The Project Gutenberg EBook of Der Vater, by Heinrich Mann

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Title: Der Vater

Author: Heinrich Mann

Release Date: August 2, 2010 [EBook #33329]

Language: German

Character set encoding: ISO-8859-1

*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DER VATER ***




Produced by Jens Sadowski





This text was published in Der neue Roman, Kurt Wolff Verlag, Leipzig, 1917. An almost identical version was published under the title Der Sohn in Die Silbergäule Nr. 3, Paul Steegemann Verlag, Hannover, 1919.

Heinrich Mann

Der Vater

Als Färber heiraten konnte, hatte er hinter sich schon achtzehn Jahre der Arbeit, des Suchens, des wechselvollen Kampfes mit der Menschenmasse, durch die man hindurch muß, den Zufällen, die man entwaffnen muß, mit dem Leben. Luise hatte kein Geld, aber mit vierzig Jahren wirst du doch endlich dir und ihr genügen, oder du bist kein Mann. Er genügte, wie jeder, auch noch der kleinen, die kamen. Wie jeder, stand er nach seiner Arbeit über eine Wiege gebeugt, suchte in dem Gesichtchen des Säuglings nach sich selbst, nach seinen Ursprüngen und der von ihm mitgeschaffenen Zukunft, die er nicht mehr sehen sollte; entsann sich bei einem Aufseufzen des kleinen Schlafenden der schweren Stunden, die hinter ihm und vor diesem lagen; sah es den Blick öffnen, der den Vater noch nicht kannte und einsam schien, als wisse er schon alles. Nun aber lächelte es, und alles war gut.

Es wuchs, und der Vater mit ihm. Die Freude, das Brot und einen Anteil am Genuß der Welt beschaffen zu können für zwei Wesen, die nur ihn hatten, machte ihn stärker, als er sich kannte. Er gelangte in der Gesellschaft, die er vertrat, zu einer leitenden Stellung.

Schöne Zeit! Draußen scharf wachen, den Gegnern auf die Schliche kommen, seine Haut ihnen nicht lassen und lieber Riemen schneiden aus der ihren. Zu Hause dann gesicherter Friede, anständiges Menschentum, lauteres Wohlwollen von allen zu allen. Man wechselte den Rock, wusch sich und sah, ein heiteres Zimmer betretend, in Gesichter voll Güte und Zutrauen, voll Erwartung, Wunsch und Dank. Sein eigenes Gesicht — diese beiden sahen es nie anders. Er hielt darauf, es ihnen niemals so zu zeigen, wie es draußen „im Leben“ wohl aussehen konnte. Sein Luxus und seine Art von innerer Erhebung war es, das Gesicht des Lebens vor diesen beruhigt und verklärt zu bewahren.

Beide waren so schön in ihrer Unwissenheit, so liebenswert in ihrem Glauben, alles verlaufe rein und klar, erhalten nur wir so unsere Seele. Und hatten sie nicht recht? Die Mutter, als gerade ihre letzte Verwandte gestorben war, blutjung und arm geheiratet vom Fleck weg, gehegt und gepflegt, mit allem beschenkt, was ein Frauenherz reich macht, — und von ihr wie von Rosa, die seit ihrem ersten Atemzug nur Liebe kannte, ward zum Entgelt für alles Glück nicht mehr verlangt, als eben, daß sie glücklich seien. Färber, dessen Werk sie doch waren, näherte sich ihnen oftmals nur mit Ehrfurcht.

Welche tiefe Gefahr ein so lieblicher Betrug barg, hatte er nicht vergessen. Dies alles stand einzig auf seinen Nerven, seinem Kampfwert. Zuweilen quälte es ihn, er habe mehr Verantwortung übernommen, als einem mittleren Manne zukomme. Der Kluge und Mächtige, der die Güte war, dies hieß es bleiben, oder ihr Vertrauen täuschen. Je fester ihr Vertrauen, um so schärfer sah er um sich die Drohungen, überreizt und nur darum nicht mehr sicher. Er beging geschäftliche Fehler, von denen gesagt ward, sie entsprängen einer Überschätzung seiner Kraft und Geltung. Dem Aufsichtsrat, der bereit gewesen wäre, ihm seine früheren Verdienste anzurechnen, begegnete er unverhältnismäßig schroff. Er ward entlassen.

Und eben jetzt nahte die Geburt eines zweiten Kindes. Konnte er der Frau sich offenbaren? Trotz vorhandenen Mitteln zum Weiterleben schien es höchst geboten, stillschweigend und ohne alle Beunruhigung eine andere Stellung anzunehmen, eine der Stellungen, die ihm gelegentlich angeboten waren und zweifellos zur Verfügung standen. Indessen zeigte es sich, daß sie dem, der die seine verloren hatte, keineswegs mehr zur Verfügung standen: nicht die, die größer waren als seine bisherige, höchstens die kleineren. Er lehnte kurzweg ab. Früher oder später fand sich doch alles, die richtige Sache, und die Menschen, die seiner gedachten. Erworbene Kraft ging nie verloren . . . Aber sie lag brach.

Jeden Morgen verließ er wie sonst das Haus, und während Frau und Kind ihn geborgen im Amt glaubten, ging er, wie mit zwanzig Jahren, auf der Fährte des Zufalls. Nur daß er sehr litt. Nicht allein die Enttäuschungen setzten ihm zu; er spürte, auch die Unregelmäßigkeit und das Umherirren entsprachen seinem Alter nicht. Der Augenblick kam, da sein Wille plötzlich nachließ. Es war in der Stadtbahn; um ihn her schien jeder gespannt und zielbewußt; nur er, eine sich mit hinstehlende Existenz, fuhr zu den Seinen heim, um sie nochmals zu belügen. Warum eigentlich? Man konnte gestehen, konnte nachgeben und es zulassen, daß auch die Frau ihren Teil der Last trug. War man denn allein? . . . Aus seinen Augen drangen langsame, schwere Tränen, er sah kein Getriebe mehr, er dachte: ja, man sei allein. Man habe die Pflicht übernommen, diesen zwei Wesen zu beweisen, das Leben sei gerecht und man selbst unangreifbar. Zu ihnen kam bald nun ein drittes. Auf dem Spiel stand, gab er es auf, sie zu schonen, nicht weniger als ihr Leben.

