadt-K. S. Bonifazius.* 1sch. flachgedeckt mit gewoelbtem Chor 1462; Turm noerdl. daneben. -- Guter _Schnitzaltar_. Hinter ihm 2 _Gemaelde_ A. 15. Jh. *Rathaus* 1529 ff. ziemlich gross, entstellt. _SOMMERHAUSEN._ UFranken BA Ochsenfurt. Anmutiges *Mainstaedtchen* mit 4 Rundtuermen, 3 Tortuermen, 2 Figurenbrunnen. In der Kirche schoene geschnitzte _Kanzel_ 17. Jh. *Schloss* der Grafen v. Rechteren. -- _Rathaus_ kraeftiger Renaissancebau. -- Auf dem Friedhof originelle _Steinkanzel_ mit Ueberdachung. _SOeMMERSDORF._ UFranken BA Schweinfurt. *Dorf-K.* 1795 mit nachgot. Turm. _Marmoraltar_ aus St. Michael in Wuerzburg, um 1750. Reste eines _spgot. Altars_ um 1510. _SOMSDORF._ K. Sachsen AH Dresden-A. *Dorf-K.* 1711 umgebaut, ein uebrig gebliebenes Fenster der NSeite scheint rom. [Reste eines grossen _Altarwerks_ um 1500 im Dresd. Altert.-Ver.] _SONDERSHAUSEN._ Hauptstadt von Schwarzb.-Sondersh. *Trinitatis-K.* nach 1621. Im Chor naiv-naturalistische Barockdekoration, in den Winkeln des Polygons 4 Palmbaeume; darauf die 4 Evangelisten; schwebende Kinderengel halten Gemaelde. Reicher _Kelch_ um 1400. *Fuerstl. Schloss* 1538ff. Rittersaal mit schwerer Stuckdekoration E. 17. Jh., NFluegel 2. H. 18. Jh. Karussell 1709, 8eck. mit Emporen in 2 Raengen. _SONDHEIM V. D. RHOeN._ Sachs.-Weimar VB Dermbach. *Pfarr-K.* 16. Jh., schlicht spgot. Malerische Bar.Einrichtung. Die Emporen mit biblischen Gemaelden 1606, Taufstein 1606, Kanzelaltar 1775, auf der hoelzernen Flachdecke _Kolossalgemaelde_ (Himmelfahrt) von _Peter Herrlein_ 1775. -- Hohe befestigte _Kirchhofsmauer_. -- Von den _Adelshoefen_ ist nach dem Dorfbrande 1840 wenig uebrig geblieben. _SONNEBORN._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen. Kirchenruine mit frgot. Chor. _Grabsteine_ des M. v. Wangenheim 1588 gehoert zu den besseren. _SONNEFELD._ Sachsen-Coburg LA Coburg. Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst.* gegr. 1264. Der maechtige Chor, 3 Joche und 5/8 Schluss, ueberragt das unansehnliche spgot. Lhs. Seine strengen und sorgfaeltig ausgefuehrten Formen aus der Bauzeit 1327 (Rest. 1856). -- _Grabsteine_ aus der Erbauungszeit: Heinrich v. Sonneberg in gesucht bewegter Haltung auf Konsole mit Halbfigur eines betenden Moenchs; Kunigunde v. Sonneberg; Aebtissin Anna v. Henneberg {~DAGGER~} 1356, vielleicht der beste Grabstein Suedthueringens aus der Hochgotik. _SONTRA._ RB Cassel Kr. Rotenburg. *K. S. Georg*. 1483-93. Unsymmetrisch 2sch. Hallenkirche. An den spitzbg. Tueren gekreuzte Staebe. Fischblasenmasswerk. Turm 17. Jh. Unter den Kragsteinen der Sakristei in der SOEcke der sog. Wodanskopf. *Rathaus,* malerischer Fachwerkbau mit Tuermchen und hoher Freitreppe. _SORNITZ._ K. Sachsen AH Meissen. *Schloss* 1500. Praezises Beispiel eines "festen Hauses" jener Tage. Kleines Rechteck mit diagonal gestellten Rundtuermen, umschlossen von Wassergraeben. Nuechterner Umbau 1742. _SPANGENBERG._ RB Cassel Kr. Melsungen. *Stadt-K.* Niedrige spgot. Hallenkirche von 3 Jochen, hoeherer 1sch. Chor, gestreckt mit Schluss aus 8Eck. Der WTurm aus E. 13. Jh. hat ein reich gegliedertes Portal, gekuppelte Fenster, 4 Steingiebel und schlanken hoelzernen Helm. -- _Tumba_ der Landgraefin Anna {~DAGGER~} 1462, an den Seiten 8 von Engeln gehaltene Wappen, die Liegestatue hat zu Haeupten 2 Engel, zu Fuessen Loewe und Hund. *Hospitals-K.* Schlicht spgot. 1sch. -- _Holzskulptur_, Pietas. *Schloss.* Spgot. und Renss. Gut erhaltene Anlagen aus dem A. und E. des 16. Jh. mit aelterem Tor-Turm, umgeben von tiefen, trocknen Graeben und kunstvollem Wall. In verschiedenen Saelen figuerliche und ornamentale Malerei. Schoene alte *Fachwerkhaeuser* in neuester Zeit durch Brand und Umbau zerstoert. *Ringmauern* schlecht erhalten, besser 3 *Tuerme* (1 runder und 2 viereckige). _SPARNECK._ OFranken BA Muenchberg. *Kirche* got. mit Grabmaelern aus 15. und 16. Jh. _SPIELBERG._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* Die OTeile, quadr. Chor mit Turm und Apsis, ziemlich intakt rom. _SPIESSCAPPEL._ RB Cassel Kr. Ziegenhain. Ehem. *Praemonstratenser-Klst.-K.* Erb. 2. H. 12. Jh. als flachged. Basilika auf kreuzf. Gr. von mittelgrossen Abmessungen. Um 1500 Chor, Qsch. und oestl. Teile des Lhs. niedergelegt. Jetzt besteht nur der Rest des Msch., mit 6 Arkaden, das noerdl. Ssch. und der spgot. West-Turm. Die rom. Bauformen verhaeltnismaessig reich. Im System wechseln quadr. Pfll. und verjuengte Sll. Die Wuerfelknaeufe mit skulptiertem Ornament bedeckt; an mehreren eine von Rankenwerk umgebene menschliche Figur; an einem 8 Maenner- und Weiberkoepfe, deren Haar und Bart in langen Straehnen durcheinandergeschlungen. Die Fenster des Ssch. haben wellenfoermig profiliertes Gewaende, die des Msch. sind durch Rundstab, Schraege und Kehle gegliedert. Das WPortal hat im Gewaende 5 Rueckspruenge mit 3/4 Sll. ausgestellt; am Tympanon in Kleeblattumfassung die Brustbilder des Salvators, der Mutter Gottes und des Taeufers. Die Vorhalle spgot. 1504. -- In der spgot. Turmkapelle (S. Michael) ein _Altarbaldachin_ in spaetesten und reichsten rom. Formen. -- In der Vorhalle _Steinreliefs_ von 1500 und 1504. -- _Springbrunnenbecken_ bez. 1509 aus dem ehem. Kreuzgang. _SPITZKUNNERSDORF._ K. Sachsen AH Zittau. *Dorf-K.* 1712 von _J. Kirschstein_, dem Erbauer der K. von Hainewalde und dieser gleich. Altar mit gediegenen _Schnitzfiguren_ von _Fr. Buehner_ aus Boehmen. Zahlreiche bar. _Grabdenkmaeler_. _SPORA._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz. *Dorf-K.* rom. Apsis und rom. Turmunterbau, sonst modern. _SPREMBERG._ K. Sachsen AH Loebau. *K.* 1901 voellig umgebaut, erhalten 2 Renss.Portale. -- Zahlreiche _Grabdenkmaeler_ bar. und rok., unbedeutend _STADELHOFEN._ OFranken BA Bamberg I. *Dorf-K.* um 1700. _STADTILM._ Schwarzburg-Rudolstadt LA Rudolstadt. *Pfarr-K.* Lhs. und Chor 1780 umgebaut; nur wenige got. Reste beibehalten, darunter das wichtigste die 2 Portale an der N- und SSeite mit Vorhallen in reicher und guter Hochgotik. Die hier aufgestellten _Statuen_ der Madonna und 6 Apostel erinnern an die im Triangel des Doms zu Erfurt. Der platte Chorschluss aus der alten K. heruebergenommen. Das schoengegliederte Portal (3 m gross) in Paulinzeller Tradition. Im W 2 ansehnliche Tuerme, rom. und rom.-got., letztes Geschoss hochgot. mit niedriger Steinpyramide, Eckfialen und Wimpergen -- eine treffliche Komposition, aber neuerdings voellig verrestauriert. *Ehem. Kloster* der Cist.-Nonnen. Der spaetgot. Unterbau der Nonnenempore eingebaut in das zu A. 17. Jh. errichtete *Schloss*. (Verstaendnisloser Anbau A. 20. Jh.). _STADTLAURINGEN._ UFranken BA Hofheim. *Pfarr-K.* wesentlich 1731. *Rathaus,* schoener Fachwerkbau bez. 1563. *Zehntscheuer* mit gutem Bar.-Portal bez. 1628. _STADTLENGSFELD._ Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Pfarr-K.* WTurm mit rom. Schalloeffnungen. Schiff 1790. *Schloss* (ehem. v. Boineburg) ma. Wasseranlage, im 17. und 18. Jh. umgebaut. _STADTPROZELTEN._ UFranken BA Marktheidenfeld. *Pfarr-K.* Architektonisch wertvoll nur der Chor aus 2. H. 15. Jh. Langhaus im 17. Jh. nachgot. veraendert. Turm von 1628. -- Im Innern gute _Sandsteinfigur_ einer weibliehen Heiligen, um 1430. *Rathaus* erb. um 1520, mit spaeteren Veraenderungen. Malerischer, zweigeschossiger Bau mit ausspringendem Treppenturm und Erker. Im Sitzungssaal des Obergeschosses die alten Durchzuege und ein Glasfenster, bez. 1600. *Burgruine Prozelten* (auch unter anderen Namen bekannt: Klingenburg, Lauffenburg, Henneburg). Durch die Geschlossenheit der Gesamtanlage, die Harmonie der einzelnen Teile und die Kuehnheit des Aufbaues eine der schoensten Sueddeutschlands. Die Anlage gliedert sich in zwei Teile, die Hauptburg mit den zwei Bergfrieden und den beiden Palas und die Ringmauer mit grossen Bastionstuermen und dem Torbau. An der ganzen WSeite entlang ein unterirdischer Wehrgang. 1. Rom. E. 12. Jh. der NBergfried und der noerdl. Teil des OPalas. 2. Grossartiger Umbau und Erweiterung der Gesamtburg durch den Deutschherrenorden im 15. Jh. Aus dieser Zeit der kleine Bergfried, der WPalas und die Ringmauer. Einzelne Aenderungen spgot. _STADTSCHWARZACH._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K.* Lhs. neu. Chor 1467. -- Pompoeser _Hochaltar_ um 1730, die feineren _Seitenaltaere_ um 1710. Spgot. _Chorstuhl_ mit Flachschnitzerei. Sitzende _Madonna_ 1. H. 14. Jh., baeuerisch. _STADTSTEINACH._ OFranken BAmtsstadt. *Marien-Kap.* 1690, Apsis aus 13. Jh. *Marter* 1764. Bmkw. reichskulptierter Rok. Aufbau auf jon. Saeulen. 2 *Stadttuerme* und Strecke der Mauer. _Burgruine Nordeck_ (Hennebergisch); zerst. 1525. _STAFFELSTEIN._ OFranken BAmtsstadt. *Pfarr-K.* Der aelteste Bestandteil der grosse, in Quadern ausgefuehrte Turm, jetzt noerdl. neben dem Chor, ursp. wohl Chor-Turm. Sonst Neubau 1481, 1515. Inneres umgestaltet 1730. Spgot. Hallenbau nach dem besonders in Mittelfranken haeufigen Typus mit erniedrigten Sschiffen; die Hochwand im bar. Umbau zu Emporen eingerichtet. Die bar. Ausstattung gibt ein huebsches malerisches Innenbild. -- Neben der Haupttuer _Rotmarmorrelief_ 1484; am Turm ein verwitterter _Rittergrabstein_ 14. Jh. *S. Annen-Kap.* Schoenes geschnitztes Marienbild, aber nicht "_Veit Stoss_." *Rathaus* 1687, Erdgeschoss mit Quaderecken, ueber dem Portal ein an Kaiser Lothar erinnerndes Relief; Obergeschosse Fachwerk. 4 *Tortuerme* 14 Jh. (?). _STAUCHITZ._ K. Sachsen AH Oschatz. *Schloss* fuer A. H. v. Luettichau 1700-1708 von _J. R. Petersell_. 15 achsige 2 geschossige Front mit breitem 3 geschossigem Mittelrisalit; am flachen Giebel Nachklaenge von Renss.-Voluten. Sehr stattlicher und tiefer Vorsaal mit doppellaeufiger Treppe. Reihe von Bildnissen. _STAUSEBACH._ RB Cassel Kr. Kirchhain. *Pfarr-K.* 15. Jh. 3sch. Hallenkirche mit gestrecktem, aus 8Eck geschlossenem Chor, beide zu je 3 Jochen. Reiche neubemalte Netzgwbb. -- Einfache _Kanzel_ etwa E. 15. Jh. _Weihwasserstein_ spaetestgot. 16. Jh. -- Befestigter Kirchhof. _STECKELBERG._ RB Cassel Kr. Schluechtern. *Burgruine.* Im 12. Jh. vorhanden, die erhaltenen Reste anscheinend 16. Jh. _STEDTEN._ Sachsen-Gotha LA Gotha. *Dorf-K.* 1745; durch Einheitlichkeit der Anlage und der verhaeltnismaessig aufwaendigen Ausstattung ein gutes Stilparadigma -- *Schloss* 1737, einfach. _STEDTEN._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. Rom. *Dorf-K.,* das Detail geschmueckter als gewoehnlich; got. ueberarbeitet. Grosser _Fluegelaltar_. _STEDTLINGEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Kirche* 1736, sehr reiche _Kanzel_. -- Geschnitztes Fachwerkhaus 17.--18. Jh. _STEIN._ K. Sachsen AH Zwickau. *Schloss,* sp. Ma. und Renss., schmucklos, doch als Anlage bmkw. und wohlerhalten. _STEIN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. 2 Edelsitze der Herren von Hanstein (das im 14. Jh. genannte Dorf Steina abgegangen). _Unterstein_ erb. 1544, stattlicher steinerner Unterbau, Fachwerkobergeschoss. Noch ansehnlicher angelegt _Oberstein_ 1582, 1594. _STEINACH._ UFranken BA Kissingen. *Pfarr-K.* _Crucifixus_; durch eine in der Seitenwunde verborgene Urkunde von 1516 als eigene Arbeit _Riemenschneiders_ beglaubigt; Holz; mit ausgepraegtem Streben nach weicher Schoenheit in Haltung und Koerperform. _STEINAU._ RB Cassel Kr. Schluechtern. *S. Katharinen-K.* 1481-1511. Unsymmetrisch 2sch. Hallenkirche mit gestrecktem platt geschlossenem Chor. Turm im _NO._ -- Geringe Steinfiguren, Reste eines _h. Grabes_. -- Spgot. _Kanzel_ von Stein. *Schloss.* Erster Bau 1290, jetziger spgot. 16. Jh. 5seitige Anlage, umgeben von hoher Mauer und trockenem Graben. An der NWSeite ein 3stoeckiger Saalbau, ueber 30 m lang. Das Erdgeschoss mit Netzgwb. auf 5 Mittelsaeulen. Das 2. Geschoss enthielt den Bankettsaal (jetzt Heuboden); Reste von Malerei mit ausschweifenden Liebesszenen. Durch alle 3 Geschosse ein Erkervorbau mit reich profilierten Vorhangboegen und Fischblasenblenden. Sehr hoher Schlossturm mit bar. Bedachung. *Amtshaus* 1562 spgot. *Rathaus* 1561 spgot. mit ehemals offener Erdgeschosshalle. *Gasthaus zum Schwan* 1620. *Ringmauern* z. T. doppelt und *Stadttuerme* ziemlich gut erhalten. _STEINBACH._ K. Sachsen AH Borna. *Dorf-K.* 1717. Stuckdecke und sonstige tuechtige Bar.Dekoration -- Stattliches _Herrenhaus_ (v. Pflugk) 1715. _STEINBACH._ UFranken BA Hassfurt. *Dorf-K.* 1770 mit gefaelliger Ausstattung der gleichen Zeit. _STEINBACH._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga. *Dorf-K.* von typischer rom. Anlage: 1sch. Lhs., schmaelerer quadr. Chor und 1/2 kr. Apsis, Ausbildung ungewoehnlich fein. _STEINBACH._ UFranken BA Lohr. *Pfarr-K.* 1723 von _Balthasar Neumann_. Den Typus der kleineren Neumannkirchen (vgl. Retzbach, Wiesentheid, in grossem Massstabe St. Paulin in Trier), der dann auch von Neumanns Schule stark kultiviert wurde, hat auch dieser anmutige Bau: eingezogenen, 3seitig geschlossenen Chor, 1sch. Lhs. mit einspringendem WTurm. -- Ausstattung gut. -- _Hochaltar_ etwas frueher als der Bau. Linker _Seitenaltar_ von _Leunenschloss_ 1723.-- Silbergetriebenes _Kruzifix_, Augsburger Arbeit um Mitte 18. Jh. -- _Kreuzpartikel_, Silber vergoldet; um 1730, elegante Augsburger Arbeit, vermutungsweise nach _Neumanns_ Entwurf. *Schloss* der Herren von Hutten. Erbaut 1724 ff. (Inschrift) von _Balthasar Neumann_. Der ganz originelle Grundriss Laengsbau, von zwei Querfluegeln rechtwinklig durchschnitten, so dass der Laengsfluegel noch als Risalit an den Schmalseiten vortritt, waehrend die inneren Schnittpunkte abgerundet sind, macht die aeussere Erscheinung reich trotz einfacher Behandlung. Im Innern in der Mitte der 2geschossige, grosse Saal mit guten Stuckaturen im Charakter des fr. Rokoko. Reiche Ahnengalerie. _STEINBACH-HALLENBERG._ KB Cassel Kr. Schmalkalden. *Burgruine Hallenburg*. Bis ins 16. Jh. Sitz einer Linie der Henneberger. Um 1600 verfallen. *Dorf-K.* Lhs. 1653, Turm 1698, beide gotisierend. 3geschossige Empore mit Bruestungsbildern in Grisaille. Opulente Bar. Kanzel. -- Befestigter Kirchhof, am Tor bez. 1605. _STEINBERG._ OFranken BA Kronach. *Pfarr-K.* angeblich im 15. Jh. aus einer Burg. _STELZEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Pfarr-K.* Gediegener spgot. Bau 1467, mit Benutzung aelterer Teile. _STEPFERSHAUSEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Dorf-K.* Erweiterungsbau 1702. Eine der stattlicheren Kirchen dieser Epoche. Gut behandelte 3geschossige Emporen. -- Die Kirchhofsbefestigung mit Tortueren stand mit dem ehem. Schloss in Verbindung. -- _Fachwerkhaeuser_ 17. und 18. Jh. _STERNBERG._ UFranken BA Koenigshofen. *Pfarr-K.* (1673) mit guter Fassade. Stattlicher _Hochaltar_. *Schloss* um 1660-70, 4fluegelig mit 4 quadrat. Ecktuermen (Schema wie bei dem Aschaffenburger Schloss). _STERPERSDORF._ OFranken BA Hoechstadt. *Wallfahrts-Kap.* 1763. _STETTBACH._ UFranken BA Wuerzburg. *Dorf-K.* Zwei maennliche _Holzfigg_. neben dem Hochaltar, schwache Arbeiten ohne naeheren Zusammenhang mit _Riemenschneider_. _STETTEN._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Dorf-K.* Wesentlich Umbau 1652. Am Portal sind 2 rom. (?) Kaptt. wiederbenutzt. Am _Taufstein_ von 1651 Oelgemaelde in Kartuschen. _STETTFELD._ UFranken BA Hassfurt. *Dorf-K.* Chorturm 15.-16. Jh., Lhs. 1730, Mobilien aus gleicher Zeit. -- Chorbg. _Kruzifix_ ueberlebensgross, um 1520, bmkw. -- _Glocke_ 1354. *Muehle* A. 17. Jh., eine der reichsten Fachwerkbauten der Gegend. _STEUDNITZ._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* rom. und spgot. Interessant die rom. Bohlentueren mit altem Beschlag. _STOeCKACH._ UFranken BA Hofheim. *Schloss* um 1730. Im Dorf schoenes Fachwerkhaus. _STOCKHEIM._ UFranken BA Mellrichstadt. Altes *Zehnthaus*. Maechtiger Fachwerkbau des 17. Jh. Ansehnliche Reste der *Dorfbefestigung*. _STOLBERG._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen. *Stadt-K. S. Martin* 1484, Hallenkirche mit Holzdecke. Schoene bronzene _Grabplatte_ der Elisabeth von Stolberg, geb. Graefin v. Wirttenberg, {~DAGGER~} 1505, nach allen Kennzeichen eine Arbeit der _Vischer_schen Werkstatt, desgl. die _Gedenktafel_ fuer den schon 1488 verstorbenen Theologieprofessor Rispach mit Schmerzensmann. Grosses Wandgrab fuer den gegen die Tuerken 1737 gefallenen Grafen G. F. v. Stolberg. Handwerkliche Bildnisse von _Luther_ und _Melanchthon_ 1611, besser die _Pastorenportraets_ 1656, 1672. Die *alte Muenze* (jetzt Konsistorium), stattlicher, reich mit Schnitzerei gezierter Fachwerkbau 1535. -- *Rathaus* 1482, rest. 1600. -- *Schloss,* grosse Gebaeudegruppe, deren oestl. Teile aus 16. Jh., mit stattlichem renss. Portal. _STOLLBERG._ UFranken BA Gerolzhofen. Von der ma. *Hoehenburg* ist die Anlage mit Graeben, sowie Teile des sechseckigen Bergfrieds (Wohnturm) mit Wehrgangresten erhalten. _STOLLBERG._ K. Sachsen AH Chemnitz. *Marien-K.* Ursp. rom. Anlage (von welcher der Triumphbg.) umgebaut 1. H. 15. Jh. als regelmaessige 2sch. Hallenkirche, eingezogener Chor 1 gerades Joch und 5/8 Schluss. Ueber dem Chor Dachreiter. -- Spgot. _Schnitzaltar_ mit den 14 Nothelfern. _STOLPEN._ K. Sachsen AH Pirna. *Stadt-K.* 1490, durch Umbau 1793 entstellt. -- Veste. Ruine, einige Teile noch unter Dach. Praechtiges Renss.Eingangstor nach M. 16. Jh., nicht 1521; dieses Datum (ein sehr fruehes fuer Renss.Architektur in Deutschland) kommt nur der Nebenpforte zu. -- _Kapelle_ 1405 und 1440. _STOLZENBURG._ RB Cassel Kr. Schluechtern *Burgruine,* mit Bergfried, ehem. Besitz der Hutten. _STOLZENHAIN._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda. *Dorf-K.* 1592. Anlage unveraendert ma., Fenster rundbg. -- Intakte _Ausstattung_ um 1680, recht gut der Altar. _STOeRMTAL._ K. Sachsen AH Leipzig. *Dorf-K.*, langgestreckter Bau mit eigentuemlichem, im Dreipass angelegtem OChor und WTurm. Der Chor im Gr. rom., Aufbau gotisierend 16. und 17. Jh. _STOeSITZ._ K. Sachsen AH Oschatz. *Herrenhaus* 1764-66. Architektur und Ausstattung tuechtige Leistung von Dresdner Kuenstlern zweiten Ranges. _STRASSBERG._ K. Sachsen AH Plauen. *Dorf-K.* von 1576, grosser 1sch. Bau, tiefe Emporen, 2 Geschosse spitzbg. Fenster, platter Chor. _STREHLA._ K. Sachsen AH Oschatz. *Stadt-K.* Spgot. Von Interesse die Ausstattung. _Hochaltar_ 1605 von _Hans Ditterich_ aus Freiberg, grosses Auferstehungsrelief, am Sockel Abendmahl; die lebensgrossen Statuen gehoeren zu den besten der Zeit. _Kanzel_ von 1565, ein merkwuerdiges Werk der Keramik, die farbige Glasur leider ueberstrichen; die tragende lebensgrosse Mosesstatue mit einem Rundpfeiler verschmolzen, an Bruestung und Treppengelaender Reliefs. _Denkmale_ des Hans v. Beschwitz {~DAGGER~} 1496, tuechtige vollplastische Standfigur; des Seb. Pflugk {~DAGGER~} 1557; des Otto Pflugk {~DAGGER~} 1568 (wohl von _Hans Walther_); der Margarethe Pflugk {~DAGGER~} 1573 (_Christoph Walther_ zugeschrieben); des Otto Pflugk {~DAGGER~} 1591, bez. _WK_, das Ornament unter niederlaendischem Einfluss; des Hans Pflugk {~DAGGER~} 1618 (Art _Ch. Walthers_). Die zahlreichen Denkmaeler des 17. und 18. Jh. haben geringeres Interesse. *Rathaus* 1751, schlicht. _STREITBERG._ OFranken BA Ebermannstadt. *Burgruine,* umfaengliche Anlage, wenig erhalten. _STREUFDORF._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* Wohl aeltestes Exemplar der in diesem Gebiet vorherrschenden Anlage eines eingezogenen turmtragenden Chors; noch einige rom. Formen. Um 1500 Verlaengerung des Chors. Das 1sch. Lhs. 1706 erneuert. -- _Moses-Kanzel_ 1650; _Taufstein_ 16. Jh.; im Chor _Holzstatuen_ des Auferstandenen und der Kriegsknechte von 1718; _ikon. Grabst._ 1701, 1716. _STRUPPEN._ K. Sachsen AH Pirna. *Dorf-K.* Kernbau rom. Das rck. Sch. im 16. Jh. veraendert; bmkw. rom. Portal erhalten; eingezogener quadr. Chor mit spaetestrom. Rippengwb. aus 2. H. 13. Jh. -- Im *Pfarrhaus* Reste eines _Schnitzaltars_ aus E. 15 Jh. _STRUTH._ RB Cassel Kr. Schmalkalden. *Dorf-K.* 1771. -- _Dorflinde_ mit ummauertem Tanzplatz. _SUHL._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen. *Stadt-K.* 1645 und juenger. Grosszuegiger Bar.Bau. Ansehnlicher Bar.Kanzelbau. *Kreuz-K.* 1731 f.; Gr. Rck. mit vorgeschobenem Altarhaus; die aeussere Pilastergliederung soll an die kathol. Hof-K. in Dresden (?) erinnern. Unter Baueinfluss der K. ein Buergerhaus mit fein stuckierter Fassade. *Schloss,* gruppiert sich um einen unregelmaessig 4eck. Hof; Portale und andere Kunstformen mit Inschr. von 1538-1661, die Substruktionen gehen bis 13. Jh. zurueck. _SULZA (DORF)._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Kirche* in der Anlage rom.; die sichtbaren Formen wesentlich 15. und 17. Jh. _SULZA (STADT)._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Kirche* aus A. 18. Jh., Kanzelbau 1716 von einem italienischen Stuckator. _SUeLZENBRUeCKEN._ Sachsen-Gotha LA Gotha. *Dorf-K.* Mischbau rom. bis 18. Jh. -- Bmkw. gesticktes _Antependium_ um 1400. _SULZFELD._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K.* am Chor bez. 1491, Lhs. nachgot. A. 17. Jh., Portal 1710 (der got. Eindruck durch moderne Rest. wahrscheinlich verstaerkt). An der Aussenwand mehrere _Epitaphe_, das beste 1605. Grosser _Oelberg_ im bekannten Schema, 1497 gestiftet vom Schultheissen Lorenz Goetz und zur Erinnerung an diesen {~DAGGER~} 1534 eine Bronzetafel. *Rathaus* 1609, dank der Gunst des B. Julius sehr ueppig fuer das winzige Staedtchen; wild bewegter Giebelkontur, zwei derb effektvoll umrahmte Portale. *Heiligenstatuen* an den Haeusern ungemein zahlreich und von verhaeltnismaessig hoher Qualitaet. Allerliebst das am Mainufer zwischen Weinbergen steil aufgebaute *Stadtbild* mit manchem stattlichen Treppengiebel und vielen kleinen, meist zerbroeckelten Mauertuermen. _SUeLZFELD._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Kirche* 1630-31, befestigter Friedhof mit Portal von 1594. Mehrere bmkw. *Fachwerkhaeuser*, Datierungen 1612, 1619. -- *Dorflinde* mit alter Steinbank. _SULZHEIM._ UFranken BA Gerolzhofen. *Schloss* (ehem. Kloster-Ebracher Amtshof). Hoechst stattlicher Bau um 1720 (der Hinweis auf _Balth. Neumann_ sehr unsicher). Gestreckter Mittelbau, an den Enden Querfluegel vor- und rueckwaerts ausspringend. Im Detail Kreuzung bambergischer und wuerzburgischer Formen (vgl. einerseits Oberschweppach, andererseits Untertheres). Schoene Treppenanlage. In den Zimmern Rok.Tapeten. _SULZTAL._ UFranken BA Hammelburg. *Pfarr-K.* Erb. 1804. Gute, klassizistische Einrichtung von _Bossi_ u. a., frueher im Kloster Oberzell bei Wuerzburg. _SYHRA._ K. Sachsen AH Borna. *Dorf-K.* rom. Anlage, im 16. Jh. umgebaut. _Altarwerk_ (Holz) 1598. Aus demselben Jahr die _Kanzel_ mit Wiederverwendung der got. Altarfiguren. Mehrere v. Einsiedelsche _Grabdenkmaeler_. *Herrenhaus* 1620, Umbau einer ma. Wasserburg. _SYLBACH._ UFranken BA Hassfurt. *Dorfrathaus* 1598. Allerliebster Fachwerkbau. _T_ _TAL._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen. *Kirche* des ehem. *Wilhelmitenklst.* A. 14. Jh., rest. E. 15. Jh., entstellt. -- Ruine *Scharfenberg,* fast nur der runde Bergfried erhalten. _TALBUeRGEL._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Benedikt.-Klst.-K.* Unter den rom. Denkmaelern Thueringens an Wert in vorderster Reihe. Der Stil eine Weiterfuehrung desjenigen von Paulinzelle. OBau 1142-1150, WBau bis A. 13. Jh. (die fruehere Inschr. am Portal 1201 nicht mehr sichtbar). Lhs. nach 1200 fortgesetzt. -- Der Chor zeigt das Hirsauer Schema in einer in Deutschland sonst nicht, aber an Cluniacenser- und fruehesten Cistercienserkirchen Burgunds oefters vorkommenden Modifikation: neben dem Chorquadrat mit Apsis je _zwei_ Nebenchoere von gleicher Anlage, aber sukzessive kleiner werdenden Massen, so dass die ganze Gruppe der 5 Choere im Gr. staffelfoermig zurueckspringt. Um dieser Anordnung Raum zu geben, sind die Fluegel des Qsch. ueber das gewoehnliche Mass verlaengert. Die Choere werden gewoelbt gewesen sein; alles uebrige flachgedeckt. Eine Krypta war nicht vorhanden. (Diejenige, die im 15. Jh. nebst einem got. Chor angebaut wurde, verschwunden.) Die Sschiffe des Lhs. enden mit Tuermen, wie in Paulinzelle beabsichtigt war, doch nicht, wie dort, das Erdgeschoss in das Schiff einbezogen, sondern als massive Mauer ausgefuehrt, nur gegen das Qsch. mit einer kleineren Doppelarkade geoeffnet. Der zwischen diesen OTuermen liegende Abschnitt des Msch. war gegen die Gemeinde-K. durch eine Bogenstellung abgeschlossen (Vorform des Lettners). -- Das Lhs. hat jederseits 6 Pfll. in auffallend dichter Stellung. Ihr Gr. ist oblong mit 6 Dreiviertelsaeulen besetzt, davon 4 an den Ecken und je 1 unter dem Scheidbogen, wodurch die Gesamtform einen gestreckten Gr. erhaelt. Das Profil der Scheidbgg. im Anschluss an die Pfeilergliederung aus 3 Wulsten und Rueckspruengen zusammengesetzt. Reich gegliederte Sockel, die eingebundenen Sll. jede mit eigener Basis und eigenem Wuerfelkapitellchen, einzelne jedoch mit vegetabilischem Schmuck, welcher ebenso wie die Palmettendekoration des Gurtgesimses der Nordwand erst nach 1200 ausgefuehrt sein kann. Der baugeschichtliche Vorgang ist hier unklar. -- Im W ist dem Msch. eine 4 m starke Mauermasse vorgelegt, in welche die Portalnische eingreift; das Gewaende abgetreppt und jederseits mit 4 Sll. besetzt. Die 3sch. Vorhalle mit graetigen Kreuzgewoelben. Ungemein charaktervolle Gestalt der staemmigen Sll., die Schaefte stark geschwellt; maechtige Wuerfelkapitelle und attische Basen in Eckhuelsen. Im W waren Tuerme nicht vorhanden. -- Gesamtlaenge 72 m. -- Jetzt ist nur das Lhs. (mit zerstoertem Lichtgaden) als Kirche im Gebrauch, 1860 sehr nuechtern whgest.; OBau und Vorhalle Ruine, suedl. Ssch. abgetragen, die Klostergebaeude bis auf wenige Keller verschwunden. -- _Pietas_, Holz, um 1500. -- _Grabsteine_ des 16. und 17. Jh. _TALHEIM._ Pr. Sachsen Kr. Bitterfeld. *Dorf-K.* gut erhaltene typisch rom. Anlage. Bruchstein, die Backsteinteile juenger. Kurzes flachged. Schiff, eingezogener quadr. Chor und 1/2kr. Apsis, im W rck. Sattelturm. Dies ergibt eine 4fache von O nach W steigende Hoehenabstufung. _TALLEBEN._ Schwarzburg-Rudolstadt LA Frankenhausen. *Dorf-K.* mit sprom. Chorturm. -- *Wohnhaeuser* 1541, 1548. _TANN._ RB Cassel Kr. Gersfeld. *Gottesacker-K*. mit grossem v. Tannschem _Epitaph_. *Stadttor* 1557 rundbogig mit Flankentuermen, geschweifte Hauben. *Schloss.* Das Portal mit Tannschem Wappen, bez. 1680. Brunnen mit bronzenen Delphinen. _TANNEBERG._ K. Sachsen AH Meissen. *Dorf-K.* E. 15. Jh., im 18. Jh. umgebaut. -- Schoenes _Wandgrabmal_ von _Andreas Walther_ 1575. _TANNENBERG._ K. Sachsen AH Annaberg. *Dorf-K.* Bmkw. _Altarwerk_, bez. 1521. Die Gemaelde in der Dekoration schon mit Renss.Motiven, von derselben Hand wie die Altaere in Einsiedel und Ehrenfriedersdorf. _TANNENBERG._ RB Cassel Kr. Rotenburg *Burg,* teils Ruine, teils noch unter Dach, der letztere Teil aus 16. und 17. Jh. Dabei 7stoeckiger Wohnbau mit ausgekragter Kapellenapside. _TAUBENHEIM._ K. Sachsen AH Meissen. *Dorf-K.* Chor mit Zellengwb. in der Art _Arnolds v. Westfalen_. Rom. Triumphbg. Im Lhs. bemalte Holzdecke ca. 1650. -- _Altaraufsatz_ aus Sandstein mit 4 Reliefs 1606. Reliefierter _Taufstein_ wenig aelter. _TAUBENHEIM._ K. Sachsen AH Loebau. *Dorf-K.* 17. und 18. Jh. -- Reich an _Grabdenkmaelern_. _TAUCHA._ K. Sachsen AH Leipzig. *Dorf-K.* stattlich nuechterner Predigtsaal von 1772. -- Beweinung Christi, lebensgrosses ausdrucksvolles _Holzschnitzwerk_ des 16. Jh. _TAUTENBURG._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* _Schnitzaltar_ mit gemalten Fluegeln. *Schlossruine*. Erhalten ein trapezfoermiger rom. Turm mit Zinnenkranz. _TEICHA._ Pr. Sachsen Saalkreis. *Dorf-K.* einfach rom., breiter Turm mit Satteldach. Got. Sakramentsnische. Spgot. _Schnitzaltar_, einer von den besseren. Auf dem Friedhof Grabsteine des 18. Jh., bmkw. durch Ornamente und Trachten. _TEICHWEIDEN._ Schwarzb.-Rudolst. LA Rudolstadt. *Dorf-K.*, rom. Anlage, spgot. umgebaut. -- Guter spgot. _Schnitzaltar_. _TEILHEIM._ UFranken BA Wuerzburg. *Dorf-K.* 18. Jh. mit Chorturm aus M. 13. Jh. Charakteristisches Beispiel fuer den Formenkampf der Uebergangszeit. -- _Altaere_ um 1700, auf einem (noerdl.) gute lebensgrosse _Holzfig._, Madonna, um 1480, das Kind 18. Jh. -- _Priestergrabstein_ 1496. -- _Kanzel_ um 1525, frueheste Renss. _TEISTUNGENBURG._ Pr. Sachsen Kr. Worbis. Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst.* Die bestehende Kirche 1724, Tonnengwb. mit aufgeputzten Rippen, Nonnenempore, WPortal mit figurengeschmuecktem Nischenaufbau. Reste des Kreuzgangs. _TENNEBERG._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen. *Schloss.* Im 13. Jh. genannt; wesentl. 16.-18. Jh. Mehrere bar. _Deckengemaelde_. _TENNSTEDT._ Pr. Sachsen Kr. Langensalza. *Pfarr-K.* Kreuzgewoelbter aus 8Eck geschloss. Chor 1418 (Inschr.). Das 3sch. Lhs. nach Brand 1659 mit flachen Holzdecken hergestellt. _TETTENBORN._ RB Erfurt Kr. Hohenstein. *Dorf-K.* Turm frgot. E. 13. Jh. Sch. und Chor bezeugen die Fortdauer des got. Stils noch 1608. _TEUTLEBEN._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* Verhaeltnismaessig gut erhaltene rom. Anlage; 1sch.; Chorquadrat mit Turm und 1/2kr. Apsis mit der alten Halbkuppel; im W eine Empore auf 2 rippenlosen Kreuzgewoelben, der Fussbodenbelag aus Platten mit Tier- und Pflanzen-Ornamenten in vertiefter Zeichnung. Auch sonstiges rom. Detail. -- _Taufstein_ 1586, vielleicht nach rom. Muster; praechtige _Kanzel_ hinter dem Altar A. 18. Jh. _THALLWITZ._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.* Chor um 1440, Schiff 1626. -- Zahlreiche _Denkmaeler_, meist der Familie v. Holtzendorff. *Schloss* des 16. Jh., modern ausgebaut. Bedeutender _Park_ in franzoesischer Art 1764. _THAMSBRUeCK._ Pr. Sachsen Kr. Langensalza. *Stadt-K.* Sch. 1669. Der got. Turm im O und ueber dem Altarhaus; wohl in Nachwirkung einer rom. Anlage. -- Grosses _Renss.Epitaph_ der Familien v. Berlepsch und v. Haugwitz. _THANGELSTEDT._ Sachsen-Weimar VB Weimar. *Dorf-K.* Rom. OTurm, in dessen Erdgeschoss der Chor. -- _Altarwerk_ 1498. _THARANDT._ K. Sachsen AH Dresden-A. *Kirche* charakterlos. In der Sakristei _Kreuzigungsgruppe_ um 1500, temperamentvolle Arbeit eines sonst nicht bekannten Kuenstlers von selbstaendiger Physiognomie. Die darunter angebrachte _Predella_ 17. Jh. Ungewisser Herkunft das eingemauerte rom. _Portal_, von nicht gewoehnlicher Feinheit, um 1220-30. -- Tuechtige _ikon. Grabsteine_ 1634, 1667. *Schloss* 1446 unter Oberleitung _Arnolds v. Westfalen_ (vgl. Meissen) umgebaut, jetzt Ruine. _THEKLA._ K. Sachsen AH Leipzig. *Dorf-K.* aus Granitfindlingen, rom. 12. Jh., Chor rck. Bemalte Bretterdecke 1670, gleichzeitig die Empore mit bemalter Bruestung. -- Glocke aus 13. Jh. -- Am _Abendmahlskelch_ der Knauf hervorragende Arbeit des 13. Jh., Fuss 15. Jh., Kuppa neu. _THEMAR._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Stadt-K.* beg. 1488; mehrere spaetere Umbauten laufen ineinander. 1sch. mit eingezogenem, laenglichem, gewoelbtem Achteckchor; daneben Turm. Die 2geschossige Emporenanlage von 1541 mit huebsch durchgebildeten Einzelheiten. -- Im Chor 4 spgot. _Schnitzaltaere_ mit gemalten Fluegeln, der aelteste der an der SOSeite. *Amtshaus* bez. 1665, ansehnlicher Fachwerkbau. -- *Wohnhaeuser* bez. 1601 (Hintere Stadt 170), 1672 (Roemhilder Str. 65). -- *Stadtbefestigung* 1457. _THEUMA._ K. Sachsen AH Plauen. *Kirche,* ehem. des Deutschordens. 1sch. Gewoelbebau um 1400. -- Vierfluegeliges _Altarwerk_ A. 16. Jh. _THIERBACH._ K. Sachsen AH Plauen. *Dorf-K.* in grossem befestigtem Kirchhof. -- _Altar_ und _Deckenstuck_ mit biblischen Darstellungen um 1680. _THIERSTEIN._ OFranken BA Wunsiedel. *Burg.* Umfangreiche Ruine mit hohem Bergfried; zerst. 1553, rest. 1640, verbrannt 1725. _THOSSEN._ K. Sachsen AH Plauen. *Dorf-K.* Vierfluegeliges _Altarwerk_ um 1500; ueber der Predella die liegende Stifterfigur. _THRENA._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.