Darauf begann er zu zweifeln an dem Wert seines eigenen. Das noch übrige Geld konnte ihnen irgendein Dasein begründen, wenn er fort war. Blieb er, ward es von dem uneingeschränkten Haushalt nutzlos verbraucht. Er konnte eine weite Reise vorgeben. Aber auf den Ausflügen, mit denen er jetzt die Tage verbrachte, sah er doch einst in ein Gewässer hinab, durchdrungen, er sei bestimmt, noch gründlicher zu verschwinden.

Ein Dampfer legte an. Er stieg ein und war unter Menschen, die des schönen Tages wegen über den See fuhren. Hatten sie etwa keine Sorgen? Wohl auch sie. Aber selbst die schlimmsten waren bedingt und fielen weg, entzogst du ihnen den Boden. Dort sieht eine Frau her, ganz so, als bemerkte sie, daß du noch stattlich bist, scharfe elegante Züge und den besten Schneider hast. Sie selbst war hübsch, sehr gepflegt, und schien erfahren: eine Anziehung, unter diesen Umständen. Er folgte der unbefangenen Aufforderung ihres Blickes. Alles ging taktvoll und schnell vonstatten. Sie kehrten in einem verschwiegenen Landhotel ein. Färber machte die Entdeckung, daß es andere Ansichten vom Leben gab als die ihm gewohnten. Es war eine Wiederentdeckung; er fühlte sich auf einmal befreit von einem ungeahnten Gewicht und befähigt, alles hinter sich zu lassen. Er telegraphierte, daß er verreist sei, unbestimmt, wie lange.

Erst nach mehreren Tagen veranlaßte seine neue Gefährtin ihn zu größeren Ausgaben — stand aber sofort davon ab, als sie bemerkte, seine Mittel stockten. Eben an dieser Feststellung schien es ihr gelegen zu haben. Sie bewog ihn, sich auszusprechen, und sie selbst ward deutlicher. Er hatte sie halb geahnt, wie sie ihn; jetzt fanden sie einen gedämpfteren Ton, ließen von dem korrekten Idealbild, das sie einander vorgehalten hatten, einiges nach; — und Färber erfuhr, in dem Maß wie er selbst seine Lage preisgab, das Wesen der ihren. Sie lebte von Gelegenheiten auf Reisen, als anerkannte Begleiterin reicher Leute, wenn es sein konnte, sonst aber dennoch auf ihre Kosten. Als sie bis zu dem Geständnis eines Diebstahles ging, vollzog er ungewollt eine jähe innere Rückkehr in sein voriges Leben. So war alles verknüpft, hatte so werden sollen, und hierher führte es. Er sah in sich den natürlichen Gefährten der Hochstaplerin. Sie sah ihn dafür an, nie war es ihr eingefallen, ihn zu schädigen, sie wollte ihn haben und mit sich führen, sie liebte ihn. In einer Wolke von Leidenschaft, war es ihre oder seine, besprachen sie die Flucht.

Was er noch besaß, sollte zurückbleiben für seine ehemalige Familie. Er hatte sich nur das Notwendigste beschafft und ging auf den Bahnhof, sie wartete schon: Da sprach einer ihn an, den er zuletzt vor seiner Entlassung gesehen hatte. „Denken Sie noch an unsere Sache?“ Nein, eben an diese hatte Färber nie wieder gedacht. Auch gab sich der andere so unschlüssig noch wie damals, das Geschäft war wieder von der Wurzel ab zu erwägen. Als aber Färber, gehoben und angespannt wie der Augenblick ihn traf, nur eben angriff, war auch schon die Wirkung da. Er sah es vor Augen: Dies war zu machen. Nur festhalten, und alle Kraft unerbittlich in diese Viertelstunde! Nach ihrem Verlauf hatte er den andern vor einem Tisch mit Berechnungen, und nach zwei Stunden beim Notar. Indes jener den Vertrag unterschrieb, entsann Färber sich, den Blick entspannt, des abgegangenen Zuges, der Frau, die ihn suchte, und einer schon aufgegebenen Vergangenheit, in die er nun wieder Zutritt hatte, ehrbar und erfolgreich. Er erkannte, daß die letzte Zeit, mit der Hochstaplerin, seine Nervenkraft erneuert und ihn zu diesem hier ausgerüstet hatte. Er mußte ihr dankbar sein. Etwas fehlte ihm, hätte er sie versäumt. Aber gut war es, daß er, in einem letzten Gefühl von Zweifel, seinen richtigen Namen für sich behalten hatte. Fahr hin, dachte er, und ging heim.

Dort schlug ihm eine schwere Stille entgegen — und dann ein Aufschrei. Seine Frau lag in den Wehen. Der Arzt, neben dem Bett, ließ ihn herankommen, schien es ihm, wie einen Eindringling. Er wich sogar noch ein Stück zurück vor ihm und sagte erst dann, was hier zu sagen war. Färber neigte sich und nahm die Hand seiner Frau. Ihre Lippen zitterten, aber es sprach nur ihr Blick. „Du allein, wenn es noch möglich wäre, würdest mich retten“, sagte der Blick. „Du warst meine Kraft, mein Leben und mein Glück.“ Stumm antwortete er ihr, sie dürfe vertrauen; und durch Hand und Auge schickte er, ohne nachzulassen, seinen Willen in sie hinüber, indes sie verging oder sich bäumte, indes sie irr redete und wie sie Abschied nahm, während sie das Kind hervorbrachte, und noch als sie starb.

Da er nun sah, sein Wille hatte umsonst gekämpft, griff er plötzlich um sich, als wiche der Boden. In Kopf und Herz ein wildes Drunter und Drüber: „Das ist mein Werk, sie büßt für mich. Verraten von mir, ihrem einzigen Glauben, so sterben! Fast war ich schon Verbrecher — mein Gott!“ Entsetzen, zusammenschlagend über ihm. Gerade sah er noch, daß der Arzt einen Schritt tat, um ihn aufzufangen, — da riß er sich zusammen. „Nein. Genug an dem. Mann bleiben, was immer geschehen ist.“ Wohl wahr, er hatte gedacht, es führte dahin, daß er auf und davon gehen solle mit einer Abenteurerin. Jetzt aber war es so gekommen, daß er hier helfen, retten und seine Pflicht tun sollte. Dies hatte nun die volle Macht des Schicksals, — und an wie wenig war es doch gehangen. Der Zufall regiert uns. Willst du leben, bereue ihn nicht, verantworte ihn! An dir, ihn zu wenden, bis er gut ist. Aus deinem rechtschaffenen Dasein, du weißt nicht wie, wird das Schlimmste. Und gerade dein äußerster Fehltritt macht dich fähig zum neuen Aufschwung.

Hiernach nahm er einen sanfteren Abschied von der Toten. Er versprach ihr zu handeln, als sei sie noch da. Jetzt konnte er weinen, linde Schmerzen des Selbstbedauerns. Sie war dahin, die letzte, die ihn noch jung gesehen hatte, die einzige, die ihn bei seinem Vornamen nannte. Das kam nicht wieder. Sie allein war ihm wahrhaft ergeben gewesen, war sein Geschöpf, weit mehr als die Kinder. Für die Kinder, wuchsen sie heran, war er ein alter Mann, ein Mensch mit Schwächen, die auszunützen, und einem Willen, der vielleicht zu bekämpfen war. Der Kritik seiner Kinder gewachsen bleiben, dies war künftig die Aufgabe. Sich halten. Seine Versprechungen halten.

Damit er nie wieder in die Gefahr komme, die Seinen im Stich zu lassen, schränkte er zuerst seine Lebenshaltung ein. Klein und umsichtig, mit einer inneren Bescheidenheit, die ihm längst nicht mehr bekannt war, ging er in eine Unternehmung hinein, verlor, und ward doch nur entschlossener und in seinem Gewissen fester. Er zwang den Erfolg dorthin, wo es kein Ausweichen mehr gab; — und vergingen auch die Jahre, eines Tages war er bezwungen. Gleichwohl durfte man ihm niemals ganz trauen. Des Erfolges war niemand sicher; sicher, so sagte er seinen Töchtern, müssen wir unser selbst und einander sein.

Er lag vor dem Einschlafen, ein Mann von fünfzig, und dachte an die beiden Kinder, an ihre Namen etwa, Rosa, den der Älteren, und den letzten armen Schönheitstraum der verstorbenen Mutter, den Namen der kleinen Liliane. Er dachte, Laut für Laut, ihre Namen durch und fand darin vorherbestimmt, was sie sein sollten, das besonnte, schön sich entfaltende Dasein der einen, und dann dies schwache, weiße Kind einer Sterbenden, süß und schmerzlich, wie Blumenduft von einem Grabhügel. Er besann ihre Haltung heute, als er eintrat, ihre klugen oder zärtlichen Worte, — und die letzte, angstvolle Vorstellung seines Wachens war es oft, er wäre damals am Scheideweg falsch gegangen, und sie hätten ihn nicht, die beiden, die nur ihn hatten. Waren sie denn jetzt gesichert? Noch immer nicht, falls er an einem Morgen nicht aufwachte. Doch schien es nicht vorgesehen, daß er ihnen verloren gehe. Er hatte nie gefühlt, daß ein Gott ihn ansehe; — vielleicht aber sah er auf einen Vater?

Man rechnet, sorgt, und schließt mit Genugtuung ein Jahr ab, das doch dahin ist; aber es hat die Aussteuer der Älteren abgerundet. Das dir entgleitet, ihr gibt dein Jahr noch Kraft. So fort, wir sind gewöhnt des sicheren Weges. Jedes Vertrauen, das unschuldigste der Kinder, diesmal haben wir es gerechtfertigt. Auf Zwischenfälle war man lange Zeit wohl gefaßt; nachgerade aber hat man so gut wie vergessen, wie sie aussehen könnten.

Färber war in seinem Geschäftszweig führend geworden und seine Tätigkeit ausgebreitet; er bemerkte erst allmählich, wie dies und jenes ihm aus der Hand fiel. Oder ward es genommen? Ein Mitbewerber, von einiger Großzügigkeit gleich anfangs, trat vollends hervor. Ja, immer dieser, und nie anders als gegen mich. War das noch Zufall? Färber kam dahinter, daß seine Kundenlisten durch Verrat an jenen Lanz gelangt waren, — und der nutzte sie aus, als seien sie das, worauf er sein Dasein gründe. Es kam dahin, daß Färber sich fragte, bin ich verfolgungswahnsinnig, oder —. Das Oder, vom Schrecken starr, flüsterte in ihm: Werde ich alt? Und eines Tages, er hatte ein eigenes Unterlassen erkannt, das vor ihm der Gegner erkannt hatte, sank er an seinem Tisch hin, und den Kopf tief auf der Brust erblickte er es zum erstenmal, daß er in Wahrheit alt sei und darum ausersehen von einem jungen Feind, nur Feind weil jung, — aufgespürt von ihm, angeschossen wohl schon, und gehetzt, von nun an immer gehetzt, bis in den Ruin, bis in den Tod.

Eine kurze Spanne hielt sein Atem an, ihm war es, auch sein Herz; und kalt in der Stirn, nahm er ganz still hin, was kam. Er sah in diesen Sekunden das Bild des Feindes, schwarz und bleich, gewandt, gut angezogen, wie es lächelnd vorüberging, — und von drüben nahte Rosa, achtzehnjährig, sanft, gütig und unwissend. Eine Jugend so im Recht wie die andere; aber die eine schlechter beschützt. Waltendes Erdengesetz.

Dann ermannte er sich wohl und gedachte des Kämpfenmüssens. Aber zum erstenmal war er, wo es einen Schlag galt, seiner nicht sicher. Was ihn unsicher machte, war dies. In jener Erscheinung, vorhin am stillen Tisch, hatte nicht nur der Feind gelächelt, auch Rosa. Sie kannten sich, er wußte nicht, ob im Leben, aber ihrer beider Jugend kannte sich — über ihn hinweg, trotz aller Unschuld seiner Tochter. Er sah fort, als dieser Lanz auf der Straße grüßen wollte, und er sagte zu Rosa: „Das ist ein unvornehmer Kaufmann.“ — Sie erwiderte: „Ach! Wir hatten Tanzstunden zusammen.“ Das war es, was ihn zum Besiegten machte von vornherein! Der, der ihn zur Strecke bringen wollte, mit seinem Kind war er in die Tanzstunde gegangen. Im Gesicht Jugendreinheit, und war doch ein bedenkenloser Mächler. Lebte lustig, ließ Geld springen, genoß sozusagen schon Geltung in einem Alter, wo unsereiner nichts hatte als einen Arbeitskittel — und machte nebenbei süße Augen für die Tochter seines Feindes. Denn Feindschaft wog ihm so leicht wie das übrige. Er war hassenswert, vom Vorteil zu schweigen, durch sein Wesen selbst. Er war aus dem neuen leichten Geschlecht der Erben: Erben auch ohne Geld. Rasch und unsolid kamen die daher, schufen nichts, nutzten nur aus; — aber ihr Kampf, der ein leichtfertiges Spiel war, brachte sie dennoch an die Stelle derer, die gearbeitet hatten, ohne rechts oder links zu sehen . . . Denn der bald Sechzigjährige vergaß vieles beim Anblick des Fünfundzwanzigjährigen.