* rom. Anlage. Stattlicher spgot. _Schnitzaltar_, wohl aus dem Klst. Eiche. _THULBA._ UFranken BA Hammelburg. Ehem. *Benedikt.-Nonnen-Klst.* Gegr. 1127. Das Klst. im Bauernkrieg zerstoert. Die rom. Kirche erhalten, stattliche kreuzf. Pfeiler-Basilika. Im Lhs. ein Teil der Stuetzen ausgebrochen, vielleicht urspr. Stuetzenwechsel. Rest eines Kreuzganges mit Wuerfelknaufsaeulen. -- Rok. _Epitaphe_. Ehem. *Propsteihaus* (jetzt Pfarrhaus) 1701; rest. 1736. _THUeNGEN._ UFranken BA Karlstadt. *Protest. K.* Charakterlos verbaut. Thuengensche Grabsteine 18. Jh. *Kath. K.* neu. Auf den neuen Altaeren bmkw. Reste aelterer Plastik, bez. _CB_ 1627. *Friedhofs-Kap.* neu an Stelle eines sprom. Baues. Zahlreiche v. Thuengensche _Grabsteine_ aus dem. 16. Jh. *Schloss,* Mischbau, wesentlich 2. H. 16. Jh. _THueNGERSHEIM._ UFranken BA Wuerzburg. *Dorf-K.* Gotisierend 1602, sprom. Turmunterbau. -- _Taufstein_ 1590. _Kanzel_ 1605. _Orgel_ und _Chorstuehle_ rok. Buergerliche _Epitaphe_ des 17. Jh. Kirchhofsmauer mit Gaden. -- 3 einfache Tore 1588, 1609, 1751. Altertuemliche Strassenbilder. Haus no 260 gefaelliger spgot. Bau mit ansehnlicher Zimmerausstattung. An no 188 _Madonna_ um 1520, an no 189 _Johannes_ um 1780. -- Zahlreiche (9) Bildstoecke 15.-18. Jh. *Brunnenhaus* mit schoener _Madonna_ von _Riemenschneider_. _THURM._ K. Sachsen AH Glauchau. *Dorf-K.* 1729. -- _Schnitzaltar_ um 1500. _Kelch_ 1571. _Grabmal_ des Wolf v. Weissenbach, {~DAGGER~} 1584, von _Samuel_ und _Uriel Lorentz_ aus Freiberg; reicher Aufbau in bedeutenden Massen, die lebensgrossen Gestalten des Verstorbenen und seiner zwei Frauen gut charakterisiert. Farbiger Marmor mit Vergoldung. _THURNAU._ OFranken BA Kulmbach. *Kirche.* Schlicht rck. Bau um 1700; die ausgezeichnete Deckenstuckatur von derselben Hand wie in der Ordenskirche in Bayreuth. -- Grosser Kanzelbau, 6 Sll. in perspektivischer Verkuerzung. Kanzel auf 2 lebensgrossen Stuckfiguren, Moses und Johannes. *Marktbrunnen* mit Neptun um 1700. *Schloss* der Grafen Giech. Aeltester Teil, A. 13. Jh., die sog. Kemenate; Treppen-Turm 1591; schoener Erker 1570. Weiter westl. einfacher Renss.-Bau 2. H. 16. Jh. Am Haupthof der Karl-Maximiliansbau und der Hans-Georgenbau 1729-31. Festungswerke z. T. 2. H. 15. Jh. Die Bildhauerarbeiten an Erkern, Wappentafeln usw. stehen nahe den Arbeiten an der Plassenburg. _TIEFENORT._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Dorf-K.* Wesentl. spgot. Das Innere unterscheidet 7 Bauzeiten. Eingemauert ein rom. Tuersturz in flacher Giebelform. _Steinkanzel_ 1550, gotisierend. _Grabst._ des Grafen Adam v. Bruhlingen, {~DAGGER~} 1538, in guter fr. Renss. Andere _Grabst._ 17. Jh. _TIEFENSEE._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch. *Schloss.* Gut erhaltenes Beispiel eines einfacheren adligen Landsitzes E. 16. oder A. 17. Jh. _TIEFURT._ Sachsen-Weimar VB Weimar. *Dorf-K.* aus 15. und 18. Jh. *Schloss* ganz bescheidene Anlage von ca. 1760. _TINZ._ Reuss j. L. LA Gera. *Dorf-K.* Mischbau aus 14.-17. Jh. Bmkw. spgot. Schnitzaltar. *Fuerstl. Lustschloss* 1748 ff. _TONNDORF._ Sachsen-Weimar VB Weimar. *Dorf-K.* WTurm rom., Lhs. 1494. *Burgruine* mit Resten aus 12. Jh. _TORGAU._ Pr. Sachsen Kreisstadt. *Stadt-K. S. Marien* 1484. 3sch. Hallenkirche. Im O Schluss mit 3 polyg. Apsiden, die mittlere durch einen 2achsigen Langchor hinausgeschoben. Kreuzgwbb. auf 8eck. Pfll., im Chor Zellengwb. Doppeltuermige rom. WFront (der STurm bar. erneuert); im Zwischenbau gekuppelte Schalloeffnungen, deren Sll. sprom. Knospenkaptt. haben. Got. WEingang und Fensterrosen. Renss. Sakristei. -- Hoelzerne _Kanzel_ mit Evangelisten 1582. _Taufstein_ 1693. Marmorner _Altaraufsatz_ 18. Jh. -- _Bronzeplatte_ der Sophie v. Mecklenburg {~DAGGER~} 1503 aus der _Vischer_schen Huette, bez. 1504. _Grabst._ der Katharina v. Bora, Dr. M. Luthers Ehefrau {~DAGGER~} 1552, halbrundes bemaltes Relief. Zahlreiche _Epitaphe_ an der Aussenwand, darunter das des Baumeisters Konrad Krebs {~DAGGER~} 1540. -- _Triptychon_ bez. 1509. -- _Lutherportraet_ in Papiermasse 16. Jh. -- Bmkw. _Altargeraete_. [Ein lange verschollen gewesenes Hauptbild _L. __ Cranachs_ jetzt im Mus. Frankfurt a. M.] *Alltags-K.* (Militaermagazin.) Spgot. Hallenkirche von 4 Achsen, verlaengerter Chor von 3 Achsen, 3/8 Schluss. Die Fenster des Lhs. 3teilig mit Vorhangbg. und ueberschnittenem Stabwerk, die Chorfenster 2teilig mit rundbg. Masswerk und Fischblasen. Im Lhs. Netz-, im Chor Zellengwb. -- _Grabst._ 1463. *Nikolai-K.* (profaniert) frgot. (?) 3sch. Basilika mit interessanten Skulpturresten an den Kapitellen. Im W 2 Tuerme mit renss. Giebeln und Bischofsmuetzen. *Rathaus* grosse 3fluegelige Anlage, ehemals rein renss., wovon jetzt noch der SOGiebel und ein praechtiger Erker. *Stadtmauer* Bruchstein mit Backsteinzinnen und halbrunden Wichhaeusern. *Privathaeuser*: Leipzigerstr. 68 Halle mit Sterngwb.; Breitestr. 354 mit Deckenmalerei am oberen Treppenflur 1556; Renss.Portale haeufig, hervorzuheben Schlossstr. 453. *Schloss Hartenfels*. Spgot. und renss. auf Grundlagen des 13. und 14. Jh. Fuer die Erscheinung am wichtigsten die Bauzeiten 1533-44 und 1616-23. Mit seinen vielen teils runden, teils viereckigen Tuermen und hochragenden Mauermassen gibt das Schloss besonders vom jenseitigen Elbufer eine grossartige Wirkung. Das Innere, das ehemals u. a. _Cranach_sche Wandmalereien aufwies, ist durch die Verwendung als Kaserne verdorben. Architektonisch am bedeutendsten, eine Hauptleistung der FrRenss. in Deutschland, ist die Hoffront des 1533-35 von _Konrad Krebs_ erbauten OFluegels. Langgestreckter 4geschossiger Aufbau mit maessig grossen spgot. Vorhangfenstern und einem auf mittlerer Hoehe balkonartig vorgekragten Laufgang; von durchschlagender Wirkung als Vertikalkontrast das aus der Mitte vorspringende Treppenhaus; schlichter rck. Unterbau in Hoehe des Erdgeschosses mit Altan und doppelter Freitreppe; darauf die eigentliche Wendelstiege im Gr. eines 3/8 geschlossenen Kirchenchors; der Aufbau in Pfll. aufgeloest, zwischen denen die Spirallinien der Stiege auch nach aussen sichtbar gemacht sind; Pilaster und Bruestungen mit reichstem FrRenss.-Ornament (aus Elbsandstein von Dresdener Steinmetzen angefertigt); der kroenende Giebel folgt der Kruemmung des Gr. Das Ganze die renaissancemaessige Umsetzung des analogen Motivs am Schloss zu Meissen; Kenntnis des Schlosses von Blois moeglich, doch nicht notwendig. Ein an die NSeite geschobener Erker von hoechster Pracht und Feinheit der Dekoration und ein aus der SOEcke aufsteigender schlanker Turm mit offenen Umgaengen vervollstaendigt durch Brechung der Symmetrie den malerischen Gesamteindruck. Das Innere enthielt einen das ganze Hauptschloss einnehmenden Saal von 14 : 70 m. -- Schlosskirche 1543-44 von _Nickel Grohmann_. Von Luther persoenlich eingeweiht und tatsaechlich "die erste protestantische Kirche". Die Anlage erklaert sich aber nicht sowohl aus neuen Forderungen des protestantischen Gottesdienstes, als aus der Eigenschaft als Schlosskirche, deren mehrere in dieser Gegend schon E. 15. Jh. aehnlich ausgestattet waren (Ziesar, Wolmirstaedt). Die Kirche ist lediglich ein in den NFluegel des Schlosses eingebauter Saal, gleich den uebrigen Teilen 3geschossig, was im Innern zur Anlage von Doppelemporen fuehrt; dieselben ruhen auf Flachboegen, die zwischen die einwaerts gezogenen Strebepfll. gespannt sind; die Decke ist eine abgeflachte Tonne mit Rippennetz. Kein abgesonderter Altarraum. Die Kanzel am Mittelpfeiler der SSeite. -- Der prachtvolle _Altaraufsatz_ stammt aus der Schloss-K. zu Dresden; keine Kuenstlerbezeichnung; Art der _Walther_. Eine dekorativ vorzuegliche Arbeit die _Dedikationstafel_ mit dem Portraet Luthers zwischen denen der Prinzen Joh. Wilhelm und Joh. Friedrich, gegossen 1545 durch _Wolf_ und _Oswald Hilger_. _TRAGNITZ._ K. Sachsen AH Doebeln. *Dorf-K.* Spgot. flachged. Schiff mit verhaeltnismaessig grossem Chor. Das Innere im 17. Jh. umgestaltet, mit seiner gemalten Felderdecke, seinen Emporen, Stuebchen und Stuehlen "wohl das malerischste in Sachsen". Der _Altar_ 1659 von dem Bildhauer _V. Otte_ und dem Maler _J. Richter_ (vgl. Leisnig). _TRAPPSTADT._ UFranken BA Koenigshofen. *Schloss* (frueher v. Bibra) um 1700. Ein aelterer Bau von 1616. Guter, grossfiguriger Ofen. *Dorf-K.* Gleichzeitig mit dem Schloss, mit nicht uebler Fassade. _TRAUN._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. d. O. *Dorf-K.* Der rom. Turm oestl. ueber quadr. Altarhaus. _TRAUSTADT._ UFranken BA Gerolzhofen. *Dorf-K.* Zwei gute spgot. _Holzfiguren_ um 1500 im Stil _Riemenschneiders_. Stattlicher _Hochaltar_ um 1680. Ehem. *Schloss* (jetzt Brauerei). Um 1680 unter dem Freih. Voit-Rieneck. Das Innere verwuestet. Im einstigen Festsaal bmkw. Reste einer ernst-pompoesen Dekoration in Stuck und Malerei, besonders interessant durch die Zeitstellung, Epoche der ersten Wiederbelebung der Kunst nach dem 30 jaehrigen Kriege. _TRAUTZSCHEN._ K. Sachsen AH Borna. *Dorf-K.* 1475. WTurm mit 8eck. Obergeschoss und originellem Dach (wohl 17. Jh.). -- Bmkw. _Sandsteinwandgrab_ des Burgold Puster {~DAGGER~} 1567. -- _Glocke_ mit Reliefbildern bez. 1462. _TREBEN._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg. *Dorf-K.* um 1450, WTurm A. 13. Jh. -- Grosse _Gedenktafel_ fuer H. v. Buenau 1600. _TREBEN._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg. *Dorf-K.*, spgot. und modern, rom. Apsis des 11.-12. Jh. _TREBGAST._ OFranken BA Kulmbach. *Pfarr-K.* 1740. Fuer eine ganze Reihe von Dorfkirchen aus der Zeit des Markgrafen Friedrich typisch und besonders stattlich. Am breiten, flachgedeckten Sch. eingezogener quadr. Altarraum, darueber Turm. Da am Chorbg. noch got. Profile vorhanden sind, wird die Disposition ins hohe Ma. zurueckgehen. Sonst ist die Kirche in schoenen Quadern voellig erneuert. An den Seiten 2 ansehnliche Portale, bmkw. die Profilierung der Fenstergewaende; der Turm 3geschossig, sehr huebsch die Ueberfuehrung zuerst in ein ungleichseitiges, dann in ein regelmaessiges 8Eck. Das Innere ganz einheitlich erhalten (nur die moderne Faerbung etwas stoerend); ringsum tiefe Emporen, schoenes Orgelgehaeuse, hervorragend gut stuckierter Plafond, Kronleuchter mit venezianischem Glas, die Kanzel am Aufbau ueber dem Altar zwischen den Standbildern Petri und Pauli. Das Ganze zwischen Reichtum und Armut in anstaendiger Mitte, von gebildetem Geschmack, heiter, reinlich; nicht leicht kann fuer den protestantischen Geist im Zeitalter des Rationalismus ein angemessenerer Ausdruck gedacht werden. -- Reste einer praechtig skulptierten renss. _Steinkanzel_ in der Holzlege des Pfarrhauses. *Pfarrhaus* aus der Zeit der K., gediegener Quaderbau. *Rochus-Kap.* anscheinend sehr alter Kern, jetzt formlos. _TREBSEN._ K. Sachsen AH Grimma. *Schloss,* 1522 fuer Hans v. Minckwitz. In bedeutenden Abmessungen. Der mittlere Fluegel lehnt sich an einen kolossalen wohl aelteren Rundturm; spgot. Giebel; Veraenderungen 1783. _TREFFURT._ Pr. Sachsen Kr. Muehlhausen. *S. Bonifazius-K.* Sprom. ca. 1230-50, unter Einfluss von S. Blasien in Muehlhausen und indirekt von Walkenried. 1sch. kreuzfoermige Anlage in schmuckreicher Ausfuehrung; einfacher und etwas juenger, schon stark mit got. Elementen durchsetzt das Chorquadrat und die 3 Apsiden. Chor und Qsch. mit spitzbg. Rippengwbb., Rippenprofile in geschaerfter Rundstab begleitet von 2 kleinen Kehlen, schlanke Wanddienste mit Teilungsringen, an den Kapitellen romanisierendes Blatt- und Knospenwerk; Kleeblattpiscinen in der Art derer von Walkenried. Das Lhs. jetzt mit Bretterdecke, Qsch. und Lhs. mit Rundbogenfries, Chor und Apsiden ohne dasselbe. Die Portalnische am noerdl. Kreuzarm zur Gewinnung groesserer Tiefe halb vorgebaut, 3 Rueckspruenge mit Saeulen, die eckigen Teile des Gewaendes wie der Archivolte mit doppeltem Zickzackstab besetzt; ein nordwestfranzoesisches Motiv; soll man an einen von dort kommenden Arbeiter denken? Das Tympanon wird ein Gemaelde getragen haben. Der schlichte WBau hat 1866 einen frei erfundenen Aufsatz erhalten; vorher ein Fachwerkgeschoss. *Rathaus.* Einfacher Renss.Bau mit vortretendem Turm und Freitreppe. *Burg Normannstein*. Stattliche Ruine; der Rundturm und das zunaechst anstossende, einst durch eine hoelzerne Bruecke verbundene Gebaeude 13. Jh. _TREISBACH._ RB Cassel Kr. Marburg. *Dorf-K.* frgot. 1sch., am 6eck. Chor die Ecken mit 1/2saeulenfoerm. Strebepfll. Kleine Schlitzfenster. _TRENDELBURG._ RB Cassel Kr. Hofgeismar. *Stadt-K.* 2. H. 15. Jh. Unbedeutende Hallenkirche. _Kanzel_ 1633. _Wandmalerei_, h. Christophorus u. a. Vier _Grabsteine_ 1577-1604. *Burg.* Wohngebaeude und 1 Hauptturm von 1456 umgeben von Graeben und Mauern mit 4 Ecktuermen. _TRENNFELD._ UFranken BA Marktheidenfeld. *Pfarr-K.* um 1614 umgebaut. _Epitaphien_; an der Aussenseite H. von Reinstein {~DAGGER~} 1349, R. v. Gebstetter {~DAGGER~} 1540 von _P. Dell d. J._; vom selben Enders v. Bibra {~DAGGER~} 1553. _TREPPENDORF._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld. *Dorf-K.* (ehem. Wallfahrt), rck. Chor mit frgot. Kreuzgwb., Lhs. spgot. und 1756. -- _Altarwerk_ um 1480. _TREYSA._ RB Cassel Kr. Ziegenhain. Ehem. *Pfarr-K.* ("Totenkirche"). Um 1230-40 sprom. begonnen; beabsichtigt als Basilika mit flachem Msch. und gewoelbten Sschiffen. Von diesem bis zu halber Hoehe ausgefuehrten Bau die ungegliederten rundbg. Arkaden (5 Paare) auf quadrat. Pfll. Etwa 1250 der Stil unter dem Eindruck der Marburger Elisabeth-K. geaendert, doch mit Beibehaltung des basilikalen Querschnittes. Die rck. Vorlagen der Pfll. als Buendeldienste umgearbeitet, den Aussenwaenden Strebepfll. vorgelegt. Die Fenster der Ssch. blieben rom. rundbg., die Hochfenster spitzbg. mit ziemlich ungeschicktem Masswerk. Einheitlicher der Chor, etwa 1270-80, Quadrat mit 5/8 Schluss. -- Aus der SSeite der ganz einfachen WFassade steigt der ebenfalls einfache Turm auf; von Interesse nur die Kroenung mit 4 grossen Giebeln, ebensoviel diagonal gestellten kleinen und gemauerten 8eck. Helmen. Im Innern das polychrome System noch erkennbar. -- Nach dem 1834 begonnenen, dann eingestellten Abbruch Ruine ohne Gwb. und Dach. *Dominikaner-K.* (jetzt Pfarr-K.). Um 1350. Unsymmetrisch 2sch. Hallenkirche. Der Chor schliesst sich dem noerdl. Sch. an. Das Sch. mit 8, der Chor mit 3 Jochen und Schluss aus 8Eck. Die Formen tunlichst vereinfacht, nur die Portale reicher. Die abwechselnd 8eck. und runden Schafte ohne Kaptt., die Scheidbgg. im Profil 1/2 8Eck. Ueber dem Ssch. standen Giebel und quergestellte Daecher. Im Winkel zwischen Ssch. und Chor ein runder Treppen-Turm, der alte Dachreiter zerstoert. -- Ikon. _Grabstein_ des Hermannus de Wildungen, episcopus [titular.] Scopiensis {~DAGGER~} 1396, kleinere Nebenfigg. zweier Geistlichen. -- _Reliefs_ von gebranntem Ton, Stationsbilder, an den Strebepfl. (15. Jh.). -- Bmkw. die _Totenleuchte_ am Treppen-Turm, 2. H. 14. Jh. -- _Orgelbuehne_ von Holz bez. 1466. *Spital-K.* zum H. Geist. E. 14. Jh. Rck. mit 3 Kreuzgwbb. und 3/8 Schluss. Das Aeussere, ohne Strebepfll., hat in dem an der SWEcke angebrachten zierlichen 7seitigen Baldachin und dem ueber dem steilen WGiebel aufsteigenden steinernen Glockentuermchen einen eigentuemlichen und anziehenden Schmuck. -- Blende mit dem in Stein gehauenen _Leichnam Christi_, schlichte Handwerksarbeit um 1400. -- Bei der Rest. 1910 wurden an allen Waenden Spuren von figuerlicher _Malerei_ entdeckt. *Rathaus.* Steinernes Erdgeschoss mit got. spitzbg. Fries. Die folgenden Geschosse Fachwerk 1649. Ungeschickt rest. -- *Brunnen* mit kleiner Rolandfig. *Stadtmauer* an verschiedenen Stellen in voller Hoehe erhalten. _TRIEFENSTEIN._ UFranken BA Marktheidenfeld. Ehem. *Klst.-K.* (Augustiner Chorherren), gegr. 1102. Jetzige Kirche erb. 1685 ff., wohl nach dem Risse von _Valentin Pezani_, von welchem nachweisbar 1696 die Klostergebaeude aufgefuehrt wurden. Was den stattlichen, aber architektonisch nicht gehaltvollen Bau wertvoll macht, ist die in den Jahren um 1780 (die Deckengemaelde voll. 1786) hinzugekommene Ausstattung. Die Stuckaturen von _Augustin Bossi_, ebenso von ihm die praechtigen Altaere und die Kanzel aus Stuckmarmor. Die Altargemaelde von _Osw. Onghers_ 1694 f. von der frueheren Ausstattung heruebergenommen. Die grossen Figg. des Hochaltars, das Tabernakel, ferner das Chorgestuehl, die Orgel und die Beichtstuehle in der Richtung _P. A. Wagners_, die Deckengemaelde von _Januarius Zick_. Die Tendenzen des fruehen Klassizismus haben in dieser vortrefflich erhaltenen Kirche ein Hauptbeispiel. Reduktion der Stuckaturen auf ein Minimum, Ornamentik und Motive der klassischen Architektur und architektonische Funktionen vortaeuschend; voelliger Parallelismus in der Anordnung, so dass sogar bei der an das Klst. angebauten Nordseite die nicht vorhandenen Fenster durch eingesetzte Spiegelscheiben ersetzt sind; sparsame, aber fein berechnete Anwendung der Farbe im zarten, kuehlen Dreiklang von meergruen, weiss und mattgold. *Klostergebaeude,* erbaut 1696 ff., durch _Valentin Pezani_, mit Verwendung weniger aelterer Teile; schmucklos. Jetzt Schloss des Fuersten von Loewenstein-Wertheim-Freudenberg. _TRIESTEWITZ._ Pr. Sachsen Kr. Torgau. *Dorf-K.* 1582. Einheitliche gut erhaltene Barockausstattung, Gestuehl, Empore, Decke reich bemalt. _Epitaph_ 1689, 1704. _TRIMBERG._ UFranken BA Hammelburg. *Burg-Ruine.* Erstmals erwaehnt 1018. Stammburg eines altberuehmten Geschlechtes. Baugeschichtlich sind zwei Perioden deutlich erkennbar. Die Innenburg in der Anlage rom.; jedoch reichen nur mehr der Bergfried und die ihn einschliessende Schildmauer in das 12. Jh. zurueck. Die beiden Palas 17. Jh. Bering mit Bastionstuermen 15.--16. Jh. Aehnlichkeit in der Gesamtanlage mit der Prozeltener Burg. _TROSSENFURT._ UFranken BA Hassfurt. *Dorf-K.* sprom. 2. H. 13. Jh. Das Schiff im 18. Jh. verunstaltet, gut erhalten der Chorturm mit 1/2rund. Apsis, ueber dem Quadrium Rippengwb. auf Eckpfll. mit Wuerfelkaptt. schwerer, gediegener Quaderbau. -- Ueppige _Ausstattung_ in laendlichem Geschmack, um 1730-50. Anmutige, sorgfaeltig durchgebildete _Madonna_, um 1500. _TROSTADT._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. Ehem. *Praemonstratenser-Nonnen-Klst.* Die Kirche einfaches Rck., in den unteren Teilen rom., in den oberen spgot., jetzt zu landwirtschaftlichen Beduerfnissen eingerichtet. _TRUSEN._ RB Cassel Kr. Schmalkalden. *Dorf-K.* 1744. Emporen mit bibl. Bildern in blau-weiss. -- _Kindergrabstein_ 1570. Zinnerne _Weinkanne_, feine Renss. um 1550. _TUeCHERSFELD._ OFranken BA Pegnitz. 2 *Burgen,* geringe Reste. _TUeCKELHAUSEN._ BFranken BA Ochsenfurt. Ehem. *Klst.-K.* Gegr. 1138 von Otto v. Bamberg als Praemonstratenserdoppelklst. 1350 mit Karthaeusern besetzt. Beschaedigung im Bauernkrieg. Eingreifender Umbau beg. 1613. Im jetzigen Zustand Kreuzanlage mit 1sch. Lhs. Die rom. Anlage nicht mehr sicher festzustellen. Rom. Formen, und zwar schon A. 13. Jh., hauptsaechlich an der Aussenwand des platt geschlossenen Chores; das grosse rom. Fenster wird an der Rundung von Zacken, gleichsam einem gebogenen Rundbg.-fries, umsaeumt. Das Qsch. hatte an seiner OWand grosse Apsiden (durch Ausgrabung nachgewiesen); seine Fluegel im 14. Jh. durch eingezogene Zwischenwaende abgesondert und zweigeschossig geteilt. Die WFassade aus der Juliuszeit, verwandten Charakters mit Dittelbach. Vor der grossen ungegliederten verputzten Flaeche hebt sich das reiche und kraftvolle Portal in fr. Barockform (bez. 1615) mit grosser Wirkung ab; an den Kanten Diamantquadern. Ausserdem geben die schweren bar. Giebeldekorationen der Aussenansicht das Gepraege. -- Grosser figurenreicher _Hochaltar_ von _Wolfgang Auwera_ nach 1750. _Kanzel_ um 1720 aus S. Barbara in Wuerzburg. Bedeutendes _Chorgestuehl_ in reicher Rocailledekoration 1746. Schoene _Monstranz_ um 1720. *Klostergebaeude.* Der typische Charakter der Karthause gut erhalten. Der weitlaeufige Kreuzgang mit 14 abgesonderten Zellen ist so angelegt, dass die Kirche den WFluegel in der Mitte durchschneidet. Vor der Kirche das Verwaltungsgebaeude. Der grosse Hof mit 2 Brunnen von 1715 (polygonale Becken mit Mittelstatuen) gibt ein charaktervolles Architekturbild. *Pfarr-K. S. Lambert* (profaniert) 1sch. rom. Anlage mit eingezogenem 4eck. Chor. Interessantes rom. Detail. _U_ _UeBIGAU._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda. *Stadt-K.* langgestrecktes Rck., Anlage frgot., Backsteinrohbau, Rest. 1681. _UeBIGAU._ K. Sachsen Dresden-N. *Schloss* 1724 fuer Graf v. Flemming. Terrassenunterbau; Kernbau von 20 : 13,5 m mit wenigen, aber grossen Gemaechern; allseitig eine (1726 von _Eosander v. Goethe_ hinzugefuegte) 2geschossige Pfeiler- und Bogenhalle, deren der ital. Hochrenss. nahestehende Haltung sich erheblich von der sonst in Dresden ueblichen Bauweise unterscheidet; der Garten in wenigen grossen streng architektonischen Motiven; erhalten nur die _Kindergruppen_ auf der Bruestungsmauer. _UDER._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* (kath.). Auf rom. Grundlage 1608 umgebaut, Portal 1720. Die Emporen an kath. Kirchen der Barockzeit ungewoehnlich. Einheitliche ungestoerte Barockausstattung. Got. _Klappaltar_. _UDESTEDT._ Sachsen-Weimar. VB Weimar. Grosse *Dorf-K.,* wesentlich 16. Jh., der seitlich stehende Turm um 1380. -- _Schnitzaltar_ 1520 (in veraenderter Anordnung) wohl fraenkische Arbeit, die bmkw. gemalten Fluegel juenger. -- _Glasscheiben_ 1594. _UHYST._ K. Sachsen AH Bautzen. Grosse *Dorf-K.* von 1801, gestrecktes 8Eck mit 3facher Holzempore, Turm an der einen, Sakristei, Kanzelaltar und Orgel an der anderen Laengsseite. _ULBERSDORF._ K. Sachsen AH Pirna. *Dorf-K.* _Altar_, die Gemaelde bez. _Gottfr. Schaicker_ 1685 (Reste des got. Schnitzaltars auf dem Kirchboden). 9 _Grabplatten_ E. 16. bis A. 17. Jh., meist derer v. Hermsdorf. _UMMERSTADT._ Sachsen-Meiningen. Kr. Hildburghausen. *Stadt-K.* Das ansehnliche Sch. 1748, spgot. quadr. Chor, darueber Turm. *Gottesacker-K.* rom. Anlage mit OTurm, im 16. und 17. Jh. umgestaltet. Befestigter Kirchhof. *Marktbrunnen* 1743. _UMPFERSTEDT._ Sachsen-Weimar. VB Weimar. *Dorf-K.* aus 12. Jh. Der Chor-Turm mit gekuppelten Fenstern. Der Chor frgot. nach O erweitert, platt geschlossen, Staffelgiebel mit Kruzifix. Lhs, 16. Jh. mit Holztonne. _UNSLEBEN._ UFranken BA Mellrichstadt. *Dorf-K.* 1sch. spgot., aelter das quadr. Altarhaus mit 1812 erneuertem Turm. -- 4 adlige _Epitaphe_ 16. Jh. *Schloss* (Wasseranlage), guter Typus eines fraenkischen Reichsrittersitzes, aelteste Bestandteile vielleicht noch rom., wesentlich jedoch renss. und bar. Einige getaefelte Zimmer mit ornamentaler Bemalung 16. Jh. _UNTERDUeRRBACH._ UFranken BA Wuerzburg. *Dorf-K.* um 1800. Gleichzeitige Ausstattung. Auf dem Hochaltar bmkw. Kreuzgruppe von _Peter Wagner_. _UNTERERTHAL._ UFranken BA Hammelburg. *Pfarr-K.* Im Mauerwerk rom,, 12. Jh.; im 16. Jh. veraendert. Drei Renss.-Epitaphe der Familie von Erthal, einer bez. _H R_ 1554. Werke des gleichen Meisters kommen in der Gegend oefters vor (Thuengen, Windheim, Hammelburg). _UNTERESSFELD._ UFranken BA Koenigshofen. *Dorf-K.* Fuer die Gegend bezeichnender Spaetbarockbau (1699). Reiche Fachwerkhaeuser und charakteristische *Hofanlagen* mit skulptierten Toren, meist in schwerem Spaetbarock. _UNTERGREISSLAU._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels. *Dorf-K.*, vielleicht zu dem im 13. Jh. erwaehnten, dann verschollenen Nonnenkonvent gehoerig. Sprom. Apsis, durch schlanke Halbsaeulen gegliedert, Sockel und Fenstergewaende fein profiliert; desgl. Portal. _UNTERHOHENRIED._ UFranken BA Hassfurt. *Kath. Pfarr-K.* 1816. Zentralbau mit dorisierender Vorhalle und Giebel. *Prot. Pfarr-K.* 1sch. Bau des 15. Jh., im 18. veraendert. -- Wertvoller _Schnitzaltar_ A. 16. Jh. _Glocke_ 14. Jh. Eine _zweite_ 1510. _UNTERLAUTER._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Kirche* 1740, hohe Kirchhofsmauer mit Schiessscharten 16. Jh. Ehem. *Herrenhaus* mit Wappenstein 1517. *Brunnenhaus* 1510 und 18. Jh. _UNTERLEINACH._ UFranken BA Wuerzburg. *Dorf-K.* Gotisierend A. 17. Jh. -- Hochaltar 1743 von _Benedikt Schlecht_. _UNTERLEITERBACH._ OFranken BA Staffelstein. *Pfarr-K.* 1439-52, umgebaut im 18. Jh. -- _Kanzel_ 1590. Grosses _Grabmal_ fuer L. v. Schaumburg von _Hans Werner_ 1588. Grosser _Altar_ mit Relieffluegeln aus der Nuernberger Schule um 1500. _UNTERMASSFELD._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Wasserburg* 1538. Starke Ringmauer mit runden Bastionstuermen, aehnlich Bibra, einer bez. 1669. _UNTERMERZBACH._ UFranken BA Ebern. *Schloss* (ehem. v. Rotenhan) 1534; Umbauten 1604 und im 18. Jh. Grosse bar. Terrasse (frueher anschliessend der Garten) hebt die schon von Natur schoene Lage. _UNTERMHAUS._ Reuss j. L. LA Gera. *Kirche* einfach got. M. 15. Jh. *Fuerstl. Residenzschloss Osterstein,* einst Grenzveste gegen die Slawen, der kolossale Bergfried mit 4 m Mauerstaerke. Jetzt wesentl. 1686-1735; die _Schloss-K._ 1752. Das Aeussere, wie an den uebrigen thueringischen Fuerstenschloessern der Zeit (Weimar, Altenburg, Eisenberg, Saalfeld, Weissenfels usw.) ganz anspruchslos; etwas aufwaendiger die Innenraeume; bmkw. Stuckdecken. _UNTER-NEUBRUNN._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* 1490, erweitert 1723. _UNTERPLEICHFELD._ UFranken BA Wuerzburg. Rest eines ehem. Grumbachschen *Schlosses.* _UNTERREICHENBACH._ RB Cassel Kr. Gelnhausen. *Dorf-K.* Schon 810 erwaehnt; jetziger Bau 1748. -- _Doppelgrabstein_ zweier Graefinnen v. Weilnau 1364. _UNTERRISSDORF._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. *Dorf-K.* rom. Der Turm, wie in dieser Gegend haeufig, ohne Tuer, d. h. zur Verteidigung eingerichtet; durch 2 Rundbgg. mit dem Sch. verbunden, an den Kaempfern rom. Ornamente, Seitentuer mit rom. Tympanon. _UNTERROeBLINGEN._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. Beispiel einer groesseren rom. *Dorf-K.* Sch. rck. mit 3 Fenstern und 2 Tueren; im W niedriger Turm, gegen das Sch. in 2 Arkaden geoeffnet; quadr. Vorchor und 1/2kr. Apsis. -- Eine aehnliche Kirche in Ober-Roeblingen. _UNTERSIEMAU._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Kirche* spgot. 16. Jh. Die 3geschossigen Emporen 17. Jh., Gemaelde der Flachdecke (apokalypt. Reiter) 18. Jh. -- _Ikon. Grabstein_ 1557. *Schloss.* Das obere 2. H. 16. Jh., erhoeht 1682; das untere 16. Jh. mit neuklassischem Saal. *Pyramide* zum Gedaechtnis der goldenen Hochzeit des Herzogs Ernst Friedrich 1799. _UNTERSTEINACH._ OFranken BA Stadtsteinach, BA Bamberg II, BA Bayreuth. *Pfarr-K.* Schiff sprom., netzgewoelbt 1506. Turm 1715. Kanzel und Altar in schoener Schnitzarbeit 1631. _UNTERSUHL._ Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Dorf-K.* 1615. Merkwuerdigerweise ein Rundbau, Altarhaus in 3/4kreis ausgebaut, innen ringsum Emporen, origineller Dachhelm. _UNTERTHERES._ UFranken BA Hassfurt. *Pfarr-K.* 1730. Flachdecke mit Stuckdekoration. Altaere gegen 1760. _UNTERWEID._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Dorf-K.* 1719. OTurm von alter Anlage. -- Ummauerte _Dorflinde_, bez. 1578. _UNTERWEISSBACH._ Schwarzbg.-Rudolst. LA Koenigsee. *Dorf-K.* 1767. Gut erhaltenes _Altarwerk_, Saalfelder Arbeit von 1510. _UNTERWELLENBORN._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld. *Dorf-K.* rom. E. 12. Jh., nicht allzu stark veraendert, das Innere mit bar. Emporen gefuellt. -- _Schnitzaltar_ 1512, die Figuren ungewoehnlich gross. _UNTERWOeLLNITZ._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* 1743. Baeuerlicher Zentralbau. _UNTERZELL_ b. Wuerzburg s. Zell. _UTENBACH._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld. *Dorf-K.* von typisch rom. Anlage: Lhs. kurzes Rechteck, eingezogener quadr. Chor turmtragend, 1/2kr. Apsis. In den Einzelheiten der ursp. Stilcharakter verwischt. _UTENBACH._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* Lhs. und OTurm (jetzt Mitte) mit gutem rom. Detail, nach dem zu urteilen die Kirche die bedeutendste des Bezirkes war; uebel verunstaltet und verbaut. _UTTERSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Fritzlar. *Dorf-K.* Chor 1520, Sch. 1767. -- 2 _Sandsteinreliefs_, S. Georg und Kreuztragung, spaetestgot.; das letztere jetzt als Vorderwand vorn im Altar eingemauert. _UeTTINGEN._ UFranken BA Marktheidenfeld. *Pfarr-K.* 1730 mit beachtenswertem Oelgemaelde, bez. _J. J. __ Siecht_ 1621. _V_ _VACHA._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Stadt-K.* Vom ma. Bau erhalten der WTurm mit rohem sprom. Portal und kleinen frgot. Fenstern. Obergeschoss 16. Jh. -- in der Sakristei 2 _Bildnisgrabsteine_ 1621; sorgfaeltige Kostuembilder. *Klst.-K. der Serviten.* Der allein erhaltene Chor um 1400 dient als Friedhofs-K. -- _Wandgemaelde_ E. 15. Jh. (rest.). _Rittergrabsteine_ v. Mansbach 1483, v. d. Tann 1424. *Haus Widemark,* sehr stattlicher Fachwerkbau auf steinernem Erdgeschoss, erb. 1613 von _Hans Weber_ aus Hersfeld in hessischem Charakter. Die innere Ausstattung z. T. erhalten. -- Auch sonst mehrere gute *Fachwerkhaeuser,* namentlich das ehem. Rathaus. (1878 brannten 64 Wohnhaeuser ab.) Der *Brunnen* von 1613 mit S. Veitsstatue wird zu den schoensten in Thueringen gerechnet. *Stadtbefestigung* in betraechtlichen Teilen erhalten. -- In der Naehe die vorgeschichtliche *Burg Oechsen*. _VACHDORF._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Dorf-K.* inmitten der Ringmauer einer ehem. Wasserburg. Kirche nach 1626. Einfache, ansprechende _Ausstattung_ aus derselben Zeit. _VARGULA._ Pr. Sachsen Kr. Langensalza. *Dorf-K.* Einfach got. 1434. Steinerne Moseskanzel 1609. _VEITHOeCHSHEIM._ UFranken BA Wuerzburg. *Pfarr-K.* von 1690 mit sprom. Turm. _Ausstattung_ aus der gleichen und der naechstfolgenden Zeit. *Friedhofs-Kap.* einfach rom. 12. Jh., Veraenderung 1589. -- Gute _Bar. Plastik_. *Schloss.* Erste noch bescheidene Anlage fuer Fuerstbischof v. Dernbach, (1680-82). Der Kavalierbau neben der Kirche 1748. Erweiterung des Schlosses durch Pavillonanbauten 1753, nach Plaenen von _Neumann_. Im Treppenhaus bmkw. Skulpturen von _P. Wagner_ um 1770. Die huebsche, doch nicht bedeutende Ausstattung der Zimmer rok. und klassizistisch. -- Den Ruhm Veithoechsheims machen die ausgedehnten Gartenanlagen des Fuerstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim 1763-75 (Leiter, doch kaum Erfinder, der Bauamtmann _Geigel_). Der kleinere aeltere Teil liegt in der Achse des Schlosses, der juengere seitlich, Verbindung durch Terrassen. -- Die raeumliche Ausdehnung nicht sehr gross (der untere Garten 300m lang, 200 m breit), viel Wasser als Springbrunnen, Becken und See, ganz verschwenderisch reich die plastische Dekoration, in der Veithoechsheim unerreicht ist. Sie verteilt sich auf 3 Kuenstler (mit Gehilfen): _Auwera_, noch in bar. Tradition (Figg. des Schlossparterres, Neptun an der noerdl. Gartenmauer), _Dietz_, ein leichtsinniger, ueberbeweglicher Rokokogeist (der sog. Helikon im grossen See, die grosse Orpheusgruppe mit den Tieren, die koketten Allegorien in halb idealer, halb modischer Tracht), _P. Wagner_, ein gediegener Vertreter des eigentlichen Zopfes, d. h. des Ueberganges vom Rok. zum Klassizismus (grosse Ruinenkaskade mit Neptun, Ceres, Saturn). Wagner arbeitete ueber 1775 hinaus. -- Obschon der Eindruck der Vegetation heute ein erheblich anderer, als der gewollte, und auch die Einteilung nicht ganz intakt ist, bleibt uns der Garten von Veithoechsheim einer der anschaulichsten Vertreter der Gartenkunst des 18. Jh., die wir noch haben. _VEITLAHM._ OFranken BA Kulmbach. *Pfarr-K.* 1597. In origineller Weise gotisierend. Flachged. Lhs. mit eingebautem Treppen-Turm. -- Gute ikon. _Grabsteine_ der Herren v. Kuensberg 16. und 17. Jh. _Bronzeepitaph _ 1551 gegossen von _Kunz Neilich_. -- Befestigter Kirchhof. _VEITSBERG._ Sachsen-Weimar VB Neustadt. *Kirche.