Was tun? Wenn Rosa den Gruß dennoch erwiderte — heimlich, und wohl mit etwas Selbstüberwindung, aber sie erwiderte ihn, was tun? Sollte der Vater ihr dann eingestehen, wie es stand und daß das Seine und Ihre täglich dahinschwand zu dem da? Ihr eingestehen, daß er schwach war? O doppelte Ohnmacht, nicht aufhalten können das Verderben, und auch nicht sprechen dürfen! Vielleicht war sein Kind schon nicht mehr würdig, daß er sprach; wußte alles und hielt es mit dem Feind. Umsonst würde er es bei ihr aufgenommen haben mit dem Jungen. Er fing an, mißtrauisch Rosa nachzusehen, wenn sie ging, und ihrem Gesicht nicht zu glauben. Ward es davon etwa traurig? Mochte denn auch sie fühlen, wie es tat, verlassen zu werden! Kaum verbarg er ihr noch, wie viel näher ihm seine Jüngste war, Liliane, das leise Kind der Sterbenden. Als sie starb, war sie seine, des Alten, wahre Gefährtin gewesen, und sein wahres Kind war Liliane. Die eine behüten, die ihm noch blieb!

Er sorgte sich um ihr Leben, — und ihre Zukunft sicher zu stellen, war alles was er noch verlangte und unternahm, bevor es denn mit ihm zum Äußersten kam. Kein Zweifel mehr, daß es dahin kam. Noch einmal und in einem Alter, wo es kein Wiederaufstehen gab, sollte er zu Fall kommen. Die Schläge, die ihn trafen, wurden heftiger, wurden unentrinnbar. Keine Gewandtheit und Spannkraft mehr, auf die er pochen durfte. Nur noch stillhalten und vor dem Entsetzen die Augen schließen.

So stand er eines Tages in dem halb dunkeln Vorraum seines Eßzimmers, hatte die Augen geschlossen und nach einem Tisch gegriffen. Das Geschirr darauf klapperte, sie hörten es wohl drinnen. Dennoch verging eine Weile, bis jemand die Tür öffnete. Rosa war es. Er hatte sie nicht erwartet, sein Arm zuckte, als sie ihn nahm. „Du weißt wohl nicht, daß wir schon essen?“ sagte sie, und führte ihn hinein. Obwohl sie munter sein wollte, verbarg sie ihren Blick. Schämte sie sich für ihn? Für sich? Für dies Leben, das nun das ihre war? Plötzlich erinnerte er sich, als sei es gestern gewesen, seines Eintretens in das Eßzimmer, als Rosa klein war und ihre Mutter noch mit am Tisch saß. Er kam durch die große Tür, schnell und freudig, mit einer Miene voll guter Gaben, und sie streckten vertrauend die Hände hin, baten lächelnd und lachten dankbar. „Wohin habe ich es kommen lassen!“ dachte er, tief erschrocken. „In so kurzer Zeit!“ Er strich der kleinen Liliane über die Haare, und zu Rosa sagte er vertraulich und leichthin: „Du darfst dich nicht wundern. Im Leben eines Mannes, der viel arbeitet, kommen matte Zeiten vor. Ihr werdet mich wieder anders sehen.“

Er fühlte: Ah! Nein! — und als er nachher allein war, immer wieder: Ah! Nein! So sollte dies nicht verlaufen. Die neue Jugend dachte sich die Dinge denn doch zu glatt, ihre Opfer zu widerstandslos. „Ihr kennt mich nicht, ihr sollt mich kennenlernen!“ Auf einmal sah er alles unerwartet leicht und klar: denn die Hoffnung war aufgewacht, er könnte sein Kind wieder für sich gewinnen.

Er fand: So war es zu machen. Ein Plan wie dieser rechnete mit allen Eigenschaften des Gegners. Keine Falle, in die er, wie er war, nicht tappen mußte. Färber, am stillen Tisch, lächelte in sich hinein. Er empfand sich als den klugen alten Kriegselephanten, der den Rüssel aufstellt, bevor er die Dschungel betritt. Der junge Tiger pürscht sich heran. Aussehen, als merke man nichts. Springt er? Er springt; — und der Rüssel fällt und zerbricht ihm den Schädel. „Auch wir Alten haben unsere Stärke. Es ist nicht der Ansturm mehr und nicht mehr der leichte Griff. Aber es ist die erfahrene Einsicht und die List.“

Das Geschäft, das ein Schicksal sein sollte, ward langsam angelegt, mit Geduld und Weitblick — scheinbar in großer Furcht vor Mitwissern, aber für Spalten war gesorgt, an denen der Feind horchen und sich aufregen konnte. Was war er denn? Ein Nachtreter, immer auf der Suche nach einträglichen Plagiaten, immer bereit, mit Methoden, die ohne Selbstachtung waren, der ehrlichen Leistung eines andern seinen schnellfertigen Pofel unterzuschieben. Darum nur zögern, zurückschrecken, schwerfällig tun: den Horcher reizen, bis er dich überrennt und als Halsbrecher in eine Sache hineingeht, die deiner größten Vorsicht wert war. Jetzt noch Ertapptsein heucheln, greisenhafte Wut und kopfloses Nachdrängen, — bis er im Radwerk hängt und nie mehr entrinnt.

Wie verhält sich hier so einer? Er denkt sich ablösen zu lassen von dem andern, er hält ihn für dumm, ihn, der ihn restlos ausgerechnet und Schritt für Schritt gelenkt hat. Diese Art hält alle für dumm; daher ihr früher Sieg wie ihr vorzeitiges Ende . . . Er ist fällig nun, sogleich muß er da sein. Färber sah aus dem Fenster: Da kam er. Munter und seiner Sache getrost führte er sich ein und legte los. Reden lassen! Die Stichworte geben, vermittelst kleiner harmloser Fragen, die in dem andern ein Loch aufrissen, eine Lücke in seiner törichten Selbstsicherheit; — und jetzt, seine Samtaugen verrieten es, tat er den ersten Blick in die ganze Tiefe seiner Trostlosigkeit.

Dies war der Zeitpunkt. Färber stand auf. Der erwartete Zeitpunkt der Abrechnung. Zurücktretend sah er zu, wie der dort vollends begriff und erstarrte. Erst als er ihn hilflos bat, doch zu sprechen, sprach er, um ihm zu sagen, daß er verloren sei, und er selbst habe es gewußt und gewollt.

„Sie täuschen sich über das Leben“, sagte er mit einer Stimme, hart vom Richten. „Wie Sie es sich denken, wäre es zu leicht für Menschenverächter ohne Gewissen und für geistlose Gewaltverüber. Ich habe vieles gesehen, vieles erkannt. Die Schamlosigkeit Ihrer Verfolgung hat mich zuletzt noch das Beste erkennen lassen. Eine Sache, die, wie Ihre, auf Enteignung und Vernichtung gestellt ist, bricht endlich zusammen, das ist vorgesehen.“

Aber anstatt jener dort fühlte Färber selbst sich niedergebeugt, wie von großer Vergeblichkeit, und stützte sich auf den Tisch. Nur weil er sie sich vorgenommen hatte, sagte er noch einige Sätze, aber seine Stimme, schien es ihm, verlor die Tragkraft.

„Um die Jugend wird man sonst beneidet, Sie aber sind, Gott sei Dank, nicht zu beneiden. Sie lernen mit fünfundzwanzig Jahren schon eine Lage kennen, daß Sie mit sechzig sich nicht einmal mehr wundern können, wenn Sie dastehen wie jetzt und flehen. Und um dann, mit sechzig, noch wieder loszukommen,“ sagte er und verhielt mühsam ein Aufschluchzen, „muß Einer stärker sein als Sie.“

Der bleiche junge Mensch dort lächelte, betreten und spöttisch, — was Färber plötzlich außer sich brachte. Er wisse noch einen Grund, sagte Lanz, noch einen Grund für Färber zur Nachsicht. Es sei ein außergeschäftlicher . . . Da wies Färber ihm die Tür.

Der prüfte ihn leichthin von unten, ob wirklich nichts zu machen sei, und dann wand er sich wohl, einigermaßen auf den Mund geschlagen, durch die Möbel nach der Tür; aber kaum darunter, klapste er sich auf den Cylinder, und seine Hüften schaukelten schon wieder, wie er abging, — indes Färber mit arbeitender Brust es fühlte, daß nichts in der Welt ihn rächen könne an dem da. Denn der war kein Vater, und war kein wirklicher Mann, weil er von Recht und Unrecht nichts wußte. Er ging nur ab, wenn die letzte Frechheit gesagt war — und was für eine! Und auf irgend einer anderen Seite fand er wohl wieder Zutritt in das rohe Vergnügungslokal, das für seinesgleichen das Leben war.

Färber gewann dort, wo jener gescheitert war, eroberte alle Stellungen zurück, die der Geschlagene, Verschwundene hinterließ, und zu Rosa sagte er: „Dein Vater hat gehalten, was er Dir versprochen hatte.“ Dabei aber suchte er angstvoll in ihrer Miene. War sie nicht im Einverständnis mit dem Verschwundenen und mit seinem letzten, nicht beendeten Versuch, sich anzuklammern? Er sah nichts. Was ließ sich auch sehen, das er nicht hineinspiegelte, erfüllt wie er war mit der Erinnerung an etwas Unheilvolles, an furchtbare Zusammenhänge und einen ganz vergeblichen Sieg. Sogar die kleine Liliane blieb unfroh, als er ihnen ankündigte, es sei Zeit, die Koffer zu packen für die Sommerreise.

An der Bahn, gereizt und unbeherrscht, wie man leider nun war, hatte man sogleich einen Streit um die belegten Plätze. Hier lag das Gepäck widerrechtlich entfernt von der Bank, und dort standen die Töchter und warteten, daß man ihnen gegen die Mitreisenden ihr Recht verschaffe. Behaupte dich, du darfst nicht müde sein! Und lachen, wo die Welt nicht mitlacht? Das will viel Kraft. Als sie aber saßen und die Räder sich schon drehten, sagte Liliane: „Herr Lanz kommt;“ — und in der Stimme des Kindes dieser Schrecken und dies Geheimnis! Rosa sah aus dem Fenster.

Dann wirklich drang er ein, fuhr, den Hut im Nacken, mit den Augen über den Raum und die vier Bänke hin, mußte doch bemerken, daß auch dahinten ein Platz freistand, — aber gerade neben Rosa setzte er sich. Sie sah weiter aus dem Fenster. Der junge Mann seinerseits hatte keinen Gruß für Färber. Nach einer Weile stand sie auf und trat in den Seitengang. Lanz rückte sofort auf ihren Platz und riß das Fenster herab. Gegenüber der kleinen Liliane warf der Wind den Hut vom Kopf. Färber zog schweigend das Fenster wieder hinauf. Nach einer Minute wiederholte der andere seine Bewegung, und dann Färber die seine, beide schweigend. Als Lanz zum drittenmal den Arm ausstreckte, sagte Färber stark, aber mit Beben: „Ich ersuche Sie, das Kind nicht länger dem Zug auszusetzen. Es ist nicht zu warm hier.“

Das sei Ansichtssache, sagte Lanz hell, — und da die Hand Färbers ihm in den Arm fiel, schlug er nach der Hand. Färber stand auf, umklammerte den Zugriemen des Fensters und zeigte den Mitreisenden sein vergrämtes Gesicht, das verbissenen Zorn preisgab, sein altes Gesicht. Sie murrten. Lanz wendete ihnen sein junges zu und rief hell:

„Der Herr glaubt, alles geht nach ihm.“

„Das hat er schon vorhin geglaubt“, riefen die, die mit ihrem Gepäck hatten abziehen müssen. Ein Unbeteiligter sagte kräftig:

„Nervöse Bureaukraten sollen allein reisen!

Die kleine Liliane zog sich zusammen auf ihrem Sitz und weinte still. Rosa im Seitengang wandte sich nicht her. Und der Vater stand da, ganz Spannung und Beben: Dein Kind verteidigen und nicht sinken in seiner Achtung! Stand, als gehe, weil er endlich schwach genug sei, das Letzte dahin, stand am Pranger mit seinem Herzen.