* Aeltester Bestandteil der OSchluss des noerdl. Ssch., vielleicht von einem Bau des 11. Jh. (Lehfeldt vermutet Burgkapelle der Grafen v. Gleisberg) und in diesem Fall der aelteste erhaltene kirchliche Bau im thueringischen Vogtland. Das Kreuzrippengewoelbe unmoeglich von 974 (Lehfeldt nach Mothes); immerhin ist die Konstruktion altertuemlich, indem der eine Diagonalbg. durchgeht (von NO nach SW), der andere in zwei Armen gegen ihn stoesst. -- Die uebrigen Teile der K. zeigen eine verworrene Folge von Erweiterungen und wiederum Reduktionen: sprom., hochgot., spgot. -- gAltarwerk um 1480. Aussen an den Streben _Reliefs_ aus der Passion (nach Lehfeldt um 1360, nach Mothes um 1170). -- Got. _Wandmalerei_ am Triumphbg. und am Chorgwb. -- _Glasbilder_ in den Chorfenstern nach Lehfeldt um 1210 (?). _VESSRA._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen. *Kloster-K.* (Praemonstrat.) Ruine. Gegr.1131, Brand 1201 kaum von umfassend zerstoerender Wirkung. Kreuzf. flachged. Basilika mit strenger Quadratur in den Abmessungen des Gr. und Triangulatur des Querschnittes. Lhs. 32 : 16 m, 9 Arkaden auf schlichten quadr. Pfll., am Sockel attisches Profil, am Kaempfer Schmiege mit Schachbrettmuster. Die Fenster des suedl. Ssch. rundbg. und einfach abgeschraegt, die des noerdl. Ssch. got. erweitert. Der westl. Vierungsbg. auf Kragsteinen. Gegen N und S sind keine Vierungsbgg. vorhanden. Der quadr. Vorchor mit 1/2kr. Apsis und die 1/2kr. Nebenapsiden zerstoert, doch in den Fundamenten zu erkennen. Keine Krypta; (die Gewohnheiten der Praemonstratenser in dieser Hinsicht dieselben wie die der Hirsauer und spaeter der Cistercienser). Pfll. und Bgg. in Sandsteinquadern, Mauern in Bruchstein. -- Der WBau wohl nach dem Brand von 1201. Zwei vierseitige Tuerme flankieren die rck. Vorhalle; Kreuzrippengwbb.; Rippenprofil rck. mit vorgelegtem Plaettchen und leicht geschaerftem Rundstab; auf Ecksaeulchen mit dekorierten Wuerfelkapitellen ruhend. Nach aussen oeffnet sich die Vorhalle in einer weiten rundbg. Arkade, in das Schiff fuehrt ein reiches, dreifach abgetrepptes sprom. Portal. Die Fassade beginnt mit energisch profiliertem Sockel. Die wagerechte Teilung durch Gesims und Bogenfries entspricht der Hoehenabstufung der Schiffe; schmaelere und breitere Lisenen vollenden die wohlproportionierte, von keinen Fenstern unterbrochene Flaechengliederung. Hierauf folgt in anderem Material je ein freistehendes Turmgeschoss mit spitzbg. Blenden und ein Zwischenhaus mit Satteldach, an der niederen Wand eine rundbg. Arkatur. Die Obergeschosse aus spaeterer got. Zeit und in schlechterer Technik. Am noerdl. Qsch. die Begraebniskap. der Grafen v. Henneberg, gew. 1182; die Bestimmung der analog im S errichteten ist ungewiss; vielleicht die 1149 gew. Abtkapelle S. Georg? -- Rom. _Taufstein_, breite Schale mit saeulenartigem Fuss. -- In der Klostermauer eine _Torfahrt_; das Gewaende dreifach abgetreppt und mit Sll. ausgestellt, die Bg.Laeufe mit Zickzackornament in rck. Umrahmung; eine daneben befindliche kleinere Tuer vermauert. Die jetzige Schmiede wird als ehemalige Pfoertnerei gedeutet. _VIERZEHNHEILIGEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld. *Dorf-K.*, frueher Wallfahrt, geraeumiger Bau aus M. 15. Jh. _VIERZEHNHEILIGEN._ OFranken BA Staffelstein. *Wallfahrts-K.* und *Cistercienserpropstei*. Beg. 1743 von _Balthasar Neumann_; nach seinem Tode (1753) genau in seinem Sinne weitergefuehrt; voll. 1772. -- Die immer weiter ausgreifende Phantasie des grossen Rokokomeisters wagt in diesem Alterswerk ein Aeusserstes. Zwar die Aussenansicht verraet noch nichts Ungewoehnliches; sie scheint einer kreuzfoermigen Basilika zu entsprechen. Aber das Innere ordnet sich keiner einzigen bekannten Raumkategorie ein. Es ist moeglich, dass _Neumann_ die erste Anregung von der benachbarten Klosterkirche Banz empfangen hat; nur erscheint _Dientzenhofers_ Kuehnheit im Vergleich mit dem, was hier unternommen wurde, schuechtern. Der erste Anblick laesst das geometrische Prinzip, nach dem die Gewoelbe und ihre Stuetzen geordnet sein koennten durchaus im Unklaren. Die Gerade kommt nur vor, wo sie statisch unvermeidlich ist, d. h. als Senkrechte an Pfeilern und Saeulen; alle zur Grundflaeche parallel laufenden Linien sind Kurven, und zwar Kurven zweiter Ordnung, ebenso die Gewoelblinien. Nach und nach entdeckt man dann folgendes (vgl. den Gr. bei Dohme und Gurlitt): Auf der M. der Laengsachse steht der Gnadenaltar der vierzehn Nothelfer; ueber ihm eine ovale Flachkuppel, von Freipfll. mit vorgesetzten kolossalen korinth. Sll. getragen; hieran schliesst sich nach der Laengsachse im O und W je ein kleineres Oval; wo sie sich mit dem mittleren tangieren, werden Querachsen gebildet; eine kuerzere, an die Umfassungsmauer des Lhs. reichende im W; eine laengere, auch nach, aussen als Qsch. sich geltend machend, zwischen dem Hauptoval und dem Choroval. Diese Figuren werden jedoch nur in den Gewoelben selbst erkennbar, die Grundrissstellung der Stuetzen bringt von ihnen nur Segmente zur Erscheinung. Sodann gibt es keine zusammenhaengenden Kaempferlinien, da ueber allen Intervallen Stichkappen in die Kuppelflaechen eingreifen. An den Kreuzungspunkten der beiden Querraeume mit dem Laengsraum, wo man sonst eine zusammenhaengende Form oder eine Hoehensteigerung zu finden gewohnt war, fliehen sich hier die Gewoelbelinien und sinken sie ein. Im Sinne der Hochrenss. waere dies alles barbarische, antiarchitektonische Willkuer; was _Neumann_ sucht, ist die Poesie des Geheimnisvollen. Leider hat der Meister in seinem abstrakt gewordenen Denken durch einige schwere Fehler sein eigenes Werk gestoert. Die ganz entsetzliche Gestalt der Nebenraeume, in denen man auf der einen Seite gerade Linien, auf der anderen unverstaendliche Kurven hat, mag noch hingehen. Unentrinnbar stoerend sind aber die Fenstereinschnitte, die voellig ausser Zusammenhang mit dem inneren Rhythmus das Bild an zahllosen Stellen durchloechern. Sie sind es auch, die keinen vollen Genuss an dem fuer sich sehr harmonischen Kolorit der prachtvollen Verkleidung mit Marmorstuck aufkommen lassen. -- Die Frage, ob diese Architektur dem Bar. oder dem Rok. zuzuzaehlen sei, ist muessig. Entschiedenen, programmatischen Rokokocharakter haben aber die Altaere, soweit sie von _Neumann_ selbst herruehren, vor allem der zentrale Gnadenaltar; an ihm ist jeder Anklang an die architektonische Form vermieden. Nicht ganz so extrem die Seitenaltaere von _J. M. Feichtmayer_. Das Hochaltarblatt und saemtliche Fresken von _Giuseppe Appiani_ (mehrere nach dem Brand 1835 erneuert). -- Die Fassade bildet in der Mitte eine vorspringende Kurve und wird von zwei von unten auf 8eck. Tuermen begleitet; zum Ruhme des Meisters kann sie nicht beitragen. _VIESELBACH._ Sachsen-Weimar VB Weimar. *Dorf-K.* wesentlich 17. Jh. -- Kanzelbau 2. H. 18. Jh., die _Figuren_ aus spgot. Altarwerken. _VITZENBURG._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Schloss* 2. H. 16. Jh. Portal bez. 1574. Verlorene Inschr. von 1587 gab den Baumeisternamen _Nickel Delitzscher_. NFluegel 1694. Treppenpavillon 1767. Alle Einzelheiten stark rest. _VOIGTSBERG._ K Sachsen AH Oelsnitz. Grosse *Burg,* im jetzigen Zustande ohne kunstgeschichtliches Interesse. _VOLKACH._ UFranken BA Gerolzhofen. *Stadtpfarrk.* 1sch. spgot. Kirche mit polyg. geschl. Chor (Baubeginn 1413) mit spgot. Netzgewoelbe und urspr. 3sch. Lhs. (um 1474), das im 18. Jh. durch Herausschlagen der Pfll. und Einziehung einer stuckierten Spiegeldecke 1sch. umgestaltet wurde. Das Aeussere besitzt reiche spgot. Gliederung. Details in der Art des Meisters _Hans Bock_ (Dommeister um 1500 in Wuerzburg), der um 1512 erwaehnt wird. Turm noerdl. vom Chor mit Bar.Aufbau (an der Galerie Inschr. 1694) und Kuppel. -- Einrichtung Rok.; Wuerzburger Charakter um 1750. -- Taufstein um 1600 mit Wappen. -- _Pietas_ Gussstein, suedbairischer Import um 1420. -- Reiche Paramente des 17. und 18. Jh. *St. Michaels-Kap.* Vor dem Suedtor. _Tympanon_ um 1400-1420; Kroenung Mariae. *Wallfahrts-K.* auf dem Kirchberg. 2. H. 15. Jh., 3sch. geplant, jetzt 1sch. -- Im Hochaltar _Pietas_ (Gnadenbild); um 1380-1400 mit Resten der alten Fassung. -- _Rosenkranzmadonna_ um 1500; hervorragende Arbeit, wohl mit Recht _Riemenschneider_ zugeschrieben. _Epitaphe_ 16.-17. Jh. Ueberreste einer lebensgrossen _Wachsgruppe_, einen Ritter und dessen Frauen darstellend; erhalten nur einige Koepfe und der Holzkern. _Grosses Steinkruzifix_ bez. _TK_ (_Thomas Kistner_) 1555. -- Am Weg zur Kirche drei spgot. _Reliefs_, Stationsbilder (1521). -- 2 _Glasfenster_ mit Stifterbildern (Schwarzenberg) jetzt im Rathaus, um 1450-80. *Rathaus.* Renss.Bau mit Freitreppe (1544). *Amtsgericht.* Guter Renss. Bau um 1600; eine schoene Kassettendecke. Behaebige *Buergerhaeuser,* spbar. und rok. -- Eine hervorragende Leistung des Wuerzburger Spaetbar. Greisingscher Richtung das "Schelfenhaus". Stuckierte Zimmer. Reicher und ansehnlicher, grossfiguriger, schwarz glasierter Kachelofen um 1700. Von der *Stadtbefestigung* stehen noch 2 Tore; spgot. in der Anlage, mit huebschen Renss.Giebeln. _VOLKENRODE._ Sachsen-Gotha LA Gotha. *Klst.-K.* Beg. 1131, gew. 1150. Teils verfallen, teils duerftig wieder hergestellt. Ursp. regelmaessige Kreuzbasilika. Quaderbau. Hauptapsis erhalten, Nebenapsiden untergegangen. Am Triumphbogen abgebrochene Pfeilervorlagen (fuer Triumphkreuz). Reste des Kreuzgangs rom. und got. _VOLKERODE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* Ansehnlicher Bar.Bau, wohl von demselben Meister wie Geisleden. _VOLKERSBERG._ U Franken BA Brueckenau. *Einsiedelei* von 1113 zum Klst. erweitert 1661. _VOeLKERSHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Kirche* 1731. Typisch protest. Emporensaal, ueber dem Altar Kanzel und Orgel. *Schloss* der Frh. v. Stein. 1. H. 18. Jh. Teile der ersten Einrichtung erhalten. *Oberfoersterei* 1613. Mehrere Haeuser in geschnitztem Fachwerk. _VOLKMARITZ._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. *Dorf-K.* Im W rom. Turm, tuerlos gegen das Sch. in 2Rundbgg. geoeffnet, im Obergeschoss gekuppelte rom. Fenster (vgl. Unterroeblingen). _VOLKMARSEN._ RB Cassel Kr. Wolfhagen. *Pfarr-K. S. Maria.* Frgot. 2. H. 13. Jh. Hallenkirche mit quadr. Chor und vortretendem WTurm. Msch. doppelt so breit wie die Sschiffe, 3 Joche, starke Rundpfll. mit 4 alten und 4 kurz ausgekragten jungen Diensten, reiche Laubkaptt. Die Gurtbgg. rck. mit vorgelegtem Rundstab, Kreuzrippen mit Birnstab. An der N- und SSeite je ein Portal; das suedl. sehr reich und zierlich, _Marienstatue_ im Tympanon, _Petrus_ und _Paulus_ unter den Fialen des Wimpergs. Ein drittes Portal am Turm, im Tympanon _thronender Heiland_. Einfache Strebepfll. mit wagerechtem Abschluss zur Aufnahme der Wasserausguesse. Der Turm mit spgot. Obergeschoss und welscher Haube. -- Zwei _Wandtabernakel_, E. 13. und E. 14. Jh. *Holzhaeuser* des 16. und 17. Jh. *Stadtmauer* im SO erhalten. _VOLSBACH._ OFranken BA Pegnitz. *Pfarr-K.* um 1470. Die Strebepfll. am Chor in reicher Behandlung. Innendekoration 1680. _W_ _WABERN._ RB Cassel Kr. Fritzlar. *Lustschloss* 1704, im Innern umgebaut ca. 1770 von _S. L. Du Ry_ (jetzt Strafanstalt). 3 Gebaeude in Hufeisenstellung, durch Galerien verbunden. _WACHAU._ K. Sachsen Dresden-N. *Dorf-K.* ma. Ursprungs, 1689 umgestaltet. *Schloss* seit 1730 fuer Graf Schoenfeld. Grossartige Vestibuel- und Treppenanlage, sonst von der alten Innendekoration nichts erhalten. _WACHSENBURG._ Sachsen-Gotha LA. Gotha. *Burg* (eine der "drei Gleichen"). Nach 1710 zur Festung eingerichtet. Die ma. Teile (gekuppeltes rom. Fenster) sehr entstellt. _WAeCHTERSBACH._ RB Cassel Kr. Gelnhausen. *Stadt-K.* mit WTurm von 1519. Isenburgisches *Schloss,* bedeutende ehem. Wasserburg mit 4 Ecktuermen, von denen 2 erhalten. Aus der 2. Bauperiode um 1525 die zierlichen Erker am WTurm. Dritter Umbau um 1650. _WAHLHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* Umbau von 1718. Kanzelaltar und umfaengliche Emporen machen den evangel. Charakter in dem sonst kathol. Kreise sofort kenntlich. Die Decke und alle Holzteile 1775 von dem Schullehrer geschickt ausgemalt. _Grabsteine_ der Herren von Hanstein. _WAHREN._ K. Sachsen AH Leipzig. *Dorf-K.*, frgot. Kernbau. _Taufstein_ aus 13. Jh. Huebsches geschnitztes _Lesepult_ E. 15. Jh. _Beschlaege_ der Tuerfluegel, naive doerfliche Kunst, koennte ins 13. Jh. hinaufreichen. _WAEHRSDORF._ K. Sachsen AH Zittau. *Dorf-K.* 1713. Orgel mit reizendem Rokokoschnitzwerk 1766, stimmungsvolles Grabmal 1798. _WAISCHENFELD._ OFranken BA Ebermannstadt. *Pfarr-K.* um 1450. Der Chor 1550 got. erneuert, 1750 die ganze Kirche ueberarbeitet. _WAITZENBACH._ UFranken BA Hammelburg. *Schloss.* Malerische Wasseranlage. Hauptbau 1570, die Kuppeltuerme an den Ecken um 1680. _WALBECK._ Pr. Sachsen Mansfelder Gebirgskreis. *Kloster* gegr. 992. Die Kirche fast spurlos verschwunden, ihr Material wahrscheinlich in das jetzige Schloss verbaut, in dem der alte Klosterkreuzgang noch erkennbar. _Rittergrabstein_ mit eingeritzter Fig. um 1300. _WALDAU._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen. *Dorf-K.* 1601 wie Hinternah. _WALDAU._ RB Cassel Kr. Cassel. *Kirchturm* spgot. 16. Jh. Der 8eck. hoelzerne Helm von 4 ausgekragten Ecktuermchen umgeben. _WALDBUeTTELBRUNN._ UFranken BA Wuerzburg. *Dorf-K.* bar. -- Kroenung Mariae, _Holzgruppe_, um 1500, nicht aus der Werkstatt _Riemenschneiders_, doch ihr verwandt. _WALDENBURG._ K. Sachsen AH Glauchau. *Stadt-K.* spgot. ursp. 1sch., dann ein zweites Schiff im S angebaut. -- _Wandgrab_ des Hugo v. Schoenburg {~DAGGER~} 1566, vom Dresdner Bildhauer _Chr. Walther_, das bedeutendste Werk dieser Gattung in Sachsen vor dem Auftreten _Nossenis_ (vgl. auch Penig). _WALDHEIM._ K. Sachsen AH Doebeln. *Schloss-K.* E. 16. Jh. Rck. mit polyg. Schluss. Reiches Netzgwb. Die Strebepfll. als Halbzylinder ausgebildet. Fenster rundbg. mit got. Masswerk. -- _Altar_ 1594 von _Joh. Maria Nosseni_, 1716 umgestaltet. _WALDKIRCHEN._ K. Sachsen AH Auerbach. *Dorf-K.* mit rom. Portal, alte Beschlaege. _WALDSTEIN._ OFranken BA Muenchberg. *Burgruine.* _WALLDORF._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Dorf-K.* Kirchhofsbefestigung mit 5 Tuermen. Der groesste ist Bergfried der ehem. Burg. Kirche E. 16. Jh. _Bildnisstein_ der Marschalk v. Ostheim. *Synagoge,* aus einer Scheune umgebaut, Ausstattung 1789. -- Mehrere sehr ansehnliche *Fachwerkhaeuser*: Schmiede 1592, das "rote Haus" um 1600, Gasthaus zum freien Ritter (Herrenhaus v. Marschall) 1697. _WALLENBURG_ s. Auwallenburg. _WALLENSTEIN._ RB Cassel Kr. Homberg. *Burgruine* mit hohem Rundturm und erheblichen Resten der Ringmauer. _WALLRODA._ K. Sachsen AH Dresden-N. *Dorf-K.* ohne Interesse. -- _Schnitzaltar_ A. 16. Jh. _Taufbecken_ aus Sandstein feine renss. Arbeit um 1650. Die _Orgel_ das erste Werk _J. G. Silbermanns_. _WALSDORF._ OFranken BA Bayreuth. *Kirche.* Schoenes _Denkmal_ des Vizekanzlers Reuss 1599. _WALTERSHAUSEN._ Sachsen-Gotha Amtsstadt. *Stadt-K.* 1723, zentral abgeecktes Quadrat, Emporen ueber Pfll. in ellipt. Grundstellung. Turm 1458. _Schnitzaltar_ A. 16. Jh. _WALTERSHAUSEN._ UFranken BA Koenigshofen. *Schloss.* Erb. um 1540, veraendert 1720. Aus 16. Jh. ein Saal mit bemalter (allegor. Figg.) Holzdecke. _WANDERSLEBEN._ Pr. Sachsen Kr. Erfurt. *Dorf-K.* Erweiterung eines rom. Baus. -- Spgot. _Schnitzaltar_. *Gasthaus*. Fachwerkbau aus 16. oder 17. Jh. -- *Gehoeft* mit Jahreszahlen 1541-1605. -- *Burg Gleichen,* ausgedehnte Ruine mit rom. Kapelle. _WANFRIED._ RB Cassel Kr. Eschwege. *Rathaus,* frueher Landgraefl. Rotenburgsches Schloesschen aus dem E. d. 17. Jh. Oberstock -- reicher Fachwerkbau; Innenraeume noch mit alten Tapeten usw. *Gasthaus* zum Schwan mit reich skulptiertem, jedoch z. T. zerstoertem grossem Steinportal aus dem A. des 17. Jh. _WANGENHEIM._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen. *Dorf-K.* spgot.; 9 _Grabsteine_ der Familie v. W. (vgl. Sonneborn). _WARTBURG_ b. Eisenach Sachsen Weimar. Gegr. hoechst wahrscheinlich von Ludwig d. Springer um 1070. Die aeltesten erhaltenen Baulichkeiten stammen erst aus dem Ende der rom. Epoche. Im 13. und 14. Jh. war die Wartburg Residenz der Landgrafen von Thueringen und Markgrafen von Meissen. Im 15. Jh. in Verfall. M. des 16. und A. des 17. Jh. zu Wohnzwecken whgest. Seit Beginn des 18. Jh. wieder dem Verfall ueberlassen. Im Verlaufe des 18. Jh. wurden alle alten Gebaeude abgetragen mit Ausnahme des Landgrafenhauses und des hinteren Bergfrieds in der Hauptburg, des Ritterhauses und der Vogtei samt den ueberdeckten Mauergaengen in der Vorburg. 1838-1867 umfangreiche Restaurierung der erhaltenen und voellige Neuerbauung vieler der frueher abgetragenen Baulichkeiten unter Grossherzog Carl Alexander von Weimar durch Prof. _Hugo v. Ritgen_ aus Giessen. Als Ziel schwebte bei der Wiederherstellung vor, die Wartburg in der Erscheinung wiedererstehen zu lassen, die sie im 12. Jh. gehabt hatte. *Mittelalterliche Bauten*: 1. _Das Landgrafenhaus_, _Palas_, grosses dreigeschossiges Wohngebaeude aus Sandstein. Beruehmt als besterhaltener rom. Palasbau auf deutschem Boden, aber in wesentlichen Teilen und nicht durchweg richtig restauriert. Die Aussenwand steht auf der Ringmauer. Die Hofseite als Schauseite reich geziert durch Arkadengalerien, deren Sll. und Kapitelle zu etwa einem Drittel die urspruenglichen sind. Treppenaufgang modern und falsch rekonstruiert. Ueber der Tuer rom. Relief, frueher in der Vorburg. Die Gestaltung des Gurtgesimses zwischen 2. und 3. Geschoss laesst vermuten, dass es urspruenglich Dachgesims war, mithin das 3. Geschoss etwas spaeter hinzugefuegt ist. Die SSeite des Palas im oberen Teile erneuert, mit einem modernen Balkon. Die OSeite, urspruenglich durchaus nicht als Schauseite gedacht, bei der Restaurierung wesentlich "verschoenert". Der NGiebel, das Dach und zwei der grossen Rauchschlote erneuert. -- Das _Innere_: Im Kellergeschoss einfache, im wesentlichen unveraenderte Raeume ohne Zierformen. Im Erdgeschoss 3 Wohnraeume, der mittlere mit Balkendecke, die durch eine aus Eisenach uebertragene rom. Steinsaeule gestuetzt wird, die beiden anderen mit je 4 rom. Kreuzgewoelben ueberspannt, die durch reich verzierte Mittelsaeulen getragen werden. Fenster-- und Tueroeffnungen in diesen Raeumen meist die urspruenglichen. Einer derselben, die sog. Kemnate der hl. Elisabeth, neuerdings mit byzantinisierenden Mosaiken ausgekleidet. -- Wohl erhaltene Innentreppe, die zum mittleren Geschoss emporfuehrt. Hier das Landgrafenzimmer mit erneuerter Holzdecke und erneuerten Arkadenfenstern. Reich verzierte rom. Stuetzsaeule. Wandgemaelde von _M. v. Schwind_. Der Saengersaal mit Holzdecke und zwei alten Stuetzsaeulen. Wandgemaelde von Schwind, den sagenhaften Saengerkrieg darstellend. Anstossend die Saengerlaube, zu der Stufen hinanfuehren, erneuert. Kapelle, nicht im urspruenglichen Bauplan vorgesehen, wahrscheinlich von Landgr. Ludwig fuer seine Gemahlin Elisabeth eingebaut. Eine reich verzierte rom. Mittelsaeule, traegt die Kreuzgewoelbe. Fenster der SSeite mit skulptierten Kaptt. alt. -- Holzkanzel von 1628. Got. Chorstuhl. Viele kleinere ma. Ausstattungsstuecke. -- Elisabethgalerie mit Wandgemaelden von _M. v. Schwind_. Wendeltreppe aus dem 19. Jh. fuehrt zum Obergeschoss, das einen einzigen grossen Saal enthaelt, dessen Ausstattung durchweg neu ist. Die Arkaden der Zwischenwand sind saemtlich alt, die der W- und NWand zum Teil. Decke und Dach nach Ritgens Entwurf rekonstruiert. 2. _Der hintere Bergfried_ im Hofe der Hauptburg, got. Sein hohes Dach wurde 1803 abgetragen und durch einen Zinnenkranz ersetzt. 3. _Ringmauer der Hauptburg_ gegen S und W im Unterbau alt, in den oberen Teilen meist erneuert. 4. _Zisterne im Hofe der Hauptburg_, jetzt ohne Ueberdeckung und mit einem ganz irrefuehrenden Zinnenkranze aus dem 19. Jh. umgeben. 5. _Torturm_ in der Vorburg, Unterbau rom., Oberbau im 16. Jh. abgetragen bis zur Dachhoehe des aus got. Zeit stammenden 6. _Ritterhauses_, das aber bei der Restaurierung im 19. Jh. durch romanisierende Arkadenfenster entstellt wurde. Im Erdgeschoss Wachstube mit got. eisenbeschlagener Tuer. Im 1. Obergeschoss reizvolle Eingangshalle mit spgot. Deckenbemalung. Gegen S stoesst an das Ritterhaus 7. _die Vogtei_, das massive Erdgeschoss aus 15. und 16. Jh., der Oberstock aus Fachwerk, mehrfach erneuert. Hier eingebaut das got. geschnitzte "Pirckheimerstuebchen" aus Nuernberg und die Lutherstube mit got. und Renss. Moebeln, Bildern von _Cranach_ usw. An der SSeite der Vogtei got. Holzerker aus Nuernberg angebaut. 8. _Der Margarethengang_, ein ueberdeckter Verbindungsgang auf der westlichen Ringmauer der Vorburg. 9. _Der Elisabethengang_, ueberdeckter Verbindungsgang mit angebautem Schuetzenerker auf der oestlichen durchweg wohlerhaltenen Ringmauer der Vorburg. *Bauten aus der Zeit der Restauration* (1838-1867): Das an der SSeite des Palas angebaute, massive, in rom. Stile gehaltene _Badehaus_ an der Stelle eines frueheren Fachwerkbaues. An der WSeite das Gadem (Gaestehaus) in Fachwerkstil. (Der Keller unter diesem Gebaeude ist noch mittelalterlich.) Noerdlich an den Palas anstossend die in rom. Stil ganz massiv erbaute _neue Kemenate_ mit Wohnraeumen fuer den Hof (Keller mittelalterlich,), auf drei Seiten um den _Hauptturm_ herumgebaut, der ungefaehr auf den Fundamenten des alten, ebenfalls quadratisch gewesenen, im 18. Jh.. abgetragenen Hauptturmes neu errichtet ist. _Torfahrtshaus_, das Haupt- und Vorburg scheidet, in rom. Stile gehalten, darueber ein laenglicher Wohnraum, die sog. _Dirnitzlaube_; endlich an der WSeite, teils in der Haupt-, teils in der Vorburg stehend, die Dirnitz, massiv in got. Stil erbaut. Unterbauten z. T. noch mittelalterlich. Im Erdgeschoss der reichhaltige _Ruestsaal_, in den oberen Geschossen Wohnraeume fuer Gaeste. Reich geschnitztes "Schweizerzimmer", aus dem Schlosse der Herren v. Salis-Soglio bei Chur, treffliche SpRenss.-Arbeit. An der N Seite aussen rom. Steinrelief: Simson mit dem Loewen. _WARZA._ Sachsen-Gotha LA Gotha. *Dorf-K.* 1520 und 1554, in den Zierformen nicht uninteressant. _WASEWITZ._ K. Sachsen AH Grimma. *Dorf-K.* kleiner, gut erhaltener rom. Bau wohl noch 12. Jh. _WASSERLOSEN._ UFranken BA Hammelburg. *Kirche.* Zwei virtuose _Rokokoaltaere_ mit Altarblaettern von _Nic. Treu_. 1762. _WAeSSERNDORF._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K.* Einheitlich spgot. 1496. -- _Madonna_, Holz, um 1480. 5 _Epitaphe_ der Schwarzenberg und Seinsheim. Das aelteste und beste Stueck die betende Profilfigur des Kilian v. Seinsheim {~DAGGER~} 1502, sehr feiner Portraetkopf, die untere Haelfte der Platte zerschlagen. *Schloss* (nach dem Aussterben der Linie Seinsheim-W. im 16. Jh. an die Schwarzenberg). Neubau 1555. 4fluegeliger Wohnbau, Ringmauer mit Tuermen. Formen einfachst. Im Innern eine Reihe von Zimmern im Zustande des 16. Jh. Fachwerkwaende mit farbiger Bemalung. _WASUNGEN._ Sachsen-Meiningen. Kr. Meiningen. *Stadt-K.* 1584, im Charakter einer groesseren Dorf-K., 1sch. mit 3/8 Schluss, spitzbg. masswerklose Fenster. Inneneinrichtung mit Holztonne und huebsch geschnitzten Emporen E. 17. Jh. An und in der ganz einfachen *Friedhofs-Kap.* (mit rom. Mauerresten) zahlreiche, durchweg bescheidene Grabsteine. *Rathaus* 1533, einer der aeltesten und tuechtigsten Fachwerkbauten des Gebiets. (Einige Veraenderungen 1904). *Amtshaus* 1606. Auf hohem steinernem Erdgeschoss ein Fachwerk-Obergeschoss mit Giebel. Alte Inneneinrichtung. Stattliches Hoftor in origineller Rustika, bez. 1611. Mehrere *Hoefe* ritterlicher Familien. Zweifelshof 1576. Marschalksches Damenstift 1596, im Innern Stuckdecken. Weyenhof 1630, auch hier Stuckdecken in Quadraturwerk. -- Buergerhaeuser des 17. Jh. in guter Fachwerkarchitektur. -- Reste der *Stadtmauer*. *Burgruine Maienluft*. Hoher 4eck. Bergfried in Buckelquadern, Abschluss rest. _WATZENDORF._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Kirche* 1729, an der Flachdecke Gemaelde, Chor spgot. rck. mit rippenlosem Kreuzgwb. _WECHSELBURG._ K. Sachsen AH Rochlitz. *Schloss-K.* (frueher K. des Augustiner-Klst. Zschillen). Gegr. 1168 von den Wettinern. Das Weihedatum 1184 nicht massgebend; die einheitliche Formengebung weist auf das 2. bis 3. Jahrzehnt des 13. Jh. -- Eine der spaetesten Flachdeckbasiliken, in der Erscheinung klar und frei. Normaler kreuzf. Gr., 54,3 m l. Mauern Gneisbruchstein, fuer die Gliederungen harter Rochlitzer Sandstein. Im Lhs. 6 Achsen. Die Pfll., auch die der Vierung mit Ecksaeulchen. Aus spaeteren Zeiten keine Veraenderungen als die spgot. Einwoelbung des Lhs. im 15. und die des Qsch. im 14. Jh. Die WTuerme schliessen eine nach dem Schiff sich oeffnende Empore ein. Die WWand ohne Eingang; derselbe ist an die NSeite verlegt; Doppelportal mit 3seitig offener Vorhalle; die reichen und zierlichen Details enthalten Erinnerungen an den sog. Koenigslutterer Stil und noch mehr an Kreuzgang und Choreingang des Magdeburger Doms. Das Aeussere durchgehend mit fein profilierten Lisenen und reichen Bogenfriesen belebt; an den Mauerecken feine Rundstaebe; die Fenster des Chors mit Saeulchen im Gewaende; ueber dem Apsidendach am OGiebel ein Vierpassfenster. An den Giebeln des Qsch. Erneuerung der Daecher noch in sprom. Zeit zu erkennen. Die WTuerme nur bis zur Hoehe des Schiffs ausgefuehrt; nach dem Kirchenmodell auf dem Grabe des Stifters zu schliessen, waere auch ein Vierungsturm beabsichtigt gewesen. -- Das Innere birgt _Bildhauerwerke_, die unter den edelsten Kleinoden deutscher Kunst zu nennen sind. Einheitlich nach Vollendung der K., also um 1230-35, leider nicht mehr in urspruenglicher Anordnung. Bis zu den eingreifenden Veraenderungen im J. 1666 lag der Fussboden des Chors, veranlasst durch die Krypta, 2,5 m hoeher als jetzt; zu ersehen aus der Hoehenlage der Arkatur in der Apsis und der Basen der Ecksaeulchen an den Triumphbogentraegern. Gegen das Qsch. war der Chor durch einen Lettner abgeschlossen. Jetzt ist derselbe hinter den Altar, an die Grenze der Apsis, zurueckgeschoben und bei dieser Operation auch in seiner Zusammensetzung veraendert. (In einem Wirtschaftsraum des Schlosses befinden sich formierte Truemmer, die ueber die ursp. Gestalt Aufschluss geben koennten.) Der jetzige Altartisch vor dem Mittelbogen ist modern. Es liegt nahe, zu glauben, dass sich unter ihm die Eingangstreppe zur Krypta befand, waehrend die seitlichen Arkaden zu den Chortreppen fuehrten. Seine Laubdekoration ist die urspruengliche; die in den Zwickeln befindlichen Halbfiguren von Kain und Abel haben diesen Platz erst bei der letzten Rest. erhalten; vorher gehoerten sie zur Kanzel (Abb. bei Puttrich). Die zweite Hoehenabteilung enthielt unter dem grossen Mittelbogen, jetzt mit modernem Relief ausgestattet, wahrscheinlich die Kanzel; zu deren beiden Seiten in Wandnischen 4 Gestalten des Alten Testaments (Daniel und David, Absalom und ein ungewisser Prophet). Die Gegenstaende der Kanzelreliefs sind: an der Front Christus in der Glorie umgeben von den Evangelistenzeichen und begleitet von Maria und Johannes d. T. ("Dusis"); an der linken Schmalseite die eherne Schlange, an der rechten Isaaks Opferung; die oben genannten Halbfiguren Abels und Kains sowie zwei Halbfiguren von Engeln werden schicklich auf die Zwickel der Boegen verteilt, von denen man die Kanzel getragen denken muss. Die Kanzelbruestung hatte ursp. polyg. Gr., so dass die Seitenfelder mit Maria und Johannes in stumpfem Winkel zuruecksprangen. Mithin Anordnung der 5 Relieftafeln [**Illustration:]. Endlich die Kroenung des ganzen Aufbaues, die kolossale Kreuzigungsgruppe; die starke Ausbiegung der Huefte (byzantinisch) und die Durchbohrung der Fuesse mit einem einzigen Nagel eines der fruehesten Beispiele; zu Haeupten Christi im Dreipass der Kreuzesendigung die Halbfigur des Vaters mit der Taube; zunaechst den ausgestreckten Armen, wieder in Dreipaessen (vgl. Halberstadt), zwei ueber Betrachtung der Wundmale in Jammer ausbrechende Engel; zu den Fuessen Marias eine gekroente weibliche Gestalt, zu den Fuessen Johannes eine desgl. maennliche, auf die ueberwundenen Maechte des Judentums und Heidentums gedeutet; zu den Fuessen Christi Adam, der in einem Kelche das erloesende Blut auffaengt. Die Gesamtkomposition also eine Darstellung der im alten Bunde verheissenen und antitypisch vorgebildeten, im neuen vollzogenen Welterloesung. -- An ihrem ursp. Platz zwei als Melchisedek und Abraham (als Heerfuehrer) vermutete Freistatuen. -- Die Kreuzigungsgruppe aus Eichenholz, in den Figuren etwas mehr als lebensgross; alles uebrige Bildwerk aus dem grobkoernigen und harten Rochlitzer Stein; Bemalungsspuren bis zur letzten Rest. gut sichtbar. Der Stil eine freie Verarbeitung byzantinischer Anregungen, den Freiberger Skulpturen in den Voraussetzungen verwandt, aber ohne direkte Beziehung zu ihnen. In der Ausfuehrung am vollkommensten ist die Kreuzigungsgruppe; feierliche Ruhe der Linien, Reinheit des Formgefuehls, Maessigung und Verinnerlichung des Pathos und im Zusammenklang aller dieser Eigenschaften eine Monumentalitaet, die fuer die deutsche Kunst damals eine neue Offenbarung war. In der Behandlung erinnert noch einiges an die Traditionen der Kleinkunst; es weist zurueck auf das, was zu ueberwinden noetig gewesen war. Von anderer Hand die in Stein ausgefuehrten Stuecke; besonders die Kanzelreliefs mehr realistisch, voll Groesse, schwierigen Aufgaben der Verkuerzung gewachsen. -- Ungefaehr derselben Zeit, doch in der Qualitaet nicht auf gleicher Hoehe das _Grab der Stifter_, des Grafen Dedo von Wettin und seiner Gemahlin Mechthildis; lebensgrosse Gestalten, auf der Tumba ruhend. _WECHTERSWINKEL._ UFranken BA Mellrichstadt. Ehem. *Cisterc. Nonnen-Klst.* *Kirche.* Gew. 1179, z. T. abgebrochen 1895. Ursp. 3sch. rom. Basilika, nur ein Teil des Lhs. und die Apsis erhalten, auch der Nonnenchor abgerissen. Breite 19,7, Laenge 18,3 m. 4 Arkaden auf einfachen rom. Pfll. und glatten Rundbgg. Soweit im Stil zu 1179 passend. Juenger das einfache WPortal mit Rundbogentuer und kleinem rom. Crucifixus. -- _Barockaltar_ aus Kloster Bildhausen. Kleine Predella mit Bild einer Aebtissin 1558. *Propstei* von 1792. Mit schoenem Treppenhaus. _WEESENSTEIN._ K. Sachsen AH Pirna. *Schloss* auf hohem Felsen ueber der Mueglitz. Erste Anlage angeblich von Koenig Heinrich I. Von A. 15. bis E. 18. Jh. im Besitz der Buenau. Aufbau, dem Felsen folgend, in 8 Stockwerken, die unteren die juengsten, so dass die Kellereien im 5., die Staelle im 3. Stockwerk liegen. Die Vorburg auf einem durch Bruecke verbundenen zweiten Felsplateau. Im sog. Moenchsboden _Wandmalereien_ der fruehesten Renss. Einrichtung der Schlosskirche 1738-41. Der "steinerne Saal" 16. Jh. Schmuckreiches Hauptportal 1575. Aus A. 18. Jh. Stuckdecken, Ledertapeten, bmkw. Moebel. Im Gartenfluegel gute klassizist. Ausstattung. _Portraets_ von Rotari, Mengs, Graff, Vogel, Leypoldt, Torelli. -- Oben im Walde Jagdschloesschen mit prachtvollen _Rok.-Oefen_. _WEHNDE._ Pr. Sachsen Kr. Worbis. *Dorf-K.* 1670 gotisierender Barock. _WEHRDA._ RB Cassel Kr. Huenfeld. *Dorf-K.* An den got. OTurm 1567 ein rck. Schiff angebaut, der Turm wehrbar. Viele Grabsteine 16-18. Jh. _WEHRDA._ RB Cassel Kr. Marburg. *Dorf-K.* mit wehrbarem WTurm (ca. 1490) auf befestigtem Kirchhof. -- Spgot. _Schnitzaltar_. _WEHRSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Marburg. *Marien-K.* OHaelfte 1475, WHaelfte juenger. Rck. mit 6 Kreuzgwbb. auf Laubkragsteinen, polyg. Schluss. Huebscher Dachreiter. _WEIDA._ Sachsen-Weimar Kr. Neustadt a. d. O. *Stadt-K.* (ehem. Franziskaner); 1sch. got. Bau mit 3/8 Schluss; im 16. Jh. ein suedl. Ssch. angebaut; turmlos; das WPortal in einfachen frgot. Formen. -- _Kanzel_ und andere Ausstattungsstuecke 1646 ff. Tuechtiges lebensgrosses _Kruzifix_ 1680. *Friedhof*. Portal 1580. Kanzel, interessanter kleiner Freibau von 1608. *Peters-K.* Ruine mit grossem rom. Turm. *Wieden-K.* Ruine; Lhs. und doppeltuermiger WBau rom. Um M. 14. Jh. begonnen mit dem Chor ein Neubau, der nicht beendet wurde; ausgezeichnete Leistung der in diesem Teile Deutschlands wenig vertretenen Hochgotik. Der Chor schliesst mit 5 Seiten des 8Ecks, Masswerk und Laubwerk von bester Zeichnung. -- In der WVorhalle Spuren von Wandmalerei (13. Jh.?). *Nonnenklst.-K.*, aus E. 12. Jh. und E. 14. Jh., sehr verbaut, spaeter staedt. Kornhaus. *Rathaus* 1580, rest. nach Brand 1687, denen zu Altenburg und Gera verwandt. *Schloss Osterburg*; eine noch immer bedeutende Baugruppe, wenn auch nicht mehr so reich wie auf der Ansicht Merians. Grosser runder Bergfried; der erste, ca. 30 m hohe Absatz 2. H. 12. Jh.; der zweite Absatz, 22 m hoch, von kleinerem Radius, und die beiden Zinnenkraenze aus dem spaeten Ma. Die Wohngebaeude im 16. und 17. Jh. um- und ausgebaut, ihrer Zwerchhaeuser und sonstigen Schmuckes grossenteils beraubt. In der Kap. rom. Buendelpfll., aehnlich denen im Klst. Mildenfurt. _WEIDELSBURG._ RB Cassel Kr. Wolfhagen. *Burgruine.* Noch ziemlich viel erhalten, 14.-16. Jh. 2 grosse Wohngebaeude, umgeben von Mauern mit 9 halbrunden Tuermen und tiefem Graben. _WEIKERSGRUeBEN._ UFranken BA Gemuenden. *Pfarr-K.* Guter spgot. _Fluegelaltar_ um 1490. -- _Holzfigur_ St. Nikolaus, wuerzburgisch um 1500. _WEILAR._ Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Dorf-K.* Einheitlich 1740. -- Huebscher Rok.Kanzelaltar, mit der Orgelempore verbunden. Im Herrschaftsstand mehrere _Fluegelgemaelde_ E. 15. Jh. (in diesem Gebiet selten). *Schloss* (v. Boineburg) M. 18. Jh. Ausstattung aus dieser und der Folgezeit. Gemaelde- und Waffensammlung. Auf dem Beyer vorgeschichtliche *Wallburg*. _WEIMAR._ Kr. Cassel-Land. *Dorf-K.* Mauern im W frrom., nach O sprom. erweitert, Gwbb. spgot. -- Steinkanzel spgot., Empore renss. _WEIMAR._ Hauptstadt von Sachsen-Weimar. *Haupt-* und *Stadt-K.* Spgot. Halle. Beg. 1498, umgebaut 1735. -- Grosser Reichtum an _Grabmaelern_ (im Inv. werden ihrer 49 beschrieben). Darunter 6 grosse Wandgraeber: 1) fuer Herzog Joh. Wilhelm {~DAGGER~} 1573; Triumphbogen in den Formen italienischer Hochrenss. mit einzelnen nordisch-barocken Zuegen; -- 2) fuer Herzog Johann III. {~DAGGER~} 1605 und Gemahlin von _L. Tuettich_ und _H. Huenefeld_ aus Leipzig; die Triumphbogenform klar durchgefuehrt, die Einzelheiten sehr barock; in der Hauptnische die Oelbergsgruppe; -- 3) fuer die Kurfuerstin Agnes {~DAGGER~} 1555, reliefierte Wandtafel auf hohem Fuss; -- 4) fuer Friedrich Wilhelm I. {~DAGGER~} 1602; der Herzog und die Herzogin Freifiguren, kniend vor dem Kruzifix; dieses Hauptfeld flankiert von gekuppelten korinth. Sll. mit verkroepftem Gebaelk; an dem hohen Sockel und der Attika Relieftafeln; -- 5) fuer Johann Friedrich III. {~DAGGER~} 1565; das Motiv aehnlich dem Epitaph der Kurfuerstin Agnes; -- 6) fuer die Herzogin Dorothea Susanna, Witwe Joh. Wilhelms, {~DAGGER~} 1592; geteilt durch 4 jonische Pilaster, vor welchen 4 jonische Freisaeulen; die Verstorbene dreimal, als Kind, Braut und Witwe (oder mit zwei Toechtern?); Alabaster, roter Marmor und Schiefer. Unter den Grabplatten am meisten bmkw.: 7) Kurfuerstin Margarethe {~DAGGER~} 1521; Bronzeguss aus der Werkstatt _P. Vischers_, flaches Bildnisrelief, Umrahmung durch einen Kleeblattbg. mit leichter Andeutung von Masswerk; am Rande der Platte die Umschrift in got. Minuskeln mit einer schmalen Borduere von renss. Ornament; -- 8) Lucas Cranach "pictor celerrimus et consul Witebergensis" {~DAGGER~} 1553; Sandstein; die Portraetfigur kuenstlerisch von maessigem Wert; -- 9) Herzog Wilhelm d. Tapfere {~DAGGER~} 1482; Bronze; die Zeichnung in kuehnen derben Umrissen vertieft geschnitten; der Herzog im freien Raume stehend, halb links gewendet; -- 10) Joh. Friedrich d. Grossmuetige und Gemahlin, beide {~DAGGER~} 1554; zwei Tafeln aus Bronze auf steinernem Sockel; nur mit Wappen und Inschriften; Umschliessung durch ein schoenes eisernes Gitter; Entwurf des Ganzen vom Maler _Peter_ [_Gothland_], die Bronzeplatten vom Bildhauer _Hermann_ in Erfurt und dem Buechsengiesser _Jacob __ Schlaf_ in Eisleben; -- 11) Kurfuerstin Agnes {~DAGGER~} 1555 (zusammengehoerig mit dem Epitaph No. 3); Bronzeplatte, bloss ornamental behandelt, in der Mitte das grosse Wappen in staerkerem Relief. -- _Altartriptychon_ von _L. Cranach_; des Meisters letztes Werk, in dem seine lange verwahrloste Kunst sich noch einmal hebt; bez. 1552, ein Jahr vor seinem Tode, vollendet von seinem Sohn 1555; auf dem Hauptbilde in der Mitte Christus am Kreuz; links der Auferstandene als Sieger ueber Tod und Teufel; rechts die Portraetgestalten Luthers und Cranachs, von Johannes dem Taeufer auf das Kreuz hingewiesen; auf den Fluegeln Portraets der kurfuerstlichen Familie; auf den Aussenseiten Christi Taufe und Himmelfahrt. -- Drei _Lutherbildnisse_ zu einem Triptychon zusammengestellt, das linke bmkw. Original von _Veit Thim_, die beiden anderen Kopien nach _Cranach_. *Residenzschloss*. Die seit 1651 von _Moritz Richter_ erbaute Wilhelmsburg hatte einen aehnlich unbewegt maessigen und duesteren Charakter wie der Friedenstein in Gotha. Nach Brand 1774 unter _Goethes_ Leitung Um- und Neubau (bis 1803). Architekten: _Steiner_, _Ahrens_, _Thouret_, _Genz_. Drei Fluegel umgeben einen rck. Hof, der an der vierten Seite frei bleibt; maessig gegliedert; Formen nuechtern neuklassisch. Vor der SWEcke einige von dem aelteren Schloss gerettete Baulichkeiten: der Schlossturm, im Unterbau von 1439, in den Obergeschossen E. 18. Jh.; die "Bastille" mit grossem renss. Tor um 1550, Saeulenhalle an der Parkseite aus 17. Jh. *Rotes Schloss,* 1574 als Witwensitz der Herzogin Susanna erbaut; der Erker beraubt und sonst einfach. *Gelbes Schloss,* im selben Gebaeudekomplex wie das vorige; 1702. *Gruenes Schloss* (jetzt Bibliothek), in ursp. reicher, an den Schauseiten durchaus bemalter Renss.; 1760 und 1803 das Aeussere vereinfachend umgebaut, das Innere rok. *Wittumspalais*, erb. nach 1750 in bescheidenen Formen. *Stadthaus* 1526-1547. -- *Haus* der Familie _v. __Luetzelburg_ (jetzt Staatsanwaltschaft) 1568. -- *Cranachhaus* am Markt (von C. bewohnt 1552-53), wesentlich E. 16. Jh. -- *Haus Herderplatz No.* 16, ehemals dem Deutschorden gehoerig, 1566, Renss. strengerer Richtung. -- Das *Goethe-* und das *Schillerhaus*; neben ihrem Erinnerungswert als Typen des vornehmeren und des bescheideneren mitteldeutschen Buergerhauses am E. 18. Jh. nicht uninteressant. -- Ein aehnliches Doppelinteresse bietet der _Park_ mit seinen Ziergebaeuden aus Goethes Zeit. _WEISCHWITZ._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld. *Dorf-K.* wesentlich 1792. -- Drei Figuren von einem _Altarwerk_ um 1500 "zu den vorzueglichsten Erzeugnissen der Saalfelder Werkstatt zu rechnen". _WEISMAIN._ OFranken BA Lichtenfels. *Pfarr-K.* Spgot. Alt nur der Chor; das Lhs. (Halle) erneuert; genauere Anhaltspunkte fuer die ursp. Gestalt waren nicht mehr zu finden. *Rathaus* 1634. -- Gut erhaltenes Torhaus mit Turm. _WEISSENBERG._ K. Sachsen AH Loebau. *Stadt-K.* Stattlicher _Altar_ 1666. -- Lange Reihe v. Gersdorfscher _Grabsteine_ 16.-18. Jh. *Rathaus* nach Brand 1787, aeltere Teile benuetzend. _WEISSENBORN._ K. Sachsen AH Freiberg. *Dorf-K.* ohne ausgepraegten Stil. -- Stattliches _Epitaph_ des Adolf v. Hartitzsch bez. 1612, in der Art der gleichzeitigen Arbeiten in Sayda und Lauenstein. -- 3 ikon. _Grabsteine_ derselben Familie 1557, 1632, 1664. -- Schlossruine. _WEISSENBORN._ K. Sachsen AH Zwickau. *Dorf-K.* 14. Jh., umgearbeitet 1430 und 1552. -- _Selbdritt_, gutes Schnitzwerk um 1500. _Glocke_ 14. Jh., mit 1489 und 1538. _WEISSENBRUNN AM WALD._ Sachsen-Coburg LA Coburg. *Kirche* 1508 (Inschr. ueber der NTuer), umgebaut 1753. *Schloss* 1556. _WEISSENFELS._ Pr. Sachsen Kreisstadt. *Stadt-K. S. Marien.* Sandsteinquaderbau. Am WTurm Inschrift 1303; das uebrige nach Brand 1429 erneuert bis 1480, doch wohl mit Benutzung der alten Grundmauern. Die Schmalseite des Ssch. spricht fuer ehemalige Basilika. Jetzt die drei Schiffe von gleicher Hoehe, das Gwb. des Msch. nicht ausgefuehrt (Balkendecke), in den Ssch. Netzgwbb. Die Fensterachsen der SSeite entsprechen nicht den Arkaden. Die Ssch. schliessen sonderbarerweise mit 2 Polygonalseiten, der in Breite des Msch. vorgebaute Chor hat 2 Joche und 5/10 Schluss. Seine Fenster und Strebepfll. sind sehr reich dekoriert, ungefaehr in der Art der Schloss-K. zu Altenburg, waehrend das Lhs. sparsam gehalten ist. -- _Hochaltar_ 1524, sonstige Ausstattung 1670-84. Ehem. *Klst. S. Clara* (profaniert und ruinoes). Im wesentlichen der Gruendungsbau von 1285. Sehr langgestreckt (9,9 : 52,9), der Chor nicht abgesetzt, aber durch (spaetere) Gwbb. vom flachgedeckten Lhs. unterschieden. Er schliesst 3/8. Im W. 2jochige Nonnenempore. Die schlanken Fenster 2teilig, als Masswerk einfacher Kreis ueber 2 Spitzbgg. -- Die spgot, Kanzel aus der *Stadt-K.* versetzt. -- Die als Magazine vernutzten Klst.Gebaeude in der Anlage noch zu erkennen. *Schloss Neu-Augustusburg.* 1664-90 von _Erhard Lindner_; der Entwurf wohl von _Moritz Richter_, aehnlichen Charakters wie die Schloesser von Weimar und Gotha. Imposanter Massenbau in schlichtesten Einzelformen. 3 Fluegel in Triklinienstellung. Je 21 Fensterachsen in 3 Geschossen. Keine Giebel. Einziger Akzent der breite turmartige Aufsatz auf dem Mittelfluegel. Die innere Ausstattung durch Umwandlung zur Kaserne zerstoert. Von namhaftem Interesse die von Leonhard Sturm, dem Theoretiker des protestantischen Kirchenbaus, geruehmte Kap. Saalbau mit Emporen nach dem durch das Schloss von Torgau vorbildlich gewordenen Typus. Sehr reiche "taeppisch-ueberzierliche" Dekoration in weissem Stuck auf rosa und apfelgruenem Grunde. *Rathaus* 1670, Turm 1690 von Chr. Richter. -- *Buergerhaeuser* renss. und bar. _WEISSENOHE._ OFranken BA Forchheim. Ehem. *Benedikt. Klst.-K.* gegr. im 11. Jh., neu erbaut und ausgestattet 17.-18. Jh., ohne kuenstlerische Bedeutung. _WEISSENSEE._ RB Erfurt Kreisstadt. *Nikolai-K.* (jetzt Remise). Einfacher 1sch. rom. Bau mit got. Veraenderungen. *Petri-Paul-K.* Der gestreckte got. Chor, 3 Joch und 5/8 Schluss nach 1331, das 1sch. flachgedeckte Gemeindehaus juenger. 2 _Schnitzaltaere_ um 1500. *Landgrafenburg.* Die rom. Anlage vollstaendig erhalten, aehnlich dem Landgrafenhause der Wartburg und wahrscheinlich von demselben Meister erbaut. Fenster vermauert. Im Erdgeschoss des Turms rom. Sll. Erhalten auch das rom. Aussentor. _WEISTROPP._ K. Sachsen AH Meissen. *Dorf-K.* 1499. Stark veraendert. Im grossen WTurm Vorhangsboegen. -- Schloss ohne Interesse. Portraets von _Graff_ und _Tischbein_. _WEITERSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Marburg. *Dorf-K.* Roher 1sch. Gwbbau im rom.got. Uebergangs-Stil, 1700 rest. _WELKERS._ RB Cassel Kr. Fulda. *Dorf-K.* neu. Flandrisches Altarwerk mit geschnitzter Kreuzigung in 23 Figuren, E. 15. Jh. _WENDELSTEIN._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Burg.* Seit M. 14. Jh. Besitz der Witzleben, im 16. Jh. als fuerstengleicher Edelsitz eingerichtet, im 30jaehr. Kriege zerstoert; jetzt groesseren Teils Ruine, einige Gebaeude notduerftig unter Dach. Das 1596 fuer Wolf Dietrich v. Witzleben von _Friedrich Fuss_ errichtete "Neue Schloss" zeigt im Hauptportal Hochrenss. in vornehm behandelter jon. Ordnung; an der Tuer des Treppenturms Elemente des Florisstils. _WENIGENJENA,_ Vorstadt von Jena. Sachsen-Weimar. *Dorf-K.* Urspr. als langgestreckte Klst.-K. geplant. Unvollendet. Chor mit 5/8 Schluss hochgot., die Gewoelbe 1902 ergaenzt. Duerftiges kleines 1sch. Lhs. aus A. 16. Jh. Aussen an der SSeite reich angelegtes und sorgfaeltig ausgefuehrtes, aber unvollendet gebliebenes Portal aus der ersten Bauzeit. -- _Sakramentsnische_, auf der Grenze von Hoch- und Spgot. -- _Gedenktafeln_ aus 17. und 18. Jh. -- Im Chor _Wandmalereien_ des 14. Jh., Juengstes Gericht, Passion und Heiligenlegende. _WENKBACH._ RB Cassel Kr. Marburg. *Dorf-K.* Rom. 12. Jh. Der breite OTurm bildet mit seinem Erdgeschoss den Chor. Abgewalmtes Satteldach mit 4 Erkern. Am flachged. Sch. nur die SMauer rom. _WERDAU._ K. Sachsen AH Zwickau. *Stadt-K.* 1760 vom Dresdener Baudirektor _S. Locke_. Hallenbau mit Emporen. Stuckierung von _A. Vogel_. Reicher _Kelch_ M. 15. Jh. _WERKEL._ RB Cassel Kr. Fritzlar. *Kirchturm*, spgot. von 1508 mit hohem, schlankem Holzhelm, woran 4 Ecktuermchen. _WERLESHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. Ansehnlicher *Edelsitz* der Herren v. Harstein 1565, steinerner Unterbau, 2 hohe Fachwerkgeschosse, Treppenturm und Erker. _WERNBURG._ Pr. Sachsen Kr. Ziegenrueck. *Dorf-K.* Chor rom., Sch. juenger. Ausstattung von einigem Interesse. *Kap. S. Veit.* Kleiner malerischer spgot. Bau. Am Chorgiebel reiche Masswerkblenden. *Schloss* 1580. Stattlicher Renss.Bau. Im Erdgeschoss grosse gewoelbte Halle. _WERNECK._ UFranken BA Schweinfurt. *Sommerschloss* des Fuerstbischofs Karl Friedrich von Schoenborn, 1731 bis 1747 von _B. Neumann_. Mit den sich anschliessenden Stallungen und Oekonomiegebaeuden eine grosse, komplizierte Anlage; im Hauptbau 2 Saele und 100 Zimmer. Die glaenzende innere Einrichtung 1806-14 durch Grossherzog Ferdinand voellig veraendert, jedoch in der Kapelle noch die Stuckdekoration aus der Erbauungszeit. Weitere Zerstoerungen bei der Einrichtung als Irrenanstalt. Prachtvolle Gittertore von _Oegg_ in der Art jener des Wuerzburger Schlosses. Der ausgedehnte Park anglisiert. _WERNSTEIN._ OFranken BA Kulmbach. *Schloss.* Ueber Buckelquaderfundamenten des 13. Jh. kleiner Renss.-Bau 1567. Befestigung mit reicher Tordekoration 1576, anscheinend von _Caspar Vischer_. Im Vorwerk grosser Festsaal 1580-93, Portraetmedaillons und Ornament im Charakter der Plassenburg. _WESTENFELD._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* 1579, veraendert 1731. _WESTHAUSEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* rom. Anlage mit OTurm, in spgot. Zeit gruendlich umgebaut. _WETTER._ RB Cassel Kr. Marburg. *K.* des 1015 gegr. *adligen Jungfrauenstifts*. Baudaten fehlen. Moeglicherweise etwas vor der Elisabethkirche in Marburg begonnen, ist sie doch wesentlich unter deren Einfluss ausgefuehrt, mit Neigung zu etwas altertuemlicherer Praegung der Einzelformen. Gr. und System gleichen, bei bedeutend kleineren Abmessungen, ganz dem Marburger, mit dem Unterschied, dass die Kreuzarme nicht polygonal, sondern in gewoehnlicher Weise gerade schliessen. Das Qsch. enthaelt also ausser der quadr. Vierung je 2 rck. Gewoelbefelder. Das Lhs. 5 Joche. Ganze innere L. 40 m. Von Marburg abweichende Zuege sind sonst noch: die Schaftringe an den Diensten der OTeile; die schlichten runden Sockel; die fast zur Haelfte nach innen gezogenen Strebepfll.; die primitive Bildung des Masswerks durch Ausschnitt aus Steinplatten; die Walmdaecher auf den Kreuzfluegeln (die jetzigen Dachgiebel eine willkuerliche Zutat von _G. G. Ungewitter_). Das Hauptdach aus 15. Jh.; vorher ueber dem Msch. ein gesondertes Satteldach und quergestellte Daecher ueber jedem Joch der Sschiffe. Ursp. geplant wahrscheinlich 2 W-Tuerme. Jetzt ein einzelner grosser von 1506. Die spgot. Bemalung des Innern von _C. Schaefer_ beseitigt und nach vorgefundenen frgot. Resten erneuert; ob fuer das Ganze zutreffend, ist natuerlich zweifelhaft. Auch am Aeusseren des Chors Spuren eines gemalten Frieses. -- _Stifterdenkmal_ der Almudis und Dinkmudis. Schoener Celebrantenstuhl 1466. _Taufstein_ frgot., 6 auf Loewen ruhende Saeulen stuetzen das halbkugelige Becken. -- _Altar_ mit Retabelgemaelde, 7 Passionsszenen, 13. (??) Jh. -- _Wandmalereien_ im Chor spgot. Von dem alten *Stiftsgebaeude* geringe Reste. Von der *Stadtbefestigung* Teile mit Wehrgang erhalten. _WETTESINGEN._ RB Cassel Kr. Wolfhagen. *Dorf-K.* sprom. mit 2 rippenlosen Kreuzgwbb. WTurm wehrhaft, ohne Tuer. Bemalte Steinkanzel und Taufstein aus 13. Jh. _WETTIN._ Pr. Sachsen Saalkreis. *Stadt-K.* spgot. unbedeutend. *Burg*, malerisches Landschaftsbild, architektonisch ohne Interesse. _WETTRINGEN._ UFranken BA Hofheim. *Pfarr-K.* Wesentlich 1775. Sehr ansehnlicher _Hochaltar_, die Figg. in der Richtung _P. Wagners_, ebenso die vortrefflichen _Kruzifixe_ auf den Seitenaltaeren. _Pietas_ A. 16. Jh. -- Mehrere _Bildstoecke_. _WETZHAUSEN._ UFranken BA Hofheim. *Ev. Pfarr-K.* Einheitlich 1707, ebenso die Ausstattung. -- Bmkw. durch Vollstaendigkeit und z. T. auch durch Qualitaet die lange mit 1460 beginnende Reihe von _Grabmaelern_ der Truchsessen v. Wetzhausen, 31 an der Zahl. -- Bmkw. _Kelch_ 14. Jh. *Schloss.* Grosser 4fluegeliger, 4geschossiger Bau des 16. Jh., Einzelheiten got. und renss. _WEYER._ UFranken BA Schweinfurt. *Dorf-K.* Got. OTurm mit Chor 1. Haelfte des 15. Jh. Der uebrige Bau nebst Stuckaturen um 1730. *Pfarrhaus.* Unter Abt Baumann von Ebrach (1703-14) erbaut. Gute Stuckdecken um 1730. Malerischer *Gemeindebrunnen* auf zehn steinernen Saeulen. Erneuert 1840. *Bildstock* der Kreuzigung mit Stifter von 1623. _WICKERSHAIN._ K. Sachsen AH Borna. *Marien-K.* (frueher Wallfahrts-K.). Durch wiederholte Um- und Anbauten hat die ursp. rom. Anlage (von welcher der turmtragende quadr. Vorchor und die WWand) eine sehr unregelmaessige Gestalt erhalten; der Chor von 1424 von eigentuemlicher Verschiebung des polyg. Gr. _WIEDERAU._ K. Sachsen AH Rochlitz. *Dorf-K.* Von der rom. Anlage erhalten der Chor und das schoene Suedportal. _WIEDERAU._ K. Sachsen AH Borna. *Schloss* (Gf. Hennicke) 1705, schmuckloser Putzbau von vornehmen Verhaeltnissen. Bmkw. die unveraenderte Ausstattung des durch 2 Geschosse gehenden Saales. -- Portraets von _Graff_, Venusstatue bez. _Balth. Permoser_ 1724, von demselben die Jahreszeiten. _WIEDERKUNFT, FROeHLICHE._ Sachs.-Altenb. LA Roda. *Jagdschloss* Joh. Friedrichs des Grossmuetigen beg. 1547. Inmitten eines von Waldbaechen gebildeten Teiches. Nach vielen Beschaedigungen im 19. Jh. sehr willkuerlich rest. Urspr. ein grosser, von Graeben, niedrigen Mauern und Ecktuermen mit Zwiebeldaechern umgebener Hof; im Innern freistehend der Wohnbau aus Fachwerk; mit vielen Erkern und Tuermen. -- Die jetzige Ausstattung mit renss. Moebeln verschiedenen, meist fremden Ursprungs. 4 _Gemaelde_ aus der Schule _Cranachs_ schildern das Leben Joh. Friedrichs. _Relief-Brustbild_ desselben aus Papierteig und bemalt, eine damals in Thueringen beliebte Technik. _WIEDERSBACH._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen. *Dorf-K.* 1601, wie Hinternah. _WIESENBRONN._ UFranken BA Kitzingen. *Pfarr-K.* Turm (W) um 1300, Lhs. 1603. -- Altar A. 17. Jh. mit bmkw. _Gemaelde_ von _Hans Heunisch_. -- _Grabmal_ des brandenbg. Geh. Rats Joh. Buttner {~DAGGER~} 1605 und seiner Frau, 2 Tafeln in schoenem _Bronzeguss_ von _Joh. Weinmann_. _WIESENFELD._ RB Cassel Kr. Frankenberg. *K.* einer um 1200 gestifteten *Johanniter-Kommende*. Frgot. 1260. Rck. mit Schluss aus 6Eck, im Sch. 4 oblonge Kreuzgwbb. An der NSeite grosser 5geschossiger Turm ohne Tuer, nur mit Leiter ersteigbar, also zu Verteidigungszwecken errichtet (rest. 1903). *Johanniterhaus*. 1587, unbedeutend und verwahrlost. _WIESENFELD._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* 1768. Gutes Beispiel des ansehnlichen Eichsfelder Bar.-Typus (vgl. Geisleden, Rengelrode, Reinholtsroda, Volkerode, Wuestheuterode). _WIESENTHAU._ OFranken BA Forchheim. *Dorf-K.* spgot., stark rest. -- _Altaere_ 17.-18. Jh. _Kanzel_ bar. mit spgot. Figg. Reich geschnitzter _Beichtstuhl_ 18. Jh. _Epitaphe_ der Familie v. Wiesenthau 1581, 1590, 1605. *Schloss*, stattlicher Renss.-Bau mit Rundtuermen, Schneckenstiegen, Rittersaal. Im Bauernkriege zerstoert, neu gebaut 1566. _WIESENTHEID._ UFranken BA Gerolzhofen. *Pfarr-K.* 1727-32 von _Balth. Neumann_; Baufuehrer der oft von Neumann verwendete und spaeter im Kurfuerstentum Trier selbstaendig auftretende _J. G. Seiz_. In ihr gibt der grosse Kuenstler seine Idee einer Landkirche, freilich mit ungewoehnlich reichlichen Mitteln, die ihm der vornehme Bauherr (Schoenborn) zur Verfuegung stellte, ausgefuehrt. Die Raumdisposition ganz einfach: hoher klarer Saalbau mit flacher Spiegeldecke, eingezogener Chor. Aussen Verputzbau mit Sandsteingliederung. Mansarddach. Im Detail neben spezifischen Rokokoformen (Fenster) Elemente des dorischen Stils (Pilaster und Fries). Der Turm waechst hinter dem Fassadengiebel aus dem Dach; ein interessanter, indes kaum geglueckt zu nennender Versuch. Die Innendekoration nachneumannisch; gemalte Scheinarchitektur an Wand und Decke, gut verbunden mit den praechtigen Stuckmarmoraltaeren. Auf dem Hochaltar bmkw. gut die _Statue_ des h. Mauritius. *Kreuzigungsgruppe* vor der K. 1766; gross, virtuos, enorm theatralisch. *Schloss* der Grafen v. Schoenborn; weitlaeufiger Komplex um einen quadr. Binnenhof, Ausfuehrung 16.-18. Jh. im ganzen schlicht. Geschmackvoll eingerichtete Rok.Zimmer. *Graefl. Gruftkapelle*, ca. 1730. Im Innern Scheinarchitektur von dem Maler der Kirche (eine einstuerzende Kuppel darstellend). *Rathaus* in behaebigem fraenkischem Fr.Rok. _WILDBURG._ UFranken BA Koenigshofen. *Burgruine.* Von der ehem. Stammburg des Dynastengeschlechtes Wildburg-Henneberg nur unbedeutende Reste erhalten. _WILDENBERG._ UFranken BA Miltenberg. *Burgruine* ca. 1170-1250. Eine der schoensten, die sich aus rom. Zeit erhalten haben; Gelnhausen und Muenzenberg nicht nachstehend (die Inschriften jetzt im graefl. Erbachischen Schloss Eulbach nicht einwandfrei). Die Anlage klar und regelmaessig. Ungewoehnlicher Aufwand an Kunstformen: rom. die Torhalle, darueber Kap. mit ausgekragtem Altarerker; der Palas rom. und frgot., ganz glaenzende Fensterarchitektur. _WILDENFELS._ OFranken BA Forchheim. *Burgruine* bedeutend. _WILDPRECHTSRODA._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Kirche* 1683. *Schloss* (v. Butlar). Der einzige ansehnliche Renss.Bau der Gegend, 17. Jh. _WILHELMSBAD_ bei Hanau RB Cassel. *Badanlage* 1779, Brunnentempel, Logierhaus, Theater, Karussell; im Park kuenstliche Ruine, Insel mit Pyramide, Eremitage. _WILHELMSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Hofgeismar. *K.* des ehem. *Cisterc. Nonnen-Klst. Wahlshausen*. Rom. 12. Jh. Flachgedeckte Basilika auf kreuzf. Gr., Apsiden am Chor und Qsch., im Lhs. 4 Arkaden mit Stuetzenwechsel. An den Sll. attische Basen mit Eckblaettern, Wuerfelknaeufe mit Pflanzenornament. Eine Tuer am suedl. Kreuzfluegel umrahmt mit dem Profil der attischen Basis, im Tympanon Agnus Dei. (Nebenapsiden und Sschiffe jetzt zerstoert.) 1892 rest. und vielfach veraendert. _WILHELMSHAUSEN._ Kr. Cassel-Land. Ehem. *Nonnen-Klst.-K.* Im 13. Jh. Cisterc.-Nonnen. Die Bauformen der Kirche weisen auf 12. Jh. Im 30jaehrigen Kriege halb zerstoert, 1891 rest. -- Kleine kreuzf. Basilika (28 m l.). Der Gr. des Qsch. und Chors zeigt genau dieselben Abweichungen vom quadr. Schema wie Kaufungen. Hauptapsis alt. Im Lhs. 4 Arkaden mit Stuetzenwechsel. Wuchtige Sll. mit kurzem, stark verjuengtem Schaft, an den Flaechen der Wuerfelkaptt. eingetiefte Palmette. WFassade turmlos. Rom. (?) _Taufstein_. _WILHELMSHOeHE_ bei Cassel. Ein im 12. Jh. gegr. *Nonnenklst.* 1527 aufgehoben. Bescheidenes landgraefl. *Schloss*. Im 17. Jh. vergroessert. A. 18. Jh. unter Landgraf Karl Neubau (Entwurf von _de la Fosse_ 1710) mit grossartiger Parkanlage geplant. Nur die letztere wurde unter Karl wirklich begonnen, von seinen Nachfolgern fortgesetzt. Den Schlossbau verwirklichte erst Wilhelm IX. (Abbruch des alten Schlosses Weissenstein 1786-90). Der erste Entwurf von _Wailly_ 1785 wurde abgelehnt; desgl., wegen zu grosser Ausdehnung, der unter dem Einfluss Palladios entstandene, kuenstlerisch sehr bedeutende Entwurf von _H. Chr. Jussow_ 1786. Den Auftrag erhielt _Salomon Louis Du Ry_ (aus der in Cassel, s. dort, in mehreren Generationen taetigen Hugenottenfamilie). Die vorgeschlagenen Loesungen sehr verschiedenartig, uebereinstimmend jedoch in der Stilfrage. Der in seiner Jugend bei Blondel in Paris gebildete Kuenstler hatte sich unumwunden dem Klassizismus englischer Faerbung zugekehrt. Der Bau des noerdl. Fluegels begann 1788, der Mittelbau 1792, die Innenarbeiten 1803 vollendet. -- Die Anlage modifiziert mit interessanter Wirkung, zumal in Anpassung an das bewegte Gelaende und die ansteigenden Baummassen des Parkes, den traditionellen Hufeisengrundriss in der Weise, dass dessen 3 Fluegel in 3 selbstaendige Gebaeude aufgeloest, dann aber durch segmentfoermige Zwischenbauten wieder verbunden werden, und zwar so, dass die Achsen der Nebengebaeude zu dem Hauptgebaeude in stumpfem Winkel anlaufen. Nicht befriedigend ist das Hoehenverhaeltnis der Zwischenbauten; sie waren auch ursp. auf das Erdgeschoss beschraenkt; die Obergeschosse teils unter Jerome, teils erst 1829 hinzugefuegt. Wie sehr die apsidialen Schluesse der Hauptbauten und ueberhaupt der ganze Rhythmus durch sie gestoert wird, leuchtet ohne weiteres ein. -- Das Schloss von Wilhelmshoehe vertritt zusammen mit dem von Koblenz am bedeutendsten die dem Empire vorangehende Phase des Klassizismus. Der Nuancenunterschied der beiden Gebaeude ist bezeichnend fuer den Unterschied der strengeren, grosszuegigeren englischen (von den Zeitgenossen oft "roemisch" genannten) und der weicheren franzoesischen Richtung. In der inneren Einrichtung draengt sich der franzoesische Geschmack wieder vor, doch schon im Gepraege des eigentlichen Empire. Ein Verzeichnis der Gemaelde von 1790 gibt 45 Nummern, zu denen spaeter noch manches hinzukam, vieles wieder beseitigt wurde. Unter den Gegenstaenden ueberwiegt die roemische Geschichte, auch ein Zyklus aus Tasso war vorhanden. Die Kuenstler grossenteils Deutsche. Die bekanntesten Namen _F. H. Tischbein_, _Hackert_ und _Nahl_. Der *Park*. Beg. bald nach 1700 unter Landgraf Karl in Erinnerung an die Gaerten in Rom und Frascati durch den roemischen Architekten _Giov. Fr. Guernieri_ -- vielleicht das grandioseste, was irgendwo der Barockstil in der Verbindung von Architektur und Landschaft gewagt hat. Diese Anlage, die, wo nicht ganz, so doch in bedeutenden Teilen, tatsaechlich zur Ausfuehrung gekommen war, wich seit 1786 dem noch bestehenden Naturpark im englischen Geschmack. Bei _Guernieri_ war das Hauptmotiv die mit reichem architektonischem Beiwerk ausgebildete Kaskadenfolge, die sich von der Hoehe des Habichtswaldes bis zum Schloss Weissenstein hinzog, 3500 Fuss rhein. l., die Mittelbahn 6,5 m br., zweimal durch Absaetze mit Rundmotiven und eine breite Querallee mit vielen Becken und Springbrunnen durchbrochen. Davon hat sich nur der oberste Abschnitt erhalten, endend in das phantastisch-kolossalische _Oktogon_ mit dem Herkules (der "kleine Herkules" aus einer aelteren Anlage des 17. Jh.). Auch der englische Park wollte auf Mitwirkung der Architektur nicht verzichten. Doch in einem grundsaetzlich anderen Sinn, als das Barock. Nicht um architektonische Durchbildung des Gelaendes und Pflanzenwuchses handelte es sich, sondern um Anlage zerstreuter Einzelarchitekturen, die in der (scheinbar) freien Natur malerische Zentren bilden und durch ihre gegenstaendliche Bedeutung Stimmung machen sollten. Kuenstliche Ruinen u. a. wurden beliebt. Im ersten Projekt _Du Rys_ sollte sogar das Schloss selbst einen Ruinenfluegel erhalten. Im Charakter einer imaginaeren Urkunst das "Grab der Voegel". Roemisch die "Sibyllengrotte" und die kleine Nachbildung der Cestiuspyramide. Inzwischen kam aus England die romantische Schwaermerei fuer die Gotik. So entstand (erster Plan 1790) die _Loewenburg_, anfangs als Ruine beabsichtigt. Auf Verlangen des Landgrafen ein vollstaendiges, wohnbares, allerdings im Massstab der einzelnen Bauteile klein gegriffenes Bergschloss -- kulturhistorisch merkwuerdig als eine der fruehesten Schoepfungen sentimentaler Neugotik in Deutschland. Entwurf von _Jussow_. Fuer die dem Schlosse naeher liegenden Zierbauten kehrte derselbe mit gutem Takt wieder zu klassischen Formen zurueck: _Saeulenhalle_ und _Tempel_ am Bowlingreen und reizvoller Entwurf (nicht ausgefuehrt) zum Philosophentale. -- Eine _chinesische Galerie_, eine _Moschee_ und eine _Eremitage des __ Plato_ sind seither wieder verschwunden. -- Unter den Nebengebaeuden des Schlosses das wichtigste das _Theater_ von 1808 (jetzt mit starker Veraenderung Tennishalle) und das _Pflanzenhaus_. _WILHELMSTAL_ bei Cassel. *Schloss.* Es gehoert nicht zu den groesseren, aber zu den reizvollsten unter den Rok.Schloessern Deutschlands. Erb. von Mitgliedern der aus Frankreich stammenden, in mehreren Generationen in Cassel ansaessigen Architektenfamilie _Du Ry_. Drei Fluegel in aufgeloester Triklinienstellung. Anlage des Ganzen und Ausfuehrung der Kavaliershaeuser von _Karl D._ Sein Sohn _Simon Ludwig D._ war schon 1749 in Paris mit der Durcharbeitung des Entwurfs fuer den Mittelbau (corps de logis) unter den Augen _Blondels_ beschaeftigt (ausgefuehrt erst nach dem 7jaehrigen Kriege). Die bei grosser Feinheit der Sandsteinarbeit etwas kraftlose Fassade zeigt schon eine leise Tendenz zum Klassizismus; das Innere ist reines Rokoko, allerdings nicht in jener ekstatischen Prachtlust, der vor allem die geistlichen Fuersten des katholischen Deutschlands huldigten, auch in ihren Schloessern, sondern leichter in der Haltung, feiner und anheimelnder; wie denn auch der Gr. und die Abmessungen in erster Linie auf Wohnlichkeit ausgehen. -- Zur Seite standen _Du Ry_ der Bildhauer _J. A. Nahl_ und der Maler _J. H. Tischbein_. -- Die kleinen Wachthaeuser um 1770 in derjenigen Abwandlung des Rok., die man "Zopf" zu nennen pflegt. _WILHELMSTAL_ bei Eisenach Sachsen-Weimar. *Grossherzogl. Schloss*. Malerische Gruppe von niedrigen schlicht bar. Einzelhaeusern, zwei Reihen in einer Laengsachse geordnet. Am NEnde ellipt. Festsaal A, 18. Jh. Umgestaltung der beiden NHaeuser unter Goethes Leitung 1790. Aus derselben Zeit der Brunnen in der Querachse. Weitere verbindende Zutaten 1850. _WILLERSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Eschwege. *Pfarr-K.* Spgot. Hallenkirche mit aelterem quadr. Chor. Im Schiff je 4 schlanke Rundpfll., mit spiralisch um den Schaft sich windenden Ansaetzen. *Schloss*, meist Fachwerkbau, ohne Bedeutung. _WILLMERSREUTH._ OFranken BA Kulmbach. *Pfarr-K.* Sprom. Chor im OTurm, Kreuzrippengwb. Lhs. 1753 umgebaut. -- _Holzfigg._ Reste eines _Altars_ von ca. 1520. Bmkw. _Taufstein_ 2. H. 16. Jh. _WILSDORF._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* Die rom. Anlage unveraendert. Rck, OTurm in gleicher Br. mit dem Schiff. Tuerrahmen der NSeite aus 3 rom. Grabsteinen. _WILSDRUFF._ K. Sachsen AH Meissen. *Pfarr-K.* S. Nikolai neu; aus der alten das huebsche Portal aus ziemlich frueher got. Zeit; _Kanzel_ 17. Jh.; _Epitaph_ 1731. _WIMMELBURG._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. *Benediktiner-Klst.* gegr. ca. 1060. Stattliche Kirche im Stil der 2. H. 12. Jh. Jetzt Ruine; leidlich erhalten nur Teile des Chors und Qschiffs (lichte Laenge des Qsch. 22 m). Ausgebildeter Hirsauer Gr. mit 5 Apsiden. Nebenchoere (gewoelbt) und Hauptchor (flachgedeckt) kommunizieren durch je zwei niedrige Arkaden (also aehnlich Konradsburg, doch ohne den dortigen Blendbg.); Pfll. mit Ecksaeulchen in der Art des Meisters von Koenigslutter. Der Bogenfries der Apsis bildet eine Wellenlinie (wie in Klst. Mansfeld). _WINDECKEN._ RB Cassel Kr. Hanau. *Stadt-K.* 1455-96, 3sch. *Schloss* (Amtsgericht) 16.-17. Jh. *Rathaus*, spgot. Massivbau mit Staffelgiebeln. Bmkw. Inneneinrichtung. *Stadtmauer* mit Wehrgang und Scharten. _WINDHAUSEN._ Kr. Cassel-Land. *Herrenhaus*, anspruchslos behaglicher Bau von 1789. Die Anlagen des Ministers von Schlieffen (von 1781 ab) ein charakteristisches Beispiel des sentimentalen Naturparks und seiner Requisiten: Einsiedelei, Freundschaftsdenkmal, Altar, Arminiusgrab, gotische Ruine, Teufelsbruecke. _WINDEHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen. *Pfarr-K.* Im platt geschlossenen Chor frgot. Drei-Fenster-Gruppe, am Gewaende Ringsaeulen. _WINDHEIM._ UFranken BA Hammelburg. *Pfarr-K.* 1766. Guter Bau der Neumannschule, wahrscheinlich von Hauptmann _Fischer_ (vgl. Fuchsstadt). Stattlicher _Hochaltar_ von 1696, ehem. in Hammelburg. _WINDISCH-HOLZHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Erfurt. *Dorf-K.