Der junge Lanz zuckte die Achseln und setzte sich wieder. Ringsumher besprach man den Zwischenfall, ohne Rücksicht darauf, daß Färber und die Seinen zuhörten. Er sah sich wehrlos und empfand, wie noch nie, unter dieser albernen Niederlage die letzte Nutzlosigkeit der Dinge. Der Mund füllte sich mit Bitterkeit, die Hand am Fensterriemen ward schlaff. Kaum daß sie herabglitt, griff Lanz schon zu und öffnete. Färber nahm Liliane bei der Hand, rief sanft nach Rosa und führte beide in den Speisewagen. Hinter ihnen ward gelacht. Das Lachen des Lanz drang durch, es klang nach einem Automaten, trotz allem Haß.

Die Mittagsstunde kam, im Speisewagen war schon alles besetzt, nur am Tisch Färbers wartete der vierte Platz — auf wen? Lanz fehlte. Färber sah es im Spiegel, wie er eintrat. Er sah auch die gequälten Gesichter seiner Töchter und dachte auffahrend: „Wenn er sich hersetzt —!“ Aber dem Menschen stand es zu deutlich in der Miene, was er sich wünschte. Färber bezwang sich. „Ich habe kein Recht, die Kinder auch dies noch sehen zu lassen. Es gab eine Zeit, da stand ich zwischen ihnen und allen Feinden.“ Und aufstöhnend im Lärmen der Räder: „Nimmt die Verfolgung denn nie ein Ende?“

Lanz inzwischen hatte Champagner bestellt, trank hastig und schnitt Gesichter, als unterhielte er sich lebhaft mit sich selbst. Einmal, Färber sah es im Spiegel, ließ er einen Blick zu Rosa gleiten und bewegte merklich das Glas gegen sie. Sie sah aus dem Fenster, und Lanz gleich wieder sorglos in die Luft. Nach dem Essen ging er hinüber zu den Rauchern. Färber blieb sitzen und sagte den Mädchen, welche schönen Wochen sie haben würden im Wald und an den Hügeln. Und öfter dann, sagte er. Denn jetzt, jetzt sehe er freien Weg vor sich und die Aussicht sich zurückzuziehen und ganz mit ihnen zu sein. Er sagte ihnen mehr, als er je gesagt hatte.

Erst als der Zug ihr Ziel erreichte, standen sie auf. Färber ließ sich Zeit mit Trägern und Koffern, schon gefaßt darauf, auch der Verfolger werde aussteigen. Dort sprang er grade hinab, ganz ohne Gepäck, verwunderlicherweise. „Wir gehen durch den Wald, das wird uns erfrischen“, sagte Färber, besorgt wegen eines neuen Zusammentreffens im Omnibus. So betraten sie, indes vom Himmel Tropfen fielen, das niedrige Gewölbe der Buchen.

Moderig roch es in der feuchten Luft, denn der Grund weithin war überhäuft mit altem Laub. Sie gingen auf ihrem Weg, oben zwischen den Hängen, in einer drückenden Stille. Die kleine Liliane, voran, versuchte ein Lied zu singen, brach aber gleich ab und tat eine flüchtende Bewegung zur Schwester. Färber ging hinter ihnen und sann darauf, sie heiter zu machen. Da fiel ein Schuß. Es war dahinten, dort unten! Auf jener Seite! Nein hier, du siehst doch den Rauch . . . Und noch immer standen sie. „Ein Jäger,“ sagte Färber und reckte jäh den Arm aus. „Dort läuft ein Reh!“ Rosa stieg, ohne zu antworten, vom Weg hinab. Darauf stieg auch Färber und überholte sie. Watend durch Vertiefungen voll fauliger Laubmassen, heraushastend und endlich doch nur als Schleichende kamen sie hin. Färber räumte Laub fort von der Brust des Gefallenen, von seinem Gesicht, so tief war er versunken. „Mußte dies sein!“ dachte er. „Wie ein Tier im Dickicht!“ Hinter ihm Rosa weinte auf:

„Hätte ich das gewußt!“

Da beugte Färber sein Gesicht bis in seine Hände.

„Ich selbst könnte so daliegen“, murmelte er flehend.

Die kleine Liliane war nachgekommen. Sobald sie sah, blieb sie stehen und schrie, schrie. Rosa nahm sie beim Arm, dann holte sie Färber. „Noch nicht“, bat er und sank auf einen Baumstumpf. Da war er, jenseits eines letzten Schleiers, der gnädig noch beschönigt hatte was ist, allein mit seiner Wirklichkeit: daß wir vergeblich Unrecht üben, zur eigenen Qual einander Feinde sein und unbekannt jeder jedem, uns töten müssen.

„Was hätte ich tun sollen“, fragte er hilflos. Rosa umarmte seinen Kopf.

„Armer Vater!“

Und seine Hand, die sich trostlos öffnete, ward unversehens liebkost von der ahnungsvollen der kleinen Liliane.

Er stand auf. Er sah noch einmal zu dem jungen Gesicht des Toten hin, — und ihm ins Gesicht, als wären nicht zwischen ihnen das Leben und der Tod, beide mit ihren Verboten, ins Gesicht ihm sagte er:

„Mein Sohn!“






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Gutenberg-tm License (available with this file or online at
http://gutenberg.org/license).


Section 1.  General Terms of Use and Redistributing Project Gutenberg-tm
electronic works

1.A.  By reading or using any part of this Project Gutenberg-tm
electronic work, you indicate that you have read, understand, agree to
and accept all the terms of this license and intellectual property
(trademark/copyright) agreement.  If you do not agree to abide by all
the terms of this agreement, you must cease using and return or destroy
all copies of Project Gutenberg-tm electronic works in your possession.
If you paid a fee for obtaining a copy of or access to a Project
Gutenberg-tm electronic work and you do not agree to be bound by the
terms of this agreement, you may obtain a refund from the person or
entity to whom you paid the fee as set forth in paragraph 1.E.8.

1.B.  "Project Gutenberg" is a registered trademark.  It may only be
used on or associated in any way with an electronic work by people who
agree to be bound by the terms of this agreement.  There are a few
things that you can do with most Project Gutenberg-tm electronic works
even without complying with the full terms of this agreement.  See
paragraph 1.C below.  There are a lot of things you can do with Project
Gutenberg-tm electronic works if you follow the terms of this agreement
and help preserve free future access to Project Gutenberg-tm electronic
works.  See paragraph 1.E below.

1.C.  The Project Gutenberg Literary Archive Foundation ("the Foundation"
or PGLAF), owns a compilation copyright in the collection of Project
Gutenberg-tm electronic works.  Nearly all the individual works in the
collection are in the public domain in the United States.  If an
individual work is in the public domain in the United States and you are
located in the United States, we do not claim a right to prevent you from
copying, distributing, performing, displaying or creating derivative
works based on the work as long as all references to Project Gutenberg
are removed.  Of course, we hope that you will support the Project
Gutenberg-tm mission of promoting free access to electronic works by
freely sharing Project Gutenberg-tm works in compliance with the terms of
this agreement for keeping the Project Gutenberg-tm name associated with
the work.  You can easily comply with the terms of this agreement by
keeping this work in the same format with its attached full Project
Gutenberg-tm License when you share it without charge with others.

1.D.  The copyright laws of the place where you are located also govern
what you can do with this work.  Copyright laws in most countries are in
a constant state of change.  If you are outside the United States, check
the laws of your country in addition to the terms of this agreement
before downloading, copying, displaying, performing, distributing or
creating derivative works based on this work or any other Project
Gutenberg-tm work.  The Foundation makes no representations concerning
the copyright status of any work in any country outside the United
States.

1.E.  Unless you have removed all references to Project Gutenberg:

1.E.1.  The following sentence, with active links to, or other immediate
access to, the full Project Gutenberg-tm License must appear prominently
whenever any copy of a Project Gutenberg-tm work (any work on which the
phrase "Project Gutenberg" appears, or with which the phrase "Project
Gutenberg" is associated) is accessed, displayed, performed, viewed,
copied or distributed:

This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with
almost no restrictions whatsoever.  You may copy it, give it away or
re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included
with this eBook or online at www.gutenberg.org

1.E.2.  If an individual Project Gutenberg-tm electronic work is derived
from the public domain (does not contain a notice indicating that it is
posted with permission of the copyright holder), the work can be copied
and distributed to anyone in the United States without paying any fees
or charges.  If you are redistributing or providing access to a work
with the phrase "Project Gutenberg" associated with or appearing on the
work, you must comply either with the requirements of paragraphs 1.E.1
through 1.E.7 or obtain permission for the use of the work and the
Project Gutenberg-tm trademark as set forth in paragraphs 1.E.8 or
1.E.9.

1.E.3.  If an individual Project Gutenberg-tm electronic work is posted
with the permission of the copyright holder, your use and distribution
must comply with both paragraphs 1.E.1 through 1.E.7 and any additional
terms imposed by the copyright holder.  Additional terms will be linked
to the Project Gutenberg-tm License for all works posted with the
permission of the copyright holder found at the beginning of this work.

1.E.4.  Do not unlink or detach or remove the full Project Gutenberg-tm
License terms from this work, or any files containing a part of this
work or any other work associated with Project Gutenberg-tm.

1.E.5.  Do not copy, display, perform, distribute or redistribute this
electronic work, or any part of this electronic work, without
prominently displaying the sentence set forth in paragraph 1.E.1 with
active links or immediate access to the full terms of the Project
Gutenberg-tm License.

1.E.6.  You may convert to and distribute this work in any binary,
compressed, marked up, nonproprietary or proprietary form, including any
word processing or hypertext form.  However, if you provide access to or
distribute copies of a Project Gutenberg-tm work in a format other than
"Plain Vanilla ASCII" or other format used in the official version
posted on the official Project Gutenberg-tm web site (www.gutenberg.org),
you must, at no additional cost, fee or expense to the user, provide a
copy, a means of exporting a copy, or a means of obtaining a copy upon
request, of the work in its original "Plain Vanilla ASCII" or other
form.  Any alternate format must include the full Project Gutenberg-tm
License as specified in paragraph 1.E.1.

1.E.7.  Do not charge a fee for access to, viewing, displaying,
performing, copying or distributing any Project Gutenberg-tm works
unless you comply with paragraph 1.E.8 or 1.E.9.

1.E.8.  You may charge a reasonable fee for copies of or providing
access to or distributing Project Gutenberg-tm electronic works provided
that

- You pay a royalty fee of 20% of the gross profits you derive from
     the use of Project Gutenberg-tm works calculated using the method
     you already use to calculate your applicable taxes.  The fee is
     owed to the owner of the Project Gutenberg-tm trademark, but he
     has agreed to donate royalties under this paragraph to the
     Project Gutenberg Literary Archive Foundation.  Royalty payments
     must be paid within 60 days following each date on which you
     prepare (or are legally required to prepare) your periodic tax
     returns.  Royalty payments should be clearly marked as such and
     sent to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation at the
     address specified in Section 4, "Information about donations to
     the Project Gutenberg Literary Archive Foundation."

- You provide a full refund of any money paid by a user who notifies
     you in writing (or by e-mail) within 30 days of receipt that s/he
     does not agree to the terms of the full Project Gutenberg-tm
     License.  You must require such a user to return or
     destroy all copies of the works possessed in a physical medium
     and discontinue all use of and all access to other copies of
     Project Gutenberg-tm works.

- You provide, in accordance with paragraph 1.F.3, a full refund of any
     money paid for a work or a replacement copy, if a defect in the
     electronic work is discovered and reported to you within 90 days
     of receipt of the work.

- You comply with all other terms of this agreement for free
     distribution of Project Gutenberg-tm works.

1.E.9.  If you wish to charge a fee or distribute a Project Gutenberg-tm
electronic work or group of works on different terms than are set
forth in this agreement, you must obtain permission in writing from
both the Project Gutenberg Literary Archive Foundation and Michael
Hart, the owner of the Project Gutenberg-tm trademark.  Contact the
Foundation as set forth in Section 3 below.

1.F.

1.F.1.  Project Gutenberg volunteers and employees expend considerable
effort to identify, do copyright research on, transcribe and proofread
public domain works in creating the Project Gutenberg-tm
collection.  Despite these efforts, Project Gutenberg-tm electronic
works, and the medium on which they may be stored, may contain
"Defects," such as, but not limited to, incomplete, inaccurate or
corrupt data, transcription errors, a copyright or other intellectual
property infringement, a defective or damaged disk or other medium, a
computer virus, or computer codes that damage or cannot be read by
your equipment.

1.F.2.  LIMITED WARRANTY, DISCLAIMER OF DAMAGES - Except for the "Right
of Replacement or Refund" described in paragraph 1.F.3, the Project
Gutenberg Literary Archive Foundation, the owner of the Project
Gutenberg-tm trademark, and any other party distributing a Project
Gutenberg-tm electronic work under this agreement, disclaim all
liability to you for damages, costs and expenses, including legal
fees.  YOU AGREE THAT YOU HAVE NO REMEDIES FOR NEGLIGENCE, STRICT
LIABILITY, BREACH OF WARRANTY OR BREACH OF CONTRACT EXCEPT THOSE
PROVIDED IN PARAGRAPH F3.  YOU AGREE THAT THE FOUNDATION, THE
TRADEMARK OWNER, AND ANY DISTRIBUTOR UNDER THIS AGREEMENT WILL NOT BE
LIABLE TO YOU FOR ACTUAL, DIRECT, INDIRECT, CONSEQUENTIAL, PUNITIVE OR
INCIDENTAL DAMAGES EVEN IF YOU GIVE NOTICE OF THE POSSIBILITY OF SUCH
DAMAGE.