* mit wohlerhaltenem rom. OTurm und Apsis. _WINDISCHLEUBA._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg. Ansehnliche spgot. *Dorf-K*. mit Netzgwb., WTurm rom. 12. Jh. *Schloss*; bedeutende Anlage; E. 14. Jh. verstaendnisvoll hergestellt. Ringmauern und Ecktuerme ma., Hauptwohngebaeude (SFluegel) im 1. und 2. Geschoss um 1450, das Obergeschoss und die sehr stattlichen Giebel und Zwerchhaeuser 1532. Auch die anderen Gebaeude enthalten bmkw. Einzelheiten. Rok.Saal. Wertvolle Sammlung von ma. Kleinkunstwerken. _WINTERHAUSEN._ UFranken BA Ochsenfurt. Huebsches Gesamtbild mit manchen der Aufmerksamkeit werten Einzelheiten. *Pfarr-K.* 1497 und 1573 umgebaut. Der Chorturm hat 3 sprom. Geschosse. Bar. _Hochaltar_ mit bmkw. spgot. _Schnitzbildern_; im Hauptfeld Kreuzigung, in der Predella Abendmahl. Starke Kirchhofsbefestigung aus sp. Ma. *Mauritius-K.* (prof.). In der Anlage fast genaue Wiederholung der Lambert-K. in Tueckelhausen, 1sch. mit eingezogenem quadr. Chor., Stilformen frgot. um 1300. *Rathaus* 1738, gefaelliger Bau des Wuerzburger fr. Rok. _WIPFELD._ UFranken BA Schweinfurt. *Dorf-K.* um 1780-90, aufwaendige klassizist. Ausstattung der Wuerzburger Schule. _WIPPRA._ Pr. Sachsen. Mansfelder Gebirgskreis. *Burgruine.* Sehr verfallen. _WIRSBERG._ OFranken BA Kulmbach. *Pfarr-K.* 1. H. 18. Jh. Gutes Beispiel einer Landkirche im sog. Markgrafenstil. Kanzelaltar (saechsisch-thueringischer Einfluss). _WIRTHEIM._ RB Cassel Kr. Gelnhausen. *Dorf-K.* spgot., in allen Teilen flachgedeckt, auch in dem 1/2 8eck. Chor; sorgfaeltiges Masswerk. _WITTENBERG._ Pr. Sachsen Kreisstadt. *Stadt-K.* Unscheinbare Hallenkirche von gedrueckten Verhaeltnissen. Chor und WBau mit 2 Tuermen um 1300, Lhs. A. 15. Jh. Die 3 Sch. schliessen platt in gleicher Flucht, das noerdl. ist verbreitert, daher die Unregelmaessigkeiten des Schlusses. Errichtung von Emporen zu 1516 und 1540 gemeldet. Die jetzigen neugot. Der Predigtstuhl M. Luthers (1543) in der Lutherhalle, das _Altarwerk_ _L. Cranachs d. Ae._ modern verunstaltet. An der noerdl. Chorwand Gemaelde von _L. Cranach d. J._, die Bekehrung Pauli, des Meisters letztes Werk, 1586. _Taufbecken_ in Rotguss von _Hermann Vischer_ 1457, 8eck., auf Loewen ruhend, am Kessel Reliefs von Heiligen. Einfacher _ikon. Grabstein_ Bugenhagens. Grosses _Epitaph_ fuer Matth. v. Schulenburg 1S69 von _G. Schroeter_. Das ausgezeichnete _Alabasterrelief_, Grablegung, am Grabmal L. Cranachs d. J. {~DAGGER~} 1586 von _S. W._ (_Sebastian Walther_ in Dresden). Tafel fuer Kaspar Lindemann von _Ulrich Gretel_ in Leipzig. -- Aussen an der NSeite Relief, Christus als _Weltenrichter_ 1310; am WPortal _Maria_ mit Heiligen aus derselben Zeit; am Chor _Judensau_. *Schloss-(Universitaets)-K.* ca. 1490-1500, rest. seit 1885. Das Aeussere entspricht ungefaehr dem alten Zustande, das Innere durchaus rest. Rck. von 6 Achsen mit 3/8 Schluss. Zwischen den nach innen gezogenen Pfll. eine ringsumlaufende, von Stichboegen getragene Empore, dem entsprechend ein niedriges unteres und ein hohes oberes Fenstergeschoss. -- Grosse _Bronzegrabplatten_ fuer Friedrich den Weisen und Johann den Bestaendigen; jene bez. _Peter Fischer_ (sic) _Norimbergensis_ A. 1527; diese, eine fast genaue Nachahmung, _H V_ (_Hans Vischer_). Ausserdem dieselben beiden Kurfuersten in lebensgrossen knienden _Marmorstatuen_. Die Bronzetafel auf dem Grabe Luthers moderne Kopie des Exemplars in Jena. _Bronze-Gedaechtnistafel_ des Juristen Henning Goeden von _P. Vischer_ 1521 (Wiederholung im Dom zu Erfurt). *Schloss* erb. von Friedrich dem Weisen 1490-99. Sehr entstellt. Bmkw. die beiden Treppenhaeuser, die sich nach dem Hof in Lauben oeffnen. Ueber dem Portal schoen gemeisselte Wappen. 2 runde Tuerme an den Ecken. Urspr. Zustand auf dem Titelbilde des Wittenberger Heiligtumbuchs. *Rathaus* spgot. und renss. An der langen Marktseite ausser dem (modernisierten) Erdgeschoss 2 Geschosse zu 13 Achsen, Vorhangboegen; spaeter hinzugefuegt ein Renss.-Portal mit Altan und 4 Renss. Zwerchhaeusern. -- *Apotheke L. Cranachs*. Strassenseite durch neuen Verputz entstellt, besser erhalten der Hof, darin ein nicht sicher zu deutendes Relief eines Geharnischten. *Haeuser Melanchthons* und *Bugenhagens*. Das *Lutherhaus* (urspr. Augustiner-Klst.) hat durch die Rest. 1840 einen gaenzlich falschen Charakter erhalten; unberuehrt das 1540 in Pirna gefertigte Portal und im ganzen auch Luthers Wohnstube. *Alter Friedhof* vor dem Elstertor; renss. Portal ca. 1560 mit Relief des Weltenrichters. Die Grabsteine von Luthers Tochter Elisabeth und Melanchthons Nichte Magdalene haben nur Inschriften. _WITTGENDORF._ K. Sachsen AH Zittau. *Dorf-K.* 1754. Gute _Grabmaeler_ E. 17. Jh. _WITZELRODA._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Dorf-K.* E. 16. Jh. Charakteristische Inneneinrichtung um 1702. _WITZENHAUSEN._ RB Cassel Kr. Witzenhausen. *Stadt-K.* Angeblich 1404. Lhs. 3sch. mit ueberhoehtem, fensterlosem Msch. Jetzt Bretterdecken. Der gewoelbte Chor hoeher. -- Grabmal der Familie v. Bodenhausen 1575; mehrere lebensgrosse Rundfigg. knien auf einer von Sll. getragenen Plattform, darueber Relief mit der Auferstehung Christi. *Wilhelmiter-Klst.* 2 Saele (jetzt Schafstall); der kleine mit 4Gwbb. auf 1 Mittelpfl.; der groessere durch 4 achteckige Schafte, aus deren Kanten die Rippen herauswachsen, in 10 Gwb.Felder geteilt; Aehnlichkeit mit dem Rittersaal des Marburger Schlosses. Die Klostergebaeude jetzt zur Kolonialschule eingerichtet. *Klus-Kap.* am rechten Werraufer. Alle Fenster mit rom. Profilen. *Hospitals-Kap. S. Michael.* Einfacher spgot. Bruchsteinbau um 1392. Der sonst schmucklose kleine WTurm traegt einen bmkw. Aufbau; 4 Sll., durch Eselsruecken verbunden, die Oeffnungen mit Masswerk gefuellt, Kroenung mit steinernem Helm. *Rathaus.* Einfacher Renss.Steinbau, 1819 durch Restauration nach einem Brande zur Unkenntlichkeit entstellt. *Wohnhaeuser* in Fachwerk. Reste der *Stadtbefestigung*. _WITZLEBEN._ Schwarzburg-Sondershausen LA Arnstadt. *Dorf-K.* mit rom. Resten. _WOFFLEBEN._ RB Erfurt Kr. Hohenstein. *Dorf-K.* 1751. Der eigentuemliche Gr. erklaert sich aus den Experimenten des protestantischen Kirchenbaues. _WOLFERSTEDT._ Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* mit romanischen Details, darunter bmkw. Portal. _WOLFHAGEN._ RB Cassel Kreisstadt. *Pfarr-K. S. Anna*. 2. H. 13. Jh. Niedrige Hallenkirche in schlichten, kraeftigen Formen. Chor aus 8Eck. WTurm 1303 (Inschr.), das bmkw. Dach 1501. Vor der Stadt *Kapelle* in vorzueglichen hochgot. Formen. _WOLFMANNSHAUSEN._ Sachs.-Mein. Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* Im Sch. schoene Felderdecke aus 17. Jh., oestl. Chorturm im Erdgeschoss rom. Huebsche Ausstattung um 1730. _WOLFSMUeNSTER._ UFranken BA Gemuenden. *Pfarr-K.* Turm A. 14. Jh., das geraeumige Langhaus 1734 mit urspr. guter gleichzeitiger Ausstattung (stark rest.). _Glocken_ 1412, 1786. *Schloss Wolfsmuenster*. Malerische Anlage von 1584 mit Treppengiebeln. _WOLKENBURG._ K. Sachsen AH Rochlitz. *Dorf-K.* 1794 nach Entwurf von _J. A. Giese_ in der Richtung von _C. G. Langhans_. Die das Schiff von 3 Seiten umgebende Empore von dor. Saeulen getragen; der Altartisch ohne Aufsatz; hinter ihm in der Nische Gemaelde von _A. F. Oeser_ und _H. V. Schnorr v. Carolsfeld_. Die *aeltere K.* (um 1400) jetzt *Erbbegraebnis* der Grafen Einsiedel. Altarwerk aus farbigem Marmor 1657, ausgezeichnete Arbeit von _J. H. Boehm_. Schoene Gedenktafel des bei Kaiserslautern gefallenen Gf. Friedrich v. E., Eisenguss aus Lauchhammer. *Schloss* (Gf. Einsiedel). Got. Formen im SBau. Sonst alles gruendlich umgebaut. Die klassizistische Saalausstattung vom Besten. Familienbildnisse u. a. von _Mengs_, _Graff_ und _Grassi_. Grosser Park, englisch umgearbeitet. _WOLKENSTEIN._ K. Sachsen AH Marienburg. *Stadt-K.* nach Brand 1689, einfacher 1sch. Bau. -- _Altarwerk_ aus mehrfarbigem Gestein 16S2 von _Joh. Boehme_. *Burg*, in jetziger Gestalt ohne Interesse. _WOLKRAMSHAUSEN._ RB Erfurt Kr. Hohenstein. *Dorf-K.* Sprom. WTurm, got. Sch. mit 1/2 Achteckschluss. _WOLKSHAUSEN._ UFranken BA Ochsenfurt. *Pfarr-K.* Erb. 1616, nach W verlaengert 1778. Die vortrefflich in das Architekturbild eingegliederten _Altaere_ von _Auwera_ und _Steuerwald_ (letzterer ein Lokalmeister in Kitzingen). *Sebastians-Kap.* 1771. Stuckatur und Altaere gleichzeitig. Ein aelterer _Altaraufsatz_ um 1650 an der NWand. Hinter der Kap. bmkw. _Bildstock_ um 1400. Im Dorf lebensgrosse _Standfig_. des hl. Michael 1743. _WOLMIRSTADT._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga. *Dorf-K.* spgot., 1sch., mit Netzgwb. _WOMMEN._ RB Cassel Kr. Eschwege. *Gutshaus*, Portal Fruehrenaissance 1535. _WONFURT._ UFranken BA Hassfurt. *Pfarr-K.* Zentralbau von 1824. Altaere und Kanzel um 1700. *Friedhofs-Kap.* Bmkw. Grabsteine des sp. 16. und des 17. Jh. Gute _Kreuzigungsgruppe_ um 1750. *Schloss.* E. 16. Jh., einige Veraenderungen 1695. _WONSEES._ OFranken BA Ebermannstadt. *Pfarr-K.* 18. Jh. -- Epit. Guttenberg 1541, Giech 1601. _WORBIS._ Pr. Sachsen RB Erfurt. Kreisstadt. *Stadt-K.* 1756, im 19. Jh. rom. (!) rest. *Klst.-K.*, bar. Im Sch. 6, im Chor 2 Joche, Kreuzgwbb. *Hardtkap.* 1749. Grosser Schnitzaltar 15. Jh. *Amtsgericht*, schoener Fachwerkbau mit Erker, 16. und 17. Jh. _WORMSLEBEN._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis. *Kirche.* Angeblich aelteste des Gebietes. -- Jetzt stillos bis auf ein primitiv aussehendes rom. Tympanon. _WUeLFERSHAUSEN._ UFranken BA Koenigshofen. *Pfarr-K.* 1607. Charakteristisches Beispiel der von Bischof Julius beguenstigten Nachgotik. _WUeLFERSHAUSEN._ UFranken BA Karlstadt. *Dorf-K.* aus der Juliuszeit, im 18. Jh. ueberarbeitet. Die guten Rok.-Mobilien in Wuerzburg gearbeitet. _WUNSIEDEL._ OFranken BAmtsstadt. *Pfarr-K.*, spgot. Anlage, Lhs. und Turm 1730 umgebaut. *Spital-K.*, spgot., unbedeutend. -- *Gottesacker-K.* 1672. _WUeRDENHAIN._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda. *Dorf-K.* 1577 und 1747. -- Spgot. _Fluegelaltar_, zusammengesetzt aus einem groesseren und kleineren. Die Figuren nicht uebel. _WUeRZBURG._ UFranken B Amtsstadt. *Dom S. Kiliani*. Urbau unter B. Arno (855-93). Rest. unter B. Burkard (931-41). Neubau unter B. Bruno 1042ff. Ferner noch, in rom. Zeit bedeutende Bautaetigkeit unter B. Embricho (1125-47) und B. Hermann (1225-54); Veraenderungen 1606 bis 1607 und 1701-03. Heute wirkt der Dom im Aeusseren wesentlich als romanischer, im Innern als Barockbau. -- Die Baugeschichte macht Schwierigkeiten. Die Hauptfrage ist: hat Embricho, auf dessen Zeit alles formale Detail am Langhaus hinweist, dieses auf dem unveraenderten Grundriss Brunos wiederhergestellt? oder hat er einen voelligen Neubau in vergroessertem Massstabe begonnen? Fuer die erstere Alternative kann die Aehnlichkeit des mehrere ungewoehnliche Eigenschaften zeigenden Grundrisses mit einem anderen Bau des 11. Jh., der Klst.-K. in Hersfeld (beg. nach 1037), geltend gemacht werden. Dann aber muesste der WBau mit seinen Doppeltuermen, da er auf schmaelere Schiffe hinweist(4), auf eine noch aeltere Zeit zurueckgehen, was aber nicht wohl moeglich ist, weil die Anlage westlicher Doppeltuerme mit Eingangshalle nicht vor 2. Viertel 11. Jh. (zuerst in Strassburg) nachgewiesen werden kann. Zwischen den beiden oben genannten Moeglichkeiten blieb dann nur noch eine dritte, rein hypothetische: Veraenderung des Massstabes schon unter Bruno. -- Der Ostbau hat das volle Gepraege schon des 13. Jh. -- Der Gr. ist kreuzfoermig, die Vierung genau quadr., die Fluegel des Qsch. sowohl als der Chor gestreckt rechteckig (einzige aber genaue Analogie die Kloster-K. Hersfeld); Hauptapsis und 2 kleinere Apsiden an der OWand des Qsch.; im Chorwinkel 2 quadr. Tuerme. Im Lhs. 10 Ark.; die rom. Kaempferprofile der Pfll. noch sichtbar. Wie die allgemeine Disposition, so sind auch die Abmessungen denen von Hersfold sehr nahe: ganze lichte L. ohne Turmhalle 97 (Hersfeld 95), Lhs. 57 : 31 (Hersfeld 55 : 30), Qsch. 58 (Hersfeld 57), H. des Msch. 24 (Hersfeld 23). Der Chor 1749 tiefer gelegt unter Opferung der alten Krypta. _Inneres_. Das Raumbild ist noch das alte romanische geblieben und von maechtiger Wirkung. Rom. Einzelformen nur an den Pfll. sichtbar. Sie zeigen eine ungewoehnliche, nur mit einigen thueringischen Bauten vergleichbare Form; Halbsaeulenvorlagen unter der Bogenleibung. Die Gewoelbe des Hauptchors und der Sschiffe um 1500 eingezogen. Bischof Julius beabsichtigte A. 17. Jh. eingreifende Umwandlung im Charakter der von ihm bevorzugten posthumen Gotik. Zur Ausfuehrung kamen nur die Gewoelbe des Hochschiffes durch _Lazzaro Agostino_. Die ausgezeichnet schoene Stuckdekoration 1701 von _Pietro Magni_. _Aeusseres_. Die Fassade stammt aus verschiedenen rom. Epochen; durch die glaettende und gleichmachende Rest. 1880 hat sie ihren historischen Charakter verloren; das Portal neu erfunden; bis 1644 stand vor dem Erdgeschoss eine Paradieshalle. -- Die oberen Turmabschluesse 1418. -- Die Langseiten aus 1. H. 12. Jh. mit der ueblichen Lisenen- und Bogenfriesgliederung, die jedoch einen eigentuemlich flauen Charakter hat; vielleicht ist der Grund durch Verputz erhoeht. -- Die Osttuerme im Erdgeschoss mit dem Chor gleichzeitig, in den oberen Teilen 1225-50. Die Ueberfuehrung vom Quadrat zum 8Eck sehr eigentuemlich; fast moechte man glauben, dass hier eine blasse Erinnerung an die Tuerme von Laon vorliegt, vielleicht vermittelt durch Bamberg. Zu beachten die polychromen Wirkungen durch Wechsel im Sandstein. _Ausstattung_. _Chor_. [Von den 1701ff. beseitigten Kunstwerken waren die wichtigsten gewesen: _Hochaltar_ mit dem Standbild des Salvators unter einem von 4 Sll. getragenen Ciborium aus Salzburger Marmor, auf der Retabelwand ein Marmorsarkophag mit Reliquien, 1510 von _Riemenschneider_; von demselben 1494 ein bis zum Gewoelbe reichendes _Sakramentshaeuschen_. Ehernes _Singpult_ von _Hans Wurzelbauer_ aus Nuernberg jetzt in der Sepultur.] Die jetzigen _Altaere_ gute Durchschnittsleistungen der Barockzeit. Sie enthalten Gemaelde von _Oswald Onghers_ (Enthauptung Johannis), _Sandrart_ (Kreuzabnahme), _Bueler_ (Grablegung), _Merian_ (Drei Koenige). Die Altaere des Langhauses an den Pfeilern aufgestellt; sie erhielten 1793 einheitliche Umrahmung. -- _Chorstuehle_ von _Jakob van der Auwera_ 1749 mit den Wappen der damals amtierenden Domherren. -- _Eisengitter_ von _Gattinger_. -- Spgot. _Bischofsstuhl_ jetzt in der Sakristei. -- Im Langhaus Taufkessel, Erzguss, bez. _Eckart von Worms_ 1279. -- _Kanzel_ von _Mich. Kern_ 1609. _Grabdenkmaeler_. Neben denen des Mainzer Doms die grossartigste Reihe, die Deutschland besitzt. Sie wurden im 18. Jh. an Waenden und Pfeilern aufgestellt. Die aelteren bildeten Deckplatten von Tumben, die juengeren sind Bildnisepitaphe; die zu den letzteren gehoerigen Bodenplatten (ueber der wirklichen Grabstelle) sind teils untergegangen, teils an den Seitenschiffswaenden aufgestellt. Im 16. Jh. kam das Aedikulaepitaph mit Reliefbild auf. Im _Querschiff_: I. NFluegel. a) OWand. Ueber der kleinen, zur Krypta fuehrenden Tuer Epitaph des Dechanten J. C. Kottwitz v. Aulenbach {~DAGGER~} 1610; B. Konrad v. Bibra {~DAGGER~} 1544 im Stil des _Peter Dell d. Ae_. b) WWand. Grabstein des Grafen Bernhard v. Solms {~DAGGER~} 1553 im Stil des _P. Dell d. J._; Grabstein des B. Gerhard von Schwarzburg {~DAGGER~} 1400, ueberlebensgross, die Gewandung dekorativ sehr wirksam, dabei ist es wichtig, dass mit ihr auch das gesagt wird, was eigentlich Sache der Figur waere; im Kopf koennte man ein fein gestimmtes Portraet zu sehen glauben, truege nicht der von demselben Meister gefertigte Konrad von Weinsberg in Mainz auch ganz dieselben Zuege. Epitaph des Dompropstes F. L. Faust v. Stromberg {~DAGGER~} 1673. Unter dem Durchgangsbogen zum noerdl. Ssch. Erzplatten des Kottwitz v. Aulenbach (vgl. Epitaph oben) und des Erasmus Neustetter. -- II. SFluegel. a) WWand: Ehernes Epitaph des C. F. v. Thuengen 1629. b) SWand: Kenotaph des B. Moritz v. Hutten {~DAGGER~} 1552 von _Martin Hering_, c) OWand: Epit. des B. Konrad v.Thuengen 1540 von _Loy Hering_ aus Eichstaett; Kenotaph des Dompropstes Niedhard v. Thuengen, B. v. Bamberg, 1598. _Im Langhaus_. -- _Noerdliche Reihe_. 1. Pfl. NSeite: B. Gottfried III. v. Hohenlohe {~DAGGER~} 1322 (mit neuer falscher Inschrift), das Schwert fuehren die Wuerzburger Bischoefe als Herzoege von Franken; trotzdem die Rechte zum Segnen erhoben. SSeite: B. Otto v. Wolfskeel {~DAGGER~} 1345, ausgezeichnetes Beispiel fuer den Stil des 14. Jahrhunderts; die grosse Schleppfalte von der linken Huefte zum rechten Fuss im Schema der Apostel des Koelner Doms. Rundfigur. -- 2. Pfl. NSeite: Domdechant Peter v. Aufsess {~DAGGER~} 1522, flacher Erzguss, wohl aus der _Vischer_schen Huette. OSeite: B. Albert v. Hohenlohe {~DAGGER~} 1372, die Sfoermige Schwingung so trefflich in die Charakteristik einbezogen, dass sie kaum noch als konventionell wirkt. -- 3. Pfl. NSeite: Epit. des Erasmus Neustetter 1594 (Grabplatte s. oben). -- 4. Pfl. O. Seite: B. Johann v. Eglofstein 1411, Standbild unter Baldachin, Portraetkopf. B. Wolfram v. Grumbach-Wolfskehl {~DAGGER~} 1333. Kein Kissen mehr, die Auffassung als Standfigur zum ersten Male konsequent durchgefuehrt, ueberhaupt bedeutende Arbeit. -- 5. Pfl. NSeite: Dompropst v. Frankenstein 1789 vom Bamberger _Mutschelle_. OSeite: B. Johann v. Grumbach 1466, Standbild unter Baldachin, fein, vornehm, geschmackvoll; vom Wuerzburger Meister _Leonhard Strohmeier_. -- 7. Pfl. OSeite: B. Adam Friedrich v. Seinsheim 1779 von _J. P. Wagner_ nach dem Entwurf des Hofmalers _Christoph Fesel_. -- 8. Pfl. SSeite: B. Philipp Adolf v. Ehrenberg {~DAGGER~} 1631, ausgefuehrt 1664. -- _Suedliche Reihe_. 1. Pfl. NSeite: B. Mangold v. Neuenburg {~DAGGER~} 1303. Keinesfalls wesentlich juenger, wichtig fuer den Uebergang vom Stil des 13. Jh. zu dem des 14. Jh. (Pinder glaubt an einen in Sachsen geschulten fraenkischen Kuenstler); der merkwuerdig individuelle Kopf im 18. Jh. uebergangen. SSeite: B. Gottfried v. Spitzenberg {~DAGGER~} 1190 auf dem Kreuzzug; der Stein, trotz der juengeren Inschrift, gleichzeitig, aeltestes Zeugnis der Monumentalplastik in Wuerzburg, -- 3. Pfl. NSeite, neben der Kanzel: B. Gottfried Schenk v. Limburg 1455. -- 4. Pfl. OSeite: B. Johann v. Brunn 1440; die Gesichtszuege sind individuell, verraten aber nicht einen 80jaehrigen Greis. NSeite: B. Rudolf v. Scherenberg 1493 von _Riemenschneider_, dessen Stil von seiner besten Seite zeigend. -- 5. Pfl. NSeite: B. Lorenz v. Bibra 1519; bei Lebzeiten bestellt; das Beiwerk zeigt, wie sich der alternde Meister _Riemenschneider_ mit den eindringenden Renss.-Formen auseinandersetzte; vielleicht jedoch unter Mitwirkung eines juengeren Gehilfen; die Putten haben auch in den Koepfen mit dem bekannten Engeltypus _Riemenschneiders_ nichts gemein; uebrigens ist das Verhaeltnis der Figur zur tektonischen Umgebung vorzueglich abgewogen und die Verbindung verschiedenfarbiger Steine mit zartem Geschmack durchgefuehrt. -- 6. Pfl. NSeite: B. Melchior Zobel zu Gutenberg, ermordet 1558, Hauptwerk des vielbeschaeftigten aber unerfreulichen _P. Dell d. J._ -- 7. Pfl. NSeite: B. Friedrich v. Wirsberg 1573 von _W. Sarder_ aus Eichstaett. OSeite: B. Franz Ludwig v. Ertal 1795. -- 8. Pfl. NSeite: B. Julius Echter v. Mespelbrunn 1617 von _M. Kern_; Architektur gut, Figur nicht bedeutend. SSeite: Ritter Sebastian Echter, des Bischofs Bruder, 1577. OSeite: das umgestuerzte Wappen des letzten Echter {~DAGGER~} 1665. -- 9. Pfl. NSeite: B. Joh. Gottfr. v. Aschhausen {~DAGGER~} 1622. -- Die Form des Renss.Epitaphes, Aedikula mit Relief. An der suedl. Sschiffswand eine Reihe bronzener Grabplatten, ehemals in der Naehe der entsprechenden Epitaphe zu denken. Von ihnen gehoeren der Giesshuette _Peter Vischers_: Dompropst Georg v. Giech {~DAGGER~} 1501, Dompropst Albert v. Bibra {~DAGGER~} 1511, B. Lorenz v. Bibra {~DAGGER~} 1519, letztere vielleicht nach _Riemenschneiders_ Entwurf in Nuernberg gegossen. _Sonstige Skulpturen_. -- Vom Triumphbogen herabhaengend ueberlebensgrosses _Holzkruzifix_ von 1478. -- Auf 3 Pfll. der NSeite verstreut _Maria und die h.h. drei Koenige_, interessante, stark bewegte Standbilder aus A.14.Jh., durch moderne Rest, und Bemalung entstellt; aehnliche Pfl. Aufstellung in der Lorenz-K. in Nuernberg; trotzdem vielleicht ursp. fuer ein Portal gedacht, wie in Freiburg. Zu Beginn des Lhs. _Taufkessel_, Erzguss, bez. _Eckart v. Worms_ 1279; die zu dieser Zeit in Sueddeutschland wenig gelaeufige Technik erklaert die Roheit der Formen. -- _Kanzel_ von _Mich. Kern_ 1609. -- In einer Kap. am WEnde des suedl. Ssch. grosse _Gruppe_ des Marientodes, um 1470-80, hervorragend durch Wahrheit und Staerke des Ausdrucks; am Eingang in die Kap. ein _Diakon_ mit Lesepult in einem zugleich an _Riemenschneider_ und _Backofen_ erinnernden Stil, dann die 2 _Saeulen_ "Booz" und "Jachim" vom ehemaligen Paradies. -- Die spgot. _Standbilder_ an den ersten Pfll. des Lhs, von den Strebepfll. der Marienkap., wo sie zu verwittern drohten, hierher geborgen. -- In der Vorhalle Madonna um 1420. _Epitaphe am Aeusseren_. Meist sehr beschaedigt. Historisch interessant dasjenige _Tilman Riemenschneiders_, wohl von seinem Sohne _Joerg_. _Schoenborn-Kap._ am noerdl. Qsch. 1721-36 von _J. B. Neumann_. Kreisrunder Kuppelraum mit elliptischen Exedren nach O und W, Eingang N, Hauptaltar S. Vier _Grabmaeler_ von Kirchenfuersten aus der Familie Schoenborn. Das Innere, als Grabkap. in grauem und schwarzem Marmor, kommt infolge nicht gluecklicher Lichtfuehrung nicht nach seinem Werte zur Geltung; das Aeussere zeigt _Neumanns_ Formensprache in aller Vollendung. _Kreuzgang_. NFluegel 1424-28, SFluegel 1428-31, WFluegel nach 1431, OFluegel 1449-53. Die 3rippige Woelbung, deren mit Wappen geschmueckte Schlusssteine im Gr. eine Zickzacklinie bilden, wohl spaeter. Stattliche Abmessungen, etwa 35 : 50 m bei 4 m Tiefe der Gaenge. Die im O liegende Sepultur 1461. 2sch. Halle von 35 : 11 m, an der OWand 8 Kapp., deren Oeffnungen in den Pfeilerachsen liegen, eine ]L: 5] Konsequenz der sternfoermigen Teilung des Gwb. Das Erdgeschoss diente als Sepultur des Kapitels. Unter den ueberaus zahlreichen _Denkmaelern_ im Kreuzgang seien hervorgehoben: Heinrich v. Seinsheim {~DAGGER~} 1360, schlanke Ritterfigur in engem Lederpanzer; Paul Fuchs {~DAGGER~} 1540 wohl von _Peter_ _Dell_; Martin v. Wiesenthau {~DAGGER~} 1554, bez. _T K_ (_Thomas Kistner_), Dompropst Markgraf Friedrich v. Brandenburg {~DAGGER~} 1536; Oberst Baur v. Eisenberg, bez. _Mich. Kern_ 1623. In der Sepultur Bronzeepitaph Alb. Schenk v. Limpurg, bez. _Joerg Straubinger _ (Nuernberg) 1680. *S. Burkard.* K. des 751 gegr. Benedikt.-Klst. Neubau 1033, eingreifende Rest. 1168, Erweiterung der oestl. Teile 1494-97. -- Kleine flachged. Basilika ohne Qsch. An den oestl. Enden der Ssch. quadr. Tuerme, aus deren Mauermasse rundbg. Altarnischen ausgespart sind; jetzt durch neue Einbauten verdeckt. Der Hauptchor setzte sich zwischen den Tuermen fort und schloss voraussetzlich mit rundbg. Apsis. Ausserdem waren WTuerme vorhanden, die 1677 abgetragen wurden; damals auch die WEmpore eingebaut. 6 Arkaden mit regelmaessigem Stuetzenwechsel. Sll. mit Wuerfelkaptt. und eckblattlosen att. Basen. -- Aeusseres ganz schmucklos, der Gesimse beraubt. Interessant nur das Portal an der NSeite mit geschlossener Vorhalle; dieselbe hat den Eingang im O und eine Altarnische im W, an der NWand 2 gekuppelte grosse Lichtoeffnungen. Das Portal (nachtraeglich) durch seitwaerts vorgeblendete Saeulengruppen geschmueckt; reiche und originelle tektonische Gliederung bei fast voelligem Mangel an Ornament. Die Tuerme quadr. bis zur Firsthoehe des Msch., dann ins 8Eck umsetzend; diese Teile 1241 in anmutig ernsten frgot. Formen. -- Der spgot. OBau in erheblich groesserem Massstab; das Qsch. so breit, dass zwischen Vierung und Fluegeln je eine Stuetze eingeschoben; ursp. flachgedeckt; modernes Netzgwb. im Monniersystem. -- _Chorstuele_ 1693 aus got. und bar. Teilen zusammengesetzt. -- Im noerdl. Qsch. bmkw. _Opferstock_ mit Reliefs E. 13. Jh. -- _Votivrelief_ aus dem Leprosenhaus, Kreuzigung ca. 1370. -- Grosser _Fluegelaltar_, noch in got. Anordnung, 1589-91; die Gemaelde vom Wuerzburger Buerger _Alexander Mueller_ (die von demselben ausgefuehrte Wand- und Deckenbemalung zerstoert). -- _Grabsteine_ der Aebte Hermann Lesch {~DAGGER~} 1408, Eberhard Lesen {~DAGGER~} 1436, Johann v. Waldenfels {~DAGGER~} 1427. -- An der Wand _Gemaelde_ der Grablegung von _Osw. Onghers_ 1676. -- In der Pfarrei _Holzmadonna_ von _Riemenschneider_ aus seiner Fruehzeit. [*Augustiner-Klst.* Gew. 1302. Abgebrochen 1824. Interessante Reste von dekorativer Plastik, oberrheinischen Schulzusammenhang bekundend, im Museum.] *Franziskaner-K.* Erste Ordensniederlassung 1221. Die gegenwaertige K. eine ursp. flachgedeckte got. Basilika aus 2. H. 13. Jh. Der gewoelbte Chor, groesser als der erste, gegen 1289 hinzugefuegt. Veraenderungen unter Bischof Julius: Einziehung von Gwbb. (in Netzform) 1611-14, alle 3 Schiffe unter ein gemeinschaftliches Dach gebracht, die Fenster (mit Ausnahme derer am O- und WSchluss) veraendert. Vom frgot. Bau geblieben: der Gr. (das 3sch. Lhs. 35 m l., der 1sch. Chor 22,5 m l), das Mauerwerk und die (6) Arkaden des Msch. Sie zeigen die got. Formen in der fuer die Bettelorden charakteristischen aeussersten Vereinfachung: gemauerte Rundsll., 8eck. Sockel, glatte Kelchkaptt., 4eck. Deckplatten, Bogenleibungen glatt bis auf die Abfasung der Ranken, die Oberfenster kreisrund mit Vierpass. -- Traurige Rest. 1882. -- Der geraeumige Kreuzgang um 1300 bereits in reicherer Behandlung. -- Die betraechtliche relative Hoehe der Ssch. schon im ursp. Querschnitt. -- Die Valentins-Kap. an der SSeite, eine sehr alte Gruendung, von Bischof Julius nachgot. umgebaut. Ueber ihr ein reich stuckierter Prunksaal, der vor der Erbauung der Universitaet den akademischen Festlichkeiten als Aula diente. -- An der steinernen Mensa des Hochaltars Metallplatten mit frgot. _Schmelzarbeit_, meist Tierbilder nach dem Physiologus. Auf einem Seitenaltar eine _Pietas_ von _Riemenschneider_ (?). -- Bmkw. _Messgeraete_ 18. Jh. -- _Grabmaeler_: Bildnisplatte des Weihbischofs Georg Antworter {~DAGGER~} 1499, keine von den guten Arbeiten der Zeit. Im Schiff die Frau des Schultheissen Zingel {~DAGGER~} 1407. Dann im guten Wuerzburger Durchschnittscharakter mehrere Rittergrabsteine: Balthasar v. Zingel {~DAGGER~} 1493; Truchsess v. Wetzhausen {~DAGGER~} 1513, Hans v. Grumbach {~DAGGER~} 1529, Peter v. Randersacker {~DAGGER~} 1540. Schoenes kleines Kinderepitaph 1582 fuer eine Echter v. Mespelbrunn. Grosses prachtvolles Wandgrab des Heinrich Zobel v. Giebelstadt {~DAGGER~} 1589 mit Frau und 11 Kindern. Ein aehnliches fuer die Familie v. Thuengen 1625 v. _Mich. Kern_. -- Aussen an der K. Oelberg von _Georg Riemenschneider_. *Deutschhaus-K.* (Militaermagazin). Der frueheste got. Bau in Wuerzburg (an Stelle einer staufischen curia regia, zu welcher der erhaltene rom. WTurm in Beziehung steht), beg. nicht lange vor 1280, die WTeile nach 1296. -- 1sch. Anlage von 7 Jochen mit polyg. Schluss. Am 4. Joch tritt ein Wechsel der Formen ein. Der aeltere Teil mit Wimpfen, der juengere mit Oppenheim verwandt. Reiche Schlusssteine, Blattmasken und Figuerliches, das letztere von sehr guter Hand. Dagegen das Portal (S) ohne Plastik, nur in eleganten Architekturformen. *Dominikaner (Augustiner)-K.* Erste Niederlassung 1228. Der jetzige Bau ein Neubau von _Balthasar Neumann_ 1744, bei dem der got. Chor (von 1308) beibehalten, nur dekorativ umgestaltet wurde. Das Lhs., eine hochstrebende Pfl.Basilika, hat fuer das Bar. ungewoehnliche Proportion; _Neumann_ selbst erklaert: "Die Kirche, dass sie so hoch muss werden, obliegiert der schoene alte, gut gewoelbte Chor". Es ist moeglich, dass Neumann auch den got. Gr. vollstaendig beibehalten hat. Die Dekoration ist einfach; es wird hauptsaechlich, und zwar stark, durch die Altaere gewirkt, deren einer auf jeden Pfl. des Lhs. Die Skizzen dazu von Neumann selbst. Der architektonische Apparat des Barockaltars ist aufgegeben, diese hier wollen nur Bilderrahmen sein, allerdings sehr praechtige und umfaengliche. Die prunkvollere Dekoration des Moenchschors hinter dem Hochaltar nachneumannisch. Gemaelde des Hochaltars von _Treu_ aus Bamberg, Deckengemaelde von _G. A. Urlaub_ (Chor) und _Ermeltraut_ (Lhs.). *S. Gertraud* in der Pleichach. Vor 1133 von Meister _Enzelin_, der spaeter am Dom taetig. 1600-1613 voellig umgestaltet. *Stifts-K. Haug*. Ehemals rom. Sl.Basilika mit WTuermen und Dreiapsidenschluss. 1665 wegen der Festung niedergelegt. Tympanon mit thronender Muttergottes und den beiden Johannes, nach 1200, jetzt im Luitpold-Mus. -- Neubau 1670 bis 1691 von _Antonio Petrini_. Die Anlage nach dem Typus des Gesu in Rom; als selbstaendige Elemente treten hinzu die starke Ausladung der Qsch.Arme, welche auch das Lhs.System der seitlichen Altarnischen fortsetzen, und die Doppeltuerme der Fassade. Die Einzelformen schwer und ernst, von starker Ausladung. In allen Nischen maechtige Barockaltaere italienischen Gepraeges (Gemaelde _Onghers_). Im uebrigen ist der Binnenraum farblos. -- Am meisten weicht von den italienischen Vorbildern das Aeussere ab. Es hat Strebepfll. und hohe Daecher, welche die Fenster des hohen Kuppelanbaues teilweise ueberschneiden. Immerhin wirkt die Kuppel sehr bedeutend. Die Fassade hat durch die seitliche Stellung der Tuerme eine maechtige Ausdehnung erlangt. Des rhythmischen Lebens, das sonst an Barockfassaden so stark zu sein pflegt, entbehrt sie. Schwere Gurtgesimse, einfache Lisenen (nicht antike Ordnungen!) und Statuennischen ergeben vielfaeltige, aber monotone Gliederung. -- Praechtige _Kanzel_. *S. Jakob.* K. des ehem. Schottenklst. Beg. nach 1134, voll. 1146. Flachgedeckte Pfl.Basilika ohne Qsch., schliessend mit 3 parallelen Apsiden. Auf 31 m L. 10 Ark. Die beiden letzten Ssch. Joche mit stumpf graetigen Kreuzgwbb. zwischen breiten Gurten (in urspr. Form nur im suedl. Ssch.). Die quadr. Pfll. und alle uebrigen Formen die einfachsten. Die rundbg. Friese aehnlich denen des Doms. Die westl. Vorhalle E. 17. Jh. abgebrochen. Die OTuerme, von denen der suedl. rom., der noerdl. einfachst got. Nach M. 13. Jh. wurde der Chor umgestaltet: ueber der im Unterbau beibehaltenen rundbg. Hauptapsis ein hoher polygonaler Chor. -- An den Pfeilern Malereien des Augsburgers _Leonhard Beck_ 1504. -- Die K. jetzt Militaerspeicher, das Klst. Militaerkrankenhaus. [*Johanniter-K.* A. 14. Jh., 1815 zerstoert. Die Grabsteine im Muenchener Nationalmuseum.] *Karmeliter-K.* 1662-1669 von _Antonio Petrini_. Der erste italisierende Barockbau in Franken. Der Gr. zeigt die typische von den Jesuiten ausgebildete Form. Die Haltung derb und schlicht. -- _Altarbilder_ aus der Erbauungszeit von den Rubensschuelern _Diepenbeck_ und _de Rul_. -- Im Klst. ein _Holzkruzifix_ aus 13. Jh. *Liebfrauen-Kap.* auf der Feste Marienberg. Der Kernbau wahrscheinlich identisch mit der A. 8. Jh. unter Karlmann genannten cappella in honorem S. Mariae constructa, also der aelteste kirchliche Steinbau im Frankenland. Rotunde Das Erdgeschoss hat 11,67 m im Lichten bei 4,07 m Mauerstaerke; im Innern durch 6 Rundnischen und 2 Durchgaenge im W und O gegliedert. Im 12. Jh. ein Obergeschoss von nur 0,75 m Wandstaerke, daher in der Aussenansicht rueckspringend. Der Bau des 12. Jh. kann nicht gewoelbt gewesen sein; fuer den des 8 Jh., der alt christlichen Anlagen durchaus aehnlich sieht, ist Woelbung vorauszusetzen. -- Renss.-Portal vom Herstellungsbau nach Brand 1600. -- Stuckdekoration 1699 ff. -- Bmkw. spgot. _Reliquiar_ bez. 1519. *Marien-Kap.