1.F.3.  LIMITED RIGHT OF REPLACEMENT OR REFUND - If you discover a
defect in this electronic work within 90 days of receiving it, you can
receive a refund of the money (if any) you paid for it by sending a
written explanation to the person you received the work from.  If you
received the work on a physical medium, you must return the medium with
your written explanation.  The person or entity that provided you with
the defective work may elect to provide a replacement copy in lieu of a
refund.  If you received the work electronically, the person or entity
providing it to you may choose to give you a second opportunity to
receive the work electronically in lieu of a refund.  If the second copy
is also defective, you may demand a refund in writing without further
opportunities to fix the problem.

1.F.4.  Except for the limited right of replacement or refund set forth
in paragraph 1.F.3, this work is provided to you 'AS-IS' WITH NO OTHER
WARRANTIES OF ANY KIND, EXPRESS OR IMPLIED, INCLUDING BUT NOT LIMITED TO
WARRANTIES OF MERCHANTIBILITY OR FITNESS FOR ANY PURPOSE.

1.F.5.  Some states do not allow disclaimers of certain implied
warranties or the exclusion or limitation of certain types of damages.
If any disclaimer or limitation set forth in this agreement violates the
law of the state applicable to this agreement, the agreement shall be
interpreted to make the maximum disclaimer or limitation permitted by
the applicable state law.  The invalidity or unenforceability of any
provision of this agreement shall not void the remaining provisions.

1.F.6.  INDEMNITY - You agree to indemnify and hold the Foundation, the
trademark owner, any agent or employee of the Foundation, anyone
providing copies of Project Gutenberg-tm electronic works in accordance
with this agreement, and any volunteers associated with the production,
promotion and distribution of Project Gutenberg-tm electronic works,
harmless from all liability, costs and expenses, including legal fees,
that arise directly or indirectly from any of the following which you do
or cause to occur: (a) distribution of this or any Project Gutenberg-tm
work, (b) alteration, modification, or additions or deletions to any
Project Gutenberg-tm work, and (c) any Defect you cause.


Section  2.  Information about the Mission of Project Gutenberg-tm

Project Gutenberg-tm is synonymous with the free distribution of
electronic works in formats readable by the widest variety of computers
including obsolete, old, middle-aged and new computers.  It exists
because of the efforts of hundreds of volunteers and donations from
people in all walks of life.

Volunteers and financial support to provide volunteers with the
assistance they need, are critical to reaching Project Gutenberg-tm's
goals and ensuring that the Project Gutenberg-tm collection will
remain freely available for generations to come.  In 2001, the Project
Gutenberg Literary Archive Foundation was created to provide a secure
and permanent future for Project Gutenberg-tm and future generations.
To learn more about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation
and how your efforts and donations can help, see Sections 3 and 4
and the Foundation web page at http://www.pglaf.org.


Section 3.  Information about the Project Gutenberg Literary Archive
Foundation

The Project Gutenberg Literary Archive Foundation is a non profit
501(c)(3) educational corporation organized under the laws of the
state of Mississippi and granted tax exempt status by the Internal
Revenue Service.  The Foundation's EIN or federal tax identification
number is 64-6221541.  Its 501(c)(3) letter is posted at
http://pglaf.org/fundraising.  Contributions to the Project Gutenberg
Literary Archive Foundation are tax deductible to the full extent
permitted by U.S. federal laws and your state's laws.

The Foundation's principal office is located at 4557 Melan Dr. S.
Fairbanks, AK, 99712., but its volunteers and employees are scattered
throughout numerous locations.  Its business office is located at
809 North 1500 West, Salt Lake City, UT 84116, (801) 596-1887, email
business@pglaf.org.  Email contact links and up to date contact
information can be found at the Foundation's web site and official
page at http://pglaf.org

For additional contact information:
     Dr. Gregory B. Newby
     Chief Executive and Director
     gbnewby@pglaf.org


Section 4.  Information about Donations to the Project Gutenberg
Literary Archive Foundation

Project Gutenberg-tm depends upon and cannot survive without wide
spread public support and donations to carry out its mission of
increasing the number of public domain and licensed works that can be
freely distributed in machine readable form accessible by the widest
array of equipment including outdated equipment.  Many small donations
($1 to $5,000) are particularly important to maintaining tax exempt
status with the IRS.

The Foundation is committed to complying with the laws regulating
charities and charitable donations in all 50 states of the United
States.  Compliance requirements are not uniform and it takes a
considerable effort, much paperwork and many fees to meet and keep up
with these requirements.  We do not solicit donations in locations
where we have not received written confirmation of compliance.  To
SEND DONATIONS or determine the status of compliance for any
particular state visit http://pglaf.org

While we cannot and do not solicit contributions from states where we
have not met the solicitation requirements, we know of no prohibition
against accepting unsolicited donations from donors in such states who
approach us with offers to donate.

International donations are gratefully accepted, but we cannot make
any statements concerning tax treatment of donations received from
outside the United States.  U.S. laws alone swamp our small staff.

Please check the Project Gutenberg Web pages for current donation
methods and addresses.  Donations are accepted in a number of other
ways including checks, online payments and credit card donations.
To donate, please visit: http://pglaf.org/donate


Section 5.  General Information About Project Gutenberg-tm electronic
works.

Professor Michael S. Hart is the originator of the Project Gutenberg-tm
concept of a library of electronic works that could be freely shared
with anyone.  For thirty years, he produced and distributed Project
Gutenberg-tm eBooks with only a loose network of volunteer support.


Project Gutenberg-tm eBooks are often created from several printed
editions, all of which are confirmed as Public Domain in the U.S.
unless a copyright notice is included.  Thus, we do not necessarily
keep eBooks in compliance with any particular paper edition.


Most people start at our Web site which has the main PG search facility:

     http://www.gutenberg.org

This Web site includes information about Project Gutenberg-tm,
including how to make donations to the Project Gutenberg Literary
Archive Foundation, how to help produce our new eBooks, and how to
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