* auf dem Markt. Nach der Judenverfolgung 1348 zur christl. K. eingerichtet: Neubau 1377 ff.; Chor gew. 1392; die Ausschmueckung setzte sich bis nach 1470 fort. -- Hallenkirche von 5 Jochen, 1sch. Chor von 4 Jochen und 5/8 Schluss. Das Innere 1713 barockisiert, 1856 in got. Sinne hergestellt. Hallen von extremen Hoehenverhaeltnissen. Noch bezeichnender fuer die Zeit das in allem Schmuckreichtum etwas duerr bleibende, in schematisch eleganten Formen durchgebildete Aeussere, an dem namentlich die Streben ein ungemein glaenzendes dekoratives Beiwerk erhalten haben. Eigentuemlich die Art, wie die Dachbalustrade um den WGiebel herumgefuehrt ist. Im S, W und N 3 sehr praechtige Portale. -- Der Turm steht noerdl. neben der Fassade, mit 3 Pfll. frei; bis zur Gesimshoehe der K. ganz einfach, dann noch ein mit Stab- und Masswerkrelief besetztes quadr. Geschoss, endlich ein hohes Oktogon; alles in reichsten Formen; diese Teile 1441-60 von _Eberhard Friedeberger_ aus Frankfurt. (Der durchbrochene Steinhelm modern, vorher Bleidach.) _Skulpturen_. Am WPortal Madonna um 1440. Die Bogenfelder der 3 Portale, am noerdl. Verkuendigung, am suedl. Marienkroenung, am westl. Juengstes Gericht, das Verkuendigungsrelief ausgezeichnet in der Fuellung der Bildflaeche, der leichten Beweglichkeit der Gewaender, der Anmut der Typen. Entstehung um 1430-40 (Pinder: 1415-20). -- _Riemenschneiders_ _Adam und Eva_ am NPortal, kuenstlerisch von groesster Bedeutung, wurden in juengster Zeit entfernt (Histor. Verein) und durch Gewandstatuen ersetzt. Ebenfalls von _Riemenschneider_, 1500-1506, die _Statuen_ Christi, des Taeufers und der zwoelf Apostel an den Strebepfll., durch moderne Rest. verdorben (die beiden Johannes neu, Originale im Dom). Im Innern: suedl. Ssch. zwei Reliefs um 1400; _Marientod_, feierliche zarte Stimmung, feinfuehlig flaches Relief, die Komposition altertuemlich bis auf das perspektivisch schraeg gestellte Bett; von anderer Hand und in kraeftigerem Pathos die _Kreuzgruppe_, der kniende Donator vielleicht Graf Guenther v. Schwarzburg {~DAGGER~} 1410. Am Chorbg. _Dorothea_ und _Margaretha_ von _Riemenschneider_, ca. 1510. _Grabsteine_: Martin v. Seinsheim {~DAGGER~} 1434; Konrad v. Schaumburg {~DAGGER~} 1499, Werkstatt _Riemenschneiders_; Ritter Schrimpf von _Peter Dell d. J._ 1556, Valentin v. Muenster von _demselben_, 1558. Buergerliche Grabmaeler in Epitaphform 1566, 1624, 1648. *S.Michaels-K.* An Stelle einer nicht bedeutenden rom. K. Neubau 1766 Valentin v. Muenster 1858ff. von _J. P. Geigel_ und _Joh. Fischer_ als Ordens-K. der Jesuiten. Das Aeussere nuechtern, das Innere von bedeutender Raumwirkung, aber in der Behandlung unsicheren Wollens zwischen barockem Grundgefuehl und modernistischem Klassizismus. (Weitaus unerfreulicher als die die gleiche Uebergangsstufe hochbedeutend repraesentierende Klst.-K. zu Wiblingen bei Ulm). Die Deckengemaelde, reich an theologischen Finesen, 1770 vom Mainzer Hofmaler _Joseph Appiani_, fortgesetzt vom Wuerzburger _Chr. Fesel_. Stuckaturen von _Materno Bossi_, Hochaltar von _Gaertner_ 1798. *Neubau-K.* s. Universitaet. *Neumuenster-K.* Erb. unter B. Heinrich (995-1018), vgl. den Stein am Chor mit der Inschr. "Henricus me fecit"; schon in rom. Zeit wiederholte Bauveraenderungen, ueberliefert fuer die Zeit B. Adalberos (1045-1085), ferner Ablaesse 1223-47. Rest. des Innern und westl. Anbau 1711ff. Der Barock-Umbau nach derselben Methode, wie am Dom, d. h. der rom. Mauer- und Pfeilerkoerper wurde beibehalten, aber im Innern ganz mit Barockformen umkleidet, aussen die romanischen belassen. -- Urspr. flachgedeckte Basilika mit Doppelchor. Die OKrypta erstreckt sich bis unter die Vierung; ihre rom. Wandsll. erhalten; in der westl. Haelfte Wuerfelkaptt. und an den Basen primitive Eckblaetter, in der oestl. reiche sprom. Laubkaptt. Die WKrypta gaenzlich umgebaut. -- Der im NW stehende Turm duerfte mit dem abgebrochenen WChor in Verbindung gestanden haben; schlanker 8Eckbau mit reicher, stark bewegter Gliederung, in der Bewegung der Bogenfriese an die OTeile der Stifts-K. von Gelnhausen erinnernd; der Stil passt zeitlich zu den Ablaessen 1223ff. -- Umbau in den 30er Jahren des 18. Jh. Die dabei genannten Wuerzburger Namen geben nur die Baufuehrer, der Plan von nicht sicher nachzuweisenden auswaertigen Kuenstlern; u. a. _Gabrieli_ in Ansbach zu Rate gezogen. Der rom. WChor durch einen Kuppelbau von maechtiger Wirkung ersetzt. Die Fassade auf stark bewegtem Grundriss, gut in den Proportionen und reich, auch mit Figuren in Schmuck gesetzt, mag die beste der Zeit im Frankenlande sein. Sie war besonders geschickt auf einen engen Platz (Kuerschnerhof) komponiert. Die neuerliche Freilegung hat ein gutes Teil der Wirkung zerstoert. -- Das Innere enthaelt bmkw. aeltere Kunstwerke. Im noerdl. Qsch. eine der schoensten _Madonnenstatuen_ von _Riemenschneider_ bez. 1493, Sandstein, neu bemalt. -- _Grabstein_ des Abtes Joh. Trithemius {~DAGGER~} 1516 von _Riemenschneider_. In der WKrypta bmkw. rom. Altarmensa und die in Holz geschnitzten _Brustbilder_ der drei Frankenapostel von _Riemenschneider_, Reste des Domtabernakels. In der OKrypta merkwuerdiger _Crucifixus_ um 1340, _Selbdritt_ bez. 1417. Vier bedeutende _Tafelbilder_ A. 16. Jh., Schulherkunft nicht festgestellt. [Ein Fluegel des reichen rom. Kreuzgangs jetzt im Garten des staedtischen Museums.] *Wallfahrts-K. auf dem S. Nikolausberge* ("*Kaeppele*") 1747 bis 1750 von _B. Neumann_ neben der aelteren Gnadenkap. Grosser, zentraler Kuppelraum mit 3 elliptischen Apsiden, Eingangshalle und 2 Fassadentuermen. Die innere Dekoration z.T. aus nachneumannscher Zeit. -- Die _Deckenfresken_, sehr farbig, bez. _M. Guenther_ 1752. -- Eine ausgezeichnete Komposition der grosse, den Berg hinanfuehrende Treppenweg; die 14 _Stationsbilder_ (Sandsteingruppen) von _Joh. Peter_ und _Simon Wagner_ um 1775. *Peters-K.* Umbau einer ma. K. 1717ff. durch _Greising_ und _Pezzani_ (beide wohl nur Ausfuehrer der Idee eines Dritten). Der rom. Turm, der got. Chor und Mauerteile des Langhauses sollten wiederverwendet werden. Im Verhaeltnis zu diesen Schwierigkeiten die Loesung geschickt: weitraeumige Hallen-K. mit Emporen in den Abseiten. Hohe 3geschossige Fassade, im Mittelstueck flach polygonal vorspringend; der Statuenschmuck klassizistisch. Von der inneren Ausstattung hervorzuheben die rok. Kanzel von _Ant. Bossi_, in Brillanz und Grazie unuebertroffen. *S. Stephans-K.* Von der rom. Basilika die Krypta und der untere Teil der Tuerme erhalten. Im uebrigen 1789 von _Geigel_ (_Kleinholz_ nur Maurermeister) vollstaendig umgestaltet als weitraeumiger, ungeteilter Saal ohne Emporen. Die dekorative Ausstattung durch den Bildhauer _Georg Winterstein_, eine der besten in dieser Zeit in Deutschland entstandenen, gibt die Klaerung der klassizistischen Bewegung, deren erste Regungen an der Michaels-K. zu beobachten sind. Die Waende ausschliesslich in Weiss und Gold; Gestuehl und Kanzel in natuerlicher Holzfarbe. Stuckierung von _Materno Bossi_. Deckengemaelde von _K. Huber_ von Weissensee. *Schloss Marienberg*. Seit 1250 staendiger Sitz der Bischof-Herzoege. Grosse Erweiterungen 1468-1495. Umfassende Neugestaltung, doch mit Benutzung der alten Teile (starker runder rom. Bergfried) durch B. Julius nach Braenden 1572 und 1600. Es wurde tunlichst fuer Regelmaessigkeit des Gr. gesorgt, der ein langgestrecktes Viereck darstellt. Einheitliche Fassadenbildung fehlt, geschmuecktere Formen nur an einzelnen Zwerchgiebeln, Tuermen und Portalen, wovon seither vieles wieder verschwunden. Eine interessante Folge von Stiltypen geben die nach den Erbauern benannten Festungstore: Scherenbergertor 1482, Echtertor 1606, Neutor 1657, Guttenbergtor 1684. *Rathaus.* Den aeltesten Teil bildet der "Graf-Eckhardturm". Entstanden aus einem rom. Wehrbau (Sitz der Wuerzburger Burggrafen), doch schon im sp. Ma. umgebaut. Am oestl. Ende der jetzigen Strassenfront ein breites rom. Tor mit spgot. Einbau. Sonst bildete das Erdgeschoss ursp. eine ungegliederte Masse. Der Erker und Doppelfenster mit Vorhangbg. M. 16. Jh. Die Obergeschosse, der WGiebel und der Turm 1615. Die Uhr 1455 von _Hans Klein_ aus Hassfurt. Im Mittelgeschoss ein Saal; eine praechtige Sl. traegt ueber 2 Rundbgg. 4 spitzbg. Kreuzgwbb. Die Ausmalung in Teppichmustern und mit zahlreichen Wappen der Reichsfuersten, vermutlich 1397 fuer den Besuch Koenig Wenzels. -- Das _neue Rathaus_ 1659. Die Komposition der hohen Giebelfassade, wie der malerisch gruppierten Treppen und Vorsaele steht noch ganz auf dem Boden der deutschen Kunst vor dem grossen Kriege, wenn auch mit einem Zusatz schweren Ernstes; Rustikabau fast ohne Ornament. *Universitaet*. 1582-91 unter B. Julius Echter u. a. Man kann keinen bestimmten Baumeister nennen; Kompromiss, bei dem viele mitgesprochen haben. Der erste Entwurf war von _Robin_ in Mainz (vgl. Bd. III u. Bd. IV.). -- 4 Fluegel von gleicher Hoehe umgeben einen grossen quadr. Hof; der suedl. enthaelt die Kirche und hat sein eigenes System; der oestl. und westl. entsprechen sich genau. Im Erdgeschoss Pfeilerhallen (von _Petrini_ geschlossen und als Bibliothekssaal umgebaut) in reicher diamantierter Rustika mit dorischem Fries. Die 3 Obergeschosse geben eine verputzte Flaeche ohne jede andere Gliederung als durch die breiten Fenster; Teilungspfosten; gotisierende Gewaende. In der Mitte unbedeutende Zwerchgiebel. Wendeltreppen kommen nicht mehr vor, sondern nur solche mit gerade gebrochenem Lauf. Die Einfahrt hat ein voellig got. Netzgwb. Als aeussere Schauseite hat die Front nach der Schulstrasse zu gelten; sie besitzt 3 Portale, unorganische Vorsatzstuecke in harten antikisierenden Formen. Dem Gesamteindruck fehlt das Heitere und Behagliche, das der deutschen Renss. des 16. Jh. eigen gewesen war; man ahnt schon den strengen und finsteren Geist der Epoche des Religionskrieges. _Die Kirche_. In ihr scheint noch am meisten vom Robinschen Plan beibehalten zu sein. Einer der wenigen bedeutenden Kirchenbauten der deutschen Renss. In Deutschland galt es, mit der protestantischen Predigt in Wettbewerb zu treten, daher Aehnlichkeit mit dem Typus der protestantischen Schlosskirchen. Die Ausstattung der rundbg. Fenster mit Masswerk (sehr grob) ist ein Zugestaendnis an den noch immer fuer vorzugsweise sakral geltenden got. Stil. Drei Raenge Galerien begleiten beiderseits ein hohes, langgestrecktes Msch. Pfeiler- und Bogenstellungen mit vorgesetzten antiken Ordnungen; Kreuzgwbb. Der gross gedachten Anlage sind die Einzelformen und die Proportionen nicht ebenbuertig: sie entbehren der feineren Belebung. Auch war die Konstruktion fehlerhaft; 1617 stuerzte das Hauptgwb. ein und zerstoerte das Juliusdenkmal _Robins_ und die uebrige reiche Ausstattung. Wiederherstellung 1696. Der vorspringende WTurm in den unteren Teilen vom Juliusbau erhalten, in den oberen von _Petrini_; eine bedeutende Kunstleistung; die Loesung wesentlich anders und besser, als an den Tuermen, die _Petrini_ vorher an der Hauger K. errichtet hatte; der innerlich widerstrebende antike Formenapparat ist der nordischen Turmidee merkwuerdig gluecklich dienstbar gemacht. *Juliusspital*. Von dem 1580 voll. Stiftungsbau des Bischofs Julius hat sich nichts erhalten. Brand 1699 und danach voelliger Umbau durch _Petrini_; nach neuem Brande 1745 von _Neumann_ instand gesetzt, erweitert 1791 von _Ickelsheimer_ (Strassenfront). *Hofspital*. Die K. aus einer got. E. 18. Jh. von _A. S. Fischer_ klassizistisch umgebaut. Schoenes _Holzrelief_ mit den 14 Nothelfern A. 16. Jh. (nicht von _Riemenschneider_). _Grabstein_ des Ritters Christoph von Koeln 1564 von _P. Dell d. J._ *Josephsspital* ("Hueberspflege"), gegr. 1794 durch Erweiterung des v. Zobelschen Hofs in der Kapuzinergasse. Grosses _Relief_ von _B. H. Nickel_, zur Erinnerung an die Stiftung; von ansprechender, entfernt an die Tendenzen Schadows erinnernder Natuerlichkeit. *Buergerspital*. Gegr. 1319 vom reichen Buerger Johann vom Stern (Johannes De Ariete). _Madonna_ um 1420. Zwei ausgezeichnete _Bildnisgrabsteine_: Johann v. Stern {~DAGGER~} 1329, Ekro v. Stern {~DAGGER~} 1343; man beachte den Stilwechsel im Standmotiv. Aussen Sternsches Familienepitaph ca. 1330. -- [Der schoene Portalstein im Museum.] *Klerikalseminar* (frueher Jesuitenkollegium) als Werk _Jos. __ Greisings_ gesichert, 1716 f. Ernst und tuechtig, der Formengeist in der Mitte zwischen der duesteren Schwerfaelligkeit des 17. Jh. und der neuen Vornehmheit Neumanns. Die Portalskulpturen von _Jakob v. d. Auwera_ aus Mecheln (nur die kroenende Nischenstatue des h. Ignatius nach Aufhebung des Ordens durch guten Hirten ergaenzt). *Rueckermaingebaeude* (frueher Amtshaus des Ritterstifts S. Burkard) 1715-22 v. _J. Greising_; derselbe knuepft, im Gegensatz zu dem Hauptmeister der unmittelbar vorangehenden Zeit, _Ant. Petrini_, an die Traditionen des deutschen Fruehbarok an. Im Innern bmkw. Stuckdecken. *Zuchthaus* in der Burkharderstrasse. Erb. A. 19. Jh. als Kaserne der fuerstbischoefl. Leibgarde von _Spaeth_, in kraeftiger und origineller Verbindung von Rustika mit dor. Sll. *Deutschordenskomturei*, mit dem Wappen des Komturs v. Ow 1694, Richtung _Petrinis_. *Residenzschloss*. Erb. 1719-44 (innere Einrichtung fortgesetzt bis in die 70er Jahre) von den beiden Fuerstbischoefen aus dem durch grossartigen Bausinn hervorragenden Geschlecht der Schoenborn (vgl. Pommersfelden, Werneck, Wiesentheid, Heusenstamm, Bruchsal, Worms, Mainz, Koblenz, Trier). Fuerstbischof Johann Philipp waehlte zum Baumeister den noch jungen und erst an einem einzigen Kunstbau (Ebrach 1716) bewaehrten Artillerie- und Geniehauptmann _Joh. Balthasar Neumann_ (1687-1753). Nach der Sitte der Zeit wurde der Plan von auswaertigen Architekten (_M. v. Welsch_ und _L. v. Hildenbrand_), vermittelt durch Joh. Philipps Verwandte, den Kurfuersten von Mainz und den Reichsvizekanzler in Wien, begutachtet, ohne jedoch ihn irgend nennenswert zu veraendern. Erst als Neumann nach Paris geschickt wurde, musste er sich durch den nuechternen Akademiker _Boffrand_ eine Verschlechtbesserung seines Treppenhauses gefallen lassen; nuetzlicher koennten die auf die Zimmereinteilung bezueglichen Ratschlaege _Robert de Cottes_ gewesen sein. 1729 ging N. nach Wien, wo _L. v. Hildebrand_ diesmal groesseren Einfluss gewann; die Gartenfassade bezeugt ihn. -- Das Schloss von Wuerzburg ist eines der groessten architektonischen Kunstwerke, die Deutschland besitzt, auch in seinem inneren Wesen deutscher, als die landlaeufige Meinung annimmt. Der franzoesische Geschmack beeinflusst nur, und auch nur teilweise, die Innendekoration. Den italienischen Bar. kannte N. nur mittelbar durch die Wiener Schule. Der Stil seines Werkes ist wesentlich persoenlich auf Grund der international gewordenen allgemeinen Barockueberlieferung. -- Der Grundriss erweitert das herkoemmliche Triklinienschema zu einem Gruppenbau. In der Mitte ein 53 m tiefer und 60 m breiter Ehrenhof (ehemals durch ein prachtvolles Gitter abgeschlossen), in den Fluegeln je zwei Binnenhoefe, die gerade Gartenfront 160 m l., die Seitenfronten 90 m. Der Aufbau ist 2teilig, da das 2. und 4. Geschoss sich als Mezzanine voellig unterordnen. Von Risaliten wird massvoller Gebrauch gemacht, auch die Dachlinien sind nicht sehr bewegt, im ganzen sollen die Horizontalen herrschen. Die Einzelheiten vorzueglich im Grad des Reliefs und in der Praezision der Zeichnung, barocke Ueppigkeit nur in der Kroenung des Mittelbaus. Das beruehmte Treppenhaus bietet nur die Haelfte von Neumanns ursp. Plan; die symmetrisch dazu gedachte zweite Treppe wurde ihm von _Boffrand_ gestrichen; ausgefuehrt waere es weitaus die grossartigste Treppenanlage der Welt geworden. -- Die Stuckdekoration ist von N. bis ins einzelne vorgezeichnet. Seine erste Manier im rechten Fluegel, voll. 1737, das meiste A. 19. Jh. umgeaendert. Im Spiegelsaal und Thronsaal beginnt eine gewisse Hinneigung zum franzoesischen Louis XV., staerker wird sie in der Salle des gardes. In der 1743 gew. _Kapelle_ verliert _Neumann_ die fruehere Klarheit seiner Kunstsprache, eine eigentuemlich "schwuele, ueberhitzte" Stimmung tritt ein. Die Gwbb. und ihre Widerspiegelung im Gr. geben die Durchschneidung mehrerer Ellipsen. In den juengeren Raeumen allmaehliche Wandelung des Stils. Die letzten 1805 ff. durch _N. A. de Salins_ umgestalteten verkuenden den Sieg des Neuklassizismus. -- 1750-53 fuehrten _G. B. Tiepolo_ und sein Sohn _Domenico_ die weltberuehmten Deckengemaelde im Treppenhaus und Kaisersaal aus; die uebrigen Maler waren durchweg Deutsche. (Das Riesenbild des Treppenhauses, eine Huldigung fuer den Fuerstbischof Karl Philipp v. Greifenklau, zu der der ganze Olymp und alle vier Weltteile aufgeboten werden; im Kaisersaal Geschichte Friedrich Barbarossas, dem das Bistum die Belehnung mit dem Herzogtum Franken verdankt.) Kurz vor Tiepolo hatte _Joh. Zick_ die Decke des Gartensaales gemalt, 1750. Unter den Bildhauern und Stuckateuren bemerkt man neben den Deutschen (der beste war _Balthasar Esterbauer_) mehrere Italiener, die Niederlaender _Jakob_ und _Wolfgang v. d. Auwera_, nur einen Franzosen, _Cure_. Die unvergleichlich prachtvollen Schmiedearbeiten sind vom Tiroler _J. G. Oegg_. Die aeltesten Stuckaturen im Ingelheimer Zimmer von _Castelli_ 1724-28. Kaisersaal, Weisser Saal und andere Paradezimmer der Ostfront von _Anton Bossi_, das Gruene Zimmer von _Materno Bossi_ 1770, ebenso der schon zum Klassizismus uebergehende Fuerstensaal. -- 1765-70 die Abrundung des Residenzplatzes durch die Arkaden und den "Gesandtenbau" von _J. Geigel_; der korrespondierende "Rosenbachsche Hof" auf der NSeite ist aelter (vielleicht von _Greising_). Die dekorative Plastik im Treppenhaus und spaeter die im Garten von _J. P. Wagner_. *Wohnbauten*. Aus Ma. wohl manche Mauerreste, aber keine sich augenfaellig machende Formen; gut, wenn auch nicht zahlreich vertreten die Renss. des 16. und 17. Jh., ganz hervorragend das 18. Jh. _Adelshoefe der Renss._: Curia Tannenberg am Paradeplatz 1575. Das jetzige bischoefl. Palais, frueher Echterscher Hof, A. 17. Jh., gegen Herrengasse 8 reicher Erker, in der Hauskapelle Alabasteraltar von _Mich. Kern_. Von demselben Meister der Kressenhof, jetzt Wittelsbacher Hof, Marktplatz 1. Der Sandhof, nach 1595 (jetzt stark veraendert), reizvoll, namentlich die Hofarchitektur; die Stuckdecke mit St. Georg nur Teil einer einst umfassenden Dekoration [Stuecke im Nat.-Mus. Muenchen]. Ehrmannsches Haus Augustinerstr. 1, im Hof Fachwerk mit ausgezeichnet schoenen Schnitzereien 1547. Ein anderes reiches Fachwerkhaus, in den Schnitzereien stark unter Einfluss von Steinformen, das Bachmannsche Haus von 1634, Neubaustr. 2. Seebachhof Domerschulgasse 3 mit got. Kapelle. Heidecker Hof ebenda 1 von 1626. Hof zum Kalb, Ebrachergasse 2. Hotel zum Schwan; Hof zum wilden Schweinskopf, Paradeplatz 2; Martinsgasse 1 mit schoenem Eckerker aus dem 17. Jh. _Barock_. Seit E. 17. Jh. Von _Petrini_ oder unter seinem Einfluss: Marktplatz 2, ao. 1685, Musikschule 1680-90, Pleicherschulhaus 1695. Von _Greising_ mehrere Haeuser der Neubaustrasse, no 6, 8, 10, 12 von 1716, no 14 veraendert 1736, im Innern stattliche Treppen mit geschuetztem Gelaender und Stuckdecken. Curia Grossburkstadt 1716 in der Heinestr. 5, daneben 7 und 9 ao. 1721. Glockengasse 5 ao. 1718. _Rokoko_. Von _Neumann_ oder unter seinem Einfluss: sein eigenes Haus (Hof Oberfrankfurt) in der Franziskanergasse; Haus des Hofkanzlers v. Fuehler, Bronnbachergasse 8, anno 1724. Huttenschloesschen 1725, in der Sanderglacisstr. wiederaufgerichtet. Hof Marmelstein Domerschulstr. 2 ao. 1747. Damenstiftshaus (jetzt Stadttheater) 1750. Hotel de Russie. Jagdzeughaus Zellerstr. 40. Eine ganze Reihe von Haeusern in der Theaterstr. (2, 3, 4, 6, 8, 10) 1738-50. Dagegen hat das Haus zum Falken (Marktplatz 9) mit Neumann nichts zu tun; stuckierte Fassadendekoration von glaenzender Munterkeit, echt deutsche Fassung des Rokoko. _Im Uebergang zum Klassizismus_: Domstr. 19. Bahnhofstr. 11. *Votivstatuen und Reliefs* an Privathaeusern noch in grosser Menge erhalten; keine andere Stadt Deutschlands (ausser Mainz) kann sich darin mit Wuerzburg messen; gute got. Exemplare Augustinergasse 13, ca. 1390, Eichhornstr. und Johanniterstr. ca. 1410; die grosse Masse bar. und rok., die besten von juengeren Mitgliedern der Familie _v. d. Auwera_. *Brunnen* auffallenderweise erst aus 18. Jh. Der groesste der _Vierroehren-Br._ 1766 von _Lucas v. d. Auwera_, recht "zopfig". In anmutiger Maskereinatuerlichkeit der _Fischer-Brunnen_ am Fischmarkt und der _Baecker-Br._ in der Semmelgasse, beide von _Michael Daniel Koehler_ {~DAGGER~} 1778. _Dreikronen-Br._ 1779. Ceres-Br. um 1790, von _Nickel_. *Luitpold-Museum* mit wichtigen Resten Wuerzburger Plastik. *Universitaets-Bibliothek*. Fruehromanische Elfenbeinreliefs, Bilderhandschriften, Skizzenbuch _Balthasar Neumanns_. *Universitaets-Sammlungen*, wichtig fuer fraenkische Plastik und Malerei. _WURZEN._ K Sachsen AH Grimma. *"Dom"*. Den aeltesten Teil der langgestreckten Anlage (63 m) bildet im W eine sprom. Pfeilerbasilika von 3 spitzbg. Arkaden, urspr. flachgedeckt, im ganzen aehnlich der Frauen-K. zu Grimma. Erweiterungen 13., 14., 16. Jh., neugot rest. 1817. -- _Steinstatuen_, zum Chorbau von 1513 gehoerig, jetzt im Lhs. *Schloss* 1491. _WUeSTHEUTERODE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. *Dorf-K.* (kath.) 1804. Gewoelbter Quaderbau, noch ganz in dem herkoemmlichen Eichsfelder Bar. Typus. _WYHRA._ K. Sachsen AH Borna. *Dorf-K.* Einheitlicher Bau von 1494; die auch fuer das Lhs. (1sch. 3jochig) beabsichtigten Gewoelbe nur im Chor (eingezogen 2 Joche und 5/8 Schluss) zur Ausfuehrung gelangt. _Z_ _ZABELSTEIN._ UFranken BA Gerolzhofen. *Burgruine* aus 13. Jh., ehedem bedeutend, nach Beschaedigung im Bauernkriege 1586 von Bischof Julius erneuert, jetzt nur spaerliche Reste. _ZAHNA._ Pr. Sachsen Kr. Wittenberg. *Stadt-K.* Rom. Granitquaderbau, urspr. 3sch., jetzt 1sch. kreuzf. Von den urspr. 3 Apsiden 1 erhalten. Am Qsch. Granitportale. Im W rck. Turm, unten Granit, oben got. Backstein. _ZEHISTA._ K. Sachsen AH Pirna. *Schloss*; erb. im 16. Jh., daher einige Volutengiebel; umgebaut 1736 vom Gf. Bruehl. _ZEIGERHEIM._ Schwarzb.-Rudolst. LA Rudolstadt. *Dorf-K.* Beg. rom., Sch. und quadr. Chor, ueber welchem der Turm, wie oft ueblich im Gebiete der Saale. Frgot. umgestaltet; Chor verlaengert und beide Joche mit spitzbg. Tonnengwbb.; Hauptgesims aus Werkstein, an den Ecken des O- und WGiebels zu Ohren verkroepft. Das suedl. Fenster des oestl. Chor-Joches erweitert mit Masswerk der Hochgotik. Bmkw. hoelzerne Emporen des Sch. 1715. -- Guter _Schnitzaltar_ um 1490, vom Saalfelder "Meister der Baldachine". -- _Glocke_ 1499. _ZEIL._ UFranken BA Hassfurt. *Stadt-K.* 1713 mit Beibehaltung des got. Chorturmes (nunmehr W). Im Chor reiches _Deckengemaelde_ von _J. P. __ Herrlein_ 1761. _Altaere_ um 1730. -- _Glocke_ 1379, eine zweite A. 14. Jh. *Golgatha-Kap.* mit grosser Kreuzigungsgruppe unter einem von 4 Sll. getragenen Dach, 1623. *Rathaus* 17. Jh. 2 Steingeschosse, oberstes in Fachwerk. *Rentamt* (vorher bischoefl. bambergisches Jagdschloss) erb. von Lothar Franz v. Schoenborn gegen 1700. Mehrere gute *Fachwerkhaeuser*. No 126 von 1689 mit besonders reichem Schnitzwerk (aehnliches in Koenigsberg i. Fr.). _ZEILFELD._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* 1734 im Anschluss an die fuer diese Gegend typische ma. Anlage, 1sch. Lhs. mit eingezogenem quadr. Chor, darueber Turm. -- _Altarwerk_ A. 16. Jh. _ZEILITZHEIM._ UFranken BA Gerolzhofen. *Pfarr-K.* 16. Jh. mit originaler bemalter Holzdecke. *Schloss* des spaeten 17. Jh., eine der fruehesten fraenkischen Bauten der Familie Schoenborn. 4fluegelig um einen quadr. Hof. Innen einige sehr vornehm dekorierte Zimmer. _ZEITHAYN._ K. Sachsen AH Grossenhain. *Dorf-K.* 1595, im Chor Tonnengwb. mit Rippennetz. -- Schleinitzsches _Wandgrab_ 1698, die gut charakterisierte Bildnisfigur in reicher Umrahmung von Marmorsll. _Doppelgrab_ 1620. _ZEITZ._ Pr. Sachsen Kreisstadt. *Pfarr-K. S. Michael*. Die OWand des Qsch., der Apsidenbogen und der Unterbau der 2 WTuerme fruehrom. Fuer das letztere, in Thueringen durch kein aelteres Beispiel beglaubigte Motiv ist das Fehlen genauerer Datierung besonders zu bedauern. Langhaus, Chor und Stirnwaende des Qsch. fruehgot. gegen 1300. Die schmalen Fenster zu je 2 gruppiert. Aus dieser Zeit die bmkw. _Wandgemaelde_ des Chors mit Stuckauftrag an Nimbus und Gewandsaeumen. Von den einst 12 Kolossalfigg. (2-3 m hoch) sind 7 wiederhergestellt. -- Spaetgot. Umbau als Hallen-K. nach der Zerstoerung durch die Hussiten 1429. Spaetgot. Wandgemaelde, darunter _Totentanz_. Uebermalt mit einem kolossalen _S. Christophorus_. Die Gemaeldespuren im Qsch. fruehgot. In der Sakristei guter bar. _Oelberg_. *Schloss-K. S. Peter u. Paul*. (Bis zur Verlegung des Bistums nach Naumburg im 11. Jh. Domkirche.) Aeltester Teil die Krypta, erb. 974 ff., erweitert nach 1032, die Gwbb. aus 12. Jh. Wichtige Zeugnisse fuer den Stand der ottonischen Kunst nahe den damaligen Ostmarken sind die 2 x 4 Saeulen, in denen fast verloschene Erinnerungen an die Antike mit muehsamen Neubildungen sich mischen; besonders bezeichnend ein nach der Wuerfelform tastendes Kapitell, auf dem gleichwohl in flachem Relief aufgerollte Akanthusstengel ausgearbeitet sind. -- Von der Basilika des 12. Jh. hat sich erhalten die Vierung, ein Teil des QHauses und Teile der WTuerme. -- 1433-44 Umbau als spaetgot. Hallen-K. An den aehnlich wie im Erfurter Dom gegliederten Buendelpfll. 13 lebensgrosse _Standbilder_. Rom. _Taufstein_, Becken vierpassfoermig, Fuss als attische Basis. An den Waenden ein _Kreuzigungsrelief_ in Alabaster aus 16. Jh. und 7 _Grabdenkmaeler_ der Bar.Zeit. In der Krypta 13 reiche Zinnsaerge aus der Familie der Herzoege von Sachsen-Zeitz. 16 Grabsteine (durch moderne Zementrestauration misshandelt) im Kreuzgang. *Franziskaner-K.* um 1300. Hauptschiff mit 1 Ssch., der gegen 1400 verlaengerte Chor mit 5/10 Schluss, das Ssch. unten zum Kreuzgang gezogen, oben als Empore ausgebildet (vgl. Marienstern). -- In einem Raum des ehemaligen Klst. (jetzt Konferenzzimmer des Gymnasiums) bmkw. Spuren von _Wandmalerei_ des 15. Jh. *Nikolai-K.* neu. Aus der alten die _Glocken_ (wahrscheinlich von _F. Eisenberg_), ein _Gemaelde_ _Cranachs d. Ae._ *Stephans-K.* An Stelle eines ma. Klst. 1739. Gute Rokoko-Ausstattung. *Rathaus* 1502-09 von _Sebald Waldstein_ aus Altenburg. Bezeichnend fuer die letzte Phase der Spaetgotik. Die Komposition beruht auf der Kontrastierung der ganz schlichten, durch unregelmaessige Fensterreihen schwach belebten Waende mit der reichen Ausstattung der Giebel (Masswerk aus gebrannten Formsteinen) und des mit 5 Erkern besetzten hohen Satteldachs (rest. 1909). Ratskeller 1505, grossraeumig, mit 4 Rippengwbb. eingedeckt. *Schloss.* Die ma. Anlage im 17. Jh. verstaerkt, 8 Rundtuerme, in den herzogl. Zimmern Stuckdekoration um 1700, Saal mit Kassettendecke. -- Bmkw. *Stadtbefestigung* 14-16. Jh., von ihr 6 Tuerme erhalten. _ZELL A. M._ bei Wuerzburg UFranken. *Praemonstratenser-Klst. Oberzell*. Gegr. 1128. Der Bau bald darauf beg. Chor und Qsch. A. 17. Jh. neu aufgebaut (1838 z. T. wieder abgetragen). M. 17. Jh. das rom. Lhs. eingewoelbt, unter Abt Hammerich (1692-1720) stuckiert, WFassade bez. 1696. -- Das unter der Bar.Huelle erhaltene rom. Lhs. gehoert zu den klarsten und gediegensten Bauschoepfungen aus der Klasse der rom. Sll.-Basiliken. Das Lhs. hat 8 Arkaden, die Sll. verjuengt und geschwellt, die att. Basen eckblattlos, die Wuerfel-Kaptt. jetzt vom Stuck verdeckt. Im WBau ist die doppelgeschossige Vorhalle hinsichtlich der urspr. Anlage nicht mehr ganz deutlich. Die Turmhallen hatten Oeffnungen (jetzt zugesetzt) gegen die Sschiffe. Das rom. Portal am 1. Joch des suedl. Ssch. fuehrte in den ehemaligen Kreuzgang. Die 1696 vorgeblendete Sandsteinfassade ist mit jonischen Pilastern 1geschossig gegliedert; Statuen von _Maucher_. -- _Stiftergrabmal_ 1604, wohl nach got. Vorbild. -- _Klostergebaeude_ 1744-60. Keine von den ganz grossen Anlagen, aber in der reichen und vornehmen Behandlung ihres Meisters, _Balth. Neumanns_, wuerdig. Die Fassade in langgestrecktem Aufbau von 19 Achsen, die linke Haelfte (Abteifluegel) nicht ausgefuehrt; im Aufbau Erdgeschoss, Hauptgeschoss, Mezzanin in ausgepraegter Kontrastierung; die Endrisalite wenig, das mittlere stark herausgehoben. Im Treppenhaus interessiert vor allem die Raumloesung; die Dekoration nicht hervorragend. Die Innenraeume (Kapitelsaal, Sommer- und Winterrefektorium) einheitlich in Stuck dekoriert. Im Erdgeschoss _Deckengemaelde_ von _Franz Asam_ 1758 (dem Sohn Cosmas Damians). Rom. Hoftor, aus M. oder 2. H. 12. Jh., durch die Seltenheit derartiger Anlagen (vgl. Bd. IV, Remagen) besonders interessant. Geteilt in Einfahrt fuer Wagen und kleines Fussgaengerpfoertchen, Gewaende und Bgg. reich profiliert; Quadermauer; Abschluss des Torbaues durch Rundbogenfries. -- Reich behandelte _rom. Saeulenreste_, wohl vom Kreuzgang, an mehreren Stellen des bar. Neubaues wiederverwendet. *Praemonstratenserinnen-Klst. Unterzell*. Von dem urspr. Doppelklst. abgezweigt. Die vom Generalkapitel 1141 verlangte Verlegung in groessere Entfernung erst im 13. Jh. ausgefuehrt. 1609-11 Neubau von einem "welschen Baumeister". Trotzdem in den von FB. Julius gepflegten gotisierenden Formen, 1sch., Sterngwbb., Spitzbgfenster mit Masswerk. Vom alten Bau blieb erhalten, in unregelmaessiger Stellung an der SSeite, der 5geschossige rom. Turm. Die K. seit der Aufhebung des Klst. 1803 profaniert. -- _Klausurgebaeude_ renss., aus der Juliuszeit. Saaldekoration um 1720. _ZELLA-ST.-BLASII._ Sachsen-Gotha LA Ohrdruf. *Stadt-K.* 1768, verwandt der Michaels-K. in Ohrdruf, s. dort. _ZELLA a. d. Werra._ Sachsen-Weimar. VB Eisenach. *Propsteigebaeude*, jetzt Forsthaus, an einer Ecke bez. 1592. Ringmauer. _ZELLA_ b. Dermbach. Sachsen-Weimar. *Kirche* der ehemaligen Propstei. 1715-32. Eine der besten Leistungen aus der Epoche der von Fulda geleiteten lebhaften Taetigkeit des katholischen Kirchenbaues in dieser Gegend. Praechtige Sandsteinfassade auf geschweiftem Gr. und mit Kolossalfigg. in Nischen. Die Kreuzgwbb. des 1sch. Raumes von Pilastern, im Chor von Stuckmarmorsll. getragen. Wuerdevolle _Altarausstattung_. Gutes _Holzrelief_ mit Grablegung Christi um 1500. Schoenes _Silbergeraet_ ca. 1780-90. -- _Propsteigebaeude_ 1718. Reich dekorierter Festsaal. _ZELLA._ Pr. Sachsen Kr. Muehlhausen. Ehem. *Benedikt.-Nonnen-Klst.*, jetzt fuer landwirtschaftliche Zwecke umgebaut und schon vorher sehr entstellt. Erkennbar eine ziemlich grosse 1sch. rom. Anlage. _ZELLINGEN._ UFranken BA Karlstadt. *Pfarr-K.* 1785 von _Geigel_. 1sch. Saal mit Muldendecke und eingezogener Chorapsis. Die 2reihige Fensteranlage erklaert sich aus der Wiederverwendung der Mauern eines Schlossbaues. Das Innere ziemlich reich klassizistisch dekoriert von _Materno Bossi_ (vgl. Kirchheim), mehr mit dem Pinsel als mit Stuck. Altaere und Kanzel aus grau- und violettem Stuckmarmor, auf den Fensterbaenken die Stuckbuesten der Apostel. *Mariahilf-Kap.* Bmkw. die _Altaere_ von _Peter Wagner_ 1788. *Rathaus.* A. 17. Jh., einfach. _Markttor_ E. 15. Jh. mit behaebiger Bar.Haube. _ZEUCHFELD._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Dorf-K.* Im Schiff einzelne sprom. Formen; OTurm und eingezogener rck. Chor mit frgot. Dreifenstergruppe. _ZEUBELRIED._ UFranken BA Ochsenfurt. *Pfarr-K.* Anlage gleich der Mauritius-K. in Winterhausen. Um 1300. Im Detail noch rom. Erinnerungen. -- Bmkw. _Renss. Kanzel_ 1598. Ueber dem NPortal _Statue_ des h. Blasius, Holz, M. 14. Jh. _Oelberg_ E. 15. Jh. -- Gute _Bildstoecke_ 18. Jh. _ZEUZLEBEN._ UFranken BA Schweinfurt. *Dorf-K.* von 1753-55, mit guter gleichzeitiger Inneneinrichtung. Turm nach 1602. _ZIEGELHEIM._ K. Sachsen AH Glauchau. *Dorf-K.* 1507 in trefflicher Architektur der Rochlitzer Schule. Ungewoehnlicher Gr.: zwischen dem maechtigen WTurm und dem langgestreckten Chor ein kleines querrck. Gemeindehaus. Kunstvolle Sterngwbb. mit reicher Durchsteckung der Rippen. -- Stuhlwerk und Emporen um 1642, gut. Gleichzeitig die Malerei der Chorgwbb., zwischen den Aposteln das Bildnis Luthers. _ZIEGENHAIN._ RB Cassel Kr. Ziegenhain. *Schloss.* Grosser Gemengbau um 5eck. Hof, hauptsaechlich spgot. Ehem. *Landratsamt*, 1659 in noch ma. Weise. Grosse *Fruchtspeicher* von 1543 und 1577. *Fachwerkhaeuser* aus 16. und 17. Jh. _ZIEGENHAIN_ b. Jena Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* beg. 1424 als Wallfahrte-K., hauptsaechlich E. 15. Jh. Langer Chor mit 5/8 Schluss, am 1sch. Lhs. im W 3sch. QHaus, jetzt dachlos, Portal vom selben Steinmetzen, wie die Portale der Stadt-K. in Jena. -- Reste eines spgot. _Schnitzaltars_ und spgot. _Wandmalerei_. Huebsche renss. _Weinkanne_ 1610; Rest einer _Kirchenfahne_ aus 2. H. 15. Jh. Bar. _Kanzelbau_ auf 4 Palmbaeumen. -- Von den 3 *Burgen* oberhalb Ziegenhain jetzt nur ein runder frrom. Bergfried erhalten, der sog. _Fuchsturm_ (Haube 1909). _ZIEGENRUeCK._ Pr. Sachsen Kreisstadt. *Stadt-K.* einfachst spgot. mit Flachdecke. _ZIERENBERG._ RB Cassel Kr. Wolfhagen. *Pfarr-K.* 1430. Hallenkirche mit kreisrunden Schaeften, blattlose Kaptt. *Rathaus.* Fachwerkbau mit reich verzierten Schwellen und ehem. 4 Ecktuermchen. Ueber einer Tuer Inschr. 1590. *Fachwerkhaeuser* aus 16. und 17. Jh. *Ringmauern* z. T. erhalten. _ZILLBACH._ Sachsen-Weimar B Dermbach. *Kirche* im Bankettsaal des ehem. Jagdschlosses. Eingangstuer bez. 1595. Das neue _Jagdschloss_ 1790. _ZIPSENDORF._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz. *Dorf-K.* 1407, 1sch. mit 3/8 Chor; Netzgwb. Die ansehnlichste got. Dorf-K. des Kreises. _ZITTAU._ K. Sachsen Amtshauptstadt. *Johannis-K.* Der spgot. Bau, eine doppeltuermige Hallenkirche, durch Brand 1757 zerstoert. Neubau beg. 1766 nach Entwurf von _Andr. Huenigen_ (mit Beibehaltung des alten NTurms). 3sch. Pfll.Halle, das breite, an beiden Enden in den 1/2Kr. uebergefuehrte Msch. mit Muldendecke, die mit Emporen durchsetzten Sschiffe flachgedeckt. -- Konstruktionsfehler noetigten im 19. Jh. zu einem Umbau, beg. 1834 nach Entwurf von _Schinkel_. Das Mittelstueck der Fassade neukomponiert, das Innere mit schmucklosem Detail. -- Zahlreiche _Denkmaeler_ des 17. und 18. Jh. erhalten; unter ihnen das des Prokop Naso {~DAGGER~} 1608, ein Meisterwerk der Renss.Dekoration. Interessantes _Hungertuch_, Oelmalerei auf Leinwand, die 6,80 m br., 8,20 m h. Flaeche in 90 Felder geteilt; wohl vom Franziskanerkonventualen _Vincentius_. *Petri-Pauli-K.* (Franziskaner). Zusammenfassung von 3 nicht planmaessig zusammengehoerenden Bauteilen. 1) Die fruehere Nikolaus-Kap., jetzt Sakristei, sp. 13. Jh., zierliches fruehgot. Detail mit rom. Erinnerungen. 2) Chor gegen 1293. Gestrecktes Rck., gedeckt mit 4 Kreuzgwbb. (in Backstein) auf Konsolen. 3) Lhs. 15. Jh., 2sch. Hallenkirche, Pfll. in Backsteinformen. -- Innere Einrichtung 1658 ff. Schlichtes Chorgestuehl 15. Jh. Trefflicher Altarbau 1668; ebenso die Kanzel. Empore in kraeftigem Holzwerk. Am Ssch. die _Noack_sche _Betstube_ mit guter Fassade, 1696. -- _Denkmaeler_. Aeltestes 1449, Frau und Kind in geritzten Umrissen. Auf dem Kirchhof bar. Gruft-Kapp. Mehrere mit vorzueglichen eisernen Gittern. -- _Klostergebaeude_. Erhalten der got. Kapitelsaal. Bibliotheksaal im WFluegel 1662. *Frauen-K.* Der ma. Bau durch Braende 1475 und 1535 zerstoert. Nur der Chor mit Qsch. whgest. (Letzte Rest. 1897.) Die Formen im Uebergangsstil, etwa 1260-80, weisen auf boehmische Beziehungen; wegen der Seltenheit vorgotisch. Denkmaeler in der Lausitz besonders beachtenswert. Im Qsch. werden die Kreuzarkaden von der Vierung durch je eine Doppelarkade abgesondert. Unmittelbar an die Vierung schliesst sich die polyg. (5/8) Apsis. Hohe, schmale Rundbg.Fenster. Arkaden und Gwbb.Linien spitzbg., Rippen derb rck., teils auf duennen Diensten mit Knollenkaptt., teils auf gestielten Konsolen. Das Aeussere mit Blenden auf aehnlichen Diensten zierlich gegliedert. -- Im _Altarbau_ von 1619 eine schoene spgot. _Madonna_. _Kanzel_ 1619 von _Michel Greger_. Emporen aus derselben Zeit. Die Waende bergen einen reichen Schmuck von hoelzernen _Bar. Epitaphen_. Die _steinernen Denkmaeler_ an den Aussenseiten opulent und meist von guter Qualitaet. Ein Teil ins Stadtmuseum gebracht. *Kreuz-K.* beg. 1410. Plan aehnlich der Serviten-K. in Prag. Lhs. quadr. mit Mittelpfl., von dem sich ein regelmaessiger Stern entwickelt. Eingezogener Chor. Material Sandstein. -- Der _Gekreuzigte_ mit Maria und Johannes, gute Schnitzw. aus 2. H. 15. Jh. Ausstattung noch 1651. Das 17. und 18. Jh. ausserordentlich freigebig mit Grabdenkmaelern, namentlich von den Gruft-Kapp. des Aeusseren sind mehrere geradezu luxurioes, so die Moenchsche um 1710, die Schroensche um 1720, die Finksche um 1730. *Dreifaltigkeits-K.* (Weber-K.) Einfach spgot. um 1440. 1sch. mit 3/8 Schluss. An Stelle der zerstoerten Gwbb. Flachdecke des 17. Jh. Die Grabdenkmaeler wiederum sehr zahlreich. *Hospital-K.* Kleiner 1sch. Bau des 14. Jh., wiederholt rest. Portal und Fenster noch ausgepraegt frgot. Das Innere durch mannigfaltige Einbauten recht malerisch. *Altes Gymnasium* 1571 mit Benutzung von Resten des Johanniterkreuzhofs. Denkmal des Gruenders Joh. v. Dornsbach. {~DAGGER~} 1580. Vom *Rathaus* des 16. Jh. haben sich nur der Turm und die Keller erhalten. *Marstall*, zugleich Ruestkammer und Schuettboden, bez. 1511. Der maechtige Dachraum im 18. Jh. umgebaut. Von den einst zahlreichen *Brunnen* haben sich die folgenden, durchweg plastisch reich durchgebildeten, erhalten: Marsbrunnen 1585, Samariterinnenbrunnen 1697, Herkulesbrunnen 1708, Schwanenbrunnen 1710. *Wohnhaeuser*. (Geschichtliche Marksteine sind die Stadtbraende 1589 und 1608 und die Beschiessungen 1632 und 1757.) a) _Fr.Renss._ Neustadt 32 und 34, praechtige Sandsteintore. b) _Sp.Renss._ Markt 3 und 15, Bautzener Str. 2 und 11. c) _Fr.Bar._ Markt 24 (Amtsgericht) von 1678; Neustadt 23 von 1681; Markt 4 von 1689, hoch und schmal, reiches Detail, Eindringen Dresdener Einfluesse, auch die Rueckfassade zum Johanniskirchhof zu beachten, d) _Sp.Bar._ Markt 9 von 1710, 7 Fenster br., guter Aufbau und praechtiges Detail; Weberstr. 20 von 1717; Wettinerstr. 21 von 1728; Markt 16, Bautzener Str. 6 von 1745. e) _Rok._ Lebhafte Bautaetigkeit nach Stadtbrand 1757. Markt 13 von 1767. *Staedtisches Museum*. _ZOeBLITZ._ K. Sachsen Kr. Marienberg. *Stadt-K.* 1729 von _J. Ch. Simon_, sehr einfach. _ZORBAU._ Pr. Sachsen AH Querfurt. *Dorf-K.* Rom. OTurm, der frgot. Rechteckchor Ersatz fuer die rom. Apsis; alles sehr entstellt. _ZOeRBIG._ Pr. Sachsen Kr. Bitterfeld. *Stadt-K.* ursp. rom. Anlage, nach spgot. und neuester Rest. ohne Interesse. _ZOeSCHAU._ K. Sachsen AH Oschatz. *Dorf-K.* Wenig veraenderter rom. Bau. Das kurz rck. Lhs. flachgedeckt, der eingezogene quadr. Chor mit Haengekuppel zwischen maechtigen Gurtbgg., darueber der Turm (in jetziger Gestalt 17. Jh.), die Apsis aus der Halbkugel gewoelbt, die Fenstergewaende z. T. alt. -- Granitener rom. _Taufstein_ im Gutspark. Spgot. _Sakramentsnische_. Guter _Fluegelaltar_ um 1520, besonders die Relieffig. des Schreins, S. Nikolaus, von sorgfaeltigster Ausbildung. _ZSCHAITZ._ K. Sachsen AH Doebeln. *Dorf-K.* Turm 1515, Schiff 1717. Rck. mit gestutzten Ecken. -- Stattlicher _Altarbau_ mit Gemaelden 1655, _Kanzel_ 1656. _ZSCHEILA._ K. Sachsen AH Meissen. *Dorf-K.* Quadr. Gemeindehaus mit eingezogenem quadr. Chor, kreuzgewoelbt, M. 13. Jh., 1512 Erweiterung nach W. _ZSCHEIPLITZ._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt. Ehem. *Klst.K.*, rom. Anlage mit OTurm und Apsis nach dem Typus einer Dorf-K., nur durch die groessere Laenge des Schiffs ausgezeichnet. _ZSCHEPPLIN._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch. *Dorf-K.* spgot. Backsteinbau. -- Frrenss. _Taufstein_ mit figuerl. Reliefs. Mehrere _Epitaphe_ des 17. Jh., fuer dieses Gebiet von guter Qualitaet. _ZSCHOPAU._ K. Sachsen AH Floeha. *Martins-K.* E. 15. Jh., oft erneuert. *Burg* alter Gruendung. Umbau 1545 durch Kurfuerst Moritz; aus Ma. der starke runde Bergfried. _ZWAeTZEN_ b. Jena. Sachsen-Weimar VB Apolda. *Dorf-K.* Chor und Turm (1513) got., Lhs. rom. mit schmalen Schlitzfenstern und rom. Bohlentuer mit altem Beschlaege. _Schnitzaltar_ 1517, guter thueringischer Durchschnitt. _Grabsteine_ von Deutschordensrittern, deren Embleme auch am _Kanzelbau_ (Zopf). -- Die Komtureigebaeude gaenzlich verbaut. _ZWETHAU._ Pr. Sachsen Kr. Torgau. *Dorf-K.* renss. Seitwaerts in 8 m Abstand rom. Turm mit gekuppelten Schalloeffnungen. _ZWICKAU._ K. Sachsen Kreishauptstadt. *Marien-K.* Erster Bau gew. 1118, zweiter beg. 1328, dritter 1465-1506. Infolge dieser verwickelten Baugeschichte zeigt der Gr. viele Unregelmaessigkeiten. Die aeltesten Teile im WBau. Querschifflose Hallenkirche aehnlich Annaberg, Schneeberg usw. Nur deutet der zuerst begonnene Chor auf die ursp. Absicht, die Ssch. schmaeler zu halten; er schliesst mit 5 Seiten des 16Ecks. Lichte Masse 59,5 m l., 31 m br., 17 m h. Die aeussere Erscheinung reich, im Gegensatz zu der sonstigen Tendenz der Erzgebirgsschule; die Strebepfll. kraeftig vortretend; sie selbst sowohl als die zwischen ihnen liegenden Wandflaechen in glaenzender, wenn auch einigermassen einfoermig wirkender Weise mit blindem Stab- und Masswerk, durchflochtenen Kielboegen usw. ueberkleidet. Unter dem Dachgesims taucht der Rundbogenfries wieder auf, in charakteristischer Umbildung des rom. Motivs; an Baldachinen, Giebeln usw. nimmt das Masswerk oefters naturalistische Astformen an (vgl. Schloss-K. in Chemnitz). -- Die Kirche nimmt durch die wenig versehrte Fuelle ihrer Ausstattung eine bevorzugte Stellung ein. Grosses _Altarwerk_ von _Michael Wolgemut_ aus Nuernberg 1479; 4 bewegl. und 2 feste Fluegel; 7 m l., 2,50 m h. Der Schrein und die Innenfluegel geben Maria und 8 weibliche Heilige in Schnitzwerk; alles uebrige ist gemalt; die erste Wandelung zeigt Verkuendigung, Geburt, Anbetung und h. Sippe, die zweite Wandelung Oelberg, Geisselung. Kreuztragung, Kreuzigung. -- _Taufstein_, Kelchform in bluehender FrRenss. 1536, vielleicht von _Hans Speck_. -- Sicher von diesem die _Kanzel_, z. T. in farbiger Terrakotta, schmuckreiche Treppe mit Tuer; Schalldeckel 1651. -- Reste von _Chorstuehlen_ mit Laubwerk, Getier und Fratzen, E. 15. Jh. Prunkvoller _Ratsstuhl_ von 1617. _Kalandstuebchen_ in der suedwestl. Turmempore mit prachtvollem Ofen aus emaillierten Kacheln um 1540. Bemalte Orgeltuerfluegel 1627. -- _Heiliges Grab_, bez. 1507; aus Lindenholz geschnitzter freistehender Schrein mit hohem turmartigem Aufbau; das figuerl. Element tritt gegen das architektonische zurueck. -- _Freigruppe_ der Maria mit dem Leichnam des Herrn A. 16. Jh.; Lindenholz, noch in der feinen alten Bemalung; nicht manierfrei, aber edel und tief gedacht; unter den deutschen Bildhauerarbeiten dieser Epoche verdient dies anonyme (neuerdings von Flechsig dem Zwickauer _Peter Bauer_ zugeschriebene) Werk einen hohen Rang. -- _Grabsteine_ und besonders _Gedenktafeln_ in sehr grosser Zahl. Messingplatten: ikonisch Martin Roemer 1560, die meisten heraldisch. Freigrab nebst Epitaph fuer Karl v. Bose 1637. Von den ueber den Emporen haengenden Epitaphen die bmkw.: Joh. Seling 1591, der Rahmen in der Art des _Schreckenfuchs_; Joh. Zochendorf 1662, farbiges, plastisches Kniebild; Obristwachtmeister v. Heldreich {~DAGGER~} 1674, lebendgrosse, lebendig behandelte Holzfig.; Buergermeister Muehlpfort {~DAGGER~} 1534; unbekannte Stifterfamilie 1559 bez. _W. K._ (_Wolf Kirchner_?). -- Unter den _Altargeraeten_ Meisterwerke der spgot. und renss. Silberschmiedekunst. Abendmahlskanne vom Zwickauer Meister _M W_ 1622, Hostienbuechse _C W_ 1661. *Katharinen-K.* gegr. nach 1212, in verschiedenen got. Epochen umgebaut, zuletzt 1571. Der gestreckte, platt geschl. Chor und die Sakristei aus 14. Jh. Das Gemeindehaus durch Hinzufuegung von Ssch. in Hallenkirche umgewandelt. Das schmuckreiche Aeussere durch Rest, des 19. Jh. entcharakterisiert. -- _Altarwerk_, ganz gemalt, A. 16. Jh. (von Hans v. Kulmbach?), 2 feste und 2 bewegliche Fluegel. -- _Kanzel_ von _Hans Speck_. *Rathaus* 15. und 16. Jh., im 19. Jh. entstellt. Interessante _Glasgemaelde_ bez. _C. R._ 1581. _Silberschatz_. *Gewandhaus* 1522; der noerdl. Backsteingiebel zeigt die got. Formen in einer fuer diese Zeit und Gegend bezeichnenden Degeneration. *Schloss Osterstein*, fuer Kurfuerst August ausgebaut von _Hans Irmisch_ 1565-85; sehr entstellt. _ZWOeNITZ._ K. Sachsen AH Chemnitz. *Stadt-K.* 1sch., erneuert nach Brand 1687. Das hoelzerne Gwb. durch Laubrippen belebt, auch die ganze bar. Ausstattung aus Holz, gut erhalten, die Emporentraeger in Gestalt von Palmbaeumen. [Blank Page] _ORTSVERZEICHNIS_ _ GEORDNET NACH STAATEN UND VERWALTUNGSBEZIRKEN._ _Koenigreich Sachsen._ _Kreishauptmannschaft Bautzen._ *Bautzen.* Baruth. Bischofswerda. Burkau. Frankental. Gaussig. Goeda. Groeditz. Grosshartau. Guttau. Kleinbautzen. Klix. Koenigswartha. Malschwitz. Miekel. Neschwitz. Niedergurig. Oberneukirch. Pannewitz. Radibor. Rammenau. Schirgiswalde. Schmochtitz. Uhyst. *Kamenz.* Bischheim. Brauna. Elstra. Glauschnitz. Grossroehrsdorf. Hoeckendorf. Koenigsbrueck. Krakau. Marienstern. Nebelschitz. Obergersdorf. Oberlichtenau. Ossling. Prietitz. Pulsnitz. Ralbitz. Roehrsdorf. Rosental. Schwepnitz. *Loebau.* Bernstadt. Bertelsdorf. Berzdorf. Cunewalde. Ebersbach. Eibau. Friedersdorf. Glossen. Grosshennersdorf. Herrnhut. Herwigsdorf. Hochkirch. Kittlitz. Kottmarsdorf. Lauske. Lawalde. Neugersdorf. Neusalza. Niederruppersdorf. Nostitz. Obercunnersdorf. Oberoderwitz. Ruppersdorf. Schoenau. Spremberg. Taubenheim. Weissenberg. *Zittau.* Althoernitz. Bertsdorf. Giessmannsdorf. Grossschoenau. Grunau. Hainewalde. Herwigsdorf. Hirschfelde. Neuhoernitz. Joachimstein. Karlsfried. Koenigshain. Leuba. Lueckendorf. Mariental. Niederoderwitz. Oberseifersdorf. Ostritz. Oybin. Radmeritz. Reibersdorf. Reichenau. Seifhennersdorf. Seitendorf. Spitzkunnersdorf. Waehrsdorf. Wittgendorf. _Kreishauptmannschaft Dresden._ *Dippoldiswalde.* Baerenstein. Bieberstein. Frauenstein. Geising. Glashuette. Hennersdorf. Hoeckendorf. Lauenstein. Lungwitz. Niederpretzschendorf. Possendorf. Reichardsgrimma. Ruppendorf. Schmiedeberg. Seebach. Seifersdorf. *Dresden-Altstadt.* Briessnitz. Doehlen. Foerdergersdorf. Grillenburg. Klingenberg. Leubnitz. Lockwitz. Mohorn. Noethnitz. Oberpesterwitz. Plauen. Raecknitz. Somsdorf. Tharandt. *Dresden-Neustadt.* Grosseckmannsdorf. Hermsdorf. Hosterwitz. Kaditz. Kleinwolmsdorf. Koetzschenbroda. Lausa. Leuben. Lomnitz. Loschwitz. Moritzburg. Niederloessnitz. Oberloessnitz. Pillnitz. Radeberg. Reichenberg. Schoenfeld. Seifersdorf. Uebigau. Wachau. Wallroda. *Freiberg.* Kleinschirma. Langhennersdorf. Oberbobritzsch. Pfaffroda. Purschenstein. Sayda. Weissenborn. *Grossenhain.* Blochwitz. Frauenhayn. Grossdittmannsdorf. Koselitz. Lauterbach. Ponickau. Riesa. Roederau. Schoenfeld. Seusslitz. Zeithayn. *Meissen.* Altzelle. Boritz. Burkhartswalde. Constappel. Coswig. Grumbach. Heiligenkreuz. Heinitz. Hirschfeld. Lommatzsch. Miltitz. Naustadt. Neukirchen. Nossen. Oberreinsberg. Scharffenberg. Schleinitz. Sornitz. Tanneberg. Taubenheim. Weistropp. Wilsdruff. Zscheila. *Pirna.* Altstadt. Borna. Borthen. Dittersbach. Dohna. Eschdorf. Friedrichswalde. Gamig. Gottleuba. Grosssedlitz. Hohnstein. Koenigstein. Langburkersdorf. Liebstadt. Lohmen. Maxen. Neustadt. Ottendorf. Polenz. Reinhardtsdorf. Roehrsdorf. Rottwerndorf. Schandau. Sebnitz. Sedlitz. Stolpen. Struppen. Uelbersdorf. Weesenstein. Zehista. _Kreishauptmannschaft Leipzig._ *Borna.* Auligk. Dittmannsdorf. Elstertrebnitz. Eschefeld. Frohburg. Geithain. Gnandstein. Greifenhain. Groitzsch. Kohren. Lausigk. Moelbis. Nenkersdorf. Niedergraefenhain. Ossa. Pegau. Priessnitz. Roda. Roetha. Steinbach. Syhra. Trautzschen. Wickershain. Wiederau. Wybra. *Doebeln.* Altenhof. Beerwalde. Buch. Gersdorf. Gleisberg. Grossweitzschen. Gruenlichtenberg. Hainichen. Knobelsdorf. Kriebstein. Leisnig. Marbach. Nauhain. Noschkowitz. Otzdorf. Rosswein. Schoenerstadt. Schweta. Tragnitz. Waldheim. Zschaitz. *Grimma.* Altenbach. Ammelshain. Belgershain. Bernbruch. Brandis. Burkhartshain. Cannewitz. Colditz. Doeben. Dornreichenbach. Erdmannswalde. Falkenhain. Fremdiswalde. Glasten. Grethen. Grubnitz. Klinga. Koessern. Kunitzsch. Machern. Mueglenz. Mutzschen. Nischwitz. Otterwisch. Pommssen. Schwarzbach. Thallwitz. Threna. Trebsen. Wasewitz. Wurzen. *Leipzig.* Baalsdorf. Croebern. Engelsdorf. Gautzsch. Grosszschocher. Gundorf. Knauthain. Knautnaundorf. Lindenthal. Markranstaedt. Podelwitz. Stoermtal. Taucha. Thekla. Wahren. *Oschatz.* Ablass. Altmuegeln. Altoschatz. Blosswitz. Borna. Bornitz. Calbitz. Canitz. Cavertitz. Dahlen. Hof. Hubertusburg. Jahna. Jakobstal. Koetitz. Kreinitz. Laas. Lampertswalde. Leuben. Liptitz. Lonnewitz. Lorenzkirch. Luppa. Merkwitz. Muegeln. Naundorf. Ochsensaal. Schmorkau. Schrebitz. Schweta. Stauchitz. Stoesitz. Strehla. Zoeschau. *Rochlitz.* Burgstaedt. Erlau. Geputzig. Goehren. Graefenhain, Ober-. Kaufungen. Koenigsfeld. Langenleuba. Markersdorf. Mittweida. Neusorge. Niedersteinbach. Penig. Ratendorf. Rochsburg. Seelitz. Wechselburg. Wiederau. Wolkenburg. _Kreishauptmannschaft Zwickau._ *Annaberg.* Buchholz. Ehrenfriedersdorf. Elterlein. Gelenau. Joehstadt. Rauenstein. Scheibenberg. Schlettau. Tannenberg. *Auerbach.* Klingenthal. Rodewisch. Waldkirchen. *Chemnitz.* Altchemnitz. Braeunsdorf. Einsiedel. Gloesa. Lugau. Niederfrohna. Niederrabenstein. Roehrsdorf. Stollberg. Zwoenitz. *Floeha*. Auerswalde. Augustusburg. Ebersdorf. Frankenberg. Lichtenau. Lichtenwalde. Niederlichtenau. Oederau. Sachsenburg. Zschopau. *Glauchau.* Hohenstein. Lichtenstein. Meerane. Remse. Thurm. Waldenburg. Ziegelheim. *Marienberg.* Forchheim. Gross-Olbersdorf. Lauterbach. Olbernhau. Scharfenstein. Wolkenstein. Zoeblitz. *Oelsnitz.* Elster. Schoenberg. Voigtsberg. *Plauen.* Geilsdorf. Kauschwitz. Kuerbitz. Mylau. Netzschkau. Neumark. Poehl. Reichenbach. Rodersdorf. Strassberg. Theuma. Thierbach. Thossen. *Schwarzenberg.* Carlsfeld. Gruenhain. Kloesterlein-Zelle. Loessnitz. Neustaedtel. Schneeberg. *Zwickau.* Altschoenfels. Blankenhain. Crimmitschau. Haertensdorf. Hartenstein, Hirschfeld. Koenigswalde. Langenhessen. Langenreinsdorf. Neuschoenfels. Niebra. Niederplanitz. Obergruenberg. Ruppertsgruen. Schoenfels. Stein. Weissenborn. Werdau. _Grossherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach._ *Apolda.* _AG Allstedt_: Kalbbrieth. Oldisleben. Wolferstedt. _Apolda_: Hainichen. Nauendorf. Niederrossla. Niedertrebra. Osmannstedt. Sulza. Utenbach. _Buttstedt_: Grossneuhausen. Gutmannshausen. Hardisleben. Mannstedt. Teutleben. _Jena_: Altengoenna. Ammerbach. Beutnitz. Buergel. Dornburg. Dothen. Frauenpriessnitz. Goeschwitz. Grossloebichau. Grossschwabhausen. Hohlstedt. Kleinschwabhausen. Kunitz. Lehesten. Leutra. Lichtenhain. Lobeda. Loebstedt. Maua. Nennsdorf. Neuengoenna. Porstendorf. Rodigast. Rothenstein. Steudnitz. Talbuergel. Tautenburg. Unterwoellnitz. Wenigenjena. Ziegenhain. Zwaetzen. *Dermbach.* Bremen. _Geisa_: Bermbach. Borsch. Buttlar. Geismar. Kranlucken. Motzlar. Schleid. _Kaltennordheim_: Brunnhardtshausen. Diedorf. Empfertshausen. Erbenbausen. Helmershausen. Kaltensundheim. Kaltenwestheim. Unterweid. Zella. Zillbach. _Ostheim_: Lichtenburg. Sondheim. Stetten. _Vacha_: Dorndorf. Kieselbach. Krayenburg. Tiefenort. Voelkershausen. *Eisenach.* Bischofsroda. Burkhardsroda. Farnroda. Krauthausen. Kreuzburg. Marksuhl. Mihla. Wartburg. Wilhelmstal. Zella a. d. Werra. _Gerstungen_: Berka. Brandenburg. Dankmarshausen. Dippach. Frauensee. Grossensee. Herda. Lauchroeden. Sallmannshausen. Untersuhl. _Stadtlengsfeld_: Lengsfeld. Weilar. *Neustadt a. d. Orla.* _Auma_: Braunsdorf. Schoenborn. Traun. _Neustadt_: Arnshaugk. Daumitsch. Dreitzsch. Keila. Lausnitz. Neunhofen. Nieder- u. Oberoppurg. _Weida_: Friessnitz. Mildenfurt. Muenchenbernsdorf. Schueptitz. Veitsberg. *Weimar.* _Blankenhain_: Berka. Heilsberg. Magdala. Saalborn. Thangelstedt. Tonndorf. (_Grossrudestedt_:) Eckstedt. Noeda. _Ilmenau_. _Vieselbach_: Grossmoelsen. Kerspleben. Ollendorf. Udestedt. _Weimar_: Belvedere. Ehringsdorf. Ettersburg. Heichelheim. Kapellendorf. Liebstedt. Mellingen. Oberweimar. Sachsenhausen. Tiefurt. Umpferstedt. _Herzogtum Sachsen-Altenburg._ *Altenburg.* Breitenhain. Flemmingen. Langenleuba. Romschuetz. Russdorf. Treben. Windischleuba. _Meuselwitz_. (_Ronneburg_:) Grossstechau. Kauern. Korbussen. Loebichau. Mueckern. Posterstein. _Schmoelln_: Goessnitz. Ponitz. *Roda.* _Eisenberg_: Klosterlausnitz. _Kahla_: Altenberge. Bibra. Dienstaedt. Grosskroeblitz. Gumperda. Hummelshain. Meckfeld. Neusitz. Oberhasel. Orlamuende. Reinstaedt. Schweinitz. Wiederkunft. Froehliche. _Roda_: Drackendorf. Kleinebersdorf. Lippersdorf. Ottendorf. _Herzogtum Sachsen-Meiningen._ *Hildburghausen.* _Eisfeld_: Bruenn. Crock. Sachsendorf. Stelzen. Unterneubrunn. _Heldburg_: Gellershausen. Gompertshausen. Hellingen. Rieth. Schlechtsart. Ummerstadt. Westhausen. _Hildburghausen_: Adelshausen. Bedheim. Ebenhards. Hessberg. Klosterveilsdorf. Michaelisberg. Roth. Streufdorf. Zeilfeld. _Roemhild_: Behrungen. Haina. Milz. Westenfeld. Wolfmannshausen. _Themar_: Dingsleben. Henfstedt. Marisfeld. Reurieth. Trostadt. *Meiningen.* Amalienruhe. Belrieth. Bettenhausen. Bibra. Einhausen. Elisabethenburg. Ellingshausen. Fasanerie. Feldeck. Grimmental. Habesburg, Helba. Henneberg. Hermannsfeld. Herpf. Hutsberg. Juechsen. Landeswehr. Landsberg. Leutersdorf. Melkers. Neubrunn. Nordheim. Obermassfeld. Queienfeld. Schwickershausen. Stedtlingen. Stepfershausen. Suelzfeld. Untermassfeld. Vachdorf. Walldorf. _Salzungen_: Allendorf. Altenstein. Dietlas. Feldeck. Frankenberg. Frankenstein. Frauenbreitungen. Helmers. Leimbach. Liebenstein. Moehra. Oberellen. Schweina. Wildprechtsroda. Witzelroda. _Wasungen_: Huempfershausen. Kaltenlengsfeld. Maienluft. Metzels. Oepfershausen. Rossdorf. Schwallungen. Schwarzbach. Sinnershausen. *Saalfeld.* _Camburg_: Kleingestewitz. Leislau. Muenchengosserstaedt. Schmiedehausen. Utenbach. Vierzehnheiligen. _Graefental_: Lichtentanne. Probstzella. _Kranichfeld_: Achelstaedt. _Saalfeld_: Aue am Berg. Gorndorf. Graba. Grosskochberg. Treppendorf. Unterwellenborn. Weischitz. Poessneck. *Sonneberg.* _Schalkau_: Effelder. Meschenbach. Rauenstein. _Sonneberg_: Gefell. Mupperg. Neuhaus. Oberlind. _Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha._ *Coburg.* Ahorn. Callenberg. Grossheirath. Grub am Forst. Hohenstein. Moggenbrunn. Neuhof. Neuses. Niederfuellbach. Rosenau. Rossach. Schermeck. Seidmannsdorf. Unterlauter. Untersiemau. Watzendorf. Weissenbrunn. _Koenigsberg i. Fr._: Altershausen. (_Neustadt_:) Einberg. Fechheim. Moenchroeden. Oesslau. _Rodach_: Breitenau. Elsa. Gauerstadt. Grosswalbur. Meeder. Ottowind. Rossfeld. _Sonnefeld_: Gestungshausen. Hassenberg. *Gotha.* Apfelstedt. Guenthersleben. Haarhausen. Ichtershausen. Ingersleben. Molschleben. Molsdorf. Pferdingsleben. Stedten. Suelzenbruecken. Wachsenburg. Warza. _Graefentonna_ (Tonna): Grossfahner. Herbsleben. Volkenrode. *Ohrdruf.* _Liebenstein_: Elgersburg, Gera. Graefenroda. _Ohrdruf_: Crawinkel. Georgental. Hohenkirchen. Zella. *Waltershausen.* _Tenneberg_: Cabarz. Friedrichroda. Hoerselgau. Reinhardtsbrunn. _Thal_: Ruhla. _Wangenheim_: Ettenhausen. Friedrichswerth. Grossenbehringen. Hastrungsfeld. Sonneborn. _Fuerstentum Schwarzburg-Rudolstadt._ *Frankenhausen.* Goellingen. Ichstedt. Kyffhaeuser. Rathsfeld. Rothenburg. Seega. Thalleben. *Rudolstadt.* (_Koenigsee_:) Allendorf. Meuselbach. Oberrottenbach. Unterweissbach. _Leutenberg_: Bucha. Burglemnitz. Eyba. _Rudolstadt_: Blankenburg. Greifenstein. Kirchhasel. Oberwirrbach. Schaala. Schwarzburg. Teichweiden. Zeigerheim. _Stadtilm_: Buecheloh. Griesheim. Paulinzelle. _Fuerstentum Schwarzburg-Sondershausen._ *Arnstadt.* Alkersleben. Dornheim. Espenfeld. Oberndorf. Plaue. Witzleben. *Sondershausen.* _Ebeleben_: Allmenhausen. Keula. Gehren: Grossbreitenbach. Langewiesen. _Sondershausen_: Bendeleben. Grossfurra. Jechaburg. _Fuerstentum Reuss aeltere Linie._ *Greitz.* _Burgk_: Friesau. Pahnstangen. Roeppisch. _Greiz_: Fraureuth. Gottesgruen. Hermannsgruen. _Fuerstentum Reuss juengere Linie._ *Gera.* Geissen. Koestritz. Kulm. Lusan. Tinz. Untermhaus. _Hohenleuben_: Reichenfels. *Schleiz.* _Hirschberg_. _Lobenstein_: Ebersdorf. Harra. _Schleiz_: Kirschkau. Roedersdorf. Saalburg. _K. Pr. Regierungsbezirk Merseburg._ *Bitterfeld.* Alt-Jessnitz. Beyersdorf. Brehna. Friedersdorf. Muehlbeck. Talheim. Zoerbig. *Delitzsch.* Beerendorf. Benndorf. Brinnis. Cletzen. Eilenburg. Grebehna. Hayna. Landsberg. Naundorf. Radefeld. Tiefensee. Zschepplin. *Eckartsberga.* Auerstedt. Beichlingen. Burghaeseler. Burgwenden. Coelleda. Gorsleben. Heldrungen. Kannawurf. Leubingen. Memleben. Niederholzhausen. Sachsenburg. Steinbach. Wolmirstadt. *Halle und Saalkreis.* Beesenlaublingen. Boellberg. Brachstedt. Buschdorf. Coennern. Giebichenstein. Hohenturm. Krosigk. Muecheln. Nauendorf. Neutz. Peissen. Petersberg. Reideburg. Schlettau. Teicha. Wettin. *Liebenwerda.* Alt-Burxdorf. Blumberg. Boragk. Elsterwerda. Grosskmehlen. Grossthieming. Langennaundorf. Martinskirchen. Mueckenberg. Muehlberg. Ortrand. Oschaetzchen. Prettin. Saathain. Stolzenhain. Uebigau. Wuerdenhain. *Mansfelder Gebirgskreis.* Arnstein. Conradsburg. Ermsleben. Falkenstein. Hettstedt. Mansfeld. Rammelburg. Siersleben. Walbeck. Wippra. *Mansfelder Seekreis.* Alsleben. Amsdorf. Benkendorf. Burgisdorf. Eisleben. Esperstedt. Gerbstedt. Goedewitz. Heiligental. Helfta. Holzzelle. Ihlewitz. Muellerdorf. Pfuetzental. Polleben. Rottelsdorf. Schraplau. Seeburg. Stedten, Unterrissdorf. Unterroeblingen. Volkmaritz. Wimmelburg. Wormsleben. *Merseburg.* Atzendorf. Beuchlitz. Corbetha. Croellwitz. Cursdorf. Dehlitz. Ermlitz. Hohenlohe. Kleinlauchstedt. Lauchstedt. Loessen. Luetzen. Roecken. Roessen. Rundstedt. Schkeitbar. Treben. *Naumburg.* Abtloebnitz. Altenburg. Benndorf. Flemmingen. Goerschen. Hassenhausen. Kleinheringen. Kreipitzsch. Niedermoellern. Pforte. Rudelsburg. Saaleck. Schellsitz. Schoenburg. Schulpforte. *Querfurt.* Albersrode. Almsdorf. Altenroda. Balgstedt a. U. Barnstedt. Baumersrode. Bottendorf. Branderode. Braunsdorf. Burgscheidungen. Dobichau. Ebersroda. Eichstaedt. Freyburg. Gatterstedt. Goehrendorf. Goseck. Grossosterhausen. Laucha. Leiha. Lodersleben. Markroelitz. Muecheln. Nebra. Neumark. Niedereichstaedt. Obercrumpa. Obereichstaedt. Obhausen. Pettstaedt. Ploessnitz. Poedelist. Reinsdorf, Rossleben. Sankt-Micheln. Schleberode. Sittichenbach. Spielberg. Vitzenburg. Wendelstein. Wilsdorf. Zeuchfeld. Zorbau. Zscheiplitz. *Sangerhausen.* Artern. Beiernaumburg. Bernecke. Bielen. Bruecken. Gonna. Goersbach. Grillenberg. Hain. Heringen. Kaltenborn. Kelbra. Klosterrode. Lengefeld. Sittendorf. Stolberg. Windehausen. *Schweinitz.* Cloeden. Frauenhorst. Goelsdorf. Herzberg. Malitschkendorf. *Torgau.* Annaburg. Axien. Belgern. Dautzschen. Dommitsch. Elsnig. Graditz. Lebien. Lichtenburg. Schildau. Sitzenroda. Triestewitz. Zwethau. *Weissenfels.* Burgwerben. Dobergast. Droyssig. Grosscorbetha. Grosspoetewitz. Hassel. Langendorf. Lissen. Markwerben. Meineweh. Obergreisslau. Obschitz. Poetewitz. Schkoelen. Untergreisslau. *Wittenberg.* Kemberg. Pretzsch. Reinharz. Schmiedeberg. Zahna. *Zeitz.* Aue. Breitenbach. Gleina. Haynsburg. Langenaue. Posa. Predel. Profen. Schkauditz. Spora. Zipsendorf. _K. Pr. Regierungsbezirk Erfurt._ *Erfurt.* Alach. Bechstedtwagd. Gottstedt. Nottleben. Petersberg. Windisch-Holzhausen. Wandersleben. *Heiligenstadt.* Bernterode. Besenhausen. Birkenfelde. Bischofsstein. Burgwalde. Dieterode. Dingelstedt. Ershausen. Freienhagen. Geisleden. Geismar. Gerbershausen. Gross-Bartloff. Guenterode. Hanstein. Heuthen. Hilfensberg. Hohengandern. Kefferhausen. Keudelstein. Kirchgandern. Kreuzeber. Lengenfeld. Lindewerra. Martinfeld. Reinholterode Rengelrode. Rimbach. Roehrig. Rustenberg. Rustenfelde. Schachtebich. Schoenhagen. Siemerode. Stein. Uder. Volkerode. Wahlhausen. Werleshausen. Wiesenfeld. Wuestheuterode. *Langensalza.* Naegelstadt. Oppershausen. Tennstedt. Thamsbrueck. Vargula. *Muehlhausen.* Ammern. Annerode. Doerna. Falken. Helmsdorf. Langula. Treffurt. Zella. *Nordhausen* u. Grafsch. *Hohenstein*. Ascherode. Bleicherode. Dietenborn. Kleinfurra. Kleinwerthern. Lohra. Mitteldorf. Muenchenlohra. Nohra. Tettenborn. Woffleben. Wolkramshausen. *Schleusingen.* Altendambach. Christes. Heinrichs. Hinternah. Kuehndorf. Rohr. St. Kilian. Schwarza. Suhl. Vessra. Waldau. Wiedersbach. *Weissensee.* Gangloffsoemmern. Griefstedt. Ottenhausen. Rohrborn. Soemmerda. *Worbis.* Adelsborn. Beuren. Bischofferode. Bodenrode. Bodenstein. Breitenworbis. Gerode. Gross-Bodungen. Hauroeden. Kirchohmfeld. Kirchworbis. Neustadt. Reifenstein. Scharfenstein. Teistungenburg. Wehnde. *Ziegenrueck.* Altenbeuthen. Blankenberg. Blintendorf. Bodelwitz. Liebengruen. Ranis. Reitzengeschwende. Wernburg. _K. Pr. Regierungsbezirk Cassel._ *Cassel.* Breitenbach. Crumbach. Doernhagen. Elgershausen. Eschenstruth. Helsa. Karlsdorf. Kaufungen. Niederzwehren. Nordshausen. Oberkaufungen. Waldau. Weimar. Wilhelmshausen. Wilhelmshoehe. Wilhelmstal. Windhausen. *Eschwege.* Abterode. Bischhausen. Boyneburg. Brandenfels. Germerode. Herleshausen. Hoheneiche. Jestaedt. Nesselroeden. Netra. Schwebda. Wanfried. Willershausen. Wommen. *Frankenberg.* Basdorf. Haina. Hessenstein. Rosental. Wiesenfeld. *Fritzlar.* Besse. Bueraberg. Gudensberg. Jesberg. Uttershausen. Wabern. Werkel. *Fulda.* Adolfseck. Blankenau. Bieberstein. Giesel. Grossenlueder. Haimbach. Johannisberg. Kaemmerzell. Kleinheilig-Kreuz. Margretenhaun. Neuenberg. Neuhof. Oberbimbach. Petersberg. Welkers. *Gelnhausen.* Alsberg. Altenhasslau. Aufenau. Birstein. Burgjossa. Hoechst. Kirchbracht. Lohrhaupten. Meerholz. Niedermittlau. Orb. Unterreichenbach. Waechtersbach. Wirtheim. *Gersfeld.* Tann. *Hanau.* Bergen. Bischofsheim. Bockenheim. Bruchkoebel, Hochstadt. Huettengesaess. Kesselstadt. Langenselbold. Niederdorfelden. Rueckingen. Ruedigheim. St. Wolfgang. Wilhelmsbad. Windecken. *Hersfeld.* Aua. Ebersberg. Friedewald. Hattenbach. Johannesberg. Philippstal. *Hofgeismar.* Gottesbueren. Grebenstein. Haueda. Helmarshausen. Hohenkirchen. Immenhausen. Krukenberg. Lippoldsberg. Sababurg. Trendelburg. Wilhelmshausen. *Homberg.* Falkenberg. Neuenstein. Raboldshausen. Wallenstein. *Huenfeld.* Hauneck. Neukirchen. Rasdorf. Rotenkirchen. Wehrda. *Kirchhain.* Albshausen. Allendorf. Amoeneburg. Anzefahr. Langenstein. Neustadt. Rauschenberg. Schweinsberg. Stausebach. *Marburg.* Bauerbach. Caldern. Christenberg. Ebsdorf. Elisabethbrunnen. Frauenberg. Fronhausen. Leidenhofen. Lohra. Mellnau. Michelbach. Nieder-Asphe. Nieder-Walgern. Nordeck. Ober-Rosphe. Ober-Walgern. Treisbach. Wehrda. Wehrshausen. Weitershausen. Wenkbach. Wetter. *Melsungen.* Altenburg. Altenstein. Breitenau. Carthause. Dagobertshausen. Felsberg. Gensungen. Harle. Heidau. Moershausen. Niedermoellrich. Spangenberg. *Rinteln.* (Exklave Grafschaft Schaumburg). Siehe Bd. V. *Rotenburg.* Asmushausen. Blankenheim. Heimbach. Kornberg. Nentershausen. Ronshausen. Sontra. Tannenberg. *Schluechtern.* Altengronau. Schwarzenfels. Soden. Steckelberg. Steinau. Stolzenburg. *Schmalkalden.* Auwallenburg. Barchfeld. Fambach. Haindorf. Hallenberg. Herrenbreitungen. Seligental. Steinbach-Hallenberg. Struth. Trusen. *Witzenhausen.* Allendorf. Arnstein. Berlepsch. Lichtenau. Ludwigstein. Reichenbach. *Wolfhagen.* Altendorf. Breuna. Burghasungen. Ehlen. Ehringen. Elmarshausen. Merxhausen. Naumburg. Niederelsungen. Oelshausen. Riede. Volkmarsen. Weidelsburg. Wettesingen. Zierenberg. *Ziegenhain*. Hausen. Herzberg. Immichenhain. Michelsberg. Neukirchen. Ottrau. Rommershausen. Ropperhausen. Schoenberg. Schrecksbach. Schwarzenborn. Spiesskappel. Treysa. _K. Bayr. Regierungsbezirk Oberfranken._ *Bamberg I.* Altenburg. Buttenheim. Giech. Guegel. Hallstadt. Litzendorf. Rattelsdorf. Schesslitz. Seehof. Stadelhofen. *Bamberg II.* Burgebrach. Burgwindheim. Ebrach. Frensdorf. Lisberg. Schluesselau. Seussling. Walsdorf. *Bayreuth.* Bindlach. Bischofsgruen. Eckersdorf. Emtmannsberg. Gesees. Kolmdorf. Mengersdorf. Mengersreuth. Mistelbach. Obernsees. St. Johannis. Warmensteinach. *Berneck.* Gefrees. Goldkronach. Himmelkron. Marktschorgast. Nemmersdorf. Neudrossenfeld. *Ebermannstadt.* Aufsess. Burggailenreuth. Druegendorf. Freienfels. Heiligenstadt. Hollfeld. Nankendorf. Neudeck. Oberaufsess. Pretzfeld. Streitberg. Waischenfeld. Wonsees. *Forchheim.* Effeltrich. Eggolsheim. Graefenberg. Hetzlas. Hilpoltstein. Jaegersburg. Kersbach. Kirchenehrenbach. Leutenbach. Neideck. Neunkirchen. Pinzberg. Regensberg. St. Helena. Weissenohe. Wiesenthau. Wildenfels. *Hoechstadt a. A.* Buechenbach. Hannberg. Herzogenaurach. Muehlhausen. Muenchaurach. Oberreichenbach. Pommersfelden. Puschendorf. Schluesselfeld. Sterpersdorf. *Hof.* Feilitsch. Oberkotzau. *Kronach.* Mitwitz. Steinberg. *Kulmbach.* Buchau. Burggehaig. Harsdorf. Kasendorf. Mangersreuth. Melkendorf. Neudrossenfeld. Plassenburg. Sanspareil. Schwarzach. Thurnau. Trebgast. Veitlahm. Wernstein. Willmersreuth. Wirsberg. Zwernitz. *Lichtenfels.* Altenkundstadt. Burgkundstadt. Gaertenroth. Hochstadt. Isling. Langheim. Mainrot. Marktzeuln. Michelau. Mistelfeld. Nasswang. Schney. Weismain. *Muenchberg.* Helmbrechts. Sparneck. Waldstein. *Naila.* Lichtenberg. Reitzenstein. *Pegnitz.* Betzenstein. Bronn. Creussen. Goessweinstein. Lindenhart. Oberailsfeld. Pottenstein. Rabeneck. Rabenstein. Schnabelweid. Tuechersfeld. Volsbach. *Rehau.* Hohenberg. Pilgramsreuth. *Stadtsteinach.* Grafengehaig. Guttenberg. Kupferberg. Marienweiher. Marktleugast. Ludwigschorgast. Presseck. Rugendorf. Seibelsdorf. Untersteinach. *Staffelstein.* Banz. Doeringstadt. Schottenstein. Sesslach. Unterleiterbach. Vierzehnheiligen. *Teuschnitz.* Lauenstein. Ludwigstadt. *Wunsiedel.* Alexanderbad. Epprechtstein. Katharinenberg. Kirchenlamitz. Redwitz. Schirnding. Schoenbrunn. Thierstein. _K. Bayr. Regierungsbezirk Unterfranken._ *Alzenau.* Hoerstein. Kaelberau. Moembris. Schoellkrippen. *Aschaffenburg.* Grossostheim. Hessental. Mespelbrunn. Schmerlenbach. Schoenrain. *Brueckenau.* Maria-Ehrenberg. Schildeck. Volkersberg. *Ebern.* Albersdorf. Altenstein. Baunach. Eyrichshof. Fischbach. Frickendorf. Gereuth. Gleusdorf. Heilgersdorf. Junkersdorf. Kirchlauter. Leuzendorf. Lichtenstein. Muersbach. Obermerzbach. Pfaffendorf. Pfarrweisach. Rauheneck. Rentweinsdorf. Rotenhan. Untermerzbach. *Gemuenden.* Adelsberg. Burgsinn. Harrbach. Hofstetten. Hoellrich. Homburg. Massenbuch. Rengersbrunn. Rieneck. Schoenau. Weikersgrueben. Wolfsmuenster. *Gerolzhofen.* Abtswind. Alitzheim. Altenschoenbach. Astheim. Bimbach. Castell. Dimbach. Fahr. Gaibach. Hallburg. Kirchschoenbach. Laub. Nordheim. Obereisenheim. Oberschwarzach. Prichsenstadt. Ruedenhausen. Sommerach. Stollberg. Sulzheim. Traustadt. Volkach. Wiesentheid. Zabelstein. Zeilitzheim. *Hammelburg.* Aura. Diebach. Engental. Euerdorf. Fuchsstadt. Saaleck. Sodenberg. Sulztal. Thulba. Trimberg. Unterertal. Waitzenbach. Wasserlosen. Windheim. *Hassfurt.* Augsfeld. Buch. Ebelsbach. Eltmann. Gleisenau. Kentzgau. Kirchaich. Limbach. Maria-Burghausen. Meckenried. Obertheres. Proelsdorf. Schmachtenberg. Schoenbach. Schwappach, Ober- und Unter-. Steinbach. Stettfeld. Sylbach. Trossenfurt. Unterhohenried. Untertheres. Wonfurt. Zeil. *Hofheim.* Aidhausen. Bettenburg. Birkenfeld. Birnfeld. Bramberg. Bundorf. Burgreppach. Eichelsdorf. Friesenhausen. Gossmannsdorf. Happertshausen. Junkersdorf. Oberlauringen. Ostheim. Stadtlauringen. Stoeckach. Wettringen. Wetzhausen. *Karlstadt.* Altbessingen. Arnstein. Aschfeld. Bonnland. Buechold. Buehler. Duttenbrunn. Erbshausen. Eussenheim. Faehrbrueck. Gaenheim. Gauaschach. Gramschatz. Himmelstadt. Karlsburg. Laudenbach. Muedesheim. Retzbach. Retzstadt. Reuchelheim. Rohrbach. Schwebenried. Thuengen. Wuelfershausen. Zellingen. *Kissingen.* Aschach. Bildhausen. Bocklet. Bodenlauben. Burglauer. Eltingshausen. Frauenroth. Grosswenkheim. Lauter. Muennerstadt. Steinach. *Kitzingen.* Bietelried. Biebergau. Buchbrunn. Bullenheim. Dettelbach. Efeldorf. Etwashausen. Froehstockheim. Gerlachshausen. Gnoetzheim. Gross- und Kleinlangheim. Herrnsheim. Mainbernheim. Mainsondheim. Mainstockheim. Marktbreit. Marktstett. Michelfeld. Muensterschwarzach. Obernbreit. Prosselsheim. Repperndorf. Roedelsee. Schwaneberg. Segnitz. Seinsheim. Stadtschwarzach. Sulzfeld. Waesserndorf. Wiesenbronn. *Koenigshofen.* Althausen. Aubstadt. Breitensee. Eibstadt. Eyershausen. Findelberg. Gollmuthausen. Ipthausen. Irmelshausen. Kleinbardorf. Merkershausen. Oberessfeld. Serrfeld. Sternberg. Trappstadt. Unteressfeld. Waltershausen. Wildburg. Wuelfershausen. *Lohr.* Maria-Buchen. Neuhuetten. Neustadt a. M. Rotenbuch. Rotenfels. Steinbach. *Marktheidenfeld.* Boettigheim. Dorfprozelten. Esselbach. Fechenbach. Gruenau. Hafenlohr. Hasloch. Holzkirchen. Homburg. Karbach. Kreuzwertheim. Lengfurt. Remlingen. Stadtprozelten. Trennfeld. Triefenstein. Uttingen. *Mellrichstadt.* Bahra. Eussenhausen. Filke. Fladungen. Kuensbergk. Leubach. Mauerschedel. Mittelstreu. Muehlfeld. Nordheim. Oberfladungen. Oberstreu. Reyersbach. Rossrieth. Stockheim. Unsleben. Wechterswinkel. *Miltenberg.* Amorbach. Amorsbrunn. Engelsberg. Gross- und Klein-Heubach. Schneeberg. St. Gotthardsberg. Wildenberg. *Neustadt a. S.* Bischofsheim. Brend-Lorenzen. Heustreu. Hollstadt. Kreuzberg. Osterburg. Salz. Salzburg. *Obernburg.* Himmeltal. *Ochsenfurt.* Aub. Baldersheim. Bieberehren. Bolzhausen. Butthart. Darstadt. Eibelstadt. Erlach. Essfeld. Euerhausen. Frickenhausen. Gaukoenigshofen. Gelchsheim. Giebelstadt. Gossmannsdorf. Guetzingen. Herchsheim. Hopferstadt. Ingolstadt. Kleinochsenfurt. Reichelsberg. Reichelsburg. Rittersheim. Roettingen. Sommerhausen. St. Kunigund. Tueckelhausen. Winterhausen. Wolkshausen. Zeubelried. *Schweinfurt.* Bergrheinfeld. Eckardshausen. Egenhausen. Ettleben. Euerbach. Garstadt. Geldersheim. Gochsheim. Grafenrheinfeld. Grettstadt. Heidenfeld. Heiligental. Hirschfeld. Holzhausen. Klingenberg. Loeffelsterz. Maibach. Mainberg. Obbach. Obereuerheim. Pfundhausen. Reichmannshausen. Schwebheim. Soemmersdorf. Werneck. Weyer. Wipfeld. Zeuzleben. *Wuerzburg.* Bergtheim. Burggrumbach. Eisingen. Erlabrunn. Estenfeld. Gerbrunn. Guentersleben. Heidingsfeld. Himmelpforten. Hoechberg. Kirchheim. Kleinrinderfeld. Kuernach. Lindflur. Maidbronn. Margetshoechheim. Mergelshoechheim. Muehlhausen. Oberduerrbach. Oberleinach. Oberzell. Randersacker. Reichenberg. Rimpar. Rottenbauer. Rottendorf. Schenkenschlosshof. Stettbach. Teilheim. Thuengersheim. Unterduerrbach. Unter-Leinach. Unterpleichfeld. Unterzell. Veitshoechheim. Waldbuettelbrunn. Zell. [Blank Page] _KUeNSTLERVERZEICHNIS._ *A*B 110. A. L. 317. Adler, Fr. 272. Aglio, A. S. 59. Agostino, Lazzaro 437. Ahrens 420. Albert v. Soest 324. Ammann, Jost 22. Anwander, J. 41. 192. 286. Appiani, Gius. 407. 445. Arnold v. Westfalen 265. 267. 268. 269. 276. 334. 348. 349. 389. 390. Asam 11. 95. 456. Auwera, Jakob van der 95. 438. 449. 451. Auwera, Joh. Wolfgang v. d. 11. 399. 404. 435. 451. Auwera, Lucas v. d. 452. Auwera, Richt. der 23. 452. *B*acher, Gideon 219. Backofen u. s. Schule 21. 69. 70. 161. 167. 186. 251. 440. Baehr, George 78. 81. 87. 89. 118. 159. 182. 192. 203. 247. 248. 304. 368. 374. Balestra 86. Baratta, Franc. 80. 86. Barthel von Durlach 12. Barthel, Melch. 223. 238. Basler, Peter 139. Basti, Matteo 24. Bauer (Augsburg) 80. Bauer, Peter 462. Beaumont, Adam 204. Beck, Leonh. 444. Beham, H. S. 47. Behem, J. 237. Behringer, Wolf 191. Berger 88. Bergner, Nik. 216 f. Bernini, L. 80. 86. 95. Berwart, Blasius 333. Bestheimer, J. N. 264. Bibiena, Carlo 48. Bibiena, Giuseppe 48. Birkner, Wolfg. 220. Blondel 430. Bock, Hans 176. 408. Bodenstein, Chr. 355. Bodt, Jan de 86. 223. Boffrand, G. 450. Bogenkranz, Zach. 169. Boehm, Franz 40. Boehme d. Ae., Joh. Heinr. 13. 161. 298. 335. 435. Bolster, G. M. 1. 60. 114. 130. Bonalino 40. 128. 217. Borcht v. d. 87. Bormann, Jan 160. Bossi, Ant. 447. 451. Bossi, Augustin 73. 398. Bossi, Materno 92 ff. 133. 210 f. 346. 387. 445. 447. 451. 457. Bouts, Dirk 244. Braun, Erasmus 35. Braunschweig, Heinrich u. Ludolf v. 168 f. Bromeis 206. Brueckner, A. 140. Bruigt, Aegid. de 208. Brunner, Melch. 273. Buchau, Cl. K. 277. Buchner, P, 83f. 223. 278. 309. Buehner 379. Bueler 438. Buttigen (Buedingen?), Conrad v. 12. Butzaeus 118. *C*. B. 391. C. G. 113. C. P. 296. C. R. 462. C. T. R. 6. C. W. 462. Casanova 86. Castelli 6. 173. 451. Cesare, Carlo di 125f. Chiaveri, Gaet. 79. 81. 296. Conrad von Buttigen 12. Corradini 86. Cotte, R. de 450. Coudroy, Pierre 240. Cranach d. Ae. u. s. Werkstatt 153. 197. 205. 217. 220. 224. 238f. 267. 293. 295. 298. 302. 307. 324. 367. 369. 393. 413. 419ff. 433. 455. Cranach d. J. 25. 209. 307. 314. 420. 433. Cranachschule 2. 14. 57. 121. 168. 180. 190. 201. 266. 426. Cure 451. *D* 346. Dahlwein 147. Darbes 375. Daucher, Adolf 13. Dauthe 236. 240. David, Chr. 183. Decker 49. Degen, Hans 75. Dehn-Rothfelser, Hans v. 82. 125. 157. 242. 278. 340. Deibel, Jos. 87. Deisinger 356. Delitzscher, Nickel 407. Dell, Peter d. Ae. 18. 23. 373. 438. 441. Dell, Peter d. J. 438. 439. 445. 449. Dientzenhofer, einer der 41. 136. 369. Dientzenhofer, Georg 39. Dientzenhofer, Johann 42. 133. 134. 197. 213. 335. 372. 375. Dientzenhofer, Joh. Leonh. 136. 314. Dientzenhofer, Just. Heinr. 41. Dientzenhofer, Leonhard 35. 37. 40. 42. 49. 94. 136. 193. 246. 406. Diepenbeck 444. Dierks 86. Dieterici 195. Dietrich, Ch. W. E. 70. 101. Dietz 404. Dieussart, Ch. Ph. 47. Dirnstein, Hans 21. Diterich, Bernh. 126. 214. Ditmar (Laienbruder) 325. Ditmar, Valent. 317. Ditterich, Hans 385. Dittmann, Hans 75. Doebner 230. Doerffer, Joh. 346. Dorsch, J. B. 85. 87. Dowher s. Daucher. Drentwett, Ph. H. 80. 203. Dressler, Andr. 201, 311. Dreysigmark, M. 112. Dubut 368. Duck, Joh. 307. Duempel, Veit 2. 218. Durlach, Barthel von 12. Duerer 13. 119. 266. Du Ry, Charles 206. 430. Du Ry, Paul 203. 205 f. 370. Du Ry, Salomon Louis 428 f. Du Ry, Simon Louis 191. 205. 206. 409. 430. *E*. W. 159. Eberlein, Bernh. 216. Ebhardt, J. Ch. 242. Eckart v. Worms 438. 440. Eckhardt, Ezech. 45. 340. Eckhardt, G. 324. Eckhart, Hans 212. Eifflaender, Hans 78. Einbeck, Konrad v. 168. Eisenberg, F. 455. Emes, Julius 18. Ende, Hans am 239. Enderlein, Caspar 25. Engelhard, Andr. 369. Ermeltraut 443. Ernes, Julius 286. Eschke, K. Ch. 313. 343. 376. Esterbauer, Balth. 451. Exner, Chr. F. 79. 81. 332. Eysenberg, Nik. 101. Eywick, Jonas 370. *F*. H. 204. Faber, A. W. 56. Fabritius, Kilian 259. Fehre, J. G. 89 f. 118. Feichtmayer, J. M. 11. 407. Feige, J. C. 340. Fesel, Christoph 439. 445. Finck, Joh. 41. 278. 317. Fischer, A. S. 137. 449. Fischer, J. M. 133. 155. 157. 432. 445. Fleischer, Gg. 83. 125. Floetner, Peter 13. Fossati 45. Fosse, de la 213. 428. Franz v. Magdeburg 13. Friedeberger, Eberh. 445. Friedemann d. Ae., H. 105 f. 108-112. Friedemann d. J., H., 105. 110. 112. Fuchs 240. Fuger 163. Fuss, Friedr. 423. *G*abrieli 446. Gallasini, Andrea 135. Gareis 343. Gaertner 27. 31. 445. Gattinger 11. 438. Gaudreau, Pierre 355. Gedeler, E. 187. Gedeler, G. v. 47. Gehart, Joh. 17. 107. 110 f. Geigel, J. P. 68. 351. 404. 445. 447. 451. 457. Genz 420. Gerin 205. Ghezzi, G. 205. Giese, J. A. 435. Glantschnigg, J.A. 91. Godechen, Hnrch. 280. Godefroy, Elias 204. Goeding, Heinr. 84. 126. 333. Goldwitzer 118. Gontard, P. K. Ph. 48 f. Goethe, Eosander v. 400. Goethe, Wolfg. v. 233. 420. Gothland, Peter 420. Gottschick, Chr. 222. Gout 55. Graebner 81. 100. Grael, Fr. 228. Graff, Anton 71. 82. 173. 223. 244. 338. 343. 351. 355. 375. 418. 422. 426. 435. Grassi 435. Graul, J. F. 48. Greger, Michel 459. Greising, Jos. 94. 130. 247. 250. 314. 408. 447. 449. 451 f. Gretel, Ulrich 433. Grohmann, Chr. 113. Grohmann, N. 5. 180. 219. 394. Gronig, Hans 198. Groeninger, Aug. 112. Gross, Abr. 47. Grossi, L. 345. Gruenberger, Mich. 139. Gruenewald, Math. 20. 167. Guernieri, G. F. 429. Gundermann, W. 98. Guenther, Math. 11. 446. Gutschell, Enders 105. *H* 251. h. b. 176. H F 152. 213. 335. H G B 280. H H B 190. H K 261. 293. H R 401. H. V. 433. H. W. (Hans Walther) 126. H. W. (Hans Werner) 210. H.W. [Z.] (auch W.Z., Meister d. "schoenen Tuer" in Annaberg). 12, 59. 92. 96. Hackert 429. Hackl 80. Hagelganss 223. Hagenberger, Joh. 190. Haehnel, J. C. 302. Hans v. Strassburg 103. Hans v. Torgau 369. Hase, G. 89. Haunisch, Hans 346. Heck, Hieronymus 21. Hegewald 79. 81. 224. Heideloff 27. 31. 174. 219. 318. Heinemann, Chr. 57. 179. Heinrich v. Braunschw. 168 f. Heinrich v. Hesserode 193. Heinricus filius Tiderici 26. Henricus 61. 445. Henthoos 299. Hering, Loy. 18. 34. 227. 438. Hering, Martin 438, Hermann 172. 420. Hermes 295. Herrlein, J. A. 102. Herrlein, Joh. Peter 8. 135. 162. 213. 271. 310. 319. 346. 378. 453. Herwarthel 199. Herzog 298. Hesserode, Heinrich v. 193. Heuer, D. 338. Heunisch, Hans 426. Hildebrand, L. v. 450. Hilger, Osw. 394. Hilger, Wolff 125. 394. Hofmann, Joh. 259. Hofmann, Nickel 168 ff. 190. 259. 373. Hogenwald, M. 304. Hoelzer, G. A. 81. Hoennicke 95. Hornung, Lor. 234. Huber, K. 447. Huebsch, H. 301. Humbach, D. F. 135. Huenefeld, H. 419. Huenigen, Andr. 304. 343. 458. *i* 109 ff. Ickelsheimer 449. Ihener, Gg. 168. Irmisch, Hans 84. 126. 221. 223. 462. *J*. E. 54. J. H. 54. 308. 320. J. L. 248. Jacob v. Schweinfurt 12. 268f. Jaekel 260. Joerg, Andreas 109. Junker, Hans 22. 71. Junker, Valentin 40. Jupe, Ludw. 257. Jussow, H. Chr. 428. 430. *K*amm, J. B. 41. 90. 118. 192. Kaendler, J. J. 278. 296. Kapup, Christoph 307. Kaufmann, Angel. 303. Keil, Paul 14. 209. Keilwerth, Jos. 11. Keller, Georg 22. Kern, Michael 40. 52. 73. 137. 163. 194. 247. 438. 440 ff. 451. Kesslau, A. F. v. 187. Kil, J. G. 69. Kirchner, J. Ch. 86. Kirchner, Wolf 462. Kirschstein, J. 379. Kistner, Thomas 23. 375. 408. 441. Klanbacht, Hans 76. Klein, Hans 447. Kleinholz 447. Klemm, Sam. 97. 161. 317. Klengel, 53. 82. 89. 278. Klenze 102. Knauf 7. Knoefel, F. G. 200. Knoeffel, Joh. Chr. 79. 86. 87. 88. 90. 194. 240. 303. 305. 345. 374. Knoeffler, Gottfried 71. 84. 87. 88. 90. 195. 297. 300. 305. 351. Koehler, Gottfr. 62. Koehler, M. D. 452. Konrad v. Einbeck 168. Koermser 55. Krafft, Adam 37. 209. Kramer, Bastian 318. Kramer, Hans 79. Krebs, Konrad 216. 393. Kretschmer, J. G. 338. Kreuter, Wolf 369. Kriebel, Gg. 236 f. Krodel, M. 279. Krodel, Wolfg. 201. 369. Krohne, G. H. 154. Krubsacius 81. 87. 297. Krugelstein 295. Kuechel, J. M. 36. 40. 41. 209. Kuecher, Eckh. 105. Kuehne 74. Kulmbach, Hans v. 370. 462. Kumoller, Hanns u. Matth. 81. Kunz, J. J. 222. *L*anghans, C. G. 435. Lauermann, Franz 260. Lendenstreich, Valentin 155. 230. 285. 298. 313. 372. Le Notre 206. Leubner, Phil. 222. 320. Leunenschloss 383. Leypoldt 418. Lindemann, H. 98. Lindner, Erhard 422. Liotard 71. Locke, Sam. 79. 224. 423. Lohe, M. H. 190. Longuelune, 86 ff. 31 f. 374. Lorentz, Andr. 139. 349. Lorentz, Sam. 304. 324. 392. Lorentz, Uriel 324. 392. Lorentz, Werkstatt der 324. Lossow 74. Lotter, Hier. 25. 236. 239. 323. Lucas, Gottfr. 242. Ludolf v. Braunschweig 168 f. Luenenschloss 95. Lynar, Rochus v. 25. 126. *M*.S. 293. M W 462. Magdeburg, Franz v. 13. Magni, Pietro 437. Mainz, Peter von 106. 160. Marcolini, Fr. 39. Martinus 215. Mattenheimer 90. 363. Mattielli, Lorenzo 80. 87. 195. Maucher 455. Maulbersch, Ant. 80. Maurer, J. M. 203. Mayer, Andr. 147. Meer, Erhard v. d. 25. Meier, Joerg 365. Meister der Baldachine 152. 160. 230. 263. 299. 311. 358. 362. 453. Meister der Barfuesserkirche in Erfurt 107. 110. Meister der "schoenen Tuer" in Annaberg (H. W. [Z.] u. W. Z.) 12. 59. 92. 96. Meister d. Neusitzer Altars 230. Meister i von Erfurt 109 ff. Meister t von Erfurt 106. 109. Meister von Chemnitz 139. Mengs, A. R. 80. 82. 418. 435. Merian 35. 438. Meyner 173. Mica, Franc. 65. Michael, J. G. 57. Michael, Martin 46. Milla, Isr. v. d. 112. Minetti, Fr. D. 68. Moehring, Melchior 105. Monot, Pierre 206. Moritz, J. G. 114. Mueller, Alexander 441. Mueller, Chr. 366. Mueller, Hans 366. Mueller, Jakob 261. 263. Mueller, Joh. Mich. 96. Muenzel, Joh. 98. Mutschelle, B. 41. 210. 439. *N*. T. 237. Nagel, Franz 171. Nahl, J. A. 429 f Naumann, Jacob 16. Naumann, J. Ch. 194. Nave, Ant. 95. Neilich, Kunz 405. Neumann, Balthasar 35. 41 f. 67. 94 f. 115. 135 ff. 153. 155. 176. 193. 196. 211. 214. 227. 229. 233. 244. 260. 287. 310. 336. 341. 346. 375. 382 f. 387. 404. 406 f. 424. 426. 440. 443. 446. 449 f. 452. 456. Neumann, F. J. 192. Neuner 118. Nickel, B. H. 449. 452. Noack 459. Nosseni, Joh. Maria 79. 81. 82. 125. 126. 226. 237. 361. 362. 411. *O*egg 424. 451. Oeser, A. 70 f. 191. 195. 236. 240. 305. 341. 435. Onghers, Oswald 52. 67. 96. 97. 116. 118. 155. 164. 212. 316. 341. 370. 398. 438. 442. 443. Otte, V. 241. 394. Otto, Valentin 277. *P* D 18. Palko, Karl 80. 296. Parler 322. Pauer, Hans 315. Pauwart, Ant. 168. Pellegrini 45. Permoser, Balthasar 45. 80. 85 f. 101. 126. 426. Perre, J. de 237 f. 338. 354. Perri, Ant. 158. Pesne, Ant. 60. Peter v. Mainz 106. 161. Peter v. Pirna 12. Petersell, J. R. 381. Petrini 39. 40. 116. 212. 259. 370. 375. 443 f. 448 f. 452. Petrozzi, M. 47. 48. 298. Petzold, A. 199. 203. 303. 369. Pezani, Val. 398. 447. Pfau, Hans 103. Pflugschar 335. Pfretschner, Sittich 239. St. Pierre 47. 48. 49. 188. Pirna, Peter v. 12. Poeppelmann, M. D. 78 f. 83 f. 86. 88 f. 224. 240. 278. 331. 368. 374. Poetzsch, Martin 44. Pozzo 39 Preisser, Hieron. 105. Proscher, Hnrch. 343. v. *Q*uast 215. 327. *R*T 105. Raenz, El. 49. Raenz, J. D. 49. Reinboth, J. B. 242. Reis, Hans 82. Remela, Jo. Ad. 95. Renier 217. Reuss 40. Reynhart, Hans 334. 359. Ricchini 83. Richter, Chr. 239. 352. 422. Richter, Gregor 318. Richter, J. F. 163. 241. 277. 394. Richter, Moritz 420. 422. Richter, Rud. Heinr. 50. Rickmann, E. 191. Ridinger, Georg 21. Riedel 2. Riemenschneider, Joerg 440. 442. Riemenschneider, Tilman 24. 34. 37. 54. 96. 99. 114 f. 148. 160. 174. 176. 191. 202 f. 211. 250. 279. 286. 300. 315. 348. 351. 370. 376. 382 f. 392. 408. 410. 437. 439 f. 442. 445 f. 449. Rigaud 355. Ritgen, Hugo v. 412. Ritter, F. A. v. 153. 276. Ritter, J. H. 6. Ritterlein, W. 64. 203. 354. Robin 448. Roder, Claus 236. Roehrscheidt, Wenzel 46. Roesler, C. 224. Rossini, A. 179. 264. Rotari 418. Roth, Joh. (Hans) Gg. 203. 372. Roth, Mart. 374. Rubens 51. 85. 101 f. Rudolfi, A. 154. Rudolph, J. Ph. 17. Rul, de 444. *S*. (im Ring m. 3 Herzen) 189. S. L. 304. S. W. 433. Saalhausen, Ant. v. 324. Salins, N. A. de 451. Sandrart 35. 438. Sarder, W. 440. Schade, Abr. 47. Schadow 449. Schaefer, C. 258. 265. 424. Schaicker, Gottf. 400. Schatz, David 75. 146. 200. Schenau 162. Scherer, Hans 205. Scheubel, J. J. 40. Schick, Faehnrich 10. Schickentanz, Hans 71. 82. 191. 340. Schilling 81. Schinkel 458. Schit, Nik. 141. Schlaf, Jakob 420. Schlecht, Bened. 401. Schleinitz, R. 78. Schlueter, A. 49. 138. Schmidt, J. G. 78. 81. 88. 159. Schmidt, J. M. 276. Schmidt (Schreiner) 173. Schnorr, H. V. 435. Schockholz, Casp. 272. Scholz, Daniel 66. Schoner, Joh. 170. Schoenermark 3. Schongauer 13. 362. 374. Schreckenfuchs 462. Schroeer, Hans 25. 126. Schroeter, G. 433. Schulze 187. Schuster, J. 149. Schwartze, J. H. 79. 84. Schwartzmann, Andreas 135. Schwarz, Nic. 324. Schweinfurt, Jak. v. 12. 268 f. Schwenke, David 332. Schwind, Mor. v. 413. Seiz, J. G. 427. Semler, Arntz 353. Semper 84. Sengelaub, Peter 217 f. Siecht, J. J. 403. Silbermann, J. Gottfr. 25. 150. 316. 343 f. 411. Silbermann, Val. 76. 92. 334. Silvestre 71. 86. 195. 355. Simon, J. Ch. 43. 304. 460. Simonetti, Giov. 239. Soest, Albert von 324. Soldan, Phil. 120. 205. 352. Sorg, Kilian 34. Spaeth 449. Speck, Hans 462. Spiess, G. J. 222. Spranger, Barth. 295. Starke, J. G. 85. Steiner, K. 295. 420. Stengel, F. J. 56. 135. 154. Stettner, Jost 220. Steuerwald 435. Steyer, Hans 89. Stipeldey, F. X. 4. 71. 110. 346. 351. Stoss, Veit 38. 188. 220. 286. 361. 381. Stoss (Schule) 118 f. Strassburg, Hans v. 103. Straubinger, Joerg 441. Strohmeier, Leonh. 439. *t* 106. 109. T K (Thomas Kistner) 23. 375. 408. 441. Teuscher, Sebald 101. Thalheimer 71. Thim, Veit 420. Thola, B. de 83 f. 125. Thomae, B. 78. 368. Thoman, Jos. Val. 11. Thormeyer 57. Thouret 420. Tiepolo 11. 451. Tile 307. Tischbein (welcher?) 422. Tischbein, J. F. A. 343. Tischbein, J. G. 205. Tischbein, J. H. 205. 429 f. Todesco, Heinr. 301. Torelli, Stef. 305. 418. Torgau, Hans v. 369. Trautmann 41. Tretsch, Alberlin 333. Treu, J. N. 39. 263. 414. 443. Trippel 332. Trost, G. H. 6. Tuetleb, Jer. 130. Tuettich, L. 419. *U*brich, Peter 248. Uebelher, G. 11. Uhl, Joh. 346. Unger, Gottfr. 163. Ungewitter, G. G. 424. Urlaub, Chr. 148. Urlaub, Gg. A. 116. 196. 443. Urlaub, J. A. 137. Urlaub, S. 17. 346. 370. *V*aga, Perino del 83. Valentin 8. 194. Vater, G. S. 6. Vernucken, Willi. 367. Vincentius 458. Vingerhut, Heinr. 140. Vischer, Casp. 35. 228. 333. 424. Vischer, Hans 20. 272. 433. Vischer, Herm, d. Ae. 266 f. 315. 433. Vischer, Herm, d. J. 105. 267. Vischer, Peter u. s. Werkstatt 6. 20. 34. 69. 105. 266 f. 272. 293. 351 f. 384. 393. 419. 433. 439. 440. Vogel (welcher?) 418. Vogel, A. 423. Vogel, Chr. Leber. 243. 338. Vogel, J. J. 39. 40. 71. 118. 192. Vogt, Caspar 82. *W*. B. 333. W K. 369. 385. 462. W. Z. (Meister der "schoenen Tuer" in Annaberg) 12. 59. 92. 96. Wagner, Erasmus 108 f. Wagner, J. P. 52. 102. 116. 148. 155. 176. 188 f. 244. 351. 400. 404. 425. 439. 447. 451. 457. Wagner, P. A. 241. 398. Wagner, Simon 447. Wailly 428. Waldstein, Seb. 455. Walther, Andreas 84. 388. Walther, Christoph 46. 83. 157. 202. 215. 278. 324. 385. 410. Walther, Hans 78. 83. 90. 126. 194. 225. 331. 375. 385. Walther, Sebast. 81. 433. Walther, Val. 58. Walther, Werkst. u. Schule der 50. 83. 226. 242. Wamser, Chr. 21. Weber, Christoph 66. Weber, Hans 403. Weinlig, Ch. 87 f. 332. Weinmann, Jakob 34. Weinmann, Joh. 426. Weiss, J. G. 47. Welsch, General M. v. 10. 112. 135 f. 199. 335 f. 450. Wemding, Hans 40. Werner, G. 240. Werner, Hans 2. 40. 47. 119. 154. 210. 228. 281. 401. Werter, Gg. 308. Wessel, Hans 125. Westfalen, Arnold v. 265. 267. 268. 269. 276. 334. 348. 349. 389. 390. Wiedemann, Ludwig 90. Wiedemann, Paul 239. Willkomm, Hans 83. Winkler 88. Winterstein, Gg. 17. 348. 447. Wirauch, Joh. 177. Wiskotschill 87. Wohlhaupter, E. 135. Wolgemut 78. 107. 109. 118. 259. 281. 374. 461. Wolker, J. M. 129. 148. 298. Worms, Eckart v. 438. 440. Wunder 47. 48. 90. Wurzelbauer, Hans 438. Wydemann, Joh. 108. *Z*anck, Mich. 245. Zaner 346. Zapf, G. 210. Zeckel, Joh. 73. Zeissig, J. E. 162. Zeller 306. Zeni 286. Zerroen, A. v. 125. Zick, Januarius 398. Zick, Joh. 11. 155. 451. Zincke, H. G. 7. Zwenger, Paul 97. Satz und Druck der Berliner Buch- und Kunstdruckerei, G. m.b. H., Berlin SW. 48 -- Zossen. FOOTNOTES 1 Die Vermutung, dass hierbei Ebrach die Vermittlerrolle gespielt habe, liegt nahe, wenn auch von eigentlicher Nachahmung nicht die Rede sein kann. 2 Oefters ist in der Literatur von Brandspuren am Hochschiff die Rede, woraus gefolgert wird, dass dieses den Brand von 1185 ueberdauert habe, also ottonisch sei. Nach Versicherung eines materialkundigen Gewaehrsmannes ist die rote Faerbung einzelner Steine in der Tat nur durch Erhitzung zu erklaeren. Allein diese Steine bilden keine zusammenhaengenden Flaechen, sondern sind zwischen naturfarbenen zerstreut. Es kann sich also nur um Benutzung einzelner Werkstuecke aus dem abgebrochenen aelteren Bau handeln. 3 Die rechtwinklige Umrahmung mit abschliessendem Bogenfries ist neu und so wenig organisch, dass sie schwerlich auf alte Ansaetze zurueckgehen kann (bei Puttrich nichts davon zu erkennen). 4 Die Mauern des jetzigen Hochgadens stossen auf die Fensteroeffnungen an der Ostseite der Tuerme. ***END OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK HANDBUCH DER DEUTSCHEN KUNSTDENKMAeLER, BD.1, MITTELDEUTSCHLAND, 1914*** CREDITS September 2006 Preparing Project Gutenberg Edition (proofing finished) Karl Eichwalder Online Distributed Proofreading Team October 2006 Draft Edition Karl Eichwalder A WORD FROM PROJECT GUTENBERG This file should be named 19460.txt or 19460.zip. This and all associated files of various formats will be found in: http://www.gutenberg.org/dirs/1/9/4/6/19460/ Updated editions will replace the previous one -- the old editions will be renamed. 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Redistribution is subject to the trademark license, especially commercial redistribution. THE FULL PROJECT GUTENBERG LICENSE _Please read this before you distribute or use this work._ To protect the Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} mission of promoting the free distribution of electronic works, by using or distributing this work (or any other work associated in any way with the phrase "Project Gutenberg"), you agree to comply with all the terms of the Full Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} License (available with this file or online at http://www.gutenberg.org/license). Section 1. General Terms of Use & Redistributing Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic works 1.A. By reading or using any part of this Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic work, you indicate that you have read, understand, agree to and accept all the terms of this license and intellectual property (trademark/copyright) agreement. 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There are a lot of things you can do with Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic works if you follow the terms of this agreement and help preserve free future access to Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic works. See paragraph 1.E below. 1.C. The Project Gutenberg Literary Archive Foundation ("the Foundation" or PGLAF), owns a compilation copyright in the collection of Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic works. Nearly all the individual works in the collection are in the public domain in the United States. If an individual work is in the public domain in the United States and you are located in the United States, we do not claim a right to prevent you from copying, distributing, performing, displaying or creating derivative works based on the work as long as all references to Project Gutenberg are removed. 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Except for the limited right of replacement or refund set forth in paragraph 1.F.3, this work is provided to you 'AS-IS,' WITH NO OTHER WARRANTIES OF ANY KIND, EXPRESS OR IMPLIED, INCLUDING BUT NOT LIMITED TO WARRANTIES OF MERCHANTIBILITY OR FITNESS FOR ANY PURPOSE. 1.F.5. Some states do not allow disclaimers of certain implied warranties or the exclusion or limitation of certain types of damages. If any disclaimer or limitation set forth in this agreement violates the law of the state applicable to this agreement, the agreement shall be interpreted to make the maximum disclaimer or limitation permitted by the applicable state law. The invalidity or unenforceability of any provision of this agreement shall not void the remaining provisions. 1.F.6. 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To learn more about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation and how your efforts and donations can help, see Sections 3 and 4 and the Foundation web page at http://www.pglaf.org. Section 3. Information about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation The Project Gutenberg Literary Archive Foundation is a non profit 501(c)(3) educational corporation organized under the laws of the state of Mississippi and granted tax exempt status by the Internal Revenue Service. The Foundation's EIN or federal tax identification number is 64-6221541. Its 501(c)(3) letter is posted at http://www.gutenberg.org/fundraising/pglaf. Contributions to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation are tax deductible to the full extent permitted by U.S. federal laws and your state's laws. The Foundation's principal office is located at 4557 Melan Dr. S. Fairbanks, AK, 99712., but its volunteers and employees are scattered throughout numerous locations. Its business office is located at 809 North 1500 West, Salt Lake City, UT 84116, (801) 596-1887, email business@pglaf.org. Email contact links and up to date contact information can be found at the Foundation's web site and official page at http://www.pglaf.org For additional contact information: Dr. Gregory B. Newby Chief Executive and Director gbnewby@pglaf.org Section 4. Information about Donations to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} depends upon and cannot survive without wide spread public support and donations to carry out its mission of increasing the number of public domain and licensed works that can be freely distributed in machine readable form accessible by the widest array of equipment including outdated equipment. Many small donations ($1 to $5,000) are particularly important to maintaining tax exempt status with the IRS. The Foundation is committed to complying with the laws regulating charities and charitable donations in all 50 states of the United States. Compliance requirements are not uniform and it takes a considerable effort, much paperwork and many fees to meet and keep up with these requirements. We do not solicit donations in locations where we have not received written confirmation of compliance. To SEND DONATIONS or determine the status of compliance for any particular state visit http://www.gutenberg.org/fundraising/donate While we cannot and do not solicit contributions from states where we have not met the solicitation requirements, we know of no prohibition against accepting unsolicited donations from donors in such states who approach us with offers to donate. International donations are gratefully accepted, but we cannot make any statements concerning tax treatment of donations received from outside the United States. U.S. laws alone swamp our small staff. Please check the Project Gutenberg Web pages for current donation methods and addresses. Donations are accepted in a number of other ways including checks, online payments and credit card donations. To donate, please visit: http://www.gutenberg.org/fundraising/donate Section 5. General Information About Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic works. Professor Michael S. Hart is the originator of the Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} concept of a library of electronic works that could be freely shared with anyone. For thirty years, he produced and distributed Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} eBooks with only a loose network of volunteer support. Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} eBooks are often created from several printed editions, all of which are confirmed as Public Domain in the U.S. unless a copyright notice is included. Thus, we do not necessarily keep eBooks in compliance with any particular paper edition. Each eBook is in a subdirectory of the same number as the eBook's eBook number, often in several formats including plain vanilla ASCII, compressed (zipped), HTML and others. Corrected _editions_ of our eBooks replace the old file and take over the old filename and etext number. The replaced older file is renamed. _Versions_ based on separate sources are treated as new eBooks receiving new filenames and etext numbers. Most people start at our Web site which has the main PG search facility: http://www.gutenberg.org This Web site includes information about Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~}, including how to make donations to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation, how to help produce our new eBooks, and how to subscribe to our email newsletter to hear about new eBooks. ***FINIS***